nimmer 8. den 1». /rtnwr 1890. X. S PettauerZeitunft erscheint jeden F»onnrag. Prei« ftlr Peltau mit Zustellung in« Hau»: vierteljöhrig sl l>S0, Halbjihrig sl. L.40. gmujilhrig sl. 4.SV. mit Pastversendung im Island»: «ierteljibrig fl> l«1, daibjäbria II L.SV. ganzjährig fl. 6.80. — Einzelne Kümmern 10 kr. Schriftleiter: fad S»ie, H—»t»l»tz Nr. 14. — «erwalt»», >■! «erl»«: «. Blnlt, H»»»t»l«tz Nr 6. Handschriften werden nicht zurilckgesietlt. «nwndigungen billigst berechnet. — BeittSge sind erwünscht und wollen längsten« bi« Freitag jeder Woche eingesandt werden. Pränumerations-Einladung. Um Äbounemeut kann mit jede« Monate begönne« werde» und »ird auch gegen monatliche Sezahlnng i 45 kr. w j&ettan, k 50 kr. mit poftver- se»d»ng, angenswmen. Aleichmtig er tauben wir »>«, alle p. T Leser unseres Blatte« »« gefällige Einsendung de« entfallenden .^boanemeatketragei hiüichst )n ersache». Die Verwaltung. Unsere Steuerreform. Mehr al« ein Jahr ist jetzt seit Einführung der neuen Steuerreform verflossen. Die Resul-täte derselben lassen sich nun einigermaßen über-sehen und wir können infolgedessen auch ein ernste« Wort über die immer mehr zu Tage tretenden Fehler dieser Reform sprechen. Wir wollen da die Thatsache noch nicht in Betracht ziehen, das» gerade der am »eisten der Hilfe bedürftige Mittelstand am schlechtesten weggekommen ist. Festgestellt kann aber schon heute werden, dass, gleichwie anläßlich der Grunbsteuerreform. auch bei dieser neuen sog. Personalsteuerresorm die angestrebte gleich« Bertheilung der Steuerlast nicht nur nicht erreicht, sondern eigentlich cari- Wächterhaus Nr. 342. von Ferdinand S t i e b e r. Der Zug hielt auf offener Strecke. Die Reisenden drängten a« die Eoupefenster und strengte» ihre Augen an. um in der Dunkelheit, die draußen schon herrschte, etwas wahrzunehmen. Man hörte die Stimmen des Personal«, sah mit Laternen ausgerüstete Leute. Die Station, hieß e«, sei versperrt, zwei Züge lägen über den Ge-leisen, der Slockmann unsert» Zuge« sei bereit» dem nachfolgenden Train entgegengeeilt, ihn noch rechtzeitig aufzuhalten. Viele von den geängstigt«! Reisenden begehrten anzusteigen, die Schaffner wollten e» wehren, e» wurde geschimpft und ge-schrieen. Niemand wnßte zu sagen, wie lange wir. fünf Zug«minuten höchsten» von der Endstation entfernt, aus der Strecke halten sollten. Eiu Theil der Reisenden war bereit, den Weg zu Fuß zurückzulegen, wenn man ihnen einen La. ternenträger mitgeben wollte. Ich war längst au»-gestiegen und. den Zug entlang, die Strecke zu« rückgegangen. Schon war ich über den lefctci Wagen hinau», die Lichter desselben erhellten den Weg nicht mehr; aber mein Auge hatte sich an die Dunkelheit gewöhnt. Recht« am Bahn-dämm leuchtete mir ein Fenster entgegen und neben dem Schienenstrange stand eine Handlaterne. Ein Wächterhau». Ich hielt die Hand schützend vor die Augen, weil die zwei Lichter mich blen» beten und gieng auf da« Hau» zu. Dasselbe war länger als die Häuser der Streckenwächtcr ge-wöhnlich sind, hatte an der Seite eine» Vorbau, au« dessen geöffneter Thüre ein Lichtschein über den von einem niederen Staket umgebenen Garten fich ergoß. Hinter dem Garten ragten cien worden ist. E« ist zweifellos, das« theore» tisch die Progression und Degressiv» der Steuer, von einem gewissen ExistenzMiiiimum au« durch-geführt, der einzig richtiae Weg ist. um eine gleichmäßige Steuervertheuung zu erzielen und die Steuerkraft zu stäckn. Allein nicht bloß, das« diesem Principe in unserer Reform nicht so ganz Rechnung getragen wurde, die praktische Durchführung und Jnbelr^ds^ung de« orga-nischen SteuerbemefiungSkbrperS hat da« ,venige Gute, wa« die bisherige Steuerreform bot und weshalb sie ja auch nur, um wenigsten« einen kleinen Schritt vorwärts zu machen, vom Par-lamente bewilligt wurde, erdrückt. Wen» wir dir vom Finanzministerium veröffentlichte Stati-stik über da« erste BemeffungSjahr nur mit einem Blicke streifen, sehe» wir. das« wir nach Auf-Wendung von etlichen Millionen Resormspesen, schließlich doch wieder dort stehen, wo wir früher gestanden sind: auf dem Boden krassester Ungerechtigkeit. Entweder taugt die vom Herr« Minister Dr. Kaizl seinerzeit im Parlamente schon zum besten gegebene, nunmehr zum Theil veröffentlichte Statistik nicht« oder unsere Steuer» gesetzgelmng. beziehungsweise deren Durchführung macht un« vor der ganzen Welt lächerlich. Wir würden fast lieber letztere« glauben. Hat man schon gehört, das« Preußen, Bayern, Wurttem. berg, Frankreich, die doch alle gerade mit Steuerreformen sich besassen, auch nur einen Grundsatz unserer Reform acceptiert hätten? Baumgipse! auf. au« der Tiefr. Mir war in diesem Augenblicke, al« hätte ich die« Alle« und in derselben Beleuchtung schon einmal ge-sehe». Ich trat durch die Thüre de« Vorbaue« in da« Hau«, e« zog mich förmlich hinein. ..Wa« wolle» Sie?" frug e» hinter mir. E» war eine alte, verdrossene Stimme, trocken und knarrend. .Ihr Zug ist gedeckt. Sie können einsteigen - oder brauchen Sie etwa»?' Der Bahnwärter war«. Er hatte eine kleine La-lerne vorn an der Brust. Ein baumlanger, knochiger Mann. DaS Schild der blauen Wächter-mütze ruhte fast auf dem scharf vorspringenden, dünnen Nasenrücken. Ich suchte in meinem Ge-dächtni«. wann ich diese« Gesicht schon einmal gesehen. Um ein Gla« Wasser bat ich, weil der Mann auf »ine Antwort wartete; der Wächter öffnete neben der Stubenthüre einen in die Wand eingelassenen Schrein, um demselben ein Gla« zu entnehmen. .Ist noch ReiSkuchen da drinnen?" frug ich. Plötzlich war mir die Erinnerung aufge-gangen. .Rein, sie bäckt nicht mehr: sie betet nur noch." Dabei neigte er den Kopf zurück und schaute unter dem Mützenschild hervor mir inS Gesicht, mit der Linken fein Haar im Genick krauend. .Mich erkennen Sie ja doch nicht. Herr Äarner", sagte ich lachend .und doch haben Sie mich einmal gehörig durchgewalkt." «Müßt lange her sein." „Wenn ich'S genau rechne, neunundzwanzig Jahre, Herr Karner. Ihr HanS steht im gleichen Alter mit mir. Denken Sie nicht mehr an die Die Personaleinkommenstener ergab pro 1898 eine Ressource von 22.387.717 fl., die BesoldungSsteuer 807.186 fl. — Der materielle Erfolg ist also nicht schlecht. Denn die Regierung präliminierte selbst pro l898 zuerst blos 18 Millionen, Finanzniinister Kaul später gar nur 15'/, Millionen und eine seinerzeit ver-öffentlich»« Berechnung eines Fachmannes, die Abgeordneten verbreitet wurde, stellte ZM»»thcntischen Ziffern fest, das» der Ertrag deT Perso»alei»kommensteuer kaum viel mehr al» 14 Millionen betragen würde, wenn die alte Steuerbasi» (Grund-, HauSclassen-, Erwerb- und Einkommensteuer) verdoppelt würde. Der materielle Erfolg für den Staat und da» heben wir noch-mal« hervor, ist also ein prächtiger. Dieser Er-folg kann un« aber nicht begeistern, da« schon deshalb nicht, weil von vorneherein der Zweck der Reform nicht im materiellen Erfolge der Steuer für den Staat, sondern in der gleich-mäßigeren Bertheilnng der Steuerlast liegen sollte. Diesen Zweck wollten die Abgeordneten de« Volke» erreichen und auch die Regierung bezeich-nete chn al» iu ihren Absichten liegend. Wenn man bedenkt, das» der Personalein-kommensteuer jede« Einkommen unterliegt, auch jene«, welche» bereit» durch die Realsteuern, die allgemeine Gewerbsteuer getroffen ist und dann erfährt. notabene .amtlich", das» von 25,525.385 Bewohnern Österreich» blo» t, 150.342 Personen diese .alle» umfassende" drei Rangtn vom Streckenanfseher. die mit Ihren drei Bube» da unten das Eichenwäldchen gegen den .Feind" vertheidigten, der niemals komme» wollte?" Nun kannte der alte Wächter sich aus. Er wußte genau, dass ich der Fahnenträger in dem Heere war und dass das .Roth" in unserer großen schwarz roth-goldenen Papierfuhne seinem Ältesten. dem Franz. nie recht, nie deutsch genug gewesen sei. di freute ihn offenbar, davon reden zu können. Ob ich nicht bei ihm übernachten wolle, frug er. mein Zug würde gleich abfahren, so weit alS möglich an die Station heran, die durch zwei Giiterzüge, die aufeinandergefahren. verlegt fei. Im Bett vom Franz könne ich schlafen oder in dem vom Karl, beide seien noch ausgerichtet und morgen am Tage könne ich durch daS Eichenwald! zur Stadt gehen. Wenn ich mich nicht mehr auskenne, wollte er mich ein Stück Weges geleiten. „Jetzt erkenn' ich Sie auch unter dem Barte, hm. der Lockenbusch ist fort, — waren immer wie ein Pudel uud neunundzwanzig