C.'Z^hA /<•**£>.»*&'»%' Nrn. kw2iel, Königl. Französis. Ingcnicurz. Welse nach der und denen Msten von Mötli/Ieru ^ «nd , Brasilien. Aus dem Französischen übersehet, und mit vielen saubern Kupfern versehen. Fum andernmal heraussseg«ben,uno mic einem An^ ^ang aus der in den Jahren 17400»« 1744 von dem be-rühmten Eng!. Commandeur, Hrn. Georg Anson, ^ nach der SüblSee, oder meistens um die ganze Welt, gethanen ^ Reil« vermehret. ____ "^ n ^ ^ 2 ul^ Q, ^ Vedtuckt und verlegt bey seel, rkom« »on V,«,«^ Erben/ ^I Vorbcricht. Geehrter Leser. /^NZ^an liefet die meisten Reisebeschrek-xTx^sm! bungensehr begierig/ obgleich zum iV^M>H) öftern der Nuße derselben in bloft lV fiz. i. wird gebunden zur x^i II. « - , 41 Hi. - - - 6/ IV. - - - iik v. - - - 156 VI. - - 15z VII. - !- »l - 25k VIII. - - - ^,31 IX. i , - ^35? oCiand- (d harte QJiid^QJöC . ______r#:/ ■ ^ NrnFre^erz Meise nach der ^--°°^°^^ denen Uuste^U^ von ^^, «, .^-^ cniu, rkkii und M^8«M^ Wrster Neil.____^ l. Capittl. Abreise aus dem Haven 5r. ^lalo in srankretth/ Schiffbruch und Rückreise. WH^ er grosse Neltbau, über welchen l^H^« wir Menschen uns von Natur verwun- tz^x^ dern müssen, hat gleichfalls von je her V2^2/ melne (^ulwLtät auf sich gezogen. Schon von der erstm Jugend an hatte ichmeine gröst« Freude an allem was nur nur zu deffe« A näh« , Allerneueste Relse ^ n ähmErkänntniß verhelfen konnte,und wüste ich mic an den Welt-Kugeln, Land- und See. Charten,sam denReise-Beschreibungen nle saltzu sebennochzuk sen. KaumwarichindemCtande/ dieDingemi eignen Augen zu beschauen, so unternahm ich eineRtl st nach Italien. Der Vorwand meiner Studien ha mir nachgehende ein Theil von Frankreich durchwan dern. Endllch da ich die Gnade hatte, von Sr.Aller chrlstl.Majest. in ein beständiges Amt geseht zu wer den, verweynte ich keine Hoffnung mehr übrig zu ha» ben, meiner Reisebegierde fernerhin ein Gtnügen zu thun. Doch jügte sich eine erwünschte Gelegenheit, 5Kili und ?«u zu sehen, und ich erhielte darzu aller-Hnädigste Erlaubniß. Demnach begab ich mich als ein Schiffsofficler zu 8t.Kl2loaufeinSchjffvon)6Stücken, 350 Tonnen, und 1)5 Köpfen, Namens 8t. lokpk, unterm Commando dts Hn.vuckene Latta,, eines erfahrnen und klugen Seemannes, so zugleich grosse Wlffen-schaftimKaushandelhatte,welcheSsichebenzu unsrer Vbsichttttfiich schickte. Montags, den2) l>lov.des Jahrs 1711 liefen wir aus dem Seehaven 8t. l^alo hinaus, in Gesellschaft eines kleinen Schiffes von 120 Tonnen/genannt^»» »i», unterm Commando des Hn^oläaüvaniekso uns zu einem Proviant-Schiffdienen solte. Wir warteten beym <^2pr,ekel,unter dem Geschütze desCasteelS l» Qatte,in der Bucht kreuze, woselbst wlr selbigen Tags vor Anker gekommen, aufgmen Wind, aber, bey 2 Monaten umsonst. Der Verdrull über eine so lange Zögerung, >ie j Sttengigkeit des schon nahe herangerücktenWintels, ^ dttWlnd,dieKalteundderReser nach der Güd-Vee. 3 nach Vchiffs-Gebrauch von 4zu 4Stunden bey Tag und bty Nacht abwechselnden Wache unaufhörlich aushalten muste/ nnd der enge Raum auf unserm Kauffardey-Schiff, da alles so vollgepfropfet, daß man sich kaum regen konnte, gaben mir allmählich z» verstehen, wie ein hartes Leben es um die Schiffahrt sey/ und wie übel sie sich zu Ruhe unoNachsinnen derer Studten, welche auf dem festen Lande sonsten mein liebstes Vergnügen waren, schickten f*) Endlich erlernte ich deren unglücklichsten Zustand vollends durch einen Schiffbruch,der vor unsernAugen geschahe/unl> mitdemeesfolgendermaaffen zuging. Boraus ist zu wissen, daß die meiste ans demHaven 5t. klalo ausgrhendeSchiffe auf der Rbeede cie la rre« na^e, so nur 4 Meilen Westwerts davon gelegen/ a«F kern,entwederaufguten Wind zu warten, oderauch bis sichdas Volk, welches so lange als immer möglich amLandebleibt,zu Schlffeeinfindet. Den y,vec. lagen ihrer fünfe da. Der Graf von Qilaräm, der Klickael knärea«, der Jäger, dle tNaria,und wir. liOes Abends gegen 6 Uhr wirft der Rltter cle la V"*, so ein zur Caap ausgerüstetesSchlffvon )6Stücken, Namens Großbritannienführete, selnen Ebbe-An< , ker recht bey unserm Fluht-Anker aus. Weil aber das > I'ou^, unten am ölnker,woran die Boy oder der Anker-Wächter angeknüpfet, aus Versehen am Schiff feste hangen geblieben, und also den Anker in den' Grund elnzuhauen verhindert hatte, reißt das ablaust H sende O » • • iam indc ab adolcsccntia .Ego hanc clcinentem vitaai urban am acquc orun Sccurusfum, &, forrunatumistiputant, " 4Ji»r«ai ouncjmna habui, Tcr. Add, I, j, , 4 Allerneueste Reise fendeWaffer dasEchiffneben einen feuchtenOrt hin, unten an dem Fort 6el2l.2tte, ehe man einen andern werfen konnte. Nun hielte/dieser letztere zwar das Sckiff die übrigeEdbe hindurch etwa i Pistolenschuß lveit von gedachter verborge nen Klippe; allein als die Fluthwiederkam,wurde eS durch den Sttohm inkur. zemaufdieselbe geschmissen. Der Capitainunterließ bey ersehender unvermeidlichen Gefahr freylich nicht, d,e auf d-r Rheede liegende Schlffe durch etliche Ca-nonschüsse um Hülfe zu rufen: Es thatauch jedes sein Westes, ihm Volk zuzuschicken, so ihm wieder davon pbhelfen sotten. Doch alles umsonst. Dann der Güdosten-Wind wurtx stärk«/ und machte mit der Fluth die See so hohl/daß kein Boot hinan konnte, ja des Grafens von 6il2l6m seiner so weit zur Bay hinaus verschlagen wurde, daß er selbigeRacht seinSchlf mcht wieder zu erreichen vermogte. Die Chalouppe des Jägers ging gar zu Grunde, und wäre, wo dieU«-srige nicht geholfen, von der Mannschaft kein einziger davongekommen. Endlich stieß das SchiffumMit-ternacht auf die Klippe, und zerscheiterte in so kurzer Zelt, daß das Bol? kaum Zeit hatte,sich unten amCa-steel zu salviren/ davon jedoch ; Gemeine und i Offi-eler ertrunken. Des andern Tages erblickten wir das traurige Wrack oder Ueberblelbseldes aufder Seite liegenden , Schiffes,welches von denWellen immerzu geschlagen «md in 24 Stunden vollends zertrümmert wurde. Es ist sich leicht einzubilden, wie tausenderl 5 Allerneueste Relft Mährend dieser Zelt sahen wlr eln Nelnes Schlff, so wir für einen Portugiesen, der von Madera käme,htel-Franzüsis. Schuhe. Welches doch gar ein dummer Fehler ist, wann iGrad 57o6oRuthen,und iSee-Meile2855 derer nach dem Parlier Fuß hält, wie die Hrn. der Kö< nigl.^c»clemie sie im Jahr 1672 auf Befehl des verstorbenen Königs abgemessen. Dann wann dteser Rechnung zufolge die Meile 17118 Schube begreift, solle ja dlel^ock-SchnureMAnlehunZ einer5eeonden< Uhre,zujedemKnoten47Schuhe,6Zoll,und 7 Linien, A 5 »a- genanllt, mitKnotcn. in gewisser Weite insgemein zo Se< cundcn abgetheilet, un^aufeinen Stock gewickelt. Indem nun das Schiff b«y gutem Welter unter Seegel ist, wer« ten sie das Schiffchen aufs Wasser, lassen die Schnur 1. 2. oder mehr Minuten lang, nach der dabey liegenden accuraten Uhre, ablaufen, zehlen sodann die Knoten/ und errathen dann muthmaßlich, wie weit sie in gedachten Mi« «ulengeseegelt, mlthin, wieneit sie»oudemött derAb« iahrt wegseyen. lo Allerneueste Reise haben. Da nun aus diesem Grunde die Knoten allzunahe an einander, wunderte ich mich nicht, daß wir nicht so weit gefahren, als unsre <3Mn8 oder Muth« massung gewesen; Massen wir 5 und .;z, dastst, ungefehr/.weniger seegelnjoliten. In solcher Meynung wurde ich den , i ftn. bekras-tiget, als ich, nachdem wir seit der letzten Observation bey loo Meilen gefahren, 8 Meilen 5 zu viel QMnß. und dle andern noch mehr befanden. Allem ich habe im Verfolg unsrer Reise die Ungewißheit des Schiffchens abgemerket.Es recht zu werfen gehört eineErfah-rung und ZesunderBerstand darzu.So bleibt auch der HLind die 2 Stunden über, da mans nlcht wirft, nicht allemal gle,ch stark. Der Fall derer unbekannten Sttöhme lst eine neue Ursache solcher Ungewißheit. Also daß sichs öfters zugetragen,daß dle Lock-Tabelle Mlt der genommenen Höhe übereinkam,ja man gar zuweilen/ anstatt davon abzuziehen, noch etwas zugebey lnuste. . Es fanden sich noch einige unter uns,die sich auflh« QMnß gründende sich einbildeten, sie hätten das Land jchon des Mittwochs Abends gesehen. Den4^or. als des Donnerstags,erbllckten wir Osten zumSüden ein ander Land, welches man zufolge der genommenen Höhe und dem Weg von dem Eiland r^lma her, welcher mit der Wette dieser zwo Injuln ganz wohl überein kam,sür das Eiland 5LKK0 annähme. Weil nm nun gewlß wüsten, in was für einer Gegend wir wären,richteten wir die Fahrt nach denen Ei-länoern des grünen Vorgebürges mit einer schwachen Kühlung aus dem Nord-Osten, und N ord-Nord-O-stm, so uns innerhalb 3 Tagen unter den l'ropicum v brach- nach derSüdSee. n brachte, woselbst unsdieWind-Stille die stärkste Hi-ze zu empfinden gab. Doch währete sie nur z Tage über, und die Luft kühlete sich je und je durcheinen frischen Wind aus dem Westen zum Süden. Unter dielen,schönenHlmmelsStrich singen wir an fliegende Fische zu sehen. Sie sind an Grösse al« grosse Sardinen oder Heeringe. Ihre Flügel sind ei-genMch nichts als lange Finnen, mit denen sie nicht länger, als sie naß sind, stiegen können. Wir fingen ihrer zum öftern, wann sie ins Schiffhinein, oder aus dle grosse Rust, (die dicke Seiten«Bretter am Schift, woran die Wand befestiget,) fielen. Es isteindeli-«ales und wohlgeschmacktes Essen darum. Diese Fische haben zu ihren Feinden die Dor^cH oder MeerHorellen, welche mit ihnen in stetem Kriege leben. Wer von jenen einen an den Angel steckt, kann ihrer genng fangen. Massen sie so begierig dar« nach schleffea, daß wann manemenfiiegendenFisch auch nur mit Leinwand oder etwas dergleichen nachmacht,^ sich,ob sie gleich jonst an keinen andern Köder anbeissen,immerhin berücken lassen. Aufsolche Weise haben wir die allererste,so ich jemals gesehen,erhaschel. Ich konnte ihre Schönheit nicht genug bewundern. AuflhrenSchuppen glanzets als das schönztlGold mit Hlmmeld»auen,grünen ünb viol-färbigen Flecken,aljo daß sich nichts schöners einzubilden. Der Geschmack aber lst wm so nicht als ihre Schönheit, jondern, ob mans glelch essen kann,ists doch so was trockenes. Meme Neigung zur Mahlerey ließ mich. auch unter dem Krebs, Clrkel bey der Sonnen. Untergang überaus schone grüne Wolken beobachten, dergleichen lch mein Ledetag in Luropa nicht, lloch so eine lebhafte und hübsche Farbe gesehen. Un- ,2 ^ Allermuefle Reise________ Unterm 21 Grad,2i Minuten der Breite,und de» 21 Grad,; y Minuten der Länge oder vomPar»sischen H^eriäiano ab, fanden wir s bis 6 Meilen lang das Meer sehrweiß. Wlrllessen das Bley-Loot^Klafter lang lchieffen,ohn< Grund zu finden, vermeinten al-so,weil dasWasser seine gewöhnlicheFarbe wlelxran-nahm,wir müsten Nich, so sich unten an hohen Gebürgen Nordöstlich gegen derInsul 5t Antonio erstrecket,wie auch an einem kleinen Felftn, der wie ein Zuckerhut bey dem Mund der Bay, Westwerts der Insul, etwa ein paar Anker-Touwen lang vom Lande abstehet. Hl. Capitel. Ankunft bey 8t. Vmccm, nner der In? luln dcs qrünen Vorgebürgcs. Annler-kungen über die 6M113. Die Schiffe neh-mmHoljundWasser eisi. Allerhand ra* re ,4 Allerneueste Reise ter welcher ßch die Schiffleute mit lächerlis chen Ceremonien taufen. Verschiedene Ströhme aufdem grossen WeltMeere. /Mzz ufso gewisse Kennzeichen liefen wir des Abends M« um6Uhrmittinemguten Nord.Nord-We--"^l^ sten und Nord-Wind in den Canal zwlschen den beedenInsuln 8t. Vmcentund8t.^ntonio hinein, und fuhren den Neinen Felsen etwa einen Flintenschuß wett vorbey, um den Wind zu bekommen.D« Grund darum herum ist ganz rein und sonder Oesah»?. Wlr landen insolcherWeite 27 Klafter tiefWasser, u. f. w. Im Vorüberfahren bey diesem kleinen Ellandljt man heftigen Wirbelwinden, welche vom Gebürgt gegen Nord-Osten herab fallen, unterworfen. Wle dann etliche Schiffe des Hrn. ciu Quay daselbst »hre Mars-Seegel eingebüßt, unter anoern la vlaßnaul-me, welches eben deswegen das Schiff recht in den Winddreheü müssen. ^ _ Endlich ankerten wir aneinerEinfahrt ausioKlaf-ter reinen sandichten Grund, Süden zum Osten des kleinen Felsen-Eilandes, und gegen Osten der Spitze aufderrechten Hand. Zu gleicher Zeit ging dieMaria Süd/Ostlich von uns auf 8 Faden leimichlen Grund, vorAnker. ^ ^ Unsere Ankunft bey demEiland8t. Vincent traf/ust mit unsrer Muthmassung überein,weil wir unter dieser schönen Himmels-Gegend/ woselbst es allezeit heiter Wetter ist,schier täglich die Höhe nahmen, welche von unsrer Muthmassung etwa 5 bis 6 Minuten auf den Tag SüdweltS unterschieden, auch sogar bey der Wlnv- nach der Vüd-See. i5 Wind-Stille; Woraus ich geschlossen, die Ströhme müsten uns dahlnwerts reissen. Ja vom i y Grad her hatte die QiMn^ gar einen Vorsprung. Dieler Irthum mogte von der l^ock l^inie entstehen, wie ilsi dornen gemeldet, weil ich auf i Tagereise von 45Mtt-len,mit Abzugs Meilen, annoch mehr als eine für den gewöhnlichen ^dtrohm, der uns ein wenig gegen Süden versetzte, befand. Folgenden Tages, den 16 rebr. vermeinten wir in anh«NW,durch emsige« S«chMi- nach der Süd-Se?. 19 45 Meilen yegen Süden zum Ost« n gesiegelt, merkten wir in der Nacht ein Feuer, und bey angebrochenem Tag ein sehr hohes Land, etwa 5 M len Nord-Oste» zum Osten vor uns,aufdessenSpitze man einenRauch sahe. Die Laae dieser Insul brachte unsaufdie Mulh-massunss,esmDedas Eiland L«^v^ seyn. Hingeyen wegen des Rauchs hielten wirs für 66 kuo^o. In solchem Fall wären die Insuln des grünen Voraebür-ges in dem See-Charten-Buch dessm Van Oeulei^ wornach wir uns doch richteten, sehr übel angelegt. Indessen bedienten wir uns noch im?r eines frischen Windes aus dem Nord-O'ien, der uns dann bis ;um 2tenGradandle Lmie brachte: Unter deren wir2Ta-ge Windstille batten, jedoch mit einer schwachen Kuh. lung aus dem Nest-Süd-Westen nach dem Süden. Als wir nun nachgehends vermittelst eines kleinen Windesaus Süd-Süd-Osten unter 0 Gr.4oMi< nuten der Breite, und dem 2 z Gr. 5vMn. der Länge, nach Parisischem ^eriäi2N0,yeseegelt,lcatenwlrum, damitwirnlchtzuweltaufdieBrasilllcheCüiie verfielen, woselbst die Ströhme nach Nord-Westen verschlagen. Steuerten demnach Osten zum Süden, und paßirten des andern Tags, den 5.^3^1, indem unser Cours Süd zum Osten gerichtet, mit elnem fw fthenWestSüd-Westen-Wind,beym)55Gr.votl I'enerissg, unter der l^inie durch. Folgenden Tages, als niemand mebrzweiselte,wir seyen nunmehr würkllch im Südlichen Theil der Welt kugel, wurde ja nicht vergessen, die bey allenNa-tionen übliche närrlsche Eeremonii der sogenannten I^inie Taufe ins Werkzu richten. Man bindet d,e Täufilnge mit den Hinden all B H Sttl- 2O Allerneueste Reise Stricke so von vorn nach hinten zu auf dem halben Teck für die Ossciers,«. aufdem Verdeck fur dleMa-tro«enausgespannt,tteibtallerhandAffereyenundselt- sameAufzüae, macht sie wieder los, führet einen nacy dem alN g?ossenMast,u. läßt sie aufeine See-Karte schwören, sie wollens andern thun "«'hnenge-schehe,undzwar nach denOrdnungender Schlffahtt, hernach muß einer ein Trinkgeld bezahlen, daß er nicht begossen werde,uneracht es wenig hilft, maffendleCa-Vltaine selber manchmal nicht verschonet bleiben. > Die grosse Windstille, bey deren das Volk Zeit ge-nughatte, einander zu taufen, ließ uns 4 Tage «ach einander die stärkste Hitze empfinden, und wlr kamen in dieser ganzen Zelt mit unstäter Kühlung «ichtuber 2O Mellen weit. Doch brachte uns ein kleiner Wmo bon Süd-Osten und Ost-Sud-Ostl>lolonbo, derenSlröme Nlcht nach dem tzud-Westen verschlagen sollten, befinde. Hteraus gebe ich zur Antwort: 1) Daß dielangs , der Brasilischen Cüste laufende Strome, mdem sie un-terwegeno dle neueLänder derS-baUischenInluln und des Staaten-Land auireffen, wledlr nach oem Osten, wie es ver chledcne Sch'fte erfahren, zurück ftiessen, nachmals zuweilen m emen andern Strlch von Strömen verfallen, welche auf die 6uine»sche Cüsten verschlagen. Wie dann, wer an der 2kayijcheinlichkelt .dleser Muthmcssung zwelftln wlll, dle Augen nur auf dle See-Charteu von d«n Aftlcanlschen Cüsten und dem E üdllchenAmlrlca richten darf. 2) Entstehen dlese Fehler durch dle See-Charten, wie an semem Ort gemeldet werden zolle; insonderheit aus Peter6od5 seinen, deren sich un»re Schlff«r doch meistentheils bevlenen. Man m?rkl dleleil Fehler, wie nahe nemllch das Land Brasillen llege, n»cht allemal, wann man aus Laropg tölnmt, weil man öfters durch dte Strome,geoachlermaj1en,v«schlagen wlrd: : 'Ilnd weil man nlcht we«ß,ob ihr Strlch «ach oemOsten oder äüesten gehet, verbesserl man zuwellen P« Mellen mcht nach der Süd-See. 23 nicht darnach,wte wir auf unsrer Fahrt fast alle zusammen gethan; und dieses nach dem Beyspiel der meisten Holländer. Daher sich nicht zu verwundern,daß wir (Franzosen) ihreSee-Charten,die sie nach ihren See-Journalen eingericht,sür gut halten. Dem sey wie thm wolle,so haben wir von demGlanb 5t. Vincent an bis zu 8t. Catkarina über 6oMiilen> weiter als unsrer Muthmaffung nach, gegen Süden gesiegelt, ob wlr schon die Höhe schier alle Tage nah-men,und uns dieses Irrthums halber trefttch vorsahen. Dem allen ungeacht kamen wir den z i Merz an das Eiland 5t. Catkarina, recht nach unserm Besteck auf der See-Charte des Peters«, loMeilen mehr oder weniger einer vor dem andern. Woraus abzunehmen, daß wann wlr Westlich angelegt hätten, wir sehr weit ins Land hineingekommen wären, glelchwie denmelsten Französischen Schlffen auf demWegnach der Süd-See widerfahren. ^ Dienstags, den 3O Merz, weil man nahe am Lanoe hinfuhr, wurde des Abends um 6 Uhr das Bley geworfen , und dcr Grund mit Sand, Leimen und Muschel-werk vermischt, hc> Faden tief befunden. Drtttehalb Mellen weiter gegen Westen warens io Klafter weniger : und so hatte man die ganze Nacht hindurch, so oft das Bley alle 2 Stunde ausgeworfen wurde, einerley Tlele und Grund angetroffen. Bey anbrechendem Tage sahen wir aus 6 Meilen weiter gegen Westen als unser letzter Bley-Wurf, ein Land. Sofort merkte man an der Gestalt und etlichen kleinen Flecken, die von ferne als Schiffe lassen/ wie auch an denen kleinen herum Negenden Cllandern, daß ^ es die Insul (5kl. seye. Sie lag uns oamalen gegen Westen zum Westen / etwa 8 bis,9 Meilen. Man 5V 4 Mll 24 Allerneueste Reist ___ wart dasBley-Loot, und fand55Klaftert«! Was, sermit zarten leimichlen Grund. Endlich nahmen wlr anderthalb Meilen von dieser Insul gegen Suden zum Osten, und etwa ? Mellen Östlich von der Nördlichen Spifte d,r 8t. (barmen Insul> die Höhe,und fanden. 27 Gr ) 2 Min. Süder Bmte; und zwar au» folgen, de Welje. Anderthalb Meilen weiter gegen Westen fanden wir 20 Faden Wasser, mit graulichterm ltiauchtell Sand. Wir forscheren d« T efe von emem Ort zum andern,dasichder Grund immer clnam-kelt derer Einwohnerinnen für den Hrauzo-sen. Gefahr wegen der hauffigen Trger-Thieren. "»Ganze Heeroen von wllden Ochsen. Grüne Austern. DieSchtftenehmen Erfrischungen ein. i^^olaVr32ati!)a, so auf dem vesten Lande, der Südlichen Spitze der Insul gegen Westen ist, keine feind). Schlffe vor Anker lagen. Gleich beym ersten Aussteigen fanden wir in einer verlassenen Wohnung, etwa eine viertel Meile vom Schlft, Ost-Süd-Osten, eine sehr bequeme Gelegen-heit,fr,lch Waffer einzunehmen. W« wir erst diesen erwünschten Bortheil mHänden hatten, marjchlrten wir weiter fort auf einem schmalen Ero-Smch, und trajen ein Haus an, welches / nach der vorhandenen warmen Asche zu urtheilen, nur stlt etlichen funden ledig stehen muste. Wir wunderten uns zum höchsten, ' als wlr hleraus der Einwohner Mißtrauen ersahenM wir ihnen doch ein Zeichen der Freundschaft, welches sie 1 Jahr vorher mltzween dey^ralatiba vor Anker gelegenen Französischen Schiffen verabredet, nem-Uch emcn weissen Wimpel unter elnem Englischen auf dem grossen Mast, ja gar 1 Lanou-Schuß gegeben hatten, wiewohl es, ohne un.er Wissen, 2 Schüsse seyn sollen. So stacken sie auch schon vor-HM in der Angst wegen der Zettung, daß l^onl.a<3 (^ua^i'rouin nllrncllllcl^um slch an den Porluglesen zu rächen, weil sie denen Französischen F?rltgs-Gelan- genen,und msondechell dem^ornehmsten unter lhnen, l^oni. le <^l«e,zu nahe gethanAio clc Janeiro weggenommen und nur gegen emer groben Summe wleder verlassen. Wir sahen würkl»ch,als w»r andre Woh- B 5 MN- 26 Allerneueste Nelse nungen, wormv Menschen wärm, aufsuchten, lnemt< liroßue ; Männer auf uns zu rudern, !o uns im Nahmen des Gouverneurs der Insul bitten solle,, ju keinen Fuß ans Land zu setzen - Man hätte uns fur Franzosen erkannt, und chre Weiber sich sofort ins Gebürge verkrochen : Wo wir ihnen nichts zu Ll wir doch die Gelegenheit des Havens von äla-atiba erkundigen wolten,immerhin an Boord. Erstlich paßlrten wir einen engen Canal, etwa 200 Ruthen brelt,zwischen derInsul und dem vesten Lande, worinn nur omtehalb Fuß tief Waffer war. Hier fingen wir an oa und dorten hüpscheWohnungen zu eroli-km / in welche wir aber, wett wirs denen Abgeordneten versprochen Hatten/Mcht hmem ßingen. Unterwegens warfenwirje und je das Loot, fanden aber ««Wasser genug für ein Schlffvon 6 Stücken. W»r tuhren bey etlichen schönen Anführten derInsul hm, bls uns die Dunkelheit der Nacht Fuß ans Land zu setzen nöthigte. Zufalllger Welse glückte es uns, m elne klelne Anfuhrt hlnein zu kotnmen,wol,mn wir lllsch Wasser und Fijche antrafen, deren wir sofort emi^e fingen, und uns wegen des Hungers trefiich schmecken lleffen. Die Nacht über hielten wirWache für den Cygern, deren die Wälder ganz voll lausen, und welchen JuMpse» im Sande ganz frisch zu erkennen waren. Bey anbrechendem Tage fuhren wir noch eine halbe Melle wet-«er, um zu jehen, ob kein Schiff bey ^raiatiba vor An-tttläge; sahm ab« kMs. Cintt unsmSchljft- Offl- nach der Süd-See. 27 Officiers, welcher 2 Jahre zuvor mit Klonlr. (labere daselbst vor Anker gelegen war, entdeck« uns elneu schmalen inS Meer heraus gehenden Smch Landes, lvoseldsten ganze Heecden wilde Ochsen anzutreffen, allem wir hatten nlchtProvianlgenua beyuns, eme Jagd anzustellen,unerachtwirlhresWlldprätS höchst benöthiget waren, wellausderNordllchenSelteder Insul kelne vorbanden; also daß es weit vortheilhafter ware, an der Süder-Seite des Eilandes anzulegen, wann nur dte Sch ffe daselbst sicher genug. Allem, wann es aus dem Osten, Ost-Süd-Ost undSüd-Ostengestürmel, lauft man Gefahr, umdenHalszu kommen^ wte dem Schljflir. (Clemens und seinen kin-ßle lm Jahr 17z 2 widerfahren. Dann sie büßten lhre Chaloupe nebst i4Mann ein/ und waren selbst dem Echiftbruch ganz nahe, unerachtkem starker Wind, sondern nur dle See so elschrocklich hoch gegangen. DleseMheede liegt unterm 27Grad5oMluuten gegen Westen derSüdlichenSpltze DerInlul5t. datnarina. GegenOsten des kleinen Eilandes kleurj hats elne An< fuhrt mtt lehr gutem Waffer, und klemen grünen Austern von herrlichem Geschmack. Auf dem Rückweg liefen wir ,n diele Anfuhrt und noch in 2 andre, weiter gegen dem Norden, hlnem, kamen an elne verlassene Nohnung, und luden unftrn Boot mitmüssen Pomeranzen, und groß und kleinen Citronen. Gleich gegen dlejem üder/ nahe am testen Lande, liegt ein kletneo sel-sichles Eiland, hinter welchem -ln schmaler Haven, worinn derGouvermur dleser Insul gewöhnlich eine BarquezumBthufderEinwohnerhalt, dleabermet-itensnurzumHandelm^gedörrcenFlschen,welchesit nach l-2^ci3 oder KW cle janeiro verluyren, dienet. Dle Porluglelen/so uns m «»nemBoor n,ll einerEm G gli- z« , Allerneueste Reist aus- gestlegen, vorbey paßiren gesehen, kamen uns bey der Rückkehr mlt ihrenNroeuen entgeatn,unsErsrijchun-gen anzubieten. Wir nahmen ihr Erbieten an, und gaben lhnen, um sie noch heimlicher und bekannter zy machen,Brandtwein,welchem T»ank sie sehr ergeben, uneracht sie sonsten nichts als Wasser trinken. Endlich erreichten wir ungefähr um Mitternacht unser Schiff, aufwelchem wir den Gouverneur, Lmanuel blank iamt etlichen Portugiesen,so Erfrischungen hergebracht hatten, bereits vorfanden. Nachdem mal» sie nun beym Abfahren aus dem Schiff noch elnmal beschenket hatte, rief man ihnen zu Ehren annoch eln lustiges Hussa! nach. ^ _ Dtese gütliche Begegnungnun machte dieEmwoh- ner vollends so zahm, daß sie sich alle Tage in ihren mit Hünern,Toback und Früchten beladenen kiroZuen an unserm Boord einstelleten. Während wir mit dem Boot dielen kurzen Streifgethan, wurde das Schiff mlt Talch beschmieret; und 18 Stücke hlnunter ins Raum gebracht, um es desto haltbarer in der See zu machen/weil uns für den schlimmenGewässern,die wir vorn an der Spitze dep Süd-Länder vor uns hatten, grauete. Mau näherte sich auch derInsul 5t.(^2tka. lina, um desto leichter frisch Wasser einzunehmen, und well das Auf.uno Ablaufen desMeeres, un 27Gr. 50 Min. Sle »st ein das ganze Jahr hindurch m»t MnS ein Thaler waren. Einige habe zs runo, und diese helssen ^lerc)8;andre oiereckt/ und werden aut Portuglssisch 83lemera, auj Indianisch aber ?iräßuela genannt. Noch glebts kleinere, (iuiareo genannt, so im Kopl ein Beln recht als elne grosse Bohne haben. Zu gesNweti ge der Menge allerhand anorer h«slnSauf oer Culte vonCbiligelehen/ g^gen den Wauftsch wehren kann. C ^ Noch 36 Allerneueste Mist Noch ist was besonders an ihm, daß sein Maul üny sonst noch «ineOesnuna«twaS Menschen-ähnliches. Unetacht daeMeer Pferd inLuropa gemein genug, babe ich doch eines, so ich im N« tz gefangen/ in Lebens-Grösse in Kupfer vorstellen wollen. AnN)ildpräc fehlets eben so wenig:Allein dieWäl-der stehen so dicke und voll Oornen, daß man elnWlld fast unmöglich verfolgen, noch, wenn mans gleich ge-troffen>finden kann. Die gemeinste voceel find pa« pagoyo«, so lrefllch gut zu essen, und allezeit Paar und Paar ganz nahe bey einander lausen: EineArtpha-sqn«n,(2i2cotm8,genannt,so aber nicht so delicat:0u5-l2«,all-Me und neue Vögel wle Tauben, deren Federn mit we»ß und fchwarzgauz ordentlich vcrm»l.r>ögel,dl« ^pa-n,er aber karciela nennen. S« yabm etnen etwas trummenSchnabel,der ln derMttte mit 2 Naßlochern durchlöchert. Der Schnabel aber lalt mcht anders tzlls die gekräuselte kleine Flor«Scharffen. Well wir uns allezelt für den Slröhmen und dem Irrthum derHoUanolfchenSee.Charten hüteten,wel-chr letztere daö wcD Vorgebürg 4Grllde We,tllcyer sehen als es m cer That ist, wle alle vcpijd. c-aMant» vor Anker gelegene Schiffe beobachtet haben, als von^ deren sie allemal ihr Besteck genommen; fingen wlr «nunttM4) ^ao 30 MWttnh^HMte/UNd nach nach der SüdSee. 39 meinerMuthmassuna unterm 52 Grad 5) Minuten der Länge das Blen-Loot auszuwerfen, aber ohne Grund zu finden.Allein unterm 46 Grad 50 Minuten 1<2t. und dem 58 GraO 8 Minuten ^onz. fanden wir 85Faden tief grau und röthlichenSanb.Grund.Damals achtete ich mich 50 Meilen vonCapBlanc oder dem welffen Borgebürg,nnd zwar nachAuswelse eine« gewissen mlt der Feder gerissenen S«'Cha«e, nemlich unterm )2i Grad 52 Minuten des vwriäiamvondee Insulrcrrc>,oder t)em )2)Grad ^2MlNlllen von^«' neriita, welches sich zu den Obiervationen Mlt dem Bley Loot etlicher Schlffe,so diejes Cap gleichfalls un« teijucht/sehr wohl reimete. Daher zu »chlieffen, daß wenn auch die Frage von feiner Länge an sich nicht lst, es doch mslnsehung derInsul 8t. catkliriaa nlcht wohl bemerket stye. Man hat ln 5er That beobachtet, daß die Cott» öelerta oder dte Cüste der patazonz nlcht Süd-We»tllch oder Süd.Westen zum Westen läuft, wledochaufdenSee.Ckamnvorgegeben wird/ lon< dern Süd Westen zmn Süden oder Süd-Süd- A3e-sten: wodurch dann manches Schiff «« Hefahr ges rathen. Etwa i) Meilen gegen Süd-Westen, weiter über unsre erste Ergründung der Delen nut dem Bleywurf hin, fanden wlr 75 Klafter Wasser, vier Mellen weiter auseben dem Str»ch 70, nachgehende66/ vorigen» Grund, bls unter den 49 Gr. der Brelte, allwo er auf 75 Faden mit groben Kl«s, Muscheln-Schaalen, und . kleinen schwarz und gelben Steinlem vermischet war. Umerm 50 Gr. 20 Min. sahe der Sand ein wenig schwärzlich. Bey 6c» und 65 Faden,lmmerhln gegen Sud-Westen, auf elllche Made gegen Süden 00er Westen./ um uns her Cüste unterm 52 Hr.. 30Min. ^ C4 oer 4» Allerneueste Relse der Breite, und 65 Gr. 45 Min. der Lange unvermerkt zu nahern,war der Sand grau mit schwarz und rothen Slemleln; auf'55 Klafter tief. Die Nacht zwischen den 5 und 6 Ki5lt!l llesscnwir das Schlfftreiben, um nicht all;u nabe an Land zukommen; und zwar nicht sonder Ursache: dann wlr sandln d«s andern Tays das Meer sehr verändert, und erblickten des Abends ein ganz ebnes riedriyee Land, und 5 bls 6 Hügel, wie Ei- ausy oder io Mellcn oor uns aus lagen. Etliche hiel» tens für das IunyselN-Voryebüra, ßch gründende aus die See. Bücher, so es untern 52 Grad ZoMnu-len jlc>c«Älez emaerichtet worden. Wann man diesen klauen Vor-gebürgen gegen Nord-Nord-Westen und Norden »st, siehet man, je naher man kömmt, die Meerenge ooer Strasse le Claire, wclche sie durch das Staaten-Land verdeckten, sich nach und nach hervor geben, blSman endllch dreyviertel Melle vom letztern der volllgen Oef-nung gewahr wlrd. Diele Anmerkung »st nöthlg,um dle Strassegewlß zu treffen,well verichledene Schiffe, und letztens noch die incarnation und (^oncorckH hla-ein zukommen vermeynet, uneracht sie dem ^laatea-Land gegen Osten gewesen, und es allo nur von oek Westlichen Selte her gesehen: massen sie sich ourch sol-cheHügel, dle drep Vruder, und durch etliche Anfuhr-len,welche denen an I'erra 6el kuoßo gleichen, verführen lassen. Kaum waren wir gegenOsten des Tap 5t. Vincent, so fanden wlr eme starte und jchnelle Fluch, wl< ausel-mm Rlfoder Sano- Bank, wodurch unser Schlffso hetllg jchlenkerte, daß d»e vorderste Hram-Stenge ins Wasttr hlneln schlug. Well wir ader lchon wüsten, was dle §luht,welche 6 bls 7teyalb Stunden daurete, für einen Sttlch hlelle, richteten wir uns mit der Fahrt darnach, uno seigelten!« Melle aufs höchste von der Custe äel ^'uoßo, hm. Wlr liefen also glücklich hm-«tll mlt der Fluch, welche mit grosser Heftigkeit nach dem Süyen lquft, und sich m zween Sttöhme lyellet, nach der Süd-See. 43 deren ein« »n die Strasse, d»e nur 6 bls 7 Äf llen breit ist,dmetn,d«randre aber längst demStaaren Land gegen Osten gehet. Ungefähr ln derMitte der Strasse erblicket man den Havtl, klauritio, welches etne kleine etwa t Meile dre»te Einfuhrt lst, in deren ganz hinten gegen Norden ein mäßiger Strom läuft / aus welchem hem?l"lehen ^ ' zzacy 4^ Allerneueste Reist nach etwas röthlich,bald aber klar und gut wurde. Ste hieben auch Holz, und fanden Bäume darunter, die man, wiedievorige, gleichfalls zu Stenqen aus den Schiffen brauchen könnte. Die wilden thaten ihnen beyder Ankunft nichts zu leyde. Diese gehen/obwohl meinemüberal»skaltenLande,splitlernstckt. Nuret-liche hangen über ihreSchaam eineHaut von einem ^ogel, andre ein Fell über die Schultern, wie kroß« jdie E» nwohner von klaßellgna abmahlet. Sie sind fasteben so w Um den Mittag, weil wir der Valenim.Bay gegen Osten waren/ wurde uns die Muth zuwider, und wir kouten sie mit einem starkenWind aus demSüo-We, sten, der nachgehende mit schrecklichen Platzregen und Stössen so heftig wurde,daß wir bey den zwey niedrigsten Seegeln, da sie doch eingebunden, die See so hoch als unsern Boord hatten,mcht stopfen,und gleichwohl wüsten wir die beste Kraft der Seegil beybringen, um nur bey dem Borgebürge 6t. balckol^mLei, als dem Südlichsten des Staaten-Ellandes, vorbev zu kom^ men. Wir fuhren Süd-Süd-Ost nach dem Compaß, und hletten doch kaum den Strich von Osten zum O-sten, wegen des heftig andringenden Strohms derEb-be, welcher an dem Staaten-Land auf der Mttagsels te hin, und auf eben dieser Seite in die Straffe leXHgi^ 5« wieder hinein geht- Endlich legten wir dieses Vor-gebürg zurücke, und ir,angelnerkt hätten. Im übngen lst was ausgemachtes, daß w»r sehr weit gegen Osten abgetrieben lvurden. Dann wir sahen des Morgens um 9Uhr,bey Grad bis zum 57, hatten wir fast gartemeOstuche Winde, noch hellere Tage gehabt, sondern veränderlich ueblichtWetter, indem dleWmde immer aus dem Morden nach den, Süden durch denW«sten frisch kuh-lleten,auffer vom 46 Grad bis unter den Süd-Osten, dasichein paar Tage schwacher Wmo elngesteilet. DleseKühlung aus dem Noro>Noro-Osten tam unS um soviel angenehmer vor, well nm u.,s au» dlejer Stile keines mehr vermutheten, und wir daourch aus «einem Gewässer kamen,m welchem nmver Gefahr,so zu reden, das Weissc im Auge gesehen. Dieser guteWlno sprang um nach demSüd-OstlN Mltheft,genSlöffen/und zwang uns, etliche Stunden lang zu treiben.Doch wurde er wieder gelmder,wlr bedienten uns seiner bcy 24 Stunden, ov w,r gleich we-M sein« scharsenKÜlte «nh h« MriMtH holgehen- 48 Allerneueste Reist und waren nur zu. snedm, daß «uns hüpsch auf dem Strich sort halse. Erlief aber bald nach dem Süden und Süd-Sud-Westen mit solcher Heftigkeit um, daß wir die obwohl gereffte unters Seegel kaum führen konnten. Den i4Mavunterm 58Grad5MlnutenSudli-OerBreite, und64zum6i Grad der Länge verlohren wir die ^«iaaus dem Gesichte. Nrdachten,sie ha-be sich etwa aewendet,um Westlich an zu seegeln,wen-deten also mit unserm Schlffglttchfals i Stunde ber-nack,sie zu suchen; aberumsonst, und bekamen sie eher nickt als in der conceptiom-Bay wieder zu uns. Den 17, da der Wind aus dem S"d-Westen bließ, segelten wir in der Nacht Süd-Osten zum Su-dewausFurcht, an den Eilandin Lgrnevelr, welche etlichegeschriebene See-Charten unter den 57^rao Der Breite sehen/ anzustossen, weil uns der dlckeNebel, starke Wind und die hole See nlcht verKönnetHatten, davon wieder abzukommen. Mer undzwanzigStun- den hernach lief der Wind wieder nach dem Suden, «nd wir fuhren Rord-Westllch. Wir befanden uns,unsrer Murhmaffung nach, unterm 27 Grad l.at. und vom 69 zum 66 Grad l^onZ. «ls bey starkemWind und nebllchtemWetter,andert-halb Stunden nach Mitternacht die Wache desSteu, .',hln waren,so über-ßel uns e,n so gewaltiger Wind aus dcm Nordwesten undWest-Nordwesten, und das Meertobelesoent-s«hllch,vaß wlr d»e ^ac; oder Seegel-Stange des vor- D der- 5 mtt dem Geräusche der sich wie schröckllche Berge erhebenden Wellen: Die angenehme Ruhe, so manaufeinem grünen Rasen-Bette nehmen kan,mit dem continuirllchen Schlenkern und Ge-töje des so heftig dahin getriebenen Schists, daß man, vhne sich an etwas recht wohl befestigtes zu halten, wed« stehen, sitzen noch liegen konnte; welches uns gleichwol ohneslufhören schon bey einem Monat lang dasLedenerleidete.Dieses alles,samt der Erinnerung der erschröckltchen Nacht, so wir in der Straffe lo !6«re ausgestanden, schlug mem Gemüthe dermaas-sen medex,daß ich mich endli^ de^sau^gkeit ganzlich _______nach der Süd-See. 5t übergab. Nunmehr zog« ich die Klagen beym No«> tio I^ib. Hl. 0ä. 27. und 3at. Vl. lib. 2 auf mich. - - - - Melius ne fluctus Ire per longos suit, an recente* Carpere stores! , ORm!quandoegote afpiciam, ^uandoqac licebit Nunc veterum librij, nunc somno &c 'meiti- bus horii Ducere sollicitsc tranquillaoblivis vitae? Zu gutem Glücke danrete dieser Sturm nur 24, Stunden. Dann nachgehende liet der Mnd von» Nord-Westen durch den Westen nachdem Süden und Ost-Süd-Osten,mit irischer Kühlung/welches in diesen Gegenden etwas ungewöhnliches, und wir erreichten, unserer Muthmassung nacl),den 51 Grad der Breite und den 84 oder 82sten Grad der Länge, also daß wir die weit gewöhnlichere Winde aus demSüd-WestenundSud'Süd-Westen brauchen konnten. Drey hüpsche Tage vergönnten uns nunmchr,nach so vieler Unruhe und Mühe, uns wieder ein wenigzu erholen. Den letzten, nemlich Yen 2 lumisahen wir auf unsrer Wache aufm Back-Bord (derlinkenS Mellen von der Strasse!e l^air« nach^p ttorn rechnen, wann die geschrlebenehlngegeu nur4<3 bls 50 setzen. Das gewlffeste ist, daß es nur unterm 55 Gr. so Min. oder auMin. kelnenUn-«erfcheld?ur«d 3 Tage hernach unterm 55 Gr.4oMin. tastgleichfalls kelnen. Well wir aber dle Sonne ganzer acht Tage nlchtgesehen,detanden wlr uns 27 MlN^ Südlicher als unjre Muihmaffung mlt sich brachte: nenilich unterm 5 ) Gr. 6 Min. 1.2t. und vlelleicht dem L^.und 82 Or. ^.onßiliuckm5. D«eftm und denen vorigen Fehlern zufolge,fcheinet, man dort« sich zween ordenlUche Ströhme vorstellen; den einen durch die Süd-, den andern aber durch die Nord-See. Der letztere muß von8k,Otk«rina an blS an lcrra clel I^uo^o gegen Süd-Süh-Wejten, und nach der Süd-See.