M1TTUEILUNGEN AUS DEM GEBIETE DER STATISTIK. HERAUSGEGEBEN VON DE K K. K. STATISTISCHEN CENTRAL-COMMISSJOM AGHTZEHNTE R JAHRGANG. IV. HEPT. WIEN, 1871. AUS DER KAISERLICH-KONIGLICHEN HOK- UND STAATSDRUCKKRIOI. IN COMMISSION BEI CARL GER0LD’S SOHN. D ER bergwerks-betrieb IN DEN I'l REICHSRATHE VERTRETENEN KONIGREICHEN UN1) LANDERN DER OeSTERREianSCII - iingjuusgiiek monarchie. Nach OEN verwaltungsberichten dee k. k. berghauptmannschaften UND MITTHEILUNGEN ANDERER K, K, BEHČRDEN FUR DAS J A H R 1870. WIEN, 1871. AUS DER KAISERL1CH-K0N1GLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEKEI. IN C0MMISS10N BEI CARL GEHOLB’6 SOHN. > , ; . <• s INHALT. ®nleitung . ............................ ^Ugemeine Verhftltnisse n n d Ergebnisse des Bergwerksbetriebes ' ®au®liche Ausdehnung des Bergbaues: u) Freischiirfe..................................................... bj Bergvverksmassen C. Dje Wichtigsten Einriehtungen bei dem Bergwerksbetriebe ^rbeiterstand............................................................. • ^ruugluckungen der Arbeiter............................................... • Bruderladen............................................................... • Verhaltnisse und Ergebnisse der einzelnen Zweige der Bergwerks-Pro-duction: aJ Gold und Silber, und mit diesen gleiehzeitig vorkominende an-dere Metali*;.............................134 b) Queeksilber ........ 139 c) Eiscn................................140 '0 Kupfer...............................102 eJ Blei.................................165 f) Nicke und Kobalt.....................170 9) Zinn.................................171 h) Zink.................................172 O Wismuth..............................174 & Antimon..............................174 Verhaitj I' Bere l) Arsenik..................... m) Schwcfel und Schwefelkies n) Uranerz und Urangelb . . o) Chromerz.................... p) Wolframerz.................. q) Braunstein.................. r) Graphit..................... s) Alaun ..................... t) Steinkoblen................. u) Braunkohlen ................ v) Asphalt..................... w) Bergabl............. tnisse und Ergebnisse der gesammten Bergwerks-Production rgwerksabgaben ........................................................... • Anhang: Statuten-Entwurf fiir eincn Arbeiter Consum-Verein.................... Statuten des Komorauer Consumo-Vereines............................... Tabellen: *■ Uebcrsicht der Frcischiirfc........................................ II. III. IV. Bergwcrksmasscn ................................................ ttidiligslcn Bctriebscinrichtuiigen............................. Untcrneliiiiungen und der von densclbcn bcschiiftigtcu Arbeiter: 1. beim Bergbaubetriebe................................. beim HiiUenbetriebe.................................... 30 41 Sl 70 98 119 Seite 17S 17S 178 179 179 179 180 182 183 192 203 203 203 213 22« 233 247 249 250 251 25‘J V. Ucberslcht der Arbeilcr-Vcrungliickuugcn: 1. der todtlichen............................... 2. der scliweren................................ VI. UcbcrsIcht dcs Brudciiadcn-Vcrinogcns......................... VII. Pfoductlons-Ucbcrsicliten der cinzelncn Zwcige dcs Bcrgbaubclrfcbcs Seite 1. Golderz 2. Silbcrerz 14. Uranerz • 3. Quecksill>ererz .... . . 260 15. Chromerz 4. Eisenerz 16. S. Kupfererz 0. Bleierz 7. Nickel- und Kobalterz . . 264 19. Alaun- und Vitriolscliiefer • ■ 8. Zinnerz 9. Zinkerz 10. Wismutherz 11. Antimonerz 12. Arsenikerz . . 266 VIII. Uebcrsichl der gesamiuten Produdion dcs Bcrgbaubctricbes . . . IX. Productlons-Ucbcrsichtcn der cinzclnen Zvvclgc dcs flutlcnbclrlcbes: Seite 1. Gold . 282 2. Silber . 282 3. Quccksilber . 282 4. P^risch- und Guss-Iloheisen . 285 5. Kupfer . 286 6. Kupfervitriol . 286 7. Glatte . 286 8. Blei . 288 9. Niekel . 288 10. Zinn . 290 253 254 255 Seilt 270 270 270 273 274 27« 276 279 Seit* X. Ucbcrsicbt der gesaiiiinfcii Produrtlou dcs Hiittenbctrlcbcs XI. „ „ Bcrgwerksabgaben.............................. XII. dcs Saliiiciibclricbes........................... 292 294 294 294 294 [ E i n 1 e i t u n g. Sowolil die vorliegenden Productions-Uebersiebten des Bergvverksbetriebes als ^ ^ie beziiglichen Berichte der k. k. Bergbauptmannsehaften ergeben zweifellos, dSs die allgemciiicii Vcrkiihnissc und Ergebnisse des Bergbau-, sowie des mit niselhen vereinigten Schmelzwerksbetriebes sich im Jalire 1870 wieder hMstiger gestalfet haben. Vor Allem spricht dafiir die Erhohung der wichtigsten loducte desBergbaubetriebes, d. i.derMineralkoblen(um 10,868.379 Centner), und er Eisenerze (um 2,626.743 Centuer). Wenngleich die Roheiseu-Produetion (d. i. je”e Von Friscli- und Gussroheisen zusammen genommen) nur ura 8.931 Centner sicli er zeigt, als im Vorjahre, so ist diess doch nur in dem Umstande begrundet, "e,l schou im Jalire 1869 die Roheisenerzeugung moglichst erlioht worden war, J™ einer grosseren Ausdebnung der Roheisen-Production in den Alpenlandern die enSe des verfiigbaren vegetabiliscben Brennstoffes, in den Sudetenlandern hin-pC*=en entweder Mangel reicherer Erze (in Mahren und Schlesien) oder grosserer smengen (in Biihmen) zur Zeit noch entgegenstehen. Die Beseitigung dieser ^emmnisse erfordert aber litngere Zeit, und in der Tliat ist auch bereits die Liisung Ser Aufgabe von den beziigliclien Industriellen ernstlieb in Angriff genommen J°Pden. §0 jsj. jn Karnten bereits ein Hoeliofen (in Prevali) von der Huttenberger r8'verksgesellseliaft fur Coaksbesehiekung erbaut und in Betrieb gesetzt vvorden; ®®cWechat nachstWien \vurde derBau einer grosseren Hochofenanlage fiir Coaks-e>senerzeugung von Seite der Innerberger Aetiengesellseliaft in Aussieht Se|i°mmeti i), um die vorziiglichen Eisenerze des steierisehen Erzberges fur 'n® gfossere Boheisenerzeugung verwertlien zu konnen, vvabrend die Bildung einer ctlengesellschaft in Mahren unternommen wurde, um mit oberungarischen Eisen-im Ostrauer Kohlenreviere mittelst Coaks eine Massen-Produetion von Coaks-eisen durchzufiihren, und in jenen Kohlengruben Bohmens, vvelche coaksbare ^ einkoblen liefern, alle Anstrengungen gemacht \verden, um eine den Anforderungen ei Eisenindustrie nacli diesem Materiale entsprechende grossere Forderung zu ,PZlelen. Aueli die steierische Eisenindustrie-Gesellschaft war im Jahre 1870 Eisenerzlager zu enverben, um eine Coaks-Roheisenerzeugung einleiten zu 0 Gegenwiirtig bereits im Baue licgriffen. a konnen, und dieses Bestreben ist auch zu Anfang des Jahres 1871 mit Eri"'? gekront Avorden, indein es dieser Gesellsehaft gelungen ist, ein grosses Grubenfel^ mit vorziiglichen Eisenerzen in nachster Umgebung des steierischen ErzbergeS kliuflich zu ervverben. Und so steht zu erwarten, dass schon in den nachsten Jahren die Roheisengewinnung eine Ausdehnung erlangen Avird, Avie sie den gegenwartige® Verhiiltnissen entspricht, und diirfte hierdurch die gegenwartige Eiseneinfuhr, welche eine hohere Ziffer als die gesammte inlandische Eisen-Production nachweist, nambaft besehrankt werden. Durch diese Thatsachen haben sich schon jetzt die Hoffnungen, Avelche d|e bergbauptmannschaftlichen Verwaltungsberichte fiir das Jabr 1869 auf die V°H zogene Bildung von grosseren Actiengesellschaften tur den Bergbau- und Hiitten betrieb grimdeten, grossentheils erfullt; denn dieEisen- undMineralkohlen-Industne haben im Jabre 1870 vvieder entschiedene Fortschritte gemacht, und Avenn bei Je1, ersteren dieser Fortschritt auch noch nicht in der Roheisen-Production seinen volle11 Ausdruck findet, so ist derselbe in den angefuhrten thatsachlichen Ereigmssen unzAveifelhaft constatirt, und zvvar um so mehr, als die Eisenerzge\vinnung nama gesteigert wurde, was bestimmt auch bei der Roheisenerzeugung geschehen Avar& wenn die diessfalls erforderlichen Vorarbeiten in so kurzer Zeit hiitten ausgefuhrt Averden konnen. Aber auch andere ZAveige der BergAverksindustrie, Avie der Grapi11* bergbau, haben eine namhaft hohere Production erzielt und zu giinstigen Preise’' abgesetzt. Wenn hingegen andererseits die Productions-Ziffern einzelner Bergbau-u Hiittenproducte herabgemindert erscheinen, so ist theihveise dieser Riickgang unbedeutender und durch zufallige Ereignisse veranlasst, theihveise jedoch betu derselbe solche Unternehmungen, Avelche an und fiir sich Aveniger lebensfahig s’n^’ in einzelnen Fiillen ist iiberdiess die Veranlassung dieses Riickschrittes auch in (lcl" Umstande zu suchen, dass die Erzeugung in den Vorjahren in Folge giinstig Handels-Conjuncturen mit Riicksieht auf die ausgefuhrten Aufschluss- und Voi'be*el tungsbaue zu lioch gegriffen Avar, daher auf ein richtiges Mass zuriickge'11' Averdeu musste. Die erspriesslichen Folgen der Association fiir BergAverks-Unternehmungen lassen sicli nicht nur in den oben besprochenen Bestrebungen zur Erzielung e‘nel Massen-Production erkennen, sondern finden auch in dem Ausbaue von BergAve'^5 eisenbabnen (in Karaten und Steiermark) uud in einer erbohten Aufmerksamkeit hir die Bediirfnisse der Arbeiterclasse ihren Ausdruck, Avahrend auch im nordAvestlidie” Bdbmen das Capital immer mehr dem Braunkohlenbergbaue sich zinvendet, die Bildung von Bergbau-Actiengesellschaften in neuester Zeit Avillig unterstu > und ahnliehe Erfolge in nachster Zeit geAviirtigen lžisst. Wenn auch der fortschreitende Ausbau des Eisenbahnnetzes den Bergli Avesentlieh fordert, insbesondere aber die Scburflust in der Nahe der ausgebaub0, im Baue begriffenen und projectirten Eisenbahn-Tracen zu reger Thiitigkeit (selbs* Dalmatien) fortAvahrend anspannt, so wird docli immer von Seite der Bergbauh1’1 benden in dem Pilsener und Kuttenberger Berghauptmannschaftsbezirke iiber unZl1 langliche gesetzliche Bestimmungen rvegen Haftung fiir das Frachtgut, rvegen $ Lieferzeit und Nebengebiihren der Eisenbahnen Klage gefuhrt, und in den Berichten ^er, Berghauptmaiinsehaften zu Klagenfurt, Elbogen, Kommotau und Pilsen Nothwendigkeit einer Ermassigung der Bahntarife hervorgehoben. Bezuglich ^er Nebengebuhren der Eisenbahnen fiihrt der Bericht der Pilsener Berghauptmannschaft auch die Thatsaebe an, dass auf der Kaiser Franz Josefsbahn Auf- und Aliladegebiihren von den auf dieser Bahn bloss im Transitverkehre beforderten Molilen erhoben werden. Ueberdiess haben in Steiermark, im westlichen und ostlichen'Theile Bohmens (inden Berghauptmannsehaftsbezirken Elbogen, Kommotau, Kuttenberg), dann in Miih-reiMvegea der ungeniigendenBeistellung vonKoblen\vaggons durch die Eisenbahnen nicht jene Kohlenmengen gefordert werden konnen, welche sonst Absatz gefunden hatten; und wenn aucli in Folge der angesuchten Intervention des k. k. Ackerbau-ministei'iums diesem Uebelstande in dem KuttenbergerBerghaupsmannschaftsbezirke theihveise abgeholfen wurde, so ist diess doch selbst dort niebt allseits gescheben, Und wird namentlieh von denKohlemverksbesitzern bitter geklagt, dass die Verfrach-|Ung auslandischer Kohlen von einer inlandischen Bahn zum grossen Nachtheile lI>landischer Kohlengrubenbesitzer bevorzugt vvorden sei. Nur die Pilsener Berghauptmannschaft berichtet iiber das Zustandekommen tllles Statutes fur das Badnitzer Bergrevier, spricht sich aber fur die Niitzlielikeit Aufstellung eines organischen Statutes beziiglich der Wirksamkeit der Beviers-ausschusse aus; andere neue Veranderungen in dem Stande der Bergreviere sind Illc^ bekannt geworden. Eine Begelung des Bruderlademvesens wird von Seite der Berghauptmann-Schaften in Klagenfurt und Elbogen neuerdings angeregt, und von der Pilsener Berg-llauPtmannschat't eine entsprechende Aenderung der Bestimmungen beziiglich der ^niessung der Einkommensteuer voin Bergbaubetriebe als enviinscht bezeichnet. ^|eselbe Berghauptmannschaft halt auch eine Bestimmung fur angezeigt, welche das ^invernehmen der politischen Behiirden mit der Bergbehorde bei Ertheilung ron ^nsensen fur oberirdische Bergbauanlagen normirt. Die Kuttenberger Berghauptmannschaft erortert dieNothwendigkeit, die iirari-sclien Bergbauleitungen neuerdings anzuweisen, dass dieselben entsprechend dem ^67 des a. B. G. die Karten und sonstigen Aufzeiclinungen bezuglich aufgelassener jjrubenbaue der Berghauptmannschaft iibergeben, weil diess in bergpolizeilicher ez*eliung angezeigt erscheint. Der deutsch-franzosische Krieg liat insoferne einen giinstigen Einfluss auf den °^eri'eichischen Bergbaubetrieb ausgeiibt, als die Nachfrage nach Mineralkohlen in j^n nordlichen osterreichischen Landern gesteigert wurde und die Eisenwerke dieser fnder von der auslandischen Concurrenz weniger zu leiden hatten. Hingegen *lnd viele Bergarbeiter nach den deutschen Landern abgezogen, wo ihnen bessere »hne geboten wurden, und hat die Galmeierzeugung in Galizien durch den Um-sehr gelitten, dass in Preussisch-Schlesien wegen Mangels an Arbeitern der hiittenbetrieb nam^ia^ reducirt worden ist. Im Jahre 1870 ergab sicli vvieder eine erfreuliche Zunahme der Freischflrfe, "elche vorzugsvveise die Auffindung von Mineralkohlen (in Niederosterreich, Steier-Kiirnten, Krain, im KGstenlande, in Bohmen, Mahren und Galizien) und von Eisenerzen (in Niederosterreich, Steiermark, Karnten, Bohmen, Mahren, Schlesien und in der Bukowina) bezwecktc; doch wurden neue Freischiirfe auch fiir Schurf-arbeiten auf Bleierze in Kiirnten und Bohmen, auf Zinkerze in Krain, auf Kupfererze in Salzburg, Bohmen und in der Bukowina, auf Graphit in Bohmen, auf Wocbeii|lt (Thonerdehydrat) in Krain, auf Sclnvefelkies in Schlesien, dann auf Bergohl und Kalisalze in Galizien envorben Als bemerkensiverth ist die Thatsache anzuful'rel1’ dass durch den Bahnbau der Kaiser Franz Josefsbahn bei Gelegenheit derHerstellu11? eines Gebirgseinschnittes imPilsenerBerghauptmannschaftsbezirke Bleierzgange auf-gefunden wurden, auf welche auch bereits eineBelehnung von 4Grubenmassen ertolgt ist In einzelnen Landern (Oberosterreich, Tirol und Bukowina) ist zwar e1111' Verminderung der Freischiirfe eingetreten, dieselbe ist jedoch keineswegs einer vetrn inderten Schurfthiitigkeit entsprungen, sondern vielmehr eine Folge der gevvo,|ne' nen Ueberzeugung, dass entweder die Schurfarbeiten hoffnungslos seien (in Obcl' iisterreich und Tirol), oder dass die aufgefundenen Braunkohlen (in der Bukowin*) den Abbau nicht lohnen wiirden. Von den in Abfall gekommenen Freischiirfen wurden in Folge der Verleihun? vonGrubenmassen —und zwar von Grubenmassen auf Eisenerze in Steiermark, Kar11' ten, Biihmen und Mahren, auf Mineralkohlen in Nieder- und Oberosterreich, Steiern,:i1^’ Karnten, Bohmen, Schlesien und Galizien, auf Blei in Bohmen — mehrere geloscht. Tiefbohrungen auf Mineralkohlen standen in Steiermark, Karnten und Boh01611 im Betriebe *). Eine Entfaltung regerer Schurfthatigkeit wurde nur in Bohmen durch den theihveise sehr empfindlichen Mangel an Arbeitern verhindert. Die Zu- oder Abnahme der Freischiirfe in den einzelnen Landern ist aus nachstehenden Zusammenstellung zu entnehmen; die Ursachen dieser Veranderunge" in dem Stande der Freischiirfe wurden bereits oben erortert. Die Z u n a h m e der Freischiirfe b e t r u g: Freischiirfe oder Percent der gesammten Zunahme an Freischiirfen in Oesterreieh unter der Enns 421 13-31 „ Steiermark 195 617 „ Karnten 208 6-38 „ Krain 12 0-38 im Kiistenlande 9 0-28 in Dalmatien 94 2-97 „ Salzburg 12 0.38 „ Bohmen 1.710 5406 „ Mahren 295 9-33 „ Schlesien 132 417 „ Galizien . 75 2-37 zusammen . 3.163 100-00 *) Im Laufe des Monates October 1871 wurde eine solche Bohrung der steierisclien Ei*^n industrie-Gesellsehaft niichst Fohnsdorf in der Teufe von 15S Klaftern flndig und hierdurch c,n Fliitzmiichligkeit von eirca !> Klaftern vorziiglieher Braunkohle constatirt. D i e A b n a h m e d e r F r e i s c h ii r f e a b e r b e t r u g: Freischiirfe oder Percent der gesammten Abnahme an Freischiirfen in Oesterreich ob der Enns . 238 54 34 » Ti col ................................... 12 2-74 „ der Bukowina............................. 188 42-92 zusammen . 438 100-00 Hiernach ergibt sich iiberhaupt eine Zunahme um 2.725 Freischiirfe oder Un' *®'84 Pereent des vorjahrigen Standes derselben. Die auffallige Vermehrung der Freischiirfe gegen das Vorjahr in Niederoster-,e|ch ist durch neue Schurfunternehmungen auf Eisenerze, Braun- und Steinkohlen, S°Wle ai'f Graphit entstanden. Die besondere Erspriesslichkeit der Ministerial-Verordnung vom 14. Juni * fiir die Forderung des Bergbaues, wornacb die Bauhafthaltung mehrerer Frei-s°Mirfe durch einen Haupteinbau gestattet ist, wird wiederholt in den Verwal-^Ungsberichten der Berghauptmannschaften in Karaten, Krain und Bohmen geruhmt. Die Erfolge friiherer Schurflhatigkeit hatten im Jahre 1870 die Verleihung *ahlreicher Bcrgwcrksmassen ermoglicht, und es ist nicht zu verkennen, dass diese °lge wieder zu neuen Schurfunternehmungen die Veranlassung boten, \velehe Ur*thatigkeit sich in der bedeutenden Zunahme der friiher besprochenen Frei-Schiiffe erkennen lasst. Der Flacheninhalt der verliehenen Bergwerksmassen hat in ^elnen Landern um 14,181.359 Quadratklafter zu-, in anderen dagegen um Ig Quadrat-Klafter abgenommen , woraus im Ganzen eine Zunahme um >640.267 Quadrat-Klafter resultirt, eine Ziffer, welche die beziigliche Zunahme es Jahres 1869 noch um 873.693 Quadrat-KIafter iiberragt. In welchem Masse die •'»zelnen Landern iliren Grubenbesitz vermehrt oder vermindert haben, zeigt die '^hstehende Uebersicht, welche diese Vermehrung und Verminderung des Gruben-es>tzes, nach deti hauptsachlichen Bergbauen vertheilt, enthiilt. Die Vermehrung des Flacheninhaltes der verliehenen Berg\verksmassen be-ruS niimlich bei den Bergbauen auf: Mineralkohlen Eisensteine andere Mineralien zusammen 111 Oesterreich ob der Enns W i e n er Q u a d rat-Klafter 211.404 _ 211.404 * Steiermark .... »r.. 925.552 964.141 72.952 1,962.645 " K»rnten 113.839 125.440 . 239.279 » Tirol * 8.064 _ 8.064 » Salzburg 185.719 87.808 273.527 " ^ohmen 8,558.537 72.978 1,069.420 9,700.935 ” Miihren 369.809 150.528 75.264 595.601 * ®chlesien 45.308 45.308 * ^alizien 180.048 964.548 1,144.596 S um me . 10,412.561 lv498.806 2,269.992 14.181.359 Die Verminderung dieses Flacheninhaltes hingegen ergab bei den Berg bauen auf: Mineralkohlen Eisensteine andere Mineralien zusam®^) W i e n e r Quadrat-Klafter in Oesterreich u. d. Enns 37.632 — 100.352 13 /.9^4 „ Karaten....................... - — 200.610 200.610 „ Dalmatien..................... — — 12.544 12.S44 „ Schlesien..................... — — 25.088 25.08 „ Galizien...................... — 164.866 —___________16486^ Summe . 37.632 1 64 86 6 338.594 541.092 daher die Vermehrung uberhaupt betrug . 10,374.929 1,333.940 1,931.398 13,640.267 Es entfallen hiernach im Allgemeinen vem dem Zuvrachse der Bergwerksmasse11 76-1 Percent aul die Kohlenbergbaue, 9-8 Pereent auf die Eisensteinbergbaue an 14-1 Percent auf die sammtlichen anderen Bergbaue. Der grosste Zu\vachs an Grubenmassen fiir Kohlenbergbaue hat in Bohmen n*1 82 Percent und in Steiermark mit 9 Percent der sammtlichen neuen Verleihungen stattgefunden; auf Steiermark entfallen iiberdiess 64 Pereent der gesammten mel*r verliehenen Eisensteinmassen, wahrend an der Zunabme des Grubenbesitzes auf andere Mineralien zumeist Bohmen mit 47 Percent und Galizien mit 42 Percent betl*el ligt sind. Der grosse Zinvachs von auf andere Mineralien verliehenen Bergwerksm»ssel' in Bohmen ist hauptsachlieh eine Folge von haufigeren Massenverleihungen a GraphitaufscblUsse im Kuttenherger Berghauptmannschaftsbezirke, vvahrend 111 Galizien dieselbe Vermehrung durch Verleihungen auf bauwiirdige Galmei- und Blel erzvorkommen im Krakauer Berghauptmannschaftsbezirke herbeigefiihrt \vurde. ^ Die grossere Abnahme der Bergvverksmassenuberhaupt hat in Niederosterrei ihren Grund in der Auflassung anhaltend unbau\viirdiger Braunkohlen- und Grapi*1* lager, in Karaten in der erfolgten bergbehordlichen Loschung von nicht bau *‘ erhaltenen Bergbauen auf Gold-, Silber-, Kupfererze und Kiese, in Galizien aber J" der Heimsagung von Eisensteingruben in Folge der Auflassung der Schmelzliiitte Cisna. In Vergleichung mit dem Stande der Berg\verksmassen des Vorjabres hal*611 im Jahre 1870 im Allgemeinen die Bergwerksmassen auf Mineralkohlen um 4‘08 Pe* cent, auf Eisensteine um 2-83 Percent und auf die anderen Mineralien um 4-73 Pef cent ihres vorjšihrigen Standes (1869) sich vermehrt. A us' der friiheren Zusam**1611 stellung ist auch ersichtlich, dass nur in Krain, im Kustenlande und in der Buko'V*na der Stand der Bergwerksmassen im Jahre 1870 keine Veranderung erfahren hal*®' Unter den Betricbseinriclitangcn beim Bergbaue sind vorzugs\veise ^ Eisenbahnen und Dampfmaschinen ein Massstab fiir den mehr weniger schvvung haften Betrieb, und so wie die Zunabme an diesen Betriebsmitteln die Ausdehn*111® beurtheilen lasst, vvelche der Bergbaubetrieb in den einzelnen Liindern genon*niel' liisst sich aus dem Stande derselben die Bedeutuag dieser Industrie in ihren 'erschiedeuen Z\veigen und ilirer ortlichen Verthoilung erkennen. Die Zunahme der Eisenbahnen nacli Landern und Zvveigen des Bergbaues ist aus der tolgenden Zusammenstellung ersichtlich. Zunahme der Eis enbahnen im Jahre 1870 bei denBergb auen auf: Steinkohlen Braunkohlen atidereMineralien zusammen W i e n e r Klafter ln Oesterreich u. d. Enns 958 127 — 1.085 " ” ob „ „ 295 352 — 647 »Steiermark .... 35 10.992 7.799 18.826 »Karnten 5.369 3.798 9.167 »Krain 0 0 Kustenlande . . . 3.690 3.690 ‘n Dalmatien .... 780 780 » Tirol — 660 66 726 * Salzburg — 27 27 » ^uhmen 37.934 8.530 4.658 51.122 * Mahren a) 575 3) 474 4) " Sehlesien 9.675 2.290 11.965 » ^alizien 580 5) 6) 486 * der Bukowina . . . — — — Summe . . ’) 46.148 ’) 30.765 ’) 19.022 95.935 Aus einer Vergleiehung dieser Zunahme der Eisenbahnen beim Bergbaue iiber-'lauPt mit jener im Jahre 1869 ergibt sich, dass im Jahre 1870 beinahe die doppelte Unge v011 Eisenbahnen bei den Bergbauen hergestellt worden ist. Hierbei ist aber ei‘v°rzuheben, dass sich der grossere Theil dieser Zunahme durch den Ausbau Zi|hlreicht;r Bergwerkseisen- oder Schleppbahnen ergeben hat. welche zumeist zur ^erbindung derKohlen, — theihveise auch derEisenwerke mit den iiffenllichenEisen-tahnen gebaut worden sind. U»zweifelhaft ergibt sich aus den vorslehenden Zahlen, dass die meisten •senbahnen fiir deti Steinkohlenbau in Bohmen und Sehlesien, fiirden Braunkohlen- ') IsteineVerminderungum 306 Klafter eingetrcten. ) n n n rt 3.329 „ „ 3) Mit Bcriicksichtigung der schon friiher gebauten aber erst im Jahre 1870 ausgewic-e,l(MI ^.278 Klafter Balmstrecken bei dem Eisemverke in \Vitkowitz. ^ 4) Mit Beriieksicbtigung der Verminderung der Eisenbahnen bei den vcrschiedcnen Berg- en ergibt sich im Allgemeinen cine Abnahme um 2.280 Klafter. 5) Ist eine Verminderung um 4 Klafter eingetreten. n n n n n ” 7) Mit Beriieksichtlgung der einzelnen Abnahmen an Eisenbahnen und der friiher gebauten r erst im Jahre 1870 nachgewiesenen Bahnstrceken. bau unddie anderen Bergbaue in Steiermark und Bohmen entstanden sind, wahrend nur m der Bukowina, wo iiberhaupt noch keine Schienenwege beim Bergbaue bestehen, einStillstand, inKrain undMahren aber sogar einRiickschritt im Eisenbahn-betriebe der Bergbaue eonstatirt erscheint. DieseAbnalime derEisenbahnen istjedoch darch den Ausbau von Flotztheilen veranlasst worden und insbesondere beziiglicb Mahrens zu beklagen, da dort schon im Jahre 1869 eine nicht unbedeutende Ver-minderung der Eisenbahnen, ebenfalls bei den Steinkohlenwerken, durch die gleiche Veranlassung stattgefunden bat. Daraus lasst sich schliessen, dass in Mahren d‘e Ausrichtung der Steinkohlenflotze mit dem Abbaue derselben nicht gleichen Schrilt halte. Von den sammtlichen im Jahre 1870 beim Bergbaue neu eroffneten Eisen-bahnstrecken entfallen 48 Percent auf die Steinkohlenbaue, 32 Percent auf Braunkohlenbaue und 20 Percent auf die anderen Bergbaue; von letzteren wobl auch der grossere Theil auf die Eisensteinbergbaue und die mit denselben vereinigte« Schmelz- und Raffininverke. Der Stand der Eisenbahnen mit Ende 1870 war bei den Bergbauen auf: Steinkohlen Braunkohlen andere Mineralien zusammen W i e n e r Klafter in Oesterreich u. d. Enns 9.990 2.698 587 13.275 n » °b „ „ 295 6.002 6.297 „ Steiermark 63 51.791 28.164 80.018 „ Karnten — 8.749 14.820 23.569 n Krain — 9.647 3.613 13.269 im Kiistenlande .... — 7.640 7.649 in Dalmatien . . . — 780 780 „ Tirol — 3.205 4.764 7.969 n Salzburg — 2.636 2.636 n Bohmen ..... 179.792 71.808 47.368 298.968 „ Mahren .... 45.590 6.898 4.402 56-890 n Sehlesien 84.332 - 2.290 86.622 „ Galizien 18.241 202 18.443 Summe . . 338.303 169.420 108.644 616.367 Es bestanden demnach mit Ende 1870 616.367 Klafter oder 154 Meilen ’) tih den Bergwerksbetrieb dienstbare Eisenbahnen, vonwelchen allein in den Jabr®11 1869 13 Meilen und 1870 24 Meilen, daher in beiden Jabren 37 Meilen oder 24 Percent der sammtlichen Eisenbahnen beim Bergbaue erbaut worden sind. V°n diesen sammtlichen Eisenbahnen dienen 55 Percent fiir den Steinkohlenbergba«’ 27 Percent fur den Braunkohlenbergbau, 18 Percent fiir die Bergbaue auf anJere Mineralien und die zu denselben gehorigen Hiittenvverke. ‘) Mit Ende 1870 waren in den im Reichsrathe vertretenen Landern im Ganzen 786 Meilc" Eisenbahnlinien dem allgemeinen Verkehre diengtbar. Von den sammtlichen im Jahre 1870 fur Zvvecke des Bergbaues bcstandeneii Eisenbahnen entfallen ferner auf Bohmen 4!) Percent, auf Schlesien 14 Percent, auf ^*e'ermark 13 Percent und auf Mahren 9 Percent; wodurch nainentlich die Bedeu-*ung des Bergbaues fiir Schlesien und Steiermark mit Riicksicht auf deren niedrige ^viilkerungsziffern gekennzeichnet ist. DieZunahme der Dampfmaschinen im Jahre 1870 betrug bei den Bersr-bauen auf: Steinkohlen Braunkohlen andereMineralien zusammen 'n Oesterreich u. d. Enns 2 D a m p i' m a s c h n e n 1 3 »Steiermark .... 6 1 7 » Kiirnten . 0 0 » Krain 2 1 3 Kfistenlande .... 2 2 ■n Tirol - 1 __ 1 »Bohmen 34 60 12 106 * Mahren 2 . 3 5 » Schlesien . . 1 __ 1 n Galizien 1 — — 1 Summe . . 40 a) 70 18 a) 128 Es wurden hiernach die meisten Dampfmaschinen bei den Braunkohlenbauen ',ufgestellt, was daraus erklarlich ist, weil sich diese Grubenbaue bisher noch Sr°ssentheils ober den Thalsohlen bewegten utid \veil jetzt, nachdem sie dort mehr mehi‘ ausgebaut \verden, die beziiglichen Bergbaubesitzer genothigt sind, die m der Teufe aufzuschliessen, daher zur Aufstellnng von Dampfmaschinen fiir p" j ~ Oerung und Wasserlosung schreiten miissen. Die Steinkohlengewinnung dagegen ^arschon urspriinglich fast ausschliesslich nur auf denTiefbau angewiesen und ist die stellung der Dampfmaschinen daher schon in die ersten Jahre der Inangriffnahme ei SteinkohlenHiitze gefallen. ^°n s®mm^c^en ^en ^ei'gtauen aufgestellten Dampfmaschinen wurden Percent bei den Steinkohlemverken, 31 Percent bei den Braunkohlenwerken Ur|d 14 Percent bei den anderen Bergbauen eingebaut. Unter den bei den Bergbauen auf andere Mineralien zugewachsenen Dampf-^a5chinen sind inbegriffen 1 Maschine, welche fiir den Hochofenbetrieb dient, und Maschinen fiir Eiscnstein-Tiefbaue in Mahren (3), Bohmen (2) und Niederiister-eich (l). jjese Thatsache, dass in diesen Landern der Eisensteinbergbau hereits ') Vcrminderung um 1 Dampfmaschine. ') Mit Beriicksichtigung der Vermindcrung um 1 Dampfmaschine in Kiirnten. auf Tiefbauanlagen angewiesen ist, gibt ein beredtes Zeugniss von den wenig g™' stigen Verhaltnissen dieser Eisensteinbergbaue, und zwar um somehr, \venn man ^,e geringere Qualitat der beziiglichenErze, und die leichte Gewinnung der gutartigs'en und reichen Eisenerze in Steiermark und Karaten in Betraclit ziebt. Die grosse Menge der bei den Braunkohlenwerken in Bohmen aufgestellten Dampfmaschinen bestatigt in sprechender Ziffer, dass den dortigen, bisher vor-herrschend nur mittelst des Kleinbergbaues bebauten Braunkolileafeldern sich auch bereits das Capital zugewendet bat, und dass nun dort der Uebergaug vom Svleiul,erS baue zum Grossbergbaue sich rasck zu vollziehen versprieht. Der Abfall einer Dampfmaschine bei den Braunkohleubergbauen in Kmm fl’ wurde durch die Auflassung eines Baues auf einem derzeit nicht bauwiirdigen herbeigefiihrt. Wie scbneil ubrigens der Bergbau sich der Teufe zu be\vegt und an AusJeh uung zunimmt, zeigt der Umstand, dass in den Jahren 1864 —1869 bei den Bei g bauen diessseits der Leitha 105 Dampfmaschinen (im Durehschnitte also jahn 171/3 Dampfmaschinen), im Jahre 1870 aber allein 128 Dampfmaschinen zu§e wachsen sind; hierbei ist jedoch noch zu beachten, dass nebstdem auch \viedei i altere, schwachere Dampfmaschinen abgeworfen und durch bedeutend stiirkere schinen ersetzt worden sind. Der Stand der Dampfmaschinen mit Ende 1870 war bei den Berg' bauen auf: Steinkoblen Braunkohlen andere Mineralien zusamnie" - ^ — / in Oesterreich u. d. Enns 6 Dampfmas 13 c h i n e n 2 21 „ Steiermark .... 45 4 49 „ Karaten — 5 2 7 „ Krain — 4 1 5 im Kiistenlande . . . — 2 — 2 1 in Tirol — 1 — „ Bohmen 187 147 55 380 „ Miihren 34 9 9 52 „ Schlesien . . . . 75 1 76 „ Galizien 29 5 34 „ der Bukovvina . . . — — 2 2 Summe. . 331 226 81 638 Von den im Jah re 1870 bei dem Bergwerksbetriebe bestandenen 638 DamP maschinen vvaren 52 Percent bei den Steinkohlenbergbauen, 35 Percent bei <^el' Braunkohlenbergbauen und 13 Percent bei den Bergbauen auf anderen Mineral"-'11’ sowie theihveise bei den zu letzteren gehorigen Schmelzhutten im Betriebe. Nacli Landern vertheilt, entfallen von diesen Dampfmaschinen 61 Percent auf ohmen, 12 Percent auf Schlesien, 8 Percent auf Mahren, 7-6 Percent auf Steier-ni,l,k, S Percent auf Galizien (und zwar auf das Krakauer Gebiet) und 3 Percent auf Niederiisterreich. Die Erscheinung, dass im Allgemeinen bei den Steinkohlenbergbauen dieHolz-‘llnen ahgenommen, hingegenbei den Brauitkohlen-, und anderen Bergbauen nocli Z|1genommenbaben, spricbt ebendalur, dass bei den letzteren Bergbauen im grossen Ganzen noch immerviel Kleinbergbau betrieben wird, wahrendbei dem Steinkohlen-•gbaue der Grossbergbau fast ausnahmsweise besteht. Der Bau von Berg\verksbahnen ist im Jahre 1870 weit vorgeschritten; es 'Vu*den theils liingere, theils kiirzere solcber Bahnen, zumeist fur den Locomotiv-lleb, behufs Herstellung einer Verbindung mit den offentlichen Bahnliiuen von 11 gfosseren Kohlenvverksbesitzern (in Steiermark, im Kiistenlande, im \vestlichen eue Bohmens, in Mahren und Schlesien) und von Eisenwerksunternehmungen (in •»'nten und Mahren) ausgefiihrt und in Betrieb gesetzt; iiberdiess wurden fur die z'vei Bergwerksbahnen der TraunthalerKohlenwerks-Actiengesellschaft, bei welchen ^'e v°Hen Waggons frei herablaufen und die leeren mittelst Pferden riickbefordert 'Ve|den, die Einfiihiung des Locomotivbetriebes fiir diesen Riicktransport ein- geleitet. So erfreulich diese rasclie Zunahme der Berg\verkseisenbahnen fiir die gesi- c'*erte Verfrachtung der Bergbauproducte, insbesondere der Mineralkohlen ist, so ",,,ss doeh anderentlieils bedauert werden , dass bei der Concessionirung der ver- Schiedenen offentlichen Eisenbahnen der Ausbau solcher Zweigbahnen zu den '0,ztigliehsten Kohlen- und Eisenstein-Revieren nicht in die beziiglichen Con- ^ssionen einbezogen wurde. Denn die Bergwerkseisenbahnen bieten den Nachthei), , 8 Sle dem allgemeinen Verkehre nicht dienstbar sind, iiberdiess aber auch, weil Sle >i>eist nur kiirzere Strecken betragen, ungleich hohere Frachtenlohne bedingen '^che bei dem minder werthvollen Frachtgute (wie Kohlen und Eisenerze), ins- esondere bei deren Verfrachtung nach weiteren Orten, sclnver ins Gewicht fallen. Bezuglich der eingefiihrten Verbesserungen bei der Forderung ist noch die “chtung von drei Seilbahnen in Kiirnten — \vovon zwei bei dem Bleibergbaue in “N und eine bei dem Eisemverke inOlsa — hervorzuheben, sowie die zunehmende e*wendung von Pferden zur Fiirderung in deu Gruben selbst, welche in neuerer e|t bei den Kohlenbauen in Mahren, Schlesien, Bohmen (Berghauptmannschafts-Zlr*t Kuttenberg) und Steiermark (in Fohnsdorf) eingefiihrt vvurde. Wenn auch dieser Pferdefiirderung in Schlesien kein weiterer okonomischer Vortheil erziell 'Verden\vill, als dass die sclnver zu beschaffende Menschenkraft theihveise durch die erdekraft ersetzt wird, so diirfte diese Calculation auf einem Irrthume bernhen, da Ul»bedingt (selbst wenndiecurrenten Auslagen derPferdefiirderung sich uichl niedriger s*eHen sollten, \voran immerhin ein Zweifel zuliissig erscheint) die Versorgung der le“ diepferdekralt ersetzten Mannsehaftbeieingetretener Arbeitsunfahigkeitenffallt. Am Hiittenberger Erzberge \vurde eine grosse Fčirderanlage mit vier obertag1 gen Bremsbergen vollendet und hierfiir z\veckm;issig gebaute eiserae Erzwaf>e beschafft. Ueber die ausserordentliche Leistuiig des Dynamits beim Abteufen vonScM ten, sovvie auf nassen Orten und sehr festem Gesteine aussern sich sebr giinstig Bericbte der Bergbauleitungen in Nieder- und Oberosterreich, Karnten und Bi>hwen (P rager und Kommotauer Berghauptmannschaft). Von allen Betheiligten "ii'd aber gleiehzeitig der hohe Preis dieses Sprengstoffes betont, \velcher dessen ausgebreitele Vervvendung nocli beinmt; dessen ungeachtet wird bereits bei den Bleibergbauen im Pilsener Berghauptmannschaltsbezirke (Seite 138) mehe Dynamit als SprellS' pulver verbraucbt. Auffallend ist die Mittheilung aus Bleiberg, dass sich die Ver' \vendung des Dynamits in matten Wettern nicht empfehle, nachdem bisher (und aucb \vieder in dem vorliegenden Bericbte tur Niederosterreich) stets die gegentheilig*’ Ansiebt vorherrschte, und die ebenfalls aus Bleiberg gemeldete Erscheinung, d»sS bei Dynamitanwendung die Arbeiter mit weissen Schuppen bedeekt werdeu, "as unseres Wissens noch nirgends bemerkt wurde. In Oberosterreich bat sich daS Dynamit aucli bei dem Lignitabbaue bewahrt, obgleich nicht gesagt ist, ob diess Sorte Nr. 1 oder 2 war, vvelches letztere, etwas schwachere und billigere Mater * eigens lur den Verbrauch auf Kohlenflotzen erzeugt wird. Bei einem Schachtabteufen in Kladno (Bohmen) bat sich die Arnvendung deS elektrischen Ziindapparates zur gleichzeitigen Entladung mehrerer Sp>'engschi*sse sehr bewahrt, und in Bossitz (Mahren) soli deinnachst ein Tiefbauschacht mittelst* durcli comprimirte Luft in Bewegung gesetzter, Bohrmaschinen niedergebrad1 werden <). Im Stande der Aufbereitungsanstalten befremdet die geringe Zunabme der Coaksofen, von \velchen nur sechs zugevvachsen sind, obschon die Nachfrage na Coaks eine aussergewohnlich grosse und ein dauernder lohnender Absatz J**1 diesen Brennstoff gewahrleistet ist. Giinstiger dagegen stellt sich die Zunahme 4'er Aufbereitungsmaschinen bei den Braunkohlenbergbauen in Steiermark und bei l'en anderen Bergbauen, namentlich bei dem Bleibergbaue in Karnten. Die Bostiifen bei den Eisemverken in Steiermark und Karnten wurden gleich falls ansehnlich vermehrt, und zwar wurden dieselben zumeist mit Feuerung dui die Hoehofengichtengase eingerichtet. Bei den Eisenschmelzwerken wurden sehr erfreuliche Fortschritte angest'e und durchgefiihrt. Hierher gehiiren die Inbetriebsetzung des Coaks-Hocholens Prevali (Karnten) und der Bau eines llocholens in Horomislitz (Bohmen); die. stellung mehrerer Dampfgeblase in Mahren und Karnten; die Durchliihrung ^ Schmelzens der Kleinerze und Schvveissschlacken, welche mit gebranntem Kalk u" Kohlenlosche zu einer Art Mortel geriihrt und getroeknet aufgegichtet werden Olsa (Karnten); die Venvendung derHochofengichtengase zum Kalkbrennen inWa’ ') Diesc Abteufarbeit war bereils vor Jahrcn in Leobcn beim Kohlenbauc des H. DiaS<’*1 angcwendet worden; iiber deren Eriolge sind jedocb keine niiheren Details bekannt geworden' f'sc^ (Kiirnten); die Aufstellung von zvvei neuen grossen Winderhitzungs-Apparaten m Treibach und O! sa (Karaten), von welclien der letztere den Wind bis auf die ausserordentlich hohe Temperatur von 580 — 600 Grad R. erhitzt, und mit '^lri nach Ueberwindung einiger Sclnvierigkeiten schon ein ganz geregelter Ofengang erzielt \vorden ist. Beziiglieb der Veranderungen bel den anderen Sclimelz\verken ist dieEnveite-IUn? der Kupferhutte in Biirgstein (Salzburg), der Bau einer neuen Kupfer- und ®'^er-Schmelzhiitte zu Brixlegg (Tirol) zu ervvahnen, sowie, dass bei dem Luka-"ltzei'MineralwerkeinBohmen die Betriebseinricbtungen bedeutend und zvveckmassig er'veitert \vurden. Hiernacb erscheint im Allgemeinen fiir das Jabr 1870 auch ein erfreulicher 01 tschritt bei den Einrichtungen des Bergwerksbetriebes constatirt. Wie im Vorjahre waren auch im Jahre 1870 die notbigen Arbeiter sebr sehvver ^fgarnicht zu gewinnen, und mussten theil\veise wegen des Arbeitermangels wichtige ^ufschluss- und Vorbereitungsbaue sistirt oder beseluankt \verden. Der Arbeitermangel 'Vai nocli mehr fiihlbar, als im Jahre 1869, vveil zu den Ursachen, welche densel-n Ve,,anlasst batten, namlich die vielen Eisenbabnbauten, auch noch neue Schvvierig-n ^inzugekommen waren. Namentlich bat der deutsch-franzosische Krieg zahl-'^e^e Arbeiter den deutschen Bergbauen entzogen, welche diesen Ausfall durch I crbungen in den osterreichischen Granzlandern zu ersetzen suchten, \vas densel-'n :*uch in Folge Angebotes hoherei'Lohne in vielen Fiillen gelungen ist. Aber aUch d*e Bergbaue in Ungarn und Siebenbiirgen suchten, und theilweise mit Erfolg, en Avbeiterbedarl' in den Landern diessseits der Leitha zu decken. I diesen Thatsachen gegeniiber erscheint es auffallig, dass aus Tirol in Folge der e'0l'stehenden Auflassung des Goldbergbaues in Zeli Arbeiter nach Amerika ausge- "andert sind, welche doch leicht in den angranzenden Landern lohnende Arbeit K^uuden batten. Eine notlnvendige Folge der geschilderten Verbiiltnisse war eine neuerliche 'nserhobung in allen Landern; nur im Kuttenberger Berghauptmannschaftsbezirke erfiigt der Bergbau noch liber verhaltnissmassig billige Arbeitskraft, weil dort die J ensmittelpreise noch billiger sind und die liindliche Bevolkerung sich der Berg-e,tals einer\villkommenenNebenbeschaftigunggerne widmet. Als verhaltnissmassig ‘>edrig \verden auch die Lohne bei denBleibergwerken in Kiirnten geschildert, \vess-al)er auch dieselben zahlreich die Bergarbeit verlassen und sich anderen Er-"ei“ljszweigen zuwenden. Zur entsprechenden Unterbringung der vorhandenen und Heranziehung neuer eitskr;ifte vvurden in den meisten Bergrevieren grosse Anstrengungen gemacht, asl»esondere sind in Oberosterreich, in Biihmen (bei den Steinkohlengruben der k. k. U Se*senbahn-Gesellschaft), in Mahren und Schlesien (in den Ostrauer und SsitzerSteinkohlenrevieren), dann inGalizien (im Steinkohlenreviere des Krakauer letes) zahlreiche Arbeiterkasernen und Coloniehiiuser gebaut worden, vvahrend auch in den anderen Landern mehr \veniger fiir die Bequartierung der Arbeiter Sesorgt wurde. Im Allgemeinen sind die Kohlenwerksbesitzer in dieser Beziehung II den verhaltnissmassig grossten Opfern genothigt. Ueber Mangel an Arbeiter wohnungen wird nur von der Pilsener Berghauptmannschaft berichtet, mit ^e™ Bemerken, dass aus diesem Grunde die von den Werken zumeist weit ent*1 vvohnenden Arbeiter kaum S Scliichten wochentlich verfahren. Neben Arbeiter nungen ist auch der Bau von 3 Spitalern fiir Arbeiter im Jabre 1870 theiis m Angriff genommen (in Schatzlar), tlieils beendet worden (in Kladno). Aus allen Landern lauten die Bericbte iiber das Gedeihen der bestehendeD Arbeiter-Consmnvereine sehr gunstig und werden namentlich iiber die Ent\vickelui>o der Consum-Vereine in Wolfsegg und Thomasroitb (Oberosterreich), in Komora’1 und Bras (Bohmen) an beziiglieher Stelle (Seite 72, 84 und 94) ausfiihrliche M' theilungen gebracht und sind die Statuten des Komorauer Vereines im Anhaiio6 \vortlich abgedruckt. Die Griindung von neuen Arbeiter-Consumvereinen schreitet in erfreulicber Weise fort, und sind solche neue Voreine im Jabre 1870 im Kommotauer BerghimP* mannschaflsbezirke erstanden. In Karnten haben tur das Znstandekommen von beiter-Consumvereinen der berg- und hiittenmiinnische Verein und die Bergbaupj mannschaft selir eifrig gevvirkt und ein Normal-Statut fiir solclie Vereine zu a gebracbt, dessen Wortlaut im Anhange mitgetheilt \vird. Die Pflege des Unterricbtes der Arbeiterkinder wird in Oberosterreich, Kiirnte und Krain von den Werksinhabungen tbeiis durch entspreckende Dotirung dei stehenden, theils durch die Errichtung neuer Werksschulen gefordert. ^ Sonntagsscbulen fiir die Ausbildung der Arbeiter, fiir deren Ausbreitung Berghauptmannschaften thatig sind, \vurden im Kommotauer und Pilsener BerghaUP mannschaftsbezirke ins Leben gerufen, allein dieselben finden theihveise, wie J11’' von der Kommotauer Berghauptmannschaft (Seite 86) geschildert wird, 111 localen Verhaltnissen baufig Hindernisse ibres Gedeihens. Von Seite der Pilsener Berghauptmannschaft \vird die in Folge des Arl>eiter^ mangels gelockerte Disciplin der dortigen Arbeiter hervorgeboben, wesshalb al eine Revision der fiir den ganzen Bezirk bestebenden allgemeinen Arbeiter-D|el ordnung notlnvendig gcworden und eingeleitet ist. Dieselbe Berghauptmannschaft tbeilt aucb mit, dass unter Beihilfe der Wal^s besitzer zahlreicbe Arbeiter, theihveise ganze Grubenmannschaften mit dem >^01 servator“ in Wien Versicherungsvertrage abgescblossen baben und dass von die* Versicberungsgesellsehaft bereits an die Hinterbliebenen von 4 versicherten Arbeih1 namhafte Betrage ausbezablt wurden. Die Berghauptmannschaft in Klagenfurt befiir\vortet neuerlich die allgeml1" Einfubrung der achtstiindigen Arbeitszeit bei der Bergarbeit. An der beziigl'0'1 Stelle (Seite 77) wurde diesem Vorschlage der genannten Berghauptmannsc1* eine Randbemerkung angeschlossen, welcbe der personlicben, auf eine langp1 ^ Erfahrung gcgriindeten Ansicht des Verfassers dieser Einleitung entspricht-vvird diessfalls bier nur nocb auf die allseitig anerkannte Thatsache hinge'v‘ese dass sovvohl die menschlicbe, wie thierische Arbeitskraft am besten und k>no ausgeniitzt werden kanu, wenn dieselbe moglicbst gleichmiissig angestrengt'vl bingegen dieselbenicbts melir schadigt, als eine. \venn aucb nur kiirzer dauernde* verbaltnissmassige Anstrengung; das letztere miisste aber erfolgen, vvenn in dera stundigen Arbeitsz cit jjieselbe Leistung erzielt werden wollte, wie in der zwolfstiin-•bgen, beziehungsweise (bei Beriicksichtigung der dazwischen liegenden Ruhezeit) nahezu nur zehnstiindigen Schichtendauer. Der gesammte bei dem Berg\verksbetriebe im Jahrc 1870 (Tabellen IV, 1 Ullli 2) bestandene Arbeiterstand betrug, einschliesslicb der arbeitenden Weiber Ull(l Kinder, 65.451 Bergarbeiter, 13.857 Hiittenarbeiter, ^sammen . 89.308 Arbeiter, wornach sicli 0 442 Percent der Bevolkerung der im " ksrnthe vertretenen Konigreicbe umi Lander durch die Arbeit bei den Berg-a,|en und Schmelzhiitten ernalirt hatten. In deu einzelnen Landern bingegen waren a*igen Hiittenbetriebe beschaftigt: bei dem Bergbau- un d dem zuge- 111 Oesterreieh unter der Enns Arbeiter Percent der Bevolkerung 1.662 0 085 1,954.251 » ob » „ 869 0 119 731.579 * Steiermark . . 11.708 1035 1,131.309 » Karaten 1-979 336.400 n Krain 2.905 0-627 463.273 lm Kustenlande . 495 0085 582.079 111 Ibdmatien 68 0-015 442.796 a Tirol 0-185 878.907 a Salzburg 910 0-601 151.410 » Kohmen 40.515 0-793 5,106.069 a Mahren 7.907 0-396 1,997.897 a Schlesien 1-749 511.581 a Halizien 4.495 0-083 5,418.016 a der Buko\vina 542 0-106 511.964 im Ganzen . 89.308 0-442 20,217.531 liei der Vergleieliung dieser Ziffern mil deu gleiehartigen des Vorjahres rSibt sicli eine bedeutende Zunahme dieser Arbeiter inBohmen undSteiermark, und "ai mit 8 und 15 Percent des Arbeiterstandes im Jahre 1809. In dieser Zusam-*enstellung kommt aber gleichzeitig in auffallender \Veisc die grosse Bedeutung es Oergwerksbetriebes tiir die Bevolkerung von Karaten, Schlesien und Steiermark Ausdrucke. (m Durchschnitte des Jahres 1870 enlfielen an Arbeitern auf eine Bergbau-Ul't(-U'nehmung: der der der der Baue aul Steinkoldcn- Braunkohlen- Eisenstein- andcre B a u e Mineralien in Desterreich unter der Euns 36 47 30 8 a n ob „ „ 14 280 — 2 a Steiermark 23 64 116 6 Statist. Mittheil. XVIII. Jalirg. 4. Ileft. b der der »der der Baue auf Stcir.kohlen- Braunkolilen-B a u e Eisenstein- andere Mineralie" „ Karnten — 60 168 66 „ Krain — ii7 17 138 im Kiistenlande — 49S — — in Dalmatien — 30 —. 2 „ Tirol — 89 97 60 „ Salzburg — — 20 92 n Bohmen 79 11 38 78 „ Miihren oS5 38 83 10 „ Scblesien 867 2 106 22 „ Galizien 206 9 38 121 „ der Bukowina — 0 48 114 im Ganzen . 114 23 63 64 Dagegen waren durchschnittlich besehaftigt Arbeiter bei einer Huttenunternehmung fiir die Gewinnung der a"^clc^ fiir Roheisengevvinnung Rohmelalle u. Hiittenrohpro" in Oesterreich unter der Enns 32 Steiermark . 52 37 Karnten . 89 11 Krain 32 44 Tirol ....... . 95 10 Salzburg . 65 17 Bohmen . 187 14 Mahren ....... . 125 80 Schlesien . 99 — Galizien . 52 65 der Bukowina .... . 75 58 im Ganzen . . 101 18 Vergleicht man diese Zusammenstellungen mit den gleichartigen des Jal»cS 1869, so entnimmt man, dass im Allgemeinen beim Bergbaubetriebe vorzugs've,se die Unlernehmungen fiir den Steinkohlen- und Eisensteinbergbau ihre Arbeitel stande, erstere durchschnittlich um 12, letztere um 11 Arbeiter vermelirt haben> wahrend bei den Braunkohlen- und anderen Bergbauunternehmungen durchschoftj lieh nur um je einen Arbeiter der Personalstand sicli erhoht bat. Es ist diess nur 111 dem Umstande begriindet, dass der Bergbau auf Steinkohlen und Eisensteine vorheH schend in den Hiinden grosser Unternehmungen sich befindet und dass dieselbeiN nl1* den entsprechendenCapitalienausgeriistet, in der Lage waren, den erhohten Anf°r^e rungen der Arbeiter in Bezug hoherer Lohne und entsprechender Versorgung Wohnungeu mehr zu geniigen i), als diess bei dem Braunkohlenbergbaue del' f >) Bei den Eisenstein-Bergbauunternehmungen hat iibrigens auch zu der hoher®11 ,e^a tiven Zahl der Abfall von 12 Unternehmungen beigetragen. "ai’ K'1' " elclicii noch immer zahlreiche kleine Unternehmungen bestanden; iibrigens hal Slcli bei dem Braunkohlenbergbaueauch schontheilwei.se die Bildunggrosserer Unter-nehmungen durch die Zusammenlegung kleinerer vollzogen, wie diegeringereZahl der LnternebmiHigen fiir Braunkohlenbergbau des Jahres 1870 gegen jene des Vorjahres 111 dem Elbogener, Kommotauer und Cillier Berghauptmannschaftsbezirke nachweist, "° ^'e Zalil dieser Unternehmungen sicli um 23, 5 und 2 Unternehmungen vermindert Die grosste Zunahme der Arbeiter fiir je eine Unternehmung entfallt ubrigens auf die Steinkohlen-Bergbauunternehmungen in Sclilesien mit 168 und in Mahren m't 78 Arbeitern. Die Bergbauunternehmungen anf andere Mineralien, welche keine bedeutend gfosseren Arbeitskrafte beanspruehten, haben um 3 Unternehmungen abgenommen, "°durch sicli die liohere, genau gerechnet nicht voli eine Einheit betragende, rela-*ne Ziffer der tur eine jede solehe Unternehmung entfallenden Arbeiterzahl erklart. Bei Jen Schmelzhuttemverken bat die aut' eine Unternehmung entfallende ^'beiterzahl im Ganzen beztiglich der Eisensehmelzvverke um 4 und bei den anderen imelzwerken um 2 Kopte zugenommen; die Ursachen der grosseren Zunahme ^ hauptsachlich in der geringeren Anzalil der Unternehmungen, welche in eiermark, Tirol und Sclilesien um je eine Unternehmung abgenommen haben. Die Srosste Zunahme der Arbeiterzahl fiir je eine Unternehmung entfallt nach Landern au[ Eisenscbmelzwerke in Tirol mit 47 und in Biihmen mit 21 Kopfen, die S*osste Abnahme auf die Eisenschmelzwerke in Sclilesien mit 47, in Mahren mit 38 IM|d in der Bukovina mit 29 Kopfen. Die Differenzen in der Zalil der bei den ein-zelnen Eisenschmelzwerks-Unternehmungen der verschiedenen Lander beschaftigten ,e|ter ist vorzugs\veise in der melir weniger sclnvunghaft betriebenen Erzeugung Gusswaaren oder Frisehroheisen begriindet, theihveise aucli von dem Umstande 1,tng*g. in \velchem Masse feine oder grobe Gusswaare erzeugt wird. Gegen das Vorjahr bat der gesammte Arbeiterstand beim Bergwerksbetriebe Jahre 1870: zugenommen abgenommen in Oesterreich unter der Enns um — 44 Kiipfe n n ob „ -■ j j 189 — ^ „ Steiermark....................„ 1.526 — „ „ Karaten.......................„ 280 — „ » Krain.........................„ 144 — „ im Kiistenlande.................„ ■— 14 „ in Dalmatien...................„ — 4 n n Tirol .......................„ _ 108 „ „ Salzburg.................... „ 124 — „ „ Bohmen......................„3.471 — „ „ Mahren.......................„ 273 — „ „ Sclilesien...................„ 469 — „ „ Galizien.....................„ — t20 , „ der Bukowina.................„ — 14 „ iiberhanpt um O 172 — Kiipfe. b* Im Allgemeinen Iiat daher der Arbeiterstand beim Bergwerksbetriebe um die namhafte Zalil von 6.172 Arbeitern oder 7-4 Percent des vorjahrigen Standes zugenommen, und zwar isl diese Zunahme bei allen Z\veigen des Bergbau- mid Iliittenbetriebes eingetreten, mit Ausnahme des Bergbaues auf andere Mineralih" (alsKohlenund Eisenerze), woeine Verminderung, abernur um 10 Kopfe, siehergal)-Die Vermehrung des Arbeiterstandes fallt vorzugs\veise aut' die Steinkohlenberg* baue mit 52 Percent, die Braukohlenbergbaue mit 22 Percent und die Eisenstem-bergbaue mit 18 Percent; ein Beweis der ruschen Ausdebiumg dieser Industrie-zweige, u. z. um so mehr, wenn manberucksichtigt, dass die Zunahme der Arbeiterzahl beim Bergwerksbetriebe im Jabre 1870 jene des Jahres 1869 (um 1.995 Ktipfe) unl 4.177 Kopfe, d. i. um mehr als die zweifache Zalil iiberholt hat. Die Abnahme der Arbeiter ist nur in Galizien,, Tirol und Niederiisterreich em* bedeutendere. Ihre Ursachen waren in Galizien die Entziehung von Arbeitern durcb Werbungen fiir ungarische Eisenhahnbauten und die schon Seite 30 envahnte Em schrankung des Betriebes des Galmei-Bergbaues in Folge des deutsch-franzosischen Krieges, in Tirol die Einschrankung des Betriebes beim Goldbergbaue in Zeli und der Neubau der Kupferhiitte in Brixlegg, in Niederosterreich aber Werbungen '°n Arbeitern fiir ungarische und siebenbiirgische Bergbaue, sovvie furEisenbahnbauten. Die Nachvveisungen (Taliellen V, 1 und 2) iiber die im Jabre 1870 stattgelu'1 denen Arbciter-Verungliickungcn, in welchen »uch 6 Todesfalle von dem Bergwel^s betriebe fernstehenden, jedocli in Bergbauen verungliickten Personen aufgenomme' erscheinen, ergeben, dass in diesem Jabre bei den Bergbauen und dem Schme'2 hiittenbetriebe im Gegenhalte zum Vorjahre Arbeiter-Verungluckungen (mit Aus schluss der in Bergbauen verungliickten fremden Personen) vorgekommen sind - mehr \veniger in Oesterreich unter der Enns ... 2 — Ungliicksfalle v n ob „ „ . . . 2 ji „ Steiermark..............................3 — » „ Karnten................................13 — „ „ Krain...................................6 — n im Kiistenlande.............................2 — n in Dalmatien...............................1 — n n Tirol...................................— 4 n „ Salzburg................................— 1 n „ Bohmen.................................19 — » „ Mahren..................................— 9 „ „ Schlesien...............................— 13 „ Galizien.................................6 — » » uberhaupt . . 27 — Unglucksfalle- Dieses Ergebniss ist im Allgemeinen ungunstiger, als im Jabre 1869, 'vC’* biernach im Jabre 1870 die Zalil der den Gefahren vorzugsweise ausgesetzte" erwachsenen mannlichen Arbeitern nur um 6'8 Percent des vorjahrigen Stan zugenommen hat, \vahrend sich die Zalil der Unglucksfalle um 8-6 Percent vermehr e' Von den 6 fremden Personen, vvelche in Bergbauen verungliickten, sind 3 (ein Weib, ein Mann und 1 Knabe) im Kommotauer Bergbauptmannschaftsbezirke vei-ungliickt, indem das Weib in Folge eines Schlaganfalles in einen Schaclit fiel, der Mann nacli den gepflogenen Erhebungen muthmasslich absiclitlicli den Tod in eaiera Sehachte sucbte, und der Knabe in Folge eigenen Vorwitzes in einen ver-"ahrten Haspelscliacht fiel; die drei anderen Personen erstickten in einem schlecht Tenvahrten, ausser Betrieb gestandenen Kohlenschachte im Krakauer Gebiete, und z'var ein Knabe, welcher diesen Schaclit wahrscbeinlich als Versteckort wahlte, und 2 Knechte, welclie den Knaben aus den todtlicben Gašen zu retten versuchten. Ueberhaupt baben im Jabre 1870 4 Personen, worunter die eben envahnten 2 Knechte, bei den Rettungsversuchen Anderer den Tod gefunden. Ein solcher Fali ereignete sicli namlich noch im Krakauer Bergbauptmannschaftsbezirke, wo einArbei-‘ei'einen Hundstosser aus einem mit todtlicben Gašen erfiillten Kohlenschachte zu retten 'ersuchte, ohne das Rettungsvverk znvollbringen; der Name dieses Braven, sowie der Leiden wackeren Knechte, \velche ihr eigenes Leben der Rettung Anderer opferten, lst nicht mitgetheilt worden. Im Elbogener Bergbauptmannschaftsbezirke ereignete Slch aber in der Magdalenazeche nachst Zettlitz der Fali, dass ein Arbeiter, Josef ®chneider hiess der wackere Mann, bei der Bettung eines Kameraden (Lud\vig Hampel) den Tod fand, wahrend die Rettung des Hampel anderen muthigen Kame-r»deu gelang; Steiger Johann Strunz brachte Hampel und Zimmerling Carl Putz ^e'i Schneider zu Tage, den Letzteren leider nur mehr als Leiche. Es diinkt uus Pflicbt, diese Beispiele echten Mannesinuthes und thiitiger •mlopternder Nachstenliebe hervorzuheben und wenigstens die bekannten Namen ^er betheiligten Braven an dieser Stelle mitzutheilen, um sie der ehrenden Anerken-nung ihrer Fachgenossen zu erhalten. Auch ein Bergbeamter, Josef Nowotny, und ein Steiger, Alexander Schindler, Slnd im Jahre 1870 Opfer ihres Berufes und leider auch ihrer Unvorsichtigkeit be"'orden; dieselben befuhren den jabrelang ausser Betrieb gestandenen freiherr-lich v. Botbschild’schen Schwabe-Koblenschacht mit oflenem Lichte und fanden durch eine Explosion scblagender Wetter ihren Tod. Der Umstand, dass ein Steiger und ein Arbeiter beimAbteufen eines Schachtes Zu Landwirthschaftszwecken verungliickten, veranlasste die Krakauer Berghaupt-mannschaft auf die Notlnvendigkeit gesetzlicher Bestimmungen aufmerksam zu ltlac^en, durch \velche alle unterirdischen Baue ohne Ausnahme, mogen sie blos ^*e Untersuchung der Bodenschichten oder Gevvinnung von nicht vorbehaltenen ^lineralien bezvvecken, der Oberaufsicht und Controle der Bergbehorden zuge-'viesen werden. Unter den beim Bergbaue im Jahre 1870 Verungliickten befanden sicli nur ® Jungen und 1 Weib, \velches letztere auf einem Tagbaue durch Abrutschen des Gebirges getiidtet vvurde; da die ersteren nicht ausdriicklich als Kinder bezeichnet "urden, so vverden auch bei der nachfolgendenBesprechung diese Ungliicksfalle als ^*e> erwachsene maniiliche Arbeiter betrefTend, betrachtet. Dagegen werden die bei dem Hiittenbetriebe vorgefallenen 2 todtlicben und ^ sch\veren Verletzungen, sovvie die todtliche Verungliickung der eben envahnten A Tagbauarbciterin nicht in Betratfht gezogen; beim Iliittenbeiriebe \varen iibrige«s die todtlichen Verungliickungen durcb Erstickung iii den Gicbtengasen veranlasst, \rahrend die scb\veren Verungliickungen in einem Falle in Folge einer Explosion del Gichtengase, in z\vei Fiillen durcb Verbrennung beim Giessen und bei der Kupici'" Baffinirarbeit, in 4 Fallen aber in Folge Verletzungen durch Maschinen sicb ereignd haben. Die anderen Verletzungen (nacli Abschlag der verungliickten freindeii Personen, der einen verungliickten Tagbauarbeiterin und der bei dem Huttenbetriebe vorgekommenen Unfalle) vertbeilen sicb: auf die Steinkolilen-Bergbaue mit 58 todtl. u. 99 selnv., zus. mit 1 ST Verletzungen« „ „ Braunkohlen- „ „ 40 „ „ 54 „ „ „ 94 » „ Eisenstein- „ „ 22 „ „ 21 „ „ „ 43 * „ anderen „ „ 17 „ „ 21 „ „ „ 38 im Ganzen . . 137 tiidtl.u. J95scliw.,zusammen332Verletzungen- ln Vergleichung mit den bezUglicben Ergebnissen des Vorjahres ergibt sicb daher, dass bei den verscbiedenen Bergbauen mehr (-)-) oder vveniger ( —) Ver' letzungen vorgekommen sind, und zwar wie iolgt: bei den Steinkoblen-Bergbauen — S todtl. u -f 3 selnv. zus. — 2 Verlelzungen’ „ „ Braunkohlen-Bergbauen -f-11 „ „ — 3 „ „-}-8 » „ „ Eisenstein-Bergbauen . -(-12 „ „ -(-10 „ „ -{-22 » „ „ anderen Bergbauen .. — 1 „ „ — 5 „ „ — 6 » im Ganzen . -(-17 todtl. u. -j- 5 selnv., zus. -(-22 Verletzungel1, Es entfallt hiernacli die Zunahme der Verungliickungen vorzugsvveise auf d,e Eisenstein-Bergbaue, und zwar gerade auf jenen Zweig des Bergbaubetriebes« \velcber in der Regel der mindest gefahrvolle ist. Von den sammtlichen beim Bergbaubetriebe im Jahre 1870 vorgefalleI,en 332 Verletzungen entlallen: auf die Steinkolilen-Bergbaue . . . 47-2 Percent, „ „ Braunkoblen-Bergbaue . . . 28-3 „ „ „ Eisenstein-Bergbaue .... 13-0 „ „ „ anderen Bergbaue..............115 „ 1000 Gegen das Vorjahr ist dieses Verbiiltniss nur bezuglicb der Eisensteinbeig baue ein auffallend versebiedenes, indem diese ZiiFer nahezu auf das doppelte si0'1 erhoht bat. Diese Thatsache liisst bei Beriicksicbtigung des weniger gefahrlic'ieI1 Betriebes der Eisenstein-Bergbaue nur schliessen, dass entvveder die Aufsicht thei' weise eine \veniger verliissliehe war, oder dass unter den neu angeworbenen Arbeitc" viele sicb erst der Bergarbeit widmeten und daher den Gefahren derselben wenigel gewachsen waren. todtlich sclvvver ii.ber haupt 1-96 3-34 5-30 Arbeiter, 2-35 3-18 5-53 » 2-29 219 4-48 Y) 135 1-67 302 n 1-99 2-83 4-82 Arbeiter. Bei den Bergbauen vvaren ervvaehsene mannliche Arbeiter beschaftigt: bei den Steinkohlen-Bergbauen............... 29.634 Arbeiter, „ „ Braunkohlen-Bergbauen .... 17.040 „ „ „ Eisenstein-Bergbauen...................9.616 » „ „ anderen Bergbauen.................... 12.649 „ zusammen . 68.939 Arbeiter. Es wurden demnach von je 1.000 dieser Arbeiter verletzt: 'le' den Steinkohlen-Bergbauen . » » Braunkohlen-Bergbauen . n n Eisenstein-Bergbauen » » anderen Bergbauen . . bei sammtlichen Bergbauen In diesen relativen Zahlen erscheint das Verhaltniss, \vie es sich im Vorjahre 'lerausgestellt hatte und wie es sich d er Natur der verschiedenen Bergbaue naeh bei normalen Zustanden hatte ergeben sollen, etwas verriickt. Denn naeh der §r«sseren oder geringeren Gefahrlichkeit des Bergbaubetriebes hatte die hoehste ^erhaJtnisszahl auf die Arbeiter der Steinkohlenbergbaue und dann in absteigender fieihe auf die Braunkohlenbergbaue, die Bergbaue auf andere Mineralien und die niedrigste Zalil auf die Eisensteinbergbaue entfallen miissen. So aber ist zu ersehen, dass itn Jahre 1870 verhaltnissmassig die meisten Arbeiter bei den Braun-^lilenbergbauen, dann bei den Steinkohlenbergbauen, die wenigeren Arbeiter a*)er bei den Eisensteinbergbauen und die wenigsten Arbeiter bei den Bergbauen ai*f andere Mineralien verungliiekt sind, also bei den Braunkohlen- und Eisenstein-Bei'gbauen sich aucli Ungliicksfalle ereignet haben diirften, welche nicht durch die ^atur des Bergbaues bedingt waren. ftiese auffallige Thatsaehe findet ihre Erklarung in der spateren Auseinander-Setzung beziiglieh der bei sammtlichen Ungliicksfallen constatirten Ursachen. Uie Arbeiten, bei welchen die Verungliickungen der Mannschaft am hiiufigsten Vorg'ekommen sind, lassen sich aus der Bezeichnung der Orte, an welchen die "gliicksfalle sich ereignet haben, entnehmen. Von den sammtlichen (todtlichen und schweren) 332 Verungliickungen haben Slt“b Daralich ereignet: in auf Brems-saigeren bergen und in in Stollen auf Abbau-orten und in iiber zusaramen bei Schachten Steinkohlen-Bergbauen 22 tonnlagigen Schachten 10 und Strecken F a 1 1 e SO Verhauen 66 Tags 9 157 ^aunkohlen- „ 9 i 43 28 13 94 Eisenstein- „ S — 18 10 10 43 » anderen „ 6 i 14 8 9 38 bei sammtlichen Bergbauen 42 12 125 112 41 332 Hiernach sind im Allgemeinen von sammtlichen Verletzungen 37-6 Percent id Stollen und Strecken, 33-7 Percent auf Abbauorten und in Verhauen, 12 7 Percent in saigeren Schachten, 12-4 Percent iiber Tags und nur 3-6 Percent auf Brems-bergen und in tonnlagigen Schachten vorgefallen; wornach vvieder geschlossen werden muss, dass im Jahre 1870 bei den Verungliickungen der Arbeiter neben del1 Gefahren, \velche die Natur der Bergarbeit selbst bedingt, auch noch Sorglosigkel und ungenugende Kenntniss dieser Gefahren, theihveise vielieicht auch cine unge-niigende Aufsicht, eine hervorragende Rolle gespielt haben, denn sonst hatte nielit die grossere Zalil der Ungliicksfalle sicli in Stollen und Strecken, dann aul del1 Abbauorten und in Verhauen sicli ereignen konnen, so\vie auch nicht mehr Arbeiter iiber Tags, denn in saigeren Schachten hiitten verungliicken konnen. Die Zalil der Verungliickungen auf Bremsbergen und in tonnlagigen Schachten ist wenige massgebend, \veil Bremsberge und tonnlagige Scbachte iiberhaupt seltener sind und in vielen Grubenbauen gar nicht bestehen. Die lblgende Zusanunenstellung, welche die relativen Zablen der bei den en' zelnen Bergbauzweigen in den verschiedenen Einbauen, beim Abbaue oder iibei Tags verungliickten Arbeiter nachvveist, gibt Aufschluss, bei \velchen Bergban zvveigen das Vorkommen der Ungliicksfalle ein mehr weniger der Gefabrlichkeit dei Arbeit entsprechendes war. Von je 1.000 der bei den Bergbauen beschiiftigten ervvachsenen mannlicbel1 Arbeiter vvurden verletzt: m saigeren Schachten bei Steinkohlen-Bergbauen 0-74 „ Braunkohlen- „ 0-53 „ Eisenstein- „ 0-52 „ anderen „ 0-48 auf Hrems-hergen u. in tonnlagigen Schachten in Stollen und Strecken auf Abbauorten und in Verhauen iibei' Tags iilierhaup' A r h e i t e r 3-30 0-34 1-69 2-23 0-30 0-06 2-53 1-63 0-76 S'53 — 1-88 1-04 1-04 4-48 0-08 111 0-64 0-71 302 017 1-81 1-63 060 4-82 bei sammtlichen Bergbauen 0 61 Es ist hieraus ebenfallszu ersehen, dass nur bei den Steinkoblenbergbauendas Verbaltniss der bei den verschiedenen Arbeiten des Bergbaubetriebes vorgetadenel' Verungliickungen ein normales, d. i. den Verhiiltnissen der mehr oder minder g1, fahrlichen Arbeit angemessenes war, bei den anderen Arten des Bergbaues aber du andere als die natiirlichen Verhaltnisse des Bergbaubetriebes die Zalil der Ungli*c^s falle beeinflusst haben mogen. Einen Anhaltspunkt zur Beurtheilung, welcbe anderen Ursachen bei diesc'11 Ungliicksfallen mitgewirkt haben, gevvinnt man, \venn man die auffallig hobel’ Ziffern der iiber Tags und in Stollen und Strecken vorgekommenen Ungliicks a nacli ihren unmittelbareu Veranlassungen betracbtet. Es vvaren hiernach von den Ungliicksfallen iiber Tags herbeigeliihrt vvorilc11, durch Abrutschen des Taggebirges......................... 10 Falle oder 24-4 Pe|,cel1 ’ „ die Fordergefasse oder deren Zugkraft . . . 9 „ „ 22-0 « ^ur(:h Herabfallen vnn Gesteinsstiicken oder anderen Gegenstanden.....................................8 Falle oder 19-5 Percent, » Maschinen..........................................7 „ „ 171 „ » Sturz in den Schacht...............................3 » „ 7-3 „ » die Schiessarbeit..................................3 „ „ 7-3 „ * Absturz von hbberem Orte...........................I „ „ 2-4 „ 41 Falle 100-0 In diesen Details gibt die grosse Zalil der durch Abrutschen des Taggebirges 'nranlassten Verungliickungen, welchenacb denbeziigliebenBericbten in 7 Fallen durch e‘genes Verschulden der Verungliickten und nur in 3 Fallen durch zufallige Ercig-niSse I'erbeigefulirt vvurden, der Vermutbung Raum, dass diese Unglucksfalle theil-"’®lse durch eine strengere und eifrigere Beaufsichtigung der Arbeiter hatten ver-m,etlen Averden kiinnen. Denn bei Arbeiten iiber Tags, namentlich bei Abraum-aibeiten> wo gewiihnlich eine grbsserc Zalil von Arbeitern an einem Punkte be-®chattigt wird, ist ohnehin eine ununterbrochene Beaufsichtigung geboten, welcher ptsachlich auch die Hintanhaltung von Abrutschungen des Taggebirges obliegt. daher die Aufseher bei solchen Arbeiten immerwahrend am Platze und ihrem ,(|ste gevvachsen, so konneii unvermulbete oder durch die Arbeiter selbst herbei-Sefiihrte Abrutschungen sieli nicht leicht und oft ereignen. Die anderen hbheren der oben angesetzten Verhaltnisszahlen lassen nur auf Šeuuge Aufmerksamkeit oder Sorglosigkeit der Arbeiter schliessen. ^'on den in Stollen und Sjrecken vorgefallenen Arbeiter-Verungliickungen llng®gen sind veranlasst worden: * ,lrch die Fdrdergefasse oder deren Zugkraft ... 38 Fiille oder 30-4 Percent, * kose Wetter (schlagende Wetter, Brandgase 1 und andere bose Wetter).........................25 „ „ 20-0 „ » die Schiessarbeit..................................15 „ , 12-0 „ » pldtzlichen Vorbruch der Vororte..................13 „ „ 10-4 „ * » » » Ulme...................11 „ „ 8-8 „ » Sturz in Schachte oder Gesenke.................... 7 „ „ 5-6 n ” die Zimmerungsarbeit............................................ „ 4-0 „ * Fali oder Stoss bei der Fahrung................... 5 „ „ 4-0 „ ” Herabfallen von Gesteinsstiicken oder anderen Gegenstanden.................................... 3 „ „ 2-4 „ * Gezžihe (eigenes und fremdes)..................... 2 „ „ 1-6 „ ” die Schrammarbeit........................................ 1» * 0-8 125 Fiille 100 0 Auch liier liatte die griisste Zahl der Verungliickungen solche Veranlas-^■gen, welche hauplsiichlich nur durch eigene Unvorsichtigkeit der Arbeiter lier-e,gefiihrt worden sein konnten. Nur bei den durch bose Wetter eingetretenen “gdieksfallen kbnnte einevveniger entsprechende Aufsichtallenfalls eine Roli e gespielt en» und diess liisst sicli um so bestimmter voraussetzen, als unter den im Jahre ‘d durch schlagende Wetter Verungliickten aucli ein Bergbeamter und ein Steiger inbegriffen sind, welche enviesener Massen nur in Folge eigener Unvor* sichtigkeit verungluckt sind. Im Allgemeincn haben die Ungliicksfalle durcli bose Wetter iiberhaupt i'11 Jalire 1870 narahaft zugenommen, denn es sind hierdureh verungliickt: im Jahre 1870 33 Arbeiter, n „ 1869 24 „ ; daher im Jahre 1870 mehr um . 9 Arbeiter oder um 37'SPercent dergleich artigen Ziffer des Vorjahres. Beriicksichtigt man nur die durch scblagende Wetter herbeigefiihrtenUnglii® s fiille, so ergibt sich deren Anzahl im Jahre 1870 mit.......................19 Fallen, im Jahre 18G9 nur mit..........................................................16 ” daher eine Zunahme um ..........................................................3 Fiill*3 oder um 18-7 Percent der Ziffer des Vorjahres. Diese Ergebnisse erscheinen geeignet, eine erhohte Aufmerksamkeit der mit dei Ueberwachung des Bergbaubetriebes betrauten Organe in Anspruch zu nehmen, u Verfugungen zu treffen, dass die Ueberti-etung der diessfalls bestelienden VorscW ten mit moglichst empfindlichen Strafen geahndet werde. WeitereThatsachen, dass namlich im Jahre 1870 wieder vier Arbeiter in Folge unbefugten Ausfahrens auf der Forderschale, im Kiibel und auf einem improvis|r*el1 • • • ' Kneehte (das ist in der Kettenschlinge), so\vie ein Arbeiter in Folge emes ^ bruches verungluckt sind, diirften eine ernste Mahnung sein, nicht nur fii>' ^,e Uebertretung des Verbotes der unbefugten Beniitzung der Seilforderung zum Aus fahren, sondern auch fiir das Aufsichtspersonale, \velches eine solehe in ErfahrUl^ gebrachte Uebertretung nicht zur Anzeige bringt, empfindiielie Straten fes* zustellen; sie durften aber auch die Nothvvendigkeit einer gesetzlichen Verpfl*0*1 lung der Betriebsleiter zu einer genauen Untersuchung der Fordereinrichtung®11 (insbesondere der Fiirderseile und der Fangvorriehlungen) in bestimmten Z«1* raumen begriinden. Letzteres erscheint um so mehr geboten, als durch Seilbriic ® nicht nur einzelne Menschenleben gefahrdet, sondern auch ausserordent ^ grosse Ungliicke (wie Zerstiirung der Zimmei-nng und in Folge dessen " reiehende Schachtbriiche, Beschiidigung der Pumpensatze u. s. \v.J herbeige'u vverden kiinnen; von welchen traurigen Folgen solehe Ereignisse begleitet se'n konnen, haben wir in unserem Jahrhundert wiederholt erfahren. In welcher Anzahl die vorgefallenen Verungluckungen im Jahre 1870 dulC'' eigenes Verschulden der Betroffenen oder durch zufallige Ereignisse oder aber durch das Verschulden drilterPersonen bei den verschiedenen Bergbauen herbekohlenbergbauen, indem sie nachweisen, dass bei denselben die Mehrzahl der ^eru|igliiekungen durch das eigene Verschulden der Arbeiter selbst veranlasst wor-'‘smd; es ist diess auch durch den Umstand erklarlich, dass der Braunkohlen-Sbau in ueuerer Zeit sich sehr rasch (viel rascher, ais die iibrigen Berghaue) aiJsgedelnu hat, daher geniithigl war, wegen Mangels an geiibten Bergleuten auch 'le'e m't der Bergarbeit und ihren Gefahren wenig vertraute Arbeiter zu ge\vinnen, 'elclxe daher zahlreicher und leichter den Gefahren unterliegen. Beziiglich der bei den Eisensteinbergbauen verhiiltnissmassig griisseren Zalil von ^ Siiicksfallen bringen z\var die vorstehenden zwei Uebersichten keine Aufklarung, Zalil der durch eigenes Verschulden herbeigefiihrten Verungluckungen ^ e"lei' ist, als jene der durch zufiillige Ereignisse veranlassten Verletzungen; allein er Umstand, dass von den bei den Eisensteinbergbauen vorgefallenen Ungliicksfiillen 9 IJercent in Stollen und Strecken, dann 39-5 Percent liber Tags, daher 81-4 ercent derselben bei weniger gefahrlichen Arbeiten sich ereignet haben, liisst den Uss zu, dass die Angaben in dieser Beziehung weniger genau seien, und dass ^1* bei den Eisensteinbergbauen eine griissere Anzahl von Verletzungen durch das ‘Sene Verschulden, namentlich durch Sorglosigkeit der Arbeiter veranlasst vvorden Sem diirften; es ist diess um so \vahrscheinlicher, als bei den meisten Eisenstein-^r,|l>en eine standige, mit den Verhiiltnissen der Grubenbaue seitJahren vertraute Mannschaft zur Verfiigung stelit. Es sei noch bemerkt, dass im Jahre 1870 z"el Verungliickungen (eine todtliche und eine schwere) bei der Sprengarbeit n11* Dynamit sich ereigneten, in \velchen beiden Fallen aber das eigene VerschuUe[l der Verungliickten die veranlassende Ursache war. Eine den Bediirfnissen der Arbeiterclasse, sowie den Interessen der Belo vverksbesitzer entsprechende Umgestaltung des Institutes der Bruderladen w von den Berghauptmannsehaften eifrig angestrebt, und vverden dieselben hierbei vielen Orten durcb die Werksbesitzer und deren Vertreter bestens unterstiitzt-Naclidem schon iruber die Klagenfurter Berghauptmannschaft eine gesetzlicl>e Regelung des Bruderladenwesens und die Bildung von Landesbruderladea "ar® empfohlen hatte, befiirworten jetzt auch die Berghauptmannsehaften in Cilii. Lai a und Kuttenberg entweder eine Vereinigung der Bruderladen zu grossereu Landesbruderladen, oder docb wenigstens die gesetzliclieBestimmung der Ver lichkeit der einzelnen Bruderladen zur verhaltnissmassigen Anerkennung del anderen Bruderladen bereits er\vorbenen Anspruche der Arbeiter, \vodurch die F‘el ziigigkeit derselbeu sicbergestellt werden solite; die Klagenfurter Bergbaupt"13111 schaft lišilt iiberdiess eine gesetzliche Verpflichtung der Bergwerksbesitzei bestimmten Leistungen an die Bruderladen fiir wiinschens\verth. Wenn jedoch Berghauptmannsehaften eine solehe Regelung des Bruderladen-Institutes \varniste ^ empfehlen, so verhehlen sie keineswegs die Schvvierigkeiten, welche derselbf® den verschiedenartigen Verhaltnissen der einzelnen Bruderladen entgegenstelie Im ostlichen Bohmen (im Kuttenberger Berghauptmannschaftsbezirke) ^ .||en iibrigens noch zur Zeit das Bruderladen-Institut an vielen Orten dem Wider"' der Bergvverksbesitzer und der Bergarbeiter. Erwahnenswerth ist noch, dass im Pilsener Berghauptmannschaftsbezitke Jahre 1870 vier Bruderladen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen konnten- Jm Jahre 1870 hat im Gegenhalte des Jalires 1809 das Bruderladenvermo? zugenommen ahgenoroffl611 in Oesterreich unter der Enns .... um 9.750 fl. 51 kr. „ „ ob „ „ . „ 4.271 „ 61 „ „ Steiermark..................................... 36.918 „ 40 „ „ Karnten........................................ 57.900 „ 82 » . „ Krain .....................................* — 16.344 fl- im Kiistenlande .................................... 312 „ 60 „ ' in Tirol.....................................* — 2.949 » ^ „ Salzburg...................................„ 1.033 „ 26 „ ■ „ Bohmen.....................................„ 138.485 „16 „ „ Mabren....................................„ 114.778 „ 10 „ „ Schlesien.................................„ 33.970 „ 73 „ — „ Galizien..................................r 11.862 „ 61 „ — „ der Bukowina..............................„ 9.387 „ 49 „ — iiberhaupt um 399.377 fl. 61 kr. — Hiernach hat das Vermogen der siimmtlichen Bruderladen gegen flas Vorjahr U[t> 8-2 Percent des Standes vom letzten December 1869 zugenommen. Eine er,ninderung des Bruderladenvermogens ist nur in Krain und Tirol einge-lleten: dieselbe war in Krain durch die Convertirung von Staatsschuldver-sclireibungen und durch Riickzahlungen an die mit der Idrianer Bruderlade seit ^68 vereinigte Bruderlade zu Radoboj (in Kroatien), in Tirol bingegen durch die °nvertirung von Staatspapiei^en herbeigefiibrt worden. In Vergleichung mit dem Stande der er\vacbsenen mannlichen Arbeiter (da die ''e'Wichen Arbeiter und Kinder nur theihveise oder mittelbar an den Bruderladen e heiligt sind) bei dem Bergbau- und dem zugehbrigen Hiittenbetriebe berecbnet *leh> dass in den einzelnenLandern auf eineit jeden dieser Arbeiter von dem Bruder-e»verraiigen durchschnittlich die nachstehenden Quoten entfallen : .. , einc Quote vom Bruderladenvermogen J® 0 Bruderladen- vermogcn mit Oesterreich unter der Enns . 158.705 fl. 61 kr. 1.530 103 fl. 73 km. » ob „ „ . 55.348 „ 32 „ 841 66 „ 05 „ * Steiermark................... 804.909 „ 44 „ 10.372 77 B 60 „ " Kai'nten.............................. 395.350 „ 92 „ 5.175 76 „ 40 „ .* Krain................................ 136.726 „ — „ 2.776 49 „ 25 „ Kiistenlande ........................... 6.482 „ 17 , 495 13 „ 10 „ 111 Dalmatien ........ — — 54 — — * Tiro1................................. 175.849 „ 51 „ 1.548 113 , 60 „ " Salzburg.............................. 254.037 „ 78 „ 893 284 „ 48 „ * Biihmen............................. 1,868.206 „ 1 „ 38.470 48 „ 56 „ * Jlah|,en ............................. 782.157 „ 51 „ 7.145 109 „ 47 „ * Sclllesien............................ 454.655 , 43 , 8,395 54 „ 16 „ " Gali*ien.............................. 157.661 „ 33 „ 3.854 40 „ 91 „ * der Bukowina........................... 49.526 „ 77 „ 488 101 „ 49 „ im Ganzen . 5,299.816 fl. 80 kr. 82.036 64 fl. 60krn.; ''0,’aus auch zu entnehmen ist, dass in Dalmatien noch immer keine Bruderlade »esteht. j. Hbhe dieser Quoten liiingt hauptsachlieh von dem Umstande ab, wie lange le ®ruderladen bereits in den beziiglichen Landern bestehen, da in der Regel diese * oten dort am hochsten sind, wo das Bruderladen-Institut am langsten einge-pSert ist. Die Differenzen zwischen diesen und den fiir das Vorjahr berechneten Quoten — sind zumeist in der Vermehrung oder Verminderung des Arbeiterstandes e8riindet, so dass, wo eine Verminderung der Arbeiter eingetreten ist, fiir das r 1870 sich eine hohere Quote ergibt, im gegentheiligen Falle aber in den listen Piillen eine niedrigere Quote resultirt. Gold wurde auch im Jahre 1870 durch Bergbaubetrieb nur in den beiden ^»dernTirol und Salzburg in derMenge von zusammen 32-1474Miinzpfund (gegeu ^22 Miinzpfund des Vorjahres) gewonnen. Eine Aenderung in den Productions-Verhaltnissen trat nur insoferne ein, ^aS? dic arariale Gold-Production in Salzburg um 9-7566 Miinzpfund zugeiioninien, d'® private Golderzeugung (deren Autlassung iiberdiess in Aussicht gestellt ist) inl,r dagegen im nahezu gleiclien Masse abgenommen bat. Die Waschgoldgewinnung in Karnten bat es aucb im Jahre 1870 nur zu elIier Ausbeute von 0-084 Miinzpfund gebracht. In Karnten \vurden iibrigens bei de® Goldbergwerke „Goldzecbe und Waschgang“ die Betriebsstatten inStand gesetztun stebt dort wieder ein regerer Betrieb in Aussicbt. Ebenso liaben die GoldbergWer^e in Biihmen nocb keine Metall-Production nachzuweisen, weil in den beziiglic'ien Bergbauen tbeilweise erst die Ausrichtung der Erzgiinge durcbgefiihrt vvird, 111 weise aber nur geringere Erzmengen gefordert werden konnten. Die Silber-Erzeugung bat im Allgemeinen in Tirol um 796-9290 und 'Jj Salzburg um 23-7836 Miinzpfund abgenommen, dagegen inBohmen um 1.42S-° ^ Miinzpfund zugenommen, so dass sicb iiberhaupt eine Mehr-Production an Silber > 605 1194 Miinzpfund ergibt. An der gesammten Silbergewinnung waren Tirol mil 0-8 Percent, Salzburg n1'' 0-2 Percent und Bobmen mit 99-0 Percent beantbeilt. Der Biickgangder Silber-Production warin Tirol durch den ausgefiihrten g**nZ lichen Umbau der Schmelzhiitte zu Brixlegg in der zweiten Jahreshalfte, inSalzbul» aber dadurcb veranlasst worden, dass die Gesellschaft, \velche den beziig^®0 Bergbau vom Aerar angekauft hatte, erst im Jahre 1871 in den Besitz der dazl1 geborigen Aufbereitungsanstalten gelangt war. Die bedeutende Zunahme derSilbererzeugung in Bobmen um 1.425-832 pfund oder um nahezu 5 Percent der vorjahrigen Production gibi nur einen MasSS fiir die fortschreitende Entwicklung des Silberbergbaues in Pribram, indem die a • • keine deren bobmischen Silberbergwerke entweder nur geringere Mengen oder gav Erze forderten, welche zudem aucb noch grossentheils nach dem Auslande zur^cl sehmelzung abgegeben wurden. Die ganze ftuecksilber-Production wurde aucb im Jahre 1870 \viedei’ 111 in Krain, und zwar bei dem ararischenQuecksilberbergwerke in Idria erzielt, 111 dem der auf Quecksilbererze in Knappouše (Krain) gefiihrte Ban noch keine gen Erfolge erzielte. Die Quecksilber-Production hat um 1.478 Centner oder ^ Percent der vorjahrigen Erzeugung zugenommen, hingegen ist dieErzforderung 11.519 Centner oder 2-6 Percent der Erzeugung des Vorjahres zuriickgebli^6 :eiie Die Production von Frisch- und Gussrohelsen hat im Jahre 1870 gcgellJ des Jahres 1869 die folgenden Veranderungen erfahren: Frischroheisen Gussroheisen .un<^ Gussrohei se n zuge- abge- zuge- abgc- zuge- abge- nommcn nommen nommen nommcn nommen nommcn C e n t n e r °esterreicli unter der Enns um 8.530 — 5.033 — 13.563 - * Stdermapk......................„ 5.867 — 21.426 — 27.293 — " K3rnten........................... 25.203 — — 3.194 22.009 — * Kraln......................„ — 28.752 198 — - 28.554 sTil'01......................„ 19.498 — 3.887 — 23.385 — * S»lzburg......................... 655 - 859 — 1.514 — ” B01lmen;......................... _ 89.902 24.676 — — 65.226 * MShren.....................„ — 30.637 19.154 — — 11.483 " Sch|esien..................„ 17.000 — 15.442 — 32.442 — ” Galizie«............................. — 1.599 3.510 — 1.911 — ” der Bukcnvina..............„ — 10.197 2.272 — — 7.925 iiberhaupt um — 84.334 93.263 — 8.929 — j ^ Hiernach hat im Allgemeinen die Production von Frischroheisen gegen das p 1 18^9 um 1-9 Perceut abgenommen, jene von Gussroheisen dagegen um lfi‘2 e*cent und ' selben verhaltnissmassig hohere Verscbleisspreise erzielen lassen, so ist die*e Betriebsveise dort angezeigt, wo entweder niedrige Arbeitsldbne einen grossere11 Aufvand an Arbeitskriiften zulassen, oder vo der niedrige Preis des RobeisCIlS und die eigene hohe Gestehung desselben zu einem hoher vervvertbbaren Produg des Giessereibelriebes, die grosste aber in Galizien und in der Bukowina, *° lluben den eben fiir die Sudetenlander geschilderten Verhaltnissen noch der 'stand hinzukommt, dass hier der Bedarf an gesfreekten Eisen ein sehr kleiner, Jeaer an Eisen-Gussvvaaren aber ein im Verhiiltnisse zum Streckeisenbedarfe viel grosserer ist. Rie Preise des Frisch- und Gussroheisens, sowie die Zu- oder Abnabme der-*elben gegen jene des Vorjahres berechnen sicb nach den Bergbauptmannscbafts-er'chteu fiir das Jahr 1870 in nacbstebender Weise. P r e i s des F r i s c h r o h e i s e n s daher im Jahre 1870 im Jabre zuge- abge- 1869 1870 nommen um nommen um 'n Oesterreich u. d. Enns . . 3 fl. 76-5 kr. 3 fl. 80-2 kr. 3-7 kr. - • Stc'ermark........................3 „ 90 „ 3 „ 91-3 „ 1-3 „ - * K5l'nte»..........................3 „ 73 , 3 „ 80-4 „ 13 4 „ - 8 J;lai"............................3 „ 61 „ 3 „ 74-5 , 13-5 „ ” ;lro'.............................3 „ 33 7 „ 3 „ 43-4 „ 9-7 „ - 8 Salzburg..........................3 „ 924 „ 3 „ 74-7 „ — 17-7 8 ^ehmen...........................2„ 53-5 „ 2 „ 73 „ 19 5 „ _ 8?Sl,re"............................3 „ 5 „ 3 „ 21 „ 16 0 „ 8 Sehlesien.........................3 „ 40 „ 3 „ 67 „ 27-0 „ — 8 Galizien..........................3 „ 38-3 „ 3 „ 38-7 „ 0-4 „ — » der Rukowina......................3 „ 77-9 „ 5 „ 66 „ 1881 „ — berbaupt . . 3 fl. 47 2 kr. 3 fl. 59-3 kr. 121 kr. Preis des Gussroheisens daher im Jabre 1870 im Jabre zuge- abge- • 1869 1870 nommen um nommen um 11 °esterreich u. d. Enus 7 fl. 50 kr. 6 fl. 86-3 kr. — 63-7 kr. 8 Steiermark.......................5 „ 92 „ 6 „ 45-6 „ 53-6 kr. _ 8 *ai‘n‘en.........................4 „ 46-5 „ 4 „ 31 „ - 15 5 „ ” 5*,n.............................7 „ S6-7 „ 7 „ 17 5 „ - 39-2 „ 8 *lro1............................7 „ 40-3 „ 7 „ 46-2 „ 5-9 „ - 8 Salzbui'g..........................7 „ — „ 7„ — „ Pi'eis des Gussroheisens im Jalne daher im Jalire IS?11 1869 1870 zuge- abge- nommen um nommeu uiti in Bohmen......................5 tl. 37-2 kr. 5 tl. 25-7 kr. H S k'' „ Mahren.....................5 „ 40 „ 5 „ 80 „ 40-0 kr. — „ Schlesien..................G „ 25 „ 6 „ 94-5 „ 69 8 „ — „ Galizien...................6 „ 56-8 „ 6 „ 68-3 „ 11-S „ — „ der Bukowina..............10 „ 47‘6 „ 7 „ 23-9 „ — „ 323'7 „ uberhaupt um . 5 tl. 66-1 kr. 5 tl. Siri kr. 19 0 kr. — lu den Frischrolieisenpreisen, welelie im allgemeinen Durchschnitte u,n 12-1 kr. oder 3•£» Percent der vorjahrigen Preise zugenommen haben, sind bei ^el1 einzelnen Landern nur zwei auffallige Unterschiede gegen jene des Vorjahres * bemerken, namlich der Preisriickgang um 17-7 kr. in Salzburg, vvtibrend siehin*>"®E anderen Landern die Preise erhoht hatten, dannderauffallend liohePreisaufschlag 101 188• 1 krn. in der Bukowina; fiir diese beiden auflalligenPreisunterschiede findct sich in den Berichten derbezuglicben Berghauptmannschaftcn keine Erklarung. Del’ Gru*^ des Preisriickganges in Salzburg diirfte in dem bedeutend (um 92-4 kr.) erhoWeB Preise des Vorjahres zu sucben seir;, welcher zuhoeli gegriffen gewesen sein mogun^ denmach sicli niclit halten liess. Zu der Beurtbeilung der enormen Preissteigcrllll° des Frischroheisens in der Bukowina fehlt jeder Anhaltspunkt; es sei jedocli 'iur bemerkt, dass die Boheisenpreise in Bohmen, Mahren, Schlesien, Galizien und 111 der Bukovina uberhaupt \veniger massgebend sind, da das in diesen Landern e* zeugte Boheisen keine Handels\vaare bildet, sondern von den Schmelz\verksbesitz«lB selbst in den eigenen Baffinirvverken weiter verarbeitet vvird. Der durchsehnittliche Preis des Gussroheisens in allen Landern stellt sich um 19 kr. oder 34 Percent des vorjahrigen Preises hoher, was als cino miissige E1’'1'* liung bezeichnet vverden kanu. Die Unterschiede in den Gussroheiscnpreisen derei'' zelnen Liinder in Vergleichung mit jenen des Vorjahres lassen sich zumeist auf ^ie Erzeugung mehr weniger werthvoIler Gusswaare zuriickfiihren; der Grunti dei bedeutenden Preisabnahme (mit 323-7 krn.) in der Bukowina \vurde von der BeV hauptmannschaft niclit erortert. Von den im Jalire 1870 erzeugten 4,974.473 Centnern Boheisen wui'deI1 799.060 Centner (darunter 54.938 Centu or oder nicht ganz der 15. Theil Gussr#h eiseu) oder 16-1 Percent zum Tlieile ausschliesslich mit Mineralbrennstoff. zUi” Theile mit Zuhilfenahme desselben gewonnen. Es wurden namlich erblasen: in Hochofen Frischroheisen Gussroheisen zusanunel1 mit C o a k s a 11 e i n in Karn-ten (zu Prevali), in Bohmen (zu Kladno) und in Mahren (zu Witkowitz , Bossitz, Eiehhorn und Klepaczow bei Blansko) .............. 10 594.600 Ctr. 22.445 Ctr. 617.045 Ctr Frischroheisen Gussroheisen zusammen 80.818 Ctr. 23.764 Ctr. 74.382 Ctr. 50.687 „ 3.629 „ 34.316 „ 48.017 „ 5.100 „ 53.117 „ in Summe . . 16 744.122 Ctr. 54.938 Ctr. 799.060 Ctr. Hieraus ist zu ersehen, dass, obgleicli bei dem Schmelzprocesse mit Mineral-‘'ennstoff um 3 Hochofen melir in Venvendung standen wie im Vorjahre, doch um ^1.602 Centner Roheisen weniger erblasen vvurden: dieser Riickgang in der Pro-'luctinn des mit Mineralbrennstoff gefiihrten Hocbotenbetriebes ist durcb die sclion 11 »ilier ei'w:ihnte bedeutende Reduction der Erzeugung bei den Kladnoer Coaks-^"diiifen, zum geringeren Theile aucb durch die Mindererzeugung der zwei in Muhren und Steierrnark mit Coaks, Stein- und Holzkohlen besehiekten Hochofen tarbeig(.f(j|lrt worden. Die Eisenwerke im westlichen Theile Bohmens (in den Berghauptmann-S(?haftsbezirken Ell)ogen und Pilsen) liaben wieder, wie im Jahre 1869, Eisen-eiZe aus Baiern bezogen, und zwar tj'e Schmelzwerke im Elbogener Berg-^auptmannschaftsbezirke einen grossen Theil des ganzen Bedarfes. Im Pilsener ®erShauptmannschaftsbezirke vvird jedoch selir eifrig nach Eisenerzen geschiirft l||,() im Kommotauer Berghauptmannschaftsbezirke sind die alten ausser Betrieb ^estandenen Eisensteinbaue wieder in Angriff genommen worden, um dem griisseren ®edarfe geniigen zu konnen, welcher durch den bereits beschlossenen Bau neuer ®'Senhochofen in Aussiclit steht. Von Interesse isl die Vergleichung der Roheisen-Production der im Reiehs-'ftlhe vertretenen Lander im Jahre 1870 mit jener des Jahres 1860, weil daraus d'e Zunahme dieser Production in dem letztverflossenen Jahrzehnte zu ersehen ist; °s "'urden niimlich erzeugt: Frisch- und Frischroheisen Gussroheisen Gussroheisen C e n t n e r im Jahre 1870 . . 4,305.395 669.078 4,974.473 „ „ 1860 . . 3,505.582 506.921 4,012.503 ^•■Zunahmeim Jahre 1870 um . 799.813 162.157 961.970 oder um . 22'8 Percenl 31 9 Percent 23-9 Percent. in Hochofen 1,1 ^ Coaks und Holz-k °h 1 e n in Oesterreich unter derEnns(zu Edlach beiRei-che«au) und in Tii •ol (z u tanbach) ......................... 3 m't Coaks, S t e i n- und ^01 z k o h 1 e n in Steierrnark (zuMissling) und inMiihren (Zl) Stefanau) .... 2 roitSteinkohl en(Anthra-Clt) 'ind Holzkohlen in Steierrnark (zu Turrach) . I Es ergibt sicli aucli hieraus’ dass im Jahre 1870 13-5 Pcrcent, im Jalire 18^ aber nur 12*6 Percent der ganzen Roheisenerzeugung in Gussroheiseii bestanden. Die Kupfer-Production ist im Jahre 1870 neuerlicli um 656 Centner odet 0 9 Percent der Erzeugung des Vorjahres gestiegen, und z\var ungeachlet der P|eis des Kupfers um 1 fl. 38-2 kr. oder 2'7 Percent zuriickgegangen war. Eine hohere Production liaben erzielt: Tirol um 181 Centner oder 4-3 Pel' cent, Salzburg um 288 Centner oder 8-5 Percent und die Bukovvina um 446 Cent«el oder 109-8 Percent der Erzeugung des Jahres 1869; hingegen ist Krain in (*er Erzeugung um 259 Centner oder 16-6 Percent des vorjahrigen Ergebnisses zuruck geblieben. Von dergesammten Kupfer-Production des Jahres 1870 (von 10.111 Centnern) entfallen demnach 42-6 Percent auC Tirol, 36• 1 Percent aul' Salzburg, 12-9 Perce”1 auf Krain und 8 4 Percent auf die Bukovina. Entsprechend der hoheivn Metallgewinnung ist aucli im Allgeniemen Kupfererzforderung, jedoch noch etwas mehr gesliegen, namlich um 32.016 Cent»el oder um 7 4 Percent der Fiirderung des Vorjahres. Diese Mehrerzeugung von ElZC" wurde aber nur in Salzburg, Krain und inder Bukowina erzielt, wahrend in Tirol sich ein kleiner Ausfall ergab, welcher jedoch mir ein scheinbarer ist, weil dortbis E»de des Jahres 1870 noch uichl alles getorderte Hauvverk geschieden war, dalier »u nicht angegeben werden konnte, welche Erzmenge darin enthalten ist. In Steiermark bat gar keine und iu Bohmen nur eine Erzeugung von 1 Centi|er (alsNebenproduct bei dem Zinnerzabbaue gewonnenenen)Kupfererzes stattgefund611, Der Biickgang der Kupfer-Production in Krain war nur durch den l*0^11 Schneefall veranlasst, weil die Erzbringung hiernach gehemmt worden war; Be'velS dessen ist die Erzgewinnung eine bisher in Krain noch nie in dieser Holie erzie'le gewesen. Eine besonders giinstige Aussicht ergibt sich in Folge des von der Bergli811!1* mannschaft hervorgehohenen reichen Bergsegens fiir die Kupfer-Production in ^ burg, wahrend der bohmische Kupferei zbergbau auf 3 ausser Betrieb gese17,1'' demnach wie es scheint, vvenig hoffnungsreiche Gruben und einige Freisclii'1'e beschriinkt blieb und der einzige Knpfererzbau inMahren wegenMangels anBetri^,s Capital ausser Betrieb stand. ImKiistenlande beschaftigt man sich mit der Untersucl>unj’ der von Scofie (Krain) dahin fortsetzenden Kupfererzlager, zu welchem Zwecke au einige Freischiirfe erworben wurden, , Die Gewinnung von Kapfervitriol ist im Jahre 1870 um 964 Centner 0 e 39-3 Percent gegen das Vorjahr gevvichen, und zwar aus Anlass der im ElbogellCi Berghauptmannschaftsbezirke in Folge Preisriiekganges eingeleiteten Einschrank1111'’ der Erzeugung; im Pilsener Berghauptmannschaftsbezirke, wo der Preis u,lVtl andert blieb, bat sich die Erzeugung etwas (um 69 Centner) gehoben. Als Hauptsitz der Blei- Industrie ist bekanntlich Karaten anzunel|lllCI1' wahrend in Bohmen nur der Bergbau in Prihrani aus seinen silberhaltigen Erze' namhafte Mengen von Blei und Glatte zu gewinnen gestattet; die in neuester ® in Tirol am Schneeberge durch das Montanarar auf Bleierzlagern, unternomWenCl Aufscblussarbeiten deren Erfolge aucli bereits bis zu den Verhandlungen "e®e ^erleihung von 32 Grubenmassen gefuhrt haben, lassen auch eine griissere Blei-Scffinnung in Nord-Tirol fiir die Folge er\varlen. In den anderen Landern, bezie-bu»gsweise Localitiiten hat der Bergbau auf Bleierze eine geringe Bedeutung, \vas '»eben den beziigliehen niedrigen Produetions-Mengen auch dadurch bestiitigt wird, llass die Bleicrzlagerstiitten in Krain sicli gegeti die Teufe zu immer weniger reicli e|'"eisen, in Ober-Steiermark die Schurfbaue auf Bleierze nocli keine giinstigen Kiiolge erzielten und in Siid-Tirol ein zur exeeutiven Versteigerung gelangter ^leierzbergbau nur um einen Gulden verkauft werden konnte; ob die Bleierzberg-l*aue im Bezirke der Pilseuer Berghauptmannschaft, vvelche die geforderten lir/.e "egen des hiiheren Einlosungspreises zuineist im Ausiande absetzen, einer grosseren ■^usdehnung fiibig sind, miissen erst die Erfolge der dort in Angritf genommenen ^ufsehluss-Tiefbaue zeigen. Im Jalire 1871) haben sich die Ergebuisse der Bleierzbergbaue und der mit diesen in Verbindung steheuden Blei- und Glattegevvinnung im Gegensatze zum ^orjahre nicht wesentlich geandert. Es wurde niimlicb in den einzelnen Landern 8egeu ilos Vorjah r erzeugt: Bleierz Blei Gliitte melir vveniger mehr vveniger mehr weniger C e ii t n e r 111 Steiermark um . — 3.517 800 — — — » Kiirnten „ . — 4.802 — 5.488 — » Krain 123 — — 253 — — • Tirol „ . 8.752 — - 53 — 4 » Biihmen „ . — 2.164 13.013 — — 14.501 » Mahren „ . — 256 — — — — » Galizien „ . 