Jahre sind daS schon her?" Da schlug daS Läutewerk in dem Wächter-Hause an, erst ein starke« Surre», dann siel der Hammer auf die Glocke. „Immer noch auf-halten", sagte er und trat vor die Thüre und auf die Strecke. Gegen meinen Zug hinabblickend, sah ich. wie die Reisenden sich an die Wage» drängten. „Der fährt doch?" „Der schon, so weit e« geht", antwortete der Wächter „wenn Sie noch mitwollen?" Ich blieb. Einkommensteuer von 22.3 Millionen zu zahlen haben, von dieser Million ob«r 62 Procent — 711.612 Eenfiten blos die Steuer in Wahrheit zahle,», so muß man wirklich hell auflachen. Wen» eine gleichmäßigere Vertheilung der Steuer-last darin besteht, dos« kaum 7 Procent der Bevölkerung an einer allgemeine» .Personalein-kommenfteuer" betheiligt sind, dann wird der Be-griff der Gleichmäßigkeit und Allgemeinheit der Stener zur Earicatur. Aber auch in anderer Hinsicht ist diese Statistik, welche, wie ei im amtlichen Berichte heißt. „durch möglichst reiche Combination der Merkmale zur Grundlage eingehender Volkswirt-schaftlicher und socialpolitischer Studien" au«ge-arbeitet werden soll, bemerkenswert, und wir möchte» der hohen Regierung empfehlen, diese« Merkmal nicht zu übersehen. Wenn wir nämlich dir Steuerleistung der deutschen Länder und der vo» Richtdeutschen bewohnten Provinzen vergleichen, so kommen wir zu folgender Erkenutni«: Die Deutschen Jahl en auch bei dieser neuen Steuer e» größten Theil: 67.49 Procent!! Bei dieser Berechnung wurde» al« rein deutsch nur die Kronländer Niederösterreich, Oberöster« reich. Salzburg und Vorarlberg angenommen, die Kronländer Tirol. Steiermark, Kärnten, Böhmen. Mähren und Schlesien nur zur Halste (!) al« von Teutschen bewohnte Gebiete in Rechnung geüelll l! E« stellen diese 67 6 Procent also »ine MindestLeistung der Deutschen vor. denn jedensall« überwiegt in allen diesen Ländern der deutsche Steuergulde». Da« Interessanteste dabei ist aber, das« bei diesen deutschen Kronländern da« Verhältni« zwischen Brutto- und Nettoeinkommen sich umgekehrt gestaltet, indem da« deutsche Nettoeinkommen 68% Procent de« gesammten Nettoeinkommen« ausmacht, während das deutsche Bruttoeinkommen aber nur 67.6 Procent de» Gesammt-Bruttocin-kommen« repräsentiert, da« heißt also, die deutschen Steuerzahler wurde» durch die Bemes-sung«organe hinaufgetrieben, die Nichtdeutschen ermäßigt. Ein weitere« „Merkmal": Die steuerzahlen-den Personen, welche ihr Einkommen au« Ge-werbe und Industrie (iiifofetne letztere nicht von den Aktiengesellschaften betrieben wird) erwerben und die im Lohnverhältni« stehenden Personen geben allein schon 63 Procent der Steuerbe-mcssungibasi« hinsichtlich der Höhe de« fatierten, bezw erhobenen Einkommen«. Da« steuerbare Einkommen au« dem Eapi-talSvermögr» aber bildet blo« ein Achtel de« ge-sammten steuerbaren Einkommen« ? Unsere armen Capitalien haben wirklich nur 216 Millionen Jahreseinkommen 16.16 Procent de« ge-sammten Briitto-Einkommen« von 1337 Milli-one» Gulden gehabt? Wenn wir nicht wüßten, das« an der Wiener Börse in fünf Iahren ("1893—1897) 1517 Millionen EurSyewinne gemacht worden sind, also durchschnittlich jährlich Über 300 Millionen Gulden, könnten wir in den 216 Millionen eine Riesensumme erblicke», so aber ist e« insbesondere im Bergleiche zum Ar-beitSeinkommen ein „Merkmal zur Grundlage eingehender volkswirtschaftlicher und socialpoliti-scher Studien" für die hohe Regierung. Schon heute, nach einem Jahre neuer Pra-xi«. steht e« fest, das« diese Reform keinen Schuß Pulver wert war. noch weniger die Millionen von Veranlagungskosten und am aller-wenigsten jene stille Re'.gnation, mit welcher Länder und Gemeinden sie hinnahmen. Durch die neue Steuerreform ist nicht« erreicht al« ein» abermalige Brandschatznng der bürgerlichen und arbeitende» Classe», die ihre Fortsetzung in den Ländern durch erhöhte Auflagen und Umlagen und bei den Gemeinden durch eben solche Mittel erhält und so die Steuerkraft unsere« Volke« erst recht schwächt. Präsident Faure. f Präsident Faire ist am 16. /ebnir in 10 Uhr abends infolge eines Schlagbasses gekorbea. über die letzten Leben«stunden de« Prä-fidententen Faure verlautet: Der Präsident befand sich gegen 6 Uhr abend« in seinem Arbeit«-cabinet, al« er sich plötzlich unwohl fühlte. Prä-stdent Faure rief sogleich den Direktor seine« Eabinet«, L e G a l l. herbei, welcher ihm die erste Hilfe angedeihen ließ und augenblicklich um Arzte schickte. Unbeachtet der Bemühungen der Arzte verlor jedoch Faure da« Bewusstsein und nein; da mußte er doch umschnappe». Bis vor drei Jahren hatte ich ihn noch bei mir, den ganzen Tag saß er und rechnete, da drinnen habe ich zwei Stöße beschriebener Bogen; alle« vcll Narrheit, lauter Zahlen, die kein Ende nehmen. Immer rechnen wollte er, der arme Trops. ich konnte nicht Papier genug in« HauS schaffe». Der Doctor meinte, ich sollt' ihn nur lasse», zu reparieren sei ja doch nicht« mehr. Wa«. da schauen Sie. so zwei Burschen, wie die zwei waren, besonder« mein Franz! Wär' der nicht ein Arbeiter nach dem Herzen GotteS geworden? Aber die Hoffart I Da« war der Alten zu wenig, ein Studierter sollte er sein und ich ließ mich auch übertölpeln. Taugt doch nicht jeder dazu, ist auch nicht nöthig I" Die« alle« sprach der Alte in seinem knarrenden, fast menschenfeindlichen Tone; ober ich merkte es, eS that ihm wohl, sich einmal entlasten zu können. Da erschien in einer Seiten-thür ein alte« verwelkte« Mütterchen mit hohlen, verweinten Augen. Da« sollte die kugelrunde, muntere Mutter Karner sein, die einst unsere Fahnenpatbi» ivar und so vortreffliche Reis-kuche» bück? Sie nahm ein Stück Brod vom Tische und gieng, ohne mich zu beachte», wieder davon. „Jetzt kann sie den ganzen Tag für da« Seelenheil der zwei Bube» beten, weil sie ihr beide ohne die letzte Ölung durchgegangen sind, dafür wird ihr Gott nicht danken." „Und Han«?" frug ich. „Den Ha»«, nun. den hab' ich ihr noch glücklich entrisse». Dem hält' das Studieren eigentlich Spaß gemacht; aber »ei», jagte ich. den will ich mir denn doch erhalten für meine hauchte um 10 Uhr abend« in Gegenwart seiner Familie und in Anwesenheit de«Ministerpräsidenten D u p u y sei« Leben au«. Dupuy ließ sogleich die Präsidenten der beiden K a m m e r n und die Minister von dem lode«falle verständigen und richtete an den Generalgouverneur von Algier, sowie an die Präsecten «ad Uaterpräsecten Telegramme, in welchen er sie von dem Unglück«falle in Kenntnis fetzte. Um 11 Uhr nachts war der Tod de» Prä-fidenten der Republik bereit« bekannt geworden. In den Straßen herrscht Ruhe. Ein Gerücht will wisse», das« der E o ngres« am Sonnabend zusammentreten wird. Al« L a n-didaten für die Prästdentenwürde werden Dupuy, Loubet. MSline und Dechanel genannt. Pettauer Wochenbericht. (Die Ukdkrzabe »er Grdn»ao«ncha«agea) an Se. Hochwürden den Herrn Propst Josef Fleck und an Herrn Bürgermeister und Land-tagsabgeordneten Josef Ornig fand am 16. d. M. um 11 Uhr Bormittag im festlich ge-schmückten Rathhauisaale der städtischen Spar-casse statt. Der RegierungSvertreter, k. k. Be» zirk«hauptmann Herr Rudolf Freiherr von A p f a l t r e r n, erinnerte daran, das« Seine Majestät der Kaiser, diese« leuchtende Borbild unerschütterlicher Pflichttreue und väterlicher Für-sorge für seine Völker mit Freuden da« Ber-dienst der Staatsbürger auszeichnet. Redner schätze e« sich zur Ehre, so hohe Auszeichnungen an zwei verdienstvolle Bürger der Stadt Pettau überreichen zu können. Mit herzlichen Worten ge-dachte der Herr k. k. Bezirkshauptmann der mehr al« 42-jährigen mühevollen Laufbahn al« Priester, auf welche der hochw. Herr Probst nunmehr in der Fülle der Ehren zurückblicken kann; infolge feine« concilionten Wesen« hat sich derselbe auch in Pettau rasch die allgemeine Hochschätzung erworben. Eine eingehende Würdigung widmete nun der Herr Bezirkshauptmann den zahlreichen Verdiensten, weiche sich unser thatkräftiger und opferwilliger Bürgermeister Herr Ornig in der verhältnismäßig kurze» Zeit seine« Wirken« um die innere Gesundung alten Tage. Ich nahm ihn au« der Schule und ließ ihn Schlosser werden, kräftig war er immer, da« wissen Sie ja. Jetzt ist er Moschineuführer. hat Weib und Kinder, die er ehrlich ernährt, hat seinen gesunden Körper und seinen klaren Verstand." „Karner!" rief e« gedämpft durch die offene Thüre dcS Vorbaue« und noch einmal: „Karner!" Ei» alter Mann mit einer Bahnmütze und Laterne