________5^ unlwon derStrasse leXlaire ab gegenSüd Osten und Ost-Süd-Osten verschlagen, worzu er durch die Cüste der ?at2ßon3, folgende durch das neue Land der5cbal-lischen Ellanden,wie auch dasLand äel ruogo und der Sraaten gedrungen wlrd. Der Strohm aus der Süd-See hingegen muß beynahe der Lage der I'err, üel k^oßo Vom^upcle5?iliel8an biszum^ap^ori» folgen, und von bar sich gegen dem Osten und Oft-Nord-Osten längs den Larneveltischen undStaacens Ellanden drehen, wie uns solches dle Erfabrung gelehret hat. Es folget hleraus auch dieses, daß ein nxniK Strohm daselbst vorhanden seyn müsse, denderjemge, so an der Sp'tze der Länder m, Südlichen The»l von ^Klli befindllch,zu sich reisse. Womlt die Ersahruns glelchsalis stlmmtt. Dann als wlr Land zu Genchte gekr,egt,waren wtt noch 2oMin. weiter gegenSuden, qlsunsreMuthmaffungmllsichblachte. I. Uedrlgens begehre lch eben nicht zu behaupten, oaß dieSttöhme lmMeer dlesen und jenenStrlchinsbe-sonore nehmen müssen. Sie sind nicht allezeit glelV stark, und nahe am Lande kann sie eme Neven-Urjache verändern: wle leicht zu begrelfen. Nur kann ich fur ge-wlß versicher,n,0aß sie beym (^pUoln gegenNord O-sten lausen mW«. Dan unsre l^laria befand »ich wui^ llch am Elland oiego l<2wiro5 nicht nur, da sie nach. dem l>eter 6005, der sie 30 Meilen weiter gegen Wetten als dle geschriebene See-Charten setzt, noch 4^ Meilen davon war/sondern auch als siesich2Or.Sild-llchererachtete; wlewohl sie vlellelcht aus Irrthum die Larnavcllez für Qiezc)8.2Mlle3 mag angelehen habe«. Muß demnach jeoesSchlff/welcheS vom Osten her-kömmt,und das (^p ttoin vorbeyseegeln w»U, allezeit, Süden M svejien d»c Hellte mehr an! l«e sind, und von den Spanlern kareNones cie (^arel» M2pe genannt werden, bey denen wlr in der Nacht, so erschröckllch dunkel gewesen, nicht über einen halben Stück Schuß well vorbey paßiret waren. Wlr er-schracken, uns so nahe am Lande zu sehen, stachen aber g, l^lsreue 2O, Corral 18, meistentheilS vott Metall. : . Um nun diesen See-Haven nicht öde zu lassen, fcht« cket mandleWeissenausLeruund(Hi!i,welche elwaS Halsbrechendes begangen, dahin; a davon das Schlffmit eingenommenen Seegeln und festgemachtem Steuer treiben, und schwebeten des andern Morgens rccht auf ^em vorigen Ort. Woraus wir merkten, es mW hier weder Sttohm noch Ebbe und Fluth seyn. DesMittags nahmen wir dteHöheWestzumWe-sten von d nen. Wir gingen im Südea des Splhe tte^aura des festen Landcs/UndSüd-Osten zum Süden der Spitze von (ouin, welcher es mit der Beule von kio ^neiro beladen Hieher gesandt. Während wir beschäftiget waren,was neueszu ey-fragen,undjlcheinjeder^uni9llchersre>lete,endllch einmal nach elner solange« Scklffahrt in einem Haven zu sevn/llefdas Meer, welches durch den Nord- Wm V lehr hoch angewachsen war, dermaassen ab, daß unser Ruder unten auf den Grund stleß. Hier merkten wir, daß wir aus der Spitze einer Sandbank wären, welche sich ungefehr i Anker-Touw lang von uns gegen Nord-Noro-Osten entdecket hatte. Sofort, steckte man die Tey-Ank?r-Saile gegen Süden länger hin-aus/um ftott zu werdcn,wobey sich alle insgelamt,well ja elnem jeden daran gelegen/ sehr eifrig brauchen lles-sen: fandGl endlich 5 Klafter vä«ig Waffer unter dem Schlff,und legten uns imNord-Noro-Osten vor Al,-ker; Obwohl nicht sonder Mühe,well, nebeu d Dieser, ob er gleich, sehrgut/undman darinnsürgtdachtenWiuden sicher, wird doch weniß besucht, nur weil er von der Stadt «nd dem scheu Lande allzuweit entfernet. Der andre Ankerplatz ist hinten in der Bay unweit demDorfialcIguana. auf 5 bis 6 Klafter Wasser mit schwarzen welchen Leimen. In diesen nun hmem zukommen, muß man obgedachte Spltze der Sand-Haut ja vermelden, als welche bey e»ner viertel Metle welt Ost-Süd-Ostlich hinlauft, soviel man beym« drigem Wasser, welchesfodann) Klafter mfabneh-^ men kann.C olchfr Sandbank zu slUstehen,muß man, indem man ans der rechtenHand dem Lanoe liäherj,ein klemes n,edrl9cs hiitten m oer Bay b^ fintllches Hor-gebürg jaffen, sosichmit ewem von gleich'rHöhe ein wenlg weiterLaudeinw'ne sich aussirectsnd'n tkluen Berge auftbut; nemlich das Borg, dü^ ^lt^ro von iÄlcnßUIN2 0urch den W«stlla
  • l«p^l()^, sonstelt <^l auch von dem bequemen Ort, Wasser emzu-^S, nehmen, auf Indianisch r^co genannt, niaassenpen so viel heißt als ich suche,und co,rvasser, liegt aufder Cü»te von (Ü^iliam Meer'Slran0,qanz h'nten in cmer Rhcede qlelches Namens auf der Ostlichen Seite unterm 36 Gr.42 Mm. 54 Sec Süder-Breite, und viellelchtoem 75 Gr. 32 Min. zoSec. WesiUcher Länqe ooer vom ParMchcn Mceiomno !Nb", w«?.r^«l^eesauegerechn auf dem meisten Stellen keine Bretter llegen und wegen des blossen Lelmens wenig festes daran ist. Die Canonen sind eben so schlecht.Neun Metallene von ungleicher Ladung,so von 23 bis i^Pfund,nem-Ach 24vis 18SpaluschenG.'wlchls,schleffen,slnd vor-handen,wovon jhrer viere aufgar bauMiM Lavet^ nach der Süd-See. 65 liegen. Diegrüsten Stücke haben 13z Schuh in die Länge, 7z Schuh am Lauf von vorn bis zu den Zapfen, und s Schuh y Zoll/ »pn diesen an bis hinten an den Knopf. Alle olese Stückt haben so ausgebrannte Zündlocher, daß man sie mit einem Stücklein Else» ausfüttern müssen. Sie sind aus der Stück Glefferey von^una, unterderIal)rzahli6i8undi62i. AmEingang desHofes in denPaüast o0>r oleWoh-«ung des oiäors, welcher iusgemem dasStatthalter-Amt versieht, stehen zwey vierpfündlge Stück« gleich bey dem Wachlhause, welches de« linken Flügel dleseS Hofes ausmacht. So schwach nun diescKortlficaltone, so em Mangelst ' Der I^aclc cie:1 Oampo ist ein General-.Offlcler über alles Militalr-Wesen ausserhalb der Slädr. Diei «st insgemein ein Bürger ohne Kriegs Erfahrenheit, welchen der Präsident von ^Kili auf) Jahr lang ernennet Nach lhm komt der General'Lieutenant des Präsiven-ten,ein Ob rist.Wachlmeister und dte Capltaine. Die, Troupen, so er commandiret, sind nicht Zahlreich. Wenn die Welffen allelngezehlet werde«,mögen sie etwa ein paar lautend schlechtbewehrte Männer sowol m derStadt als dasiger fegend ausmachen. ZwoCom-pagnien sind zuFuß,daS übrlgeReuterey. So diese als jene stunden ln des Königs vonSpanienSold,welcher zum Unterhalt olertehalb tausend Köpse,jowohl zu Be-schützung^der Stadt als der entlegenen Posten oder Garnisonen,von ihnen kreliäio, genannt,den äituacla geschlcket; allein seit i^Iahrenlst dieseBezahlüng ausgeblieben, und alles in Unordnung: Dann die Solda- ^ len sind gezwungen, sich hier und dar zu zerstreu««, um kebensunterhaltzu finden,alsodaß wann dle Indianer knst znr Empörung y^ten, sie die Spaniel/ als die sich E 3 unaeyl- 7«) Allerneueste Reise unachtsam aus den nm ihnen gejchlossenenFrieden ver-Wen,ohneDesensioli antreffen würden. Doch havett sie verschiedene kleine Schanzen oder Retrenchements von Erden mlt ellichenCalionen,etniqer Milch und mit ihnen in Freundschaft lebenden Indianern, welch« wanns ihnen beliebet/Wache hallen. Der am weitesten entfernte Posten helßl puren, i s Metten jenstits dem Fluß Mod»«. Ein wenlg welter drinnen kömmt öel Nalcimento, undgegen der Cüst^ zu, ^«uco, dessen Mauren fast ganz übern Hausen liegen. In dem letztern stehen 6Stücke,jo eine 12 pfün-digeKuael, und mere, fo 4 Pfund »chl'ffen; alkohne tavetten. Endlich ist langb demStrom her die Schande 8. kieclr^diffettbLlobio,) Meilen von conception. Weiter obeÜ liegen "l'sl^uema^uicla, 8an dnnttoval, Lt. ^uana, und Vumbol. Dle Posten von »0102,60. loe,kepocur2, la Imperial und lucapel sind geschleift set und verlassen, und stehen schon sell tvc> Jahren nir-gends als aut unsern Land-Charten. Die Spanier thun übel, daß sie d^Belestigungs« Werke, dlesieglezchwolgegenderIndlanerAufstand haben könnten sogar aus^e«Äugen fetzen und verfallen lassen, da sie doch jener lhre Macht schon zum öflera «mpfunden, und dte letztere nichts mehr luchen, als die Gelegenheit, die andern, uueracht des unter lhnerz Icheinbaren Friedens, auszurotten. .. ^ Eben wegen des öftern Einfalls dieser Barbarijchetr Bölkeo, hat man die Rönigiiche Canzte^/ welche zu Conception lm Jahr 1567 aufgerichtet «orden,nach 8t.^go verlegen müssen. Heho,lelt rnilippl V.Iiegle-rung,halr man daselbst nuttmcn 0i6ar, das »st, einen Ooer.Rlchttl, sotn demOerichts-^ollegio, welches ^aviläogenanntwtrd, dasslmt eines Co«c^äor8 v<5« nach der Süd See. 7P versieht. Es bestehet aber solches Collegium aus Vl.' Keßi6ore8,zween ^lc2l«ze8,welche gleichsam die Oder« Auffeh« der Policey sind, einem ^lsere§oderKöi,igl. Fähnrich, einem Sergeanten oder älguacil ^iayor. und einem General,Archiv-Berwalter. Alle diese Bedienungen werden durch die Wahl vergeben, und dau-,en nicht länger als ein Jahr. Ihr Staats-Habit ist schwarz mit der 6o!ille,demMaatel und Degen, nach Spantscher Manier. ^ Aus gleichen Ursachen ist auch dnVischösticheSiy in diese Stadt verlegt worden. Dann sett die Indianer sich der Stadt Imperial, als dem ersten Ort dleser Geistlichen Würde, bemeistert, hat sich der Bischof nach Conception geflüchtet. Seme Gerechtsamkelt «strecket sich von dem Strohm klaule, welcher den» von iiant^ßo zu Gränzen dlent, bls m (^uiloö, als der Südlichsten von den Spamern und Christlichen Indianern bewohnten Provinz. Es steht unter dem Erz-Bischofvon l.im2, und sein Capitul begreift nur zwey Thum-Herren und etllche Priester. . ' Aus Mangel sich angebender feiner und gelehrter Personen zum Prltster-Amt ist man genülhigel, solche anzunehmen, welche bloß etllche Riauln der Lateini-jchen Sprache verstehen, ja es sind lhrer einige <» dumm/daß sie kaum lm Metz-Buch lesen können. Nun mug man urtheilen, ob so ungelehrte Pfaffen ihre Schaafe recht weyden können, jolgllch wle trestlch die Indianer von den Spaniern im Ehrijienlhum, wozu ße doch, weun sie solche in Diensten haben, verbunden, unterrichtet werden! DleMonche,dle Jesuiten ausgenommen,sind noch einfältiger als dlePlarrer,und dem freyenL^bel,,worzu Mnhle fiUiUMAEhlerbietigkelt denr Lands. Cln- E 4 woh- 72 Allerneueste Relst__________^ wohner von ihrem Geistlichen Gewand viel hilft, sehr ergeben. Ich will hier nur ein Stuck einer Predigt er-zehlen, welche während wirzu ^lc^n» vor Anker lagen, von einem Dom'caner am Feste lh«s Patriarchen gehalten worden. Dieser Pfaffe erhub den H«ll. vominicmn aufs höchste, und brauchte unter andern und 5t.rr2ncilcj, so er 0em^cioni5 und c.upl6o vere bliche. H'eraüfbekannte er, gegen das Interesse j«i« nes eignen Ordens, ^anHk'rHncilcuzseyderallergrö-ste HelllZe im ganzen Paradiese. Bey selnerAnkunft ill lolchem gebenedeyten Ort,als dieMullerGoltes kei-ve Stelle, die hoch genug sür ihn gewejen, finden können, stySie von ihrer eignen ein wenig weggerückt, um ihm zwischen Sich und GOtt dem Vater Platz zu machen. Als nun der heillge vorniyicu« gleichfalls «n Himmel gekommen,habe sein guter Freund und treuer Zeuge semer Heiligkeit auf dleser Welt, ihm aus De-ttluth,die Helfte seines Sches einräumen wollen. Die Hell. Klaria habeauS dleftmErblelen desöt.rranc«« geschlostln, 8t.Oominicu5 müsse ein grosser Heckger ! vondenenSachen anders mcht als durchdleäusserliche Slnuen urtheilen: So gar schwer gehet» ihnen ein zu begreifen, daß in den Menschen eine Seele vorhanden, dievomLelbc könne gell,Ull0 bllten für uns,(nach der^ehre der Rö- E 5 milchen 74 Allerneueste Ztelse_________ miHen Rirche) und ihre Bilder seyen nur Zeichen, woran w»r ihren Wandel abnehmen; joists mchtzu verwundern, daß sie ihnen Speije und Trank bringen. Dann weil sie sehen,daß diese Bildnissen mit so kostbarem Gewand von den Spanlern umhänget, und ihnen geräuchert nmd/bilden sie sich etn,sie musten ja auch etwas für den Magen haben, und könnten sich an dem Dle Indianer auf denen Gränzen, lnsonderbelt längst der Cüste schlenen der ChrlstlichenReliglon eben nicht abhold zu seyn, wann sie ihnen nur das Schwelgen und die Vielweiberei verstattete. Es sind gar ei-nlge,sosich täufen lassen, aber über diese zweenPun-cten sich keine Gewalt anthun mögen. Der Blschof Von Conception, ltouvanlalez l^ontero, stellte ilN Jahr 1712 ,n seinem gelstllchen Gebiet elne Vilitgtion <»n,und land jenseits demFlußLiobio über 4oc>Hndla-ner, welche ihm aufpaßten, und m Meynung, als ob nlgen Viutzen schaffen, well sie von pen vornehmsten <^2ci^uen oder Lands-Herren die älteste Ptmzen m die' Echule abholen. Eleerzlehenderseloen tlne gewisse Anzahl in dem Iesutter-Kollegia zu^kikan.worzll der Könlg von Spanien die Unkosten herglebl/ un> wann sie dann erwuchsen, schickt man sie, in der Reli^ gion und denen Spamschen Studien unterwlesen, ihren Eltern wieder nach Hause," also daß sich heutigs Tags würkliche Christen unter chnen befinden, tte M Wt emer Frauen vergnügen. ,. ' ' ElnMerkzeichen, daß die Indianer in cnili kelne Mellgion haben, ist dieses, daß bey chnen nie kein Tem, pel noch Fußstapfen eimger von chnen etwa angebeteter Götzen gefunden worden, wie gleichwohl an vlele» Orten in Peru, insonderheit zu(^u5co, allwoannoch derSonnen.Tempel vorhandm/zu sehen.Wann auch zeetwae elnen„obwohl abgöttischen Dlenst oderPro-' phezeyung zukünfttger Dlnge ähnliches unter lynen vorhanden, deruhets blos auf chrem Glst, dessen sie sich zumöjtern bedienen. Uebugensgledtsdocy einige lo em andere Leben glauben, in Ansehung dessen man denen WerltoroenellEssen/Trmkel, ulloKleioer lnsGrad Mllglebt. Dle Spanljche geistliche haben dlel« Ge<^ woh.ihell unter denen, so schon als Christen getauft-sind, noch mchl abgeschaft. Dann we,l sie lhrenNu-' ben0ahey ftssh als einer gewissen Mannschaft zu Ausbessern ng seiner rortiäcktionen und Berlheldigung gegen die and,« Indianer, verbunden. Diese Mannschaft wird auf 54biS i sOO Köpfe gerechnet. Mit denen von der keäuKion oder Vezwunaenen aber hats eine andere Bewandniß. Eie werden ^ana-<:on»z genannt, und sind dem König von Spanien zinsbar,dem jider des Jahrs i.o Tdaler an Geld oder Proviant liefern muß. Man braucht sie auch inSpa-Nischen Familien, Venen Se. Catholifche Maj. entweder zur Belohnung lbrer tapfern Thattn oder bebäg-lichen Dienste, oder auch für Geld eine gewisse Anzahl Indianer erlaubet,dte ihnen alsKnechte,mcht aber als Sclaven dienen. Massen man ihnen, neben Essen und Trinken, jährlich noch zo Thaler bezahlen muß, und wann sie nicht dienen wollen, können sie gegen Erlegung lo Thaler,so eine ^ommenchm genannt wird, an ldren Herrn, luß kommen. Ihre Dienst-Jahre sind vom 16tenIahr ihresAtters an bis zum 5oigsten. Darüber und darunter steht bey il>nen,es zu thun.Ne-ben denen Indianern, dle sic ^ncomenäero» nennen, haben die Spamer, doch nur m (^kiij, deren einigt m Vlenstefi,lofital5Oclqvenvyn den fteMZMnem 73 Allerneueste Reise gekauft; maaffm diese ihrr Kinder jenen gerne nin Wein, Gewehre, allerhand Puppenwerk u. s.w. ^erhandeln. Gleichwie dis aber ein gegen die Verordnungen des Königs von Spanien emgeschlichener Mißbrauch ist deme durch dkFlnger gesehen wird, als^ sind jolche erhandelte Indianer keine Sclaven wie die Schwarzen.' Der Käufer kann sie nicht mehr anders als heimlich verhandeln, und mlt Bewilligung des . Dienstbarkeit zu komen, muß man in dleZetten derEr- sonen,so deren ersteUrheber gewesen, sollen vermög lh-«es mlt dem Könlg von Spanien getroffenen Her-Klelchs dieIndlaqer zuSclaven auflhre ganze Lebenszeit haben,solche aber sodan den ältesten Söimen,oder wann sic yhnssen,und em jeder weiß, wo er sich aus seinem Posten zu stellen habe. Ivir sind zwar arm; (sagten die Scythen zu Ale-pander dem Grossen) Allein eben darum werden wir allezeit schneller seyn, als deine mir dem Raut, von so vielen tTlarionen belade ne Armee; Und wann du meynen wirst/ wir seyen sehr wett von dir ade/ werden wir dir hincen auf den Fersen siyen. Dann wann wir gleich sehr schnelle fliehen/ so sind wir hingegen unserm Feind eben so schnell wieder im Rucken. Ihre gewöhnliche Waffen sind piqucn und Lan-5en/ dlesie mit uagemeinerGejchickllchkeitzu werien wissen. Etliche unter ihnen haben Heilebarden/so sie den Spaniern abgenommen.Ueberdls haben sie Veile und Säbel/ so sie von jenen erhandeln. Welches gewiß eine Slaats-Klugheit an jenen, und ein Fehler an diesen »st, weil sichs lelcht fügen könnte,daßsie einstens mit ihrer eignen Ruthe gezüchtigt würden. Sie bedienen sich auch,wlewohl mcht so oste, der Wu»f Spiesi se/ Pfeile/ Screichammer/ Riemen und Stricke von Leder/ wormit sie so geschickt umzugehen wissen, daß sie ein Pferd in vollemLauf, an demOrt wo sie nur wollen, einholen können. Diejenige, so kein Eisen zu F Pl"- 82 Allerneueste Reist Pfeilen kaben,bedienensich eines gewissenHolzeS,wel-ches am Feuer gehärtet, dem Stahl nichts nachgiebt. Durch stetes Kriegen mit denen Spaniern haben sie auch Cmlasse und völllqe Rüstung überkommen, und diejenige, die keine vonEisen oderStahl haben,verser-tigenderenaus rohem Leder, wodurch kein Degen dringen kann,und diese haben denVortheil vor den an-dern,daßsiele«chtundibnenim Gefechte keine Hinde-^ runggeben.Uebrigens sind ihreWaffen nicht einerley, fondern jeder braucht solche als ihm am anständigsten. Ihre Schlacht'Ordnungrichten sie also ein. Sie stellen E quadronen in kleinen Gliedern, 80 bis loo Mann mitPiquen undPfeilen unter einand«r.Wann die ersten zurück geschlagen werden, rücken die andern so geschwinde ein, daß man keinen Riß merken kann. Sie tragen allezeitSorge,einenSee oderMorastzum Hinterhalt zu haben, worinn sie weit sichrer als in der , besten Bestung sind. Zur Schlacht marschiren sie mit gröstem Hochmuth, unterm Schall ihrer Trommel, mit gemahlten Waffen, und auf den Kopsmlt Federbüschen. Bor dem Gefechte hält der Feldherr insge-«neln eine Rede, woraufsie insgesamt dieFüsse zusammen schlagen, und sich durch ein greßliches Geschrey zur Schlacht aufmuntern. Wann sie sich zu verschanzen haben,brauchen siePa-lisaden, oder graben sich auch nur hinter dicke Bäume ein. Born graben sie hier und dar Brunnen, stecken Pfähle hmem obenher lyit Dornen, und bedecken sie mit Rasen, damit man sich keiner Hinterlist versehe, sondern aus Unvorsichtigkeit hinein stürze. Diejenige nun, so auf solche Art, wie in Wolfsgruben, gefangen werden,sind sehr übel dran; dann sie zerreiffen sie , ln Stücken/ nehmen das Herz heraus, Mücken es < gleich- nach der Süd-See. 8z gleichsalls,und fallen auf ihrBlut wie dleRaub-Thie-re. Ists jemand Vornehmes/ stecken sie den Kopf oben auf eine Pique, trinken hernach aus der Hirn" schaale,und verwahren dieselbe als ein Siegeszeichen. Aus den Schenkel-Knochen machen sieFläten zu ihren Festincn, welche anders nichts als Schwelgcreyen sind, und so lange dauren als noch Trank da ist. Diese Berauschung ist ihnen so lieb, daß auch diejenige, so Christen sind,die Christliche Feyertäge damit begehen oder vielmehr entheiligen. Ich habe ein Ftstm der Commentdur-oder Ritter-Sclaven zweyer Spanier, so beede den Namen ?e> tru5 geführet,an »hrer HerrenNamens»Tag,im Dorfe I'glcgßuana, (woselbst wir vor Anser lagen,) gegeben, mit eignen Augen angesehen. Nachdem sie die Messe angehöret, sehten sie sich zu Pferde, und ritten nachelnemHuhn,wieanderwertsnachderGans,aus- s«r mit dem Unterschied, daß alle aus den gefallen, der den Kopsabgerissen,um ihn wieder wegzuneh men,und vor demjenigen,zu dessen Ehren das Festln angestellet, niederzulegen. Im vollen Rennen stieß emer andm andern, solchen Kopf zu gewinnen, und was dann auf den Boden fiel, ging in die Rappuse. Nach vollbrachten Wettrennen stiegen sie ab,dieMahlzeit einzu« nehmen. Diese bestund in einer grossen AnzahlSW-seln aus holen Kürbissen, von ihnen kwe genannt/ l» rings herum aufdasGras geseht, und mlt Brod,in einer Brühe von Wein und KtO Allerneueste Neise Wie etliche Naturkündiger ihre Gedanken haben, gedachte Gesichtsfarbe der Indianer einigen besondern Nranchmen zuschreiben will. Dem sey wie ihm wolle, so sind dleIndianer in(5ki. «feln gewachsen, baden grobe Glieder, breite Brust und Gesichter,ohne Bart,nicht sonderlich annehmlich, haare so stark als dle Mähn? an Pferden, und glatt; worinn sie von den Schwarzen und Ktolatta, noch mehr unterschieden. Dann die Neyros oderSchwar^ zen haben statt des Barts und der Haupthzare nichts als e.ne weiche sehr kurze Wolle, und die ^lolatto, kurze, aber sehr krause Haare. Die Farbe ihres Haares betreffend, lst solche bey den Indianern durchgehends schwarz, undwassehrrares, eineszusthen, dassich aufs W?lffe zöge. Welches wohl daher kommen mag/^ well sie sich sen Kops sv oft mlt()mllay,wyvon hernach ein mehrers, waVchen. Die?uelck« schneiden sichs den Ohre,« gleich, und haben überaus kleine Äugen, welches die We«bsbllder recht scheußlich macht. Insgesamt haben sie von Natur kelnenoderdoch nur wenig andern Bart als oberhalb den Oberlippen nach den Backen zu, den sie sich aber mitZäligleln von Meerschnecken ausreiffen. Unter denen so auf dem platten Lande wohnen, befinden sich einige mit weisser Haut und etwas röthli-chemGestchte.Dleseentspriessenvon Weibern,welche in denen von denZnoianern zerliöhrten Städten ^n> ßoliaVillaricz.lmpelial^ucape^LaläiviaundOsor. nagefangen wordm^ alwosi< alles geistlich und welc-liche Frauenzlmer wegnahmen, und nut ihnen Kinder zeugten, die noch jeho eine kleine Zuneigunazu der Na-tlonlhrer Mütter bezeugen; daher ezkömmt, daß sie last immerzu stch ftiedttch aufführen. Dergleichen sind /^ '< die nach der Süd-See. ?i die aus der Seite von ^l-auco, uneracht ihr Land der Schauplatz des von ihrenNachbarn gesühnenKrieaes ist. Bon solcher Zeit an hat man kelne Nonnen-Klöster mehr zu 8t. zZgo gestattet. Dem ungeacht will der Bischofzu Conception wieder dergleichen anlegen,ohs ne eine abermalige Entweyhunz zu fürchten. Die Rleider-Tracht der Indianer ist so schlecht-weg,daß sie kaum bedeckt gehen. Sie haben ein Futter-Hemd an, so ihnen bis aufdie Hüften reichet, und so Henähet ist, daß es keine Oefnung hat, als wo der Kopf und ein Arm durch muß. Sie nennens ^acun. Ein paar osne Hosen über ihre ganze Füsse, bedecken taum lhre Blöffe. Oben drüber tragen sie, sich vorn, Regen zu schützen oder auch um manierlich und im Staat zu gehen, einen viereckt langen Mantel, wie ein Tisch-Tuch, ohne einzige ^con, in dessen Mitten ei« Schlitz lst,den Kops durchzustecken. Wanns am Le,be ist,glelchetS fast einemMeß-Gewand. Haupt unoFuj-se smd insgemein nackt; wann sie aber Nolhdurst-oder Wohlstands halber sich le bedecken müssen, haben sie tine Mühe,die sie mit zweenZipseln umschlagen/UnV ausdie Achseln hangen lassen, wie auck ein paar leinene ganz klelne Stlselgen,die sie jedoch selten anziehen, aus-ftr wann sie aus Steinen gehen müssen, in welchem Fall sie überdies Pantoffeln von Ledernen - oder von Schilf Rl«men,von thuen 0^2 genannt,trag:n.Die einer Sem von öden bis unten 92 Allerneueste Reise ten aus offen/da sie eS dann über einander schlagen und mit einem Gürtel unter der Brust,auf denAchleln abee mit 2 silbernen Haacken, die einen ) bis 4 Zoll im DurchschnittbreitenKopfhaben, befestigen. Dieß Kleid heißt auch ckony, ist allezeit blau, oder doch von einer Eisen Farbe,sosich aufs dunkle ziehet. In den Städten tragen sie ein en Weiber-Rock und einen ke. voz darüber / aufm Lande aber ein viereckles Stückleln Zeug, lquell«. dessen beede Seiten mit einer grossen sil-bernenNadel,deren plalterKopf gleichfalls 4 bis sZoll lmDurchschnltt breit ist, und L'onpo5 genannt wird, aufdem Busen zusammen geheftet werden. Sie haben lange Haare, öfters hinten geftochten, und vorn kurz geschnitten; an denOhren aber silberne Bleche, 2 Zoll brett ins Gevierdte, gleichsam als Ohrgehänge, so sie 0upelle5 nennen; dergleichen die alte Römerin-nen mit einem Haacken getragen: Wie aus (Caspar. Lartkolini Hne^m. so sey dann willkommen! giebt ihm auch bey seiner eignen Hütte ein Zimmer ein, woselbst ihn die Frauen und Kinoerglelchsals willkommen heissen, und etwas zum Geschenktes sey hernach so gttingealses wolle,absor« dern. Z<^ gleicher Zeit läst der Oacique seinen, obge-^ dachtermaffen hier und dar zerstreuet wohnhaften Un> terthanen durch eine Trompete kund thun, es sey ein Kaufman angelangt mit dem sie handeln können.Die-, se kommen herbey,uno besichtigen die Waaren,welche insgemein in lNesftrn/Aercen/ Nammen, Nadeln, Zwirn/ Spiegeln/Vandern u.a. mehr bestehen.DaS beste vor allen wäre der N?ein,wann keine Gefahr da« bey, daß sie sich voll soften, well man sodann seines Lebens nicht sicher, indem sie sich unter einander selbst ermorden. Wann der Kauf geschlossen, nehmen sie die Waaren mit sich nach Hause,ohne Zahlung; also daß der Kaufmann alles weggegeben, ohne zu wHen an wem? noch seiner Schuldner einen zu sehen. Endlich wann nach der Süd-See. 5? wann er wieder hinweg will, läst der (^cique ab«b malsin die Trompete jtoffen, und ertheilet dadurch Befehl, die Bezahlung zu liefern. Hieraufbringt ein leder sein Meh, das er schuldig ist, treulich he«zu, und well es lauter wildes, indem Gehölze erzieltes Bteh an Maulthieren, Zieqen, und insonderheit Stieren, und Ruhen lst, beorderter zuglelcheine aenuasame Mannschaft, dieselbe bis aus die Gränzen des Spanischen Gebiets zu treiben. Aus erst angeführtem erhellet, daß unter diesen Völkern, die wir wilde H.euce nennen, eben so viel gute Policey und Redlichkeit, als dev den allercivilifirtesten und unter der besten Regierung lebenden Nationen anzutreffen Diese grosse Menge Stiere und Kühe/ welche ii, uml», worin man jährlich sehr viele schlachtet, verzehret werden, kömmt aus dM platten Lande von rar«, ßuay, allwo die Felder fast ganz dcunit bedecket sind. Die kuelcbe« bringen sie durch das Thal ^P2t2ps, so von den unbezwungeuenIndlanerl,,0en Pekvinßu« «»bewohnet ist. Dis ,st der leichteste Weg, durch ^orciillera zu kommen, weil es in 2 Berge zertheilet, die welt bequemer zu ersteigen sind, alS die andern, über welche dle Mauesel fast unmü^l.ch kommen können. Noch hals einen Weg 8c> Meilen von conee-ptlon bey dem Berg 5l!la Velluäs, wilcher jeundje Feuer jptyet, uud zwarzuweilen m«t solchem Geräusche, daß mans in dieser Stadt hören kann. Hierdurch kurzttmandenWeHungemetnundgelangt m 6Wo-chen nach Lueno» ^irez. Vermittelst dlejer Wege erseht man all/Jahr die grosse Heerden von wnoen Ochsen und Ziegen, welche ln(^ni!l bey Tausendwelse geschlachtet werden, u» Manceca zu machen. D«s letztere ist d«e Fettigkechsomanaub oemFleisch undHenMark-K«^ . V che» 98 Allerneueste Relse chen kochet, welches in dem ganzen Spanischen Sü^ der-America statt der Butter und OelS/ deren keines DeinihrenBrühengebrauchen/genutzetwird. Statt des Einsalzens, wie in Luwpa. trocknen sie das Fleisch an der Sonne, oder räucherns. Aus eben diesen l^tanc« oder Schlachthäusern kommen auch l)ie Ochsenhäute, und insonderheit die wilde Zieyen, Felle, die man zu c vläusn bereitet und sodann nach Peru zu Schuhen oder andern Gebrauch verschicket. Neben dem Leder« Talch- und Gesalzen-Fleisch, Hantzel treiben die Einwohnerzn Conception ihr Gewerbe auch mit Rom, womitsiealleJahre 8bis i6 Schiff« von 4 bis 500 Tonnen nach(ügU2Vladen;oh-«e dae Meel und Frve^back, so sie an die Französische Schiffe verkaufen, welche Hieselbst Proviant elnneh« «nen, um nach Peru hinab zu gehen, und nach Frankreich zurück zu kehren. Dis wärefüreinsogutesLand, wann es angebauet würde, nur wenig. Esistsehr fruchtbar, und so leicht zu bearbeiten, daßmansmit einem Pfillg, der öfters nur aus einem Creutz-Ast von «mem Baum bestehet, und von ein paar Ochsen gezogen wird, nur obenhin schürfet/ und 00 der Saamen gleich kaum bedeckt, trägts dennoch seften weniger als Hundertfältig. Nicht mehr Mühe geben sie sich auch «nit ihren N>eingärren,und kriegen doch gulenwein; «veil sie aber die Loticke« oder irrdne Krüge, worein sie ihn füllen, nicht zu glasüren wissen, müssen sie dieselbe Vinwendig mlt Harz verpichen, welches dann, zusamt dem Schmack von den Bock-Fellen/ worinn sie ihn Zerführen, ihm einen bittern Geschmack tast wie The-Hiac, und zugleich einen Geruch g«bt, an denmanfich «icht sonder Mühe gewöhnen kann. Ihre«Früchten wachsen von sich selber, ohne daß sie dk Bäume lolzMis impften. AepfelundVirnen ________^ nachder Süd-See. 9^ .hanaen von Natur in den Wäldern, und wann mat» die Menge ansiehet, läßt sichs fast nicht begreifen, wie diele Bäume seitder Einkunft der Spanier soumsich wuchern und an so viele Orter sich ausbreiten können, wanns anders, wn mau doch versichern will,wahr»st, haß keine vorher da gewesen. Man pflanzet daselbst ganzeFelder voN einer gewissen Art Hsv-Beere, welche aber an ibrenBlättern,ale die viel runder/ dicker und sehr rauch sind, von mlser» Europäischen unterschieden. Die Beere selbst sind lnsaemem so groß als eme Nuß, und manchmalm wie «in Hünet-Eo Die Farbe ist w ißröthlich, unddeo Geschmack nicht gar so angenehm als uns« Wald-Erdbeere. Ich bade etliche Würzelgen dem Hrn. cle luMcn für de:i Kümgi. Französischen Garten mltge-dracdt, allwv man durch fleißige Warmng Früchte von ihnm zu erhalten hofftt. Ohne diese mangelts auch nicht on Achen, dielt» Gehölze, wie bey uns inEurova/ wachsen. U-brtgene gerathen bey ihnen schier aUe m unserm Welt-Theit befindliche Wurzel, oder Ruchen-Hraurer glelchfals im Ueberfiuß und fast oßma«en, 4 GH unv lvo Allerneueste Reise und von Geruch dem Ungrisch-Waffer ein wenig glel-chen. Die Indian« nennensr«lßki. Vielleicht ist diese ein« Gattung von derllonixa ^mc2nas«lvi« o6ore. Sie muß, nach dem Geruch und Geschmack zu ltttbeiltn,viel flüchtiges Salz zc. m sich halten. Die Rosen wachsen al^ den Hügeln von sich selber, und die «emeinste daselbst vorhandene Art ist entweder went-3er ttachelicht als bey uns oder ganz und gar ohne Dornen. lEs ßndel sich auf dem Felde auch eine Blume, einer Galtung von Lilien, welche ln Lre^ne l« 6uern«igis«, und von k. f'euillee Nemoroc^li, tlo. liduRpulpurascentibu, ttnatiz genannt werden,nicht ungleich. Ihr Name heist aus Indianisch I.iuto, und nicht I^iüu. wie er schreibet. Es hat ihrer von allerhand Farben, und unter ihren sechs Blättern find allezeit zwey wie Federbüsche. Aus der im Ösen ge-dürreren Wurzel dieser Blume machet man ein sehr weisses Mehl zum Consect-Teige. In den Gärten ziehet man ein Bäumleln mlt einer «veiffen Blüthe wie Glocken-Blumen, rlonponäium genannt. Der Pater keuillse nennels 8t«mc>nicle8 «rboreum oblonßo Sc inte^ra lolio fruäu levi. Dey Geruch ist sehr angenehm, insonderheit deß Nachts. Die Höhe ist 8 bis i oZoll,und die Dicke unten4 Zoll im Durchschnitt. Die Blätter sind rauch, und ein wenig spitziger als an den Wallnuß-Bäumen. Dieses lst ein ttefilch Zerlreib-Mittel in-gewissen Geschwülsten. Doch bedienen ßch die Einwohner in derglei« chenZuständen auch einer Gattung Gundel-Reben (Neäe«terlettll5,) welches die Spanier N«b,äo ^05 6omp»llnone» nennen. Wenn einer «inen schweren Fall thut, daß ihm das Alm ansdn Nale stürzet, haben sie ein unfehlbares Nit- nach der Süd-See. i yr Mittel dafür. Nemllch sie kochen. daS Kraut ()uia-ckamali, eine Gattung Zantolini», Tausenoyüldcn-2^raur, mlt gelc, und rothen Blumen. Dte übrige geringere Arzney-Krauler, die w«r in Frankreich haben, sind auch hleielbst sehr gemein; als das Frauen-Haar verschlcdener Gattung, insonderheit etliche dar? unter denen aus ^anaäa ähnlich: Pappeln/ iLibisch-traur, »ingikram/ zilnff-Flnqerkram/ EnsselftS, Schaafyarbe, gemeiner sowohl als nach Biesem r le-chender Scorckmfchnabel,Genftrich/und viele andere so diesem Lande eigen, mir aber unbekannt. 