44 — — — — ■— iiberhaupt um . — 1.880 8.019 _ — 14.505 Hiernach \vurde iiberhaupt an Bleierzen um 1.880 Centner oder 1-2 Pereent u»d an Gliitte um 14.505 Centner oder 49 3 Pereent \veniger erzeugt, hingegen an um 8.019 Centner oder 12-4 Pereent mehr gewonnen. Die Preise dieser Produete haben sich im Durehschnitte nur fiir die Bleierze uin 31-1 kr. oder 4-8 Percenl ermassigt, wogegen jene des Bleies um 18-3 kr. oder I 3 Pereent und der Gliitte um 42-2 kr. oder 3-8 Pereent sich gchoben haben. Der Ruckgang der Blei-Production in Karnten ist hauptsachlich durch den Mangel an Arbeitern eingetreten, theilvveise auch durch den lange anhaltenden strengen Winter veranlasst \vorden, \velcher den Betrieb vieler Gruben unmoglich 1[>achte und auch die auf die Wasserkraft angewiesene Autbereitung dor Erze liinderte. Die grosse Abnahme der Gliitteerzeugung in Bohmen ist wohl eine Folge der Vermehrten Blei-Production. Obgleich nicht angegeben wurde, aus welchem Grunde die Gliitteerzeugung zu Gunstcn der Bleigevvinnung vermindert wurde, da docli der ^'eis der Gliitte im Allgemeinen viel mehr (um das Dreifache des Bleipreises) ange-Zftgen hatte, so muss dieser Grund docli darin erkannt werden, dass speeiell im Prager Berghauptmannschaftsbezirke, \vo diese Glattegewinnung stattfand, *ler mittlere Glattepreis um 2K-2 kr., der mittlere Bleipreis aber nur um G " kr gefallen ist. Nachdem auch im Jalire 1870 in Steiermark die Niekel-Erzeugung nicht wieder aufgenommen wurde — der dortige Nickelerzbergbau stand in Baufristung — und die Anstrengungen. bei den Nickelerzbauen in Salzburg reicbere Erzmittel anzufabren, keinen Erfolg batten, so ist neuerlicb wieder ein Biickgang sowohl m der Erzgevvinnung (um2.120Centner oder 7-0 Percent), als auch in der ISTickelspeise-Production (um 184 Centner oder 63-2 Percent) zu verzeicbnen; ebenso sind *uC^ die Erze und die Speise im Preise gefallen, und zwar die ersteren um 24-4 kr, odfl 44-3 Percent, die letztere um 8(5-3 kr. oder 3-1 Percent. Auch in Bohmen, wo dieNiekelerze mit den Silbererzen abgebaut \verden, 'vUI' den in Folge armerer Anbriiche um 33 Centner vvenigerNiekelerze gewonnen, dag6?4,11 ist um 12 Centner melir Nickelspeise, wahrscbeinlich aus alteren Erzvorrathen erzeugt worden. Ungeaehtet des durchschnittlich um 1 tl. 38-1 kr. oder 1-6 Percent geringei'en Preises vvurde an Zimi, und zwar ausschliesslicli iu Bohmen, im Jalire 1870 «nl 92-99 Centner oder 16-6 Percent melir erzeugt, als im Jalire 1809. Diese P*'0' ductions-Zunahnie wnrde aber nur durch die Zinnwerke im Kommotauer BerghauP^' mannschaftsbezirke, unter tbeiUveiser Zuhilfnahme der Haldenkuttung (in Zinnwal'0 erzielt, denn jene des Elbogener Bergbauptmannscbaftsbezirkes siud in der ZinB' er*- und Zinnmetall-Erzeugung namhaCt zuriickgegangen, weil 3 Grubenbau« 111 Seblaggemvald ibren Betrieb eingestellt batten. In Graupen (Berghauptmannschaft Kommotau) envartet man grosse Erfolg von den seit Jaliren zur Aulschliessung des alten Miickenberger Baues betriebc«en Hoffnungsbauen. In der Betriebs\veise der Zink- Berg- und Hiillenwerke ist nur insoiern6 el n e Aenderung eingetreten, als der vereinzelte Zinkerzbergbau in Miibren (bcl Biimerstadt) wegen ungeniigender Communicalion fiir die Abfulir der Erze bis ZLli Eriiffnung des Betriebes der mahrisch-schlesischen Centralbabn ausser Betrieb gesetzt und bei den Zinkgruben in Steiermark (Berghauptmannschaft Cilli) der Ab-bau wegen der eingeleiteten Vorbaue zur Untersuchung der Teute eingesehrankt wurde; diese Umstiinde batten eine Abnahme der Erzforderung in den genannt®11 Landern im Gefolge, und zwar in Steiermark um 31 Percent, in Miibren um die ganze Erzeugung des Vorjahres. In den Productions-Verhaltnissen der Zinkwerke, sowie theihveise im Absat&e der Erze sind jedocb auch noch mebrere Storungen eingetreten, welclie sicb gleichfalls in der Zusammenstellungder veriinderlen Productions-Ziflern des Jalir(!S 1870 in Vergleichung mil jenen des Vorjahres zu erkennen geben. Denn gegen Vorjahr hal im Jalire 1870 die Erzeugung von: Z i 11 k m c t a 11 Z i n k e r z zugenommen abgenommen zugenommen abgenoninttn C e n t n e r 111 Steiermark .... um — — — 4.061 ” KSrnten.................„ _ _ _ 21.596 » Krai" •.................„ _ 1.955 — 712 * Tiro1...................„ - 56 673 — » Mahren 28“* * Ga,izien................„ 2.731 - — 25.257 uberhaupt um 740 — — 51.235 ^ Die bedeutende Abnahme der Zinkerzgewinnung in Karnten (um 21.596 ei>tner oder 21-9 Percent) fiilll den weniger ergiebigen Erzmilteln des Bergbaues 'J' Jauken zur Last, wahrend die Mindererzeugung an Zink in Krain (um 1.935 itner oder 11-1 Pereent) auf dem geringeren Malte der aus Bleiberg ,n Karnten bezogenen Erze berubt. Die Verminderung der Zinkerz-Production (um v •-°7 Centner oder 14-7 Percent), sovvie die gleichzeitige Erhohung der Zinker-*e,lgung (um 2.731 Centner oder 18 6 Percent) sind eine Folge des deutseh-an*osischen Krieges; denn nachdem wegen des in Preussen eingesehrankten la hiittenbetriebes der Absatz der Erze an dieselben von 26.016 Centnern des Pes 1869 auf 11.790 Centner gesunken war, wurde der Abbau der Erze einge-**n ('agegen aber eine moglichst ausgedebnte Verwerthung der Erze bei den n ai|dischen Hiilten mit Erfolg angestrebt. In Tirol liaben zu der, iibrigens nicbt bedeutenden, Vermehrung der Zinkerz-ge" iiinung Haldenkuttungen am Schneeberge wesentlich beigetragen. Durch die angefuhrten Hemmnisse \vurde zwar im Ganzen die Production von erzen um 51.235 Centner oder 17-3 Percent berabgedriiekt, dessen unge- aber doch die Geuinnung des Zinkmetalls um 740 Centner oder 2-2 Percent penjene des Jahres 1869 vermehrt. ^ ^on der gesammten Zink-Production enlfielen auf Galizien 51-1 Percent, auf lri ^5-2 Percent und auf Tirol 3-7 Percent; wahrend an der gesammten Zink-^forderimg Galizien mit 59-9 Percent, Karnten mil 31-4 Percent, Tirol mit 0 ^cent und Krain mit 1-5 Percent betbeiligt waren. Der durchschnittliche Mittelpreis ist gegen das Vorjahr fiir das Zink um ^ kr. oder 3-6 Percent gefallen, fiir die Zinkerze hingegen um 4-1 kr. oder Percent gestiegen. Die Ausbeute an Wismntherzcn ist abermals um 387-92 Centner oder 5'7 p ‘ercent gestiegen, dagegen deren Preis um 33 tl. 89 kr. oder 79-8 Percent aus m Drunde zuriickgegangen, wcil nur iirmere Pocherze erhaut \vurden und aucb in g ei’en dahren die Bewerthung dieser Erze zu boeli gegriffen war; von diesen ?,en wurde cin grosser Theil nacli Freiberg in Sachsen abgesetzt. Von Wismuth-"urde um 142 Centner oder 8-1 Percent weniger gevvonnen, und ist aucli 01 Preis dessclbcn um 100 tl. 77 kr. oder 13-4 Percent herabgegangen; unter dieser Erzeugung sind 0-5 Centner inbegriffen, welche als Nebenproduct in ^ll ^innhiitte zu Graupen gewonnen wurden. Von den Antimon - Bergbauen lialle jener in Mautern (Niederosterreicli)111 Folge schon friiher eingetretener Vertaubung der Lagerstiitte keine Ausb**ute gegeben; in den Bergbauen Biihmens waren Ausrichtungsbaue betrieben mul soli auch demnachst cin Tiefbau in Angriff genommen werdeu; gleiclize,llrf Scburfbaue in Bohmen blieben bisher ohne Erfolg. Der Absatz des Metalls, we)cber ausnahmslos im Auslande stattfand, "al el gunsliger und sind in Folge sehr regerNacbfrage die Preise des Antimonium cru uiI um 5 fl. 64-2 kr. oder 53'7 Percent und des Antimonium regnlus s0£al ll[" 16 II. 15 kr. oder 57-7 Percent in die Hohe gegangen; hieraus erklart sich »# dass von dem let/teren die Production um 45 Centner oder 24-3 Percent eih^bt von dem ersteren aber um 123 Centner oder 4-5 Percent herabgemindert "rBr,*e Die Erzeugung der Antimonerze iiberragte jene des Vorjabres um 497 Ocnt|lf oder 80-8 Percent, wahrend sieb ihr Mittelpreis um 54-4 kr. oder 8-8 lelC niedriger stellte, als im Jahre 1869. Die Ausbeute des Jabres 1870 an Arscnikcrzcn ist gegen das Vorjah1 Folge der ungiinstigen Absatzverhaitnisse, \vegen welcher die Bergbaue 'l>reJ Betrieb beschrankten oder ganz einstellten, um 2.632 Centner oder 23-6 zuriickgeblieben; bingegen erscheint der Preis derselben um 51 kr. oder Percent bober eingestellt. YTon den in Bohmen erzeugten Arsenikerzen "ll1 ^ 15 Centner in Tagmassen zu Gang nachst Kuttenberg gewonnener E|7-e Sclnvabenpulver in Handel gebracbt, 1.400 Centner nach Freiberg (Sachsen)' kauft und der Best im Fnlande abgesetzt. , Arsenik selbst vvurde, so \vie im Vorjahre nur in Botbgiilden (®a h ^ dargestellt und zwar, \vie anzunehmen ist, in Folge des eingetretenen Pre’srUf|]| ganges (um 82-5 kr. oder 8 Percent) in einer um 540 Centner oder 439 Pelf geringeren Menge. Im Gegensatze zum Jahre 1869 bat die Schwcfel-Production, \vohl in des um 73 8 kr. oder 14-4 Percent gestiegenen Mittelpreises zugenommen, scheint der Arbeitermangelauf die nur geringe Productions-Zunahme von 56Cen oder 0-2 Percent theihveise Einfluss genommen zu baben. Die Sehwefelkicse und Sclnvcfelcrze (letzterc in Galizien gewonnen) *° j nicbt in Handel, mil Ausnahme der in geringeren Menge (35 Centner) 111 ^ gewonnenen Sclnvefelkiese, vvelche als Streusand abgesetzt vverdeu. ^ie ^ bezeichneten, fur die Schwefel- und Eisenvitriolgewinnung dienenden Mn*e vvurden Ciir das Jahr 1870 in einer um 7.716 Centner oder 3.4 Percent grr' als diese Schiirfungen schon theihveise giinstige Erfolge aufzinveisen haben. Die Graphit-Production bat im Jahre 1870: zugenommen abgenammen in Oesterreich unter der Enns......................um — Centner 434 Cent«1'1 „ Steiermark ........................................„ 8.085 „ „ Karnten................................................... — 284 » „ Bohmen.............................................„ 74.122 „ — „ Mahren.............................................„ 1.S89 „ — —- iiberhaupt um 83.378 Centner — Die grosste Zunabme der Production bat sich bicrnach in Bohmen mit 74. Centnern oder 26-i> Percent, sodami in Steiermark mit 8.08,1) Centnern oder 30'8Pe'’cellt der vorjabrigen Erzeugung ergcben, \vahrend diese Zunabme in Mahren so\vie J'e Abnahme in Niederiisterreich und Karnten cine wenig bedeutende war. Die gel‘n • Pro* gere Zunabme in Mahren findet ilire Erkliirung in der besonders grossen ‘ duetion des Jahres 1869, welche um 49 Percent der Erzeugung des Jabres 1 gesteigert worden war. Die Graph.twerke der Alpenlander liefern zumeist einen Grapbit minderer Q,IJ litat, \velcber /.ur Erzeugung feuerfester Tiegel und Ziegel vervvendet wird. Hmce gen wird der bohmische und mahrische Grapbit in grossen Mengen im geschli'111111 ten Zustande nacb dem Auslande verfiihrt; im Jalire 1870 ist in Bohmen der vveit grossere Theil, in Mahren uber 6I> Percent der Erzeugung ins Ausland abgesetzt \vorden. Es behaupten jedocb die bohmischen und mahriscben Grapbitwerke nicM 111)1 in dieser Beziehung einen bervorragenden Rang, sondern auch \vegen der H®'J" ihrer Erzeugung, denn von der gesammlen Graphit-Production des Jahres 1 entfallen: auf Oesterreich unter der Enns....................................... 2'78 Perce11*1 „ Steiermark............................................................ 6-35 # „ Karnten ............................................................. 0-ll " „ Bohmen . . . 79’42 n „ Mahren ...............................................................11-34 Too-oo^ Der durchschnittlicbe Preis des Graphits bat sich zvvar gegen das Vnrjahi 91 kr. oder 8‘9 Percent niedriger gestellt, es kann jedocb hieraus nicht aul elliel allgemeinen Preisriickgang geschlossen werden, da ein minder bedeuteuder UelHl scluiss an meiir raflfinirter Waare diese kleine Preisdifferenz veranlasst haben kan11 thatsachlich ist auch der Grapbitpreis in einzelnen der angefiihrten Lander gefallen und in anderen gestiegen. Bemerkenswerth ist, dass in Unter-Steiermark, dann in Bohmen — imElb0celie 187^ und Pilsener Berghauptmannschaltsbezirke — neue Graphitbergbaue imJahre belehnt und in Betrieb gesetzt wurden, von welclien aher jener des letztgenan Bezirkes erst noch in der Ausrichtung begriflen war und daber keinen > gefordert batte. Obgleich im Allgemeinen der Preis von Alaun gegen das Jahr 1869 um | kr. oder 55 Percent aufgeschlagen hat, so ist die Erzeugung doch um • 40 Centner oder 14-1 Percent hinter jener des genannten Jahres zuriickgeblie-en’ Zugenommen hat die Alaunerzeugung nur in Ober-Steiermark und im Bezirke ei Skener Berghauptmannschaft, dagegen hat dieselbe in Unter-Steiermark, in em Bezirke der Elbogener Berghauptmannschaft und in Mahren abgenommen. ^ Auffallend ist der Umstand, dass in Unter-Steiermark der Alaunpreis im Jahre von 7 aul' 6 tl. herabgegangen ist, vviihrend derselbe bei den anderen Alaun-We*'ken entvveder unveriindert geblieben oder gestiegen ist; eineErklarung tur diesen »lossen, 14 Percent des friiheren Preises betragenden Preisriickgang findet sich in em Beriehte der Cillier Berghauptmannschaft nicht. Beziiglich der bohmischen Alaunvverke \vird gesagt, dass bei den bohen llenpreisen und dem geringen Werthe des Alauus die Erzeugung desselben sich 'Um mehr lobne. Bei dem mahrischen Alaunvverke (in Boskowitz) wurde durch Ve|,l>esserte Betriebseinrichtungen eine hohere Productions-Fahigkeit erreicht; es demnach dort eine Ausdehnung des Betriebes angestrebt. Die unter der Erzeugung der Hiittenwerke angefiihrten S00 Centner Mineralen bestehen aus Caput mortuum, vvelches als Nebenproduct in dem Lukawitzer lei’alwerke (Berghauptmannschaft Kuttenberg) gevvonnen wird, dessen Erzeu-^Ungsmenge aber fur das Jahr 1869 nicht nachgevviesen worden ist. ^eim Steinkohlen-Bergbaue wurden im Jahre 1870 grosse Anstrengungen ■’en'aclit, um dem immer steigenden Bedarfe mit der Fijrderung moglichst ent-'Pfeclien zu konnen. Es muss diess anerkannt \verden, wenn man envagt, dass die ^'"kohlen-Production im Allgemeinen im Jahre 1870 um 5,054.080 Centner oder liri 8 2 Percent der Erzeugung des Jahres 1869, also um nahe das Doppelte der i °tuctions-Zunahme des letztgenannten Jahres, erhoht worden ist, u. z. ungeachtet le ®chwierigkeiten, vvelcbe einer vveiteren Erhohung der Steinkohlen-Production ,n Jahre 1869 entgegenstanden, im Jahre 1870 sich noeh gesteigert batten, iaffientlich in Folge des deutsch-franzosischen Krieges, durch welchen die Gevvin-'u,|g von Arbeitern noch viel schwieriger sich geslallete. Wenn es daher auch den inkohlenvverken nicht gelungen ist, den Anforderungen ihrer Abnehmer vollkom-11611 2u entspi-echen, so ist diess im Allgemeinen theils in ausseren von denselben llcht zu andernden Verbaltnissen begriindet, theils durch die in friiheren Jahren ®rsaumten grosseren Ausrichtungen der Fliitze zu erklaren, vvelches Versaumniss n 111 den letzten Jahren nicht ausgeglichen vverden konnte. Die Steinkohlenerzeugung hat im Jahre 1870: zugenommen abgenommen Centner n Oesterreich unter der Enns.............um — 156.576 \ - ob , „.................. „ - 2.000 ” ^‘eiermark............................. „ — 20.222 y> ^ohm en....................................... „ 4,362.262 zugenommen abgenommen C e n t 11 e r in Mahren........................................um — 316.304 „ Selilesien .....................................„ 823.384 — „ Galizien........................................„ 363.536 im Ganzen um 5,054.080 " Die verhaltnissmassig griisste Zunalime der Steinkohlenforderung bat 111 Galizien stattgefunden, \vo dieselbe 23*1 Percent der Erzeugung des Vorjahf*8 betrug, wahrend sie sicli in Bohmen nur mit 12-3 Percent uud in Schlesien mit 5'6 Percent der friiheren Erzeugung ergab. Hingegen berechnen sich die relativen Zalilen der Productions-Abnalime fiir Oberosterreich mit 66-6 Percent, fiir Niedei-osterrreich mit 15-3, fiir Steiermark mit 15 Percent und fiir Mahren mit 4* 1 Percent der Fiirderung des Jahres 1869. Die Ursachen dieses Zuriickbleibeus in der Steni' kohlenforderung \varen in diesen Landern verschieden. Denn wiihrend in Niedel' ijsterreich vviederholte Maschinenbriicbe, ein griisserer schwer zu bewaltigendel VVasserzudrang, dann machtiger auftretende Vervverfungen und durch die Eialub' rung der Pferdeforderung bedingte Regulirungen der Fijrderstrecken eine geringeif Steinkolilengevviimung veranlassten, hatte bei dem. iibrigens sehr spiirlichen, Stem-kohlenvorkommen in Oberosterreich, \velches bislier stets nur \venige Tausende Centnern Kohle lieferte, auch die geringe Nachfrage auf die Herabminderung d01 Production eingewirkt; in Steiermark und Mahren war der hauptsachliche Gvu'^ des Productions-Riickganges die Notlnvendigkeit, weitere Ausrichtungen energiscli m Angriff zu nehmen und hierzu moglichst zahlreiche Arbeitskrafte zu verwenden> wozu in Mahren sicli bei Padochau ein Wasserdurchbruch und ein Waggonin:i»gL auf der Briinn-Rossitzer Eisenbahn gesellten, wesshalb der Abbau der Kohle ii> l*e" letzten Monaten des Jahres beschriinkt \verden musste. An der Steinkohlen-Produclion des ,Jahres 1870 betheiligten sich: PercoDt der ^esaminteiM)i'llllllC Bohmen ........................................................ mit 59-322 Schlesien................................................................. 23-230 Mahren...........................................................„ 11010 Galizien.........................................................„ 4-990 Oesterreich unter der Enns.......................................„ 1-288 Steiermark.......................................................„ 0-159 Oesterreich ob der Enns...................................................... 0-001__^ 100-000 Hieraus ist ersichtlicb, dass in der Rangordnung, welche die Bedeutung ^e’ einzelnen Liinder riicksichtlich derllohe ihrerSteinkohlen-Production im Jahre 1° kennzeichnete, durch die imJahre 1870 theilweise eingetretenen Hemmnisse kelI,e Veriinderung sich ergeben babe. Die durchschnittlichen Steinkohlenpreise (an den Gruben) der einzelnen L aufgesehlagen, mit Ausnabme von Galizien, wo aber der Preisunter-ei> als ein so unbedeutender erscheint, dass derselbe vveiter nicht in Betracbt zu l^len kommt. Der grosste Preisaufschlag ist in Oberosterreicb eingetreten, welcber tohj auch keine Beachtung verdient, da die sebr geringe Menge der dortigen Stein-enepzeugung nur in der naehsten Umgebung des Bergbaues abgesetzt vvird. In anderen Landern wurdendie Steinkolilenpreise in folgenden Verhaltnissen erhiiht, arnlich in Biihmen um 21-3 Percent, in Mahren um8'8 Percent, in Niederosterreicli Percent, in Scblesien um 2-9 Percent und in Steiermark um 2'8 Percent der 0rjahrigen Durchschnittspreise. Diese Erholiung der Steinkolilenpreise wurde in erster Beihe durch den Stossen Bedarf hervorvorgerufen, wornach sich die Nacbfrage mehr und melir gesteigert hatte; gleicbwohl ist nicbt zu iibersehen, dass auch die hoherenArbeits-hierzu eine triftige Veranlassung boten. Ehen so gross, wenn nicht grosser, j.r a^)er auch die Nachfrage nach Coaks, iiber deren Gevvinnung leider wieder nur ^ B 'rghauptmannschaft inOlmiitz herichtet hat, was daraus erklarlich ist, weil die °akserzeugung der Controle der Berghauptmannschaften nicht untersteht. Nach den vorliegenden Nachrichten vvurden in Mahren und Schlesien im Jahre ® zusammen 1,254.019 Centner Coaks gewonnen, vvovon 179.352 Centner im ssitzer Beviere und 1,074.667 Centner im Ostrauer Beviere; im ersteren wurde ^chschnittlich ein Coaksausbringen von 49-6 Percent und ein Verschleisspreis von ^ h‘n. erzielt, im letzteren bingegen ergab sich das durchschnittliche Aushringen n ^°aks mit 63-5 Percent und vvechselten die Verschleisspreise von 47 his 62-77 kr. ^ lu Mahren und Schlesien ist also die Coaksge\vinnung um zusammen Centner oder 4-3 Percent der Jahreserzeugung von 1869 zuruckgeblieben, und ^a,‘ durch die geringere Production Mahrens, da in Schlesien um 31.755 Centner le ^eziigliche Erzeugung sich erhiiht hatte. Von dem grossen Bedarfe an Coaks gibt iibrigens der Umstand Zeugniss, dass '^eliie Kohlenwerksbesitzer im westlichen Theile Bohmens, welche entweder die * sge\vinnung in AngrifF zu nebmen oder auszudehnen hescblossen hatten, den Absalz des kiinftig zu erzeugenden Coaks bereiis tur Jabre hinaus verlragsniassig gesichert haben. Nach den Erzeugungsmengen und der Zalil der sammtlichen Arbeiter bei den Steinkohlenbergbauen in den einzelnen Landern ergaben sieh die verhaltnissmassigen durcbschnittlichen Leistungen dieser Arbeiter, vvelche einen Scliluss auf die n>e'ir weniger gtinstigen natiirlichenVerhaltnissedes Steinkoblenabbaues in diesen La»Je,n zulassen; zu diesem Zwecke wurde die nachstebende Zusanimenstellung verfasS*’ zu welcher bemerkt wird, dass der Berechnung der Leistung in einer Schiclit d*e Annabme zu Grunde liegt, es \viirden jabrlicb von eineni Arbeiter 300 Schiclite11 verfahren. Im Jabre 1870 wurden: ilahcr entfallen auf je ^ ^r**el in Oesterreich unter der Enns Steinkuhlen gc\vo»neii Ctr. 864.793 Arbeiter hierbci bcsehiiftigt 834 fur »las ganze Jahr Ctr. 1.037 fur e»ne Schicht Ctr. 3-46 »h » 1.000 28 36 0-12 „ Steiermark 107.198 226 474 1-58 „ Bohmen . 39,816.150 17.627 2.259 7-53 „ Mahren ........ . 7,390.004 3.888 1.901 G 34 „ Schlesien . 15,589.755 7.799 1.999 6-66 „ Galizien . 3,349.368 1.853 1.808 603 im Ganzen . . 67,118.268 32.255 2.081 6-94 Die in dieser Zusanimenstellung entbaltenen Verhiiltnisszahlen sind nur bezuj-lieb Nieder- und Oberosterreichs etwas bedeutender von jenen des VorjahfeS abweichend, sie differiren aber fur die Schiclit noeh immer nicht um eineganze Em beit; eine Erklarung fiir diese zwei Differenzen ist in den vorliegenden BericWel nicht gegeben, sie erscbeinen aber, sowie in den ubrigen Landern, durcb de' regeren Betrieb der Ausrichtungsbaue, bei welcben viel weniger Koblen, als auf e Abbauorten ge\vonnen werden, so wie durcb den haufigeren Wecbsel der Arl>cllel’ vvelcher bei Mangel an Arbeitskraften gewohnlich einzutreten pflegt, gerecM fertigt. Nacbdem die Steinkobleii-Production in den im Reicksrathe vertrete“el Landern im Jabre 1870 ........................ 67,118.268 Centner, „ „ 1860 nur............. 30,539.933 betragen bat, so ergibt sich eine Zunabme von . . 36,878.355 Centnern oder 119-7 Percent der Erzeugung des Jahres 1860 fiir die letzlvertlossenen 10 Jalu'1’-Die Erfolge des Braunkohlcn-Bergbaues im Jahre 1870 konnen unter *JC bestandenen Verhiiltnissen als befriedigende bezeicbnet vverden, denn die Producti0 desselben bat sowohl der absoluten \vie relativen Zalil nach jene des Steinkohl^11 bergbaues iibertroffen. Die Forderung der Braunkohlenbergbaue bat namlicl' 11 5,814.299 Centner oder um 104 Perce n t, jene der Steinkohlenber^11^ aber nur um 5,054.080 Centner oder um 8-2 Percent der Erzeugung des J*111 sich erhoht. Allerdings ist dieser grossere Erfolg in den verschiedenen natiirliehen Verhaltnissen dieser Bergbaue begriindet; denn \vahrend die Stein-^°hlen zumeist in grosserer Tiefe und in geringerer Miichtigkeit vorkommen, daher fiir die Aufschluss- und Ausrichtungsbaue, sowie fiir den Abbau selbst nicht nuf melir Zeit, sondern auch mehr Arbeitskriifte beniithigen, ermoglichen die in geringerer Teufe und vorherrschend mit grosserer Miichtigkeit eingelagerten Braun-^oliieiiflotze eine schnellere Aufschliessung und Ausrichtungderselben, daher auch einen rascheren und ergiebigeren Abbau. Dazu kommt noch der Umstand, dass die Braun-^deuablagerungen bedeutend haufiger in den im Reichsrathe vertretenen Laiidern vorkommen \vie die Steinkohlenflotze, auf mehr Localitšiten und Besitzer 'ei’theilt sind, und desshalb auch mehr Angriffspuncte darbieten. hi den einzelnen Landern bat daher die Braunkohlenforderung nachstehende ^randerungen erfahren, und zvvar hat die Braunkohlenforderung zugenommen abgenommen C e n t n e r hi Oeslerreich unter der Enns . um — 26-022 ob 601.741 » Steiermark............................„ 625.363 — » Karnten ..............................„ 226.732 — » Krain.................................„ — 23.283 im Kiistenlande.........................„ 79.580 — m Dalmatien ............................„ — 11.066 - Tirol ...............................„ 61.199 .. Bohmen..................................... 4,269.423 — » Mahren................................„ 84.184 — » Schlesien........................................ 250 — » Galizien ..................................... 26.198 — iiberhaupt um 5,814.299 — Es zeigt sich daher nur eine kleine Abnahme der Production in Niederoster-e|ch mit 2 Percenl, in Krain mit 0-9 Percent und in Dalmatien mit 4-1 Percentder ®rjahrigen Erzeugung, wiihrend die Zunahme der Braunkohlenerzeugung in den eichen Verhaltnisszahlen ausgedriickt, sich ergibt: in Oesterreich ob der Enns...............mit 18-9 Percent, „ Steiermark................................. 3-S M „ Karnten....................................„21-2 im Kiistenlande ....................,, 14-8 „ in Tirol.................................... 22-5 „ „ Bohmen.....................................„14-1 * Mahren.................................... 4-9 „ „ Schlesien..................................,12-6 „ „ Galizien....................... „ 128-4 v°i’jaln-igen Erzeugung. Statist. Mitu,. XVIII. Jahrg., 4 Heft. (I der Mit Riicksicht auf die geringe Ausdehnung des Bergbaubetriebes auf Braun-kohlen in Dalmatien, Schlesien, Galizien und selbst in Tirol haben die bezugli^11 Veranderungen derProductions-MengenvvenigBedeulung. Uebrigens war die Abnubme dcr Erzeugung in Dalmatien durch die geringere Nachfrage und durch unternomniei'6 Ausrichtungsbaue bedingt, die Zunabme in Schlesien eine zufiillige, in Gali*ieD desshalb veranlasst, weil man die Verwendbarkeit der dortigen Braunkohlen fiir den Eisenbahnbetrieb feststellen \vollte, daher grossere Mengen derselben erzeugte, end-lich in Tirol dadurch herbeigefiihrt worden, dass man die Kohlenforderung in Haring' welcbe bisher mebr tur die Saline in Hall reservirt werden \vollte, auf eine Holie von 500.000 Centnern zu bringen beabsichtigt. Die Verminderung der Production in Niederosterreicb ist bauptsachlich e»ie Folge der durch Arbeitenverbungen verminderten Arbeiterzahl, welche nielit mel>r erganzt werden konnte, dagegen wird die, ubrigens unbedeutende, Production®' Abnahme in Krain als eine zutallige bezeichnet. Die Zunahme der Braunkohlenerzeugung in Mahren wurde durch den deutsch franzosischen Krieg begiinstigt, da diese nur geringwerthige Kohle in den den Graben naher liegenden Verbrauchsorten durch die Concurrenz der in geringeren Menge" geforderten preussischen und Ostrauer Steinkohle vveniger verdrangt wurde, al5 im Vorjahre. Die Zunahme der Production bei den Braunkohlengruben in Steiermark ul11' Karaten ist nebst der Erweiterung des Eisenbahnnetzes und des Eisen'vel betriebes auch nocli der Abnahme der Waldbestande und den steigenden Holzpreis«0 zu danken, dagegen in Oberosterreich dem Umstande zuzuschreiben, dass die dortiS?e Braunkohle den grossen Ausfall, welchen sie im Vorjahre in ihrem Absatze an die Eisenbahnen erlitten hatte, zum grosseren Theile im Jahre 1870 durch ihre auS' gedehntere Venvendung in Fabriken und Haushaltungen eingebracht hat, "ol)e' die steigenden Holzpreise giinstig mitwirkten. Im Kiistenlande gestattete die giinstige Lage des Braunkohlenbergbaues in ^et Nahe der See und der Ausbau einer daliin angelegten Eisenbahn eine hohere Erzeu- gung. In Biihmen aber konnte die Braunkohlenforderung in Folge der Bildung g1’05' serer Unternehmungen durch Ankauf der kleineren Werksanlagen, sowie in des Ausbaues der Haupt- und der Herstellung von Schleppbahnen und des hierna^ ermoglichten grosseren Exportes eine namhafte Steigerung erzielen, \velche jedocb den Anspriichen des Bedarfes noch lange nicht geniigte; einer weiteren Erlii>llUI1^ der Production stand der sehr empfindliche Arbeitermangel im Wege. Dass der Ausbau der Eisenbahnen die Erhohung der Braunkohlenfordcrlin^ wesentlich ermoglicht hat, kann nicht im Ahrede gestellt werden, wenn man d'e namhafte Steigerung der Mineralkohlen-Ausfuhr des Jahres 1870 ins Auge fasst’ namentlich aber wenn man den Absatz der bohmischen Braunkohlen nach dem A«s' lande aus dem Kommotauer Berghauptmannschaftsbezirke, fur welchen nabere DatcU vorliegen, fur die Jahre 1869 und 1870 in Betracht zieht. Man entnimmt hierauS’ dass im Kommotauer Berghauptmannschaftsbezirke an Braunkohlen in den Jal>ren 1869 und 1870 ausgefiihrt wurden: 1869 1870 C e n t n e r raittelst Verschiffung . . . G,316.800 5,961.073 „ Eisenbahnen . . 5,468 800 6,990.350 „ Strassenfuhrwerk . 28.406 28.087 zusammen . . 11,814.006 12,979.510 Der Antheil der einzelnen Lander an der gesammten Braunkohlenfurderung des 'falires 1870 berechnet sich fur: Oesterreieh unter der Enns . . „ ob r> y> . . . „ 613 99 Steiermark . . . „ 25*08 99 Karaten . . . . . . „ 210 99 Krain .... . . . „ 4-14 99 Kiistenland . . O O S 99 Dalmatien . . . . . „ 0-10 99 Tirol .... . . . „ 0-54 5> Bohmen . . . . . . „ 55-93 99 Mahren . . . . . . „ 2-88 99 Sehlesien . . . . . . „ 9 0 00 r> Galizien . ■ ■ . . . „ 0-08 n 100-00 1809 ^ergleicht man diese Zusammenstellung mit der gleichartigen fiir das Jahr > so ergibt sich, dass die einzelnen Lander an Bedeutung ilires Braunkohlen-^ergbaues keine Einbusse erlitten haben und hierin im Jahre 1870 denselben Rang lln die grosste Preissteigerung hat jedenfalls in jenen Landern (Oberosterreich’ Dalmatien und Tirol) stattgefunden, wo die geringste Concurrnez von Na^1 barvverken zu bestehen war. Die durchschnittliche Leistung je eines der sammtlichen bei der Braunkohlen Production im Jahre 1870 beschaftigten Arbeiter berechnet sieh aus den beziighche11 absoluten Zahlen in folgender Weise: Braunkohlen- hierbei daher entfallen aufje 1 Arbeiter Erzeugung beschuftigte fiir das e'nC Arbeiter ganze Jahr Sch*®^ Centner Centner Centnef in Oesterreich unter der Enns . . 1,245.599 475 2.622 ^ „ „ ob „ * . . 3,785.240 839 4.511 15°4 „ Steiermark......................... 15,487 538 7.00« 2.211 7'3J „ Karnten.................. 1,297.822 1.014 1.280 „ Krain.................... 2,557.126 974 2.625 8'75 LI Braunkolilcn- hierbei daher entfallen auf jc 1 Arbeiter Erzcugung beschaftigte fiir das fiir cine Arbeiter ganzo Jalir Schicht Centncr Centner Centner ^ Kiisteniande.............................. 617.000 495 1.246 4-15 111 Dalmatien................................ 64.500 61 1.057 3-52 » Tiro*..................................... 332.807 178 1.870 6-23 * B5I'men............................... 34,540.576 6.972 4.954 16-51 » Mshren ................................. 1,776.397 724 2.454 8-18 » Schlesien................................... 2.223 2 1.111 3-70 » Galizien................................... 46.521 45 1.034 3-45 im Ganzen . . 61,753.349 18.785 3.293 10 98 Im Allgemeinen ist daher die letztere Leistungsquote um 0 29 Centner gegen Je|ie des Vorjahres gestiegen, und liaben sieli nur in Schlesien und Galizien grossere, ^er eine Einheit hinausreichende Differenzen ergeben, welche jedocli bei der ?er|ngen Betriebsausdehnung der dortigen Braunkohlenbergbaue von keinem Belange Slnd- In den anderen Landern sind die giinstigeren Verhiiltnisszahlen des Jahres 1870 Kveder in der verfiigbaren grosseren Anzahl geiibter Bergarbeiter oder in dem Weniger forcirten Betriebe von Aufschluss- und Ausriehtungsbauen, theilweise in eiden diesen Umstanden begrundet; wogegen in jenen Landern, wo die gegenthei-Pn Verhaltnisse eingetreten waren, minder giinstige Leistungsquoten der Arbeiter SlcI) *eigen. Biese Ansicht wird dadureb bestatigt , dass in Oberosterreich , wo die k®>stungSquote der Arbeiter gegen jene des Vorjahres um 0-92 Centner sich ver-^■ndert hat, der Arbeiterstand um 174 Kopfe vermehrt worden, und daher anzu-” men ist, dass unter den neu angeworbenen Arbeitern viele sich erst mit den ihnen m*'en Verhaltnissen des Bergbaues vertraut machen mussten, dass sie demnach a,lch nicht jene Leistungen erzielen konnten, wie die alteren, mit denLocal-Verhalt-n|ssen vollkommen vertrauten Arbeiter. Nachdem die Braunkohlenforderung im Jahre 1870 . . . 61,753.349 Centner, „ „ 1860 nur . 23.290.601 „ betragen liat, so resiil- ^ eine Zunahme ton.................... 38,462.748 Centnern oder von 165 Percent tr Erzeugungdes Jahres 1860 fiir das letztverflossene Decennium. Vergleicht man diese Zunahme mit jener der Steinkohlen-Production in dem S^ichen Zeitraume, so kommt man zu der Ueberzeugung, dass die Zunahme der r°duction des Braunkohlenbergbaues jener des Steinkohlenbergbaues weit zuvor-^kornrnen ist. Zu demselben Schlusse gelangt man durch die Ermittlung des n,1eiles, welchen die Braunkohlenerzeugung in den Ja hren 1870 und 1860 an Sesammten Mineralkohlenerzeugnng genommen hat; denn es ergeben sicli in 'eser Beziehung folgende Resultate: Ul gesammte Mineralkolilon- Steinkohlen- Braunkolilen- Produetion Production Production im Jalire 1870 . . 128,871.617 Ctr. 67,118.268 Ctr. 61,753.349 Ctr. „ „ 1860 . . 53,830.534 „ 30,539.933 „ 23,290.601 ,. Zunahme im Jalire 1870 75,041.083 Ctr. 36,578.335 Ctr. 38,462.748 Ctr.; wornach sicli der Percentantheil an der gesammlen Mineralkohlen-Production ergab- im Ja h r e daher im Jalire 1860 1870 1870 fiir den Steinkohlenbergbau mit 56-7 Percent 521 Percent \veniger um 4'6 Percent, „ „ Braunkoldenbergbau ,, 43 2 „ 47-9 „ melir „ 4-7 »• Es bat demnach dieser Percentantheil des Braunkohlenbergbaues fast in den'" selben Masse zugenommen, in welchem jener des Steinkohlcnbergbaues sicli ver-mindert hat. Audi ist den obigen Zalilen zu entnehmen, dass die gesammte Mineral' kolilen Production der im Reicbsrathe vertretenen Lander in den letzten 10 Jahren um 139 Percent der Erzeugung des Jahres 1860 zugenommen hat. Die AsphaU-Gewinnung bat aucli im Jalire 1870 wieder abgenommen, u. z in der Menge um 98 Centner oder 5 6 Percent der vorjahrigen Erzeugung. l>in' gegen aber bat sich der Preis um durchschnittlicb 3-7 kr. oder 31'4 Percent ge' bessert. Die Erhohung des Preises kam nur dem beziiglichen Bergbaue in Dalmatie" wo aucli eine kleine Vermehrung der Production eingetreten ist, zu Gute, wahrend der Riickgang in der Production allein die Asphaltwerke in Tirol getroffen hatte, deren geringe Erzeugung iibrigens bloss bei der Mineraliihlgewinnung Veriven-dung fand. Von Bergohl werden in den Nachweisungen der Berghauptmannschaften nu* jene geringen Mengen eingestellt, welche zn anderen, als Leuclitzvvecken getvonnen werden, da das Bergohl nur in diesem Falle gesetzlicb als vorbehaltenes Mineral zU bebandeln kommt. Die Eingangs ausgesprocbene Ansicbt, dass im Jalire 1870 im Allgemellien die Bergwerksindustrie sich in einer erfreulichen Weise enttvickelt habe, findet aucb in der nachstfolgenden Uebersicht der Ergebnissc der gcsammten Producti#B des Bergbau- und Hiittenbetriebes ibre Bestatigung. Es ergab sicli namlich der Wertb der sainmtlicben Producte des: Bergbau- Bergbaubetriebes Hiittenbetriebes und Hiittenbetricb»’s in Oesterr. u. d. E. mit 596.343 H. 64krn. 240.435 tl 53 krn. 836.779 G. lTki"-o.d.E. „ 608.934 „53,, — 608.934 „ S3 „ Steiermark „ 3,648.009 „ 37 „ 7,440.109 „ 39 „ 11,088.118 „ 76 ,» „ Karaten „ 1,701.027 „ 20 ,. 4,873.282 „ 71 „ 6,574.309 „ 91 „ Krain . . . .„ 715.812 „ 40 ., 1,441.841 „ 84 „ 2,157.654 „ 24 im Kiistenlande . „ 194.355,, — „ — „ —„ 194.355,, — ” in Dalmatien . .„ 14.400,, — „ — „—„ 14.400,, — ” „ Tirol............... 334.979 „42,, 566.905 „ 71,, 901.885 „13” LIH Bergbau- Bergbaubetriebes Hiittenbetriobes und Hiittenbetriebes 111 Salzburg . . mit 230.764 „ 20 „ 404.915 „ 15 „ 635.679 „ 35 „ »Bohmen. . 14,412.101 „ 22 „ 6,137.060 „ 62 20,549.161 „ 84 „ » Mahren . . 2,557.812 „ 77 „ 2,166.213 „ 34 „ 4,724.026 „ 11 „ ” Seklesien . . „ 3,825.911 „ 19 „ 538.129 „50,, 4,364-040 „ 69 „ » Galizien. . 774.262 „ 69 „ 691.052 „ 29,, 1,465.314 „ 98 „ ” de>' Bukovina „ 49.644 „ - „ 100.263 „ 56 „ 149.907 „ 56 „ Summe . 29,664.357 fl. 63 kr. 24,600.209 fl. 64kr.54,264.5676. 27 kr. Hiernach bat in Vergleichung mit den beziiglieben Ergebnissen des Jahres ^69 im Jalire 1870 der Gesammtverth derBergbauproducte um 4,694.056 fl. 66 kr. °der 18-8 Percent, jener derHiittenproducte um 869.701 fl. 70 kr. oder 3 7 Pereent Slel' erhoht. Zieht man die in vorstehender Uebersicht enthaltenen Ergebnisse des rgbau- und Hiittenbetriebes der einzelnen Lunder in Betracht, so ergibt sicb, dass de* Werth der Bergbauproducte sicb nur in Niederdsterreicb und in der Bukovina ^rringert, in allen anderen Landern aber vermehrt bat; im Weiteren, dass der erth derHiittenproducte in Bohmen und in derBukowina gefallen, in allen anderen ai>dern dagegen gestiegen ist. Die Verminderung des Wertlies der Bergbauproducte wurde berbeigefubrt: in eder6stei’reich durch die geringere Production von Eisenerzen, Grapliit, Stein- und ®*aunkohlen, in der Buko\vina aber durch die verminderte Eisenerzforderung. Der c*gang im Wertlie derHiittenproducte findet seine Erklarung: furBohmen liaupt-Sachlich in der namhaft verminderten Boheisenerzeugung, theihveise aucli in der 8er|ngeren Erzeugung von Eisenvitriol und Alaun, hingegen lur die Bukovina in der ^esankenen Roheisenerzeugung. An den Erfolgen des Bergbau- und Hiittenbetriebes (soweit namlich der tere mit dem ersteren in engerer Verbindung steht) varen die einzelnen Lander n Shnlicber Weise, vie im Vorjahre beantheilt. Es entfielen namlich im Jahre 1870 von dem gesammten Productions-"ertbe : auf des Bergbaubetriebes des Hiittenbetriebes des Bergbau- und Hiittenbetriebes Desterreich unter der Enns Percent Percent Percent 2-01 0-98 1-54 » ob „ „ 205 112 Steiermark 12-30 30-24 20-43 Kiirnten 5-73 19-81 12-12 Krain 2-41 5-86 3-98 das Kiistenland .... 0-66 0-36 Dalmatien .... 005 003 Tirol 113 2-30 1-66 Salzburg 0-78 1 65 M 7 Bohmen . 48-58 24-95 37-87 Mahren 8-62 8-80 8-70 des Bcrgbau- des Bergbaubetriebes des Hiitteubetriebes Huttenbetriebe* Percent Percent Percent aut Schlesien ................................ 12-90 219 8 04 „ Galizien................................... 2-61 2-81 2-70 „ die Bukovvina............................... 017 0-41 0‘28 100 00 100 00 100-00 Es erscheinen daher diese Verhaltnisszahlen ihrer Hiihe nach wesentlicb m derselben Reihenfolge, wie fiir das Jahr 1869, mit einzelnen unbedeutenden, d111'6'1 den Productions-Riickgang einzelner Lander bedingten Veranderungen. Der eigentliche Pi,oductions-Werth, welchen der Bergbau- und Hiittenbeiri^b zusammengenommen geschaffen bat, wird aber dureli den Werth der in llande' gesetzten Waare dargestellt, welcher sicb aus dem oben eingestellten Česanih werlhe der Bergbau- und Hiittenproducte dann ergibt, wenn der Wertb der zul Gevvimiung verkauflicher Hiittenproducte im Iiilande selbst verwendeten Erze da'°n in Abzug gebracht wird. Dieser eigentliche Productions-Werth, sowie die tiier'011 entfallende durchsclmittliche Quote aui einen jeden der bei dem Bergwerksbctriel>e im Jahre 1870 beschiiftigten Arbeiter beziflert sicb beziiglicb der einzelnen LiUnder. wie folgt: biervon entfallende (Juote «u Produetionswerth des Bergbau- einen der siimmtlichen be und Hiittenbetriebes *) i —^ schaftigten Arbeiter in Oeslerreicb unter der Enns 790.593 fl. 22 kr. 475 fl. 69 kr. n jj ob „ „ 608.934 „ 53 n o o 3 73 „ n Steiermark 10,099.914 „ 72 Y) 862 „ 65 „ n Kiirnten 5,221.969 „ 95 Y) 784 „ 52 „ n Krain 1,723.714 „ 30 n 593 „ 36 „ im Kiistenlande 194.355 „ — r> 392 „ 64 n in Dalmatien 14.400 „ — n 211 „ 76 „ n Tirol 687.804 „ 62 n 422 n 74 , n Salzburg 400.025 „ 15 n 439 „ 59 r> Bohmen 17,779.208 „ 42 n 438 „ 83 , rt Mahren 4,489.619 „ 70 n 567 „ 93 » n Schlesien 4,285.935 ,, 12 n 478 „ 87 , n Galizien 1,271.411 „ 72 » 282 „ 85 „ n der Bukowina 100.263 „ 56 n C 00 •p«* 99 „ im Ganzen . 47,668.150 fl. 1 kr. 533 fl. 75 kr. Dieser Productions-VVerth des Bergbau- und Hiitteubetriebes zeigt daher1111 Ganzen eine ansehnliche Zunabme um 5,005.924 (1. 1 kr. oder 11 -7 Percent gcSc11 jenen des Vorjalires und aucb die von demselben auf einen Arbeiter entfanel1 *) Mit Ausschluss des Wci'thcs jcnor Erze, wclche zu Hiittenproducten im Inlande verarbeitet wurden. «Uote hat sich im Allgemeinen um 20 tl. 9 kr. erhiiht, ebenso in den einzelnen Lsindern, mitAusnahme vonSteiermark, Salzburg mul der Bukowina, wo diese Quoten einc Venninderung ihrer ZilTer erfahren baben. Die Zunahme oder Abnahme der auf einen Arbeiter von dem Produetions-Wertbe e|itlallenden Quote stehen im Zusammenhange mit dem Sclnvanken der Preise—nament-der massenbaft gevvonnenen Producte, wie des Roheisens, der Stein- und ^•aunkohlen — und sind iiberdiess durch das Mass beeinflusst, uach welchem in den e|nzelnen Landern die unproductiven Arbeiten, wie Aufscbluss- und andere Vorberei-*Ungsbaue, entweder erweitert oder eingeschrankt wurden, sowie sie aucb durcli den ^mstand bedingt sind, ob die Vermehrtjng der Production bei den minderwerthigen °derbei den werthvollerenErzeugnissen eingetreten ist. So ist beispielsvveise die um ^'e ZilTer von 82 fl. 49 krn. im Jahre 1870 fiir Steiermark sich niedriger heraus-stellende Quote dadurcb begriindet, dass im Jahre 1870 die Braunkohlenerzeugung Vlel mehr, \viedieRobeisen-Production zugenommen bat, und dass iiberdiess aucb viel mehr Eisenerze gewonnen wurden, als zur Robeisenerzcugung verwendet \vordeu smd! da aber die in Vorrath verbliebenen Krze in dem obigen Productions-Werthe n,c^t berficksicbtigt \verden konnen, und von dem Wertlie der Braunkohlenerzeu-^Ung »ur ungelabr der fiinfte Tbeil der vom Werthe der Robeisen-Production auf ^'e Arbeitskriifte entfallenden Quote sicli ergibt, so erscbeint biernacb die Vermin-jlerung (Jet. auf e;nen Arbeiter entfallenden Wertbsquote in Steiermark voll-“Rimen gerechtfertigt. In Folge der giinstigen Entvvicklung der Bergwerksindustrie baben sich aucb ^'e siimmtlichen eingehobenen Bergwerks-Abgaben namhaft erbolit, und zwar 78.73S fl. 84 kr. oder um 11-27 Percent der beziiglichen Einnahmen des J%es 1869. Wenn auch die gesammte Summe der im Jahre 1870 in die Staatskasse Seflossenen Steuern vom Rergwerksbetriebe (771.069 11. 88-5 kr.) im Vergleiche anderen Staatseinnahmen von weniger Bedeutung erscbeint, so ist doch jeden-lalls eiae Industrie, welche in einem einzelnen Jahre an Steuern um nahezu ^ t,-000 fl. mehr zu leisten vermochte, immerbin eine lebensfahige und um so eaclitenswertbere , als diese Industrie gleichzeitig 89. JJ08 Arbeiter nabrt, vvelche s'eichfalls, sowie die durch die Bergvverksindustrie beschtiftigten Beamten, Frachter s> w., nicht unbedeutende Summen an directen und indirecten Steuern der aatskasse zufiihren. Zudem ist zvveifellos, dass diese Industrie noeh zu einer eutenden Entwicklung und demnach zu einer viel grosseren Steuerkraft ge-acbt \verden kann, \venn namentlich dem Eisen und der Kohle ein ungestorter U||d den Tarifsatzen des zunachst gelegenen Nacbbarstaates (des deutscben Reiches) ^e>chkommender billiger Verkehr auf den Eisenbabnen in alle Richtungen ge-sichert ist. Die vom Rergbaubetriebe und von den mitdemselben vereinigten Hiittenvverken pen Schmelzvverken) im Jahre 1870 eingehobenen sammtlicben Abgaben (Massen-, re*scburfgebuhrcn und Einkommensteuer) vertheilen sich: statist. Mitthcil, XVIII. Jahrg. 4 Ueft. c ;»ut Oesterreieh unter det' Enns n n **b » •» „ Steiermark „ Karaten....................... „ K ra in „ das Kiistenland , „ Dalmatien . . „ Tirol . „ Salzburg „ Bohmen....................................................................„42-41 ,, Mahren mit t 46 Perce*1 • » 0-84 n 1292 » » 3-63 » 8-8S » 0-04 „ 1 02 , » 0-73 * 42-41 » 25-74 , 2-36 * „ Schlesien „ Galizien „ die Bukovvina 100 00 Eitie Vergleichung der eingehobenen sammtlichen Bergwerksabgaben (ein‘ schliesslieh der Einkommensteuer) mit den durch den Bergbau- und Huttenbetriel) geschafienen wirklicheii Productions-Werthen (d. i. ausschliesslieh der Wertlie dc1' im lnlande weiter vcrarbeiteten Erze) ergibt, dass die Berg\verksuuternehmer del einzelnen Liinder von den durch ilire Unternehmungen geschaifenen Productio»s Wertlien als Bergwerkssteuer an die Staatskasse gezahlt haben : in Oesterreicli uuter der Enns...........................................1-42 Perce'1* n » » n .............................................. 106 » in Steiermark..............................................................099 n Karnt Krain „ Karaten........................................................................0S4 n im Kiistenlande 3-56 Dalmatien..................................................................1-97 Tirol......................................................................1-15 Salzburg...................................................................1-41 Bohmen.................................................................... 1-84 Mahren j Schlesien | Galizien der Bukowina 2?6 1 32 iiberhaupt I -62 Perce11*' Aus der Zahl der sammtlichen beim Bergbau- und Hiittenbetriebe besd1*1* iigten Arbeiter (einschliesslich der arbeitenden Weiber und Kinder) und der Sufl1111*-der gesammten eingezahlten Bcrgvverksabgaben (die Einkommensteuer inbegnlle > berechnet sich die von diesen Abgaben auf jeden Kopi' des Arbeiterstandes ent •' lende Quote in den einzelnen Liindern, und zwar: dic Quotc in Oesterreich untei* der Enns.....................................................mit 6 fl. 78 krn. * n ol> n Steiermark » Kiirnten » Krain j111 Kiistenlande *(| Dalmatien . » Tirol . » Salzburg » Bohmen » Mahren » Schlesien » Galizien ” der Bukowina 43 8 n «0 4* 21 20 „ 8 4 » 18 4 » 86 6 „ 19 8 „ 7 U „ 77 3 „ 61 uberhaupt mit 8 fl. 63 kru. In den einzelnen der obigen drei uberdie Bergvverksabgaben gegebenen Ueber-*'chten kommen wohl Zablen vor, welche von jenen des Jahres 1869 abvveichen, Jedoch theihveise durch die eingetretene Erhohung oder Verminderung weniger ein-,pSglicher Bergwerkserzeugnisse zu erklaren sind; so scbeinen z. B. die niedrigeren Zahlen tur Bohmen in dem bereits er\vahnten Productions-Biickgange der Boheisen-e'zeugung begriindet zu sein. Allein es ergeben sich auclnvesentliche Abvveichungen.vviez. B. in Steiermark, We*che durch die Veranderungen in der Production allein sich nicht erklaren lassen, s°nderu zu denen auch die Einzahluug bedeutenderer Steuerriickstande aus fruheren •lahren oder die unterbliebene Einzahlung der vollen Steuerbetržige beigetragen *laben mogen. Da aber fiber die mit Ende 1870 verbliebenen Biickstande an Berg-'Vei'ksabgaben nur zwei Berghauptmannschaften (in Elbogen und Kuttenberg) be- 1 'chtet haben und bezuglieh der Einhebung der aus fruheren Jahren herriihrenden biickstande in demselben Jahre auch nur die Kuttenberger Berghauptmannschaft eint! ziffermassige Nachvveisunggeliefert hat, so kann diessfalls keine nabere Begruii-dung gegeben werden. Josef Rossiwall, Vice-Director der k. k. administrativen Statistik. Allgemeine Verhaltnisse und Ergebnisse des Bergwerks-betriebes. I Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. In diesem aftde. 'velches mit der Residenz und dereti Umgebungen den wichtigsten Mittel— PUnct des grosseu Verkehres und die mannigfaltigsten industriellen Anlagen in sich schliesst, dadurch auch ein Hauptsammelplatz grosserCapitalien, industrieller Handels-1111 *-reditsgesellschaften und zahlreicher bemittelter Einzel-Unternehmer ge\vorden ’ wurden unter diesen giinstigen Verhaltnissen nicht nur fr uh er als in vielen 8ntleren Gebieten, sondern aueh haufiger und grundlicher geognostische Forschungen ZUm ^wecke der Auffindung nutzbarer Minerallagerstatten durchgefiihrt. Desshalb ^rei1 auch hier, sobald mit der weiteren Verbreitung der Dampfmaschinen und ^ISenbahnen sich die Erkenntniss Bahn gebrochen hatte, von weleher hohen Bedeu-nS fiirdie volkswirthschaftlichen Verhaltnisse der Lander namentlich eine bliihend ^'v'icke!te Eisen- und Kohlen-Bergwerksindustrie sei, die in den verschiedenen 11 Niederosterreichs zerstreut vorfindigen Mineralvorkommen bereits ziemlieh ^ ° mein und genau bekannt geworden. Die meisten derselben sind, insoferne eri Ausbeutung nur einige Aussieht. auf lohnenden Erfnlg eroffnete, auch schon ^ecennien in AngrifT genommen worden und fast iiberall hat sich die Grosse des ^ rie^es bis zu jenen Granzen ansgedehnt, \velche zu iiberschreiten die Natur ep liiiufig diirftigeu Lagerstatten, deren Absatzigkeit und vielfaltige Storungen, dann a e und andere Verhaltnisse nicht leicht geslatten. Unter solcheu Umstanden sind hier weitere \virklich neue Entdeckungen lchtiger Mineralvorkommnisse , sowie eine fortschreitende ansehnlichere Stei-jje>ung der Production bei den gegenwartig in Betrieb stehenden Bergwerken Uln zu erwarten. Es besteht daher in den Productions-Ergebnissen seit ^ehreren Jahren ein gewisser Beharrungszustand mit geringeren jahrlichen Schwan-bakf611' ^ereu zumeist nur in zufalligen und voriibergehenden, bald mehr, "'eniger giinstig wirkenden Ursachen liegt. Das Jahr 1870 ist nun ein solches, nes — wje aus (jen betreffenden Detailnachweisungen und den zugehorigen Uterungen naher zu ersehen ist — fiir Niederosterreieh bei der Production von ^ Set>erzen, Graphit und Braunkohle wohl nur ganz geringfiigige Differenzen, Segen bei jener der Steinkohlen ein schon bedeutenderes minder giinstiges, bei Gus- U|1(j Friscj11.0i]eisen_ErzeUgUIig aber ein wesentlich giinstigeres Ergebniss ht, ,U das V..jahr. Uebrigens wird die schon im letzten Jahresberichte hervorgehobene regere pfthatigkeit iiberall emsig fortgesetzt, und nach deren bisherigen Resul-en darf zunachst \vohl bald auf die Er\veiterung einiger schon bestehender und Sl»tut. Mittheil. XVIII. Jahrg. 4. Hcft. 1 Sehu tat: z auf den Zuwachs einzelner neuer lebensfiihiger Unternehniungen auf Graph'11111 eheiiialigen Viertel ober dem Mannhartsberge gerechnet werden. Manebe, innerhalb des sicli weithin iiber das ehemalige Viertel ober dem Wiener Walde erstreekeuden Steinkohlengebietes der nordiistlichen Alpcn bereits verliebene, Bergbaue bingfge" vegetiren derzeit nur diirftig oder liegen ganz bracli, weil sie aus iirmereu und dure liaufige Storungen mancherlei Sclnvierigkeiten darbietenden Fldtzmitteln eben ke,n sebr billiges Produet zu liefern vermdgen, aueb hierfiir in der uiichsten Uingek11"' nich‘t hinreichenden Absatz iinden, in die Fernc aber \vegen ungeniigender und kos spieligerTransporlmittel erfolgreicli zu concurriren ausser Stande sind; bei denselk611 diirlte erst dann ein Aufsclnvung der Produelion eintreten, vvenn durch Ver^irk licliung der nun wobl scbon in naherer Aussicht stebenden Eisenbahnanlagen durC das Gdlsen-, Traisen- und Erlaf-Thal und durch deren Verbindung mit and*16 Hauptbahnen solebe giiustigere Verhaltnisse gescbaffen sein werden, unter welcken eine kriiltigere, zugleich lohnendere Betriebsfiihrung und lebhaftere Fortsetzun0 der Aufschliisse indglieb wird. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Viel gl*n zendere Ergebnisse, denn in Niederosterreich, liat der oberdsteiTeichische baubetrieb im Jabre 1870 gegeniiber jenem des Vorjahres aufzuweisen. \Ven»g|e die scbon vor zwei Jabren begonnenen ausgedebnten Scbiirfungen bis jctzt, wen^ Puncte ausgenommen, nocli nicbt verhaltnissmassig cntsprechende. Rcsultate gel‘e 6 haben, aucb viele Freischiirfe als keinen geniigendcn Erfolg versprecbend 'vi* aufgelassen worden sind, so sind docli mebrere Freifahrungen aui' neue bauwurdig Braunkohlen- und Eisenerzaufschliisse — vvorunter letztere in einem bisher u<>'cr ritzten Gebirge z\viscken Laussa und Windiscbgarsten — angesucht und vorfe nommen worden und bat sicli demuaeh der zum Bergbaue verliebene Fliiohem vergrossert; und wenn ferner aucli die bisher obnebin stets ganz unbetracln Produelion von Braunstein und Steinkoblen fiir das Jabr 1870 einen kleinen gang erfuhr, so bat doch im Braunkohlengebiete des Hausruckgebirges, wo sich weitaus grdsste Tbeil der Bergbauthatigkeit concentrirt, die Erzeugung einen tenden Aufsclnvung gewonnen, und es ist gegriindete Aussicht vorhanden, dass s* dieselbe in nacbster Zeit noch betrachtlich vermebren wird, da sich fiir den A dieser Braunkohlen fortvvahrend neue Absatzquellen erdfthen. Aueb lur die bis ietzt nur sebr sclnvach betriebenen Steinkohlenbaue m> . f lo-teiA graben und bei Lindau scheint seit deren gegen Ende des Jahres 1870 ertoig Uebergange in den Besitz einer geldkraftigen und zur ernstlichen Ausnu ^ entsehlossenen Gesellsehalt eine Periode lebhafteren Betriebes herangeriickt zu - Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die Montan-Industrie i'1 ^^ Steiermark nabm im Jabre 1870 abermals einen so erfreulicben Aufseh" dass die bisher giinstigsten Ergebnisse derselben (im Jabre 1869) bei aileD Betriebe gestandenen Zweigen nocli iiberholt wurden. _ , Diese Zuna h me ge gen das Vorjahr betrug bei der Production des G°ke's^. (d. i. Friscli- und Gussroheisen zusammcngenommen) 1-8 Percent, der Mine1'3 Percent, des Graphits 38-8 Perceut, der Chromerze 27-7 Perceut und des A,auns 27 8 Percent, endlich beim Geldwerthe der Gesammt-Produetion o-9 Perceut. ta Jahre 1869 hatte die analoge Zunahme beim Roheisen 22 Percent, bei der Mine-ralkohle 6-1 Percent, beim Graphit 20-4 Percent, bei den Chromerzen 1.800 Centner (|lach mehrjahriger Sistirung), und beim gesammten Productions-Wertlie 22-7 Per-Ce'it betragen. Der Aufschwung der obersteiermarkischen Montan-Industrie im Jahre 1870 sonach niebt gleichen Schritt mit jenem des Vorjahres, diess erscheint indessen n,c^ auffiillig, wenn berueksichtigt wird, dass letzterer ein ungewohnlich grosser 'Vai'. dass die montanindustrielle Thatigkeit fur die dortigen Verhaltnisse schon e'ne ansehnlicbt>. Hiihe erreicht bat, dass die Roheisen-Production bisher noch durch ®esehaffung des vegetabilischen Brennstoffes begranzt ist, dir Verwendung er Mineralkoble bierbei nocb nicht dnrcligefiihrt wurde und dass bei der Braun-lengewinnung, welche ohnehin die namhafteste Zunahme zeigt, der Mangel an a8gons fur deren Verfrachtung eine holiere Erzeugung, namentlich zu Folinsdorf, 'n den letzten Monaten des Jabres 1870 vereitelte. Bei den Bauen auf dem Fohnsdorfcr Koblenflotze kam z\var die Fohnsdorf mit *|ei" Stationsplatze Zelhveg der Rudolfsbabn in Verbindung bringende Locomotiv-^ugelbahn in Betrieb, sie hatte aber bis zumSchlusse dieses Jabres die urspriinglich Pr°jectirte Ausdehnung bis zu den westlichsten Bergbauen noch nicht erreicht ') und *)e' den Leobener Braunkoblenbergbauen konnte die schon im vorigen Berichte als er^rderlich bezeichnete Schienenbahn-Verbindung mit dem Leobener Stationsplatze V°n ^e,i Kohleinverksbesilzern noch nicht erzielt werden. Der giinstige Einfluss des erleichterten Frachtenverkehrs auf die obersteier-®a,'kische Montan-Industrie ist jedoch erst dann zu gewartigen, wenn die Kronprinz Rl,dolfsbahn mil der osterreichischen VVestbahn und durch eine Abzvveigung von le«au naeh Eisenerz mit den dortigen reichen Eisenerzlagern in Verbindung f>ebracht sein wird*). Die Aussicht auf billigere Transpoi tskosten naeh demAusbaue Bahnen regte schon jetzt die Bergbaulust machtig an, und veranlasste mehr-e'**ge Mineralaufschliisse. Bleiben sonach die Verhaltnisse fiir Handel und Verkehr und fur die Industrie J®1 Mgemeinen giinstig, so diirfte aucli die Erreichung des Culminations-Punctes 11 ^er Leistungsisihigkeit des obersteiermarkischen Bergwerksbetriebes nurvon der s’ulirung der angedeuteten Balinbauten abhangen. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Obuohl bei dem \vichtigsten Mon-a,|'Industriezweige dieses Amtsbezirkes, d. i. dem Kohlenbergbaue, die Er-, eilgung gegen das Vorjahr zuriickgeblieben ist, so sind docli im Gegenstandsjahre 1,1 '^Igemeinen erfreuliche Resultate beim Kohlenwerksbetriebe zu constatiren, und Z'Var a>is dem Grunde, weil die Kohlengewinnung im Jahre 1869 gegen die Vorjahre 0 Diese Fliigclbalm ist gegeinviirtig schon ganz ausgebaut. *) Zur Zcit ist dic Herslellung dieser Zneigbahn bercits gesiehert. selu' namhaft gestiegen war und der Ausfall des Jahres 1870 nur durch ien in Folge subjectiver Griinde reducirten Betrieb einiger grosserer Werke ent‘ standen ist. Die Bildung grosserer \V erks-Complexc durch mit entsprecbenden Capitalskraften verselienen Gesellschaften, welche bereits im Vorjahre als ein nanl liafter Factor bci Erreichung des wiinschenswerthen Aufsclnvunges des heimischen Bergbaues erkannt wurde, bat nunmehr in dem fur die Kohlen-Production nicM uinvichtigen Eibiswald-Wieser Revi ere sieli vollzogen, indem dort 126 Gi»' benmassen sammt zugehorigen Ueberscharren iu den Besitz einer Gesellsehalt ubei gegangen sind, eine Tbatsacbe, welche umsomehr ins Gewicbt fallt, als ein schtfung* hafter und daher minder kostspieliger Betrieb der dortigen Kohlenwerke mit Riicksicbt auf die geringe Miichtigkeit der Kohle, auf die iu nachster Zukunft lur die \veiteie Ausbeutung anzulegenden Tiefbauten, und auf die nothwendige Beschaffung eine:i lauglichen Communications-Mittels (d. i. die Erbauung einer Locomotiv-Eisenbah'0 nur durch die Vereinigung grosserer Massen-CompIexe in Hiinden vermoglicher un thatkraftiger Unternehmer gedeihen kann. Das in der fraglichen Gegend bereits aufgeschlossene, mit 3 bis 400 MilI'0lieD Centner ann;iherungsweise bezifferte Kohlenquantum, sowie die gunstigen Tiefb«bi' resultate, \velche das Vorhandensein des Flotzes in der weiteren nordostlichen Ver flachungsriclitung bis in dieEbene des Thales der sclnvarzen Sulm in der Gegend '°n St. Peter und Schwanberg — und zwar bei gleicher Reinheit der Kohle und mit b'* iiber eine Klafter zunehmender Machtigkeit — sicher gestellt haben, wurden endli insoweit gehorig gewiirdigt, dass der Bau einer Locomotiv-Eisenbahn von iiber Landsberg, Stainz bis zur Station Liboch der Graz-Koflacher Balin demniic zu Stande kommen wird, und die zuvor envahnte, neugebildete Bergbaugesellsd18 Anstalten trifft, den Ausbau der Wieser Kohlenwerke im ausgiebigsten Masse in A11 griff zu nehmen. ^ Im Voitsberger Bergreviere bat der sclnvunghafte Kolilenwerksbetf'e auch im Jahre 1870 angehalten und wird die Herstellung von Fliigelbahnen von del1 einzelnen Werken zur Hauptbahn, auf welche notlnvendigen Werksanlagen bisl*er wenig Bedacht genommen \vurde, die Moglichkeit bieten, sowohl der verniehr^1 Nachfrage zu geniigen, als auch angemessene Verkaufspreise zu stellen. Ebenso ist fur eine vermehrte und billigere Forderung in der reichhaltig611 lagerung der vorziiglichen Kohle im Trifailer Thale im Bezirke Tuffer die '°' der Eisenbahn-Station Trifail zu den Werken des Dr. Oskar Pongratz und der Vode Stollner Gevverkschaft angelegte Fliigelbabn bereits erolfnet und im Betriebe. Bei den Steinkohlenbauen ist die Erzeugung gegen das Vorjahi etvvas zuriickgegangen, da der Bau der Anna Sagnier zu Stranitzen bereits grossel Flotzpartien verhaut hat, und die Anlage eines Tiefbaues erst eingeleitet wird- Die Eisenerzerzeugung ist sich gegen das Vorjahr nahezu gleic^o^ lieben. Hinsichtlich der minder bedeutenden iibrigen Bergbaue (auf Blei-111 Zinkerze) fand ebenfalls eine geringere Erzeugung als im Vorjahre statt. In Folge gesteigerter Nachfrage nach Gusseisen haben sich die Eisenscnme werke zu Misling und Edelsbach mehr auf die Erzeugung von GussrohelS 'erlegt, umsomehr, als die zu verhiittenden Erze fiir letzteres yorzugsweise geeignet erscheinen. Bei der Blei- und Zinkliiitte des Ludwig Kuschel in Feistritz, im Bezirke r°tmleiten, vvurden bei den kiirzlich erbauten Schmelzofen 800 Centner Blei Sewonnen. Bie Alaunerzeugung blieb ebenfalls gegen das Vorjahr zuriick. Ein Riickblick auf das gesammte Ergebniss des Bergbaubetriebes in Unter-^*eiermark liisst vvahrnehmen, dass derselbe in Hinsicbt seines wiebtigslen Zvveiges, ^as ist des Koldenbergbaues, in fortschreitender Ent\vicklung stebt. Das Haupthinderniss, welclies nebst dem (nunmehr behobenen) Mangel an entsprechender Nachfrage dem vviinschensvverthen Aufsehwunge des beimischen rgbaubetriebes entgegenstand, das ist der Besitz einzelner oder weniger Gruben-®|assen in Hiinden von Unternebmern, welche niclil liber die nothigen Geldmiltel ver-sen> vvird mclir und mehr erkannt, und durch Bildung grosserer Massen-Co m-und Erwerbungderselben von Cap ital istenund Gesel Iscbaften beseitigt. Solclie mit den nothigen Betriebsfonden ausgeriistete Bergvverksunterneh-l|UJngei| geniessen nocli die weiteren Vortbeile, dass sicb bei denselben, selbst bei stellung mit den nothigen Kenntnissen und Erfahrungen versehener VFerks-lngen, die allgemeinen Regie-Kosten vermindern, und die von der Natur ^otenen Vortheile fur den Abbau besser ausgenutzt werden konneu, als bei den e*neren Bergb auen. ^ Ob man bei der Bildung von Aetiengesellschaften und der Ervverbung von j., S^erken durch dieselben das Mittel der leichteren Aufbringung der Capitalien 111 Ervverbung von Bergbau-Objecten niclit in zu ausgedebntem Masse in An-1^ endung bringt, und hierbei die beziiglich eines naehbaltig ertragsfabigen Berg-au^etriebes zu beriicksicbtigenden Momente nicht mehr vveniger ausser Acht liisst, ass erst die Zukunft lehren. Es will damit angedeutet werden, dass bei der Bildung le>' Aetiengesellschaften vorzugsvveise das Vorbandensein eines cjualitativ und 1Ua'ititativ entsprechenden Abbauobjectes, sovvie die — vvegen der sclnvierigen, mit ani,igfachen Gefaliren und Hemmnissen verkniipften Gewinnung von Bergvverks-Ucten — bedingte hdhere Verzinsung und die endliche Amortisirung des Anlage-aP'tales berucksichtigt werden solite. bi Folge der vollzogenen Bildung von Aetiengesellschaften bebufs Bergbaube-es stehen die vveitere Ausriebtung der reicbhaltig vorhandenen, mit seltener «nd lt!gkeit auOretenden Kobleneinlagerungen, sovvie vveitere Aufsehlusse bekannter Erschiirfung neuer Flbtze in Aussicht. ^ Im Vo i t sb e rger Re vi e re vvurde das, in dem vor einigen Jaliren verlielienen ®8engottes-Grubenfelde der Vordernberg-Koflacher Montan-Industrie-Gesellscbaft ist der Eisenbahn-Station Oberdorf, mit einer Miicbtigkeit bis von 20 Klaftern . aSerte Koblenfldtz in seiner vveiteren dstlichen Fortsetzung aufgescblossen und ln Kiirze zur Verleibung gebracbt vverden. Und e*ner Miicbtigkeit von 10 bis 12 Klafter in den Massen von Sprung Set ^Vcbofer zu Tregist, norddsllieh von der Stadt Voitsberg auftretende Fldtz °bne Zvveifel iiber die ostlieben Griinzen der letzteren Massen, und zvvar nacb dem Anhalten der Tertiar-Formation zu schliessen, in grosserer Ausdehnung f°r*’ der weitere, in Folge der vermehrten Nachfrage zu gewartigende Aufsclnvung ^es Kohlenbergbaues \vird hoffentlich in kurzer Zeit die grossere Teufe und das tigere Auftreten des IJangend-Schottergebirges in dieseni Terrain als keine weite|en Hindernisse zur eindringlichen Beschiirfung desselben erscheinen lassen. Im Wieser Revi er e haben die jiingsten Bohrungen Anhaltspuncte gegeben* die Ansicht, dass man es bisher zum grossten Theile nur mit dem minder m;ichtigel1 sudwestlichen Muldenfliigel zu thun batte, und der machtigere nordostliche erst zu® Aufschlusse zu bringen ist, fur berechtigt zu balten; sicher ist jedoch, dass erwahnten Bobraufschliisse das Vorhandensein grosserer Kohlenmittel nachge'v‘esen haben. Die im u n t e r e n Sannthale, z wei Stunden von Cilli in einem siid\varts vo® Haupttbale abzweigenden Seitentbale und au dessen Gehangen in der Gegend '°n Bucbberg eingelagerten Flotze \verden in ihrer westliehen Fortsetzung besciiu ’ und kann nacb den bisher gemachten Aufschliissen und den giinstigen geog»°stl sehen Terrainsverlialtnissen mit vieler Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dasS dort die Fliitze auf eine grossere Erstreckung anhalten und eine weniger gestui|e Einlagerung zeigen \verden. Ausser den hier detaillirten erwahnten Scliurfgebieten vverden noch "e mehrere beschiirft, \velche mehr weniger Hoffnung fiir giinstige Resultate gebel1’ fiir das Erwachen der Schurflust zeugt am besten der Umstand, dass bis Ende 1 1871 allein bereits 722 Freischiirfe angemeldet svurden. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Das Jahr 1870 war jedenf8's ein dem Bergbau- und Hiittenbetriebe giinstiges und weiset in IJezug auf den u werth der Bergbau- und Hiittenproducte einen noch hoheren Gesammtbetrag 11 als das Jahr 1869, welches schon als ein im Allgemeinen sehr befriedigendeS bezeichnet werden musste. ^ Dass nieht alle Zweige der Montan-Industrie sicli gleichmassig heben emporkommen, liegt in verschiedenen Verbšiltnissen, welche oft ungeachtet alle Thatigkeit und der moglichsten Beniitzung der zu Gebote stehenden Mittel del|j Drange nach Ausdehnung industriellen Wirkens sich feindlich entgegenstellen sich nicht iibenvaltigen lassen. Im Allgemeinen sind jedoch die Montan-Industriellen Karntens der Ueber zeugung, dass sie trachten miissen, mit der hervorragenden Montan-Industrie ^ geeinigten Deutschlands die Concurrenz bestehen zu konnen, und sind darn bestrebt, ihren Betrieb entsprechend den neuesten techniscben Erfahrungen el11 zurichten; ebenso iiberzeugt sind aber dieselben, dass diese Aufgabe keine leic^ ist, da die Bedingungen nicht gleiehformig vorhanden sind und insbesonders &eT’ namentlich der fur die Roheisenerzeugung geeignete, fossile Brennstoff den einhel mischen Eisenwerken noch gegen nur hohe Kosten zuganglich ist und diese We iiberdiess in der Regel nicht in jener Grossartigkeit bestehen, wie im benachbarten deutschen Reiche. Allein durch Vollendung des diessfalls erforderlichen Bahnn^^s und dadureh erleichterte Zufuhr von mineralischem Brennstoff, dann durch Em rilng bili iger Tarife und durch den, den industrielle'l,e Wasserkraft durch lange Wasserleitungen aus dem Notschbach-Ursprunge erhalte”- Nebstbei werden neue Aufbereitungs-Anstalten, \velche gleichfalls nach *lel1 aeuesten, erprobten Systemen gebaut werden, errichtet und Halden-Forderungen mit VVassertonnen-Aufziigen hergestellt werden. Endlich wird an die Adaptii'ullž von Arbeiterwohnungen geschritten und dadurch einem fiihlbaren Bediirl<|isse abgeholfen werden. Diese neuen. Einrichtungen vverden \vohl einen selu- namhaften Kostenau* wand erfordern, allein dieselben sind zur Hebung des Betriebes und zur kic*’e rung gegen auswširtige Concurrenz geboten, daher die erforderlichen Gelii°P^er nicht gescheut werden diirfen. Werden die dermaligen Verhaltnisse des Bleiberger Bergvverksbetriebes n»* jenen der friiheren Zeitperioden, in welclien der Besitz ungemein zersplittert ui ein gemeinsames rationelles Vorgehen nicht moglich war, verglichen, so fallt der grosse Vortheil der nunmehrigen Assoeiation sehr lebhaft ins Auge und dran8 ordentlich die Frage in den Vordergrund, warum nieht schon vor Zeiten el1* geschehen ist. Die von derselben erbaute Locomutiv-Bahn von Miisl nach Hiittenberg, 111 Lange von 2.G63 Klaftern, ist im .lahre 1870 vollendet und bereits zur FracWe° forderuug beniitzt worden. Diese Bahn bildet die Forfsetzung der KronprinzB*11'0 Zvveigbahn Launsdorf-Mosl und ftihrt bis zum Fusse des Hiittenberger ErzbeioeS’ woselbst sie die auf Bremsbergen zu Thal geforderten Erze fiir die Hochotel1 Treibach und Eberstein und den Coaks-Hochofen zu Prevali aufnimmt, zuglei*^1 Roheisen und das Bessemergut der Hiitte zu Heft verladet und ihrer Bestim'1111^ zufuhrt, wogegen als Riickfraeht nach Hiittenberg Holzkohlen und verschiedeue den Berg- und Hiittenbetrieb erforderliche Utensilien befiirdert werden. L)ie Erspa-rung hoher Frachtkosten ist der vvichtigste Factor, vvelcher hierbei in Betracht Pomnit, obgleich auch die Bege.lmassigkeit, mit welcher nunmehr die Zu- und Abluhr ^er ^rachtobjecte erfolgt, von grossem Belange ist. Die obenvahntenBremsberge vvurden weiter dureh horizontale iiber 1.530Klaf-tei *ange Forderbahnen mit den mehr weniger entlegenen Gruben in Verbindung 6ehracht, so dass in Bezug auf Forderung in kurz er Zeit das Mbglichste geleistet w°»‘den ist. Die Huttenberger Eisenwerksgesellsehart erbaute bei allen ihren grosseren ^erken zur Herstellung leichterer Communication Eisenbahnstrecken in und ausser ^en Gruben und Hiitten und erntet nunmehr auch den Vortheil der im Jahre 1870 illm Ausbau gekommenen Pferdeeisenbahn, welche in eiuer Liinge von 800 Klaflern ^'e Eisenhocholen zu Eberstein mit der Kronprinz Budolfsbahn verbindet. Um die reichen Erzmittel des lliittenberger Erzberges weiter auszuniitzen, °^ne jedoch unverhaltnissmassig und zum Schaden einer spateren Zeit die VValder au^ubeuten, und um mittelst Massen-Production moglichst billiges Boheisen zu er? imGanzen 20.41173 Centner. Daraus vvurden in 342Chargen 13.630 83 Cent-®er 1‘eine lngots erzeugt; die grosste Monats-Erzeugung erreichte man im December wo in 76 Chargen 4.017-86 Centner lngots producirt vvurden. Im Ganzen iv u rde Stalil in folgenden Hiirtegraden erzeugt: Nr. Vil................................... . 3.978 Pfund, „ VI................................ 666.788 „ „ V................................ 489.627 „ „ IV................................ 174.762 „ „ III................................. 16.910 „ „ 11 11.018 „ 13.630 Centner 83 Pfund. Dieselbe Gesellschaft hal bei der IIefter-Hiitte eine Dampfmascliine zur ki'**' tigeren Verivendung des Gehliises und bei den Hiitten zn Lolling und Treibach Dampfgeblase und neue Gasrostofen errichtel, ausserdem viele zvveekmiissige Em ricbtungen bei iliren Raffiuirhiitten getiofTen. Obgleich eigentlich die Raffinh'v''el'ie nicht in den Wirkungskreis der Berghauptinannschaften geliiiren, so kdnnen d|e selben bei dem Umstande, als in Karaten die Eisen-Raffinirvverke im engsten Zu sammenhange mit dem Betriebe der Hocliofen stehen und die vielseitige Thatigk61* der Hiittenberger Eisenvverksgesellschaft von grosser Redeutung ist, nicht gani**0*1 iibergangen iverden. Desshalb wird auch die Errielitung einer Werkzeuglabrik z* Altendorf, die Einfiihrung Siemens'scher Gasiifen zu Buchscheiden, die Vergrosse rung der Giesserei und der Maschinenfabrik zu St. Johann am Brucki hervoi gehobcn, sowie, dass viele tcchnische Meliorationen bei dem Raffiniriverke Pre'**1 (unter Anderem die Erbauung von Lundin'schen Oefen) stattgefunden babe, kui dass Alles geschehen ist, was in der kurzen Zeit des gesellschaftlichen BestandeS gethan iverden konnte. Hierzu gehdren noch die fleissigen Aufforstungen der abgetriebenen gcse" schaftlichen AValdbestiinde, die Erbauung vieler Arbeiterhiiuser und endlich ie vielen Schurfunternehmungen auf Eisenerze und Kohlen, vvelche Unternehmungel1 sich schon jetzt theilvveise recht lohnend zeigen, ivoriiber in den bezuglichen Ah schnitten ausfuhrlicher gesprochen werden wird. DerUmfang, die Betriebs\veise und die Productions-Fiihigkeit der sammtlichen der Hiittenberger Eisenvverksgesellschaft gehdrigen Werke ist bereits m ^ osterrcichischen Zeitschrift fiir Berg- und Huttenvvesen, XVIII. Jahrgang Nr-und 25, erschdpfend auseinandergesetzt vvorden und vvird hier einfach d**1 hingevviesen. Um aber doch iiber deren thatsachliche Leistungen eine ziffermassige Nac*1 vveisung zu liefern und dadurch das Gebaren der gedachten Gesellschait deut licher zu kennzeichnen, vverden nur die Betriebsresultate von den Monaten JSnnel und August 1870 erwahnt. Es betrug im Monate Jiinner 1870 die Eisenerzforderung....................... 182.655 Centner, „ Braunkohlenfdrderung............... 94.663 , „ Roheisen-Production................ 76.267 „ „ Erzeugung von raffinirter Waare . . 46.158 „ und der \Verth der zum Verkaufe bestimmten Fabricate belief sich auf 466.60*» 69 kr. Im Monate August desselben Jahres dagegen erreichte die Eisenerzforderung............... 211.753 Centner, „ Braunkohlenforderung..............113.121 „ „ Ilolzkohlenroheisen-Production . . 64.068 „ „ Coaksroheisen-Produetion .... 12.495 „ „ Production vod raffinirter VVaare mit Eiiischluss des Gusseisens uud des Bessemergutes............................62.578 „ "lilirend der Werth der zum Verkaufe bestimmten Fabricate auf 546.414 fl. 61 kr. sicl) bezifferte. Diese ZilTeni haben sicli in den spateren Monaten noch namhaft erhoht uud e|,hohen sich bei dem stelen Aufscbwunge der Eisenindiistrie und uiiter dem Ein-^Usse der vorziigliclicn Leitung der Unternehmung noch fortwahrend, indem die aJlm;ilige Erganzung bestebender und Schaffung ueuer, zweckmiissiger Betriebs-e,nrichtungen sorgfaltig im Auge behalten werden. Ausser der Bleiberger Bergvverks-Union und der Huttenberger Gesellscbaft 'e*'dient noch eine Berg\verksunternehmung enviilmt zu \verden, welche wegen 'lirer grossen Ausdehnung, sowie ihres Strebens nach Hebung der Montan-Indusfrie Slch besonders in der neueren Zeit bemerkbar maeht; es ist diess die Unternehmung des Handels- und Fabrikshauses J. Rainer in Klagenfurt. Diese Firma bat in Unter-^mten nach und nach beinahe alle grosseren Bleibergwerke an sicli gebracht oder S|ch bei denselhen meist namhaft betheiligt und es steht nunmehr mit Sicherheit zu er"’arten, dass es derselben gelingen vverde, durch ihr raisonmassiges Vorgehen '# Biilde neue Aufschliisse zu erzielen undalte, bisher vernachlassigte Baue, welche d‘e gedaclite Firma im Jahre 1870 an sich gebracht bat, wieder zum Ertrage zu bringen. Diese hier ausgesprochene Hoffnung \vird sich vieileicht bald erfiillen, \vas Ultls°mehr zu wunschen ist, als der Bergbau, besonders in Kappel, sclion sehr *lerabgekommen war, und nun nach der Erwerbung des Bleiberg- und Schmelz-"crkes Schaffler und Grafensteiner Alpe durch die Firma J. Rainer sich wieder Sehoben bat und als ein weiteres Aufhliihen der Blei-Industiie, besonders bei den ^erken auf dem Obier-Gebirge, der armen Beviilkerung der dortigen Gegend einen 'Vl^kommenen Ervverb bieten wiirde. Dieselhe Firma besitzt aber auch ausser ihrem 8r°ssen Bergwerks-Complexe Schrottthiirme, Gliitte und Mennige-Fabriken, \vess-*‘aU> eine namhafte Stockung im Betriebe ihrer Blei\verke nicht zu besorgen ist. Ausser den oberwiihnten Associationen und der Vereinigung zersplitterten ^esitzes in einer Hand sind es die bereits bestehenden Eisenbahnen, welche '®rzugsweise belebend auf den Verkehr und Absatz der Berg- und Hiittenproducte einwirken. Die Erstreckung und Wichtigkeit der Kronprinz Budolfsbahn \vurde bereits 1.11 \ orjahre ausfiihrlich besprochen, daher hierzunur noch angefuhrt wird, dass mit 8r°sser Genugthuung der nunmehr bevorstehende Ausbau ihrer Strecke Villach-Tarvi s egriisst wird, weil sodann die von Tarvis bis Laibach bereits ausgebaute und noch 1.11 Jahre 1870 in Betrieb gesetzte Kronprinz Budolfsbahn nahezu ganz Karnten durchziehen, die wichtigsten Erzeugungsstiitten und Absatzorte verbinden undes ermiiglichen \vird, die Prodncte der Montan-Industrie Karntens ihren Wcg al1^ billigere Weise als bisher in die benacbbartenLiinder und weiter, vvenigstens sudlicb, ins Ausland tinden zu lassen. Selir wunschens\verth w;ire es, wenn schon jetzt von Tarvis aus eine Eisen-balin liber Pontafel nach Udine fiihren vviirde, um aul'diesem Wege den karntne-rischen Montan-Producten in Italien wieder Absatz zn verschaffen, welcher dersel-ben sicber grosse Voitheile bringen wiirde. Der Han dieser Balin ist wolil nur eine Frage der Zeit, indem die Interessen des Konigreiches Italien bierbei ebenso n" Spiele sind, \vie jene der osterreichisch-ungariscben Monarchie. Der Ansbau der Bahn Viliach-Brixen nahert sich seiner Vollendung« wenigstens kann die mit wenig Terrain-Schwierigkeiten verbundene Strecke ViHael*' Lienz noch im Laufe des Jabres 1871 ansgebant und im Jabre 1872 mit der Streckt Lienz-Brixen dem Verkehre iibergeben \verden. Wenn auch die Strecke Villach-Brixen keine besonders wichtigen Berg-und Hiilternverke beriihrt, so wird sie docli den nicbt zu unterscliiitzenden Vortbeil gewiibren, den ausgezeichneten Producten der kširntnerischen Eisen- und Bleiwerke —• vielleicht auch nacli und nach den Braunkohlen, insoferne deren Ausfcliluss in erweitertem Masse stattfinden solite — Absatz nacli dem Westen zu verschaffen-Jedenfalls miisste sovvohl der Siidbahngesellschaft als auch den Besitzern von Kohlemverken selir gedient sein, vvenn zur Befahrung der enviihnten Bahnstrecken kiirntnerisehe Braunkohle in Verwendung kitme, indem einerseits die Siidbahngesell' schalt es ersparen wurde, selbe aus Steiermark fur die vveite Strecke bis Brixe» zu beziehen, wahrend andererseits die karntnerischen Werke einen hoheren Ei'b’aS erzielen wiirden. Hinsichtlich des Projectes, von St. Johann am Brucki eine Bali" nacli Kuhnsdorf zu fuhren, deren namhafter Vortbeil fiir den Verkehr der Hi'1*' tenberger Eisenwerksgesellschaft im Vorjahre (a. a. O.) beleuchtet \vorden ist, >st dermalen eine Pause eingetreten; mit der Zeit wird aber unzweifelhaft dieses P«-0' ject, so\vie jenes der Fortfuhrung der Bahn von Kuhnsdorf iiber Kappel nacli Kra"1 zur Durchfuhrung kommen und dadurch die Communioation mit den benachbarten Provinzen in ervviinschter Weise vervollstiindigt. Noch naher liegt aber die Aussicht auf die seinerzeit zu Stande kommende Bahnstrecke von Judenburg oder Zeltweg iiber Wolfsberg, Unter-drauburg, VVindischgraz nach C i 11 i, beziehungsweise Kroatien, vvahrlich wurde dadurch den steierischen Baffinirwerken, besonders dem grosse« VVerke Zeltvveg, sowie den graflich Henkel v. Donnersmark’schen Eisemverken i«1 Lavantthale ein selir grosser Vortheil zugewendet werden, indem die letzteren Eisenwcrke mehrere Meilen weit von der nachsten Bahnstrecke entlegen sinil und dalier fiir ihre Erzeuguisse namhaft hohere Frachtkosten bestreiten miissfn, als diess der Fali sein wiirde, vvenn eine Eisenbahn dieselben unmittelbar mit dem Haupteisenbahiinetze verbiinde. Fiir das Lavantthal und die Umgebung von Windischgraz wiirde aber auch Meh eiii vveiterer wesentlicher Vortheil daraus erwachsen. Im Lavantthale finden Slcli namlich sovvohl in den Thalmulden bei St. Peter als aucb bei St. Leonhard und '°fziiglich in jener zwischen Wolfsberg bis siidlich von St. And ra Lignite, welclie tasonders in letzterer Ausdehnung von vvirklich guter BescIiatTenheit sind, wegen ^er dort bestelienden niedrigen Holzpreise jedoeh jetzt nur eine sehr beschriinkte ^erwendung finden. In neuester Zeit ist es der Thatigkeit der Htittenberger Eisenwerksgesell-schaft gelungen, im Lavantthale bemerkenswerthe Kolilenmittel zu erschliessen, deren Werth, sobald eine Eisenbahn das Thal durchzieht, sicli in auflalliger Weise 2e*gen wird; denn es vverden zuversichtlieb die Schurf- und Abbauarbeiten, dann verdoppeltem Eifer betrieben werden, indem die zu Tage getorderten Koblen n|cht nur zum Balmbetriebe vvillkommen sein, sondern auch ihre entsprecbende ' t'rwendung an den durch die Balin zu erreicbenden Industriestatten finden vverden. alinliches Verbiiltniss vvird sieh im Thalbecken von Windiscbgraz ergeben, in 'Velchem die Htittenberger Eisenwerksgesellschaft bereits schiine Kohlenaulschliisse ^esitzt, vvelche dem Betriebe des Baffinirwerkes Prevali zu Statten kommen Berden. Bie Vermehrung der Telegraphen-Stationen in Oberkiirnten und insbe-s°ndere die Errichtung einer solehen in dem industriereichen Orte Bleiberg imJahre 1870 kann im Interesse der Montan-Industrie nur freudig begriisst vverden. Ebenso Wl,,kt die im Jahre 1870 abermals stattgefundene Vermehrung der Postiimter in Karnten, sovvie die durehgefiihrte Umlage schwer befahrbarer Strassenstrecken V01'theilhaft auf den Verkehr ein. Der Einfluss der Thatigkeit der Handels- und Ge vv er b e kam m er in ^agenfurt auf die commerziellen Verhaltnisse des Montanvvesens ist niclit zu ver-kenneu. Ganz besonders aber vertritt der berg- und biittenmannische ^erein, getreu dem Principe seiner Griindung, die Interessen der karntnerischen ^ei'g- und Hiittenwerke. Dieser Verein, iiber dessen Wirken bereits in den Leiden Vorjabren (Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik, XVI. Jahrg. Heft und XVIII. Jahrg. 2. Heft) berichtet wurde, bestand mit Anfang des Jabres 1870 aus 205 Mitgliedern und sind im Laule desselben Jabres noch mebrere zuge-"^chsen. Bie Gegenstande, welche bei der an den Pfingsttagen 1870 stattgefundenen ^eneral-Versammlung und bei den von Zeit zu Zeit abgehaltenen Ausschuss-^e*“athungen zur Erorterung gekommen sind, finden sich in der Zeitschrift des ^reines ') verzeichnet, daher \vird die Thatigkeit dieses Vereines im Nachstehenden nur kurz skizzirt. Bie Frage iiber Errichtung von C o nsum-V er ein en an Bergorten sclieiut nunmehr abgewickelt; solehe Vereine bestehen zu Hiittenberg und Bleiberg, vvah- *) Zeitschrift des berg- und hiittenmannischen Vereines fiir Kiirnten, II. Jahrg. Nr. 3, 129. rend eiu solcber in Raibl im Enlstehen begriffen ist. Diessfalls tvurde auch ein Normal - Sta tu t •) fiir Consuin-Vereine verfasst. Die Frage wegen Vereinigung des karntnerischen Vereines mit jenem voh Krain ist nocli in der Schwebe und tvurde die Losuiig derselben der General-Versammlung im Jahre 1871 vorbehalten, nachdem die Ankniipfungspuncte noch nicht geuau pracisirt vorlagen. l)as Normal-Statut fiir eine montanistisclie Landes-Arbeiter-Invalidenkasse ist verfasst und tur die naebste General-Versammlung vorbereitet. Die im Vorjahre (Mittbeilungeu aus dem Gebiete der Statistik, XVIII- Jabrg-2. Iteft) aufgezahlten, fiir die auf den 31. October 18(59 augeordnete Berathung aU^ die Tagesordnung gesezten 8 Berathungspuncte sind zum Tbeile erledigt, a|im Theile barren dieselben noeli ilirer Austragung, bis diessfalls nach der in Aussicbt geslellten Reform der Bergbehorden und Revision des allgemeinen Bergesetzes wei ter vorgegangen vverden kanu. In dieser Hiusieht wurde und wird noch gegen'v,u tig auf Verbesserung des Bruderladentvesens hingewirkt, um die Anspriiche der Arbeitcr mbgliebst sicber zu stellen und iliren Bruderladen eine entsprechende Subvention von Seite der VVerksinbabungen zuzuwenden. Die in Angriff genommene Frage wegen Eixichtung von Sonntagsscbulel1 und wegen Belehrung der Arbeiter iiber den Scbutz vor Gefahren und Antvendung von Ililfeleistungen bis zur Ankunft des Arztes hatte, obgleich beziiglicb dei Sonnlagsschulen kein besonderes Ergebniss zu bericbten ist, docli inso\veit einen giinstigen Erfolg, als die Werksleiter sicli beiuahe durcbgehends bereit erklarto'* die Arbeiter eindringlich zu belehren und die Muller’scben Wandtafeln, aul tvelche" die Hilfeleistung bei Verungliickungen auf populare Weise anschaulich dargestelk ist, anzuschaffen und in den Anfabrtstuben zu affigiren. Ueber Ver\vendung der Kohllbsche, Gebrauch des Dynamites und iiber andere gemeinniitzige Einricbtungen, oder das Beste der Arbeiter betrelfende l'ragen> wurden mebrere Berathungen gepflogen und Beschliisse gefasst, vvelche aus de,n Gesehiiftsberichte der Vereinszeitscbrift 2) zu entnehmen sind. Die Berghauptmannschaft, im Allgemeinen sicli dieselben Aufgahel1 stellend, welche der berg- und biittenmanuische Verein iibernommen bat, gebt diesem in allen die Interessen des Bergbaues und der Arbeiter betreffendeu Angele genheiteu Hand in iland, theilt die diessfalligen Ministerial-Erlasse dem VeieinC mit und erstattet iiber die Petitionen des Vereines Berieht. Ausserdem veroffentlicbt die Vereinszeitscbrift in Orginal-Berichten i|lfel essante Ergebnisse aus dem Bereiche des Berg- und Huttenwesens zur Belel' rung der Vereinsmitglieder und zur practischen Ainveuduug, dann andere Not' zen, insbcsondere iiber die Fach-Litteratur. Diese Vereinszeilschrift erfreut hiC daber einer grossen Beliebtbeit und gewinnt imrner mehr und mehr an Ausdcl* 'J Dieses Statut wird im Anhange wdrtlicli mitgetlieilt. 2 2) Zeitschrift des berg- und huttenmannisehen Vereines fiir Kiiruten, II. Jabrg- Ni-pag. 136—141. iiuug. Unter solchea Umstanden lasst sich dem Vereine und seiuer Zeitschrift auch ein fortsclireiteuder Aufsclnvung in Aussicht stelleii. Endlich muss noch der Bergsehule zu Klagenfurt als einea nicht zu unter-Sc*i;itzenden Fimlerungsmittels des Bergbaubetriebes gcdacht \verden. Mit Anfang ^e‘s Schuljahres 1870 sind 13 Bergschiiler aufgenommen und 11 derselben mit Stipendien zu ISO tl. aus dem Schulfonde, dann einer mit einem Stipeudium ^ei Hiittenberger Eisenwerksgesellschal't bedaeht worden ; gegeinvartig besueheu 1'oeh 12 Schiller die Bergsehule, nachdeiu eiu Schiller sich von derselben L,1tfeirit hat. Diese zwolf Schiiler verdienen durchaus das Lob des Fleisses Ull(l Eiters und werden voraussichtlich ebenso im kommenden Jahre mit ent-sPi’eclienden Kenntnissen aus der Schule treten, wie die im letztabgelaufenen Schuljahre aus der Schule enthisseneu Zoglinge. Der grosste Antheil dieses giin-st'genResultates wird von dem Berghauptmannschaftsvorstaude (len Professoren und '"sbe.soudere dem mit dem Vortrage der Fachstudien beschaftigten Professor Nanns Hiifer zugeschrieben, indem der Lehrkorper, die Wichtigkeit seines Beru-^es erkennend, es nicht an Ausdauer und Geduld iehlen lasst, um aus jungen ei'gleuten, welche mit uur mangelhaiten Vorkenuliiisseii ausgeriistet sind, ein tiichtiges Aufsichts-Personale heranzuziehen. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Vor Allem auffiillig ist das Zuriick-^eiben der fiir Krain so wichtigen Eisenind ustrie. Es muss zwar hervorge-hobeu werden, dass die durch Schneefiille unterbrochene Kohlenzufuhr eine ^ossere Erzeugung unmoglieh gemacht hat, aber nicht allein die Abhangigkeit ®n den Launen des Welters, sondern vielmehr die Abhangigkeit von der Be-Jlutzuiig der Holzkohle selbst ist es, \velche das Gedeihen der krainischen Eisen-mdustrie so sclnver beeintrachtigt. Zwar hat weder Oberkrain noch Unterkrain einen Mangel an Walduugen (die nun unter Sequester stehenden Forste des Jelouza-",!liplateaus gehiiren selbst zu den schonsten ihrerArt), vvenn man jedoch bedenkt, dass dem Wocheiner Gebirge die regelmassigen Thalgehange fehlen, dass die Holzsehlage in einer Meereshohe von 4000 bis 5000 Fuss aut' einem quellenarmen, ^linenreichen Hoden sich betindeu, wo die Holzbringung, Verkohlung und noch lnt“hr die Kohlenlieferung mit ausserordentliehen Schwierigkeiten zu kiimpfen haben, 80 wird man, abgesehen von den Storungen in der Zufuhr der Kohle, es begreiflich ^"den, dass die Kohlenpreise eine Ilbhe erreichen, welche nur unter besonders V0|,theilhaften Verschleissverhaltnissen das Eisemverk, das sich einer solchen K°hle zu bedienen bemiissigt ist, nur zu einen massigen Ertrag gelangen lassen. azu kommt nach dem Ausspruche der Berghauptmannschaft noch die geringe Lust ^ei‘ Gevverken zu einem gemeinsamen Vorgehen und der durch die Ereignisse des fetzten Decenniums beschrankte Absatz nach Siiden. Dass unter solchfen Umstanden auch die neue Eisenbahnstrecke Laibach-Tarvis (Villach) nicht vermogend sein 'verde, der oberkrainischen Roheisen-Production einen neuen Aufschwung zu ver-'e'hen, ist eine Annahme, die ihre Berechtigung hat, und z\var umsomehr, als durch dieselbe Eisenbahn der weit vorgeschrittenen Eisenindustrie Karntens die Con-currenz mit dem Siiden bedeutend erleichtert ist. Ebenso steht bei dem spiiter zu erorternden Charakter der Bleierzvorkommen, noch mehr aber bei der erdriickenden Concurrenz der karntnerischen Bleiproducenten kaum zu erwarten, dass der Bleibergbau in Krain zu einer Ertragslahigkeit sich erschwingen werde. Die obenerwahnten zwei Industriezweige bilden in den Aus\veisen des Gegen-standsjahres so eigentlicli die Schattenseite, und auch die Kupfer- und Zink' erzeugung ist hinter den Ergebnissen des Jahres 1869 zuriickgeblieben. Um 80 erfreulicher ist es daher, dass in den Betriebstabellen sich doch auch eine LicM' seite lindet, und zwar in den Ausweisen der Quecksilber- und Kohlen-Productinn, namentlich in jenen des ararischen Montanwerkes Idria und des gewerkschaftlidien Kohlenwerkes Sagor. Wie selu- aber auch die aussergevvohnlichen Mengen der erzeugten Prodne te, vvelche bei dem erstgenannten Werke einen Werth von 908.622 H., bei dem Ietzteren einen Werth von 490.945 fl. reprasentiren, geeignet sind, die Auslalle der ubrigen Montanwerke Krain’s reichlich zu ersetzen, so sind doch vielmehr nocli erfreulich die natiirlichen Consequenzen, we)che der zunehmende Wohlstand dieser Werke durcli Ervveiterung zvveckmiissiger Betriebseinrielitunge11 und durch ausgiebigere sorgsamere Pflege humanitarer Anstalten mit sich bringt- Dalmatien. Berghauptmannschaft Zara. Die Aussiclit auf das Zustande kommen der sehnsuchtsvoll erwarteten Ei s en bali n rief eine rege Schurflust m Leben, vvelche in der namhaften Zunahine der Freischurte ihren Ausdruck findet. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Eine regere Thatigkeit bei dei Montan-Industrie im Jahre 1870, vorziiglich in Nord-Tirol, lasst sich nicM verkennen, und lindet dieselbe auch vor der Hand in den Productions-Mengen und Werthen nur sch\vachen Ausdruck, so vverden sich denn doch in nicht terner Zukunft die Vorarbeiten lolinen, welche jetzt vorziiglich bei deu Eisen-, Kohlen-ul1^ Metal 1-Bergvverken von Seite des Aerars und der Privaten ausgefiihrt werden. Unerlreulicher, wenn nicht hoffn ungslos, sind die Aussichten aut elU gedeihliches Entvvickeln der Bergbauindustrie in Sud-Tirol. Man begegnete zwar hier und da, vorziiglich im letzten Decennium, versclne denartigeu Bergbau- und Schurl-Unternehmungen; sie schossen empor wie verschwauden aber ebenso rascli wieder vom Sehaunlatze. ,, j (j Wohl wurde in inanchen Thalern dieses Landestheiles schon im 13., 14-» und 16. Jahrhundert Bergbau, vorziiglich aut' Kupfer, Silber und Eisen betriebe'1’ deutsche eingewanderte Bergarbeiter, deren Nachkommlinge noch manche t)asc mitten unter der italienischen Beviilkerung bilden und deutsche Sprache und bewahren, brachten den Bergbau, den die iilteste — vom Bischof zu Trient, rich v. Wangen am 18. Juni 1208 gegebene — Bergorduung Deutschlands rege^e’ zur hohen Bliilhe, aber bald erlahmten politische Wirren, Regierungsveranderungen und die Lichtung, ja theilvveise vollige Devastirung der vorhandenen Waldunge(1 jede \veitere erfolgreiche bergmannische Unternehmung. Einem Aufbliihen der siid-tirolischen Bergbaue steht auch gegenwširtig theils absoluter Mangel, theils enorme Theuerung des Brennstoffes entgegen, daher e,ne Jerliiittung von Eržen niclit moglich ist; eine Verfrachtung derselben zu der in ord-Tirol befindlichen Einlosungshiitte aber erfordert erfahrungsgemass so grosse °steu, dass jede Aussicht auf Rentabilitat ausgescblossen ist. Dazu kommt noeh der entschiedene Mangel einheimischer Bergarbeiter; denn 8°Wle der Deutsclie zur Behandlung derSeidenraupe und ibres kostbaren Gespinnstes *l(h nicht eignet, so will aucli der von der Natur mit weniger Geduld ausgeriistete, evvegliclie Italiener zur beharrlichen Grubenarbeit niclit taugen. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Der rege Betrieb der bestehenden eigliaue auf Kupfer, Eisen und Edelmetalle und rationell belriebene Sckurf-arljeiten lasseu eine fortschreitende gtinstige Entvvicklung der Bergbau-1(1(1 us tri e Salzbu rgs ervvarten. Nur werden Klagen laut, vorziiglich von Seite der Venvaltung des Kupfer-'V es Mitterberg, liber bobe Holzpreise, welche durcli die giinstigere Venverthung es Holzes als Mercantihvaare aus den Reichsforsten, an \velche das Kupfenverk 111,1 seinem Koblbolzbezuge ausschliesslich angevviesen ist, hervorgerufen vverden. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Wie es die Naelnveisungen darthun, d uieTliiitigkeit der Montan-Industriellen in diesem Berghauptmannschaltsbezirke im lre 1870 ausserst giinstige, bisher noeh nie erreichte Besultate erzielt, ,negen ist, sicb demnach gegen das Ergebniss des Vorjahres (von 9,577.969 fl. n0 um den ansehnliehen Betrag von 2,062.165 11. 40 krn. vermekrt hat. Zu diesem giinstigen Erfolge hat die mit dem Aufsclnvunge der Industrie and in Hand gebende, im Jahre 1870 auf 23,643.490 Centner im Werthe von 1 ‘. 100 fl. 89 krn. gestiegene Steinkohlen-Produetion wesentlieb bei-6®Gagen, bei \velcher allein sieli theils in Folge der gegen das Vorjahr um ^u92.251 Centner griisseren Productions-Menge, theils in Folge der wegen reger achlrage gestiegenen Kolilenpreise gegen das Jahr 1869 eine Werthserhflkung 0,1 1 >709.021 fl. 23 krn. herausstellte. Auch die Schurfl ust war, namentlich im Gebiete der Steinkohlcn-Fonnation ■u der Nahe der bestehenden oder projeetirten Eisenbahnen, eine rege, wie grosse Zalil (583) der zur Anmeldung gelangten Freiscburfe nach- weist. Die Bergbauverhaltnisse baben sieli im Wesentlichen niclit geandert; doch sieh bei den Bergvverksbesitzern der Ra ko nit z er Gegen d eine griissere ^luigkeit bemerkbar gemacht und namentlich haben die dort gebildete Rakonitzer ei|ikohlengewerksebaft Moravia, danil der Bergvverksbesitzer Ignaz Wondraeek , e> uiit nainhaftem Kostenaufwande verbundene Aufschluss- und Vorbereitunss- aUe tl n • • • ‘Ueils m Angrifl' genommen, theils bereits ausgefiihrt. Zu den bereits bestandenen Bergbauen auf e d le Metalle ist im Jahre 1870 zu Handen des Josef Wang aus Kniovvitz verliehenes, auf einen goldfiihrenden Statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 4. Heft. 2 Quarzgang in der Gemeinde Luk bei Eule, in der Niihe des dort besteheni® ararischen Goldbergbaues, freigefahrenes Grubenfeld von vier einfachen Gruben-raassen hinzugekommen; doch wird erst die Folge lehien, ob dieser Goldbergb811' von \velchem zwar bereits tur das Jahr 1870 eine Production nacbgewiesen wui'de> eine lohnende Entvvicklung zu gewartigen hat. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Naeb den Aus\veisen iiber d|e gesammte Bergwerks- und Hiitten-Production ergibt sich 1'iir das Jahr 1870 ge£en das Vorjabr ein Ausfall im Productions-Werthe von 94.890 fl. 32 krn., 'voV011 55.179 fl. 94 kr. auf die Bergproducte und 39.710 fl. 38 kr. auf die Huttenpr0" duete entfallen. Sieht man jedoch von den Wismutherzen ab, vvelche, selbst bei einer Meh' erzeugung von 388Centnern, ihrer Geringhaltigkeit wegen eine Werthsabnahme 228.013 fl. 38 krn. gegen das Vorjahr aufweisen, so ergibt sieh aucb tiii' Jahr 1870 eine nicht unbedeutende Vermebrung der Bergwerks-Producti°n’ welche jedoch ausschliesslich eine Folge der vermehrten Kohl enerzeugu1’5 ist, da die iibrigen Bergbau- und Hiittenproducte gegen die Ergebnisse des Jah|eS 1869 mehr \veniger zuriickgeblieben sind. Die Vermehrung der Kohlenerzeugung von nahezu einer Million Centner 's* auf Bechnung des giinstigen Geschšiftsganges der Industrie-Unternehmungen ®^er haupt und der im Herbste des Jahres 1869 eroffneten Eisenbab n von Ege nach Karl sb ad zu stellen, und war einem noch grosseren Exporte nuf ^ef Mange! an den nothigen Eisenbahn-Betriebsmitteln hinderlich, Von Seite der Beviersvertretungen haben bloss die Vorstande der 3 Kohlen reviere Berichte erstattet und in denselben nachštehende Wiinsche <»usge sprochen: Concessionirung einer Eisenbahn von Falkenau iiber Graslitz nach Sachsen’ Herabsetzung des Eisenbahntarifs auf die Satze des Auslandes, um die ConciinenZ mit demselben aushalten zu konnen; Verhalten der Eisenbahn-Directionen Beschaffung der nothigen Fahrbetriebsmittel, woran es insbesondere in dein abge laufenen Jahre gemangelt hat; endlich Begelung des Bruderladen-Instituts. Was nun den letzten Gegenstand betrifft, so verspricht die Berghauptffl3111^ schaft bemiiht zu sein, diesen vvirklich bestehenden Uebelstand zu beseitigen> ul' dahin zu \virken, dass auch die Bergwerksbesitzer sich zu periodischen Beitia&c zu den Bruderladen herbeilassen. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Die Ergebnisse des Bejs vverksbetriebes im Jahre 1870 sind zufriedenstellend. Die im vorjahrigen richte geschilderte Thiitigkeit im Er\verben von Bergbauberechtigungen, in Ero"11 neuer Baue und Enveiterung des Werksbetriebes hielt auch im Jahre 1870 a"> Production und ihre Werthe sind wieder namhaft gestiegen, das Absatzgebi®* sich enveitert und der durch hohe Arbeitslohne verursachte Mehraufwand "'u durch die boheren Preise der wichtigsten Berg\verks-Producte aufgewogen. In der zweiten Jahreshiilfte wurde der Bergwerksbetrieb von zwei ansser- 01 dentlichen Ereignissen — dem deutsch-franzosischen Kri ege und der Kohlen- n°th — beeinflusst. Ersterer bedrohte durch zeitweilige Verkehrsstorungen den E*P»rt; letztere verursacbte eine so lebhafte Nachfrage nacli Kohle, dass die Ploduetiou sicli als unzureichend er\vies. Beide bewirkten, dass die Wichtigkeit bohmisclien Braunkohle nun allgemein im In- und Auslande anerkannt "Ird, und in- und auslandisehes Capital nunmehr dem Braunkolilenbergbaue ZUsh'6mt. Diess aber und der Ausbau des Bahnnetzes sind die Hauptbedin- j>U||gen fflr den Autschwung des Bergbaues in diesem Berghauptmannschafts-tazirke. t*a diese Bedingungen noch nicht erfullt waren, konnte die Kohlennoth weder 'e*‘hiridert, noch beseitigt werden. Denn im Inlande \venig gekannt, vom Capitale 'e|,nachlassigt und vom Weltverkehre grosstentheils noch ausgeschlossen, konnte er Kohlenbergbau sicli nicht so rasch wie andere in den letztgenannten Bichtungen egunstigte Industriezweige ent\vickeln, und daher auch den plotzlich von der Indu-s p‘e an ihn gestelllen ausserge\vi>hlichen Anforderungen nicht geniigen, zumal er allgemein mit Arbeiterrnangel und theilweise mit hohen Tarifen, aSenmangel und Verkehrsstiirungen zu kampfen hatte. Ks ist auch sehr zu bezvveifeln, dass schon in nachster Zeit die Wieder-il’der Kohlennoth wird zu verhindern sein; denn die Industriahverke und mit le» der Kohlenbedarf mehren sicli in kaum geahnter Weise, forderfiihige Berg-aue dagegen .sind nicht so rasch wie andere Industrie-Etahlissements herzustellen, Ul‘d der Arbeitermangel diirfte erst mit dem Ausbaue der zunachst dieses Bezirkes tauenden Bahnen verschwinden, von vvelchen erst die Theilstrecke I)ux-lnmotau im Octoher dem Betriebe iibergeben wurde. Bohmen. BerghauptmannBchaft Pilsen. Bei dem ge w alti ge n allge-®e’>ien Aufschwunge der Industrie konnte die Montan-Industrie dieses peiShauptmannschattsbezirkes, vvelche vonvaltend die Steinkohlen- und Eisen-10duction ztim Zwecke bat, unmiiglich zuriickbleiben, und es sind hierbei wesent-c e Fortschritte zu constatiren. Der Berebaubetrieb insbesondere nahm sowohl an Intensitat, als auch in H ezug auf seine ortliche Ausbreitung bedeutend zu; seine Producte repriisentirten ,ni Jahre 1870 einen Werth von...................................... 2,899.812 fl. "d ergaben im Gegenbalte zu dem Werthe des Jahres 1869 per . . 2,263.091 „ eine We rths z u na h m e von . 636.721 fl. Der Werth der Hiittenproducte belief sieh auf.........695.720 fl. gegen............................................................ 737.773 „ des Jahres 1869 um . 42.0S3 fl. also "eniger. Die auf die Ausdehnung des Bergbaubetriebes gerichteten Bestrebungen r'la'ten ihren Ausdruck in den nicht geringen Occupationen von neuen Gruben- 2* feldern, in der namhaften Vermehrung der Freischurfanmeldungen, ferner in ^el’ vielen neu hergestellten oder verbesserten Werkseinrichtungen. Beim Absatze aller Bergbauproducte blieb nichts zu' wiinschen ubrig> ja ^,e Steinkohlenforderung komite dem Begehr — namentlich in den letzten Mouaten des Jahres — gar nicht geniigen. An der Nacbfrage tur Steinkohlen betbeiligten sich vorzugsweise die »aclil>ar lichen deutschen Staaten, wo anlasslich der Kriegsereignisse viele Gruben Stillstande gekommen, oder aber doeli nur mit ungeniigenden Kraften beti'ieben waren. Auch an den E i s e n s c h m e 1 z \v e r k e n war die Venverthung des rasch abge setzten Roheisens zufriedenstellend; die Min era 1 werks b e si tz e r — Producent«® von Eisen- und Kupfer-Vitriol, Alaun, Schwefe)saure ete. etc. — aber beklagten si ^ iiber ungiinstige Conjuncturen, da bei gleich verbliebenen Verschleisspreisen Beschaft‘ungskosten des mineralischen Brennstoffes um ein bedeutendes gestieg^1 vvaren. Mebrere der genannten Producenten stellen bei Fortdauer dieser nisse eine Betriebseinstellung in Aussicht. Bleierze und Antimon — vorzugsweise Letzteres — erfreuten sicli bei serten Preisen eines lebbaften Absatzes. Belangreiche Storungen beim Grubenbetriebe kamen nicht vor, auch von 11111 fangreicheren Unglucksfallen blieb dieser Bezirk verschont. ITeber ein neuerlidieS’ mit nachtheiligen Folgen verbundenes Auttreten der im Jahre 1869 in derMant®uer Kohlengrube bemerkten schlagenden VVetter vvurde nichts bekannt, und bleibt dL'sS halb anzunehmen, dass die angeordnelen Sicherheitsvorkehrungen ihre YVirkull° erzielt haben. Der allgemein fiihlbare Arbeitermangel trat jedoch der gedeihHclieiel Entwicklung derMontan-Industrie wesentlicli in denWeg und verliinderte zuvor e den bei sonst obwaltenden Umstiinden leicht zu erreichenden Aufschvvung i® ® baubetriebe. Die Eisenbabnbauten liatten so manclien Bergmanu der Grube e zogen, und sie verursachten es wohl auch zumeist, dass die Versuche, tur Entgang doeh einigen Ersatz in der Classe der Tagarbeiter zu finden, fruchtlos ge blieben sind. Ausserdem aber wirkte in dieser Riehtung auch der franzosisch-deu Krieg nachtheilig ein, \velcher in die Reihen der Bergarbeiter in den deutscb® Staaten gewaltige Liicken gerissen bat; die betreffenden Werksleitungen Deu s ^ lands bestrebten sich daher durch bobe Lohnsiitze Auslander anzulocken, un^Jn gelang ihnen hiermit auch die Gewinnung einer grosseren Anzahl von bohmis Bergleuten. Der Abgang so tiichtig geschulter Krtifle war sehr empfindlicb un hierin die niichste Ursache dessen zu suchen, dass so manches Project einer VV anlage nicht zur Ausfiihrung gekommen ist, und dass ungeachtet der aufge2'"1 genen Einschrankungen bei den Aufschluss- und Ausrichtungsbauen nocli lD1 nur eine unzureichende Anzahl von Arbeitern fiir die Mineralgewinnung und derung zu Gebote stand. Die im Laufe des Jahres stattgefundene Eroffnung der Strecke PiIseI^ Wien der Kaiser Franz Josefsbahn ausserte nicht die envartete Wi>kun^ inge auf den Vertrieb der Bergwerks-Producte und zunachst der Steinkohle; nur ge Quantit;iten drangen auf diesem VVege nach Wien vor, wo diese Steinkohle vvegen ^er schon bedeutenden Verschleisspreise an derGrube und der nocli immer zu hohen Prachttarife vor der Hand niclit inConcurrenz zu treten vermag. Nur Sendungen von "»nderer Bedeutung \vurden in das siidliche Bohmen effectuirt; der grosste Theil l'ei Pi'oduction fand noch immer auf der Bohmischen Westbahn seine Verfrachtung. Vielseitige und drangende Anfragen wurden um coaksbare Kohle gestel 11; ^•eselben zu befriedigen war noeli um so weniger miiglich, als die Gruben bei Mantau ®nd jene des Miroschauer Beckens durch Contracte zur Ablieferung ihrer ganzen 7-eiigung bereits gebunden varen und die neuen Tielbauanlagen in der Gegend Uni Littitz leider nocli immer niclit ihr Ziel erreicbt hatten. Als dem raschern Vorschreiten aller Arbeiten ain festen Gesteine selir for-de[,|icli bat sicli der Dynamit bew;thrt; die Verwendung dessel,ben ist nun schon allgenieinen geworden, doch bedient man sicli dessen nirgends ausscbliesslicb, >“ Rucksicht seines hohen Ansehaffungspreises fiir viele Zvvecke nocli immer der aitch des Sprengpulvers vortheilhafter erscheint. In der Vertretung der Bergreviere ist insoferne ein Fortschritt zu ver-Zeichnen, als es gelungen ist, auch fiir das Badnitzer Bevier ein Statut zu Stande *u bringen, welches nach erfolgter oberbergbehordlicher Bestiitigung mit Beginn es Jahres 1871 in Wirksamkeit getreten ist. Nach der Ueberzeugung der Berghauptmannschaft kann auf eine erfolgreiche ^ "ssnahme fiir das Gedeihen und die Enhvicklung des Bergbaues von Seite der lefsausschiisse nur dann gehofft werden, wenn deren Wirkungskreis durch ein “Jganisches Statut geregelt ist. Diese Behorde ist und war desshalb auch unab-,ISsig bestrebt, ihrer Ueberzeugung in den Beihen der Beviersgewerken Anhanger 8e'vinnen; leider vvar ein bezuglicher allgemeiner Erfolg noch nicht zu r2*elen und wird auch nicht so bald zu erreichen sein, weil namentlich in dem ^'ehtigsten (Pilsener) Beviere — offenbar aber meist aus persiinlichen Biickslchten , nocb immer zu viele Gegner einer Institution zu ziihlen sind, welche, wenn auf ^ Erfolg gerechne.t \verden will, thunlichst einmuthiges Zusammenwirken aller e'essenten, unter Umstanden auch die Unterordnung der Minoritat unter die Be-Usse der Majoritiit oder auch der Einzelngewerken unter die Ansicbten des selbst e'v,*lilten Ausschusses verlangt. Vielleicht werden die beziiglichen Erfolge in den 11 even vollstandig constituirten Bevieren auch in dem Pilsener Beviere eine dem cke giinstigere Stimmung herbeifiihren. ^ Im Ueb rigen kann den Beviersausschiissen das Zeugniss nicht versagtVerden, s sie im Jahre 1870 der Bergbehorde gerne und willig mit Bath und Tliat au die ^ 8'ngen und mit lobenswerthem Eifer dort einschritten, \vo es die Verhaltnisse es Revieres erheischten. I^ie zum Ausdrucke gekommenen Wunsche der Bergbau- und Hiitteinverks-^Sltzcr sind in der Hauptsache die alten geblieben. Eine Herabsetzung der P^^otnmenstcuer, oder doch eine Aenderung der Bestimmungen in Bezug der ^stellung des Beinertrages dahin, dass auf die Amortisirung des Anlagecapitales Uctsicht genommen und die Kosten neuer Werksanlagen in Anrechnung gebracht werden diirfen, wird dringlich herbeigesehnt; ebenso wird die thunlichste E'n' flussnahine aui die Eisenbahnverwaltungen vvegen Er m ii s s i gu n g d er Frachten-tarife und Abstelluug mannigfacher Unzukommlichkeiten erbeten. Als Letztere werden hervorgehoben: die (Jusi c h er he i t der I j i e f e r z e i t, ha u fig e Abgiinge beim Fracbtgute (insbesondere bei Steinkohlen). welcbe die Babnen keinen Ersatz leisten — vvas notbvvendiger VVeise zu viek" Conflicten mit den Koblen-Consumenten fiihrt —, ausserdem noch unbegrundetc G e b u h r e n a u fr e c h n u n g e n. AlsBeispiei des letzt ervvahnten (Jebelstandes \vird angefiihrt, dass d,e Kaiser Franz Josefsbabn sicli per Waggou Kohle eiue Auf- und Abladegebiibr von 3 fl. 20 krn. berechne, ungeacbtet dessen, dass auf dieser Bahn, vvelcbc d|e Kohle nur Transito befordert, das Auf- und Abladen gar nicbt besorgt wird. Nicht unwesentlicbe Hemmnisse der freien Entwiekelung derMontan-lndustr|e wollen einige Bergvverksbesitzer darin gefunden baben, dass bei Ausiibung der, §. 131 des allgemeinen Bergvverksgesetzes gevvahrleisteten Befugnisse, nament1 bei beabsicbtigten Herstellungen von Gebauden und sonstigen Werksanlagen viel zu grosse Scbvvierigkeiten in den Weg gelegt und das Interesse des Bergbaues '°n Seite der politischen Behorden nur ungeniigend gewabrt \verde, so z\var, dass d,e beziiglicben gesetzlicben Begiinstigungen nicbt selten zu illusorischen werden kdnnen. In dieser Richtung diirfte eine Abbilfe durch den Erlass einer Vorschr* zu erzielen sein, vvelche die politischen Behorden verhalt, sicli vvenigstens inFaflen’ wo der fachkundigen Beurtbeilung unterliegende Anslande gegen Gestattung 'ol derlei Werksanlagen erhoben \verden, mit den Bergbeborden vor der Entscheidun» ins Einvernehmen zu setzen. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Waren schon die Jahre 18®® und 1869 fiir die Montan-Industrie in diesem Bergbauptmannschaftsbezirke iiuss giinstig, so ist diess nocli mehr im Jahre 1870 der Fali gevvesen, indem der Oe vvertb der Montanproducle eine Hohe erreichte, wie nie zuvor. Im Jahre 1870 betrug der Geldvverth, und zwar: der Bergbauproducte im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke . . . im Bergcommissariatsbezirke.......................... der Hiittenproducte im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke ............................... 283.391 fl. 27 kr. im Bergcommissariatsbezirke............. 102.898 „ 8S * 386.290 zusammen . . 1,866.831 d- ^ ^ . 868.332 fl. 31 kr' . 302.209 ^^jL- 1,170.841 fl- 78 kr' Werden hierzu noch die beim Lukawitzer Mineralwerke erzeugten anderweit,igen Nebenproducte, als Schwefels;iure Und Superphosphat (Kunstdiinger) gerechnet mit............... 120.000 fl. — krn. so ergibt sich ein Gesammtwerth voa..................... 1,676.831 fl. 90 krn. Ul>d mit Riicksicht auf den Gesammtwerth iin Jahre 1869 mit . 1,389.732 „ 56 „ "n Mehrwerthe von ....................................... 287.019 fl. 34 krn. Aus der nachstehenden Zusammenstellung ist das Steigen des Werthes der ®°ntan-Production imKuttenbergerBerghauptmannschaftsbezirkeseitderWirksamkeit ^es allgemeinen Berggesetzes zu entnehmen; nach derselben betrug der Gesammt-Werth der Montan-Production mit alteu Nebenproducten: im Jahre 1855 . . . . . 942.766 fl. 30 kr. osterr. Wahr. * n 1856 • . . . . 942.497 99 38 99 99 99 ” v 1857 . 985.817 99 80 99 99 99 » rt 1858 998.765 99 44 99 99 99 >» * 1859 914.423 n — 99 99 JI » n 1860 999.867 99 72 99 99 n n *» 1861 940.827 99 47 99 99 99 » n 1862 . . 1,054.221 n 29 n 99 J) r> * 1863 911.911 99 54 n 99 99 » n 1864 . . . . . 973.891 99 2 99 V 99 lni November nnd December 1864 167.456 99 64 99 99 7) im Jahre 1865 . 983.357 99 77 n n 99 » » 1866 902.481 7) 25 19 99 99 » T 1867 1,087.687 99 13 99 n 99 » y> 1868 1,417.765 99 43 99 99 99 » 99 1869 . . 1,389.732 99 56 n 99 99 99 » 1870 . . . . 1,676.831 99 90 M 99 99 Es hat sich somit derWerth derErzeugung in diesen 16 Jahreii um 77'8Percent ei'liiiht. In welcher Weise die Erzetigung der einzelnen Montanproducte in diesen ^ Jahren zu~ nnd abgenommen liat, ist aus nachstehender Uebersicht zu ersehen. Cr- O- tC* 03 oo co ara oo Oo sr- ca to trr 03 oo g- ca co 00 rfa- O «K O co **■ co 00 oo 00 co ca to 00 Ca >**> O pr pr sr co p- p bo ca co co to o o Daraus ist ersichtlibh, dass die Bergbaue auf Silber und Blei, sowie das Afsenikwerk in Riesenhain nunmehr gar keine Erzeugung liaben, die Eisenwerke aber im Verhaltnisse zu dem Jahre 1856 um 50 Percent \veniger, das Luka\vitzer Minerahverk um 50 Percent mehr erzeugteu; liingegen weisen die Graphit\verke seit di<«er Zeit eine 'achtfaclie, die Steinkolileiuverke mehr als die fiinffache und die 8i“aunkohlenwerke eine neunzigfache grossere Erzeugung nach. Der Grund des Riickganges in der Erzeugung der edlen Metalle liegt m«ist darin, dass alte Baue gewaltigt werden, dass der uothige Betriebsfond mangelt Un,l dass sieb das Capital iiberhaupt mehr der Graphit- und Kohlenerzeugung zu\vendet. Der Stillstand des Arsenik\verkes bat seinen Grund darin, dass der Arsenik, als Gesundheil schadlich, immer mehr in der Industrie verdrangt und durch andere Stoffe ■ ersetzt wird. Der allmiilige und stetige Ruekschritt in der Eisen- 1 nd us t ri e ist dem Umstande zuzuschreiben, weil der Bezug der Eisenerze sebr kostspielig und oft nicht ausreichend ist, und \veil die Eisen\verke so \veit von den ^senbahnen entfernt sind, dass eine Venvendung von Coaks sehon der Kosten wegen n,cht moglich ist; iiberdiess steigen die Holzpreise mit jedem Jahre, so dass eine Concurrenz mit anderen Eisenwerken nicht gut moglich und jedenfalls eine Ver-roinderung des Betriebes unausbleiblich ist. Wenn auch eine Erhohung der Eisenerzeugung im Jahre 1870 im Werthe von ^8.858 fl. sichergab, so diirfte diess nur dem Umstande zuzuschreiben sein, dass durch die Kriegsereignisse im Jahre 1870 die Concurrenz des Auslandes zum Theil pliemmt war, was den einheimischen Eisemverken zu Gute kam. Es diirfte sich Jetloch der gegenwartige Zustand, namentlich tur die Eisenwerke im sudlichen ^hmen, nicht lange halten und mit ganzlicher Betriebseinstellung abschliessen. Bemerkt wird nur, dass seit dem Jahre 1862, somit in acht Jahren, die fiinf Eisenhiittemverke, und zwar Pelles im Bezirke Polna der Clotilde Grafin Clam-Engenthal im Bezirke Semil desFiirsten EmilRohan, Bienenthal im Bezirke Pil-&ram des Fiirsten Schonburg, Theresienthal im Bezirke Kaplitz desFreiherrn vonRiese-Stallburg und Gabriela im Bezirke Kaplitz desEduard Thomas zur Auflassung gelang-*en> und dem Vernehmen nach noch \veitere Betriebseinstellungen zu gevvartigen sind. Mit dem stetigen Steigen der sonstigen Industrie haben das Schwefel- und ^■nerahverk Lukawitz, dann die Graphit- und Kohlen\verke moglichst Sleichen Schritt gehalten. Was das Luka\vitzer Minerahverk betrifft, so erzeugt dasselbe zumeist Sclnve-fels;iure und Superphosphat (Kunstdiinger), welches lelztere in neuerer Zeit von ^enLandwirthen sehr gesuchtwird, und wofur grosse, im Jahre 1871 zu effectuirende ^eslellungen eingegaugen sind, so dass auf einen grosseren Ertrag in den folgenden ^ahren gerechnet werden kanu. Im Jahre 1870 wurden erzeugt 16.000 Centner Sch\vefelsaure im VVerthe von 64.000 (1. und 14.000 Centner Kunstdiinger im ^erthe von 56.000 fl. Die grosse Nacbfrage nach Graphit bat auch eine grossere Thiitigkeit bei den bestehenden Graphitwerken, sowie viele neue Schurfunternehmungen hervor-Sei'ufen, so dass nicht nur die hoffnungsvolleren Gegenden im Budweiser und Taborer Kreise mit Schurfkreisen belegt, sondern auch Graphitlagerstatten von sehr miltelmiissiger Qualitiit in Angriff genommen wurdcn, umi zwar um so mehr, als die Raffinirung des Graphits jetzt mit Vorlheil vorgenommen werden kann. Nach al'e' dem diirfte die jetzige Grapbiterzeugung noch lange nicht die griisste Hohe erreicM haben. Auch die Steinkohienvverke haben im Jahre 1870 eine grossere Erzeu gung um 322.858 Centner erzielt, was zumeist auf Rechnung des Kohlenwerkes des Fiirsten Sehaumburg-Lippe in Schwadowitz, dann der Kohlen\verke des Freiherrn von Silberstein und der Gebruder Miiller in Schatzlar kommt. Im Laufe des Jahres 1870 iiberging das Kohlenwerk des Freiherrn von Siil)el' stein in Roth-Kosteletz, welches inmitten der Werks-Complexe des I' iirsteI1 . Jpr Schaumburg - Lippe lag, an Letzteren, wodurch eine einheitlichere Leitung gesammten Werks-Complexe uud eine liiihere Erzeugung von 107.000 Centncri1 erzielt wurde. Eine noch liiihere Erzeugung stelit in Aussichf. Die Werke des Freiherrn von Silberstein uud der Gebruder Miiller haben e>ne liiihere Erzeugung von 214.000 Centnern erzielt, und uberdiess wurde von jede111 dieser Unternehmer eine grosse Maschinenschachtanlage bis auf den Tiefbau her gestellt, so dass auch bei diesen Werken eine grossere Forderung anzuhoffen ist- Bei der Werksunternehmung des Rudolph Manger in Schatzlar \vird noch nul dem Haspel aus den Sehachten die Kohle durch Menseheu gefiirdert, wesshalb d°rt bei dem herrschenden Arbeitermangel nicht leicht iiher 140.000 Centner Kohl*511 erzeugt werden kiinnen. Die ubrigenKohlenwerksunternehmungen, \velche zusamo1611 zvvischen 60—70.000 Centner jahrlich erzeugen, sind nur von unte dass dieses Werk grosse Einlnisse und Schaden erleidet durch die jahrlich niehr iiberhandnelimende Unsicherheit und Unregelmiissigkeit im Eis enbahnver-k e lire, dann in der riicksichtslosen Behandlung der Giiter durcli die Eisenbahn-bediensteten, und dass die Eisenbabn-Direetionenr auf derlei Besclnverden auch »ur eine Ant\vort zu geben fiir iiberfliissig eracbten. Aebnliche Klagen \verden i|,s gesammt von den Industriellen gefiihrt, und beispielsvveise wird angefiibrt, dass> \vahrend friiher der Frachtcr die Fracbt bei Verlust der Frachtkosten imierlia^ 3—4 Tagen von Kuttenberg nach Prag oder zuriick abliefern musste, es derzeit o seclis Woehen und uiebr bedurlte, um eine Fracbt auf derselben Strecke 'lM befordern. Die Industriellen sind der Ansicbt, dass, wenn die Eisenbahnen bobe Fraclit-satze, Agio und andere Zuschlage, dann Zwangs-Assecuranzgebiihren berechnen und einlieben, fur Bescbadigungen aber nur bei vveiterer Assecurirung und nach \veitliiufigen Erbebungen Ersatz Ieisten, ferner hohe Lagerzinse einlieben, und dass> wenn die Balinen Massen von Getreide und sonstigen Producten, namentlich Spiitherbste und im Winter ins Ausland regelmassig befiirdern konnen, dieselbei* aucli gehalten sein sollten, iliren sammtlichen Verpfliclitungen gegeniiber den inlan' discben Industriellen gleich den ebemaligen Frachtern nachzukommen, zumal durch dieselben die Fritcliter verdrangt wurden und vvegen der durch Zinsengaranhe11 privilegirten Balinen die Errichtung von Parallel-Babnen nur sclnver durchfuhrbai' 's*' Als Mittel, diesen Uebelstanden bei den Balinen oline viele Aufsicht und Muhc zu steuern, wird von den Industriellen angegeben: 1. dass mindestens die Hauptbahnen zur Legung doppelter Geleise verhalte" werden; ‘2. dass unter keiner Bedingung eiue zeitweilige Einstellung der Fracnteu* aufnabme stattzufinden liiitte, und 3. dass fur sammtliche Fracbten Lieferungsfristen innerhalb eines festzu-setzenden kurzen Termines eingefiibrt \verden. Von Seite der Bergbauptmannschaft \vird hervorgehoben, dass gemiiss §• ^ a. B. G. und §. 12S der Vollzugsvorscbrift von allen aufgelas s ene n und erlo' sehenen Be rgb a u be r e ch t igu n ge n die darauf sich beziehenden Karten, biicher, Handzeichnungen etc. der Bergbehorde zu iibergeben sind, vvelclie dieselbei' mit umstiindlielien Verzeichnissen zu verwahren und in den Vormerkbiiche1'11 auszuzeichnen hat, was in bergpolizeilicher Beziehung von iiusserster Wiclitigke^ ist, um vorkommende Tagbriiche und sonstige Vortalle gehiirig beurtheilen za kiinnen, gleicbzeitig aber auch bei Wiederaufnahme solcher alter Bergbaue d'e Erfabrungen der fruheren Besitzer benutzen und liierdurch unniitze Geld- und Zeli' versplitterung vermeiden zu konnen. Da nun eine Unternelimung behufs Wiederaufnahme cines ehemals ararischen, nunmehr erloschenen Silberbergbaues die Einsichtnahme in die vorhandenen Karten und hauptsachlichsten Betriebsberichte ansuchte, um das Verhalten der Giinge, die „ Ursache der Auflassung etc. kennen zu lernen, die beziigliche ararische Unterneh-mung angeblich wegen Mangel des nothigen Personales dem Ansinnen der Berg-tauptmannschaft um Ausfolgung dieser Behelfe keine Folge gab, sondern dem Privat- u,1ternehmer zumuthete, diese Behelfe selbst oder durch einen Bevollmachtigten in ^er umfangreicben Registratur zu sueben und einzusehen, was wieder nur mit n'cht zu rechtfertigenden Unkosten erfolgen konnte, wurde dieser Gegenstand dem k- k. Ackerbauministerium mit dem beziiglichen Antrage zur Kenntniss gebracbt. Allein die Bergliauptmannscbaft glaubt, dass es iiberhaupt angezeigt ware, die ararische Bergbauunternehrnung anzuweisen, derartige Behelfe von allen aufge-lassenen ararischen Bergbauten an die Berghauptmannschaften abzugeben, zumal die afarische Bergbauunternehrnung denselben gesetzlichen Bestimmungen wie die Pristen untersteht und denselben es jederzeit ireigestellt bleibt, diese Behelfe einzu-sehen, indem durch einen allfalligen Verkauf der ararischen Werke die fiir die Montan-Industrie so wichtigen Behelfe, wenn auch nicht vei'loren, so doch im Allge-*emen unzuganglich bleiben wiirden. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. In der Produetion blieben die Stein-kohlenbergbaue und die Gabegottes-Zink- und Bleierzzeche bei Romerstadt, sowie ^'e Eisenliiitten und das Graf Mensdorfsche Alaumverk bei Boskowitz gegen das ^°*‘jahr zuriick, indess die Graphitvverke, die Braunkohlenbergbaue, und insbesondere ^'e Eisensteiubergbaue sich \vieder zu einer hoheren Erzeugung aufschwangen. Schlesien. Berghanptmannschaft Olmiitz. Im Allgemeinen muss bemerkt "'erden, dass die Montan-Industrie Schlesiens, namentlich was ilir Hauptobject, die Steinkohle, betrifft, einer immer grosseren Ent\vicklung entgegen geht, und seit den ^etzten Jahren einen uberraschenden Aufsclnvung genommen hat, welcher sich zwar n,cht so selir in der ziffermassigen Darstellung derProductions-Mengen, als vielmehr 111 'len sowohl oberirdischen als auch unterirdischen Betriebseinrichtungen, dann in ^ei' Erbauung formlicher Arbeiter-Colonien manifestirt, iiberdiess alier auch aus der bedeutenden Zunahme der Bergarbeiter zu entnehmen ist. Bei diesen Betriebseinrichtungen ist jedoch nicht so selir die Zalil, als die Art derselben zu beachten und diese liisst sich nur durch eigene Anschauungentsprechend 'viirdigen. Dass die angegebenen Productions-Mengen mit dem Aufsclnvunge nicht Sleichen Schritt zu halten sclieinen, ist dadurch zu erklaren, dass einzelue Werke dire Fiirderung nicht vollstiindig angegeben bahen diirften, andere aber wegen noth-Weiu% gewesenen tauben Arbeiten die Mannschaft der Kohlengewinnung theihveise entziehen mussten. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Die Ausweise ergeben eine ^deutende Zunahme bei der Kohlen-Production sowohl der Quantitiit, als auch den ^erthe nach und eine nicht unbedeutende Abnahme bei der Galmei-Production. Die erstere begriindet sich durch den ungemein strengen Winter, welcher den Absatz liir fossilen Brennstoff, souie diu Preise dieses Productes ungemein gehoben batte. so zwar, dass die Kohlenpreise in Krakau die ungeheure Hiihe von 90 krn. per Cb-erlangten und die Hiihe von 50—60 krn. per Ctr. noeli weit in das Jalir 1871 binein bebielten; die letztere bingegen wurde herbeigeluhrt durcli die ungiinstigen Absatz-verbaltnisse fiir Galmei in Folge des letzten franzosisch-deutsehen Krieges, weleher die Betriebseinstellung der meisten Gruben auf Galmei im Krakauer Gebiete zul Folge batte. B. Raumliche Ausdehnung des Bergbanes. a) Freischiirfe. (Hi e rž u Ta b e] 1 e I.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Zu de" bei Beginn des Jahres 1870 bestandenen 493 Freischiirfen sind im Verlaufe des-selben durch bestiitigte Anineldungen 504 neue zugewachsen, bingegen durch freiwillige Heinisagung und durcli amtliche Loschung 93 in Abfall gekommen, w°r* nach mit Schluss des Jahres 914 Freischiirfe, also um 421 mehr als im Vorjal**e aufrecht verblieben, was einem Zuvvachse von 85-4 Percent gleichkommt. Freigefahren wurdeu 2 Freischiirfe auf Grapbit, und gegen das Ende dcS Jahres wurde noch fiir weitere 2 Freischiirfe auf Steinkohlen die Freifahrung angesucht. Die Gesammtzahl der Freischiirfe vertheilt sich auf 39 Steuerbezirke. K|,ie wesentliche Vermehrung der Schiirfungen ergab sich in den Steuerbezirken Glogg' nitz und Neunkirchen zumeist auf Eisenerze, in den Steuerbezirken VViener-NeU' stadt und Neulengbacb auf Braunkohlen, in den Steuerbezirken Gutenstein, Hainfeld- Lilienfeld und Kirchberg an der Pielach auf Steinkohlen, endlich in den Steuei -bezirken Baabs und Horn auf Grapbit. Die Zalil der Freischiirfer (63)bat sich gegeniiber jener aus demVorjahre um neun v e rm e h rt, und es enlfiel aufjeden Einzelnen im Durchschnitte der Bes1,z von 14-5 Freischiirfen. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. In diesem Lande, vvelclies in der jiingst vorangegangenen Periode eine grosse Vermehruug der Freischiirfe aufzuweisen batte, sind vvahrend des Jahres 1870 die Schiirfung®11 mehr coneentrirt und eine Anzabl von wenig oder gar keinen enlsprechenden ErK>lg verheissenden Freischiirfen aufgelassen \vorden, namentlich im Bereicbe des Kobernauser Waldes im Steuerbezirke Mattighofen, dann in den Steuerbezirke11 kircbdorf, Weyer, Braunau, Mauerkirchen und Wildshut. Zu den bei Begi m1 ^eS Jahres 1870 bestandenen 615 Freischiirfen sind nur 21 neue angemeldet und be-statigt vvorden, dagegen 259 durch freiwillige Anheimsagung und amtliche ^°' schung in Abfall gekommen, daber zu Ende des Jahres nur noch 377 aufrecht verblieben. Es haben sich also dieFreischiirfe um 238, d. i. um 38-7 Percent, verringert. Von der Gesammtzahl vertheilen sich 267 Freischiirfe auf Braunkohlen ■n den Steuerbezirken Voklabruck, Fraukenmarkt, Ried, Mattigliofen und Wildshut, ^ aul Steinkohlen im Steuerbezirke Weyer und 87 auf Eisenerze in den Steuer-bezirken Kirchdorf, Windiscbgarsten und Weyer. Zur Freifahrung sind 10 Freischiirfe gelangt, darunter 2 auf Eisenerze "ud 8 auf Braunkohlen. Die Zalil der Freischiirfer (10) bat sich um 2 ver meh rt, und es entfiel auf jeden derselben ein durchschnittlicber Besitz von 39-2 Freischiirfen. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die im vorigen Jahre zu einer aussergew6hnlichen Hdlie gestiegenenSchurfbau-Unternehmungen haben sich nahezu auf derselben Hohe erhalten; die vvenigen schon im Vorjahre aufgel.asseuen ara-rischen Schiirfungen \vurden niclit \vieder aufgenommen. Zu den am Schlusse des Jalires 1869 in 102 Schurfgebieten aulrecht bestan-^eneu 2.548 Freischiirfen vvurden im Laufe des Jalires 1870 50 Schurfgebiete und ■008 Freischiirfe ervvorben, dagegen 41 Schurfgebiete und 1.138 Freischiirfe ge-5scht. so dass am Schlusse des Jalires 1870 in 111 Schurfgebieten 2.418 Frei-schiirfe aufrecht verblieben sind. Von den geloschten Freischiirfen kamen 35 zur Massenverleihung, und *War auf Eisensteine in der Umgegend von Eisenerz, Radiner, Johnsbach und Greith > und aut Braunkohlen in Feeberg bei Judenburg 5 Freischiirfe. Die Anzalil der Freischiirfer bat sich von 57 aufOOgelioben, sohin ebenso, ^le der Durchschnitt der auf einen Freischiirfer entfallenden Anzalil Freischiirfe (von 44'1 auf 40-3) sich wenig geandert. Das Maximum der Freischurfanzahl im Besilze eines Freischiirfers — des Franz kges hob sich von 1.280 auf 1.305 Freischiirfe, woran sich 232 Freischiirfe ei Actiengesellschaft der Innerberger Hauptgewerkschaft, 99 der steierischen Eisenindustrie-Gesellschaft, 91 der Neuberg-Mariazeller Gewerkschaft, 82 des Heinrich Drasche Ritter v. VVartinberg, 64 des Ferdinand Geyer, 57 des Julius Prochaska, 56 des Josef Ritter v. Wachtler, 55 des A. Eitel, und weiters abwarts von verschiedenen anderen Schiirfem reihen. Die Zalil der Freischiirfer bat hiernach um 5-26 Percent zu-, und jene der F r e i s c h ii r f e um 5-1 Percent a h g e n o m m e n. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Itn Jahre 1870 ivurden Frei-hiirfe neu angemeldet 940, geloscht 615, blieben somit aufrecht 325; *erzu die mit Schluss des Jalires 1870 bestandenen alteren 970 Freischiirfe ge-‘ec.hnet, so ergeben sich mit Schluss des Jalires 1870 1.295 aufrecht bestandene reischiirfe, und daher ein Zuwachs von 323 Freischiirfen gegen die mit Schluss es Vorjahres verbliebenen, das ist eine Vermehrung von 33-24 Percent. Durclischnittlich entfielen im Jahre 1870 auf einen Freischiirfer (H Freischurfe melir als im Vorjahre. Von den F reischiirfen 1j e s tanden in den Steueramtsbezirken. Tfiffer.... ................................. 171 Cilli.........................................128 Eibiswald.....................................122 Oberburg......................................119 Windiscbgraz..................................112 Gonobitz......................................104 Voitsberg................................ . 97 Marburg........................................87 Mahrenberg.....................................60 Deutscblandsberg...............................39 Lichtenwald....................................28 Franz.................................... . 28 Arnfels...................................... 27 Frohnleithen...................................24 Schonstein.....................................21 a«f Die iibrigen Freischurfe vertheilten sich aui' weitere 18 Steuerbezirke. In den Bezirken Mahrenberg, Oberburg, Franz bestanden Freischiirfe Eisenerze, in den Bezirken Frohnleithen und Lichten\vald auf 151 ei- u" Zinkerze, im Bezirke Mahrenberg auf Graphit, in den Bezirken Wiudiscbgr‘lZ’ Windischfeislritz, Gonobitz auf Steinkohle, in den iibrigen Bezirken aU Braunkohle. Bei den Schurfarbeiten trat das Bestreben zu Tage, sich grossere Coinplexe durch Anmeldung mehrerer Freischurfe zu sichern, \vas vorzugsweise hinsichtli^ des Vorkommens schwacherer Flotze in grosserer Teufe mit Biicksieht auf die h|el durch leichter ermoglichte Erwerbung grosserer Massen-Complexe, in welchen dustrie Karntens. Die II iittenberger Ei sen\verksges el 1 scbaft besitzt weitaus die ,Ile|sten Freischiirfe, und zwar vorzugsvveise auf K o hi e n und Eisenerze; ^’ese Gesellschaft stosst mit hohemKostenauftvande imLavanttbale, dann im Gebiete ^ep Gerichtsbezirke Bleiburg und Eberndorf tiefe Bohrlocher nieder. Dort, wo sieh Tertiar- Formation in grosserer Ausdebnung erkennen liisst, ist das Termin mit ‘“eiscliiirfen dieser Gesellschaft bedeekt, in welcben, wie ervvabnt, bereits mebrere Aufschliisse gemacht vvurden, wie solehe nicht minder auch fiir die nachste Zukunft 211 erwarten stehen. Die B 1 e i b e r g e r 15 e r g \v e r k s - U n i o n und alle griisseren Bleibergwerks-besitzer des Landes haben zahlreiche Schurfunternehmungen in den Kalkalpen ein-Seleitet und auch diessfalls sind, nachdem im Jahre 1870 auf Grund eines lohnendeu eierz-Aufschlusses eineGrubenmassenverieihung beim Werke Raibl II statt- Munden hat, gegriindete Hoffnungen auf \veitere Aufschliisse vorhanden. An Zalil ger‘nger, ;ils did F reischiirfe aufBleierze, sind jene auf Erscb iirfung von Eisen-Statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 4. Ilcft. 3 e ržen in den nordostlich gelegenen Centralalpen Karntens, in welchen die erzfiih-reuden Kalklager grosstentheils in Glimmerschiefer eingebettet sind. Bei Schiirfungen auf Eisenerze sind die Hiittenberger Eisenwerksgesellsch^ und das Eisenvverk Olsa, und zwar erstere wiederholt, iinJahre 1870lindiggewol'^e" und haben Verleihungen von Grubenmassen im sogenannten Ratteingraben nordlic von Guttaring envirkt; weitere Verleibungen auf Grund von Funden aus jiings,cr Zeit diirfteri in Bitlde naehfolgen. Auf edle Metalle bestand im Jabre 1870 nur eiu Freiscluirf in den krysta-linisclien Sebiefern des oberen Mollthales, \velcher den neu zusamineiigetreteneU Gesellschaftern des Goldbergvverkes Goldzecbe und Wiiscbgang gebiirt. Auf K u p f e r bestehen einige Freischiirfe imGerichtsbezirke Bleiburg, auf Kupfe' fahlerze z\vei im Gericbtsbezirke Villach; auf Grap hit bestehen zvvei Freischiirfe Klammberge bei Radenthein, ein dritter befand sicli im Gurkthale, gelangte aberi® Laufe des Jahres 1870 wieder zur Loscbung. Die Freiscbiirfe sind last durcbgebends in testen Handen und hat die al|e Kuxkranzlerei vollig aufgehiirt, nachdem es speculativen, auf blosse Uebervortliel lung ausgebenden Schiirfern nicht mehr gelingen will, auf Kosten der Leichtgh*11^ keit mit werthlosen Schurfobjeeten Gescbiifte zu macben. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Audi im Jalire 1870 bat eine Zu* nahme an Freiscbiirfen stattgefunden, indem die Zabl von 245 des VorjahreS auf 257 stieg. Hieran betheiligten sicli durchaus nur Private, da das Aerar daS erzfiihrende Gebirge in Idria bereits mit ausgedehnten Grubenmassen sicli ge sichert hat, Der grosste Zmvaehs ergab sich in den Bezirken Gurkfeld, Krainbui? und Radmannsdorf, und zwar im Bezirke Gurkfeld wegen Untersuchung ^el Trias-Kalke bei Nassenfuss behufs Gewinnung von Galmei, im Bezirke Krainbuig bauptsaclilicb wegen Erscburfung alterer Braunkohle, welche in den dortigen Eocen Sehiehten an versehiedenen Puncten, aber stets mit geringerer Machtigkeit ausbeiss • lin Radmannsdorfer Bezirke bat die Untersuchung der tertiaren Sandsteu' sehiehten bei Feistritz in der Wochein, und die vermehrte Nacbfrage um ^el1 sogenannten Wocheinit (eisenhaltiges Thonerdehydrat) zur Erweiterung der Scliui t arbeiten beigetragen. Das Zuriickbleiben der Freischurfzah! gegeniiher dem Vorjabre im Bezi>ke Laibach hat seinen Grund in dem minder giinstigen Erfolge der Schiirfungen au| altere Braunkohle und in der hierdurch bedingten Auflassung einer grosseren Anza derselben. Die nachgewiesene grossere Anzahl der Freischiirfer findet il,re Erliiuterung in dem Umstande, dass vier Parteien Freischiirfe in zwei verscbiedei,el1 Bezirken, und zwei Parteien solehe sogar in drei Bezirken besitzen. Mit Ausscl>luS' dieser Doppelzahlungen wiirde sich demnacb die Anzahl der Freischiirfer richtig®1" aU* 45 besebranken, woraus hervorgeht, dass dieZunahme der Freischiirfer nicht aussel Verhaltniss zur Zunahme der Freischiirfe steht. Vergleicht man die nummerischen Verhaltnisse der Freischiirfe des letzten Uecenniums, so ergibt sich das nachfolgende Bild, in welchem sicli aucii der Wechsel m den gesetzlichen Bestimmungen — die Einfiihrung der Freischurftaxe, und deren sPatere Ermassigung — wiederspiegelt. Im Jahre Freischiirfe Freischurfer 1860 ............................563.........................46 186 1............................543.........................48 1862 116 28 1863 ............................ 94 23 1864 ............................ 81 22 186 5............................ 88.........................22 1866 ............................ 79.........................24 1867 ............................ 92 26 1868 ........................... 157 28 1869 ........................... 245 43 1870 ........................... 257 53 Es zeigt sicli hiernach seit dem.lahre 1866 eine coutinuirliche, in mehrfacher ^ezieliung sehr erfreuliche Zunahme der Freischiirfe, an welcher die (vermoge Ministerial-Erlasses vom 14. Juli 1862) den Schiirfern gestattete Anlage eines gemein-Schaftlichen Haupteinbaues nicht geringen Antheil hat. Kiistenlatld. Berghauptmannschaft Laibach. ImKiistenlande h ob sich die ^ah 1 der Freischiirfe von 75 auf 84, das ist um 12 Percent, wodurch das Zahlenverhaltniss im Gegenhalte zu Krain als ein noch giinstigeres erscheint, da in ^rain der Zuwachs nur 4-44 Percent betriigt. Der griisste Theil der zugewachsenen ^1 eischiirfe entfallt auf dieBezirkshauptmannschaCt Sessana, wo neben der franzii-Slsehen Gesellschaft auch einheimische Parteien mit der Erschiirfung der sehr gufen, in geringer Machtigkeit einbreclienden Eocenkohle von Scofle und Umgehung lllr Gltick versuchen. Das Gegenstandsjahr ist also beziiglich der Zalil der Schiirfungen seit 1860 ^as gtinsligste, vvie die nachstehende Tabelle zeigt: Im Jahre Freischiirfe Freischiirfer 1860 ........................ 18 ............................ 5 1861 ........................ 24 ............................ 5 1862 ........................ 21 ............................ 4 1863 ........................ 16 ............................ 2 1864 ........................ 12 ............................ 1 1865 ....................... 76 ............................ 5 1866 .......................... 72 3 1867 ........................ 71 ............................ 2 1868 ..................... 74 ............................... 4 1869 ........................ 75 ............................ 5 1870 ........................ 84 ...........................'10 3* DasJahr 186i> macht sieli durcheine rasche Zunahme der Freischiirfe (12:7®) benierkbar, \vas sich durch das im genannten Jahre erfolgte Erloschen des ai|S' schliesslichen Privilegiums der adriatischen Steinkohlenhauptgewerkschaft erklart. Aus demselben Grunde, \vie in Krain, reducirt sich auch imKiistenlande die Anzahl der Freischiirfer, und zwar von 10 auf 8, wogegen sich hierdurch die Quote der aul einen Freischiirfer entfallenden Freischiirfe auf 10-6 erhoht. Dalmatien. Berghauptmannschaft Zara. Deu im Jahre 1869 bestandenen 10 Freischiirfen sind in verschiedenen Gegenden des Landes 94 neue Freischiirfe zugewaclisen, von denen vier auch zur Verleihung gelangten. — Die Folgezelt wird zeigen, ob diese, fiir die hierliindigen Verhaltnisse thatsachlich sehr zahlreichen Freischiirfe sich vortheilhaft ent\vickeln und einen entsprechenden Aufschwung 111 der Montan-Industrie begriinden \verden. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Zu den mit Ende 1869 aufrech* gebliebenen 52 Freischiirfen sind im Laufe des Jahres 1870 10 Freischiirfe z11' gewachsen, durch Loschung dagegen 22 Freischiirfe in Abfall gekommen, d»'iel sich bei einer Verminderung von 12 Freischiirfen gegen 1869, mit Schluss 1870 ein Bestand von 40 Freischiirfen ergibt. Die in Abfali gekommenen Freischurfe bestanden zum grosseren Theile m Siid-Tirol. Die mitSchluss 1870 bestandenen Freischurfe vertheilten sich auf 10 politische Bezirke; 10 derselben \verden vom Aerar und 30 von 19 Privaten betrieben. In Nord-Tirol bezwecken diese Freischurfe Aufschliisse von Kupfer-, Blei'’ Zink-, Eisen- und Golderzen, wahrend der grosste Theil der Freischurfe in Siid-Tirol Blei- und Queeksilbererz-Lagerstatten, dann Braunkohlen fuhrendes TerraU> untersucht. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Die Z a h 1 der F r e i s c h ii r f e ist in1 Jahre 1870 neuerlieh gestiegen; Ende 1869 waren 41 Freischurfe aufrecht, Jahre 1870 sind 29 zuge\vachsen, dagegen 17 in Abfall gekommen, wornach sich-bei einer Vermehrung von 12 Freischiirfen gegcn das Vorjahr, mit Schluss des Jahres 1870 ein Bestand von S3 Freischiirfen ergibt, \vovon auf den Bezii'k St-Johann, in welchem sich schon seit Jahren die regste hergmiinnische Thatigkelt entfaltet, allein 49 Freischurfe entfallen. Sammtliche Freischurfe sind in Hiinden von Privaten, und sie haben grossten-theils Aufschliessung von Gold-, Kupfer- und Eisenerzen zum Gegenstande. Der Umstand, dass durchschnittlich in Tirol nurl*/2, im Salzburgischen 3'A Freischurfe auf einen Privat-Freischiirfer entfallen, und der grosste Besitzstand eines Freischiirfers nur 12 Freischurfe betriigt, welche iiberdiess nicht aneinan(*er lagern, hat zur Folge, dass auch im Jahre 1870 ein Begehren um Bauhafthaltung >,n Sinne der Ministerial-Verordnung vom 14. Juni 1862 nicht vorgekommen ist. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Die Zalil iler mit Schluss des Jahres aufpecht verbliebenen Freischiirfe hat 2.269 betragen; dieselben ltaben sich s°mit gegen das Vorjahr, fiir welches 1.865 Freischiirfe nachge\vriesen wurden, um 404 vermehrt. Zur Anmeldung gelangteu 5583 Freischiirfe, wogegen in Folge '°n Verleiliungen, freiwilligen Heimsagungen und Erloschungen 179 in Abfall ge-»ommen sind. Von den verbliebenen 2.269 Freischiirfen enlfielen 19 auf das Aerar Ull(l 2.250 auf 110 Privatschiirfer, wo auf jeden einzelnen dieser letzteren durchschnittlich 20 4 Freischiirfe kamen. Wie im Vorjahre befanden sich auch im Jahre 1870 die meisten Freischiirfe |n den beiden politischen Bezirken Schlan und Rakonitz, in welchen Bezirken das lln dortigeiiKohlengebiete noch vorhandene hergfreie Feld und die nicht allzugrosse Tiele der Flotze zu neuen Unternehmungen noch immer aufmuntern. Es bestanden namlich: im Bezirke Schlan . . 963 Freischiirfe, > „ Rakonitz 873 n ^•esen Bezirken reihen sich an: ^er ^ezirk Smichovv 196 Freischiirfen, * » Hofowitz 177 99 * » Karolinenthal 34 »» " n Pržibram 24 n " » Biihmisch-Brod 2 n Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Zalil der Freisch iir fe hat Slch um 122 vermehrt, dagegen jene derFreischurfbesitzer um 11 vermindert, so d z\var: im unmittelbarep Berghauptmannsebaftsbezirke................. 273 Freischurfe, und im Bergcommissariatsbezirke...............................610 „ zusammen . . 883 Freischurfe, s°mit gegendas Vorjalir um 116 Freischiirfe mehr bestanden. I Die bauptsachlibhsten Schurfunternehmungen bestanden im Bezirke Reichen-^ei8 auf Braunkolilen, im Bezirke Hohenmauth und Trautenau auf Steinkohle, im ezirbe Beneschau auf Graphit und im Bezirke Selčan auf Antimon. Hingegen sind im Bergcommissariatsbezirke sšimmtliche Freischurfe auf Gra-fbit und Braunkolilen angemeldet, auf welche letztere, namentlich in der letzten ei*> 40 Freischurfe angemeldet wurden. Die Zalil der Freischiirfer hat sieh im unmittelbaren Bezirke um drei ermindert, deren Unternelimungen ohneliin ohne Bedeutung somit nur vor-ei,geliend vvaren, wiihrend im Bergcommissariatsbezirke, ungeacbtet neue Schiirfer ^ftraten, deren Zalil gleicli blieb, \veil mehrere einzelne Freischiirfer sicli zu ^enieinsamen Schurfunternehmungen vereinigten. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die Zalil d er Freiscliiirfe is‘ imLaufedesJahres 1870— ungeachtet in demselben wieder 130 Freiscliiirfe gelosel^ wurden und die Zalil der Freischiirfer sicli mir um fiinf vermehrt bat — Z11 der im siidmahriscken Braunkohlen- und im Ostrauer Steinkolilen-Reviere, dann n> den relativ reiclisten Erzgebieten, namlich in den politischen Bezirken Hohenstadt, Littau und Sternberg erworbenen Freisehiirfe von 990 auf 1.285, und mitbin um 295 gestiegen. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die Zalil der F r e i s c h u r fe erfuhr eine Zu n ali m e um 132. Dieses Plus vertheilt sich auf den Bezirk Bielitz in,t 10, auf den Bezirk Freisladt mit 78, auf den Bezirk Teschen mit 3 (auf Stein- 1111(1 't ^ Braunkohlen) auf den Bezirk Freudenthal mit 3, auf den Bezirk Freivvaldau m11 und auf den Bezirk Troppau mit S Freischiirfen. In den letzteren Bezirken vare0 die Freisehiirfe behufs Auffindung von Eisenerz und Schwefelkies erworben vvorden- West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Dem Ausvveise liber die i"1* Schluss des Jahres 1870 bestandenen Freiscliiirfe ist zu entnehmen, dass il|! Stand gegeniiber dem Vorjahre bei den Aerarial-Freiscbiirfen sich zwar nicht ge»n' dert, bei jenen der Privatbesitzer bingegen nur um 29 zugen omm en, die Zalil i!el Freischiirfer aber sogar um 10 abgenommen hat. Diese geringe Zunahme der F*'el' schiirfe erklart sich durch den Umstand, dass die hoffnungsvollen Gegenden 1 KrakauerGebiete meistentheils durch belehnte Felder und Freisehiirfe bereits occiip11* sind, im westlichen Theile Galiziens bingegen erst bei einer gunstigeren Gestaltung der Communications-Verhaltnisse eine erhohte Schurfthatigkeit in manchen an unl* fiir sich hoffnungsreichen Gegenden moglicher Weise eintreten wird. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Die Zalil der Fre>' schiirfe hat in Ost-Galizien um 46 zugen omm en, oline dass man hiernach »u die Zu- oder Abnalime der Schurfthatigkeit sebliessen komite, da die bei \Veite"1 grijsste Zalil der Freiscliiirfe nur aus Furckt vor fremder Occupation bei zufall*Ben’ Erscheinen eines verirrten Speculanten angemeldet wurde. Audi in den Bergoč distrieten wird durch die Aufrechterhaltung oder neue Anmeldung von Freiseliu1'^" weniger eine wahrhafte Schurfthatigkeit, als die Sicherstellung fiir den Fali eii*el Aenderung der beziiglichen Occupationsnormen beabsichtigt. In den vibrigen Theilen Ost-Galiziens bez\vecken die Schiirfungen die Auf schliessung der Braunkohle oder der Kalisalze, grunden sicli aber in der Tbat n16'11 auf eine angehoffte lucrative Speculation des Zuvorkommens und sofortigen Verkau^ anbotes an reelle Unternehmer. Dass hierbei ganz todtes Terrain von Freischiirfen eItl genommen wird, ist bei der tibereilten Anmeldung und dem absatzigen Vorkofl>inel' der Braunkohlen und des Salzes ganz erklarlich. Bukowina. Berghauptmannschaft Lemberg. Die Zahl der Fre isc hi*1 ^ hat sich um 188 vermindert; dieser bedeutende Abfall der Freisehiirfe ist eBe'1 nur dem zuzusehreiben, dass die versuehte Griindung einer Actiengesellschattzlil11 J Al)baue eines mir 10 Zoll machtigen Braunkohlenlagers missgliickte. Nur im Kimpo-lunger Bezirke ist die Schurfthatigkeit anf neue. die Betriebs-Erhaltung oder Envei-*ei‘ung bezweckende Aufschlusse von Eisen- mid Kupfererzen gerichtet. b) Hergiverksmassen. (Hierzu Tabelle II.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Der zum ^ergbaue verliehene Gesammt-Fl achenraum (9,106.256 Quadrat-Klafter) hat s'ch im Jahre 1870 um 137.984 Quadrat-Klafter oder 18 Percent vermindert, 'Veil theils wegen bereits erfolgter Ausbeutung, theils \vqgen andauernder Unbau-"'iirdigkeit 4 Doppelmassen auf Graphit bei St. Marein im Steuerbezirke Horn und ** e*nfache Grubenmassen auf Braunkohlen in Jauling(Steuerbezirk Pottenstein) durch ^iheimsagung und Loschung weggefallen sind. Uebrigens war mit Schluss des Jahres die Verleihung zvveier Grubenfelder zusammen 6 einfachen Grubenmassen auf neue Graphitaufschliisse nachst St. ^arein, dann eines Gfubenfeldes mit 4 Doppelmassen und 1 Ueberscharr auf Braun-kohlen nachst Grillenberg in naber Aussicht, und ebenso die Verleihung mehrerer ^•'ubenmassen auf Steinkoblen in der Umgebung von Kirchberg an der Pielach an-8esucbt worden. Die Zalil der Bergwerksbesitzer (44) ist abermals unveriindert geblieben. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. An raum-licher Ausdebnung der verliebenen Bergwerksmassen, mit der Gesammtflache von ^,194 979 Quadrat-Klaftern, hat dieses Land im Jahre 1870 einen Zu\vachs '°n 211.41)4 Quadrat-Klaftern (um J-6 Percent des vnrjahrigen Standes) gevvonnen, innerhalb des Hausruck-Koblenrevieres 2 Doppelmassen und 1 einfaches Gruben- 1,1:188 bei Scbernham im Steuerbezirke Haag, dann 3 Doppelmassen bei Ortaker, ferner 9 Doppelmassen. 3 einfache Grubenmassen und 5 Ueberscharren bei Vocking lni Steuerbezirke Bied neu verliehen, dagegen innerhalb eben dieser Ortslagen ** doppelmassen durcb Auflassung im Wege der Umlagerung in Abfall gekommen sind. Ausserdem war beim Jahresschlusse die Verleihung zweier Grubenfelder mit 4 einfachen Grubenmassen auf neue Eisenerz-Aufschliisse zwischen Laussa ind VVindischgarsten unmittelbar bevorstehend. Dessgleichen standen fiir das Hausruck-Kohlenrevier auf Grund ausgedehnter Erhebungen und Vermessungs-Auf-ll!»hmen — welche sich in fast ununterbrochenem Zusammenhange theils iiber neue ^reischurf-Aufschlusse, theils iiber zahlreiche, einer entsprechenden Umlagerung Ul|d Regulirung bediirftige alte Massenraume erstreckten, und in Bezug, welcher vielfaltigen Vorarbeiten bis Ende des Jahres nicht vollstandig durchgefubrt "ei'den konnten— die Verleihung von 103l)oppel-, dann 12 einfachen Grubenmassen und 25 Ueberscliarren, gegen den durch die Umlagerung bedingten gleiclizeittgeU Ausfall von 29 Doppel-, dann 6 einfachen Grubenmassen und 5 Ueberscharreu in naher Aussicht. Die Zalil der Bergvverksbesitzer (7) bat sich uin einen vermindert, nachdem im Hausruck-Reviere zwischen der Wolfsegg-Traunthaler Actiengesellscbaft und dem ebemaligen zvveitgriissten Werksbesitzer Reichsgrafen von Arco-Valley e'ne Fusion zu Stande gekommen ist. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Bei dem zum Bergbaue 'er' liebenen Flachenraume, weleher in dem der Gebiihrenbemessung zu Grunde gelegten Ausmasse zu Anfang des Jahres 1870 sicli auf 7,903.954-33 Quadrat-Klatter &e' zifferte, traten mehrere Veranderungen ein. G r u b e n m a s s e n ivurden v e r 1 i e h e n : a) auf Eisensteine 76 Grubenmassen und 4 Ueberscliarren im Gesammt-Fla cheninbalte von 964.141 11 Quadrat-Klaftern, u. z. in der Umgegeud von E1 senerz an einen Privat-Freischurfer (Franz Mages) 8 Grubenmassen und 2 Uebe1 scharren im Gesammt-Flacbeninlialte von 106.745-46 Quadrat-Klaftern, a11 k. k. priv. Actiengesellscbaft der Innerberger Hauptge\verkseliaft 1 Ue^1 scharr von 1.298 Quadrat-Klaftern; in derUrngegend von Radmer an den e|S* ervvalinten Freischiirfer 32 Grubenmassen und i/3 Ueberscharr im Gesaffli"1 Flacbenmasse von 402.960-825 Quadrat-K!aftern, und an die letztbenannte Gesellscbaft 12 Grubenmassen und a^ 20 Grubenmassen im Gesammt-Flachenmasse von 250.880 Quadrat-KlafterI1 und in Greith (Steuerbezirk Aflenz, politiscber Bezirk Bruck) an Gotttried Goscliel 4 Grubenmassen im Gesammt-Flacheninhalte von 50.176 Quadi’at' Klaftern; b) aufBraunkohlen6 Doppelmassen im Gesammt-Flachenmasse von 150.» Quadrat-Klaftern, u. z. in Feeberg (nacbst Judenburg) an einen Privatschuif®1 (Josef Hummer) 4 Doppelmassen mit 100.352 Quadrat-Klaftern und im iHa^ graben un\veit der Siidbabn-Station Langemvang 2 Doppelmassen mit 50.1 Quadrat-Klaftern als Massenerganzung an den dortigen Bergbaubesitzer Ritter v. Wachller; c) aufGrapbit 3 Grubenmassen mit 37.632 Quadrat-Klaftern als Massenei giinzung an den Besitzer eines Grubenuiasses im Lorenzeuer Graben un^el Trieben (Station der Rudolfsbabn), vvelches Grubenfeld nunmehr in Jen sitz der Gesellscbaft Anton Max Nappey et Consorten iiberging. Loschungen kamen dagegen aucli in diesem Jahre keine vor. Der B e rg w erks mas se n b e s i tz hat sonach durch die angefiihrten Mas senverleihungen um 1,182.301*11 Quadrat-Klafter oder um 14-57 Percent zuSe nommen und betrug am Scblusse des Jahres 1870 im Ganzen 9,056.255-44 Qua drat-Klafter, \vovon auf das Aerar mit einer Unternehmung 97.408 Quad*at Klafter und auf 26 verschiedene Privatbesitzer mit 50 Unternehmungel 8,958.847-44 Quadrat-Klafter entfallen. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Die Gesammtfliich e der ver-Jiphenen Berg\verksmassen hat sich gegen das Vorjahr um 810.365 Quadrat-Klafter Vefmehrt. Neu v e r 1 i e h e n wurden aufBraunkohlen: Quadrat-Klaftern j1" Bezirke Eibiswald 44 einfache Massen, 2 Ueberscharren mit . . 561.797 j® Bezirke Cilli 10 einfache Massen......................... . . 125.440 Bezirke Weitz 2 einfache Massen.........................„ . . 25.088 a u f S c h w a r z k o h 1 e: lm bezirke Gonobitz 6 einfache Massen....................... . . 75.264 auf Graphit: lrn Bezirke Mahrenberg 4 einfache Massen...................„ . . 50.176 zusammen . . 837.765 In Abfall kamen ein einfaches Grubenmass im Bezirke Cilli auf Braunkohle mit ^2.544 Quadrat-Klaftern durch Umlagerung, ein Tagmass auf Grieskohle im Bezirke mit 14.856 Quadrat-Klaftern durch Heimsagung des verarinten Besitzers, zusammen 27.400 Quadrat-Klafter, woraus sicb die obige Vermehrung vnn 810.365 Quadrat-Klaftern ergibt. Bechnet man hierzu den mit Beginn des Jabres 1870 be-8tandenen belebnten Flachenraum, so resultiren die mit Schluss desselben Jabres 'e|liehenen Bergvverksmassen mit 17,449.707 Quadrat-Klaftern. Dieselben ver- tlieilten sich auf 110 Besitzer, daher auf eineu Besitzer durchschnittlich mit 158.633 Quadrat-Klaftern. Unter obigen 110 einzelnen Besitzern waren 3 Gewerkscbaflen, 33 Bergvverks-8esel]schal'ten — worunter 10 grossere — und 74 andere Bergvverksbesitzer. Karnten- Berghauptmannschaft Klagenfurt. Die Berghauptmannschaft Iiiilt C(»nsequent an der Anschauung lest, dass es in nationalokonomischer Hinsicht viel v°rtheilha fter sei, alte, verlassene Bergwerke, wenn dieselben nicht von den Be-^tzern freiwillig aufgelassen \verden sollten, vielmehr im Wege des Entziehungs-er*ahrens zur Loschung zu bringen, als eine nnfruchtbare Gebirgssperre zu dulden, ^Ul'ch \velche allenfalls andere Bergbaulustige gehindert werden, Scburfversuche zu ^achen und vielleicbt im Betriebe glucklicher zu sein, als deren Vorganger bei Ver-nachlassigung oder raisonwidriger Betreibung solcher Bergbaue es waren. Aus diesem Grunde sind im Jahre 1870 das Antimonbergwerk Badiberg mit en>em Grubenmasse, das Schwefel-, Kupfer-, Silber- und Goldberg\verk Sclnvaig einem Grubenmasse, das Blei- und Silberbergvverk Sifflitz mit einem Gruben-^asse, die Schwefel- und Kupferkiesbergwerke Lamnitzthal mit einem Grubenmasse, Uniervorgeht: ■ Gesammtflache rri Jahre Grubenmassen Ueberscbarren Tagmassen in Quadrat-Klftrn. Besitzer 1860 . 1861 . 1862 . 1863 . 1864 . 1865 . 1866 . 186? . 1868 . 1869 . 1870 . Mit dem Wegfalle des friiher erwalinten Grubenmasses ist auch der Besitzer, "elchem dieses einzige Grubenmass gebiirte, entfallen, wabrend das neu zuge-'vaelisene Grubenmass einem Bergbauunternebmer mit einem friiher envorbenen, ^sgedehnteren Grubenbesitze angeboi’t, womit sich das Riickgehen der Anzahl der Jlvat-Bergbaubesitzer von37auf36 erklart. Der ararische, liingst geordneteMassen-esitzstand hat auch im Gegenstandsjahre keine Aenderung erlitten. Kustenland. Berghauptmannschaft Laibach. Seit dem Abfalle der Holt’-®cl>en Grubenmassen im Jahre 1865 und der Auflassung des alten Alaumverkes zu ''gnaco im Jahre 1867 hat sich im Massenbesitzstande des Kiistenlandes nichts ^ndert, wie aus der nachstehenden Uebersicht zu entnehmen ist: Gesammtflache a“i’e Grubenmassen Ueberscharren Tagmassen in Quadrat-Klftrn. Besitzer l8fi0 41 - — 449.898 3 l8fil ... 41 — - 449.898 3 715 24 215 13,628.858 41 709 26 217 13,620.151 37 445 25 308 13,896.561 45 447 25 303 13,821.063 43 434 30 264 12,708.961 41 427 28 245 12,021.567 42 426 28 249 12,161.249 39 426 28 249 12,161.249 39 431 28 249 12,223.969 38 431 28 248 12,222.712 37 431 28 248 12,222.712 36 G e s a m m t f 1 a c h e im Jahre Grubenmassen Ueberscharren Tagmassen in Quadrat-Klftrn. Besitzer 1862 . . . 40 — — 437.354 4 1863 . . . 40 — — 449.898 4 1864 . . . 41 — — 449.898 4 1865 . 33 — — 349.546 3 1866 . . . 33 — — 349.546 3 1867 . . . 27 — — 338.688 2 1868 . . . 27 — — 338.688 2 1869 . . . 27 — — 338.688 2 1870 . . . 27 — — 338.688 2 Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Die r a u m 1 i c h e A u s tl e h n u n g der vel liehenen Bergwerksmassen ilieses Landes hat im Jahre 1870 nur den geringel1 Zuwachs von 8.064 Quadrat-Klaftern, durch Verleihung einer Ueberscharr bei"1 ararischen Kohlenwerke in Haring, erfahren. In den Besitzverhaltnissen bat S1 jedoch eine faedeutende Veranderung ergeben. Die im Unterinnthale in der Nahe'011 Schwaz, dann bei Pillersee im Bezirke Kitzbichl befindlichen, aus 49 Grubenmassen bestehenden ararischen Eisenstein-Bergbaue gingen mit den dazu gehorigen Hoch ofen und Raffinirvverken im Laufe des Jahres 1870 im Verkauls\vege in den Priva* besitz iiber. e Es verminderte sich demzufolge der ararische Bergwerksbesitzstand aU Eisensteine um eine Flacbe von 614.666 Quadrat-Klaftern, um welcbes Terrawsl die an Private verliehenen Bergwerksmassen auf Eisensteine vergrosserten. Der Gesammtfliicheninbalt der zu Ende 1870 bestandenen Bergwerksmassel’ betragt nunmehr 3,908.471 Quadrat-Klafter, \vovon 1,638.748 Quadrat-Klafter al1* den Aerarial- und 2,269.723 Quadrat-Klafter auf den Privatbesitz entfallen. In Deutsch-Tirol mit Vorarlberg ist eineFlache von3,570.726 Quadrat-Klafte,n’ n Siid-Tirol eine solclie von 337.746 Quadrat-K!aftern dem Bergbaue gewidmet- Von der Gesammtflache entfallen 2 Percent auf den Edelmetallbergbau’ 17 Percent auf den Eisenstein-Bergbau, 23 Percent fur den Kohlenbergbau, 111 68 Percent fiir den Bergbau auf andere Mineralien, namentlicb auf Kupfer-, und Zinkerze, dann Asphaltsteine. j 07O Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Aus den wahrend des Jahres vorgekommenen Veranderungen in der Ausdehnung des zum Bergbaue veriiehenen Flachenraumes resultirt eine nicht unbedeutende Vergrosserung desselbel1, Es wurden niimlich verliehen: a) auf Eisensteine im Bezirke St. Johann zum Eisenwerke Werfen H Grube" massen mit 137.984 Quadrat-Klaftern, und am Flachenberge 4 Gruheninasse mit 50.176 Quadrat-Klaftern; b) auf Kupfererze im Bezirke St. Johann der Mitterberger Gewerkschaft. 6 Grubenmassen mit 75.264 Quadrat-Klaftern und der Btirgsteiner Ge\verkschaft ein Grubemnass mit 12.544 Quadrat-Kiaftern. Im Ganzen wurden sonach verliehen 22 Grubenmassen mit einer Fliichenaus-•lelinung von 275.968 Quadrat-Klat'tern. Dagegeit kam nur ein (altes) Grubemnass >mt 2.441 Quadrat-Klaftern auf Eisensteine im Bezirke St. Johann zur Loschung. Der gesammte Bergwerksmassenbesitz, welcher sich zu Ende 1869 auf 904.379 Quadrat-Klafter belief, vermehrte sicli daher bis zum Schlusse des Jahres 1870 um 273.527 Quadrat-Klafter auf 1,177.906 Quadrat-Klafter, von welchen 288.812 Quadrat-Klafter auf das Aerar, und 889.394 Quadrat-Klafter auf diePrivat-M°ntan-Industrie entfallen. Letztere erhielt noch einen Zmvachs von 139.374 Qua-•'at-Klafteru durch die kaufliche Erwerbung der zum ehemals ararischen Eisen-wei'ke Werfen gehorigen Eisenstein-Bergbaue durch diesalzburg-tirolische Montan-"'erksgesellschaft, um welche Fliiehe sieh der Besitzstand des Aerars vermiuderte, ^her das Aerar in Salzburg nur mehr den Bergbau auf Edelmetalle am hohen ^°Idberge im Rauriserthale betreiht. Von der Gesammt-Massenflache entfallen 27-5 Percent auf den Gold- und ^erbergbau, 40-5 Percent auf den Eisenstein-Bergbau und 32 Percent auf andere Mineralien, und zwar auf Kupfer-, Nickel-, Arsenikerze und Sclnvefelkiese. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Die zum Bergbaue verliehene Fliiehe at sich im Jahre 1870 durch erfolgte Verleihungen von 44 einfachen Gruben-masseu um 551.936 Qu‘adrat-Klafter vergrossert und bat im Ganzen am Jahres-ScMusse 31,401.554 Quadrat-Klalter betragen. Hiervon entfielen auf die ararischen Bergbaue 2,396.688 Quadrat-Klafter, Privat- „ 29,004.866 „ In dem Besitzstande der dem Aerar gehorigen Gold-, Silber- und Bleiberg-aue hat sich im Jahre 1870 kciue Veranderung ergeben. Beim Privatbergbaue vvaren von der auf denselben entfallenden, oben ausge-'v'esenen Fliiehe verliehen auf Gold.................... 62.720 Quadrat-Klafter, „ Silber und Blei . 25.088 „ „ Eisensteine. . . 6,093.411 „ „ Steinkohlen. . . 22,583.743 „ „ andere Mineralien 239.904 „ Summe . 29,004.866 Quadrat-Klafter. Von den in 44 einfachen Grubenmassen bestandenen neuen Verleihungen e‘,f°lgten auf Gold . . • . 4 einfache Grubenmassen, „ Eisensteine . . 9 „ „ „ Steinkohlen . . 31 „ „ ^ Auflassungen von Grubenmassen haben im Jahre 1870 niclit stattgefunden, 8egen sind, gleiclnvie im Vorjahre, mehrere Grubenfelder in das Eigenthum bereits beslandener Bergvverksbesitzer iibergegangen, vvodurcii sicli die Zalil de> letzteren um 8 vermindert bat, so dass am Jahresscldusse 176 BergwerksbesiPer gegen 184 des Vorjahres verblieben sind. Bohmen. Berghauptmaunschaft Elbogen. Das Ausmass der verliehenen Grubenmassen bat sieb im Jabre 1870 um 854.668 Quadrat-Klafter vermebrf Hiervon entfallt der grosste Theil auf Koblenbaue, docb vvurden auch im Bezirke Weseritz 8 Grubenmassen auf Grapbit und im Bezirke Plan weitere 4 Grubenmassen auf Antimon verlieben. Bei dem Metallbergbaue ergibt sicli cin Ausfall von 62.368Quadrat-Klaftern durch Entziehung zvveier aufZinnerzabbaue verliehenen Grubenmassen im Bezirke Konig warth und durch Auflassung der Scbonerzer und Hofmannischen Grubenmassen inl Bezirke Joacbimsthal. Bohmen. Berghauptmaunschaft Kommotau. Der regen Schurfthatigke'* dieses Bergbauptmannschaftsbezirkes entspricbt auch die Zunalime an Beig werksmassen. Der mit Scbluss des Jahres 1869 bestandene Flachenraum der selben von 73,633.510 Quadrat-Klaffern vvurde zvvar imJabre 1870 durch die m1* der Umlagerung einzelner Grubenfelder verbundene Loscbung von 296.669 Qua' drat-Klafter auf 73,336.841 Quadrat-Klafter gemindert, dagegen aber im unmittelbar*® Bezirke durch 80 Verleihungen um 6,149.902 Quadrat-Klafter und im mittelbaiel1 Bezirke durch 7 Verleihungen um 353.769 Quadrat-Klafter vermelirt, und ist so«11* bis Ende 1870 auf 79,840.512 Quadrat-Klafter gestiegen. Der Zuvvachs an belehnten Bergvverksmassen seit 10 Jahren betiaf^ 44,130.629 Quadrat-Klafter oder 3.518 Grubenmassen,der durchschnittlichejahrlid1® Zuvvachs in den letztverflossenen 10 Jahren 352, im Jabre 1870 dagegen ** Grubenmassen. Die Zunalime hat jedoch ihren Hohepunct noeh nicht erreicht, und ist ube1 haupt derzeit noeh nicht vorauszusehen, vvenn dieser Fali eintreten vvird, da ,nl Braunkohlenreviere noeh zahlreiche Aufschliisse zu gevvartigen sind und eine grosse Occupation des Steinkohlen- und Eisensteinrevieres erst im Jabre 1869 nmte Freischurfen begonnen hat. Siimnitliche Verleihungen vvurden auf Braunkohle ertheilt und auf je(^e Verleihung eutfielen durehschnittlich 6 Grubenmassen. Die Anzahl der Bergvverksbesitzer hat sicli nicht geandert. Aut e'nel1 Besilzer eutfielen aber durehschnittlich 157.166 Quadrat-Klafter oder 12J/2Grube*1 massen, daher um ein Grubenmass mehi* als im Vorjahre. In Wirklichkeit besitzen von den 508 Bergvverkseigenthiimern 404 vvemgfl als 12 Grubenmassen, dagegen 79 iiber 12 bis 50 Grubenmassen, 13 „ 50 „ 100 7 „ 100 „ 200 5 „ 200 Grubenmassen. Der griisste Besitzstand ist jener desFiirstenLobkowitz, welcher in getrennten ^0>nplexen den Flachenraum von 334 Grubenmassen umfasst. In den angegebenen Gesammt-Flachenraum der Bergwerksmassen theilten s0G2.O99 Ouadrat-Klaftern, ferner ein Grubenfeld auf Bleierz imBezirke Mies mit A j ^ Quadrat-Klaftern, zusammen demnach 1,112.275 Quadrat-Klafter; weil nun ®itgegen drei Grubenmassen und eineUeberscharr auf Eisensteine im Bezirke Bischof-e*nitz per 42.395 Qnadrat-Klafter in Folge Auflassung geliischt wurden, so ergibt s‘cl> ein Zuwaelis von 1,069.880 Quadrat-Klal'tern. Da die Zalil der Besitzer dieselbe ®e“lieben, so erhohte sicli die Durchschnittsziffer des Besitzes eines jeden derselben VOn 201.880 auf 209.612 Quadrat-Klafter. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Die Gesammtflache der ergwerksmassen betrug im Jahre 1870, und zwar: 11,1 Unrnittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke . 13,123.976 32 Quadrat-Klafter, » Nergcommissariatsbezirke....................... 4,601.905 72 „ inSumme. . 17,725.882 04 Quadrat-Klafter. Ie erfuhr somit gegen das Jalir 1869 abermals eine Vermehrung von 1,118.487 80 ¥u»ilrat-KIaftern. Im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke wurden nam'ich verliehnn: Statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 4. Hefl. 4 r 1. Ah (las Eisenwerk Rosahiitte ein E i s e n-stein-Grubenmass von.................................... 12.544 Quaclrat-Klaftern. 2. an Michael Kaufmann eiu G r ;i p h i t-G ruben- 1'eld von................................... 100.352 „ 3. Steinkohlen-Grubenfelder, und zvvar: an Burdych & Comp. mit............. 87.808 » „ Rudolf Manger „ . . . . . . 56.129 n „ Freiherrn von Silberstein mit .... 5.835 » im Bergcommissariatsbezirke vvurden G r a p h i t-Grubenfelder verliehen mit.................. 931.083 8 » in Summe . . 1,193.751 8Quadr:)i Klafter' Hingegen vvurden im uiimittelbaren Berghauptmannsehaftsbezirke gelosclit, und zvvar zu Folge Auflassung dreier Eisenstein-Grubeiimassen der Gebriider Klein m'1 37.632 Quadrat-Klaftern, und in Folge Entziehung dreier Steinkolilen-Grubenmassen der Wernersdorfer Bergbaugesellschaft mit 37.632 Quadrat-Klaftern, zu.^aniniei1 75.264 Quadrat-Klafter, somit sich obige Vermehrung von t ,118.487-8 Quadrat-Klaftern ergibt. In Folge dieser Verleihungen und Liischungen bat sich die Anzahl der Berg-bauunternehmer im uiimittelbaren Berghauptmannsehaftsbezirke um einen, inl Bergcommissariatsbezirke um drsi, somit zusammen um vier Bergbauunternehnic1 vermehrt. Mahren. Berghauptmannschaft Olmtitz. Die namhafte Zunahme der l'rel' scbiirfe liess vvolil eine entsprechende Ausdehnung im Flachenraume der verlieli‘,[t£l! Grubenfelder erwarten, allein der Erfolg entspraeb dieser Erwartung nicbt, in«IeI1' nur sechs Grubenfelder auf Eisenerze, sechs Grubenfelder auf Braunkohle, el" Erganzungsmass mit zvvei Ueberscharren auf Steinkohle und ein Grubenfeld aul Graphit zur Verleihung, gleichzeilig aher vvegen der Ueberlagerung des Terran,s durch die neu verliehenen Grubenfelder zugleich fiinf einfache Grubenmasse" auf Eisenerze und ein Doppelmass auf Braunkohle zur Auflassung und Liischung gelangten. Die Za hi der Bergvverksbesitzer ist, nacbdem der Zmvachs zvveie' Freischiirfer in die Beihe der Grubenfeldbesitzer durch den Abfall zweier Besitz^r, vvelohe ilire Grubenfelder an ihre Feldesnachbarn verkauft haben, ausgegJicliel1 vvurde, dieselbe geblieben. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmutz. Der F) ach eni n h alt der vei'l>e' henen Grubenmassen hat beim Silberbergbaue um 25.088 Quadrat-Kla*,er’ demnach um zvvei einfache Grubenmasse abgenommen. Dieselben wurden «ege11 durch eine Reihe von Jaliren unterlassener Bauhafthaltung der Gevverkschaft rechts-kriiftig entzogen und gelangten zur gerichtlichen Feilbietung, mussten aber, sich bei der letzteren kein Kiiuler gelunden hatte, gemiiss §. 259 a. B. £>• aufgelassen erklart und deren Liischung im Bergbuche verfiigt werden. Bei dem Bergbaue auf Steinkolilen fand dagegen ein Zuwachs von drei einfachen Grubenmassen nebst einer Ueberscbarr im Gesammtflacheninhalte von 4o.307-8S Quadrat-Klaftern statt. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Die verliehenen Berg-'Verksmassen haben eine namhafte Zunahme erfahren, welche ausschliesslich ^as Krakauer Gebiet betrifft. Es wurden namlich an die G. v. Kramsta’sclien Erben drei Grubenfelder vonje vier einfachen Grubenmassen auf Galmei und Bleierze in “en Gemeinden Chrzamhv und Balin, ferner dem Grafen Adam Potočki drei Tag-roassen fiic Galmeivvaschereien in den Gemeinden Psary und Karniowice, endlich dem Freiherrn von Bosenberg-Lizinsky ein Grubenfeld von vier Doppelmassen auf Steinkolilen verlieben. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Bei dem Ausvveise iiber die Massenflache ist ein Abfall durch die Liischung der zum Eisen\verke Cisna — 'velches seit Jahren ausser Betrieb gesetzt ist und auch uicht mebr bestebt — Sehorigen drei Grubenmassen eingelreten. C. Die wichtigsten Einrichtungen bei dem Bergwerksbetriebe. (Hierzu TaI) el 1 en III und VII 20, 21.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Bei den medei'osterreichischen Er z- und Graphitbergbauen, dann beim zugehorigen Huttenbetriebe sind in den Betriebseinrichtungen w e ni ge Aenderungen e,ngetreten. Selbst d ie Lange der Ftirderbahnen zeigt nur bei den H o 1 z b a h n e n d*e ganz geringfiigige Verminderung um 27 Klafter. Uebrigens kamen docli in ^ w a c b s: l Dampf maschine von 10 Pferdekriiften bei dem Eisenbergwcrke 111 Pitten zur Erzforderung aus dem Tiefbaue. dann 10 Pocheisen zum Poclien ,les Graphitbauvverkes (darunter 6 beim Werke in Lichtenau und 4 bei jenem in ^iedeiTanna), ferner 2 Er z ros to te n bei dem Eisenschmelzwerke in Edlach nachst ^e‘chenau und bei de^sen neu zugestelltem Hochofen auch nocli ein Leyser’sches ^anipfmaschinengeblase von 25 Pferdekriiften. Zu den Betriebseinrichtungen bei den Kolilenbauen kommt zunachst riick-S|chtlicli der Steinkohlenbaue zu erwahnen, dass selbe nur bei den Ki sen- p .. 0rderbahnen einen Zmvachs von 958 Langenklaftern, dagegen bei den Holz-“ahnen einen Abfall von 2.80G Langenklaftern aufweisen, welcbe DifFerenzen *'ieils von der Umvvandlung der letzteren in erstere, tlieils von deren Eingehen im ^eceiche giinzlich ausgebauter Verhaufelder oder verlassener Betriebsstrecken her-1 Miren. ImGanzen bestanden mit.Iabresscbluss 9.990 KlafterEisen- und 11.767 Klaf-*C1‘ Holztorderbahnen. Uebrigens sind den Steinkohlenbauen im Jahre 1870 zwei ^*mpf maschine n, die sovvohl zur Fiirderung als auch zur Wasserhebung dienen (und zwar eine beim Josefschachte in Griinbach mit 20 Pferdekraften, dann eine mit 4* 3 Pferdekraften bei einem Schleppscliachte des Werkes in Zobl niichst Raisemnaikt) z u g e \v a c h s e n. Bei den Braunkohlenbauen haben die Eisen-Forderbahnen um 127 Liingenklafter zu-, dagegen die Holzbahnen um 463 Langenklafter abge-n omni en; die Gesammtlange der ersteren betrug schliesslich 2.698 Klafter, je>ie der letzteren 4.751 Klafter. Tag-Eisenbabnen fiir Pferde- oder Locomotivbetrieb bestehen bei den niederdsterreichiscben Bergbauen niclit. Die Zalil der Dampfmaschinen bei sammtlicheu Kohlenbauen beliiuft sich aut' 19 mit 295 Pferdekraften. Von denselben enllallen 6 auf die Steinkoblen- und 13 auf die Braunkohlen-Bergbaue. Aussehliesslicli zur Fiirderung dienen 10 und fu* die Wasserhebung 7 dieser Mascbinen, die restlichen 2 endlicli sind beiden Zwecken dienstbar. Als sonstiger Fortscbritt im Betriebe der niederosterreichischen Bergbaue kann liier nocli erwahnt werden, dass bereits bei mehreren VVerken die Anwendung des D ynamites zur Sprengarbeit mebr weniger Eingang gefunden bat. Man bedient sieli daselbst dieses Sprengmateriales — obschon es mit ti11' recbnung der dazu benothigten Ziindschniire und Kapseln last 4mal so theuer zu stehen kommt wie Sclnvarzpulver — mit entschiedenem Vortbeile iiberall dort, es gilt selir festes, \venn aucli drusiges und \vasserreicbes Gestein hereinzubreclien und grosse Ausfalirungen in kurzer Zeit zu be\verkstelligen, insbesondere bei Schachtabteufungen, wobei der Aussehlag unter gleicben Verhaltnissen und i» gleiclier Zeit da s 2 bis 2nen Z u w a eh s von 295 Liingenklaftern, dagegen die H o 1 z b a h n e n eine V e r m in d e run g um 441 Klafter; bei den Braunkohlenbauen erreichten die Eisen-Fordef bahnen einen weiteren Zuwachs von 352 Klaftern, die Holz-Forderbahne11 jedoch erlitten cine Kiirzung um 919 Klafter. Die Ursachen der eingetretenen Minderung sind dieselben, wie die fiir Niederdsterreich angefiihrten. Zu don Betriobseinrichtungen im Hausruck-Kohlenreviere gehoren bekanntlich, "le schon in friiheren Berichten wiederholt angegeben \vurde, aucli jene beiden Pferde-Eiseribabnen, welehe nahezu gleich lang iiber Tag von den Hauptbauen nacbst Wolfsegg und Thomasroith zu den Stationsplatzen der Kaiserin Elisabeth-Westbabn, und zwar einerseits nacb Breitenscbitzing, andererseits nach Attnang mit einer Ge-sainmtlange von 12.787 Klaftern zum Zivecke der Kohlenfcirderung bestehen. Auf diesen mit einem continuirlichen Gefiille angelegten Bahnen gescbab die Fortbevre-Sllng der mit Koblen beladenen VVaggons von der Hauptgrube zum betreffenden Stalionsplatze durcb das Eigengeivicbt der Ladung unter entspreeliender Hemmung durcb die angebracbten Bremsvorrichtungen. Die ausgeladenen VVaggons aber "'urden auf diesen Bahnen mit je 2 Pferden per VVaggon zur Grube zuriickgefiibrt. In neuerer Zeit, als die Koblenfdrderung aus der Hauptgrube zu Thomasroith immer grossere Dimensionen annahm und per Monat 240.000 Centner iiberstieg. ei'gaben sieb auf der Strecke Thomasroith-Attnang mancberlei Scbivierigkeiten und ®atriebsstdrungen, weil es nicht jederzeit moglich wurde, eine hinreicbende Anzabl rferdefiir die Riickfiibrung der Kohlemvaggons aufzubringen undweil bei andauernder ^eftbeuerung des Futters fur dieselben die Transportkosten sich zu sehr erbdhten. Nacb mebreren, schon im Sommer 1870 unter Mitwirkung eines Miinchener ^biscbinen-Faln ieanten mit minder befriedigendem Erfolge unternommenen Probe-versuchen eines Locomotiv-Betriebes, wurde auf Grmid der dabei geivonnenen Er-fahrungen von jenem Fabricanten eine verbesserteMaschine seines Systems geliefert, welche allen Anforderungen vollkommen geniigte, und nachdem derselbe die Ueber-“alime des regelmassigen Betriebes unter entsprechenden Bedingungen fur den Fali zugesagt batte, \venn die Bahn mit Rails von leichtem Kaliber (8 PfundGeivicbt per Current Fuss)belegt\viirde, ist die Wolfsberg-TraunthalerKoblenwerks-Aetiengesell-scliaft nocb vor Ablauf des Jahres 1870 zu dem Entscblusse gelangt, bebufs der Kinfiihrung des Locomotiv-Betriebes die Strecke Thomasroith-Attnang mit Rails zu belegeri und mit jenem Fabricanten ein Uebereinkommen zu treffen, nach welchem ei' die Retournirung der ausgeladenen VVaggons durcb Locomotive nacb einem ver-abredeten Tarife iibernehmen wird. Sprengversucbe mit D y nam it sind in Oberdsterreicb bloss von Seite der ®rwiibnten Koblemverks-Actiengesellschaft unternommen vvorden, und es kam dabei zu*' gleicbzeitigen Entziindung mebrerer Bobrlbcber aucli eine elektriscbe Batterie 111 Amvendung. Diese Versucbe gelangen zwar auf der ziiben compacten Lignitkohle ganz vorziiglich und ergaben allerdings eine dreifach grossere Leistung, stellten Slch aber dessenungeacbtet in oconomischer Beziehung minder vortheilhaft heraus, die Sprengarbeit mit gevvohnlichem Pulver, da sicli die Kosten beinabe auf das Vierfache beliefen. Die Ursache liegt darin, weil, vvenngleich beim Sprengen mit ®}rnamit eine geringere Zalil von Bobrlochern zur Erzielung einer gleichen oder n°ch grosseren VVirkung als mit gewohnlicbein Pulver geniigt, die Ersparung an ^olirarbeit, welcbe eben dort und mit den dazu in Gebrauch stehenden Bobrern 'e'cbt und schnell vor sicli gebt, fiir die Hiihe des Gestehungspreises wenig aus- schlaggebend ist; von viel griisserem Einflusse auf die Hohe (les Gestehungspreises sinil die Kosten der SclirSmmarbeit zur Herstellung der an jedem Hetriebsorte erforderlichen beiden Seitenschlilze und des dieselbeh quer verbindenden Mittel-schlitzes, \velche aber aucli dann nicbt in Ersparung kommen, wenn die so vor-gericlitete Kohlenbrust mit Djnamit gesprengt wird. Nur ausnahmsweise an nassen Betriebsorten und, \vo die Besetzung der Ladung mit Wasser gescbehen kann, zeigte sich das Sprengen mit Djnamit entscbieden vortheilhafter. Diesemnach stelit dort eine ausgedebntere Verwendung des genanii-ten neuen Sprengmateriales nicbt in Aussicht, so lange dessen Ansebaffungspreis (120 fl. pet' Centner) nicbt bedeutend billiger wird '). Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Das Vorschreiten des Braun-kohlen-Bergbaubetriebes in die Teufe veranlasste beim Fohnsdorfer Koblenflotze die steierische Eisenindustrie-Gesellscbaft zur Aufstellung einer Dampfmaschine von 30 Pferdekraften in Dittersdorf, und einer vveiteren von 10 Pferdekraften nachstFoluis-dorf; die dritte im tabellariscben Ausweise zugewachsene Dampfmascbine is* die schon seit einigen Jahren beim Bad\verke Nr. II der Vordernberg-KoflacherMontan-Industrie-Gesellscbaft als Gebliise-Motor beniitzte, aber in dem Ausweise bisher nicbt einbezogene Dampfmaschine von 15 Pferdekraften. Mit Einrecbnung aucli der lediglich zur Wasserhaltung dienenden Mascliinen bestanden im Amtsbezirke dieser Berghauptmannschaft zu Ende 1870 im Gan*en 18 Dampfmaschinen. Durcli weitere Einbeziehung von Fordermascliinen mit Wasser-kraft, \velche zum Gichtenaufziehen beim Hochofenbetriebe beniitzl \ver den, erhohte sich die Anzahl dieser Art Fordermascliinen von 16 auf 18. Die eintlussreichste Aenderung trat bei den Forderbahnen dadurch ein, l'asS die die Kohlenbergbaue bei Fohnsdorf mit der Station Zeltweg d.-r RudolfsDalni verbindende Locomotiv- Bergwerksbahn von circa 5.000 Klaftern Lange in Betrieb kam. Ausserdem zeigt die Lange der gesammten Eis en-F o r d erb a h n en eine Zunahme von 42.270 Klaftern auf 53.233 Klafter, sohin um 10.957 Klafter, 'v0' gegen fiir die Lange der Holz-Forderbahnen keine bemerkens\verthe Aenderung-niimlich nur eine Zunahme von 31 Klaftern resultirt. In Betreff der Aenderungen bei den iibrigen Betriebseinrichtungen kann iioch hervorgehoben \verden, dass die Zunahme von 28 Bostiifen hauptsachlich durch die weitere Einfiihrnng der Gichtgas-Rostofen herbeigefiihrt worden ist. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Hinsichtlich der Betriebseinrich' tungen bat sich gegen das Vorjahr, mit Ausnahme jener der Kohleinverke, keine \vesentliche Veriinderung ergeben. Von den bei den Braunkohlenbauen bestehenden Forderbahnen hatten mit Ende 1870 die Holzbabnen eine Gesammtlange von 12.019 Klaftern (wovon 9.027 Klafter in der Grube, 2.992 Klafter liber Tags), die Eisenbahnen von 21.754 Klaftern (wovon 11.109 Klafter in der Grube, 10.645 Klafter iiber Tags)-Somit haben gegen das Vorjahr die Tag-Holzbahnen um 1.215 Klafter, und ‘l|e •) Mittlervveile ist der Preis um 10 H. ermiissigt worden. ^fuben-Holzbalineii um (»22 Klafter, tlie Tag-Eisenbabnen um 31 i> Klafter und die ^ruben-Eisenbalmen um 2.51! 1 Klafter sich vermebrt. Von den Forderbahnen entfallen auf einzelne Bezirke liingere Strecken, und z"ar von den Holzbabnen liber Tags auf den Bezirk Tuffer ....... mit 2.191 Klaftern, „ „ „ Eibisvvald..............„ 347 „ „ „ Voitsberg ... . „ 290 - „ Cii I i........................ 144 „ von den Holzbabnen in d er Gruli e auf den Bezirk Eibisvvald.................mit 5.931 Klaftern, „ „ „ Tuffer......................... 894 „ „ „ Cilli.................„874 „ „ „ Voitsberg...............„ 8(53 „ „ Feldbach................„ 300 „ „ „ „ Fiirstenfeld............„ 120 „ v o n d e n E i s e n b a h n e n ii b e r T a g s auf den Bezirk Tuffer.....................mit 8.ti 10 Klaftern, „ „ „ Voitsberg.................... 1.537 „ „ „ Eibisvvald..................... 255 „ „ „ „ Cilli...................„ 112 von den Eisen baline n in der Grube auf den Bezirk Tuffer.....................mit 4.592 Kiaftern, „ n „ Voitsberg...............„ 4.009 „ „ „ Eibisvvald..............„ 1.652 „ „ „ „ Umgebung Graz . . . „ 350 „ „ „ Lichtemvald . . . . „ 258 „ Cilli......................„ 216 „ Von den 24 Dainpf-Fordermaschinen, von welcben 10 nebsl der Fiirde-r,l,lg aucb die VVasserlosung besorglen, bestanden in dem Bezirke Voitsberg..................................13 „ „ „ Eibisvvald.....................................4 „ „ „ Cilli ........................................3 „ „ Tuffer.........................................2 „ „ .. Deutscblandsberg...............................1 „ „ „ Windiscbgraz...................................1 Die Vermebrung dieser Dampfmascliinen gegen das Vorjabr betragt 3, von 'Velchen eine beim Werke des Karl Polley in Schaflos, Bezirk Voitsberg, eine beim fiaue (]er Lankowitzer Koblen-Compagnie zu Picliling, im Bezirke Voitsberg, und eitle beim Baue des Christian Bliimel in Mitterlimberg, Bezirk Deutscblandsberg, au*gestellt vvurde. Pferdegoppel besteben 3, somit um 2 \veniger als im Vorjabre, vvelcber '^'gang auf den Bezirk Voitsberg entfallt. Von Wasserhebmaschinen mit Dampfkraft standen im Betriebe aiisser obigen 10 Datnpfmaschinen im Bezirke Voitsberg . . 6 „ „ Eibisvvald 1 zusammen . . 7 Mit Tbierkraft betriebene Maschinen (Pumpensatze) bestanden: im Bezirke Voitsberg .... „ „ Eibiswald „ „ Deutschlandsberg . , „ „ Windischgraz . . . . . i Cilli zusammen . . 42 Mit Menschenkraft betriebene Maschinen (Handpumpen) bestanden im Bezirke Cilli „ „ Eibiswald . . 5 Voitsberg . . 4 „ „ Leibnitz n „ Umgebung Graz . . . „ „ Windischgraz . . . . . 1 „ „ Tiiffer zusammen . . 2\ S e p a r a t i o n s m a s c h i n e n bestanden : im Bezirke Tiiffer „ „ Eibiswald . . 4 » * Cilli . . 3 „ , Leibnitz 1 zusammen . 17 Kohlenwaschen ziiblten die Bezirke Tiiffer . . 21 „ „ Eibiswald n Cilli 1 zusammen . . 24 Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Die im Vorjahre wiederh<> gemachte Bemerkung, dass Forder-Eisenbahnen bei den Bleiberg\verken nid'1 die gehorige Wurdigung und Verbreitung gefunden liaben, macbt sicb auch fur Jahr.1870 geltend ; in Bleiberg ist jedocb von der Bergwerks-Union die Anlage einer Eisenbahn zur Verbindung tief gelegener Geseuke in Aussicbt genom1'1®1’’ und diirften zur Forderung auf viel befahrenen Strecken docb nacli und n® Eisenbabnen anstatt der bisher beniitzten Holzbabnen in Anwendung k0"1 men, sobald der unverkennbare Vortheil der ersteren sicb herausgestellt lia^en wird. Die Eisen-Forderbahnen reprasentiren mit Ausschluss jener der Mineral— ^ohlen-Bergbaue eine Liinge von 14.820 Klaftern gegen 11.022 des Jahres 1869, "'ornach sich der namhatte Zuwachs von 3.798 Klaftern ergibt. Von diesen Bak-nen entfallen auf die Eisensteinberg- und Hiitten\verke 14.843 Klafter; der Rest yon 277 Klaftern auf die Bleibergvverke, deren Bahnstrecken im Jahre 1869 uoch 302 Klafter betrugen, somit im Jahre 1870 noeli um 28 Klafter abgenom-mei> haben, indein bei dem Bergwerke Jauken eine Schienenstreeke von gleicher Lange abgetragen worden ist. Die ausgedebntesten Bahnstrecken befinden sich am Hiittenberger Erzberge Ul|d in den Gruben dieses erzreichen Berges. Es muss diessfalls als ein bedeuten-der Fortschritt betrachtet werden, dass im Jahre 1870 eine dem grossartigen Detriebe entsprechende Verbindung der Westseite des Hiittenberger Erzherges mit den allgemeinen Verkehrsstrassen hergestellt worden ist. Iiiese Verbindung wurde durch Anlage von 4 Bremsbergen mit 100 Centnern Erze fassenden Eisenbahnvva-§en und 8 Horizontal-Bahnen hergestellt, wodurcb alle Tagstreckcn des Knappen-berges in einer Schienenlange von 1.700 Klaftern mit dem Stationsplatze Hiittenberg Und dieser durch eine 2.663 Klafter lange Bergwerks-Locomotivbahn mit Musi ver-bunden wurden, an welche Station das Werk Lolling sein Roheisen zur Weiterbe-forderung abgibt. Diese Forderbahnen am Hiittenberger Erzberge, sowie die Loco-Uiotiv-Bahn sind gemeinschaftliche Babnen der Gesammt-Unternehmung und Lonnen nicht speciell einem der verschiedenen, der Hiitlerberger Eiseinverksgesell-seliaft gehdi •igen Werke zugeschrieben werden. Die langsten Eisenbahnstrecken befinden sich mit Hinltlick auf die einzelnen Eisemverke bei dem Werke Lolling mit ^0.639 Klaftern. Von diesen sind 8.608 Klafter englische Hundebahneu, und zwar, ^•616 Klafter am Tage und 992 Klafter in der Grube; 8.031 Klafter derselben sind gusseisernen Schienen belegt. Die 9 bereits bestehenden Fordermaschinen durch Schwerkraft, d. i. die 9Brems-toaschinenvermittelndenTr:uispoitauf2.828Klaftern horizontaler und 1.791 Klaftern geneigter Babnen; 7 dieser Fordermaschinen sind uberTag, 2 in der Grube im Gange, ausserdem sind 2 noch im Baue begriffen. Endlicb dienen 418 Klafter Eiscnbabnen Lollinger Huttenbetriebe, indem die siinuntlichen Objecte der Lollinger Hiitte toitdemdortigen Bergbaue durch Eisenbahnen in ununterbrochener Verbindung stelien. Beim Hocliofen zu Eberstein besteht eine Pferdebahn von 800 Klaftern Liinge, das Werk Treibach bat Eisenbahnstrecken von 869 Klaftern Liinge. Bemerkenswerth sind noch die Fbrder-Eisenbahnen heimEisemverke St. Leon-hard des Hugo Grafen Henkel von Donnersmark mit 910 Klaftern Liinge, dann beim VVerke Waldenstein desselben Besitzers mit 8 18 Klaftern, wovon im Ganzen ^^O Klafter Tagbahnen, endlicb jene beim Carl von Mayer’schen Eisenwerke Olsa toit 398 Klaftern. Die Liinge sammtlieher Holzbahnen (mit Ausschluss jener der Braun-buhlenwerke) betrug im Jahre 1870 . . . 84.424 Klafter, „ 1869 . . . 86.132 somit im Jahre 1870 weniger um 1.708 Klafter, J ein Be\veis, dass docli die Holzbahnen im AUgemeinen abnehmen, die Eisenbahnen dagegen im raschen Zunehmen begriffen sind. Die grosste Liinge der Holzbahnen mit SS.OOO Klaftern fiillt auf die Bleiberger Werke. Ein Blick in die beziiglicbe Tabelle wird z ur Ueberzeugung fiihren, dass1111 Jalire 1870 bei den Werken nambafte Veranderungen in den Betriebseinrichtungen stattgefunden baben. Die Forderungs- und Wasserhebungs-Maschinen haben zugenommen, dagegen waren weit weniger Menschenhande zum Wasserheben beschaftigt als im Jalire 1869 ; die Anzabl der P o c b e i s e n bat wegen Con centration des Bleibergwerksbetriebes etwas abgenommen, ebenso jene der Miihl Išiufer, dagegen istjene der fiir die Aufbereitung viel zvveckmassigeren V\ alzen pa are gestiegen. Miihllaufer \verden iiberbaupt \venig mebr in Anwendung gebracht, weil sie das Melil zu sebr verkleinern, d. i. todt reiben, so dass e"’ bedeufender Tbeil solchen geriebenenMebles anstattfiir den Schmelzprocess nutzb«»r zu werden, in die \vilde Flutb gebt. Namhalt bal ferner die Anzabl der Siebse * vorricbtu ngen bei den B!eibergwerken und die Anzabl derRostofen bei den Eiseinverken zugenommen. Im Jalire 1870 ist ein Hochofen zugewachsen, niimlicb zu Prevali. Verbesserungen und Herstellungen neuer Einrichtungen sind im Jal,ie 1870 viele durcbgefiihrt \vorden, \velche speciell anfgeziihlt zu werden verdienen. Hinsichtlicb der neuen Eisenbabnstrecken, der Bessemer-Oefen in Heft und deS Coaks-Hocbofens in Prevali ist bereits eben gesprocben worden und wird dahe' liinsiebtlicb der Eisemverke mir nocli Nachstebeudes mitgetbeilt: Ara Huttenberger Erzberge wurden bei den Mundlochern der 1111 Betriebe stebenden Stollen und an dem Stationsplatze Hiittenberg Erzfiillbanke "H eiuem Fassungs-Vermogen von circa 200.000 Centnern erricbtet, und zwar nach dem seit 18K7 bewabrten Lollinger Principe, niimlicb mit schiefen Boden und Scbnauzen, die nach Belieben geiiffnet oder gescblossen werden konnen. Fordergelasse wurden durcliaus aus Eisen hergestellt; die Bremskorbe s'111^ getbeilt und fiir 2 Oberseile eingericbtet. In Lolliug wurden 3 neue Schacht-Rostofen erbaut und die Gasleitung 'oll) Albert-Ofen zum Dampfgeblšise angelegt, um mebr warmen Geblasewind ohne grossen BrennstoffautVand zu erzielen und die Production zu steigern. In Trei bacli wurde ein grosser Winderhitzungs-Apparat mit 2.800 Quadrat Fuss Oberflacbe zwiscben die neuen Oefen und die Hiittensohle gestellt, um Temperatur des Windes bober zu bringen. Ausserdem wurden 28 Filafer’scbe (Vor-dernberger) Gasofen an der Gicbt der Hochofen Nr. II und 111 aufgestellt. in welchen mittelst Hocliofengasen die Erze sebr gut gerostet werden; aucli wurden die niithi gen Eisenbahnen hierzu erbaut. In Heft wurden, wie (Seite 9) bemerkt, im Jalire 1870 die 2 Con* verters in der Bessemer-IIiitte eingebaut und dieselbe mit eineiri hydrauliscben Hebe-krabn und den orforderlichen Wendevorrichtungen verseben. Bei dem fiirstbiscboflichen Eiscnsteinbergvverke Hirt wurde behufs leichterei Forderung der Erze ein Scbacbt abgeteuft und mit den 24 Klafter tiefer liegend®11 Thomasstollen in Verbindung gesetzl, durch welcben nun die Erze zu Tagegefoi-1!11 "erden. Hierdurcli ist der wesentliche Vortheil erreicht worden, die Erze nicht mehr ^eh Oben fordern zu miissen, sondern dieselben mittelst einer Schachtbremse ^Bab fordern zu konneis. Vom Werke Olsa wurde, um die kostspielige Erzfracht von Waitschach nacb herabzumiiidern, eine Drahtseil-Fiirderung (Seilbahn) projectirf, millelst \vel-ctar die gerosteten Erze zu Tbal herabgeliefert \verden sollen, wodurch die For-^e|ungskosten vom Rergbaue bei Waitschacb bis zur Hiitte in Olsa um 4— S kr. P1- Centner sieh billiger gestalten vverden. Der im Jalire 1870 neu zugestellte Hochoieu zu Olsa ist um 5 Fuss erhoht \vorden, so dass jetzt der Ofenschacht vom ^°densteine bis zur Gicht 4ti Fuss betriigt. Diese Erhohung des Ofens batte den ^"'eck, durch die Anbringung eines Gasabfang-Cvlinders von der wirksamen o , o o oj c'iachth«jhe niehts zu verlieren. Die so abgefangenen Gase dienen dazu, den auf der Hiittensohle neu erbauten Uft«i‘hitzungs-Apparat zu beizen: dieser ist ein Syphon-Apparat, liat 12 Svpbons, "ov°n jede Rohre 100 Quadrat-Fuss Heizflacbe besitzt, so dass die Feuerberiih-rungsflache des ganzen Apparates 1.200 Quadrat-Fuss betriigt. Die Temperatur Welche mit diesem Apparate erreicht wird, ist selir boch und sclnvankt \venig zwi-sc*,en f>80—000° H.; der Wind ist formlich gliihend. ftie Anwendung von so heissem Winde beim Holzkoblen-llochofenbetriebe diirfte Zlemlieh neu seiii; die Resultate dieser Temperaturs-Ainvendung sind anfanglicb n>cht gaiiz enviinschL gevvesen, docli soli bereits im Jabre 1871 der Ofengang durcl‘ eine neue Zustellung, wobei der Ofen an der Gichlmiindung 70 Zoll Durch-rnesser und iiberhaupt grossere Dimensionen erhalten bat, ganz geregelt worden Sein- lili die Hocliofensclilacke auf billit?e Art vvegzuschaffen, wurde ein eiufacher ttr . . assertonneji-Aul'zug aufgestellt, und wird nun die Scblacke in eigens construirten 'Ppuunden verladen, 18 Fuss hoch aufgezogen und pr. Balin vom Werke \vegge-Schafft, Um Kleinerze und Schvveissschlacken mit Vortheil verschmelzen zu kiinnen, "u^tlen dieselben in eiuem bestimmten Verhaltnisse mit gebranntem Kalke zu einem *r°ckenen Miirtel geriihrt, dazu ehvas Kohllosche gemengt, dieser ohnediess trockene Mciftel dann bis auf 8 Percent Wassergehalt vveiter getrocknet und aulgegichtei. Resultat ist ein selir giinstiges, das Ausbringen betriigt nahezu 40 Percent und ‘ls daraus gewonnene Roheisen ist vollkommen entsprechend. Bei den graflich llenkel von Doniiersmark’schen Eisenvverken fauden keine 6Sn,1deren Betriebsneuerungen statt, bloss zu Wa Id e n s te in \vurde dadurch, j^ss die ganze Aufmerksamkeit nicht nur beim Hoebofen-, sondern schon beim Riist-r°eesse dem Enlfernen des Schwefels aus den Eisenglanzerzen zugewendet und larrlich auf diesem Wege fortgearbeitet wurde, ein so giinstigesResultaf erreicht, d!