schaute in die Stube. „Wa« gibt'« denn Ullrich?" „Mußt halt nicht erschrecke», Karner. Du, Karner — Deinen Han« haben sie gerade da-vongetragen. ihn hat« erwischt bei der «arambol." Der alt« Bahnwärter erhob sich, mit der Rechten stützte er sich auf den Tisch, die Linke fuhr nach den dünnen Haaren im Genick. „Schwer!" stammelte er. ,,E« muß gleich au« gewesen sein. Karner". Der alte Wächter nickte einigemale vor sich hin und dann wieder und wieder. Ich reichte ihm erschüttert die Hand, stumm. Worte brachte ich nicht hervor. Er blickte mich eine Weile starr an und nickte dann wieder. „Ullrich wird Sie zur Station bringen", sagte er dann fest. „Leben Sie recht wohl." Wir rüsteten uns zum Gehen. Der alte BahnwSrter aber trat zu der Tdüre. die zur Kammer führte: „Mutter", sagte er mit weicher, fast bittender Stimme. Und ehe wir hinaustraten in die Nacht, hörte ich noch: „Jetzt kannst Du für drei beten, Mutter." Gleich darauf da» Surren de« Schlagwerke», das Glockensignal ertönte. Die Strecke war wieder frei. Er wollte »och auf die Strecke hinau«, ich begleitete ihn; dann kehrten wir wieder zurück zum Wächterhauje. Er deckte de» Tisch und lud mich «in, an seinem Nachtmahl Theil zu nehmen. „Ob die kugelrunde, muntere Mutter Karn«r denn am Ende gar. . . " „Bewahre, die ist nicht gestorben, daneben in der Stube kniet sie und betet..." Mir war. als läge dabei in dem Tone de« Wächter« garstiger Hohn. „Der Franz? Ja. mein Franz! Das sind nun auch schon a» die fünfzehn Jahre, dass er gegangen ist." »Franz ist. . „Ist's denn um Alle» in der Welt ander« möglich gewesen. Wo sollte er'« denn her habe»! In meiner Familie war doch niemals ein stu-vierter Kops. Ich hab'« noch am weiteste» ge-bracht von Allen. Bon meiner Frau Seite wars gerade so; da« Höchste war ein Tischler. Und da sollte mein armer Franz aus einmal ein Studierter nxrden, weil meine Frau Schwester einen Professor zum Manne bekam und meine Alte der Teufel ritt, ihr Franz müsse nun auch so was werden. Alles recht, er war ja auch ein ge-fcheidter Kopf, gescheidt, so sür unseren Stand oder für ein bischen was Besseres. Aber da war er für meine Alte noch immer nicht fl'ißig und gescheidt genug, die Rächte hat er gesessen, der arme Franz, immer sollte er der Erste sein und konnt'« doch nicht und wie er dann fertig war mit Mühe und Noth, da lag er auch auf dem Brett. Mit dem Kail mochte sie'« gerade so, da war'« noch viel schlimmer? So ein prächtiger Bursche wie er war. nein, Gott verzeih' da« der Alten, in den Kopf wollte schon gar nicht« hi- — s der Stadtverwaltung, um die äußere ftutgrftal« tnng, Verschönerung und den Fortschritt unserer allehrwürdiqen Stadt unbestreitbar erworben hat. Unter Glückwünschen heftete der Regierung«com-missär dem Aerrn Probst den Orden der Eisernen Krone II. Classe und Herrn Bürgermeister de» Franz-Josef« Orde» an die Brust. Sichtlich be» wegt dankte zunächst Herr Propst für die erhal-tene kaiserliche Auszeichnung, die er al« eine solche der stet« kaisertreuen DecanatSim'asse» be» trachte. Er werde stet« bestrebt sein, in Mild« und Friedfertigkeit ein treuer Hirte seiner Seelen zu sein. Herr Ornig warf hierauf einen Rückblick auf seine bisherige Thätigkeit al« Oberhaupt der autonomen deutschen Stadt Pettau. Wenn mancherlei Schwierigkeiten seine An«dauer auf eine harte Srobe gestellt? haben, so müsse er mit innigem ante und vollster Anerkennung de« gesammten Gemeinderathe« schenken, der durch Vertrauen und einsichtsvolle« ^Eingehen auf seine Absichten redliche Mitarbeit gaystet hat. Schließlich baten die Dekorierten den sperrn BezirkShauptmann, ihren Dank in gerigifttcr Weife vermitteln zu »ollen. Der Herr BezirkHouplmann dankte den Shlreich erschienenen Feftgästen. das« sie seinem use folgten, um die Würd« der Feier zu erhöhen. Außer de« Gemeinderathe hotten sich zahlreiche Staatsbeamte, die Psarrgeisilichteit, der Direktor und die Professoren de« Fronz-Ioses-Gymnasium«, die Lehrkörper der beiden Bolk«sckiilen, die Kom-«andantrnschaft der Feuenoebr unvÄne Abordnung de« Beteranenvereine« eingesnnde». Mögen beide Herren die kaiserliche AuSzeichnuiiain dem er-hebenden Bewußtsein tragen, oiesekbe in treuer Arbeit verdient zu haben und sich viele, viele Jahre derselben sreuen l - W. F. fl>tt-rir»»g«seierlichkeit.) Am Sonntag den 12. d. M. Vormittag um 1l. Uhr fand im Berhandlung«saale de« hiesigen ?. k. Bezirk«-aerichte« die feierliche Überreichung de« dem Herrn k k. Gericht«kanzliften R e t s ch n i a von Sr. Majestät den Kaiser verliehenen goldenen Lerdienstkreuze« durch den Herr» k. k. Bezirk»-richter Dr. F r a i d l statt. An dieser Feier« lichtfit betheiligten sich sämmtliche Herren Gericht»-beamte und die sonstige» Bedienstete» de» Bezirk«-gerichte«, sowie eine Anzahl von Herrn R e t s ch n i g persönlich Geladenen seine« Bekanntenkreise«. Möge e« Herrn R e t s ch n i g vergönnt sein, diese« wohl-verdiente äußerliche Zeichen der kaiserlich«» Huld und Gnade noch viele Jahre in ungebrochener Kraft und Gesundheit »ragen zu können. Novität. welche hier einen so durchschlagenden Erfolg er» rungen hat. nächsten Dienstag den 21. Februar zu wiederholen. — Al« nächste volkSthümliche SonntagSvorstellung für Erwachsene und Kinder plant Dir. Gärtner eine Aufführung de» hier noch nicht aufgeführten amerikanischen AuS-stattu»g«stücke« ,O »kelTom'S Hütte".Wir werden darüber »och Nähere« berichten. (Eingesandt.) <„Zm weiße» Rössel.") Eine freudige Überraschung für uiisere Theaterfreunde ist wohl die Nachricht, das« Direktor Gärtner die jüngste Sensati on«-Novität „I m w e i ß e n Rössel" für die allernächste Zeit schon in Vorbereitn»« hält. Da« Urbild diese« Werke«, der Gastwirt Mathia« Aigner .Zum weißen Rössel" in Lausen (Salzkammergut) war nicht wenig stolz, dem Bersasser, wenn auch ganz unbewußt, die Au-regung zu dem heiteren Stücke gegeben zu haben. — Er starb leider im September, nach kurzem Eheglücke und seine Gattin mußte nach vierzehn Tagen den Braut- mit dem Trauerschleier ver-tauschen. — Bekanntlich steht diese« Stück auf allen Großstadtbühnen auf dem Repertoire, in Berlin wurde e« über 300 mal gegeben, in Wie» vom November vorigen Jahre« bi« jetzt weit über 100-mal, in Graz bereit« über 50-mal ». s. w. Diese« Lustspiel, dessen Handlung sich im Salzkammergute, der reizendsten Gegend uuferer Monarchie, abspielt, gehört zu den besten der be-kannten Lustspielsirma Blumenthal und Kabel-bürg. Von den Aufführungen anderer Novitäten ist e« wohl hinlänglich bekannt, das« Direktor Gärtner keine Kosten scheut, um dieselben in würdiger Weise auszustatten und vorzuführen, deshalb kann man deffen gewiß sei», das» auch diesmal die Darstellung eine sehr gelungene fein wird. Er ist auch wohl einer der ersten Direktoren von den kleineren Provinzbühnen, welcher diese Novität zur Aufführung bringt, da dieselbe mit wirklich enormen Kosten, wie Aufführung»honorar u. f. w verbunden ist. Hoffentlich erkennt auch da» Publikum die Be-ftrebnugen unserer verdienten Theaterdirection an, «»dem e» sich vollzählig bei der Premiöre von „Im weißen Rössel" einfindet. Zugleich wird da« Publikum aufmerksam gemacht, sich rechtzeitig auf Sitze vormerken zu lasse», da die-selben aller Wahrscheinlichkeit nach bald ver« griffen sein werden, umsomehr, da schon zahl-reiche Anmeldungen von auSwärt» wie Frieda» u. f. w. eingelangt sind. (Eingesandt.) iZacasso der Stearrwechjel durch die öfter-reichisch ongirische Sank.) Die k. f. Finan»ver-waltung hat mit der österreichisch ungarischen Bank Ende December v. I. eine Vereinbarung getroffen, nach welcher die österreichisch-ungarische Bank bi« auf weitere« da» Jncaffo der Steuer-Wechsel, welche an einem Orte zahlbar sind, an dem sich eine Bankanstalt oder Banknebenstelle befindet, kostenfrei übernommen hat. Demgemäß wird schon seit Ende December v. I. die Ein-caffierung dieser Steuerwechsel durch die öfter-reichisch ungarische Bank, beziehungsweise durch deren betreffende Bankanstalten vorgenommen. In der Stadt Pettau ist die Spar-casfeNebenstelle der österreichisch-ungarischen Bank. (Feaerbereitschast irr freiwillige» Fe»er wehr.) Für die laufende Woche hält der I. Zug und die III. Rolte Feuerbereitschast. — Zugführer Lorentschitsch, Rottführer Wratschko und 8 Mann. Feuermeldungen sind auf der Central-station in der Sicherheit«wachstube im Rathhause zu mache». Vermischte Nachrichten. (Hie Attorrlkik»»gkn der Völker Aller-reich».) In