'Neben den Arzney-Kräutern haben sie auch etlicht zum Farben, welche die Seife vlelmal vertragen können, ohne daß die Farbe ausgehet. Darunter gehöret das «eilbon,eme Gattung Färber-Röthe, mit kleinern Blättern als o« unsrige. Diese Wurzel wird in Waffer gekocht,um roth damtt zu färben. ko, set mans rohe zur Erfrischung. Es hat eine sehr alkin-ß«endt Kraft. Mansiedetsmitdem^lalliund^ou» tlucu. als zweyen besondern in diesem Lande allein wachsendenBüumlein,und bereitet eme schwarzeFar-bedaraus. Diese iftschün,undverbrennetd«Zeuge mcht wie uns« schwärze in Europa. UedrigenS ist G 3 dle- IQ2 Allerneueste Netst diese Wanze nirgends als an morastigen Oertern an« zutreffen. ^ Dle WälderstehenvOllGewlu'z.Baumezalsyon allerhand Myrrhen: Emer Art Lorbeer-Baume, deren Rinde einen Geruch vom Sassafras, aber noch tiebllcher/ an sich hat: ßolö u. deren Blätttr wleWey-rauch nechen, und die Rwde von scharfem Geschmack jastweZimmec. Doch glebts noch emen Baum, der würkttch diesen Namen trägt, unerachtet n vy« 4 Allerneueste Relse Auf den Feldern finden sich unzehlich viele Vögel, insonderheit Holz - Tauben, viele Turret - Tauben, H^bhüncr/o ooch so gut nicht als in Frankreich: E mi-^e Moor Schnepfen: Allerhand wilde^nten, worunter die sogenanntepato5re2le5einentotheyKamm auf dem Schnabel haben. Ueberdieß hatt grosse und ?leineTäucher,imglelchen pipeliene«, so elnigermaffen denenSee-Meven ähnlich Diese haben einen rothen, 4geraden,langen,schmalell und oben platten Schnabel, «ucheinen Strich von gleicher Farbe über den Augen, und Füff« gleich den Strauffm. Sind übrigens angenehm zu cssen: papogo^en: keckjolowcloZ oder Roch-Halsevon schönen Federn: Einlge Gchwahne, und jogenalinte rlamInz, wormtt die Indianer ihre Mützen auf ihrenFest-Tägenausschmücken, weilsie die daran befindliche hüpsche rothe und welffeFarbe besonders lieben. Die Jagd-Lust wlrd aöda öftere unterbrochen durch gewisse Bögel/ so die Europaer Schreyer nennen,weil sie,sobald sie einenMenlchen er-blicken,um ihn herum fiallern,uno durch chr Schreyen andre Bögel scheu machen. Oberhalb dem Gelenke an jedem Flügel haben sie eine rothe Spitze/ i Zoll lang/ so hart und spitzig als ein Sporn/ womilluslch Hegen andre Mgel wehren. Wir fingen emsteus in einem Morast eines Ver auf der Erden und im Waffer lebenden Thleren/ ken^oin« genannl/so grösser als eme Gans war. Statt der Fe« dern hatte es graue Haare fast wie eln See-Hund/ wie »ann seine Flügel denen Flossen oder Füssen solcher Thiere ziemlich gleichen. Man findet in verschiedenen Reise-Beschreibunge» davon Nachricht, well sie in der Magellanijchen Strasse nichts ungewöhnliches. Seme Oeftaltlst im Kupfer zu jeh5 Derer jehtgedachtenS«.Hunden glebes allhlerelne so grosse MenZe, daß die Klippen um die Insul <2uin-^uin« herum,üftere davon bedeckt scheinen. S« sind von den S« - Hunden in den N«rdischen Welt»G<« senden darinne unterschieden, daß da die letztere orette Füsse oderparcen haben, an diesen zwo langeFloß Federn, welche wie Flügel gegen den Schultern zu, nebst 'zwo andern kleinern/ welche den Bürzel bejHlieffen. Dennoch^at hie Natur zu äusserst an den Floßfeder» elUlgeOlnchhelt mit denenPatten oderpfoocen beyde-hallen: Massen 4Nägel an den 4 Spitzen befindlich, vlellelcht darum, weil diese Thiere sich derselben bedienen, aufdemLande hin und wieder spatzlercn; maffen sleüberansgerneaufderErdeseyn/ und ihre Jungen, dle sie, der Sage nach, ungemem herzen und dlucken, daraus mit Flschen auferziehen sollen. Aufdem Lande geben sie ein Geschrey oder Blöcken von sich, recht wle die Kalber, daher sie in vielen Reife-Beschreibungen tNeertälder genannt werden. Doch gleichet ihr Kopf vielmehr einemHund als irgend einem andern Thieri Welches eben die Ursache,warum die Holländer lhnen den Namen der^ee ttonäen beylegen. IhreHauc ist mit einem sehr glatten dicken Haar bedeckt, und ihr Flitsch sehr öhllchl, widerwärtigen Geschmacke, also daßman, ausser der Leber, last nichts davon gemessen kann. Dem ungeacht ttücknens dle Indianer von dki. liauf, und verwahrene zumEffen, die Französische Schiffer hingegen kochen Oel oder Chran daraus zu ihrer Nothdurft. Mlt lhrem Fang gehlS gar lelchlt zu, und braucht wenig Mühe,lhnen sowohl lm Wasser alS aufm Lande beyzukommen. Es glebt lhrer unterschied-llcher Grösse. Im Süd«n sind sie so groß als em starker Bam-Hund, meeru aberhalselmge/ fti2Sch«d Gz > lang« io6 Allerneueste Reise lang. DieHäute brauchen sieanderwertszuih«nv3 «mem schwarzen Strich übern Racken: Sammt noch einer Gattung kleiner Fische ,die wegen ihrer ölnnehm« lichkett und guten Geschmacks nurkeje^eH, d.i. Näntgs,Fische genennet werkn. ^ (Conception liegt «n einem Laade,wo nicht nur alles WM Unterhalt Menschlichen Lebens erforderllcheS,son« dernauchemunsäglicherRelchthumanzuttchn. Ue« bera« um dieStadt herum findet manGolo; lnsonder- hett 12 Meilen gegen Morgen,an einem OrtManci, 6el Key gencnnt/allwo man durchSNIascben d»ejen»ge Stüctlein purenGoldes bekömmt,welche in derSpra« che dasigenLandeS ?epit25 heiffen.Etliche darunter sind 8 bts ic> Mark schwer, und vontrefiichemSchroot und Korn. Bormals wurde vieles aus der Gegend nach äntzol zu,24 Meilen von odgedachter Sladt,g<« hol Zlgentlichüberein, daßsichs,me«nesErachtens, ohne Mchlsinntgkett glauben läßt, Bay UlMN4y i halben Gr< Südlicher Breite, etliche so hohe Riesen gesehen, daß sie ihnen nicht bis an dtz Hüften gereichet. Unter andern gedenket er von einem, welcher auf jedem Backen ein gemahltes Herz gehabt. Sle hatten statt andernOlU^von porruyal das zwe^loNuch.) 32ltko!omXU,l.eonl,2r6 Ä'^^<3^I>l30l.^, im I.Bu «inhalb Fuß Franzüsi,che Schuh hochgewejen, aber weil man ihnen ihre gewöhnliche SpiH mcht relche« Nnnen, bMwttd2lä in die Meer-Enge eingelaufen, erblickte Menschen von lc> bis II Schuh hoch (vatto ac procero ealpore luQt,peäe, io pelX^uanteittilt. ^nrip.p.9) panebe aber auch Leute von unsrer gewöhnlicheGröffe. (3eorß *;... . ■••■?■ K '* Die 7 M*ji,jiöd fftnc35ortO '599* • -•■. • Huor9*1 « ««njcctur* dabac, Lengicud» iQaut XlpedumMj*' nach der Süd-See. «15 (3eolß8PIl.MK<3,alSerden2 kpril i6l5indie Magellanische Straffe hinein suhl/ jähe auf dem Lande äelkuoßo einen Mann von ungeheurer Grösse*, welcher auf einen Hügel hinaus gestiegen war, die Sckiffe vorüber fahren zu sehen. AlS Wilhelm ^NOUT-KN. (dessen Reise-Be-schrelouch in»Iahr i6iy zum erstenmal in Amsterdam gedruckt worden,) den II December gedachten 161 sden Jahres im l'uerto velirgäo unterm 47 Gr. der Süder Breite lag, fanden seine Matrosen lange Steinhaufen, welche bev ihnen die Curiosität erweck-ten,zu sehen, was etwa darunter verborgen, und tntdeckten Menschm-Hnochen io bis 11 Fußlang. Ich habe nicht undienlich erachtet, diesen kleine» Nebenbericht hieher zu fttzen,um hierdurch eine Sache beglauhter zu machen,die man bey erfterAnhörung her Unwahrheit besthuldlaet, uneracht wir megen der Hl. Säxist und des Zeugnisses vieler Histonsn-Scheei-ber, ja auch wegen der Exempel eimger Riesenahyli-chen Menschen, die je und)« auch in unsern Ländern ge< bohren und gesehen werden, etwas obgleich ausseror-denlllches und ungewöhnliches zu glauben nicht ftlche Schwürigkelt machen sollen. Ietzo schreite wieder zu ftrnerm Bericht von meiner Relse. Daß sich die Indianer inOkiloö empöret haben sol-lenkst oben gemeldet worden. Darneben nun ging auch die Rede, ein kleines Französisches Schiff, so an dieser Insul angelegt, habe denSpaniern Schießpul, H ver '»k,. ^.________________________________.- * Conspexeiunt autcm ibi ad terrain de Foguc immauis ad(-modum & horrcDdsr Longitudinis hominum: Ö. i ÖI* sahen daselbji am Rande «icl kuo^o einen MenschL» »on nngehenrer »ndgreßlicker Grösse lc. j,!4 Allerneueste Relse Der zukommen lassen, die Indianer wieder zu paaren zu treiben. Dieser Umstand brachte uns auf die Gedanken, es seye die ^aria. so wir, wie hievorn gemeldet, beym Vorgebürge Norn verlohreu hatten. Allein wlr erfuhren bald hernach, sie liege beyvaläi via vorAnker. Endlich bekamen wir sie den 8 ^uguttl vor Qonco. «tion wiederum zu uns. Hier erzählten sie uns,sie hätten nach erlittenem vie« «em Ungewitter und E>turm sich bey der Insul vie^ kamile» befunden,da sie,ihrer Muthmassung nach 8c> Meilen gegen Westen, nach den geschriebenen,und 6in?Bloß ^^ das Land zu reco^noiciren jtcureten wir nach V^pz«^I350, woselbst wir dennoch hernach üdee ganze8 Monatedlleben. Unterwegenshatten wir ganz contrairen, schwache oder verändirlichen Wllld: ja wir beobachteten gar, daß wannes gleich aus dem Norden wehet, hiesiger Gegend es auch gegen die Gewohnheit doch klares heiteresWetter gebe.OechsTa-se nach umem Abfahrt erbllcktea wir den Blschofs- HH Huge, l,s Allerneueste Reise .Hügel, eine haibe Meile Südwerts dem Vorgebürg 6u,«om«'gegen welches man insgemein a^leegelt/UU Valparaiso untermWil^d zu bleiben,damit die heftige WindstösseausdemSüdcnund Süd^Westen einen nicht von diesem Haven verschlagen, maassm es nach-aehendsMühe kosten würde, wieder hinein zu kommen, wann man nicht sehr weit ins hohe Meer hinaus laufen wollte. Also bekamen wir ihn debNachmittazs um 5 Uhr zu Gesichte. Well es derelts ^&atfen's von o welche alle zusammen 16 metallene Geschütze ausmachen. Hier muß ich im Borbeygehen gedenken, daß dieses Geschütze durch die Zimmerleute des, Französijchen Schiffs, le5lerc,lmIahr 1712, unterm Capitain Loi»lolet in dm Stand gesetzt worden; Alltin/ wofern der Gouverneur für den denen Spam, ern hierdurch erwiesenen Dienst nicht erkenntliche^ge-zvestn wäre, als derPräsidentvon5an^2ßc), hätte der^ gute Capitaln wegen eines über den Kaufhandel vorgefallenen kleinen SttettS dasselbe leichtlich zum ersten ansich selber probiren müssen. Am Fuß der Bestung m einer ziemlich kleinen Tiefe ( finden sich doch dann neben emcr Pfarrkirche zwey Clöster,eines vor dle Franci Meilen Westlich von V2I. purM'c) zu Grunde. Es hal te egcallaa soder Laclc. lmu, w»e es die Hollander aussprechen) welches «ine Gattung Stockfische, dergleichen man sonst von 1er« le.dleuve oder Neu-Frankreich holet, und welche die Franzosen daselbst unter einem Nahmens ^premont gestjchet hatlen,eingenommen. Im Borbeyseegeln der Cüste nun stieß dieses Dchiffauf einen seuchtenGrund, so nahe am Lande, daß alles Bolk davon kam. Bon diesen gingen ihrer etliche in der Chaloupe uach Val» pzrM'c», beym Gouverneur um emSchlffanzuhalten, um0,e ausder Insul zurückgebliebene Flscher abzuholen, und was sie von trocknen Fischen noch gerettet hat-ten,darein zu laden. Well man dem Präsidenten uun zuvor unsre Dienste angeboten, verlangte er hierzu un-fte ^^ria. Doch da sie voll Kausmannswaareu stack, tonnte man ihm darmT nicht zu Willen seyn: Muste er aljo das Spanische kürzlich von 6all»o um Korn zu laß den angekommme Schlff, 3t. vominZo, dazu nehmen; das 124 Allerneueste Reise das dann auch den l OH. abging, und den 14 wieder zurücke kam. Dieje am weitesten gegenOlten selegcneInsul Zuan kernan6c> wäre sehr fruchtbar, wann sie nur gebauet würde. An süffem Waffer und Holz mangelt daselbst nicht. In den Wäldern läufts voll wllde Schweine und Zlegen: und das Waffer wimmelt recht oon Fischen. D'e Rheede,woselbst man vor Anker Uegt,hat guten haltbaren Grund/ nur tji das Waster ganz nah« am Lande allzu tief. Hler haben die Französische und Englische Freybeuter während ihren Streiffereyen auf dieser Cüste ums Jahr 1682 >lch öfters eme Zeitlang aufgehalten. Der Ueberfiuß an Kaufmanns-Waaren,womlt das Land bey unjrerAntunft bereits versehen war,zujammt dem damaligen niedrigen Prels /brachteuns zum EM-schluß,eher nichts zu verkaufen,b»s ein beffererHorthell zu machen. Doch bls dahin muste uns freylich die Welle/weil nichts zu thun war / lreftlch lange werden, und wir auf allerhand Ze ltvertteib bedacht seyn. Da nun den 2 OH. das pacer-tTloster oder Rosen-Cranz-Fest einfiel/bekamen wlr 8 ^tage nach einander »mmer-zuolte;we,i,sage ich,lch seinerEr-laubniß darzu benüthiget/stelle ich mich an,odwolte ich nur mitememFranzösischen nachFrankreich zurückgehenden Schiffer mich von (^oncepnon hinweg unach der Helmat besebenHa nun d«ftr bey demPraMo- l26 Allerneueste Nelsec ten wegen ein und andrer ihm erwiesenen Gefälligkeiten in gutem Credit stunde, wurde es ihm nicht abgeschlagen, und ich ging gleichsam imVorbeyseegeln,un--ter solchem Borwand mit ihm nach ^antjZZc». ohne wich zu befürchten, daß ich angehalten und ln Ketten und Banden zurückgesandt werden würde, gleich etlichen ohne Erlaubniß dahingereisetenFranzosen geschehen : Gestalten ein Französischer Freuoeuter, als es a» Luenoz,jre8 gescheitert, und durch ^ntja^c) nach der Süd-See paßiret,um mit einemFranzsfischenSchiff nach Hause zu kehren, ohne einzige andre Schuld ins Gefängniß geworfen worden. Mögte man allhier iragen,warum denen nachäanb-^30 gehenden Franzosen so übel mit gefahren werde? So finds wohl folgendezwo Ursachen. Erstlich/weil in denen Spanischen Gesehen denen Allslandern verboten, die Colonien des Süo-MeereS zu betreten. Fweycens und hauptsächlich deswegen/ weil die Kaufleute der Stadt, unter welchen der Präsident mit zu zählen, sich darüber beschweren, daß die Franzosen Waaren dahin bringen, sie wohlfeiler als jene in den Kramläden verkaufen, mithin den Handel verderben. Daß lch mich also doppelt vorsehen muste. W« brachen vonValpaiMo denTag vorAllerheili-zen auf,und reiseten auf derHeerstrasse vonzgpata.Ich sahe den erstenTag mitBerwunderung,daß man mcht «ur unterwegens nicht fttterte,londern auch ausMan-gel einerWohnung,im freyenFelde schlafen muste,un-eracht man mir eine gute Herberge versprochen hatte. Allein ich befand, daß dasjenige, was man m^kili ein älojamiento over Quartier beißt, nur einen Ort bedeute/ woTrinkwaffer und Wewe für die Maulesel zu M«N» Iniwischenhqlttnwirgkichwol dmganzen Weg nach der Süd-See. 127 Weg auf eine baloe viertel Meile von 5ap»t2 zurückgelegt Gedachtes 8apata ist ein Dörfleio,undlwar das «inzige aufelnemWeg von zO Meilen. Allein es ist die Mode im Lande nicht, in Hausern einzukehren. Des andern Tags ritten wir über das sehr hohe 5a« v»tische Gebürge, kamen nachgebende über das Thal koanßue, worinn ein kleinerFluß läuft, so im Winter bey dem Regenwetter gefährlich zu paaren. Folgends kamen wir über einen Berg, so noch unwegsamer und rauher als der vorige, la doNaäel knäu genannt, und nahmen unser Lager unten auf der andern Seile am Ufer des Flüßleins koägßucl. Diese zwo Tag-Reisen hindurch sahen wir fast kein geoautesErdreieh, dleFelder liegen alle wüste,und stehen nur voll gewisser stachlichten Bäume, welche den Weg sehr unbequem machen. Endlich gelangten wir den 2 OHobl. frühe nach 8antjgßo, welches von unserm Quartierjenseits dem koäaßue! nur 4Meilen entlegen. Zeblre ich demnach von Valparaiso bis hiehe« 28Meilen,obgleichIiellel» deren nur i4«chntt. ' --- -'____ —-^ XIV. Capitck ^ Beschreibung 8^^^^co, der Hapt-Gtadt H^eur, liegt unterm ))Gr.4oMi« ^vd y»ttn d5pV6d<^H^te, am Westlich«« Fuß 12« Allerneueste Reise der langen Reihe Oebürge, l« COkvll^kkä'geV nannt/welches querdurch dasSüdliche America,von Mitternacht gegen Mittag gehet: und zwar auf einer Ebnevon mehr als 25 Meilen, welche gegen Morgen aber an die Berge praclo und poanquo, gegen Mitternacht an den Fluß dolma. und gegen Süden an den Strohm^ypc) stößt. Sie wurde im Jahr 1541 von Peter Valäivia ak-gelegt. Dann als dieser Uebcrwinder von kkili in dem ^hal Klapocko eine grosse Anzahl IndianischcWoh-nungen angetroffen, schloß er daraus des Bodens Fruchtbarkeit. Da ihm nun zugleich die jchöne Lage des Orts zu seinem Borhaben/eineStadt zu erbauen, lrefiich anstund^ ließ er den Grund darzu mit viereck- i ten kleinen Insulu/wie ein Schachspiel/ nach eben der ' Abmeffung,alsin l.l^^.abstechen,nemlich i5oVgr. <»?»oder 64 Klafter aufeiner Seite; daher die Abmef-sung nach^uaärg« oderBlerecken hergekommen/nach welcher man im Lande die angebauete Felder misset. IedesQuartieroderHäuser-Eiland wurde wieder in 4 Theile/6c>la? genannt, abgetheilet, damit die Ein-tvohner zu bequemenWohnungeuGelegenheit hätten. Wie sie dann würtlich/obgleich nachBerfiiesjung der Zelt dieser Raum in viele Stücke abgetheilet worden, doch nochjetzo so viel Platz haben, daß fast kein einzigs Haus in der Stadt zu ßnben/ so nicht vorn einen Hof, nnd hinten einen Garten hätte. Diese Stadt wird aufder Morgen-Seite von dem kleinen Strohm wapoctia befiossen/ welcher zwar DuVchSchmelzung desSchnees vomGebürge coräil. lera des Sommers/ und im Winter durch den häufi-g«Reg ^^^, und (NPI4?0: worzu annoch die Sechsc-, jenseits denCoräiiierischen Gebürgen, nemlich l^Leil. l)0^ gerechnet wird. Die vornehmste Markt-Fle-ckmheiffenl^^L, V^I.?^^Is30,<Ä/U^O ^ 2» 7-4, ,32 Allerneueste Reise ^^^ ^X^Wd3lM^^ 6e la d0M)I^W^, woselbst sehr ergiebige Silber-Adern vorhanden, in denen man aber wegen des häufigen Schnees nur 4 Monate im <^ahr graben kann. Ucbrigens sind lauter Meyer-Höft, oder sogenannte Manci^, und zwar so weit von einander entlegen/ daßdasganzeLand, sowleichvongu-terHanc erfahren, nichtzwa,z;lc, raujend Weiffe, und 3anm^c> msbesondere zweysamend wehrhafte Manner aufzubringen vermag: Alle die andere Einwohner bestehen aus K1ettick03, IVK1arw5 und Indianer, deren größte Anzahl etwa dreymal so viel austragen möchte. Doch sin,d diejenige Indianer, so Mlt den Spanierngute Freunde, und jenseits dem Fluß Lwbio wohnen, welche man auf funfzchen tau end Köpfe schätzet, auf deren Treue sich aber schlecht zu verlassen/ nicht mitgerechnet. Ueberhaupt kann man von der Spanischen Mache indiesemLandesagen, daß ihre Milch aus sehr zerstreue-ten, des Knegs ungewohnten und schlecht bewaffneten Leuten bestehe: daß das Nordliche Stuck von (ÜKili schler ganz wüste liege; daß die im Südlichen Theil bezwungene Indianer den Spaniern, die sie fur ihre Tyrannen ansehen, deren Joch sie gerne vom Halse schütteln wollten, nicht londerllch geneigt; Und daß endlich die Spanier keine Bestungen auf chren Landern haben, indiesiesichlmNothfallfiüchtenkönnten, sondern sich allemal auf die Gebürge ziehen müssen. Gegen einen Anfall von der See-Seite haben sie auch Nichts als Laickvia und Valparaiso, deren das Erste voll aus Spanien verwiesener Leute steckt/ das andere übel gebauet und dabey in schlechtem Stande gehalten wird. Des ^orrz ctt^c^O auf der Insul^kilos j mag ich deswegen nicht gedenken, weil es weder wohl» anges nach der Süd-See. 135 angelegt, noch besser verschen, und dcchero des Namens einer Bestung je nichtwürdigist. Der Srarthalter dieses Königreichs hat seine gewöhnliche Residenz zu 5^1^X60 *. Vorzeiten wohnten diejeniqe, so ihres Königs Nutzen suchten, zu Q0N(^P^I0N oder aus den Gränzen von ^KKV. Q0) um durch ihre Gegenwart die Bezwingung der Indianer zu befördern; ja sie sind gar verbunden, alle 3 Jahre dahin zu gehen. Allem heutigs Tags geben sie sich dieMühe nicht mehr, theils well sie mlt den Indianern lm Friede leben, theile weil die Bezahlung des t^eai 3im2äo ausgeblieben. Gedachter Statthalter nennet sich auch einen prasi-denrm und General Capital« oder Oder.Feldherrn, weil er nemlich in Rneys und Genchrs-Sachen allein zu sprechen hat. Bon dleser letztern Würde eben führet er den Tilul eines Präsidenten, weil er im Königlichen Gerichte prasidlret, oder den Vorsitz hat. Es bestehet aber dlefts Königliche Gerlcht aus 4 Oiäor« oder Beysitzern, zween ^ilcalen^ deren einer dle Angelegenheiten der Indianer und der Ooiüöe wahrnimmt. Folgends kömmt der ^Fuacii I^layor äe (^orre, die Lanzler/ ^tcrerarien/ Retere»,cen/u.sw. Bon solchem Gericht, welches nur wichtige Sachen urtheilet, oder die im Untern-Gericht schon ausgesprochene bekräftiget, laßt sichsuichtappeUiren, als an den Königl. Rath vonIndlenzuMadnc. I ) Die 5r. und wiederum andre proprio-llürs oder Elgenthllms-Herren genannt werden, weil fie die Spamlche Ehle/ dasijt, ihren Titul, zu dessen Zeichen sieeinen 6 bis 7 Schuh langen Stab öffentlich tragen, ums Geld gekauft haben. Uneracht der Präsident unter dem Vice-Ke von kLK^'stchet, macht doch die weite Entlegenheit, daßer um sein Wort nicht viel giebt: Also daß man ihn die 7 Jahre über, da seine Statthalterschaft dauret, in dkm ßlbst für einen Vice-K6 anjehen möchte. Derjenige, uan ^närez 5)81^KI5, ein vormals gewesener Kaufmann zu 3e-vllia in Spanien: welcher, ob er gleich seinen Stand verändert, seine vorige Neig- und Beschäftigung darum doch nicht angegeben; massen er, denen Gesetzen des Königreichs zuwider, nnt denen Franzosen öffentliche Handlung getrieben, und von ihnen ein grosses Geld gewonnen. Doch that ers mit guter Manier, welche Sa--che gewiß sehr zu loben m einem Lande, da einer seiner ^uckorität mißbrauchen kann, in welchem man mehr als anderwerts gerne Gelder aufnimmt/ aber so fertlg nicht wieder bezahlet. Der Kirchenstaat gehöret, wie der Weltliche, unter I.M^) die Haupt-Stadt von Peru. Doch hat der Bischof nicht eben allzu viel zu sagen. Dann «rstkch erlauben lhm dieLandes-Gesetze mcht mehr als be^ erledigter Pfarre 3 Personen vorzustellen, unter denen der Präsident, m. welchem Monat es auch sey, einen nach der Güd-See. 135- einen im Namen des Königs erwählet: Also daß der Papst selber nicht, wieinLuropa, seine besondere Monate vor sich hat. Zum andern wollen dle N »öncke den Jesuiten nicht einräumen, daß sie die Pfarren allein überall bestellen, welches dlese doch zu thun sich befugt achten, und zwar neben hundert andern Privilegien so sie sich in Indien ausnehmen, und wovon siebeymemer Anwesenheit zu 82nrj2FQ ein Theologisches Buch herausgegeben: Daher die Kirchspiele zlemllch öde liehen. Ausser der Snffco Nlrck- sind deren noch drey, als 8r.p2u!i, 8t.^nnV und8r.Issiäori, soabernurklem und wenig besucht werden. Die Mönche haben wett ansehnllchereKirchen-Gebäude. Es befinden sich aber hieselbst VIII. Manno-Clöster/ nemlich III. von Fran, ci'cancrn/ zwey von Hesmten/ eines von V'üdern der Barmherzigen/ eines von är.^ean äevieu, und eines von Dominicanern. Andere Geistliche Ordell finden sich ln ganz ^!M nlcht. Der Nolmen-Clo-ftcr hats fünfe: Eines mit Carmelttermnen/ emes mit Auqustlnerinnen/ eines der Seelissen/ so eine Schwesterschaft gleichfalls des He,l.Augustini ist, utld dann zwey vom Orden 5r. Clara. Alle diese Clüjter sind stark beseht, und es giebt unter chnenetllche, soüber Myhundert Personen unttrhalten. Das InquilmonL-Gertcht von Ckili hat hier eben-mäßlg seinen Sitz. Der Oberste davon hat seine ^ oh-nungzu32ni^g0, seine Bediente aber stecken hierund dar in allen Städten und Dörfern seines geljtllchen Gebiets. Ihre meiste Arbeit ist die Unterjuchung der Erscheinungen der wahren oder auch nur vermeintlichen Zauberern, und gewisser vor die Inyuilnion gehöriger Aierbrechen, als die Vielweiber^ u. s.f. Dann was die Neyer anbemfft, bin ich versichert/ daß chnen keiner I 4 unttr !36 Allerneueste Reise unter die Hände kömmt. Man studirt Hieselbst so wenig, daß ganz keine Gefahr, daß sich einer durch allzu grosse Neugierigkeit in Glaubens-Sachen so leicht vergehen sollte. Sondern die blosse Begierde, sich durch einen Ehren-Titul vor andern zu unterscheiden, beweget manche Geistliche, sich ein wenig auf dle Scholastische- und N7oral-Cbeolot,«e zu legen, zu Erwerbung design-uaren oder Vo^or-Tituls, del, die Jesuiten und Dominicaner vermöge eines Privileg vom Papste, uner-acht zu 5anrjgF0 keine eigentliche Universität befindlich, ertheilen können. Doch dürfen sie sichs um solche Titul sowenig sauer werden lassen, daß unter denen Herren ^icentiaren manche anzutreffen, die fast gar kein Latein wissen, ja es nicht einmal zu Erlernung der Wissenschaften für nöthig achten. Wahrend lch bemühet war, mich zu 8anrjaFo etwas genau umzusehen, ereugnete sich ein gewisser Zufall, der mich von dannen wegbrachte. Es erhub sich nemlich zwischen der Chaloupe des Französischen Schists, die tNurrer (voires genannt, von 3r. IVlalo, welches zu Conception eine Zeitlang vor Anker gelegen war, und nun wieder nach Frankreich gedachte, über eimge an Land zu bringende Waaren mit den Bedienten des Corleßiäor, die es hindern wollten, ein Streit. Der dori-sFiäorwurde darüber hitzlg, gieng mit seinen Leuten ine Schiff-Magazin, und gäbe preiß. Zum Unglück schoß ein Franzose mit einer Kugel aus oer Flinte einen Soldaten übern Haussen. Hierauf winden alle hiesigen Orts befindliche Franzosen von Haus zu Haus aufgesucht, und ins Gefängniß geworfen. Sosort /schickte der Schiffs-Capltam emen Ofticter hin, sich bey dem Präsidenten über diese Gewaltthätigkeit zu be-schwchrenMd äarisKNion zu fordern.Ueder dlesrnHan- del nach der Süd-See. «3? del entstund zu 8anrjaFo selber ziemlicher Lärmen: Und weil die Spanier unsre (Französische) Nation, so wenig wir lhnen auch zunahe thun, ohnedem nicht allzu gerne leiden, und wann wir je was geringes versehen, es allemal sehr hoch aufzumutzen wissen, fand ich fürs rathsamste, mlch, während der Rath sammt dem Präsidenten denen unglückseligen Ausländern eme Straft von neuntausend Thalern auflegte, lieber von sanrjago wegzumachen. XV. Capitel. ^ Unstandliche Nachricht von den Gold-Bergwerken zu 'lll.i'll.i sammt einem Physikalischen Dticours über oen Ursprung und Wachsthum des Goldes. V^sts Verlangen, so ich hegte, die Gold,Verg« eHA wert« und zugleich neue Oerter und Gegenden ^N» zu sehen,belvog mich,denWeg nach V2lp2r2iil Rinne hinein stürzen, zu Abspühlung der Erde, welche sodann durch ein ausdrücklich dazu verfertigtes Loch hin, aus läuft. Das mit dem Quecksilber vermischte Gold nun sinktzu Boden, undbleibt, wegen seiner Schwere, liegen. Man mahlt des Tags ein (^axon, d. i- sünf und zwanzig Centner Ertz, und wann man ausgemalt len hat, wird dieser im tiefsten Ort des steinernen Troges befindliche Gold- und Quecksilber-Kuchen aufgehoben, in einen leinenen Bündel gethan, das Quecksilber joviel möglich herausgepreßt, folgende, um das noch zurück gebliebene vollends ausdämpfen und verrauchen zu lassen, zum Feuer gebracht, um ihm der Name Zapfen-Gold* (I'O enpißne) beygelegt. Das Gold nun von dem Quecksilber, wormit es noch vermischet, gänzlich zu entledigen, muß man dm Gold-Zapfen schmelzen, wornach sich das eigentliche Gewlchc und Güce äussert. Wettere mühsame Arbeit brauchts nicht. Die Schwere des Goldes, und seine geschwinde Amalgamißr- oder Vermischung mit dem Quecksilber macht, daß dle Schlacken oder die grobe Erde sofort davon weggeht- Diesen Vortheil haben die Gold-Ertz-Gräber für denen so mit dem Silber umgehen. Sie wissen alle Tage, was sie gewinnen, da jene es hingegen, wie an seinem Orte gedacht werden soll, manchmal erst nach em paar Monaten erfahren. Das Gold,U)ägen geschieht mit (Millanz. Ein Castillan ist der hundertste Theil eines Spanischen Pfunds. * Man hat kcin bequemer Wort, und das sich ju derwürlli< chen Gestalt solcher Gold-Klumpen, die auch wohl einem 3ucker.Hut einigermassen ähnlich, im TMschi» Wen tonne«. !4o Allerneueste Reise Pfunds. Ercheiletsichinachti'omm«, daßalsosechs Castillans und zwey 'lominez eine Unze ausmachen. Zu merken, daß nach Spanischem Gewichte 6 und ein halb pro Om weniger als nach unserm, dem Französischen, Münz-Gewichte heraus kömmt. Die Güte oder das Schrot des Goldes wird nach 'lymiarn oderHaracen abgenommen: Da dann das alletfeineste von 24 Karaten, und nicht höher ist. Dasjenige, was aus jetztgemeldten Gold-Gruben erbeutet wurde, war von 20 bls 21 Karaten. ^ Je nachdem die Grtz-Oänge gut und ergiebig, geben fünfzig Centner Ertz, oder jedes (üaxon 4 bis6Untzen Goldes- Wann man nur zwo Unzen gewinnt, jo bekömmt der Bergmann oder der Ertz-Pachter blos seine Unkosten wieder. Welcheseben nichts seltenes. Hingegen erholet er sich seines Schades auch nachdrücklich wleder, wann er re »che Gänge antrifft. Daün die Gold-Adern slnd unter allen Ertz-Gängen die aller un< «llclchejie. Man gräbt manchmal einer Ader nach, sie erweitert sich, sie wird schmäler, ja sie scheme sich gar zu verliehren, und dieses alles in einem kleinen Stück Erdreich. Dieser, (wann man ihn so nennen darf) wunderliche Eigensinn der Natur erhalt die Ertz-Grä-ber in der Hoffnung, einstens den Veucel, wie sie es nennen, oder gewisse so ergiebige Zipfel hinten an den Gängen zu finden, daß manchmalen em Mann auf einmal reich dadurch geworden. Wiewohl diese Ungleichheit sie auch öfters an den Bettelstab gebracht*. Daher kömnus/daß man nicht so oft emen reichenGold-^^<- 1 ^ '^ Berg- * H/r. XXXI. 6. Viele kommen zu Unfall um Golds willen, und verderben darüber lm chren Augen. nach dep Süd-See. 14« Bergwerker antrifft, als einen der nach Silber oder anderes Ertz gräbt, uneracht dasselbe von dem unreinen Gesteine heraus zu bringen so viele Unkosten nicht darauf gehen: wie wir nachmals anzeigen werden. Eben dieser Ursache wegen sind dieGold-Gewerken privilegiret, also daß man sie Schulden halber nicht angreiften darf, und dem König wird vom Golde nur der zwanzigste Theil bezahlt, welcher den Namen <2ovo von emer Pvi-vat-Person hat, deren der König von Spanien diese Gnade erwiesen: massen man vorher, wie noch jetzo vom Silber, den Fünften erlegen müssen. Die Gold-Adern, gleichwie auch alle andere Bergwerke, gehören demjenigen, der sie am ersten entdecket. Es kostet eine blosse an die Iustih-Kammer aufgesetzte Bittschrift, so w,rds einem zuerkannt. Man mlßt über dem Ertz-Gang achtzig Spanische Ellen, oder 246 Fuß in dle Länge, und 40 Schuh in die Breite für denjenigen dem es zuerkannt worden, der auch diesen Strich eignen Gefallens nimmt. Folgends misset man noch 80 Ellen, fürdenKünig; das ubnge bleibt alles für den ersten Angeber, in voriger Maasse, der dann damit anfangen kann was er selber will. Was dem König zugehöret, wird an den Meistbietenden, welcher nur zu einem unbekannten und ungewissen Reichthum Lust hat, vertauft. Uebrlgens erhalten diejenige, jo mit eignen Händen arbeiten wollen, von dem Eigenthümer gar leichte Meilen von ValparMo. Hleselbst hat man ick Jahr» 1710 viele Vrüche von allerhand Metallen, Gold,Sll< ber,Eisen,Bley, Kupfer und Zlnn entdeckt. Welches die Meynung vorgcdachtenScribentens übern Haufen wirft, als der da glaubt, es können sich diese Metallen alle nicht an einem Orte finden. Doch lehret die Erfahrung das Wldersptel/ massen man öfters in Einem Gesteine Gold und Silber beysammen anttlst. Dasl.2mp2Nßulsche Gold »st von 21 bis22Cai raten. Die Stuffen sind hart. Zwo Meilen davon aber im Gebürge ^icloin ist daS Gesteine weich unv leicht zu zerretben/und daeGold daselbst in emem so feinen Staub, daß das Auge nichts im geringsten merken tann. XVI. Capitel. Beschaffenheit des Landes/ dessen Gewächse, gtlchsang, u.d.g. Ml^aSnun im übrigenbieVeschaffenheicdesLan-UMl des und dessenGewachseüberhauptbetrilt,lst ^«i^ nicht zu läugnen, daß, uneracht das Land jehr zut und IlnllrelchenBergwttken v«sehen,die smwoh- K 3 «« 150 Allerneueste Relse «er dennoch überaus armselig leben, weil sie/ an statt in den Erz.Gruben zu arbeiten, sich bloß mit dem Leder, Unschlitc-gedörreten Fleisch Hanf-undHorn-Han» del behelfen. DerHanf kömmt aus denThalern,(2ulllot3.