(Ss die mit diesem Roheisen abgefiihrten Proben nur mehr Spuren von Sclnvefel llachzuweisen vermochten. Beim Hochofen zu Waidisch, des .luiius Freiherrn von Silbernagl, \vurde e|ne weitere Ausniitzung der Hochofengase vorgenommen, und z\var wurde damit ^et' zum Prapariren der Schweissschlacke nothwendige Kalk in einem etwas anstei-®e|iden Flammofen gebrannt, in \velchen die Gase zur Verhrennung geleilet "'irden. VVas die Bleiberg- und Sehmelzwerke betrifft, so sind auch diese bestrebt gevvesen, neue Eiiii icbtungen zu treffen und Versuche zur Verbesserung des Betriebes zu rnaclien. Die Bleiberger Bergvverks-Union, deren Projecte einer durchgreifen' den Betriebsumgestaltung bereits (Seite 7) besprochen worden sind, hat, 'vie 80 manche anderen Werke, Versuche mit Dynamit bei denSprengarbeiten abgefiihr. der Dynamit bewahrte sich beim Sprengen von festem Kalkgestein und es zeigte sicl> hierbei, dass kleinere Quanlitaten hiervon verliiiltnissmassig mehr als grossere \virkten. Gesundheitsschadlish iiusserte er sich an Orten in der Grube mit irischen Wettern durcbaus nicht, ohgleich die Belegschaft von den Verbrennungs-Pioducte" desselben mit weissen Schuppen dicht bedeckt war. In Grubenbauen mit Wettern ist dessen Verwendung vermoge des sehr langsamen Enhveichens dfi Gase gegeniiber dem gewohnliehen Sprengpulver nicht zu emptehlen; seiner allge meineren grosseren Venvendung stand iiberdiess noch der hohe Preis entgcgen- Beim Grubenbelriebe \viril allenthalben der Firstenbau eiogefubrt, iiaclidel11 das Unterbauen der Erzziige, begiinstigt durch das Fallenlassen der Bainbeiger Massengranzen. allgeinein zur Hegel gemaeht vvurde und bedeutende Voi'tlie''e bietet. Im Maxschachte vvurden am 21. Sohlenlaufe ein Paar Gurten von Ql,a^el steiuen aufgeluhrt, um die darunter und dariiber befindliclie Schrottzimmerung v0" starkem Lerchenholze zu stiitzeu und zu tragen, insbesondere auch um deni einz11 bauenden Kunstsatze als Unterlage zu dienen. Kostet auch der Einbau solcher Gur ten viel, so ist docli fur die Sicherung des Schachtes ebenso viel gewonnen. Die neue Halden-Aufzug-Maschine beim Maxschachte ge\vahrt bereits wesellt liche Ersparnisse an Geld, Zeit und Kraft. Zur Gevvinnung von VVasser vvurden Halden im aussern Bleiberg durchstod'®11 und die dadurch getrennt ge\vesenen Wasser vereinigt, dessgleichen erlolgte l'lf Begulirung des Bachbettes in Bleiberg zur Sicherung gegen Haldenabrutschungel1’ endlich vvurden bei den Max- und Antoni-Gruben im Kunigunde-Graben a11 Stelle der alten, im sehr schlechten Zustande bestandenen Anfahrtsstuben neue £>e biiude zu demselben Zvvecke errichtet, Beim iirarischen Blei- und Galmeiwerke Raibl I wurde bei der nassen » bereitung eine dreisiebige Feinkorn-Setzmaschine aufgestellt. Dieselbe verarbe* die feinen Quetscltgriese und Mehle. Bei dem Blei- und Galineiberg- und Bleischmelzvverke Baibl II bestebt Ja’ Project, im Jahre 1871 die Forder-IIolzbahnen durch Eisenbahnen zu ersetzen. I” Bergbaue vvird derzeit das Niederbringen des Maschinenschachtes um \veiterC 12 Kiafter in Angriff genommen, um in langstens einem Jabre die Forderu®? und in zwei Jabren die Wasserhebung in einem tieferen Horizonte mit MaschinK' zu bevveikstelligen. Die eingeluhrtereichere Concentration der Scliliche bei der Schlemm- und \Vasch werks-Manipulation be\vahrt sich bestens, indem bei einem Einsatze in den 0*ei' von 6 Centuern Schlich (3/4 Kern, i/4 Schmund) im grossen Durchschnitte fundBlei ausgebracht vvurden,also 64-3 Percent Ausbringen, daher mehr um ein Per-Cei*t als im Jahre 1869 erzielt wurde, in dem das Ausbringen nur 63-5 Percent betrug. ^ Als neu eingefiihrte Verbesserung beim Bergbaue Raihl II ist aucli die Aufstel-g von zwei neuen Drahtseilbahnen nach dernselben Systeme, wie eine solche im a re 1868 aufgestellt und im Venvaltungsberichte fiir dasselbe Jahr (Mittheilungen aUS ^em Gebiete der Statistik, XVI. Jahrgang, 4. Heft) beschrieben worden ist, zu ^"ahnen. Die eine derselben mit 80 Klaftern Lange ist in Raibl aufgestellt und bat en ^w°ck, die ober dem sogenannten Abendstollen iiber Tags anstehenden reichen nuttel (Bleiglanz und Zinkblende) zum Mathias-Stollen abzubremsen, von wo selben mit der sebon seit zvvei Jahren besteliemlen Dralitseilbabn in die Tbal-®°hle zur weiteren Aufbereitung befordert werden. Es ist dureli diese Einriehtung ^as beschwerlicbe und zugleich getahrlicbe Zieben der Erze mit Handseblitten seitigt. Die zweite Drabtseilbahn ist in Kaltvvasser beim Poch- und Scbmelzwerke “Ufgestellt worden. Dieselbe ist 40 Klafter iang und bat die Bestiinmung, die Pocli-hinunter und als Gegengevvieht zu gleicber Zeit Bleiscbliche und verkaufliebe nkblende h in« ul' zu befordern. Man bat dadureb den Vortheil’erreicht, dass die cllg;inge unmittelbar beim Pochvverke abgestiirzt vverden, vvodureb die fiir das au‘eu dabin ver\vendete Menscbenkraft erspart und aucli das kostspielige, miili-*anie Haspeln von Scblicb und Blende mit Mensebenbanden beseitigt wird. Die eastung betriigt sechs Centner Poebgiinge liinab und zvvei Centner Scblieb oder eide binauf; in einer zvvolfstundigen Schicht konnen 2.100 Centner Poebgiinge 'inuntec und 700 Centner Bleischlicbe binauf befordert vverden. Bei der Hauerarbeit wurde das Scblenkerbohren bei tbeihveiser Ainvendung ^°n Kronenbobrern aus Gussstabl mit Vortheil eingefiibrt; dasselbe zeigt sich ^sonders vortbeilbaftbeimUebersicbbrecben und inStrecken, in denen kurzkliiftiges ,estein mit entgegengesetzt einfallenden Schicbtungen vorkommt, wie aueb in rs und Ulmenstrassen, mil welchen solehe Schicbtungen zu durcbfahren sind. Minder vortheilhaft zeigt sich die Schlenkerarbeit bei selir drusigen unge-Schichteten Gesteine. Der Schlenkerschlegel ist 2— 2i/a Plund sclnver. Bei dem freiherrlichv.Aic h 1 burg’schen Werks-CompIexe, und zvvar beim uc,"verke in Kreuzen, wurden anstatt der kupfernen Sennbleche Senngitter mit ^"kreeht stehenden festen Štaben von Eisen und messingenen Štaben vvie bei dem °dley’schen Pochwerke in Bleiberg-Kreutb mit Vortheil versucht. Das Ustragen des Pochmehles erfolgt dabei raseher, das Pochmehl ist gleichformiger, aucli die Schliche reiner und die Quantitat der in einer Schicht verpochten Ze grosser. Bei dem Bleibergwerke Kolm vvurden im Jahre 1870 eine Waschhutte j111* Erzbaue und vier Siebsetzvorrichtungen, eine Arbeitenvohnung, eine 200 Klafter I ngeWasserleitung fiir dieErzaufbereitung, dann einTrommelvvindrad mit 60 Klaftern anger Lutte zur Beschaffung guter Wetter fiir die Grube hergestellt. Fiir die Aufbereitung beim Werke Obier I vvurde nebst umfassenden Repa-ratui'eu der Pochwerksanlagen eine 400 Klafter lange Wasserleitung gebaul. . Nennenswerth ist noch die Herstellung eines neuen Poeh- uiid Schmelzwel^eS fiir das Goldbergvverk Goldzeche und Waschgang, welehes derzeit Energie betrieben, aber erst im Jalire 1871 Betriebsresultate nachweisen wird, nach langjahriger Fristung des Baues erst umfasscnde Vorarbeiten vorausgeh611 miissen. Audi bei den Braunkoblenwerken Karntens, \velchen im Allge,T,elIie" mehr und mehr Aussiclit fiir die Zukunft erbliiht und die dalier mit grosserer Energie betrieben werden, \vurden wesentliclie Verbesserungen eingefiihrt. D'e Lange ihrer Eisenbahnen betrug im Jahre 1870 8.749 Klafter (ge»eu 3.380 Klafter im Jalire 1869). Die \vesentlicbe Zunahme um S.369 Klafter deutet auf die Hebung des Betriebes, insbesondere bezieht sieb diess aut das del Huttenberger Eisenwerksgesellschaft gehorige Braunkoblenbergwerk Liesch8 und die graflieh Thurn’scben Werke Homberg und Miss, \velche (ur d'e 1111 sch\vungbat‘ten Betrielie stelienden Baffininverke Prevali, Streiteben und Schwarzen bacil den erforderlichen Brennstoff liefern. Die Holz-Forderbahnen, welcbe im Jahre 1869 eine Lange von 3.1^ Klaftern batten, erfuhren im Jahre 1870 eine namhafte Abnahme, dieselben liatten nur mehr eine Lange von 2.148 Klaftern, somit gegen das Jahr 1869 weniger 1,1,1 993 Klafter, \velche dureli Neuanlage von Forder-Eisenbahnen reichlich ex-setzt worden sind. Eine Wasserhebmaschine mit Dampfkraft ist in Abfall gekommen, naclide,n das Koblenbergwerk Lippitzbach wegen zu kostspieligen Abbaues des dortigel1 Kohlenflotzes nur mehr in Fristung gehalten wird und desshalb die zum Betri^ unumganglich notlnvendige Wasserhebmaschine entbehrlieh wurde. Beim Bergvverke zu Liescha wurde zur rascheren Forderung in der sta belegten Barbara-Grube ein Doppelgeleise errichtet und wurden fiir die AufljereitunS bei der Marien-Grube gelochte Bleche statt der bisher angevvendeten Dralitgi^el in Anwendung gebracbt. Der Dynamit, welelier dortselbst versuchsweise angewendet wurde, be\val,1*e sieli im festen und nassenGesteine gut. Beim Kohlenbergwerke Homberg wui'den an der Stelle der Flachsehienen grosstentheils Bails eingefiihrt. Bei dem letztgedachtenBergwerke,sowie beim Kohlenbergwerke Miss wuruen zur Gewinnung der Kleinkohle Blecbratter in Anwendung gebracbt, ferner wuide am Homberg ein neues Wohnhaus fiir das Aufsichtspersonale nebst Anfahrtzin,l,,el erbaut und fiir Unterbringung der Arbeiler zu Miss eine Hube angekauft. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Die Betriebseinrichtungen der kran*1 schen Montamverke (mit Ausnahme der Kohlenvvei-ke) sind im Jalne 1870 11,1 Gegenhalte zum Vorjahre ziemlich constant geblieben. Bemerkbar maclit sicli i,ur eine nicht unbetrachtliche Zunahme in der Lange der Holz-Forderbahne11’ r wovon der griisste Theil auf Bechnung der neueroflneten Galmeigruben des o Kuschel’schen Montanwerkes Johannesthal zu setzen ist. Dagegen zeigt sieb en,e selir bedauerliche Abnahme der Betri ebsdauer der Eisenhochofen, von dei,ei1 7, also mehr als die Halfte, kalt gestanden sind, wodureh sich die Anzahl derBetrieb*' w°clien von 171 i/a des Vorjahres auf 126 verminderte, und z\var nicht in Folge Ungiinstiger Handels-Conjunetureu, sondern vielniehr wegen localer Hindernisse. Sieht man von der grossen Wassei,hebmaschine von 150 Pferdekraften ab, We!cbe scbon fiir 1869 ausgevviesen, aber erst zu Ende des Gegeustandsjahrcs in etrieb gesetzt wurde, so bat sicli in Krain an den Betriebsvorrichtungen der 1'leii'verke wenig geandert, Selbst die Eisen-Forderbahnen haben ari ^nge nicht zugenommen, sondern vielmebr eine kleine Abnahme erlitten, wie d'e »aehstehende Uebersieht zeigt. Eisenbahnstrecken im Jahre Liinge in Klaftern 1860 2.118 186 1..................................... 2.897 1862 ..................................... 3.500 1863 ..................................... 3.875 1864 ..................................... 5.200 1865 ..................................... 6.469 1866 ..................................... 8.147 1867 ..................................... 8.441 1868 ..................................... 8.712 1869 ........................................ 9.953 1870 ..................................... 9.647 Diese Abnahme ist jedoch mehe localer Natur, und durch die Abbauverhaltnisse ^edingt, daher nicht massgebend fiir die Zukunft, Von obigen 9.647 Klaftern derEisenbahnen entfallen 6.500 Klafter aufGruben-, 1*7 Klafter auf Tagbahnen, und werden 3.801 Klafter mit Pferden betrieben. Malt man den obigen Ziffern, welche den Aufsclnvung derEisenbahnforderung den krainiscben Kohlcnwerken naelnveisen, jene gegenuber, vvelche sieh diess-Zuglicb bei den Metalhverken ergeben haben, so zeigt sieh deutlich, wie vvenig eSsamkeit verhiiltnissmassig bei den letzteren geherrscht bat. Die nacbfolgende Zusammenstellung liefert hierzu den Beleg. Im Jahre Liinge der Eisen-Forderbahnen in Klaftern 1860 ................................. 3.405 1861 ................................ 3.305 1862 ................................. 3.811 1863 ................................. 3.496 1864 ................................. 3.604 1865 ................................. 3.604 1866 ................................. 3 535 1867 ................................. 3.795 1868 ................................. 3.565 1869 ................................. 3.613 1870 ................................ . 3.823 Kiistenland. Berghauptmannschaft Laibach. Der rasche Fortschritt des kiistenlandischen Kohlenbergbaues veranlasste im Jahre 1870 den Zuwaclis von einer grčisseren in den Franz Josefschacht eingebauten Dampfmas chiue zU Wasserhaltung und eine starke Zunalime der Eisenbahnstrecken, welche im J^,e 1869 auf 3,950 Klafter, im Jahre 1870 aber bereits aul' 7.640 Klafter sieli belielen, da der griisste Tbeil der Tageisenbahn, welcbe das Kohlenwerk Carpano mit dem benachbarten Hafenplatze verbindet, hergestellt wurde. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Bei einer unbedeutenden Zunalime der Forderbabnen gegen das Vorjahr bat sieli im Jahre 1870 eine bedeutende Ver-anderung bei den Betriebseinricbtungen der Schmelzhiitten ergeben. Die alte, in mebrfacben Beziehungen mit bochst patriarcbalischen Werksein* richtungen versebene ararische Kupfer- und Silberschmelzhiitte zu BrixlegS wurde im Laufe des Jahres 1870 giinzlich demolirt, und bat einem, allen t01*" schritten der Technik und der Scbmelz-Manipulation Recbnung tragenden Neubaue Platz gemacht, dessen Vollendung aber erst im Laufe des Jahres 1871 entgege»" gesehen werden kann. Im Jahre 1870 ist in Tirol die Aufstellung der ersten Fordermaschi,ie mit Dampfkraft, u. z. beim Aerarial-Kohlenvverke in Haring erfolgt. Es wurde namlich an der Eisenbahnstution Kirchhichl zur Hebung de> 20 Centner sclnveren, mit Kohlen beladenen Grubenhunde vom Niveau der Han>'ger Erbstolleubahn auf den Perron ein Dampf-Elevator von 5 Pferdekraften autgest6^' Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Die Veriinderungen im Stande der Betriebseinricbtungen gegen das Vorjahr sind unbedeutend, und nur die E1'"1'1” terungder Einrichtungen in der Kupferschmelzhiitte der Biirgsteiner Geverkscha*1 erwahnenswerth. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Von den im Stande der Betriebs" einrichtungen vorgelallenen Veriinderungen und eingefiibrten Verbesserungeu si nacbstehende anzufiihren. Bei dem in der Abteufung begriffenen, der k. k. priv. Staatseisenbahn-Gesell seliaft gebiirigen Bressonsehachte nachst Klad no, \velcher im Jahre 1870 bis a die Tiefe von 137 Klaftern niedergebracht worden ist, sind stati den daselbst pi'0'1 soriscb in Venvenduug gestandenen Maschinen eine stabile 60pferdekraftige l101 der- und eine lOOpferdekraftige VVasserbebmaschine aufgestellt und sanunt den eingebauten stabilen Siitzen in Beti ieb gesetzt worden. Bei diesem Scbacbtabteufen bat sieli die Verwendung des Dynamits und d'c Methode der gleiclizeitigen Wirkung mehrerer Sprengschiisse durcli Anwendung d e s e lek t rische n Ziind app ara t e s selir bewahrt und vv ti rde es nur dadurd* ermiiglicht, dass in dem gedachten Schachte, obwobl das Abteufen desselben «rege11 des Einbaues der stabilen Siilze durcli langere Zeit sislirt werden musste, dennod' die Gesammtausfiihrung im Jahre 1870 auf 60-8 Klafter gebracht wurde. Bei dem dem Ignaz Wondraček gebiirigen Steinkohlen\verke bei Hostoki'e5 (Bezirk Bakonitz) wurde eine 20pferdekriiftige Dampfmascbine zur Kohlenf6rdei'im!? J und ein 12pferdekraftiger Dampfhaspel zur Abteufung eines Wetterschachtes, iiber-diess zur Wasserha!tung eine 80pferdekriii'tige Maschine am Hauptschachte und ei#e Spferdekriiftige Maschine am Wetterschachte aufgestellt. Dessgleichen sind bei der Steinkohlengewerkschaft Moravia in Ra k o ni tz zwei Wasserhebinaschinen von je 80 Pferdekraft und ebenso bei der Steinkohlen-geverkschaft Miroschau zwei neue Forder- und zvvei VVasserhebmaschinen zuge-Wachsen. Von letzterer Gewerkscbaft ist iiberdiess noch eine mittelst einer 8pferde-'ffiiftigen Dampfmaschine betriebene Kohlensortirmascbine hergestellt worden. Zur Aufbereitung der beim Wang’schen Goldbergbaue bei Luk gewonnenen ®l2e \vurde ein Pochwerk mit 20 Pocheisen, dann ein Stossherd errichtet und in ^etfieb gesetzt. In Folge des sclnvunghaften Betriebes des Steinkohlenbergbaues wurden die ^e'demselben bestehenden unterirdischen Eisen-Forderbahnen um 8.493 Cur-rent-Klafter verlangert, so dass deren Gesammtlange am Jahresschlusse bereits iiber ^ Meilen, namlicb 56.808 Current-Klafter betragen bat. Die beimErzbergbaue bestandenen Hundebabnen batten am Jahresscblusse eme Gesammtlange von 22.975 Current-Klaftern, \vovon auf den Pribramer Silber-u«d Bleibergbau 16.676 Klafter, demnach iiber 4 Meilen entfielen. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. In den wichtigeren Einrich-tungen des Bergu erksbetriebes sind keine wesentlichen Veranderungen eingetreten. Die Abgiinge bei dem Metallbergbaue waren durch die Betriebsein-stellung des Schlaggeinvalder Zinnbergbaues und des minder giinstigen Geschafts-&a,iges der Vitriolerzeugung veranlasst, wogegen beim Kohlenbergbaue zvvei For-erWaschinen (eine mit Dampf- und eine mit Wasserkraft) und eine Dampf-Wasser-^ebmaschine zugewachsen sind. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. In den Einnchtungen der Berg-VVei'ke haben sich bemerkenswertbe A e n d e r u n g e n n u r b e i d e n F i > i' d e r b a h n e n u,*d M a s c h i n e n ergeben. In Folge der Wiederaufnahme des Bergbaues auf ®'sfnstein im Pressnitzer Bergreviere wurden eine amerikanische Damfpumpe und e,ne Fofder-Dampfmaschine von je 4 Pferdekriiften bei dem Eisensteinbergbaue des ^rciherrn von Riese-Stallburg nachst Dornsdorf aufgestellt. tteim Zinnerzbergbaue ist ein Stoss- und ein Kehrherd nebst einem Kr • ummolen zugevvaclisen, dagegen ein Riist- und ein Flainmofen eingegangen. Beim Braunkohl enbergbaue ist die Liinge der Gruben-Eisen- und Holz-^oi‘derbahnen von 62.842 auf 67.115 Klafter gestiegen und hat daher um 4.273 Valter zugenommen, wovon 3.499 Klafter auf den unmittelbaren und 774 Klafter auf den mittelbaren Bezirk entfallen. Die Anzahl und Liinge der Locomotiv-Sebleppbabnen hat sich nicht geandert; es wurde jedoch bereits um die Bewilligung zum Baue melirerer Schleppbahnen angesucht. Dagegen vvurde eine Pferdeeisenbahn von 500 Klaftern Liinge fur den errnania-Schacht bei Tillisch in Betrieb gesetzt. Zu den mit Dampfkraft betriebenen Maschinen sind ausserdem im un-'"'ttelbarenBezirke 4Fordermaschinen mit 61 Perdek-raften und 9Wasserhebmaschinen Statist. Mittheil. XVIII. Jalng. 4. Heft. 5 von 221 Pferdekraften, dagegen im mittelbaren Bezirke nur eine Wasserhebmasclune von 20 Pferdekraften zugewachsen. Im ganzen Bezirke waren daher beim Kot-lenbergbaue 44 Fordermascbinen mit 926 Pferdekraften und 61 Wasserheb-maschinen mit 1.615 Pferdekraften thatig. Zum Sprengen wurde sowohl Pulver, als Dynamit venvendet. Der mit letz-terem Materiale erzielte gute Erfulg \vurde dureh den boben Preis dieses Spreng' mitlels beeintrachtigt, dessen Ilerabgehen niclit zu envarten ist, da der Pulverp^15 abermals von 35 fl. auf 37 fl. per Centner erhoht wurde. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Beim Steinkohlenbergbaue wurde an der Herstellung neuer Locomotiv-Babnen zur Verbindung der Kohle®' schiichte mit den schon vorbandenen Scbienenstrassen mehrfacb gearbeitet, deren Vollendnng und Betriebsiibernahme fiillt jedoch in das Jalir 1871. Wesentlicb vermehrt wurden die mit Dampfkraft betriebenen Fdrder- unJ Wasserhebmaschinen, und zwar um 10 Fiirder- und 9 Wasserbebmaschinen, 2®' sammen um 19 solcher Mascbinen. Aucli beiden sonstigenBergbauen war es noth wendig, mehr D a m p mascbinen zur Forderung und Wasserliebung herzustellen; es wuchsen 7 derlci Mascbinen zu, wovon 3 auf den Bleierzbergbau bei Mies entfallen. Die gesammtenDampfmascliinen bei den verschiedenen Bergbauenentsprecheu 1.503 Pferdekraften. EineErweiteru n g desHutt enbetriebes fand nur bei dem Horomislitzer Eisenwerke der Stadtgemeinde Pilsen statt, wo ein zweiter Ilochofen erbaut und angelassen wurde. Der von der Gewerkscliaft Friscbgliick- und Reichensegen-Bleizeche zU Mies begonnene Bau einer Bleischmelzhiitte musste wegen Einspruehes der Gemeindevertretung sistirt werden; da die Angelegenheit mittlenveile zu Gunsten des Bergbaubesitzers entschieden wurde, kanu der Volleudung im Laufe des JabreS 1871 entgegen gesehen werden i). * Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Bei dem Bergbau- und HiiOen' lietriebe, mit Ausnahme der Kohlenwerke, bat sicli eine wesentliche Vermehrung bei den Ho lz bab n e n, und zwar: im unmittelbaren Bergbauptmannschaftsbezirke mit....................475 Klaltern im Bergcommissariatsbezirke mit.................................... 179 w__ in Summe mit . 654 Klaftmn ergeben, so dass deren Gesammtliinge nur 1.715 Klafter betriigt. Bei den Steinkohlenwerken fand eine ansehnlichc Vermehrung de* Eisenbahnen statt, indem dieselben eine Liinge von 42.403 Klaftern, soniit um 8.073 Klafter mehr als im Jahre 1869 erreichten. Dieselben sind zumeist 1)111 beim fiirstlich Schaumburg-Lippe’schen Bergamte in Schwado\vitz, dann in Schatzlar 4) Ueber den Ausfall von t.525 Klaftern Eisen-Forderbahnen gibt der Bcrghauptmann schaftsberieht keine Aufklarung. ^e> den Grubenbauen des Freiherrn v. Silberstein, der Gebriider Miiller und des Rudolf Manger anzutreflen. Von diesen Eisenbabnen befinden sich circa 3.000 Klafter ober Tags, auf "'elchen mit Pferden gefordert vvird, und iiberdiess ist in den Gruben auf circa 1-600 Klafter die Forderung mit Pferden eingerichtet. Dagegen wurden die iin Venvaltungsberichte fur das Jahr 1864 niihe1' ^schriebenen Tag-Bremsberge mit Ketten aus schvvedischem Eisen abgevvorfen, "e|l der Kohlenabbau in 11 Horizonten liereits beendet ist, und die Kohlenforde-1UllS von den weiter vorgericbteten 8 Horizonten nunmebr auf den Hauptstollen ^‘'anz Xaver und Ida stattfindet. Bei den Braunko lilenwerkeu im Bergcommissariatsbezirke sind keine tasonders vvichtigen Betriebseinriclitungen zu verzeichnen. Hagegen haben im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke die Eisen-1'a h n e n, welche sich nur bei dem gršiflich Clam-Gallas’scben Werke bei Grottau mit •................................................................. 670 Klaftern lll|d bei Christian und Comp. in Weigsdorf mit........................... 322 „ in der Gesammtliinge von . 982 Klaftern v°i'finden, um 222 Klafter zugenommen. Von diesen Eisenbabnen sind in Grottau 130 Klafter, in Weigsdorf 88 Klafter, daher zusammen 218 Klafter iiber Tags, die anderen in der Grube, und es wird die Ibrderung nur mit Menscheukraften betrieben. Hurcb den allmaligen Ausbau der Grubeneisenbahneu tratt eine Verminde-Ulllg der Holzbabnen ein, \velcbe im Jabre 1870 bei den Braunkoblenwerken '®6 Klafter, bei den Steinkobleuvverken 468 Klafter, zusammen daher 1.034 Klafter 1'etrug. Von Dam pfm ase h in en besteben im unmittelbaren Berghaupt-111 a » n s c h a f t s b e z i r k e: ^eim Silbervverke in Tabor.................... 1 Mascbine mit 6 Pferdekraften, l)e' den Steinkobleuvverken des Prinzen Scbaumburg-Lippe....................... 7 „ n 170 „ des Freiherrn v. Silberstein (mit Einscbluss einer Dampfbrettsiige)....................... 4 „ »122 „ ,lep Gebriider Miiller...................... 4 „ „182 !)c> de n Bra u n k o bi en vverk en des Grafen Clam-Gallas bei Grottau ...... 1 „ „10 „ des Christian und Comp. in Weigsdorf ... 2 „ „13 „ l*c> dem Lukavvitzer Mineral vverk e ... 2 „ 7 „ l*ei dem Eisen vv er k e Bansko............. 3 „ „40 „ zusammen . 24MascbinenmitS30 Pfcrdckriiften, 5 * Im Bergcommissariatsbezirke Budvveis: beim Silberbergbaue Elias...................... 1 Maschine mit 15 Pferdekraften. bei de n Graphit\verken der Mugrauer Insassen................................. i * „12 » der Firma Eggert und Comp...................... 5 „ „117 » des Fiirsten Sclnvarzenberg.................... 6 „ „ 112 »______ zusammen . 13 Maschinen mit 2S6 Pferdekriittw im Ganzen . 37 Maschinen mit 806 Pferdekraften. und da im Jahre 1869 nur.......................30 „ „ 497 „ bestanden, so haben sich im Jabre 1870 die Dampfmaschinen vermebrt um..................... 7 Maschinen mit 309 Pferdekraften- Eine weitere Vermehrung vod bedeutenden Betriebseinrichtungen bat ^el dem Lukawitzer Minerahverke stattgefunden, indem 1 Rijstofen, 5 Flammutell> 4 Retortenofen, 5 Bleikammern und 2 Krystallisationskasten neu errichtet wurden. und aucb noch weitere Betriebseinrichtungen demnacbst in Angriff genommen vverden sollen. Im Bergcommissariatsbezirke wurden die Graphitvvaschen um z\vei vermebrt. Mahren. Berghauptmannschaft Olmtitz. Von den Aenderungen in den Betriebseinrichtungen ist insbesondere der von der Kaiser Ferdinands-Nordbahn m'1 dem Abteufen zweier Schiichte begonuene Aufscbluss- und Vorrichtungsbau bei de"1 neuen Kohlenrangir-Babnhofe niichst Prnvos, die Anlage eines neuen Tietb,|U schaclites in der Gegentrumm-Zeche der Rossitzer Bergbaugesellscbaft, die Auf' stellung dreier Fiirder-Dampfmaschinen und der Einbau einer Wasserhebe-Daflip' maschine im Rossitzer Reviere, die Aufstellung zweier Fiirder-Dampfmaschinen h" einer Wasserhebe - Dampfmaschine bei den Eisensteinbergbauen der ZoptaU SteplianauerGewerkschaft im BezirkeSternberg, die Demolirung eines Hochofens bei dem Witkowitzer Eisenwerke, der eine grossere Production bezweckende UmbaU des Graf Harrach’schen Hochofens in Janovvitz und dessen Ausstattung mit eine«1 neuen Gebliise und einer Hilfsdampfmaschine, die Vermehrung der bei d®11 Graphitvverken ver\vendeten Pocheisen um 36, die Herstellung eines 400 Kla^®r langen Verladegeleises am Ferdinandi-Scbacbte bei Segengottes, durcli welche die Bossitzer Steinkohlengevverkschaft eine raschere und auf grossere Massen. be rechnete Verladung bevvirken \vill, und die Verbindung des Friedlander Eisenvvei'keS mit der Ostrau-Friedlander Eisenbahn durch eine 220 Klafter lange Pferdebabn hervorzuheben. Endlich sind noch 1.440 Klafter Locomotiv- und 1.838 Klafter Pferdeeise*1" bahnen innerhalb des Eisemverkes zu Witkowitz und niichst demselben zu erwahnen> welche zwar in verschiedenen Zeitraumen successive angelegt, deren Bestand a**01 von der dortigen Werksdirection fiir das Jahr 1870 zum ersten Male in die d|esS' fiillige Naclnveisung aufgenommen wurde. Der ervvahnte Tie fbauschacht in der Gegentrumm-Zeche soli ^uf eine jahrliche Forderung von 2 Millionen Centner eingerichtet, mit Zuhilfnalline comprimirter Luft niedergebracht and in 2 Klafter Eisen- und 2.656 Klafter Holzbahnen und bei den Eisen-; 1 aphit- und Alaunwerken 774 Klafter Eisen- und 770 Klafter Holzbahnen zuge-Jachsen, bei den Steinkohlenwerken dagegen 3.329 Klafter abgefallen. Der 'vacl)s an Holzbahnen in den Brannkohlemverken ist vorziiglieh dureh die um-greichen Aufscblussbaue des Barlholomiius Fafchamps im Bezirke Goding. der ^ 311 der Eisen-Forderbahnen bei den Steinkohlen\verken dnrch das Abwerfen der •lenen von den Grundstrecken des bereits vollstandig abgebauten 9. Horizonts in ei1 beiden Flotzen der Liebegotteszeche bei Zbeschau herbeigefiihrt worden. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Von besonderen neuen Werks-ln|ichtungen verdient die Erlangung der Forderbahnen, und zvvar ICl °berirdischen um 2.491 und der unterirdischen um 7.184 Current-Klafter t|vocgeboben zu werden. Die Gesammtliinge der ersteren betragt , ohue 1 aiJf Schlesien fallenden Theil der Mahriseh-Ostrau-Michalkinvitzer, dann die San^e Michalkowitz- Orlau - Domlirauer Kohlenbahn — von welchen erstere der 1 P- Kaiser Ferdinands-Nordbahn, die lelztere dem Freiherrn v. Rothschild gehijrt 2,1 reehnen, 7.428 Klafter, worunter 4.081 Klafter fiir den Betrieb mit Locomo-*IVen e>ngerichtet sind. p Die Liinge der unterirdischen, in neuerer Zeit mit Profilschienen belegten 01 tlerbalmeii bat bereils die Ziffer von 76.904 Klaftern erreicht. p„ Ur unterirdischen Forde run g werden in manchen Gruben, wo lange ^'"derstrecken zuriickzulegen sind, kleine Pferde verwend et, jedoch wird hier-ei keine Kostenersparniss. sondern nur der Vortheil erreicht, die dadurch dis-l °iiibel gewordenen Menschenkrafle zu anderen Arbeiten venvenden zu konnen. Nebstdem ist noch zu erwahnen, die Aufstellung einer Wasserheb- und einer entdations-D a m p fm a s c h i n e, dann die um S erfolgte Vermehrung derCoaks-u^en, welche letztere Zalil nur aus derCompensation der abgeworfenen und der neu epr>chteten resultirt. Ausser diesen bei den Steinkohlenbergbauen vorgekommenen Aenderungen in e‘i Betriebseinrichtungen sind noch zu envahnen: Die Herstellung von Eisen - Forderbahnen bei den erzherzoglichen Eisen-Steingruben in den politischen Bezirken Bielitz und Teschen in der Gesammtliinge jV°n 2.290 Klaftern, dann die Aufstellung einer Dampfmaschine zur Wasserhebung ei dem Graf Harrach’schen Eisensteinbergbaue in Neuvogelseifen bei Freudenthal. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Die bei den Betriebsein-riclitungen eingetretenen geringen Aenderungen finden hauptsachlich in dem Um-\*arUle «*^ren Grund, Jass die meisten auf die Gewinnung von Zink hinzielenden et'ke wegen der durch den jungsten deutsch - franziisischen Krieg herbeige- fuhrten ungiinstigen Handels-Conjuncturen fiir das erwahnte Product ihren Betrieb entweder giinzlich oder žum griissten Theile einzustellen gez\viingen vvaren. D, Arbeiterstand. (Hierzu Tabellcn IV, 1 iinil 2.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten- Bel sijmmtlichen Berg-und Hiittenwerken standen 1.662 Arbeiter, darunter 1.530 Miinner. 48 Weiber und 84 Jungen in Verwendung und bat sich deren Gesammtzahl gege" das Vorjahr um 44 vermindert. Von diesen Arbeitern waren beschiiftigt: bei den Eisenbergbauen 167 Manner, 6 Weiber und 6 Jungen; bei den Eisenschmelz- und Gusslnitten 96 Manner; bei dem Antimonbaue 1 Mann; bei den Graphitbauen und zugeborigen Schlemimverken 75 Manner, 1 und 1 Junge; bei den Steinkohlenbauen 762 Manner, 8 Weiber und 64 Jungen; bei den Rraunkohlenbauen 429 Manner, 33 Weiber und 13 Jungen. l)ie Ursache des Eintrittes der obenbemerkten Verminderung in derGesatnni1-zahl der Berg- undHuttenarbeiter und des gleichzeitig liiiiifiger als sonst wahrnel),n' baren Wecbsels dieser Arbeiter liegt theils in dem grossen Bedarie an Arbeitern lul die zablreicben in Angriff genommenen Eisenbahnbauten, welche leichteren uD^ besseren Verdienst bieten, theils in den stattgefundenen formlichen Anwerbungel1 von Bergarbeitern fiir die Bergwerke bei Fiinfkirchen in Ungarn, dann fiir jene 1111 Banate und im Schillthale Siebenbiirgens. Mancbe Bergvverke Niederosterreichs, von welchen mebr Arbeiter liinweg' gezogen sind, \varen genothigt, dieselben dureb neu aufgenommene Arbeiter /u cr' setzen und nicht iiberall gelang es, diesen Ersatz in ausreichcndem Masse zu findel1, Eben diese Ursaclien in Verbindung mit der zunebmenden Theueriing ^el Lebensinittel veranlassten eine Anzahl von Bergwerksbesitzern, namentlicb in l*el1 industriereichen Bezirken des eliemaligen Viertels unter dem Wienerwalde, zu nicM unbetriichtlicber E r h ii h u n g der A r 1) e i t s 1 ii h n e. Der durcbsebnittlicbe taglic h e Verdienst bei den verschiedenen Bere' werken in den unterhalb des Wienerwaldes gelegenen Landestheilen bela11 sich fiir Hiiuer (mit Inbegriff derVorhiiuer und Lehrhauer), dann fiir Grubenzimmel'er und Hochofenarbeiter aul'90 kr. — 1 fl. 50 kr.; fiir Forderer, Haspler und A11' schliiger auf 70 kr. — 1 fl. 20 kr.; fiir Sauberjungen und VVeiber zwischen 50 und 70 kr.; dann bei den Bergbaueninden Landestheilen ob er d e m Wienerwalde tu* die Hiiuer u. s. w. auf 80 kr. —- 1 fl. 45 kr.; fiir die Forderer u. s. w. auf <>0 kr. " 1 fl. 5 kr.; fiir die Sauberjungen und Weiber auf 45—70 kr.; endlich bei d611 Bergwerken in den Landestheilen ober dem Mannhartsberge fiir die HaueI u. s. w. auf 65—90 kr.; fiir die Forderer u. s. \v. auf 50—70 kr.; fiir die Saul>er' jungen und Weiber auf 45 kr. Die nach dem Geldwerthe der Production berechnete L eistungs quote dos einzelnen Arbeiters bezifFert sich fur das Jahr 1870 im grossen Durcbschnitte bei sammtlichen Bergwerksunternehmungen per Kopf mit 478 fl. 67 krn., betragt aber »nterschieden nach den verschiedenen Gattungen des Betriebes: bei den Eisenberg- und Schmelzwerken................ 892 fl, 38 kr. „ „ Graphitvverken.............................. 204 „ 65 „ „ „ Steinkohlenbauen.............................339 „ 42 „ n * Braunkoblenbauen ................... 529 „ 10 „ und bei allen Kohlenwerken iiberhaupt.............. 408 „ 26 „ Auf we'che Weise durcb humanitare Einricbtungen fiir die Forderung des materiellen Wohles des Arbeiterstaudes gesorgt ist, \vurde bereits in dem vor-Jžhrigen Beriehte ausfiihrlicher mitgetbeilt und ist in dieser Beziehung niclifs Wesentliclies weiter zu bemerken. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Der zu- sammen mit 869 Kopfen ausgevviesene Stand der Bergarbeiter, worunter sich auch Weiber und 15Jungen befanden, zeigt gegeniiber demVorjahre einenZuvvachs Um 189 Kopfe oder 28 Percent. Von der Gesammtzalil der Arbeiter standen 2 bei einem Braunsteiubaue, ^ auf einzelnen Steinkohlenbauen, die iibrigen 839 bei den Braunkohlenbauen des Hausruckgebirges in Venvendung, \vo nunmehr nach den im Laufe der Zeit vor sich 8egangenen Fusionen die Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks-Actiengesellschaft in *ast aussehliesslichemKohlenvverksbesitze sich befindet, und nur einen einzigen Gruben-nachbar hat, welcher als Eigenthiimer eines einzelnen Doppelmasses daselbst nur Zeit\veilig 2 Mann mit der KohIengewinnung fiir eigenen Bedarf beschiiftigt. Von dem obigen Zuwachse entfallen 13 Mann auf den Steinkohlenbau im ^chgraben bei Beichraming, wo gegen das Jahresende Anstalten zu regerent ^etriehe getroffen wurden; der ganze iihrigeZuwachs ergab sich bei den Bauen der '°i'genannten Kohlenwerks-Actiengesellschaft, welche, um der gesteigerten Nadlege nach Kohlen durcb angemessen erhiihteProduction geniigen zu konnen, bei dem '^Igemeinen Arbeitermangel genothigt war, fiir eine so betrachtliche plotzliche Ver-^ehrung des Arbeitspersonales auf dem kostspieligen Wege der Amverbung zu Sorgen. Gleichzeitig mit dem vergrosserten Bedarfe an Arbeitern machten sich auch ei’hohte Anspriiche derselben geltend und es musste dort eine zebnpercentige Lohns-erhohung bewilligt werden. Der durchschnittliche tagliche A rbeitsverdienst betragt im Hausruck-^°hlenreviere fiir Hiiuer 1 fl. 30 kr., fiir Grubenzimmerer 90 kr. — 1 fl. 20 kr., fiir Hrderer 66 — 85 kr.; bei den iibrigen oberosterreichischen Bergbauen fiir Hiiuer 90 — l n. 20 kr., fur Forderer 60—80 kr. Die nach dem Geld\verthe der Production berechnete durchschnittliche ^eistungsquote eines einzelnen Arbeiters beziflert sich im Allgemeinen fiir das Jahr 1870 mit 691 fl. 62 krn., oder richtiger, wenn man bloss die Arbeiter des Haus-ruck-Kohlenrevieres beriicksichtigt — weil bei den iibrigen oberosterreichischen Bergbauen nur mit haufigeren Unterbrechungen ilurch kiirzere Perioden gearbeitet wurde mit 726 fl. 62 krn. Was die Fiirsorge fii r d as m at eri el le W-ohl der Arbeiter betritTt. welchem Gegenstande namentlieh die Wo]fsegg-Traunthaler Gesellschalt unausge-setzt eine besondere Aufmerksamkeit widmet, so mag zu den diessbeziiglich »us-fuhrlicheren Mittheiluugen des vorjahrigen Berichtes nur noch Einiges ergan261"' bemerkt werden. Zu den scbon dort ervvahnten 30 Arbeiterhausern und 10 Coloniehausern sind aus Anlass der Personalvermehrung bei der Hauptgrube zu Thomasroitb 4 neuerbaul® Knappenhiiuser mit 64 Zimmern, zumeist fiir ledige Arbeiter, und ein neues grosses Wohnbaus mit 16 Familienwobnungen zugewachsen, und ebenso bei der Hauptgrube nachst Wolfsegg dureh Neubau von o Knappeuhiiusern und durch Adaptirung eines schon bestandenen Gebiiudes 35 einzelne Zimmer und 24 Familienwohnungei mit grossen Kosten hergestejit worden. Besonders zweckmiissig sind diegenannten Coloniehausereingericbtet. Jede und Thomasroitb, deren jedem die Wolfsegg-Traunthaler Gesellscbaft niclit nur d,e benothigten Localitiiten gegen ausserst billiges Entgelt zur Verfiigung gestellt, s0 dern aucli fiir die erste Einrichtung ein unverzinsliches Betriebscapital von einigen Tausend Gulden vorgestreckt bat, fiir dessen allmalige Tilgung bloss 10 Peroent« des jahrlich resultirenden Betriebsgevvinnes angesprocben werden, gedeiben voi trelTlich. Der Betriebsfond derselben, anfiinglicb gebildet durch jene Vorschiisse un*l durch die Summe der von jedem Mitgliede mit 3 fl. zu entrichtenden Einlagsge!Jel’ \vird nach und nach durch Zusclireibung der Gewinnstantheile derMitglieder \veitef hin und so lange vergrossert, bis jedes einzelne Einlage-Guthahen auf 3011. gestiegen ist; erst nach Erreichung dieser Hiihe kanu jedes Milglied die ferneren Gewinn»n theile an sich ziehen. Nun ist aber, ungeachtet die Vereinsmitglieder jeden Consumartikel zu wesent lich billigeren als den sonst iiblichen Localpreisen beziehen, scbon nach dem erste« Jahre der Wirksamkeit der nebenbei erzielleBetriebsgewinn so betrachtlich ge\vese . dass durch die statutenmassige Vertheilung der Hiilfte dieses Gewinnes unter d*6 Mitglieder, jedes urspriingliche Einlags-Guthaben von 3 fl. in Wolfsegg auf ^ iJO kr. und in Thomasroitb auf 10 fl. angewachsen ist, daher an dem ersteren Oite schon um ISO Percent, andernletzterengar um 230 Percent sicherhohthat; die zvveit® Gewinnsthalfte fand ihre Verwendung mit 10 Percent zu der envalmten Vorschuss-ruckzahlung, dann mit 10 Percent zur Grundung eines unverzinslichen Reserve- fondes, welcher die Bestimmung bat, allfallige Verluste des Vereines zu decken, und dessen Dotirung so lange fortgesetzt wird, bis er die Hohe der Summe sammtliclier Urspriingliclien Einlagsgelder erreicht, endlich mit 30 Percent zur Griindung des Hildungsfnndes, welcher zum Besten der Arbeiterbevolkerung die Errichtung v°n Lesestuben, Kinderbewahranstalten, Elementar- und Fortbildungsschulen ^ezvveckt. Dieser Bildungsfond ist auf solche Weise schon naeh dem ersten Jahre 111 VVolfsegg mit 429 (1. und in Thomasroith mit 704 fl. dotirt worden. So wie librigens fiir die Kinder der Bergarbeiler in Thomasroith schon seit Nehrereu Jaliren eine ausscbliesslich vom WerkeerhalteneSch n le bestebt, so beab-s'chtigt die Wolfsegg-Traunthaler Gesellschaft nunmelir aucli nachst der Haupt-SHibe in Wolfsegg ein eigenes Schulhaus zu bauen. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die Anžah 1 der beim Berg-"erksbetriebe bescbiiftigten Arbeiter, welche anfangs des Jalires 1870 bei dem e 111 e n ararisclien Werke auf 92 Kiipfe, oder auf 79 Manner,6 Weiber und 7 Jungen und ^'den Privahverken auf 5.607 Kopfe oder auf 4.944 Manner, 438 Weiber und 225 'JUllgen, sohin im Ganzen auf’5.699 Kopfe oder auf 5.023 Manner, 444Weiberund 232 Ungen sieb bezififerte, wurde im Laufe des Jalires 1870 um 1.391 Kopfe, oder um •202 Manner, 49 VVeiber und 140 Jungen vermebrt, so dass der Stand der rbeiter zu Ende des Jahres 1870 beim ararisclien Werke mit 100 Koplen, oder ^ Mannern, 6 Weibern und 4 Jungen, und bei denPrivatwerken mit 6.990 Kiipfen 6.135 Mannern, 487 Weibern und 368 Jungen, sonach im Ganzen mit 7.090 ^pfen oder 6.225 Mannern, 493Weibern und 372 Jungen sieb ergab. Von diesem schliesslich ausgewiesenen Arbeiterstande entfallen aufdieausge-"■esene Production des Bergbaubetriebes 5.846 Kopfe oder 5.145 Manner, 396 ^eiber und 305 Jungen; auf die ausgewiesene Production des Iliittenbetriebes ^•227 Kopfe oder 1.063 Manner, 97 Weiber und 67 Jungen; und auf solche Berg-^rksunternehmungen, welche keine verwertbbare Production lieferten, 17 Manner. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Es standen im Jahre 1870 in Arbeit; Manner Weiber Kinder bei den Eisenwerken .... 85 5 — „ „ Zink- und Bleiwerken 163 46 2 „ dem Graphitwerke .... 7 — — „ „ Alaunwerke .... 28 — — „ den Steinkohlenwerken .167 39 1 „ „ Braunkohlenwerken . 3.680 339 54 zusammen . . .4.130 429 57 Es ist sonach der Arbeiterstand gegen das Vorjahr (4.124 Manner, 429 eiber und 48 Kinder) nahezu gleich geblieben. Von den mannlichen Arbeitern der Braunkohlenwerke entlallen: auf den Bezirk Voitsberg...................................1.497 „ „ „ TiifTer.......................................1.171 „ „ „ Eibiswald.......................................444 n „ * Cilli...........................................430 der Best in kleineren Zahlen auf die Werke der iibrigen Bezirke. Auf einen jeden der 4.130 mannlichen Arbeiter ergibt sich von dem Gesainnd' werthe der Bergbau- und Hiitten-Production (1,258.473 fl.) eine Quote von 304 tl, 71 krn. Von dem Gesammtwerthe der Bergbau-Production (1,173.961 tl.) entfalle" auf einen der 4.009 beschaftigten mannlichen Arbeiter 293 fl. 33 kr., und von dem Gesammtwerthe der Iliittenwerks-Production (82.512A.) tur jeden der beschaftigten 121 mannlichen Arbeiter 681 fl. 91 kr. Bei der Gesammterzeugung der Kohlenvverke von 9,719.699 Centnern entfallt auf die hierbei beschaftigten 3.847 mannlichen Arbeiter per Kopf eine jahvliche Leistung von 2.553 Centnern. D em fiihlbar gewordenen M a n g e 1 a n t a u g 1 i c h e n B e r g a r b e i t e r n kann nur die grosstmogliche Ausbreitung und zweckentsprechende Einrichtung aller jenel Anstal.ten, vvelche die Verbesserung des materiellen Woldes und die Entvvicklung der geistigen Fahigkeiten des Arbeiterstandes bezvvecken, dauernd abhellen, 111 \velcher Richtung die Berghauptmannschaft stets auf die Bergbauunternehmcr etn zuvvirken bemiiht ist. Zu diesen Anstalten gehoren vor Allemzweckmiissige Arbeiterwohnungen, bel schaffung von Materialien und Lebensmitteln im Grossen, Arbeiterschulen bei gri*sse ren Werken oder in Revieren, Vereine behufs Unterstiitzung der Arbeiter in bn gliicksfallen, sowie bei eintretender Enverblosigkeit in Folge Alters oder Krank heit. Karnten- Berghauptmannschaft Klagenfurt. Mit dem Aufsclnvunge Montan-Industrie ist auch die Arheiterzahl et\vas gestiegen, obgleich s' noch immer cin fuhlbarer Mangel an Arbeitern bei den Eisen-, Blei- und Kohlen vverken bemerkbar gemacht bat, welcher noch anhalt. Aus diesem Grunde ist die Blei-Production gegen das Jahr 1869 zuriickgo blieben; denn bei denBleibergwerken sind in der Regel die Arbeiter verhiiltnissmassl» in der ungflustigsten Lage, daher dieselben lieber beim Eisenhahnbaue oder kcl anderen Erwerhszweigen ihr Brod suclien. Indessen ist im ‘Jahre 1870 Manches geschehen, um das Loos der Arbeite^ zu verbessern und dieselben bei den Berg- und Hiittenwerken in gcniigender Anza festzuhalten, so dass fiir die Zukunft, besonders wenn die Eisenbahnen in Kand6" ausgebaut sein vverden, niclit so leicht ein so fuhlbarer Mangel an Arbeitskrafle' zu befiirchten sein wird. Im Ganzen waren im Jahre 1870 6.637Arbeiter,im Jahrel869 6.373Arbeiter beschaftigt, somit im Jahre 1870 mehr um 262 Kopfe. i Von den 6.637 Arbeitern Hiiltenwerke . . . im Ganzen entfielen: Manner Weiber Kinder zusammen ~"T070~ T7oi4 372 5.456^ 1.105 (j 9 7 1.181 5.175 1.083 379 6.637. it gestandenen Arbeitern kommen: Manner Weiber Kinder zusammen 016 10 153 1.679 1.815 769 171 2.755 713 235 48 996 26 — — 26 4.070 1,014 372 5.456 •erken bescluiftigten Arbeitern entfielen : Manner Weiber Kinder zusammen 790 6 7 803 315 63 — 378 1.105 69 7 1.181 auf die Eisensteinbergbaue . . » n Blei- und Zinkerzbaue . n n Kohlenbergbaue . . . . n n Gold-, Kupfer- und Graphitbergbaue . . . im Ganzen auf die Eisenhochofen und die Bessemerhiitte .... * » Bleihiitten............... im Ganzen .... Diese Darstellung zeigt deutlich, wie hoeli der Betrieb der Blei- und Eisen-Wer*e, sowie der Kohlenberg\verke iiber dem Bergbaubetriebe auf edle Metal le, Kupfer und Graphit steht; beim Bergbaue auf Golderze und Waschgold wareu mir ^ Arbeiter, auf Graphit 5 Arbeiter und auf Kupfer garNiemand beschaftigt, da die ln Karnten befindlichen Kupferbergwerke im Jahre 1870 nur inFristung standen. Um die Wiebtigkeit der Werksunternehmungen nach ihrer ortlichen Lage zu 2eigen, wird bemerkt, dass im Gebiete der ^ezirkshauptmannschaft Klagenfurt .... 11*6 Berg- und 18 Hiittenarbeiter, « „ Volkermarkt . . . 1.402 „ „ 228 „ » „ Wolfsberg .... 227 „ „ 52 „ St. Veit...........1.398 „ „ 621 Villacb............ 2.080 „ „233 Spital..............103 „ „ 24 » , Hermagor.............130 „ „ S „ S.456 Berg-und 1.181 Hiittenarbeiter wareu. Wird der Arbeiterstand beiallenBergbauenmitdemGeldvvertheder Jahres-Pro-^tion der Bergwerke von 1,701.027 fl. iu Proportion gesetzt, so ergibt sich fur en Kopf ein Betrag von 311 fl. 77 krn., und \vird obige Proportion aul die ^nzahl der Hiittenarbeiter und den Geldwerth der Hiittenproduete per 4,972.213 11. a'»geweiidet, so ergibt sich fiir den Kopf ein Betuag von 4.210 tl. 42 krn. Bei der Braunkohlen-Production im Werthe von 292.030 fl. entfallen auf den °pf der 996 Arbeiter 293 fl. 20 kr., bei der Production des Roh- und Gusseisens, dami des Bessemergutes im Gehhverthe von 4,110,062 fl. anf je einen der 803 Hiiltenarbeiter 6.129 fl. 59 kr. und bei der Reinbleierzeugung im Geldwerthe von 855.451 fl. auf jeden der 368 Huttenarbeiler 2.257 (1. 80 kr. Wenn der Geldwerlb der Berg-und Hiitten-Production von 6.673.540 fl- n'd der Gesammtarbeiterzahl von 6.637 Kdpfen in Verbiiltniss gesetzt wird, so enlflilb auf den Kopf ein Productions-Werth von 1.005 fl. 50 krn. Wird das Quantum der Erzeugung mit der Anzald der dabei be.sebiiftigten Arbeiter verglicben, so entfiillt auf dim Bergarbeiter bei denKohlenbergwerken en*e jahrliche Leistungsquote von 1.303 Centnern, bei den Eisensteihbergbauei) vo» 1.582 48 CentnerErz, bei den Bleibergbauen von 33-36 Centnern Selilieh, auf einen Huttenarbeiter aber bei der Roheisen-Production einsebliesslieh der Gusseisen- unJ Bessemermetall-Production eine Quote von 1.312-82 Centnern und bei der R®111' bleierzeugung von 153-70 Centnern. l)ie Leistungsfahigkeit der Bergarbeiter und hiermit die Udbe der auf den einzelnen Kopf entfallenden Geld\verf1ie ist im Grunde genommen im Allgemeineii weniger massgebend, vveil bierbei zu berucksichtigen isl, ob die bezuglielieLeistung von im Scbichtenlobne arbeitenden Arbeitern oder von naeh dem Freigedmg' gezahlten Arbeitern erzielt wurde. Denn es liegt nicbt im Interesse des Schichleii' arbeiters, seineKraftebesonders anzustrengen, und nicbt bloss von einzelnen Arbeitern; sondern so ziemlich allgemein komite man nocb vor vvenigen Jahren boren, dass d|e Arbeiter um den geringenScbichtenlohn, welcher besonders bei den Bleibergwerken vorherrschend war, Hinlangliches geleislet zu haben glaubten, \venn sie nur so viol gearbeitet hatten, um nocheinerStrafe wegen Vernacblassigung derArbeitzu entgehe11- Die VVerksinhabungen haben diese missliehen Verhaltnisse eingesehen und an Stelle der Scbichtenlobne moglichst die Gedingarbeit eingefiibrt, und bei Arbeilen, bei \velcben die Einfiihrung des Gedinges durchaus nicbt anwendbar isb \venigstens die Scbichtenlobne erboht, oder andere Erleichterungen fiir die Arbeite1 durcli Verbesserung ibrer inateriellen Lage eingefiibrt. Am zweckmassigsten bevviibrt sich aber iinmer nocb die Einfiihrung des freien Gedinges, und gewiss talit es keinem Werksbesitzer, der eiumal diese Einrichtuug getrollen hat, ein, dieselbe wieder aufzubeben, weil durcli Einfiihrung des freie“ Gedinges nicbt bloss der Arbeiter, sondern aucli, und zwar vorzugswei.se, dasWe1^ gewiunt. Die Dauer der Arhe it szeil ist nocb grosstentbeils eine zwolfstundigc>1 welche eine Ruhezeit von 1 — 2 Slunden fiillt; bei den Bleibergwerken Raibl I und ^ ’ dann beim Bleibergwerke Windisch-Bleiberg ist dieSchichtendauer acbtstiindig. ^nl1 der Bleiberger Bergwerks-Union soli nachstens die Dauer der Scbicbte gleicbfaHs ohne Aenderung des bisberigen Grundlohnes per 54 kr. von 12 auf 8 Stund®" herabgesetzt werden. Nacli Ansicht der Bergbauptmannscbaft ware es sehr zu empfeblen, vvenn die Scbicbtenzeit bei der Grubenarbeit obne Verkiirzung des Grundlohnes allgemein 81 die aebtstiindige Dauer herabgesetzt wiirde, weil die Arbeitskraft in aclit Stunden vollkommen ausgeniitzt und somit in den iibrigen Arbeitsstunden so zu sagen nicbt9 mebr geleistet wird, weil ferner dem Arbeiter dadurch eineliingereZeitzur Wiederan-sammlung Yon Kraft eingeraumt, dessen Korperkraftbesser erbalten, dieBruderlad®11 dadurch mehr geschontundanBeleuchtungsmateriale viel erspart wiirde. Auch bliebe dem Arbeiter mehr Zeit zu hauslichen und wirthschaftlichen Verrichtungen, sowie fi*r seiue Familie i). Die verschiedenen Gedingarten, welche im Berichte fiir das Jahr 1868 an?efiihrt vvurden, sowie die in demselben besprochenen Haltarbeiten, dana das Schmelzergeding bei mehrereiiBleibergvverken bestehen noch unverandert fort; docb dringt das freie Geding bei den Grubenarbeiten immer mehr in den Vordergrund, Bachdem damit dieHiittenberger Eisenwerksgesellschaft und die Werke Baibi Iund II yorangegangen sind und dadurch wesentlicb bessere Besultate erzielt haben. Der jeder Gedingsberechnung zur Grundlage dienende Schichtenlohn e|nes Hauers be\vegte sieb zvvischen 34 krn. in Windisch-Bleiberg bei achtstiindiger Sehicht und zwischen 75 und 90 krn. bei den Eisen- und Kohleubergwerken. Der Schichtenlohn ist durchschnittiich bemessen: im Bleiberger Bergreviere...................................mit 45 krn, » Paternioner „ 54 „ » Kappeler „ .............................[ „ 48 „ » Keutschacher „ .............................„ 60 „ » Bleiberger „ ............................. »45 — 58 „ » Hiittenberger „ .............................* 75 „ » Baibler „ (achtstiindig)............................ 36 „ Die Schichtenlohne sind beinahe durchgehends etwas aufgebessert \vorden, Weil es schwer hielt, Arbeiter bei den Werken zu erhalten, sobald denselben die ^ussieht geboten war, anderwartig eine bessere Erwerbsquelle fiir sich und ilire ^ngehorigen zu finden, und weil bei dem steten Steigen des Preises der Lebensmittel auch dieErhohung der Lohnungen geradezu eine Nothvvendigkeit geworden war. Die Auszahlung der Lohnungen findet in den durch die verschiedenen Dienst-^nungen festgesetzten Terrainen statt und sind diessfalls im Jahre 1870 bei dem Sunstigen Geschaftsgange keiue Stockungen eingetreten. In allen Bergrevieren Karntens und bei allen ausser demVerbande der Beviere j^henden Montainverken von irgend einer Bedeutung bestehen bergbehordlich »estatigte Diensto rd nun ge n, und ist in der neueren Zeit noch die Errichtung einef solchen fiir das nunmehr wieder in Betrieb gesetzte Goldberg\verk Goldzeche Utl(l Waschgang im Zuge. e. 0 Die zwolfstiindige Schichtenzeitbeschrankt sich nach Abreehnung der Ruhezeit nuranf "ngefshr lOstiindige Arbeitszeif, und diirfte die Ansicht, dass \viihrend einer solchen zwolf-. “‘gen Schicht nur aclit Stunden gearbeitet wird, eine irrige scin, es sci denn, dass die Beauf-^.c^'f!ung der Arbeiter eine ungeniigende wiire. Da aber dem Arbeiter der Lohn fiir die achtstiin-Schicht nicht gekiirzt vverden konnte, so vviirden sich hiernacb die Gestehungskosten der g rSl>auprodncte um mindestens den fiinftenTheil erhohen; iiberdiess aber wiirde fiir die gleiclie j. ZeuSung ein verhaltnissmiissig grosseres Personale nothig sein, dalier die Auslagen fiir Bequar-Krankenkosten etc. bedeutend erhoht wiirden. Nachdem jedoch zur Zeit iiberall iibor eitermangel geklagt wird, so miisste bei allgemeiner Einfiihrung der achtstiindigen Arbeitszeit e '‘ainhafte Verminderung der Production die Folge sein. ! In humanitarer Beziehung ist besonders bei den meisten Eisen-un“ Bi-aunkohlenwerken fur die Arbeiterbevolkerung sebr gat gesorgt, und Iassen sich diessfalls ka«m grossere Anforderungen stellen. Die Arbeiter, vvelebe niclit eigeneHiiusclien haben, sind an solchenBergorten 111 bequemen, gesunden Localen der Werksgebaude untergebracht geniessen 111 derRegel aucli denVortheil eines freien Bettes, freien Brennstoffes und freierBeleueh-tung, und steheniibardiess die verebeliehten Arbeiter theils unentgelllich, theils gegeH sebr miissige Pachtzinse im Genusse von Grundstiicken, Garten und Oekononue' Gebiiuden zur Fiihrung kleiner Wirtbscbaften. Ueber die besonderen Vortlieile, welebe die Knappenvvirthschaften im Hiitten-berger Bergreviere bieten, ist im Vorjahre ausfiihrlich berichtet worden, 'voZU nur nocli bemerkt \vird, dass diese Obsorge fur die Arbeiter mit deren Anzahl wachst, indem fortwahrend neue Arbeiterbauser gebaut oder Gebaude gekauft und z11 zweckdienlichen Wohngebauden fiir Arbeiter umgestaltet werden. Aehnlich sind diese Verbaltnisse bei den meisten iibrigen Eisenwerken und denKohlenbergbauen; denn auch bei diesen sind die Werksinhabutigen bestrebt, di« Arbeiter und deren Familien gut unterzubringen und sonst zweekdienlich zu ver' sorgen. Zu Liescha bestehen ganze Reihen neuer Arbeiterbauser fiir eine oder z"'el Familien, und bei den Kohlenwerken zu Miss und Homberg ist, \vie bereits Seite $ gesagt, tur Bequartierung des Aufsicbtspersonales und der Arbeiter im Jahre 1870 durchErbauung eines neuen Wobnbauses, und fiir die Bequemlichkeit der Arbeiter durcb Herstellung einer geraumigen Anfahrtsstube zur Abhaltung ihrer Mittagsmahlzeit und zum Anwarmen auf humane Weise gesorgt \vorden. Fiir die Arbeiter und ihre Angehiirigen bestehen bei mehreren Werken Fassunge" der nothwendigstenLebensmittel, und zwarum dieeigenen Gestehungspreise der YVerke oder hochstens mit Zuschlag von einigen Percenten zurDeckung von Gewichtsverl»' sten. Diese Anstalten sind vvohl fiir die Arbeiter die giinstigsten, indem sie denselbe’1 auch die Giinge zumMarkte, somit Zeit und Geld ersparen, weil sie billiger versorg^ werden, als durch den Kleineinkauf. Der berg- und hiittenmannische Verein "'ar sehr bemiiht, die hi er und da bestandenenFassungenauf Rechnung der WerksbeainteI1 mogliehst zu beseitigen, weil es mit der Stellung eines Beamten niclit gut vereinb«1 licli ist, ein Gescbiift zu betreiben, von welchem die Arbeiter notbwendiger Weise glauben miissen, dass das Gescbiift niclit ganz obne Ertrag fiir den ISeamlen sel. Bei allen Werken ist die geeignete Vorsorge fiir arztliche Hilfeleistung u" fiir Medieamentenbezug getroffen, und sind bei den grosseren Werken, z. B. in Liesc!|a’ Lolling, Raibl, Woll'sberg, Bleiberg etc. Spitaler oder wenigstens KrankenziniIliel fiir verungliickte oder erkrankte Arbeiter vorhanden, in welchen sie geeignete Pfle£e fmden. Auch auf sieche und provisionirte Arbeiter erstreckt sich theilweise dn-Obsorge, indem man ihnen von den Werken aus nocb leichtere Dienstleistunge" ?u \vendet oder ihnen mitunter die unentgeltlicbe Wohnung beliisst. Fiir das geistige Wohl der Kinder von Berg- und Hiittenleuten zu sorg®1^ sind in erster Linie wobl die Volksschulen berufen; es bestehen aber s11 eigene von den Werken errichtete, oder von Bruderladen ganz oder theil'veli,e subventionirte Werksschulen, namentlich inHeft,Lolling, Eisentratten, Bleiberg, Raibl etc. HinsiclitlicliderBergorte Bleiberg und Kreuth, wo die vier katboliscben und ein evangelischer Lehrer ihre Besoblung aus der allgemeinen Bleiberger Bruderlade erhalten, muss bemerkt werden, ilass auch von den Werksbesitzern von jeher zur ®estreitung vonLehrmitteln und Bekleidungvon Schulkindern Beitrage geleistet worden Silld, und dass aucb im Jabre 1870 fiir dieseletzterenSchulenBequisiten allerArt, als Čandkarten, Tafeln, Tabellen, verschiedene Lehrbiicher, Schreibtheken, Scbreib-Papier, Federn etc. im Werthe von 152 fl. 73 km. von der Bleiberger Bergwerks-^»ion gespendet worden sind. Leider sind manche Bergorte sehr weit von Scbul-opten entlegen, daher es der Zukunft und der immer besseren Gestaltung desScbul-"^ens iiberlassen werden muss, aucli einzelnen dieser Orle diessfalls zu Hilfe zu kommen. Krain. Berghanptmannschaft Laibach. Im Vergleiebe zum Vorjahre bal eine aWmalige erfreuliehe Z unahme in der Zabl der Arbeiter stattgefunden, indem Gesammtsumme der Arbeiter bis auf 2.905 stieg, eine Zabl, welche, wie aus ^ei’ nacbfolgenden Uebersicbt hervorgeht, seit dem Jabre 1860 nicht erreicbt wurde. Im Jabre Arbeiterzahl 1860 ................................................ 2.640 1861 ................................................ 2.746 1862 ................................................ 2.411 1863 ................................................ 2.053 1864 ................................................ 2.108 1865 ................................................ 2.116 1866 ................................................ 2,240 1867 ................................................ 2.331 1868 ................................................ 2.497 1869 ................................................ 2.761 1870 ................................................ 2.905 Die Zunabme betragt daher im Vergleiche zum Vorjahre 144, und im Gegen-^ zum Jabre 1861, dem beziiglicb gunstigsten der friiheren Jabre, 159 Ar-e|tei'. An dieser Zunabme sind die Bezirke Littai, Rudolfswerth und Gurkfeld am ®eisten betbeiligt, und z\var in dem ersten das gewerkschaftliche Kohlenwerk Sagor, * dem z\veitea das fiirstlich Auersperg'scbe Eisemverk llof, in dem letzten das ■ Kuschel'sche Zinkvverk Johannestbal, wabrend der Bezirk Tschernembl mit dem ei' 'on Fridau’scben Eisenvverke Gradaz fiir 1870 70 Arbeiter weniger, als im 0,,jahre naclivveist. Das ararisehe Werk Idria macbl von seiner reich dolirten Bruderlade zum °l'leder Arbeiter den umfassendsten Gebrauch. Die apztlicbe Hilfe ist eine J0,'z«gliehe. Fiir das korperliche Woblbefinden des Arbeiters wird noeb vom Weike Pc‘> Beischaffung billiger und gesunder Lebensmittel gesorgt, so wie fiir die gei-stl8e Ausbildung alles gethan wird, was in dieser Ricbtung geschehen kann. Eine vierclassige Normalschule, vvelche der erprobten Lehrkrafte wegen selbst von al,s‘ wartigen Schiilern gerne besuclit wird, besteht schon seit sohr langer Zeit, ebens" eine wohleingerichtete zweiclassige Sonntags- oder Wiederholangsscbule, velel16 im Jahre 1870 von 124 Schiilern besuclit wurde. Ueberdiess erhalten die Bergzog' linge und die talentirten jungeren Arbeiter von den Faclibeamten aucli Unterrich im Zeichnen, im Markscbeide-, Hiitten— undMascbinenwesen und es ist zu envarten, dass im Sinne des Erlasses des k. k. Ackerbauministeriums vom 17. September v.J-j Z. 3S88 aucli auf den Unterricht iiber den Schutz vor Gefahren in der Grul>e Bedacbt genommen werden wird. Was nun das viel jiingere aber raseb aufstrebende Kohlenvverk S a gor anbelangt, so bat es sich, wie natiirlich, noch nicbt bis zur Vol' lendung der Einricbtungen in Idria ersclnvungen; doch besitzt es beieinein Standevo# 830 Arbeitern (Idria bat deren nur 717) eine Bruderlade mit einem Verinoge11 von nahe 20.000 fl. Dasselbe ist mit einem erfahrenen Werksarzte und einem Nothspitale. verseheHi vveiter ist man daran eine Reform in der Verproviantirung eintreten zu lassen, iflde® die GewerkschaftdieProviantbeschaffung einem Consurn-Vereineiiberlasst, \vozu ("ie aucli fiir eine Arbeiter-Sparkasse)dieStatutenbereits entworfen sind. Fur den Ui>ter' ricbt der Kinder von Werksarbeitern ist dureb eine dreiclassige Normalschule in Verbindung mit einer kleinen Turn- und Musikschule, und eine Scliule fur vveib' liche Arbeiten gesorgt, und obne Z\veifel wird, sobald die Mittel ausreichen, a«0'1 noch \veiteren Anforderungen, wie z. B. einer Sonntags- oder Fortbildungsscliule. Bechnung getragen vverden. Kustenland. Berghauptmannschaft Laibach. Im Kiistenlande bat be'n' Arbeiterpersonale eine A b na hm e von 14 Mann sich ergeben, was umsomehr au^' fallt, als in dem Kobleuwerke der adriatischen Steinkohlen-Hauptgevverkschaft zU Carpano die Production sich gehobenhat; dieser Gegensatz liisst sich nur dadurch & klaren, dass ein Theil der Arbeiter, welche bei dem Ausbaue des Franz J°se* Schachtes und zu den ubrigen ausgedehnten Vorbereitungsbauen verwendet wuruel1’ gegenwartig, vvo diese Baue vollendet sind, entbehrlich geworden war, \valn'el1^ der andere Theil noch beiin Abbaue venvendet werden konute. Die nachfolgende Zusammenstellung liefert ein im Allgemeinen befriedigei1(les Bild iibe.’ den Stand der Arbeiter im Kiistenlande ivahrend der letzten 11 Jahre. Im Jahre Arbeiterzahl 1860 .................................................. 296 1861 . . •..............................................318 1862 363 1863 .................................................. 417 1864 .................................................. 476 186f»...................................................368 1866 .................................................. 476 1867 .................................................. 471 Im Jalire Arbeiterzahl 1868 .......................................................503 1869 .......................................................«09 1870 ...................................................... 495 Bei dem Aufschvvunge, \velclien (las KohIenwerk Carpano seit einem Deiennium Senommen hat, ist \vohl zu erwarten, dass die Arbeiterzahl sich wieder auf die Hiihe der Jahre 1868 und 1869 heben werde. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Die Gesammtzahl der bei den Berg- und iitteuwerken im Jahre 1870 beschaftigten Arbeiter beziffert sich mit 1.627, wor-unter 1.253 Manner, 12 Weiber und 67 arbeitende Kinder beim Bergbaue, dann ^95 Manner bei den Hiitten inbegriffen sind. Gegen das Vorjahr ist daher in der Gesammtzirhl eine Verininderung von 108 Arbeiter n eingetreten. Bei den ararisehen Werken standen 712Arbeiter,darunter 697 Manner, 4 VVeiber und 11 arbeitende Kinder in Venvendung, daher gegen das Jahr 1869, ""velehem 1.131 Arbeiter nachgewiesen wurden, eine Verminderung von 419 Kit Pfe" '-esultirt. Den Hauptantheil an dieser Verminderung hat wohl nur der Umstand, dass »ach dem im Jahre 1870 erfolgten Verkaufe der ararisehen Eiseinverke an eine r'Vat-Gesellschaft die betreffende Arbeiterzahl den Privatvverken eingereiht wurde, 'vahrend andererseits aueh von den Aerarial-Kupfervverken in Brixlegg und Kitz-Imliel vveniger Arbeiter nachgevviesen vvurden, bei ersterem vorziiglich aus dem Grunde, weil im II. Semester 1870 naeh erfolgtem Abbruche der alten Sehmelz-Sehiiude keine Hiittenarbeiter melir in Venvendung kamen. Beim Aerarial-Kohlemverke in Haringhat aus Anlass der aueh im Jahre 1870 (,rlolgten Productions-Steigerung eine Vermehrung der Arbeiter Platz gegriffen. Bei Privat-Werke n stauden915 Arbeiter,darunter 851 Manner, 8 VVeiber Ulld 56 Kinder in Verwendung; die Vermehrung gegen das Vorjahr, in welchem Cllle Gesammtzahl von 604 Arbeitern bei diesen Werken nachge\viesen wurde, l>etragt demnach 311 Individuen. Diese Vermehrung findet in dem bereits erwiihiiten IJmstande desUeherganges der Aerarial-Eisemverke an die Privat-Industrie seine Begriindung, und \vurde sich lloch etwas hoher gestellt haben, wenn nicht beim Sclnvazer Bergwerksvereine und eim Goldhergbaue in Zeli eine Verminderung im Stamle der Arbeiter gegen das Vo‘‘jalu% bei ersterem um 58, bei letzterem um 23 Mann, stattgefunden hatte. Der mit Geldkriiften aus Norddeutschland ins Leben gerufeue Schwazer (!i‘g\verksvcrein, \velehernochimmer namhafte Zubussen zum Betriebe seiner ausge-^ehnteu, grosstentheils noch im Stadium der Vorarbeiten befindlichenUnternehmungen ei>othigt, besebriinkte aus Anlass desdeutsch-franzosischenKriegesund in Folge der Usserst bedrohlichen Verhaltuisse, welclie derselbe annahm, den Betrieb seinerBerg-und musste aus diesem Grunde eine Personal-Bedueirung eiutreten lassen-^er Zeller Goldbergbau ist wegen Mangels an abbauvvtirdigeu Erzmitteln seiner 8>uizlichen Auflassung nahe; die jungen, ledigen, durch keinen Besitz oder ander-'veitigen Erwerb an die heimatliehe Scholle gebundenen Berga rbei ter verliessen Statist. Mittlieil. XVIII. Jahrg. 4 Heft. g das sinkende Wrak, und s u eliten bei anderen tirolisclien und salzburgischen Monlan-Unternehmungen, ja aucli in den Gold- und Silberminen Amerika s 'lir w e i t e r e s Fortkommen. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall Bei den Berg- und Hiittenwerken fanden im Jahre 1870 910 Individuen, darunter S Weiber und 14 Kinder, lohnende Beschaftigung. Die gesammte Arbeiterzah I, welebe sicli gegen das Vorjahr um l24Kopfe v er meh rt hat, \veiset bei den Aerariahverken nur melir 99 Mann nach, welel'e bei dem Bergbaueamhohen Goldberg und in derHiitte zuLand, dennunmehralleinige11 ararischen Montan-Unternebmungen in Salzburg in Arbeit slanden. Bei denPrivatwerken sind 811 Arbeiter, um 298 mehr als imVorjahre, nach-ge\viesen. Diese Vermebrung resultirt einerseits aus dem Uebergange des širarisclie" Eisenwerkes Werfen in den Privatbesitz, wahrend andererseits der regere Betrieb der Kupferbergbaue der Biirgsteiner und Mitterberger Gevverkschaften eine Vermebrung der Arbeitskriifte zur Folge hatte. Ganzlich abweicbend von friiheren Jabren kam der den Interessen des Mitterberger Kupfenverkes selir nachthcilige Fali vor, dass, verleitet durcli bobe Lohns-verspreebungen aus Ungarn und aus Baiern, eine grossere Anzabl lediger Hauer VVeiber und 66 Kinder. Hiervon entfallen auf den Kohlenbergbau 1.577 Manner, 102 Weiber und 41 Kinder. Der Zuwachs in der Arbeiterzahl, und zwar Um 236 Manner, betrifft bloss den Kohlenbergbau, wahrend bei dem Metallbergbaue eine Abnahme von 1 i 8 Mannern sicb ergab. Bohmen. Berghauptmannscliaft Kommotau. Die Zalil der Arbeiter bat s°Wohl beim Bergb au- als beim Huttenbetriebe zugenommen; sie geniigte aber (^ssenungeachtet nicht, \veil der Bedarf nieht nur beim Bergbaue, sondern aucli bei *i,st allen anderen Industriezweigen gestiegen war, und dem Bergbaue iiberdiess llui'di den Eisenbahnbau viele Arbeiter entzogen wurden. Es herrsehte daher den Sl‘ossten Theil des Jahres hindurch Arbeitermangel. Beschaftigt \varen beim Huttenbetriebe: im unmittelbaren Bezirke . . Manner . 7 Weiber Kinder , mittelbaren „ . . . 8 — 3 zusammen . 15 — 3 beim Bergbaue: Manner Weiber Kinder im unmittelbaren Bezirke . . . 2.046 85 20 „ mittelbaren „ . . . 2.762 38 31 zusammen . . 4.808 123 51 Der Zuvvachs betrug beim Huttenbetriebe 7 Manner, bei den Bergbauen 378 Nannner und 32 Weiber. Von der Gesammtanzahl der Arbeiter entfielen: Manner Weiber Kinder auf die Roheisenerzeugung....................... 7 — » * Zinngewinnung............................... 8 — » den Braunkohlenbergbau.................... 4.662 121 » » Steinkohlenbergbau...................... 5 — « „ Eisensteinbergbau...................... 40 — » „ Zinnerzbergbau.................. 84 — * „ Silbererzbergbau....................... 11 2 « » Arsenikkiesbergbau...................... 6 — 3 35 10 3 Der Arbeitermangel hatte eine namhafte Steigerung der L o h n e zur Folge-111 den K o hlenreviere n verdiente im Durchschnitte taglich bei den auf Eisen-bahnen verfrachtenden Grossbergbauen der Hauer 1 fl. 40 ki-., der Forderer 1 fl. 14 kr.; bei anderen grosseren Koblenwerken der Hiiuer 1 fl. 23 kr., der For-derer 1 fl.; beim Kleinbergbaue der Hauer 84 kr., der Forderer 75 kr. In den Erzrevieren stelltesich dertaglicheBarverdienst beimZinuerzberg-baue je naeh dessen grosserer oder geringerer Entfernung von den Kohlenreviere« aut' 65 — 85 kr. tur den Hauer und auf 56 — 80 kr. fiir den Forderer; bei den iibrigen Erzbergbauen fiir den Hauer durehscbnittlich auf 50 kr. und fiir den Forderer auf 40 kr. Der Arbeitermangel bat iibrigens mebrere Berg\verksbesilzer zu dem E»t-scblusse gebracbt, Arbeitervvohn ungen entvveder zu erriehten oder zu miethen. wovon fruher wegen der darnit verbundenen nambaften Kosten abgesehen wurde. Zur Hebung des materiellen VVohles der Arbeiter vvurde in Postelberg e"1 Cousum-Verein fiir sammtliche Arbeiter der fiirstlicb Scli\varzenberg’scl>e" Domaine Postelberg gegriindet, an welchern aucb die dortigen Bergarbeiter theil-nehmen. Dieser Verein zahlt jetzt tiber 200 Mitglieder aus dem Arbeiterstande, und bat bereits eine durcbscbnittliche Brutto-Einnahme von monatlieb 1.200 fl- Ein z\veiter Con s um- Verein bestelit bei den graflich Sternberg'schen u*11* Hofowitz-Saliger’scben Steinkohlenzechen zu Bras, \velcher den Arbeitern sam«1*' liebe zum Lebensunterhalte sowohl, als auch zur Bekleidung noth\vendigeli Bediirfnisse in guter Qualitat und zu billigen Preisen liefert. Beinahe zwei Dritttbeil6 der Arbeiter sind Mitglieder dieses Vereines, dessen Angelegenbeiten ein von ihnen gevviihlter Ausschuss, aus sammtlichen Werksbeamten und einigen Arbeitern be* stehend, besorgt. Abgeseben von der Verbesserung des materiellen Wohles der Arbeiter durch diesen Verein, iibt derselbe auch einen giinstigenEinfluss in moralischerBeziehunga115; Jedes Mitglied zabit monatlieb mindestens 50 kr. ein, welche Einlage ibm wit •* Percent verzinst wird, nebstdem erhiilt dasselbe von dem am Sehlusse jeden Jahi'eS resultirenden Gewinne einen der Summe der Einlagen uud dem Betrage der abge' nommenen Waare proportionellen Antheil, weleher ihm zu den Einlagen gutgescbriel>en und verzinst wird. Da der Arbeiter seinen monatlichen Bedarf an Marken fiir den Verein als Vof' schuss bezieht, welcher ihm bei der Lohnung abgezogen wird, so trhalt er sse" versehen, vielmehr mit seiner Familie einen geregelten Haushalt, und erspart s*0*1 mit der Zeit noch ein kleines Capital. Im Jahre 1870 betrug der Umsatz dieses Consum-Vereines 84.000 fl., und wurde ein Reingewinn von 5.200 fl. erzielt. Jeder Arbeiter, welcher \vahrend ^cl 14monatlichen Rechnungsperiode 7 fl. einzahlte, hatte am Scblusse des Jab*'eS durch Interessen und Dividende bereits ein Vermogen von 20 fl. angesammelt. Da in neuerer Zeit auch das Bier nahezu ein Lebensbediirfniss der A* beiter gevvorden ist, und man sich iiberzeugt hat, in welcher schleehten Qualitat ihnen tiasselbe gevvohnlieh vou Wirthen verabfolgt wird, so hat der Consum-Verein selbst e,u Wirthshaus gepachtet, in welchem jeder Arbeiter ein seinen VerhSltnissen ange messenes Quanlum erhalten wird, wobei darauf gesehen\verdenwird, dass dasBier in Rutern und unverfalschtem Zustande verabreicht werde. Der Arbeiter wird 111 seinem Interesse lieber dieses Wirthshaus besuehen, als ein frerades, in ersterem ■>ber keine Gelegenheit zum Kartenspielen, welches daselbst aicht erlaubt ist, finden, iiiiil wird aueh nicht mehr verzehren konnen, als seine Verhaltnisse erlauben. Die Berg\verksbesitzer im Hawraner Bergreviere haben beschlossen, sich vvegen Beschaffung der nothigsten Lebensmittel fiir 'lire Arbeiter an den ia Briix bestehen-^ei> Consum-Verein zu wenden. bn Bruxer Reviere selbst, sowie in den iibrigen Bergrevieren, finden da-§egen laut der von den Reviersausschiissen hieruber eingeholten Bericlite die Con-SUn>-Vereinc theils bei den Bergarbeitern keine n Ank! ang, theils sind die zn 'iH tr Prosperitat nothigen Bedingungen nieht vorhanden. In jenen Gegenden namlich, "° der Feldbau vorherrscht, sind die Bergbaue liber ein grosses Terrain zerstreut, t|'e bergarbeiter in geringer Anzalii vorhanden und gevvohnlieh Hausler, deren Fami-^e|iglieder den nolhigen Erwerb bei den Grundbesilzern, und zwar meist gegen Na-*Ul'id-Entlohnung finden. Solehe Arbeiter haben daher \veder das Bediirfniss, nocli sln‘J sie geneigt einem Consum-Vereine beizutreten. In jenen Revieren dagegen, wo Industrie und Bergbau schon zu grosser Entfaltung gelangt sind, ist der Handel mit ^bensbediirfnissen derart verbreitet, dass sieh einerseits die Bergwerksbesitzer fiir ^en Consum-Verein einen gunstigen Erfolg nieht versprechen und andererseits die Arbeiter es nicht fiir gewinnbringend erachten, ihre Lebensbedurfnisse aus dem ent-I^nten Standorte des Vereines zu bolen. Die furstlich Schwarzenberg'sche Bergverwaltung in Postelberg und die Berg-"'erksbesitzer im Hawraner Bergreviere haben aber nicht bloss auf die Verbesse-iUng der materiellen Lage der Bergarbeiter, sondern auch auf die geistige Ausbil-dung derselben ihr Augenrnerk gerichtet. Zu diesem Behufe hat die genannte Berg-Verwaltung bereits im Jahre 1869 einen Fort bil d ungsverein unter den Berg-^lieitern der furstlich Schvvarzenberg’schen KohIenwerke gegriindet, und nunmehr esesitzer Wenzel Kopal gelehrt vverden sollen. Die Ausschiisse der iibrigen Bergreviere sind dagegen der Ansicht, dass Sonntagsschulen unter den gegenvvartigen Verhaltnissen undurchiiihrbar seien-Die Durcbfuhrbarkeit wird von ihnen hauptsacblieh aus dem Grunde verncint, die Arbeiter nicht in der Nahe der Werke, sondern in den umliegenden Ortschaften zerstreut wohnen, weil sicli ferner bis jetzt nur sehr wenige jiingere Arbeiter der Bergarbeit widmen und die alteren Arbeiter dem Schulbesuche so abgeneigt sind, dass jeder Versuch, sie hierzu zu verhalten, den solortigen Austritt derselben aus der Arbeit zur Folge hiitte. Ueberdiess sind sie der Ansicht, dass die Kinder in del Volksschule, namentlich jetzt, ivo sie dieselbe bis zum vollendeten 14. Lel>ensjalire besueben miissen, eine ffir den Arbeiterstand geuiigendc Vorbildung, und beim Em" tritte in die Bergarbeit, durch das Aufsichtspersonale binreichende Anleitung ZU1 Durchfiihrung der ihnen zugewiesenen Arbeiten erhalten, und demnacb die Einfiih" rung von Sonntagsscbulen nicht unumganglich nothwendig sei. Das dienstliche Verhalten der Arbeiter war so unbefriedigend wie im V°r' jahre, die Leistung dagegen eine grossere. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Die Zalil der Arbeiter bat si<*b beim Min eralkobl e nbergbaue erhoht, und zwar auf 6.642, demnacb gege11 1869 um 336; diese Vermehrung trifft vonvaltend die vveiblichen Arbeiter in J61 Zalil von 250, vvahrend sie bei den miinnlichen Arheitern bloss 133 betrug. Bei den sonstigen Bergbauen vvaren im Jahre 1869: 692 Miinner, 39 Weiber, 186 Kinder, zusammen 917 Arbeiter; bei den Hiittenvverken: 594 Manner, 22 Weiber, 35 Kinder, zusammen 651 Arbeiter beschaftigt, walirend bei densel' beri Industriezvveigen im Jahre 1870, u. z. beim Bergbaue: 877 Manner, 9 VVeiber, 85 Kinder, zusammen 971 Arbeiter; bei den Htitteniverken : 618 Manner, 11 Weiber, 46 Kinder, zusammen 675 Arbeiter verwendet wurden, . woraus sicli Itei diesen Bergbauen tur 1870 eine Vermehrung von SO Arbeitern, tai den Hiitten eine solche von 24 Arbeitern ergibt. Im Jahre 1870 jedoch war den Anforderungen gegeniiber, welche vorzugs-"reise an die Steinkohlenbergbaue gemacht wurden, der M ang el a n Arbeitern tiberhaupt., an eigentlichen Bergleuten aber insbesondere fiililbar. Dieser Umstand und die dadurch bedingte Miiglichkeit, zujeder Stunde ander-"'Srts in lobnende Arbeit eintreten zu konnen, gestaltete die Verhaltnisse fiir die Bergwerksbesitzer und deren Werksleitungen sehr schwierig; nicht nur schonend, sondern hiichst naclisichtig mussten die Arbeiter bebandelt vverden, um nur das unumganglich notlnvendige Personale erhalten, und so den Kohlenlieferungs-Ver-Pfliehtungen nachkommen zu konnen. Dabei lockerte sich die Disciplin in sehr bedenklieher Weise und sind bedauerliche Consequenzen fiir alle spateren Zeiten Z,J besorgen. Im Hinblicke hierauf und auf die im Allgemeinen eingetretenen wesentlichen Aenderungen der Verhaltnisse muss auf Modificationen der, im Jahre 1858 fiir den ganzen berghauptmannschaftlichen Bezirk erlassenen allgemeinen Arbeiter-^•enstordnung vorgedacht werden. Nachdem die Mehrzahl der diessbeziiglich Vei‘nommenen Bergreviersausschiisse ihreBeistimmung bereits ausgesprochen haben, 'V|rd ehestens unter deren Mitwirkung zur Revision der bezeichneten Dienstordnung eschritten werden. Von derUeberzeugungdurchdrungen, dasseinebeziiglichegriindlicheBesserung (ler Zustande nur von der Hebung der Moralitat und der intellectuellen Bildung der ^•'beiters-Classe zu gevvartigen sei, vvaren die Bestrebungen der Berghauptmann-Sfihaft unablassig dahin gerichtet, die Reviersvertretungen und einzelnen Bergwerks-tesitzer zur Erriclitung von Sonntagsschulen aufzumuntern. Eines Erfolges liatte man sich dabei auch zu erfreuen, indem mit Schluss 1870 \vieder eine neue ^°nutagsschule fiir die in der Wittunaer Koli len mul de im Betriebe ste-henden Bergwerke ins Leben trat. Die Bergvverksbesitzer erklarten sich zur ^estreitung aller Auslagen bereit, und den Unterricht werden unter Beihilfe von Lehrern der Merkliner Hauptschule der um das Zustandekommen dieser Sonntags-sehule besonders verdiente Ziegler’sche Bergverwalter Anton Kahler, dann der Bergingenieur der Lambl’schen Gewerkschaft Ignaz Schulz ertheilen. Auch das Zustandekommen einer Sonntagsschule im Rad nit z er Berg-reviere ist nunmehr zu envarten, \veil mit Beihilfe der Bestimmungen des in ^irksamkeit getretenen Reviers-Statutes die bestandenen Hindernisse leicliter ^seitigt werden konnen; die Verhandlungen hieriiber sollen bei der nachsten Ver-sammlung der Reviersgewerken stattfinden. Im Einklage mit den massgebenden Verhaltnissen haben sicli auch die Lohne Berg- und Hiittenarbeiter geandert; beim Bergbaue berechneten sich dieselben die lžstundige Schicht in nachstehender Weise. Beim Steinkohlenbergbaue bezogen die Bergarbeiter folgende Tag- a) im Radnitzer Bergreviere : Kohlenhauer .......1 41. — kr. bis t fl. 30 kr. Forderer, Haspler........................... — „ 70 „ „ 1 „ — » Abraumer ................................ . — „ 80 „ „ 1 „ 20 * Versetzer.....................................1 „ — „ „ 1 „ 20 „ Maurer und Zimmerleute........................— „ 70 „ „ — » 90 „ Taglohner....................................— „ 40 „ „ — „ 50 * b) im siidlichen Theile des Pilsener Beckeris (Nurschan, Littilz, Wilkischeu.' Mantau): Schachthauer . . 1 fl. 30 kr. bis 1 41. 90 kr- Kohlenhauer...................................1 „ — „ „ 1 „ 50 ,, Forderer......................................— „ 80 „ „ 1 „ 15 „ Tagarbeiter................................ . — „ 60 „ „ — „ » c) im nordlichen Theile des Pilsener Beckens : Kohlenhauer...................................— fl. 70 kr. bis 1 41. 20 kr. Forderer......................................— „ 50 „ „ — „75« Taglohner.....................................— „ 50 „ „ — „ 60 „ d) in der Mirosehauer Mulde: Kohlenhauer...................................— 41. 80 kr. bis 1 41. 50 kr. Forderer......................................- „ 60 „ „ — „ 80 „ e) in der Merkliner (Wittunaer) Mulile: Schachthauer..................................1 fl. 20 kr. bis 1 fl. 50 kr. Kohlenhauer...................................— „ 70 „ „ 1 „ * Forderer .....................................— „ 50 „ „ — „ 80 » Beim Bleierzbergbaue in Mies wurden gelohnt: Erzliauer.......................................mil 80 krn. bis 1 11. 80 krn- Forderer.........................................„ 60 „ „ — „ 80 « Zimmerlinge ....................................„70 „ „ — „80« Aufbereitungs-Arbeiter................... . „ 50 „ „ — „ 60 „ Bei d e n Eisensteinbergbauen erhielten Lohne die: Hauer..............................................70 kr. bis 1 fl. 20 kr. Forderer...........................................60 „ „ — „ 70 « Zimmerlinge........................................70„ „ — „80« Bei de n V i t r i o 1 s c h i e f e r - Gr ube n standen die Lohne fiir: Haucr.......................................................70 kr. bis 90 kr. Forderer....................................................40 „ » *>0 * h - ei uen Ei se n s c h m e I z vv e rk en betriigcu die Lohne der: Schmelzer . . . .,................................1 fl. — kr. bis 1 11, 50 kr. Former............................................— „ 80 „ „ 2 „ — „ Schlackenfiihrer — * 80 „ „ 1 „ — n Moller, Gichter...................................— „ 80 „ „ 1 „ — „ Hilfsarbeiter.....................................— „ 50 „ „ — „ 70 „ Man kann annehmen, dass die Lohnaufbesserung gegen das Voi jahr 12, 15, Ja bi manchen Fallen bis 20 Percent betragen bat. Zur Aufbesserung der materiellen Lage der Arbeiter \vird, wie bereits im ^#rjahre hervorgehoben wurde, von Seite der Werksbesitzer vici geleisfet. Unter °pferwilliger Mitwirkung derselben gegriindete Consum-Vereine sorgen fiir die billigere Beschaffung aller gevvohnlichen Lebensbediirfnisse; in eigens herge-stellten Gebiiuden \verden bei mehreren Werken den Arbeiteru Wohnungen Segen niedrige Miethzinse geboten, in bequem eingerichteten Schlafsalen wird iiir die Beherbergung der entfernt Wohnenden wahrend der Arbeitsvvoche gesorgt; einzelne Werke, so z. B. auch der vvestbohmische Bergbau- und Hiittenverein, ifber-' zur Unterbringung ihres Viehes auf u. s. w. Hauser zur Ansiedlung der Arbeiter iu der Nahe der Werke sind lei-dei' noeh nicht in geniigender Anzahl vorbanden, ungeachtet solehe šich a*s eiii wahres Bediirfniss herausstellen; der Betrieb bat namlich sehr vic] Naehtheil dadureh zn erleiden, dass die, zumeist ziemlich entfernt wohnenden, Arbeiter in der ^oche kaum 5 Tage ihre Schichten verfahren, vveil sie in der Regel Samstags schon der Heimat zueilen und erst am Montage zuriickkehren. Der hierdurch bedingte Ausfall in der Production ist ein sehr em-Pfindlicher und versuchte man an vielen Orten die Mannschaften zum Einhalten e|nes 14tiigigen Turnus zu bewegen, in den wenigsten Fallen aber mit Erfolg. Durchdie unabweislieheNotliwendigkeit fanden sicli einigeBergbaubesitzer — z- D-die Mantauer Gewerkschaft, dann Albrecht und Seifertbei Wilkisehen, die Miro-8chauer Gevverkschaft — bemussigt, ernstliche Anstalten zur Herstellung von Ar-l>eiterwohnungeu zu treffen und wird man in der Lage scin, mit Schluss 1871 um-Sf|mehr Giinstiges in dieser Bezieliung berichten zu konnen, als bis dahin auch bei neuen Tiefbauanlagen niichst Littitz ein verstširktes Personale die Errichtung v°n Wohnhausern verlangen wird. Bei den eben zuletzt erwahnten Anlagen steht auch die Bildung von Consum-e,'einen in sicherer Aussicht, sobald nur die Gruben zum eigen tlichen Abbaue ge-langen. Einen Beweis fiir die giinstigen Wirkungen und Erfolg e der C o n s u m-^ereine liefert der bezugliche Bericht der graflich Sternberg'schen Bergbau-Teetion zu Bras, laut welchem bei dem fiir die graflich Sternberg'schen und 0l'owitz-Saliger’schen Arbeiter gegriindeten Consum-Vereine im Jahre 1870 der msatz sich auf 84.000 tl. belief, wobei ein Reinge\vinn von 5.200 fl. erzielt wurde> 'Velcher den Theilhabern zu Gute kommt. . Die Beiliilfe mehrerer VVerksbesitzer hat es auch ermoglicht, dass viele Berg' arbeiter — hier und da die ganze Grubenmannschaft — Versicherungsvertrage mit der Gesellschaft Conservator in Wien abgeschjossen, und sind 4 Falle bekannt, in welchen die Hinterlasscneu von Verungliickten mit namhaften Betrage lietheill wurden; die Vermittlung dieser Versicherungen durch die Bruderladen wurde jedoch von der Bergbehorde nicht gestattet. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Der Arbeiterstand bestand im unmittelbaren Berghauptmannschafstbezirke aus........................3.112 Ki*pfeu im Bergeommissariatsbezirke ; us........................................1.387 » zusammen aus . 4.499 Kopfel1’ somit gegen das Jahr 1869 mehr um 948 Arbeiter. In dieser Zahl sind mitbegriffen die Weiber und Jungen iiber 12 Jahre, und*"®1 im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke bei den Braun- und Steinkolil«»'ve' ken 63, im Bergeommissariatsbezirke bei den Graphitvverken 83 zusammen l4 Auf die einzelnen Montanwerke vertheilt, befanden sich a) beim Bergbaue im unmittelbaren Berghaupt- im Bergconimissariats- ^ mannschaftsbezirke bezirke Arbeiter auf Silbererze 42 12 54 „ Eisenerze 121 — 121 o „ Arsenikerze 3 — A „ Schwefelkiese 126 — 126 „ Graphit 12 892 904 „ Steinkohlen 9, 097 — 2.097 ,, Braunkohlen 374 44 418 Summe . . 2.775 948 3.723 b) bei d e n H ii 11 e n: bei den Eisenhiitten 258 439 697 „ dem Lukawitzer Mineralwerke . . . 79 — 79 Summe . . 337 439 776 im Ganzen . . 3.112 1.387 4.499 Von dem Werthe der erzielten Production entfielen auf einen Arbeiter, und zwar: a) beim Bergba u e im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke.......................312 fl. 92 klim Bergeommissariatsbezirke.................................................318.n » b) bei den Hiitten im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke...................... 840 fl. 92 ki- im Bergeommissariatsbezirke....................................... 234 „ 40 *< soitnt voa dem Werthe der gesaminten Bergwerks-Production auf einen Arbeiter im u»mittelbaren Berghauptinannsebaftsbezirke . . ..............370 fl. 10 kr. im Bergcommissariatsbezirke........................................ 292 „ 7 „ Ull(l aul die Arbeiter im ganzen Berghauptinannsebaftsbezirke . . 372 „ 71 „ Dieser Erfolg ist geringer als im Jahre 1869, wo auf einen Arbeiter: m unmittelbaren Bergbauptmamiscbaftsbezirke............................ 397 fl. 39 kr. m Bergcommissariatsbezirke......................................... 376 „ — „ 1,1 ganzen Berghauptmannscbaftsbezirke aber............................ 390 „ 80 „ e*itfielen, uud bat seinen Grand darin, dass lur 1870 im Bergcommissariatsbezirke nebst den Torfsteehern noch 86 Bergarbeiter auf Eisenerze einbezogen wurden, welche fur die Eisenvverke in Oesterreicli u. d. Enns den Eisenstein gfcvvannen. Werden diese 86 Mann von den bei den Eisenbulten beschaftigten 439 Ai-taitern in Abscblag gebrachl, so entiallen fur jeden Arbeiter bei den Hiitten im ®ergcommissariatsbezirke.............................................91 fl. 50 kr. Im gesaminten Bergcommissariatsbezirke..............................311 „ 39 „ Ulltl tur alle Arbeiter im gesaminten Berghauptmannschafts- hezirke............................................................ 380 „ —, „ , 'velche letzte Ziffer dem Besultate des Jabres 1869ziemlicbnabekommt. VVerden jedoch die einzelnen Montanproducte in Beriicksichtigung gezogen, so entfallen auf jeden Arbeiter vom Werthe der Production des Jabres 1870 a)beim Bergbaue im unmittelbarenBerghaupt- im Bergcommissariats- im gesammten Berghauptmannschaftsbezirke bezirke mannschaftsbezirke auf Silbererze ... — fl. — kr. — fl. — kr. » Eisenerze . . . . 185 „ 3S „ — „ — „ » Arsenikerze ... !0 „ — „ — „ — „ » Sch\vefelkiese .. 76 „ 19 „ — „ — „ » Graphit .... 334 „ 46 „ 334 „ 17 „ ” Steinkohlen 351 „ — * — „ — „ » Braunkohlen . . 257 „ 24 „ 93 * 94 „ b) bei den H ii 11 e n : bei den Eisenhutten . 942 fl. 60 kr. 291 fl. 50 kr. 566 fl. 43 kr. » dem Lukawitzer Minerahverke . . 2.027 „ 78 „ — „ — „ 2.027 „ 78 „ ; w°bei bemerkt wird, dass die bei den Eisenwerken im Bergcommissariatsbezirke angefuhrten 86 Bergarbeiter nicht in Rechnung gebracbt wurden. Nach den von den einzelnen Montan-Unternehmungen, iibrigens nicht ganz genau gegebenen Daten stellen sicb die Arbeitsliihne fiir die 8stiindige Schicht llachstehend heraus. Im unmittelbaren Berghaupfmann-schaftsbezirke Im Bergcommissa-riatsbezirke Dureh-sclinitt im gesainin" ten Berg- Betriebszvveige «5 ^ O. £ die Arbeiter unterbringen zu konnen. Nebst diesen Arbeiterhausern sollen in Schatzlar zwei Spitaler zur Pflege und ^artung. erkrankter Rergarbeiter vomFreiherrn von Silberstein und den Gebriidern Miiller erbaut werden; die diessbeziiglichen Verhandlungen sind im Zuge. Seit wenigen Jahren werden bei den Steinkohlenwerken des Fursten Schaum-liurg-Lippe in Schwadowitz, dann des Freiherrn von Silberstein, der Gebruder Miiller Ull(l des Rudolf Manger in Schatzlar die Bergarbeiter mit Lebensmitteln, Hiimlich Mehi, Gries, Graupen, Rrod, Kaffee undZucker u. s. w„ zu dem Gestehungs-Pi‘eise und gegen Abzahlung bei der monatlichen Lohnung versehen, oline dass ein Zwang besteht, diese Li-bensmittel zu beziehen. In Folge des Ackerbauministerial-Auftrages vom 20. Mai 1870, Z. 1425/192, ai|f die Rildung von Consum-Vereinen fiir Rergarbeiter thunliehst einzuwirken, wurde (^e Direction der kurfurstlich Horowitzer Eisemverke in Komorau (Prager Rerg-^mptmannschaftsbezirk), \velche einen Consum-Verein mit Erlolg gegriindet bat, um Mittheilung Jer beziiglicheu Statuten umi der hierbei gesammelten Erfahruug«n> namentlich abcr jener Momente, \velche auf diesen Verein fordernd oder hemme|lli ein\virken, ersucht. , Nachdem die genannte Direction uater Mittheilung der Statuteu und des Rechenschaftsberiehtes der I. Generalversammlung vom 1. Mai 1870 entsproclieu bat, wurden hiervon die grosseren Bergwerksunternehmungen mit dem Beiliige'11'1 Kenntniss gesetzt, dass im Falle irgend \velche Auskiinfte nocli \viinschenswei’tli erscheinen sollten, sieli dieselben umnittelbar an die Komorauer Eisen\verks-Direction wenden miigen, wenn sie es nieht vorziehen wollten, die Mitwirkung der Berghaupt' mannschatt in Ansprueli zu nebmen. Dem Vernehmen naeli solleu seitlier mehrere Montan-Unternehmungen die Bildung von Consum-Vereinen uach diesem Vorbilde bereits eingeleitet haben. Die Entwicklung des Komorauer Consum-Vereines >) wurde 111 der obeu ervvahnten Generalversammlung in nacbsteliender Weise geschildert. Der Komorauer Consum-Verein, dessen Hauptzweck dahin gerichtet "■ll’ vorzugsweise dem Arbeiterst^nde billige und gute Nahrungsmittel zu versehafTen, und ibn unabhiingig von den Greislern und Kaufleuten zu stellen, bat im Juni 18^8 mit dem Bezuge von Mehi und Brod begonnen. Der Vei‘ein nahm einen raschen und erfreulichen Fortgang. VViihrend in de" sechs Monaten des Jahres 1868 der Brutto-Umsatz................... 26.745 fl- ‘ ^r’ betrug, erreichte derselbe im Jabre 1869 die Ziffer von .... 85.273 „ 1 ” und in den drei ersten Monaten des Jahres 1870 von................ 22.777 * 76 n Nachdem eine allgemeine Consolidirung des Vereines im Laufe des Jahi«s 1868 und der ersten Halfte des Jahres 1869erzielt und dessenBestand als gesicbeit anzusehen war, wurden die auf Grund der Einrichtungen bereits bestehender be-wahrter Consum-Vereine zusammengestellten Statuten der behordlichen GenehmigullS unterbreitet und mit Erlass der k. k. Statthalterei vom 12. August 1869, Nr. 37080 genehmigt. Wenn die erste General-Versammlung erst im Juni 1870 abgehalten wurde* so war der Grund lediglich d ari n zu suchen, dass der bisherige provisorische Aus' schuss in Vereinigung mit den Griindern des Vereines der ersten General-'ef sammlung das nach §. 3 der Statuten aufl 0.000 fl. beinessene Capital den Vereins-initgliedern als effeetiv vorhandenes Capital zu iibergeben wiiiisehte, welche Absic rt auch erreieht vvurde. Wahrend in den ersten seehs Monaten des Jahres 1868 ein Netto-GeW|in von.................................................................. 2.287 fl. ^ kr' erzielt wurde, betrug derselbe im Jahre 1869 6.214 „ 8 » und in den drei ersten Monaten des Jahres 1870 2.307 M 73 » Dieser Gevvinn findet seinen biicherlichen Nachweis in dein Conto-Buche d«1 Consum-Vereinsmitglieder in der Weise, dass jedem einzelnen Vereinsmilgl‘e(*e nach Massgabe seiner Abnahme an Consumtions-Artikeln der entlallende Gewii'11 vorgeschrieben erscheint; die Sutnme dieser Gevvinnantheile dagegen, welche den *_) Die Statuten dieses Consum-Vereines sinil im Anhange wortlich abgedruekt. ^esammtgevvinn — das Capital (les Vereins — reprasentirt, wurde verzinslich bei H°rowitzer und Prager Sparcassen angelegt. Aus den beziigliehen Snarkasse-Biichern ist zu ersehen, dass bis Ende Marz 1870; die Horo\vitzer Sparkasse ati Einlagen nach\veist.... 