Millionen Gulden ausgedrückt zahlen: Ä 3<5K *— Millionen 8 5 Deutsche 66.3 169.2 235-5 55 Tschechen 274 647 1121 3-7 Pole» 73 27.5 348 3 6 Ruthenen 60 210 270 12 Slovenen 4-9 145 194 0.6 Serbocroaten 15 60 75 Da» deutsche Volk in Österreich zahlt gegen 25 Millionen Gulden mehr Steuer, al» alle übrigen Völker Oestereich» zusammen. Auf da» Hundert berechnet und auf Köpfe vertheilt, zahlt der Deutsche l» Oesterreich je 277 Gulden, der Italiener 21'4, die Tschechen nur 20-4, dieSlovenen 16 2, die Serbocroaten 12 5. die Polen gar nur 9 4 fl. jährlich. — Die Deutschen in Oesterreich haben doch »och immer ein hervorragende» Sonderrecht, nämlich da« zu zahlen und für die Bedürfnisse der übrigen Nationen und Natidnchen aufzukommen — und diese Deutschen sind noch immer nicht zufrieden! (Crrutiia m Wechsel fordern na« in S«»nien an) irr H«?eg«»i».) Wie die Handel«. und Gewerbekammer in Graz mittheilt, wurde da« f. f. Handel«ministerium aus den Umstand aufmerksam gemacht, da« ans Grund der bosnischen Eivil-Proces« Ordnung und in Gemäßheit eine« Beschlusse« dc« bo«nisch herzegowinischen Ober-geeichte« seilen« der dortigen Gerichte die Exe-kutionen von in Oesterreich erwirkten Wechsel-zahlung«anflagrn verweigert wird. Da« genannte Ministerium hat nun nicht unterlassen, in der Rede stehenden Angelegenheit bei dem k. k. ReichS^inanzministerium zu intervenieren und wird da« Ergebnis dieser Intervention seinerzeit bekannt gegeben iverden. Einstweilen muß sich der geschäftliche Verkehr wohl den geänderten Verhältnissen anschmiegen. In dieser Beziehung sei betont, das« sich die mit der Gelteudmachung von Wechselsorderungeu gegen bosnische Schuldn«: verbundenen Weiterungen vermeiden lassen, wenn die Wechsel in Bo»nie».Herzeaowi»a zahlbar gestellt werden. Die bosnischen Wechselgesetzt und da« verfahren in Wechselsachen sowie die Gericht«, organisationen bieten volle Gewähr für eine zweckentsprechende Rechtsverfolgung, wobei noch insbesondere der Umstand hervor gehoben wird, das« durch die Zahlbarstellung des Wechsels in Bosnien »nd der Herzegowina und die Ein-klagung derselben bei den bosnisch herzegowini-schen Gerichten dem Gläubiger in der Monarchie auch der gewiss nicht zu unterschätzende Vortheil erwächst, das« nach Vorschrift de« § 479 boSn. E P O. auf Grund eine« Zahlungsaufträge« eine« hierländischen Gerichte« die Exekution zur Sicherstellung sofort noch vor dein Eintritt? der Vollstreckbarkeit gewährt werdeu muß. Nach Ein-bringung der Einwendungen — welche ans die Frist von 3 Tagen beschränkt ist — kann die Exekution zur Sicherstellung sogar bewilligt werden, ohne das« e« der Glaubhaftmachung der Gefahr einer Exekution« Vereitlung bedürfte, während auf Grund eine« ausländischen ExekutiouStitelS eine Exekution zur Sicherstellung unter keinen Umständen zu bewillige» ist. (Eine Äonstre-Änloge für elektrische Kraft.) Vor Kurzem wurde von der Metropolitan Straßen-Bahn Eo. die Anlage einer Kraftftation beendet, welche 10000 Pserdekräfte liefern soll. Jetzt wird diese Kraft-Anlage, wie wir der die«-bezüglichen Mittheilung des Patent AnwalteS I. Fischer in Wien entnehmen, übe» boten durch eine Installation dn Third ÄvrnueVahn. welche soeben einen sich auf 15 Millionen Gulden be» laufenden Bertrag abgeschlossen ha«, der die Ausführung dieser Anlage zum Gegenstände hat. Der Zweck dieser Kraft-Anlage ist die Strom-lieferung für die ganze, auf 160 Km. Schienen-länge sich erstreckende elektrisch betriebene Bahn. ES werden 16 Wechselstrom Generatoren ausgestellt werden, welche von je einer Dampfniaschine von 0000 Pferdekräften bethätigt werde», so das« für die Gesammt-Anlage dir enorme Ziffer von 96000 die Generatoren treibenden Pferde-frästen erzielt wird. (Enorme Kohlenwaagone.) In Amerika herrscht schon seit einiger Zeit die Tendenz, die Fracht-Waggons der Eisenbahnen, die bei un« bekanntlich durchschnittlich eine» Fass»ng«raum von 10 Tonnen haben, zu vergrößern, da nach der Berechnung der dortigen Ingenieure hiedurch bedeutend« Ersparnisse zu erzielen sind. Man läßt nun, wie wir der diesbezüglichen Mittheilung deS Patent-AnwaltrS I. Fischer in Wien entnehmen, ' für KohlentranSporte Wagen von 100000 Kilo, also 50 Tonnen Tragfähigkeit, bauen. Diese Waggon« ruhen auf zwei vierrädrigen Truck Ge-stellen aus und sind ganz au« Stahl hergestellt. Die Linie, ans welcher diese Wagen fahren, mußte zu diesem Zwecke mit btsonderS schweren Schienen, im Gewichte von 50 Kilo pro lausen-dem Meter, versehen werden. Enorme Lokomotiven der Mogol-Type dienen znr Beförderung der Züge, die 30 solcher Wagen im Gesa mmt Gewichte von 2000 Tonnen enthalten. DaS Ge> wicht der in diesen Wagen beorderten Materialien macht 1500 Tonnen au«, so das« sich also da« Rutz-Gewicht aus 78% de« Gesammt-Gewichte« stellt, während e« bei den Wagen unserer Eon» struction nur 50—60»/, ausmacht. (Eine Schwebebahn iider die Seine.) Unter den Zugstücken der Pariser Weltausstellung wird, wie wir einer diesbezüglichen Mittheilung de« Patent Anwälte« I. Fischer in Wien entnehmen, auch eine Schwebebahn figurieren, die über der Seine, beide User verbindend, hin- und hergehen wird. Der Betrieb der Bahn geschieht mittelst Elektricität. (Marklbericht ans tvind..Fnstritz.> Am Freitag den 24. Februar d. I. findet hier ein großer Rindvieh- und Pferdemarkt statt, bei welchem ein bedeutender Viehauftrieb zu erwarten ist. Die Interessenten iverden daher eingeladen diesen Maikt zu besuche». (Handels- uud Gewerbekammer ®raj.) Auf Grund des Ergebnisses der letzten Kammerer-gänzungSwahlen hat die Handels- und Gewerbe« kammcr in Graz statt ihre« am 1. Februar d. I. verstorbenen wirklichen Mitgliedes Herrn Emanuel Ganz uns der HandelSsection. Wahlkategorie 6, Herr» Joh. Grubitsch, Kaufmann in Marburg a. d. D., als wirkliches Mitglied einberufen. Herr Grubitsch hat erklärt, diese Einberufung au-zunehmen. (ventscher Ächulverein.) In der Au«schusS-sitzung am 14. Februar wurde de» beiden Ort«-gruppen i» B. Leipa für den Ertrag eine« Trachtenklänzchen«. den beiden Ortsgruppen in Bielitz'Biala für da« Ergebnis eine« Unterhaltung?-abend?«, den beiden Ortsgruppen in Salzburg für den Reinertrag des Feste« am 8. Jänner, der FranenortSgrnppe Rikolsburg für ein Kränzchen, der Ortsgruppe Komme, n für ein Eoncert. der Ortsgruppe UllerSdors für ein Kränzchen und der Ortsgruppe Eger für da« namhafte Erträgnis der Sammelbüchse am Bahnhof, ferner der Spar-raffe in B. Leipa für eine Spende, dem Fräulein Fritzi Essinger i:> Seelowitz für daS Ergebnis einer Sammlung beim Concerte im Eafino in Seelowitz und endlich Hm» Dr. Major und Frau in Eger für eine Widmnng au« A»laf« dcS Ablebens ihrer Tochter, de« Fräulein Marie Major, der geziemende Dank auSgksprocheu. Hieraus wurde zur Kenntnis genommen: der Anfall eine« Legate« von 3000 fl. nach Herrn Eduard Hübner Pitten und der Anfall zweier kleinerer Legate »ach den Herren Finanzrath Bergmann und Dr. Puntziger, beide in Salzburg, ferner Danksagungen der Gemeinden Tschekowitz für eine Schul-Unterstützung, Röchlitz für eine Kindersnbvention und endlich de« Schul- und KindergartenvereineS in Eibenschitz für eine Kindergartensubvention. Räch Berathung von Angelegenheiten der Schulen in Honositz, Tanndorf'Hinterwinkel und Blisowa wurde für den Kindergarten in Hermagor ein Beitrag um Erhaltung, für die Schule in Resstllhal-Reichen«» ein Lehrmittelbeitrag. für eine Schule in Böhmen un'» sür die Schule in Ferlach namhafte B^!'snk>.'-ntiontn, für den Kindergarten in Lie^nau eine Unterstützung und endlich für die Volksbücherei in Scherlowitz eine Bücher-spende au« den Vorräthen bewilligt und schließlich gelaugten Angelegenheiten der VereinSschulen in Maierle. Pilsen. Sauerbrnun »ud St. Egidi zur Berathung und Erledigung. Au Spenden sind dem Vereine zugekommen: Ortsgruppe Worlitschka fl. 7 88, Herr Direktor Eckhardt in Pilsen. Spiel-gewinnst einer Dominogesellschast 1.60. Frauen-Ortsgruppe Prachatitz fl 4.—.Ortsgruppe Menschlag fl. 8.50, Ortsgruppe Prossnitz fl. 9.—. Ortsgruppe Leitmeritz fl. l05.—. Ortsgruppe RadkerSburg fl. 2.—.Ortsgruppe OSkanfl. 13.38. Ortsgruppe Neuftadtl fl. 75 65, Ortsgruppe Jablomtz fl. 8.—. Ortsgruppe Waltersdorf fl. 20.86. Ortsgruppe Hirschberg fl. 2.72, Herr Architekt Berr »ud Gesinnungsgenossen in Wien 7.70, Ortsgruppe Henner«dorf in Schlesien fl. —.60. Frauenort«-gruppe Nikol«burg fl. 1.