^cc)n. «eu2, von I.ißU3, I^imacke, und andern Orten mehr. Das Thal (HUll^oi'z liegt 9 Meilen Nord-Osten zum Norden von Valpargisso. Dieß ist eine der ersten Gegenden,wo sich dieSpanter Anfangs niedergelassen, und die ihren Eroberungen sich wlederse-hende Indianer angetroffen. Bon diesem Widerstand ist dieses Thal und der dadurch siieffende Sttohm (^ttl^^> wovon cnil^l den Rahmen hat, berühmt worden. Weil nund«erste Nahmen eines neuen Landes am meisten in Acht genommen werden, blieb dieler durch eine kleine Veränderung nachgehende diesem ganzen grossen Königreich, welches die Spamer ^Kil6, und wir andre LuropZeer unrecht Ckili nennen. (Besiehe den Spanischen Scribenten tterrcrH, Dec. Vll.lib. 1) Dleß ist ausser Zweifel der. eigentliche Ur-»sprung dieses Nahmens, welchen doch etllche Skribenten von einem Indianijchen Worte, sokalc bedeutet/ herleiten wollen, ungeacht sich diese Benennung zu einem so anmuthig-und temperirlen Lande gar schlecht schicket. Ohne uns weiter darein einzulassen, so hatte das Thal Huillata einen solchenUeberfiuß anGold^aß der General Lalclivi» dienlich erachtete, daselbst eine Bestuttg anzulegen,sowohl vor sich selber darinn sicher zu seyn, als auch die Indianer, die er zum Goldgraben nöthig hatte, im Zaun, zu halten. Allein die letztere machten sich deren durch eine jehr wohl ausgesonnene LlstMelster.. Einer unter ihnenbrachtennsteyseinen Ha« nach der Süd-See. 151 HafenvoUGold-Ttaub,bey denen zurBesahung dar" inn ltegendenSoldaten eine Neugierigkeit und Geitz z» «rwecken. Dieje stellten sich auch sämmtlich um diesen; kleinen Schah herum. Während sie mit einander di-sputiren, wieviel einjeder vor sein Antheil bekomme» solle, springt eine Parthey vonimt Pfeilen versehenen Indianern unvermuthet hervor ,und macht ihnen den Garaus. Hierauf schleiften sie das Fort,und wurde seit derZeit weder ein neues aufgebauct,noch ln dasigrn Goldgruben gearbeitet. Heut zu Tage ist an diesem Thal nichts besonderes als der fruchtbare Boden. Es steht elnDorsdarinn von ungefähr anderthalb hundert Weissen, und etwa zoo Indianern und Kletticbo5, deren ihre Handlung Horn, Hanfund Couw-N?erk, so man zur Betackelung undLadung der Spanische» Schiffe nach Valparaiso bringt, die es dann folgends nach <3all2o und andere Peruanische See-Havel» verführen. Sie machen diese Seile nur weiß,und pichen sie nicht mlt Theer,well sie keinen andern haben als der aus Xlexicouno<3u2/»yail zu ihnen kömmt, welcher aber denHanfverorennt,und bloß zumHolz amSchiff dienlich ist. Uebrigens ist die Eoene von lHuillotz an sich selber sehr lustig. Ich war gerade ln derFasten,wel-che in diesemLandeaufden Ansang des Herbstes fällt, da, und erblickte mlt Bergnüaenallerhand jchöne aus Luropa dahin verpflanzte Früchten, welche hteftldst trefilch gerathen,vsraus die pfersiche, von denen ganze kleine Wälder da stehen/ ohne daze man sie wartet vder sich andre Mühe giebt, als Bache aus. dem Fluß (Aülleum sie herzu leiten,weil es oen ganzenSommer Ylcht regnet. . DerFluß clulle wird sonsten auch ^lconczßna ge-nannl/ Iwett ef ane einem^hal gleiches Nahmens yer- K 4 kömmt, „« Allerneueste Relse kömmt, so wegen des daselbst ungemein häufig wachsenden Korns berühmt ist. Eben von daherund von der Gegend um 8ant^ßa', ^egen^orclillerazu, wird alles Korn bergeholet,uno von Vzlpalaisso nach Qallao^i-M2 und andere PeruamschePlätze verführet. Gewiß, wo man von dies« guten Beschaffenheit des Erdreichs, welches insgemein 60 bis 80 fällig trägt, nichts weiß, läst sichs unmöglich einbilden, wie in einem so wüst liegenden Lande/ darinn keine andere gebauete Felder als lnetlichenThälernvon io zu loMeilen, eine solche Menge Korn sowohl für die Einwohner als auch zur Aussuhr wachsen könne. gingen 3 O mit Korn beladene Schiffe ab, derenjedes svooraneßuez oderzoooMaul-ThlerS-Lasten ln-m haben mogte,wovon bey sechszig rausend Menschen ein ganzes Jahr essen könnten. Dieser übergrosien Ausfuhr uogeacht ist das Korn dennoch sehr wohlfeil. Die kanegue oder 15c) Pfund kostet etwa 18 bis 22 kealen. so y bis io Französis Livres betragen. Welches ein gar schlechleeGeld meinem solchenLande,wor« inn die kleinste Silber-Münze sünslehalb Französische Slüber ausmacht. Im übrigeu,well es 8 bis9 Monate im Jahr nicht regnet, kann der Boden auch nlcht überall, sondern nur an Orten wo Bäche sind, angebauet werden. Dem ungeacht sind die Berge vollGraß undPfian-zen, und unter denselben auch viele Gewürz und Arzney Nläuter. Unter den letztern ist bev den Einwohnern daS bekannteste die ^acninlagua oder das 6en. taurwm minus, (klein Tausend Gülden, Braut) welches mir aber blttrer vorkam, als das bey uns in Frankreich wächst, mithin mehr Salz in sich haben muß. nach der Süd-Sek l5^ muß. Wlrd für ein vorerefilchs Mittel wider das Fie« blrgerühmet. Vira Vicla ist eln< Art von Neliocnry. lum oder Immortelle, mit dessen Trank ein Kranzösk scher Wund-Arzt beym dreytägigem Fieber Wunder gethan. Man findet aucheine Gattung Slner-Vlar, cer, so denjenigen, die wir von 8ey6e aus der Turkey bekommen, ganz ähnlich. Well man nun»olcheLe> vantlsche Senet-Blätter in hiesigem kande nicht hat. Nehmen die Apothecker zu 8antjaßo dieses einheimische Gewächse,so die Indianer Unnoperlzuen nennen,unl> etwas kleiner als der im Lande wachsende ^a^teu. Baum ist. zlvaquilla, ausIndianllch^ulen, isteineStaude, deren Blätter em wenig nach Lalilicum riechen. Es steckt em herrlicher Balsam darinn zu denWunden, dessen ungemel»eWürkung wirzu^reczumaneinem Indianer/ »o einen sehr tief verwundeten Halß hatte, gesehen. Ich habe ihn auch an mir selber probiret. Die Blume »st lang, wle eine Aehre, weiß von Farbe, so sich auf Blvlbraun ziehet; und siehet w»e andre Kräuter die man unter die Hüllen-Gewächse zählet. Noch ein andereBäumleln,UHrtll<, genannt,so aber von dem thrill» aus I'ucuman unterschieden, wird gleichfalls für die Wunden gebraucht. Die Blüthe sieht wie die c^enitt» oder pfrimmen, mit ganz kleinen Alätlercheu,von starkem Geruch fast als Honlg. Es steckt so voll Balsam, daß es davon ganz kleoncht. r»yco lst eine Pflanze mittelmäßiger Höhe,mil sehr zerkerblen Blättern,hat einen startenGnuch wie faule Cltronen.Oekocht und getrunken treibte denSchwech, und »st sehr gut wider das Seitenstechen. Es wächjjt hierzu Lande auch eine Menge unechterRoßmarin von gltlchelWürtung. ,^ «5 l»,l. ,54- Allerneueste Reise e^m ist eine Gattung von Arrich / sehrstinkenb; mit einer gelben Blume, womit man den Grind ver« treiben kann. 11,0up3 lstein Strauch wie das Oleander Bäum, chen/Mit langen Aurora oder hoch Goldfarbigen Blumen, fastwieanderHohlwurz. r.^euillöe, ftihn im Kupfer vorstellet/ nennet ihn kapuntmm spicatum folü« acutiz. Aus den Blättern und der Rinde gehet «ine gelbe Milch,womit gewisse Krebs-Schäden geheilet werden. Uebrigens hält mans für giftig. Allein derSchaden kümmt so geschwinde nlcht,als er schreibt: Massen ichs in die Hand genommen, und daran gero« chen, ohne daß m«rs etwas gethan. D« in Spaniel« zn Zahnstüchern so bekannte LisnaZuez wachlen ln den Thälern um Valparaiso herum ganz dichte. Diese Pflanze sieht dem Fenchel jehr glelch. Hmllay ist em Baum, dessen Blätter einer grünen Eiche nicht unähnlich. D« Rinde gähret im Waffer tvie Seise, und machts reiner, um Wollenzeug desto besser zu waschen. Hmgegen wird dle Lelnwand oavon gelde. AlleIndianer bedienen sich derenzu chrenHaas tens und putzen den Kopf damit anstatt oes Kämmens. Manglaubt,die Haare färben sich davon lchwarz. Der Cocoz Gaum hat Blätter jchi« wle die Dat« tel'Bäume.Er trägt eineTraube oderBüschel von runs dendacos.dlt sogroß als eine kleineNuß und vollwell« ströhllchterSudstanz/sogutzuessen, slusderGegend Y^illota schlckt man deren nach l^ima, um si« m Zucker emzumachen, oder auch o« Kinder damit spiele» zu las-sen. Dle Fruch: steckt in etlichen Häuten. Dlejeni-gs/ so um dleSchaale herumist, glelcht einer grünen Nuß56 Allerneueste Relft die Indian« ^ißnan oder XVinnan nennen. Seine Blätter gleichen sehr vlel der äcacis. Die Frucht ist «ine Traube von kleinen rothen Beerleln, sastn>ie die Holländische Iohannis-Beere, ausser daß jene bey der Zeitigung schwarz werden. Der Geschmack ist wie Hfefter undKramets-Beere. Die Indianer machen «ine eben so gute und starke ckicln daraus, als Wein, ,a noch stärker. Das aufgelösete Gummi vieles Baums dient zum Purgiren. Man sammelt von diesem Baum Honig, und macht hingegen auch Eßig davon. Wann seine Rinde nur ein wenig geöfnet wird, so läuft eine Milch heraus, die, dem Vorgeben nach, den Staar in den Augen vertreibet. Aus dem Herz seiner Sprossen distilliret man ein Waffer,so das Gesicht erheitert und stärket. Endlich giebt seine Rinde, wann sie gesotten wird, eine sich aufs röthliche ziehende Caffee-Farbe,wormit die Fischer zu Valparaillo und cancan ihre Netze färben, damit dle Fische sie oe-stowmigerjehen sollen. _. Zu Auswerfung solcher Netze insMeer bedienen sich dleje Fischer statt der Schifte der sogenannten Lall«. D«s sind mit Luft angefüllte Säcke von See-Hunde-Fellen, und zw^rjo festgenähet, daß wann man glelch etwas ziemlich »chweres darauf legt, die Luft dennoch nicht herausgeht. Massen man deren zu Peru verfertiget, die bis dreyzehnhalb Centner oder funzig ärobe» «ragenkönnen. Die Art solches Nähens ist was besonderes. Sie stechen die zwo Häute mit elnerSchu-ster-Ahle oder einerGräte vonrejeßzllo durch,und ziehen durch jedes Loch ein Stücklet» Holz oder eineFllch-Gräte/ um welche sie dann oben und unten nasse Neh-Darme wickeln, daß der Luft aller Ausgang versperret Mlde. Dergleichen zween Balknen oder vorn spitzig un» !v,^ \C.ti>n VmtiztL . \I).<$tanpen über <& Ralfen. E.Xoeherturn aufbutr&t-. . F.J*tanierdi<:*.tfittt~ Gj&cWojfaufin satuUr. nach der Süd-Gee. 157 und hinten wette Sacke, (deren eigentliche Gestalt sich am deutlichsten aus dem Kupfer ersehen läst) binden sie vermittelst etlicher darüber hergelegten Stecken so zu, sammen,daß das Vürderehekviel näher bey einander als das hintere. Aufdieses Fahrzeug nun wagt sich ein Mensch mit einem ka^i yl>er Ruder, welches oben «nd unlenSchaufeln hat, aussWasser,und seht wohl, »ann ihm der Wind dlenllch,ein kleines Baumwollenes Seegel bey. Um aber je den Abgang der etwa herausdringenden oder schwachwerdendenkust zu ersehen, hat er vorn ein paar zugebundene Därme, durch die er aufden Nothfall, ftische Luft hineinblasen kann. Dergleichen Erfindungen sind in unserm alte» Welt-Tbeile eben nicht neue. Als älexanäer über den FkltzOxulundTalilliIsetztt/fuhreinTheil seiner Soldaten auf Säcken mit Stroh ausgestopft, öder deedeStrühme; und beymNiewnsmo in seinenBrie-fen steht vomkl«lcku5 er sey aus einerBockshaut übet einen Fluß entkommen. Der grosse Fischfang geschieht bey dONlüON, el-nen Flecken 2 Meilen Norden zum Osten von Valp»-«illo zu Wasser, woselbst eineBucht oder Anfuhrt,in welche sich der Fluß ^lconca^ua oder ^ille, so bey yuillotH hinläuft, ergieffet. Hieselbst hatS zwar einp Ankerstelle und guten Grund für grosse Schiffe, allein die S« gehet fast allezeit hohl. Man fangt allda (?or. dinoz, einen ln Spanien wohlbekanntenFisch, imglel-chen^oll« und kejeßallo,) so man dörret und nach 8antjaßo verschickt, welche Stadt aber auch ihre fll-sche Fische daher holet. ILasdiekejeßglloloderHahnen Fische anbettlst, haben sie ihrenNamen von lhrerGestalt,weilfieetwas HshntNkamm-MMlmeh« RüMWchesanstch !58 Allerneueste Relse haben, und dahero von den Oeolen oder inIndien gezeugten Spanier also genannt werden. Dle Franzosen nennens das Fräulein/oder auch den Elephanten/ wegen seines Rüssels, der hierim Kupfer erscheinet. Dasjemge/wo der Buchstaben ^ stehet, ist ein so harter hornener Stachel,daß er statt eineMhle zu Durth-stechung des auch trockensten Leders zu gebrauchen. In derRbeede vov Valparaisso sängt man gleichfalls einen Ueberfluß an allerhand guten Fischen: als kejereyez oder Hönigs mderaufderCüsteeinstellen: imgleichen neben andernauchelne Gattung,^ncko» oder Sardellen/ die bisweilen so häusig,daß man ganzeKürbe voll oben^ auf dem Wasser dayon abschöpfen kann. , . ^ ' ' Es welset sich in dem Kupferstich auch elne bewndre Art Brebse, dergleichen konäelct auf Griechisch !-«-tiz,kumpkiu, aber im i Buch, cap.^selner narurl. Historie/5auilk ^taria imLateinnennet,und deren Farben ungemein lebhaft und hüpsche waren.Dle zwo länglicht-runde Floß-Federn ä waren von dem schön« sten Blau, das man nur erblicken mag, und mitGold-farbigen kleinenFransen besetzt:dieFüsse 3 desgleichen. Die Scheeren <2 sahen auch so schön blau. 0 sind zwo durchsichtige Floß-Federn, k bedeutet die Augen, r sind wieder zwo grünliche Flossen, ebenfals mit lhren Fransen eingefaßt. DieSchaale sieht wie^uscu« und die Füsse (5 Fleischfarb/ weiß gebrähmt. Unterhalb Km Kopfsihm noch ftchsgehogene Füff Allerneueste Reise de wle an denCastanien-Bäumen, überzoqen ist. Die Dicke ist einen kleinen Fingers, die Länge 6 bis 7 Zoll, und mit 4 oder 5 Knoten oder Gelenkenabgetheilet,die gegen dem Schwänze zu kleiner werden, welcher Ochwanz.glei ch dem Kopf,lecht wie ein End an einem zerbrochenen Ast aussieht.Wann er seine 6 Füsse ausstreckt, und sie gegen den Kopf zusammen hält, mögte mans für Wurzeln, unddenKopffür einenabgebrochenen Stift oder Zapfen ansehen. Die C Kilienser nennen ihnpnlpo,und sagen,wann man jhn in der blos-senHand hatte,so werde sieäufeine kleine Weile starr, weiter aber thue es keinen Schaden. Woraus ich urtheile, es müsse diese elne Heuschrecke von eben der Gattung seyn als k. 6u I'ertre im Kupfer vorgestellt, und in seiner Historie der Antillischen lLilanden unterm Namen (^oq^rue beschrieben: ausser mil dem Unterschied, daß ich au ihm keinen in 2 Aeste gespaltenen Schwanz, noch die kleine an jeiner Oqüßrue bes findliche Nadelspihige Bühelgen wahrgenommen, Uebrjgens gedenkt er auch nichts von einer kleinen in dem kulpo vorhandenen Blase voll schwarzen Safts, woraus die schönste Dinte gemacht wird. Dem sey wle ihm wolle, so ist dieses sonder Zweifel die krum». »2 Vraülia, beym klar^rave, l^. Vll. p. 2sl. Wir fingen auch zu Vll!p«aillo zwo ybscheullche ganz haarlchteSpinnen/dergleichen der?2ter üui'er. II)^,von Luenoij 2ire5,seineBedienung zu lüaiiao anzutreten. Die Vestung schoß ihm zu Ehren sowohl bey der Ankunft als Abfahrt fünfmal. Alle Französische Sch'fte feureten 7 Canonen ab/ Ke Spanische aber so viel sie aufhalttn. ^ . ^ ^.^.^ Uebrigens war das Vornehmste, so aufden Schlften wraieng, dieses, daß man einen Bootsmann/ so sich gegen das öffentliche Verboth 12 Tage lang von dem Schiff abknmet, ssekielhol«, d. i. mit einem um den teib gebundenen Strick von der Seegel-Stange herab ins Waffer, unter dem Kiel des Schiffs durch und so auf der andern Seite wieder heraus gezogen. Den26Ian. wurde eben dergleichen Sttate an ei-«emandern, den man eines Diebstahls überwiesen, und Ven er auch ftlbst bekannt, vollzogen. Des andern Tags ließ man ihn durch die Spießruthen laufen/ welches ihm so wehe nichtthat/ als wann ervon allem Schists-Bolk, wie auf demMeer sonstgewühnlich, Streiche mit Stricken einnehmen müssen? Den 6ten besagten Monats calfaterte man das Gchlsi, d« KWia, welches leck war, doch well man kein Nergkhatte, mußte mans schlechtweg verpichen. Am Grünen-Donnerstag überreichten die Augusti-ller-Mönche dem Hrn. DucKelnQ den Schlüssel zum Sacrament-Häußchen in ihrer Kirche, worein man die Hostie des heiligen Grabes setzte. Dieß ist eine von den Mönchen listig erfundene Manier, sich der Unkosten, so sie sonst an solchem Tage zu machen hätten, zuentle-digen. Demnach thun sie einem Weltlichen die Ehre, daß er diesen Schlüssel 24 Stunden lang an einer breiten goldenen Borde am Halse hangen hat. Dankbarkeit und Wohlstands halber muß ein solcher «un nach der GüWSee. »6; dem Clostcr etliche Wachs-Kuchen verehren, die Mönche, wanns auch gleich in der Fasten undHMZen Woche, mit einer guten Mahlzeit bedenken/ und chuon über-dieß eine Verehrung geben. Des Abends rm.ftlbi-Zem Tage/ nachdem eine Predigt über dieSchmerzen und Berrübniß der Jungfrau Maria gehalten wor« den, stellte man die Abnehmuny Christi vom Creuye ^or, undzwar vermittelst eines Crucifixes, mit dem mal? eben so als mit einem Menschlichen Cörper umgehe» konnte. Wann die Naael/ die Dornen Crone/ nnd die übrige Paßions-Werkzeuge ausgezogen und abgenommen wurden, brachte sieder Kirchen-Diener einem schlvarz gekleideten Marien-Bild, weiches dieseDmge durch gewisse Kunstwerke in die Arme nahm, und eines nach dem andern küßte. Endlich als der hölzerne Heyland vom CreuH hembgenommen, legte man il>t» mit gefalteneu Händen und geradem Koplin ein präch-tigesBette auf schöne weisse mit Spitzen besetzte Leila-che, unter eine hüpsche Dammastene Decke. Um da5. Bette her war ein köstliches verguldetts Schnitzwer^ und ganz herum stunden Wachs-Lichter. In den mei<5 sten Peruanischen Kirchspielen und denen Kirchen der »armherziabeic werden der^lstchen Parade-Bette zu obgedachter Ceremonie, Lnüerro äodlkritto oder die VessräbnlßChristiHmmw, aufbehalten. InMchen» Aufputz trug man ihn bey brennenden Kerzen dlirch die Gassen. Verschiedene der Proceßion beywohnende Büßende waren ««t einem leinenen Sack, welcher an. den Hüften chm, verhüllet, und getffelten sich dermaW hart, daß man das BlM an dem entblößten Lheil her-abnsM sahe. Welches gewiß eine unnöthtge Ca-steyung, maffen man, nach des Heil. ^errulAni Lehre, set« Fletsch mcht so strenge zu züchtigen hat, daß eben ' LH Blue «65 Allerneueste Reise Blut darnach laufe. (Norton zeucht zu dem Ende den i Ver5desXIV.52p.desV.B.Mosean, da esheißt: Dhr sepd Hinder eures Gottes/ ibr sollt euch nichr Mahbstechen etc. Diese Gewohnheit war in Frank, teick ehmals zu einerMode geworden, durch das Parlament zu Paris aber imIahr i6oi dieöftentlicheGeiß-lungenfeyerlich verbothen. Ich habe mlr sagen lassen, man halte zu sanrjg^a eigene Tröster ums Geld, welche denen sich in die Wette geisselnden EinlM thun müssen. Doch gabs unter ihnen auch einige/ welche keine Lust hatten, ihre Haut also zu zerfleischen. Diese giengen neben der Leiche her mit einem dicken Stock hmten auf dem Halse, den sie an beeden Enden mit hart gebundenen Händen, in Gestalt eines Creuhe«, hielten. Weil sie nun wegenungleichen Gewichtes bald auf die rechte, bald auf die linke Seite taumelten, mußte man ihnen je und je unter die Aerme greiffen, und wieder zu gleichem Gewichte helfen. Die meiste von diesen letztern waren Weibs-Personen, und weil die Proceßion ein wenig zu lange währete, sanken sie, der Hülfe ungeacht, unter der Last zu Boden/ also daß wansieloßbindenmuste. Die ganze Nacht hindurch schössen die Schift« auf derRheede alle/Minuten ein Stück ch, bis des andern Tags, da dieCeremonie der Begräbnis Christiein Ende nahm. Nachdem die kkrig calfatert (ausgebessert und die Bretter-Fugen von neuem nmSchift-Pech verstrichen) worden, stellte man sich an, als sollte sie nach Peru see-geln, um nurzu sehen, ob sich die Spanier nicht zu ErHandlung unsrer Waaren verstehen möchten. Allein He bothen kaum den ordinairenWehrtzuPeruan, daß M alft ganzer s Monate zu Valparaiso liegen geblieben, nach der Süd-See. i6s ben/ ohneetwas zu verkaufen, als einige Kleinigkeiten, M die uns nöthige Lebens-Mttteln dagegen einzuhandeln. Unsre Hoffnung stund immer auf eine baldige Zeitung vom Frieden in Lur0pa;'Wann dann Hernach keine Schiffe mehr aus Frankreich kämen, könnten wir die Handlung wieder auf einen guten Fuß setzen, und uns dieses, daß wir die letzte in der Süd-See, ansehnlich zu nütze machen. In dieser eiteln Einbildung errichteten die Capitains, Qar623, Larras und leLrun unter sich einen Vergleich auf ) Monate, Kraft dessen sie sich bey Strafe von 50000 Rthlr. verbunden, keine Waaren änderst als in dem von ihnen abgeredeten Preiß wegzugeben. Allein alle diese Anstalten vermochten die Spanische Kaufleute doch nicht auf einenandern Sinn zu bringen. , ^. Endlich als der Winter begynnte dieNordliche Wm-dewiederzubringen, fühleten wir eines Tages, wieun-gestühm das Meer aufder Rheede dadurchwürde,wmm sie auch gleich nur mäßig weheten. Hieraus schlössen wir, wie es bey schweren Stürmen seyn müste, hielten demnach nicht vor rathsam, da zu bleiben, und uns selber in Gefahr zu begeben. XVII. Capitel ^ Abreise aus der Rheede Valparaiso. Beschrelbung der Bay (^0(^lML0 und der darinn befindlichen Stadt FLKLN^. Anmuthige 5iman0n der letztern. Han-dellchaft auf der Cüfte. Besondre Erd-Ge-tvllchseu.s.m. ^ ^ 166 Allerneueste Nelse ____ MLM seegelten wir den 11 May 171 z von Vglpa-)HM rgiilo ab, den Winter zu (^o^mm^o, woselbst l^M man vor all^n Winden Diefrische Kühlung aus dem Süden, mit deren wir zur Rheede hinaus gelaufen, daurete nur 24 Stunde,?. Gleich darauf übttßel uns der Nord-Wind mit solcher Heftigke^ daß wir einen Tag in dichm Meer, das sonst das ?aci6cum oder Friedlick«: genannt wird, die Seeget einnehmen,und mlt dem Schift ganzer 8 Stunden treiben musten, wobey die See sehr hohl gieng, und die dunkle Luft mit Donnern und Blitzen vermischt war: Weiches letztere wlder?.0u2l1ie zu merken, als derdavorgiebt, daß dergleichen in(Mrniemalszu ho-z-en. Doch wurds das Wetter ordentlich alle Nacht Zellnder, ja ^ast stille. Daß wir also mit dieser Ueberfahrt, diemansonstm24Stunden verrichttt, ganzer y Tage zugebracht. Endlick uls der Ä'ind wieder genanut, und einer niedrigen Land-SM, welche die Spamer la LenFua cle V^cca heis-sen, und diese Bayaut der Westlichen Seite bestl)leust, erkennn kann. , ., Das Landauf derCüste, uueracht es eben mchtall-zu niedrig, scheinet dennoch 25 bls ZO Meile» von der hohen See heraus nicht anders, als ob es ganz unter Wasser stünde, wahrend man oben drüber hvhe allezeit mitSchneebedeckteBerge erblicket. Wclchesgewiß «me handgreifliche Würkung verkünd- des Meers ist, die sich in einem so kleinen Bezlrk dennoch so stark sehen last. Sobald man in die Bay I'onZO)? hinein, ist man nm noch 8 Meilen von ^oyuimbogegen Süden, Man hat nach der Süd-See. 167 hat sich dichte an Land zu halten, um derGnfahrt in die^ Bay nicht zu verfehlen, und über den Wind, welcher^ ausgenommen im Winter, allezeit Südlich und Süd-Westlich ist, zu kommen. Ehemandahingelanget,fin-det man ein Viertel Meile über dem Wind dle Oefnung einer kleinen Bucht oderAnfuhrt,la^iL^^V^^^ genannt, etwa 2 Anker-Touwen breit. Folgends er-bllckt man untern Wind) oder 4 Klippen, deren erste? und dem hoken Meer am nächsten, ?axarc» nwno genannt, ein Drittel einer Meile Norden zum Norden vonderSpitze la'wk'l^^) auf dem festenLande zur Rechten ist, als von deren der See-Haven (^on» ^ulmbo von dieser Seite her beschlossen wird. Gegen Süden dieser ersten Klippe, welche unterm 29 Grad 55 Minuten liegt, ist ein etwas kleineres Felsen-Eiland, zwischen welchem und dem festen Lande eine 17Klafter tiefe aber sehr enge Durchfahrt,, durch welche etliche Französische Schiffe unbedachtsamer Weise geseegelt: da sie doch durch dle Bay, welche sogar vornen bey drittehalb ganze Mellen breit ist, ohne alle Gefahr hinein kommen können. Man thut wegen der immerzu aus Süden und Süd, Westen wehenden Winden wohl, sich nahe an die Erd-Spltze, auf der rechten Sette des Schiffes zuhalten, und ganz hart am paxaro mnno, welcher einer Cha-louppen-Langeganzsicherist, hinzufahren, damit man Mlt weniger« Wenden und Laviren die gute Ancker-Stelle oder den sogenanntenkorro^eines halben Schifs-Seils-Länge vom Lande gegen Westen, erreiche. Hier «egt man auf 6 bis 7 Faden tieft schwarzen Sand-Grund, beyeinem lo bis 12 Schuh langen, und 5 bis 6 Fußhoch über das Waffer hervorragenden Stein, welchereiner Schildkröte gleichet, und daher auch au.f L 4 Spa- 16z Allerneueste Reise Spanisch immFa heisset- Die Schifte liegen vor allen Winden sicher, wann sie die Spitze desSchildkrö, ten-Felsen auf der linken und das feste Land auf der rechten haben; also daß man allenthalben Land siehet und keiner Erhebung des Meeres inne wird. Doch können sich nur 25 bis ZOSchlffe dieses Vortheils be-dienen/ und ob die Bay gleich groß und überall guter Anker-Grund ist, liegt man doch nirgends so bequem und ruhig; mästen gegen der Stadt zu weniger Wasser und mehr Gefahr vor den, Winden als im korw oder Haven. ^ - Wann einen im Aus- oder Einseegeln eine Wind-Stille überfällt, muß erjanichtbeydemkaxaro ninno auf 40 oder 45 Klastter das Anker fallen lassen, well der Grund voll Klippen, welche die Touwen zerschney-den, und wo die Anker auch dermaßen einHauen, daß man sie mit kem sogenannten An<5er-Reep (oder an dem Anker-Creutz beseitigten Sell) nicht wieder herauf winden kann. ^e 3t/ und ob mans gleich schöpft wann das Meer niedrig und abgelaufen, schmeckte doch immerzu noch ein wenig salzia und widerwärtig, thut aber sonst an der Gesundheit keinen Schaden. Der andre Mangel ist dieser, daß kein ander Brennholz vorhanden als einiges Buschwerk, womit man aher blos den Pack-Ofen ein-heHen kaun: Man begebe sich dann weit ins Thal hin« ein, welches 3 Meilen vom?«rr entfernet. 5 Ü Zum dritten Fehler möchte man dieses zählen, daß man 2 Meilen weit zu Lande von der Stadt liegt, und zu Wasser nicht anlanden kann, weil es an dem Ufer sehr hohl gehet. . - L 5 cher r,ni!lie setzt sie untern 29 Gr. 54 Min. 10 Sec. der Süder« Breite, und den 7 3 Gr. 3 5 Min. 45 See. der Westlichen » _ Länge. l7O Allerneueste Neise cher fast allzeit so niedrig, daß man durchwaten kann, wovon die Stadt ihr jüffes Wass'r nimmt, und die her, umliegende Wiesen befeuchtet werden, nachdem er zwischen den Bergen heraus gerieselt, und unterwegens manch schönes und ganz leicht anzubauendes Thal fruchtbar gemacht. «/ ?orer Lalckvia, welcher dieses hüpsche Lager im Iaht 15^4 zu Erbauung einer Stadt, die chm aus dem Durchweg von (Hili nach Peru zu emem sichern Ort dienen sollte, ausersehen, gab lhr wegen der herrlichen Luft den Namen äerena oder die ^^ters, nach seinem eignen Baterlande, welcher Name ihr auch mehr äls einem Ort auf der Welt zukömmt: Gestalten der Hlmmel Hieselbst allezeit angenehm und heiter ist. Dlejes Liwd sOtuet amwch dle Hnmuch der güldenen Zelt beybehalten zu haben: oer Winter Mutcht strenge: diezcharfe NordenWin« de wehen daselbst memalen: dle Somnler-Hthe wlro durch sanfte küstletn um dte Mlt-tags-Zett abgekühlet: und lst allo das ganze Jahr nichts anders als elne glüallcheVerblN' dung des Frühlings mtt dem Herbst, wrlche wlt einander zu regieren/ unb die Blumen Mlt den Früchten zu verknüpfen scheme«. Also daß man mit weit größrer Wahrheit davon sagen kann, was weyland VirMug von emer gewissen Land-sihaft in Italien ((-eorFic. 1.2.) gesungen: ^r rapiäee "li^rez abluM) öe lXV2 l^eonmn Den nach der Süd-See. i7i " Den letzten Lobspruch, daß nemlich keine reissende und qlffciqe Thiere darinnen jeyen, belangend, gebühret solcher, nach Ausstige der Elnwohner, dem ganzen Königreich ^Kili) allwo man das gauze Jahr hindurch auf freyem Felde ohne Gefahr der Bergifftung schlafen kann. Doch habe ich,was auch ?. Ouaile dagegen vorgiebt, Hröccn/ zu(Honceprion, Schlanqel, undunge-heüre Spinnen zu V2ipgr2ill0,und dann weij^: Scor-plo"«:n zu O^uimko gesehen. Vielleicht aber mag alles dieses Ungeziefer andrer Natur als das Europäijche seyn; massen kein Exempel vorhanden, daß jemals eilt. Mensch davon beschädigt worden. Natur dem Ort gegönneten Vortheilen sehr wohl überein. Die Gassen sindallesammt vollkommen gerade, in gleicher Schnur von einem Ende zum andern, wie z« Lanrjgo o, und zwar nach den vier Haupt-Gegenden des HlMmels, Morgen, Abend, Mittag und Mitternacht. Die aus solchen Gassen bestehende Stadt-Btertel sin> nach gleicher Maasse, und bey jedem ein Bach. Allem weil nur wenig Einwohner vorhanden, die Strassen nicht gepflastert und unsauber, die Häuser unansehnlich und von blofferErde gebauet, und mit blossem Stroh gedeckt, siehts einem Felde fast ähnlich, und die Gasse« lassen als Garten-Alleen: Wie sie dann würkllch auf beeden Seiten mitFeyqtn-Ocl- Pomeranzen Palms undandern einen dicken sehr angenehmen Schatten er^ theilenden Daumen besetzt. Der vornehmste Theil der Stadt bestehet aus zween Markten und sechs Güstern: von Iacc,dmern/ Au-gultmcln, Francljccmern/ von Brüdern der varm-Herzigkeit und I pueä, ^näacoU, Qmanöcc. woher man sovlel Rorn bekömmt, daß man 4 bis 5 Schifte von ungefähr 400 Tonnen beladen, nach l^ma schicken kann. Aus solchen Thälern geht auch viel Wem und Oel/ welches letztere fitz nach der Süd-See. ,?z für das Beste auf der ganzen Cüste gehalten wird, nach sanrjgAo. Aus diesen drey Gewächsen und etwas wenigem an Häucen/ Unschlitr und geoörretem Fleisch bestehetallhierdieganze Handlung, und die Einwohnet sind arm wegen ihrer Fuullenzerey sowohlals dem Mangel genügsamer Indianer, die für sieavbeiteten: massea dieses Landeines der reichsten an allerhand Metallen im ganzen Königreich ist. ^ u: - . tt^c ez6em grienn rivo8 NNZ^uemeraila Oftenäir, venis arque auro plurlmg iiuxir. Virß. Des Winters, wann etwas häufiger Regen fällt, findet man schier in allen von den Bergen herab fliesten-den Bächen Gold, und könnte dessen das ganze Jahr hindurch habhaft werden, wanns nur allezeit regnete, Neun bis zehen Meilen Ostlich von der Stadt sind die ^nHacoliische Waschwerke, worinn das Gold 2) Karate halt. Man arbeitet daselbst allezeit mit grossem Profit, wanns am Waffer nicht fehlt. Die Einwohner schwören, das Erdreich zeuge daselbst fort und fort Gold, weil, wann mans schon einmal gewaschen, et-liche6o oder zoIahre hernach sich doch fast eben so viel Gold wieder/ als vorher, finde. In eben dem Thak sind, nebenden Waschwerken, auf denGebürgeneine so grosse Menge Gold- und auch Sllber-Adern, daß man, wie ich von dem Gouverneur zu d^uimbo vernommen, über 40000 Menschen dabey zu thun Zebea könnte. Es sind etliche daselbst zu erbauende Mühlen im Anschlag, allein es mangelt an slrbeits-Leuten und Handwerkern. In der Gegend doquimbo, 2 Meilen gegen Nord-Osten, sindauch sehr häufigeHupser lNlnen. Man gräbt schon lange in einem Gang, woraus tast die ganze Cüste v,n CM und k«ru ihr Küchen-VerÜthe bekömmt? 174 Allerneuesse Neise_______ kömmt: Wiewohl man weniger Kupferne als Silberne und lrrdene Geschirre braucht.' Für das Kupfer in Vaten werden dem Centner nach acht Spanische Thaler bezahlet, welches in/Ansehung des Wchrts des Silbers imLande nur eine kleine Summe ist. DieIesui-Ken haben noch einen Ertz-Gang 5 Meilen gegen Norden.der Stadt in einem Berge 3erro Veras genannt, zvelcher hoch und einem Zucker-Hut ähnlich, also daß man ihn zu einem Merkzeichen beym Einlaufen in den Haven gebraucht. > Noch gubts unzahlig andre, die man aber, wegen Mangel des Verkaufs, liegenläßt. Dem Vernehmen nach werden auch LtjemundHuecks sttber.Hdern daselbst angetroffen. ' .7 Hier muß ich ein und andrer Besonderheiten des Landes, die lch von. demOuardian der Franciscaner zu (^o-^uiml)0lerfahren,Meldung thun. Die erste ist,daß io Mellen gegenMlttag der Stadt ein schwarzlichter Stein zu sehen, aus welchem, alle Monat nur einmal, eins Quelle springt, und zwar aus einer Oeftnung die einem Menschlichen Gliede gleichet, und dieses Wasser macht aufoem Stein einen weissen Strich. Dle zweyte lst, daß bey^a-ienda ae kIVKrhuelg, <6 Mellen gegen Morgen der Stadt ein grauer Stein ganz eben als ein Tisch, vorhanden, auf welchem ein «Schild und He.m von rother Farbe vollkommen gut gezeichnet, welche Farbe auch sehr tief in den Stein hinein ^ehet, den man eben deswegen, um es zu sehen, ent-zwey geschlagen. D« dritte ist, daß in einem Thal ein kleiner ebner Platz, aufwelchem, wann man einschlafe, man beym Erwachen ganz geschwollen: welches hingegen nur etliche Schritte davon nicht geschehe. . , i MljlVlfHa.M ponCoyuuybo keinHqtidels-Ort ftp _____ nach der Süd-Gee. ,75 für Europäische Waaren, als deren man des Jahrs für mehr nlchtalsetwa 12 bls i5OGra genannt. Diese zieht man auf den Dächern der Häuser, und macht ein herrliches Con-fttt daraus. Es wachst in dieser Gegend eine Menge /Ußzrrovg, emeArt i^amannoe"/ mit einer sehr her-zichten Bohne, deren trockene Schelfe und Kern, gesto<-senundln Wasser gelegt, eine recht schöne Dinte zum lWiKtl geh^, Mt^ss y«f tM WML Kttpftf-Waffel z?6 Allerneuste Reise darein kömmt. Man nennets auch I'arg, wegen sei> 4»er Gleichheit mit der Hülfe dieser Pflanze, ob es gleich in der Tbat davon einigernlasscn unterschieden. " Allmählich wird man in dieser Gegend emes Baums gewahr, welcher in dem übrigen ganzen <ÜIM nirgends, ftnst aber in ?eru allein wächst. Man nennet ihn I^u-cumo. Sein Laub gleichet em wenig den Pomeranzen und k'ioripnnälo, seine Frucht auch sehr der Birn worinn des letztern Gewächses Saamel>steckt: Wann dle Hrucht zeltig, ist die Schelfe etwas gelbliche, das Fleisch aber noch gelber, und von Gelchmack und Wesen meistens als em frisch gemachter Käß. In der Mitte liegt «in Kern, der Farbe, wie auch dem haarichten und fiei-schichten Wesen nach, einer Castanie durchaus ähnlich^ nur daß er bitter, und zu nichts nutze ist. > - Gegen (^orMera näher hm findet matt in den Thü> lern eine Pflanze, welche, wann sie erst ausgeschossen und noch ganz jung, wie ein Salat eßbar ist, sobald sie aber etwas stärker und grösser gewachsen, denen Pferden zu einem so gewaltigen Gifte wird, daß sie gleich nachdem sie davon gefressen, erblinden, geschwollen, und «gar kurzerZeit zerbersten. ' XVIII. Capitel. Aufbruch von coquimbo. Der Hu^ tkor begtedt sich aus ein ander Schiff. Die BayHV^co. 1!