1.989 fl. 38 kr. an Ziasen „ 130 „ 64 „ die Prager Sparkasse an Einlagen „ 7.115 „ 40 „ an Zinsen „ 177 „ 56 „ Das ziffermiissige Gewinnergebniss des Komorauer Consum-Vereiues \vird le,,||ach dadurch reprasentirt, dass \vahrend eines Bestandes von eineni Jabre neun Znaten bei einem Waarenumsatze im Befrage von zusanunen 134.796 fl. 84 krn. Ilach Bestreitung aller Verwaltungs- und sonstigen Ausgaben ein Netto-Gewinn von 10.809 fl. 37 krn. erzielt, sonach mit circa acbtPercent Nutzen vom Brutto-Umsatze j^arbeitet, und trolzdem den Vereinsmitgliedern eine entscbieden billigere und essere VVaare als von den Kaulleuten geboten \vurde. Dass ein jedes sicli neu creirende Institut Schvvierigkeiten verscbiedener Art Zu ^einvinden bat, ist selbstverstiindlieb. Dieselben sind jetzt l)ei diesem Vereine als ^erwi|nden zu betrachten, und der Verein als ein selbststandiges Institut anzu-®e^en, welcbes bei guter Leitung einer weiteren, rascben und lucrativen Entvvick-1111S zu8‘<‘fiihrt werden vvird. Die Vervvaltungskosten, \velche dem Vereine envuchsen, betrugen in einem Und neun Monaten 697 fl. 21 kr., sonach 1 *93 Percent des Umsatzes; die-se^en bestanden in derEntlohnung des Magazins-und Recbnungsbesorgers, wogegen '^"‘igen Arbeiten im Interesse des Vereines gratis geleistet wurden. Ueberdiess ist aus den \vei(eren Mittbeilungen des Directors L. Strippelmann zu entnebmen. dass er selbst die Leitung desConsum-Vereines unterMitwirkung fast er Beamfen des Werkes ubernommen und die ersten Bediirfnisse auf Cre-lit angesehafrt habe. ^ Mit Mehi und Brud vvurde begonnen, mit Specereivvaare fortgefabren; im n|l870war derVerein imBegrifT, mit seinem bereits 13.000 fl. betragenden Capital ln Wirthshaus sammt Fleiscbbank zu errichten, und die Abgabe der Consumtions-a,likel auf Manufaetunvaare zu erstrecken. Die Venvaltung, sowie der ganze Verein an sich ist jetzt vollstšindig selbst-standig. Das \Yerk liisst nur die Abziige am Lohne der Arbeiter fiir den Verein »esorgen. Der Bezug des Bedarfes an Specereivvaaren wird jetzt direct von Hamburg te. eingeleitet, Mehi und Brod vvird von den ersten Dampfmuhlen-Etablissements es In- und Auslandes bezogen. ^ Die Theilnahme an dem Komorauer Consum-Vereine ist auch im fortwahrenden eigen begriften; Beamte, selbst Baucrn, kleinere Mtiller ete., treten bei, so dass le Ziffer der gesaminten Vereinsmitglieder im Juni 1870 bereits 1.400 betrug. Die Kinder der Bergarbeiter besuehen in der Begel die Schulen gemein-8®haftlich mit jenen der heimischen Beviilkerung, nur bei dem graflichKolowrat’scben Eisenvverke Rosahiitte erhalten die Kinder der Hiittenarbeiter in dem Familienhause unentgeltlichen Unterricht. Zufolge Erlasses des k. k. Ackerbauministeriums vom 17. September 1^70, Z. 3588-487, \vurde sammtlichen grosseren Unternehmungen die Errichtung v#11 Sonntagsschulen ffir Berg- und Hiittenarbeiter warm anempfohlen und diese lben aufgefordert, iiber die getroffenen Einleitungen uud etwaigen Erfolge zu berichten-Bisher ist jedoch in diesem Bezirke kein beziiglieher Bericht eingelaufen. Mahren. Berghauptmannschaft Olmlitz. Aus den Detail-Ausweisen ist zu el1*' nehmen, dass sich der gesammte Arbeiterstand imjahre 1870 auf 7.907 Individuen. und zwar auf 7.145 Manner, 374 Weiber und 388 arbeitende Kinder belief, wovon 49■ 1 Percent bei den Steinkohlenvverken, 19 Percent bei denEisenschmelzvverkenund Giessereien, 18-8 Percent bei den Eisensteinbergbauen, 9-1 Percent bei rde" ware. Dadurch ist auch der niit der geringen Friscli- und Gussroheisen-Producti®nS Abnahme in keinem Verhaltnisse stebende Ausfall von 449 Individuen aus de[n Arbeiterstande der Eisenschmelz\verke und Giessereien zu erklaren. Dagegen liegt der Erklarungsgrund tur die bei den SteinkohlenbeiS? bauen stattgefundeneVermehrung des Arbeiterstandes um 548 IndivMuen insbesondere in dem schwunghafteren Betriebe der Aufschluss- und Vorrid1 tungsbaue. Wird der Geldvverth der gesammten Berg- und Hiitten-Production Mal"cllS im Betrage von 4,724.026 tl. 11 krn. mit der Gesammt-Arbeiterzahl von 7.9071'^1 viduen verglichen, so entfallt auf jeden Arbeiter im Durchschnitte cin P'° duet ions-Werth von 597 fl. 11 krn. Bei den Steinkohlenvverken beziffert sich dies? Quote auf 523 fl., bei den Braunkohlenvverken auf 300 fl., bei den Erzbergbauen ,|U 156 fl., bei den Graphit\verken auf 322 fl. 50 kr., bei den Eisenschmelzwerken 1111 Giessereien auf 1.422 fl. und bei dem Alaumverke auf 302 fl. Der schon vor mehreren Jahren mit dem allgemeinen Aufsclnvunge derMoid'"1 Industrie und der gleichzeitigen Inangriffuabme zaldreichci* Eisenbahnbauten eiu£‘ tretene Mangel an Berga rbeitern ist — insbesondere nach den von del’ Kohlenvverken erhaltenen Mittheilungen — noch immer sehr driickend und namentlich auf den Kohlenwerken der Kaiser Ferdinands-Nordbahn und des F'*'1 errn von Bothschild, vvelche viel preussische Arbeiter beschaftigen, in Folge ^eS deutsch-franzosischenKrieges stark empfunden. Um diesem Uebelstande abzuliel'en’ liess die Witko\vitzer Eisen- und Kohlenvverks-Direction imjahre 1869—70 >vie(lcl 57 Arbeiterhauser (jedes mit vier Wohnungen) fur 228 Familien, das Ffirs| erzbisthum Oimutz als Besitzer des Friedlander Eisenwerkes bei demselben e111 . " ohnhaus fiir 24 Arbeiterfamilien, und die Zčiptau-Stefanauer Gewerkschaft zwei Afbeiterhauser, eines far 18, (las andere fiir vier Arbeiterfamilien erbauen, wahrend Liebegottes-Steinkohlengewerkschaft in Zbeschau denAutbau einerneuenColonie 'on 16 Wohnungen fiir eben so viele Arbeiterfamilien und einer Kaserne fiir ledige Arbeiter, die Actiengeselischaft derInnerberger Hauptgewerkschaft fiir iliren Stein-kohlenbergbau bei Zbeschau den Aufbau zweier Coloniehauser fiir je 16 Arbeiterfami-l*e*> und die Rossitzer Bergbaugesellschaft den Aufbau von Arbeiter-Wohnhausern ftr 80 Familien bereits beschlossen und vorbereitet haben. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die Anzahl der Coloniehauser bat sicb im Ostrauer Steinkoldenreviere auf 278, daher gegen das Jahr 1869 um 98 Termehrt, in welchen mit Einbeziehung der sclion friiher bestandenen Kasernen 1-234 Familien und eine nicht bestimmte, jedoch nicht unter 800 stehende Anzahl *eCI den Koblenvverken fuhlbar., vvelcbe ausser Stand gesetzt waren, den eingega»genel1 grosseren Lieferungs-Verpflichtungen nachzukommen und der Nachfrage um Brenn-stnff zu entsprechen, so dass selbst in Krakau in der strengsten Winterszeit tiin bedeutender BrennstofTmangel berrsehte. In jiingster Zeit wurden auch im Krakau®1 Gebiete Arbeiter, nameutlich bei den Galmeigruben, durch Agenten der unga11' schen Eisenbahnunternehmungen angeworhen, vvelchen Werbungen zu steuern d'e Bergbehorde nach Kraften bestrebt war. Die Nothwendigkeit der Mehrung einer stiindigen Arbeiterbevolkerung von den Bergbauunternehmern, namentlieb den Kohlonwerksbesitzern gefiihlt; eV besonders wirksames Mittel hierzu, die Errichtung von gesunden und bequctf'el1 Arbeiter-VVobnhausern, wurde beim Koblenwerke der Nordbahn, in der Genfieind6 Jaworzno, bereits in Anwendung gebracbt, indem in letzterer Zeit dort wietle1 17 Wobnhauser fur je vier Arbeiterfamilien gebaut. \vorden sind. Der Gesammtverdienst der Arbeiten betrug bei den Aerariahverken 142.549 fl-und bei den Privatvverken 406.359 fl., mitbin zusammen 548.908 tl. o. W- ®el durchschnittlicheVerdienst einesArbeitersperSehiehtberecbnetsicb mit41‘3kr11, beim k. k. Schwefelwerke zu S\voszowice, mit 58 krn. beim k. k. Kohlenwerke i*1 Javvorzno, mit 32—60 krn. bei den Privat-Galmeigruben, mit 40—96-5krn. bel den Priv:it-Kohlenwerken, und endlieb mit 35 krn. — 1 fl. 50 kr. bei den Piiva' Eisenwerken. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. InBetreff Dotirung der Arh®1 ter mitGrundstiicken fiir ihren Bedarf ist in den im vorjiihrigen Ver\valtungsbericMe angefiihrten Verhaltnissen des Lemberger Berghauptmannschaftsbezirkes kei«e Veranderung eingetreten. E. Verungliickungen der Arbeiter. (Hierzu Tabellen V, 1 u n d 2.) Oestereich unter der Enns. Berghauptmannschaft St, Polten. WenIX' gleich in Bezug auf Ungliicksfalle ein so ausnabmsvveise giinstiger Verlauf wie jellC des Vorjahres 18(59, in welchem bloss eine todtliche und eine sclnvere Verletzung vorkamen, sich fiir den niederosterreichischenBergmannsstand im Jahre 1870 nicht c°nstatiren liisst, so erscheint docli die Zalil dieser Unfalle im Gegenlialte zur Zalil der Arbeiter nocli als eine massige. Der einzige Antimonbau, die Eisenstein- und Graphitbergbaue, dann die Hiittenwerke sind von derlei Unfallen vvieder ganz ver-scliont geblieb en. Nur bei zwei Braunkohlenbauen kam je eine todtliche, dann bei einem Stein-kohlenbaue eine todtliche und eine sclnvere Verletzung vor, und sind demnach im Ganzen drei todtliche Verletzungen und eine scbwere zu verzeicbnen, so dass von der gesammten Mannscliaft - bei Nichtberiicksicbtigung der von Gefahren \veni-bedrohten Hiiltenarbeiter und der ohnehin nicht in der Grube beschiiftigten Weiber und Jungen — nur 0-21 Percent tddtlicli und 0-07 Percent schwer verletzt "urden. Ven den t o d 11 i c h e n V e r ungl ii c k u n ge n ereigneten sicli eine bei dem ®ri>unkolilenbaue in Hardt nacbst Gloggnitz dureh Absturz in den 90 Klafter tiefen ^'chardscbacbt. Ein in der Tagschieht daselbst arbeitender Ausliiufer war, um Hieer zum Seilsclimieren zu bolen, nebst seinem Kameraden mit einem Kube), den s,e beide mittelst einer Stange auf der Aclisel trugen, vondort hinvveggegangen, nach-deni sie die aus dicken Pfosteu vorgerichteten und mit starkein Eisenblech bescbla-?e*ien Scliaclitfnlltlitiren, die nur mit Aufivand vongrosserer Kraft mittelst eiuesHebel-'v,H'kes zu offnen sind, vorlier verscblossenbatten. Bei dcrRiickkehr mit dem gefiillten rheerkiibel ging der Voranschreitende, welcber die Schaclittbiiren so geschlossen glauhte, wie er sie verlassen, und vorn Sonnen- und Sehueelicht gebleudet in den scnattigen Schaelitraum eintretend, das Offenstehen derselben nicht gleicli bemerktc, Ul|bedacht darauf los, und stiirzte sammt dem Kiibel in den Scbaclit, aus welcliem ep mit zerbrocbenen Gliedinassen und Riickgrate bereits todt bervorgeboll 'vUrde. Wer inzvvisclien jeneSchachtthure gedtTnet hatte, komite nicht eruirt werden Und die angestrengte gerichtliche Untersuchung wurde desshalb eingestellt. Uie zvveite todtliche Verungliickung ereignete sicli im Braunkohlenbaue in ^illingdorf beim Streckenortsbetriebe dnrch Niederbrechen der First; ein Hiiuer ^a0e sein Kohlenort zu \veit vorgetrieben, oline die First geniigend zu versichern, was zur Folge hatte, dass aus der First eine 18 Zoll macbtige Tegelscbichte sicli '°sloste, den darunter Arbeitenden verschiittete und zum Ersticken brachte; die Serielitliche Untersuchung constatirte das eigene Verschulden des Verungluckten. Die dritte todtliche Verletzung fand statt bei dem Steiuknhlenbaue auf **er Klaus nacbst Griinhach durch Sturz in einen 6a Klafter tiefen Scbaclit 111 deni Momente, als bei Begiun der Fruhschicht die Wasserhebung einge-»tellt \vurde und \vieder die Kohlenfdrderung in Gang geselzt iverden solite. ^C1‘ eben anvvesende Forderungsaufseher beabsicbtigte dabei, einem nocli un-gaubten Anschlager die Kunstgriffe des Ausschaltens des Wasserkubels und des ^••schlagens der Forderscbale zu zeigen. In seinem Eifer, die Arbeit zu beschleuni-8e». ging er zu rasch und unbedaclitig vor, indem er naeli Entleerung des letzther-aulgelangten VVasserkiibels den ihm zunachst stebenden Fliigel derSchachtfalltbure 7* zum Verschlusse derSehachtmundung zvvar selbst niederliess, aber oline dasNieder-lassen des zvveiten Scliachtthiirfliigels abzuvvarten — welches nur voa den aut der entgegengesetzten Schachtseite befindlichen zvvei Arbeitern und aucb nicht friilier bevverkstelligt werden komite, als bis der sogenannte Wasserhund, d. i. der vor dem Abzugscanale angebraclite beivegliche Recipient der aus deri Kiibeln gesehiitteten Wiisser, hiinveggeraumt war — sogleich aufden niedergelassenen Tbiirfliigel hinaustrat und dort bei dem Versuche, den nocb hiingenden Wasserkiibel liinauszuschiebeo. dergestalt das Uebergewicht erhielt, dass er durch den offenen Theil der Schaeht-miindung hinabstiirzte. Zertriimmerung des Schiidels, Brneti tast sammtlicher R'p' pen, Berstung der Leber und Milz und innere Verblutung fiihrten augenblicklieh seinen Tod herbei. Die einzige s chivere Verletzung ereignete sicli ebeufalls bei dem Stein-kohlenbaue auf der Klaus bei Griinbach in einem zum Zwecke der Fibtzausricli' tung getriebenen Aufbruche, in \velchcm bei geringer Fldtzmaclitigkeit elllC 1 '/j Fuss starke Hangendschieferschichte nachgenommen werdeu musste. Nadi' dem die beiden dort bescbiiftigten Hiiuer unter stets entsprechender Versiche* rung durch Nachzimmerung bis auf drei Solnih Entfernung vom Orte eiue Aut' bruehshdhe von fiinf Klaftern erreicht liatten, geivahrte einer derselben auf seiue' Seite eine Lockerung des Hangendblattes und maclite seinen Mitarbeiter darauf aut-merksam, welcher ihm sofort das Blatt herunterzureissen liiess, aber im Momente-als jener nacli diesem Geheisse tliat, sieli so ungeschickt zur Seite stellte, das® durch das losgerissene Blatt sein rechter Fuss in der Oeffnung der Standbiihne und deren Liegendriegel eingeklemmt wurde; diess hatte eine bedeutende Quctsckung und sofort Entziindung im Sprunggelenke zur Folge, nach deren Verlauf sich Sj mptome einer Exsudation an jenem Gelenke zeigten, so dass die giinzliche Hei' lung erst nach Ablauf mehrerer Wochen eintrat. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Bei dem oberosterreichischen Bergbaubetriebe beschriinkten sicli die Verungliiekungeu aus' schliesslich auf die ausgedebnten Braunkohlenbaue des Hausruckrevieres, wo dif Arbeit theils nach der Beschalfenheit der Kohle eine schwierige, theils auch wegen Bruchigkeit des Hangenden, welclies oft auf grosse Machtigkeiten, nicht selten bm zu 30 und 40 Klaftern aus Scliotter bestelit, eine mehrfach gefahrliche ist. Die Zahl der Verungliickungen ist im Jalire 1870 ungeachtet der an anderer Stelle bemerkten betrachtlichen Vermehrung des Personales eine nahe* constante geblieben, namlieheine todtliehe und acht schwere,gegen eine todt-liche und 6 schwere im Jahre 1869, so dass vom gesammten Arbeiterstande nid Ausscliluss der Weiber und Jungen 0-12 Percent tddtlich und 0-9!> Percent schwei verletzt wurden. Die einzige todtliehe Verungliickung ergab sicli im Verhaue beim Raubo" der Firstenkohle, indem sich der betretfende Hiiuer, anstalt in der haltbar vorgeH®*1' teten Strecke, im offenen Verhaue mit Unterlassuug des Stempelsetzens aiistellte» dadurch die Firstenkohle auf sicli selbst herabarbeitete und von einem be' 100 Centner schweren Fldtztrumm versebiittet, vielfaehe tiidtliche VerIetzungeU C|,litt. Die gerichtliche Untersnchung constatirte das eigene Verschulden des Ver-Ung'liickten. Von den acht schvveren V er 1 e t z 11 n gen, welche alle in Folge eigenen ^erschuldens der betreffenden Hauer eintraten, kamen vier beim Kohlenabbaue vor; Und zwar eine beim Rauben der Firstenkoble durch Aushaeken des untergesetzten ^tattstempels, anstatt denselben, wie gebrauclilich, \vegzuschiessen, wobei ein Tbeil der Firstenkohle auf den Arbeiter herabstiirzend eine Quetschung der recbtseitigen Hiifte herbeiluhrte; die zweite am Verhaue beim Pfeilerreissen durch unterlassene ^fsetzung auf Seite des alten Mannes, wornacb durch ein von demselben hernieder-Seliendes Stiick tauber First der Arbeiter einen Beckenbruch erlitt; die dritte beim Nerablassen der Firstenkohle, indem der Arbeiter, anstatt von der Strecke, vom 'erliaue aus aufbrach, auch das Setzen eines Blattstempels unterliess, und durch ein tierabfallendes Stiick Firstenkoble am Kreuze gequetscht wurde; endlicli die vierte Sleiehfalls durch Herabfallen der nicht ordnungsmassig versicherten First, was e|nen Riss der Kopfhaut des Arbeiters zur Folge hatte. Die iibrigen vier schweren Verletzungen ereigneten sich beim Streckenorts-l*etriebe, und zwar in einem Falle beim Ulmnachnehmen durch das unterlassene Ataperren desselben, wodurch der unterschriimmte Ulm unversehends umfiel und •lem Arbeiter einen Bruch des linksseitigen Oberschenkels verursacbte; im z\veiten ^aHe, indem ein Lehrhauer beim Nacharbeiten an der durch den Schuss zerkliifteten Kohlenhrust das Abspreizen derselben unvorsichtig unterliess, und bei deren Los-^r«chen eine Quetschung am Riicken erlitt; im dritten Falle bei der Sprengarbeit ^‘ch vorzeitiges Nachsehen bei einem angeziindeten Schusse, welcher plotzlich j°sgehend dem Arbeiter einen Bruch des linken Oberschenkels beibrachte; endlicli lm vierten Falle bei der Schrammarheit, wo dus zufiillige Hineinspringen eines ^°ldensplitters den Verlust eines Auges des Arbeiters zur Folge hatte. Alle diese Schwerverletzten sind nach einer vier bis sechsmonatlichen Heilungsdauer beim ^ei'ke genesen, mit Ausnahme des durch den Schuss Beschadigten, welcher, den ^ergarzt verschmahend und von einem Kurpfuscher schlecht behandelt, nach ffinf °naten in seine Heimat nach Bohmen abzog, um sich dort besser beilen zu lassen. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben Das Jahr 1870 ist in Bezug 'tuf die beim Bergbau- und Hiittenbelriebe vorgefallenen Arbeiter-Verungliickungen den ungiinstigeren beizuzahlen weil 13 tiidtliche und 19 schvvere Verungluckungen, ^ '• um 2 tiidtliche mehr und um 8 schvvere Beschiidigungen vveniger, als im Jalu-e 1869 eingetreten sind. In die schweren Beschadigungen \vurden ubrigens, wie in den friiheren Jahren, ,IUeb solche an sich leiclit scheinende Verletzungen einbezogen. welche eine mehr a's ŽOtiigige Arheitsunfahigkeit zur Folge hatten. Nach dem Vorkommen dieser Verungluckungen bei den verschiedenen Be-^p*ebsz\veigen ergaben sich dieselben in nachstehender Weise: Bei den Braunkohlenbergbauen fielen 7 sclnvere und 4todtliche Ver-llngluckungen vor. Beim Ortsbetriebe vvurde durch ein zufiillig sich ahlosendes und "ederstiirzendes Kohlenstiick einem der dort belegten Hiiuer ein Oberschenkel gebrochen und beim ungeschickten Aufstellen der Zimmerung durcli den umfallenden Stempel ein Arbeiter so ungliicklich getroffen, dass die durcli eine Ruckenmarks-erscliiitterung eingetrelene Arbeitsunfahigkeit erst nacli langer Zeit behoben verden konnle; beim Belahren einer Strecke erlitt ein Arbeiter durcli zufalliges Niederfallen einen Unterschenkelbruch, welcher jedocli wieder vollstandig gebeilt \vurde, und durch unacbtsames Ausweichen vor dem vorbeigeforderten, mit Grubenholz belatle-nen Hunde ein Arbeiter, vom Holze und dem Huude erfasst. einen Unterschenkelbruch; bei der Hundeforderung vvurde einem Hiiuer durcli den vom eigenen Hunde aus Unachtsamkeit berabfallendcn Stempel die gleiclie Verletzung (Unterschenkel" brucli) beigebracht, und einem Hiiuer durch zulalliges (vielleicht zum Tlieile selbst-verschuldetes) Ausspringen des Forderhundes die Hand so beschiidigt, dass ei 24 Tage arbeitsunfahig war. Beim Bohrlochsbetriebe wurde durcli das Zuriickschnellen des stark ge' spannten Bolirseiles, weil zufallig der Fanghacken ausliess, der uiivorsichtig«1'' wcise zu nalie steliende Vorhauer am Kopfe so venvundet, dass dessen Arbeitsunfahigkeit 9 Wochen anhielt. Beim Abraumen des Gebirges im Kohlenbaue iiber Tags \vurde in Folge unvorsichtigen Untergrabens durch eine plotzliche Erdabrutschung cin Tagloh"el verschiittet und so beschiidigt, dass er den achlen Tag darnach verschied; be,nl Ortsbetnebe wurde wiihrend des Schrammens ein Geding-Althauer von der plotzlic'1 niedersinkenden Kohlenbrust, in deren Schramm, ungeachtet der \viederholten Auf' triige, die Holzstiitzen nicht eingestellt vvaren, beim Hinterkopfe jjund Halse s° gequetsclit, dass dessen Tod augenblicklich eintrat; bei der Knhlenforderung> 0('et vielmehr beim Alnviigen der mit Kohlen verladenen Waggons gerietli ein Taglol|tiel aus eigenerUnvorsichtigkeit zwischen diePuffer und erlitt solehe Korperverletzungen. dass er nach 3 Tagen starb; im Schurfschachte wurde der im Kiibel hinabgelassene Hiiuer durch das Hinabstiirzen des hinaufgehaspelten leeren — mit einem Siehei- heitshaken versehenen und auf nicht eruirte Weise nachst dem Schachtkranze entkuppelten — Kiibels im Biickgrate so verletzt, dass er am zweiten Tage starb. Bei den Eisensteinbergbauen kamen 11 schwere und 7 todtlid>e Verungliickungen vor. Im Tagbaue bei der Erzgewinnung sturtzte ein Arbeiter durcli zufalb‘geS Ablosen der Erzmasse, auf welcher derselbe bei der Erzge\vinnung stand, sanim* dieser bei 2 Klafter tief ab, wobei er von den nachstiirzenden Erzstiicken am ganzen Kiirper so verwuudet wurde, dass er erst nacli 3ya Monaten wieder arbeitsfab'? war; das unvermnthete Ablosen und Abstiirzcn einer durch Sprengung eines Bolu" loches gelockerten Erzmasse beschiidigte zwei Arbeiter an den Fiissen (Fussbriiclie) derartig, dass sie nach einem halben Jalire nocli nicht arbeitsfiihig varen; ein Arbeiter, welcher ungeachtet des Verbotes des Vorhauers auf eine Leiter gestiege" war, wurde beim Ausrenken des gelockerten Erzes durch abstiirzende Erzstiieke, nachdem diese die Leiter zerschlagen und hiecdurch aucli den Mann zu Boden gew°r" fen hatten, am Korper und insbesondere am rechten Arme so arg verletzt, dass der Arm abgenommen werden musste; beim Ortsbetriebe erlitt durch plotzliches Abloscn einer durcli Sprengung eines Bohrloches gelockerten Erzmasse ein Arbeiter s° schwere Beschiidigungen, dass er 2'/3 Monate arbeitsunfahig blieb; einem anderen Haner wurde durch einen abstiirzenden Erzknauer der Fuss verletzt, dass er ® Wochen in arztlicher Bebandlung war; in einem sveiteren Falle erlitt in ?leicher Weise der unvorsichtige Arbeiter am Schenkel Quetsehungen, an weleben Jedoch der Arbeiter wegen Nichtbefolgung der arztlichen Annrdnungen in Folge des eingetretenen Brandes naeb 3 Monaten starb«; im Erzverhaue beim unvorsicbtigen Rauben der Zimmerung wurde einem Hiiuer der Unterscbenkel gebrnchen, woran derselbe zwar 6 Wochen krank lag, aber spater seine volle Arbeitsfahigkeit wieder erreichte. Bei Abscbiessen von Bobrlocbern wurde im Tagbaue durch einen unge\vohn-weit geschleuderten Erzknauer einem Arbeiter der Am so bescbiidigt, dass er ^ Wochen arbeitsunfahig blieb; beim Ortsbetriebe, d. i. beim Fliehen vor dem vor Ort angeziindeten Schusse fiel einer der beiden sich fluehtenden Arbeiter und wurde durch ein abgesprengtes Erzstiick am Fusse beschadigt, dass er 5 VVochen in arzt-lieher Behandlung war, wahrend sein Kamerad ohne Verletzung davon kam. Bei der Erzforderung wurde ein voin eigenen Hunde ohne Ursaebe abgesprun-gener Forderer durch den nachfahrenden Hund an den Stollenulm gedriickt, wobei er Korperquetschungen erlitt, riicksicbtlicb deren erst nach Monatsfrist jede Gelahr beseitigt war. Ueher Tags beim Aufkeilen der gefrorenen Erze in der Haupthalde traf ein Plotzlich abgesturztes Erzstiick einen Arbeiter so ungliicklich, dass der Tod sogleich ei'folgte; im Tagbaue stiirzte beim unvorsicbtigen Ausrenken der durch einen ^Pfengschuss gelockerten Erzmasse ein Hiiuer sammt der plotzlich abgeliisten Erz-"and ijber die steile und hohe Etage herab, worauf alsbald dessen Tod erfolgte; gleichfalls im Tagbaue wurde durch einen vom Sprengschusse ungewohnlich weit Seschleuderten Erzknauer ein Arbeiter am Kopte so bescbiidigt, dass er nach "eiiigeii Minuten starb; beim Ortsbetriebe, und zwar beim voreiligen Hinzutreten Zurn ahgebrannten Schusse, erlitt ein Hiiuer durch ein nachsiiirzendes grosses Erz-sWck so arge Bippen- und Beinbriiche, dass am niichsten Tage der Tod eintrat. Durch das vorzeitige Abbrennen des einen von 2 unvorsichtigenveise beinahe Sleiehzeitig angeziindeten Sprengscluissen am Vororte wurde einer der beiden sich fluehtenden Hiiuer nachst dem Stollenmundzimmer so heftig zu Boden auf ein Ge-steinsstiick ge\vorfen, dass derselbe nach 4 Tagen starb, wiihrend sein Kamerad mit eit*er sehr leichten Verletzung davon kam; beim Streckenbefahren ohne Licht aui' ^'gekiirztem, nicht ge\vohnliehem Wege zum Arbeitsplatze stiirzte ein Arbeiter in den Forderschacht, aus welchem er todt herausgebracht wurde; bei der Erzlorde-rurig wurde ein Forderer aus nicht eruirbarer Ursache durch den nachfahrenden Mund iiberfahren und so beschadigt, dass er am niichsten Tage verschied. Beim Hii tt en h e t riebe fielen 1 sclnvere und 2 todtliehe Verungliickun-gen yor. Die sclnvere Verletzung wnrde durch eine muthmasslich selbst versehuldete ^plosion der Hochofen-Gichtgase dadurch verursacht, dass ein Hiittenarbeiter durch die ausgevvorfenen gliihenden Kohlen, Erze und brennenden Gase viele Brandwunden am ganzen Kiirper erhielt, wodurch er 6 Wochcn arbeitsunfahig war. Die beiden Todesfiille traten dadurch ein. dass 2 Arbeiter durch unvorsich-tiges Oeffnen des Gassehubers in der mit den ausgestromten Hochofengasen ecfullt®11 Radstube erstickten. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Todtliche Arbeiter-Verungluckungen kamen 5, schwere 9 vor, und z\var bei den Ko hi c n b er gbaue m. Bei dem Braunkohlenbergbaue der Lankowitzer Kohlen-Compagnie im Voitsberg ereignete sich eine schwere Verungliiekung durch Verletzung am Kopfe beim Abbrennen eines Sprengschusses. Bei dem Braunkohlenbergbaue des Carl Polley in Schaflos, Bezirk Voitsberg, kamen 2 sch\vere Verletzungen vor, und z"'al eine Quetschung der Finger durch Zusammenstoss der Forderhunde und eine Verletzung des Kopfes beim Ablassen des durch einen Sprengschuss gelockerten Gesteins. Bei dem Braunkohlenbergbaue der Hermine v. Diick in Eibiswald ereigne*e sich eine todtliche und eine schvvere Verungliiekung durch Firstenbruch. Die hinter-lassene Witvve des Getodteten bezieht eine namhafte Unlerstiitzung aus der Bruder' lade und erhielt von der Werksinhabung einen Unterstiitzungsbeitrag v°n 100 tl. Bei dem Braunkohlenbergbaue der ungarischen Actiengesellschaft in Bucli' berg, Bezirk Cilli, wurde ein Arbeiter todtlich durch Sturz in den Schacht in F°^e eines Epilepsie-Anfalls, und einer sclnver durch Verbrennung in schlagenden VVettei11 verletzt, bei den Braunkohlen-Bergbauen der Franz Maurer'schen Erben zu Trifa*l> im Bezirke Tiiffer, aber ein Arbeiter durch Niedergehen des gebrannten Hangei1(*' mergels sclnver beschadigt. Ferner ereigneten sich bei dem Braunkohlenbergbaue der Vodestolliiel Gewerkschaft zu Trifail, im Bezirke Tiiiler, eine todtliche Verletzung durch Firstenbruch, und eine schwere Verletzung durch Ablosen eines Kohlenblattes; bei den1 Braunkohlenbergbaue der Triester Gewerkschaft zu Hrastnigg und Doli 2 todtlicl>e Verletzungen, und zwar eine durch Ueberfahren am Bremsberge, eine durch Stui* in den Schacht und 2 schwere Verwundungen, eine durch Ueberfuhren am Brems' berge, eine dureh Ablosung eine Liegendblattes. In Betreff der todtlichen und schweren Verungliickungen fiillt nach de« gepflogenen Erhebungen Niemandem ein Verschulden zur Last; die sch"'eI Beschadigten sind wieder hergestellt, und behielt nur einer eine bleibende Verkriippelung. Es entfallt bei dem Arbeiterstande von4.616 Kopfen eine todtliche auf 9^3 2, eine schwere auf 512-9, iiberhaupt eine Verungluckung auf 329 7 Arbeiter. Gegen die je 3 vorgekommenen todtlichen und sclnverenVerungHiokungen 1,n Vorjahre, ergibt sich eineVermehrung der ersteren mit2, derletzterenmit6FaHen- Kamten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. In Bezug aufVeruugliickungeii ist das Jahr 1870 gegen 1869 wirklich verhangnissvol 1 gewesen, indem s*c*’ 10 todtliche und 11 schwere Verungluckungen ereignet haben. Bei den Ei s e 11 w e r k e n fielen S t o d 11 i c h e V e r u n g 1 ii c k u 11 g e 11 vor, und Z'var eiiie bei dem Eisens'einbergbaue St. Gerlraud, \vo ein Setzerjunge in einer v°llkommcn gut gezimmerten Strecke durch das plotzliche Eingehen derselben erdriickt wurde; 2 in den Eisensteingruben des Hiittenberger Bergneviers, indem einem Arbeiter durch das plotzliche Ablflsen einer Ulmwand an einem bis vnr Ort 8ezimmerten Feldorte das Riickgrat gebrochen wurde und derselbe binnen 4 Stunden starb, dann ein zweiter Arbeiter durch Ablosen einer VVand von dem Ulme einer neu suszuzimmernden Strecke wahrend des Bohrens am Kopfe getroffen und allso-§leich getodtet murde; ein dritter Bergarbeiter des genannten Reviers erlitt durch Ablosung einer Wand in einem Tagsteinbruclie am Riickgrat eine Quetschung, "elche nach 14 Tagen den Tod zur Folge hatte. Bei der Eisenhiitte in Treibach gerieth ein Hiittenarbeiter unter den Erzhund, Welcher Erz von der Fiillbank zum Oten transportirte, und starb am Tage der Ver-Ungliickung an Verletzung des Riickenmarkes, Bei den Bleibergwerken fanden 4 todtliche Verungliickuiigen stett. Ein Arbeiter des im Hochgebirge gelegenen Bleibergwerkes Schšiffler- und ^ratensteiner-A]pe verungliickte im letzten Winter ontvveder durch eine Lawine 0^ei' Ju reli Abfall iiber eine Felsvvand; sein Leiclinam komite nicht aufgefunden Wci‘den und diirfte dessen Auflindung erst nach Abschmelzen der hoch aufge-schichteten Schneemassen erfolgt sein. In Bleiberg erlitten drei Arbeiter durch Verungluckung in der Grabe den Tod, Ull(l zwar einer derselben durch zu friihes Nahen zum angeziindeten Schusse, welcher sich erst nacli langerer Zeit entlud und dem Arbeiter den Kopt’ zerschmet-*erte; ein z\veiter verungluckte durch unvorsichtiges Ausladen beim Haspeln alter °e Zahl der Verungliickungen hauptsachlich von dem hoheren Grade der Bildung, der gcistigen und korperlichen Riihrigkeit des Arbeiters ab, welche Eigenschaften nur durch einen umfassenderen Unterricbt — Sonntagsschulen und mit dem Normal-Schulunterricht in Verbiudung zu bringende angemessene Turniibungen — erreich-|,ar sind. Dass deriei Praventiv-Massregeln nur bei griisseren Montanwerken, vvelche 111 dieser Bezieliung selbststiindig handeln konnen, und bei eineni grosseren Personal-stonde, vvie bei dem iirarischen Montanwerke in Idria und dem gewerkschaftlichen K^hlenvverke in Sagor, durcbfubrbar sind, Iiegt auf der Hand. Dalmatien. Berghauptmannschaft Zara. Mit Ausnahme eines Schliissel-^inbruches, vvelchen ein Hiiuer durch Zufall beim Grubenholztragen und Ausgleiten au* einen Stein erlitt, fiel bei den Bergbauen keine sonstige Verungluckung vor. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Im Jahre 1870 ist ein einziger Unglucks-unter den Bergarbeitern vorgekommen. Beim Eis e us tei n bergli au e in Pillersee ging einem Hauer vor Ort aus eil|er nicht eruirbaren Ursache der Scliuss zu friih los; er erlitt eine derartige Be-5ch8digung au den Augen, dass er arbeitsunfabig wurde und eine totale Erblindung Zu befurchten ist. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Aiich in Salzburg lassen die beim **ei'gbau- und Hiittenbetriebe vorgekominenen Arbeiter-Verungliickungen das Jahr 1870 den gunstigeren Jabren einreihen; denn es kamen kein Todesfall und nur z\vei sch\vere Beschadigungen, und zvvar beim Kupferbergbaue und in der Hiitte ^ei' Mitterberger Gevverkschaft vor. Ein Hiiuer glaubte sein mit Dynamit und Sicberheitszunder geladenes und Seziindetes Bohrloch fiir erloschen, betrat der Vorschrift entgegen zu friih den A»beitsort, und musste in Folge des losgegangeneii Schusses ein Ange einhiissen. In der Hiitte erlitt ein Sclimelzer aus eigener Ungeschieklichkeit bei der Knpfer-Baftinirarbeit eine sehr starke Hautverbrennung, welcbe aber nicht, vvie im e,sleren Falle eine Dienstesunfahigkeit zur Folge hatte. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Im Jahre 1870 sind im Ganzen 88schwereund 25todtliche Verungliickungen vorgefallen, und bat sich ‘ernach gegen das Vorjahr die Zalil der sclnveren Verungluckungen um 8 und jene ^ei' tiidtlichen gleichfalls um 8 vermehrt. Von diesen Verungliickungen enlfallcn : auf den Pfibramer Silber- und Bleibergbau 11 schwere und 8 todlliche, auf den Steinkohlenbergbau 71 schvvereund 11 tiidtliche, auf den Eisensteinbergbau 2 schvvere und 6 lodtliche, auf den EisenlriiUenbetrieb 4 schvvere Verungluckungen. Beim Pr ibr amer Sil b er- und Bleibergbaue trafen die tod Iliche n ^ e r u n g 1 u c k u n g e n 2 Hiiuer beim unvorsichtigen Laden und Schussabbrennen, ^ Hiiuer durch Hinabfallen in den Schacht in Folge zu liohen Gestellanbubes bis an das Seilscheibengeriiste, 1 Zimmei-ling durch das Hinabgleiten von der Fahrt, und 2 Klaubjungeu inFolge unvorsichtigenNahetretens an das Getriebeder Waschwerks* maseliiue. Die sclnveren Verungluckungen trafen 3 Hiiuer und 1 Lehrhauer* \velehe durch vorzeitiges Losgehen des Sehusses am Kopfe, im Gcsiclite und an defl Handen verletzt vvurden; 1 Hiiuer, der durch eine abgeliiste Gesteinswand am Kopfe beschadigt wurde; 1 Bergversetzer, welcher beim Vorschieben des Hundes aus der Forderschale eine Kopfverletzung erlitt; 1 Bergversetzer, welcher im Firstenbaue m einen Sturzschutt liel und dabei den Fuss brach; 2 Laufer, von denen einer beim Ueberlegen des Seilkorbes den Fuss und der andere im Quetsch\verke die Hand gebrochen bat; 2 Klaubjungen, vvelche in den Aufbereitungssliitten Arin- und Beiu-bruche erlitten. Beim Steinkohlenbergbaue erfolgten von den todtlicben Veru"' gI iieku nge n 0 beim Abbaue durch plotzlichen Niedergang der First, 3 bei det Fahrung durch Abgleiten von der Fahrt und 2 bei der Fiirderung durch unzeitigeS Betreten des Bremsberges. Diese todtlicben Verungluckungen trafen 1 Steiger, 7 Iliiuer, 1 Anschlager und 2 Fiirderer. Von den sclnveren Verungluckungen beim Steinkohlenbergbaue kamen 36 beimAbbaue vor; 26 F it 11 e ereigneten sich bei der Fiirderung, 2 bei der Zimmerungi 1 bei der Fahrung, 5 auf Bremsbergen und 1 beim Baue der Maschinenesse. Die meisten dieser Verungluckungen, \velche 34 Hiiuer, 28 Forderer, 2 Zi«1' merlinge, 6 Anschlager und 1 Maurer getroffen haben, erfolgten durch den plot*' lichen Niedergang der First uud durch das uuvorsichtige Ahlaufen derForderwagen’ 1 VerungHickung entstand durch Verbrennung der Gase, I durch das Herabfallen des Kiibels in den Schacht. Die durch diese Verungluckungen herbeigefuhrten Verletzungen bestande11 bei 30 Verletzten in Arm-, Schenkel-, Bein- oder Rippenbriichen, bei 10 Verletzt611 in Quetsehungen und Verrenkungen, bei 16 Verungliickten in ausgedehnten seli"'el'e" Verletzungen der Gliedmassen, bei 10 Arbeitern in hochgradigen Contusionen o11* Erschiitterung wichtiger innererOrgane, bei 4 Arbeitern in Ruckenmarkerscbutterung und bei 1 Arbeiter im Veiiust des Augenlichtes. Die beimEisensteinbergbauevorgefallenen 6todtlichen Verungluckungen trafen 1 Hiiuer durch unvorhergesehenes Hereingehen einer Lettemvand aus dem Schachtstosse, und 5 Forderjungen, \velche in Folge vorwitzigen Betretens emeS Abbauraumes durch eine niedergegangene Erzschicht erscblagen \vurden. Von den beiden schvveren Verungluckungen, welehe gleichfalls beim Abbaue sich ereigneten, betraf ein Fali einen Zimmerling, der beim Aufstellen' eines Gezun' mers durch das Herabgehen eines Hangendtrummes einen Beinbruch erlitt, und dei zweite Fali 1 Hiiuer, welcher durch eine vom Streckenstosse abgeliiste Rrzvvand a"1 Unterleibe beschadigt wurde. Beim Eisenhuttenbetriebe betrafen die 4 sclnveren VerungKickung®11 1 Giesserlehrling, vvelcher in eine mit Schnee gefiillte Form Eisen goss, und l>ier' durch an den Handen gelahmt und blind wurde, und 3 Arbeiter bei der Kohlenwasche> welche durch unvorsicntiges Nahetreten an das Maschinengetriebe Unterschenkel-briiche und Quetsehungen erlitten. Riicksichtlich der Veranlassung lassen sich die in diesem Berghauptmannschaftsbezirke im Jahre 1870 vorgefallenen 25 todtliclien Verungiiickungen eintlieilen als veranlasst: durch durch eigencs Vor- durch fremdes Zufall schuldcn der ,, , ,. Verschulden Verunsliicklen beim Steinkohlenbergbaue .................. 10 1 n Eisen-, Silber- und Bleierzbergbaue 4 7 zusammen . . 14 8 3 wobi>i bemerkt \vird, dass das fremde Verschulden, durch \velches drei Hiiuer in Folge zu boben Gestellanhubes das Leben verloren, einem Maschinenwarter zur Last fiel, welcher strafgerichtlich zu drei Monaten Arrest verurtheilt worden ist. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Verungliickungen sind in dem a*>gelaufenen Jahre leider grossere vorgekommen. Ani 26. April 1870 ist der Bergarbeiter .loset' Schneider in der Magdalena-Zeche des Christian Fischer bei Zeltlitz beimAbteufeneines neuen, nnn4l/,0Klafter tiefen 1 ^chachtes erstickt, welcher als Haspler bei diesem Scbacbte arbeitete, wahrend Julius Heinzl als Hiiuer mit dem Abteufenbeschiiftigt \var. Als sich andem genannten ^ge Naclimittag um 1 Ubr Lud\vig Hainpel mittelst Seil und Kiibel durch den Josef Schneider eintreiben liess, oline vorher den Schacht auf den VVetterzustand zu lll‘tersuchen, hemerkte derselbe, auf der Schachtsohle angelangt, schlechte Wetter, "Urde auf sein Anrufen sogleich wieder ausgetrieben, liel aber vom Seil und Kiibel 1,1 den Schachtsumpf hinab. Josef Schneider fuhr sodami sogleich zu dessen Ret-*Ullg in den Schacht, stiirzte aber, wahiend er den Hainpel am Seile befestigen 'yollte, selbst zusammen. Ein am Scbacbte zufiillig anvvesender Kohlenfuhrinann rief nun schleunigst von der benachbarten Zeche Lente herbei, mul nach beiliiufig einer talben Stunde wurde vorerst Hampel durch den Steiger Johanu Strunz, und sodami ^°set Schneider durch den Zimmerling Carl Putz zu Tage beiordert. Die mit den beiden Bewusstlosen angestellten Wiederbelebungsversuche riefen deiin aucli den Ludwig ilampel ins Leben zuriick, blieben aber bei Josef Schneider erfolglos. Am 20. September 1870 sind in der Theresiazeche bei Altsatll durch das Ver-Scliulden des Steigers Josef Heinl zwei Bergarbeiter erstickt. Der genannte Steiger l'at namlich nur beiliiufig5 Klalter unter dem Tagesniveau unterhalb einesgespannnten Teiclies Abbau gefiihrt, \vodurch ein Bruch entstanden, und das ganze Wasser in die ^'ube eingedrungenist. Von den zu dieserZeit in dieserGrubebeschaftigten Arbeitern konnten sich \vohl einige retten, die beiden Verungliickten aber scheinen in der •'achsten Niihe des Brucbes beschsiftigt gewesen zu sein, und \vurden zu schnell von eindringenden VVasser iiberrascht. , Diesei- Fali \vurde dem k. k. Kreisgerichte Eger zur Untersuchung abgetreten, ohne dass bisher eiu Resultat dariiber bekannt wurde. Dem Steiger Josef Heinl aber wurde jede vveitere Werksleitung, so \vie iiberhaupt jeder Sleigersdienst untersagt und diess im Berghauptmannschaftsbezirke kundgemacht. Am 30. Semptember 1870 ist eiu Haspler aus Braunsdorf in den Kunst- un*l Forderschacht der Florianizeche liei Janessen gestiirzt, wurde lebend zu Tage gebracht und in dasElbogener Spital transportirt. Von vvelchem Erlolge die Behand-lung war, ist nieht bekannt geworden. Durch die gepflogene Erbebung konnte die wahre Ursache dieses Sturzes niebt aufgeklart \verden, vvabrscheinlich dtirfte sici' der Verungliickte dem Sebachte in der Dammerung zu sehr genahert baben, denn das Ungluck fand Morgens um 5 Uhr statt. Ein Verseliulden der Werksleitung *st hierbei nicbt vorgekonunen. Am 11. October 1870 ist eiu Fčirderer aus Hunschgriin in den Forderschacht der Anton de Paduazeche bei Miinchhof gestiirzt, und in Folge der Verletzung in kiu'Zel Zeit darauf verschieden. Uerselbe liatte die Beschiittigung, die mit der Damplforder' mascbine gebobenen Hunde von der Fiirderschale abzuziehen und die leeren Hunde aut' die Schale zuriickzuschieben, \vobei aber jederzeit die zweite Treibabthei-lung gesperrt sein solite. Diese letztere Vorsieht bat der Verungliickte vernachlaS" sigt und einen leeren Hund in die unrichtige Abtheilung gesehoben, wobei er v°n dem in den Schacht hinabstiirzenden Hunde mitgerissen wurde. Nachdem sich bei ^ den Treibabtbeilungen ordentliche Sperrvomchtungen befinden, so fiillt der VVerks-leitung bcziiglieh dieses Unglucksfalles kein Verseliulden zur Last. In derNaelit vom 20. zum 27. October 1870 baben in derAnnazeche bei Griinlas 7 Bergarbeiter den Erstickungstod in Folge boser Wetter erlitten. Dieselben begaheii sich \vahrend der Ruhestunde der Nachtsehieht in eine in der Niihe des Abbaufeldc8 befindliche \viirmere Strecke, legten sich auf deren Sohle und schliefen daselbst ein-Wahrend ihres Schlafes hat sich liber Tags ein furchterlicher Sturm erhoben. vvelcher den ordentlichen Wetter\vechsel zum Theile verhinderte, wodurch die alten Abbaufelde trotz des Abschlusses der Strecke dochnochausziehenden schleclit^0 Wetter, am regelmiissigen Abzuge gehindert, in dieser Strecke sich ansammelten. s0 dass die Armen im Scblafe erstickten. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Vonsammtliehen 5.000 ArbeiterB verungliickten obne fremdes Verschulden 16 todtlich und 11 sclnver. Aul J1' 1.000 Arbeiter entfielen daber 3-2 todtliche und 2-2 sclnvere Verungliickungen. Todtlich verungliickten: n) durch Sturz in saigere Schiiclite 1 Weib in Folge erlittenen SchIaganfalleS’ 1 betrunkener Hauer zur Naehtzeit (vvabrscheinlich in selbstmorderischei Absicht) 1 Hauer beim Auswecbseln des Schaelites in Folge Seilbruches, und 1 Grubenjunge durch Abrutschen von der Fabrt; b) durch Niederbrechen der Dachkohle beim Abbaue 8 Ilauer und durch plo*z' liches Hereinbrechen der Ortsvvand beim Streekenbetriebe 1 Hauer; c) durch bose Wetter 1 Steiger, welcher eine ihm noch unbekannte Grube ohne Auftrag an einem Feiertage befuhr, und in ein wetternothiges Gesenke stiirzte, und 1 Hauer, welcher ungeachtet der Warnung seines Mitarbeiters in einen wetternothigeii Schurfschacht ohne Licht eingefahren war; d) durch Maschinen iiber Tags ein Lehrjunge, welcher aus Vonvitz dureh eine MauerofFnung in das Maschinenhaus kriechen wollte und hierbei voni Kunst-ki‘euze der Wasserhebmaschine erfasst und erdriickt vvurde. Ausserdem verungliickten todllich ein fremder Mann dureh wahrschein)ich absichtlichen Sturz in einen Maschinenschacht und ein Knabe durch Slurz in einen vervvabrten Haspelschacht aus Vonvitz. Scluvere Verletzungen erliften: 1 Hauer, welcher beim Streckenbetriebe, und 4 Hauer, welche beim Ahbaue ^Ul’ch losgeloste Kohlenstiicke, und 3 Forderer, welche durch entgleisende Forder-8efasse gequetscht wurden; 1 Hauer, welchem durch die Kohle einer plotzlich her-e,ngebrochenen Ortswand das Schliisselbein gebrochen wurde, 1 Zimmerhauer, "e'cher beim Wechse)n des Kolbens der Wasserhehmascliine den Arm, und ein forderer, welclier beim Sturze uber ein Fordergefass den Fuss brach. Sammtliche Ungliicksfalle ereigneten sicli bei dem Braunkohlenbergbaue, und *war: im uhmittelbaren Bezirke 2 todtliche, 3 schwere, und » mittelbaren Bezirke 14 todtliche, 8 scluvere; s°nach in ersterem Bezirke um je eine weniger, dagegen in ietzterem um 5 todtliche ®ehr uud um 7 schwere vveniger als im Jahre 1869. Die meisten todtlichen Verungluckungen, namlicb je 4, kamen in dem graflich ^restphalen’schen Kohlemverke bei Wiklitz und in dem Elbewerke bei Mariaschein, s°naeh in jenen Koblenwerken vor, welche die grosste Production hatten. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Im Jahre 1870 ereigneten sich 13 ^ngliick sfalle mit todtlichem Ausgange, und zwar 12 beim Steinkohlen-Ul>d einer beim Eisensteinbergbaue. In Tagabraumen bei Bras wurden, und zwar erhobener Massen in Folge e'gener grober Unvorsichtigkeit, durch das Herabgehen loser Wande des Tagge-^ges zwei Arbeiter bei den Edlen von Stark’schen Werken, ein Arbeiter bei den Mflich Wrbna’schen und eine Tagarbeiterin bei dem graflich Sternberg'schen ^^inkohlenbaue getiidtet. Zu Tode gequetscht \vurden zwei Bergarbeiler der Prager Eisenindustrie-^esellschaft (in Nttrschan), als sie entgegen den bestehenden Anordnungen die Forder-schale zum Auffahren beniitzen wollten; durch Herabgehen des Firstgesteines an statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 4. Heft. 8 Abbauorten wurden getbdtet vier Kohlenhauer, und z\var je einer bei den Gruben des Fiirsten Taxis bei Littitz,des Dr. Pankraz beiNiirsehan und des westbbhmischen Bergbauvereines bei Niirschan, des Albrecht und Seifert bei Wilkiscben; Unvor-sichtigkeit der Betroffenen wurde als Ursache constatirt. Ein Vorhauer des westbohmischen Bergbauvereines und ein Aufseher der fiirstlieh Taxis’schen Grube niichst Littitz starben in Folge Sturzes in saigei'e Schachte, wahrscheinlich zufiilliger Weise. Beim Eisensteinbergbaue der Rokitzaner Gemeinde niichst Eiporvitz vvurde ein Hauer durch das Hereingehen der durcb den Schuss locker gewordenen Ge-steinsmasse am Feldorte getbdtet; aueli bier konnte nur in der Unvorsiclitigked des Verungliickte die Ursache gefunden werden. Die hieriiber gepflogencl1 Erbebungen hoten z\var keinen Anhalt zu strafgerichtlichem Vorgehen, be\voge aber doch zum Erlasse mehrerer Verordnungen an einzelne Werksleitungen oder aucli an die Reviersgewerken, vvelche auf die moglichste Hintanhaltung v°n ahnlichen Ungliicksfallen, und namentlich auf die Einfiikrung einer strengereu nad vermehrten Beaufsichtigung der Tagabraumarbeiten — bei \velchen verhah" nissmassig die meisten Ungliicksfalle vorkamen — durcb sachkundige PersonUH abzielten. Beim Steinkohlenbergbaue ergab sich ein Todesfall auf S62 Arbeiter, bei den iibrigen Bergbauen auf 971; im Ganzenstellt sich das Verhiiltniss \vie 1 zu S84 lieraus- Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Im Jahre 1870 ereigneten sich im Ganzen acht Ungliicksfiille, namlicli fiinf todtliche und drei sclnvere im unmifte' baren Bergliauptmannschaftsbezirke, hingegen fiel im Bergcommissariatsbezii^ keine Verungluckung vor. Die tbdtlichen Bescbadigungen ereigneten sich, und zwar: ein Fali be1"1 Freiherrn von Silberstein in Schatzlar durch AblbsungdesHagendgesteines imAbbaue> drei Falle bei den Gebriidern Miiller in Schatzlar durch Eingehen der First |in Abbaue, bei der Sprengarbeit im Querschlage und durch das Durchgehen ei"eS Hundes am Bremsberge, und ein Fali beim Fiirsten Schaumburg-Lippe in Sch\vadoWi ® durch einen Fali imFlachschachte beim Einschlagen einerLeitrolle, vvahrscheinlirb111 Folge eines Schlaganfalles. Die schvveren Vrerletzungen erlolgten, u. z\v.: in z'vtl Fallen beim Fiirsten Schaumburg-Lippe in Schwadowitz, u. z. durch Verbrecbe" der First im Abbaue und durch Losgehen eines Sehusses in der Strecke, ferner beis1 Braunkohlenwerke des Grafen Clam-Gallas nachst Grottau in einem Falle dui Abgleiten von der Fahrt. Da nun im Jahre 1869 drei todtliche und zwei schvvere Verletzungen '01 kamen, so haben sich dieselben im Jahre 1870 um z\vei todtliche und eine sch'vCl Verlelzung vermehrt. Wenn von den ohnehin nur liber Tags beschiiftigten Weibern und Kindcl1 abgesehen wird, so stellen sich bei dem im unmittelbaren Berghauptmannschaft5 bezirke ausgevviesenen Stande von 3.049 Arbeitern die gesammten Beschadig11"^’^ mit 0-26 Percent, hingegen die tbdtlichen Beschadigungen auf 0-16 Percent und schvveren auf 0-1 Percent, im gesammten Bezirke aber alle Besch adigungen auf 0‘18 Percent, alle tiidtlichen auf 0-11 Percent und alle sclnveren auf 0-07 Percent des iibrigen Mannschaftsstandes heraus. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die Zalil d er Ungliicksfall e ist IIT> Jahre ISTOjener vom Jahre 1869 ziemlieh gleich geblieben, indem sich nur die Zalil der todtlicben um drei verminderte, die Zalil der schweren aber sowie 'm Jahre 1S69 auf 13 belief. Von den Ungliicksfallen kamen fiinf todtliche und 11 schwere beim Stein-kohlenbergbaue, eine todtliche beim Braunkohlenbergbaue und drei todtliche und z'vei schvvere beim Eisensteinbergbaue vor. Todtlich verungliickt sind: in der Segengottesgrube der Bossitzer Berg-baugesellschaft ein Lehrhauer durch eine Verletzung der Ilirnschale zufolge Herabfall ens cines kleinen Gesteinstiickes aus der im Aufziehen begriffenen Fiir-dertonne, in welcher zu der Zeit Wasser gehoben wurde und das herabgefallene Gesteinstiickchen wahrscheinlich im Bodenventil eingeklemmt war; in der Tief-baugrulie des Freiherrn von Bothschild bei Witkowitz ein Bauer, welcher beim Pfeilerabbaue im sogenannten neuen Flotze durch Hereinbrechen eines kliif-*'gen Stiickes der oberen Flotzbank erdruckt wurde, und ein Grubenmaurer, wel-cher, bei der Ausmauerung eines Umbruchortes im Moritzflotze durch einbrechen-des Firstengestein an mehreren Kiirpertheilen verletzt, augenblicklich verschied: ‘n der Heinrichszeche der Nordbahn bei Mahr.-Ostrau ein Zimmerhauer, welcher zufolge der bei der Gasexplosion im ostlichen Hilfscjuerschlage des Wetterhori-zontes erlittenen Verletzungen 20 Tage darnach gestorben ist; in der Franzzeche der Nordbahn bei Priwos ein Hundstosser durch die Gasexplosion in der Gustav-Grundstrecke am fiinften Horizont; in der Braunkohlengrube der Grafi n de Castries bei Žerawitz ein Hauer durch Erstickung in schlechten VVettern; in dem Piirst Lieclitenstein’schen Eisensteinbergbaue naclist Babitz z\vei Hauer beim Abteulen eines Schachtes durch Erstickung in den iiber Naclit angesammelten schlechten Wettern; in einem drei Klafter tiefen Freischurfschachte des Friedlander Eisenwerkes in der GemeindeLichnau des Neutitscheiner Bezirkes einBergmann durch Verschuttung ■n Folge der Ablosung einer Schachtvvand. Sclnver verungliickt sind: in der Segengottesgrube der Bossitzer ^ergbaugesellschaft durch Hereinbrechen der Brust des Kohlenpfeilers zufolge unachtsamer und nachlassiger Zimmeruug drei Hauer, von \velchen einer eine Quetschung derHand erlittund sich wegen derselben einen Daumen amputiren lassen Husste, der zvveite eine Contusion am Kopfe und der dritte einen Beinbruch erlitt; ln der freiherrlich Bothschild’schen Tiefbaugrube ein Hauer, welcher durch das Hereinstiirzen des Hangendgesteins beim Unterschriimmen der Oberbank im 8“ Moritzflbtze einen Oberarm- und Oberschenkelbruch erlitt, ein zweiter Hauer, welcher, eben mit der Aufstellung eines Stempels zur Sicherung des Firstengestems bescliiittigt, durch die plotzliche Ablosung eines gcosseren Stiickes desselben am Riicken und durch sein eigenes Niederfallen zugleicli am Auge verletzt wurde, und eiu dritter Hiiuer, welcher zutolge unvorsichtiger Behandlung eines nicht voll-standig entladenen Bohrlochs und der dadurcli veranlassten Explosion im Gesiclite und iusbesondere an den Leiden Augen schwer verwundet wurde; in der Heui-richszeche der Nordbahn ein Zimmerhauer vvahrend der Auswechs]ung der Zimmerung in Folge Verbrennung durch dieselbe Gasexplosion, durch rvelche ein anderer sein Leben verlor, ein anderer Hauer, \velcher durch das Herausfallen eines von ihm selbst eingebauten Stempels aus der Scinvebendstrecke aul' die Grundstrecke eine Auskegelung des Schenkelknochens, und ein Hauer, vcelcher durch das Herausfallen eines Steines im Strebebau eine Auskegelung des Armes an der Scbulter erlitt; in der Franzzeche der Nordbahn ein Schlepper und ein Hundstosser, ersterer zufolge einer Gasexplosion im \vestlichen Querschlage des vierten Horizonts, letzterer zu Folge der Gasexplosion, bei welcher gleichfalls ein anderer Arbeiter todtlich verungluckt ist; im Fiirst Salm'selien Eisensteinbergbaue inNiemtschitz ein Hiiuer, \velcher in Folge der Ablosung eines Kalksteins von dem Feldorte einen Ober-schenkelbruch erlitt; im Graf Harrach'schen Eisensteinbergbaue bei Bergstadt ein Hauer, vvelcher durch vorzeitiges Losgehen eines Schusses derart an den Augen beschadigt wurde, dass er giinzlich erblindete. Z\vei schwere und zrvei todtliche Ungliicksfiille erfolgten bei der Forderung, zwei schvvere und ein todtlicher bei der Grubenzimmerung und Mauerung, und neun sclnvere und 6 todtliche beim Vorrichtungs- und Abbaue. Sieben schwere und fiinf todtliche Ungliicksfalle vvurden durch zufallige oder in ihren Ursachen unerklart gebliebene Ereignisse, sechs schwere und vier todtliche mehr oder \veniger durch das Verscbulden oder die Unachtsamkeit der Verungliickten selbst herbeigefiihrt. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. An todtlichen Verungliickungen sind 21, an schveren Verletzungen 11 Fiille zu beklagen. InVergleiehungmit dem Vorjahre zeigt sich eine Verminderung der Verungliickungen mit tddtlichem Aus-gange um vier, bei den schvveren Verletzungen um sieben Fiille. Unter den todtlichen Verungliickungen ist aucli die des Betriebsleiters Joseph Nowotny und die gleichzeitig erfolgte des S te i gers Al exander Schindler inbegriffen. Die Ursache dieser Todesfalle war, dass die Genanntenbei der Befahrung des durch mehrere Jahre ausser Betrieb gestandenen freiherrlich von Rothschild’schenSch\vabeschachtes, vvelcher im Jahre 1869 mit dem ganzen \Verks-Complexeinden Gemeinden Orlau, Dombrau und Poremba an eine Gesellschaft ver-pachtet vvorden ist, und von der letzteren reconstruirt vverden wollte, — in eine Strecke unvorsichtiger Weise mit offenen Lampen vordrangen, und die daselbst wider ihr Vermuthen angesammelten sehlagenden Wetter zur Entziindung gebracht haben, vvas ihren Tod zur Folge hatle. Tiidtlich verungliickt sind ferner in der Grube zu Dombrau ein Hiiuer durch ^as Herabfallen einer nicht geniigend unterstempelten Firste im Abbaue, dann ein Hauer in Folge Sturzes in den Schacht. Bei der Grube iu Orlau wurde im Altmaschinenschachte ein Hauer imStrecken-betriebe auf einem 42zolligen Flotze durch das Loslosen des Firstgesteins beim Untersehrammen einer Sprungkluft tiidtlich verietzt, ebenso ein Hundstosser, welcher ‘len geladenen VVagen, ohne es bemerkt zu baben, in die leere Scbachtabtheilung, bei der ein anderer Hundstosser den Sicberheitsbaken einzulegen unterlassen liatte, vorstiess und mit demselben in den Schacht stiirzte. Bei dem verpachteten fiirsterzbischoflichen Werke in Orlau-Lazy fand ein Hauer im Abbaue beim unvorsichtigen Schriimmen durch plotzliches Herabgehen der Oberbank den Tod. In dem graflich Larisch’schen Steinkohlenwerke in Karwin wurde ein Hauer durch Explosion sčhlagender VVetter getodtet, ein Hauer von der Kurbel des Kra-n‘chs beim Ziehen des Hauptgestiinges erschlagen; ferner ist ein Schlepper, welcher beim Ausfahren aus dem Schachte Nr. 6 den Kopf durch die Verzimmerung steckte, v°n der aufgehenden Schale am Kopfe tiidtlich verietzt worden. Weiters ist ein Hauer durch den Einbruch des Daches im siebenten Flotze des Johannschachtes llnd ein Schlepper dadurch getodtet vvorden, dass er, als er sich aus dem Johann-schachte austreiben liess, zwischen Schale und Schachtzimmerung gerieth und zer-1'ietscht wurde. Bei dem graflich Eugen Larisch’schen Steinkohlenwerke in Peterswald ist ein Hundstosser von der Kurbel der Wasserhebmaschine, zu der er sich unberufener Weise begab, erdriickt worden. In der fiirstlich Salm'schen Grube in Polnisch-Ostrau verungliickte ein Fuller durch Abliisung eines Kohlenstiickes beim Bohren in der Oberbank des •"•ichtigen Flotzes. Bei dem freiherrlich von Rotbschild’schen Steinkohlenbergbaue am Jaklowetz stiirzte ein Hiiuer beim Einbauen der Pumpen von dem Hauptlager in den Pumpen-schacht. Auf der, der a. p. Kaiser Ferdinands-Nordbahngesellscbaft gehorigen Michaeli-zeche in Michalkowitz verungliickte ein Anschlšiger durch das Herunterstiirzen in den Schacht vom sechsten auf den neunten Lauf. Auf der derselben Gesellschaft gehorigen Hermenegildzeche in Polnisch-Ostrau starben in Folge Verletzungen bei einer Gasexplosion zwei Hiiuer, einer nach ^4 Tagen, der zweite nach 3 Wochen. Weiters ist daselbst ein Hiiuer in Folge v°m herabgefallenen Firstgestein erhaltener Verletzungen nach sechs Woehen gestorben und ein Hiiuer durch das Herabfallen einer Kohlenbank sogleich getodtet "^orden. Beim graflich Wilczek'schen Dreifaltigkeitsschachte in Polnisch-Ostrau wurde e>n Heizer zwischen den Schwungradspeichen und der Schwungradgrube in Folge Quetschung todt gefunden. ■ Schwere Verletzungen erlitten: bei dem Graf Johann Larisch'schen Kohlemverke in Kamin ein Hiiuer und ein Schlepper beim plut/lichen Niedergange der First; bei der Fiirst Salm’schen Grube in Polnisch-Ostrau ein Hiiuer durch Herabfallen eines Gesteinstiickes vor Ort eines Hauptquerschlages nach abgetha-nenem Sclmsse; bei dem der a. p. Nordbahn gehorigen Werke in Michalkowitz eni Schlepper beim Einfahren (Gelenkbrueh der linken Hand) und ein Hiiuer beim Abteufen des Paulschachtes (Spaltung des oberen Armbeines); in der Hermenegild-zeche der a. p. Nordbahn ein Hauer durch das Herabfallen des Firstgesteins im Abbaue (Beinbruch); in der Alberti- und Hubertizeche der a. p. Nordbahn in Hru-schau ein Hiiuer beim Eintreiben in den Schacht (Beinbruch); endlich bei der erz-herzoglichen Gabrielenzeche in Karwin 3 Hiiuer und 1 Schlepper in Folge EsplO" sion schlagender VVetter, entstanden durch die Zertriimmerung einer Sicherheits-lampe vor Ort von einem herabgefallenen Gesteinstiicke (Verbriihung). Leichte Verletzungen sind im Ganzen 35 vorgekommen. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Todtliche Verun-gliickungen erfolgten: eine bei dem Kohlemverke des R. Doms in Tenczynek durch Sturz in den Schacht in FolgeUnvorsichtigkeit des Getodteten selbst, und eine benn Kohlemverke des J. Zdanowicz in Tenczynek ebenfalls durch Sturz in den Schacht beim Ausfahren aus derGrube in derKettenschlinge; ferner zvvei beim k. k. Sch\velel-werke zu Swoszowice in Folge vonQuetschungen durch sich ablosende Gesteinstrumn161’’ Die beideu letzterenBeschiidigungenerschienenurspriinglich nicht als todtlich, hatten jedocli nachtraglich einen tiidtlichen Verlauf, herbeigefuhrt bei dem einen durch EintrittdesBrandes, bei dem anderen aber durch die erfolgte Riickenmarkserschiitte-rung. Siimmtliche dieser Verungliickungenhatten eine bergbehordlieheLocalerhebung zur Folge, bei \velcher sich ergab, dass dieselben entvveder durch die Unvorsichtigkeit und die Schuld der Verungliickten selbst herbeigefuhrt worden sind, oder jenen Vor* fallen beigeziihlt werden miissen, die nur dem Zufalle zuzuschreiben sind. Ausser diesenbedauerlichen Vorfallen beim Bergbaubetriebe, ereigneten sich auch 7 todtliche Verungliickungen, welche zwar zurAnzeige an dieBergbehorde gelangtel1 und von derselben einer Localerhebung unterzogen vvurden, welche jedoch eigent-lich ausserhalb des Bergwerksbetriebes stattfanden, und z\var erstickten in eine'11 Lichtschachte des Westenholz’schen Kohlen\verkes Dabrowa in kohlensaueren Gase'1 ein Hundstosser, welcher die Biihne des Lichtschachtes als Schlafstiitte beniitzte. nebst einem Arbeiter beim Rettungsversuch des Ersleren; dann im kohlensaueren Gase in einem ausser Betrieb gestandenen Schachte der H. Doms’schen Kohlengrube zu Tenczynek erstickte ein Knabe, welcher wahrscheinlich den Schacht als Versteckort sich erwahlte, nebstzweiKnechten, die denKnaben retten wollten; endlich wurde der Steiger A. Wa\vrzynek und ein Arbeiter durch das Eingehen eines 7 Klafter tiefen, schlecht gezimmerten Schachtes verschiittet, welchen der Freiherr v. Rosenberg' Lipinski, behufs Untersuchung der Bodenschichten zu Wirthschaftszwecken, abteufen liess. Die vveiteren Amtshandlungen beziiglich dieser letzten 7 Ungliieksfalle wurden ta' den betreffenden politischen und Gerichtsbehorden durchgefiihrt; die Berg-^uptmannschaft fand sich jedoch veranlasst, den Bergwerksbesitzer R. Doms in eme Geldstrafe von SOfl. zu verfallen und bei diesei' Gelegenheit die moglichste Ver-^iihiiung und Versicherung aller ausserBetrieb stehendenSchachte auf das strengste aliermals anzuordnen, so\vie bei diesem Anlasse auf die martgelhaften Bergpolizei-^orschriflen, insbesondere aber auf die selir liissige Weise der Handhabung dec 'Vegen Sicherung gefahrlicher Baue und Einbaue bestehender Vorschriften aufmerk-sam zu machen. Die Verschiittung des Steigers Wa\vrzynek veranlasste die Berghauptmannschaft, auch auf denUmstand aufmerksam zu machen, dass es sehr nothwendig vvare, 'Venn bei der seinerzeitigen Revision des a. B. G. in das Berggesetz auch die Be-stimmung aufgenommen werden mochte, dass alle unterirdischen, behufs Unter-suchung der Bodenschichten oder Gewinnung von Mineralien gefiihrten Baue der Oberaufsicht und Controle der k. k. Bergbehoi den zugewiesen vverden. SchwereBescliadigungen fanden im Ganzen vier statt, und z\var eine ^im k. k. Kolilen\verke zu Jaworzno durch das Niedergehen der Kohlenbank beim Abbaue, eine bei dem Kohlenwerke des Simon Strycharski in Tenczynek durch das Herabstiirzen in den Schacbt beim Ausfahren im Kiibcl, endlicb zwei bei den Erz-Wzog Albrecht’scben Eisensteinbergbauen, und zwar eine durch Šturz von der Bflhne beim Auszimmern des Schachtes und eine durch einen Asthieb bei der Zimmerungsarbeit. Der erste der enviihnten sclnveren Beschadigungslalle wurde einer bergbehord-Kchen Localerhebung nicht uuterzogen, \veil aus dem bei der Werksverwaltung aufgenommenen beziiglichen Erhebungs-Protokolle scbon zu ersehen war, dass ein ^ersehulden an diesem Vorfalle Niemandem zur Last falle. Der Vorfall in Tenczynek 8elangte hingegen nicht nur zur bergbehordlichen, sondern auch zur gerichtlichen Untersucliung, die aber nocli nicht abgesclilossen ist. Die beiden letztervvahnten Be-Scbadigungsfalle gelangten hingegen viel zu spat zur Kenntniss der Bergbehorde, daher sich dieselbe mit einer beziiglichen schriftlichen Einvernebmung des Werks-v°rstehers begniigen musste. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. In diesem ganzen Berghaupt-mannschaftsbezirke sind im Jahre 1870 keine Arbeiter-Verungliickungen vorge- kommen. F. Bruderladen. (Hierzu Tabelle VI.) Oesterreich U. d. Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Die Zalil der bruderladen ist im Jahre 1870 unverandert geblieben. Mit Jahresschluss hat sich deren gesammter Vermogensstand auf 158.705 fl. 61 kr, daher um 9.750 fl. 50‘5 kr. oder 6-5 Percent hiiher gestellt als im Vorjahre. Von dem, mit Ausschluss der nicht beitragenden VVeiber und Jungen, aus 1.530 mannlichen Arbeitern beste-henden gesammten Mannschaftsstande waren 1.446 Kiipfe oder 95-4 Percent als Mit' glieder an den verscbiedenen Bruderladen betheiligt und entfallt demnach auf jed«*1 Kopf derselben eine Vermogen s quote von 109 fl. 75 krn. Oesteneich O. d. Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Die vviihrend des Vorjahres 1869 einzig im Hausruckviertel bestandenen z\vei Bruderladen haben sich zwar in Folge der Fusion der Wolfsegg-Traunthaler Gesellschaft mit den gradich Arco’schen Kohlenwerks-Complexen vereinigt, doeh ist gegen Jahresende wieder eine zvveite neue Bruderlade fiir die nunmehr mit einem vermehrten Per' sonale betriebenen Steinkohlenbaue imPechgraben undbeiLindau zugevvachsen- Das Gesammt ver m o g e n beider Bruderladen erreichte die Hohe von 55.548 fl. 32krn., das ist um 4.27111. 61 kr. oder 8-3 Percent mehr als im Vorjahre. Von den 841 mannlichen Arbeitern der oberosterreichischen Bergmannschalt sind 833 — d. i. nicht weniger als 98 7 Percent — Mitglieder jener zwei Bruderladen, und es entfallt auf jeden Kopf derselben eine Vermogensquote von 66 A-68 krn. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Der Vermogensstand dei Bruderladen zeigt im Allgemeinen auch im Jabre 1870 eine erfreuliche Zunahme-Bei dem einen ararischen Werke, dem Eisenberg-, Schmelz- und Gusswerke zu St. Stephan bei Kaisersberg an der Rudolfsbahn, stieg das Bruderladenvermogen um 4fc5 11. 96 kr. (auf 21.425 11. 34 kr.), unter den Privatwerken zeigt sich bei dei weit grosseren Mehrzahl der Bruderladen eine Vermiigensverinehrung um 34.325 fl-95 kr., dagegen bei einigen Bruderladen eine gesammte VermogensverminderuDo von 4.834 11. 20 krn., so dass die Privat-Bruderladen im Ganzen, nachdem sie il'1 anfangliches Vermogen auf 602.835 fl. 12 kr. beziffert hatten, schliesslich ein ^e' sammtvermogen von 632.326 fl. 87 krn. besassen, Das Vermogen sammtlicher Bruderladen der Berg- und Hiittenarbeiter dieses Berghauptmannschaftsbezirkes belief sich hiernach am Schlusse des Jahres 18^® auf 653.752 fl. 21 kr. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Das Gesammt vermogen de' Bruderladen bezifferte sich mit Ende 1870 auf 151.157 fl. 23 kr., bat sich somit gegen die mit Ende 1869 ausgewiesene Summe von 144.226 fl. 54 krn. u,n 6.930 fl. 69 kr. vermehrt. Hiervon entfallen auf die Eisenwerke 21.515 fl. 78 kr., auf die Zink- u11^ Bleiwerke 994 fl. 76 kr., der Rest mit 118.646 fl. 69 krn. auf die Kohlenverke. Ferner vertheilt sich die Gesammtsumme auf die Bezirke: Eibiswald...................................................mit 33.278 fl. 70 krn- Tuffer.......................................................„ 32.864 „ 64 * Windischgraz................................•................„ 29.568 „ 26 » Voitsberg . .................................................. 28.640 „ 6 » Hiihere Vermogensstandebestanden bei den Kohlen- und Alaumverken der Her- m>ne voa Diick zu Eibiswald und Steieregg mit....................... 32.000 fl. —ki'n. beim Eisen\verke zu Missling im Bezirke Windischgraz mit . . 29.!>68 „ 26 „ beim Eisenvverke zu Edelsbach im Bezirke Draehenburg mit . . 1.977 „ S2 „ den Kolilenwerken: zu Hrastnigg und Doli im Bezirke Tuffer mit.........................................................21.619 „ 27 * der Vordernberg-Kbflacher Montan-Industrie-Gesellschaft, Bezirk Voitsberg mit......................................................12.319 „ 17 „ 'm Bezirke Voitsberg (Koflacher Bruderlade) mit......................11.430 „ — „ des Bilter von Drasehe zu Beichenburg, Bezirk Lichtenvvald mit 3.312 „ — „ der Maurer'schen Erben zu Trifail mit................................ 2.924 „ 30 „ (*er6raz-KoflacherEisenbahngesellschaft im Bezirke Voitsbergmit 2.842 „ 81 „ Dass die bestehenden Bruderlade n nicht geeignet erscheinen, in Be-zug auf Unterstiitzung bei eintretender Erwerbslosigkeit der Arbeiter in Folge ^Iters oder Gebrechlichkeit derselben ausgiebig vvirken zu konnen, wird von der ®ei'ghauptmannschaft als eine Thatsache bezeicbnet uud in nachstehender Weise ^egriindet. Gesetzlich ist jeder Bergbaubesitzer verpflichtet, bei seinem VVerke eine seIbststandige Bruderlade zu errichten, oder sich zu diesem Behufe mit an-deren Bergbaubesitzern zu vereinigen. Die Verbindung der Bruderladen unter Slch wird \vohl als wunschenswerth erkannt, und die Bergbehorden sind ange-Wlesen, auf eine solclie Verbindung nach Moglichkeit hinzuwirken. Allein so 'ange ein positives Gesetz nicht bestebt, welches, vvenn auch nieht die Vereini-g»ng der Bruderladen zum mindesten eines Bevieres, so doch die gegensei-*‘ge Verbindung in Betreff weehselseitiger A ufnahme der Bru-^rladen-Mitglieder unter verhaltnissmass iger Anerkennung iler ^e> einer Bruderlade bereits envovbenen Anspruche definitiv normirt, Berden solclie Vereinigungen nicht zu Stande kommen, da sich jede etwas besser gestellte Bruderlade bis auls Aeusserste wehrt, mit kleineren minder dotirten Laden 'n Verbindungzii treten. Eine Erfahrung, welchebisher nur zu haufig gemacht wurde, Und die besten Bestrebungen im Keime erstickte. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt, So\vie die Erkenntniss iiber Bedeutung der Bruderladen sich mehr und mehr Balin bricht, und so\vie durch Aufschvvung der Industrie die Arbeiterzahl nicht nur vermehrt wird, sondern auch aus den gesteigerten Lohnen die Bruderkreuzer reichlicher in die Bruderlad-tassen fliessen, so muss auch das Vermogen derselben im Allgemeinen stetig zu-nehmen und Versicherungs-Capitalien fiir die Arbeiter und deren Angehorige bilden, welche in vielen Fallen hinlanglichen Ertrag abwerfen, um den statutenmiissigen ^spriichen der Bruderladenmitglieder und Theilnehmer gerecht zu werden. Unter gunstigen Auspicien fiir die Montan-Industrie hat das Jahr 1870 be-g°»nen und ebenso sich bis an das Ende erhalten; darum hat sich auch ein erfreu- licher Aufschwung im B rud e rladen wesen ergeben, so dass das Gesamnd' Bruderladenvermogen Karntens einsehliesslich der Bleiberger allgemeinen Bruder-lade, deren Wesen und Zweck im Verwaltungsberichte fur 1808 auseinandergesetzt wurde, mit Ende des Jahres 1870 die liamhafte Sumrne vou 395.350 fl. 92 krn. erreichte, \vahrend dasselbe im Jahre 1869 .............................................. 360.928 „ 76*/. k- „ 1868 ................................................ 336.566 „ 56 « „ „ 1867 ................................................ 320.656 „ 5 » betragen bat. Daraus ergibt sieh im Jabre 1870 eine Vermebrung des VermogellS standes binnen Jahresfrist um 34.422 fl. 15 „ Eisemverke Radenthein mit 1.860 33 92 n 27. 33 den Bleiberg\verken Hochpetzen und Topla mit . . 1.704 r> 42 3) 28. JJ „ „ Obier I—IV u. s. w. mit . . . 1.630 jj 22i/, JJ 29. JJ dem Kolilenreviere Keutschach mit 1.489 n 51 jj 30. jj „ Blei- und Galmeibei^gvverke Jauken mit . . . 1.406 jj 83 JJ 31. jj „ vormals Joseph Kassin’schenWerks-Complexe in 32. Bleiberg mit 1.363 >5 64 i/j. JJ jj dem Bleibergwerke Unterpetzen I mit 1.160 T) 32 JJ 33. JJ „ „ Schafler-undGrafensteineralpemit 1.153 JJ 56 V* JJ 34. JJ „ „ Windisch-Bleiberg mit .... 1.086 JJ iy* JJ 35. JJ den Bleibergvverken Rischberg und Petzen mit . . 992 JJ 85 JJ 36. rt m. JJ dem Kohlenbergwerke Lippitzbach mit 925 JJ 23 JJ 37. JJ „ Bleibergvverke Schvvarzenbach I mit . . . 614 JJ 82 JJ 38. rt „ „ Zauchen mit 547 JJ 77 JJ 39. 33 „ „ Schwarzenbach IV mit .... 440 33 32 JJ 40. rt „ „ Rechberg mit 345 n 2 6 l/a 33 Von den obgenannten Bruderladen ist die ailgemeine Bleiberger Bruderlade *War nicht mit Statuten versehen, jedoch liegen diessfalls Bestimmungen vor, nach 'velcben gewisse Ausgaben auf humanitare Zwecke und fiir ge\visse Gemeindean-stalten za bestreiten sind. Wie bereits im letzten Verwaltungsberichte erwahnt, besteht seit Errichtung ^er Bleiberger Berg\verks-Union za Bleiberg eine neue, die sogenannte Unions-Bruderlade, in we)che alle jene Arbeiter eingetheilt \verden, welche hei keinem bis-lievigen Werks-Complexe gearbeitet baben und die nach dem Zeitpuncte der Errichtung der Union bei derselben inArbeit und in den Bruderladenverband aufgenommen 'v°rden sind. Diese Unions-Bruderlade besass mit 31. December 1870 ein Vermdgen von ^•226 fl. 66 krn. und hal dessbalb keine Statuten, weil sie nicht bestimrat ist, fur sich a|lein fort zu bestehen, sondern bei der Vereinigung der in den Unionsverband gehiirigen Bruderladen in eine allgemeine Unions-Bruderlade dieser letzteren einbe-Zogen zu werden. Ausser obigen tabellarisch nachgewiesenen 40 Bruderladen besteben bei den Bleibergwerken Sclnvarzenbach II und Kolm, bei den Braunkohlenberg\verken Wolfs-ei'g und Sonnberg, dann bei dem Goldberg\verke Goldzeche und VVaschgang, bei Welchem letzteren nachstens Bruderladen-Statuten errichtet \verden, geringere Be-triige als Anfange zur Errichtung von Bruderladen in der Gesammlsumme von 877 fl. 21 krn., wahrend fur das ausser Betrieb stehende Eisensteinberg- un(' Schmelzwerk Bagga und das liinsichtlich der Bruderlade damit vereint geffesene Kupferbergvverk Grossfragant ein Bruderladenvermogen von 228 fl. 42 krn., und fiir die im Wege des Entziehungsverfahrens geloschten Werke der Concursmasse Wert-heimstein sel. Solni ein solches per 195 fl. 47 kr. in Sparkassebucheln bei der Berghauptmannsehaft zu Klagenfurt hinterlegt sind. Es sind bereits im Venvaltnngsberichte fur 1868 (Mittheilungen aus dem Ge' biete der Statistik XVI, Jahrg. 4. Heft) die Scbattenseiten und Liicken des Brod«1' ladenwesens eingebend beleuchtet worden, daber sicb darauf bezogen wird. Die in dieser Angelegenbeit abgehaltenen Berathungen der Berghauptmann-scbaft und des berg- und hiittenmannischen Vereines, welebe darauf gei'iclitfl waren, den Bruderladenmitgliedern miiglichste Sicberung ihrer Anspriicbe a'1 ®ie Bruderladen zu envirken, sind bisher eben nur Berathungen geblieben und selbst wiederholte Erinnerungen und Betreibungen von Seite der Berghauptmannsehaft zUl Vereinigung der Bruderladen im Bleiberger Bergreviere, so\vie die Zusielieriing (lel Hiittenberger Eisemverks-Gesellscltaft haben zwar wohl eine Basis z ur Zustande-bringung der Bruderladenvereinigung bewirkt, die Durchfiihrung derselben scheint jedoch vorzugsweise an der bedeutenden Ungleichformigkeit der Vermogensbestande Hindernisse zu finden. Fur die nachste Generalversammlung des berg- und hiittenmannischen Vereine* sind Ent\viirfe von Statuten fur eine zu griindende montanistische Landes" Invalide n kasse vorbereitet, ob aber bei den verschiedenen Ansichten hieriiber das Zustandekommen eines solehen lnstitutes in Aussicht gestellt werden kann, mehr als zweifelhaft; den Bruderladenmitgliedern kann aber nur dureb BevierS' oder Landesbruderladen, innerhalb deren Griinzen die Freiziigigkeit und die BrU' derladenanspriiche gewahrt werden sollen, griindlieh geholfen werden. Darauf liisst sicli aber ebenso wenig ein Zwang ausiiben, als auf die VVerk9 iuhabungen zur a!iquoten Beitragsleistung an die Bruderladen; und doch sind viele Bruderladen, ja die meisten derselben mit ungeniigenden Mitteln ausgestattet, u®1 ihren Mitgliedern ausgiebige Hilfe sichern zu konnen, besonders wenn sicb d|e Auslagen im Falle der sicb stets mehrenden Provisionirungen wesentlich erhi>hen sollten. Die fixen Bestimmungen iiber solehe Beitragsleistungen, sowie iiber die V«1 einigung einzelner fur sich nicht lebensfahiger Bruderladen in griissere Bi’uder laden miissen naeh dem Ausspruche dieser Berghauptmannsehaft der Gesetzg bung iiberlassen werden, welehe bei der in Aussicht stehenden Revision des allge meinen Berggesetzes ihre Aufmerksamkeit der Frage iiber die Versorgung der Beio arbeiter und ihrer Angehorigen nicht entziehen wird. Zur Vermeidung von Missverstandnissen muss aber, wie bereits im letztenVel waltungsberiehte, auch hier wiederbolt werden,dass mehrere und besonders grosseie Werksinhabungen auf das Eifrigste bestrebt sind, ihre Bruderladen und die Mitgl,e der und Theilnehmer derselben auf humane Weise zu unterstiitzen; doch sind v>e'f Bruderladen, ohne solehe Hilfe lediglich aufdieEinzahlungen der Arbeiter bes ohrani °hne hinreicheiiden Fond und sonach der Beihilfe der Werksinhabungen am meisten bediirftig-, wenn sie gedeihen und ihren Zweck erfiillen sollen. Wie sich besonders in der neueren Zeit gezeigt bat, tritt bei solchen mit sch\vachen Mitteln versehenen Bruderladen manchmal ein Umstand ein, \velcher eben Melit beruhigend ist, aber wegen der Unzulanglichkeit der Geldmittel nicht wohI 'ntan gehalten werden kaiin. Dieser Umstand bestebt iu dem Bestreben der Bruder-'a ein ehemaliges, aus dem Dienste entlassenes Bruderladenmitglied oder die ""e eines solchen (welchen Personen zwar keine Provisionsanspriiche statuten-Nitssig znstehen, denen aber eine Unlerstiizung oder Abfertigung gegeben werden ®nnte) im bittersten Nothstande sich befindet, und eben desshalb bei der Bruder-^ Hilfe sucht. Waren die Geldmittel der Bruderladen geniigend, so wfirden solche traurige e der Hilfevervveigerung sich kaurn ereignen, und eben desshalb ware die Beitrags-stu*ig der Werksinhabungen als Verpflichtung, wie diese nacli den preussischen Ull(I anderen deutschen Berggesetzen normirt ist, fiir den ordentlichen Bestand der ®*uderladen ein wesentlicher Stiitzpunct. Was die Einzahlungen der Bruderladenmitglieder in die Bruderladen anbe-'atlgt. so findet wohl nacli Bedarf hier und da einekleine Erhohung oder nach Zulass Verhaltnisse eine Herabsetzung der Biichsengelder mit bergbehordlicher Geneh-""ging statt; im Allgemeinen blieben aber aucli im Gegenstandsjahre die Ein-Zahlungen auf derselben Hiihe wie im Jahre 1869. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Die 9 Bruderladen, \velche in Krain estehen, liatten im Jahre 1870 nachstehenden Vermogensstand: ldria ......................................................... 77.434 fl. 37i/a kr. * Saš°r....................................................... 19.000 „ — „ ” Scofie........................................................ 9.200 „ — „ * Hof • • • ....................•............................... 8.768 „ 15 „ » Mannesthal................................................... 7.071 „ 47 „ » Peistritz und Jauerburg....................................... 6.099 „ 56 „ * Sav«.......................................................... 5.970 „ 20 „ " K«appouše..................................................... 3.000 „71 * Mottnig......................................................... 181 „ 54 „ zusammen . 136.726 fl. kr. ^ Im Gegenhalte zu dem Vorjahre ergibt sich somit eine Abnahme von 694 fl. krn. Dieses auffallende Ergebniss beruht einfach in dervonder Werks-^uderlade in ldria mit der Badobojer Bruderlade, welcbe im .lahre 1865 einver-lht wurde, gepflogenenAbrechnung odervielmehrin derRuckzahlung von 14.545 fl. 'j11*! in der Unificirung der Staatsschuldverschreibungen, wodurch sich das Vermogen ei Idriaer Bruderlade um weitere 4.260 fl. 11/3 kr. im Vergleiche zum Vorjahre, aso in Summe um 18.805 fl. 1 en’ d. i. seit 1862, einen Aufschwung nahm, wie derselbe kaum bei einer ande,e Bruderlade in so rascher Weise stattgefunden liat, \vofiir die nachstehende Ue^el sicht spridit, nach \velcher diese Bruderlade folgeude VeiTnogeusstiinde liatte: im Jahre Vermogensstand 1862 .......................................... 14 fl. 37 kr. 1863 ......................................... 163 „ 89-5 „ 1864 ..................... .... ... 1.440 „ 56 H 1865 ...................................... 1.394 „ 10 „ 1866 ....................................... 3.222 „ 51 „ 1867 ....................................... 3.958 „ 11 „ 1868 ....................................... 4.928 „ 16 „ 1869 ....................................... 6.169 „ 5T „ 1870 ....................................... 6.482 „ 17 „ Das Bruderladenvermogen ist somit innerhalb aeht Jaliren im Kiisten-*ailde um das 4511'ache gewachsen. Das Gesammtvermogen d er k r a i n i s c h - k ii s t e n 1 a n d i s c h e n Privat-Berg-bruderladen belief sich somit im Jahre 1870 auf 65.773 fl. 80 kr., \vahrend im Jahre 1860 dasselbe nur 30.847fl. 95 kr. betrug, also eine 113percentige Vermeh-rung erfuhr. Hierbeiist nur um sobedauerlicher, dass ungeachtetaller Anstrengungen die altherkommlichen Bruderladeneinrichtungen sicli durchaus nicbt umgestalteu lassen, so dass auf Gewinn basirfe Institute mit der Losung der Aufgabe einer aUgemeinen Versicherung der Arbeiter oline Beeintrachtigung der Freiziigigkeit des Einzelnen sich befassen, einer Aufgabe, welche durch allgemeine oderReviersbruder-laden gegen geringe Priimien ebenso sicher sieh wiirden durchfiihren lassen. Alljahrliche Beitrage zu den Werksbruderladen werden nur von den Werks-besitzern von Johannesthal, Sagor und Feistritz-Jauerberg geleistet; diese Betriige iihersteigen in der Regel nicbt 10 Percent der von den Arbeitern eingebraebten ^fuderladenbeitriige. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Das Ver m o gen der Bruderladen bei den Aerarial-Montanwerken beziflerte sicb Ende des Jabres 1870 mit 56.459 fl. 801/gkrn. und bat sich gegen das Vorjahr, vvo ein Vermogen von 136.655fl. 24*/akrn. •>achgewiesen wurde, um 80.195 fl. 44 kr. vermindert. Diese Verminderung riihrt grosstentbeils daber, dass das bedeutende, liber 77.000 fl. betragende Bruderladenvermogen der vom Aerar verkauften Jenbacher und 1'illerseer Eisenvverke nunmehr bei den Privat-Unternehmungen eingestellt erscbeint; zum geringeren Theile liegt die Vermogensverminderung in dem Umstande, dass auch im Jahre 1870 noch Convertirungen von im Besitze der Bruderladen befind-Kchen 4percentigen Obligationen in 5pcrcentige neue Rente erfolgten, wobei sich Capitalsziffer um 20 Percent erniedrigte. Das Vermogen der Privat-Bruderladen, \velches Ende 1869 42.143 fl. 89 kr. betrug, erhob sicb am Schlusse des Jabres 1870 durch Einreihung des Bruder-ladenvermogens der an die Privat-Industrie iibergegangenen Aerarial-Eisenvverke auf die Zifler von 119.389 fl. 70*/s krn. und \veiset sonach gegen das Vorjahr einen U|n 77.245 fl. 81 */a kr. hflberen Vermogensstand nach. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Das Gesammtvermogen der Montan-Bruderladen bezifferte sich Ende 1870 mit 254.037 fl. 78 krn., und bat sich demnach gegen das Vorjahr um 1.033 fl. 26 kr. vermehrt. Vom Gesammtvermogen trifft ein Betrag von 174.421 fl. 9 >/a krn. die arari-schen, und von 79.616 fl. 68«/a krn. die Privat-Werke. Die bedeutende Diflerenz im Vermiigensstande der Bruderladen der Aerarial-iind Privat-Werke gegen das Vorjahr kommt von dem Umstande, dass das zum friiher “rarischen Eisenwerke Werfen geborige Bruderladenvermogen durch den Verkauf dieses Werkes an die Privat-Industrie bei dem Aerarial- Bruderladenvermogen •'bgefallen , bei dem Vermogensstande der Privat-Bruderladen aber zuge-wachsen ist. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Zu den bereits bestandenen 19 Bru-derladen sind im Jahre 1870 zvvei neue zuge\vachsen, so dass gegen\v:irtig i® Prager Berghauptmannschaftsbezirke 21 Bruderladen bestehen, bei welchen die iiberwiegend grossere Anzahl der dortigen Berg- und Hiittenarbeiter betlieiligt ist. Das Verm o ge n dieser Bruderladen — das Provisions- und Unterstiitzungs-Institut der k. k. Staatseisenbalingesellschaft beziiglich der Steinkoh]enwerke dieser Gesellschaft nicht mitgerechnet — betrug mit Schluss des Jahres 1870 ............................................................... 884.980 fl. 9 kr., bat sich somit gegen jenes des Vorjahres per........................ 824.877 , 73 , um . 60.102 fl. 36 kr. v e r m e h r t. Den grossten Vermogensstand bat die fiir den k. k. und mitgewerkschaft-lichen Silber- und Bleibergbau in Pribram bestebende Bruderlade nachgewiesen mit..............................................................256.656 fl. 97*/a km- Dieser reiben sich an : die Kladnoer Bergbruderlade mit 141.585 , 66 n „ Bappitzer „ n 130.948 „ 42 „ Zbirower Bruderlade 99 113.908 „ 41 „ Kladnoer Hiittenbruderlade n 82.000 „ — „ Ho?owitzer Bergbruderlade 99 56.560 , 47 » „ Neujoachimsthaler Bruderlade 99 50.308 „ 63 91 „ Althiittener „ 99 17.270 „ 615/i o 19 „ Wotwowitzer Bergbruderlade 99 14.777 n 42»/io n und die Bruderladen fiir die Werke: der Hfedler Gewerk- scbaft 99 3.822 „ 225/io n der Gewerkschaft Moravia 99 3.700 „ 34 n des Grafen Hugo Nostitz T) 2.958 „ 43s/io n „ Freiherrn Friedrich Werner Biese-Stallburg . . . 99 2.763 „ 20 n Das Vermogen jeder der iibrigen 8 Bruderladen erreichte nicht die Hohe von 2.000 fl. Diesen Bruderladen sind 15.933 Arbeiter einverleibt. Werden zu diesen die Bergarbeiter der Prager Staatseisenbahngesellschaft (1.894Kopfe), vvelche bei de® bereits oben erwiibnten Unterstiitzungs-Institute betheiligt sind, dann jene 765 Ar' beiter der Steinkohlengewerkschaft Miroscbau, des Božmitaler Eisenvverkes, dann der fiirstlich Schwarzenberg’schen und von Stark’schen Werke hinzugerechnet, weicbe einer in einem anderen Berghauptmannschaftsbezirke bestebenden Bruderlade einverleibt sind, so stellt sich die Anzahl der der Vortheile eines Bruderladen-oder sonstigen Unterstiitzungs-Institutes sicherfreuenden Arbeitermit 18.592 Kopfen oder mit 93»/3 Percent des Arbeiterstandes dieses Berghauptmannschaftsbezirkes heraus. Aus der fiir den Pribramer k. k. und gewerkschaftlichen Silber- und Bleiberg' bau bestehenden Bruderlade wurden im Jahre 1870 an 2.021 Parteien Provisionen im Betrage von 27.667 fl. 71-5 km. verabreicht. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Verliiiltnisse bei dem in diesem Berghauptmannschaftsbezirke bestandenen 23 Bruderladen, worunter die »farische in Joachimsthal uud die 3 Reviersbruderladen im Elbogener, Carlsbader und Falkenauer Reviere, sind gleicli geblieben, n ur ist das Gesammtver mogen der Privat-Bruderladen im Jahre 1870 um........................... 2.578 fl. 77 kr. gestiegen. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Die bestehenden 29 Bruderladen batten ein Vermogen von 170.247 fl.; dasselbe hatte dalier um 16.862 fl. Zngenommen. Zahlungsfahig waren alle Bruderladen und auch die im vorjahri-gen Berichte erwahnten ungiinstigen Verhaltnisse der Pressnitzer Reviersbruderlade liatten sich insoferne gebessert, als die beabsichtigte Herabsetzung der Provisiouen vermieden werden komite. Auf Unterstiitzungen wurden 28.092 fl. verausgabt. Unterstutzt wurden 1-335 Mitglieder zeitweilig und 232 dauernd. Betheiligl waren an den Bruderladen 4-010 Arbeiter. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen, Das Bruderladenvermogen sich gegen 1869 um den erheblichen Betrag von 44.290 fl. vermebrt; liier-v°n entfallen lediglich 293 fl. 12 kr. auf einen neu gegriindeten Verein. Passiv erscheinen vier Bruderladen, jene des fiirstlich Metternich’schen Eisenwerkes und Hergbaues, dann die Franz Hyra’sche und fiirstlich Carl Auersperg’sche, vormals l*raf Wurmbrand’sche, endlich jene des Mieser Bergreviers. Bei den drei ersten liegt der Grund in dem beschrankten Werksbetriebe und den hoheren Ausgaben fiir Provisiouen; da die, die Forcirung des Bergbaues auch bedingende Wiederanlassung des Plasser Hochofens beschlossen sein soli, so wird die fiirstlich MetterniclFsche Lade wobl bald wieder zu Kraften gelangen; bei de liirstlicb Auersperg’scben \vird vorlaufig die schon getroffene Einleitung, dass die ^apitalien zu hoheren Interessen angelegt werden, und bei der Franz Hyra’schen 4'e im Zuge befindliche Wiederaufnahme des Grubenbetriebes baldigst das Gleieh-getvicht wieder herstellen. Der Mieser Bruderlade erwuchsen unverhaltnissmassige Auslagen tur Schul-Zwecke, da das Statut die Bestimmung enthalt, dass fiir die schulfahigen Kinder der Ulllglieder dasSchulgeld bezahlt und Lehrmittel beigestellt werden. Unter dem Ein-Jlusse der neuen Schulgesetze erhohten sich die beziiglichen Ausgaben und wird 111 Erwagung zu ziehen sein, ob die oben enviihnte Bestimmung, als dem eigentlichen ^wecke des Vereines (die arbeitsunfahigen Mitglieder und deren Angehorigen zu Ul>terstiitzen) abtraglich, nicht aufzuheben ware. Statist. Mittheil. XVIII. Jshrg;. 4. Heft. 9 Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Das gesammte V e r 111 o ge n der Bruderladen betrug Ende 1870 im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke..................... 163.460 fl. 16 kr. „ Bergcommissariatsbezirke.......................................68.1 IS „ 65 » zusammen . . 231.575 fl. 81 kr., daher gegen das Vorjahr per ....................................216.925 „ 38 „ eine Vermehrung von............................................... 14.650 fl. 43kr. oder von 6-7 Percent sich ergibt. Von dem gesammten Bruderladenvermogen vvuvden im Jabre 1870, und zwar im unmittelbarenBerghauptmannschaftsbezirke 779 Arbeiter mit 12.782 fl. 44-5 krn. „ Bergcommissariatsbezirke 221 Arbeiter mit............. 3.750 „ 18*5 » zusammen 1.000 Arbeiter mit.............................. 16.532 fl. 63 krn. unterstiitzt, somit im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke 25 5 Percent der Arbeiter im Bergcommissariatsbezirke 16-9 Percent, im gesammten Berghaupt* mannschaftbezirke aber 229 Percent der Arbeiter Unterstiitzungen genossen. Die Unterstiitzungen selbst betrugen von dem Bruderladenvermogen i® unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke 7 8 Percent, im Bergcommissariatsbezirke 5-5 Percent, im gesammten Berghauptmannschaftsbezirke aber 7-1 Percent. Ueberdiess wurden aus dem Kuttenberger Knappschaftsfonde in Folge Erlasses des k. k. Ackerbauministeriums vom 3. December 1869, Z. 6301/1061 400 fl- aU^ 10 Stipendien fiir Schiiler der Karbitzer Bergschule verwendet, sowie die urspriing' lichen Provisionen der 11 ehemals ararischen Bergarbeiter aus dem Kuttenberger Knappschaftsfonde auf das Doppelte erhoht, welche Erhohung allein 127 fl. 40 kr. betrug. Bei dem ausge\v’iesenen Arbeiterstande (oline Weiber und Kinder) von 4 353 Kopfen entlallt vom obigen Gesammtvermogen fiir jeden Kopf eine Quote von 53 fl. 20 krn., somit \veniger gegen das Jahr 1869 um nahezu 10 fl-> was in der um 940 Mann erhohten Arbeiterzahl begriindet ist, weil in demselben Verhaltnisse nicht so rasch das Bruderladenvermogen anwachsen konnte. Auf die Bezirke vertheilt, entfallen die Quoten vom Bruderladenvermogen i® unmittelbaren Bezirke per Kopf mit 53 fl. 61 krn., im Bergcommissariatsbezirke mit 52 fl. 23 krn. Das Verhaltniss ist jedoch ein ganz anderes, wenn die einzelnen Bruderladen mit ihrenMitgliedern inBetracht gezogen werden, was aus nachstehender Zusammen-stellung ersichtlich ist, in vvelcher das Vermogen der bei den einzelnen Werken bestehenden Bruderladen, die Mitgliederzahl und die auf ein Mitglied entfallende Quote des Bruderladenvermiigens ausgewiesen sind. Bezeichnung der W e r k e oder Bruderladen Bruderladen- •vermogen Mit- glie- der- zahl Entfallen aufein Mitglied fl. kr. fl. kr. a) im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke: Kuttenberger und Hohenelber Knappschaftsfond. . . . 29.438 87 Silbergewerkschaft 14 Nothhelfer 8.302 1 1 8.302 1 Silberwerk Schwarzenberg 8.731 14 32 272 85 Silbergewerksehaft Tabor 48 46 4 12 11 Silberwerk Eri eh 1.160 98 5 232 19 Eisenwerk Ransko 17.219 52 150 114 80 Arsenikvverk Riesenhain 2.329 3 8 291 13 Mineralwerk Lukawilz 19.000 205 92 68 Steinkohlenwerke des Fiirsten Schaumburg-Lippe 33.145 59 831 39 88 » Freiherrn v. Silberstein 15.968 57 678 23 55 der Gebruder Miiller 12.373 52 371 33 26 des Hudolf Manger 2.445 100 24 45 » Heinrich Mastny 369 15 11 33 56 » Johann Liebig 837 97 . . . . . . . der Frančiška Pfeifer 901 90 22 40 des Wilhelm Volkel 93 72 8 11 71 v°n Pfeifer und Rzehak 85 54 7 12 22 der Wernersdorfer Gewerkschaft 2.180 27 13 167 71 des Freiherrn v. Kaiserstein 167 97 3 55 99 Braunkohlenwerko des Grafen Clam-Galias 5.980 220 27 40 ''on Christian und Comp 553 8 43 12 87 des Horina 1.527 86 37 41 29 der Reiehenberger Gewerkschaft 600 • 38 16 • Summe. . . 163.460 16 2.787 58 58 b) im Bergcommissariatsbezirke: Elias Silberbergbau 4.050 15 12 337 51 Eisemverk Josephsthal 2.723 37 201 13 55 m Franzensthal 1.063 20 50 21 26 » Adolphsthal 4.753 49 66 72 2 n Theresienthal 3.370 61 Graphitvverke der Mugrauer Insassen 3.464 95 65 53 31 » Krumauer Gewerksehaft 1.599 23 55 29 7 von Eggert und Comp 26.589 6 445 59 75 des Fiirsten Schvvarzenberg 17.058 131 130 21 42 30 7 6 4 n Neweklowsky 105 70 2 14 Braunkohlenwerke der Koroseker Gewerkscbaft 1.290 28 10 129 3 » Mrenzl und Adalbert Gewerkschaft 2.006 4 501 50 Summe . . . 68.115 65 1.116 61 12 Gesammtsumme • . . 231.575 81 3.903 59 33 Aus dieser Zusammenstellung ist ersichtlich, dass nicht bei allen, nament-lieh kleinen Werken Bruderladen bestehen. Der Grund der verhaltnissmassig geringen Theilnalime beziiglieh Errichtung und Betheiligung an den Bruderladen liegt in erster Linie in dem Widerwillen derBergarbeiter, weil ungeachtet der jahre-langen boben Abziige bisher im Ganzen die Provisionen so niedriggestellt sind, dass die arbeitsunfahigen Arbeiter von derselben nicht leben kiinnen, andererseitst aber aucb eine Erhohung der Provisionen ničli durchfiibrbar ist, wenn nicht das Bru-derladenvermogen angegriffen und in Kurze verscblungen werden soli. Aber aucb der Widerwille so mancber Werksbesitzer selbst gegen die Bruderladen ist ihrer Ausbreitung binderlicb, weil denselben der Einfluss der Arbeiter bei der Bruderladenverwaltung unangenehm und zudem die von den Werksbesitzern besorgte Verwaltung und Verrecbnung mit Umstanden verbunden ist Aus der obigen Uebersicbt ist aber auch zu entnebmen, dass nur bei alteren Werken, wo seit einer langen Reihe von Jahren Bruderladen bestehen, jedocb der Betrieb derzeit sebr eingescbrankt ist, die auf einen Arbeiter entfallende Bruder-ladenvermogens-Quote eine bobe ist, und mehrere Hundert Gulden iibersteigt; hm-gegen ist bei jenen Werken, vvelche in regerem Betriebe sicli befinden, diese Quote eine sebr niedrige, obwobl dasBruderladenvermogen eine ansehrdicheHohe erreichte. Der Grund liegt in der jabrlich zunebmenden Arbeiterzabl und in den biernack gleichfalls erbobten Ausgaben fiir Unterstutzungen, so dass eine rasche Vergrosse-rung des Bruderladenvermogens nicht moglicli ist. Beispielsvveise wird angefuhrt, dass im Jabre 1870 bei den Koblenwcrken des Fiirsten v. Scbaumburg-LipPe 2.33211., desFreiberrn v. Silberstein 4.754H., der GebruderMiiller 1.18511. etc. h'1' diese Zvvecke ausgegeben wurden, daber aucb eine Vermebrung des Bruderladenvermogens im Allgemeinen um nur 6-7 Percent im Jabre 1870 eintreten komite. Ein Gedeihen der Bruderladen ist nur dann moglich, wenn, vvie in Deutschland, durcb ein Gesetz die Vereinigung sammtlicher Werke zu Re vi er s bruderladen und der Beitritt sammtlicher Montan-Unternehmungen zu denselben ausgesprochen und die letzteren zur Beitragsleistung zu denselben verbalten vverden — es mi)ge11 nun die lleviersbruderladen nacli einzelnen Bergrevieren- oder Berghauptmann-scbaftsbezirken gebildet werden. Bemerkt vvird nur noch, dass seit Jabren, stets aber ohne Erfolg, die Bildung von Reviersbruderladen angestrebl vvurde, dass jedocb derzeit so manche Unternebmung, welche sich friiber gegen jede Vereinigung der Bruderladen aussprach, vvegen der Arbeitseinstellungen und sonstigen Unannchmlichkeiten i*111 den Arbeitern, mit Freuden sicb einer grossen Reviersbruderlade anschliesse*1 wiirden, zu vvelcbem Behufe eine Reviersbruderlade fiir ganzBobmen, vvelche bereits iiber ein Vermbgen von mehr als 1 s/4 MilIionen Gulden verfiigen \vurde, v°n einzelnen Unternebmungen als fiir den bbhmischen Bergbau wiinschenswerd1 bezeicbnet vvird. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Das Vermogen der bei den Berg- und Huttenvverken in Mabren bestebenden 28 Bruderladen hat sicb im Lauf« des Jahres 1870 ura 114.778 fl. 10 kr., d. i. um volle 17 Percent er h oh t, und e''i'eichte dadurch am Schlusse des Jahres 1870 bereits die ansehnliche Hohe von 782.157 fl. 51 krn. Dernnach entfiele iin Durchschnitte aufjede Bruderlade eine Quote yon 26.970 fl. 95 krn. und auf jeden Arbeiter ohne Unterschied des Alters und Geschlechts ein Antheil von 98 fl. 92 krn. Diese Durchschnittsziffern entsprechen aber durchaus nicht den factischen Verhaltnissen; denn an der angegebenen Ver-mogenssumme participiren 14 Bruderladen, deren Vermogen sich nicht auf'5.000 fl., vier Bruderladen, deren Vermogen sich nicht auf' 10.000 fl., eben so viele, deren Vermogen sich nicht auf 20.000 fl., drei Bruderladen, deren Vermogen sich nicht a,'f 50.000 fl., und z\vei Bruderladen, deren Vermogen sich nicht auf 90.000 fl. beziffert, wahrend die Bruderlade des freiherrlicb v. Bothschild'schen Eisenwerkes U|id Steinkohlenbergbaues mit Schluss des Jahres 1870 bereits ein Vermogen von 137.090 fl. 87 krn. und die Bruderlade der Steinkohleribergbaue der k. k. priv. Kaiser Ferilinands-Nordbahn sogar ein Vermogen von 252.228 fl. nachgewiesen hat. Die in anderen berghauptmannschaftlichen Bezirken gemachte Erfahrung, dass s'ch das Bruderladen-Institut eben nur bei den grosseren und continuirlich im I5e-h'iebe stehenden Berg- und Hiittenvverken lebenskriiftig er\veise, liisst sich aucl) durch verschiedene Beispiele aus diesem Bezirke bestiitigen. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Das Vermogen der in Schlesien Torhandenen Montan-Bruderladen bat sich im Jahre 1870 abermals, und zwar auf 454.655 fl. 43 kr. ge ho b c n, was gegen das Jahr 1869 eine Zunahme um ^3.970 fl. 73 kr. ergibt; diess deutet nicht nur auf ein erfreuliches Gedeihen der Montan-Industrie und einen giinstigen Sanitatszustand der Arbeiter, sondern auch auf eine entsprechende Verwaltung des Bruderladenvermogens hin. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakan. Die Verhiiltnisse bei den bruderladen baben sich wesentlich nicht geandert, es wird daher beziiglich derselben lediglich auf den Verwaltungsbericht vom Jahre 1869 hingevviesen. Bukowina. Berghauptmannschaft Lemberg. Der Vermogen s sta n d der ®i'uderladen hat sich in der Bukowina verm ehrt. Die erste Bruderlade im Bezirke Suczawa betriffl das Eisemvcrk Bukscboja, \velche in den friiheren Jahren — vveil 1,1 alleiniger Venvaltung des Werksbesitzers stehend — gar nicht naehge\viesen war U|id erst im Jahre 1870 bei der gerichtlichen Ausgleicbsverhandlung iiber das Eisen-werk von den Arbeitern angemeldet wurde; deren richtige Vermogensziffer hangt in-dessen erst von der gerichtlichen Schlussverhandlung ab. Die zwei anderen Bruderladen im Bezirke Kimpolung bestehen bei dem Eisenwerke Jakobeny und bei dem ^upfenverke Požoritta; obwohl diese beiden Montamverke Anfangs 1870 vom grie-chisch-orientalischenReligionsfonde iibernommen vvurden, sind die Bruderladen noch nicht vereinigt worden, \vesshalb auch das beiderseitige Vermogen geschieden angefuhrt wird und zu dem Požorittaer Bruderladenvermogen noch der Schiitzungs-'Verth der der Bruderlade gehorigen beiden Hauser inSuczavva und Požoritta zugeschla-gcn erscheint. Indessen ist dieses Vermogen noch mit grossen Schulden belastet, da - durch die Zeit der fruheren Insolvenz beider Werke weder die statutenmassig«11 Provisionen noch andere Ausgaben richtig gezahlt vvurden. So betriigt der Jakobe-nyer Provisions-Riickstand bei 14.000 fl. und jener vonPožoritta iiber 9.000 fl., und es wii'd wohl von der Generalversammlung beider Bruderladen abhangen, die Be" richtigung oder Loschung der Riickstiiiide derart zu regeln, damit das beim Execu-tionsverfahren angemeldete Bruderladenvermiigen nicbt allzusehr geschwiicht werde. Eine frucbtbringende Anlage des Bruderladencapitals wird erst nach dessea Aus-zahlung vorgenommen werden. Gr. Verhaltnisse und Ergebnisse der einzelnen Zweige der Berg-werks-Production, a) Gold und Silber und mit diesen gleichzeitig vorkonimende andere Metalle. (Hierzu Tabellen VIII, 2 und IX 1, 2.) Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Fiir die beiden hier anzufiihren-den Privatvverke dieses Berghauptmannschaftsbezirkes zu Zeiring und bei Selila J" ming traten auch ihm Jahre 1870 noch nicht solehe Verhaltnisse ein, welche deren nur einigermassen rentablen Betrieb ermoglicht hatten; sie lieferten sonach aueh »' diesem Jahre keine Production. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt, Bei dem Goldbergwerke Goldzech e und Waschgang,welchesimjahrel869 wieder in Angriff genommen wurde, sind seither nur die alten im schlechtenZustande iibernommenen Betriebstat-ten in besseren Stand gesetzt und bezugliche Bauten unternommen Morden; elIie Erzeugung fand jedoch bis Schluss 1870 nicht statt, weil weder eine Aufbereitung noch Verhiittung in Ausfiihrung gebracht werden konnte. Die sehr lioch und 'velt iiber der Holzvegetationsgranze gelegenen Gruben der Goldzeche sind nur in einem kleinen Theile des Jahres zuganglich und setzt dort die Natur dem Betriebe des Werkes die grossten Hindernisse entgegen. Vor der Hand sollen die Halden ausgekuttet und nach dem Ergebnisse die®el Arbeit der Grubenbau in schwunghaften Betrieb gesetzt werden. Hoffentlich wird im nachsten Verwaltungsberichte etwas Naheres uber die Betriebsresultate dieses Goldbergwerkes angefuhrt werden konnen. Die Goldwasclierei in T ra gin bei Paternion lieferte im Jahre 18^ ein sehr ungiinstiges Ergebniss, denn die Erzeugung von Waschg0^ betrug im Jahre 1870 nur 42 Gramm im Werthe von S2 fl. 28 krn., „ „ 1869 „ 21 „ v „ „ 29 „ — „ Wegen Metallarmuth der zum Auswaschen kommenden Alluvial-Schichte11 kann sich diese Goldvvascherei nicht heben und diirfte der Betriel) derselben vvalu'" scheinlich in Kiirze ganz eingestellt vverden. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Die ForderunganGolderžen beii'1 Privat-Goldbergbaue zu Zeli im Zillerthale betrug im Jahre 1870 nur mehr 8.9^ Centner, um 16.773 Centner vveniger, als im Vorjahre. J Die ohnehin kaum die Gewinnungskosten deckenden goldfiihrenden Lager sind viillig abgebaut, die 3 mit ziemlichem Kostenaufvvande betriebenen Freischiirfe haben kein nur halbwegs abbamviirdiges Lager angefahren, und der Versuch, Ver-satzberge aus alten Verbauen probeweise zu verpochen, musste wieder aufgegeben 'verden, weil bei einem Goldhalte von nur circa 0-016 Munzpfund in 100 Centnern Hainverk diese Arbeit sich nicht lohnte. Die Golderzeugung bei dem Amalgamirvverke betrug im Jahre 1870 aucli n»r 0-4735 Munzpfund im Werthe von 319 fl. 61 krn. gegeniiber 9-6942 Miinzpfund im Vorjahre. Unter soichen Umstanden ist in kurzer Zeit die Auflassung dieses Goldberg-baues zu gewiirtigen. Die nachgewiesene Silbererzeugung fand mit Ausnalime eines ver-schwindenden Bruchtbeiles des im Zeller Golde entbaltenen Silbers ausschliesslich bei der ararischen Hiitte in Brixlegg statt. Sie betrug im Jahre 1870 nur rund 237 Munzpfund im Werthe von 10.708 tl. 29 krn. und blieb gegen das Vorjahr um 796 Munzpfund zuriick, weil die Hiitte nur ein halbes Jahr im Betriebe war, und mit Beginn des H. Semesters ^870 behufs ihres Neubaues giinzlich abgebrochen \vurde. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Beim Aerarial-Goldbergbaue zu Rau-ris im Bezirke Zeli am See wurden im Jahre 1870 165 Centner Erze im Werthe '°n 8 11. 60 krn. und 15.822 Centner Pochgiinge im Werthe von 90 krn. fiir den Centner gewonnen. Diese Gesammtforderung von 15.987 Centnern ist gegen das Vorjahr um ^3 Centner hoher und reprasentirt einen Werth von 15.658 fl. 80 krn., gegen 10.485 fl. 78 kr. im Vorjahre. An Mii h 1 g o 1 d wurden gevvonnen. 17-4720Miinzfpund, ^i der Hiitte in Lend vvurden dargestellt................. 14-0286 „ „ ; ('‘e gesammte Golderzeugung von........................... 31-5006 Miinzpfund Merstieg jene des Vorjahres um 9-7560 Miinzfund, sie beziffert sich mit einem Geldwerthe von 21.262 tl. 90 krn. gegen 14.577 fl. 60 kr. im Jahre 1869. Die Silbergevvinnung im Gevvichte von rund 52 Munzpfund ist gegen das Vorjahr, in \velchem sie 76 Munzpfund betrug, nahezu um 24 Miinzpfund und Urn einen Werth von 1.070 fl. 26 krn. zurii ckgebliebe n. Die Rathhausberger Gewerkschaft producirte im Jahre 1870 iu dem ehemals v°n Aerar betriebenen Gold- und Silberbergbaue zu Bokstein 13.207 Centner G°ld und Silber haltende Erze, darunter 235 Centner hochhaltige Glaserze und Quarzkiese, vvelche Production jene des Vorjahres um 1.973 Centner iiberstieg. Erze und Kiese gelangten bei der k. k. Hiitte in Lend zur Einlosung, welche l>ierfur eine Vergutung von 4.960 fl. 64 krn. in Gold und Silber leistete. In den eigenen Aufbereitungsanstalten wurden im Jahre 1870 keine Edelme-lalle dargestellt, weil diese Werke erst mit Beginn des Jalires 1871 in den wirkli-c^en Besitz der Gewerksehaft iibergeben wurden. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Bei dem ararischen Goldbergbaue nachst Eule hat auch im Jahre 1870 noch teine Metall-Production stattgefunden, indem der dortige, mit 21 Mann unterhaltene Betrieb auf die Ausrich-fung des machtigen Schleierganges und seiner Triimmer mittelst des Rudolfi- und Wenzel-Stollens beschrankt blieb und die zu Tage geforderten haltigen Zeuge noch bis zu jener Zeit in Vorrath gehalten werden, bis eine hinreichende Menge der-selben ihre Zugutebringung lohnen kann. Die durch die ausgefiihrten Ausrich-tungsarbeiten auf Feldortern, in Quersehlagen, Abteufen und Uebersichbrechen erzielten Auffabrungen baben zusammen 65 Klafter betragen. Von den beiden in diesem Berghauptmannsehaftsbezirke bestebenden Privat-Goldbergbauen war im Jahre 1870 bloss jener dem Josef Wang neu verliehene bei Luk mit 12 Mann im Betriebe, und wurden dabei 100 Centner goldischeEisenkiese und SO Centner Goldquarze im Halte von i/4 bis 2 Lotil pr. Centner, ausserdem aud' 4 Lotb Feingold ge\vonnen. Von dem im ungestorten scbwungbaften Betriebe gestandenen k. k. und mit* gevverkschaftlichen Caroli Boromai-Silber- und Bleihauptwerke bei Pribram« welches dermalen bereits eine solche Ausdebnung hat, dass die fahrbaren Groben-strecken an 24 Meilen betragen, wurde fiir das Jahr 1870 naehstehende Producti«11 nachgewiesen, und zwar: an Silber 30.780^628 Miinzpfund im Werthe von . . . . 1,384.128 fl. 26 krn- an Blei 19.035 Centner 33*/a Pfund im Werthe von . . . 243.433 „ 83 » an Gliitte 14.609 Centner 46 Pfund im Werthe von . . . 176.526 „ 77 » Die gesammte Production reprasentirt demnach einen Werth von..................................... 1,804.088 fl. 86 krn. bei dessenVergleichung mit dem Erfolge des Vorjabres von 1,733.274 „ 61 » sicli fiir das Jahr 1870 eine Erhohung des Produe- tions-Werthes von ......................................... 70.814 „ 25 » herausstellt. Bei der Glatte-Gewinnung ergibt sieh zwar gegen das Vorjahr ein Ausfall um 14.500 Centner 34 Pfund; dagegen hat sovvohl beim Silber als a11^1 beim Blei eine griissere Production, und zvvar bei ersterem um t.425'832 Miinzpfund, bei letztorem um 13.346 Centner 46 Pfund stattgefunden. Den mit continuirliehen Arbeitsmaschinen ausgestatteten und zur Vermeidung jeder Betriebsstorung auch auf Dampfbetrieb eingerichteten Aufbereitungs" werkstiitten wurden von den einzelnen Grubenablheilungen an Waschzeugen> Quetscherzen und Pochgangen 2,383.824 Centner zugefiihrt, und hieraus an Erzen und Schliehen 58,086 Centner56 Pfund erzeugt. Ausserdem wurden bei den Haup*' schšichten anGlanzerz.Gemeinerz, Fahlerz und reichen Ahschlagen 24.093 Centner 60 Pfund gewonnen und der Hiitte im Ganzen 92.180 Centner 16 Pfund Gefalle uDer' geben, wofiir dieselbe fiir das Silber................... 1,443.896 fl. 51 kr- » . Blei ................. 445.583 „ 0;BjU zusammen . . . 1,889.479 fl. 57-5 kr' als Vergiitung leistete. In neuerer Zeit legte man aueh auf die Gewinnung von ZinkMendeein grosses Gevvicht, und vverden zu diesem Behufe schori in der Grube die beziigliehen, auf den Blende fiihrenden Oertern abfallenden Vorrathe, zur leichteren Aufbereitung derselben, besonders gesturzt. An neuen Auffahrungen wurden erzielt: beim Hoffnungs- und Vorbereitungsbaue .... 945 Wr. Klftr. „ Ausrichtungsbaue............................. 3.308 „ „ Abbaue ...................................... 9.283 „ zusammen . . . 13.536 Wr. Klftr., eI1 Holzes. Das Schmelzwerk zu Edlach bei Reiehenau erzeugte namlich 28.743 ^ Centner Frischroheisen und 10.762-72 Centner Gussroheisen mit einem Brennstofl gemenge von Holzkohlen und Coaks dergestalt, dass fiir die Erzeugung jedes Centne, !’ Roheisen 11-19 Cubik-Fuss Holzkohlen und 53-2 Pfund Coaks, aiso die letzteren 111 viel reichlicherer Beimiscliung als wahrend des Vorjahres verbraueht wurden. Schmelz\verk zu Rudolfsthal nachst Marbachbei Kottes erzeugte 598-17 Ccnt»cl Frischroheisen und 83-81 Centner Gussroheisen mit Holzkohlen und roheni HolzC derart, dass die Darstellung jedesCentnersRoheisen 21-9 Culiik-FussHolzkolilen ,lll(' 2-1 Cubik-Fuss roben Holzes erforderte. Die Erzeugung an Frischroheisen (42.992*79 Centner) bat jene des V#' jahres um 8.529-79 Centner oder 24-8 Percent iiberstiegen. In noch hoherem Gr^e zeigt sich bei dem beziiglichen Geldvverthe von 163.485 fl. 32 krn. ein Mehrergebn|S5 um 33.721 fl. 82 kr. oder 26 Percent, \veil aueh der Durchschnittspreis des P*0 ductes, vveleher sicli per Centner auf 3fl. 80-2 kr. stellte, gegeniiber dem vorjahrigen um 3-7 kr. zugenommen hat. Gussroheisen wurden 11.212-53 Centner, daher gegen das Vorjahr um •>.f,33-|>3 Centner oder 81-3 Percent melir erzeugt; bei demGe]dwertheper 76.OSO tl. 'Ikr. aber beziffert sich der giinstigere Erfolg nur mit 30.607 tl. 71 krn, also in dem Verhaltnissmassig geringeren Ausmasse von 66 Percent, weil man tbeilvveise auch Kinder werthvoIle Gusswaare erzeugte, und daher der Durchschnittspreis derselben v°n 6 fl. 86 2 krn. per Centner sieh um 63-8 kr. tiefer stellte, als im Jahre 1869. Der Geldwerth sammtlicher Producte des Eisen-Bergbau- und Sfhmelzhiittenbetriebes belief sicb auf 286.621 tl. 48 kr., betrug somit 66.837 tl. ^ kr. d. i. 32-2 Percent melir als im Vorjahre. Da dieschliesslicben Producte aus zusammen 54.205-32 Centnern theils Frisch-, theils Gussrobeisen bestanden, und zu deren Zustandebringung 275 Berg- und Hiittenarbeiter mitivirkten, so entlallt auf jeden einzelnen Arbeiter eine durchschnitt-liclie Production von 197 Centnern Robeisen. In Ergiinzung zu den in friihereu Venvaltungsberichten gebrachten Mitthei-'llngen liber das, iibrigens ausser Verbindung mit einem eigenen Eisen-Bergbau- und Schmelzhiittenbetriebe stebende, Bessemer-Etabl issem ent in Ternitz ist zu benierken, dass dasselbe fortwahrend einen grosseren Aufsclnvung gewinnt. Diese ^essenier-Anlage hat sich bereits auf das Doppelte ihrt-r urspriiglichen Einrichtung ausgedehnt; denn sie bestebt nunmehr aus 2 Hiitten, deren jede mit 4 Flammofen (anstatt der ehemals bestandenen, aber wegen der Beschaffenheit der zur Verfiigung s^henden Coaks minder vortheilbaft verwendbaren Cupoliifen) zum Umschmelzen des a'8 Hohmaterial beniitzten englischen Coaks-Boheisens, dann mit 2 Retorteu fiir den ^essemer-Process und 2 Flammofen zum Einschmelzen des beizugebenden Holz-k°hlen-Spiegeleisens arbeitet; ebenso ist daselbst zu den fiir die Verarbeitung der Iugots auf Schmiedstiicke anfanglich 'bestandenen 2 Dampfhammern a 250 und Centner Fallgewicbt nocli ein dritter mit 160 Centnern Fallgewicht nebst den nothigen Warmeofen zugewachsen. Das Tyres-Walzwerk, welches nur Bessemerstahl-Tyres ohne Sclnveissnath, Pei'ipherisch gewalzt erzeugt, ist unverandert geblieben, aber das Schienen-Walz-"ei'k wurde insovveit vervollkommnet, dass es durch Anschaffung von vielen neuen Walzen in der Lage ist, alle gegenwarlig in Oesterreich-Ungarn bei den Bahuen in 'ervvendung stehendeu Schienen-Profile zu erzeugen, und zvvar sowohl breitbasige a^s aucli Wechselscbienen, ferner die dazu nothigen Unterlegplatten und Kupp-'“ngslaschen. Auch die zugehiirigc Maschiuemverkstatte ist durch die Aufsteilung weiterer Hilfsmaschinen, Achsendrehbanke u. s. w„ durch Zubau einer Schmiede mit 10 Schmiedefeuern und durch Anschaffung eines Dampfhammers von 30 Centnern Fall-Sewicht in die Lage gesetzt, Achsen auf jede gewunschte Fa?on zu drehen und 'iberhaupt Schmiedstiicke aller Art, als Wellen, Kurbeln, Kolben-, Zug-, Kupp-hings- und Pistou-Stangen im Ge\vichte bis zu 60 Centner erzeugen zu kiinnen. Das Quantum der Erzeugung dieser verschiedenen Bessemer-Producte ist Nunmehr sclion auf 35.000 Centner per Monat gestiegen. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Del einzige bisher verliehene Eisensteinbergbau nachst Wendbach bei Losenstein ist aueh im Jahre 1870 ausser Betrieb gestanden und nur in Fristung erhalten worden. Abgesehen von diesem nun schon seit Jahren brachliegenden Bergbauestelit iibrigens auch fiir Oberosterreich schon in nachster Zukunft wieder eine Gevvinnung von Eisenerzen aus bereits als verleihungsiviirdig erkannten Rotheisenstein-Aut-schliissen auf der Blachberger Alpe nachst Laussa, im Steuerbezirke Weyer, in Aus-siclit. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die Eisensteinforderung betrug im Jahre 1870 beim St. Stefaner ararischen Werke bei Venvendung von 38 Arbeitern, u.z. 34 Mannern und 4Weibern..................... 47.253 Centner, bei den Privatwerken bei Vervvendung von 2.804 Arbeitern, d. i. 2.659 Mannern, 48 Weibern und 97 Jungen........................ 5,364.150 » daher im Ganzen................................................5,4l1.405Centner, sie nahm daher gegen das Vorjahr um 1,581.460 Centner zu. Die GestehungskosteneinesCentuers E is ene rz wurdenvon2 krn. bis zu 47-1 kr. angegeben, und stellte sich der durchschnittliche Gestehungspreis beim Aerariahverke auf 6-88 kr., bei den Privatwerken auf 18-07 kr. und im Ganzen aut 17-97 kr., sohin gegeniiber dem vorjahrigen Durchschnittspreise von 20-37 krn. um 2-4 kr. niedriger. An dieser Stelle ist anzufiihren, dass bei den Golirader, zum Mariazeller Schmelz- und Gussvverkeder k. k. priv. Neuberg-Mariazeller Gevverkschaft gehorige" Eisensteinbergbauen eine neue Erzfiirderungs- und Auslaugungs-Anlage aus-gefuhrt wurde, vvodurch die Aufbereitung der gerosteten Erze fruher als am Wege der hisherigen natiirlichen Abvvitterung erreicht wird, und zugleich die Mog* lichkeit geboten sein soli, die Erzvorrathe von einem fiinfjahrigen auf einen zvvei-jahrigen Turnus herabzubringen; sohin die Summe des todtliegenden Betriebscap1' tales bedeutend zu vermindern. Der grosste Aufsclnvung in der Eisensteingevvinnung und Forderung ist jedem falls erst dann zu gew;irtigen, wenn die schon ervvahnte Verbindung der Rudolfsbahn von Rottenmann iiber Admont und Hieflau bis an die osterreichische Westbahn und von Hiefl a u bis zu den Eisenerzer Eisensteinbergbauen in Betrieb gekommen sein wird; denn dann vverden nicht nur die hisherigen lnner-berger hauptgevverkschaftlichen Eisensteinbaue woit ergiebiger ausgeniitzt, sondern auch die sovvohl von der k. k. priv. Actiengesellschaft der Innerberger Hauptgevverk-schaft, als auch von anderen Privat-Schiirfern langs dieser Bahnlinie — wie 11,1 MiinnichthalbeiEisenerz, in der Radmer, bei Admont, bei Johnsbach im Gesaeuse " neu erschlossenen, bisher brachliegenden Spatheisensteinlager zu nutzbringender Ausbeute gebracht werden. Die Frischroheisen-Production stellte sich beim ararischen Werke in st- Stefan: auf 12.247 Centner zum Mittelpreise von 3 fl. 33 krn. mit dem Werthe von.................................... 40.782 fl. Sl krn. bei den Privatwerken: auf 1.761.136 Centner zum Mittelpreise von 3 fl. 91-76 krn. mit dem Werthe von....................................... 6,899.591 „ 32 „ im Ganzen: auf 1,773.383 Centner zum Mittelpreise von 3 fl. 91-3 krn. mit dem Werthe von.............................. 6,940.373 fl. 83 krn. Beim ararischen Werke wurde zwar mit Riicksicht auf die dort rentablere ^iissroheisen-Production, die Frischroheisen-Gevvinnung gegen das Vorjahr um ^•288 Centner vermindert; im Ganzen resultirt aber gegen das Jahr 1869 eine ^'ischroheisen-Productions-Z u n a h m e in der Menge um 17.641 Centner, oder um 1 Percent, im Mittelpreise um 0-9 kr. und im Gesammtvverthe um 84.932 fl. 96 kr. Der Ritter v. Fridausche Hochofen beim Radwerke Nr. VII in Vordernberg, 'Itissen Robeisenaufbringen das der iibrigen obersteierischen Hochofen seit Jahren "e't iiberragt, iiberholte — wenn auch nur um \venige, namlich 81 Centner — Se>ue vorjahrige Production, indem er 185.515 Wiener Centner zum Durehschnitts-Preise von 3 fl. 90 krn. und im Gesammtwerthe von 723.508 fl. 50 krn. lieferte. Ausser deni Innerberger hauptgewerkschaftlicben Rupprecht-Hochofen in ^■senerz, welcher schon im Vorjahre mit dem Aufbringen von 106.314 Cent-nern die Granze von 100.000 Centnern iiberschritten hatte und im Jahre 1870 122.601 Centner lieferte, wurde in demselben Jahre noch bei zwei anderen Innerberger liauptgewerkschaftlichen Hochofen, namlich bei dem Franz-Hochofen in psenerz und dem Ludovica-Hochofen in Hieflau eine grossere Production erzielt, lndem mit ersterem 107.844 Centner und mit letzterem 109.318 Centner Roheisen erblasen wurden. Von der angegebenen Gesammt-Frischroheisen-Production entfallen: ai*f die Vordernberger Radmeister-Communitat mit 10 \vahrend 441 Wochen im ^eh‘iebe gestaudenen Hochofen 653.410 Centner mit dem Mittelpreise von 4 fl. ®l'7l3 krn. und dem Gesammtwerthe von....................... 2,624.833 fl. 74 krn., auf die k. k. privilegirte Actiengeselischaft der Innerberger Hauptgewerkschaft mit 6 (davon 3 inEisenerz und 3 in Hieflau) '^ahrend 264 Wochen im Betriebe gestandenen Hochofen ^0.700 Centner mit dem Mittelpreise von 3 fl. 80 krn. und (*em Gesammtwerthe von...................................... 2,168.660 „ — „ Ull(l auf die k. k. privilegirte Neuberg-Mariazeller Gewerk-Schaft mit 6 (davon 2 in Neuberg, 3 niichst Mariazell und ^ in Asehbach) \vahrend 277 Wochen im Betriebe gestan-denen Hochofen, von welchen die 3 Mariazeller iibrigens auch der spater zur Sprache kommenden Gussroheisen-Produc-l‘°n den hervorragendstenAntheiInahmen,213.385Centnerzum J Mittelpreise von 4 fl. 06.9 krn. und mit dem Gesamintwerthe ron........................................................ 868.150 fl. 78 krn., iler Rest aui' den einen ararischen Hochofen in St. Stefan und auf die Cibrigen i® Betriebe gestandenen funf Privat-Hochofen. Kaltstanden wahrend des Jahres 1870 in Obersteiermark 4 Hochofen- Bemerkens\verth und als ein schlagender Be\veis fiir die ausgezeichnete Qua" litiit des steierischen Friseliroheisens erscheint es, dass seit dem Jahre 1864 von den Innerberger hauptgewei,kschaftlichen Hochofen in Eisenerz alljahrlich Roheisen-Partien mit einer Menge von wenig liber 100 Centner beginnend, in steigende® Quantum nach Oppeln in Preussiseh-Sehlesien zur Ausfuhr kamen. So wurden laut der von dieser Berghauptmannschaft ausgestellten Authenti-citiits-Zeugnisse im Jahre 1869 1.310*40 Zollcentner, und im Jahre 1870 2.01® Zollcentner nacli Oppeln ausgeftihrt. s DieGussroheisen-Production betrug: l*ei dem ararischen Hochofen in St. Stefan 4.047 Centner zum Mittelpreise von 7 fl. 63-5 krn. imGesammtwerthe von............................. 30.898 fl. 84 krn bei den Privatwerken 53.884 Centner zum Mittelpreise von 6 fl. 94-5 krn. im Gesammtvverthe von...................... 374.230 fl. 86 n sohin im Ganzen 57.931 Centner zum Mittelpreise von 6 fl. 99-3 kr. im Gesammtwerthe von.............................405-129 fl. 70krn-» wovon auf die drei Mariazeller Hochofen der k. k. priv. Neuberg-Mariazeller t>e" vverkschaft 46.422 Centner zum Mittelpreise von 7 fl. 13 krn. im Gesainm' werthe von..................................................... 330.988 fl- 86 k*11' und der Rest mit dem bemerkten Antheile auf das ararische Werk in St. Stefa" und auf die beiden Hochofen in Turrach und in Liezen entfielen. Gegen d&s Jahr 1869 zeigt die Gussroheisen - Production durchgehends eineZunahme, und zwar in der Menge um 15.465 Centner oder um 36-4 Percent* im Mittelpreise um 83 kr. und im Gesammtwerthe um 143.398 fl. 20 kr. Die angefiihrten Frisch- und Gussroheisen-Mengen wurden durch 19 verscl>if' dene Unternehmungen mit 1.203 Arbeitern, und z\var 1.039 Mannern, 97 Weibel" und 67 Jungen producirt, wiihrend drei Unternehmungen in diesem Jahre kei|ie Production lieferten, namlich die schon im vorigen Jahre als ausser Betrieb l,e' zeichneten 2 Hochofen in Breitenau und auf der Seethalalpe, dann der Hochofen in Zeiring, wo nur 5 Mann bei der Erzrostung bescliiiftigt waren. Bei der Anzahl der diesstalligen Unternehmungen ergibt sich dadurch ellie Verminderung um eine Unternehmung, dass der Vordernbergcr Hochofen Nr. d aus dem Besilze des V. F. von Sessler-Herzinger in den der Vordernberg-Koflacl'el' Montan-Industrie-Gesellschaft uberging und dadurch mit denRadwerken Nr. II und in eine Unternehmung vereinigt wurde. Ueber weitere Versuche mit theilweiser VerwendungfossilenBrenH stoffes (verkohlter Braunkohle und Coaks), \vovon im letzten Verwaltungsbericlde erwahnt wurde, wurde zwar durch die Special-Ausweise nichts weiter bekannt, die-selben sind jedoch keineswegs aufgegeben. Die projectirte Errichtung neuer Hochofen in Obersteiermark steht in naher Aussicht. Bei dem furstlich Schwarzenberg'schen Hochofen in Turraeh \vurde, wie in triiheren Jahren, Boheisen mit Anthracit und Hoizkohle erzeugt und eine Production v°n 48.017CentnernFrischroheisen und o.lOOCentnern Gussroheisen naehgewiesen. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Von den sieben Eisenstein-*'ei'gbauen dieses Amtsbezirkes waren nur die zu den Eisenschmelzwerken in Missling und Edelsbacli gehorigen im Betriebe. Die zwei Boheisensteinbaue zu Mantrach und Grossklein im Gerichtsbezirke Avnfels, so\vie der Thoneisensteinbau im Bezirke Frohnleithen sind schon seit einer Reihe von Jahren, und zwar erstere vvegen Entlegenheit und Mangels an tauglichen C°rrirriuikiciitions-Mitteln, letzterer wegen geringer Qualitiit der Erze und schwachen ^etriebes des Eisenschmelzwerkes zu Breitenau ausser Betrieb. Die Magneteisensteiiibaue am Plankogl im Bezirke Weitz, welche zur graflicli *este(its’sehen Concursmassa gehorten, waren ebenfalls nicht im Betriebe, da ebea durch den Concursfall der projectirte Hochofenbau iinterblieb, eine \veitere Abfuhr ^ei' Erze jedoch mit zu grossen Kosten verbunden ware. Der Brauneisensteinberg-bau zu Salia im Bezirke Voitsberg zeigt ein geringes Anhalten der Erze, und wird eiI>stweilen nicht \veiter aufgeschiossen. Die Schiirfungen auf Eisenerze im Bezirke Mahrenberg am Bacbergebirge Berden eifrig fortbetrieben, und hatten im heurigen Jahre bereits eine Verleihung '°n Grubenmassen zur Folge. An Eisenerzen vvurden erzeugt bei den Misslinger Bauen . 9.316 Ctr., ^ei den Edelsbacher Bauen.......................................... 30.485 „ zusammen . . 39.801 Ctr., d'e Erzeugung ist somit gegen die vorjahrige Erzeugung von 38.967 Centnern nur "ro 834 Centner gestiegen. Der Durchschnittspreis der Erze ist um 4-67 kr. zuriickgegangen, daher auch der Gesammtwerth der Erzeugung mit 9.710 fl. 34 krn. gegen den ' 0l'jahrigen mit 11,434 fl. 35 krn. um 1.724 fl. 1 kr. herunterging. Gussroheisen wurde erzeugt beim Werke inMissling 3.629Ctr, inEdels-7.546 Centner, zusammen 11.175 Centner, somit gegen die ausschliesslich bei ^terem Werke erzeugten 5.214 Centner des Vorjahres um 5.961 Centner mehr. Frischroheisen \vurde erzeugt beim Schmelzwerke zu Missling 1.487 Ctr., *u Edelsbacli 2.884 Ctr., zusammen 4.371 Ctr., somit gegen die Erzeugung im Vor-jahre, per 16.145 Ctr., um 8.226Centner, weniger. Gegen die Gesammterzeugung von Frisch- und Gussroheisen im Vorjahre mit ^1-359 Ctrn. ist die des Gegenstandsjahres, per 15.546 Ctr., um 5.813 Ctr. zuriick-8®blieben. Hingegen hat sich der mittlere Verschleisspreis um 11-52 kr. erhoht, "'ornach dergesammteProductions-Werthnur eine Verminderung um 18.795 fl. erlitt. Stati,t. Mittbeil. XVIII. Jahrg. 4. Heft. 10 S In der Gegend von Missling wird alles zu Mercantilzwecken laugliche Holz als Schuittmaterial verwerthet, und nur dasGipfel- und schlechte Holz'verkohit. Das beim eigenen Werke erzeugte und bei den Kiirntner Werken erkaufte Frischroh-eisen wird mit a/3 alten Eisens im Frischfeuer verarbeitet. Das S c h 1 a c k e 11 s c h m e 1 z e n in Missling wird anstandslos fortgesetzt, und haben Versuche gezeigt, dass, wenn !/4Coaks und s/4 Holzkohle, ja selbst wenn „ Lolling . . . „ Heft . . 38 n n n n 33 n der n „ Prevali . . . * 32 M ein n „ Treibach . . * 27 rt der y> „ Waidisch . . * 24 >* n „ Eisentratten . „ 22 >7 ein „ Eberstein . . * 5 n 'viihrend die sieben Hochofen zu Radenthein, Kreuzen, Ragga, Kremsbruck. St. Salvator, Hirt undder vierte, fur immer ausser Betrieb gesetzteHoeliofen inTreibach ganz kalt blieben, der Hochofen beim Gusswerke St. Johann am Brucki aber abge-tragen wurde. Das Vorkommen der zur Verhiittung vervvendeten Erzgattungen ist bereits im Verwaltuiigsberichte pro 1864 (Mittheilungen ausdem Gebiete der Statistik, XII. Jahr-gang 2. Heft) beschrieben worden, ebenso \vurden die Leistungen der Hauer beim Werke Lolling im vorjahrigen Vervvaltungsberichte angefiihrt, es wird dalier bei dem Umstande, als sich diessfalls, sowie bezuglich der Sehmelzerlohnungen keine wesent-lichen Aenderungen ergeben haben, nur darauf hingewiesen. Bei den Hol z ko h len -Hochofen der Hiittenberger Eisenwerksgesell-scliaft wurden 1,045.782 Centner gerosteter Erze, davon 86-9a Percent Braunerze und 13 OS Percent Weisserze verhuttet; erzeugt vvurden 800.242 Centner Holz-kohlen-Roheisen mit durchschnittlich 48 62 Percent Ausbringen und 10 Cubik-Euss Kohlenverbrauch per Centner Eisen. Hinsichtlich des C oaks-Hochofen s in Prevali, iiber dessen Betrieb bereits Seite 9 gesprochen \vurde, wird nur nocli nachgetragen, dass dessen Roheisen-ausbringen 44 Percent betragt. Von dem Werke 01 s a, sowie dem Hochofen in Waidisch. gelten die im vori-gen Jahre mitgetheilten Daten. Die Eisenwerke St. Gertraud und St. Leonhard verhiitteten bloss Spath-eisensteine; das VVerk Waldenstein 3/b Spatheisensteine und 2/5 Eisenglanze. Die Erze werden in Schachtrostofen mit 3/4 Cubik-Fuss Losche per Centner Erz gerostet, abgewassertund —dieSpatheisensteinmit 36 — 43 Percent die Eisenglanze mit SO bis 58 Percent Ausbringen—mit einemAufvvande von 11-5 —14 5 Cubik-Fuss Holz-kohie vornehmlich zu \veissem Boheisen verschmolzen. Bei der Hiitte zu Eisentratten des Werkes Gmiind wurden in den dort beGndlichen zwei Schachtrostofen, welche durch 7>/2 Monate im Betriebe standen, an Stufferzen gerostet 35.296 Centner mit einem Aufwande von 13.459 Cubik-Fuss Riitter-Praschen, daher auf 100 Centner 38*1 Cubik-Fuss Brennstoff entfallen. Das Ausbringen betrug durchschnittlich 36-6 Percent bei einer Kohlenvervven-dung von 14-6 Cubik-Fuss per Centner Roheisen. Was die VerAvendung des Roheisens betrifft, so gibt die Hiittenberger Eisenwerksgesellschaft dasselbe vor Allem an ihre eigenen grossen Eisen-Raffinir-"'erke Prevali und Buchscheiden und an ihre Hammenverke, den Rest an fremde Eta-blissements ah; die graflieh Henekel von Donnersmarkschen Werke St. Leonhard und St. Gertraud setzten dasselbe ausschliesslich nach Zeltvveg ab, vvahrend das m VValdenstein erzeugte Roheisen seinen Absatz bei der eigenenKronprinz Rudolfshiitte in Zwischenbrucken niiclist Wien fand. Das Werk Olsa liefert sein Roheisen an die Carl von Mayer'schen Raffinirwerke bei Judenburg ab, wahrend die Werke Gmiind und Waidisch es auf den eigenen RalTinirwerken verwenden. Der Absatz blieb durchsclinittlich ein selir rascher; nur beim Werke VVaidiscb ist mit Schluss des Jahres 1870 ein Roheisenvorrath von 3.334*5 Centnern am Lager verbliebeu. VVas die Erzeugung des Ressemergutes betriflft, so ist dieselbe bereits friiher (Seite 9) besprocheu worden und wird diessfalls nur erwahnt, dass die Ingots zur Rlech- und Rails-Fabrication, zu Zeugstabl und auf Schanzwerkzeuge weiter verarbeitet wurden, und zwar auf den Raffininverken Store, Prevali, Buch" scheiden und Altendorf. Nacb Abrechnung der wieder zu Gute gebrachten AbfiiHe stellt sicb beim Bessemern der reine Calo mit 12*15 Percent heraus. In der Regel werden in 24 Stunden drei Ressemer-Chargen gemacht, dieselben konnen aber auf das-Doppelte gebracht werden, was noch imJabre 1871 angestreld werden will. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Die unzuliinglielien Mengen an Holz-kohle, vvelche den krainischen Eisenhiitten zu Gebote stehen, hinderten im Jabre 1870, dass die im Vergleiebe zu den friiheren Jahren giinstigen Productions-Ver-haltnisse nicht andauern konnten. Denn in diesem Jabre musste wegen Mangels aus-r e i c h e n d e r K o h 1 e n m e n g e n die Eisenerzeugung um ein bedeutendes Quantum binter der Erzeugung von 1869 zuriickbleiben. Der erfreuliche Fortschritb der in dem letzten Triennium zu erkennen \var, bat sonacb wieder einen Riick-schlag erlitten. Die Anzahl der Betriebswochen sank von 1711/3 auf 126 herab, und die Erzeugung a n F ri s c h- und G u s s r o h e i s e n zusammen betrug im Gegenstands-jabre 63.956*49 Centner im Wertbe von 263.171 fl. 74 krn., wabrend das Vorjah1’ ein Produclionsquantum von 92.510*5 Centnern mit einem Werthe von 360.465 A* 6 krn. nachwies. Der Ausfall betragt daher nicbt weniger als 30*8 Percent v0» der Productions-Menge und 26*9 Percent vom Producteinverthe, aus vvelchen Ziffe1’11 im Allgemeinen aucli der Scbluss auf eine giinstige Preisstellung gezogen werden kann. Thatsacblich stieg im Jabre 1870 im Vergleiebe zum Vorjahre der Mittel-preis per Centner Frischroheisen von 3 fl. 61 krn. auf 3 fl. 74i/ž kr., vvahrend bei dem Gussroheisen von 7 fl. 57 krn. auf 7 fl. 17i/2 kr. herabsank. Dessenunge-acblet erbobte sicb das Quantum des erzeugten Gussroheisens im Gegenhalte zu"1 Vorjahre der Menge nach von 6.699*72 Centnern auf 6.897*78 Centner, wogege" der Wertb von 50.712 fl. 38 krn. auf 49.497 fl. 24 kr., somit um 1.215 11. l4kr* herabsank. Den Hauptausschlag bei diesem Riickgange gab das oberkrainische Montanvverk Sava, welcbesseine Kohle bauptsacblicb aus denhochgelegenenllouza- undPoukluk"' Waldungen bezieht, wo der Scbneefall in dem vorhergegangenen Winter ein g»,lž ausserordentliclier war, so dass auf lange Zeit die Kohlenlieferungen unterbleiben niussten. Zudem richteten die enormen Schneemassen nocli an den Dachern der Kohlenmagazine Schaden an, wodurch die Kolile durchniisst und fiir den Schmelz-process weniger tauglich geworden \var. Giinstiger gestalteten sicli die Verhaltnis.se bei der Eisensteing e wi n n u ng, Wiihrend im Jalire 1869 170.533 Centner im Werthe von 50.395 fl. 5krn. erzeugt "'urden, belauft sich im Jahre 1870 das gewonneneErz-Quantum auf 179.346 Cent-, ner jm W"erthe von 66.051 fl. 89 krn. Der Mehnverth betragt somit 15.656 fl. 84 kr., was iibrigens nicht allein der grosseren Erzeugung, sondern auch den hoheren Erzeugungspreisen zuzuschreiben ist, welche im Jahre 1869 nur 29-52kr„ 'm Jahre 1870 aber 36-83 kr. hetrugen. An der Mehrerzeugung betheiligte sich ln erster Linie das fiirstlich Auersperg’sche Eisenwerk Hof (mit 48.449 Centnern £egen 29.748 Centner des Vorjahres). Dagegen blieb das zweite der unterkraini-schen Montamverke, das Ritter von FridauscheEisenwerkGradaz bedeutend zuriick, 'ndem es (statt 7.550 Centner des Vorjahres) nur 1.200 Centner Eisenerze gewann. ^erhiiltnissmassig war auch die Production an Frisch- urid Gussroheisen eine geringere. Ueber die Schwankungen derEisenindustrie inKrain diirften die nachfolgenden ^usammenstellungen derBetriebsergebnisse der letzteren Jahre ein vollstandiges Bild geben: Eisensteine Im Jahre Erzeugung Geldwerth Mittelpreis 1862 . . . 235.250 C ti-. 64.529 fl. 41 kr. 27 fl. 43 kr 1863 . . . 283.346 „ 70.666 „ 69 „ 24 „ 90 n 1864 . . . 205.518 „ 57.040 „ 31 „ to -a 00 o v 1865 . . . . 224.650 „ 62.878 „ 93 „ 27 „ 99 rt 1866 . . . 175.656 „ 49.024 „ 1 „ 27 „ 91 9> 1867 . . . , 169.048 „ 41.377 „ 42 „ 25 „ 66 ♦* 1868 . . . . 135.693 „ 35.564 „ 49 „ 26 „ 21 » 1869 . . . 170.533 „ 50.355 „ 5 „ 29 „ 52 9» 1870 . . . . . 179.336 „ 66.051 „ 89 „ 36 „ 83 n Frischroheisen Jahre Erzeugung Geldwerth Mittelpreis 1862 . 112.729 Ctr. 383.977 fl. — kr. 3 fl. 40 kr 1863 . 92.497 * 315.474 „ - „ 3 » 41 9* 1864 .... 89.023 „ 288.642 „ 50 „ 3 „ 24 n 1865 .... 67.196 „ 205.751 „ 23 „ 3 „ 6 n 1866 . . . . . 44.091 „ 129.863 „ 12 „ 2 „ 94 n 1867 63.368 „ 187.018 „ 77 „ 2, 9 n 1868 .... 85.234 * 289.678 „ 68 „ 3 „ 39 99 1869 .... . . 85.810 „ 309.752 „ 68 „ 3 „ 61 M 1870 . . . 67.059 „ 213.674 „ 70 „ 3 „ 74 G u s s r o h e i s e n im Jahre Erzeugung Geldvverth Mittelpreis 1862 ....... 7.705 Cfr. 41.749 fl. — kr. 5 fl. 52 kr. 1863 ............... 9.261 „ 49.466 „ 40 „ 5,34 - 1864 ................. 6.113 „ 41.145 „ — „ 6 „ 73 » 1865 ................. 6.700 „ 44.223 „ 79 „ 6 „ 60 . 1866 ............... 5.672 „ 38.857 „54 „ 6 , 85 . 1867 ................. 7.282 „ 47.484 „ 56 * 6 „ 52 „ 1868 ................. 6.541 „ 43.748 „ 20 „ 6 „ 68 „ 1869 ................. 6.700 * 50.712 „38 „ 7 * 56-7 , 1870 ................. 6.898 „ 49.497 „ 24 H 7 „ 17-5 * Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Bis iiber die Halfte des 18. Jalirhunderts hinaus wurde die Eisenindustrie im Unterinnthale theils vom Aerar, theils von Pri' vaten betrieben. Das Aerar besass die Werke zu Jenbacb und Pillersee, die soge-nannte Fiigerische Eisenhandels-Gewerkschaft aberjene zu Kastengstatt und Klein-boden und das auf baierischem Territorium liegende Eisenwerk Kiefer. Im Jahre 1776 trat eine Fusion der genannten Eisenwerke, und zwar in der Art ein, dass das Aerar Eigenthiimer von zwei Dritttheilen und die Privaten von einem Dritttheile sammtlicher Werke vvurderi. So entstand der sogenannte tirolische k. k. und mit" ge\verkschaftliche Eisenbandel, dessen Principalitiit das Aerar fiihrte, welcbes Mit' gewerkschai’t nur in wichtigeren Angelegenheiten eine Stimme sicberte. Bis zumJalire 1856 dauerte dieses Verhliltniss, in welcliemjahre das Aerar de* denn doebetvvas beengenden mitgewerkschaftlichenFessel dureli baare Ablosung de51 privatenDrittel-Antheiles sicb entledigte, um freiereHandin der schon damals beab-sichtigten ganzlichen Verausserung der tirolischen Eisen\verke an diePrivat-Industrie zu haben ; aber erstnach mebrals 14jabrigem Al leinbesitze gingen von Seite des Aerar die Eisenberg- und Scbmelzweike zu Pillersee und Jenbacb, dann die Baffininverke zu Kastengstatt und Kiefer (und zwar mit 1. Marz 1870) an die k. k. privilegira Salzburg-Tiroler Montanwerks-Gesellscbaft im Kaufsvvege iiber. Die Gesammtforderung an Eisenerzen bei den zum VVerke Jenbacb gebon-gen Bergbauen betrug im Jahre 1870 72.589 Centner, und ist gegen das VorjalH um 3.861 Centner zuriickgeblieben. Auf die ararische Betriebsperiode (Janner unl^ Februar) entfielen hiervon 9949 Centner; vom Marz bis Ende December wurden die anderen 62.640 Centner gewonnen. Von den 2 Hochofen des Eisemverkes Jenbacb war einer das ganze Jabr, der andere durcb 16 Wocben im Betriebe. Auf Bechnung des Aerars wurden 6.189 Centner Frisch- und 2.111 Ceutnei Gussroheisen im Werthe von 36.639 fl. 6 krn. erzeugt. Wabrenddes zehiimonatlicben Betriebes der Gesellschaft lieferten die Hocliofen 15.886 Centner Frisch- und 10.890 Centner Gussroheisen im Wertlie von 136.394 fl. 68 krn. Die Gesammt-erzeugung beim Werke Jenbach betrug demnach im Jahre 1870 22.075 Centner Frisch- und 13.001 Centner Gussroheisen im Gesammtvverthe von 173.033 tl. 74 krn. Die Frischroheisen-Erzeugung ist hiernach gegen das Vorjahr um 130 Cent-ner, und jene des Gussroheisens um 3-(24 Centner gestiegen. Die gesammte Frisch- und Gussroheisen-Erzeugung wurde mit gemischtem Orennstoffe (Holzkohle undCoaks)erblasen, und zwar vvurden jedem Cubik-Fuss Holz-kohlen 1 Pfund Coakszugesetzt. Der Brennstoffverbrauch betrug 454.148 Cubik-Fuss Holzkohlen zu 8 fl. 87 kr. per 100 Cubik-Fuss und 452.776 Pfund Coaks zu 1 fl. 31 kr. per Centner. Der Verschleiss vvar in jeder Beziehung sehr lebhaft, das Frischroheisen fand seinen Markt zum grossten Theile inNiederosterreich,dieGusswaarehingegen wurde ln Tirol abgesetzt. Bei den zum Pillerseer Eiseniverke gehiirigen Eisensteinbergbauen am Gebra und Lannern wurden im Jahre 1870 55.238 Centner Eisenerze, um il.535 Centner weniger als im Vorjahre, gefordert. Der ararische zweimonatliche Betrieb nahm hieran mit 6.633 Centnern und jener der Privat-Geseilschaft mit 48.605 Centnern Theil. Der Hocliofen war das gauze Jahr im Betriebe; er lieferte im ararischen Be-sdze 4.167 Centner Frisch- und 40 Centner Gussroheisen, und im zehnmonatlichen Frivatbesitze 24.117 Centner Frisch- und 1.004 Centner Gussroheisen. Die Gesammterzeugung von 28.284 Centnern Frisch- und 1.044 Centnern Guss-•'oheisen iiberstieg jene des Vorjahres, in \velehem der Hochofen nur kurze Zeit im ®etriebe stand, bedeutend, und zivar um 19.368 Centner Frisch- und 763 Centner Gussroheisen. Bei der Gesammt -Production an Frisch- und Gussroheisen kam gemischter Opennstolf, und zwar 668.861 Cubik-Fuss Holzkohle und 51.516 Cubik-Fuss Torf, die Holzkohlen im Preise von 8 fl. 19 krn. und der Torf im Preise von 3 fl. 35 krn. per 100 Cubik- Fuss, in Verivendung. Die lebhaften Verschleissverhiiltnisse des Jahres 1869 hielten aucli im Jalire 1870 an, und hielt der Absatz mit der gesteigerten Production gleichen Schritt. Bei dem siid-tirolischen Eisemverke in Primor fand kein Hocholenbetrieb statt, und es ist nur eine Erzgewinnung von 2.800 Centnern zu verzeichnen. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Das im Bezirke St. Johann gelegene kiseniverk zu Werfen \var im Jahre 1870 nur durch die zwei Monate Jiinner und Februar im Besitze des Aerars; es ging sammt den tirolisclien Eisemverken vom Marz 1870 angefangen an die Salzburg-Tiroler Montanwerks-Gesellschaft iiber. Im ersten Zeitabschnitte wurden 3.132 Centner, im zweiten 86.309 Centnei' Eisenerze ge\vonnen; die Gesammtforderung iiberstieg jene des Vorjabres um 14.514 Centner. Der das ganze Jahr hindurch betrieberie Hoehofen producirte 27.509 Centnei' Frisch- und 6.180 Centner Gussrobeisen, vvovon auf die ararisclie Betriebsperiode 4.384 Centner Frisch- und 766 Centner Gussrobeisen entfielen. Gegeniiber dem Vorjahre fand daher eine Mindererzeugnng von 3.124 Centnei n Frischrobeisen. dagegen eine Mehrerzeugung von 859 Centnern Gussrobeisen statt. Das zu obiger Production verwendete Brennmateriale bestand aussehliesslich inHolzkohlen von vvelchen 813.982 Cubik-Fuss im Preise von 8-2 krn. perCubik-Fuss in Venvendung kamen. Die Versehleissverbaltnisse gestalteten sicli aucb im Jabre 1870 sebr giinstig und es wurden 19.837 Centner Friscb-, 5.259 Centner Gussrobeisen und 6.996 Centner Grob- und Streckeisen abgesetzt. Das im Privatbesitze befindliche Lungauer Eisenwerk in Mauterndorf fiirderte 31.120 Centner Eisenerze, um 7.004 Centner mebr als im Vorjahre, stellte in der Hiitte mit ausschliesslicher Verwendung von Holzkohle in einer Cam-pagne von 20 Wocben 12.760 Centner Frischroheisen dar, welche Erzeugung jene des Vorjahres um 3.645 Centner iiberstieg. Bei den fiirstlich Schwarzenberg'se.hen Eisensteinbergbauen zu Kendi-bruck, dann bei mehreren kleinen Privat-Eisensteinbergbauen am Flachenberge fand nur eine hochst geringfiigige Erzgewinnung (1.000 Centner bei ersteren und 1.249 Centner bei letzteren) statt, \velche Erzeugung noch unverhiittet bei den Gruben liegt. Mit dem Bessemer-Verfahren wurden bisher weder auf einem Eiseinverke 111 Tirol, noch in Salzburg Versuche angestellt. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Die Gesammt-Production a" Eisensteinen hat 3,506.635 Centner im Werthe von 447.694 fl. 22 krn. betra-gen und hat sicli gegen das Vorjabr um 807.538 Centner vermehrt. Zu dieser erheblichen Productions-Vermehrung haben zwar mit Ausnahme des Horowitzer alte Eisenwerke dieses Berghauptmannschaftsbezirkes, insbesonder® aber jene der Prager Eisenindustrie-Geselischaft, dann die fiirstl. Fiirstenberg sche11 und Dr. Strousberg’schen Werke beigetragen. Beim Frischroheisen ergab sicli gegen das Vorjabr eine Production3' Verminderung um 88.784 Centner, indem die Erzeugung im Gan/.en nu> 683.245 Centner im Werthe von 1,776.676 fl. (gegen 772.029 Centner des Vorjahres) betragen bat, Es haben zwar mehrere Eisenwerke die Production an Frischroheisen, u"^ zwar die Schmelzvverke: in Karlshutte............................................um 31.900 Ctr. „ Neu-Joachimsthal .......................................... 19.033 „ „ Straschitz..............................................„ 3.017 „ zusammen um . . 53.950 Ctr. gesteigert, dagegen sind jedocli die Eisenwerke: in Althiltten ..........................................um 1.947 Ctr. „ Franzensthal.......................................... „ 3.357 „ „ Holoubkau.................................................... 2.585 . n Kladno.................................................„ 132.455 „ „ Horowitz...............................................„ 2.271 „ „ Obecnitz .................................................... 119 „ zusammen um . . 142.734 Ctr. m der Frischroheisenerzeugung zuriickgeblieben. l)iese Productions-Abnahme, welcbe sicli zum grosstenTheile dadurch erklart, dass mehrere der letzt angefiihrten Eisemverke wahrend des gan/.en Jahres 1870 n'cht im vollen Betriel)e gestanden sind, ist dami auch Ursache, dass sicli der ^erth der Frischroheisenerzeugung von................................. 1,776.676 fl. Segen jenen des Vorjahres von......................................... 1,835.517 „ Un> • . . . ................................................ . . 58.841 fl.- ''ermindert hat. Den niedrigsten D ur chschnittspreis, niimlich von 1 fl. 82 8 krn„ hatte das Eisenvverk in Kladno, den hochsten von 3 fl. 80 krn. die Eisemverke 111 Franzensthal und Holoubkau. Giinsliger war dasErgebniss bei der Gussroheisen-Production, welche Jahre 1870 in 159.152 Centnern im Werthe von 904.741 fl. bestanden hat, und &egen das Vorjahr um 18.389 Centner gestiegen ist. Eine gegen das Vorjahr grossere Erzeugung an Gussroheisen haben nach- Se'viesen die Eisemverke: in Althiitten............................................... um 171 Ctr. Franzensthal.................................................. 8.145 „ „ Karlshiitten................................................... 7.500 „ „ Kladno......................................................... 3.933 „ „ Neu-Joachimsthal.............................................. 23.391 „ „ Straschitz................................................... 9.578 „ zusammen um 52.718 Ctr. Dagegen sind in diesem Productions-Zweige zuriickgeblieben die Eisen-Werke: in Holoubkau . .............................................um 788 Ctr. * Hofowitz .... . „ 26.853 „ „ Obecnitz ....................................................... 6.688 „ zusammen um . . 34.329 Ctr. Wird der Geldwerth der Gussroheisen-Production von . . . 904.741 fl-mit jenem des Vorjahres von.............................................. 798.633 » verglichen, so ergibt sicli eine Werthsvermehrung von.................... 106.108 fl. Am giinstigsten war das Ergebniss bei den nachbenannteu Eisenvverken, wel-elie eine Froductions-Zunahme von bedeutenderen Mengen fur das Jahr 1870 auf' weisen, und zwar: an Frisehroheisen....................um 31.900 Ctr. in Karlshiitten . . < n „ (jussroheisen . ..... „ 7.5Uu » 1 „ Frisehroheisen........................ 19.033 Neu-Joachimsthal Gussroheisen................................„ 23.391 Straschitz Franzensthal . . „ Gussroheisen....................„ 8.145 „ „ Frisehroheisen..................„ 3.017 „ „ Gussroheisen....................„ 9.578 » Die gesaminte Frisch- und Gussroheisen-Production von 842.397 Centnem reprasentirt einen Werth von 2,681.417 fl., von welchem Productions-Werthe auf j eden der beim Eisenhiittenbetriebe beschaftigt gewesenen 4.651 Arbeitel eine Quote von 576 fl. 52 krn. entfallt. Von der gesamnitenRoheisen-Production dieses Berghauptmannschaftsbezirkes wurden 379.626 Centner (363.485 Centner Frisehroheisen und 16.141 rentne1 Gussroheisen) in 4 Hochofen zu Kladno ausschliesslich mit Coaks erzeugt. Bohmen Berghauptmannsehaft Elbogen. An E i s e n e r z e n wurden gege" das Vorjahr um 10.368 Centner mehr erzeugt. Wahrend in den Bezirken Plan’ Tachau und Pfraumberg die Eisenerzerzeugung ganzlieh aufhorte, indern die dorti-gen Hochofen ibren Bedarf theils aus Baiern, theils aus dem Pilsener Berghaupt' mannschaftsbezirke ileekten, wurde im Bezirke Wiidstein ein Tagmass auf Eise11' erze in Betrieb gesetzt, und von diesem 19.044 Centner an das Rothauer Eisen"el^ abgefiihrt. In der Frisch- und Gussroheisen-Production ergibt sich ein Ausfall von 2.904 fl. 27 krn. gegen das Vorjahr, und z\var \vurden 4.500 Centner Frisch' eisen weniger und 861 Centner Gussroheisen mehr erzeugt. Die von de» Eiseinverken beschaftigten Arbeiter haben sicii beim Eisenerzbergbaue um 10 Ma1111 vermehrt und um 2 VVeiber vermindert; dagegen bat bei den Hiitten die Arbeite1' zalil um 10 Manner, 8 Weiber und 4 Kinder zugenommen. Von den bestehenden 6 Hocbiifen sind, gleich wie im vorigen Jahre, 3 kal gestanden. Bohmen. Berghauptmannsehaft Kommotau. Bei den Eisenstein bei’g' b a u e n wurde der Betrieb \vieder aufgenoinmen, nachdem die Tbeilstrecke d151 nordwestbomischen Eisenbahn von Kommotau an die sachsische Granze bei Wel' pert sich der Vollendung niihert, und iiberdiess ein Eisenwerk bei Kommotau geba"* wird, \velches aus 2 Hochofen, einem Guss- und einem Walzwerke bestehen »»<1 ^el wek*hem auch der Bessemer-Process eingefuhrt werden soli. Nachdem die in friiherer Zeit bewerkstelligteEntwasserung der Bane mittelst Stollen und durch Wasser belriebenen Mascliinen fiirden inAussicht stehenden gross-artigeren Betrieb nicht ausreicht, wird die Aufstellung von Dampfmaschinen beab-sichtigt und sind bereits bei dem Bergbaue des Freiherrn von Biesc-Stallliurg eine ^asserheb- und eine Forder-Dampfmaschine aufgestellt worden. Beim Abteufen Deuer Schachte vvurden 2.700 Centner Eisenerze und aus alten ^auen des Ottomar Schmidt bei Kupferberg und Kunau 2.000 Centner Eisenerze Ull(t an letzterem Orte zugleich 600 Centner Sclnvefelkiese gewonnen. Eine Ver-Werthung dieser Erze bat noch nicht stattgefunden. Von den bestehenden 3 H o c h o f e n war nur jener in Schmiedeberg durch Wochen im Betriebe und mit dem Aufschmelzen alter Eisenerzvorrathe be~ schaftigt. Aus 13.489 Centnern Eisenerz wurden mit Holzkohle 3.630 Centner Frisch-r°heisen im Wertlie von 12.705 fl. und 491 Centner Gussrobeisen im Werthe von 2.209i/j, fl. erblasen. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Eisenerze vvurden bei Aussicht eine starkere Verhiittungim Jahre 1870 um 39.588 Centner mehr, als im Vor-jalire gewonnen. Auch die Schurflust hat sich diesem Minerale \vieder, und zwar namentlich im 0stliclien Theile des Pilsener politischen Bezirkes, im erholiteren Masse zuge\vendet, 'vah)'scheinlich in Folge der Geriichte von der beabsichtigten Errichtung eines 8>‘ossen Eisenwerkes bei Zbirow. Bei der Boh e i se n erzeu gu n g ergab sich ein Ausfa 11 von 13.230Centnern &egen das Vorjahr, ungeachtet dessen, dass ein neuer Hochofen bei dem Eisenwerke ”°romislic der Stadtgemeinde Pilsen vollendet und in Betrieb gesetzt vvorden war. ^ e*'anlassungen fiir diesen Biickgang der Production vvaren, dass der au die Prager Eisenindustrie-Gesellschaft verpachtete graflich Sternberg’sche Hochofen zu Bras eUier Beparatur unterzogen werden inusste, und desshalb bloss 34 Wochen im (>aiige gevvesen ist, dass ferner ein Hochofen des Sedlecer Werkes vvegen Bau-^ligkeit nach fiinfvvochentlichem Betriebe ausgeblassen \verden musste und dass der ^fstlich Auersperg'scbe Hochofen zu Griinberg eben auch nur durch 19 Wochen ^trieben wurde. Da die zum regeren Betriebe erforderlichen Herstellungen mittlenveile erfolgt sind, so ist im Jahre 1871 ein giinstigerer Erfolg umsomehr zu erwarten, a^s der seit Jahren stillgestandene fiirstlich Metternichsche Hochofen zu Plass 'v>eder angelassen vverden soli. Der Durchschnittspreis des Boheisens, welcher sich fiir 1869 auf A- 79 kr. berechnete, ist iibrigens im Jahre 1870 auf 3 fl. 59 kr. herabgesunken. Zur Verscbmelzung der Erze gelangte lediglich Holzkohle zur Venvendung Utl(l verarbeiteten die meisten Hiitten nur eigene, innerhalb des Berghauptmann-Schaltsbezirkes gewonnene Erze; nur der Hochofen zu Božmital bezog den grosseren ^heil des Erzbedarfes von im Prager Bcrghauptmannschaftsbezirke gelegenen Berg-^Uen und der Hochofen zu Bras verhiittete neben in diesem Berghauptmannschafts- bezirke gewonnenen 13.258 Ceninern Eisenerz auch noeli 26.016 Centner andere inlandische und 29.547 Centner auslandisehe (bairische) Erze. iegenden Naclraeisungen wurden verschmolzen: 41percentige Erze mit 12-4Cubik-Fuss\ /Holzkohlen-Aufwand > fiir einen Centner Roheisen. Nacli den voi in Bras . . . Klabavva . . , 31 y> Tt „ is 99 Horomislic . . . 26 r> 99 n 17 Božmital . . . 29 v> JI „ 20-5 99 Griinberg . . . 22 y> n » 22-9 99 Sedlee . . . 27 y> JJ w 24 99 Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Im unmittelbaren Berghaupt-mannschaftsbezirke liat die Eisensteinerzeugung abermals, und zwar gegen das Jahr 1869 um 18.031 Centner im Werthe von 1.861 fl. 53 krn. zuge' nomraen. Dieselbe vertheilte sich auf die einzelnen Werke, wie folgt: Eisenerz- fiirderung Geldvverth Mittel- preis Centner fl. kr. kr. Eisenwerk Hermansthal 14.330 1.197 65 83/4 n Bosahiitte 14.522 4.603 54 31»/« M Bansko ........ 87.661 13.149 15 15 n Hammerstadt 9.766 1.980 20*/<» 99 Hedwigsthal ...... 5.650 932 25 16 */a JJ VVrischt in Mahren des Briin-ner Damenstiftes .... 1.900 570 30 Summe . 133.829 22.432 59 168/i° Hierzu muss bemerkt werden, dass, wahrend die erstheze.ichneten Eisen\verke ihre Eisenerze selbst verschmolzen, das Briinner Damenstift die Eisensteini’ an molzen, tlieils an die Einlosungshiitte zu Brixlegg in Tirol verkauft; ein ziem-foh bedeutender Rest Iagert nocli auf den Erzhofen und sieht seiner weiteren Verwendung entgegen. Die Er z ge wi n nun g bat sich gegen das Vorjahr mehr als verdoppelt, U|id \venn diese Ge\verkschaft die technischen Schwierigkeiten beseitigt haben \vird, Reiche der Darstellung des Kupfers in der Hiitte bisher hindernd imWege standen, lSsst sich bei dem reiehen Bergsegen, welcher zu Gebote steht, ein rasches Empor-Wiihen dieses Unternehmens er\varten. Die Rosettenkupfer-Produetion hat bei diesem Werke im Jalire 1870 nur im geringen Umfange stattgefunden, und es bat dieselbe nur 106 Ctr. erreiclit. Bohmen- Berghauptmannschaft Prag. Eine Pr o dueti on a n Kupfer 0(lerKupferer/,en hat nicht stattgefu n den, indem die im Berghauptmannschafts-tazirke bestehenden dreiKupfererzbatie im Jahre 1870 ausser Betrieb standen. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogeu. Die Kupfer vi triol-Erzeugung 'st um 133*69 Centner im Werthe von 1.438 fl. 14 krn. zuriickgeblieben, und Sc“eint der niedere Verschleisspreis desselben gegen jenen des Vorjahres die Ursache hiervon zu sein. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Bei gleichgebliebenem Durch-Schnittspreise von 6 fl. 50 krn. per Ctr. hatte sich die Kupfervitriol-Erzeugung um Ctr. gehoben. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Wie im Jahre 1869 beschriinkte Slch auch im Jahre 1870 die gesammte Bergbauthatigkeit auf Kuplererz im unmittel-1'aren Berghauptmannschaftsbezirke nur auf den Betrieb einiger Freischurfe. Mahren. Berghauptmannschaft Olmtitz. Dem Betriebsstillstande des Kupfer-ei'zbergbaues am Schelnberge bei Tischnowitz lag insbesondere Mangel an Betriebs-^apilal zu Grunde. e) Blei. (Hi er zu Tabeli en VII. 6 und IX 7, 8.) Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die nocli im Vorjahre bestan-^e,len Sehurfbaue bei Neumarkt vvurden wegen ihres unguiistigen Erfolges 8^nz aufgegeben, und der eine verliehene Bergbau auf silberhaltiges Blei bei ^eiri ng |iefei.te im Jahre 1870 keine Erze. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Die beim Blei- und Zinkwerke (les Ludwig Kuschel zuFeistritz erzeugten Bleierze wurden in dem daselbst neti errichteten Ofen verschmolzen, wobei 800 Centner Blei im Geldwerthe von 9.600 fl-gewonnen wurden. Nacb den bisberigen Erfahrungen mnss ein Hauptaugenmerk a ut' die Verbesserung derErzaufbereitung gerichtet \verden, da die stark zinkiscben Erze bei mangelhafter Aufbereitung kurze Ofen-Campagnen z ur Folge baben. Beim Bleibergbaue zu Petzl im Bezirke Liclitenwald vvurden keine Erze ge-wonnen, da man sicb nur mit ausgedehnten Schurf- und Tagarbeiten bescbaftigte. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. An Bleierzen (Scblicben) wurden erzeugt: im Jahre 1870 . . . 91.917 Centner imWerthe von 739.705 fl „ „ 1869 . . . 96.779 „ „ 770.186 „ daher im Jahre 1870 weniger 4.862 Centner im Werthe von 30.481 tl. Von den im Jahre 1870 erzeugten Bleischlichen entfallen 9.623 Centner im Geldwerthe von 54.462 fl. auf das ararische Werk Raibl I. Der Grund fiir die Abnahme der Blejerzeugung ist im Allgemeineu in dem herrschenden Arbeitermangel zu sucben, zum Tbeile auch im letzten langen und strengen Winter, iudem \vegen Unzugiingliclikeit vieler Gruben deren Betrieb dar-unter leiden und die Aufbereitung sistirt vverden musste. Die Gesammterzeugung der Bleiscbliche vertheilte sich auf das Gebiet der Bezirkshauptmannsebaft Klagenfurt..............mit 823 Centnern, „ „ „ Volkermarkt .... „ 1+.725 „ n n „ Villacb...................„ 74.248 „ » « » Spittal ....................... 287 „ n n n Hermagor..................„ 1.834 „ Von den erzeugten Schliclien wurden gewonnen: imBleiberger Bergreviere .... 56.902 Centner. „ Raibler n .... 16.171 „ Bleiburger „ .... 9.600 „ Kappeler n .... 5.126 „ „ Paternioner „ .... 1.116 „ der Rest in den anderen Bleibergwerken, als: Matschiedl-Alpe Windisch-Bleiberg ... 822 „ Jauken . . 384 „ Kolm ... 287 „ Rudnigalpe ... 58 „ VVindische Hohe ... 40 n Sammlliche in Karnten gevvonneneBleischliche werden imLande grosstentlieils ln Flammofen, dami auch in den amerikaniselien Gebliiseiifen (Bossie’scben Oefen) Zu Bleiberg verhuttet. Die Reinblei-Erzeugung betrug: im Jalire 1870 . . . 58.101 Centner im Werthe von 853.452 fl. „ „ 1869 . . 63.589 „ 898.932 „ s°mit itnJahrel870 weniger 5.488 Centner im Wertlie von 54.480 fl. Der Grund des Riickganges der Erzeugung vvurde bereits bei den Eržen an-gegeben. Von dem im Jalire 1870 erzeugten Reinblei siad 5.701 Centner bei dem arari-schen Berg- und Hiittenwerke Raibl I producirt worden. Die Gesammt-Bleierzeugung vertbeilte sich: auf die Rezirkshauptmannschaft Villae.li . . . mit 47.750 Centnern, „ „ „ „ Volkermarkt. „ 9.004 „ „ „ „ „ Hermagor . „ 871 n n n » Klagenfurt . „ 476 Ul'd nacli Revieren: auf das Bleiberger Bergrevier....................mit 37.103 Centnern, „ „ Baibler „ ....... 9.927 „ n n Bleiburger „ n 5.997 „ „ „ Kappeler „ n 3.007 „ „ „ Paternioner „ „ 719 „ "alirend der Rest auf die Werke Matschiedl...................................mit 846 Centnern, Windisch-Bleiberg . . •......................„ 476 „ Windisehe Hiihe.................................... 26 „ entfiillt. Zur Erzeugung des im Jalire 1870 ersclimolzenen Reinbleies wurden ^•2955/12 Cubik-Klafter Flammholz, 1.558 Centner Braunkoble (zu Miss) und 9.104 ^ubik-Fuss Holzkolile (bei den Rossie’schen Geblaseofen zu Bleiberg) verwendet. Die Zalil der Bleiflammofen betrug im Jalire 1870 61, somit wieder um ^'Veniger als im Jalire 1869, was von der fortschreitenden Coucentrirung der ^triebsanstalten im Bleiberger Bergreviere herriibrt. Die Flammofen standen mit griisseren oder kleineren Unterbreehungen im ®etriebe, vvahrend der zum Kratzselimelzen bestimmte Halbhocliofen des Werkes ^eibucg ausser Betrieb stand, nachdem die zum Sehmelzprocesse praparirte Kratze in ^ammofen zu Gute gebracht vvurde. Ueber den Betrieb der Rossie’sclien Geblaseofen, liber deren Vortheile und Nachtheile, \vird sich auf den Venvaltungsbericht fiir das Jalir 1868 (Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik, XVI. Jahrgang, 4. Heft) bezogen. Der Absatz des Reinbleies, \velehes wegen seiner Weichheit und Reinbeit Selii' beliebt ist, fand bis Ende des Jabres 1870 den fiir die einzelnen VVerke er- wiinschten, nach Vertragen geregelten Absatz: bei den Werken der Bleiberger Berg-werks-Union blieben jedoch mit Ende 1870 nocli 10.077 Centner 52 Pfund und bei dem ararischen Werke Raibl I 3.710 Centner Blei am Lager. Es war im Anfange des Gegenstandsjahres der Bleimarkt lebbaft und hieli diese erfreulielie Lebhaftigkeit bisAugust an; die inFolge des deutsch-franzosischen Krieges eingefiihrten Preiserbohungen be\virkten aber einen totalen Riickschlag-■vvesslialb sicli auch der Verkauf gering und der schliessliche Vorrath so hoeh her-ausstellte. In Folge dieser Preiserhiihung wurden circa 15.000 Centner freindes Blei fiir die Mennige- und Glatte-Fabriken eingefiihrt. Durcb die seither eingetretenen Preissermassigungen des ararischen Reinbleies diirfte der Vorrath in Raibl seinen Absatz gelunden haben, wahrend die Bleiberger Bergwerks-Union durcb Enverbung von Gliitte-, Mennige-, Presskugel-, Bleirohren- und Schrottfabriken ihren Bleivorratb zu vervverthen, das sichere Mittel gefunden haben wird. Das in Karaten gewonnene Reinblei wird ausnahmslos im Lande verarbeitet. Unter den karntneriscben Bleibergwerken hebt sich besonders das Wel'^ Schafler- und Grafensteiner-Alpe empor, ebenso gewinnt wieder das Blei-bergwerk Bleiburg an Bergsegen; andere Werke, \vie z. B. Brand und Zebar, Kol m und besonders die Baue der Bleiberger Berg\verks-Union haben schone Hoffnungeu fiir die Zukunft, indem man gegenwartig mitZu- und Unterhauen, in Bleiberg auch mit dem rasch vorwarts schreitenden Kaiser Leopold-Erbstollen ernstlich sich be-schaftigt. Auch \verden die Bergwerke auf der Obier unter der gegenwartigen Verval-tung sicher einer besseren Zukunft entgegen gelien. Bei den meisten Werken haben sich die Verhaltnisse im Jahre 1870 gegen das Vorjahr nicht wesentlich geiindert. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Das einzige noch inBetrieb stehende Bleibergwerk, das gewerkschaftliche Knappouše, Bezirk Laibach, bat den Abbau fast ganz sistirt, und erzeugte im Jahre 1870 nur 433-32 Centner Schliche und 274-65 Centner Blei, somit noch weniger als imVorjabre. DieBlei-Producfioi1 Krains, vvelche vor noch nicht langer Zeit eine nicht unbedeutende war, sinkt vo° Jabr zu Jahr, so dass die ganze Erzeugung bald nur in der kleinen Bleimenge besteben wird, vvelche als Nebenproduct bei den krainischen Zinkhiitlen Sagor und Johannesthal gewonnen wird. Die nachfolgenden Aus\veise liefern ein theilweises BilddiesesRuckganges, welcher nicht bloss in den ungiinstigeren Verschleisspreisen, sondern vielmehr in den eigenthumlichen Gebirgsverhšiltnissen seine Vreranlassung hat, vermoge \velcher die in den Gailthaler- (Kohlen-) Schiefern aufsitzenden Gange der Teufe zu sich immer weniger ergiebig enveisen. In den Jahren 1861—1870 stellte sich die Bleigewinnung in Krain wie folgt: Im Jahre Bleige\vinnung Geldwerth Mittelpreis 1861 5.045-00 Centner 80.754-41 tl. 16 00 fl. 1862 3.188-00 „ 49.758-55 „ 15-60 „ 1863 2.760-00 „ 35.930-23 „ 1301 „ 1864 3.057-00 „ 38.356-61 „ 12-54 „ 1865 2.325-00 „ 26.084-18 „ 11 22 „ 1866 2.611-00 „ 32.615-51 „ 12-49 „ 1867 2.019 00 » 25.064-94 „ 13-04 „ 1868 955-92 „ 11.488-24 „ 12 06 „ 1869 758-94 „ 9.159-26 „ 12-06 „ 1870 506-19 6.000-84 „ 11-83 „ Von der letztjahrigen Erzeugung, der niedrigsten seit 1861, entfallen noch 190 Centner auf die Zinkhutte von Sagor und 41-54 Centner auf Johannesthal, 'vo iibrigens in den neueroffneten Galmeigruben auch 415-4 Centner Bleierze Sewonnen wurden, ihrem Mittelpreise (a 29-28 kr.) nach zu urtheilen, wohl nur v°n einem niedrigen Metallhalte. Der zweite krainischeBleibergbau, jeuer zu Marein,\velchervon der Schmidi -schen Concursmassa an I)r. Oscar Pongraz uberging, war auch im Jalu-e 18 <0 gefristet, da die kostspielige Gewaltigung der Grube ein grosseres Capital erfordert, 'yelches sicb uberhaupt lieber den mehr und mehr aufbliihenden Kohlenbergbauen *uwendet. Kustenland. Berghauptmannschaft Laibach. Das Kiistenland hat keine tieferen als die Kreide-Schichten, und besitzt daher auch keinen Bergbau auf Bleierze, Reiche in den Alpan fast ausschliesslich der obereu Trias und den Gailthaler-, selte-Iler den alteren Schieferschichten angehoren. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Der 5.600 Fuss iiber der Meeresflache im Bezirke Meran liegende Schneeberg war einst Zeuge grosser bergmannischer Thatigkeit, \velche den Abbau der im Glimmerschiefer auftretenden silberhaltigen ^eierze bezweckte. Der Bergbau erstand in der zweiten Halfte des 15. Jahrhunderts, kam bald in hohe Blute und wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts aufgelassen, weil die damaligen Bergbau - Techniker die reicheren Erzmittel als abgebaut betrach-teten, und die Sclnvierigkeiten der Aufbereitung minderhaltiger Erze nicht zu bannen yermochten, vvahrend ihnen andererseits fiir die auftreiende Zinkblende keine Ver-wendung bekannt war. Spiiter nahm das Aerar die Erzgewinnung wieder insoferne auf, als es, um der Hiitte ln Brixlegg die nothigen bleiischen Zeuge zum Silberhutten-Processe zuzufiihren, den alten Bergbau zwar nicht wieder aufnahm, aber doch die Aufbereitung der auf Halden ziemlich reichlich vorkommenden Bleierze veranlasste, und nebenbei auch die Zinkblende gevraun, vvelche tlieils bei der Hiitte in Klausen verschmolzen, Iheils mit grossenFrachtkosten an die zuAchenrain in Nord-Tirol damals belindliche Srapische Messingfabrik abgeliefert \vurde. Erst der neuesten Zeit und dem scharfen Blicke eines genialen, in osterreichi-Sphe Dienste getretenen sachischen Bergmannes (Constantin Freiherrn v. Beust) J 1 schien es vorbehalten zu sein, die Aufmerksamkeit auf die iim Schneeberge massen-liaft auftretenden Erzlagerstiitten z ti lenken, was sofort die Ueberlagerung des Erz-revieres mit Freisehiirfen und einen so rege n Betrieb der letzteren zur Folge hatte, dass die k. k. Berg- und Hiittenvenvaltung in Klausen bereits im April 1871 in der Lage \var, unter Vorlage von den Giingen und Lagern entnommenen, vielver-sprechenden Fundwahrzeichen um Verleihung von 32 Grubenmassen aufBlei-erze und Zinkblende ansuchen zu konnen, welclie sowohl hoffnungsreiche Theile des alten Bergbau-Terrains, als auch Erzlagerstiitten im noch unverritzten Gebirge zu occupiren bestimmt sind. Die beziigliehen bergbehordiichen commissionellen Amtshandlungen konnten aber wegen der hohen Lage des Bergbaues erst in den Sommermonaten vorgenom-men werden. Durch die Haldenkuttung wurden im Jahre 1870 13.986 Centner bleiische Pochgange, beim Betriebe und bei der Ausrichtung der Freischiirfe 19.320 Centner bleiisch-blendige Setzerze gewonnen. Bei dem im Privatbesitze befindlichen Bleibergbaue in Silberleiten und ani Feigenstein betrng im Jahre 1870 die Forderung an Bleierz 2.341 Centner, und wurden in der lliitte aus 2.698 Centnern Bleierz 1.584 Centner Beinblei dar-gestellt, eine Erzeugung, \velche beim Berge und bei derHiitte schon seit Jaliren nur wenig differirt. Die in Sud-Tirol befindlichen 2 Bergbauunternehmungen auf Bleierze waren nicht im Betriebe; gegen eine derselben wurde wegen ruckstandiger Massengebiihren die Execution durcbgefiihrt und der Bergbau bei der exeeutiven Versteigerung um einen Gulden anMann gebraeht, \vahrend bei der anderenUnternehmung das ein-geleitete Concurs-Verfahren noch nicht zu Ende gefiihrt ist. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. In der Erzeugung von Bleierzen ist keine \vesentliche Veriinderung vorgegangen, ehenso hat sich auch der Stand der hierbei beschaftigten Arbeiter nur um 7 Mann vermindert. Bohmen. Berghauptmaunschaft Pilsen. Die Bleierzeugung ergab gegen das Vorjahr eine Verminderung um 280 Centner; der Verschleisspreis blieb sich gleich. C) i\ickel und Kobalt. (Hierzu Taltellen VII. 7 und IX. 9). Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Der im Jahre 1868 eingestellte Betrieb des Schladininger Privat-Berg\verkes auf Nickelerze \vurde aucli im Jahre 1870 nicht \vieder aufgenommen. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Auch die letzten finanziellen An-strengungen der Leoganger Gewerkscbaft, ein reichlicheres Vorkommen von Nickelerz in ihren verliehenen Lagerstatten anzufahren, wurden von keinem Erlolge gekriint. Die Erzforderung sank im Jahre 1870 aul' 877 Centner, wahrend sie im y°rjahre nocli nahezu 3 000 Centner betrage n hal te; daher vvar aueh die Hiitte nur ln der Lage, 87 Centner Nickelspeise — gegen 283 Centner im Vorjahre — dar-zUstellen. Der beim letzten Gewerkentage gelasste Beschluss, das Werk zu verkaufen, konnte bis zur Stunde nicht ausgefiihrt werden. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen, Uie verminderte Erzeugiing ^ei'Nickelerze um 32 3 Centner diirfte von den širmeren Anbriichen her-r>ihren, vveil in den Grubenbetriebs-Verhiiltnissen keine \vesentliche Veriinderung eingetreten ist. Bei der Erzeugung der Nickelspeise bat sich sowohl in der Produetions-^enge, als im Arbeiterpersonale ein Zuwaebs ergeben; es wurden namlich 12 Centner im Werthe von 211 fl. mehr erzeugt und hierbei 12 Manner, 11 Weiber und vier Kinder mehr vervvendet. Wegen der erzielten geringeren Erzeugung wurden im Jahre 1869 die dabei ^schaftigten Arbeiter bei denSilbererzen mit aufgenommen. g) Zimi. (HierzuTabel 1 en Vil 8. und IX. 10.) Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Uie Erzeugung anZinnerzen lst um 9.106Centner zuruekgeblieben und wurden hierltei um sieben Mann weni-8er beschiiftigt. Ebenso wurden an Zinnmetall 69-28 Centner im Werthe von 5-770fl. 18krn. weniger erzeugt, und z\var inFolge des eingestellten Betriebes dreier ^•'ivat-Bergbaue in Schlaggemvald. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Der Zinnerzbergbau warununter-brochen im Betriebe. Die seit Jahren bei dem Graupener Zinnvverke betriebenen ^offnungsbaue zur Aufscbliessung des uralten Miickenberger Bergbaues baben zvvar •■Och zu keinem positiven Resultate gefiihrt, es stebt aber das eine Ort bereits unter **er daselbst befindlichen grossartigen Binge und wird im Jahre 1871 ein Durch-schlag mit Sicberbeit erwartet. In Zinnvvald wurden 1.S00 Centner Zwitter erhaut Ul|d S89 Centner Wolframerz im Wertbe von 2.209 11. durch Auskuttung alter Halden ge\vonnen. In Graupen wurden 12.024 Centner Zvvitter und nebenbei Centner Kupfererz im Werlbe von 37 fl. erbaut. Bei dem Zinmvalder Bergbaue \varen 13 Manner und bei dem Graupener ^ Manner und 13 Kinder beschaftigt. Die Zinnerzeugung betrug inZinn\vald 23 Centner im Werthe von 1.840A. Ut,d in Graupen 401-4 Centner im Werthe von 33.793 fl., sonaeh um 162-27 ^entner im Werthe von 12.826 fl. mehr, als im Jahre 1869. Das Zinmvalder Zinn und 263-10 Centner des Graupener Ziunes wurden im ^dande und 138-30 Centner des letzteren in das Ausland abgesetzt. Das Zinnwalder Zinn hatte einen Mittelpreis von 80 fl. und das Graiipener von 84(1. 43 km. DerDu rchseh ni tts preis betrug daher beinahe 84 fl., sonach um 3 fl. w en iger, als im Vorjahre. h) Zink. (Hierzu Ta bellen VII. 9 und IX. H.) Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Die Z i n k e r z e r z e u g u n g bei den Bau zu Feistritz und Uibelbach betrug...................... 2.000 Centner, zu Petzl............................................................. 7.008 » zusammen.................... 9.008 Centner, und bat gegen das Vorjahr (13.069 Centner) um 4.0G1 Centner abgenommen; ebenso ging der Verkaufswerth um 104 kr. per Centner zuriick, daher der £>e" sammtwerth derErzeugung eingegen das Jalir 1869 um 3.205fl. 20 kr. geringerenvar- Ursache der geringeren Erzeugung ist, dass bei ersterem Werke Vorbauten zur Untersuchung der Teufe in Betrieb gesetzt wurden und man bei letzterem Baue, wie erwahnt, sicb mehr auf Schurfarbeiten verlegte. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. An Zinkerzen (Galmei unu Zinkblende) wurden erzeugt: im Jabre 1870 .............. 76.863 Centner, iinWerthe von 50.593 fl- „ „ 1869 98.461 „ „ „ „ 64.670 * daher im Jahre 1870 weniger 21.596 Centner im Werthe von 14.077 tl- Hiervon entfiel die Erzeugung von 10.454 Centnern auf das ararische Werk Raibl I. Die im Jahre 1870 gewonnenen Zinkerze vertheilten sich auf die Bezirkshauptmannschaft Villach mit . . . 69.265 Centnern, „ „ „ Hermagor mit . . 7.500 „ , und zwar „ das Bergrevier Bleiberg mit.................. 47.790 „ „ » » Baibl „ 21.075 „ „ Bergwerk Jauken „ 7.500 „ „ „ n Rudnigalpe mit......................... 500 „ Der Ausfail gegen das Jahr 1869 erklart sich aus dem Umstande, dass sich das Zinkerzvorkommen bei dem Galmei- und Bleiberg\verke Jauken immer mehi' erschopft, indem die dortigen vormals erzreiclien Halden bereits ausgekuttet sind und jetzt nur mehr eine Art Nachlese gehalten wird. Die Zinkerze in Bleiberg und Raibl brechen neben den Bleierzen ein, sie bilden demitach daselbst einen Nebengewinn, auf der Jauken aber bildet der Galmei den Hauptgewinn und die sparlich vorkommenden Bleierze den Nebengevvinn. In Karnten findet keine Verhiittung von Zinkerzen statt: dieselben werden nach Sagor und Johannesthal in Krain, dann nach Ivanec in Kroatien ausgefiihrt und dort verhuttet. Moglicher Weise diirfte es vielleicht in Balde dahin kommen, dass mit Keut-schacher Kohle in einer gunstig situirten Hiitte an der Siidbahn in Kiirnten 'verngslens die Bleiberger Zinkerze verschmolzen vverden; dermalen bietet die neu ausgebaute Eisenbahnstrecke Tarvis-Laibach der Verfracbtung der Railtler Zinkerze einen namhaften Vortbeil. Die Zinkerze auf der Jauken werden stets rascli abge-fiihrt; in Bleiberg und bei Raibl l sind jedocli mit Schluss des Jahres 1870 namhafte Vorrathe am Lager geblieben. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Die nur auf Vervvendung billiger Brennstoffe basirte Zink-Production bat seit 1863 bis 1868 einen raschen Aufscbwung genommen, scheint aber seither leider im Riickgange begriffen, vvie aus der fol-genden Uebersicbt zu entnehmen ist. Im Jabre Zinkgewinnung Geldvverth Mittelpreis 1863. . . 4.620 00 Ctr. . . .46.410 00 6.. . . 10 tl. 04-6 kr., 1864. . . 6.263-00 „ . . . 78.392-61 „ . . . 12 „ 51-5 „ 1865 . . 9.996-36 „ . . 107.360 00 „ . . . 10 „ 73-9 „ 1866. . .12.493-21 „ . . 159.320 40 „ . . . 12 „ 751 „ 1867. . .16.941-45 „ . . 218.254 77 „ . . . 12 „ 26-5 „ 1868. .* .17.587-00 „ . . 213.112-00,, . . .12 „111 „ 1869. . .17.356 00 „ . . 215.605-00 „ . . .12 „42-2 „ 1870. . .15.421-37 „ . . 182.008-06 ,, . . . 11 „ 20 0 „ Von der letztjahrigen Summe entfallen 8.581-37 Centner im Werthe von 103.148 6. 6krn. aufdasL. KuschePsche Montanvverk Johannesthal und 6.840 Centner im Werthe von 78.860 6. auf das gevverkschaftliche Koblenwerk Sagor. Es ist im Vergleiche zum Vorjaln-e bei dem einen, vvie bei dem anderen der genannten Mon-tanvverke ein Riickgang bemerkbar, vvelcher bei dem letzteren durch die niedrigeren Halte der aus Bleiberg bezogenen Erze sicli erklart. Johannesthal versieht sich Iheilvveise auch mit krainischem Galmei, vvelcher in den alten Bleigruben zunachst dem Werke gevvonnen vvird. Diese Erz-Production blieb zvvar etvvas hinter jener des Vorjahres zuruck, erreicbte aber immerhin 3.553-6 Centner im Werthe von 2.459 6. 68-5 krn., vvas geniigend von der regen Thatigkeit zeigt, vvomit man betlissen ist, den Hiitteiibetrieb betretfs des Erzbezuges mbglichst sicher zu stellen. Der im Gegenhalte zum Vorjahre um 62-5 kr. per Centner zuriickgegan-gene Zinkpreis (Mittelpreis) hat den Productenvvertb zvvar um nieht vveniger als 0-638 6. 35-5 kr. herabgedriickt, demungeachtet ist docb nicbt zu besorgen, dass die krainiscbe Zinkindustrie, vvenn die Preise nicht nocb bedeutender vveichen, ernstlicb Ijedrobt sei, da, vorzugsvveise in Sagor, nur das schlechleste Koblenklein, somit das billigste Brennmaterial fiir die Zinkgevvinnung vervvendet vvird. Tirol. Berghauptmanunchaft Hall. Bei der ararischen Haldenkuttung a m Schne e berge vvurden im Jabre 1870 1.374 Centner blendige Pochgange und 2-236 Centner Blende-Stuffvverk gevvonnen, und bei Ausrichtung der Freischurfe ^^0 Centner Blende-Stuffvverk gefordert, vvelche Production zur Verbuttung bei den ararischen Werken in Brixlegg oder Klausen bestimint ist. Beirn Si I beri e it e nerBlei- und Galmei-Bergba ue betrug dieErzeugung aro Berge 4.263 Centner Galmei, imd dieHiittelicferteaus verschmolzenen 4.435 Centnern Erz 1.288 Centner Beinzink, \velche Productions-Ziffer, so\viebeim Blei, seit Jahren sich vollig gleich bleibt. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die Gabegottes-Zink- und Bleierz-Zeehe bei Biimerstadt blieb im Jahre 1870 ganz ausser Betrieb; sie \vird voraus-sicbtlich vor Eroffnung der bereits im Bau begriflenen mahrisch-schlesischen Central-balin aucli niclit in Betrieb kommen, \veil die ungeniigenden Communieations-Mittel die Herbeischaffung der erforderlichen Betriebsmittel, sowie die Abfubr der Prft' duete sebr erschweren und vertheuern. i) \Yisiniith. (Hierzu Tabeli e n VII. 10 und IX. 12.) Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Wismutlierz-Gewin-n ung \veist bei einer Vermehrung der Productions-Menge um 387 92 Centner in dei Werthziffer gegenuber jener des Vorjahres den bedeutenden A u s f a 11 von 228.013 fl-38 km. nacb, vveleber theils, wie bereits erwahnt, in der Geringhiiltigkeit del erbauten Erze, theils aber in der bisher zu hoch gegriffenen Bewerthung derselben seinen Grund hat. Die Zalil der bei der Wismutherz - Gewinnung beschaltigte11 Arbeiter bat sicli um 4 Personen vermehrt, dagegen ist die WismuthmetaH-Erzeugung sowobl der Menge als aucli dem Werthe nacb, wenn aucli unbedeuteno. zuriickgegangen. Bohmen- Berghauptmannschaft Kommotau. An C h I o r w i s m u t h wurde das unbedeutende Quantum von 0 5 Centnern im VVerthe von 104 tl. als Nebenproduct in der Zinnhiitte zu Graupen gewonnen. k) Antimon. (Hierzu Ta beli e n VII. 11 und IX. 13.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. f)er einzige unbedeutende Antimonbergbau in Maltern hat wegen schon fr liber eingetre-tener Vertaubung der Lagerstatten aucli im Jahre 1870 keine Ausbeute geliefert- Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Bei der Erzeugung von A n ti- monerzen ist eine Zunalime von 307-47 Centnern im Werthe von 505 A’ 68 krn. und von 8 Arbeitern, dagegen bei dem A n timo n m e ta II e ein Abgang von 5-54 Centnern im Werthe von 92 fl. eingetreten. Die beziigliche Grube befindet sich noch in der Ausrichtung, und soli dort demnachst zur Ge\valtigung (leS Tiefbaues eine Dampfmaschine aufgestellt werden. Bohmen. Berghauptmannsehaft Pilsen. Bei \vesentlicli gestiegenen Preisen (der Centner Antimon regulus stieg von 28 fl. (les Vorjahres auf 44 fl. 15 kr.) und sehr reger Naehfrage wurde dem Betriebe d er einzigen Antimonerzgrube der Schonber-ger Gewerkschaft bei Milesehau mehr Aufmerksamkeit zugevvendet; die Erzeugung blieb z\var ziemlich gleich, aber die Belegschaft wurde von 49 auf 156 Kopfe erhoht, 'im die notbigen Ausrichtungsbaue zu forciren. Die Schurfbaue bei Kfic im Bezirke Kralovvitz hatten bis nun kein Besultat. Die Preise des Antimons waren durcbaus bober als im Jahre 1869, vvahrend der Absatz wieder ausnahmsios ins Ausland stattfand. I) Arscnik. (Hierzu Ta beli e n VII. 12 und IX. 14.) Salzburg. Berghauptmannsehaft Hall. In den Bergbauen des Arsenik\verkes Rothgiilden wurden im Jabre 1870 6.481 Centner Erze ge\vonnen und ist diese Erzeugung gegen das Vorjahr nur um 224 Centner zuriickgeblieben. Die Hiitten-Production dagegen ist bedeutender, um 540 Centner Arsenik gesunken, da sie nur 689 Centner im Wertbe von 6.555 fl. 83-5 krn. betragen bat. Bohmen. Berghauptmannsehaft Kommotau. Der Arsenikkies-Bergbau bei Pleil \var mit 6 Mann belegt und lieferte 2.050 Centner Arsenikkies imWerthe von •*12 fl. 50 krn., wovon 1.400 Centner nach Freiberg verkauft wurden. Bei Ausbrucb des deutseb-franzosiseben Krieges vvurde der Betrieb dieses Bergbaues jedoch ein-gestellt, weil der Verkebr auf der Annaberg-Freiberger Bahnstrecke gestort war Und der Arsenikkies iiberhaupt keinen Absatz mehr fand. Bohmen. Berghauptmannsehaft Kuttenberg. Das Ar senik iver k in Rie-s en ha in stand wegen Mangels an Absatz nicht im Betriebe und es besehriinkte sieh die ganze Erzeugung auf 15 Centner in denTagmassen zu Gang niichst Kutten-^erg gewonnener Erze im Werthe von 30 fl., welche im Handel als Sehvvabenpulver 'orkommen. m) Schwefel und Schnefelkies. (Hierzu Tabeli en VII. 13 und IX. Ib, 16.) Krain. Berghauptmannschnft Laibach. Die Schvvefelkieserzeugung, welebe in Krain nie von Bedeutung war und im Jabre 1869 aucb nur 24 Centner im Werthe von 2 11. 40 krn. lieferte, vvurde im Jahre 1870 ganzlich aufgegeben. E is en vitri ol wird in Krain nur bei der Kupferhiitte in Seofie ais Nebenpro-duct der Cementation gewonnen. Es ist also dieser Industriezweig mit der genannten Kupferhiitte erst neueren Ursprungs, und ist es um so erfreulicher, dass der Absatz dieses Productes anhiilt, wie aus der bezijglicben Erzeugung der letzten 4 Jahre tervorgeht; diese betrug namlich: im Jahre 1867 . . . . 1.215 Centner Eisenvitriol im Geldwerthe von . 2.187 fl' „ , 1868 .... 4.815 „ „ „ . 8.667 „ , „ 1869 .... 6.735 „ , „ . 10.776 , m » 1870. . . .5.270 „ „ „ . 8.432 , Die kleine Ahuahme in der Erzeugung des letzten Jahres beruht auf denselben Griinden, \vie die Abnahme, welche in der Production von Rosettenkupfer nachge-\viesen wurde. Kustenland. Berghauptmannschaft Laibach. Im Kiistenlande, \vo ehedem beim Vitriohverke zu Sovignaco hei Pinguente alljahrig ein /.iemlich bedeutendes Quantum von Eisenvitriol erzeugt wurde, hat nach der im Jahre 1867 erfolgten Auflassung des genannten Werkes kein weiterer Versuch stattgefunden, ein Vitriol-\verk zu etabliren, obgleicli das hierzu nothige Rohmaterial keines\vegs erschopft ist. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Das geringe Quantum von 35 Centnern der in Siid-Tirol gewonnenen Schwefelkiese kommt als Streusand in Handel. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Ein auf S e h w e i'e I k i e s e verliehener Bergbau im Bezirke St. Johann hat im Jahre 1870 zwar eine Ausbeute von 3.100 Centnern Erz geliefert, dieselben finden aber ihres vorwiegenden Kupferhaltes we-gen in der Biirgsteiner Kupferhiitte ihre weitere Verwendung und sind daher in d(“n Productions-Tabellen mit den Kupfererzen nachgewiesen worden. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. An Schwefelkiesen wurden um 8.656 Centner im Werthe von 4.603 fl. 59 krn. weniger erzeugt, dage* gen an Potte — Nebenproduct beiderVerhiittungderKiese — 293 Centner imWertbe von 1.321 fl. mehr gevvonnen, so dass der wahre Ausfall am Geldwerthe nur 3.282fl. 59 kr. betragt. Die Sch\vefel-Production bat um 2.022 Centner im Werthe von 7.260 fl. abgenoinmen, ebenso \vurde Eisenvitriol, um 7.352 Centner im Werthe von 6.805 fl., weniger erzeugt. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Die S c li w e f'e 1 k i e s - Erzeugung wurde von den Edlen von Stark‘schen Erben \vieder in Angriflf genommen. Bei minderem Begebre wurden von Eisenvitrol gegen das Vorjahr vveniger um 3.230Centner erzeugt; der Durchschnittspreis berechnete sicli mit 1 fl. 18 krn . gegen 1 fl. 11 kr. im Jahre 1869; es hat demnach der Preis des Eisenvitriols bei den Mineralwerken dieses Bergliauptmannschaftsbezirkes eine Erhohung um 7 kr. erfahren, welche Zunahme 6-3 Percent des Mittelpreises im Vorjahre betragt. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Auf Sclnvefelkiese besteben 2 Werke, namlich jenes des Rudolf Manger bei Fischersthal, welehes jedoch ausser Betrieb sich befindet, und das Lukawitzer Schwefel- und Minerahverk der fiirstlicb Vincenz Auersperg'schen Erben nacl>st Chrudim. Der ge\vonnene Schwefelkies wird daselbst in Oefen gebrannt, daraus Sdnvefelsiiuere gewonnen, die Riickstiinde auf der Halde ausgelaugt und die Lauge z« Vitrini verkocht. Bisher wurden 2 Gattungen von Oefen angewendet. In dem gevvohnlichen Ofen (Schachtofen) ist der Betrieb ein continuir-licher. Der nene, patentirte Ofen liat einen Schlitz fiir das anfzuschiittende grobgernahlene Erz, welches zur Rostung gelangen soli, und einen Verthei-lungstriiger, welcbem dann die Triigereisen in alternirenden Abstanden folgen, so dass das Erz gezvvungen ist iin Zikzak durch den Ofen auf einem moglichst langen Wege /u fallen; auch sind gusseiserne Riichsen mit versehliessbaren runden Oeflf-nungen zum Einlassen der niitbigen Verbrennungsluft und zum erforderlichen Rei-n'gen der Zwischenmime der Erztrager vorhauden, sowie eine ZieholTnung and ein zum Anheizen dienender, einfugbarer Jtost. Behufs regelmassiger Speisung des Ofens sind geriflelte Walzen in einem Kasten angebracht, die von einer kleinen Ipferdekraftigen Dampfmascbine in Bewegnng geset/.t \verden. Die aus letzterem Ofen gewonnenen Rostgase, bestehend 111 circa 8—10 Percent schwefeliger Saure, dann 90 Percent Stickstoff und unzer-setzter atmosphariscber Luft, gelangen durch ein langeres Kiihlrohr aus der Flug-sWbkammer in die Bleikammern behufs vveiterer Oxydation zu Sclnvefclsaure-%drat. Die Vortheile dieses patentirten Gersdorfschen Roslofens gegen den ge\vohn-lichen sind folgende: 1. Abrostung der 35—45 Percent Sch\vefel haltenden Erze auf 1—2 Percent Sclnvefelgehalt, somit grosstmoglicbste Ausniitzung des im Kiese enthaltenen Schvvefels, 2. genaueste Regulirbarkeit der Aufscbiittung, dann des Eintrittes der Ver-^renuungsluft, und in Folge dessen 3. moglichste Dichtigkeit der Rostgase, welche zur erfolgreicben Erzeugung v°n Scbwefelsaure erforderlich ist, und endlich 4. um 30 — 40 Percent erhiihtes Ausbringen an Scbwefelsaure gegen den Sewohnlichen Kiesofen. Durcb diesen patentirten Riistofen \vird somit der Schwefelkies beinahe todt Sebrannt, und da bei dem Luka\vitzer Mineralwerke nocb \veitere patentirte Rost-°fen aulgestellt, dagegen der gewohnliche Rostofen abgeworfen werden soli, ist es natiirlich, dass die Vitriolerzeugung von Jahr zu Jabr fallen und endlich ganzlich “ufhoren, bingegen die Schwefelsaure-Erzeugung immer grossere Dimensionen a,|nehinen muss ')■ ') Zur K ii nstd u n i;er-Fa brica ti o n, vvelclie bei diesem Wei'ke glciclifalls eingefuhrt ist, \ycrden als Rohmatcriale 1’hosporite, Koprotithen, Guano, dann Knochen sovvohl roli \vic Sebrannt und verkohlt, zumcist jedoch die Spodium-Abfiille aus Zuckerlabriken verwendet. Diese Holmiuterialien tiaben einen von 30—83 Percent variirenden Gebatt an basiseh-pnos-Pnorsaueren Kali;, der in Wasser untosiieh ist. Um denselben loslieli und sohin fiir die Pflauzen direct assimilirbnr, daher nahrhaft zu maelicn, wird derst-lbc im Vorhaltnisse zum pliosphorsaue-rf“n Kalke mit Schvvefelsaure behandelt und in saueren-phospliorsaueren Kalk vorvvandelt, Statist. Mittheil. XVIII., Jahrg. 4. Heft. i2 , Bei fliesem Werke wurden im Jahre 1870 erzeugt: 24.000 Ctr. Sclrvvefelkiese im Werthe vnn 9.600 fl. 1.900 „ raffinirter Sclnvefel „ „ „ 15.200 „ 12.000 „ gemischter Vitriol „ „ „ 24.000 „ 500 * Caput mortuum „ „ 1.000 „ 16.000 „ Sclnvefelsaure „ „ „ 64.000 „ 14.000 „ Kunstdiinger „ » » 56.000 „ zusammen 169.800 tl. und nachdem die angegebene Erzeugung im Jahre 1869 nur einen Werth von.......................................... 53.200 fl. reprasentirte, so resultirt ein Mehrbetrag von................... 116.600 fl.; wobei jedoch bemerkt vverden muss, dass der VVerth der Producte derKunstdiinger-Fabrication im Jahre 1869 nicht angegeben wurde, welclie iibrigeiis nur gering war, weil hiermit erst versuchsweise der Antang gemacht wurde. Was den Verschleiss betrifft, so wurden vom Vitriol 180 Centner nach VVien, 2.290 Centner nach Briinn, 2.205 Centner nach Prag, 2.040 Centner nach Bielitz, dic iibrige Erzeugung in der Umgegend und in anderen Orten Bohmens abgesetzt. Von Caput mortuum gelangten 296 Centner nach Wien, 153 Centner nach Briinn, die iibrige Menge in Orte der Umgegend und zunachst des Rie-sengebirges. Vom Sch\vefel wurden 99 Centner nach Briinn, 1 d zeigt gegen das Vorjabr eine Zunahme von 217 Centuern der Menge, und von ?98 fl. 25 krn. dem Werthe nach. q) Braunstein. (Hierzu Tabelle VII. 17.) Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Der Braun-stein vvird bloss in einem Tagbruche ain Mieskabr auf der Glockleralpe in der 'niieren Breitenau, wo er nesterartig im Kalke vorkommt, und z\var wegen der hohen Lage bloss wahrend einiger Sominermonate gewonnen, im Wintcr aber iiber die Schneegelifinge mittelst des Sackzuges an die Fahrstrasse des Podinggrabens ^erabgeschafft zur weiteren Verfuhrung theils in die Gegend von Molln, wo er zur Tijpferglasur verwendet wird, theils nach Wien. Die Ausbeute hat schon seit einigen Jahren abgenommen und ist aucb im •Jahre 1870, in \velchem sie sich nur auf 50 Centner belief, gegeniiber jener des Vor-Jahres um 85 Centner oder 62-9 Percent geringer ausgefallen. Der Geldwerth (30 fl.) ist hinter dem vorjiihrigen um 118 fl. 50 kr., daher Verhaltnissmassig noch mehr, namlich um 79-8 Percent zuriickgeblieben, weil von dem an entlegenert Absatzorten erzielten und mit betrachtlichen Transportkosten ^elasteten Erliise fiir dieses minder reine Product am Erzeugungsorte nur der geringe Durchschnitts-Verschleisspreis von 60 krn. resultirte. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Die im Jahre 1870 erzeugte Braun-steinmenge von 950 Centnern erreicbte fast die Htilie der vorjahrigen Produetion. Uebrigens ist auch dieses Mineral nur als Nebenproduct der oberkrainischen Eisen- 12» steinge\vinnung zu betrachten, und wird wegen dessen weniger reinen Beschaffen-heit auch nur als Flussmittel bei der Hochofen-Manipulation vervverthet. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Braunsteinerzeugung bat sich um 950 Centuer im Werthe von 1.400 11. vermin d e rt, umi fanden bierbei siebeu mannliche Arbeiter weniger Besehiiftigung. r) Graphit. (Ilicrzu T a h e 11 c VII. 18.