—, (Uen SndDlon.) Welche Verwirrung der neueste Sprachen «lass für Schlesien bei der. Gerichten zur Folge hat. bewei«t in greller Weise der folgende Fall. Der Tefchener Advocat und Führer der polnisch-nationalen Partei Dr. Michejda, hat vor kurzem wegen 1150 Gulden sammt Nebengebüren eine Wechselklage beim Tefchener Krei«gerichte überreicht. Diese Klage war in polnischer Sprache verfasst. Wider die ergaugene ZahlmigSauflage hat nun die Beklagte durch Dr. TaborSki in MährischOstrau ihre Sin-wendung in tschechischer Sprache erhoben, während der sür die liegende Rachlasämasse de« Josef L. bestellte Verwalter, Dr. König in Teschen, seine Einwendung in deutscher Sprache eingebracht hat. Mau darf wohl darauf gespannt sein, in welcher dieser drei Spracheu die in dieser Sache an-beraumte Verhandlung durchgeführt werden wird. (Verein Aitdmark.) Unterstützungen habe» erhalten: eine Gemeinde in Kärnten zum Schulbaue 1000 fl., der Kindergarten in Tüffer 100 fl., die Volksbücherei in Tann« 20 fl.. ein Bauer in Kärnten 50 fl.. ein Gewerb«mann in Untersteier 25 fl. — Spenden haben gesandt: die Gemeinden: Graz 100 fl., Steyer 25 fl.. Eisenerz 20 fl.. Aflenz, Fürstenfeld. WolfSberg im Lavantthale je 10 fl.. Edelstein in Kärnten, Eggeuberg und Veitsch je 5 fl.: Theodor Mörath in Graz 10 fl., Uhrthurm in Kleinoschegs altdeutscher Banernstnbe 380 fl., deutsche Tischgesellschaft in Store 2 50 fl., Peißl-Gesellschaft in Deutsch Landsberg 14 40 Franz Exinger in Hainfeld 2 fl.. ein deutsche» Mädchen als Ertrag einer Wette 1 fl., Fritz Soffen au« München von der GebuttStagSf.ier de« deutsche» Kaisers im Hölel Pagano zu Capri bei Neapel 4 43 fl. (10 Lire), Osentijch Gesell« schast bei Holzer in Villach 2 fl. - die Ortsgruppen : FraueuortSgruppe Kla^ensurt 2l fl., FraueuortSgruppe Billach 11 13 fl., Ortsgruppe Klagensurt 34 fl., ferner als Ertrag des Hoch-fchülerkränzchen» 78 60 fl. und au» den Sammel» büchfen 21 40 fl.. Mureck 67 26 fl., Kindberg ans den Sammelbüchse» 6 78 fl., Leoben 6 fi., Gratwci» 5 14 fl., Eisenerz Ifl. — Gründer: Frl. Gusti Stagl in Graz mit 50 fl., Eugen Freiher von Müller und Herr Sebastian Schwend-mayer in Pragerhof. der Kärtner Radfahrerverein in Klagenf»rt, der deutsche Turnverein in Mureck und der Elnb EbriuS in Leoben mit je 25 fl. Bon den Ortsgruppen. Die Ortsgruppe Pöllan wurde durch ihren jetzige» Obmann Dr. Kupferschmied neu belebt, Pragerhof batt? am 5. d M. die gründende Versammlung, an der al« Vertrete! der Hauptleitung Herr Dr. Robert von Fleischhacker theilnahm; Obmann ist Herr Anton Lerch, Kaufmann; genehmigt sind Rotten-mann. Neumarkt bei Salzburg und Sualfelden. angemeldet ist Schwaz in Tirol. Feste haben veranstaltet: Leibnitz. Leoben, Marburg. Präger-Hof, Feldkirche». Klagensurt. Gottschee. Mödling, Zell am See. — Stelle» sind angeboten für 1 Gemeindesecretär, 1 Schmied» und Wagner.Lehrling, 1 Wagnerlehrling.—St el l ung suchen: 3 Handlungsgehilfen (Commi«), 1 Diener. (Steirifcher Siingerbnnd.) Z» Pfingsten l I. wird i» Graz da« neunte steirische Sänger» bundesfest abgehalten. Die Voiarbeite» zur wür« digen Ausgestaltung diese« nationalen Feste« sind bereit« im vollen Gange. Der steirische Sänger-bund umfasst dermalen 104 Vereine mit beiläu-fig 2700 Sängern und ist seit seiner im Jahre 1863 erfolgten Gründung unermüdlich be» strebt, da» deutfche Lied in Steiermark zu pflegen und zu einer mächtige» nationalen Schutzwehr auszugestalten. Mit Rücksicht auf die hervor-ragend« Stellung der steirische» Landeshauptstadt in dem Kampfe der Deutsch Österreicher um ihr Volk«thum ist auch au« de» außerhalb Steier-mark« befindlichen Sä»gerkrei>en zahlreicher Besuch al« Bethätigung deutscher Gemeinbürgschast zu erwarten. Da« Fest betreffende Anfrageu sind 0ji die Leitung des sleirische» Sängerbundes in Kraz zu richte«. ^Vorschlag rinn S^achenaesrhr».) Den, Ealzburger Tagblatt wird au« Wien gemeldet: x,c deutschradikale» Abgeordnete» beschäftigen sich mit der Festsetzung der sogenannten nationalpoli-tischen Forderungen. In der Sprachensrage besteht unter anderem der folgend« kurze und bündige Asetzvorjchlag: 1. Die deutsche Sprache ist die alleinige Geschäft«- und Berhandlungsprache der Rcich«vertret»ng. der obersten G«r>cht«höfe und Ministerien in Wien und die Verkehrsprach« aller 5 k. Ämter und Behörden im inneren Dienste. 2. Die Gesetzgebung, betreffend die Regelung der Sprachensrage in den einzelnen Königreiche» und Ländern wird der Lande«gktzg,bung über-wiesen. Zur BeschlusSfassung ist die Anwesenheit von '/« aller Abgeordneteu nothwendig und e« erfordern die bezüglichen Beschlüsse eine Zwei-drittel-Mehrheit. 3. Mit dem Jn«lebentreten diese« Gesetze« sind alle seit der Mmisterialver-crbnung vom Jahre 1880 «flössenen Sprache», erlasse aufgehoben. 4. Der k. k. Regierung steht nicht da« Recht zu. weitere Verordnung?», betreffend die Regelung der Sprachensrage, sei e« al« A»«führung der Stat«grundgesetze, fei es anderer Reich«- nnd LandeSgesetze zu erlassen, ö. Zur Abänderung diese« Gesetze« im öfter-reichische» ReichSraihe ist eine Zweidrittel-Mehr-heit aller Reich«rath«abgevrdneten erforderlich. Landwirtschaftliches. (S»dk»bewitsskr»»g.) Über den Einfluss der Bodenbewäfserung auf die Fruchtbarkeit der Obsibäume und auf die Blatten.wickeluna der Zierpflanzen bringt der in Frantsurt a. O. er-scheinende praktische Rathgeber im Obst» und Gartenbau in seiner letzten Nummer zwei Aufsätze. Bon besonderem Interesse ist die mit Abbildung?,! versehene Beschreibung einer unterirdischen Be» wässerung«anlage au« Droinröhrrn. Die Angaben über diese unterirdische Bewässerung sind auch insofern lehrreich al« sie zeigen, welche bedeutende Wassermengei, ndthig sind, um den Gartenbau durchdringend zu befeuchten. Ein 7 m Durch-Messer haltendes Beet erhielt jedesmal 8b Her-«oliter Wasser. (Wir sollen Laomar-ben gemacht werde»? SS ist vortheilhaft die Baumgruben nicht zu tief, fondern mehr weit zu machen. 70 Centimeter Tiefe und bis 2 Meter Durchmesser genügen. Beim Füllen der Grube wird die Erde der Pflanzstelle einen Hauptbcstandtheil bilde». Nur die schlechteste der ausgeworfenen Erde, etwa auf ein Drittel der ganzen Masse, wird beiseite geschafft und hiesür bessere Erde etwa auf da« Pflanzloch ein bis zwei Karren kalkhaltiger Eoinposterde zum Mischen mit der übrigen Erde al« Ersatz gegeben. Ein gute« Mittel zur Verbesserung de« Baum-grubeninhalte« ist Rasen, welcher mit Gra«narbe nach unten auf den Boden der Grube kommt. Auch zerkleinerte Knochen, Bauschuttreste. Straßen-kehricht. überhaupt mancherlei Stoffe, die sonst zur Bereitung von Compost dienen, können, ver-mischt Mit Erde, auf den Grund der Grube kommen. Sehr gut ist die Erde vom Gemüsegarten. Wer reichlich gute« Geniüfelaud hat, kann selbst Compost entbehren. In den häufigsten Fällen wird beim Auswerfen einer Baumgrube die Erde de« Untergrundes geringer sein al« der Oberschicht. Die gute Erde wird also auf die eine Seite, die geringere auf die andere Seite geworfen. Erscheint e« thunlich, wird au« der Umgebung der Baum-grübe, also au« den benachtbarten Gemüse- oder Ackerland, so viel gute, obere Erde in die Grube geworfen, das« man die schlechte nicht braucht. Eine vielumstrittene Frage ist die. ob Stallmist in die Baumgruben geworfen werde» darf. Die erfahre»?» Obstzüchter sind im Allgemeinen dagegen. Wir haben in gutem Compost, in dim Rasen viel brauchbareren Dünger. Wenn aber gar nicht« bessere» vorhanden ist, mag man auch verrotteten Stallmist, zwei Karren voll, in die Grube gebe«. Nur soll man ihn gut vertheilen und mit Erde vermischen; eine dünne Schicht Stallduug auf den Boden der Grube, darauf Erde, dann wieder etwa« Stalldünger, dann wieder Erde nnd so fort bi« obenhin. Theater. Mit Nestroyi GefanaSpofse: .Die lustigen Abenteurer" trug die Bühnenleitung der Tage«stimmung Rechnung: Fasching-Sonntag. Die Herren Gärtner, Iahn und Born-st ä d t wußten im Vereine mit de» Damen Lodtmanu, Bellau einzuheizen und zu er-heitern und so darf der gespendete Beifall wohl al« unbestochene« Urtheil harmlosen Sonntag«-publicum« gelten. Glückliche Gemüther! Der Zeiten Ernst und Gegensätze haben un» ander« gallig, spitzfindig ungenießbar gemacht, das« wir auf solch ei» Stück voll harmloser Naivetät, wie sie den Phäaken vergangener Generationen so gefallen, hinschauen wie auf ein Thal voll fried-licher Hütten im Abendsonnensch«!». Wir freue» un« de« Anblicke«, aber am Horizont mahnen feindliche Zeltlager zu ernster, strammer Wacht. Die