^as schlechte Ansehen, daß der Capitain vuckeno ^HA dle Waaren m dem von ihm verlangten Preise '^zN absetzen würde,sammt seinem Entschluß so lange juwalten, bis der Fnede m Suropa sowohl nts West-' Indien Indien abg-kündlgt wäre^ um der lehle aus der Cüste zu seyn, in lüsser Hoffnung, es würden sodann keine Schiffe mehr aus Frankreich Hieher kommen dörfen; bewogen mich dahin zu segeln, nicht länger als My Jahre, welche der König mir zu dieser Reise allognä-dlgst bewilligtt,auszubleiben,zumalen ich gewiß wüste daß der 8t. lolepk, auf welchem ich mich bisher befunden, zum wenigsten noch ein paar Jahre auf der Cüste und zu ver Heimreise vonnölhen hatte. Demnach begab ich mich auf ein SpanischesSchif, leluMarialolepkgenanntMt Korn nach^gNao unter von Antonio Hl^kKON geladen, um etwa einige Französische Schiffe, so ihr Gewerbe schon verrichtet, und wieder aufdem Rückweg nach Hause begriffen, anzutreffen. Die Gelegenheit schickte sich sehr wohl, weil wir in denen befahrenen und bewohntell See,Hävell/ kuerto« intermeäios genannt, einjpres chen solten. Den zoMaygingen wir unterSeegel,um aus der Coquimbo Bay hinauszu laufen. Allein als uns draussen eine Windstille überfallen, rlß der Vtrohm uns wieder hinem,und wir kamen dem l'2x«o ninn« gegen Ost Süd-Osten auf 17 Klafter tiefvor Anker. Des andern Tages gings uns wieder so, und wir liessen den Anker von neuem fallen. Es ist eben nicht zum leichtesten,aus dieserBay hinauszukommen, man gehe dann zu Seegel mit einem guteni'erlgl oder Landwind, welcher gewöhnlich nur von Mitternacht an bis oesMorgens wehet.Man hat sich wohl vorzusehen,2ussen vor derOefnunq oder dem Mund der Bay von keinerWindstille ergriffen zu wer-den/ weil die nach dem Norden laufende Slröhme die Schiff« zwischen die e«x»ro5 Eiland« unddasfeste M tany l?z AllerneuesteRelse kand jenseits der Erd-Spihe der i'Ke-ltiner verschlagen. Gedachte Eilande liegen 7 bls 8 Meilen Nord-West dem Compaß,oder Nord-Westen zum Norden der Weltkugel, gegen der Spitze i'ortußa zu rechnen. Man könnte sich zwar mit einem guten Wwd durch, bringen,weil würkllch eine Durchfahrt dazwischen ist 3 allein nebendem daß sie gefährlich u. wenig gebraucht lvlrd, schlagen die Hochftuthen allzuhart an diese Eilande, an welchen etliche Spanische Schifte zu Grun-ibe gegangen. Wann demnach der i'erral oder vom Lande abstehendeWind nicht stark genug noch beständig, muß man nicht hinausseegeln als mit dem Tag-Lujtgen aus Süd-Süd-Westen, und etliche Meilen Nest-Nord-Westlich See-einwerts stechen, mithin Zieh von diesen Eilandenenllernen, welche die Spanische Steuerleute bey stillem Wetter als eine Klippe «neiden: um so vitl mehr, weil man der rechtenGezeiten der Ebbe und Fluth allda nicht kündig. Doch hege ich von dem innern der Bay andere Gedanken, und ver« meyne beobachtet zu haben, daß die Verzögerung der Hochfiuth nicht daher käme, daß der Mond über den Mittagscirkel schritte, sondern vielleicht vom dritten ^heil/oder von einer Viertelstunde. Für gewiß gebe lch hierinne nichts aus; maaffen eine dergleichen Anwelkung, wann sie in allen Stücken deutlich und richtig seyn solle, viele Monate erforderte. Endlich liefen wir den 7 ^umi des Morgens um vier Uhr mit Ostlichen Winden hinaus. Um den Mittag yahm ich die Höhe dem kaxaro mnno gegen Weste«/ und besand29Brad55Minuten,wie ichschon vorher angezeigt. Nachdem sich der S«-Wind des Abends eingestellt, fuhren wir m der Nacht bey der Insul c»0k05 hin.. Sieljegt »emn el«««4 Milenge- nach der Süd-See. 579 gen Norden, und wir bildeten uns gar ejn,sie imDun-keln gesehen zu haben. Des andern Morgens trüb befanden wir uns 4 Meilen NordenzumWestenderInsul^N^I^^^, welche vermittelst einer mit demNordlichenWmd vow der Eee bedeckten Sandbank an das feste Landftöst. Sie liegt 4 Meilen von der Insul 6Kolo5, und 16« Meilen von der Spitze ^ottu^a, ist fast ganz plalt,uny nur kleine. Bier oder fünf Meilen weiter gegen Norden zeigte man mir einen weiffen Flecken bey einer Tieft/ VLl^^., des grossen Markt. Fleckens C0?l^?0 und de5 daherum befindlichen häufigen Gold'Uttd andern Erz-Gruben. Besondre Thiere, in deren Leckern der Be-zoar-Gtein gefunden wird. Ungeheure Wüste. Lächerliche Andacht / um guten Wind zu bekommen. Ver Haven (NLi< 1^. samt dem dabey liegenden Dorfe. Weg von dem letztem nach den berühmtenBerg-werken I.M5 und roiNA. Pernani-sche Löwen. Das Eiland I^ViclV^. Dle c-V^^^Erdeu.s.m. V^ienstags den 13 liefen wir aus dem sogenannten LZA Engelländer-Haven hinaus/ Willens unsern ^2B Anker lm Haven c^DLN^ fallen zu lassen, als welcher durch eine Erd-Spitze davon abgeschieden ist, vorderen emeBrandung oder langer feuchter Grund, woran wir einen Pistol-Schuß weit hinfuhren, und so immerzu längs dem Lande am Steuer-BoordoderaufderrechlenSeitedesSchiffs/woganz keme Klippen, jondern Waffer genug/fortrückten, um über den Wmd, und also ohne Lavieren oder öfters wenden, vor Anker zu kommen. Wir liessen sie auch nut dieser Wendung auf lo Faden tlef fallen, dem am SteuwBoord am weitesten yeraueragendenLand ge« gen Süd,Osten zum Osten,also daß w,r dleNordliche niedllge Erd-Spitze lm Norden zum Osten drey Meilen von uns hatl«n.H«r schifften wtt das wenigeKorn, / M 3 ft ,82 Allerneueste Reise s? wlr für die Stadt dopiapo eingenommen hatten, aus, und luden dagegen den auf unsre Ankunft schon ans Gestade gebrachten Schwefel wieder em. In diesem Haven liegen die Schiffe vor allen Südlichen Wmden sicherem Winter aber soll,uneracht die NoroemWinde unter dieser Breite kelne Macht mehr haben/dasMeer dennoch sehr ausschwellen.Er ist zwar der nächste an^opi2po,wlrd aber wenig befahren,weil keine Nothdursl daselbst zu haben. Das Holz,st h»er sehr rahr,und man muß es 5 bis 6Milen im Thal hin-en,liege wanmchWzMM »27 Wer ane Land will, muß zwischen Steinen auSstei« gen, welche einen engen Paß oder Fahrt gegen Süden machen, in welchem auch die Chaloupen allein ohne Gefahr anlanden mögen. Das Dorsc!0ül^ bestehet aus etwa fünfzig Indianischen von See,Hund,Häuten verfertigten Häu-fern. Weil der Boden unfruchtbar, nähren sie sich ge-wohnlich mit Fischen, ein wenig Mahiz oder Indianischen Korn, und rapnoder Erdäpfeln, die manihne» von ^tacama für ihre Fische bringt. In dem Dorfe ist nichtsalseinschmalerStrich etwas jalzigtenWaffer^, und statt allen Gehölzes stehen 4 Palm-und 2 Felgen-Bäume da, welche zum Zeichen der Anker-Stelle dle-nen können. Für das Bieh wächst nirgends Graß, und man muß die IndianischeHämmel m eine wassrig-ttTieftgegenderHühedesBerges antreiben, woste Hier und dar «inen Halm zu fressen finden. - Well dieser See-Haven an allen Dingen Mang« hat, wird er niemals besucht auss« von Franzosen, welche, um dieKaufleute an sich zu ziehen, die bey den Bergwerken am nechsten gelegene und hingegen von denen Königl-SpanischenBedlenten am weitesten entfernte Gegenden autgesucht, damit es mit der Kaufmannschaft und der Ausfuhr des Silbers und anderer Waaren desto bequemer zuginge. D)tser Ort ist all» der nächste an I^ipe« und koto6, welches letztere doch über 1 c>c> Meilen davon, und zwar tn emem öden Lan-de,uno wohln folgender Weg ist. Man muß nemllch Von dobija aus die erste Reise 22 Meilen weitohne WlchWaffer undBrenn-Holz thun/ btSmananden kleinen Fluß CKacan« kömmt/ dessen Wasser jedoch gleichfalls sehr salzigt. , MonyarsiftywiM7M!m/WzuMsolchem ,zz Allerneueste Reist _____^ Wasser; massen es der vorige Sttohm, ausser daß« hier einen andernNuhmen hat. Endlich brauchls noch y Mellen bls ^l^l^eln von lo oder 12 Indianern bewohntes Dorf. Zwd Meilen ehe man dahin fanget, k^ Sehölze von ^lß»rrovo«, so eine Gattung Tama- "°Von^2l,ma bis dNwCNIU oder Nieder.^ta. nma find 6 Meilen. Dies ist ein Dorf von 8 oder lo Indianischen Wohnungen, 17 Meilen von Ober-ätgcam» gegen Mlttag. Indiestm hat der Colreg». «lorvoncobijaselnenAufenthätt. Bonckmcnm nachl.api5mögens yoMellenstyn, die man in 7 oder 8Tagen zurücke legen kann,ohn< eine Wohnung anzutreffen/ und der Weg geht 12 Mmm über ein Gebürgt/sonder Wald und Waffer. l.IPL8lst ein grosses Bergwerk/ (älNento 6e M. n«,) aus welchem lange Zeit viel Silber gehoben worden. Es gehen daselbst allezeit z Puch-Mühlen/ohne diejenige bey den kleinernErz-Gluden dasiger Gegend, als Llcala. ^czueßua und 8ant cknlioval, in welche« Oertern deren auch Sechft vorhanden. Ll?e5 wud in zwey The,le abgethe,let,deren eines zum wenigsten eine halbe viertel Meile von dem andern entlegen. Cmes nennet man eigentlich l.ip«, das andere aber>-uzi<. CO. In diesen beeden Oertern,wenn diejenige Leute, so unten am Hügel in den S'lbergruben aroetten, dar-zu gerechnet weroen/mögen etwa 800 Personen allerhand Gattung leben. Gedachter Hügel lst nutten zw». schen Quaico und l.ipc5. von Erz-Gruben ganz durchlöchert,, wolunterelne jo tlef/ daß manlgar bls auf den Fuß oes Felsen oder Erz-Gesteines geko mm«n, unter wel- nachderSüd-See. 189 welchem Sand und Wasser war, und der von den Spaniern deswegen die kntipoä« genannt wurde. Bon I.ipe5 nach pot oll finds beyläufig 7OMellen> die man in 6 oder 8 Tagen ablegen kann. Auf dem ganzen Weg sind über ein paar Indianische Hütten nicht anzutreffen. ro^Oiil nun ist die wegen der vormals daher gebrachten unsäglichen Schätzen, deren mannochjetzo aus dem Gebürge, an dessen Fuß sie erbauet, nicht wenig holet, in der ganzmWelt so berühmteSladt.Man zehlet allda über 60000 Indianer und looooSpa-nier oder rveisse. Auf Königlichen Befehl müssen die' benachbarte Kirchspiele jährlich eine gewisse Anzahl Indianer, in den Bergwerken zu arbeiten, dahin senden. Man nennets K bjita.Die dolreßläo« schicken fie recht am Frohnlelchnams-Feste fort. Die meisten nehmen ihre Weiber und Kinder mit, die aber gewiß mit weinenden Augen und sehr ungerne darankommen.. Dem ungeacht giebts unter ihnen viele, welche, wann dafIahr ihrerSchuldigkeit um ist,ihrer Wohnungen vergessen, und zu kotoli zu bleiben gewöhnen. Dahereben diese Stadt sovolkreichist. Die Erz-Gruben sind im Preise sehr gefallen, und dieMünze präget nicht den viertenBheil mehr von dem was sie vor Jahren an Gelde geschlagen. Ehemals stunden beyi 20'Mhlen da: jeho aber sinds nicht über 40/ und hat öfters nur die Helfte davon Arbeit. ^ Man beschreibet diesen Ort so kalt, daß weiland die; panische Weiber daselbst keine Kinder gebühren, noch aufbringen konnten, sondern2obis zvMeilmdavon zlehen musten, um mit ihren zarten Ehepfianzen nicht vorFrostzusterben. AlleinheutlgesTags halten den«,, «ochchmttttch^alldgih^ Wochen-Nette, »ieselh«' l9o Allerneueste Peise re Zärtlichkeit legte man als eine Strafe vom Himmel aus, weil die Indianerinnen von solchem Ungemach nichts wissen. Was sonsten noch mehr Besonderheiten dieser Stadt sindMen sich in verschiedenen Reise-Beschreibungtn lesen. . -.. . Nachdem wir bey siobi^ voruber,versielen wlr unterm 21 Gr. in eine Wind,Stv und Schwarzen bewohnt, welche daselbst Q VzNä. graben müssen. Di« ist eine gelblichte Erde, so man für s.v.Bogel-Dreck hält, weil neben deme, daß sie nach See-Raben stinkt/ auch sehr tief hinein in dieser Erde Vogel-Federn gefunden worden. Nichts desto-weniger läßt sichs schwer begreifen, wie ein so grosser Haufen davon zusammen gekommen; Maaffen man schon über hundert Jahre lang jährlich zehen bis i4 Schiffe voll lädet,das Land wie unten gedacht werden solle, damit zu düngen, und doch kaum zu merken, daß die Insul an Höhe abgenommen, uneracht sie inMm-sang nur etwa ) BiertelMeile ist. Man verführet auch eine Menge davon auf Maul-Eseln in die Weinberge und KorN'Feldervon T'2rapuc3,?ica,und andre benachbarte Oerter. Wordurch einige auf dle Gedanken gerathen, als seye es eine Eigenschaft einesbesons dernErdreichs. Ich meinesOrls bin der Meynung nicht; gestallen die Sees,den26 Nov.eroebete daSMeer,über/ schwemmete sie plötzlich, und warf den grösten T!ttit um. Man sieht noch jeho die Spuhren von^e» Straffen, welche sich bey einer viertel Meile lang von dem Ort,wo sie jeho steht, erstrecken. Was noch von der Stadt übrig,hat sich dergleichen Zufall nicht zu befürchten, weil es auf einer kleinen Höhe am Fuß des Hügels liegt. Die meisten Hauser sind nichlS als Büscheln von einer gewissen Schwerte! oder Berg-Lllie, lotaragenannt. Diese bindet man nach der Reoho und eine über die andre mit ledernen Nesteln auf starke Schilf-Rohre,welche statt der Querbalken sind: Oder man steckt auch nur solche lange Rohr m den Boden, und füllt denZwijcheN'Raum mit Erden aus. Die ungeoackneSteine bleiben nurstr die prächtigsteHäus ser und Kirchen. Weil es memals regnet, besteht das ganze Dach aus einer Schilfmatte, wodurch sie von aussen yer nichts anders als zerfallene Gebäude aussehen. N 5 Das ;ys Allerneueste Reise Das Kirchspiel, so dcn Namen des Heil. KW« ttäat, Essteht darirnem Kloster mit 7 oder 8 Brüdern der »arm-der wkett Nt ein Hospital der Brüder desOvdens 8 /He^u und emFranc.scaner Kloster,als wel-3eVdem sie d^ d^be viertel Meile davon an ne altt niederaerlssen, sich in die Stadt hereingezogen. Das Thal^«" ist vorn am Gestade des Meeres beyltner Meile breit, lauter dürrerBod«, ausser wo die alte Stadt gestanden,woselbst man kleine Wlesen wlt ^lfals» oder Spanischen Klee, einigen Zucker-Röhren, Oel-und Quitten-Bäumen durcheinander ongchuuet: Iwgleichengiebtsdarinn Sumpfe, voll der Schwertel-Blumen, w^von die Häuser gemacht werden. Es streckt sich hinein nach dem Osten, und geht aufeben der Seite enger zu. Eine Meile darin-nenliegt das Dorset, l^ickaeläe 8^l»^, allwoman den ^LV zu pflanzen anfängt. Mit dieser Gattung Pfeffer ist das ganze üoriae Tbal angebauet/ und die darinn gelegene Meyerhüfe legen sich auch allein auf dieses Hülsen-Gewächse. In diesem klemen und sehr «ngen Thal, so nicht über 6 Meilen lang, wird dessen jiihrlich für mehr als 80000 Thaler verkauft. D»e Spamer in Peru haben überhaupt an diesem Gewürze em so grossesBelleben,daß sie dessen in keiner Brühe entrathen könen,uneracht es von so herbemGe-schmack, daß wers nlcht gewohm,es unmöglich auf der Zunge vertragen kann. Und wett eS in l»una, d. l. auf lenBergen nicht wächset,komen alleIahre eineMenge Kaufleute herab, und erhandeln allen Pfeffer ln den Thälern ülic«, zama.i'ilcnH, Locumb», und andern, auf ivMI^l<05 6e la lierlÄ oder Indianische Hämmel genannt werden. Sie haben nach dem übrigen Leibzurechnen/einen nur klellnd ungefähr unter dem Hausen ei-ntge (ill^^^coä, so jpringen sie über dle Sttlcke hinuber/und alsdann alle Vicunn^ ihnen nach. Nochgiebts ein schwarzes ^h,er, denen llamas an Gestaltgleich, ^l.?^UL genannt, von üb«ausftl-ner Wolle, hingegen jind oie Füsse kürzer, und das Maul nahe beysammen, also daß es einigermassen ei-nemMnschen-Gesichte gleicher. Die Indianer orau-. chen sie zu allerhand Dlngen.Man ladet ihnen etwa einen halben Centner auf. Dle AZolle oientzuZeugen, Smcken und Päcken, und aus deuKnochen verfertigt man allerhand Weber < Geräthschaft. Endlich sl> braucht man ihren Mist sowohl zum Feuer auf oea HeM alo auch in die Stuben. iN4 , Bor 200 Allerneueste Rtlse Bor den lchtern Kriegen kam eine ^lmacllllaode! kleine aus etlichen Königlichen und Kauffarhey Schif« fen bestehende Flotte alle Jahre nach ^rica mit Waaren aus Luropg.und mil Quecksilber für die Bergw«. kezu^ai, OrurQ, lal^itsoder^ku^ui«^, potoli und^ipe5,und tagegen daS den»Kömy für das Fünftel der aus den BergwerkenZehobenen Erze gebühren-deGelde nachl.ima adzuholen;lelt aber teineGallionen mehr nach^nobello seegeln,und ditFranzosenHand-lung aufden Culiengettleben, lst dleserHaven dle vor« mhmste Niedetlage auf der ganze Cüste, wohin sich dieKaufieuteetstgenannterfünfStädle, dieanBerg, werken am reicheften, begeben. Der Haven lüobyz ist zwar an I^'p« und powli näher als der von ^rica; Allein weil er so öde und verbrannt, daß Menschen und Viehe daselbst nichts zu belffen noch zu brechen finden, »vollen sie lieber etliche Mellen wetter reisen, und k^lne Gefahr des Mangels qubstehen. Utbrlgens ist ihnen eben lltcht sonderlich schwer, ihr Silber l^5 oder Silber--I^^z Zapfen anbettlft> smd solche porole oder lö-^V?Z^ cherichle und leichte Klumpen Silber, auS el-nem ausgetrockneten Erz^Kuchen/ welchen man durch bie Vermischung des Quecksilbers mil dem aus den Erz Gruben erbeuteten Sllber-Staub solgenderma!-sen verfertiget. Wann nemlich das aus der Berg Ader gegrabene Gesteine zerflossen worden, mahlet mans in oben be-schrledentn Mühlen mit einem ausrecht stehenden Mühl'SteiN/oder aber denen lnßenlQs realez.^welche, wie unsre Gvps-Mühlen, Stampfe! haben. Ste bestehen msgemein in einem Rad von 25 bis go Schuh im Durchschnilt, dessen verlängerte Axe mit stumpfen DrtyEcken versehen/welche imHerumgehen sich in die Arme oder Zapfen der eilernen Slämpfeln einhaacken, und sie zu emer gewissen Höhe aufheben,von dar sie bey jedermaligen Herumwälzung auf einmal herab fallen, und weil sie insgemem bey 200 Pjund schwer, tst chr FaU empel: Kupfer, sowirft mans «n denSchmelz-Olea, uno stampfelS nachgehende von neuen. In den kleinen Bergwerken, wo man sich nur der Mühlen mtt elnemMühlztelN be dienet mahlet man am ollersten die Erz - Erde nm Waffer/ daß einfiüßiger N 5 Schlamm 202 Allerneueste Reise Schlamm daraus wirv,den man in einBehältnis oder Grube laufen läst. Hlnaeaen wann man sie trocken mahlet, muß man sie nackmals einweichen, und eme lange Zeit taM mit den Füssen treten. Zu demEnoe legt man dlesenSchlamm oderSchllH in eluem auttdrückllch darzu verfertlytenHof/Luiteron aenannt,Tasel-wei,e etwa i Schuh dlck,oeren jede ein halbes Caxon oder 25 Centner deS Erz-Gestemes, schwer lst; so sie^uerpo nennen. Auf jegliche Tafel wirft man etwa 20^ K.Meer. < man mit alüenden Kohlen überdecket/ und so etliche Stunden stehen läßt/ danO der Zapfen recht durchge-hihet und das darinn vorhandene Quecksilber durch den Rauch ausgetrieben werde. Weil dieser Rauch aber keinen Ausgang hat, schwebet er in dem leeren Raum zwischen dem Zapfen und der Copelle, heruM/ und wann er auf das untenstehende Wasser sällt, verdecket er sich und fällt,mit einer neuenBerwandlung ln Queck silt>er,zuBoden.Solchergestalt geht davon wenig ab, und man brauchts etlichemale, nur daß man, weil.es schwächer wlrd,die Dolin stärker macht. Dem ungeacht verbrauchte man vorzeiten, nach äcoKg Bericht, zu ?c>toü allein an Quecksilber des Jahrs 6 bis *?oOo Centner Woraus abzunehmen/ was für eine unsägliche Summe an S'lber man daher müsse erbeutet haben. Weilen aber ln dem grösten Theil von Peru weder Holz nochKohlen zu haben,nimmt man nur das hiebe-vorgemeldteRiedt-Gras Vcko,uno bringt dieZapfen dardurch in dte Hltze vermittelst eines Ofens, den mall zu der Dela-o^aae«, d. i. einer gewissen,dasSilber zu tröcknen u. vonMercurio zu säubern verferligtenMa-chine hjnstellet,und bringt dleHitze dahinein durch eine Röhre, worinn er sich dann als eln Schwefel anseht Ist der ^ercuriu« erst verrauchl,so ist nichts dahinten als sehr leichte aneinander hangendeOold-Körner, die mau fast zerreiben kan,uno la ?ll^^^ genant werden; welches ausserhalb denen Ertz-Gruoen eine ver^ ^ botene Waare ist,weil man vermittelst der Gesetze des Königreichs verbunden, sie in dieKönigliche Cassa oder in die Münze zu liefern, um dem König das Fünftel davon zu bezahlen. Hler schmelzt man diejcs SilberzGruben zu I.ipe8geb ers und andererZubehörde, kann man die Liebhabet an dasBuch des 5Qkl(Nl.k von denMecallen verweisen, worinn die Handlung der Bergwerke in Teucschland zu ersehen lst. ^ XXII. Capitel. Wie das Silber in den Bergwerken wachse? Ob die Gönne die vornehmste Zeu« gunqs-Ursache der Metallen scyc? Dilcm-g vonderAlchinMerey. UuqejunoeAustin den «rz-Gruben/ samt der Unsruchtdarkelt solcher Gegenden. ßZHntersuchet man nun die Welse, wie daS Sllber 9^Dv mit dem Gesteine in Kornern,oder langen Fa< ^«/ sern, welche durch grossem Zwlschenraum von dem reinen Gestelne abgesondert, oder auch «n zarte« mit dem Gesteine selber unordentlich vmmschten sowohl eines als das andre zuyl-ich gebildet. Welche Gedanken auch vlele Leute hegen. Znl)cssen,wann den Spamern zu glauben, wächst das Sild« aNe ^ag« O von 2lo Allerneueste Neife von neuem än gewissen Oertern der Bergwerke, nlcht tiur in dem lebendigen^esteine/sondern auch in denjenigen fremden Cörpern, welche vor langer Zeit dahin gekommen. Die Ersakrung hat diese Meynung an dem Gebürae I>otoer wachslhümliche O 2 Din-' ^ - - ^______,_________________^__ * c/s«l»eine Art Kupfer, so dcu, Golde sehr ähnlich. Wann solches Stückweise gcsäet wcrdc, gehe es wie eine Pfianze auf. ""M meldet, man habe in Ungarn ein sehr feines Gold »eschen, welches sich wie ein Netz um ein gewisses Kraut herum geschlungen, und von Zeit zu Zeit grösser und dicker. 4 worden, v^. )olu, vlNL«. l^«»il<,zr»^i,, in Lon^ Pm Muckt. 212 AllerneuesteRelse Dinge fehlen, und ihren Ursprung einem Ey zuschreiben : Wiewohl diese Meynung nicht jedermann ge« Met, zumalen man zu ihrer Behauptung solche Hi. ilürchen anlühret, welche allzuwunderbar/ als daß manssoleicktesurwahrannehmensolte. Die alte kkilokpkl samt etlichen Neuen haben die Bllduna der Metallen der So»,ne zugeschrieben. Allein, überdeme daß es nicht wohl zu begreiften, wie derselben Hitze sogar bis zu unmäßlichen Tlesen durch/ drlngenkönne, last sich ihre Meynung durch folgende Es find nemllch ungefähr dreyßig Jahr, daß V« Donner in den Berg l^lblz«l, oderhalb kr«, lonst welche nicht einmal stark genug war,den Schnee zu schmelzen, noch vielweniger kräftig genug gewesen seyn, das darunter vorhandene und von ihm ohnauf-hörlich bedeckte Gold zuwege zu bringen. Hieraus erhellet auch, daß man in Europa von denen Amerlcanischen Gold« und SllberBergwerken keinen rechten Begrif habe. Dann Vzl^klWNT' sagt ln seiner kkilolopkia 0cculta: Man kenne die 3l5ry»Gange daran/ wann ein weisser Reiffen auf der Erde liege/ und über den Verg-Adern keiner zu sehen: dann es steigen trockne und warme Dünste auf/ welche dem Frost verhinderten/ und daure eben deswegen der Schnee daselbst auch nicht lange. Ge« letzt nach der Vlld-See. 21z seht dies hätte an etlichen Orten seine Richtigkeit, so gehts doch mit denGold-Bergwerken in Peru,und den Silber-Minen 8t. ^uan in (^Kili nicht an, weil sie acht ganze Monate iniIahr mit Schnee bedeckt. Ich meines OrtS,glelchwle lch keiner Muthmassung statt gebe, als d«e auf die Erfahrung gegründet, wollte dieFormirung derMetallen lieber dem uncerirrdischen Feuer zuschrelben. Sogetraueteichmirauch, ohne das von gewissesl>l,jlolopki5 angenommene centrali. sche Feuer, dennoch zu behaupten, dieses ganz? Stück von ^meric» stecke voll solchen untenrrdlschen Feuers. Wie sichs dann durch dle vonZelt zuZeit berstende und Feuer»speyende Berge, dergleichen man in krhuipo, ^uinto und in Qnili.als den rechten ErzeLänd^rn hat, zu Tage legt. Ja es lst nichts uilmögllches, daß die Meucanlsche Bergwerke ebenmäßig Tbeil daran nehmen, uneracht sie dem Ansehen nach zlemllch weit davon entfernet. Dann was hinderts,daß man den Erd« boden einem Back-Ofen vergleichet, darmn ein elnzi-ges Loch genug lst,Luft hmem zu bringen, und dle Glut auf der gegen über stehenden Seite zu erhalten ? Wann nun dieseHltze ln »hrem voUkommenenStan-de ist, muß sie ja o«e ln der Crde verschlossene Salze, Schwefel, und oie andere zur Zusammensetzung der Metallen erforderte principk ln Bewegung bringen; welche sich dann, nachdem sie allo herumgejaget, und wie ein Rauch verdünnen worden, m die Luftlöcher-chen des Gesteines, und msonderhelt iu die Lagen derer Felsen gleichsam hinein 5clv.I.c«e!. " ^^Li.^«. meldet in seinem Buch, r«4k.kizc()i>64 K.5c;i4 genannt, im i. Theil, cap. i. Kayser r^k.vi->l^Q in., nachdem cr mit elgncr Hand vermittelst ei» ner gewissen lkil«,li»skischen ^«a^ aus 3 Pfund ge« meine» Queck»ilbers drittehalb Pfund gutes Gold gemacht, habe er eine Medaille davon prägen lassen/ auf deren einer Seite ä?oUo» mit einer die Gewißheit die Herwandlung enthaltenden Aufschrift, auf der andern aber eine Dank» sagung gegen GOtt, daß er ein Stück semer Göttlichen Weißheit denen Menschen geofftnbahM. Wie solches sich aus folgendm Lateinischen Worte»», denen dichr Sprache kun» nach der Süd See. 215 bleibt« doch dabey,daß ob sie gleich den Grad derVoll-kommenhett des Goldes nlchl erreichet, sie dieselbe dennoch mtl dem Quecksilber trefiich nachgemacht. Dies ist lchongenug/melne Meynung wegen Formirung der O 4 M<- kundigen deutlicher und angenehlner zutage legen dürfte, Es stunde nemlich mit grössern Buchstaben, und Mr in sylcherOrdnung: Um den ^palla h«rum: . DIVINA METAMORPHOSIS $ctnacfr: EXHIBITA PRAG£ XV IAN. AO. MDCXLVIir.1 IN PR/ESENTIA SAC. CJES, MAJESTÄT. FERDINANDI TERTII, 2ft»f der Andern GtUt; 1 RARIS H^C VT HOMINIBVS NOTA EST ARS ITA RAR.O IN LVCEM PRODIT LAVDETVR DEVS IN iETERNVM "' Qy^I PARTEM INFINITE SVJE SCIENT1JE ABIEC- TISSIMIS SVIS CREATV- RIS COMMVNI- CAT, Gedachter 2v?els« bezeuget auch nachdrücklich, es jey üler< aus gutes Gold (minimc sopl,iüicu«,) und der Kayser ein viel zu verständiger Herr gewesen, als daß er sich durch eine behende Unterschiebung natürlichen Goldes an statt des zumachenden/ hätte sokcn betrögen lassen. 2i6 Allerneueste Reist Metallen feste zu letzen. Last »Ichs dann hieraus nicht schliesset,, daß die Natur »n ihren Wmkunaen von jener nicht unterschieden, als nur daß sie Vollkommener ist 5 Aus diese Gedanken b»n bloß dadurch gerathen, daß ich allerley m»r zu Handen gekommene Erz-Stuf-sen genau betrachtet, wlewobl gedachte meine Mev« nung eine ziemliche Gleichheit mtt des Hrn. V055ll und V^i.k^Ow'r lhrer hat/ als welche zum Un« gründ der Fornnrung der Metallen das unterirrdi« sche Feuer auch setzen. Dem sey aber wie ihm wolle, so stehet dieses feste, daß aus denen Bergwerken immerzu starke Dampfe ausste/gen. Die auf denselben wohnhafte Spamer sind deswegen gezwungen, sehr oft von dem Kraut ka« «Zuay oder kl»tö zu trinken, um damit ihre Bcust zu befeuchten, sonzte» sie eine Art elner Erstickung aus< stehen. Selbst d«e H?clul.Thlere,walm sie durch diese Oert« kommen, d»e doch welt mchl so rauhe und ber« gigt als dle andern, über die sie ganz stark lausen, müssen last alle Augenblicke/ umLuftzu holen,stlUe halten. AllelNdieseI'ustampfungen sind lnwendig m denGru« dennoch well starker, und greifen denLeld derjenigen, die solcher Schwaden nicht gewohnt, oermassm an, daß em Mensch, der eine Mmute lang hmem gehet, wie lahm wieder heraus kömmt,und alle §, als ob davon dle Hnochen e«ilzwe^ brachen. Dle Indianer lelbst, uneracht sie oaran geryohnt,mül<» sen «inander doch tast alle Tage avlöien. Es hat sich auch zuweilen zugetragen/ daß, wann in nach der Süd-Oee. 217 gewissen Stellen derer Bergwerke gegraben worden, solche qistigeSchwaden oderAusdünstunyen sicherhs« ben,daß die Berg-Knappen auf der Stelle lydl geblieben, und man dle Grube verlassen müssen. Aus eben der Ursache müssen auch in denen Hungarischen Goldk und Ellder-Gruben, welche jo leim-und lettichtsind', daß man zu ihrer Austrücfnung eines guten Feuers nöthig hat,d« Arbeiter schnelle heraus gehen. Dergleichen lettlchter Erz Gänge werden vermuthlich in Peru wenig ftyn,weil ich nlchts davon gehöret. - Un» sich nun für der bösen Luft ln dw Erz-Gruben zu verwahren,kamen dieIndianeran einander iineArt betel, von ihnen 606k genannt, und sagen sie könn« 4tn ohne dieses unmöglich darinn arbeiten. D«e vermaln ergiebigste Silber, Bergwerke sind die zu 0K VKO. einem 8c>Mellen von Xrlca gelegene« Stadtlein. Im Jahr 1712 entdeckte man zu Ot^« I^^NLä bey llulcoein jo reiches, daß oieAusbeute bey 250Q Mark aufs 62x01,, das ist fast das Fünftel gew«,en. Allein es hat sich zehr verringert, und man rechnetS jetzo nur unter die gemeinen. Nach dieim folgen dle bey l^IkL8, mit denen es eben so ergangen. Cndllchjo geben d,e zu k0r()5l auch nur wenig, und erfordern wegen lbrer groüenTiefe vlele Kosten. -. Betresend die Gold, Gruben, sind solche in dem Südlichen Thell von Peru sehr rar. Nur hats eine in d«ProvinzQV^^V^o, gegenl^imazu: imkande c^UlC^^. wo die Stadt ^L^l^ llegt: und zu c^ttV^Vl^QVll.l.0.zwey Meileu von l»22. und andern Gegenden, welche eben deswegen aufIndianisch c^V<^Vl^(zo oc>er die Gold - Scheune genannt werden. Es giebt würkllch lehr ergiebige Waschwer-le, m welchen man lepita« oderKörner gediegenen O5 Gol- 2l« Allerneueste Reise Goldes von ungemeiner Grösse gefunden. Unter andern zweve,wovon das eine 64 Klarc und etliche Unzel» wog, und vom Statthalter m Peru, Grasen cie l» X0I>lCl.0^, zu einem Präsent für den Kümg vvl» Spanien ethandelt wurde: das andre bekamOoniua» «lel^Vl(, imIahri/ic», während er correßläor z» ^rica war. Dmes sieht als elnOchsen Herz lnsKleme, undwlegt45 >42rc. von z unletlchledllcher Haltung, und soviel mich zu erinnern weiß, von 11 / 18 und 21 Karaten: Welches an e»nem Klumpen g»e Ursache dieier Unfruchtbarkeit M0t sich von jelbst«n,walln man nur bedenkt, wle, odangeführtermaffen/ auoHenen Gruben immerzu böse Dämpfe arteigen/welche srey-llch allerhand dem Wachsthum 0er Pftanzen Hlllderli-ches Salz und Schwefel m sich yallen müssen Daß vlese Oerter aber bewohntt/kömmi oloß von ihren grossen Schätzen, denenzu Liebe alle llebell»«Nolh-durft dahin gebracht wird. Doch maugells gegen 0er See-Cüstezu, in denen tempmrttn Gegenoen, auch nicht gar an Bergwerken, w« an derjenige«/ jomun kürzlich zu l(^Ul^Uic entdecket, zu lehen. Ja es ,ol-lengar dem ^Zemeymen nach mallen Bergen um äri. ca herum derglelchen ley»,0le man aver, well sie schlechte Ausbeute geben/ Unkosten halber zu graben unter-lässet. Ja eben diesen Bergen hals eine unzehllche Meng« Salz und Gpps-Hdern. So findet man auch oajelo,ien Schwamm- Steine, worourch man das Waff!5 und l^^cuo^c ^di. welches die Einwohner/wo mir recht ist, ^on^ui nennen. Ferner wachst hier derklOl^L oder Wein-Baum, oessen oben bey Valparaiso gedacht worden: 1>k^, ein Baum der äcacia nicht ungleich. Die Frucht/so eine Hülse, wie an den Französischen Bohnen, dlenet, wie von der älgallova, zur Schreib- Dinte. Aufden Bergen bey kax findet man eine ArtMooß, Ul/^, ».^'l^ genannt,welches ins Feuer gelegt,emen Rauch Diebt,daß alle,denen er in die Augen geht,aufder Stel« le davon blind werden. Hingegen brmgt man einHarz heraus/ welches in gewissen Zuständen gute Hülfe jchaft. SUM^ 220 Mlmmarischer Innhalt derer merkwürdigsten Sachen dieses ersten Theils. I. Capitel. Abreise aus dem Haven 5t. ölalo in Frankreich, Schiffbruch und Rück« reise. ?2F. i. II. Capitel. Zweyte Abreise. DieInjulPal« ma. Curieuse Anmerkungen über die tocl-Schnüre oder das Ochiffchen, womit die Fahrt eines Schiffes aufderSee erforschet wird. Grünes Ketvölke. Insüln desgrü-nen Vorgebürgs. Glänzendes Meer. p.6. UI. Capitel. Ankunft bey 5e Vincenr, einer der Iusuln des grünen Vorgebürges. Anmerkungen über dle (5iMnF. lOie Schiffe nehmen Holz und WaM ein. Allerhand rare Erd-Gewächse. Paßirung der ^inie, unter welcher sich die Ochiffleute mit lächerlichen Ceremonien täuffen. Verschle-dene Ströhme auf dem grossen Welt-Meere. P23. «4 lV. Capi, IV. Capitel. Ankunft bey der Insul 5t. Ca-ckarina aufderCüstevonBrafilien. Furchtsamkeit derer Emwohnerinnen für den Franzosen. Gefahr wegen der hlwfigenTy-ger-Thteren. Ganze Heerden von wilden Ochsen. Grüne Austern. Die Schiffe nehmen Erfrijchungen eln. p.24 V. Capitel. Nähere Belchrelbung der Infbl 3t. cackarina. Beständlggrüne Wälder. Welsse und schwarze Einwohner. Ihre Waffen. Besondere Lebens-Att. Elende Nahrung. Krankheiten. Wett-Iudianl-jcher Baumwollen-Strauch und anoere rare Pflanzen. Fische/ Wlldprat/ Vögel, u. f. w. p. 29 VI. Capitel. Abreise von der Insul 5r. dacka. «na. Wallfilche und seltsame Vögel. Irr« thum der Holländischen See-Chareen. Ankunft bey dem FeuwLand oder 'lerra VII. Capttel. Umständliche Beschreibunq der Meer«Enge oder Strasse!e ivi^ire ln der Südlichen Spitze von ^merica> >amt dem Naturel dafiger Einwohner/ ?c. p.4l VIII. Capitel. DerSeelQL?" I'lOKS-Bay auf der Custe von ^Kili in America.-Imglelchwder Stadt k^^l^O/ deren Polittlchen und MUitair-ZustandeS, u.s.w. ^ p.64 X. Capitel. Von den Indianern in c^ili, so Manns-alsWetbs'Personen/derenLebens-Art, Religlon,Waftcu/Speile und Trank, Reglmem/ Zulammenkünften, gest Tii« gen und Erqöhlichkelten/ Music, Naturel, Farbe, Kleider/ Wohnungen/ Pferdezucht u.a.m. p. 73 XI. Capitel. Kaufhandelderer Opaniermit den Indianern von 6lM und andern Ame- rlcantsthen Königreichen. Allerhand Erd-Oewcichse, Fisch-Fang/ Jagden/ Bergwerte/ :c. p.95 XII. Capitel, durieuse Nachricht von Ins dianischcn Riesen. 9.109 MI. Capitel. Abreise derer Französischen Schiffen aus der Conceptionz-Nay. Ankunft derselben auf der viheede V^Iparail. lo. Umständliche Nachricht davon, wie auch vpn allen auf der Güfte befindlichen Be- m (eu.s.m. p. 165 XVIII. Capitel. Aufbruch von co^uimdo. Der ^mlior begiebt sich auf ein anders Schiff. MBay(zV^^0. p.176 XIX. Capitel. Beschreibung des See-Ha-vens C^VLK^i des grossen Martt-Fle-ctens (^0?l^e0 und der daherum befindlichen hüufigen Goldund andern Erh-Gruben. Besondre Thiere/ w deren kel- bern 224 m co) W bern dcr ^ezoar-Steinqefunden wird.Un» geheure Wüste. Lächerliche Andacht, um Men Wind zu bekommen. Der Haven <^0LM samt dem dabey liegenden Dorfe. Weg von dem letzter» nach den berühmten Bergwerken 1.1955 und roi^I. Pe, ruantsche köwen. Das Eiland IHVIHVL. Die (-V^^^-Erde u.s. m. p. »8i XX. Capitel. Beschreibung der Rheede ^.^ic:^. und des Dorses gleiches Namens. Besondere Manier/ Hauser zu bauen. 3)aS Thal ^rica. ^<3V oder Indianischer Pfeffer/salm denl damit treibendcnGewer- . de. Weise, dieses Gewächse zu pflanzen und zu wässern. Peruanische Schaase und Yclmmel«. p. 193 XXI. Capitel, durieuser Bericht,wle mit dem ausgegrabenen Ertz tn West-Indien verfahren wird. Beschreibung der Inxe-nio8 real« oder Puch'Mühlen. Vcrferti» gung derer ?inn38 oder Silber-Zapfen. Mancherley Gilber-Ertz. 9.200 XXII. Capitel. Wie das Sllber tn den «erg. werken wachse? Ob die Oonne we vornehmste Zeugungs Ursache der Metallen seye? 0ilcul5von0erAlchlmlsterey. Un> gesunde ^uft in den Erh-Gruben, samt der Unfruchtbartelt solcher Gegenden, p. 209 Der AZ s 225)Z» Der allerneuesten Reise nach der und denen Msten von CHILI, PERU, BRAŠTLIEM: RndrerWheil. i.CaM Der Author muß sich abermal auf ein ander Schiffbegeben. Waffen-Otlllstand 'läH. Der r^^v.Baum, oder ^l^ W H2S Allerneueste Relse (3^ keruviana. Die (1^851^ V0N den Einwohnern n»»«^«^ genannt. Besondere Zucter-Mühlen ?c. V^^R achdemich zu ^.licauberelnenMo- RW^M nat aufGelegenheit zu Fortsetzung mei- "." ^"^ gewartet, begab ich mich end- lichdenZüußuttiaufeinkleinesSchiff von i5oTonnen,unt«I^sr. 6e Kully, «velches uaH ^l.0» und vvn dar nach ON«o fahren, «nd aUdlit, stos- jensolte. er giebt. Wie man lhm oann die schwere Kranthei-ten, woran in selbigem Jahre die Helste derer Boots-Leule auf denen daselbst gewesenen Französischen Schiffen gestorben, zugeschrieben. Allem es war eine Art einer Pestilenz, welche sich 18 Meilen davon, zu ^Ho^ueßua, jadlS nach^rjyuipz, sodoch4Mellen ennegen, jpüren lassen. Holz zu hauen gehet hier sichrer und bequemer an als lnsch Waffer zu haben, weil das Thal ganzvol Baume stehet. Doch welldie Franzosen deren innerhalb i4Iahren eine so groffeMenge gefüllet,muß manS i Melle weit vom Meer holen. Neben dem Brenn-Holz ist dieses Thal an vlelen Orten mit schönen Oel-Bäumen nach der Reyhe bepflanzet, woraus das beste Peruanische Oel gepresset w«d. So mangelts auch Nlcht an allerhand Fruchlbäumen/von Pomeranzen, Citronen, Feygen, <3ouyave8, Bananas und ^uco-mo«, deren oben gedacht. Hier wächst auch eme Oat« tung Früchten,ln reru, Icfthadeelnen Baum, ?