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Dureb die Anbeimsagung des Baues bei St. Marein ist eine Graphitvverks-Unternehmung in Abfall gekommen. Die iibrigen neun Unternehmungen haben im Jahre 1870 eine Erzeugung von 12.390 Centnern Graphit ausgewiesen, woruuter 1.077 Centuer unreinei' und zu verkauflicher Waare noch nicht geeigneter Rohgraphit inbegriffen sind, welcher inverschiedenenFreisehiirfen ge\vonnen wurde.Dierestliehen 11.313Centner Graphit stammen aus den verliebeuen Bauen ber, und es bestand dieses Quantum nur zu einem winzigen Tbeile, niimlich mit 156 Centnern, aus einem verkauflichen Rob- oder Natura! grap h it, die ganze iibrige Menge aus durch Pochen und Schlammen raffinirtem Producte. Im Ganzen genommen ist die Grapbiterzeugung fast auf gleicher Hohc geblieben. DasMinderergebnissgegeniiber demVorjabre betriigt nur434Centner oder 3-4 Percent. Beim Gesammt-Geldwerthe von 15.758 tl. 5 krn. belauft sich der ganze Unterschied zu Gunsten des Vorjalires gar nur auf 24 tl. 97 kr. oder 015 Percent, weil im Jahre 1870 der durchschnittliche Loeal-Versehleisspreis von 1 tl. 271 krn. per Centner sieli um 4 kr. bober gestellt hat. Nacli der Productions-Menge berechnet sich die durchschnittliche Jahres-leistung eines jeden einzelnen der bei denGraphitvverken venvendeten 77 Arbeiter mit 161 Centnern Graphit. Im Hinblicke auf die mit einigen Freischiirfen in der Gegend von Miihldorf, Voitsau, Dappach, Thumritz, Wollmersdorf, Elsern, Drosendorf und Autendort erzielten neuen Aufschliisse, von denen mehrere bald zur Verleihunggelangen diirtten, lasst sieli in nachster Zukunft wieder eine Vermehruug der Graphit-Production erwarten. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die schon imVorjahre bemerkte Z uuah me der obersteierischen Graphitgewinnung machte im Jahre 1870 weitere Fortschritte; denn die gesammte, von Privativerken erzielte Graphitge\vinnung betrug 28.185 Ctr. (zu den Preisen von 77 krn. bis 2 tl. oder zumMittelpreise von 80-82 krn.) im Werthe von 22.780 H. 57 krn., ergab sonach eine Zunahme in der Menge um 7.885 Centner oder um 38-3 Percent, und im Gesammtiverthe um 5.291 d-37 kr., wobei sich der Mittclpreis um 5-33 kr. niedriger als im Vorjahre stellte. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. An dec siidlichen Abdachung dec °stlicheix Auslaufer des Radlgebirges ini Bezirke Mahrenberg tceten Gcaphit-e*nlagecungen auf, vvelche seil eiaigen Jahcen besehucft wurden und im Gegen-standsjahce die Verleiliung von 4 einfackcn Gcubenmassen zur Foige hatten. Dec Gcapbit ist mindec rein, jedoch zur Vecfectigung feuerfester Ziegel umi Geschicce gut vecwendbar. Von dem gesehlammten Gcapbit wurden 200 Centner an dec thalabwarts ^ V2 Stunde entfecnten Eisenbahnstation Fresen um den Mittelpceis von 1 tl. 20 kcn. pec Centnec abgesetzt. Karaten. Berghanptmannschaft Klagenfurt. Dec in keinec besondecs guten Qualitat vockommende Gcapbit Kacntens findet nuc beschrankten Absatz und ^ecwendung, dahec dessen Eczeugung riieht stack betrieben wicd. Es wucden im Jabce 1870 . . 470 Centnec im Werthe von 1.17S tl. „ „ 1869 . . 734 „ „ „ 2.649 „ s°mit im Jahce 1870 wenigec.............................. 284 Centnec im Wecthe von 1.474 tl. erzeugt. Dec einzige Eczeugungsoct ist Klammbecg im Gebiete dec Bezirkshaupt-mannscbaft Villach. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Bei dem im Bezirke VVosecitz neu ei'tstandenen Gcapbitbecgbaue wucden 4.000 Centner im Werthe von 800 tl., bei rwendung von 27 mannlichen und 10 weiblichen Acbeitern eczeugt. Dec doctige ^•‘opilit kommt in Glimmerscbiefer voc, und es ist die Aufbeceitung desselben im ®chlammapparate wegen des annahecnd gleichen specitischen Gewichtes des Gca-Phits mit dem Glimmer selu* scliwiecig, wesshalb das geschlammte Pcoduct dem v°Hkommen gereinigten Gcaphite im Pceise naehsteht. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Dec Betrieb des Grapkitbergbaues beschrankte sich noch immer auf' Aufschlussarbeiten. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenherg. Wenn auch die Gcaphiterzeu-£llng im u nmi t tel b are n Bezirke gegen jene im Becgcommissariatsbezirke Verschwindet, so ist doeh ecsiehtlicb, dass die Schurfungen im Taboreč Kceise von Erfolg wacen, indem beceits eine Vecleihung stattfand und die Eczeugung binnen benigen Monaten die Ilbhe von 8.018 Centnecn erreichte; die Gesammterzeugung lm Becgcommissariatsbezirke hingegen betrug 341.697 Centnec, dahec im ganzen ^erghauptmannschaftsbezirke 349.713 Centner. Naclidem im Jahce 1869 nuc 279.393-48 Centner eczeugt wurden, so ecgibt sich eine Mebceczeugung von D-121 -93 Centnecn, wovon auf den unmittelbarenBerghauptmannschaftsbezick 7.998 Bentner, auf den Becgcommissariatsbezirk 62.123-93 Centner entfallen. j Die obige Erzeugung verlheilt sich auf nachstehende Gevverken: im u n m i 11 e 1 b a r e n Berghauptmaiinschaftsbezirke: Erzeugung W'erth Durchsclinittspreis Josefa Kristen 18 Centner 13 fl. SO kr. — fl. 75 kr. Kaufmanu & Comp. 8.000 „ 4.000 „ — „ — „ SO ,, Summe 8.018 Centner 4.013 fi. 50 krn. — fl. 50 krn. im Bergcommissariatsbezirke: Mugrauer Insassen . . 10.037-11 Centner 45.361 fl. 59 kr. 4 fl. 50 kr. Krumauer Gewerkschaft 70.000 5.950,, - „ — „ 8 „ Ant. Hofbauer & Comp. 3.000 1.200 „ — „ — „ 4 ,. Prokop-Ge\verkschaft 265 530 ,, - „ 2 „ — Egger & Comp. . . . 116.886-30 170.227 „ 41 „ 1 „ 45 „ Weichselner Gewerschft. 600 900 „ — 1 „ 50 „ Fiirst Scbvvarzenberg . 9S.712 51.008 „ — ,. — „ 53 Dr. Adam 200 400 „ — „ 2„ - » Jos. Nevveklowsky . . 45.000 22.500 ., - „ — „ 50 „ Summe. 341.697-41 Centner 298.077 fl. — kr. — fl. 87 kr. Im Ganzen . 349.715-41 Centner 302.090 fl. 50 kr. — fl. 86 kr. Der erzeugte Graphit im unmittelbareii Berghauptmaiinschaftsbezirke liegt uoch a dem Lager und muss raffinirt vverden. Der Graphit im Bergcommissariatsbezirke geht zumeist auf der Moldati und Elbe nach Deutscbland und England. Mahren. Berghauptmannschaft Olmtitz. Die Graphitwerke, vvelche ihre Pro-duction im Jahre 1869 um 49 Percent erhohten, Hessen im Jabre 1870 in ihrem Aufschwunge \vieder autlallend naeh, indem sieindiesem.Iahrenurum 1.889 Centner. das ist um 3-7 Percent mehr erzeugten, als im Vorjahre. Von der ganzen Production waren 40.841 Centner geschlammter und 9.638 Centner roher oder rohgepochter Graphit, ersterer imDurchschnittswerthe von 1 fl. 53 krn., letzterer im Durchschnitts-wertbe von 72-6 krn. Davon \vurden 32.879 Centner geschlammter und 6.817 Centner gepochter und gesiebter, in Summe also 39.696 Centner Giaphit im VVerthe von 56.385 fl. ins Ausland abgesetzt. s) Alauii. (Hierzu Ta bel len VII. 19 und IX. 18). Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Bei dem Alaunvverke in Parschlug vvurden mit 19 Mannern 1.935 Centner Alaun zum Preise von 6 fl. 25 krn. und im Werthe von 12.093 fl. 7S krn. gewonnen, sohin eine Zunabme in der ftleiige um 421 Centner Alaun, im Preise um 25 kr. und im Gesammtwerthe um 3.009 fl-erzielt. Steiermark Berghauptmannschaft Cilli. Die beim Alaumverke zu Steieregg ■m Bezirke Eibiswald stattgefundeiie Erzeugung betrug 2.635 Centner, ist somit gegen die im Vorjahre ausgewieseuen 3.409 Centner um 774 Centner zuriiek-geblieben; aucli der Mittelpreis bat sich um 1 fl. per Centner vermindert, daher aueli der Geldwerth um 8.053 fl. zuriickblieb. Zu dieser Erzeugung wurden 93.525 Centner Klein- und Scliieferkoble ver-"endet, wovon 351/, Centner auf einen Centner Alaun entfielen. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Von dem im Jahre 1870 wieder in Betrieb gesetzten Alaunscbieferbergbaue des Johann Urfus & Comp. bei Hloupetin wurde fiir das Jalir 1870 eine Erzeugung von 250 Centnern im Wertbe v°n 12 tl. 50 krn. nachge\viesen. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Al aun m ineral-Erzeu-Sung ist um 57.950 Centner zuriiekgebiieben, bat aber eine bohere Verwerthung ČJefunden, so dass der Wertb dieser geringeren Erzeugung jenen des Vorjabres um 369 fl. iibersteigt. Die Alaun-Production bat um 4.048 Centner im Werthe von 9-539 fl. abgenommen. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Die Alaun- und Vitriolschiefer-Pro-duction sank gegen das Vorjalir um 134.942 Centner aus dem scbon nngedeuteten (jrunde, weil namlicb bei den boben Koblenpreisen und dem niedrigen Wertbe der kduete deren Erzeugung kaum mehi* lobnend ist. Die Alaun-Production bat sieh unwesentlich geandert; auch der Preis blieb sich gleich. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Das Graf MensdoiTsche Alaunwerk bei Bosknwifz bat im Jabre 1870 um 292 Centner weniger erzeugt, aber durch ver-besserte Betriebseinrichtungen eine bedeutend boliere Productions - Fiihigkeit erlangt. t) Steinkohlen. (Hierzu T a b e 11 e VII. 20.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Die Zalil Jer Unternehmungen auf Steinkohlen (23) ist unverandert geblieben. Von diesen haben erzeugt 100.000—500.000 Centner Steinkohlen: Heinrich Ritter von Drascbe in Griinbach und Klaus 466.823 Centner und die Gebriider Carl und Nikolaus Oesterlein bei Lilienfeld 245.881 Centner. Diesen kam zunachst die Stadtgemeinde Waidbofen an der Ybbs auf den Bauen bei Hollenstein, Pramreith U|id Lunz mit 94.834 Centnern. Eine Production iiber 500,000 Centner hat bei gar keiner Unternehmung stattgefunden. Die gesammte Production au Steiukolilen (864.793 Centner) ist hinter der vorjahrigen /.iemlich betriichtlich, namlich um 156.576 Centner oder 15-3 Percent zuriickgeblieben. Mehr als drei Vierttlieile der ganzen Summe dieses Minderergebnisses kommen ant' Rechnung der Steinkohlenbaue zu Griinbach und Klaus, vvelche iin Jahre 1870 mit grossen Hinderuisseu zu kampfen hatten. Wiederholte Maschinen-briiche am Richardsehacbte zu Klaus hinderten langere Zeil so\vohl die Fiirderung als aucli die VVasserhebung. Auf dem Tiefbaue daselbst ereignete sich ein Wassei'-durchbrueh, \velcher hald den Bau in Frage gestellt liiitte; doch gelang es mit \ ieler Muhe uud grussen Auslagen die Eindammung desselben glucklich zu bewerk-stelligen. Im ausgedehnten Segengottes-Baue zu Griinbach gerieth man in allen Flotzeu auf anhaltende Verdrucke und Vervverfungen. Ausserdem war dureh langere Zeit ein Theil der Mannschaft der Kohlengewinnung dadurch entzogen, dass auf dem Josefi-Baue die Hauptstrecken behufs Einfiihrung der Pferdeforderung ausge\veitet und ausgeziramerte Fiirderstreckenvvegen zu grossen Druckes neu, und zwar zunieist im ganzen Sehrott ausgezimmert, endlich aucb noeh ein Welter- und ein Fahrschutt mit 72 und 112 Klaftern Lange hergestellt \verden mussten. Der Gesammtgeldwertb der Steinkohlen-Production (283.077 tl. 99 kr.) ist nur um 30.035 fl. 68 kr. geringer als der vorjahrige, zeigt daher ein bloss um 9-6 Percent minder giinstiges Resultat, weil dererzielte Durchschnitts-preis von 32-7 krn. per Centner, entsprechend der gesteigerten Nachfrage nach diesein Brennstoffe und in Folge der fast iiberall eingetretenenErhohung der Arbeits-lohne, um durchschnittlich 2'04 kr. ge s ti ege n ist. Da bei allen Steinkohlenwerks-Unternehmungen zusammen 834 Arbeiter beschaftigt waren, so enttallt auf jeden einzelnen Arbeiter als Jahreslei stung eine Kohlengewinnung von 1.036 Centnern oder per Schicht (\v.enu 300 Schichten gerechuet werden) eine Kohlenausbeute von 3-4S Centnern. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Von d«11 oberosterreichischen Bergbauunternehmungen auf Steinkohlen stand jene H*1 Scbwarzenbach nachst St. Wolfgang bei Isehl wegen der in Folge durftigen Kolilen-vorkommens verhaltnissmassig kostspieligen Gewinnung und der gleichzeitig in del nachsten Umgebung mangelnden Nachfrage nach diesem Brennstoffe ausser Betrieb, jene im Pechgraben bei Grossraming aber erzeugte erst in den letzten Woehen des Jahres 1870, nach dem erfolgtenUebergange an andere Besitzer, 1.000 Centnert daher um 2.000 Centner oder 66-6 Percent \v e n iger als im Vorjahre. Der Geldvverth mit oOOtl. stellt sich gegeniiber dem vorjahrigen um 700(1-oder nur um 58-3 Percent geringer heraus, weil es den neuen Unternehniern gelungen ist, einen um 10 kr. hoheren Verschleisspreis von 50 krn. per Centner erzielen. Steiermark. BerghauptmannschaftLeoben. Der Anthracit-Bergbau auf der Werchzirmalpe lieferte im Jahre 1870 11.316 Centner Anthracit zum Preise von 49krn. imGesammtwerthe von 5.544(1. 84 krn., ergab sonacli eine Productions- Zunahme in der Menge um 3.021 Centner, im Preise um 16 kr. und im VVerthe um 2.807 fl. 49 kr. Diese Zunahme ist iibrigens ganz im Einklangi* mit den friiheren jahrlichen Sch\vankungen in den Erzeugungsmengen. Wie schon in friiherenBerichten erwahnt ^urde, findet diese altesteMineralkohle hisher nur beim eigenen fiirstlieh Schvvarzen-herg’schen Hochofen in Turrach Verwendung. Die Ergebnisse der in diesemJahre angebahnteii Versuche wegen anderweitiger Verwendung dieses Brennstoffes sind noch zu g'ewiirtigen. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Steinkohlen wuriien bei folgenden Werken erzeugt: zu Stranitzen der Anna Sagnier im Bezirke Gouobitz . . . 36.247 Centner ebendort, dann zu Oberrotschach und Heiligenkreutz des Ignaz Schleieher im gleichen Bezirke....................... 30.735 „ zu Hrasto\vetz der Josef Tappeiner’schen Erben im Bezirke Windisch-Feistritz................................... 14.800 „ zu Schegagraben der Maurer’scben Erben......................... 6.800 „ und zu Male Doli des Franz Mages, beide im obigen Bezirke, 6,000 „ zu Gonoltitzdorf des Max Frischauer im Bezirke Gonobitz . . 800 „ zu St. Judok des Carl Wehrhan & Comp. im Bezirke Cilli . 800 „ zusammen . . 95.882 Centner. Die Erzeugung blieb somit gegen jene des Vorjahres um 23.243 Centner "nd durch den Riickgang des Mittelpreises um 0-818 kr. aucli im Geld\verthe um 8-779 fl. 4 kr. zurvick. DieUrsache dieses Riiekganges wurde bereits im Abscbnitte iiber die allgemei-nen Ergebnisse des Bergvverkkbetriebes (Seite 4) eriirtert. Hinsichtlich der Nachfrage und der Absatzverbaltnisse liaben sich gegen das ^orjahr keine Veranderungen ergeben. Betreffend die B e tri eb s ei n r i c h t u n gen ist nur hinsichtlich der Forder-hahnen — von welchen die Holzbahnen iiber Tags 140, in der Grube 680 Klafter, die Eisenbahnen iiber Tags 16, in der Grube 47 Klafter betrugen — bei den Holz-tahnen iiber Tags die Abnahme um 622, in der Grube aber die Zunahme von ^•>8 Klafter zu ervvahnen. Arbeiter waren beschaltigt 180 Manner, 39 Weiber und 1 Kind, und fand §egen das Vorjahr eine Verminderung von 51 Mannern, 17 Weibern und 7 Kin-dern statt. Die Schiirfungen aul' Steinkohle liaben, insbesondere in den Bezirken Gonobitz und VVindischgraz, einen Aufschwung genommen, und stehen nebst den bereits gemachten Aulschliissen, von denen einer in Verleihuugsverhandlung steht, 1,1 Kiirze noch weitere zu erwarten. Bohirten. Berghauptmannschaft Prag. Ein besonders giinstiges Re-s u 11 a I lieferte in diesem Bezirke die Steinkohle n-Pr oduction. Dieselbe ist J namlich im Jahre 1870 auf die Hohe von 23,643.490 Centnern im Werthe vou 4,817.100 fl. 89 krn. gestiegen, und hat sicli gegen das Ergebniss des Vorjahres (von 21,031.239 Ceutnern) um 2,592.251 Centner vermehrt. Die in Folge des stetigen Fortschreitens der Industrie zunehmende Nachfrage nach mineralischen Brennstoffen, verbunden mit dem zeitweilig fiihlbar ge\vordenen Kohlenmangel, blieb nicht o h ne Wirkung ant das Steigen der K oblenpreise und ist es den olten ervvahnten Umstiinden zuzusebreiben, dass sicli tur das Ja hi' 1870 der Durcbschnittspreis der Steinkohle mit 20-37 krn. herausstellte, und dass mige-achtet der nur 2,392.251 Centner betragenden Productions-Vermehrung der Vi ertli der erzielten Erzeugung gegen jenen des Vorjahres (von 3,108.079 tl. 66 krn-) um 1,709.021 fl. 23 kr. gestiegen ist. Audi im Jahre 1870 waren die Hauptprodueenten die Werke: Seiner Majestat des Kaisers Ferdinand bei Buschtehrad mit . 5,929.628 Centnern, der k. k priv. Staatseisenbahn-Gesellschaft bei Kladno . 7,575.670 » der Prager Eisenindustrie-Gesellschaft bei Kladno und Rappitz 5,970.986 n________ zusammen mit . 19,476.284 Centnern Forderung, vvornacli auf diese 3 Unternehmungen 82Percent der gesaminten Steni kohlen-Produetion entfielen. Von 100.000-500.000 Centner Steinkohle haben erzeugt: das unter eigener Verrechnung stehende Steinkohlenwerk Seiner Majestat des Kaiseis Ferdinand bei Wotwowitz (224.973 Centner), dann die Werke des Johann Adolpli Fiirsten zu Schvvarzenberg (226.794 Centner), des Grafen Hugo Nostitz (.125.940 Centner), des Freiherrn von Riese Stallburg (418.396 Centnei)« des Eduard Beyer (234.902 Centner) und der Steinkohiengevverkschaft Moravia (226.366 Centner). Von 500.000 — 1,000.000 Centner wurden bei keinem Kohlen-werke gefordert. Von 1,000.000 Centner und dariiber erzeugten die oben beieits als Hauptprodueenten angefiihrten 3 Unternehmuijgen, dann die Steinkohlengeweik schait in Miroschau, deren Erzeugung auf die Hohe von 1,479.226 Centnern ge stiegen ist. Von dem Werthe der gesammtea Steinkohlen-Production entlallt aut jeden der beim Steinkohlen-Bergbaue beschiiftigten 8.899 Arbeiter die Quote 'on 541 fl. 30a/4 krn. Von den beiden, in dem \vestlichen Felde des der k. k. osterr. Staatseisenbahn Gesellschaft gehorigen Gruben-Complexes in der Abteufung begriffenen, zvvei neuen Schachten Bresson und Engerth erreichte der erstere am Jahresschlusse eine Tiefe von 137, der zvveite von 10s/4 Klaftern. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Die Steinkohlen-Production war auf den Bergbau bei Bran da u besebrankt. Es wurden daselbst 5 Mann be schaftigt und 5.605 Centner anthracitischer Kohle im Werthe von 2.101 fl-geM’onnen, vvovon 4.200 Centner im ln- und 1.405 Centner im Auslande Absatz fanden. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. An Steinkohlen vvnrden gegen das Vorjahr um 1,447.489 Centner m e lir g e lord e rt; der Mehrvverth betrug 611.194 fl. An dieser Forderung betheiligten siril audi 11 wohl alter verliehene, aber nacli langerem Stillstande neu in Betrieb gesetzte Gruben. Der Durchscbnitts-V e r s e li 1 e i s s p r e i s an der Grube berecbnete sieli im dahre 1869 mit 17 krn. per Centner, 1870 mit 20 krn., demnacb im lefzteren Jahre um circa 15 Percent bober; die Preise waren besonders gegen Ende des Jabres bedeu-tend gestiegen, der Centner Grosskoble wurde an der Grube mit 40, 45 bis 50 kr. ''erkauft. Ins Ausland \vurden im Ganzen blos 2,607.925 Centner abgesetzt; es ver-blieb demnaeli der bei weitem grossere Tlieil der gewonnenen Koblen fiir den Ver-brauch des Inlandes. Die im Vorjahre erhobeneu Besclnverden der Umwohner der Kolilengruben 'yegen Nicblbedeckung ihres Bedarfes an Kohle liaben sicli niclit erneuert, \veil die Betreffenden, dem gegebenen Rathe folgend, sieh rechtzeitig an die Gruben ge-wendet hatten und dalier anstandslos belriedigt vverden konnten. Wenn die Industriellen des Inlandes in ahnlicher Weise vorgehen und lni riclitigen Zeilpuncte fiir die Beistellung entsprechender Kohlenvorrathe sorgen kiinnten, so vvare zu erwarten, dass die Klagen uber Kohlennotb bedeutend seltener, wenn niclit ganz versch\vinden wurden. Bei den Gruben des Radnitzer Bergrevieres, welche mit den entsprecbenden Arbeitskriiften jedenfalls eine \veit hohere, als die bisherige Forderung erzielen kiinn-*e,i, mussten im Laufe des Sommers und auch walirend des Herbstes 1870 vvegen Mangel an Absatz niclit wenige Ar bei ter zeitlicb entlassen w e p d e n; in den VVinterinonaten war dann freilich die Nachfrage eine hdclist drangende, aber Ir>an batte sicli mittlervveile ins Ausland um Absatz umsehen miissen und war nun genothigt, dort eingegangene Vrerbindlicbkeiten einzuhalten und die inlandischen, spat sicli meldenden Kauflustigen abzuweisen. Es wifrden iibrigens zum Zwecke der kunftigen Erhohung der Kobienforde-•'ung mannigfache Vorkelirungen getroffen. Die Abteufung mebrerer Schachte in yerliehenen Grubenfeldern kam zur Vollendung, wahrend an anderen Orten solche in AngrifF genommen vvurde; zur Forderung oder Wasserhebung wurden viele neue Idampfmaschinen aufgestellt; Ausrichtungsbaue wurden eingeleitet und fortgesetzt und auch liber Tags wurde mit namhaften Kosten die Herstellung von Taggebiiuden Und Verbindungsbalinen unternommen. Die Schurfarbeiten zur Erforschung des Verhaltens der bekannten Fliitze in grosserer Teufe wurden eifrig fortgesetzt, Tiefbohrungen bei Liehn, Kosolup, dann nordvvestlicb von Kasniau waren ununterbrochen im Gange, wahrend andere, 80 z. B. eine Bohrung bstlicli von Mantau mit 128 Klaftern Teufe und eine solche v°n 100 Klaftern bei Kasniau, die Fortsetzung der Fliitze in der Teufe bereifs c°nstatirt liaben. Von den im Vemvaltiingsberiehte fiir 1869 speciell beriihrten Tiefbauan-lagen wurden jene des westbohmischen Bergbauvereins bei Lielin auf 81 Klafter* J und des Dr.Pankraz bei Niirschan auf 74 Klafter niedergebracht, die Arbeiten im fiirstlich Thurn-Taxis’schen Schachte (Gemeinde Skurnian) begegneten dagegBI1 leider so vielen Hindernissen, dass die Fortsetzung des Abteufens unmoglich ge' worden ist. Mit dem Schaehte des vvestbohinischen Bergbauvereines wurde das hangentle Fliitz in 77 Klafter Teufe mit 42—48" Machtigkeit und vorziiglicher Qualitat erreicht; dasselbe vvird nun ausgerichtet. Hinsicbtlich des im vorjiihrigen Berichte besprochenen W ec h se I f i e l> erS \velehes in der Gegerid um Niirschan herrscht, sei liier angedeutet, dass es der In-tervention der Bergbehiirde endlich gelang, ein energischeres Eingreifen der politi-schen Behorde zu erzielen. DieEntscheidung der ersteu Instanz, erllossen imOctober 1870, lautete auf die Verpflichtung des Besitzers zurTrockenlegung der, alsUrsache des Fiebers von der Sanitatsbehorde bezeichneten, Fischteiche; dagegen wiirden mehrere Becurse erhoben, welche zur Eutscheidung bei der Statthalterei in Pi'ag erliegen. Da durch den Fortbestand der, von einsichtsvollen Oekonomen olmediess langst verurtheilten, Teichwirthschaft das offentliche VVohl so selir gefahrdet ist, die Urbarmachung und Bebauung der Teiehgriinde dem Besitzer aber unzweit'elliatt einen weit hoheren Nutzen abwerfeu wird, so steht zu erwarten, dass diese Fragc endgiltig zu Gunsten der Bewohner dieser Gegend und somit auch zu jenem deI' Montan-Industrie ausgetragen werden wird. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Eine Steinkoblenerzeu-gung fand im Jahre 1870 nur im unmitteibaren Berghauptmannschaftsbezirke statt und bestand in 3,371.8(52 Centuern im Werthe von .... 736.028 fl. 92 krn., somit um. . . 322.859 Centner „ „ „ . 98.383 „ 77 » m e lir als im Vorjahre. Von der ganzen Steinkohlenerzeugung entfielen auf die Baue: des Fursten Schaumburg-Lippe in Sehwadowitz . 1,S00.000 Centner, „ Freiherrn v. Silberstein in Schatzlar .... 1,107.374 „ der Gebriider Miiller in Schatzlar.........................i>61.874 * des Budolpb Manger in Schatzlar............................ 138.155 „ der Frančiška Pfeifer in Badowenz................... 26.400 „ des Johann Goder in Wernersdorf..................... 12.251 „ von Pfeifer und Rzeliak in Wustrei.................. 12.055 „ des Wilhelm Volkci in Qualisch...................... 8.595 „ „ Freiherrn von Kaiserstein in Starkstadt . . . 3.258 „ „ Karl Burdych in Zbumik................................... 1.000 „ „ Heinrich Mastny in Red\vies................................ 500 „ „ Franz Stupka in Slana ..................................... 400 „ zusammen . . . 3,371.862 Centner. Von der Erzeugung des Fursten Schaumburg-Lippe in Schwadowitz wurden nach Kiiniggratz 531.265 Centner, nach Pardubitz 76,284 Centner, auf del1 I Strecken von Pardubitz bis Triibau 82.084 Centner, ,von Pardubitz bis Prag ^2.693 Centner, auf den Stationen der siidnorddeutschen Verbindungsbahn 197.327 Centner, naeh Trautenau 263.232 Centner, zum Betriebe der siidnorddeut-schen Verbindungsbahn 140.824 Centner abgesetzt, der Rest aber in der Um-gegend verbraucht. Von der Erzeugung bei den Unternehmungen des Freiherrn v. Silberstein, der Gebriider Miiller und des Rudolf Manger im Schatzlarer Reviere wurde abge-fiihrt, und zwar: per Aehse naeh Trautenau 209.000 Centner, nach Marschendorf ISO.000 Centner, nach Arnau 180.000 Centner, per Eisenbahn zum Betriebe der siidnorddeutschen Verbindungbahn 166.000 Centner, dann aul' den einzelnen Stationen derselben Balin bis Reiehenberg 326.000 Centner, auf der Streeke Par-dubitz-Kotzen 20.000 Centner, auf der Streeke Kolin-Iglau 46.300 Centner, endlich •>ach Preussisch-Schlesien 86.000 Centner; der Rest fand seine Vcrwendung fiir eigene Regie, sowie fiir den Localbedarf. Die Erzeugung der anderenBaue deckte den Localbedarf, nur Heinrich Mastny Ulld Franz Stupka liaben die erzeugte Kohle zum Brennen des miteinbrechenden Kalksteins, welcher als Diinger in dieser Gegend gesucht ist, verwendet, und hierbei 10.300 Centner gebranuten Kalk im Werthe von 600 fl. erzeugt. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Dem P r o d u c t i o n s - R ii c k g a n g e der Steinkohlenbergbaue liegt in erster Reihc ausser der regeren Thatigkeit bei den Aufschluss*- und Vorrichtungsbauen im mahrischen Theile des Ostrauer Reviers voi‘ziiglieh der friiher erwahnte, durch den deutsch-franzosischen Krieg herbei-gefulirte Arbeitermange! zu Grunde. Im Rossitzer Reviere dagegen bat theils die §egen sonst um 2 Monate friiher erfolgte Einstetlung des Betriebes der miihrischen Zuekerfabriken (welche in den Monaten Februar, Marz, April und Mai des Jahres 1870 gegen dieselbe Periode im Vorjahre bei der Segengoltes- und Gegentrumm-Zeehe in Rossitz allein einen Verschleissausfall von 300.000 Centnern mit sicli lJrachte), theils der in der Franzisca-Zeche zu Padochau zu Anfangs Miirz 1870 cpfolgte Wasserdurchbruch (welcher eine ganzliche Einstellung der Kohlenforde-rung verursachte und nach dem Einbau stiirkerer Pumpen und drei neuer Dampf-kessel erst gegen Ende October desselben Jahres gevvaltigt \verden konnte), endlich auch der Umstand nachtheilig eingevvirkt, dass die Briinn-Rossitzer Bahn in den letzten Monaten des Jahres 1870 nicht geniigerule Betriebsmiftel zur Fortschaftung des fortzuschaffenden Kohlenquantums zur Disposition hatte. Doch ist der letzt-^ezeichnete Uebelstand durch eingehende Reorganisationen von Seite der Bahn-Vei'\valtung noch vor Ablauf des Jahres behoben \vorden und in dieser Beziehung v°i’aussichtlich kein weiteres Hemmniss zu besorgen. Die Enveiterung der Vorrichtungsbaue bat die Rossitzer Rergbaugesellschaft 'n die Lage versetzt, bei einer entsprechenden Arbeiterzahl schon derzeit monatlich ^00.000 Centner Steinkohle und daruber zu fiirdern. Die hochste St e i nkohl e n-Pr o du ctio n bat, wie im Vorjahre, die eben-Senannte Gesellschaft erzielt, welche aus der Segengottes- und Gegentrumm-Zeche 1,800.124 Centner und aus der Franzisca-Zeche ISO.498 Centner, zusammen also | 1,950.622 Centner gefordert bat. Ueber 1 Million Centner haben die Kohlenvverke des Freiherrn v. Rothscbild und der Kaiser Ferdinands-Nordbahn bei Mahrisch-Ostrau, dann die Kohlenvverke der Actiengesellsehaft der Innerberger Hauptgevverk- sehaft bei Zbeschau und Oslaivan und der Liebegottes-Steinkohlengevverkschaft bei Zbeschau gefordert. Die von Max Drucker in den Besitz der Ferdinandi-Steni-kohlengevverkschaft iibertragene Ferdinandi-Zeche bei Ritschan blieb in ibrer tuf das Jahr 1870 mit 56.057 Centnern angegebenen Forderung vvegen ungewohnlich starken Wasserandranges um mindestens 30.000 Centner gegen das Vorjahr zuriick. Die Coaks-Erzeugung, welche im Jabre 1869 715.178 Centner lieferte, beziflferte sich im Jahre 1870 mir auf 627.512 Centner im Wertbe von 305.553 tl-90 krn. Davon vvurden 179.352 Centner iin Werthe von 91.469 tl. 52 krn., 'voZU 361.426 Centner Kohlen verbraucht wurden, im Rossitzer Reviere, dagege« 448.160 Centner im Werthe von 214.084 tl. 38 krn., ivozu 705.699 Centner Kohle« verbraucht \vurden, im mahrischen Theile des Ostrauer Reviers erzeugt; daraus ergibt sicb im Durchselmitte tur das Rossitzer Revier eiu Kolilenverbraucb vo« 2 Centnern und ein Verschleisspreis von 51 krn., fiir das Ostrauer Revier dagege« ein Koblenverbrauch von 1'57 Centnern und ein Verschleisspreis von 47-7 krn. tu1' den Centner Coaks. Mit der Briquettes-Fabrication befasste sich im Jabre 1870 nur die Kaiser Ferdinands-Nordbahn, \velebe beim Heinrichschacbte nachst Mahrisch-Ostrau aus 228.677 Centnern Staub- und Kleinkoble 217.062 Centner Briquettes erzeugt und dieselben mit 33 krn. per Zoll- oder 37 krn. per Wiener Centner loco Bahnhof Ostrau venverthet hat. Sehlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die Production von Steinkohle« hat abermals, und zvvar um 823.384 Centner zugenommen; denn vvahrend im Vor-jahre angeblicb 14,766.371 Centner gefordert vvorden sind, bat das Jahr 1870 eine Erzeugung von 15,589.755 Centnern aufzuvveisen. Es scheint jedoch, wie sciion friiher beruhrt vvorden ist, dieses Plus aucb noch hinter der ricbtigen Ziffer zuriickzustehen, vvorauf schon die um 763 Kopte verrnehrte Zahl der Bergarbeiter hindeutet. Man \viirde vvohl der Wahrheit naher kommen, wenn man die gesammte Steinkohlen-Production in runder Ziffer mit 16,000.000 Centner und den Durch- schnittspreis statt mit den resultirenden 24 krn. mit 26 krn. loco Grube annehme« mochte. Die in der heziiglichen Tabelle entlmltene Steinkohlen-Production vertheilt sich auf nachbenannte 10 Producenten, und zvvar haben gefordert: 500.000 —1,000.000 Centner: die erzherzogliche Kammer in Teschen bei der Gabrielenzeche in Karvvin.......................................... 618.663 Centner* „ Zwierzina’schen Erben in. Polnisch-Ostran..................... 913.273 „ Eugen Graf Larisch in Petersvvald.....................................940.677 n 1,000.000 un<1 dariiber: die Paehtung der fiirsterzbisehoflichen Gruben in Orlau-Lazy . 1,303.004 Centner, fiirst Salra in Polnisch-Ostrau.................................. 1,379.991 ,, die Paehtung der freiherrlich v. Rothschild’schen Gruben in Dombrau und Orlau................................. 1,138.677 „ Johann Graf Larisch in Kamin......................................1,800.954 „ Freiherr v. Rothschild am Jaklovvetz und in Hruschau ... 1,872.763 „ Johann Grat' Wilczek in Polnisch-Ostrau.......................... 2,233.071 „ die a. p. Kaiser Ferdinands-Nordbahngesellsehaft in Michalko- witz, Polnisch-Ostrau und Hruschau.......................... 3,088.682 , Auch die Erzeugung an Coaks bat sich im Jalire 1870 um etwas gehoben; denn sie betrug im Ganzen ...... 626.507 Centner, daher gegen das Vorjahr per.........................................584.752 „ mehr um............................................................. 31.755 Centner. Von dieser Coaks-Erzeugung en t tal len: das bei der graflich E. Larisch’schen Grube in Peterswald bestehende, von der InnerLerger A ct ie n g es e 11 s c ha 11 erkaufte Coaksofe n-Etablisse- ment 89.732 Centner a 62-77 kr. . ............................ 56.330 fl. - kr., au< die graflich J. Lariseh’sche Coaksofen-Anlage in Karwin 58.006 Centner a 56 kr......................................... 32.483 , 36 , auf die graflich Wilczek'sclie Coaksofen-Anlage in Polnisch-Ostrau 225.869 Centner a 56 kr....................................... 126.486 „ — n auf die Coaksolen-Anlagen der a. p. Nordbahn in Hruschau 30.393 Centner a 47 kr......................................... 14.284 „ 71 „ auf die fiirstlich Salm’sche Coaksoien-Anstalt in Polnisch-Ostrau 109.024 Centner a 43-1 kr...................................... 47.044 „ 18 „ a"f die freiherrlich v. Rothschild’schen Coaks-Anstalten am Jaklo- wetz und in Hruschau 113.483 Centner a 41-9 kr. ... 47.539 „ 95 „ Die Coakspreise der z\vei letzten Etablissements sind fiir die eigenen Eisen-"erke berechnet. Bei den Steinkohlenwerken waren mit Einschluss des Aufsichtspersonales beschaftigt: •niJahrelS?© . . . 7.250 Manner, . . 522 Weiber,.........................27 Kinder, •m Vorjahre . . . .6.487 „ . . 459 , 51 daher um................ 763 Manner und 63 Weiber mehr und um 23 Kinder weniger, als im vorangegangenen Jahre. Es ist hiermit ein sicherer Be\veis fiir die zunehmende Ausdehnung des Steinkohlenbergbaues gegeben. Die Mehrzahl der zugewachsenen Bergarbeiter kam aus Galizien, welche Jtsdoch, was Ausdauer und Anstelligkeit bei der Arbeit betrifft, sich mit den einhei-m'schen nicht messen konnen, was zur Folge hatte, dass eine nicht geringe Anzahl der ersteren bereits wieder abgekehrt ist. u) Branukohlen. (Hierzu Tabelle VII. 21.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. U|lter den 10 in diesem Lande bestehenden Bergbauunternehmungen auf Braunkoble haben 100.000 —S00.000 Centner erzeugt die 3 Werke des Berg\verkseigen-thiimers Heinricli Bitter v. Drasche zu Hardt bei Gloggnitz (382.166 Centner), zu Grillenberg bei Pottenstein (362.067 Cenlner) und zu Thallern bei Maulern (369.000 Centner). Bei sammtlichen Bergbaucn wurden 1,245.599 Centner, dalier um 26.022 Centner oder 2-04 Percent weniger erzeugt, als im Vorjalire; dagegen bat der Gel d w er tli dieser Productiou von 251.321 fl. 65 krn. jenen des Vor-jahres um 15.648 fl. 30 kr. iiberstiegen, woraus sicli ein Zuvvachs von 6'6 Percent ergibt, weil der allgemeine Durchschnittspreis (von 20'1 krn. pul Centner) sich um 1-6 kr. geli obe n bat. Das Minderergebniss in der Kolilenerzeugung riihrt last ausscbliesslicb von den Braunkoblenbauen in Zillingdorf und Licbtenworth lier, und bat seine Ursache in dem Mangel an Arbeitern (33 gegen 54 im Vorjalire), weil ein Theil in FoIge der stattgefuiidenen Werbungen nach Ungarn abgeiogen ist. Die Steigerung des Kohlenpreises war eine Folge der Erhiihung der Arbeits- lohne. Auf die bei allen Braunkohlenbergbauen besehaftigten sammtlichen 47S Arbeiter vertheilt, ergibt sich aus obigerProduction als Lei s tun g jedes einzelnen derselben eine Kohlenausbeute von 2.622 Centnern per Jahr und von 8-74 Centnern p er Scbicbt. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Von de11 drei oberosterreichiscben Braunkolilenunternebmungen ist jene in VVildshut \vegen Ausbaues der bisber erschlossenen Kohlenmittel ganzlicb ausser Betrieb gestanden, und diirfte kaum \veiter fortgesetzt werden; die beiden iibrigen geboren deni Ilaus-ruck-Kolilenreviere an und bat eine derselben in dem einzigen dazu gehorige" Doppelmasse bloss 1.500 Centner Koblen lur den eigenen Bedarf erzeugt. Es dalitir last die ganze fiir Oberiisterreich ausgewiesene Braunkoblenerzeugung von 3,785.240 Centnern ein Ergebniss des Betriebes der Wolfsegg-Traunthaler Koblenvverks-Actiengesellscbaft, und z\var ein s e lir giinstiges, weil sie jene des Vorjabres um 601.741 Centner oder um 18-9 Percent iibersteigt. Nocli gunstiger stellt sich das Verbaltniss in Bezug auf den Gesammt-G e 1 d-vvertli von 608.404fl. 53 krn., welcber gegeniiber dem vorjabrigen eineVermeh-run g um 205.747 fl. 52 kr. oder 51-1 Percent zeigt, wahrend sich der erzielt« Durchschnittspreis (von 16-06 krn. per Cenfner) um 3-46 kr. erhohte. Eine noch grossere Steigerung als die Productiou bat derAbsatz dieser Kohle'1 erfabren, denn mit Schluss des Jahres sind fast um 100.000 Centner weniger m’ Vorrathc verblieben, als zu Ende des Jahres 1869. Besoiulers erfreulich ist, dass derAbsatz dieserBraunkohlen an die industriel-len Etablissements und fiir Haushaltuugen immer grossere Dimensionen annimmt und nun sclion nahezu jene Hiihe erreicht, wie der Absatz an die Eisenbahnen, deren Bedarf an diesen Kolilen noch bis vor vvenigen Jahren jenen aller iibrigen Abnehmer zusammen vielfach iibenvog. Durch die Zunahme des Absatzes in vveiteren Kreisen ist ilerselbe nun n*cht mehr so fiihlbaren Schwankungen untenvorfen wie in friihren Jahren, wo die Abnahme der Frachtenbevvegung auf den Bahnen die Wolfsegg-Traunthaler Gesell-schaft schon zu wiederholten Malen zu Betriebseinschrankungen und Arbeiterent-lassungen genothigt hatte, wahrend bei Eintritt eines pliitzlich grosseren Bedarfes der Eisenbahnen nur mit grossen Sclnvierigkeiten die Vergriisserung des Betriebes U|id die Completirung der Mannschaft durchgefiihrt vverden konnte. Die Wolfsegg-Traunthaler Gesellschaft verkauft ihre Kohlen nur nach Zoll-Ceatnern. Umgerechnet in Wiener Centner — nach welchen hier alle anderen Productionsangaben erscheinen — betrug im Jahre 1870 der Absatz derHausruck-Kohle au die verscbiedenen Eisenbahnunternehmungen, namlich an die Kaiserin Elisabetbbahn, an die baierische Staatsbahn, an die Kronprinz BudoKsbahn und atl die Siidbahn zusammen 2,177.795 Centner, an die Saline Ebensee 294.523 Cent-an verschiedene andere Abnehmer in Oberosterreich 1,018.320 Centner, in Niederosterreich 377.146 Centner, in Tirol und Baiern 7.857 Centner. Die Preiserhohung war eine Folge theils der vermehrten Naehfrage nach Kohlen und insbesondere der, wie schon fruher bemerkt wurde, noth\vendig gevvor-denen Erhohung der Arbeitsldhne. Von oben ausgevviesener Gesammt-Production entfallt auf jeden einzelnen der dabei beschaftigten 839 Bergarbeiter als Jahresleistung eine Kohlengewinnung >0'i 4.511 Centnern und per Schicht von 15-03 Centnern. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die Forderung der ausschliess-lich im Privatbesitze befindlichen Brauukoblenbergbaue des Leobener Berghaupt-^annschaftsbezirkes \vurde im Jahre 1870 bei 12 verscbiedenen Unternehmungen ®it 2.929 Arbeitern, oder 2.389 Mannern, 332 Weibern und 208 Jungen, bewerk-stelligt, und belief sieh auf 5,763.721 Wiener Centner zu dem Mittelpreise von 25-28 km. im Gesammtwerthe von 1,451.183 fl. 20 krn.; dieseErzeugungsmenge ist bochste der bisherigen obersteierischen Brauiikolilen-Produetion. Gegen das Vorjahr ergibt sich eine Zunahme in der M en ge um ^89.188 Centner oder um 15-8 Percent und im Gesammtvverthe um 255.773 fl. °1 kr., wobei sich auch der Durchschnittspreis um 1-13 kr. hoher stellte. An obiger Kohlenforderung betheiligten sich innerhalb der Granze v°n 100.000-500.000 Centner: der Braunkohlenbergbau der Karl MajrEdler v. MelnhofsSohne in Silhveg bei Judenburg mit ................................ 164.229 Centnern die Bergbaue der k. k. priv. Neuberg-Mariazeller Gewerkschal't zu Urgenthal bei Bruck an der Mur und zu Wartberg mit............................................................ 184.397 „ Statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 4. Heft. 13 der fiirstlich Sch\varzenberg'sche Bergbau zuFeeberg bei Judenburg mit .......................................................... 289.647 Centnern; innerhalb der Granze von 500.000—1,000.000 Centner: der Braunkohlenbergbau des Franz Ritter v. Fridau am Miinzen- und Moskenberge nachst Leoben mit............................. 730.168 * die Bergbaue des Franz Mayr Edlen v. Melnhof im Seegrabeji, am Voitsberge, am Moskenberge und im Dollinggraben mit........................................................... 909.014 „ und mit einer Erzeugung von 1,000.000 Ctrn. und dariiber: die Braunkohlenbergbaue der steierisehen Eisenindustrie-Gesell-schaft zu Sillweg, Dinzendorf, Fohnsdorf und Dietersdorf bei Judenburg mit........................................... 1,648.214 * und die Kohlenbergbaue des Heinrich Drasche Ritter v. Wartin- berg mit.....................................................1,685.443 „ Der Rest der Braunkohlen-Production von 152.609 Centnern entfiel auf funf verschiedene Unternehmungen mit einer Jabres-Production von je weniger als 100.000 Centner, unter denen der Ritter v. Gredlersche Bergbau inParschlug diese Granze mit 96.164 Centnern nahezu erreichte. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. An Braunkohlen wurden erzeugt 9,723.817 Centner, daber gegen das Vorjahr um 263.825 Centner weniger, woge-gen sich der durchschnittliche Verschieisspreis um 0'29 kr. per Centner erhohte, so dass die Verminderung des Geldvverthes sich nur mit 993 fl. 26-5 krn. ergab. Obige Erzeugung entfiel auf die Bezirke : Voitsberg...........................mit 6,100.795 Centnern, Tiiffer...............................„ 2,247.633 „ Eibiswald.............................„ 627.684 „ Cilli...................................... 524.779 „ Umgebung Graz.........................„ 131.200 „ Liehtenwald...........................„ 50.524 „ ; der Rest in kleineren einzelnen Mengen auf die Bezirke Leibnitz, Weitz, Fiirstenfeld. Vorau und Feldbach. Von 100.000—500.000 Centner Braunkohlen babe n erzeugt: die allgemeine ungarische Actien-Gesellschaft in Bilchberg, Bezirk Cilli............................................................. 100.534 Centner, Rupert Marx in Schaflos, Bezirk Voitsberg............................... 130.000 * die Leykam-Josefsthaler Actiengesellschaft zu Rein, Bezirk Umgebung Graz,.............................................................. 131.200 » Johann Schuscha in Buchberg, Bezirk Cilli, . .......................... 134.000 » Georg Mayerhofer in Tregist, Bezirk Voitsberg,...........................143.110 „ Gebriider Sprung in Tregist, Bezirk Voitsberg,.......................... 153.000 » Josef Prattes in Vordersdorf, Bezirk Eibiswald,..........................171.431 » Julius Friedrich in Liboje, Bezirk Cilli,............................... 180.983 „ die Franz Maurer’schen Erben in Trifail, Bezirk Cilli,.................. 196.959 » (iie Wiener Volksbank in Tregist, Bezirk Voitsberg................ 223.523 Centner, Ritter v. Horstig in Schaflos, Bezirk Voitsberg................... 246.585 „ Hermine v. Diick in Eibiswald und Feistritz, Bezirk Eibiswald, . 273.007 „ Karl Polley in Schaflos, Bezirk Voitsberg,........................ 301.644 „ die Vode-Stollner Gewerkschaft in Trifail, Bezirk Tuffer, . . . 310.491 H Heinrich Mitsch in Gradenberg, Bezirk Voitsberg,..................341.017 „ Von 500.000 Centner bis eine Mi 11 i o n Centner Braunkohlen haben erzeugt: die Graz-Koflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft, Bezirk Voitsberg,..................................................... 823.443 Centner, die Triester Steinkohlen-Gewerkschaft zu Hrastnigg und Doli, Bezirk Tuffer,............................................... 851,400 „ Heinrich Ritter v. Drasche in Gouze undBresno, Bezirk Tuffer, . 883.938 „ Ueber eine Million Centner Braunkohlen haben erzeugt: die Lankowitzer Kohlen-Compagnie in Pichling, Bezirk Voitsberg.............................................................. 1,702,150 Centner die Vodernberg-Koflacher Montan-Industrie-Gesellschaft, Bezirk Voitsberg,....................................,.............. 1,821.300 » Der iiber diese 9,119.315 Centner verbleibende Rest der Erzeugung von 604.502 Centnern entfiel in geringeren Mengen auf die iibrigen 52 Braunkohlen-"'erkshesitzer. Die in derNiihe der Sudbahn gelegenen siidsteierischen Braunkohlen-'yerke, von vvelchen vier grossere Werke mit der Sudbahn durch Fliigelbahnen verbunden sind, setzen ihre Erzeugung an dieSiidbahngesellschaft, nach Laibach, Triest, in kleineren Mengen nach Agram, Stuhlweissenburg und Pest ab. Die Klein-kohle \vird bei verschiedenen Fabriks-Etablissements, bei den Werken selbst und in der Nahe derselben verbraucht, und geht ein Theil derselben auch nach Obersteiermark. Die naher an Cilli gelegenen Werke setzen, bei ahnlicher Verwen-dung der Grieskohle, ihre Stuckkohle zum Theile auch an die Eisenwerke zu Kapfenberg, Kindberg und Krieglach im Miirzthale ab. Die im unteren Sannthale nachst Buchberg gelegenen Werke setzen die Stuckkohle ausser an die Siidbahngesellschaft auch nach Cilli, Marburg, Pettau, Kanischa und Stuhlweissenburg ab. Die Kleinkohle tindet ihre Verwendung bei den naher gelegenen Fabriks-Etablissements. Zur Erbauung einer Eisenbahn, welche diese Werke mit der Sudbahnstation Cilli in Verbindung bringen soli, werden die Tracirungsarbeiten auf der beziig-1'chen, circa 2>/3 Wegstunden betragenden, durchaus ebenen Strecke vorgenommen. Die Eibiswalder Kohle wird nach Graz und Uibelbach, ein kleiner Theil nach Wien verftihrt. Der grossere Theil der Erzeugung findet beim Eisenwerke zu Eibiswald bei den in der Niihe befindlichen Glashiitten und sonstigen Fabriken seine Venvendung. DieTracirung einer von Eibiswald ausgehenden und in die Graz-Koflacher Bahn in der Station Liboch einmiindendenLoeomotiv-Eisenbahn, wodurch die Gegend von Eibiswald mit der Sudbahn in Verbindung gebracht wird, hat bereits begonnen. Der Hauptabsatzort fiir die im Voi tsberger Reviere erzeugte Kohle ist die Landeshauptstadt Graz; ausserdem sind die Siidbahngesellschaft, sowie die in der Umgegcnd bestehenden Fabriks-Etablissements, \velche sieh stets vermehren and vergrossern (letzteres gilt namentlich von dem Eisenraffinirwerke zu Piclding). starke Consumenten dieser Braunkohle. Bei den sammtlichen Braunkohlenvverken waren beschaftigt: 3.699 Manner, 327 Weiber und 51 Kinder, somit gegen das Vorjahr um 45 Manner und 17 Kinder mehr, und um 2 Weiber \veniger. Von obiger Arheiterzahl entfielen auf die Bezirke: Voitsberg................................ 1.497 Manner, 116 VVeiber, —Kinder, Tiiffer...................................1.171 „ 157 „ 43 „ Eibiswald.................................. 444 „ 13 „ — „ Cilli...................................... 420 „ 50 „ 8 n * der Rest in kleinerer Anžah! auf aclit andere Bezirke. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Die Erzeugung an Braunkohlen betrug: imJahre 1870 1,297.822 Ctr. im VVerthe von 292.030 fl. „ „ 1869 ..................... 1,071.090 „ „ 229.304 * daher im Jahre 1870 mehr . . . 226.732 Ctr. im Werthe von 62.726 fl' Mit dem Aufschwunge der Eisenindustrie, mit der Vervollstandigung desEisen-bahnnetzes und Abnahme derWaldbestiinde in Karnten macht sieh der Bedarf an 1'ossilen BrennstofVen immer mehr geltend und hatderselbe niclit nureine namhafte Anzahl von FreischiirfenzurErscliliessung vonKohlen ins Leben gerufen, sondernauch einen leb-hafteren Betrieb der Kohlenberg\verke veranlasst. Aueh haben die holien Holzpreise giinstig auf den Betrieb der Keutschacher Kohlenwerke, deren Erzeugung grossten-theils als Brennmaterial nach Klagenfurt verfrachtet wird, eingewirkt. Aus diesen Griiriden ist die Kohlengewinnung im Steigen begriffen und wird um so hoheren Auf-sclnvung nehmen, wenn fiir die Lavantthaler Kohlenbaue die projeetirte Balin Juden-burg-Cilli eine crleichterte Abfuhr vermitteln wird. Von der Erzeugung des Jalires 1870 entfielen: auf die Bezirkshauptmannschaft Volkermarkt ...... 1,165.761 Centner, „ « ,, Klagenfurt........................... 94.782 „ » „ Wolfsberg............................. 35.679 » » » „ St^ Veit............................... 1.600 „ Zu einer Production von mehr als 1,000.000 Centner haben sieh nur die der Hiittenberger Eisenwerksgesellsehaft gehiirigen Werke Liescha und Filippe" (1,085.070 Centner) aufgeschwungen, wahrend alle iibrigen Baue hinter der Pro' duetions-Menge von 100.000 Centnern zuriickblieben. Die gewonnenen Kohlen vverden im Lande bei den Eisenraffinirwerken, dan« in Fabriken, Brennereien, Ziegeleien u. s. \v. verweudet. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Die Braunkohlen-Prod u c ti o n, 'velche im Jahre 1869 in Krain seit 1861 fast um das Dreifache gestiegen vvar, hat ■m Jahre 1870 einen kleinen Riiekgang erfahren, wie die nachstehende Zu-sammenstellung zeigt. Im Jahre Braunkohlenerzeugung Geldwerth Mittelpreis 1861 . . 909.460 Centner, i 52.977 fl. 28 kr. 16-8 kr 1862 . . 848.168 n 153.916 „ 80 „ 181 „ 1863 . . 1,098.502 n 184.310 „ 71 „ 16 7 „ 1864 . . . 1,220.166 rt 204.984 „ 64 „ 16-8 „ 1865 . . . 1,186.949 ts 199.167 „ 61 „ lfi‘8 „ 1866 . . . 1,403.512 n 244.929 „ 60 „ 17-4 „ 1867 . . . 1,752.719 306.231 „ 11 „ 17 5 „ 1868 . . . 2,148.217 n 362.786 „ 60 „ 16-9 „ 1869 . . . 2,580.409 99 454.403 „ 9 „ 17 6 „ 1870 . . . 2,557.126 n 438.797 „ 48 „ 17-2 „ Es ist dieser Riiekgang ein melir zufalliger und triflt mehr den Gekhverth als die Menge der Erzeugung, was den niedrigeren V e r s e h 1 e i s s p r e i s e n z u z u-schreiben ist, welche z. B. in Sagor im Jahre 1869 18-2 kr. betrugen, wahrend sie fiir das Jahr 1870 sich nur auf 17'7 kr. stellten; dieser Umstand verursachte fiir dieses Montanwerk, ungeaelitet der etwas grosseren Kohlengevvinnung (1869 2.318.802 Centner, 1870 2,326.276 Centner) einen Ausfall von 10.495 fl. Auch liei (len iibrigen Kohlenwerken machte sich eine kleine Preisdifferenz zum Nachtheile der Werthsummen bemerkbar, wobei aber auch noch bei einzelnen VVerken die Production zuriickgeblieben ist, so z. B. bei dem Ritter v. Fridau‘schen Kolilenwerke »achst Gradaz um 25.696 Centner. Betreffs der niedrigeren Preise muss jedoch bemerkt werden, dass diese, z. B. in Sagor, nicht die Folge verminderter Nach-trage waren, sondern des Umstandes, dass durch die neue Aufbereitungsmaschine ein grosseres Quantum Kohlenklein erzeugt wurde, \velches den Durchschnittspreis etwas lierabdriickte. Die Stuckkohle ist. wie es der Natur der Sache und den Verhaltnissen der Gegenwart entspricht, auch dort im Preise gestiegen. Kiistenland. Berghauptmannschaft Laibach. In auffallender Weise hat sich ®uch im Ktistenlande derKohlenbergbau gehoben, wie aus der nachfolgendenTabelle erhellt. Im Jahre Braunkohlenerzeugung Geldvverth Mittelpreis 1861 . . . . 243.250 Centner, 76.623 fl. 75 kr. 31-5 kr. 1862 . . . . 237.892 r> 74.880 „ — „ 31-5 „ 1863 . . . . 375.394 » 118.193 „ 91 „ 31-4 „ 1864 . . . . 478.065 n 150.583 „ — „ 31 5 „ 1865 . . . . 389.586 n 122.719 „ 59 „ 31 S „ 1866 . . . . 396.148 » 124.786 „ 62 „ 31-5 „ 1867 . . . . 421.754 n 132.852 „ 19 „ 31-5 „ 1868 . . . . 424.363 99 133.674 „ 34 „ 31 5 „ 1869 . . . . 537.420 99 169.287 „ 30 „ 31-5 „ 1870 . . . . 617.000 99 194.355 „ — „ 31-5 „ Es hat sich somit auch hier, \vie inKrain, innerhalb der letzten 10 Jahre Pro-duction und Geldwrerth fast um das Dreifache erhoht, und das Mehr der Kohlen-erzeugung des Jahres 1870 im Gegenbalte zum Vorjahre betragt nicbt weniger als 18-8 Percent, bei einer gleichinassigen Zunahme des Geldwerthes mit 25.068 fl- Bei der giinstigen Lage, der vorziigliehen Qualitat der Kohle, bei der nunmehr mittelst des Franz Josef-Sebacbtes gelungenen Eutwasserung der tieferen Gruben-theile und der Herstellung eines Scbienenweges zwischen Carpano und dem Hafen am Arsa-Canale steht fiir die Vergrosserung der kiistenlandiscben Koblen-Production noch ein weites ergiebiges Feld offen. Der deutsch-franziisische Krieg hat leider die Wiederaufnahme des Betriebes in den Kohlengruben von Scofle und Britof, welche einer franzosischen Gesellschaft gehoren, in eine vorlaufig nicbt absebbareFerne geriickt, und so war das der adria-tiscben Steinkohlenhauptgevverkscbaft gehbrige Carpano der einzige Trager des istrianiscben Kohlenbergbaues. Was die im Vergleiche zu Krain sich hoher stellen-den Koblenpreise anbelangt, so entsprechen sie der besseren Qualitat der Kohle und dem vortheilhaften Absatzgebiete an der Kiiste des adriatiscben Meeres. Uebrigens ist der constant mit 31-5 krn. angegebene Preis nicht der eigentliche Ver-schleisspreis, sondern vielmehr der Preis, in welcbem von der Central-Direction m Venedig dem VVerke der Centner an der Grube verrecbnet wird. Dalmatien. Berghauptmannschaft Zara. Das Resultat der Braunkohlen-Production hat im Vergleiche mit dem Vorjahre um 11.066 Centner abge-nommen, weil die bedeutenden Vorrichtungsbaue grossere Arbeitskrafte in An-spruch genommen haben, und die verminderte Nachfrage nach diesem fossilen Brennstoflf die Einschriinkung im Absatze sowohl, als auch in der Gewinnung des-selben bedingte. Die erhauten Kohlen wurden theils an die k. k. Kriegsmarine, theils an den osterreichischen Lloyd und andere Parteien abgesetzt. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Das Aerarial-Braunkohlemverk inHaring hat mit seiner im Jahre 1870 erzielten Erzeugung von 332.400 Cenlnern Braun-kohlen jene des Vorjahres um 61.333 Centner uberholt, und es soli die Jahres-Production binnen vvenigen Jahren auf eine halbe Million Centner gebracht werden. Die Gestehungskosten eines Centners Kohlen bezifferten sich mit 18-1 krn., stiegen also gegen das Vorjahr um 0-4 kr., und zwar aus dem Grunde, vveil zwei Dritttheile der Production auf Vorbereitungsstrecken erhaut worden sind. An die Saline in Hall wurden 155.928 Centner abgegeben und an Private 163.217 Centner Kohlen verkauft. Der Durchschnitts-Verschleisspreis betrug loco Grube 34-79 kr. per Centner. Die Tertiar-Formation bei Kramsach und Breitenbach im Unterinnthale, welche in friiheren Jahren sehr haufig mehr weniger intensive Schiirfungen veran-. lasste, wurde neuerlich, und z\var vom Aerar mit 16 Freischiirfen zu dem Zvvecke uberlagert, um durch ausgedehnte Schurfarbeiten allfallige Fortsetzungen oder Ab-z\veigungen des Haringer Flotzes zu constatiren. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Braunkohlenerzeugung hat um 972.203 Centner im Werthe von 183.067 fl. zu ge n o mm e n, obwohl sicli die Anzahl der Unternelimungen um 24 vermindert hat, und zwar durch den Ankauf mehrerer kleiner Werke von bereits besteheaden Unternelimungen. Wie imVorjahre erzeugten 15Unternelimungen iiber 100.000 Centner. Hier-von entfallen auf das Carlsbader Revier 2, namlicb das Kohlenvverk des A. F. Seifert bei Otto\vitz, und jenes des E. No\votny bei Altrohlau; auf das Elbogener Bergrevier 6, namlicb das von Stark’sche Kohlenwerk in Miinichhof, jenes des Frei-herrn von Kleist bei Poschetzau, das vonPortheim bei Chodau, das vonHaidinger bei Janessen, des Anton Stainl ebenda, endlich die Annazeche bei Neusattel; auf das Palkenauer Bergrevier 7, namlicb die beiden von Stark’schen Kohlernverke inDavids-tlial und Unterreichenau, das W. Radlersche Kohlenwerk bei Unterreichenau, das Petersche Kohlenwerk bei Zwodau, das Hochbergersche Koblenwerk bei Ralin, das Bodner'sche Kohlenwerk bei Littengrun und das Gustav Budinersche Koblemverk ^ei Haberspirk. Zu einerProductionsmenge von500.000 Cen tnern und daruber bat sich der-zeit noch kein Braunkohlenbergbau dieses Bergbauptmannschaftsbezirkes aufge-scliwungen. Der durehschnittlicheVerscbleisspreis perCentner stellte sich gegen das Vorjabr um l o kr. hoher. Die Arbeiterzahl bat bei dem Koblenbergbaue sich um 236 Manner ver-Nehrt, dagegen um 22 Weiber und um 27 Kinder vermindert. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Die Braunkohlen-Produc-1' o n hat in Folge der durch den strengen Winter und den machtigen Auf-Schwung der Industrie ausserordentlich gesteigerten Nachfrage nach dieser Kohle bedeutend z ugen o m m e n, obgleich der deutsch-franziisische Krieg und der a%emeine Arbeitermangel die Befriedigung der Consumenten ersclnverten. G e wo rine n wurden im unmittelbaren Bezirke 9,720.612 Centner im Werthe 'on 747.347 tl. und im mittelbaren Bezirke 18,936.450 Centner im VVerthe von 1.598.669 fl., zusammen daher 28.6S7.071 Centner im VVerthe von 2,346.016 fl. Die Production hat somit gegen jene des Jahres 1869 im unmittelbaren Be-z'rke um 3,251.501 Centner und im mittelbaren Bezirke um 1,990.444 Centner, s°nach im ganzen Berghauptmannschaftsbezirke um 5,241.945 Centner im VVerthe v°n 596.877 fl. zugenommen. Die griissten Kohlenmengen haben gefordert, und zvvar a) 100.000—500.000 Centner: J- F. Daubek bei Tschausch undBriix ................................... 100.095 Centner, die Peter- und Paul-Zeche bei Dux...................................... 103.828 „ Agnes Arlt bei Tiirnitz................................................ 106.000 „ d*e Duxer Zuckerfabriks-Gesellscbaft bei Eidlitz....................... 110.732 „ ^i'anz Thiele in Schonfeld............................................. 111.000 „ ^erutz & Comp. bei Briix............................................... 112.230 „ Anton Laska in Fiinfhunden.................................... . 112.442 „ Neswadba & Comp. bei Hostomitz...................................... i 16.904 Centner, Fiirst Lobkowitz bei Pahlet ......................................... 123.393 „ Graf Wolkenstein bei Liebisch uud Brunnersdorf....................... 124.967 „ Krackhard & Gnuva bei Wernsdorf...................................... 132.974 n Hermann Paul in Teplitz.............................................. 152.000 n Willmitzer bei Brunnersdorf und Willomitz............................ 166.839 « J. R. Eaton bei Koramotau .......................................... 185.789 n Nestmann & Miiller in Briix.......................................... 248.997 » Fiirst Lobko\vitz bei Bilin.......................................... 273.211 » der Gerinania-Scbacht des A. Ritschel bei Karbitz.................... 422.490 „ Fiirst Sclnvarzenberg bei Postelberg................................. 467.739 « Fiirst und Altgraf Salm bei Kettowitz................................ 470.000 v die Franz Josef-Gewerkschaft des Perutz in Teplitz .... 495.515 « b) 500.000- 1,000.000 C e n t u e r; Richard Howe Brawne und Cons. bei Katzendorf......................... 679.885 « die Dessauer Creditanstalt bei Ullersdorf............................ 803.571 * dieselbe bei Modlan.................................................. 877.803 „ Ant. Fiigner in Senseln.............................................. 809.525 n F. J. Bail in Tillisch............................................... 847.350 der Bitschelschacht bei Karbitz...................................... 977.842 „ c) 1,000.000 Centner und dariiber: die Sylvesterzeche-Gesellscbaft bei Dux.............................1,065.000 n Antonia Grafin Waldstein bei Dux.............................., 1,087.669 n Adolf Scbneider in Janigg.......................................... 1,118.000 n der Scblossberg-Complex des Refeen bei Teplitz ..... 1,351.116 „ Fiirst Clary bei Teplitz........................................... 1,496.280 n der Austria-Schacht bei Karbitz.................................... 1,537.205 « die Saxonia-Gewerkschaft in Karbitz................................ 1,580.893 n die Brittania-Gevverkschalt bei Soborten........................... 1,619.000 n Graf Nostitz in Prodlitz........................................... 1,789.080 B das Elbe-Werk bei Mariaschein..................................• . 1,852.482 n Graf Westpbalen in VViklitz........................................ 3,253.451 « Ungeachtetder obenangegebeneubedeutendenProductions-Zunabiiie konnte dei' Bedarf an Kohle wegen der bereits S. 19 angegebenen Productions-Hindernisse nicht vollstiindig gedeckt werden. Ueberdiess ward auch eines der forderfiihigsten Kohlen-werke durch einen im Monate August erfolgten Wassereinbruch giinzlich ausser Retrieb gesetzt. In Folge der lebhaften Nachfrage sind auch die Kohlenpreise durchschnittlich im z\veiten Halbjahre um 2 kr. per Centner und bei den grosseren. dem Haupt-verkehre naher gelegenen Kohlenwerken bis um 6 kr. per Centner gestiegen, so dass ein Waggon Stiickkoble oder 200 Centner, welche im Jahre 1869 an der Grube 18 fl. kosteten, um durchschnittlich 30 fl. und in einzelnen Fiillen noch lioliei' bezahlt wurden, ja selbst das sonst schwer verwerthbare Kohlenklein zu hoheit Preisen Absatz fand. Ein Riickgang dieser Preise diirfte auch im Jalire 1871 nicht erfolgen. Voii der gesammten Braunkohlen-Production wurden ausgeftihrt: mittelst Verschiffung............................3,9(51.073 Centner, „ Eiseabahn................................ 6,990.350 „ n Strassenfuhnverk............................ 28.087 „ daher zusammen . . 12,979.510 Centner. Im Inlande vvurden sonach 15,677.561 Centner abgesetzt, und zvvar: •nittelst Verschiffung......................................... 266.530 Centner, n Eisenbahn............................................. 8,112.660 „ d Strassenfuhrwerk und far den Localverbrauch . . 7,298.371 „ Zur Feuerung fiir die Bergwerksmaschinen wurden nahezu 900.000 Ceulner vei'braucht. Von den verfrachtenden Eisenbahnen hat nur dieAussig-Teplitzer dieFracht-satze bedeutend ermassiget, wahrend die Nordbabn lediglich den Fraehtsatz auf •kr Strecke Bodenbaeh-Tetschen von 6 fl. auf 4 fl. gemindert, und die Staatsbahn •hren friiheren Tarif beibehalten bat. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. An Braunkoblen wurden er-2eugt im unmittelbaren IJerghauptmannschaltsbezirke 857.398 Centner im VVerthe v°n 96.227 fl., im Bergcommissariatsbezirke43.321 Centner imWerthe von 4.132 fl. 4? krn., zusammen 900.719 Centner im Werthe von 100.359 fl. 47 krn.; und da im ^orjahre 1869 nur 794.841 Centner im Werthe von 90.763 fl. 80 krn. erzeugt wur-tan, so ergibt sicli eineMehrerzeugung von 105.878 Centner im VVerthe von 9.595 fl. 67 krn., vvovon auf den unmittelbaren Bezirk 77.320 Centner im VVerthe von 7.924 fl. ^0 krn., auf den Bergcommissariatsbezirk 28.558 Centner im VVerthe von 1.671 fl. ^7 krn. entfailen. An dieser Erzeugung waren betheiligt im unmittelbaren Berghaupt-raannschaftsbezirke die Bergbaue: des Grafen Clam-Gallas bei Grottau .... Centner im VVerthe von . mit 419.000 . . 50.280 fl,—krn. » » „ „ „ VVustung .... 64.400 . • 7.728 „ - „ n Haniscb & Comp. „ „ .... 42.187 . . 4.218 „ 70 „ n Horina & Comp. „ „ .... 156.002 . . 15.600 „ 25 „ der Reichenberger Gevverkschaft bei Wustung n 81.945 . . 9.013 „ 95 „ des Christian & Comp. bei VVeigsdorf . . . ■ „ 93.864 . . 9.386 „ 40 „ Summe . . . 757.398 . . 96.227 fl. — krn. im Bergcommissariatsbezirke: die Koroseker Ge\verkschaft Centner im VVerthe von mit 14.321 . . 1.002 fl. 47 krn. die Grubenbaue bei Steinkirchen n 20.000 . . 2.000 „ — „ die VVenzel und Adalbert-Gewerkschaft . . . y> 7.000 . • 930 „ — „ die Gevverkschaft Dobfejitz n 2.000 . • 200 „ - „ Summe . ■ • 43.321 . . 4.132 fl. 47 krn. Zusammen obige . . . 900.719 100.359 fl. 47 krn. Von dem Grottauer Werke wurden auf der Eisenbahn 70.000 Centner nach Reichenberg und 25.000 Centner nacb Eisenbrod, ferner G.000 Centner auf der Achse nach Zittau und Umgebung in Sachsen ausgefiihrt, und die iibrige Erzeugung in Grottau und Umgebung abgeset/.t. Von den iibrigen Werken nachst Wustung und Weigsdort'wurden 79.000 Centner nach Preussen und 30.000 Centner nach Sachsen per Achse ausgefiihrt; mit dem Reste wurde der Localbedarf gedeckt. Die Braunkohlenbaue im Bergcommissariats-bezirke deckten bloss den Localbedarf. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die Braunkoldenbergbaue Mahrens, deren Production im Jahre 1870 um 84.184 Centner, d. i. um 5 Percent gestiegen ist, verdanken dieses Ergebniss — da die wesentlichsten Hindernisse ihres Aufschwunges, niimlich ihre Entfernung von der Balin, der schlechte Zustand der dabin fiibrenden Strassen und die dadurch hedingten boben Frachtspesen, soivie die geringe Qualitiit der Braunkohle und ihre leichte Vervvitterung in gleicber Weise fortbestanden — lediglich der zufolge des deutsch-franzosischen Krieges zeitiveise eingetretenen Slockung in der Bahnverfracbtung, vvelche die Concurrenz der preussischen und Ostrauer Kohle ferne hielt. Bezuglich der Hiihe der Production nahm wie im Vorjahre, so aucb im Jahre 1870 der Fiirst Salm’sche Braunkohlenbergbau nachst Gaja, vvelcher bei 300.000 Centner gefordert hat, den ersten Rang ein. Diesem folgten zunachst der Bergbau der Keltschaner Zuckerfabrik bei Zado-witz, Keltschan und VVlkosch, der Bergbau der Erben nach Rudolf Kolisch, der an die Gesellschaft Alois Scholz und Comp. verpachtete Bergbau des k. k. Familien-fondes bei Scbarditz und Ratiscbko\vitz und der Bergbau des Heinrich Ritter von Drasche bei Luschitz, deren Forderung iiber 200.000 Centner sicli belief, dann der von der Martinitzer Zucker- und Spiritus-Actiengesellschaft an die k. k. priv. mah-risebe Bank fur Handel und Industrie abgetretene Bergbau bei Tscheitsch und der erst im Jahre 1869 von Bartholomaus Fafchamps eroflfnete Bergbau nachst Gdding, deren jeder vveit iiber 100.000 Centner gefordert hat. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Was die Braunkohlenerzeu-gung anbelangt, so bestanden die alten Uebelstande — Mangel an Absatz, vvie aucb theihveise Mangel an Betriebscapital urpl schlechte Communication — fort. Zwar hat sich die Erzeugung durcb die Wiederaufnahme des Betriebes des der Tlumaczer Actiengesellschaft gehorigen Kohlemverkes zu Noivosielica (Bezirk Sniatyn) gehoben, diese Wiederaufnahme des Betriebes hatte aber ihren Grund darin, \veil die Ver-wendbarkeit der Kohle zum Eisenbabnbetriebe constatirt werden \vollte, wornach der allfallige Uebergang dieses Werkes an die Czernoivitzer Eisenbahn in Aussicht stehen diirfte. Die Besitzerin des Kohlenwerks bei Myszyn (Bezirk KoJomea), Hen-riette Hecker, scheint auch in dieser Beziehung in Unterhandlungen getreten zu sein, ohne dass die Resultate bekannt waren. Die Gottessegen-Gewerkschaft in Lemberg ist endlich zur Ueberzeugung gelangt, dass der Besitz ihrer Braunkohlenwerke bei dem Mangel eines entsprechenden Betriebsfondes fur sie wertblos sei, und hat die- selben an eine Wiener Gesellschaft verkauft. Der Uebergang dieser Werke an die neue Gesellschaft solite Ende Mai 1871 erfolgen. Bukowina. BerghauptmannschaftLemberg. Das Kohlenwerk des Bohdanowitz, welches Anfangs vorigen Jahres Gegenstand grossartiger Speculation war, ist aucli seither nicht in Betrieb gevvesen. v) Asplialt. (Hierzu Tabelle VII. 22.) Dalmatien. Berghauptmannschaft Zara. Bei denAsphaltsteinbergbauen dau-erten die misslichen Verhaltnisse an; es ergab sich bei denselben kein namhaftec Aufschwung im Jahre 1870. Die geringe Mehrerzeugung ist zu unbedeutend, um auf eine gunstigere Gestaltung der Verhaltnisse dieses Bergbauzweiges scbliessen zu lassen. Es vvurde ein einfaches Grubenfeldmass beimgesagt, dagegen ein Frei-schurf angemeldet und bestatiget. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Die Gewinnung der Asphaltsteine auf den Hochgebirgen bei Seefeld betrug im Jabre 1870 mir 437 Centner, \velcbe zur ^arstellung von Mineralohl verwendet vvurden. w) Bergokl. (Hierzu Tabelle Vil. 23.) Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Die Societa anonima bresciana gewann in 'hren Gruben bei Tuenetto im Nonnstbale 6.ISO Centner, ein dem Vorjahreganz Sleicbes Quantum, bituminoser Schiefer; ob eine Ver\vendung derselben zur Mineraloblgewinnung in nachster Zeit in Aussicht steht, ist sehr fraglicb, weil die §enannte Gesellschaft mit einer Insolvenz-Erklarung Ende 1870 den Betrieb einge-s^llt bat, und in der Liquidation begriffen ist. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Bei derBergohlunternehmung 'm Bezirke Krosno soli eine Seilbohrung mittelst Dampfmaschine eingefiihrt \verden, v°n \velcher man sich grosse Resultate verspricht. H. Verhaltnisse und Ergebnisse der gesammten Bergwerks-Production, (Hierzu Tabellen VIII und X.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Bei Zusammenfassung aller vorangegangenen Detail-Nachweisungen ergibt sich der GesammtgeldwerthallerProducte des Bergbau betrieb e s mit 396.343 fl. 64'5 krn., folglich um 11.904 fl. 51-5 kr. oder 1-95 Percent geringer, und der Gesammtgeldvverth aller Producte des Hiittenbetriebes (die Raffinirwerke ausgenommen) mit 240.435 fl. 53 krn., folglich um 64.329 fl. 53 kr. oder 36'5 Percent g r o s s er, als im Vorjahre. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. In Ober-osterreich, \velehes — abgeseben von der in einer abgesonderteu Darstellung erscheinenden Salzerzeugung—bloss Producte des Bergbaubetriebes nachzu\veisen bat, zeigt der Gesammt-Geld\verth von 608.934 tl. 53 krn. gegeniiber dem vor* jahrigen die sehr betracbtliche Vermehrung um 204.929 tl. 2 kr. oder 50< Percent. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Bei Zusammenfassung der Ergebnisse der Montan-Industrie in diesem Berghaujitmannschaftsbezirke ergibt sich im Jabre 1870, selbst nach dem besonders gunstigen Aufschwunge derselben im Vorjahre, noch eine weitere Zunabme bei allen im Betriebe gestandenen Zweigen dieser Industrie sowohl in der Menge, \vie im gesammten Productions-VVertbe. Nur bei derUnterscheidung der Aerarial- und Privatvverke ergibt sicb bei dem einen Aerarial-Werke in St. Stefan durch Verminderung von dessen Frischroheisen-Production und durch die Einstellung von dessen (im Vorjahre mit 180 Ctrn. ange-gebenon) Graphitgewinnung eine tbeihveise Wertbsverminderung, zusammeng6' nommen um 30.018 fl. 51 kr. Der gesammte Gel d\ver tli der Producte d es Berg' baubetriebes ergab sicb mit 2,466.350 fl. 79 krn., d. i. h o h e r um 458.065 fl-63 kr. oder um 22-8 Percent, und jener des Hiittenbetriebes mit 7,357.597 fl 28 krn., d. i. hiiher um 231.340 fl. 91 kr. oder um 3-2 Percent. Der gesammte Geldvverth der Bergwerks-Production uberhaupt — wobei der mitbegriffene Werth der Eisensteingewinnung ausgeschieden ist, weil die ge-wonnenen Eisensteinmengen bei der Boheisen-Production obnehin zur Bewerthung kommen, und ein besonderer Eisenerzverkauf bisher nicht stattfand — hatte nn Jahre 1869 8,354.192 fl. 61 kr. betragen und hob sich im Jahre 1870 auf....................... 8,851.155 „ 89 » sohin um ... . 496.963 fl. 28 kr- oder um 5 94 Percent. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Die Bergbau - Productiou betrug an: Eisenerzen....................................... 39.801 Centner, Zinkerzen......................................... 9.008 „ Graphit............................................. 200 „ Steinkohle....................................... 95.882 „ Braunkohle.................................... 9,723.817 „ Die Geldwerthe der Bergbauproducte am Erzeugungsorte stellen sich fiir die Eisenerze auf 9.710 fl. 34 kr. gegen das Vorjahr niedriger um. . 1.724 fl. 1 kr. » „ Zinkerze „ 6.405 „ 60 „ gegen das Vorjahr niedriger um . . 3.205 fl. 2 kr. » „ Bleierze „ —■ „ — „ gegen das Vorjahr niedriger um . . 15.681 fl. — kr. » den Graphit „ 240 „ — „ gegen das Vorjahr hoher um . . 240 fl. — kr. » die Schwarzkohle „ 32.702 „ 5 „ gegen das Vorjahr niedriger um . . 8.779 fl. 4 kr. » „ Braunkohle „ 1,126.899 „ 7-5 „ gegen das Vorjahr niedriger um . . 993 fl. 26-5 kr. zusammen . . auf 1,175.957 fl. 6-5 kr., gegen das Vorjahr niedriger um . . 30.138 fl. 51-5 kr. Die Hiittenwerks-Production betrug an: Roheisen......................................... 15.546 Centner, Blei................................................ 800 „ Alaun............................................. 2.635 „ Die Geld\verthe der Hiittenproducte ergaben sich das Roheisen mit 57.102 fl. 1 lkrn.,gegendasVorjahr niedrigerum 18.895 fl. 1 kr. » „ Blei „ 9.600 „ — „ „ „ „ hoher „ 9.600 „ - „ » den Alaun „ 15.810 „ — „ „ „ ,, niedriger,, 8.053,,— „ zusammen mit 82.512 fl. llkrn., gegen dasVorjahr niedriger uml7.348fl. 1 kr. Der Geldwerth der gesammten Bergbau-Production betrug hier- "ach........................................................... 1,175.961 fl. 6-5 kr. jener der Hiittenvverks-Production.................. ... 82.512 „ 11 „ s°mit der Geldvverth der gesammten Bergwerks-Production 1,258.473 fl. 17*5 kr.; ei' ist daher gegen den beziiglichen Geldwerth des Vorjahres um 47.486 fl. oder Percent zuriickgebliebe n. Karnten. »erghauptmannschaft Klagenfurt. Die Bergbau-Production repra. sentirte im Jalire 1870 einen Geld\verth von . . . 1,701.027 fl. „ „ 1869 „ „ » . . . 1,588.077 „ daher im Jahre 1870 mehr um....................... 112.950 fl. Die Hiitten-Production hatte im Jahre 1870 einen Geldwerth von . . . 4,972.513 tl. „ „ 1869 „ „ ,, , . . 4,864.835 „ daher im Jahre 1870 mehr um . . . , . 107.678 fl. Der Gesammtvverth der Berg- und Hiittenwerks-Production bezifferte sich im Jahre 1870 auf............................ 6,673.340 fl. „ „ 1869 ............................. 6,432.912 „ •i somit weiset das Jahr 1870 einen hoheren Ertrag von 220.628 fl. aut': ■•i Von dem Gesammtwerthe der Bergbau-Production entfallen auf Eisenerze ..... 617.472 fl. Bleierze..................................... 739.705 „ Zinkerze........................................ 50.593 , Braunkohlen.................................... 292.030 „ Graphit.......................................... 1.175 „ Waschgold.......................................... 52 ,, Der Gruben holz-Au fwand bestand in 4.415Cubik-Klaftern. Von dem Gesammtwerthe derProduction desHiittenbetriebes entfallen auf: Frischroheisen............................... 3,986.184 fl. Gussroheisen.................................... 33.646 ,, Bessemergut..................................... 99.232 „ Reinblei....................................... 853.451 „ Werden dagegen nur die verkauflichen Berg- und Huttenproducte nach ihrem Geldwerthe zusammengestellt und hierbei die Werthe der Eisen- und Bleierze aus-geschieden, so ergibt sich der Werth dieser verkauflichen Producte Karntens im Jahre 1870 mit . ........................................................ 5,316.363 \viihrend der Werth der verkauflichen Berg- und Hiitten-Producte im Jahre 1869 ......................................... 5,161-487 » „ „ 1868 ....................................... 4,565.092 „ „ 1867 ....................................... 3,427.563 .. „ „ 1866 ....................................... 2,879.476 „ „ 1865 ....................................... 2,408.800 „ „ „ 1864 ....................................... 2,289.048 betragen hat. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Im Jahre 1870 erreichte die gesammte Erzeugung des Bergbaues den Werth von 715.812 fl. 41 krn., somit um 41.141 fl. 26 kr. mehr als im Vorjahre. Da im Vorjahre der Werth fur erzeugte Braunkohle 454.403 fl. 9 kr. jener der Erze 220.268 fl. 6 kr. betrug, wahrend im Jahre 1870 die Braunkohle sich nur mit 438.797 fl. 48 krn. bevverthet, \vogegen die Erze einen Werth von 277.014 fl. 93 krn. reprasentiren, so ist obiger Mehrvverth den Erzbergbauen, und zwar fast ausschliesslich dem ararischen Quecksilberwerke in Idria zuzuschreiben, dessen Erzeugung im Jahre 1870 einen Werth von 182.679 fl-71 krn. darstellt, vvahrend 1869 nach dem Erzeugungspreise derVVerth der Idrianer Bergproducte nur auf 141.204 fl. 50 kr. sich bezifferte. Bemerkt muss hier noch werden, dass in Ermanglung eines Einlossystemes. vvelches den Wertb feststellt, zu vvelchen die Erze bei der eigenen lliitte ubernommen vverden, die Gestehungskosten mit einem 5percentigen Zuschlag zur Be\verthung gewahlt wurden, analog den friiheren Bestimmungen iiber die Frohnberechnung fiir jene Erze, fiir welche kein anderer Massstab der Werthbestimmung (Kauf oder Einlosung) gegeben var. Der gesammte Werth der Hiittenproducte belief sich im Jahre 1870 auf 1,433.409 fl 64 kr. Es erscheint daher dem Vorjahre gegeniiber eiu Mehr von 105.401 fl. 57 kru., welches volil ganz dem Idrianer Bergvverke zuGuten gerechnet Berden muss, velches seine Quecksilber-Production bis aut'6.600 Centner steigerte Ulul so den Ausfall deckte, velcher im Betriebsjahre 1870 in den anderen Zveigen der Metail-Production, besonders in der Eisenerzeugung sicli bemerkbar machte, "'oriiber die beziiglichen Abschnitte das Nabere enthalten. Die Uebersicht iiber die gesammte Bergverks-Production ergab fiir das Jahr 1870 den Werth der Bergbau-Produete mit 715.812 fl. 41 krn., ,, ,, Hiitten-Producte . „ 1,433.409 ,, 64 „ zusammen . . . 2,149.222 fl. 5 krn., 'velche Gesammtsumme, verglichen mit jener vom Jahre 1869 (2,002.670 fl. 22 kr.), ein Mehr von 146.542 fl. 83 krn. betrug. Fragt es sich um die Productionsquote, velche sich bei einem Arbeiter-stande von 2.905 Kopfen fiir den einzelnen Arbeiter ergibt, so stellt sich dieselbe, togeachtet der grosseren Production, vegen der bedeutend hoheren Zahl der Arbeiter etwas niedriger als im Vorjahre; denn vermindert man denGesammt-Productenverth v°n 2,149.222 fl. 5 krn. um den VVerth der Bergproducte, velche sich im Werthe der Hiittenproducte viederholen, d. i. um 277.014 fl. 93 kr., so erhalt Nan die Summe von 1,872.207 fl. 12 krn., velche vertheilt auf obige Arbeiterzahl Per Kopf 644 fl. 47 kr. gibt. Da im Vorjahre die Quote 645 fl. 56 kr. betrug, so resultirt die unbedeutende Differenz von 1 fl. 9 krn. Fiir das letzte Decennium stellen sich die Productionsquoten der Arbeiter, wie folgt. Im Jahre Productionsquote fiir einen Arbeiter 1861 ................................. 482 fl. 30 kr., 1862 ................................. 473 „ 40 „ 1863 ................................. 527 „ 10 „ 1864 ................................. 613 „ 40 n 1865 ................................. 490 „ — „ 1866 ................................. 498 „ 40 „ 1867 ................................. 692 „ 90 B 1868 ................................. 619 „ 90 „ 1869 ................................. 645 B 56 „ 1870 ................................. 644 „ 57 „ Die Quote des letzten Jahres steht also nur jenen der Jahre 1867 und 1869 ln etvas nach, vogegen sie das diessfallige Ergebniss aller ubrigen Jahre desjungst verflossenen Decenniums mehr veniger iiberragt und gegen 1861 eine Zunahme von ^3-5 Percent aufveist. Anders verhalt es sich aber, venn man nach den verschiedenen Productions-Zveigen die Quote berechnet, venn man z. B. die Kohlenbergbaue von den Metall- werken treimt; denn wahrend sich fiir erstere per Kopf diese Quote mit 450 fl. 50 krn. ergibt, erhalt man bei letzteren eine Quote von 742 fl. 31 krn., und zwar im Verhiiltnisse zu dem hoheren Werthe der Hiittenproduete. Am auflallendsten ist diese Erseheinung, wenn man das ararische Metalhverk Idria mit dem Kohlenwerke Sagor vergleicht; denn fiir Idria stellt sicli die Productionsquote auf 1.267fl. 25 kr., wogegen fiir Sagor dieselhe nur den Betrag von 528 fl. 31 kr. erreicht. Die ausserordentliche Hohe der Productionsquote ist ausser der bedeutend vermehrten Quecksilbererzeugung auch den ungewohnlich hohen Verschleisspreisen dieses Huttenproductes zuzuschreiben. Kustenland- Berghauptmannschaft Laibach. Im Kiistenlande erreichte der Werth der Bergbaupro d ucte — ausschliesslich der tertiaren Kohle — im Jahre 1870 die Hohe von 194.355 fl., somit um 25.067 fl. 70 kr. mehr als im Vorjahre. Bringt man Kustenland mit Krain in Verhindung, so erhalt man fiir die Kohlen-Production die gemeinschaftliche VVerthsumme von 633.152 fl. 48 krn., so dass auch in diesem Productions-Zweige das Resultat des Gegenstandsjahres jenes vom Vorjahre um 9.462 fl. 9 kr. iiberragt. Ein Hiittenbetrieb besteht im Kiistenlande seit der Auflassung des alten Vitriol- und Alaunwerkes Sovignaco nicht mehr. Bei einem Arbeiterstande von 495 Kopfen und einem Producten\verthe von 194.355 fl. bereehnet sich die auf einen Arbeiter entfallende Quote mit 392 fl-63 krn. Bei der vermehrten Erzeugung und dem etvvas geringeren Arbeiterstande ist das Ergebniss dieses Jahres bedeutend giinstiger, als das der vorhergegangenen Jahre, wie aus der nachfolgenden Uebersicht hervorgeht. Im Jahre Productionsquote fiir einen Arbeiter 1865 ............................... 345 fl. 69 kr., 1866 .............................. 269 „ 51 „ 1867 ............................... 288 „ 55 „ 1868 ............................... 265 „ 75 „ 1869 ............................... 332 „ 59 „ 1870 ............................... 392 „ 63 „ Ungeachtet dessen steht die Productionscjuote vom Kiistenlande, respective Carpano, jener der krainischen Kohlemverke nach, weil die Macbtigkeit der Flotze geringer ist und der Abbau demnaeh im Allgemeinen mehr Menschenkrafte in An-spruch nimmt. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Der Gesammtwerth der Bergbau-Production betrug im Jahre 1870 334.979 fl. 42 kr., und stieg daher gegen das Vorjahr um 1.829 fl. 60 kr. Eine Verminderung im Productions-Werthe trat ein bei den Gold-, Eisen-und Kupfererzen, dann bei den Asphaltsteinen im Betrage von 38.944 fl. 19 krn.. wogegen eine Vermebrung des Productions-Werthes bei den Blei- und Zinkerzen, dem Schwefelkiese und den Braunkohlen mit der ZilVer von 40.773 H. 79 krn. sicli ergab, wornach der obige Mehrwerth von 1.829 fl. 60 krn. resultirt. Die Hiitten-Pro dueti on mit ihrem Gesammtwerthe von o66.9i>S fl. 71 krn. hat sich gegen das Vorjahr um 67.731 fl. 16 kr. e r h o ht. Einem durch geringere Erzeugung bedingten Mindervverthe bei der Production an Gokl per....................6.577 fl. 27 kr., „ Silber „....................35.861 „ 80 „ » Glatte „....................... SO „ — „ » Blei „...................... 609 „ 50 „ n Zink „........................ . 624 „ 40 „ zusammen per . . . 43.722 fl. 97 kr. stehen durch gesteigerte Production hohere Werthe beim Eisen mit...................... 98.022 fl. 29 krn., „ Kupfer „ . . . '........13.431 „ 85 „ zusammen .... 111.454 fl. 14 krn. entgegen, woraus sich der friiher angegebene um 67.731 fl. 17 kr. hohere Werth herechnet. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Der Werth der ge\vonnenen Berg-bauproduete bezifferte sich im Jahre 1870 mit 230.76SA. 18 krn. und ist somit gegen das Vorjahr hoher um 5.067 fl. 74 kr. Hohere Productions-Werthe sind nachgevviesen bei der Gewinnung von Gold-, Eisen- und Kupfererzen, und zvvar mit einem Betrage von 6.736 tl. 56 krn., geringere Werthe reprasentirt die Erzeugung von Nickel- und Arsenikerzen, dami Scluvefel-kies mit der Ziffer von 1.668 fl. 82 krn. Die Differenz von 5.067 fl. 74 krn. gibtdie oben angegebene Werthserhohung vom Jahre 1870. Die Erzeugung des Hiittenbetriebes weist im Jahre 1870 einen Gesammtwerth von 404.915 11. 16 krn., also gegen das Vrorjahr einen holieren Werth um 1.370 fl. 88 kr. nacli, welche Zunahme beim Gold 6.585 fl. 30 kr., beim Frisch-Roh- und Gusseisen 1.440 fl. 20 kr., beim Kupfer 6.067(1. 14 kr., zusammen 14.092 fl. 64 kr. betrug, vvahrend geringere Productions-Werthe beim Silber mit 1.070 fl. 25 krn., bei der Nickelspeise mit 5.499 fl. 49 krn., beim Arsenik mit 6.152 fl. 2 krn., zusammen mit 12.721 fl. 76 krn. sich ergaben, vvodurch sicli obige Zunahme an Productions-Werthen im Betrage von 1.370 fl. 88 krn. herausstellt. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Die gesammte Bergvverks-Production reprasentirte im Jahre 1870 einen Geldwerth von.7,154.512fl. 18 krn. die Hiitten-Production von .................................. 4,485.622 „ 86 ,, und stellt sich hiernach der Werth der gesammten Production a«f........................................................... 11,640.135 11. 4 kr. und bei Vergleichung mit dem Ergebnisse des Vorjahresper . 9,577.969 „64 eine Erhohung desProductions-Werthes um .... 2,062.165 fl. 50 kr. heraus. Statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 4. Heft. 14 Von dem ausgevviesenen Gesammtwerthe der Bergbau-Production entfallen: auf Golderze................................ 225 fl. — kr., „ Silber- und Bleierze .... 1,889.479 „ 57 „ „ Eisenerze................. 447.694 „ 22 „ „ Steinkohlen...............4,817.100 „ 89 „ „ Alaunschiefer................ 12 „ 50 „ zusammen . . 7,154.512 fl. 18 kr. Von dem Gesammt\verthe der Hiitten-Produetion entfallen: auf Gold............................ 117 fl. — kr., „ Silber ............................. 1,384.128 „ 26 „ „ Blei ............................... 243.433 „ 83 „ „ Glatte.............................. 176.526 „ 77 „ „ Frischroheisen.................... 1,776.676 „ — „ „ Gussroheisen........................ 904.741 „ — „ zusammen . . . 4,485.622 fl. 86 kr. Gegen das Vorjahr fand eine Vermehrung der Bergbau-Production statt: bei den Golderzen um........................ 150 Ctr. — Pdf., „ „ Silber- und Bleierzen um 808 „ 79 „ „ „ Eisenerzen um ... 807.538 „ 25 „ „ „ Steinkohlen um . . , . 2,592.251 „ — „ beim Alaunschiefer um .... 250 „ — „ und hat sich nur bei den Kupfererzen in Folge der unterbliebenen Erzeugung eine Productions-Verminderung um 40 Centner ergeben. Der Prod uctions - Werth stellte sich gegen das Jahr 1869 hoher beraus: bei den Golderzen um................ 225 fl. — kr., „ „ Silber- und Bleierzen um . 139.543 „ 75 „ „ „ Eisenerzen um................ 95.224 „ 67 „ „ „ Steinkohlen um .... 1,709.021 „ 23 „ beim Alaunschiefer um................ 12 „ 50 „ zusammen . . . 1,944.027 fl. 15 kr. Wird hiervon der Werth der vorjiihrigen Kupfererz-Production von........................... 60 „ — „ in Abzug gebracht, so ergibt sich fvir das Jahr 1870 eineErhiihung desWerthes der Bergbau-Production um ..................................... 1,943.967 fl. 15 kr. Beim Hiittenb etriebe fand eine Productions-Vermehrung statt: an Gold um...........................4 Lotli. „ Silber um.............................. 1.425-83aMiinzpfunde, „ Blei um.......................... 13.346 Ctr. 46 Pfd., „ Gussroheisen um.................. 18.389 Centner. Verinindert hat sich die Production der Glatte um 14.500 Centner 34 Pfund, jene des Frischroheisens um 88.784 Centner. Eine Er h oh 11 n g des Prod u ct i o n s- Werth e s ergab sich: beim Silber ura............. 63.162 fl. 44 kr., „ Blei „ 170.298 * 65 „ * Gold „ 117»-» „ Gussroheisen um ................... 106.108 „ — „ zusammen um . . 339.686 fl. 9 kr. Dagegen verminderte sich der Productions-Werth bei der Gliitte ................um 162.646 tl. 84 kr., beim Frischroheisen..........58.841 „ — „ zusammen . . . um . 221.487 fl. 84 kr. und ergibt sich hiernach fiir die Hiitten-Produetion eine ^erthserhohung von...............................................118.198 fl. 25 krn., Und bei Hinzuschlag der bei der Bergbau-Production sich ergebendeu Werthserhohung von................................. 1,943.067 „ 15 „ cine 6esammtwerthserh6hung von................................ 2,062.165 fl. 40 krn. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Der Gesammt\verth der Bergbau-Und Hiitten-Produetion im Jahre 1870 betragt 1,337.829 fl. 90 kr., wovon auf die ^°lilen-Production allein 619.234 fl. 10 kr. entfallen. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Von den im Betriebe gestan-^eilen Bergbauen \var nur der Arsenikkies-, Zinnerz-, Eisenstein- uiul der Kohlen-bergbau productiv. Aus der Darstellung der Ergelmisse bei den einzelnen Productions-Zweigen 8eht hervor, dass die Production bei allen jenen Unternehmungen, welche — wie ^er ^ergbau auf Braunkohie, Zinnerz und Eisenerz — fiir die Bedeutung des Berg-"ei'ksbetriebes im Bezirke dieser Berghauptmannschaft massgebend sind und auf **en Gesammtwerth seiner Production einen entscheidenden Eintluss iiben, zuge-ll0lHmen, dagegen nur bei jenen Unternehmungen abgenommen liat, welche — wie |jei' Bergbau auf Sleinkohle und Arsenikkies — bislier von nur untergeordneler e(1«utung waren. Der Gesammt\verth der Bergwerks-Production iibersteigt daher aucli nicht riUr den Werth der Production des Jahres 1869, sondern auch jenen aller vorber-Segangenen Betriebsjahre, denn er beziffert sich: ®r ^e Bergbau-Producte mit.............................. 2,353.611 fl. * » Hiitten-Producte mit.................................. 50.651 „ zusammen mit . 2,404.262 fl. Und ist sonach gegen den Gesammtvverth des Jahres 1869 mit . . 1,777.080 „ um . 627.182 fl. '"d gegen den durchschnittlichen Werth der Production in den letztverflossenen 10 Jahr iren (mit 1,242.588 fl.) um 1,161.674 fl. gestiegen. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Von dem Gesammtwerthe alier Bergbauproducte per 2,899-812 fl. 84 kr. des Jahres 1870 entfallen: Gesammtvverth gegen den Werth des Jahres im Jahre 1869 aut' Bleierze . . . „ Antimonerze „ Schvvefelkiese . „ Alaun- und Vi-triolschiefer . „ Eisenerze . . „ Steinkohlen „ Braunkohlen 1870 fl. kr. 154.881 46 4.402 - 1.503 - 1869 fl. kr. 166.216 45 2.423 — mehr fl. 1.979 1.503 kr. vveniger fl. kr. 11.404 69 6.010 48 15.775 6 21.785 54 ---------- 89.072 95 49.715 — 39.357 95 — - " 2,634.062 37 2,022.868 86 611.194 51 " 85 — 83 — 2— - - " von dem VVerthe der Hiittenproducte per 695.720 fl. dagegen: Gesammtwe*h gegen den Werth des Jah>'eS im Jahre 1870 1869 mehr fl. 1869 kr. auf Blei . . . „ Antimon . . „ Eisenvitriol „ Alaun . . „ Kupfervitriol „ Frischroheisen „ Gussroheisen wenigei' kr- 3.360 " fl. kr. fl. kr. 8.640 — 12.000 — 54.601 — 33.747 — 96.695 75 106.765 - 4.387 20 4.039 — 348 20 1.125 — 745 — 380 — 208.302 96 250.496 4 ---------- 321.969 5 329.981 46 ---------- Im Steinkohlenberghaue liegt daher das Schwergewicht, sein Aufschwu«S gibt den Ausschlag in diesem Berghauptmannschaftsbezirke. Bei der Steinkohle iiillt vom Werthe der Production auf den einzel"el' Arbeiter eine Quote von 397 fl. 53 krn., beim Bleierze von 406 fl. 51 krn. l*el den ubrigen Berg- und Huttenproducten ist diese Ermittlung aus den im Vorjah,e schon angedeuteten Griinden nicht zulassig. 20.854 - — -- " ---------------- 10.069 25 42.193 8 8.012 41 Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. In der fruheren Besprechung ^ Ergebnisse der einzelnenProductions-Zweige findet sich zugleich dieErklitrung. "'e es kommt, dass der Geldvverth der gesammten Bergwerks-Production, ungeacWe der Productions-Verminderung um 316.304 Centner Steinkohlen, 256 Centnfr Bleierze und 284 Centner Zinkerze, um 209.365 fl. 95 kr., d. i. um 8'8 Perce"1, und der Geldvverth der gesammten Hiitten-Production, ungeachtet der Producti°|lS Vermfnderung um 30.637 Centner Frischroheisen und 292 Centner Alaun 136.341 fl. 26 kr., das ist um 6-7 Percent gestiegen sei. iin' L Bergwerksabgaben. (Hierzu Tabel 1 e XI.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Fiir die niederosterreichischen Bergbaue wurden im Jahre 1870 ai' Massengebiihren .... •.......................... 2.862 fl. 62-5 kr. » Freischurfgebiihren....................................... 2.718 „ — „ , also an B e r g w e r k s a b g a b e n..........zusammen . S.580 fl. 62-5 kr. ^messeu; es \vurden demnach gegen das Jahr 1869 an Massengebiihren Un> 24 fl. oder 0-83 Percent we n iger, dagegen an Freischurfgebiihren um 1-539 fl. oder 130-5 Percent mehr, und im Gan/.en um 1.515 fl. oder 37'2 Percent ebenlalls mehr bemessen. Der unbetraehtliche M i n d e r a u s f a 11 d e r M a s s e n g e b ii h r e n erklart sich a»s den an anderer Stelle envahnten Grubenauflassungen, der nahmhafte Mehraus-tall an Freischurfgebiihren durch die sehr stark entwickelte Schurftliiitigkeit. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Im Jahre 1870 betrugen bei den oberdsterreichischen Bergbauen die bemessen en Massengebiihren ................................................... 3.565 fl. 99-5 kr. die bemessenen Freischurfgebiihren............................2.416 „ — soniit die gesammten bemessenen Berg\verksabgaben . .5.981 fl. 99-5kr.; daher an Massengebiihren um 48 fl. 57 kr. oder 1-4 Percent, an Freischurfgebiihren um 29 fl. oder 1-2 Percent, endlich an samratlichen Berg\verksab-gaben um 77 fl. 57 kr. oder 1-3 Percent mehr als im Vorjahre; es war diess theils durch die Vermehrung des verliehenen Massenraumes bedingt, theils konnte die an anderer Stelle envahnte Auflassung einer grosseren Anzalil boftuungsloser Freiscbiirle 'a Betreff der Gebiihrenpflicht fiir das Jahr 1870 keine Aenderung bewirken, \veil Jene Auflassungen erst gegen Jahresschluss hin gesehahen. • Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die im Jahre 1870 fiir den Deobener Berghauptmannsehaftsbezirk vorgeschriebenen Bergwerksa b-g a b e n haben: vom Aerare............................. 24 fl. 86 kr. von den Privaten.................... 2.439 „ 36 B zusammen . 2.464 fl. 22 kr. an Freischurfgebiihren von Privaten..................... 10.037 fl. — „ daher im Ganzen . 12.501 fl. 22 kr. helragen. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli, Im Jahre 1870 vvurden vorge-s c h r i e b e n : a» Massengebiihren Massengebiihren . 5.346 fl. 10 kr. Freischurfgebiihren . 4.236 99 — » zusammen . 9.582 fl- 10 kr. somit gegen das Vorjahr mehr an Massengebiihren um . . • . 386 99 6 an Freischurfgebiihren um . 2.184 99 — 9) und zusammen mehr um . 2.570 fl. 6 kr. Karnten, Berghauptmannschaft Klagenfurt. Die v o r geschi •ie b e n i e n Bergwerksabgaben betrugen im Jahre 1870 kr- an Massengebiihren 3.317 fl. 18 „ Freischurfgebiihren 2.056 99 — it „ Einkommensteuer . 58.697 99 97 H zusammen . 64.071 fl. 15 kr. gegen die Summe vom Jahre 1869 per 46.356 99 85 H somit im Jahre 1870 mehr um 17.714 fl. 29 kr. Das Steigen der Bergwerksabgaben ist eine Folge der erhuhten iudustriellen Thatigkeit, ein Bevveis eines gliicklichen Fortschrittes. Kraill. Berghauptmannschaft Laibach. Da der Massenstand in Krain 11,1 Gegenstandsjahre keine Veranderung erlitten bat, so ist der* kleine Unterschieo in der Summe der Massengebiihren gegeniiber jener des Vorjahres nur aut Rechnung einer irriger Vormerkung iin Massenkataster zu setzen. Anders ver-halt es sich bei den Freischurftaxen, \velche im Verhaltnisse zur vermehrten Zahl der Freischiirfe sich auch von 769 fl. des Vorjahres auf 1.014 fl. erhoht haben. Kustenland. Berghauptmannschaft Laibach. Auch im Kiistenlaiide ist 111 dem Ertragnisse an Massengebiihren keine Aenderung eingetreten, wahrend mit der zunehmenden Riihrigkeit der Schiirfer die Sehurfgebiihrensumme von 297 fl- aU* 328 fl. gewachsen ist. Summirt man von K ra in und vom Kiistenlande die Theilsummen, so er-halt man eine Gesammtsjimme von 3.295 fl. 64 krn. im Gegenhalte zum Vorjahre mit einem Zuwachse von 288 fl. Ib krn. oder 9-5 Percent des vorjahrigen Ertragnisse?