GesanjiSvorträge fanden willige Aufnahme. Die Aufführung von Duma'S „K t a n" begeguete großem Interesse, da« sich zunächst durch ein ausverkaufte« Hau» äußerte, aber auch infolge der vortrefflichen Darstellung bis zum Schlüsse rege blieb. Besonder« au« dem Rahmen sprang selbstverständlich Herrn Hartmann'«. unsere« Gastes. Titelrolle, eine prächtige Leistung, welche den start sächsischen Einschlag der Sprache gerne übersehen ließ. In der Scene zwischen Kenn und Lord Melvill (Hr. W u g g a n i g), die mit dem bekannten: .Jetzt, Lord können Sie gehen" endet, in der der Lord ob der schweren Vorwürfe und de« beißende» Hohnes Kcan« nicht besonder« zu Wirte komm», war dieser da« reinste Petrefact; daZ ist eine bescheidene Affafsnng dieser Rolle. — Im übrigen verdienen die Mitwirkende» alle« Lob; wenn i» dieser Begehung die Damen Bellau und F i s ch e r mit den Herren Born-st ä d t, Iahn und K a m m a ii f besonder« genannt werden, ist die« weder Vorwurf noch Unrecht gegen die anderen. — Angenehm fiel e« auch auf. das« Herr Eapellmei stcr S cd a ch e n-h o f e r diesmal für einen besonderen Speisezettel gesorgt hatte. W. F. Österreich * weder zu hoch im Preise standen oder nicht genügend volttthümlich waren. Ander« da« eben erscheinende Wert, von dem un« die t. Lieferung vorliegt. Die Geschichte dc« Aaiseistaat« und alle bedeutsamen Ereignisse von d»r Urzeit an bi« herauf in die jüngsten Tage der Monarchie soll hier volktlümlich behandelt werden in vaterländischen Erzählungen, geistvollen Feuilleton«, farbenprächtige» Ekluen. Dazw>Ich>", ranken sich wie Epheu um Burgruinen die schrie» Sage». E« ist Bedacht genommen auf Kunst und Litteratur, auf die Entwicklung de« so schönen Eharakter« de« deutschen Balte« Österreich«, den wir ja in Hellem »lanz schon in den Anfang«zei«e» der unvergleichlichen Aaiserstadt erstrahlen sehen Die Gewähr für ein gut Gelingen ist der Name de« Herausgeber«: Arthur A ch l e i t n e l. Einer der ersten deutschen Schriftsteller, ein Dichter von großem Ruf. ein Meister d«» Stil« und Kenner wrn Land und Leuten hat Prof. Arthur Achleitner seine Jugend und Studentenzeit selbst aus österreichischem Boden verlebt und ist enge verwachsen mit dem Volk, er ist groß geworden durch seine mustergiltigen Schilde-ningen de« Volktleben« in den flstmrnrt,?,, «lpenländerii. Ein Blick schon in da« 1. Heft läs«t erkennen, wie prächtig der gefeierte Schriftsteller voll Begeisterung seine ihm übertragene Aufgabe erfaftt, wie er sich anschickt, ihr terecht zu werden Unzweiselhaft ist er der geeignetste liann für diese« vvlksihümliche Rationalwerk, da« Gute« bieten und billig sein soll, da« Eingang finden wird in Sifltte und Palast, ein Born der Erquickung sein wird berall wo Deutsche wohnen, wo die deutfche Zunge klingt auf österreichischem Boden. Zahlreiche Illustrationen werden da« schöne Werk schmücken. Zu beziehen durch die Buch-Handlung W. Blanke, Pettan-Marburg. Die Griechin am Traunsee. Im Schlafe ruh'n seit Urweltzeit De« Riesenweib« granitne Glieder, Die au« dem Schlaf kein Sturm befreit, Der See nicht, rauschend auf und nieder. Unheimlich rüthclhafte« Weib. Gelagert selsenaufaedettet. Schläft Dir ein Herz in Deinem Leib. Bi« e« erlösend Einer rettet? Die starren Züge, streng anti». Da« Haupt mit einem Turbanbunde. Heißt, fesselnd sie de« Volke« Blick. Die Griechin nur in seinem Mund«. Und der ihr gegenübersteht, Der Trauiistein scheint feit Urwelttagen Die jungfräuliche Majestät Zu wecken nimnimermehr zu wage». hegedii» fnftislan». Apotheker in Reuntirchen, R.-v. ..Wenn ich hier in die ioffentlichlcit trete, so ist e« deshalb, weil ich e« zuerst al« Pflicht ansehe, dem Herrn Wilhelm. Apotheker in Reuntirchen. meinen innigsten Dank an«zusprechen für die Dienste, die mir dessen Wil-Helm'« Thee in meinem schmerzlichen rheumatischen Leiden leistete und sodann, um auch Andere, die diesem gräßlichen Übel anheimfallen, auf diesen trefflichen Thee aufmerksam zu machen. Ich bi» nicht im Stande, die marternden Schmerzen, die ich durch volle 3 Jahre bei jeder Witterung«. Änderung in meinen Gliedern litt, zu schildern, und von denen mich wedcr Heilmittel »och der Gebrauch der Schwefelbäder in Baden b«i Wien befreien konnten. Schlaf-lo« wälzte ich mich Rächte durch im Bette herum, mein Appetit schmälerte sich zusehend«, mein Au«sthen trübte sich und meine ganze Körperkraft nahm ab. Nach 4 Wochen langem Gebrauch de« Wilhelm'« Thee« wurde ich von meinen Schmerzen nicht nur gan» befreit und bin e« noch jetzt, nachdem ich schon seit » Wochen keinen Thee mehr trinke, auch mein körperlicher Zustand ha« sich gebessert. Ich bi» fest überzeugt, das« Jeder, der in ähnlichen Leiden seine Zuflucht zu diesem Thee nehmen, auch den Erfinder dessen. Herrn Franz W i l h e l in. so wie ich segnen wird. In vorzüglicher Hochachtung Gräfin Butschin-Streit-feld. Oberstlieutenant»»GaN>n.- Wilhelm'8 Kräuter-Saft „Marke Sclmeeberg" nach ärztlicher Borlchrift au» den heilsamsten, frisch ge-prrhten «räutersäfie» erzeugt und vielfach verwendet. Dieser Saft hat sich nach Überzeugung der renvmmirtesten Arzte aus eine außerordentlich günstige Weise, namentlich be> Hasten, Heiserkeit, Schnupfe», Brustbeklemmung, «er-sidlei»»»g, Schwerathmigkeil, Seitenstechen x. bewährt. Viele Abnehmer bestätigen, e« fei ihnen dieser Saft un-entbehrlich geworden und nur diesem Mittel hätten sie Linderuug und ruhige Nächte zu danken. Besonder» em-pfthlen«wert ist dieser Saft zu katarrhalischen Affeciionen di«ponirten Individuen bei rauher Witterung^ bei Rebeln al« Präservativ, besonder» bei Reisen während rauhen Witterung. Er tvirft aus die entzündliche Schlei »ihaut de» «ehltopfes. der Luftröhre und ihre Verzweigungen (Bronchien) reizmildernd und kräftigend, besörde t. indem er in der Brust da» Gefühl einer sanften wohlthuenden Wärme verbreitet, den Au«wurf, leitet Eongestionen von diesen Theilen ab und löst venöse Stockung,! im Unter-leib, ohne die Verdauung zu beeinträchtigen, die er durch die i beigemengten mild aromatische» Bestandtheile vielmehr stärkt und kräftigt. Bei seinem angenehmen lveschmacke ist er nicht nur Kindern angenrbm und nützlich, sondern allen, bresthaften, lungenkranken Menschen ein Bedürfni«, öffenl-lichtn Redner» und Sängern ein willkommene« Mittel gegen umflorte Stimme oder gar Heiserkeit. Man nimmt davon bei leichten katarrhalischen Äffeetionen täglich morgen« und abend«, jedesmal eine Stund« vor oder »ach dem Speisen einen bi« zivei iißlösel voll lauwarm und steigt nach einigen Tagen mit der jedesmaligen Äabe auf drei Eßlöfel In langwierigen, veralteten Fälle» neqme man je zwei Eßlöfel voll täglich drei- bi« viermal, nämlich morgen« und abend«, wie oben «»gegeben wurde und außerdem eine Stunde vor und drei tri« vier Stunden nach dem Mittag«mahle Rinder unter einem Jahre erhalten davon jede«nial einen, ältere zwei di« drei Kaffee-jöffel voll. Die Diät während de« Gebrauche« de« Wilhelm'« Kräuter-Saft .Marke Schneeberg- defteht in leicht ver-daulicher, vorzüglich frischer Fleischkost mit Ausschluß aller geistigen Getränke und Vermeidung gewürzter, saurer und blähender Speise». Pcei« einer Fla,che sammt «e-brauchtamveisuug 1 fl. üö kr ö. 