^<2^Vgenannt, gesehen/ ^dessen Blätter dem Nußlaub ähnlich, aber gröffer.Sie hangen paar und paar aufemer Selte, und stehen, je 'weitervom Stamm ab, je engeran emander. Die -Blüthe siehet meistens so aus, als plion und klumier -die Vnß2 mahlen: Dl« Frucht aber lstonders. Dle Hül nach der Süd See. 251 6«lli2, von den Lands -'Einwohnern czdINH. ri8IUl^ genannt, tragen. D^ m der Arzney-Kunst zum gelinden Purgiren so bekannteFrucht/ist eine runde Hülse,i 2 bis 15 Zoll lang,und wächst ausel-nem grossen Baum, dessen Laub denenschmalenLor-beer.Blättern gleichet. Steckt voll gelblichtenSafts, worinn auch die Saam-Kürner, welch« bey der Zeit« gung schwarz und tlebrlcht wlrd. AnebendemOrt, wo dieser Baumstunde, sahe ich» auch eine Zucker Mühle. Die Röhren, woraus der Säst gepreffet und nachgehends dieses angenehme Salzgekochtwird, sind in der ganzen Welt bekannt» unv wie man damit verfahre, ist eben wohl niemand verborgen. Weil mir aber dieGestalt derMühle,wor« inn man das Zucker-Riech entzwey drückt, einiger-maffen etwas neues war, und meine Profeßion gleichfalls mit allerhandMachinen zu thun hat,nabm ich das Maaß davon. Es bestehet aber lolche Mühle aus 5 meßingen Walzen, deren mittlere die andern vermittelst metallener aus eben demStück ineinander gehen« den Zapfen auch umdrehet. Diese verkehrt umlauft sende Walzen klemmen die Zucker-Röhren zwischen sich, und zerdrückens ganz, daß also aller Säst heraus, in eme Rlnne, und so weiter in die Kessel läuft. Hier nen-Säft samt andern Sachen hinelngechqn.Wantl der Zucker nun gar, geußt man ihn in runp^cklchle irr-dene Pötte, und laßt ihn zu ganz brautten Klumpen ges stehen. Ihnlauter und weiß zu machen legt man oben daraufnur4 oder 5 Zoll hoch m Waffer geaehteErde, und erhält sie etliche Tage durch lleißigtsVtgleffeu immerzu seucht. Durch dteseFeuchtigkeit wird der jemste Oaft stüßij,,lMelt allmählig herullter,unv das übrl- P^4 se 532 Allerneueste Reise gefetzt sich in einen weissen Zucker-Hut zusammen. I« Nralllien läutert man ihn mit nassem Leimen, wovon der weiffeste der beste. Man muß aber vorher die sich oben auf dem Polt ansetzende harte Haut abkratzen, welche sonst dasWasser nicht durchläßt Endlich wird «r in den Zucker-Siedtreoen in Frankreich mit Hatch «ndAlaun noch welster undhärter. II. Capitel. Ungeheure Menge Maul-Thlere. Niederlage der Europäischen Waaren ln der Sraöt (IUFci0. Situation und Beschaf, fenhcit dttser Stadt, wie auch deeMädt« gensri^KO und andrer Peruanischen O^r-ter. Indtantsche Gräber. Der Amor beglebt sich auf eln anoers Schiff. GZHebrigens pflanzet man in dem Thal Vlo etwas 2K>X Korn-und Hülsen-Früchten, aber weit mehr *»Dl Spanischm-Nlee/ dessen eine grosse Menge darauf gehet,wan ellicheSchlffe ausderRheede liegen. ten Oertern dahin kommen/ müssen elne grosse Menge Maul-Thttrr m»t sich brmgen, um diejenige/ so vorher beladen gelbesin/wleder abzuwechseln, well sie sonsten/ wann sie »n den wüsten fegenden ermüdeten, undden andern nlcht folgen könnten,unterwegs umficlen.Man tollet die Heerden oder ^.e bis40 Meilen über hohe und rauheGevür-ge, ohne Wasser und Wayde, vorfallen, betragen dle Maulesel/ die man zum Ablösen gebraucht,östers mehr als noch emmalsoviel als die ?jarl,5. D'eserVorsicht tigkett ungeachl geht deren eine jo grosse Menge zu Grunde, haß der Weg in l»eru nicht sowohl an ihren Fußstapsen kanntlich, als vielmehr an den todten Gerippen derjenigen/ welche ausserhalb den Thälern eri Nlüden/lndem sie nichts zu fressen noch zu sausen finden; maffen säst niemals wederWasser nochGraß vorhanden ist. Daher man jährlich achczig bls hunderrcaus sendMaulesel vonl'ucuman unddkili kommen lasier und den steten Abgang der andern damit ersetzen muß. So viele Mühe es abergleich setzet,solche öde Oerter durchzureisen, scheuen sich die Einwohner des LanoeS doch mcht, einen Weg von 2 bis zoo Meilen vor sich zunehmen. Die Kaufleute kommen von (^ulco, ku-no, (^tiucuito, ^rilzujp3, und Uoqueßua, nach^!o, als den nächsten See-Haven, und wann zu ^rica keine Schifte liegen, kommen sie gar herab von ?«, Oeura, !»z>i2lia. roroli und Qip«. Ist also dieser Haven so« dann zu Absehung der Europüljchen Waaren auf der ganzen Cüste der allerbeste. Die Stadt cU8d() lst,nach potosi, eine der Vornehmsten zum Verschluß dieser Waaren. Man zeh-let daselbst über zoooo Communicaneen/ darunter bey 3 Viertel Ino,aner sind. Ihre Manufacture« von 25oy, (eine Art wollene Zeuge) und Carcunene Cü« cher thun dem Europäischen Handel elnlgen Aboruch. Man vttfettlgel dajelbst auch allerhand machen von ^«der, jolvohl sür Menschen als Plerde und Maul« esel. Dlese Stadt ist überdies berühmt wegen oer Gemählde/ so vie Indianer machen, womtt jie, so P5 l«l««t 2Z4 Allerneueste schlecht sie auch sino, das ganze Königreich anfüllend Sie liegt i zo Mellen von No, in einem kalten Lande, tvo die Iahrzeiten so unoroentlich, daß man sie alle ln einem Tag spüret. rlll>!0 ist ein Städtgen von ungefähr anderthalb hundert Haußhaltungen, /oMilenvoncuzco, und ^6von Vlo. aufeben dem Wege. Sie ist wegen der Vlelen daherum befindlichen Silber-Gruben bekannt und conßderabel. Im Jahr 171z hatten ) Mühlen «nitMühl-SteineN/Und eocn so vlele mit Slampfel« genug zu mahlen. Ist sonsten eine sehr unangenehme Gegend. ^ äklyvll»ä ist eineStadt von ungefähr 6ooSpa-«ischen Famlllen, welche mit wein und Vrandcrrein handeln. Sie liegt vom Meer nur 24 Mellen. Weil aber derSee-Haven (^Vll.c:^ nicht viel wegen seines schlechten Zustandes besucht wird,kaufen die Handelsleute ihre Sachenzu Vlo. Das Lager dieser Stadt D unten an einemFeuer-speyendtnBerg,welcher zwar Hthonlcht brennet, aber vormals solche Flammen aus-geworften, daß die Asche davon bis auf 20 Mellen in Die Runde herum geflogen. W« man sie dann daselbst noch siehet. >4^ hat man dle Bergwerke 5t. ^ntonia entdecket, so jehr ergieblg siyn follen, und worinn das Silber-Erz viel gehaltiqer und von besserm Schroot als das übrige in r«u ist. Man arbeilete^o 171z an Erbauung der Mühlen, wodurch der Haven No i» mehrere Aufnehmen kommen dörfte. Allein, wann je die Nähe verschiedener Erz-Grubw diejen Ort zu einer felnen Niederlage machet, so ist et doch wegen Abgang der Bequemlichkeit des Lebens, ilemlich schlecht. Das Wasser kann,wie gedacht,wetl dessen so vul zuWässerung der xzo^ueßuijchenWem-berge verbraucht wlro, bisweilen gebrechen. Rind-VlehglebtS wenlg,und das Flelsch laugt nlchts,auster lm Wlnler, well sodann die um selbige IahrsHett sich einstellende Nebel die Glpsel der Berge endlich erlri-schen und befeuchten/ daß etwas weniges vonGraß pftraut wachst. Die andr« Ledensmltle.» mangeln da- ftldst 2; s Allerneueste Reise Queckßjber-Gruben. Dle zu Stein wer« dende Wasser-Quelle. Seltsame Brücke von Stritten. Erdgewachse um?ilco. AW^en 5 September seegelten wirzur Rheede ^j» ^Kihinaus/inGesellschafteinesSpanischenSchif-^TfeS, ^welches aus Furcht für dem Engelländi-fchen Seeräuber gerne mit uns gehen wolte. Uns half ein starker Wlnd aus dem Ost-Süd-Osten in 4 Tagen bis an den Klolro (^uemgäo. Ehe wlr da-hin tglnen/ eMcften wft ll»l^e5»äe^Hll2, welches «i5 nach der Güd-Oee. 259 «nd 12 Faden geleg»n,um ihre Waaren heimlich auszuladen. Als uns nachmals die Windstille erariffen, und zwar etwa i Anker-Touw lang von der Nördlichen Spitze dieser Anfurth, fanden wir 15 Faden Sand- und MuschelmGrund. Von dar gingen wi< in der Bucht p^a« auf 5 Faden Wasser vor Anker, in leimichten Sano, Nord-Westlich von Z0l)k<3^. Dls find6 bls 7 Häuser zu Ausladung der Schiffe/ welche lieber hier ankern, uneracht es 2 Meilen von rilco, als gar bis vor die Stadt Hinaul rücken, wett das Meer an dem Ufer jo hoch gehet, daß man des Tages fast unmöglich ausladen kann. Doch fügt fichs hiswellen des Morgens frühe, daß man vermittelst eines guten Drachen, ()od«4zacktchtenAnker,) oder Mit sonst einem gewöhnlichen Anker, obwohl allezeit mit grosser Mühe und Gefahr, Fuß ans Land setzet. Dl« vor derStadt liegendeSchiffe holen ihrHolz und frisch Waffer 1 halb< Meile weiter gegen Norden,aus «mer TiefeMo der Fluß l»iko durchläuft, die aber zu l>2«« ankern, sammelns in dem Sand, 1 halbeMeile Süd Ostllch von den Häusern; wie zu än«. Dle Rheede 918(10 ist so geraum, daß eine ganze See-Armade darinn Platz hat. Sie liegt offen gegen Norden/von welchttSeite,unter dit hat mal, dle Stadt wieder an dem Ort,wo die Ueoerschwemlnung Nicht hingekommen, ausgebauet. Q Sie 242 Allerneueste Reise Sie ist in ordentliche Viertel abgetheilt. Mitten drinne steht die PsawKirche zu llt.dlemens. ausei-»lem Platz, der eben so groß als ein anderes Viertel der Stadt ist. Hinter jener sieht man die Iesuicer-Kirche; weiter gegenOsten die kleine aber sehr nette Kirche 8t. Vrancilci. Im Norden lst ein Spital,und im Süden die 8t. ^»ßä2lenenCapellederIndianer,vor welcher vorn eln kleiner Markt zu sehen. Es bestehet diese Stadt aus ungefähr zoo Hauß-Haltungen, melstens von Xlettic«, Klolutto, und Schwarzen. DieWeissen sind hier an der Zahl die schwächsten. Es ist daselbst ein dorreßiäyr und ein ^aviläozu Verwaltung derIustitz,manckmalen auch «in Richter,zu Verhinderung dee FranzösischenKauft bandels,und des Betrugs m»t denen aus denBergw.«-ken dahin gebraHtenSllber-Zapsen. Als dieFranzosen dleBequtmlichkeit noch nicht hat-ten/ ihr Gewerbe zu c^illlao zu treiben, war dieses einer der besten See-Haven zur Handlung, weil daselbst dls Niederlage der Städte Vc^uancavelica.Quamgn. «, und ^näaßuelHjz, und aller derjenigen, welche im Viorden unter l-ima gehören. VC^ ist eine dreymal so Volkreiche Stadt als pis« co. Man handelt daselbst mit Glaß, welches auS Salpeter gemacht wird. Es ist grün, unsauber und schlecht geblasen. So kommt auch von dar eineMenge Weln und Vrandtwein. etwa anderthalb hundert Familien, 6o Meilen von kizco. Sle ist reich und berühmt wegen des häufigen Quecksilbers, so aus elnem Bergwerk, dasvorn4oSvanl-scheMen breit lst, und allein alleGold-unb Silber-Mühlen des ganzen Königreichs verstetel, gegraben nach der Süd-See. 24; ben wird. Die Einwohner qrabens allda aufeigne Unkosten, und sind gehalten, bey Verlust ihrerHaabe, wie auch bey Strafe der Landesverweisung undelni« ger Dienstbarkeitzu Naläivig, alle Ausbellte dem Kö« niqvonSpanienzu liefern Hingegen be;ahltSSe. Majest. in einem gesetzten Preis, jetzo 6o Thaler den Centner, an dem Ort, und verkausts ln denen entle-genenErtzgrubm wieder für 8c). Wann eine genügsame Quantität blräusgegraben, läst der König den Eingang der Quecksilber-Grude verschließen, und kann niemand dessen anders woher als auSdemKis nigl. Magazynm habhaft werden. Das Erdreich, worinn das Quecksilber befindlich, sieht rothgllbllcht, wle schlecht gebrannte Ziegelsteme. Man zerstößts und thuts in einen irrdenenOfen,dessen Captlle rund und platt gewöldet,doch'etwas spitzig ist. Diesen stellt man auf einen eijernmit Erde bedeckten Nost,und unterhält beständig ein klemtsFmer darunter von dem Kraut lcko. witches darzu vlel tauglicher,. aer-um,undverdlckirtsich vermittelstemwenlgWnstrS/ so in einem jeden Kolben unten aufdem Boden lst,ws-hin sodann das oerdlckerte und zu einem hüpschmAuß gediehme Quecksilber herab fällt. In den vüroersten QH Kol, 244 MerneuesteReise Kolben sammlet sich dessen weniger als in den letztern, lind!wljlsieso heiß werden, daß sie davon zerspringen würden, kühlet man sie aussen her mit Waffer fleißig «b. Noch siehet man in dieser Stadt etwas besonders. DiS ist eine Btul„O.uelle,deren Wasser so leichte und sobald« zu Stein wird, daß die nniste Häuser der Stadt davon gebauet. Ich kabe etliche dergleichen Steine zu l^im», wobin man sie verführet hatte,zuGe-sichte bekommen. Sie sahen weiß und etwas gelbicht au«, und waren dabey leicht und ziemlich hart. 6U^Xl^(3^isteineBischöfiicheCtadl,8c>Mel, lenvon Pisco, mderen bly lOOooCommumcante» seyn sollen. Ihr vornehmster Handel bestehet in Leder und allerhand Consect^arm, von Fucker,pa-stetchen/ Marmeladen/ Gallerten, (Nuttren-Lar-«verye, und andern dergleichen Lecker-Bißlein, welche manfür die beste im ganzen Königreich hält, als worin derselben eine ansehnlich« Menge verbraucht wird. Man verfertiget hleselbsten auch kZ villon«, so statt der Umhänge um dle Bette dienen, wovon allda eine berühmte Manufactur, wie auch von allerhand Sachen von gedruckten undverguldteiikeder,angelegtistSie liegt am Fuß eines hohen Berges, in einer ebnen, sehr gesunden und an allen Eßwaaren trefiich, fruchtbaren tandschaft. Ich gedenke allhier nichts von den Markt-Flecken ^V/^^lc^und ^l^l)^<3^LI.^iz, welches zwey mäßige Oerteryon 6obie8c> Haushaltungen. Allein da sie eben nicht allzu stark an Einwohnere, sind sie doch merkwürdiger wegen der grossen Menge des daher kommenden Zuckers, als des besten m ganz pe,u. Unweit äuägßuclai« siehet man die bttnhmteBrü- lke nachher Süd-See. 245 lke ä?Uk.l klä, welche man gegen mich für eln Wunderwerk ausgigeben. Es heisset nemlich,sie besiÄde sich» in einem Berg eine Ri3e odn»otwems,welchcr all-dorttnvlelwohlfellerundhällsigerzuhaben, alsmir-gend einem andern S«-Haven dastger Cüste. Dann 0 3 Gestalten das Land sonstm jo un-fruchtdar,wüste und ausgedörret,daß nirgends keln be» wohndarer Ort als aus wemg Ebnen und in den Thälern, wo noch einige Nasse zu haben. So ist auch der Gruvd schier pur Salz, also daß eben daher oerjaltzig-te Geschmack bey dem melsten im Lande gewachsene» Wein entstehet. Man findet m der Gegend kizco auch allerhand Obst,als: Aepfe!/ Pomeranzen, Clrronen/ Gou< yavtS/ Ananas, Datteln lc. Aerjchiedene sind der Meynung gewesen, ein Dactel.Vaum al^in trage kei» neFrucht, sondern es müsse ein andrer, und zwar seln Weldlcm/ neben ihm stehen: Allem «S hälts nicht je« der- nach der Süd-See. 247 Hermann damit, und etliche Einwohner gabens gegen mich für elne Unwahrheil aus. Hier wächßt eine Gat-tuug Cucumern oder Gurken, an emer Wanze, welche p. keuills ^lelonßen« lauri-folia, lruäu tu«, binato variegilto, die Leute des Landes aber kepo oder kenipo nennen. Ist sehr kühlend, und schmeckt etwaS nachMelonen, aber nicht allzu angenehm. Dl<(^ mot« oder katatgz sind allda so gut lncht als in Braß-lltn. Es glebt deren rothe, gelbe und weiste. Uebllgeas wächßt hier auch «ine gewiffeFrucht in einer Hülje unter der Erde, in deren emche Körner wie runde Französische Bohnen, welche man sieln ihrer Hülse lm Ofen gebraten werden, rech^nedllch wie eine gevcalene Halel-Nllß schmücken. Sie werden viel gegessen, uneracht sle ungemem »rh'hen, und zum Bey-uliels an ftcy gezogen; und well sie zu kilco keln * Besiehe den Tractat dcs Hrn. I.zv60v: Oe vissone 5i. man« 5loilii. öc OliZmc 5c2pul2r>,, worinn er anzeigct, daß sehr lauge nach^'moniz Hlnlcii Tod, zween Carmell« 'te:', cincr Nahmens l^icZoilul 2 ^>c,n6io L liilio, dcr andre Kt2lcu5ä.itomu5 «c2«mole, Ichlüßig wordcn, daeSca« ~ pulier einzusührcn wegen e>ner von ^i2r«i dem Ztolcio gc< schchcnenErschcinung,undiwoe» BulIcn,Hlnervon^0^2«. 7,e xii. welche in lyrcn Schriften aus so unterschledllche Vin nicht nur wcgcu der Worte, sondern auch wegen U»« gklchhm derange vcsD'sculscs gezogen, daßöcutlich ei hellet, fte srye uur unttrgezchvbe» uno erdichtet: Au« drerGrünve, so cben dasscldc zu Tage legcn, lu gczchwei' gen: dcrÄndcrn »on ^il^na v gegebcn in Rom, allwo doch dieser Pabst, so m Florenz geftorben, nach seiner Krü» »ung numals hlngelommen. nach der Vüd-See. 249 Kloster haben, kömmt allezeit emer aus ihrem Mtlel Nach l.im3, dieses Fest begehen zu helfen. Donnerstags Abends den 14 8ept. machten die Molattus dem Feste einen Anfang mit einer Comödie, Kl Principe l?oc!erosa oder der Mächtige Prinz ges nannt,welche von einem Spanischen Pocten,aus ^tl» ropa gebürllg,verfertiyet wvrden. Well oieser Kation verderbter Geschmack in dergleichen Sachen sie dahin vellelttt, daß sie m ihren Schausplelen Geistliches und W^ltllcheo unter einander mischen/beodachlete lch,daß sie in gegenwärtlgewLust-Spiel jhrer natürlichen Neigung den Zügel sogar über alie Gränzen einer gesunden Bernunll und 0es Wohlstandes well Hlnaus schieffen lassen. Cs war in der That nichts lächerlichere zu sehen als dle Auyzierung des Schauplatzes hinten, dessen Perspecllv-Spltze sich mlt elnem Älcar endigte, auf welchem das Blldnlß der Maria vom DergeCarmel, mlt brennenden Wachs-Kerzen umgeben, stunde, und alle Hlelende Perionen begonnten lhre ^Vor-Rede knieend mit einer an die Mutler GOtles gestellten Zu-elgtlungs-Schrlst der Comödie. Man hätte aus dieser andächtigen Anrufung lchlieffen sollen,es s«y für die Zuschauer aus diesem Splel eine Erbauung lm Chri-stenlhum zu qewarlen. Mem diese Gedanken vergingen alle bey mir allzu gelchwinde, als lch auf dem Schau-Platz ein Gemählo erblickte, auf welchem 8i< gl,munc!u5eln Crucifix umarmte, und m seiner Wi-derwarllgkeltHülse vvtnym suchte; worbeydielustt« tze Pelsonen oder Plcktlheermge und dle übrige Zwj-schl.-.-Re0ner sich allerhandFrechhelt ausnahmen,und in lhre Worte tast Nichts als laut« grobe oder doch. zitmllch merkliche Zotten elnftlessen llessen. Qs Des 250 Allerneueste Reise DeS andern Tags wurde eln Stier-Gesechlangestellet, wtlches ader nlcht viel besser war als dasjenige, somanzuValpar2issc),obenzedachtermassen,ssehalten<. Durch derglelchen Lust-Spiel wird derMutterGolteS eben ft wenlg Ehre angethan, als mlt solchen yememen Comödlen,iV, über anderthalb hundert Jahr lang gedauert: Nach demZeugnlß l^ö.^-käV, im Ledenkdilippill. Sonntags Abends wurde die Comödie voudem Les den des Hell. ^LKXl8, vonXlorcta g-componlret, aufgeführt/ welche lch jetther tmXTbe«l vonSpaniB schen Comödien, zu Madrir mit ^pprodutlon der Obern, lmJahr 1658, untermTitul: ^«^o7^u- g«dn,ckt,gefunden. Mlr kam sehr Spanisch vor>daß lm Ersten Cage, (so lhellen dleSpamer chre Thea-lrallsche Handlungen ad) des He»l. ^Icx»5 Schutz-Engel, und der Teufel miteinander zankten, welcher untcr ihnen beyden ihn bereden sollte, seme Ehsrau zu verlassen, oder aber bey «hr zu bleiben. Im Zweien verkleidete sich der Teufel «n elnen Bettler; und im Dricrenln eluknNoote-2.xnecht. AmEndederzwey-ten Handlung smgleln ln elneEmsiedler-Hülte elnges schlössen« Chor der Engel zun, zweutenmal die ersten Norle reo Amdsc>sic)nischm/!.odge^llga unter Läutung l)erblocken. DttSeltsamkeltdlelc^mfäUe und der narrliche Hufzug 0«Personen,welche dnPoete auf die Schaubühne brmgt, bunte unsern als Hulchauer vor- ,5, Allerneueste Relse vorhandene,, Franzosen zu einer Ursach« eines desta srbssernGeläHtero,je mehr sie an beffereComödien ge, wohnet, worum die Ehrerblslung vorgeistlichen Dm-gen nicht gestattet, Geift-und ^Zeitliches unttreinan« der zu mengen/ wie mdlesemSplel geschahe, da ma» ^ber dle ZwlschewHandtungen allemal von neuem zu lachen hatte. Ich führe dieses nicht als etwas in Euro. pa ganz unerhörtes öder neues an. Niemand,der ani derst in Spanien gereiset, ist verborgen, was für «ine Manier diese Kation in ihren Schauspielen gebraucht, da immerzu etwas Geistliches mit unterläuft Also daß bey lhnen noch htullgs ^aas zu sehen, was beyden cr< sten m Frankreich ausgeführten Lust-Splelen vor Alters im Schwange gegangen. Wovon U0Il.L^U (ckgnt. ili. äe ^rt. loet.) folgendes gedichtet: C hez tios devots Ayeux le Theatre abhorrž, Fut long temps dans la France tin plaisir ignore DeFelerins, ditoni uhe troupe grossiere En public ä Paris y monta la premiere > Et sotemeot Zel^e en fa (implicit^, joui les Saints, la Vierge & Dieu par piete, Le Savoir a la fin dissipant i'ingnorance > Fit voir de ce projet la devote imprudence. Betreffend die besondre Fehler dieses Schauspiels sind dieZeic sowohl als der Ort trefilch anstößig. 8t. ^Iexi5 ist den Ersten und Leyren Tag zu Rom / und im Andern bleibt er etliche Jahre zu Besichtigung des Gelobten Landes aus. Dem ungeacht hlelten die Spanin dlesen Unttrscheid für keimn Fehler, wie gmeld- nach der Süd-See. 253 gemeldter Loileau in angeregtem Buche * gedenket. Was aber in aNen Ländern strafbar heissen muß, ist dlchs, daß älexi« als ein solcher Heiliger aufgeführet wird, dcme es aufeine l v. Lügen eben nicht ankomme. Dann der äutkor stellet ikn in dem zweyten und dritten Tagwerk allo vor, daß er anders denkt und anders redet,wanu er sich vor einemMenlchen,der ihn,im Namen seines Batets suchet, verhelen will; indem er Von sich selber sagt, Er tenne den Heil. /vlexi« zwar, ^aliein el seye schon weir von das. Uebrigens konte man von einer so kleinenStadt wegen Auezierungen des Schauplatzes eben nichts bes-sers gewörtiq seyn. Dann es war, wiewohl ins Kleine, nach unsrer Französische,« Manier aufgeputzt/ undlst nichtzulaugnen, daß die Personen, nachdemsievom aemelnen Pöbel, («nassen es lauterMolattoe) und voll Profeßion je keine Comödianten,ihreRolle gleichwohl nach derSpanier lhrem 6out ziemlich gut gespielet. Ich beobachtete in lhren Zwischenspielen, daß sie fitis-sig drüber wären,ihre 0oHore,,und zwar im Ceremonien-Habit aufs 5ke»tle zn brmgen/ und sie daselbst aller * Un timcur sans peril, dc la les pyrcn&s. SurlaSccnc, en un jour, renfermedes annžes* La Souvcnt lc Heros d'un spectacle grossi«r, Infant au premier Actc, est barbon audernicp, Mais nous, quc la Raison a scs regies engage, Nous vonlons qu'avec art l'action sc irenage; Ou'enunlicu, qu'enunjour, un seul fait ac€0B)ptt Ticnne jusqu'a la sin lc ipectad« rcmpiit ** CohoscociscCavallero Porquc he venido con el, Y me conto su succe/sb, Ma« ya yt muj adcionce» 254 Allerneueste Relse wundert.daß die Herren Geistliche, welche fast aNein len zufrieden; Gestalten so oft etwas ungereimtes oder poßirliches vorzustellen/die Doitol-Mütze allemal herhalten muß. Nach geschehener Vorstellung der Comödie klexk spielten sie den 8?QI8^U^0. undhiiltennock mebr Sner^esechte und Mascaraden, den 8 Tagen des bestes vollends ibr Rechtzu thun, dessm Ende aber ick, Mil uns die Jahreszeit zurAbreise nöthigte,nicht auswarten konnte. , . Wir liessen aufder Rheede die Prinzeßin, unterm Capltain Martin, so von kmoj ausd luna gekommen, und das Schlffiit. ^glßgrel^a, von 5t.Vl2lo,welches aus^rankreich daherwerts geseegelt. Donnerstags den 21 Member gingen wir unter Seegel, nach (,gl^Q, mit einer frischen Kühlung aus demSud-Osten Des andernTagserblickten wir daS Eiland ä8lä Sambstags hielte uns die Wlndstil-leaufim Gesichte des ^iairo iiolar und der Insul5t. L0l^^l^^,welche uns alsogegen Norden vorkäme. Dis Elland ist leicht zu kennen, weil es nur mittelmäßiger Höhe, vonder kleinen Insul ^Ilan abgeson-delt,und in der Oefnung zwey kleine Felsen« Eilande zu sehen.Man erblickte auch ein Drlttes,sehr niedriges 1 halbe Meile See-einwerls gegen Süd-Süd-Osten VerNordwestlichen Spitze derInsullit.^orem Wir worffen etwa H Ankerjeile lang von dieserSplhe das Bley-Loot, und fanden 6o Faden tief lelmlgten oder Modoer-Grund. Endlich ankerten wir 1 Meile Westlich von ^allao auf 14 Faden blaßgrünen Leimen. ^ons.«le^sueiue blieb alzo aufdem Meeldraus- stn nachderSüd-See. '255 sen bey der Einfahrt der Rheede, bis er vom Vice-Koy Erlaubniß bekam/ unter dem Geschütz oerVtadt,Cal-faterns halber, zu ankern: Welches ihm denn auch ohne Vchwürigkeit gestattet worden. Hieraufseegelte er näher herein/ und grüßte dieStadt mit ySchüffeN/ man dankte ihm aber mit keinem eiyzlgen, uneracht man wüste, daß er eln Königlicher Französischer See-Oftlcier. Zwey Französische Schiffe von 5t. kt?W. samt der ^Heianno von Marsilien, er wiesen ihm sämtlich die seiner Bedlemlng zukommende Ehre,und grüßte ihn jedes mit/ Schüssen/ welche er ihnen auch nicht schuldig blilb. Neben diesen Z Schiffen lagen hier auch 18 Spanier, unter andern die Incarnation, eine d 5optemb. persönlich Besitz davon. Bey semer Ankunft zuQallaV wurde er mit allen Stücken auf den Wällen derStadl bewillkommet, und bey seiner Aussegelung aus der Rheede bekam er von jedem Französischen Schiffe i; Canonschüffe. Mögte man sich verwundern, warum ein Schiffvon solcherGröffe in so schlechtenPreis,und zwar in einem Land/wo dle von 400 Tonnen viermal sovielgelten, verkauft worden? Allem es war empo-Wischer Streich vom Vice-ko?, welcher den Spaniern abermals verootm, kein Französisches Schifzu erhandeln, nur damlt ers jo wohlftil er nur wolte, an sich ziehen könnte. Endlich kehrte er an eben demselbenTag wieder nach l.im2. Beyder Abreise aus «üaliao geschahen ihm zu Ehren noch 10 Slückschüffe. Sein Gefolg bestund in «lllchen Leib-Garden zuPferhe/und am üdllgenAuf- zus 256 Allerneueste Reise zug solte man eben keine sonderliche Hoheit eines Ks-niglichenStatthallers haben abnehmen kütlnen.Wie« wohl es war nur der Bischof von <)uito, Donl'eälO 1^2 ganzen Süd-Meer. Man kann darin überall ankern, so tief man selber will, und hat allezeit Olivens farbigen Leimgrund, nirgends aber keine Sandbänke noch Klippen: Ausgenommen eine einzige, z Ankers Touwen lang vom Lande ab, gegen der Mitte des Et« lands 8t. I<<,len2, recht gegen der Galeerenspitze über. Das Meer ist Hieselbst allezeit so stllle, daß man dlt Schiffe Jahr aus Jahr ein auf die Seile werfen und calfatern kann, ohne sich für irgend einen Windstoß zu Orchten. Doch liegt sie vom Westen bis zum Nord» Nord'Westen offen. Allein dergleichen Wmde Hal, len daselbst fast niemals an, als wann sich nach eln«r Stille ein kühles Lüftgen erhebet, wodurch aber die See wett so hoch nicht aufgetrieben wtrd,daß manUn« gemach Yav«n hätte. Die Wellen, so durch dieSuds Westm Qp*rojpect c&r d}ac£*CAZ.LAO. j'zf.yn nach der Süd-See. 257 Neste» und Süd-Osten Wlnde etwa aufschwellen, werden durck das Eiland 8t. II, eines 8ranzosen,kan. an se»ne Stel!e,und bekam dle Aufsicht auf d^e Fortification 5r. r^^^^.I'^, ein Oeols oder zu len,last man sie doch aufder Wasser-Seite ganz umfallen, also daß man schier dle Hellte wieder öuszurlchten hat. ' Ausser- nach der Süd See. 265 Ausserhalb denen Mauren vor (^llao liegen zwo Ins diani,chete, I'kT'Il'll'I genannt. Die eine heißt die Mell^l(_r,mit einem Easteel und emer dreyköpßchttn Schlange zu stretten. Dlsses Fest, ob es gleich v»el gekostet, kam ooch,dem Berichte nach, bey keinem der vorigen, als bey n hen lolcher PraMgetrieben, und so oiele Unkosten« ^fge-wendetworden/daß manendllch desfallSgewlffeMaß« gebung errichten müssen. Woraus denn abzunehmen, wiemeldieseMönchezusagen haben müssen, wett sie - aus Wie dieselbige verfettiget werden/ ist in meinem tractat vy« den^«st'Fe«ern zu ersehen. nach der Süd-Vee. 26Y aus ihren Bettel-Säcken nicht nurüber 1 sooPerso-nen so Mönche als Gesinde, M4 Klöstern «nähren, und, nach kandes-Alt, kostbare Gebäude aufführen, Massen das Francilcaner Kloster das schönste und arü-ste in ganz l.ima ist; Sondem es bleibt ihnen noch genug übrig, Unkosten aufihren blossen Pracht zu wen-den,welchesich vo« demGut derArmen,deren es indie-str Stadt eben sowohl als anderwerts hat,manchma-ten bls auf5O0 Piasters betragen. Ich sage von der Armen Gut, weil, wann derUeberguß der Weltlichen ihnen,den Mönchen gehüret,wie viel billiger dann gehöret jenen hinwiederum der Ueberschuß dererMön-. che,welche selbsten Profeßion von der Armuth mit sol» cher Strengigkeit machen, daß sie sagen, sie seyen nicht" einmal des Brods, das sie in den Mund stecken,berech-liget: Nie solches aus der artigen Historie/ meines Bulle Pabstjonann« des llten, erhellet. ManhatsichüberdieseAusgaben eben nicht zu ver« wundern,wann man Achtung giebt auf die unaemeine Einkünften des Allmosen-Sammlens derer Frättcls, eaner, weil l^as einzige grosse Kloster 24 solche Bettel-Brüder m I-imahat,von denen emer,so lmIahr 1708 gestorben,in 2vIahren ) 50200 Piasters gesammlet. So ists auch nichte ungewöhilllches unter den Spa»» niern, daß sie lhre nächste Blutsfreunde um ansehnliche Summen/ ja manchmalen um ihr rechtmäßiges Erbe brmgenMd solche der Kirche und denen Klöstern vermachen: welches im Lande genannt wird, seine Seele zur Lrbm einseyen (äeM lu alma keieäe«.) Hierneben ist auch zu nmken, wie einen schlechtes Oout und Erfindungskraft sie haben, weil in ihren Schauspielen weder eine ausgesuchte Materie, noch gute EmllchtunsMch auch Anstand zu setzm. Mein ich 275 Allerneueste Reise ich habe mich so schon mit einem Feste, das der Mühe doch nicht lohnet, allzulange aufgehalten. Ietzo wirds -Zeit seyn, dasjenige was ich während meines Aufenthalts zu I^ima in Ächt genommen/ zu berichten. Es liegtnemlich die Peruanische Hauptstadt 1.1.' Ü5k, zwo Meilen von dem Haven llallao, unterm i H Grad,6 Minuten/28 Sec.iDüder-Breite, und dem 7yGrad,45MinutenderWestlichenLänge,nachdenz Parisischen Kleriäiano, ^ und zwar aufeiner schonen Ebne unten an einem Tbal/welches vorAlters von et- h«nach,zumalen diese Völker das (r) nicht so hart als dieSpanier aussprechen konnten,derName^lXl^. erwachsen : Ob sie gleich ihr erster Erbauer änderst benannt hatte.Dannlllanceko pl^K.K0,so unter der Regierung Don (^2rlozl,(<2aroliV.)undDonna 1U2N» seiner Frau Mutter, welche beede zugleich in Castilien den Scepter geführet, den Grund varzu geleget, hieß sie davon die Rönigsstadc/ oder lo, lMann von 5gn62ll,n» und etliche andre von X 4 l^X/v zu ihnen, und machten sie also in allem 70 Einwohner aus, welche ansehnlich zugenommen, weil l-ima heut zu Tage die grüste Stadt im ganzen Südlichen America ist. DleAustheilung desGrllndnsseS ist was hüpsches, und dle Gaffen stehen in einer vollkommenen geraden Linie, und haben eine bequeme Breite. Mitten in der Stadt ist der Königliche Marktplatz, wo alles zum gemeinen Wesen erforderliches beysammen. An der Morgenseile steht die Stists-Kirche und der Erzbt> schöfliche Pallast. Gegen Norden ist des Vice-Roy seiner: An der Abendseile dieses Platzes siehet man das Haus vom (7i,bil«lo, der Iustitz, das Gefängniß und das Zenghaus, samt ganz gleichen bedecktenGän-gen. Endlich ist gegen Mittag eben sowohl eineRei» he solcher Gänge und Kaufmanns-Laden. Mitten aus dem Platze stebe ein Springbrunnen vonErz,miteinerStatue der5»ma.und 8 Löwen von gleicher Materie, welche rund herum Waffer von sich geben sollen. An diesen Brunnen neben aus sind gleichfalls 4 kleinere sehr kostbare Me tallene Becken. Eine viertelMile von demKönlgl.Platz gegenMlt, ternacht, läuft der Fluß l^ima. nxlchen man allezelt durchwaten kann,auffer imSommer, zu Zelt des häu^ figen Regens aufm Gebürge, und bey Schmelzung deß Schnees. An etlichen Orten sind Aerme von ihm abge, nach der Süd-See. '27; abgeleitet zu Wässerung der Felder,Gassen, unoGär, lender Stadt, in welche er, schier wie zu Xantja^o, aber unter bedeckten Graben, geleitet wird. Dasjenige Stück, welches dieser FlußaufderNor-bischen Seite abschneidet, hat seine communication Mit der völligen Stadt vermittelst einer Steinernen ans sünfziemlich starken Jochen bestehenden, und un-ler der Stattbalterschast des Hrn. Xlontenlaroz er-bautten Brücke. Die Gasse,so von ihr ansängt,süh?ee gerade nach derKirche 8t.l.^^«.l, als dasKirchspiel der Borstadt, kl^äksko genannt, und endigt sich beyIa«. 8u«y bürtig. Weiter gegen Morgen ist noch etnBerg, ganz nahe an dem vorigen, mit der Einsiedlerey des Heil. ckrittopkori, wovon sie auch den Namen hat: An deren unten ein Arm des Flusses lauft, welcher hier einen Teich ausmacht, wooon etliche Korn- unoe,ne S Pul,- 274 MerneuesteReise Pulver-Mühle getrieben werden, und worinn sich je« dermann öffentlich baden kann. VII. Capitel. Die Stadt l^ima durch öfteres Erdbe< den erschüttert und bl schädiget. Mehr dergleichen traurige Exempel. Untersuch, und L Muthmaßung der Ursachen/ woher das Erdbeben entstehe: Imgleichen warum eS sich aufden Seelüften öfter als im kande drinnen spüren lasse. Wie das Erdreich filmen tönne? Woher der Boden, ohne Regen, Keuchngkett und gruchtbarkeit nchmc? Mutywaßliche Ursachen/warum es aufder Peruanischen Cüfte niemals re-gnc? Oes^.uttiori8 nähere und wahrscheln-ttchere Meynung hiervon. ^V^s ist aber dieser Stadt durch das in Peru sich ereugnende Erdbeben grosser Schade gesche-^38^ henMd wird denen Einwohnern noch alleTa-ge mancheslngst deßfals elngejaget.Den i7)unii^o. 1678 liesse sich eines spüren,wodurch ein grosser Theil der'elden,und insonderheit dleKirchenUnsrerH.-Frau-«n übern Haufen gefallen, klontalvo, welcher in dem Leben des i'onbio davon Meldung thut/ sagt, ee scheine, als ob der Sohn Gottes von seiner Mutter darzu gedrungen worden. Doch das von äuno 1682 war WefliHdaß es sie schier ganz umkehrett/ also daß aufs nach der'Süd-See. 275 aufs Tapet gebracht wurde, ob man sie nicht aufeltt vortheilbafteres und sicheres Lager verlegen sollte? Wie man dann dasGedächtniß solchen erschröcklichen Erdbebens jährlich annoch/ den 19 OH. durch öffent» «iches Gebelh begehet. Wofern der gemeinenSagez» glauben,ist solches von einemOrdensmann derHarm« Herzigkeit, welcher etliche Tqaezuvor/ als ein andrer ^ona», in derStadt herum gelaufen und gerufen:Thuc Busse! vorher verkündiget worden. Die Erde bebe-te würklich an solchem Tage so ausserordemlich,daß sie von einer halben viertel Stunde zur andern entsetzliche Stösseausstunde, alsodaß deren innerhalb 24 Stunden über zweyhundert gezchlet worden. So was sürchtiges es nun gleich um dieses Erdbeben, ereugete sich doch 2nlj2ß» Un') l-ima angezeiget worden. Daß solche Gährung gar leichte geschehen tonne/erhärtet sich durch das Bey« ß?lel des Aalchs, und ein artiges Experiment deS Dr. ^XtLKV. wieeslndenen Nachrichten derFranzösi, schen Akademie d-r rvissenschaften vom i/ooIah« fylgendermassen ausgezelchnei: Man vermischet gleiche Theile Eisen-Fell-Späne und Schwefel, in gewisser Schwere, alsetwa 50 oder 40 Pfund/ mit Wasser/ und vergräbt diesen Taig i Schuh tief in die Erde; den auf/ bekömmt Ritzen/ und speyet Heisse Vünste/und endlich helle Flammen aus. Nun steckt dasErdreich ln Peru und cluli allenthal^ ben voll Salz - Schwefel - und Erz»Adern. Ueber-dis AiebtS darinn Feu«r»speyende Berge/ welche dtt Steine verbrennen und demSchwefelRaum machen. Müssen aljo öftere Erdbeben daselbst seyn, sonderlich längs derSee-Cüste,welche weit mehr durchgewüssert, als gegen der Höhe 5or6ille« hin. Solches kömmt auch sehr wohl mtt der Erfahrung überem. Dann es glbl Oerter,wo sie sich gar selten «reugen; Zum Exc^z-pel; cuzco, (3u2M2nß2, und anderwerts; auseben der Ursache,warum sie sich in Welschland öfters einstellen als gegen dem Alpen-Gebürge. Endlich kann man sich mcht embrechen,dem Wasser ein groß Theil bey dem Erdbeben beyzulegen, wann man dle Felder weg» rinnen als zerschmolzenWachs,«. ln oersunkenenOer-tttnTeiche augenbllcks erwachsen siedel,weil dl< Crd«, S 3 <^ 578 Allerneueste Reift lndem sie im Waffer niedersinket, dasselbe, wann «S in grosser Menge vorhandenen die Hohe zu dringen,u.nd über lhr zusammen zu lallen zwinget; oder aber beobachtet, wie sie, wann der Orund weggelpülel,und sie einen Adqang hat, gleich einem Sande fortzuroUe oder . Hveglaufe. D»e Furcht vor dem oftmaligen Erdbeben hat dennoch nlcht verhindern moaen / daß man zu l^ima nicht Viel« schöne Kirchen und hohe Glocken Thürmeaufge-Nchtel. Es sind zwar die melsteGewolber nur von ü-'berlüncht«m Holz,odcr von(.2nn2Ng; aber dabey so-»ohlgemacht, daß, wersmchtwelß, es mcht merken sollte. Das Mauerwerk der grossen Gebäuden lst von gebacknen, der klcmern aber voll zciobe« oder unge-drannlen Steinen. Dle Häuser lichen ganz eben auf der Erde, ^und haven etwa em Stockwerk von Schllf-röhren,der Leichtigkeit halbtr. Vom Dach weiß man Mchto,well es hlejelbst nlemals regnet. Aus einem Dlnge nun, dessen wir in unsern Euro, päischm Ländern sogar nicht gewohnt, entstehen sosort zwo fragen. Erstlich: Wie dann das Erdreich ohne Regen etwas hcrvorlu mgen könne 5 Zwevtens: Woher cetomme, daßeS längs d^rSce-Cüste nlemals regne/ da esdoch l5 bis 20 Mcllen vom Meer ab/ laudwerts/ dar« an ntcht eben fehlet? Zu Beantwortung der ersten Frage, muß berich 5«inzuzichen. Die jchünst« Gebäude haben rohe Backsteine von gestampfter Crde mit ein wenig Graß, bloß an der Sonne gelrocknit; welches gleichwohl, well der Regen mchlS abspühlet« manchmalen über hundert Jahre dauret. VIII. Capitel. Fortsetzung der umständlichen Nachricht von I«imÄ: Illsonoerhett deren Befe-sttgungs-Werke. Anzahl und Beschaffen» helt dererElnwohner: Grosser Reichthum: Pracht in Kleidern: Geist-und weltliches Regiment: ^lilltair>^t2t: Justly «Kam« mer: Inquitmon: Universität: Studen« ten-CoüeLia: Kirchiplele u. s. m. nachderGüKSee. 