-Bringt man dieses letztjahrige Gesamintergebniss der eigentlichen Bergwerkssteuei’ weiter in Verbindung mit den Resultaten der vorhergegangenen 9 Jahre, so ergib* sich die nachfolgende Uebersicht Im Jahre Bergfrohne Massengebiihren Freischurftaxen 1861 24.603-59 fl. 3.685 fl. 00-5 kr. — fl. 1862 19.586 02 „ 3.175 „ 84 99 1.380 „ 1863 — 4.479 „ 54 99 2.720 „ 1864 — 3.230 „ 94 9 9 1.970 „ 1865 — 3.077 „ 2 99 2.430 „ 1866 — 2.566 „ 45 >) 1.962 „ 1867 — 1.910 „ 55-5 99 567 „ im Jahre Bergfrohne Massengebiihren Freischurftaxen 1868 — 1.816 fl. 68.5 kr. 733 11. 1869 — 1.941 „ 49 „ 1.066 „ 1870 — 1.953 „ 64 „ 1.342 „ Es spiegeln sich in dieser Zusammenstellung siimmtliche Wandlungen ab, welche innerhalb des letzten Uecenniums die Bergwerksteuer Gesetzge-bung erfahren hat. Als solehe sind zu nennen: 1. die im Jahre 1862 mittelst des Ge-setzes voin 28, April erfolgte Abschaffung der Bergtrohne und Eintiihrung der Einkommensteuer und Freischurftaxen, 2. die Herabsetzung der Massengebuhr und Freischurl'taxe von 6 fl. 40 krn. und 20 fl. aul' je 4 fl. zufolge kaiserlicher Ver-ordnung vom 29. Marz 1866. Der Einfluss dieser Gesetzesanderungen gibt sich fiir die envahnten Zeitabschnitte deutlich in dem Steuerertragnisse zu erkennen, insbesondere falll hier das Jahr 1867 durch das niedrige Ertragniss an Freischurf-taxen auf. VVahrend aber die Gesammtsumme der Freischurfgebuhren in dem genannten Jahre nur 567 fl. betrug, erreichte sie im Jahre 1870 bereits die Hohe von 1.342 fl., ein Bevveis, dass eine Steuerermassigung hiiufig nur momentan einen Ausfall in dem Steuerertragnisse bevvirke, dass sie sich jedoch in ganz kurzer Zeit zu compensiren und schliesslich selhst in eine Mehreinnahme zu verwandeln vermoge. Die an die Stelle der altherkommlichen Frohne getretene E in k o m m e tiste uer ist ebenfalls als eine Erleichterung zu betrachten, welche den Bergbau-unternehmungen dadurch gewahrt vvurde, dass man niclit das Brutto-, sondern das Heinertragniss mit der Steuer belastete. Dass der Staatsschatz durch diese Steuererleichlerung nicht zu Schaden kam, erhellt unzvveifelhaft aus einem Vergleiche der fruheren Frohnertragnisse und der gegenwartigen Einkoinmensteuerbezuge, welche letztere seit 1865 sich in nachfolgender Weise darstellen: ln Krain im Jahre Einkommensteuer Kriegszuschlag Zusanunen 1865 16.575-76 fl. 6.630-31 fl. 23.206-07 fl. 1866 17.797-76 „ 7.119-10 » » 24.016-87 99 1867 18.560-32 „ 7.424 12 f > 25.984-44 99 1868 20.681-64 „ 20.681-64 »9 41.363-28 99 1869 19.860-85 „ 19.832-83 *» 39.693-68 99 1870 24.688-34 „ 24.669-35 49.358.69 •> 1 m K ii s t e n I a n d e: im Jahre Einkommensteuer Kriegszuschlag Zusammen 1865 1.780-86 11. 712-34 fl. 2.493-21 fl. 1866 1.342-85 „ 537-14 99 1.879-99 99 1867 1.575 23 „ 630-09 99 2.205-32 99 1868 1.722-70 „ 1.722-70 99 3.445-40 9» 1869 1.705-75 „ 1.705-75 »> 3.411-50 99 1870 1.726-75 ,3 1.726-75 99 3.453.50 9 9 Die Bergfrohne vom Jahre 1861 betrug 24.603 fl. 59 kr., \vogegen die Einkommensteuer »les Jahres 1870 allein fiir Krain und Kiistenland zusammen die Hohe von 26.416 H. 9 kr. erreichte, und mit Einschluss der Kriegszuschlage ergibt sich die bisher noeli nicht erreichte Steuersumme von 52.812 fl. 19 krn., im Gegenhalt zu 1869 melir um 9.707 d. 1 kr. Wohl trifft der griisste Theil davon mit 31-114 fl. 70 krn. d,'is ararische Montanwerk Idria, allein aucli dasSteuer-ertragniss der Privatwerke erhohte sich von 20.864A. 78 krn. auf 21.607 fl. 49 kr. Einkommensteuer und Kriegszuschlage znsammen, wovou vvieder der griisste Betrag von 15.755 fl. 46 krn. auf das gewerkschaftliche Kohlenvverk Sagor eutfallt. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Die vorgeschriebenen Berg-werksabgaben hetrugen im Jahre 1870, und zwar an Mas- sengebiihren.................................................... 9.937 fl. 38 kr. an Freisehurfgebiihren........................................... 8.003 ,, — „ zusammen . . 17.940 fl. 38 kr. und hat sich hiernach die Vorschreibung gegen jene des Vorjahres hei denMassen- gebuhren.............................................um 375 tl. 88 kr. bei den Freisehurfgebiihren...........................„ 1.862 „ — „ zusammen um 2.237 fl. 88 kr. e r h o h t. Eingehoben wurden: an Massengebiihren.........................................10.118 tl. 38 kr. „ Freisehurfgebiihren .......................................... 6.208 „ 58 ,, zusammen 16.326 fl. 96 kr. demnach gegen die Vorschreibung an Massengebiihren um 181 tl. melir, wogegen an Freisehurfgebiihren um 1.794 tl. 42 kr. vveniger \.r Einhebung gelangten. An Einkommensteuer sammt Zuschlagen wurden .... 134.722 fl. SO kr. eingehoben, und betrug hiernach die Gesammteinnahme an Bergwerksabgaben sammt Einkommensteuer und Zuschlagen 151.289 fl. 42 kr. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Der Gesammtbetrag der Berg-vverksabgaben erreichte in dem Jahre 1870 die Ziffer von 30.133 fl. 91 krn., gegen den Ertrag des Vorjahres pr. 27.512 fl. 31 kr. um 2.621 fl. 60 kr. melir. Von diesem Mehrertrage entfallen auf Einkommensteuer 1.133 fl. 12 kr., auf die Massengebiihren 1.144 fl. 48 kr. und auf die Freisehurfgebiihren 344 tl. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Die im Jahre 1870 bemesse- neu Bergvverksabgaben betrugen an Massengebiihren........................... 24.198 fl. an Freisehurfgebiihren...................................................... 12.942 „ zusammen . . 37.140 fl. sonach gegen das Vorjahr mit.................................................31.135 „ mehr um...................................................................... 6,005 fl- Vorgesehrieben waren: Massengebiiliren................................................... 29.161 fl. Preischurfgebuhren.............................................19.315 „ Einkommensteuer................................................ 24.898 „ zusammen . . 73.374 fl. Eingehoben \vurdeu: Massengebiihren................................................ 24.679 fl. Ereischurfgebiihren............................................ 11.418 ,, Einkommensteuer................................................ 24.035 „ zusammen . . 60.132 fl. Zur Ab schreibung gelangten: Massengebiihren ............................................................. 190 fl. Ereischurfgebuhren.............................................. 860 „ zusammen . . 1.050 fl. Im Riickstande verblieben: Massengebiihren................................................ 4.358 fl. Ereischurfgebiihren............................................ 7.175 „ Einkommensteuer................................................. 987 „ zusammen . 12.520 fl. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Zur V or s chr e ib u n g kamenim Jahre 1870: an Massengebiihren.......................................9.140 fl. ................................................. 8.819 „ des Jahres 1869 a'somehrum.................................................321 fl.; an Freischurfgebiihren ................................ 8.948 fl. Šešen....................................................5.381 „ des Jahres 1869 a'so mehr um............................................ 3.567 fl.; auch bei Vergleicliung der Summe der Bergwerksabgaben mit 18.008 fl. ergibt sieh gegen jene des Vorjahres (14.200 fl.) zu Gunsten des Jahres 1870 eine Ver-•nehrung um 3.888 fl. Bemessen wurden ferner: an Einkommensteuer......................................... 20.987 fl. 97 kr. >» Zuschlagen............................................... 20.966 „ 2 „ zusammen . . 41.953 fl. 99 kr. Da diese letzteren Gebiihren zusammen im Jahre 1869 im Betrage von 29.296 fl. 18 krn. hemessen worden waren, so ergibt sich fiir 1870 ein Melir an temessener Einkommensteuer und Zuschlagen von 12.657 fl. 94 krn. Von der Einkoinmensteuer und den Zuschlagen entfallen: auf den Einkommensteuer Zuschliige Zusaromen fl. kr. fl. kr. fl. kr. Pilsen . . 16.481 22 16.481 22 32.962 44 Mies . . . . 3.613 55 3.605 42 7.218 97 Prestic . . 717 27 713 79 1.431 6 Kralowic . . 85 27 80 66 165 93 Pisek . . . 43 56 43 56 87 12 Blatna . . 28 — 28 — 56 - Strakonic 19 10 23 37 32 47 Summe . 20.987 97 20.966 2 41.954 9 Nach den Productions-Z weigen vertheilen sich diese Gebuhren : auf den Steinkohlenbergbau Einkommensteuer Zuschlage Zusammen fl. kr. fl. kr. fl. kr. im politischen Bezirke Pilsen . 14.186 5 14.186 5 28.372 10 Mies . . . 2.591 26 2.586 84 5.178 10 it m »» Prestic . 717 27 713 79 1.431 6 „ „ „ Kralowic 70 — 70 - 140 - Summe . 17.564 58 17.556 68 35.121 26 auf den Bleierzbergbau im polifischen Bezirke Mies 1.022 fl. 29 kr. 1.018 fl. 57 kr. 2.040 fl. 86 kr- auf die Mineral w e r k e im politischen Bezirke Pilsen 300 fl. 50 kr. 300 fl. 50 kr. 601 fl. — kr- Kralowic Strakonic 15 „ 27 19 „ 10 10 „ 69 „ 13 „ 37 „ 25 „ 96 32 „ 47 „ Summe . 334 fl. 87 kr. 324 fl. 56 kr. 659 fl. 43 kr. auf den A n t i m o n - B e r gb a u- und Huttenbetrieb im politischen Bezirke Pisek 43 fl. 56 kr. 43 fl. 56 kr. 87 fl. 12 kr- auf die Eisenwerke im politischen Bezirke Pilsen 1.994 fl. 22 kr. 1.994 fl. 22 kr. 3.988 fl. 44 kr- „ „ „ Blatna 28 „ — „_____28 „ — „_________56 „ — ^ Summe . 2.022 fl. 22 kr. 2.022 fl. 22 kr. 4.044 fl. 44 kr- Wie schon friiher, muss hier abermals hemerkt werden, dass hierunter die Steuer fiir die umfangreichsten Bergbauunternehmungen dieses Berghauptmanu-sehaftsbezirkes — jene der Edlen von Starck’schen Erben und der Prager Eisenin-dustrie-Gesellschaft nicht begriffen sind, weil solche bei den Berghauptmannschaften zu Elbogen und Prag in Gemeinschaft mit jenen der dortigen Bergbaue der ge' nannten Besitzer zur Vorschreibung gelangen. Sammtliche Gebuhren betrefFen lediglich Privat-Bergbaue und Hiitten. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. An Bergwerksabgaben wurden eingehoben: im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke an Massengebiihren.............. 4.764 fl. 68 kr. „ Freischurfgebiihren........... 1.264 „ 52 „ Summe...................... 6.029 fl. 20 kr. i m B e rg e o m m i s s a ri a t s b e z i r ke aii Massengebiihren.............1.356 fl. 15 kr. * Freischurfgebiihren.......... 2.075 * — Summe ......... 3.431 B 15 „ somit im Ganzen..... 9.460 fl. 35 kr. Gegen dasJahrl869 ergibt sich daher eine Mehreinnahme von 1.525 fl. 32 krn. Die Vorschreibung hingegen betrug, und zwar: im unmittelbaren Bezirke an Massengebiihren...............4.015 fl. 28 5 kr. „ Freischurfgebiihren ...........1.318 „ 66-5 „ ....... 5.333 fl. 95 kr. 1.214 fl. 57 kr. 1.949 „ 42 . ............... 3.163 * 99 „ im Ganzen . . 8.497 fl. 94 kr. Hiernach wurden im Jahre 1870 um 962 fl. 41 kr. mehr eingehobenals vorgeschrieben, \vas in der nun strengeren Einhebung der aus friiheren Jahren stam-menden Biickstande seinen Grund hat. Wird nun zu den oben angefiihrten eingehobenen Bergvverkabgaben von 9-460 fl. 35 krn. die eingehobene Eirik ommenst e uer sammt Zuschliigen, und zwar im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke mit 17.153 fl. 72 krn., im Berg-commissariatsbezirke mit 4.871 fl. 14 krn., zusammen mit 22.024 fl. 86 krn. hinzu-gerechnet, so ergibt sich im Jahre 1870 eine Gesammteinnahme der vom Bergbaue eingegangenen Steuern von 31.485 fl. 21 krn., welche im Vergleiche zum Jahre 1869 geringer um 1.728 fl. 31 kr., im Vergleiche zum Jahre 1868 aber um 235 fl. 85 kr. hoher sich herausstellt. Nach den von den Steueramtern gelieferten Aus\veisen verblieben mit Schluss des Jahres 1870 an Massengebiihren, Freischurfgebiihren und Einkommensteuern im Riickstande: Summe . im Bergcommissariatsbezirke an Massengebiihren............ „ Freischurfgebiihren........ Summe . . im unriiittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke........ 3.288 fl. 38-5 kr. „ Bergcommissariatsbezirke............................ 406 „ — in Summe . . 3.694 fl. 38-5 kr., es \varen somit 11'7 Percent der gesammten Bergvverksabgaben im Riickstande. Ueberzahlungen fanden statt: im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke um............75 fl. 4 kr. „ Bergcommissariatsbezirke um.............................127 „ 58 » zusammen um . . 202 fl. 62 kr. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die vorgeschriebenen Frei-schurfgebiibren haben sicb um 1.163 fl. oder 36 Percent, die vorgeschriebenen Massengebiihren um 101 tl. 35 kr. oder 1-4 Percent verinehrt. An Einkommensteuer und Kriegszuschlag wurden im Jalire 1870 von mahrischen Steueramtern v o i\g e s c h r i e b e n: tur die Eisenwerke...........................70.416 fl. 84 kr. „ das Alaunwerk bei Bosko\vitz ... 26 „ 50 „ „ die Steinkohlenvverke..................... 86.839 „ 52 „ „ „ Braunkohlenwerke......................... 3.597 „ 57 „ und tur die Graphitwerke.................... 1.201 „ 74 „ also zusammen . . 162.082 tl. 17 kr. Diese Summe reprasentirt aber keineswegs die riclitige Ziffer der aut' der Berg- und Hiitten - Pi*oduction Mahrens lastenden Einkommensteuer, indem i*1 derselben einerseits Einkommensteuer-Betrage von Eisenraflfinirvverken und von m Sehlesien gelegenen Bergbauen enthalten sind, und andererseits Einkommensteuer-Betragfe fehlen, dei-en Vorsclireibung tlieils niebt in Miibren erfolgt ist, theils aber noch bestritten wird. Sehlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die fiir das Jabi* 1870 bemes-senenundbis aut' einen unbedeutenden Betrag eingellossenen Massen-und Frei-schurfgebiihren betrugen, und zwar: die Massengebiihren............... 3.399 fl. 65 kr. „ Freischurfgebiihren........... 2.684 „ — zusammen . . 6.083 fl. 65 kr. demnach gegen das Vorjahr per . 4.780 „ 82 „ mehr um . . 1.302 fl. 83 kr., wovon 138 fl. 83 kr. aut'Massengebiihren und 1.164 tl. auf Freischurfgebiihren ent-fallen. Wenn zu der obigen Summe der Massen- und Freischurfgpbuhren peI' 6.083 fl. 65 kr. die Einkommensteuer von den Steinkoblenvverken, \velche nach dem steueramtlichen Ausweise 44.757 fl. 82 kr. betragen liat, hinzugerechnet 'vird, so gibt diess die Summe von SO.841 fl. 47 krn., welche der Bergbau in Schlesien im Jahre 1870 an Steuern entrichtet bat. Es ist jedoch zu bemerken, dass die Kohlenwerksbesitzer Freiherr von Rothschild, die a. p. Nordbahn und die Zwierzina’schen Erben die Einkommensteuer von. ihren in Schlesien gelegenen ergiebigen Gruben nicbt in Schlesien, sondern hei dem k. k. Steueramte in Mahrisch-Ostrau abfiihren. Auch darf nicbt unervvahnt gelassen werden, dass die Einkommensteuer von den Eisenvverken gar nicbt in Betracht gezogen wurde, vveil dieselbe cumulativ mit jener von den Raffininverken entrichtet wird. K. Anhang. Statuten-Entwurf fiir einen Arbeiter Consum-Verein. (Mitgetheilt vou der Berghauptmannschaft in Klagenfurt.) Zweck nlaufende Facturen zu prufen und dieselben dem Gesammtausschusse vor-zulegen, welcher nach richtigem Befunde die Begleichung durch d<*n Cassier veranlasst. Die Casse ist an einem sicheren Orte aufzubewahren, mit zwei Schlossern zu versehen, vvovon einen Schliissel der Cassier, den zweiten der Controlor erhalt, so dass die Casse nur von diesen zwei Personen gemeinschaftlich geiiffuet und gesperrt werden kann. Bei Unordnungen in der Geschaftsgebarung des einen oder anderen Mit-gliedes liat der Vereinsobmann sogleicb die Suspension zu veranlassen, eine allgemeine Versammlung einzuberufen und eine Neuwahl einzuleiten, inz\vischen aber die Geschiifte des Suspendirten durch ein anderes Mitglied fortfiihren zu lassen. §. 21. Die Venvaltung des Vereines durch den Ausschuss gesebielit obne Entgelt, so lange der Verein nur so viele Mitglieder ziihlt, dass die Venvaltungs-Ausscbiisse nebst ihren Berufspflichten die Vervvaltung piinctlich besorgen konnen. Nimmt das Gesehaft an Umfang zu, so sind Beanile zur Besorgung der Geschafte anzustellen, mit den entsprechenden Instructionen zu versehen und die Paragraphe der Statuten iiber die Verwaltung mit diesen Instructionen im Einklang zu bringen. Der Ausschuss ist sammtlichen Vereinsmitgliederu iiber sein Gebaren verant-wortlicb und hat wo mbglicb Begieauslagen zu vermeiden. §■ 22. Der Ausschuss ist verpflichtet, allmonatlich mindestens zwei Sitzungen zu halten, um iiber Vereinssacben Beschliisse zu tassen. Der Vorstand hat die einzelnen Ausschiisse drei Tage vor der Sitzung von derselben und von den zur Verhandlung kommenden Gegenstanden zu ver-standigen. §. 23. Zur Beschlussfahigkeit des Ausscbusses gehbrt die Anwesenheit von mindestens 6 Mitgliedern. Allgemeine Versammlungen. §. 24. Die Einberufung der allgemeinen Versammlung findet halbjahrig durch den Verwaltungs-Ausschuss statt. Bei derselben ist der Geschaftsbericht und die Rechnung vorzulegeu, und sind iiber die Gebarung und das Gedeiben des Vereines die Mitglieder aufzu-klaren. Zur Priifung der Rechnungen werden von der allgemeinen Versammlung drei Revisoren auf Jahresdauer erwahlt. Die allgemeine Versammlung bestimmt jedesmal den Percentsatz, vvelcher tur •las nachste Halbjahr den Einkaufspreisen zuzuschlagen ist. Sie wShlt alljahrlich die Vereinsausschiisse. §. 25. Die allgemeine Versammlung ist 14 Tage friiher den Vereinsmitgliedern l*ekaiiut zu gebeu. Antrage von Mitgliedern in der allgemeinen Versammlung miissen 8 Tage zuvor dem Ausschusse bekannt gegeben werden, damit sie auf die Tagesordnung gesetzt werden konnen. §. 26. Rechtsgiltige, den Verein bindende Beschlusse konnen nur von der allgemeinen Versammlung getasst vverden. §. 27. Zur Beschlussfahigkeit der allgemeinen Versammlung gebiirt die Ainvesenheit der Hiiltte der Vereinsmitglieder. Jedes Vereinsmitglied ist stimmfahig; Beschlusse werden nur mit absoluter Stimmenmehrheit gefasst. §. 28. Die Statuten konnen nur von der allgemeinen Versammlung abgeandert Werden, zur Abanderung ist die Amvesenheit von zwei Dritttheilen der Vereinsmitglieder und absolute Stimmenmehrheit derselben erforderlieh. §. 29. Eine ausserordentlielie allgemeine Versammlung \vird einberufen, wenn zwei Dritttheile der Ausscbussmitglieder dieselbe notlnvendig erachten, oder ein Dritt— theil der stimmfahigen Vereinsmitglieder dieselbe verlangt. Streitigkeiten und Schiedsgericht. §. 30. Bei Streitigkeiten, wekhe aus dem Vereinsverhaltnisse entspringen, sucht der Ausscbuss dieselben durch Entfernung des Klagegrundes oder Ertbeilung einer diessbeziiglichen Auskunft zu schlichten. Gelingt es dem Ausschusse nicht, den Streit beizulegen, so entscheidet hier-iiber ein Schiedsgericht, hestehend aus je einem durcb die streitenden Parteien und drei durcb den Ausscbuss gewiihlten Vereinsmitgliedern als Schiedsrichter. Auflosung des Vereines. §• 31. Zur Auflossung des Vereines gehiirt der Beschluss einer allgemeinen Versamm-lung unter Anwesenheit von drei Vierttheilen der Vereinsmitglieder und der Aiis-spruch von zwei Dritttheilen der Anwesenden fvir die Auflosung. Die Einlagen und der vorhandene Fond wird an alle Vereinsmitglieder gleich-massig vertheilt. §. 32. Der Verein ist als aufgelost zu betrachten, sobald er weniger als 12 Mit-glieder zahlt. Hiittenberg, am 20. Februar 1871. Statuten des Komorauer Consumo-Vereines. (Mitgetheilt von der Berghauplmannscliaft in Kuttenberg.) §.1. Name und Sitz des Vereines. Der Verein heisst „Komorauer Consumo-Verein“ mit dem Sitze in Komorau. • §• 2. Zweck des Vereines. Zweck des Vereines ist, seinen Mitgliedern gegen bare Zahlung oder Lohn-abzug guteLebensbediirfnisse zum Tagespreise zu verschaffen und ihnen Gelegenheit z*i geben, Ersparnisse zu machen, in Folge auch als Gewerbe~ oder Handeltreiben-dei' aufzutreten, eben wieder im Interesse der Vereinsmitglieder. §• 3. Mittel des Vereines. Dieselben \verden gebildet durch die bei dem Waareneinkaufe ei’zielten Pro-visionen und Bonificationen, deren Auszahlung an die Mitglieder nicht stattfindet, sondern zur Heranbildung eines Capitals von mindestens 10.000 11. venvendet \vird, an \velchem die Mitglieder nach Massgabe ihrer Waarenabnahme partieipiren, indem dieselben iiber den Stand ihrer Capitalvorschreibung durch einen Jahres-Conto-Corrent in Kenntniss gesetzt werden. Erst nach der Erreichung des Capitals von 10.000 fl. findet die Auszahlung von Dividenden statt, wobei die jeweiligen Abnahmen der Mitglieder als Beparti-tionsfactoren gelten. Dieses Capital \vird venvendet zur Errichtung einer Nieder-lage guter und billiger Nahrungsmittel, Brennmaterialien, Kleidungsstiicke und anderer Bediirfnisse. Die Niederlage wird im Anfange mit aus erster Hand angekauften Erzeug-nissen versorgt. Nach Beschluss der Generalversammlung wird der Verein durch eigene Er-zeugung fiir Bechnung des Vereines als Gewerbetreibender nach §§. 5, 11, 43, 50, 52 des Gevverbegesetzes, und ebenso nach Beschluss der Generalversammlung wird '•er Verein als Kaufmann nach den §§. 4, 271—274 des Handelsgesetzes, wobei nach den bestehenden Steuergesetzen vorgegangen wird, auftreten kiinnen. Yron diesen Beschliissen der Generalversammlung wird der Vorstand des Vereines den betreffenden k. k. Behorden Kenntniss geben, wie auch den Zeitpunct angeben, wann der Verein als Gevverbotreibender oder als Kaufmann seine Thatig-keit beginnen wird und die Licenz hierzu zu erwirken habe. Aus der Niederhige wird den Vereinsmitgliedern gegen Lohnsabzug odel' Barzahlung, den Nichtmitgliedern nur gegen Barzahlung verabfolgt. §• 4. Sprache, Walilsprucli, Wahrzeichen. Die Umgangssprachen sind die deutsche und ceehische, der Wahlspruch: „Viribus unitis“. Das Siegel der einmai gesclnvanzte Lovve mit der Umschrift „ Komorauer Consumo-Verein “. §. 5. Tom Eintritt in den Verein. aJ Mitglied kann jeder enverbsfahige Werksarbeiter oder Werksangehorige ohne Riicksicht aut' dessen VVohnort, ohne Einlage, und ausserdem jeder Nicht-vverksarbeiter und jeder Nichtwerksangehorige, dann werden, wenn er m einer Ortscbaft der ehemaligen Domaine Horowitz und Jinetz w'ohnhaft, und ein liir allemal 1 fl. oder naeh Bestimmungen des §. S d) eine hohere Einlage zabit, welcbe alsbald bei der Anmeldung zu hinterlegen ist, und welcbe dem Reservefonds-Conto des Vereines gutgeschrieben wird, nicht aber dem beitretenden Mitgliede. b) Jeder zum Beitritt sicb Anmeldende bat diese Anmeldung einem der Aus-schiisse vorzutragen, welcher den Namen des Angemeldeten auf der in dem Ver-sammlungslocale bangenden Liste vvenigstens 3 Tage vor einer General-versammlung aufzuschreiben liat, in welcber derselbe gelesen wird und dureh Abstimmung zu entsclieiden ist, ob dieAufnabme stattfinden soli oder nicht. Inzvvischen ist der Ausschuss ermachtigt, ein sicb anmeldendes Mitglied pro-visoriscb in den Verein aufzunehmen. c) Nacli der Generalversammlung hat sicb der Betreffende in der Amtsstube zu melden, \vo ihm auch, falls er nicht aufgenommen werden solite, der erlegte 1 fl-zuriickbezahlt wird. — Wurde er aufgenommen, so erhalt er einen Aufnahms-schein sammt den Vereinsstatuten, fiir welcbe letztere der Betrag von 10 krn. zu bezablen kommt. — Erscheint der Betreffende nicht innerbalb zweier Monate nacli der Generalversammlung, so fallt der erlegte 1 fl. oder der allentallsige hohere Einlagebetrag nach §. S dj deni Reservefonde des Vrer-eines zu. d) Die Beitrittseinlagen kann die Generalversammlung erhoben, je nach Verhalt-niss der ervveiterten Geschaftsthatigkeit des Vereines und dem Ertrage des gemeinschaftlichen Vermogens. §. 6. Terlust der Mitgliedschaft durcli Austritt. Jedes Mitglied kann, wenn es vvill, austreten, jedoch nicht ohne Anmeldung bei dem Ausschusse. Der Ausschuss hat den Austritt eines Mitgliedes der nachsten Generalversammlung bekannt zu geben, Sechs Monate nach der nachsten ordent- lichen Generalversammlung wird demAustretenden nachErkenntniss des Ausschusses der friilier ervvorbeneCapitalsantheil, festgestellt amSchlusse des vorausgegangenen Jahres, ohne Zinsen zuriickgestellt; der Gevvinnstantheil des austretenden Mitglie-des im laufenden Jahre verlallt dem Reservefonde. §• 7. Verlust der Mitgliedscliaft durch Ausschluss. Wenn sich ein Mitglied einer widergesetzlichen Handlung sclnildig maeht, °der \vissentlich dem Vereine Sehaden zufiigt, kanu dasselbe nach Besehluss des Ausschusses aus dem Vereine ausgeschlossen werden, und nach Genelimigung der Generalversammlung sein Anrecht auf theilweise oder auf alle bisherigen Gewinnst-antheile verlieren. Erforderlichen Falls kann ein solches Mitglied nach Besehluss des Ausschusses gerichtlich verfolgt werden. — Ebenso werden jene aus dem Vereine ausgeschlossen, provisorisch vom Ausschusse, definitiv von der Generalversammlung, welche auf eigene oder fremde Rechnung speculative Unternehmungen mit den tonsumtibilien treiben sollten. §■ 8. Verlust der Mitgliedschaft durcli Tod. Stirbt ein Mitglied, so zahlt der Ausschuss den gesetzlicheu Erben oder Lega-taren, \venn solehe existiren, das am Schlusse des letzten vorausgegangenen Jahres festgestellte Capital alsbald nach der nachstersten abgehaltenen Generalversamm-lu»g, den Gewinnstantheil des laufenden Jahres aber nach erfolgter Bilanzstellung des Jahres, vvorin das Mitglied mit Tode abging, aus, falls bis dahin die Verlassen-schaftsabhaudlung gepflogen wurde. Werden die Erben des Gestorbenen binnen einem Jahre nach der abgehaltenen taziiglichen Generalversammlung nicht ermittelt, so wird der Antheil derselben der betreffenden Behorde, welche mit Auswirkung der Hinterlassenschaft betraut ist, abgegeben. §. 9. Pflichten und Redite der Mitgliedschaft. n J Jedes Mitglied ist verpflichtet, sich immer nach diesen Statuten zu richteu und den Verein nach allen seinen Kriiften zu unterstiitzen. b) Jedes Mitglied ist berechtigl, die Erzeugnisse und Waareu aus den Vereins-niederlagen um den vom Ausschusse bestimmten Preis zu kaufen. c) Dem Ausschusse und bei Vereinsversammlungen schriftliche Vorschlage bezuglich der Vereinsgeschiifte und schriftliche Antrage gegen statuteinvidrig handelnde Mitglieder (§. 7) zu machen. d) Bei Vereins-Versarnmlungen berathende Antrage zu stellen, zu stimmen, zu \vahlen und gewahlt zu werden nach den \veiterfolgenden Vorschriften; e) in die Rechnungen und in die Biicher, wann ihm gefallt, einzuseben. Der Ausschuss. Nach Bestatigung der Statuten wird eine Generalversammlung berufen, welche die Chargen und Beamten des Vereines und den Ausschuss wahlt, u. z. einen Vor-stand, einen Cassier, einen Geschaftsfiihrer und 7 Ausschussmanner, welchen die Eisenwerksdirection den aehten beigibt, der sonach die Virilstimme und bei Be-rathungen und Abstimmungen des Ausschusses berechtigt ist, gegen gefasste Be-schliisse sein Veto einzulegen, dagegen nicht stimmberechtigt ist. Der Vorsteher des Vereines wird auf die Dauer von 3 Jahren gewahlt. Nach dem ersten Jahre des Vereinsbestandes treten durch das Loos 3 Ausschussmanner aus, und in dem folgenden Jahre ebenso 3 Ausschussmanner, wo-gegen das von der Eisenwerksdirection gewahlte Ausschussmitglied seine Functionen durch 3 Jahre festzuhalten hat. — Die im ersten Jahre nach dem Vereinsbestande von der Generalversammlung neugewahlten 3 Mitglieder, sowie die im zweiten Jahre weiter neugewahlten 3 Mitglieder haben ihre Functionen als Ausschussmitglieder stets auf die Dauer von zwei Jahren festzuhalten. Die Wiederwahl der statuten-massig austretenden Mitglieder ist vorbehalten und zulassig. Der gewahlte Cassier und Geschiiftsleiter sind im Aussehusse nicht stimmberechtigt. §. 11. Wahlrecht. Zum Ausschuss kann ein jedes, in Komorau oder in der Umgegend wohnendes, wohlverhaltenes und eigenberechtigtes, ordentliches Vereinsmitglied gevvahlt werden. Nach Ablauf des ersten Jahres, von der Bestatigung der Statuten an, kann Niemand in den Ausschuss ge\vahlt werden, der nicht 6 Monate Mitglied und Nie-mand zum Vorstand, der nicht Ausschuss gewesen ist. §. 12. Amtsantritt. Alsbald nach stattgeliabter Wahl ist das Amt anzutreten, mit Ausnahme der-jenigen, womit Geldeinnahmen, Geldverwaltung und Geldausgaben verbunden sind. Diese kiinnen nur dann angetreten werden, wenn eine hinreichende Sicherheit (Caution), deren Hohe von dem Ausschuss nach Massgabe der dem Gewahlten anzu-vertrauenden Geldsumme bestimmt wird, geleistet wurde. §. 13. Ersatzmanner. Ersatzmanner werden nicht gewahlt, so auch darf sich Keiner zur Aushilfe selbst einen Vertreter wahlen. Im Falle einer der Aussehusse andenveitig beschaftigt sein solite, wahlt der Ausschuss dessen Vertreter mit absoluter Stimmenmehrheit. Erscheint ein Ausschussmitglied zweimal nach einander nicht, ohne sicli beim Vorstande entschuldigt zu haben, so verliert er das Recht, ferner Ausschussmitglied sein und ordnet der Ausschuss eine Erganzungswahl an. IJie Ausschussmitglieder versehen ihr Amt unentgeltlich. §• 14. Pflichten des Ausschusses und der Yerwaltujigsorgane. a) Der Ausschuss stelit provisorisch sammtliche Beamten, Rechtsvertreter des Vereines und die Diener an, falls zwischen den General-Versammlungen eine derartige Stellenbesetzung erforderlich ist. — Die endliche Bestellung und Gehaltszuweisung steht der General-Versammlung zu. In dringenden Fallen ist der Ausschuss ermachtigt, Beamte und Diener des Vereines zu entlassen und legt den Act der nachsten General-Versammlung vor. b) Der Ausschuss schliesst Vertrage mit Fabrikanten und Grosshandlern wegen Lieferung von Waaren; c) bestimmt die Preise der Waaren in der Vereinsniederlage sovvie auch der eigenen Erzeugnisse; dj er versammelt sicli allwochentlich \venigstens einmal. Den Tag und die Stunde der Ausschussversammlung normirt der Ausschuss selhst; in ausseror-dentlichen Fallen beruft der Vorstand die Ausschussversammlung. — Be-schlussfahig ist der Ausschuss bei Anvvesenheit von 5 Mitgliedern mit dem Vorstande oder seinem Vertreter. — Absolute Stimmenmehrheit ist erforderlich zur Giltigkeit des Ausschussbeschlusses. — Ausserordentliche Aus-schusssitzungen miissen wenigstens 12 Stunden vorher berufen werden; e) statutenmiissige General-Versammlungen beruft der Vorstand. Ausserordentliche General-Versammlungen kann der Ausschuss votiren (vide Absatz Ge-neral-Versammlung B.); f) er revidirt die Buchfuhrung; g) er hat fiir einen richtigen Bucherauszug zu sorgen, welcher eine vollstiindige Uebersicht iiber den Stand des Vereinsvermogens und der Vereinsgeschafte bietet und inuss derselbe immer wenigstens 9 Tage vor der Juli- und Januar-General-Versammlung den Controleurs zur Durchsicht vorgelegt werden, muss also immer bis zum IS. Juli und 15. Januar fertig sein; /t) er hat das Recht, dem Vorstande aufzutragen, Klagen zu erheben, Processe aller Art zu fiihren, Frieden zu schliessen, die Gerichtserkenntnisse zu em-pfangen, alle Rechtsmittel dagegen zu beniitzen, Alles unter Beistand des Rechtskundigen. Provisorisch nimmt der Vereinsausschuss Mitglieder zum Vereine auf, und ist auch berechtigt, Mitglieder aus dem Vereine auszuschliessen, hat jedoch der nachsten ordentlichen General-Versammlung diesen Gegen-stand vorzutragen uud zur Genehmigung vorzulegen. Wenn sicli dem Ausschusse die Gelegenheit bietet, mit der Vertheilung der Arbeiten etwas zu gewinnen, so wahlt sich derselbe aus seinen Mitgliedern den engern Ausschuss , welcher aus sich \vieder den Vorstand und den Berichterstatter zu bestimmen bat, uad vveist denselben ihren besonderen Wii'kungskreis zu, wozu er also aut' Grundlage dieser Statuten berechtigt ist. Die Beschliissedes engeren Ausscbusses werden a!s Antržige durch den Berichterstatter dem weiteren Ausschusse uberrnacht, \velclier iiber dieselben abstimmt und Beschliisse fasst, als wie iiber alle Antrage seiner Mitglieder iiberhaupt. i) Sammtliche Ausschussmitglieder sind dem Vereine gegeniiberfur das redliche Gebaren mit dem gesammten Vereins- und mit ibrem aue.h ausserhalb des Vereins befindlichen Vermogen solidariscb haftbar. Pflichten des Vorstandes. Der Vorstand des Vereines besteht aus dem Vorsteher, der von der Generalversammlung gewablt vvird, nach der Bestimmung des §.11. 4 Ebenso wahlt die General-Versammlung den Vertreter des Vorstandes oder den Vice-Vorsteher aus der Mitte des Ausscbusses, der im Verhinderungsfalle den Vorsteher in Allem zu vertreten berechtigt ist, sonst aber nur als Ausschuss tunk-tionirt. Der Vorsteher bat das Recht: a) den Verein nach Aussen und den k. k. Behorden gegeniiber zu vertreten; b) die General-Versaminlungen einzuberufen und diesen zu prasidiren, sie zu eroffnen und zu schliessen und die Verhandlungen zu leiten; c) alle Urkunden und Protokolle mit noch 2 Ausschussmitgliedern zu unter-schreiben und die Riehtigkeit der Abschriften zu bestatigen; d) einen Cassaschliissel und das Vereinssiegel in Venvahrung zu haben. Pflichten des Geschaftsfiihrers. Den Geschaffstiihrer wahlt die Generalversammlung. Der Geschaftsfiihrer bat: n) bei allen General- und Ausschussversammlungen anvvesend zu seiu; b) nach Anordnungen des Vorstandes alle Versammlungen und Sitzungen zu-sammenzurufen; c) alle Protokolle zu schreiben und dieselben in ein besonderes Buch einzutragen; d) alle Vereiusvertrage mit zu unterfertigen; e) die Gesuche um Aufnahrne in den Verein zu empfangen; f) die vom Cassier vorgelegten Rechnungen und Biicher zu priifen; g) nach Vollmacbt des Ausscbusses befreundeten Nachbarvereinen Nachrichten vom Stand, V’erm(igen und von Geschaften des Vereines zu geben; hJ Beitrage und sonstige Zahlungen zu Handen des Vereines zu empfangen, von diesen bei der nachsten ordentlichen Ausschusssitzung Bericbt zu erstatten und sie sofort nach Eingang dem Cassier abzugeben; i) einen Cassaschliissel bei sich zu verwahren. Pflichten des Cassier s. Den Cassier vvahlt und bestellt die Generalversammlung auf Antrag des Aus-schusses. Der Cassier a) ist verantwortlich fiir das zu Gunsten des Vereines empfangene Geld; h) hat das Geld nach Anordnung des Ausschusses anzuvvenden; e) hat die Biicher ordentlich zu fiihreu und Einnahmen und Ausgaben genau zu notiren; d) hat jeden Samstag, sowie zu jeder vierteljahrigen Generalversammlung die Cassabilauz an deri Geschaftsleiter abzugehen, welche von den Controleurs durchgesehen und unterschrieben sein innss; e) er hat auf Verlaugen des Ausschusses bei dessen Sitzungen auvveseud zu sein. Pflichten des Controleurs. Es vverden zwei Controleurs aus dem Ausschusse von der Generalversammlung alljahrlich fiir die Dauer eines Jahres gevvahlt, welche: n) Die Vereinsbiicher, Reeiinungen und Bilanzen zu revidiren und mit zu uuter-tertigen ; b) die Vereinscassen, wenn sie es fiir gut finden, zu revidiren haben; c) nach ihrem Gutfinden oder deni Gutfinden des Ausschusses die Ausfolgung der Consumoartikel beaufsichtigen und die Giite der VVaaren zu priifen baben. §. IS. Kapitalsanlage. Das Kapital wird wie nur moglich am vortheilhaftesten und sichersten zur Er-•‘eicbung des Zweckes des Vereines verwendet. Sowie sich eine grossere Barschaft anhauft, wird sie gleicb in einer Spar-eassa angelegt, wo sie solange gelassen wird, bis die Generalversammlung bestinunt, 2U \velcher Unternehmung dieselbe verwendet werden soli. Fiir das richtige Wirthscbaften mit dem sammtlichen Vereinsvermogen, sovvie auch fiir die durch die Schuld des Ausschusses entstandenen Verluste hafteu alle Mitglieder des Ausschusses. §. 16. Ertragsberechnung. Vom Ertrage, d. h. von dem nach Schuldenabzahlung als Nutzen von den Ge-schaften iibrig gebliebenen Geldern vverden abgezogen: 1. Die Verwaltungskosten, vvorunter die Gehalte der Bediensteten des Vereines gehoren. 2. 10 Pprcent, eventuell nach Beschluss der Generalversammlung ein vermin-derter oder erhohterBetrag welcher alsDeckungsfond oderReservefond demCapitals-conto gut geschrieben wird, wornach erst die Berechnung des Reinertrages erfolgt. Generalversammlungen. Diese sind: A. ordentliche, B. ausserordentliche. A. Ordentliche Generalversammlungen werden halbjalirig einberufen. B. Ausserordentliche entweder 1. selbststandig vom Vorstande, 2. auf Besehluss des Ausschusses, 3. auf Verlangen von vvenigstens 20 Vereinsmitgliedern. Dieses Ietztere Verlangen muss dem Ausschusse vorgetragen werden mit de*' Angabe des zu verhandelnden Gegenstandes und hierauf, \venn der Verhandlungs-gegenstand nicht vvider die Statutea zielt, wird die Generalversammlung liingstens binnen 8 Tagen zur Abhaudlung des Gegenstandes abgehalten. Generalversammlungen sind berechtigt: 1. die Wahl des Vorstehers und seines Vertreters, der Ausschusse, des Ge-schiiftsleiters, des Cassiers, des Controleurs, des Vereinsanvvaltes und der Vereins-diener vorzunehmen (siehe §. 14 a). 2. Die Gelmlte und Bemunerationen zu bestimmen (siehe §. 14 d). 3. Die endliche Aufnahme oder Ausscheidung von Mitgliedern zu bestimmen (siehe -§.14 A). 4. Zu bestimmen, welche Consumoartikel fiir den Verein beigeschafft \verden sollen, welche Gewerbs- und Handelsunternehmungen einzuleiten und vorzunehmen sind. 5. Die Betriebsfonde zu bestimmen, die Vermehrung des Betriebscapitals aus den Gewinnslantheilen der Mitglieder zu decretiren, vvie auch die Beitrittseinlagenspatei' eintretender Mitglieder zu bestimmen nach (§. b c), die Venvendung des Beserve-fondes oder seiner nutzbringenden Anlegung in Sparcassen oder in Gewerbe- oder Handelsunternehmungen zu normiren und Ausschusse und Functionare fiir Ge\verbs-und Handelsunternehmungen zu vvahlen, \vie auch die Grenzen zu normiren, \velchen sich dergleichen Gewerbs- und Handelsunternehmungen bewegen sollen. 6. Antriige zu berathen und dariibei-Beschliisse zu fassen. In den ordentlichen Generalversammlungen wird iibrigens der halbjahrige Bechenschaftsbericht iiber die Geschafte und Unternehmungen des Vereines vorgelegt, gepriift, besprochen und hierliber Beschliisse gefasst. Ordentlichen Genei^alversammlungen muss auch die Bechnung vorgelegt vverden. Jede ordentliche Generalversammlung muss vvenigstens 8 Tage vorher mit Angabe des Programms in dem Vereinslocale durch Anschlagen angekiindigt und einberufen wcrden; zur Berufung ausserordentlicher Generalversammlungen geniigen drei Tage. Beschlussfiihig ist die Generalversammlung, wenn ein Fiinftel der Mitgliederzahl gegenwartig ist, mit dem Vorstande oder seinem Vertrefer. — Solite sich zur Generalversammlung diese Anzahl nicht einfinden, so wird dieselbe auf 8 Tage ver-lngt und nachher ist jede Anzahl der zur bestimmten Stunde sich einfindenden Mit-giieder beschlussfahig. Zur Giltigkeit der Besehliisse ist erforderlich die absolute Stimmeninehrheit der Amvesenden; bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden; die Stimmenabgabe geschieht mundlich oder durch Kugelung, bei Wahlen jedoch sehriftlich. Bei VVahlen entscheidet die Stimme des Vorsitzenden, bei Stimmengleichheit nicht, sondern es muss ein z\veiter VVahlact vorgenommen werden. — Wird bei dem ?-weiten Wahlacte keine absolute Stimmenmehrheit erzielt, so wird die engere Wah! vorgenommen. Erscheint bei der engeren Wahl eine Stimmengleichheit, entscheidet das Loos. §. 18. Beschwerden. Will ein Mitglied gegen die Qualitat der \Vaaren oder ihren Preis oder die Art ihrer Ausfolgung Beschwerden tiihren, kanu das beschwerdefiihrende Mitglied diese dem Aussehusse schriftlich zur Entscheidung vortragen. Die Entscheidung des Ausschusses iiber Beschwerden kanu von jeder betref-fenden Partei, welcjie enhveder die Besclnverde erhebt oder der, gegen welche die Beschwerde gerichtet ist, dem Schiedsgerichte vorgelegt werden. — Mit Umgehung des Ausschusses kanu jede Besclnverde vor das Schiedsgericht von den Klagenden °der Beschwerdefiihrenden dann gebracht werden, wenn die Beschwerden gegen den Ausschuss gerichtet sind. §. 19 Schiedsgericht. Zur Entscheidung von Streitigkeiten, welehe zvvischen dem Vereinsverbande entspringen, oder welche zwischen den einzelnen Vereinsmitgliedern aus dem Vereinsverhaltnisse etwa entstehen, \vird ein Schiedsgericht gebildet, gegen dessen Entscheidung keine weitere Berufung stattfindet. Jede der Parteien wahlt 3 Mitglieder des Vereines, sonach zusammen (i Mitglieder, diese wiihlen einen 7., der als Obmann des Schiedsgerichtes functionirt. — Diesem so zusammengesetzten Schiedsgerichte tragt die Beschwerde fiihrende Partei die Besclnverde vor, die Schiedsrichter h or e n die Rechtfertigung oder Gegenrede des Angeschuldigten und entscheiden nach absoluter Stimmenmehrheit. — Bei Gleichheit der Stimmen entscheidet der sonst nicht stimmende Obmanu. Statist. Mittheil. XVIII. Jalirg. 4. Heft 16 Sollten sich die Scliiedsrichter im Obmanne, vvelcher mit absoluter Stimmen-mehrheit von ihnen zu wahlen ist, nicht einigen, bestimmt den Obrnami des betref-feuden Schiedsgeriehtes mittelst schriftlicher Wabl die ordentliche Generalver-sainmlung; in bedenklichen, keinen Aufschub duldenden Fallen, je naeb Erkenntniss des Vorstebers oder des Ausschusses, eine ausserordentliche Generalversammlung. §. 20. Auflosung' des Vereines. Sinkt die Mitgliederzahl auf 21, so ist eine ausserordentlicbe Generalversammlung zu berufen, welche mit absoluter Stimmenmehrbeit zu bescbliessen bat, ob der Verein fortbestehen oder aufgehoben vverden soli, \vobei alle Bestimmungen we-gen des noch etwa iibrig bleidenden Capitals deren Beschlussen naeb absoluter Stimmenmebrheit vorbehalten bleiben ; iibrigens kann eine jede Generalversammlung von \venigstens zwei Dritttbeilen der Mitglieder die Aufldsung des Vereines bescbliessen, aus welchen immer Griinden bei absoluter Stimmenmebrheit von zvvei Dritttbeilen der Anivesenden. §• 21. Aenderung der Statuten. Soli eine Veranderung der Statuten stattfinden, so ist dazu nothig, dass min-destens 20 Mitglieder des Vereines ein Gesucb einreichen, worin die gevviinscbten Veranderungen ausfiibrlich entbalten sind, und das dieses Gesucb in Abschrift in den Vereinslocalitiiten wenigstens 4 Wocben vor der nachsten Generalversammlung aus-gehangt werde. Die Generalversammlung bat dann diese Aenderungen mit absoluter Stimmenmebrheit zu verstossen oder anzunehmen. Vor Genehmigung der Abanderung der Statuten kann diese nicht ins Leben treten. §. 22. Amtliche Aufsicht. Dem landesfurstliehen Commissar ist jeder Zeit die Einsichtnabme in die Vereinsgebarung gestattet. Ausserdem ist eine jede Vereinsversammlung \venig-stens 3 Tage vorher der politiscben Bezirksbeborde zur Kenntniss zu bringen, und d erselben das Piotocoll zugleicb vorzulegen. Dem Regierungs-Commissar stebt das Redit zu, bei Generalversammlungen gegeinviirtig zu sein, wie uberhaupt der Verein sich den gesetzlichen Bestimmungen zu fiigen hat. §. 23. Reservefond. Derselbe vvird gebildet: 1. Aus dem 10 Percent oder den nach §. 16. zulassigen Minder- oder Mehr-Abziigen des Geivinnstantheiles aller Mitglieder; 2. aus den Beitrittsbeitragen naeh 5. c); 3. aus den theihveisen Gewinnstantheilen der Austretenden nach •§. 6 und der Ausgeschiedenen nach §. 7; 4. aus dem Nutzen oder den Interessen, welche dem Reservefonde-Capitale als Antheil seiner Betheiligung bei Gewerbe- oder Handelsunternehmungen pro rata zukommen. Der Reservefond dient: t. Zur Deckung von uuverscliuldeten Abgangen oder Nachtheilen des Vereines; 2. kann zu Unternehmungen von Gewerben oder Handelsgeschaften nach Keschluss der Generalversaminlung theilweise mit vervvendet vverden. Das Vermogen des Reservefondes und der aus demselben entspringende Nul-zen vvird separat verrechnet und der aus demselben entsprechende Nutzen konnnt wieder auf Rechnung desselben. Schlussbemerkung. Diese Statuten und ihre Bestimmungen, vvie auch die Beschliisse der General-versammlungen und des Ausschusses verbinden jedes Mitglied rechtlich. K omorau bei Hofowitz, den 30. Juni 1869. Griinder des Komorauer Consumo-Vereins : Strippelmann m. p. IVagner m. p. Becker m. p. KnaufFm. p. Schultheis m. p. A mlel m. p. iMelser m. p. Ant. lVoknrka m p. «los. IValdhuns m. p. Der provisorische Aussehuss des Komorauer Consumo-Vereins: F. Wokurka m. p. Ant. Taborsky m. p. F. Czampela m. p. Ant. IVokurka m. p. Jakob Schmid m. p. F. Štiburek m. p. W. Narek m. p. F. Federinann m. p. Nro. 37089. Vorstehende Statuten werden bestiitigt. K. k. Stattbalterei. Prag, am 2. August 1869. Fiir den k. k. Statthalterei-Leiter: (L. S.) Henniger m. p. IG / L. Tabeli e n. Erlauterung. In den Tabellen sind die Geivichte bei den edlen Metallen (Gold tind Silber) in Wiener Miinzpfunden zu 500 Gramm oder 1-7816165 Wiener Mark und die Geldwerthe in oster-reichischen Gulden Silbermiinze (gJeich 2-5 Francs), bei allen anderen Bergwerkspro- dueten die Gewichte in Wiener Centnern zu 56’001 Kilogramm und die Geldwerthe >n osterreiehisehen Gulden Bank-Valuta eingestellt. Die in einzelnen Tabellen vorkommenden Masse sind in Wiener Langen- und Quadrat-Klaftern ausgedriickt, \vozu bemerkt wir9 553 612 37 14-9 Ost-Galizicn ...... Lemberg 359 359 22 16-3 Bukovvina 58 58 8 7-2 T h e i 1 s u m m e . 80 12.G46 12.726 892 14*4 Iflaiiptsiiiiiinc . 101 18.800 18.907 1.378 13-6 lin Jalire 1869 . . . 98 16.084 16.182 1.281 12-6 Daber im Jalire 1870 melir . 3 2.722 2.725 97 1-0 II. llebersicht der bis Kade dcs Jalires 1870 zrnu iterghauc verliehenen I5er«werksntasscn. L a n d Berghauptniannschaft G i' u b e 11 ra a s s c n auf T a g m a s s e n auf Gold und Silber Eisensteine Minerajkohlen andere MineraJien Zusammon Gold und Silber Eisensteine andere Mineralien Zusammen Aerar Privat Zusammen Aerar Pri ra t Aerar Pri vat Aerar Privat Aerar Privat 1 Afrar Privat Aerar Privat Aerar Privat Aerar Privat Ai-rar Privat Gesammtflache der verliehenen Bergwerksmassen Wiener Quadrat-Klafter Anzahl der Privat- Bergwerks- besitzer Dureliscbnitt der auf einen Privat-Berg-werksbesitzer entfallenden Bergwerksina3-sen-FIiichen Duadrat-KlafU-r Oesterreich unter der Enns Oesterreich ob der Enns . Steiermark................ Kiirnten . . Krain . . , Kiistenland Dalmatien Tirol . . Salzburg Bohmen Maliren.................... Schlesien.................. West-Galizien undKrakau Ost-Galizien............... Bukowina................... St. Polten Leoben Cilli . . Klagenfurt Laibacli Zara Hall . T h e i 1 s u m ni e . Prag . . Elbogen . Kommotau Pilsen . . Kuttenberg Olnriitz . . Krakau . Lemberg T h e i 1 s u m m e . Oauptsiimine . Im Jahre 1869 Daber im Jabre 1870 j mehr wemger 288.512 2,396.688 2,403.454 4,800.142 5.088.654 5.088.654 12.544 188.160 219.520 75.264 37.632 533.120 87.808 770.182 378.378 1,549.968 2,083.088 2,108.176 40.320 100.352 100.352 489.216 62.720 5,118.765 383.880 2,849.695 2,056.135 677.376 474.162 12,111.949 5,961.886 750.536 1,110.563 2,238.S17 1,623.688 9,909.369 2,830.549 2,195.343 363.776 131.192 27,115.719 140.672 894.702 754.030 39,227.668 2,087.970 473.312 895.150 22,895.150 23,368.462 23,374.856 6.394 8,251.692 13,107.171 2,999.634 16,417.697 2,077.946 2,512.743 326.144 150.528 445.917 22,583.743 28,796.753 77,485.49 24,896.849 11,403.425 12,829.678 7,604.565 7,480.330 1,602.016 125.440 194,808.300 241,097.772 230,716.449 10,381.323 25.088 317.951 275.968 953.344 2,145.755 2,145.755 3,718.106 3,730.555 12.449 361.348 25.088 827.904 439.040 6,881.192 288.512 12.544 200.704 916.685 313.600 10,266.617 / 239.904 1,707.993 679.103 2,197.510 4,385.242 1,296.300 200.704 9,387.457 87.808 75.264 20,257.285 30,523.902 28,581.941 1,941.961 65.408 317.951 275.968 1,426.656 288.512 2,374.495 2,396.688 2,403.454 25,040.905 100.352 29,941.399 9,102.250 13,194.979 8,958.847 17,428.777 12,028.353 4,857.390 338.688 351.232 2,115.242 825.394 69,201.158 28,873.341 32,025.464 79,653.539 29,333. 17,700.867 24,035.347 10,635.818 19,063.136 2,053.600 356.9S4 243,731.272 32,315.894 33,088.767 772.873 312,932.430 298,546.264 14,386.166 32.001) 3.346 64.000 32.000 7,165.230 24.449 28.931 56.726 88.726 88.726 143.795 143.795 175.795 175.795 62.720 212.092 274.812 131.; 383.415 176.733 1.72 680.315 246.810 90.650 1,711.176 8.876.406 8.876.406 12.069 20.909 132.120 154.481 64.000 218.089 10.240 566 140 345.985 32.000 212.092 20.909 175.996 7,089.354 154.481 64.000 7,568.740 131.525 604.850 186.973 155.864 575.020 286.881 286.881 946.530 919.556 26.974 162.676 25.015 1.868 28.931 1,026.300 246.810 90.650 9,911.662 9,884.688 26.974 97.408 380.671 275.968 1,638.748 288.512 2,6S1.307 2,39G.68S 2,403.454 25,040.905 256.216 30,097.263 32,778.570 33,551.443 772.873 166.256 ,194.979 ,958.847 ,449.686 ,204.349 ,946.744 338.688 351.232 ,269.723 889.394 76,769.898 004.866 630.314 840.512 725.882 037.215 664.749 080.436 300.410 447.634 246,074.194 322,844.092 308,430.952 14,413.140 9,106.256 13,194.979 9,056.255 17,449.686 12,585.020 12,222.712 338.688 351.232 3,908.471 1,177.906 79,451.205 31,401.554 35,033.768 79,840.512 29,333.176 17,725.882 24,037.215 10,664.749 45,130.341 2,556.626 447.634 276,171.457 355,622.662 341,982.395 13,640.267 44 7 50 110 66 36 2 6 176 274 508 140 69 53 19 39 13 1.295 1.658 1.655 208.324 1,884.997 179.177 158.634 184.914 331.854 169.344 58.539 81.06 63.528 211.487 164.800 119.089 157.166 209.523 256.898 453.53 561.303 515.114 176.955 111.908 190.019 194.719 186.363 8.356 III. Ilcbersicht der wichtig$ten im Jalne 1870 boi dem Berg« erksbetrlebe (mit Ansschliiss der Mineralkolilenberjjbaue) bestandciien Einrifktmigen. B e i den Bergbauen Bei den Hiittenwerken Berghauptinannschaft Forderbahnen Forder- und Fahrt-maschinen mit \Vasserhebmaschinen mit Aufbereitnngsmaschinen Halb- Saiger- und Subli- Uestil- Amal- Ab- \ ris tal- Kx- trae- Ce- nenta- L a n d Eisen- Hoh- Dampf-k raft Wasser- kraft Schwer- kraft (Brems- berge) tliie— rischer Kraft Dampf- kraft Wasser- kraft thie- rischer Kraft Men- schen- kraft Poeh- eisen Walzen- paare Muhl- laufer Stoss- herde Sieb- setz- maschi- nen Hoch- ofen Hoch- ofen Hocli- ofen Krum- ofen Kos- seltir- herde Treib- herde ma- tions- ofen ations- ofen Rost- ofen Flainm* ofen Retor- enofcn jgamir- w»»rke Laug- werke dampl- kesscl 1 lisa- j tions- j Kasten tions- Appa- ratc tions- Kin- rich- Lungen Wiener Klafter A n z a h i Oesterreich unter der Enns . . . St. Polten 587 1.833 1 1 59 1 ‘) i 10 Oesterreich ob der Enns .... 20 Steiermark j Leoben Cilli 2) 28.164 3) 9.558 865 4 10 1 248 45 10 4 6 17 5) 3 34 5 33 1 3 i i 195 7 4) 11 i 13 80 4 4 6 «) 16 Karnten Klagenfurt 7) 14.820 84.424 1 12 16 8 1 12 67 428 54 27 68 878 24 3 i i i 157 8) 63 Krain Laibnch 3.613 5.541 1 6 £•) 11 9 55 8 2 8 13 10 4 2 4 4 29 41 22 7 3 1 2 u 6 4 Tirol Hall 4.764 20.687 1 1 4 1 281 12 40 91 52 4 1 2 6 3 2 2 1 4 1 Salzburg n •••••••••• 2.636 3.507 1 153 2 3 44 4 3 2 5 4 i 6 5 i 2 Theilsumme . 54.584 126.435 7 30 16 21 2 25 70 1.269 91 76 225 981 82 13 10 17 14 3 10 29 417 99 7 5 44 16 33 6 5 ( Prag 10) 44.679 662 12 2 7 13 3 2 36 197 8 ii) 4 «) 45 “) 37 21 10 4 27 >4) 8 Elbogen 1.866 3.300 4 6 1 / 3 6 172 2 1 26 15) 7 6 2 1 2 3 5 7 10 14 12 7 29 183 38 Bohmen / Kominotau 27 1 1 1 3 36 >«) 13 2 3 2 1 I Pilsen 660 4.188 6 1 3 8 6 9 85 4 19 17) 5 12 1 1 2 1 2 30 7 27 39 13 2 lil 50 19 1 \ Kuttenberg 136 1.894 3 2 10 4 8 37 6 4 5 >8) 2 10 5 1 2 10 6 >») 8 5 ■:o) 18 Mahren Olmiitz 2.350 4 1 5 228 4 1 6 “) « 21 52 7 170 Schlcsien » 2.290 140 1 2 3 1 7 5 West-Galizien und Krakau . . . 90 2 1 3 4 1 25) 17 8 5 19 =») 4 Ost-Galizien 31 1 2 6 2 3 Bukowina 1 1 1 1 60 2 10 5 2 3 1 1 8 Theilsumme . 54.060 12.655 29 9 20 43 22 2 63 817 29 12 125 76 99 25 7 5 8 6 7 56 127 55 59 13 It 152 421 57 1 i Haii|itsuiuiuo . 1U8.644 139.090 36 39 16 41 45 47 2 133 2.086 120 88 350 1.057 181 38 17 22 22 9 85 544 154 66 18 145 168 454 63 6 Im Jahre 1869 . . . *5)89.322 134.842 25 37 ») 10 =») 28 38 40 1 319 2.088 103 2») 86 «) 365 875 179 39 17 23 23 14 102 470 146 101 10 159 179 485 98 10 Daher im Jahre 1870 i me*l|” ( weniger . 19.322 4.248 11 2 6 13 7 7 1 186 o 17 2 15 182 1 1 1 17 74 8 31 8 14 11 31 32 4 *) Saigerschinelzofen. 2) Darunter 21.607 Klafter Tagbahnen, von denen 5.860 Klafter am Erzberge bci Eisenerz mit Pferden betrieben werden. 3j Davon 1.233 Klafter iiber Tags; ausserdem bestehen noch 700 Klafter Erzrollen. *) Ueberdiess 11 Cupolofen und 5 Bessemer-Apparate. 6) Darunter 1 continuirlicher Drehherd (Rundherd). #)Ausserdem I Zinkentsilberungs-Apparat. 7) Von de« hier nachgevviesenen Forder-Eisenbahnen besitzt die lliittenberger Eisenverksgesellsehaft di< weitaus grossten Strecken. liierzn zahlt insbesondere aueh die Loeoinotivbahn Hiittenbcrg-Mos! mi t2.66,. Klaftern und die Pferdebahn von der Eisenhtitte in Eberstein z um dortigen Stationsplatze der Kronprinz Rudnlfsbabn mit 800 Klaftern. 8) Ueberdiess 2 liessemer-Aparate und 2 Ro8sie'sche Gebliiseofen. 9) Mit tbierischer und Menschenkraft. 10) Davon 21.704 Klafter Locomotiv-Eisenbahnen.* H) Kohleninuhlen. 12) Darunter 3 Liegendberde, 6 Drebberde und 1 Kehrberd. Ji) Ausserdem 2 Turbinen, 4 Dampfmaschiuen, S Kohlen\vaschkasten, 1 Durchlassgraben, 4 Spitzluttcn- und 1 Spitzkasten-Appaiat, 1 Separationslutte, 6 einfache Reibgittei'\vasoheu, 2 Trommelvraschen, 3 Siebtrommeln und 3 Siebe. n) Ueberdiess bestehen noch 15 Cupol-, 180 Coaks- und 3 Tiegelofen, dann 1 Feinir und 1 Silberfeinbrennofen. ,5) Ausserdem 1 Reibgitterwasche, -4 Schlemmkabten, 1 Schleimngraben und 27 Kiesw'aschen (2 von den letzteren mit Dampfmaschinenbetrieh). ,6) Darunter 5 Kobrherde. i7) Nebstdem 33 Setzsiebe und 2 Erx- oder Kiesvriischen. 18) Ueberdiess 7 Aufbereitungs- maschineu (6 mit Dampf- und 1 mit Pferdekraftbetrieb), 78 Setzkiisten und 4 Graphitwaschen. lfl) Ausserdem 3 Trockenofen. 30) Ueberdiess 2 Hammer, 6 Bleikainmern, uud 8 Maschinenrohren\verki‘. 21) Hieruuter befinden sich 1.140 Klafter Loeomotiv- und 2.058 Klafter Pfei de-Eiseni>ahnen, dann 654 Klafter Tagbahnen fiir den Betrieb mit Menschenkraft. Die erwahnten Locomofirbahneu befinden sich insgesammt und von den Pferdebahnen der grdsste Theil (1.838 Klafter) inneihalb des Eiseimerkes Witkowitz und nsichst demselben, \vahrend der Rest der letzteren (220 Klafter) zur Verbiudung des Friedlander Eisenwerkes mit der Ostrau-Friedlander Eisenbahn dient. Von den sonstigen Tagbahnen entfallen 20 Klafter auf da* (iraf Morrach’scbe Eisenvverk in Janowitz und 634 Klafter auf da» Fiirst Liebtenstein sche Eisenwerk in Aloisthal. **) Ausserdem bestehen 8 Separations-Troimueln und i2 Schleuuuvrerke. 2*) Ueberdiess 5 Seperations-Trommeln. 3^) Nebstdem 2 Cupolofen uud 1 Zinkweissofen. **) Riehtiggestellte Suinmen de« Vorjahres, voriiber die Erliitttcruagen im Teite (Seite 68) gegeben tind. l\. 1. Kebersicht der im Jalne 1870 bestandeneii Rergbaii-rnternelimungcn (mit Ausscliliiss des Salzbergbanes) mid der voh denselbcn besHiaftigten Arbeiter. Fiir deu Stelnkohlen-Bcrgbau Fiir dim ltraunkolilen-ltergliaii Fiir dim Elseiistcln-Bergltaii Fiir die andcren Bcrgbaue Far sammlliche Bergliaue Berghaupimami- schali A r b e i t e r A r b i t e r A r b e i t e r A r b i t e r A r b e i t e r 1. a ii d Uoter- nehmungen Manner Weiber Kinder l Zusammen Unter- nehmungen Mann der Enns . y> • o 28 28 3 811 13 15 839 1 1 2 2 7 841 13 15 869 ( Leohen .... 1 6 6 12 2.389 332 208 2.929 18 2.693 52 97 2.842 9 59 12 71 4o 5.147 396 303 5.848 Steiermark < Cilli 9 180 39 1 220 98 3.699 327 51 4.077 7 50 50 14 54 24 78 128 3.983 390 52 4.425 Kiirnten Klagenfurt . . 17 713 253 48 1.014 10 1.516 10 153 1.679 42 1.841 769 171 2.781 69 4.070 1.032 372 5.474 Krain Laibneh . . . 17 904 65 5 974 21 366 366 6 791 36 3 830 44 2.0Q1 101 8 2.170 Kiistenland . . . 1 495 495 1 493 495 Dalmatien 2 47 4 10 61 4 7 7 6 54 4 10 68 Tirol Hal! 2 178 178 2 194 194 16 881 12 67 960 20 1.253 12 67 1.332 Salzburg 6 117 4 121 6 542 2 10 554 12 659 2 14 675 T h e i 1 s u m m e . 35 976 47 65 1.088 162 9.665 1.027 350 11.042 71 5.103 68 260 5.431 108 4.253 856 252 5.361 376 19.997 1.998 927 22.922 Prag 155 8.282 359 258 8.899 15 1.416 63 1.479 9 4.590 4.590 179 14.288 339 321 14.968 99 1.577 102 41 1.720 4 22 22 33 713 14 15 742 136 2.312 116 56 2.484 Bohmen Kommotau 2 5 5 514 4.662 121 35 4.818 16 34 34 14 107 2 13 122 546 4.808 123 48 4.979 I Pilsen .... 54 6.040 431 155 6.626 1 6 10 16 7 221 2 3 226 13 656 7 82 745 75 6.923 450 240 7.613 ( Kuttenberg- . . 13 2.055 20 22 2.097 13 397 21 418 7 121 121 24 1.004 ‘24 59 1.087 57 3.577 65 81 3.723 Miihren Olmiit/. .... 7 3.410 263 215 3.888 19 707 7 10 724 18 1.464 1 24 1.489 11 177 31 12 220 55 5.758 302 261 6.321 Schlesien n • • • 9 7.250 522 27 7.799 1 2 2 6 630 4 634 1 20 2 22 17 7.902 526 29 8.457 \Vest-Galizien und Krakau Krakau .... 9 1.616 219 18 1 853 7 362 12 18 392 10 959 258 10 1.227 26 2.937 489 46 3.472 Ost-Galizien 5 24 4 17 45 6 98 10 108 1 100 100 12 222 14 17 253 Bukovina 1 3 145 145 1 70 44 114 5 215 44 259 Tlieilaummc . 249 28.656 1.814 695 31.167 653 7.375 265 103 7.743 89 4.513 29 108 4.650 117 8.396 336 237 8.969 1.108 48.942 2.444 1.143 52.529 Hauptsuiiiiiic . 284 29.634 1.861 760 32.255 815 17.040 1.292 453 18.785 160 9.616 97 368 10.0S1 225 12.649 1.192 489 14.330 1.484 68.939 4.442 2.070 75.451 Im Jahre 1869 . 284 26.864 1.449 726 29.039 842 15.823 1.226 389 17.438 172 8.507 137 339 8.983 228 12.700 1.045 595 14.34( 1.526 63.894 3.857 2.049 69.800 1 mehr . . 2.770 412 34 3.216 1.217 66 64 1.347 1.109 29 1.098 147 5.045 585 21 5.651 dahcr im Jahre 18<0 < ( weniger . 27 12 40 3 51 106 1 10 42 f IT. 2. Uef»crsicht der im Jalne 1870 bestandenen Uiitten-UnterneiiniiiDgen (mit Aosscbluss der Salz-Siidnerke nnd det* Metall-Raifinirwerkc) und dcr von denselbcn bescbaftigten Arbciter. Fiir die Roheiseiigevviiiinin r O Fiir die Gewinnurig de r anderen Itohmelalle und Uiittenroliproducte Pur die (icuiniiung alier geuannleii Iliitten-producle L u n d Bftrghauptraannschaft A r h e i t e r A r 1» e i t e r A r 1» e i t e r Unler- Uuter- Unter- uehmungen Manner AVciber Kinder Zusammen nehmungen Manner \Vriher Kinder Zusammen tiehniungen Manner \Veiber Kinder Zusammen A n z a h 1 Oesterreich unter der Knns St. Polten 3 96 96 3 96 96 SteiiTmark 1 Leoben 22 1.044 97 67 1.208 1 19 19 23 1.063 97 67 1.227 1 Cilli 2 35 5 40 4 144 22 2 168 6 179 27 2 208 Kiiintcn Klagenfurt . 9 790 6 ? 803 33 315 63 378 42 1.105 69 7 1.181 Laibacli i 2 371 6 3 380 8 344 11 355 20 715 17 3 735 Tirol 2 190 190 10 105 105 12 295 295 Salzburg » 2 130 1 131 6 104 104 8 234 1 235 T h e i 1 s u m m e . 52 2.656 115 77 2.848 62 1.031 96 2 • 1.129 114 3.687 211 79 3.977 1 Prag 7 4.576 75 4, {»51 4 280 2S0 1! 4.856 75 4.931 \ Elbogen . . . 5 95 8 4 107 28 223 12 6 241 23 318 20 10 348 Bolimeii Kommotau 3 7 7 3 8 3 11 6 15 3 18 1 Pilsen .... 9 472 10 46 528 15 146 1 147 24 61S 11 46 675 1 Kuttenberg . . S 676 21 697 3 79 79 11 755 21 776 Olmiitz 12 1.307 72 127 1.506 1 80 80 13 1.387 72 127 1.586 Sclilesien 5 493 493 5 493 493 Wosl-G;ilizien und Krakaii Krakaii !i 449 7 2t> 476 3 150 46 196 8 599 53 20 672 Ost Galizien Lemberg G 96 2 98 6 96 o 98 Bukotvinn • • • 3 215 10 225 1 58 58 4 273 10 283 T h e i I s n m m e . 63 8.386 174 228 8.7S8 58 1.024 59 9 1.092 121 9.410 233 237 9,880 llaii|ifsiiiiime . 115 11.042 289 305 11.636 120 2.055 155 U 2.221 235 13.097 444 316 13.857 Im Jahre 1869 . 118 I0.S05 171 457 11.433 120 1.783 112 8 1.903 238 12.588 283 465 13.336 , , i mehr . • ei ') 2 295 651 28 28 1.0U0 1.000 500 50 kr. Steiermark j Leoben . . . Cilli .... t *) 9 5) 03 2) 160 7) 40 2 3 6 180 39 1 6 220 *) 11.316 95.882 11.316 95.882 5.544 32.702 84 5 49 kr. 34-1 kr. (19 6 kr— 40kr.) T h e i 1 s u m m e . 35 10.34S 14.237 4 2 1 43 2 3 8 976 47 65 1.08S 972.991 972.991 321.824 88 33*1 kr. (19-6 kr. — 90kr.) 2 Prag .... 3) 155 9) 61.30S 47 1 47 1 1 5 8.282 359 258 8.899 23,643.490 23,643.490 4,817.100 S9 20-4 kr. (10 kr—22-7 kr.) G 4 Bohmen ....... ) Kommotau . . Pilsen .... io) 2 ”) 54 t-) 76.061 1J) 4.423 42 2 37 c S 5 6.040 431 155 g 6.626 3) 5.605 12,795.193 5.605 12,795.193 2.101 2,634.062 30 37 37’5 kr. 20-6 kr. (10 kr.—36 kr.) 11 o 4 ( Kuttenberg . . i) 13 42.423 2.100 8 2 1 6 3 1 2 2.055 20 22 2.097 3,371.862 3,371.862 736.028 9'. 21-8 kr. (10 kr.-30 kr.) 1 1 2 Miihren Olmiitz . . . 7 14) 45.590 21 13 4 2 2 4 3 208 6 3.410 263 215 3.888 7,390.004 7,390.004 2,035.619 22 27-5kr. (24*8kr.—29*7kr.) Schlesien ... 9 15) 84.332 44 31 13 S 1 147 7.250 522 27 7.799 15,589.755 15,589.755 3,744.832 24 24 kr. 3 7 West-Galizien und Krakau Krakau .... 9 i«) 18.241 296 13 1 17) 16 1.616 219 IS 1.853 1,570.865 1,778.503 3,349.368 483.306 13 14-4 kr. (4 kr.—33-3 kr.) 1 2 1 Theilsumme . 249 327.955 6.825 175 4 3 150 1 1 40 17 2 2 13 2 12 355 6 28.658 1.814 695 31.167 1,570.865 64.574.412 66.145.277 14,453.051 m 21*9 kr. (4 kr.—37*5 kr.) 19 S 23 Sauptsuuuuc . 284 338.303 21.062 179 4 3 152 | ;i 2 1 83 17 2 2 15 2 15 363 6 29.634 1.861 760 32.255 1,570.865 65,547.4015 07,118.268 14,7^ 4.875 95 22 kr. (4 kr.—90 kr.) 21 8 23 Im Jahre 1869 . 284 292.155 22.946 154 3 5 137 l 1 55 16 2 2 15 2 17 357 6 26.864 1.449 72f 29.039 1,413.048 60,651.140 62,064.188 11,931.605 90 19-2 kr. (5 kr.—70 kr.)?,- 22 14 19 f mohr. Oaher im Jahre 1870< ( wcniger . 46.148 1.884 1 25 1 2 15 1 28 1 6 2.770 412 34 3.216 j 157.817 4,896.263 5,054.OSO 2,843.270 5 2*8 kr. 1 1 r 4 1 1 *) Davon vrurde 1 Unternehmung bloss bauhaft erhalten. *) Darunter 33 Klafter Tagbahn. 3) Anthracit. 4) Hicrron 1 Untt 1 Unternehmung ausser Detriek. n) Hiervon sinil 3 Unternehmungen bloss bauhaft crhalten vrordcn und 2 varen giinzlich ausser 44.368 Ivlafter Grubenbahnen; von ersteren \verden 140 Klafter und ron letzteren 1.452 Klafter mit Pferden betrieben. iVebst d beziiglichen Hauptbahnen verbimlet. l5) Ilierunter 7.428 Klafter Tageisenbahnen, woron 4.081 Klafter rait Loeomotivon befahrer joehmung ausser Betrieb. 5) Davon 16 Klafter liber Tags. 6) Davon 299 Klafter iiber Tags. 7) Darunter 7 Vorgeleg- und 4 einfaehe Haspel, dann 29 Handpumpen. 8) Davon 2 Unternehraungen ausser Betrieb. 9) Ilierunter 4.500 Klafter Locomotivhahn I0) Davon 1 etrieb. ,2) Ilierunter befinden sieh 22.839 Klafter Tagbahnen, von welchen 19.519 Klafter mit Loeomotiven und 3.320 Klafter mit Pferden betrieben werden. ,5) Ueberdiess bestehen noeh 2.695 Klafter Brettergeitiinge. ,%) Davon sind 1.222 Klafter Tag- und 9 .... Dahe.r im Jahre 1870 m eh r . \vcniger 15) 99 514 1 13 19 1 653 815 842 2.G98 3) 6.002 *) 30.069 ) 21.722 8.749 9.647 7.640 2) 780 i) 3.205 90.512 10.249 ■G) 60.567 «9) 992 :o) 6.898 78.90S 169.420 138.655 30.76f 4.751 1.530 1.021 3) 12.051 2.148 265 21.766 1.900 '?) 11.015 32U 4.626 17.861 39.627 36.478 114 90 112 06 43 44 3.149 ") ? 429 811 2.389 3.699 713 904 495 47 178 9.66* 7.375 15.823 33 13 332 32 253 65 1.577 102 4.662 121 6 10 397 21 707 7 2 24 4 26ii 1.292 1.226 1.217 66 13 15 20S 51 48 453 475 839 2.929 4.077 1.014 974 495 61 178 11.042 1.720 4.818 i«) Ki 418 724 7.743 18.785 17.43S 332 271 1.347 400 1,245.599 3.7S5.240 5,763.721 9,723.817 1,297.822 2,557.126 617.000 64.500 407 25,055.232 4,981.086 28,657.071 1.700 900.719 1,776.397 2.223 46.521 36,365.717 61,420.949 067 55,667.983 61.333 5,752.966 1,245.599 3,785.240 5,763.721 9,723.817 1,297.822 2,557.126 617.000 64.500 332.80 251.321 608.404 1,457.183 1,126.899 292.029 438.79' 194.355 14.190 115.743 25,387.632 4,498.924 34 4,981.086 28,657.071 1.700 900.719 1,776.397 2.223 46.521 619.234 2,346.016 85 100.359 217.482 133 5.849 36,365.71' 3,289.160 61,753.349 55,939.050 6,397.177 5. S14.299 1.390.907 20-2 kr. (12*5kr.—31 kr.) 16-1 kr. (15 kr.—161 kr.) 25-3 kr. (3-5 kr.—40 kr.) 11-6 kr. (7 kr—30 kr.) 22-5 kr. (11*5 kr.-40 kr.) 17-2 kr. (9-1 kr.—20 kr.) 31-5 kr. 22 kr. 34-8 kr. (25 kr.—34-8 kr.) 17*7 kr. (3-5 kr—40 kr.) 12-4 kr.(8*l kr.—15 9 kr.) 8-2 kr. (6-4 kr—28 kr.) 5 kr. 111 kr. (7 kr.-15 kr.) 12*2kr.(ll'8kr.-14*4 kr.) .6 kr. 12-6 kr. (12 kr. —13*7 kr.) 9 kr. (5 kr. -28 kr.) 12-6 kr. (3*5 kr.—40 kr.) 110 kr. (5 kr.— 67-4 kr.) 44' *) Davon stand eine Unlerneh 5.000 klafter mit Locoinotivbetrieb zur 8) llierunter 2.992 Klafter Tagbahnon. bahu. ,J) Davon 265 Klafter Pferde-Be wurde bereits im Vorjahre (Mitih, aus »mng gan.lioh ausser Betriek, vikend 2 ar,dere klo.. kauhaft erhalten v»rdeo. *) Hiervon I Unternekmung au..er Betriek. *) A»„erdem ke.teken noek 12.787 Klafter z« ,le„ Koklenvrerken gekorige PferdeeiMnkalmen (vo,, WolfMgg naeh BreitensckSUing und .on Thoraa.roitk »ek Attn.ng) »ker Tag,. *) Davon J.8 fi Klafter »ker Tag«, T.» Verkindnng de. Koklenvverk, .. Kokn,dorf mit de,- Ei.enkakn.talion Zeltveg der Kronpria. B»d.lfSkak„ dieaea. >) Vo» die... Forderma.chinen dient 1 »gleiefc zur Wa..erkek«„g. «) Hiervon «i.d 22 Enternekm.nge. gin.lick an.ser Betriek ge.t.nden »nd 4 vare. wege» Uo,.er Banh.ftkaltoog »nproduefv. •) Davon 10 GU Klafter .1« g . >) Davon dieaen 12 mgleiek zon, \Vas.erkeken. >«) Die Koklengrnken einer Unternekmnng vvurden kk,SS kankaft erkallen. ») Die Koklenverke Lie.eka, Homkerg »nd Mi., .i.d naek Angake der Bergk»»pt,»an»Sek,ft mil KoklenvS.eken, Separationen. Sieken ele. ver.eken, »ker deren A n »hi jedoeh ke.n, Na«hw«,.».g vorl.eg«. ) D.r.nter. g rgwerkseisenkakuen »kerTag.. «) Hiervon ,tand I Unternekmnng aus.er Betriek. Davon ,varen Bergkane ron 242 Unteraekm»ngen ansaer Betriek. «) Hier.nter 9.731 Klafter Ueomotiv- nad 500 Klafter Pferdefi.enkak.en *>,r Kohlenverfraehtoag. ) M,t Le.Uek.enen, ») Da, M,ssverk.ltn,.s d.e.er Arke,ter,akl gegenOker der dem oebiete der Statistik, XVIII. Jakrg. 2. Heft) eriirlert. •») Hiernnter kefind« »iek 90 Klafter Tag- »nd 570 Klafter UrnkeneiSenkaknen. a»f vveleken mit Pferden gefordert Trird. “) Davon standen 3 Unternekmnngen ...Mr Betriek. «) Hiervon 12 Klafter »ker Tag. ») A»»er Betnek. VII. 22. Anzahl A r b e i t e r [.and Bcrghauptmann- schaft d er Unterneh- Mii n n er W eiber Kinder Zusammen mungen A n z a h 1 Dalinatien Z a ra 4 7 7 Tiiol .... Hall 3 5 5 Suiiimc . . . 7 .12 12 Im Jahrc 1869 , 7 13 1 14 ( mehr . . . Daher im Jahre 1870 < ( weniger . . 1 1 2 VII. 23. Ost-Galizien Lemberg; . . . 1 100 100 Im Jahrc 1869 . 1 150 150 ( mehr . . Daher im Jalire 1870 / ( vveniger . . / 50 50 1) Ueberdiess vrurden, gleich wie im Vorjahre, von einer Unternelunnng mit 28 Arbeitern 6.150 Centner bituminoser Asphalt. P 1 0 d U C t i o n Geldwerfh Mitfelpreis der Gevvichtseinheit am Erzeugungsorte Aerar Pri vat Zusammen W i e n e r Cent e r n. kr. 1.200 1.200 210 17-5 kr. 437 ') 437 43 70 10 kr. 1.637 1.637 253 70 15-5 kr. 1.735 1.735 205 50 118 kr. v 48 20 3-7 kr 98 98 ' Bergohl. 6.620 6.620 52.960 8 fl. 7.400 7.400 44.400 6 fl. 8.560 2 fl. 780 780 Schiefer (rum Mittelpreise von 83 krn. por Centner) im Werthe von 5.104 fl. 50 kru. g-cvvonucn. VIII. Uebersicht der gesammten Production des Bergbaubetriebes (ohne die Salz-Producfion) and ihres (*eldwerthes im Jahre 1870. L a n d Berghauptmannschaft Golderz Silbererz Queck- silbererz Eisenerz Kupfer- erz Bleierz Nickel- und Kobalt- erz Zinnerz Zinkerz Wismutherz Anti- monerz Arsenik- erz Sehwe- felkies Uran er/. Chrom- erz \Volf- ramerz Braun- stein Graphit Alaun- und Vitriol-schiefer Stein- kohlen Braun- kohlen Asphalt Bergiihl Geldwerth W i e n e r C e n t D r fl. kr. Oesterreich unter derEnns Oesterreich ob der Enos . Steiermark Karnten . Krain . . , Kustenland Dalmatien Tiro) . . Salzburg Bohmen Mahren....................... Schlesien................... \Vest-Galizien und Krakau Ost-Galizien................ Bukovvina................... St. Polten Leoben Cilli . . . Klagenfurt Laibach Z ara Hall . 8. 918 29.19^ T h e i 1 s u m ra e . 38.112 Prag Elbogen Kommotau Piisen . . Kuttenberg Olmiitz . . Krakau . Lemberg T h e i 1 s u m ra e Hauptsuiniuc 150 Im Jahre 1869 38.262 52.159 Daher im Jahre 1870 mehr . vveniger 92. ISO 363 92.543 92.543 91.765 430.380 430.380 5,411.405 39.801 2.656.995 179.336 130.627 122.810 8,663.602 22.429 8.700 419.105 133.829 148.838 45.070 104.132 6,249.805 430.380 14,913.407 4 41.899 ( 12,286.664 1____________________ 128.492 182.480 17.214 17.215 463.887 431.871 2,626.743 32.016 91.917 850 35.647 9.980 156.515 158.395 1.880 884 3.004 27.694 13.524 41.218 41.218 49.171 9.008 76.865 3.554 8.643 146.475 244.545 295.780 51.235 .217-55 7.217-55 6.829-63 557 1.112 615 497 6.481 6.481 2.050 8.546 11.178 21.610 1.000 4.144 7.520 177.200 235.509 227.793 2.300 160-92 152-50 2.300 1.800 500 589 589 372 1.800 2.872 12.390 28.185 200 470 404.194 443.439 362.061 186.551 93.525 250 403.207 1,289.443 1,382.652 93.209 864.793 1.000 *) 11.316 95.882 972.991 23,643.490 5.605 12,795.193 3,371.862 7,390.004 15,589.755 3,349.368 67,118.268 62,064.188 5.054.080 1,245.599 3,785.240 5,763.721 9,723.817 1,297.822 2,557.126 617.000 64.500 332.807 25.387-632 1.200 437 4,981.086 28,657.071 1.700 900.71 1,776.39 2.223 36,365.717 61,753.349 55.939.050 5,814.299 1.637 1.735 6.620 7.400 596.343 608.934 2,470.081 1,177.927 1.701.027 715.812 194.355 14.400 334.979 230.764 8,044.625 7.154.512 819.154 2,368.081 2.899.811 1,170.541 2.557.812 3,825.911 705.665 68.596 49.644 21,619.731 29,66-1.357 24,970.300 4,694.056 87 1) Anthracit. *) Hierin siod aach 52 fl. 28 kr. als der Werth ron gewonnenem 0-084 Muntpfuad Waschgold enthalteu. *) Mit Einschluss des VVerthes der in diesem Berghauptmannsehaftsbeiirke gewonnenen 6.150 Ctr. bituinindsen Sehiefer pr. 5.104 11. 50 kr. IX. Productions-Uebemchteii der einzelnen Zweige des Hiittenbetriebes fiir das Jahr 1870. IX. I. Anzahl (ler Unterneli- mungen Miinner Kinder Zusammcn Tirol . . . Salzburg . . '1' h (; i I s u m m e lin Jaln e 1869 Daherim Jahre 1870 IX. 2 T h e i 1 s u m m e 280 280 280 280 (m Jahre 1869 298 mehr . Daher im Jahre 1870 110 110 Im Jahre 1869 120 120 mehr . weniger Daher im Jahre 1870 Die Arbeiter wurden mit jenen fur die Golderzg;ewinnung- vereint nachgoviesen. Das in Karaten ge\vonnene VVascbgold im Getvichte von 0-084 Miinzpfund tvurdc bereits bei der Bergbau-Pruduction naehgewiesen. 3) Im Vor jahre vrurden die mit der Gold- und Silbergewinnung zugleich beschaftigten 14 Arbeiter bei der Silber-Production nachgewiesen. Gold. P 0 (1 U C t i o n Mittelpreis Aerar Privat Zusammen Geldwerth d er Gewichtseinheit am Erzengungsorte. M ii n z p f u n d e fl. kr. 0-4735 0-4735 319 61 675 n. 31-5006 31-5006 21.262 90 » .* 31-5006 0-4735 2) 31-9741 21.582 51 n n 01733 0-1733 117 n n 31-5006 0-6468 32-1474 21.699 51 „ n 22-2680 9 6942 31-9622 21.574 48 » » 9-2326 9-0474 0-1852 125 3 ~ Silber. 237-9620 0-0130 237-9750 10.708 87 45 fl. / 52-3290 52-3290 2.354 80 n * 290-2910 0 0130 290-3040 13.063 67 30.780-6280 30.780-6280 1,384.128 26 31.070-9190 0-0130 31.070-9320 1,397.191 93 » » 30.-165-6206 0-1920 30.465-8126 «) 1,370.961 56 605-2984 01790 605-1194 26.230 37 - HuecksiHier. W i n e r Cent i e r 6.600-00 6.600-00 908.622 137 11. 67 kr. 5.121-59 5.121-59 572.0S9 99 111 11. 76-9 kr. 1.478-11 1.478-41 336.532 1 25 fl. 90-1 kr. 4) Die Arbeiter vrurden mit jenen fiir die Kupferg-ewinnung vereint naehge\viesen. 5) Die Arbeiter wurden mit jenen fiir die GoIdge\vinnung; vereint nachgevvicsen. 6) Richtiggestellte Summe des Vorjahres. Statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 4. Heft. 18 IX. 4. Friseh- und Guss-Coheisen. L a n d Berghauptmannschaft Anzahl der Unter- nehmun- gen A r b e i t e r E i s e n h o c h ofen Jrod uct i o ds - M e n se Produ e t i o n s - W e r t h Mittelpreis der Gevvichtseinheit am Erzeugungsorte Frisch-Roheisen Guss-Roheisen Manner VVeiber Kinder Zusairmen Kalt im Betriebe Betriebs- \vochen des Frisch-Roheisens des Guss-Roheisens Im Ganzen des Friseh- Roheisens des Guss- Roheisens Zusammen Aerar II Privat 1 Zusammen Aerar ' Privat i Zusammen A n z a b l \Y i e n e r C n t n e r fl. kr. fl. kr. ti. kr. Oesterreich unter der Enns . St. Polten 3 96 96 3 82 42.993 42.993 11.212 11.212 54.205 163.485 32 76.950 21 240.435 53 3 fl. 80-2 kr. (3 fl. 73 kr. — 4 fl. 3 kr.) 6 fl. 86-3 kr. (4 fl. 45 kr. — 7 fl. 50 kr.) Steiermark . . ! Leoben 22 1.044 97 67 1.20S 4 29 1.260 12.247 1,761.136 1,773.383 4.047 53.884 57.931 1,831.314 6.940.373 S3 405.129 70 7,345.503 53 3 fl. 91-3 kr. (3 fl. 33 kr. — 4 fl. 70 kr.) 6 fl. 99-3 kr. (5 fl. 70 kr. —7 fl. 63 kr.) Cilli . . 2 35 5 40 2 5’ 4.371 4.371 .... 11.175 11.175 15.546 16.080 76 41.021 35 57.102 U 3 fl. 67-3 kr. (3 fl. 50 kr. — 4 fl. 3 kr.) 3 fl. 67-3 kr. (3 fl. 50 kr. — 4 fl. 3 kr.) Kiirnten . . . . Klagenfurt 9 790 6 7 803 7 17 647 1,032.758 1,032.758 7.S06 7.806 1,040.564 3,986.1S4 18 33.646 18 4,019.830 36 3 fl. 86*4 kr. (2 fl. 66 kr. — 3 fl. 92 kr.) 4 fl. 31 kr. (3 fl. 46 kr. — 5 fl. 49 kr.) Krain Laibach 12 ' 371 C 3 380 7 6 126 .... 57.059 57.059 6.898 6.898 63.957 213.674 70 49.497 24 263.171 94 3 fl. 74-5 kr. (3 fl. 45 kr. — 3 fl. 82 kr.) 7 fl. 17-5 kr. (5 fl. 39 kr. — 7 fl. 40 kr.) Tirol Hall . . . 2 190 190 1 3 12'J 10.356 40.003 50.359 2.151 11.894 14.045 64.404 171.400 104.S03 74 276.203 74 3 fl. 43-4 kr. (3 fl. 28 kr. — 3 fl. 50 kr.) 7 fl. 46-2 kr. (4 fl. — 7 C. 74 kr.) Salzburg . . n • • • 2 130 1 131 1 2 72 4.384 35.885 40.269 766 5.414 6.ISO j 46.449 150.86S 43.260 • • 194.12S 3 fl. 74-7 kr. (3 fl. 20 kr.— 4 fl.) 7 fl. Theilsumme . 52 2.656 115 77 2.848 20 62 2.358 26.987 2,974.205 3,001.192 6.964 108.283 115.247 3,116.439 11,642.066 79 754.308 42 12,396.375 21 3 fl. S7-9 kr. (2 fl. 66 kr. — 4 fl. 70 kr.) 6 fl. 54-5 kr. (3 fl. 46 kr. — 7 fl. 74 kr.) ( Prag- . . 4.576 75 4.651 2 19 971 683.245 683.245 159.152 159.152 S42.397 1,776.676 904.741 2,681.417 8 fl. 60 kr. (t fl. S3 kr. — 3 fl.'so kr.) 5 fl. 68*5 kr. (3 fl. 93 kr. — 6 fl. S6 kr.) \ Elbogen . 5 95 8 4 107 3 3 13b 61.246 61.246 * 12.461 12.461 73.707 195.911 50 60.039 31 255.950 Sl S fl. 20 kr. (3 fl. — 3 fl. 50 kr.) 4 fl. 81 kr. (3 fl. 55 kr. — 6 fl.) Bohmen . . . Kommotau .... 3 7 7 o 1 2 6 3.630 3.630 491 491 4.121 12.705 2.209 50 14.914 50 3 fl. 50 kr. 4 fl. 50 kr. Pilsen . . 9 472 10 46 528 3 9 341 69.929 69.929 77.589 77.589 147.518 208.302 96 321.969 5 530.272 1 2 fl. 97-9 kr. (2 fl. 78 kr. — 3 fl. 76 kr.) 4 fl. 15 kr- (3 fl. 33 kr. — 5 fl. 50 kr.) { Kuttenberg 8 676 21 697 2 S 256 33.239 33.239 36.447 36.447 69.686 130.S10 8 215.2S0 4 346.090 12 2 fl. 94 kr. (3 fl. — 5 fl. 12 kr.) 5 fl. 90 kr. (4 fl. 50 kr. — S fl.) Miihrer. . . . Olmiitz 12 1.307 72 127 1.506 21 874 366.617 366.617 166.269 166.269 532.886 1,177.469 9 964.570 75 2,142.039 84 3 fl. 21 kr. (2 fl. 66 kr. — 3 fl. 81 kr.) 5 fl. 80 kr. (5 fl. 50 kr. — 6 fl. 7 kr.) SehSesien . . . „ • o 493 493 1 6 293 58.849 58.849 46.406 46.406 105.255 215.852 322.277 50 538.129 50 3 fl. 67 kr. (3 fl. 40 kr. — 4 fl.) 6 fl. 94-5 kr. (5 fl. 50 kr. — 7 fl. Sl kr.) West-Gaiizif>n und Krakau . Krakau 5 449 7 20 476 5 3 1^5 19.886 19.886 40.562 40.562 60.448 67.167 79 278.553 345.720 79 3 fl. 38 kr. (3 fl. 30 kr. — 4 fl. 50 kr.) 6 fl. 87 kr. (6 fl. 80 kr. — 7 fl. 50 kr.) Ost-Galizien . Lemberg- . 6 96 2 98 2 4 142 388 549 937 1.416 9.614 11.030 11.967 3.354 66.239 50 69.593 50 3 fl. 47 kr. (2 fl. 49 kr. — 4 fl.) 6 fl. (5 fl. 80 kr. — 7 fl.) Bukowina . . » • 3 215 10 225 3 2 90 6.625 6.625 3.424 3.424 10.049 37.513 89 24.792 62.305 89 5 fl. 66 kr. (5 fl. 47 kr. — 5 fl. 78 kr.) 7 fl. 23-9 kr. Theilsumme . 63 8.386 174 228 8.788 23 76 3.281 388 1,303.815 1,304.203 1.416 552.415 553.831 1,858.034 3,825.762 31 3,160.671 63 6,986.433 96 2 fl. 93 kr. (1 fl. 83 kr. - 5 fl. 78 kr.) 5 fl. 71 kr. (3 fl. 33 kr. — S fl.) llauptsuiiiine . «) 115 11.042 289 305 11.636 43 2) 138 5.639 27.375 4,278.020 4,305.395 8.380 660.698 669.078 4,974.473 15,467.829 10 3,914.980 7 J)19,3S2.809 17 3 fl. 59 kr. (1 fl. 83 kr. — 5 fl. 78 kr.) 5 fl. 85 kr. (3 fl. 33 kr. — 8 fl.) Im Jahre 1860 118 10.805 171 457 11.433 44 135 5.352 80.405 4,309.324 4,389.729 20.274 555.541 575.815 4,965.544 15,243.063 74 3,259.792 77 18.502.85S 51 3 fl. 47 kr. (1 fl. 80-8 kr. — 4 fl. 50 kr.) 5 fl. 66 kr. ( 3 fl. 3 kr. — 10 fl. 47*6 kr. Daher im Jahre 1870 \ mehi* . . 237 118 203 .... 3 287 105.157 93.263 8.929 224.763 36 655.1S7 30 879.950 66 12 kr. 19 kr. weniger . 3 152 1 53.030 31.304 84.334 11.894 j • ' Davon standen 23 Unteraehmungen aiisser Betrieb, und z\var: in Steierinark (Bergbauptmannsehaftsbezirk Leoben) 2, in Karuten 1, in Krain 7, in Tirol 1, in Bohmen 8 (Berghauptinannschaftsbezirk Elbogen 3, Kommotau 2, Pilsen 3), in We*tgaliiien und Krafcau 3, in Ostgalizien 2 und in der Buko\vina i Eisenverks-Unternebmung. 3) Hiervon \vurden 10 Hocbofen mit Coaks (zu Prerali in Kiirnten, Kladno in Bohmen und zu Witkowitz, Rossitz, Eichhorn und Klepaczo\v bei Blansko in Mahren), 3 Hocbofen mit Coaks und Holzkohlen (zu Edlach bei Reicbenau in Oesterreich unter der Enns und zu Jenbach in Tiroi) und 2 Hoehofen mit Coak?, Steinkohlen und lloizkohlen (zu Misling in Steierinark und zu Stefunau in .MšihrenJ, und 1 Ofen mit Steinkohlen (Anthracit) und Holzkohlen (zu Turrach in Steierinark) beschickt; deren Betrieb umi Erzeugung sind im Teite ausfuhrlich angegeben. 3J Ausserdein \vurde die Erzeugung an Bessemergut mit 102.301 Centnern im Werthe von 664.367 fl 44 krn. naehgeviesen, \vorau sich das Schmelzuerk zu Heft (in Kiirnten) mit 13.631 Centnern itu Wertbe von 99.332 fl. 44 krn., jenes zu Neuberg fin Steierinark) mit 77.070 Ceninern im Wertbe von 491.955 11., endlich das Eisenguss- und Schmelz\verk zu Turrach (ebenda) mit 11.600 Centnern im Werthe von 73.OSO fl. betheiligten. i\. 5. Anzahl A r 1) i t e r I, a n il Berghauptmaim-seli a I t der Unterneh- mungen Mii u ne Weiber B'ndtr Zus.immen A II K a Si 1 Krai« .... Lailiach . . . • 90 1 91 Tirot .... Hall .... 86 ar» Salzburg . . . * 84 £ * T h e i 1 s ii m m e . 260 1 261 Btikmvina . . . Lemberg . . 58 38 Im Jahre Ilaii|)tsiiiniiie . . i8t;o 318 331 1 3 319 334 ( mehi' . . . Dalifi- im Jaliri* 1870 1 ( tveniger 13 2 15 »X. 6. Bohmen . . . j Etbogen .... Pilsen .... t o 3 ') 3 Suilllllfi . 3 3 3 Im Jahre 18G!t 3 17 2 19 ( melir . . . Daher im Jahre 1870 ; ( weniger . . 1 t4 2 16 IX 7. Tirol .... Hall i Bohmen . . . Prap ... l Siiiume . 2 7 Im Jahre 1861) 2 ? Daherim Jahre 1870 | . ( \veniger . . *) Die Arheiter sind init jenen der Schwefelgewinnung vereint nachgewieseu. 2) Die Arbeiter sind mit jenen bei der Kupfergewinnung vereint nachge\viesen. Knpler. P 0 d u C l i o n Mitfelpreis Aerar ; Pri vat 1 Zusammen Gelduerth der G<'wiehtseinheit ani Erzeugungsorte W i en er Cent e r n. kr. 1.304 1.304 73.607 50 11. 3.295 1.015 4.310 242.474 35 56 fl. 25-9 kr. (49 fl. 73 kr.—66 fl.) 3.645 3 645 177.985 35 48 fl. 83 kr. 3.295 5.964 9.259 494.066 70 53 fl. 361 kr. 852 852 zn 1 67 44 fl. 55 kr. 3.295 6.810 10.111 532,024 37 52 fl. 61 8 kr. 3.240 6.215 9.455 510.602 43 54 fl. 55 601 656 22.621 94 1 fl. 38-2 kr. Kupfcrvitriol. / 1.280 1.280 10.725 24 8 fl. 23 kr. 183 183 1.125 6 fl. 14-8 kr. (6 fl. — 7 fl.) 1.463 1.463 11.850 24 8 fl. 10 kr. 2.427 2.427 19.208 38 7 fl. 91-4 kr. 18-6 kr. 964 964 7.358 14 — Glatte. 73 73 912 50 12 fl. 50 kr. 14.609 14.609 176.526 77 11 fl. 39-9 kr. 14.682 14.682 1 "3 7.439 27 12 fl. 8-6 kr. 29.187 29.187 340.126 11 11 fl. 65-4 kr. 14.505 14.505 162.696 8} 43 2 kr. • 3) Die Arheiler simi mit jenen Lei tler Silljergewiuuung vereint nachgewiesen. An za hi Arhe i t e r I, a n d Berghauplmann- schaft der Unterneh- Miinner AVeiber Kinder Zusammen mungen A n z a h 1 Steiennark . . Cilli i) 3 116 22 2 j 140 Karnten . . . Klagenfurl . . . 33 315 63 378 Krain .... Laihnch .... 3 2 2 Tirol .... Hall ... 1 19 19 T h e i 1 s u m m e . 40 452 85 2 539 Bohmen ... j Prag Pilsen .... 1 i G 3) 6 T h e i 1 s u rn m e . 2 G 6 Ilauptsuimue . 42 458 S5 2 545 Im .laliro 1869 34 238 62 300 1 mehr . . . Daher im Jahre 1870 < l vveniger S 220 23 2 245 ' IX. 9. Salzburg . . . Hall 1 3 3 Bohmen . . . Elbogen .... 2 12 11 4 27 Sunimo . 3 15 U 4 30 Im Jahre 1869 2 3 3 j mehr . . . Daher im Jahre 1870 < / weniger 1 12 U 4 27 i Davon stamlen 2 Oiternehmungen ausser Betrieb. ( ;Davon 231 Ccntner als Nebonproduct der Zinkhiitteu, daher auch die beziiglirhen Arbeiter boi der Zinkerzengung nachgewiesen erseheinen. Itlei. Production Geldwerth Mittelpreis der ‘ Gewichtscinheit am Erzeugungsorte Aerar Privat Zusammen W i e n e r C e n t n e r (1. kr. 5.701 800 52.400 2) 506 1.584 800 58.101 506 1.584 9.600 853.452 6.000 18.216 35 84 12 fl. 14 fl. 68-5 kr. 11 fl. S3-5 kr. (11 fl. — 12 fl. 50 kr.) 11 fl. 50 kr. 14 fl. 54-8 kr. 12 fl. 78-9 kr. 12 fl. 12 fl. 76 kr. 14 fl. 11 kr. 13 fl. 92-7 kr 18-3 kr. 5.701 55.290 60.991 887.269 19 19.035 720 19.035 720 243.433 8.640 83 19.035 720 19.755 252.073 83 24.736 14.563 56.010 58.164 80.746 72.727 1,139.343 1,012.880 22 10.173 2.154 8.019 126.462 80 Nickel. 87 87 2.628 27 30 fl. 21 kr. Speise. 14 fl. 95 kr. Speise. 27 fl. 37-3 kr. Speise. 28 fl. 23-6 kr. Speise. 86*3 kr. Speise. 20 20 300 60 107 291 107 291 2.928 8.216 87 76 184 184 5.287 89 3) Die Arbeiter sind mit jenen bei der Silbei*gewinnung- vereint nachgewiesen. IX. 10. Berghauptmann- schaCt Anžah! A r b e i t e r L a 11 d der Ifnlerneh- Manner VVeiber Kinder Zusammen mungen A n z a b 1 Bohmen . . ^ Elbogen .... Konunotau . . . 8 2 8 3 «) .... 11 Im Jabre 1869 . S n m m c . 10 13 8 3 11 Daber iin Jabre 1870 ^ ' . ( wemger . 3 IX. 11. Krain Tirol Laibach .... Hall 2 1 142 10 152 T h e i 1 s u m m e . 3 142 10 152 West-Galizien und Krakau Krakau . . . 2 115 36 151 Im Jahre 1869 . Ilaiiptsiiiniiie 5 4 257 221 46 7 303 228 Daber im Jaln e 1870 I meh.r ' ' ' ( wemger . . 1 36 39 75 IX. 12. Bob men . . . | Elbogen . . . Kommotau . . . 4 1 48 2 -) 50 Siimitie . 5 48 2 50 Im Jabre 1869 . 9 9 Daber im Jabre 1870 weniger . . 4 ? *) Die Arbeiter sind mit jenen bei der Zinnerzgewinnung vereint nachg-evviesen. 3) Die Arbeiter sind mit jenen bei der Bleigetvinnung vereint nacb{je\viesen. Zinn. P r o d u c t i 11 Mittelpreis Aerar Privat Zusammen Geldwert(i der Gewichtseinheit am Erzeugungsorte W i ener Cent e r n. kr. 230-12 424-40 230-12 424-40 19.488 35.632 60 68 84 fl. 68 kr. (84 fl. 30 kr. — 85 fl.) 84 fl. 654-52 561*53 654-52 561*53 55.121 48.065 28 48 84 fl. 21*6 kr. 83 fl. 59 7 kr. 92-99 92-99 7.065 80 1 fl. 38*1 kr. Zink. 15.421 1.228 15.421 1.288 182.008 18.070 6 64 11 fl. 80 kr. (11 fl. 50 kr—12 fl. 2 kr.) 14 fl. 3 kr. 16.709 16.709 200.078 70 11 fl. 97-4 kr. 17.358 17.358 174.851 10 11. 7*3 kr.(10 fl. — 10 fl. 50 kr.) 34.067 34.067 374.929 70 11 fl. 0*6 kr. 33.327 33.327 380.570 4 11 fl. 41 9 kr. 740 740 5.640 34 41-3 kr. Wisnintli. 15-63 4) 0-50 15-63 0*50 10.438 103 10 65 667 11. 83 kr. (665 fl. 45 kr. — 691 fl.) 207 fl. 30 kr. 16-13 16*13 10.541 75 653 fl. 54-9 kr. 17-55 17-55 13.238 30 754 11. 31*9 kr. 1*42 1*42 2.696 55 100 fl. 77 kr. 3) Die Arbeiter von 1 Unternehmung sind l>ei der Silbererxgewinnung nachgewiesen. 4) Nebenproduct der Zinnerieugung, daher aucb die Arbeiter dort einbezogen sind. Statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 4. Heft. 19 IX. 13. Anzahl A r b e i t e r I. a n d Berghauptmann- sehaft d er Unterneh- Manner VVeiber Kinder Zusammen mungen A n z a h 1 Bohmen .... Pilsen .... i 27 27 Im Jahre 1869 . 2 25 25 Daherim Jahre 18 i mehr . . 70 f weniger 1 2 2 IX. 14. Salzburg .... Hali 1 8 8 lin Jahre 1869 . 1 8 8 Daher im Jahre 1870 weniger . . IX. 15. Bohmen . . . | Elbogen .... Kuttenberg . . . 3 1 56 30 56 30 \Vcst-Galizien umi Krakau . . . Krakau .... 1 35 10 45 Su m me . s 121 10 131 Im Jahre 1869 . 4 35 8 43 ( mehr . . . Daher im Jahre 1870 l ( \veniger 1 86 2 88 *) Ueberdiefcs wurden 1.293 Centner Potte im Werthe ron 4.229 fl. gewonuen. Antimon. Mittelpreis der Ge\vichtseinheit am Erzeugungsorte Geldwerth Zusammen Privat Aerar kr. 230 2.604 15 kr. Ant. regulus 15 kr. Ant. crudum 230 2.604 185 2.727 Ant. regulus. 50‘8 kr. Ant. crudum. 185 2.727 5.170 15.592 16 fl. 15 kr. Ant. regulus. 5 fl. 64-2 kr. Ant. crudum, — Ant. crudum. 123 Arsenik 689 12.707 10 fl. 34 kr. 1.229 1.229 6.152 540 540 19.471 15.200 3.732 1.900 3.732 1.900 76 kr. 100.887 17.515 135.558 23.147 5.632 17.515 12-1 kr. 23.091 17.337 5.754 17.308 178 122 IX. 16. lierghauptmann- schaft Anzahl A r b e i t e r L a n d der Unterneh- Miinner Weiber Kinder Zusammen mungen A n z a h 1 Krain Laibach .... i Bohmen . . . | Elbogen .... Pilsen .... Kuttenberg • . 3 9 1 105 49 2) 105 49 T h e i 1 s u m m e . 13 154 154 [m Jahre 1869 Haiiptsiunnic . i4 i8 154 266 8 154 274 ( weniger . . 4 112 8 120 IX. 17. liohmen . . . . Im Jahre 1869 . Elbogen .... 1 1 l? 14 12 14 Daher im Jahre 1870 i (\vemger . . 2 o IX. 18. Steiermark . j Leoben .... Cilli i i 19 28 19 28 T h e i 1 s u m m e . 2 47 47 Bohmen . . . | Elbogen .... Pilsen .... 6 2 95 5 1 1 96 6 Miihren .... Olmiitz .... 1 80 80 T h e i 1 s u m m e . 9 180 2 182 Hauptsumme . 11 227 2 229 Im Jahre 1869 . 10 207 24 6 237 Daher im Jahre 1870 | ) weniger . . 1 20 22 6 8 IX. 19. Bohmen . . . . | Kuttenberg . . Im Jahre 1869 Daher im Jahre 1870 mehr .... l 2) i ? *) Nebenproduct der Kupferhiitte ru Skofie, daher auch die Arbeiter hier nieht gesondert nachgevrieien erscheinen. 2) Die Arbeiter wurdeu bei der Schwefel-Erxeugung nacbgeviesen. *) Gemischter Vitriol. Eisenvitriol. Aerar Production Pri vat Zusammen Wiener Cent n er Geldwertli Mif tel prois der Gewichtseinheit, ain Erzeugungsorte ii.270 24.589 82.945 S) 12.000 119.531 124.804 144.851 20.017 8.432 24.589 82.945 12.000 26.654 96.695 24.000 119.534 147.349 124.804 144.851 156.881 164.500 7.618 1 rt. 60 kr. 1 fl. 8-4 kr. (1 fl. — 1 fl. 15 kr.) 1 fl. 16-6 kr. (95 kr. — 2 fl. 67 kr.) 2 fl. 1 fl. 23-3 kr. 1 fl. 25-7 kr. 1 fl. 13-6 kr. 121 kr. 25 llraugelb. 63-37 67-73 63-37 67-73 70.373 74.503 50 1.110 fl. 51 kr. 1.100 fl. 4-36 4.36 41-29 50 10 fl. 51 kr. j Alaini. 1.935 1.935 12.093 75 6 fl. 25 kr. 2.635 2.635 15.810 6 fl. 4.570 4.570 27.903 75 6 fl. 10-7 kr. 19.435 19.435 101.145 5 fl. 25 kr. ! 686 686 4.3S7 20 6 fl. 39-5 kr. (6 fl.—6 fl. GO kr.) 3.719 3.719 24.173 50 6 11. 50 kr. 23.840 23.840 129.705 70 5 fl. 44-1 kr. 28.410 28.410 157.609 45 5 fl. 54-8 kr. 33.050 33.050 173.741 50 5 fl. 25-7 kr. 29-1 kr. 4.640 4.640 16.132 5 — Mineralfarbeii. 500 500 1.000 2 fl. oCO 500 1.000 - Statist. Mittheil. XVIII Jalirp;. 4. Heft. 20 \ X. Uebersicbt der gesaramten Productiou des Hiittenbetriebes (ohue jene der 8alzsudwerke) imd ilires Geldvverthes im .lahre 1870. a ii ii Berghauptmann- schaft (iold Siiber Queek- Frisch- Uoh- Guss- Roh- Kupfer Kupfer- Glatte Blei Nickel Zinn Zink Wis- Antimon Arsenik Schwe- Eisen- Urangelb silber eisen eisen vitriol muth fel vitriol Alauu Mineral- farben VVieuer IMfmzplund en er Ceutner Geldwerth Oesterreich unter der Enns Steiermark................ Kiirnten . Krain . . Tirol . . Salzburg St. Polten . Leoben . . Cilli . . . Klagenfurt Laibach Hall . . . Tbeilsumine Bohmen Prag . . . Elbogen Kommotau Miihren..................... Schlesien................... AVest-Galizien und Krakau Ost-Galizien................ Bukowina.................... Pilsen . . Kuttenberg Olmiitz . Krakau . Lemberg Theilsumme . Hauptsuiuiue Im Jahre 1869 Daher im Jahre 1870 mehr . . weniger 0-4735 3i >5006 31-9741 0*1733 0.1733 321474 237-9750 52-3290 290-3040 30.780-6280 30.:.0-6280 31.070-9320 30.465-8126 005-1 194 6.600 42.993 1,773.383 4.371 1,032.758 57.059 50.359 40.269 6.600 6.600 5.654 946 3,001.192 683.245 61.246 3.630 69.929 33.239 366.617 58.849 19.886 937 6.625 4,305.395 4,389.729 84.334 11.212 57.931 11.175 7.806 6.898 14.045 6.180 115.247 159.152 12.461 491 77.589 36.447 166.269 46.406 40.562 11.030 3.424 553.831 669.078 93.265 1.304 4.310 3.645 9.455 1.463 1.463 2.427 964 14.609 14.682 29.187 800 58.101 506 1.584 19.035 80.746 8.019 Speiae Speise 87 Speise 20 Spei«e 20 Speise 107 Speise 291 Speise 184 230-12 424-40 654.52 654-52 561-53 7-01 15.421 1.288 17.358 34.067 33.327 15-63 0-50 16-13 16-13 17-55 regulus 230) crudum 2.604' f regulus 230) ( crudum 2.604) ( regulus 230) ( crudum 2.604) ( regulus 185) l crudum 2.727J regulus 45 crudum 123 689 1.229 3.732 1.900 23.147 23.091 56 5.270 82.945 12.000 119.534 124.804 144.851 63-37 67 73 1.935 2.635 19.435 3.719 23.840 28.410 33.050 4.640 240.435 53 7,357.597 28 82.512 11 4,873.282 71 1,441.841 84 566.905 71 404.915 15 14,967.490 500 4,485.622 86 O 518.775 85 50.650 83 695.720 96 386.290 12 2,166.213 34 538.129 50 621.458 79 69.593 50 100.263 56 9.632.719 31 24,600.209 64 *) 23,463.393 19 1,136.816 45 Hierin ist auch der Werth ron 1.293 Centneru in diesem Berghauptmannkthaftsbezirke ge\ronuener Potte mit 4.229 fl. eatbalten. *) Richtig geitellte Summe des Vorjahres. I XI. Uebersicht der im Jalire 1870 eingehobenen Bergwerk$ahgaben. Einkoinmen- A1 a s s e a g e b ii h r c n F r e i S e h u r fge j u h r e n 1, a n i) Berghauptmannschaft steuer Aerar Pri vat Summe Aerar Privat Sumrno «. | kr. fl. | kr. n. j kr. II. | kr. fl. | kr. 11. | kr. fl- 1 kr. 11. | kr. Oesterreicli unter tl e r Enns St. Polten 5.921 23 3.169 75-5 3.169 75-5 2.182 2.182 11.272 98.5 Oesterreich ol> der Enns ... „ 208 56-5 3.602 7-5 3.60! 7-5 2.650 2.650 6.460 64 Steiermark j Leobea Cilli 72.322 5.306 42 75‘5 24 86 2.529 5.156 10-5 41 2.553 5.156 96-5 41 10.341 3.906 10.341 3.906 85.217 14.369 38-5 16-5 Kaniten Klag-enfurt 22.385 13 113 19 3.537 26-5 3.650 45*5 1.986 1.986 28.021 58-5 Kruin und Kiistcnland Laibach 656.44 7-5 88 1.458 34 1.546 34 1.069 80 1.069 80 68.260 21*5 1 97-5 100 100 182 182 2S3 97-5 6.611 57-5 608 460 91 1.068 91 217 229 7.909 48-5 5.143 30-5 136 44 164 53 300 97 191 191 5.635 27-5 T h e i 1 s u in m e . , 183.545 3 970 49 20.178 39 21.148 88 12 22.724 80 22.736 80 227.430 71 Prag 133.877 76 720 25 9.430 88-5 10.151 13-5 52 6.180 58 6.232 58 150.261 47-5 \ Elbogen 16.583 9-5 766 41 10.233 33-5 10.999 74-5 8 2.687 67-5 2.695 67-5 30.278 51 -5 Bohmen Kommotau 24.055 66.5 24.668 76 21.668 76 11.378 54 11.378 54 60.102 96-5 1 Pilsen 30.232 35 9.034 50-5 9.034 50-5 7.306 20 7.306 20 55.573 5-5 1 Kuttenberg . . 21.592 63-5 5.970 54 5.970 54 3.222 86 3.222 86 30.786 3-5 Mahren und Sclilesien Oliniitz, ... 180.543 79 11.328 76 ' 11.328 76 6.604 50 ‘6.604 50 198.477 5 2.688 12-5 7.989 59-5 4.355 31 12.344 90-5 236 1.278 81-5 1.514 81-5 16.547 S4-5 Ost-Galizien und Buko\vina Lemberg 232 49 51 32-5 498 42 549 74-5 830 830 1.612 23-1» T h e i 1 s u m m e . 418.805 91 9.527 58 75.-520 51'5 85.048 9-5 296 39.489 17 39.7S5 17 543.639 17*5 fiauptsuiume . 602.350 94 10.498 7 95.698 90-5 106.196 97-5 308 62.213 97 62.521 97 771.069 88-5 Im Jalire 1809 540.801 22-5 9.977 20 92.289 89 102.267 9 334 12 48.931 61 49.265 73 692.334 4-5 ( mehr . . Daher im Jahre 1870 < (weniger . 61.549 71 b 520 87 3.409 1-5 3.929 88-5 26 12 13.282 36 13.256 24 78.735 84 * XII. Uebersicht des Salinen-Betricbes itn Jalire 1870. L a 11 d Production Steinsalz Sudsalz Seesalz Industrial- salz Wiener Centnt Geldvverth fl. j kr. A r b e i t e Manner Weiber Kinder Zusammen V e r u n g 1 ii c k u n g e n Icichte schvvere todtliche Zusammen A n z a h 1 Bruderladen- Vermogen Oesterreich ob der Enns . . . Steiermark........................ Tirol......................... ... Salzburg.......................... West-Galizien und Krakau Ost-Galizien................ Bukowina ................... Kiistenland Dalmatien . J m Jahre 1869 T h e i I s u m m e . T h e i I s u m i T h e i 1 s u n Hauptsumiue . Daher im Jalire 1870 m eh r wemger , 4.438 4.951 2.262 i 1.651 1,432.975 13.900 30.266 1,477.141 1,488.792 ,509.192 20.400 946.389 245.550 283.087 348.936 1,823.962 674.682 16.759 691.441 2,515.403 2,375.235 140.168 633.864 48.558 682.422 682.422 694.260 11.838 56.542 2.829 1.572 12.042 5,551.850 1,361.448 1,272.553 1,827.801 130.374 2.737 506 7,710.457 2,132.048 235.504 133.617 10,078.010 i) 288.408 *) 20.395 308.803 212.389 178.673 20,400.468 19,926.929 33.716 473.538 84 73 1.312 402 113 366 1.325 485 50 1.860 1.913 558 2.471 7.495 971 1.249 200 1.569 80 152 1.373 200 1.573 1.655 1.542 444 113 366 1.325 485 50 1.860 4.535 958 5.493 981 124 54 3 41 253 7 *) Der Geldwerthbetrag ist bei den kiistenlandischen und dalmatiuischen Salinen nur nach den Preisen berechnet, zu welchen 130 74 3 53 265 7 1 533 485 48 56.792 13.287 3.034 69.364 142.479 137.902 44.865 5.842 188.610 327.918 3.707 52 86 44 78 86 27 38 Grunde gelegt vrurden. 3) Ausserdem fanden noch 30 Manner und 23 Weiher zeitweise Verwendung. 3) fiestehen keine Bruderladen. das erzeug-te Salz von Seiten des Aerars eingelost wird, wahrend bei allen ubrigen Salinen dieser Werihberecbnung dic Monopola VerkaufSWerthe