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Waffen- und Hof-Fett. ßcstc Wichse der tvcltl «»r lein« v»1ch»hu»l> al schickes bettachten. Ich hätte mich freilich nicht in Irene verlieben sollen! — .Richt verlieben sollen' — ich rufe alle die an, welche je geliebt haben! Richt wahr? Dieser im Geiste vieler so vernünftig klingende Satz enthält die Quintessenz aller Dummheit! Sehr mißgestimmt verließ ich gegen Mittag meine Wohnnng; ich fühlte mich unfähig, mich an diesem Tage mit irgend etwa» zu beschäftigen; mein Herz war beklommen, wenn ich an Irene dachte, und ich dachte fast ununterbrochen an fie, und mein Geist war mit einem Schleier von Übler Laune bedeckt, wenn mir jener anonyme Brief in den Sinn kam. Es schien mir dies die elendeste aller Waffen und der Gedanke, daß ich gewissermaßen von dem Thun Doktor Kern« Mitwisser war, also auch einen Anteil an diesem Brief hatte, machte mich dermaßen zornig, daß ich — bei Gott! ich weiß nicht, wa« ich gethan hätte, wenn ich zufälliger-weife dem Serrn von Sternfeld begegnet wäre. Ich glaube, ich hätte mich verpflichtet geglaubt, ihn um Entschuldigung zu bitten. Die Stunden verfilmen, ich speiste zu Mittag und hatte mir voraenommen, eine Promenade in» Freie zu machen, um mir die üble Laune zu verscheuchen, al», indem ich über einen Platz kam, da» Trottoir betrat, nnd eben um eine Ecke biege» wollte, die Thüre einer fich dort befindenden Apotheke aufgerissen und ich beim Namen gerufen wurde. Ich wandte mich um, und. wer beschreibt mein Erstaunen, Hegemann stand vor der geöffneten Thür. .Kommen Sie doch herein, Herr Waldbnrg,' rief er mit seiner stet» heiseren Stimme, .die Leute können e» fich nicht denken, daß ein StaatSanwalt einen Boten, wie ich einer bin, in die Stadt schicke." Ich trat in die Apotheke, deren Besitzer mir zufälligerweise be-konnt war. .WvS giebt e«, Hegemon»?' fragte ich. .Sehen Sie, Herr Apotheker!' rief dieser, der Herr kennt mich!' .Ist dieser verwilderte Mensch wirklich in Diensten de« Staats-anwalte« von Sternfeld?' fragte mich der Apotheker leise. .Er arbeitet wenigsten« aus der Villa de« Baron von Hallet«, de» Schwager« de« StaatSanwalt»!' erwiderte ich. .So! Run dann scheint e» seine Richtigkeit zu habe»! Da nehmt die Schachtel, aber paßt gut auf! E» ist kein Sperlings-futter, wa» darin ist,' sagte der Apotheker. .Gut! gut! Empfehle mich. Herr Waldburg!' „Einen Augenblick, Hegemann! Wie geht ei draußen?' „Wie immer! Dem Herrn Baron scheint es besser zu gehen!" „Und — Fräulein Irene?' „Fräulein Irene — hm! — Dir muß sich bei ihrer neulichen Fahrt nach der Stadt erkältet haben, denn fie war unwohl!' ver-setzte er, indem er mich scharf fixierte. Ich nahm mich zusammen, um seinen Blick ruhig zu ertragen, und reichte ihm eine Cigarre. .ES hat doch nicht» zu bedeuten?' fragte ich so gelassen, wie eS mir möglich war. .Hm!' meinte er, der Thür zuschreitend, .von solchen Dingen verstehe ich nicht». Doch empfehle mich, Herr Aaldburg. ich muß laufen, daß ich de» Zug nicht versäume, der Herr StaatSanwalt hat eS mir auf die Seele gebunden. Darf ich ihm sagen, daß ich Ihnen begegnet bin?' »Warum denn nicht? — Und grüßen Sie bestens die Frau Baronin von mir!' »So, welter niemanden?' — Und zur Thür hinaus war er, ohne meine Antwott abzuwarten. .Ein komischer Kauz,' meinte der Apotheker, .e» kann mir wirtlich niemand verdenken, daß ich Bedenken trug, einem solchen Menschen di« gefährliche Bestellung de« Hern« StaatSanwalteS auszuliefern. E« ist zwar die Handschrift deS Herrn von «tern-feld, die ich ganz genau kenne, aber wer sagt mir, daß dieser Kerl, der wie ein calabrischer Brigant ausfieht, auch der richtige Bote sei, den man mir geschickt. Konnte er den Brief nicht irgendwo gefunden, — gestohlen haben? — Der Teufel, mit einer solchen Dofi» Ztrychnin muß man vorsichtig sein!' .Strychnin? Der StaatSanwalt hat fich Strychnin holen lassen?' »Ja! Und daS ist sehr vernünftig von ihm! Wie viel Unglück hätte schon verhütet sein können, wenn man mehr Mitleid mit den Menschen als mit den Bestien hätte. Ganz recht hat der Herr StaatSanwalt! Die drei Hunde seines Schwagers sind vor vier-zehn Tagen gebissen worden, jetzt zeigen sich bei allen dreien eigen-tümliche Symptome; anstatt wie so viele thun, abzuwarten — und so ein Unglück anzurichten, hilft er seiner Unruhe gleich ab; drei Pillen Strychnin und die Unruhe hat aufgehört. Wen» er sich nicht geirrt hat, giebt es drei Köter weniger, das ist alles; wo nicht, welches Unglück hat feine Vorsicht erspart! .. Dieser Zwischenfall war nicht im geringsten dazu geeignet, meine Laune zu verbessern; im Gegenteil! DaS sonderbare Be-nehmen HegemaimS. das, was er mir von Irenens Unwohlsein gesagt, jener Blick, der. als er ihre» Namen genannt, so stechend auf mich gerichtet war. alles das war nicht dazu angethan, mir meine verlorene Geistesrnhe wiederzugeben. Selbst die Episode mit den gebissenen Hunde», die jetzt vergiftet werden sollten, ging mir, obgleich sie doch gänzlich ohne Bedeutung war, im Kopfe her-um. Ich nahm meinen unterbrocheneu Spazicrgang wieder auf, lief mich im Freien tüchtig ans und trat endlich ziemlich ermüdet in einen öffentlichen Garten, wo ich beschlossen hatte, ein wenig zu ruhen. Es ist mir unmöglich, eine Er-klärung zn finden, wieso und warum mit • einem Male meine Gedanken sich gewaltsam auf jene Familie konzentrierten, in de-ren Mitte sich die beiden Frauen befan-den, die meine»» Her-zen zu so verschiede-»tn Zeiten das Glück gelehrt hatten, z» lieben. Es ward mir plötzlich so eigentüm» lich wehmütig zu Mute, e« ward mir angst, eine Unruhe ohnegleichen bemäch-tigte sich meiner und wuchs von Minute zu Minute. Wie hingezaubert stand plötzlich das verwitterte Geficht HegcmannS vor mei-nem Geiste, deSMa»-»es, de» man einen Mörder nannte, und der jetzt — Bon einem name»- Die PalSstra «lbenina lose», unsagbare» Schrecke» ergriffe», spra»g ich von meinem Sitze auf, der Mörder hatte jetzt in seiner Tasche eine mächtige Dosis des Giftes, welches nie fehlt, welches wie der Blitz tötet — »nd dieses Gift, diese furchtbare Waffe, hatte nian gewissermaßen unter meiner Berant-wortnng in seine Hände gelegt! — Ich kaun es nicht beschreibe», was in mir vorging. Die Baume drehten sich mit inir i»l Kreise, »nd all' niei» Blut strömte mit Gewalt i» mein Hir». Ei» jäher Gedanke — schrecklich wie Wahnsinn, bemächtigte sich meiner! — Drei Strychninpillen — für drei Hunde! — Wa-rum nicht für drei Menschen? In jede»» andern Augenblick hätte ich diesen Gedanke» als tin-disch zurückgewiesen: denn der Brief des Staatsanwaltes mußte ja jeden Verdacht entfernen; aber — aber was hilft die Vernunft gegen eine fixe Idee? Ohne zu wissen was ich that, stürzte ich au» dem Garten hinaus, durch die Straßen und Promenaden, dem Bahnhof zu, hinein ins Eovpee — ich wußte nicht wie! So langte ich auf der Station an, welche ich vor nicht acht Tage» zum ersten Male betrete», und hatte immer noch nicht das Bewußtsein, daß ich die Residenz überhailpt verlasse» hätte. Atemlos stürzte ich von» Bahnhofe aus über die kleinen Fuß-stege, welche hinter dem Städtchen zu der Besitzung des Baron von Hallern führten — der Weg kam mir länger vor, als ich ihn mir gedacht hatte - immer weiterlief ich, immer ängstlicher ward ich. Da benierkte ich. daß ich mich wahrscheinlich geirrt, daß ich einen Fußsteg für de» andern genommen haben mußte, ich stand still, »m mich zu orientieren — und nun kam meinem Geiste auch die Frage, was ich denn thu» wolle! Sie war leicht beantwortet! Ganz einfach iemandtil von der Familie benachi'ichtige», daß Hege- mann im Best» des Gifte» fei. Wenn alles fich so verhielt, n>i; es der Brief des StaatSanwalteS erklärte, was schadete der Schrie den ich gethan? — wenn nicht, — wie viel Dank war man ini dann schuldig! Freilich hatte ich alles daS ebensogut und schneller durch eii Telegramm ausführen können; — aber ich hatte nicht im entfern testen daran gedacht. Ich befand mich an einen» Zaune, welcher fich längs eines kleines Gehölzes hinzog — und ein Blick, den ich durch eine Leffnung de> Hecke that, lehrte mich, daß dies der kleine Park war, welcher z» der Besitzung des BaronS gehörte. Ich hätte, um an die Bill,! zu kommen, den ganzen Weg um die Anlagen machen müssen; irii besann mich nicht lange; um die Biertelstunde Weges zu ersparen, kletterte ich schnell über den Zaun, wand mich durch die Büsche und blieb mit einem Male wie angewurzelt stehen. Ich befand mich ungefähr fünf Schritte von dem Kiosk, welchen Irene dem StaatSanwalt hatte aufbaue» lasse». Ich hörte Stil» men in demselben; Gott weiß von welcher innern mir unbegreis lichen Weisung getrieben, schlich ich mich näher, immer näher und — kein Wort entging mir. „Giebt es denn gar kein anderes Mittel?" fragte Adele, deren Stimme bewegt und thränenschwer klang „Es giebt keins!" war die trockene Ant-wort ihre» Bruders. .Und mir ist dies Mittel willkommen wie eine Erlösung!' hörte ich die schwache Stimme des Barons sagen. Eine Pause folgte: dann fuhr der Baron sott:. Auch für Irene ist das das beste; wenn die That geschehen, wird ein so grenzenloses Mitleid fich ihr zuwende», daß alle andern Stimmen gewaltsam verstum-men müssen. Nur eins gefällt mir nicht ganz in Deinem Plane, warum soll Adele im» aus diesem Wege begleiten? Genügt eS nicht, daß wir beide ihn einschla-gen?" .Was glaubst Du («it tuet) von mir?" rief die Baronin, .icheuch im Stiche lassen — ich — ich? O Karl! Auch für mich ist es Er-lösnng. - nur bin ich ein Weib, bin schwach!" .Es ist^besser, wenn sie nicht zurückbleibt, fie muß uns folgen," sagte der StaatSanwalt, nnd seine Stimme klang wie ein