285 V«H je Stadt-Mauren/ welche von rechtSwegkn ein tzZli ewig daurendes Wttk seyn solten,bestehen aus ^V eben der Materie. Sie sind 18 bis 20 Schub hoch/ und y dickqm Mauer-Band, daß also im gan« zen Umfang derMstung kein einziger Ort so brelt,daß «in Stückgeschühe darauf stehen könnte. Daher ich glauben will, sie seyen nur daru» aufgebauet worden, die Stadt für den Unternehmungen und Ueberfällen derer Indianer sicher zu stellen. Der Zwinger wird bestrichen von Bollwerken von 15 Französischen Ruthen der mit dem Mittel-Wall wagerechl liegenden Ulanque, und etwa zc> Ruthen von der ?ace, welchi den Schulter-Winkel von i;c> Gr. ausmachen; daher eine so scharfe einlaufende Streich-Linie entstehet, daß die 2Drltlelder0oultjne in der zweyten klanque. Und die fianquirte Winkel öfters allzu spitzig. Weil die^ourtinezoRuthen lang,so istdiegroffeStrelch-linie von ungefehr l 10. UebrigenS hats allda weder Gräben nochAuffenwerker.Diese Befestigungswerke sind gegen das Jahr i685«nler derBitt-Royschast des Herzogs cle la p^l./v^, vermittelst eines Flan» drischen Priesters, Namens lean «.äXlQNO, s» weit gebracht worden. 5) ie Anzahl der SpanischenFamilien ,ul.il^2 mag sich auf 8 bis 9000 Welsse betragen: Der Ueberrest sind lauter kletticue,, ^tollltto«, Negros/ und einige Indianer, uneracht in allem etwa bey 25 biS H8ooH <3eel«n vorhanden,wann auch gleich die Mönche un» sonnen, so zu m w enigsten ein viertel der Stadt inne haben, darzugerechnet werden. Weil man ln denen Europäischen Städten die Ca, rossen zu zehlen pfiezzt, wann «an d« Pracht und An- sshND 286 Allerneueste Reise sthlMkeit emesOnes beftniben will,so rechnet man z^, I^jm2 gleichfalls 400V Caleschen, als das gewöhn« Me Fuhrwerk des Lankes, welche von Maul.Thieren aezoaen werden. Um aber einigen B grifder unsäg-sickenSchctze dieserSladt beyzubringen, darf man nurerzehltn wied'eHandelsleutrimIahr 1682beym EiMUst des neuen Vice»Roy,o!)gedachten Herzogs 6e lH ral2t3,il>re Reichthümer zu Tage geleget Sie liessen nemlich in den^zwcy Quartieren der Stadt, die Gaffen laXerceä und 6e lol^iercaclere^durch welche jeraufdenKönigePlatz,worausderPallaststehet,fah-«nmuste,mltlautergestempelten und also feinenunh unverfälschten Oilber-Rlumpen/ so insgemein bey 2ooMarewäaen, 12 bis 15 Zoll lang, 4 bis 5 breit, undH bis z dlcksind, pflastern: Welches dann eine Summe von 8QOOOOOO Thaler, und ungefähr ^20000000 Französische Lwres ngch jchigem Fuß des Geldes, betragen mögte.. Wiewohl nicht zu laug-nen, daß ^.ima einigermassen auch dieNlederlage aller Schatze in Peru, der Plasters, ohne andre aufferordentliche Emkünste: Oeststtten ihm, wann er dle Provinzen be<» suchet, 1 oooO Piasters,und zu derNeise,eben derUrsa« chen wegen, bloß nach Oal^o. welches doch von l^imy nur 2 Meilen entlegen, allein ^000 Thaler angewiesen. Er besttzet über iOO^o/teßjmenloz oder Amt-Mannschaften undBoigteyen,und hat endllch auch die Bedienungen sowohl im Polmfchen als ^tilitair.^tgt einzig in Händen. . Zu ' Das vcrmey'ue l^l5lum dcs pcxmciin in der Historie der Freybeuter macht aus diesen My AemtllN/ wle»vhl UN-reckit, zwo Personen. 58« Atierneueste Nelse Zu merken ist, daß die meisten Bedienungen nur auf «lne gewisse Zeit vergeben oder verkaust werden. Die Vice-kmxundPräsidenten besitzen diesesAmt ordentlicher Weise sieben Jahre. Etliche do'rreÄet,unter derBersuchung,gewlsse durch lange Zeit zur Gewohnheit erwachsene Mlßbräuche ums Geld heimlich zu dulden, nicht zu erliegen, ft treten die ehrlichste Gemüter in dieFußstapfe« ihrerVor-fahren, in der Einbildung, sie mögens machen wle sie wollen, werde man sie doch eines übel« Regiments beschuldigen, wovon sie sich dan durch anders nicht entle« digen können, alS daß sie ihre Richter mit Geschenken "befriedigen, mithin ihnen von demjenigen was sie demKinig und ihren Unterthanen gestohlen,«» Theil abges *' MincA, flCg(U mihi, placaatlittauattqiicDmqae, nach der Tüd-See. 255 abgeben. Diese Sache habe ich aus derQuelle selbe« und sche es nicht Hieher als eine blosse Muthmaßung. ? Daher kümmle, daß so yiele Silber-Zapfen aus den Bergwerken herauskommen, grosseLänder durchF reisen, und endlich sich jn denen auf der Küste Handlung treibenden Schiffen emfinoen, ohne dem König einmal sein Fünftel abzugeben: Weil die Kaufieute dem Gouverneur soviel vors Hundert,der^orreßiäot dem ^onäscation« Richter oder jue» 6e vesc»mm<>^ und dieser vielleicht annoch den Leuten des vice ^ davon abgiebt. " Daher kömmtS, daß schier keiner unter ihnen sich dasgemeineBeste zuHerzen qehen läßt,indem- Daher tomts endlich,daß denenBefeblen disSpa-nischen Hofes gar mcht,oder doch nur schlecht, nachge, lebet wird. Man läßts beh einer blossen Abkündlgung zum Schein Die Furcht, durch Ungehorsam eine Bedienung, deren man Lebenslang zu gemessen hätte, zu verlieren spornet sie je nlcht an. S«e wlffen ohnedem wohl, daß sie um ihr Amt in kurzem kommen: Und wenn sie auch was versehen, können sie es bey bem Vice-Roy mit ganz wenigem wledergut machen,als wel« cher eben so jprlcht wie sie; uneracht er die höchste Au-thorilät und noch dabey die Gewalt m Händen hat. SeinegewöhnllcheLeibrrachebestehecaus )Com-pagnien. Eine davon ist von 4oHelledardicrerl,: Eine ^ von lQQPleloen,und eine von eben so vlelFußgängern, > Die veede letztere werden bezahlt vom Kömg, dle Hel, kbardiem aber bekommen ihren Solo aus oem Per- T mächt- 29o Allerneueste Nelse wächtnis einer Dame von ^ma, welche sehr »eich ge-welen, und vor ihremTod es also geordnet. Noch hats dievierdte Compagnie von 50 Personen Ausschuß, lauter vornehme keute,welche bey selnemEmzug neben ^n st^em Pallast ist eine Königliche Capelle mit 6 Priestern, 1 Küsterund einem Chor in Königlichem Hold stehender Musicanten. ' Dle Vesayung zu ^ima bestehe t aus lauter Bürgerlicher Wlih, welche vom König keinenSold genies-sen,ausgenommen die obelsteBefehlhaberund?rofo-sen bey dem Fußvolk. Sonst sind da 40 Compagnien geworbene Spanier und Bürger: 7 Compagnien der Kaufleute: 8 Compagnien zu l^ima gedohrne India-. ner: 6 Compagnien Molanos und freye Schwarzen: jede Compagnie von iOoKspsen,ohne dieOffioers: ^ Samt ivCompagmen Reuterey. ' Man sagt der Blce-Roy könne imNothsall in dem ganzen Königreich Hunden tausend Man l, zu Fuß und zwanzlg tauftndzu Pserde auf die Beine bringen. Allein er würde, so vlel ich von Leuten,die das Land Peru inwendigziemlich durchwandert haben,ersahren,n,cht einmal den lünften Theil davon mit Wajfen versehen können. ^. ^. '^ Nach dem Vice-Roy wlro das Königreich regieret Vonderäu6iencia liv.^l.L^t.l)T8 deeHofes,2riKa!en, 1 ^lßuacil ^ayor oder obersten Ge«chtbdlener,und l Qeneigl rroteüor derer Indt« «ner. Von alten dielen Aemtern hat jedes des Iabrs nach der Güd-Oee. 296 zoooPiastars l) kealen zurBesoldung/dleOiclor« aber überdis noch andere Einkünften von denen Ges rlchts-Stuben, bey welchen siezu thun haben. Es sind bey diesem Gerichte auch ^clvocaten, procu«tores, I>lot3lil, Thürhüter u.s.w. Die ^u6iencia «.cal wird wieder eingetheilet in eine Iustiy-RammerMs peinlicheHc,lsqerichs,in eint Rechen-Rammer/ und zwo Sckay-Rammern, deren eine zu schaffen hat mit den Einkünften, welche die reiche Indianer zu Verpflegung der Armen ihrer Nation aufdem Sttrbebette vermacht haben. Endlich so gehöret auch darzu die Canzlev, welche aber bestehet aus einem einzigenOiäar und «inemCanzler,dem man diesen Tltul mit elner gar mäßigen Besoldung giebt, weil der Ober Canzler beständig in Spanien ist. Das Obiläo oder policeygencht folget auf die/ >u6iencia llc:^/ emverlelbet,damit sie eben solche Freyheiten und Vorzüge gtmesten mögte. S»e Hai zum Haupt elnel» ^c». Gemischen li22rrod,6uam2Nßa, ^lilzuipH,(^ul^ co,8gntjÄZo und Conception in (^ttll^l. ^ D»r erste Erz-Bischof war von k«y Qeron/mo 6s l.0^Vlil^, ein Dominicaner. Er berief zwey t7o»c»7ti, />5an««s/Q; das erste den 4 0«Ä. 15 51, auf dem aber ke«n einziger 5utfra^nelu, sondern nur die Sachwallere derer Bischöse von Panama, Huito und (^ulco erjchienen. Das zwiyte wurde den 2 kialtii 1567 eröfaet, und die Bischöfe cie la klata, (Huito und Vmperi«!, samt denenslbgeordnelen deren üorlgenTa. bilcioz waren daraufzugegen. Er bauete d«zerstührt< Klrche wieder auf,und deckte sie mit Schiefer. ^ Der drilteElz.Blschofvoni'oriitAo ist beatlün. M worden. DerlXte, DonXlelckioräoQl^^y^ne-,08 wurde, nach dem Tode des l^2r^,5äe k«5l^. (30^, zum Biceroy, Gouverneur unoCapltain Ge«, ral oer Peruanljchen Provinzen ernennet. D»eS war der erste, in welchem dlese zwo hohe Bedienungen wieder in emes verknüpft worden, uneracht muh dünkea^ wlll, sie reimen sich bey emer Persyn alle Bilde, nicht wohlzusammen. ^ Dllstfürdlejelllge,!onachlhlerGenesungauS^ 5t.slndreaHoipllal herc,uekommen. Ihrer wird von denen Ordens-Brüdern 5t. ^o^»«« D^ gepfieget. Das zu 5t. peälv lli van dem Erz Bllchoj i'orwi«, allem für Prlejiergestlftet. Das zum Heil. Geist, für dte Seefahrende, wlrd durch Beylchutz und slllmosen vonbayiye oder an Pockell liegende verpste-get. Ee »st elne Kölmlt 5e Slltlung für diejenige, so lnit der Fallenden Suchr beladen,oder ihren Witz ver-liehren. Für die Fmidrl-Rinder hals ein Haus gleich an 5t. Uaria Uncock:,. Das bolpltal5t. dolmiund V^miani haben dleEmwoyller zul^ima denen Spani-schen Welbetngewldmel. Daszn 5t./5nna erkennet für jelnell Sllfter dcn ersten Erz Blschof I^o^alia, und werden Inomner darinn ausgenommen, worz» heutigeTags derKöulg vonSpanlen dleUnkosten her« glebt. In oem Lazarelh derer lnculMez.oder mit uns heilbare« Krankheiten behafteten/versehen die Vechl«-micer,Mönche die Kranken-Piiege. Noch hals eines für dteqezund gewordene Indianer ausserhalb der Stadt / worem dlejenige,so aus5c. ^an» und andern Spitälern herauskommen/genommen werden. Ueber«, dießgtebls lxß>ndere Personen, denen das Amt aufges tragen/ d,e Bermäch tnlffen der reichsten Indianer sür die sirmen ihrer elgnen Kation, wohl anzulegen und auszutheilen. Endllch lo lst auch ein Hojpltal durch einen Predlger, sür die wieder gesund gewordene Predl-gtr,gcstlstet worden. Ohne dltfe Kranken-Häuser oder Hospitäler stehet auch eines auj dem ln^uilition«.Markt sür arme Frauens- Personen. K)«e Töchter werden daraus verheuratl)el,oder aber zu Rönnen elngekle»det. l Im ^olleglv tle 5t. l^rux lie la, l^mnaz erziehet manelnegewl;jeAnzahlzunhel^inder,wBermi^l8c)^^^habennlchtmln0er. In dem sogenannten grossen Closter, so man von jetu ode^ auch iit.l'ranciico nennet, stecken über 720 Seelen^» Mönchen und Bedienten. Es ist so groß als 4 Stadt-Hlertel, und dabey das Schönste in der ganzen Staolic. / Dle ^UQUzi-l^K haben gleichfalls lv.ln dene» lher 5^ Mönche leben. Der Ocden der Varmherzigkeic hat lll. Die ^^Ul^L«. haben V.Clöster: die VLl^LDl. «l^lh^ i. N« türüier 8t.^k. 0« Men im Hos nach der Süd-See. 299 spital lit vicßy. Tk L^I'N^KUKM'lLk. haben zwey. Diese Mönche sind vor weniger Zeil aus der Stadt (iuut2m Allerneueste Reiß das letzte (well dem Leser und Ueberseher die 5peci«c3. tion der übr-gen nur beschwerlich fallen dürfte) jelu, l^ana der Capuciner genannt, von 4 aus Spanien über üuenoz 2ile5. obgeyachtermasien/im Jahr 171 z gekommenen Capucinermnen gestiftet worden. End. llch so zehlet man über 400c) Clo»ter-Iungfern, unter vereng, oder 5 Frau^n-Clöster,darlnn ein sehr strenges Leben geführet wird/ ^ ^ ^ '/ Man kann hieher auch setzen ein von T'orlbl«, fur d«e «eschiedene Ehe-rveiber angtlegtes Haus. Es l»t un-alaubtlchMe hoch mans mlt diesem Mißbrauch treibe. Man siehet alle Tage verheurathettLeute von tlnander laulen,als ob oieEhe ein blosserBürgerlicherBerglelch n>are/und nimmt eln gerlngcsMttzverstälidnlß,etneUn-päßlichkeit oder schlechtes Vergnügen zur Ausrede. Ja was noch erschröckllcher, so verheuralhen sie sich wieder an andere. angelegt worden/vonSpanten heruber-DerUmgang, den man daselbst mttden Spanil. Mohren gepflogen, hatte diese Sache jo gemein aemacht,daß derCardlnal Ximenes für höchjtnöhig geachtet,derjelben abhelfilche Masse zu verschaffen,und well der Borwand der Verwand-oder Gevatterschaften denen Ehescheidungen öftere zu ememSchem-Grund dlenen muste,verordne-te das von ihm ^nno 1497 zu i'oleäo versammlete c!ocillum, man solle beyder Taufe, umd,eWahl< hett delto befferzu erkennen, allemal d»e Nahmen der Geoatlern uno Gevatterinnen sorgfältig ausschrelben. Unzüchtige und nachmals bekehrte Fraueno,Perso-nen haben auch em besonderes Closter, worinn lchaber ke«ne grosse Anzahl vermuthe/weil man sich m dlesem ft fteyenLaad« so wemg Gewissen macht, und das l- 302 Allerneueste Reist IX. Capitel. Vermuthliche natürliche Ursachen der frechen LebenS-Art zu ^ima. Vortrcfllch« keit dastqen ^limatis. Allerhand sowohl, aus Lui-opHvahln gebrachte als «n Lande selber wachsende herrliche Früchten. Woher die Fruchtbarkeit in?eru komme, da es. doch unter dem heissm Htmmelsstrlch lle/ ge?uam. M^usdem Exempel dersemnen keute, welcbe ihres MN Standes halber dmenWeltlichen zurErdau-2^^ ung dienen solten, ist leicht zu erräthen, welchem ätteä man wohlin dl'ftm Lande am meisten nachhänge? Seine Fruchtbarkslt/derUeberfiuß an al-' len Sachen und diezärtliche Ruhe, deren man allbler beständig genleffet, trägtzu dem daselbst herrschenden verliebtenTemperamenc nicht wenig bey. Es giebt allda niemals keine ungestüme rauke Luft, sondern es bleibt allezeit ein rechtes Mittel zwlschen der Kältever Nacht, und Wärme desTages. Gewöhnlich lst der Himmel mit Wolken überzogen,daßdie sonstenBley-recht herabschiessende Sonnenstrahlen nicht völlig würken können: Und dieses Gewölke verwandelt sich niemals lneinen Regen, so etwa den Spatz eraang oder andre Ergötzllchketten des Menschlichen Lebens stöhren mögte, sondern läßt sich nur zuweilen m einen» Nebel herunter, die Oberfläche des Erdbodens zu befeuchten, daß man also immerzu gewiß we,ß, was des «ndernTassfürWetterseynVttde. Henn vem^ Mch nach der Süd-^el. 305 n ach das Vergnügen, in einer allezeit gleichgemäßigten Luft zu leben,nicl)t durch die öftereErdbeben gestö> re t würde, glaube ich nicht/ daß ein Ort aufder Welt wäre/ dably man sich das irrdijcheParadieß besser Vochelien könnte: Gestalten das Erdreich üderdis an «Unhand Früchten einen Ueberfiuß hat. Es wachsen aber/ neben denen, welche aus kuwpa dahin verpßanzet wyrdeu, als: Aepfel/ Ieygen,Trau< ben/Olivenu.s. m.auch diejenige, so mden ^ntilli« schen Eilanden wachsen: Z. E.die^n»n««, <3ouya« v«, patata«, Lanan«, 5anäie§, Melsnm und andre so nur in keru fortkommen. Unter dieser lehtern Gattung werden für die besten gehalten dte^,««^,, welche/im klelnen,den ^n<»ns, undTannHapsen gleichen. Sie stecken innen voll weiffer harter Substanz, mit grossen Körnern als Französische Bobnen. DaS Laub selchet ein wenig dem Maulbeer-BauM/ und das Holz denen Haselnuß-Stauden. ßen Hiye für unbewohnt erachtet, an verschiedenen Oertern wegen unerträglicher Ralce, uneracht sie un« mittelbar unter der Sonne ll5CN5tt(^8, andenUferndeS grossen Flusses ^llz.^V^, wachsen grosse Bäume, de-renBläller dem ^rraysn. oder Myrchen-Laub gleichet. Die Frucht »st eine Traube von grünen Herzen etwas klemer als dle Hole einer Hand: Welche,wann sie erösnet werden,verlchttdene wclsseSternlein wie ein Blattlein eines Buchs weisen. Aufjcdem Blatt steht eln Herz, in dessen Mltle ein Creutz, unten m«t ? Nä« geln. Doch zwelfte ich nicht/ die Spanier werden ei-nem und andern Stück solcher Vorstellung durch ihre blosse Elnblldung zurechte helfen. Eben in dieser Landschaft wächst auch daS Kraul ki. to-lioyal, welches gepüllert,Slahl und Eisen auflöset. Es hat den Nahmen von einem Bogel, der sich selber damit Hurgilet. Solcher sieht grün aus, fastinskleine als emPapagoy, ausser daß er ejneHauoe aufdenz Kopf und einen langen Schnabel hat. Dem Bernehi men nach stopft man m klcxico. dleses Krautes habhall zu werden, das Loch ihres Nestes mtt eisernem Dral zu: Da dann der Bogel vieles Kraut hinbringe und den Drat danne entzwey mache. Ja es sollen gar d»: Gefangne manchmalen auf solche Weise das eljer-m Ollter m cenen Kerkern zerschmlten und sich also in die Freyheitgesehthaben. Allein es siehleinem Mahr-leln >ehr ähnlich. U z Man )s0 Merneueste Reise ^^fi^dethichlbstauch den Maguey- von delne man ^onic,, ^ßlqundq,uenCrank bekömt. D?r St'l^el und Blätter sind gutzu eff^n, lass. n sich auch lweHambeardetten; wie dann der Zw.rn,?ug. dar-aus gesponnen wlrd. Mtt dem Holz deckt wandle Hjäuttr: die Stacheln dienen zu Naoeln, und die Frucht brauchen dle Indianer, statt der Seiffe. 82ls5p2rj1la: Lkina c^kma, ein Baum, dessen Frucht em?r Mandel gleichet: Hne«n03 yder lHuiunZl, W, sondern wlrd von Mexico hergebracht. Noch muß ich eines kleinen Ungeziefers gedenken, Welches viele Ungelegelchcit verursachet. Man nen« N«^5 Pico. Dleses schleichet sich unvermerkt zwischen Haut und Fleisch etn, frissel sich daselbst voll, nmd so groß alb eme Erbls, uno zernaget hernach dle Stelle, wo mans nicht heraus zu relffen bemühet lst« Im Her« susmssen aber hat man genaue Achc zu geben, daß eS nicht zerdrückt w«rd. Dann well es voller Eyerchen, sy gröl; als Haar-Nlffe,zerlheilen sich d,e Nlffe überall in dle Wunoe, unh bnngen eben so 'vlel jrljches Ungc-zieserhervor. Werft nun tödten wlll, mußToback yder Nnschlitt in dle Wunde thun. x.6a- nach der Süd-See. zu Nature!/ Sitten und Gewohnheitett derer d^L()l.L.!< oder in I>eru gebohrnen Spaniern. <^Vhe ich Peru verlasse, muß ich hier einigen Bericht erstatten,was lch von denen Sitten undLebcns-^V Art derer m Ammcagebobrnen Spanier, von ihnen ^kkoi^ktt genannt, beobachten können. Dm Ansang nun mlt der Relimon zu machen, so blldm sie sich em,eben so wohl t),e beste Christen unter allen Nationen zu leyn,als lhre Lanos-Leute in Europa. Ja sie wachen gar aus diesem Nahmen einen Unterschied zwischen sich und unsrer Französischen Natwn: öllsodaß, wann sie sagen ein Christe und ein Franzose, sie durch d« erste Benennung emen Spanier verstehen Allein sie haben, ohne das «ch das Inwendige jowohl ihrer als unsrer Nation durchzugrübeln begehrte, in ihrer Kirchenzucht zum wenigsten nichts, wodurch sie diesen Ti-tul aus einem besondernBorzug verdienen sollten. Die Enthüllung vomFlellch wlrd bey ihnen sehrgemäßlget und erlrägllchergemacht durch die (Frussura, wle sie es nennen,nemllch durch die Zungen, Köpse/Eingeweyde, Fü>je,Ohren und andre äusserste Theile der^hlereM welches alles sie an Fast-Tägen immerhin essen. Der ^2lltecg,oder des Schwein-und ^inder-F«:tts,de^ell sie sich anstatt des Oels und Buller gebrauchen, zu ge-schwelgen. Ausser der Messe lsts bey «hnen keine Ge-wodnhelt, irgend einem Gottesdienst beyzuwohnen. Dlejenige,so über) Meilen von derPfarrkttche entfer-»et,und die Christliche Indianer/ so nur eine Mlle oa- U 4 von zl2 Allerneueste Relse V0liab,si'd nicht einmal an denenTaaen,oa si« es doch durch die Kirchen Ge ehe velpfllchtet,jich beo derMesse «mzusindel. verbunden. Ja man blelot sogar ;u l^ima selber aus derPtarr Klrche,well wenig bcnnttelteHäu» ser sind, m denen mchtemO^tolmm oder Capelle, darin»,, zur Vcqucml.chkct der Büracr, Messe gelesen wird- WelchesaberldrcTrägheltuntechäl!,undsie!t, Beobachtung ter Pflicht, slck alsP^arr-Klnder zur Kirche zu hüllen,ttefiich nachläßt m icht. Endlich, wann ma?:lhre besondere Andacht genau unterjuchet > läuftS Älem Anjeljen nach aus ihren Ko, sentr^nz oder pacer, poster l)l^ll?onen,m t jel-nemHaus,Gesln0e,oler(luchelnjeqllcherinsbe'0!5i-re alle'?lbend wann dle Nacht völlig eingebrochen. Dle Ordens Leute tragens am Halse, dl^WOmil,lc.i QuilNHNl,z» wü-chlr vum Himmel herab gikommeu seytt lo^t,lsr c>ey lh, nensostark,daßsie,hre<5,eellgkeit0araufgründeu,llll0 vhne tilgen Zwelfel lauter Wuuc«we^ke davon erwarten, well ihnen so vlele Mährlem oaoon aUe ^clge zuOhren tommen,unc) eln jcrer durchge<)enos bey Verrichtung dieser Andacht sich emen guten Erfolg je Abends,wann dle Lichter im Haun X!X l< GOrch.n der Sonnen eine H iM m de,l,sc»vr„ ^el7,achr:) Muß alsober Melli^r bleses Liedes ln der Heorällchel» Sprache nicht allzu bewandert gewesen seyn, als aus dle sich dle Spa-mer olMdcm gar seilen lcgell.Dann wo er den Grund-Hcxt elilge e.)ell, lo würde er load:rZDeifel gemerket ha^en, 0er Berjtand dlest» Spruches ley dlezer, daß OOll den Sltz oer^onnetl ll» i)en Htnunel verleget: Mlchm sichyl^ auf0le.^riamnlcht0asallergerlng-liemme. U 5 ^ Spa- 314 Allerneueste Reise Spanisches Lob-Lied der Jungfrau Klana. Maria todo es Maria Maria todo es ävosj Toda la nocJie y cJdia 5c me Toi pensar cn vos. l^2l„. alles ist lauter kl«u» 1^1 ari«. dein ist alles. Tag und N cht Denke ich nur an Dich. Toda vos re/pfancfeceis Con foberano arrcbol, Y vuestra cafa cn cl 5ol Dice Dlvid ^uc tencis« A,* ■' Vuestro calyado es la Luna, Vocstro vestidura & Sol, Manto bordado de Estrelfas, Por corona ei mismo Dios. » « * Auhque 1c pcfc al Ekraonio % Y reviente Satanas.' iMabcmus a Maria Sin pecado orieinaT. V . El Demonio esta muy maj, Y no tienne Mcjoria, Porqueno puededeicurbar Ladcvocion dc Macia, Du schill>m«l,t gant Mit unumschränktem Glanz, Und DavldMt Du habest dein Haus imHim«el. » Dein Fußschemel ist derMon», Dein Kleld ist die Sonne (faßt, DeinMantel istm,tS«men t,nge, Und deine Krone ist GOtt sM. Der'Teuftf tobe gleich darübl«. Und Sala» beifte entzwey, So ioden wir doch öle x<2«i» Welch« ohne Erbiüno« «mpftngen. Der Teufel i»i heftig krank Und kann mmmerglnesen, Weiler dit Andacht gegen «au> Nlchtyerhindtlnkann. «5» Aus dieftn wenigenBersen erhellet auch dleSchreihF Art derer Spamer,alS »selche lauter verblümt und von der Sonne, Mond, Sternen«b«r Evelgeftei-nen hergenomene ungewöhnllche Berglelchungen lle- bey, nach der Süd-Vee. 315 len,worüber sie sich manchmal,uneracht sie es für was tlelslnulgcs halten^ so versteigen, daß man darüber lachen muß. Solchergestalt giebt dielervortrefl'che Poe-te m seinem Llede der tVl2riH den Mond zum Fußsche-m l,und dleSlernen zurEinfaffung chresMalllels,m-dem er zuglelch ihr Haue in dleSonne versthet,welche also blcses alles in sich lchlleffen müste. Wenn er sich aber m selnem Poetischen Ueberwltz allzu hoch verstiegen und ganz kemen Verstand bewlejeu, so bemegec er sich gewiß noch mehr, da crmeinet, der Teufel mögte über die in Peru der Jungfrau Klari» erwcllende Hn-dacht aus oer Hau t fahren oder gar bersten Vlese Andacht ist mit allzuvielen Lastern und fleischlichem Wesen verml>chet, als oaßwas sonderlich verdlenstllcheS (auch nach paplstischen Slnn) oaraus zu hoffenstünde. Mlr lst ganz wohl bewust/daß sie des Ta^es mehr als emPaternoster herbetch. Man muß sie ader ln die-semStüct rechtePhar«säerhelssen,dle 0a,wleCi)rl,tuS jenen vorgeworfen, meynen,das Gebeth bestehr nur in vielen Worten mit blossen Llppen und mit so schlechter Andacht, daßsie manchmalen den Rosencranz daher plaudern, während sie mit Sachen zu lhun haden, die sich zu lhrenGottseligenUebungen ganz nicht lchlckea. Uedcrdls lebe» sie aUe ln einer grozstn Vermessenheit wegcn lyrer Sellgkelt, sich gründenoe auf den Schutz der Mutter Gottes und deräe llch, und in der Kir. chen. OrdnunqPabsts ^eon,5 x. imIahr 1516 charf verboten.Ick könnte etliche Exempeln atljühreli,wann icknichtdüchte, manmögte, wannichjooummeSa« chen erzehlete, darsur halte»,, als ob ichs selber glaubte, oder sie andern eru und denen Portug»esischenColonnien,so weit ich gekommen, wenig aeachtet: Massen ihre Kirchen noch immer vollerGemahlde,aufoenen die jährliHeHerab-kunft des Heil. r«nclsci ins Fegfeuer geschildert zusehen. D»e andre Mönchs-Orden erzehlen eben dergleichen von lhren SllWrn. Sie * Moricntcsinprofcssione&Jjabitu ordinis Minorum ultra annum non palluros in Pcenis Purgatorii, qucnjam B.Franciseus ex divinoprivilegioquotannis ad purga« torium defcendit, suoi^uc einnw ad Cfleluid deducic, Spontan, 14^.3, zlz Allerneueste Relse Sie haben noch ein ander Mittel erdacht, die leichtgläubige Reiche um ein Theil ihreS Vermögens zu brinqen: indem sie dieselbe bereden/ je näher sie sich am Altar begraben liessen, je mehr würden sie der Borvit, te derMäubiqen theilhaftig. Es lassen sich auch manche Narren dadurch fangen. Wle ich dann an zween Büraern, etliche Tage vor meiner Abreise ausl^ima, selbst gesehen, deren jeder 6<2oO Piasters gegeben, nur damit sie nach ihrem Tode indem Veiner,Haus derer Augustiner dieser Stadt liegen mögten. Weil die Erfahrung lehret, daß dieseEhre und eingebildete Vortheile mit der Pracht des Begräbnisses ibreEndschaft erreichen, so verleitet man die Leute, neben denen ansehnlichen darauf gegangenen Unkosten, zv Gottsiliqen Vermächtnissen unter dem Namen de-rerSeelmessen ödet andrerVorbltten.Da ist kc:n einziger Sterbender, den man nicht bertder, wie höchst-nöthig es siv, etwas darzu zu vermachen, wann man anders der Pem in jenerWelt entgehen wolle. Man eri hebet gegen sie die Berdlrnstlichkeit dieser Schenkungen so hoch,daßjederman seine Sünte aufsolcheWei-se abkaufen wlN/znmNachtheil deffen,was doch dieLie-be u. natürlicheNetgung in Ansehung der nachstenBe-fteundten, Gläubigen undArmen erfordern. Da doch ein ander Weg beym Daniel c. IV. angewiesen nmd. Allein weil das Gute/ so man etnem u. dem andern er-lveiset,gar bald vergessen ist,so läst man sich von derEi« genliebe,dleindemHerzeneineBegierdehlnterläßt,sich auch da man vom Haufen der übrigen Menschen weggerissen wlrd,zu verewlgen,bewegen,llederGel>) an dle Pfaffen zu vermachen,als solches beyLebzelten behörig anzulegen u. andern davon gutes zu thun,dloß wol dle Bermächtnille zu solchem Endzweck dienlicher, ja o«l- ^ leicht nach der Güd-See. 319 leicht auch, weil man sie für kräftiger als andre gute Werke acktet. Kurz: es komme hernach aus Furcht der S trase,dle uns am meisten ängstigender aus Lie< be,»GOtt oder sich selbst, so ists dennoch hier eine so durchgängige Gewodnbeit, und d«e Klöster zu I^jm» und elllch andernStädten haben sich sett hundertIah-ren ber dadurch so bereichert, daß weltliche Perftnen fast aar keine liegende Güter mehr haben, sondern alle ihr V-rmögen nunmehr aus beweglicherHaabe bestes het. Wcnig unter ihnen sind keineLehnsleute derGeist, lichen entweder wegen des Hauses oder wegen der Meverböfe undLandgüter.ZumBesten derer Colonier» würde dienlich seyn,eben dieBerordnung zu thun, als dieVenetianer im Iahr 1605 errichtet haben, Kraft deren die Veräusserung der liegenden oder ohne Erben hiltterlaffelM, Güter, zum Nutzen derKlrche,ohn«Be-willlgung der Republlc/verboten worden: Nach dem Beyspiel etlicher Kayser,als Valentiniani. <2«»wli ^l. und Paroli v. imgleichen der Könlge von Frankreich von 8t. tudwig an bis auf l1ein«ck II l. Aüeln derRö-mischeHofwurde darüber stutzig, und verhinderte dte Vollstreckung dieses Befehls auf eine Zeitlang, und zwar m emem Lande, dann er wenigerzu sagen hat als in Spanien. Wird demnach dleser Mißbrauch, alle« Ansehen nach,daselbsten fortwähren, und diewcltllche Herren in kurzem den Klöstern imZettlichen noch mehy tmterworfen seyn,alssieimGelstllchen nicht sind. Von ihrer Weise,die Vilder zu verehren, will ich hier nichts gedenken.Wann man siehet, wle sorgfällig sie dieselbe m lhren Häusern ausschmücken, und ihnen räuchern,weiß ich mcht,ob man sie nicht zeihen tan,daß sie fast eine Aogötterey damlt treiben. Dle Vetrel, Mönche, welche allen Flelß thun, das gemeine Volk zu 320 Allerneueste Reise närren und ilmen einMmosen abzuzwingen,ttaqen sie aufden Gassen herum/Muß und zu Pferd,,n qrosscn lahmen unter einem Glasend laffens gegen ein«Er-kenntlichkeit küffen.Wiewol>l,es gehet in kurapa eben sowohl als in Wellindien, so zu,daß die bcstenSachen aemeimglich zum Mißbrauch gezogen werden: Deßwegen d« Französische Bischöfe besi dem cinncilm z^ Trident um Abschaffung dleses Unwesens angesuchet. l Die Geistlichkeit und die Mönche nehmen sich, aus Eigennutz oder auch aus Dumkeit, wenig Mühe, die Leute eines bessern zu belehren,und ihnen zu welsen,wie He sstllenGOtt imGeist und in derWahrheit anbeten, sich vor seinem Gerichte fürchten, und (nach Päbstl. Lehre) auf den Schuh der Mutter GOttes und derer Helligen nicht weiter verlassen, als »osern sieln ihre Tugend-Fußstapfen treten. Bielmehrswann sie denen Heiligen «u Ehren eine Lobrede halten, so erljen sie dieselbe ohne Verstand allzuviel, und vergessender erbaulichen Ermahnungen: Also daß diese Predigten, welche doch desIahrS am öftesten vorkommen,.unnütz-lich abgehen, uno die Leute uur in ihrem gewöhnluhen Irrthum bestärken. Uebrigens,wann solcheHerrendie Christen-Tuqen-den je mündlich anpriese«/ was für Nutzen könnten sie schaffen, während sie mit ihrem Wandel solcheslerger-nlß anrichten? Sollen sie von der Siccsamkeit und Sanftmuch predigen ? So sind sie ja selber die äusserst unverschämteste Gesellen: Und wann ichs sagen darf, i so tragen die meisten allezeit einen Dolch bey sich, wo- « mit man eben nicht denken darf sie jemand ermorden, ! wohl aber zum wenigsten demjenigen der sie in ihrer ^ tuststöhren oderetwaszunahe lhun will, sich wlderse- ^ tzen wollen. Sollen sie yon derArmuch u, ^nchalrung ^ ^l nach der Güd-Vee. )2t vom Re ichthum reden? So treiben die allerttrengste Orden ihr Gewerbe, und halten Sclaven Mann- und weiblichen Geschlechts. Manche,geistliche Personen stuhen so gar mit bunten und Goldgestickten Kleidern unter ihren gewöhnlichen Ordens.Habit. Sollen sie dieZllhörer heissen demüthig seyn ? So hegen sie selber einen unerträglichen Hochmuth, und stellen die Pharisäer vor, welche yerne überall obenan slyen und auf den Märkten yeqliljsctleynwolcen. ^lattk. XXlll. Sie Vergnügen sich würkllch damit nicht,daß man eine liefe Verbeugung vor ihnen macht, sondern bieten auf öffentlicher Gasse und in denen Kuchen ihre Ermel, zu küssen, dar, maffen sie eben deswegen dahin gehen, die Leute von ihrer übrigen Andacht ab- u. aufsichzu wm-den. Warum sie dann sehr ungleich dem «rsten Abend, ländischeu Ordens-Mann, dem Hll. 8^kl)lCW, welcher seine München-Kleider nach damallger armen Leuten ihrer Tracht machen ließ; und demHl.l?l<^dl. (^lzcio. der einen poßlrlichen Habit anlegte, um nur vor den Augen der Menschen verächtlich zu scheme«. Uebrlgens lli bekM,daß,um sie abzuhalten,sich in kei-neWelthändelzu mischen, derKotNgvonEpinlen^ ehemals se«ne Kön»gliche Authorttät brauchen müssen, W und * El Key ancargo a Don Louis Vclasco, VifTorey, Z22 Allerneueste Reise und es dych noch nicht gar zu ändern vermögt. Sollen sie endlich predigen von derReuschheic?' So ist dieses biet daS allgemeine Laster, das fast keme Ausnahme unter denjenigen leidet, welche Alters halber noch dar-zugeschickt. Ja sie machen mchteinmalein Geheimniß daraus,sondern entschuwigen sich damit/sie hätten einer guten Freundin nöthig, die vor sie sorge, weil sie, ausser Essen und Trinken, vom Closter nichts empfingen. Daher müssen sie allerband Ränke spielen, um nut solchenzu leben,treiben Kaufmannschaft/und üben manchmal Diebsgriffe aus,welche unsre auf die Cüste handelnde Franzosen öfters witzig gemacht, ihnen als schlimmen Cauten nichl^zu trauen. Der Schiffs-Ca-Pltatn ^ufder Klananne, worauflch mich begeben habe/ erluhr solches mlt seinem grossen Schaden, indem ihm einer dergleichen scheinheiligerGejellen einenBeu-tel mit 800 Thalern in jeiner Hütte oben auf dem Schlffe weggefischet. Dieses unordentliche Leben ist auch die Ursache, warum sie schier mchts studiren. Ausser den grossen Städten trift man manchen Priester an, der kaum eine Lateinische Messe lesen kann. Ja ich habe gar einen krotellorett, I'keoloßi«, in seinem Closter gekannt, mlt deme es hi«rinnetreflich hart hielte. Ergtebt sichs demnach, daß die meisten nur darum Mönche werden, um ein desto weichlicheres und dabey geehrteres Leben zuhaben. Wie man vernimmt, so hat der König von Spanien dieses Unwesen bereitsgemerkt,«, will daher die Anzahl derer Clöster aus emen gewissen Fuß setzen. ' Der Wahrhell zu Steuer muß lch aber erklären, daß dlese meine Anmerkungen ganz nicht aufdie Jesuiten gehen. Dann diese studlren, predigen, halten Klndn-Leh«/ auch sogar auf denen Markten, mit nach derSüd-See. 323 grossem Eyier, und glaube ich, wo sie nicht wären, die Leute würven kaum die Hauptstücke des Christlichen Glaubens verstehen. Ss will ich auch nichts getadelt baben an d« Frömmigkeit und guten Wandel derer Vijchäffe, als denen man die üble Aufführung ihrer Schaaleganz nicht beymessen kann: Maasten diese aus emer uhralten Gewohnheit einigermaaffen ein wohlhergebrach-tes Recht vorschützen wollen, es mit ihrem Christenthum eben nicht getiau zu nehmen; Absonderlich die Mönche, nxlche selber Herren sind, keine andere geistliche Gerichtbarkelt als ihrer Obern erkennen,und vo» den lehtern und dem Pabsteinzig und aUeln;u äcpen. äiren vorgeben. Welches aber nach denen scharssinnigen Gedanken des Hl. vli.kt>Izkl)I* «ne garunförmliche Depenäentz ist; Eben als ob man aus der Hand einen Finger näyme/ und chn unmittelbar an den Hopf befestigte.. Ich habe oben unbedachtsamer Weift die Mönche denphansäcrn verglichen,oa ich sie doch,d?rElnsetzuns ihres Standes gemäß, lieber mlt den l^ffaern vergleichen sollen. Anstattaberzu weisen, w,eihreGerech-rigeeirbefftsseye als der^uden/ hätte lch jolche Tugenden an denselben (den Essaem) gezeiget, welche dlevermeynte Bollkommenhelt gewlffer Ehr«stl leicht zu regieren, uneracht sie zerstreuet und von denen Obern entjernet wohnen, auch taulenderley Schlupfwinkel ,n Wüsten und zeldern,derStrafezu entgchen, bal>m,zumaltn kein Land aufder Well l»t,0a dieIustltz gellnder verführet: Massen man schier memaud am Leben strafet. Doch fürchten sie sich für den Königlichen Gerichtsdienern, und können 4 Soldaten zu Pferde, dle man etwa unsernHajchern verMchen mogte,wan» sie lm Nahmen des Vice Koi kommen, jedermann aui 400 Meilen weit eine Angst einjagen. Den Verstand überhaupt anlangend, haben die Oeolen von Limi, daran keinen Mangel,sondern sind zu allerhand Wissenschaften munter und aufgeweckt genug. DleaufdenGebürgenbesitzenetwas wenlger. So diele als jene aber hallen sich weit höher als dleCu-ropallche Spanler, alb die sie uuler sich nur ^«valluz ober dumme Ochsen nennen: welches wohl aus emer ^llt,9«ttu^Mfacht sie unter einem Mnarcht stehen, W4 h«- 228 Allerneueste Relse herrühren maq. Ich mnnesOrtS achte für eine der vors nehmfteUrjachen solchcr Abkehr dleje,daß sie dleFrem' de immerfort »n den wichtigsten (Vtaatsbedlenungen/ und dmschünsten Handel treiben ,ehen müssen; slloln welchem letzlern d« Welssen emz'g uno allein obliegen, «ach dcn AMn,chaften und Küllsten aber, worinn si« ohnedem keln Vergnügen finden,gar mchts fragen. Uebllgens sind sie keine groffeLletchablr vomKr»ege< Ihnen wird bey der müßigen Snlle mid Bequemllch«, k«tt,bang,dadurch um «hre Ruhe zu kommen. Voch wagen sie sich zu Lande ganz wllllg aus wette Relsen. durch'Hd üsteneylN/und bl!) magerer Kost, yült sie darum nicht zurücke. Woraus abzunehmen, daß sie für dasjenige Lattd, so sie den ohne», ganz recht und ge-schlctl seyn. In der Kaufmannschaft sind sie eben so schlau und abgmcht als dle Europäer. Well sie aber gern wollü« fiern und müßig gthen, anbey dle Hand nicht einmal anschlagen mögen, wo nicht em sehr grosser Profit zu holen,ber«»chlrnsich die Zllcayerundan0ereEuropäische C panier vlel eher als sie. Dle Handwerksleule selber/welche bloß von lhrerLlrbelt leben müssen,pftegen ihrer Gemächllchkelt ^' Den Tag über öedlenen sie sich häufflg dcs Krauts PHK^QU^V» so von etlichen 8c. UartkolomHuz. Kraut genannt wird. Dann d«ler Hemgc Mann soll tn diese Länder gekommen seun, und dlelie Gewacho, . ScAaalc: von JQrli/Z, mitdil&er lArehlafen-* . \E.