Utteils-spruch. Kalter Schweiß perlte aus meiner Stirn! — Wovon sprachen denn diese drei Menschen? .Hast Du denn gar keinen Verdacht, von welcher Seite dieser Schlag geführt worden ist?" fragte der Baron. .Eigentlich nicht!" erwiderte Sterufeld; .auch ist das ganz gleichgültig. Unsere Sicherheit besteht einzig und allein darin, daß sich seit so lauger Zeit niemand mit uns beschäftigt hat. Im Augenblick, wo ein Zufall die Aufmerksamkeit anf nnö lenken würde, sind wir verloren! Das wußte ich schon lange und darauf war ich auch so ziemlich vorbereitet. Daß aber die Schläge so schnell, so wuchtig wie ein zerschmetternder Blitz kommen würden, das glanbte ich selbst nicht .Findest Du denn mit Deinem Scharssinn keinen Anhaltepunkt, Du, der Du alles so richtig kombinierst!" .Ich denke mir. daß wir zwei Verfolger haben; ob sie verbündet find, weiß ich nicht. Die Arbeit des Doktor Kern ist, glaube ick, sicherlich vom Zufall eingegeben worden. Es ist eine tüchtige, äußerst scharffinnige Arbeit. Der Mann ahnt vielleicht die Wahrheit, aber wird es nie wagen, sie auszusprechen: denn er ist ehrlich, und immer wird ihm der thatsächliche Beweis fehlen. Der anonyme Brief, das ist die eigentliche Gefahr für uns alle, die Person, die ihn geschrieben, haßt mich, die ahnt nicht die Wahrheit, die weiß fie! Sonst hätte sie nicht den dummen Einfall gehabt, sich als ein von 31 ir verlassene« Frauenzimmer hinzustellen. Sie will mich auf eine h'rfte Fährte führen. Bei Doktor Kern ist eS ein rein wissen . afrliches Interesse. bei der andern Person ein rein persönliches." „Aber wer um Gotteswillen?" Man stelle sich meine Lage vor: ich kann feine Beschreibung derselben geben. In welcher wunderbaren Weise hatte mich meine ahnungsvolle Ausregung auf diesen Platz geführt, ivo ich erfahren sollte, daß Doktor Kern alles richtig kombiniert, daß der Staats- 8N#rlfltaf frickririi I vom HoI»cn;oUcrn wirft die Qniyows «nd Genosse« nieder. B»n Z. Tch?urr»berg. «Mit lext > .Das ist ja ganz gleichgültig, Adele! — Im Augenblick, wo M i» nur anfängt, über die Geschichte nachzudenken, sie zu unter-mchen, sind wir verloren — ich wiederhole es Dir! Wir haben ,,r Jahre Rnhe gehabt, es ist mehr, als ich erwartet hätte!" anwalt selber der Schuldige war — ja — aber was hatte denn Adele uud ihr Man» dabei zu thun? — Waren sie Mitwisser? Mithelfer? »Sind die vuude tot?" fragte der Baron 32 .ÄugeubUckiich wie zerschmettert fielen sie nieder/ erwiderte Sternseld, „ich beneide sie um ihr schnelle» Ende.' .Arme Tiere! Ich begreife Deinen Sedantengang nicht recht. Theobald — warum mußten sie denn geopfert werden?" (ftott|e»»«g toI«t) BiitoEÄ Die Palästra Altertina in »inig«berg. »In studentisch«« »lubhan», wie » keine andere Univerfität im ganzen Teutschen Reiche, ja kein anderer Staat auf der Erde besitzt, ist den Musensähnen der »Im» m»tcr Albertin» in »Knig«berg I. Pr nnter demRame» _ _ .Palästra Albertlna' erbffnet nnd seiner Bestimmung unter pomphaften Beran-staltnngen am 22. Oktober vorigen Jahre» übergeben worden. Die Anregung zu der ganzen Idee hat in sehr liebevoller Er-innerung aa sein Vaterland nnd seine Vaterstadt «In frühem »dnig»berger «tu. bent, d«r jetzige praktische Arzt vr. Fried-rich Lunge ia New York, im Frühjahr ISS7 gegeben. Außer der Ueberweisnng de« freien Grund und Boden» durch zwei ihm gehörige, In der dritten Fließstraße g«l«-g«ne Gr»»dstück« übergab er de» .verein Palästra Albertina", der sich z»r ver-wirNichung der Idee bildete, bie Snmm« von «7.V00 Mark und lieh außerdem noch ein »avital von 2b0,(XX) Mark ja billi-gen Prozentsitzen her. Tank der rührigen Unterstützung verstand t* der edle Vpen-der anch, die weitesten »reis« »nd hoch. gestellte Persünlichtrite» für ba» Unter-nehme» zu interessier»», da» lont der Stistnng»urk»nd« .der kdrverliche» An«. bildung der an der Albertina Studieren-de» dienen, aber auch von andern »reisen benutzt werden soll', von den bedeu-tendsten Räumlichkeit»» der Palästra, die In zw»! Haiptgibäud«, I» da» eigentliche »lubhau» unb in di« in großartig«« Stil« angelegre Badeanstalt mit zusamm»» 62V« Meier Läng« »»b 83 Meter liefe zerfallt. seien genannt! bi« beide» groß«» »n-ging« unb bi« beide« Einfahrten, von denen man durch »inen geräumigen, säulen-getragenen, in h«llem Weiß gehaltenen Borsaal über eine 2er« wirft di» O»itz»»« und Ar-»»sie» nieder. In di« Zeit d«» »ampse» zwischen d»m märkischen Adel und dem Burggraf«« Friedrich von Rürnberg führt un» ba» Bild Prof. Scheurrn-berg». von allen jene» Adeitgefchlechtern waren die Quitzow» die verwegen-sten i gestützt auf ihr» Macht und Tapferkeit glaubten sie ungestbrt ihr auf bie Beraubung und Unterdrückung der Stäbt» und Bauern gerichtete» Hand« werk «»»üben zu kdnnen. Namentlich berüchtigt waren die Brüder Tietrich von Quitzow, der auf Frlesack saß, und Ha»« von Quitzow aus Plan«, beide die Sühne de» Ritter« »uno aus QuitzhSvel. Eine Ihrer Heldenthaten war die Zerstdrnng von Stranßberg im Jahre 1402. Nicht Immer kämpften fie mit Glücki zuweilen wurden st« von di» kampfgeübten Stäbten empfindlich geschlagen, aber der Schutz, den Job,t von Mahren ihnen z» teil werd»» ließ, verhinderte Ihre früh» Vernichtung. Erst dem Burggrasen Friedrich gelang e«, ihr« Macht zu brechen. Sie hatten Ihm zwar Im Jahre 1401 gehuldigt, aber ba fi« Ihr« Raubzüg« nicht «instellten. so wurde im Jahre 1414 ei» regelrechter Krieg gegen Ne geführt. Ihre beiden Sitz». Friesack und Piaue, wurden erobert, außerdem noch an zwanzig ander« Ranbburgin, bi« fi« besaßen Hon« geriet in Gefangenschaft. Tietrich kam im Elend um. G»«oh»heit. Frau: .Männchen w»«halb gehst T» denn jeden Abend au»?' — Mann: ,Li«b«» Sind, da» ist «In» G«woh»h»It. di« Ich während unserer Verlobung angenommen hab«.' Sichere« Zeich«». Mutter: .««»halb glaubst Tu den», daß Hm Skier nächsten» um Teine Hand anhalte» wird?' — Tochter: ,Ta» sehe ich au« einer ga»zen Meng« »leinigkeiten: gestern hat er mir schon ringt* standen, er Hütte keinen Pfennig im vermbgen." Arge Mißgriffe. Auch große und bedeutende Männer haben oft arge Miv griff« begangen^ wir «ollen hier nur einige aufzählen: Raphael kleidete seine heilige Jungirau al» italienisch« Bäuerin: R«mbrand stellte ei»»» polnische Reiter zur S«it« de» Jtrenze«; Milton lieft IPkvwtorftilh -ine »aaon« Im Himmel abfener»; Mai. verglricht di» Thränen de« hriligea Petru» mit Strümen und sei»« Seaszn »It Tonner; Tintorett» bewaffnete die durch da« rote Ae»r ziehenden Juden m» Feuergewehr, Shakespear» läßt «In Schi'' an der Rüste BSHme»« scheitern W Wo ist mein »»tscher? meinnlllzig?» \ Mehl »or be» Dumpfigwerben z> behüte». Ta« best« Mittel dagegen tüchtige» Siebe» d«* Mehl«». Bei solchem Durcharbeiten bleibt («I» Trilch>» betsclbe» n»berührt. Wege» Sobbre»»«». Ein« wirksain« »ur gegen da» Sodbr»n»e» ist di« folgend« Man tnnilb« vollständig WÜHrrnd det »ur: Kaff««, da» Ra»ch«n. Branntwei, jeder Art, Bier. Zucker und z»ckerhalt>. süß» Speisen, »äse. hart« Eier — über-Haupt all«» schwer verdauliche. Statt de« »äff««» »«hm« man morgen» eine Roggen mehlsuppe Den Rachmittaglkaffee setzt man acht Tage lang ga»z au», vor de» Mittag- und Ab»nb«fi«n nehme man eine» riieeldffel Ttnat. odin. oompoiit. an» der Apotheke Zum Essen trink« «aa r«ich!ich «asier, unier trintn Umständen Wein »bei BI« Räch acht Tag»» dürfen leichte (51-gattm wieder geraacht werbe», ab»» nich> gleichzeitig mit dem »äffe« »nd nicht vor-mittag«! befier ist e» jedoch, wenn di-Enthaltung länger getbt wird. Bei tonst' auenter Turchsiitirung der »ur ftnd nadi Ablanf von vier Wochen fast all« b«ll«di-gen Genüsse wieder gestattet, ohne baß ba» Sobbr»»»«» wiederkäme, nn> »uß der Morgenkaffee dauernd ber Mehlsuvve w«ich«n. Zweifilbige Charade tal Srst« bauen in der (focht; tu« Zweite ist am Baum; Auslosung X T] X T A A X A P 0 L D A |X S T 0 CK tt 0 l.' 11 \v A L u A L L| A X A D c L P H|: A L L li X M A X Soll etwa» weiden leicht gemxchl. Wersl '4 Wanze au» dem Raum. 3. Vlnder-Tockeler. Vroblem Rr. 187. »on ?. Schrill«». Schwarz. Lagogriph. Mt» einem > ist'» immer hohl, «it I- kennt tfa'» al» Städtchen wohl, koch wird »ule»t ihm II gegeben. Dann wir» » im heitzen Lande leben. guliu» galk. «ulllsnng jalgt in nächster «ummee D E «eiß Uatt ta I Zuge«. Auslösung des Rätsel» i» voriger Stummer: Lied. Leid. 9tB« «echte «»r»ed»i>e». •matticrtliifte SrtuWi, ban frnft »lelffee. grtmtfl und »etau*aa«»n ö«i «irrtaw ä SfciUtt ir Stuttgart.