(iSfibernefVöp/,in Jtsfcn mitte Jajßüerin Jcmpott .G. . 35« trinkens also geschwinde eve sichs färbet,well es sonst ft schwarz als Dinte wird. Damtt einem aber die Blält, lein, sö oben lchwimmen, nicht mit in den Mund kommen, brauchen sie ein silbernes Röhrchen, an welchem unten eine mit vielen Löcherchen versehene Flajche oder Haube ist: wordurch dann dasKraut abgehalten und der Trank durch das öberste Ende ganz dünne und rein eingesogen wird. Man trinkt im Crayß herum aus eben dem Röhrchen, und wird nur allemal von neuem siedendWasser übergössen. Stall desRöhrchens oder Lombilla schneiden etllche dasKraut auch ab vermittelst elnes silbernen DurchlchlagS, von ihnen Sparta. 6orgenannt. Wegen des EckelS,den die Franzosen be-zeuget,nach allerhandLeulen ln einem Lande/da die l?v. Spanische Pocken gar häufig/ aus eben demselben silbernen Röhrchen zu trinken, sind die gläserne Pfelffen aufgekommen, und man fängt an, sich deren zu Qun» bereits zu bedienen. MeinemGeschmack nach ist dieser Trank besser alsThee,und hat einen zlemllch anmuthl gen Graß. Geruch. Dle Leute des Landes sind dermas sen daran gewohnt, daß loaar die allerärmsten sich des« sen des Tages zum wenigsten einmal,beym Aufstehen, bedienen. Der Handel des ralaßuay-Krau ts wird zu 5äN. ^r^ kö getrieben/ wohin es lowohl auf dem Fluß pl». ta als auch aufKarren kömmt. Es giebt zwo^aslun-gen« Emeheißtttiert)2 6er^05, die andre, noch zärtere und bej^ere nmd ttierba cle c^ Vlii>li genanttt, und aus den Ländereyen der Jesuiten hergebracht. Der gröst« Verschluß geschiehet von k« an dls c:ulco, woselbst s« um dle Hchle mehr gllt als dle andre, dle von kotoli an bis p« verkauft wlrd. Alle Iahregehen aus l'2«Lusx nach e«u üb« lunsz'g tausend ^l<,. be«. !B >- 332 Allerneueste Reise be« ,oder zwölsmalhundert und fünfzig tausend Pfund beederleyGattungen,wovon zum wenigsten das Drit« tel <^2mini ist; noch 250OO Grobes von dem voll p«, lo5nach^lM ntchtemmal zu rechnen. Man bezahle für emenPack vvn s bis/^rob« vier Kcalen^lc,«, valgZoll,und dle Fracht der Fuhre über mehr als 602 Meilen weit, beträgt noch elnst so viel, als es beym er« sten Einkauf/welcher ungefähr 2 P,asters ist,geZolten. Also daß die ärobe od Perjonen recht verschwenderisch. Danut sie nun bey lhrem wollüstigen Wesen auch dle Freyhell behalten, und ihnen dasselbe nlchl dadurch/daß sie an «ine emzlgePerM auf immerdar verknüpfet, gekränket werde, heyralhen sie selten vor demAngestchte derKlrche,sondern ehllchen alle/ um mich lhrer eignen Wort« zu bedienen, äetruz cle la ^leüa, hmcer der Hilche: das ist / ße leben lnsge- natz der Süd-See. 333 samt in einem (ihrer Meynung nach) ehrbaren^emcu. Kin»t, welcher bey ihnen ganz keine Aergerniß aiebt. Iaes ist vielmehr eine Schande, kein ^X«^l>I^L^ Dazuseyn,, das ist, keine kluiteesse, die für ihn allein stye, zu unterhalten; doch muffen solche sich eben sogetreu, als in kuwp» rechte Frauen gegen ihre Männer, aufführen. Es begiebt sich auch sehr oft, daß verhey-rathete Männer von ihren Weibern abgehen, und sich «m halbe oder gar an ganze Mohrinnen hängen; wodurch manchmal« eine Unordnung in denenFamilien entstehet. Siehet man demnach ln diesem Lande an-noch die zwo alte Weisen des Heyratbens. DaS ^M2neev«miento schickt sich ganz wohl auf das ehemals sogenannte, U5U, und von der andern Weise merkt man noch ein Ueberblelbsel an den Ceremonien lhrer Ehlicken Verbindung. Der Bräutigam steckt der Braut Xlll. S tücke Geld in die Hand, welche die« ft hernach dem Pfarrer wieder in die seinige fallen läßt. Eben so gabenvev derEhe pee äemptionem derBräu-tigam und die Braut einander ein Stück Geld: und das hiesse man (üonvenire in N2NUM. Die Priester und Mönche machen,wie schon hier 0-ben gedacht, ganz kein Wesen daraus, u. dieLeute stos-sen sich auch daran nicht, ausserwan sich etwa eine Ey-sersucht ereuget, weil dieGeistllche ihre Buhlschaften zuweilen viel mehr aufputzen als andere; worann dann die halbe Mohrinnen öfters kennbar sind. Verschiedene Bischöfe thun jährlich auf Ostern diejenige, welche ln jolcher Hebs-Ehe leben, in den Bann. Allein weil ; Die erstgemeldte kttraäe allhier,ist,wie in Spanien, ein Äujtrztl, 6 bis 7Zoll hoch und 5 bis 6 Schuh breit, inegemem an der ganzen einen Seite des pgra. 6eZimmers. Dle Mannspersonen hingegen sitzen auf Lehnstühlen, und es muß eme sehr vertrauliche Freundschan seyn, wann sie auf die Lttesäe dörfen. Uebrigens nimmt das Frauenzimmer zu Hause eben so frey eine Visite an als in Frankreich. Sie bemühen slch, eine Gesellschaft ganz angenehm zu empfangen, «nd vertreiben ihr die langeW-lle mltSpielen auf der Harpfe oder Cwirarre, worinn sie zugleich singen. Ersucht man sie dann um einen Tany/so sind sie darzu willig und machens recht artig. Doch ist ihre Mamerzu tqnhen schier ganz anders als die Französische. Dann da n>lr vlel von geschickter Bewegung der Anm und zuweilen auch des H^UF Ptes/ halten/ lassen dte E panierinnen vlngegen die Arme in ihren melsten Täilycn herunter hangen oder stecken sie unter einen umhabenden Nachtmantel: Also daß man nichts als 0le Beugung des Leibes und die Humgkelt der Füsse siehet. S»e haben verschiedene künstliche Tantze, wodey sie den Manttl ablegen,allein dle Manieren, so sie dabey machen, sind mehr Thaten als blosse Geberoen. Die 336 Allerneueste Reise DieManns Personen tanzen meistens aufeben dit Meise, mit ihren langen Spanischen Degen, deren Spitze sie vorn mit der Hand anfassen, damit sie ihnen im Springen und Beuge ti, welches manchmalen so tiefist, daßmansfüreinen Fußfall halten mögte, keine Hinderung brinaen. Unter andern haben sie einenge-wissenTam, s^l'^1'^0 genannt, der bey ihnen so viel als bey uns etwa eineklenuet ist,aus z Äclel Tact bestehet, und bey welchem sie mit dem Fersen und dann wieder mit dem Bordertheil des Fusses aufdenBoden stampfen, auch etliche Schritte und(^oup6e, vorstellen, ohne daß sie doch viel aus der Stelle kommen. Ih« teMusiqueaufderHarpfe, Vl<3llk^z und Läw« VOl. .^.als denen imLande fast elnzigenInstrumenlen, ist gleichfals nicht weii her. Es sind aber die zwey letztere eine Art von Guitarren, ausser daß die banciola einen schärfer« und stärkern Thon hat. Die Annehmlichkeiten,welche dieSpanierinen durch bie Erziehung bekommen, sini) um soviel liebreitzendek/ weil sie fast alle hüpsch von Ansehen. Sie sind insgemein ziemlich liebkosend und schmeichelhaft,haben eine fchöneGesichts-Farbe, die aber wegen starken Gebrauchs der Schminke8olim2n, * welcheempräpa-lirtesSpiesglas ist,von keiner langenDauer.Sie haben lebhafte Augen,sind lustigen Gesprächs,lieden eine ungezwungene <32wnterie, und führen sich dagen mit Berstand,manchmalen auch mit solchenGeberden und Welches ganz nicht übereinkömmt mitdem Bericht dcs Hrn. Ocllnelin, in seiner Historie der Americzntschen See. Räuber. DHsGpleßglas,schlcibter,lsi auch verpack. tet,w»ewohl dessen in America kein grosser Abgang, «veil sich das Frauenzimmer daselbst nicht schminket. *i?~rx. A .Fnca./OcUrShittanijcherJaeriip.Ji. Coia.,dieJfcnMiri Jo. Sndidner ausj&ru ,D. JrnJiancrin in der^fanlill*. .Jt.^Art^aeu.., Jčftnitt .'//.(jefaefce in ctltan SnJittn . (ffiehvm^ . nach derSüd-See. 337 »nd Wesen,auf, daßmans, nach unserer Hanler zu rechne«,sür eine halbe Frechheit halten solle. Anstatt mit einem der etwas frey mit ihnen scherzen will, uny daS ihm ein ehrbaresFtauenzlmmer bey uns übel näh-me,zu zürnen,haben sie vielmehr ihreErgöhlichkelt da?-ftN/wan sie auch gleich in nichts schlüpfriges zu willigen gesinnt. Massen sie dieses für das aröstürzcken oder Delantar vorbinden^ lä5 nennet. Dlese Ma-nierzu bauen war, wie aus Vli'lt.U Vl'l) erhellet, bey den Römern im Brauch. Sie kostet wemg,weil daS Ctdreich überall zu jolchen Backsteinen tauglich, und dennoch daurel sie ganze Jahrhunderte hindurch, wie an oem Uederblelbsel der groffenGebäuden u.Bestun-gen zu sthen,so dieIndianer gebauet und schon zum we< nlgsten über 2ooIahre stehen- ImRegen zwar halte« sie nlcht so wohl: Daher man sie oes Hlnters aufder Mitternächtlichen Seite mtt dicken Stroh-Decken 0-, der Brettern verschlagen muß. Huf solche Awse erhält man sie in c KM im Stande. D»e öffentliche Gebäude werden fast allezeit mit rechten Back-und gehauenen üuader Stein n aufgemauert. Zu Conception hat wan von den welchen grünkchlen, von der Art derer so-genanntm i^olallol^u 8Hny,ß« wefven i yalbeM-ile H 4 styrd- 344 Allerneueste Relse Nordwestlich von der Stadt gute bane Stelneg^ra, den. Zu (^oqmmbl) giebes weisie und leichte, wie die Tuj'Steme. Zu ^gllao und Lima brauchen sie harte Steine, so 12 Meilen weit über Land kommen. Sie stecken voll Salpeter daher sie, ««eracht ihrer übriqen b«!ondernHärlk,anbrüchig und zerfressen werden.Der I^olo oder Damm deeHavens lst^nno z 694davon angelegt worden. In den Gebüraen findet man Gips-Stein-Brüche, woraus man G-ps mahlet. Doch brauchen sie dieselbe nur zu Berferttgung der Selffe und Berstopfulig irrd.ner Kruge. Kalg wird aus Meer-Muscheln gebrannt, daher man chn nur dlt Mauren zu überwelsscu brauchen kann. Was übllgens lyre Baukunst selber anbelrift, muß man gestehen, daß dle Kirchen zu l^ima sein aufgeführet/ aber nur in Anschung des Schiffes ooer mltllcrn Haupt» Baues, welcher wo! proporcionilt, mllPfet-lerli/ so gewöhnlichlrmajw, nm voll anwuchlenoem Gejlmse, aber ohne gehauene Knauffe, dekleldcl: sluf denen ferner hübsche Kral.zc,woruber schöne runde Gewölbe von einem halben Clrtel-Bogen, nm klnnen Dachfenstern. Au denensluszlerungen oesslltars aber «stalleo durch einander plump und schlecht eingetheilet, daßeinen nurdie grossen Unkosten, welche aus alle den vergüldlen Mljchmazch geganZen, dauren müssen. Von denen Pcruailijchen Il^OIä,. HNüch dem von denen Peruanischen Oreolen odey !^M von Spanischen Clttrn l« l^eru geoohrma VV - ^ Spa- nach der Süd-See. 345 Spaniern erstattetem Bericht/ muß ich nun von den rechten natürllchenEmwohnern,dle man sonst nut de» besondern Nahmen der Indianer belegt, und deren Sitten von ocn ^Kileniern, wovon oben Meldung ge-schchen/schr unterlchieden, auch etwas «0en. Was sie mlt ihnen gemein haben, ist dieses, daß sie eben so gerne saufen und huren, auch nach Ge.ld und Gut eben jo wenlg fragen. Hingegen sind sie in der Tapferkeit und Kuhnhclt von jenen ganz unterschieden. Sie sind zaghaft,ulld haben kein Herz: >m übrigen sind sie boßhalt, falsch und seltsame Köpfe. Zu den Künsten haben sie einen snnen Verstand/ und thun daojemge, was ihnen zu Gesichte kömmt/ gefchlUllchnach; m elgnen Er-findungkn aber sind sie zemllch stumpf. Die Chrlslllche Rellgloll/wilcye sie annehmen müssen/ hat ln deu Herzen der me,ste^ unter lhuei! noch keine Wurzel gezchlagev. Sle behalten noch allezelt eine starte Nelgung zu «hrer alttn Adgöcrerey. Man er-lühttöller^ oaßhlerunddaremerist, jodleGottheit senzer Bor-Eltern, lch melne die Sonne, anbetet. Dem ungeacht sind sie von Nalurgelernlg, und würden ftch scholl elnen guten Emdruck wegen 0eb Chrlftli-chell Glaudcnb unoWandels beybringen laslen,wann ihnen nur guleExempel vor Äugen kämen. Allem da ße nur lchlecht unltlrlchlet, und oadey gewahr werden, daß lhttkchrmelster mlt chre^ ^yuu 0abjell,ge,was sie .Mit dem Munde sagen, i«lvzt oerläugnen, wlffen dle armeLeute mailchmal nlchl,was sie oavou gläuoea sollen. We es oaun würklich »0 lst,oaß wau« man lhnen die K«bv»ve,der verdeut, u. sie doch lehen,daß der Pfar-ler ftlver rl» pa^r vor sich hal^, sie dlesen ganz nalürtt-chen Schluß mache müssen, entweder daß «jelbjt nicht 3i 5 . glaue 346 Allerneueste Reise glaube, was er saat, oder baßesmttUebertretungve« Gebote Gottes gar nicht viel zu bedeuten habe. Ueberdissoist derPfarrer, mAnsthung ihrer, nicht ein Geistlicher Hltte oer für seine Schäfieln sorge, und ihnen dls mühsame Leben erleldentllcher zu machen bemühet sey: Sondern er ist vielmehr ein Tyrann, welcher/ nebst denen Spanischen Gouverneurs, ihnen das Blut aussauget, und alles, was er nur kan, abnimmt, sli ohne Lohn zu seinlm Nutzen arbeiten läst, ja, beym gerlnsstenBersehen,hal!) zu to0e prügelt. GewisseTa-ge m der Woche müssen dle Indianer, aus Königlicher Verordnung, bey der Kinderlehre erscheinen. Stellt sich nun einer etwa ein wenig langsam e,n, so bestehet die brüderlicheBestrafung desPfarrers in eineriracht Schläge, welche er ihnen, ohne Scheu, sogar mder Küche drlnnen aufoen Rücken giebt. Daher sie,den Pfarrer zu begütigen, lhm entweder Indianisch Korn für seine Maul-Eiel, oder Baum uno Hülsen-Früchten, auch etwa Holz in jem Ha,ls, verehren. Ist einTodter zu oegrabe«,oder zu täufen undNachts mabl zu halten, so haben dte,e jaubere Priester zehner-ley Mtttel/lhrGefaüe desjalls zu erhöhen:Zum Excnw pel,besonvereKlrchÄewalt,daß sie nue lh-nen umspringen/ w,e sie selber wollen. Well sie aber einen ziemlich vorsichtlgenWandel führen,traqen dieje Völker lhr Joch willig, und werden viele zu Christen. DleseMlßlonarlen wären frey!lchLob«nSwehrt,wHnll mansie nur nicht zelhete, daß sie bloß lhren eignen Nutzen suchen. Gleichwie sie bey Gunter den VUNQ05 und ^l0X08 gethan. Dann an diejen Oertern bekehren sie je und je einige Indianer, brlngen aber noch vielmehr Unterthanen furdleIeluiter-GesellschaftzuZ wege: Also daß sie, wie sie ln t?2«ßu»y gethan, keinm einzigen Spanier mehr darinn dullen. Ihre Ursachen stellen sie in denen herausgegebenen «daullchell und curieusen Briefen, lm VUl. Theil, mit folgende« Worten vor: „Well >ichs durch elne langwürlge Erfahr rung ergeven/ daß ver Umgang der Spanier« denen Indianern höchst jchäouch, entweder« well >ie chnen attzu hart begegnen/ und sie zu« beschwerlicher Arbett anllrcngeu, odlr well« sie lynen ourch lhren frechen und unordentll-« chen Wandel zum Anstoß werden; Als hat« man/ (die Heiul:er) vonSr. Ealho!l>cheu« Ma, 543 Allerneueste Reises_____ '--Majestät ein Dorret erhallen, Kraft dessen Kitten Spaniern verdoten wird/ ln diese iMssionbep den KloxozstHzu be.qeben, noch ),lntt denen also benannten Inviancrn cimge „Sememschast zu pflegen. Also daß, wana „etwa irgend etn Spanier aus Noth oder „von ungcscihr in oieseS ^and klime, der Vater ,MiUon2i-iu5 ihn zwar leut'eltg aufnehmen/ „unddlePfiichtcn derChrlliltchen GaNftey«, hkltgegenlynausüben, abcrdarauf wieder „tn Spanische iicinder verwelftn solle. Dieser Borwand ist scheinbar, allein das Exempel von t'arsßuay schemet einen andernEndzweck m entde« cken. Dann man «vech wohl, daß sich diese Societät eints grossm Königreichs zwljchen Lralilien und dem Flliß la klatg gänzlich bemächtiget, auch daselbst e«ne, so gute Neglerung angelegt, daß ble Spanier niemals ? hineinkommen eönnen, uneracht die Statthalter zu Vueno« airez aul Befehl des Spanischen Hofes sich' dessen verjchlebenemale unterfangen. Sle haben würk-lich, neben der guten Dllciplin, Europäische Künstley zu Waffen, lmgletchen allerhand zu elner Republiqu« benöthlgte Handwerkeremgeführet, die dann hernach dle Eingebohrne des Landes gleichfalls darmn unter-nchtet. Sie erziehen die Jugend eben wie m Europa, und lassen sie, wle lch von guler Hand erfahren, Lalsln, Musique,Tanzen, und andre anständige kxetciti» lehren. Die elZentllche Einrichtung dieses Regiments übergehe ich mlt Stl8schwelgen,well lch nur auf fremden Bmch t davon reden kann, und von meinem Bor-Haben nicht allzuweztabzugeyen begehre. Doch nach der Süd-Ger. ,49 Doch wachen diePsarrer an demElend der Peruanischen Indianer nur die Helfte aus, sondern die (?or« reßiclorz oder Amtleute behandeln sie nochjeho,wie sie des Höni^l-Velbors ^ ungeacht vor Alters gethan, aufsallerunbarmherzigste. Sle la<5 ns vor sich ar-beiten,und brauchens zu ihrem lreibendenKaufhandel, ohne ihnen etwas, auch nicht einmal Essen zu geben. Auf solche Weise beschreiben sie aus I'ucuman und Lkili ungeheure Triftm von Maullhicren, welche zu verkaufen sie sich sogar anmassm, daß kein Mensch sich unterstehetandcrwertsher einige zu erhandeln, ob sie dieselbe gleich in übermachttm Preise an die Indianer ihres Antheils verkaufen, die auf solche Art ihre eigne Mühe bezahlen müssen. Das Rechl,welches ihnen der König gestattet, ju ihrem Gebiete die Europäische Waaren/deren dieIndianer benüthiget sind, auch allein zu verkaufen, giebt ihnen efte neue Gelegenheit an dieHaud,die armeEinwohner zu plagen.Dann wann 1?e nicht bey baaremGelde sind,so bekomm sie von ihren Freunden die Waaren zu borge, daß sie das Drittel mehr bezahlen sollenals sie werth sind,u. zwar aus diesem Grunde, well bey ereugendem Sterbsall man die Schuld zu verllerenGefahr läuft. Wie sichs endlich in diesemLande fast täglich begiebt.Iho urtheile man,wte theur sie es hinwieder denen Indianern aufdringen. Weil auch ein grosser Unterscheid d'. may habe sie plöhllch todt und zw.n erwürget gesunden: Es sey lauter dicker Nebel,oder aoerOonner undBlih uyz fieherum gewesen :c. Alleinmanhat aufchreEben, theur wenlg zu achten, weil sie eoen so leichtgläubig als kleine Kinder. UebrigenS lst gewlß,daß die Indianer . ver- sirvicsse de Yndia, fc Ic cortaflcn los genitalcs, y si se fie» tieflc Ac Yndio, cian azotes para la primcra vcz, Hcrr *** Yqucaxngun Negro, mJLoro, Horro, ni Esclavo tra* xefie armas pot los incoavcniccccj <^uc de avct^U eonfea« sidos se aviaa feg«i4»t nach der Süd Gee. 553 verschiedene reich? Gänge wissen, aber nicht anzeigen wollen, weil lftyen arauet/ sie müssen darinn arbeiten, oder auck,weil sie den Spaniern nichtsgsnnen. Dieses hat sich etlichemal geäussert, insonderheit aber in dem berühmten Berqwerk des 5^(?L0(), l viertel Meile vonpunn.imGebürge tti^cota.allwo man das gediegene und m Blättern da l«eg?nde Silber mit der Scheere schneiden konnen.Dann er ersuhrs durch eine in ibn heftig verliebte Indianerin. Doch als Talceak von den Spamern nachgehends aus Geitz oder Mlß-aunst verklagt, und auf den blossen Argwohn eineL Aufruhr/ weil er alljumächtiq würde, zum Tode ver^ dämmet, auch vor etwa 5O Jahren, innerliche Kriegc darüber angespolmen worden, wcr nemllchin sylchenz unermäßllchen Re«chth».lm lucceäiren sollte, verfüllte sich,währendem Streit dieSilberader dergestalt mit Wasser, daß mans seither mcht wieder ausschöpfen können, welches d!e Spanier für eine Göttliche Slra-ft ansehen. Nachdem oer König yon Spamm des 8alceäc» Unschuld erfahren, stellte er semem Sohn dis Bergwerk mit elllchen andern B?dienunc,enzu. Es lst sich nicht zu verwundern, daß d,e Indianer mit denen ihnen bekannten Gold- und Sllberadern so ge, heim gehen, well sie o« Mühe haben, das Erz zu graben, und nichts davon gemessen-Ste sind aber auch allem darzu geschicktM Negros hingegen untauglich, * wellsiealle dann cr^pirm, GedachteLanoselnge. bohrne Indianer sind »iark vom Leibe und unlägllch V mehr " In t.«2I.^^c3ec,z«z,kie. ^om. X. heißes, die Spanier brauch l,,»den B^rlj'vcrkcll Sclaoen aus A^rsci oc».'!' Oil-Indict:: d« doch gar tem Ost Indischer Scl«veah ^i . ^. die Erzeblung der Indlaner sich mil deme, was ^ll.. b!I^K850 schriftlich hmterlassen, nlcht reine. Dann seiner und des ^0N7>l.V0 Historie zufolge muste wan nur Vlll Inca« rechnen; da es doch nach denenGe-«nähldern ihren XU. deren und ihrer Gemahlinnen Namen ich dann/ so wle ichs gesehen, hersetzen will. «V.Vj. Namen der lUCä5 eder Peruanischen Kayset. Mamen der Ge, mahlinnen. " j.MancoCapac, sz.SinchiR.oca, }«Llogue Yupangui, 4. Maita Capac, 1 jXapac Yupangui» 6.Ynca&oca, 7. Yavarvac, i.Viracochalnca, 9,Pachacuti, jo.VncaYupaneui, 11. Tupac Inca Yupangui, ia. Guiina Capac« Mama Oell« Vaco, Cora, Anavarqui, Yachi« Clava* Micay« Chicia. Huntu, Anavarqui, , Chinipa Oello. MamaOello. CoiaPilkoVaca4 Namen der lnc«, tvle fe von denen Historicis angeführet werden. I. Mango Capac* II. IngaRoca« 111, Yaguarguaque, nach der Süd-See. 357 IV. Vira Cocha. V. Pach.jcuti Inga Vupangui» VJ. Topa Inga Yupangui, VII. Guaina Gapac VIII, Gualcar y Atahuallpa* Das Königliche Merkzeichen wareln Flomen oder Stück elner Fransche (Lori») von rother Wolle, ft mitten auf der Stirne h«ng. An dem Tag/ da sie dieß Zeichen annahmen, feyrete man bey ihnen gross Feste, eben wie inEuropa b yKlönung derKöllige,nebst einer Menge Opser,bey denen unzehllch viele Gold und Silberne Gefasst und Bllderchen von Blumen und allerhand Tt)l«en,abson0erllch der oben beschriebenen ein, heimischen Schaase/auSgesetzet wurden. Man findet deren je und je noch in den Ueberbleldfelst derer Gräber oderl-iUä(^5. Uneracht derKriege undAusrottung derIndiamr ist doch noch eme Familie derer Wca« übrig, und zwar z« I^ima wohnhaft/deren Haupt/ ^lvl PUl^«.0 genannt, von dem König inSpamen für einemAbkommlmg d« Peruanischen Kayser erkannt wird. In solcher^iT. litXt giebt er ihm den Titul eines Veccern,und befiehlt dem Vice ko/. ihm bey seinemEnlzug zu l^im, gleichsam öffentlich zu huldigen. Der ^mpuelo seht sich nut seiner Gemahlin aufelnem Erker unteremem StaatS-Himmel/der vice-ll.ciy aber läjt jein zu dieser Ceremonie abgerichtetes Pferd drey KniebeuAllngen und also glelchsanz so viel Reverenzen, vor ihm machen. So on demnach lrbclwmdin semem H^ertchr von Eroberung Peru «lgnet diesen Stlohm nach Norden,den latlg« derCü-ste das ganze Jahr hindurch wehenden Süd-Weztli« chen Wmden zu. Er füget hn.zu, daß dae Wasser der grossen Nord-See, indem es durch dl« Magellan »che Straffe mitGewalt drlnge, daejentge auf oer Perua-Nlschen Cüste,vermlttelst isnach^ncH,unl«dimi8Gr.der ^üder'Brelle,meist Nord und Südlich hmUcgt. Daß die Wmde lang» der 2onH!orliö« auf den hohen Meeren allezett aub dem Ölten herkommen, ist unfehlbar eme A>ürkung der täglichen Bewegung de« ^roboocus vom Adeno gegen Morgen, well diese 2^o. na, indem sie d»e gröfttZirkel 0«Hdelt-Kugel begreift, wett jchneli^r tortger>ssen wlro, als die anvern,so denen kolili näher lind. Wett auch oerErdbooen «n dichterer Corpir ist, lo hat er auch eme grüffere Geschwindigkeit ale der um ihn herumgehende umereLlltt'Kraiß.Man muß dlMljach elllen Widerstand spüren/ eden als lolle, le ditse Lust auf emen unbeweglichen Hbrper,und dleser Widerstand verursachet oen Hmd äuf dem Meer, Nicht aber auf derEcde,well dicUuglelchheit derFläche, nebli oenen zwischen den Bergen eingeschlossenen Hö< len,oen nleorlglten HHell oer^uft,dle wlr m uns ziehen, »yrlrechet. All, Umstände dieses Satzes werden durch die Erfahrung bestätiget. Dann gleichwie das Sud-Me« das allergrolle »st, mülM die Wmde darauf auch am ordentlichsten wehen. Seegelt man von der Peruani- ' scheu Lüste nach ckinH i laffensicy dle Wlnde allezeit aus dem Ost.n vermerken. In den Ost-Indischen Meeren finden mans ebenso, und hat auljeoer Seile zween nach der Güd-Vel. 365 zween einander ganz entgegen stehendeWinde,dae ist, die Hvesten-Winde mehr gegen Norden, oder auch mehrgegen Süden, je nachdem sie durch die Laqe der känder zurückgestossen, oder ouch durch die Iahrszett verändert werden. Mit welchen Kleinigkeit«, wir uns aber hier nicht aushalten wollen. Endlich istauch offenbar,daß zwischen einander entgegen stehenden Winden durch die zusammenstossende Wirbelwinde manche Windstille und irre^ularit^ten verursachet werden müssen. Welches wir dann unserm )c> Grad Süder-Breite auch erfahren. Nach einiger lleinenSeestiNe bekamen wirLand ins Gesichte an derSpihe I^LzplL,ganz genau und just nach meiner Gissung, indem ich mich obberührter ge-schriebenerSee-Charee bediente, ohne nach der Länge zu fragen; sondern ich achtete nur nach den Unterschied des kleriäianivon l>im2, und trug die ga',zeCüste gegen Westen P2«l!el auf,welche nacd der Observation Von peöroperalta um i Grad45MlNUten westlicher liegt als diejenige so in der^onnojllllnce 6e»1'emp« «le?2ll8 des Jahrs 1712 gezeichnet worden. 8r. >^Iex. »näer,«in zu l^ima wohnhafter Franzose, welcher es besonders, und auch yebst peratta, vermittelst der Finsternissen derer 5z»tellitum1ovi5 betrachtet hat, setzt ste nocb 2oMinuten weiter gefienWesten,das ist,umern« 8o^)radl 5 Minuten oder 5Stunden 2 l Minuten der Oisserenxgegen denPansilchen^lericlianum.nach den 52buIi5desHn.(^85lNl. Hingegenk.5emllse,se- het sie, nach der Observation des Hn. ^lexancler vu« «nr, nur unterm 79 Grad 9 Minuten zo See. Dlejenlge welche sich der in Kupfer gcstochenenSee-Cbarten von keterl?ooz, van beulen und Lclmonck lMeybeoiemt/ smd7o, 83/ ja lndemsie den lehtertt geftl- z66 Allerneueste Reise gefolget, üb« l 10 Meilen weit in dieLönder hinelnge) seeaelt; wie dann besagte Nalleysche Paß Charten, uneracht sie die Neueste, und nach den Mronomischen observations« auf der Brasililcken Cüste verbessert worden>für dkSüdfte die allerschlechtlste.Zllle Fran« MscheSch'fte, ft von^»U»o nach Conception gehen, bemerken ncepti. t,^wiede?a,,fs-ln Sl^iff;u kommen: 6) Den fi»„ aenden Fiscb, welches, nachdem es 8Taqe.,„s h^ Rheede qeleaen, nald V^pgsÄisso gejeeaelt, aber auch da nicht vor Anker fielassm wordm; ?ll l5soaroßalSklein^ranzüzlscheSchlffeundbey26c)o Mann zusammen gekommen. ^ Unerachtnundercosre^o«-, alsCchuh über das Wasser heraus ragele, und über z Anker-Touweu lang seyn mogte. Ljnfangs hielte mans für ein unbekanntes Eiland; als sich aber die Luft ein we-nla aufaekläret, erkannte man gar deutlich, es seye ein GtückEises, dessen bläuliche Farbe an etlichen Orten einem Rauch glechete. Woran uns dann auch die aul beedenEeiten desEchifteS tleibendekißschollen nicht weiter zweifeln liessen. , .. «. . Es war Windstille und sehr trübes Gewässer. Kaum brachte uns ein Lüftgen aus dem Eüd-Westen ein paar Meilen gegen Nord-Osten, oder Ost-Nord-Hst aufdem (^lodo, so erblickten wir Osten zum NorB zen,etwa auf 5 Viertel Meilen weit,noch eineEißbank Ml l^öher als die vorige/welche einem Ufer oder See-Cüste 4 bis 5 Meilen lang glelch sahe, wovon w»r aber das Ende im Nebel nicht wohl umerjcheiden konnten. Wir erschrocken über einer so unvermutheten Gefährlichkeit, und bedauerten jeho erst blllig, daß wir den schümnWind aus demNord-Westen so vorbey gelas-sen,indem wir einer unnöthig abwegsamenFarth blosser OesHschaft halber nachgefolget. Zu allem Glücke kühlete es stark aus dlll »ch lnchls gedenken, well sie lllcht völllg bekannt »st. Mar könnte sie aber fast nach derl.onßltucimo vAN^onception eMtlchlen,und zwar nur nach c« gwllenUs ging nemllch diese Tartaue des Morgens um 6 Uhr m der Hay lUilaberk zu Seegel, den l^our, nach SW. und SW- zum S- richtende. S«e ylelten den gewöhnlichen<^3n,l oder Durchfahrt ^ut den Fluß äu bialkcre, undllefen S Westilch, an e»ne Insul,dle sie strlaUHUpkine ansahen, worzu chnen derlmtll)nen gehende^tohm und etn steifer Wind aus demNOsten vetyaif. Bey diesem Ellano fuhren sie vorbey, und befanden sich »Slunoe hernach »n emem groM^NÄl, * Man Halden Abriß derselben dieser Uebcrsetzung weder beyfügen können noch wollen, theils wcil die Miu kurz, ttze»ls auch. aus kiz^ l. dieses traclats dessalls eine zulängliche !^ß si« verirret,suchl de sind eben diejenige, so ^lnnc^o^lHiL svonzt. l^alo entdecket, uno nach seinem Rheedtr^l^l^^^s, genannt. Aus denen dabey bemerkten Fahrten siehet man die Lage dieser Lander gegen der Strasse le Klairo, aus deren Doublet abgefahren als er sie gesehen: wie auch gegen dem Staaten Land/ welches die beyde andern Schlffe schon lm Gesichte gehabt/ ehe sie erstge-meldte neue Eilande aufgefunden. Das Nördliche Thell dieser Lander, so in meiner Charte den Nahmen der ä58(Mr7l0n5.Cüjie tra-gen,wurde den ^ulii 1708 durch evkL. von 8t.^H? 3 5 lo 37« Allerneueste Re<« loentdeckel/undnachjeinemSchlff^lloyenannt.Man hlelts für ein neuesLand,etwa ioaMellen Ostlich von berührten neuen Ländern ab: Ich habe aber keine Schwürzgkett gefunden, sie zu denen andern hinzu z» süßen und zwar aus zwo überzeugenden Ursachen: ElMlch, well dle lm Norden und Süden dlejer Eilanden g«< ommene Bmte unb dle Lage der bekannten ^hellen auf der Ostllchel»S«lte völlig auf elnenPunct zusammen lauten, ohne daß ein leerer Raum darzwi-schenbllebe. Zweitens, weil keine Ursachen vorhanden,dtmmumciret, datürhalt, ße llegelm Suden selle zu nehmen, sie gegen Osten mehr mcht als 2 oder) Grace,oder25 0,0 zoM<»len davon entfernm könnte, äbobey oaundle^bgewlß, daßberUnterschleo der« GillUllgm alltzelt elnHc.chender Ungewißheit lst< Hls slraut 0« Fahrt von ^ llgern Kundlchaft,mlt Fleiß allo genannt worden. Als leln das Echlff/ Nnc»rnation, unterm (.25» ü KIQ» d^0^ von 5t. Klalo erkannte sie ganz nahe dey schönem Wetter, lm Jahr 1711, als er aus kio cle ^nei. 1« ausgeseegelt. Es sind wurkkch 3 klrme Ellanoe, etwa i halbe Meile lang und liegen, wie sie aus den See-Charten stehcn/tm Dreyangel. Sle Mren nur; bls 4 Meilen well darneben hln, und wuroen keines l!^n-des, obgleich bey überaus hellem Wetter, gewahr. 7 NUoraus erhellet / daß sie von den neuen Euanoen zum wenigsten 7 bis 8 Meilen abliegen. Enoilch lo mutz lch auchi/nllo8 8ancc)5. H!Nachdem wir dellEiß-Feldern glücklich entgan-N<« gen, bekamen wir elnen starken Wmd aus I, und fanden sie aljo vom kllenttonz Eiland viel weiter entfernet als in den Paß Chartendes p.6005,^ ll.obin, van l^eu1en,und l^oott stehet: da einige sch«e hie Hälfte,andere um das Drittel seklen; Massen es von dem Eiland bls zum benachbarten Laube bey 9 Made der Länge sind. Aus angeregtem ist leicht zu schliessen,wie sehr sich die» hnlHeg Koronbo eingelaufen. Weil sich unsre Seefahrende so gar mchl auf die I'keorie legen, schneben sie diesen Unterscheid der Gif-sing und See Cbarten,deuen Ströhmen, welche nach dem Osten «erschlagen sollen,zu, und vermoate ihnen dieses, daß der Irrthum nicht nur wegen der Lag-von Brasilien, sondern auch von Frankreich fast glelck ein« trist,schon i4Iabreberemer beständigen Scklffabrt dieAugen nlcht zu eröffnen, uneracht sie salxn, daß sie die Brasilische Lander allzuwett yegen W., und nach Verbesserung ihres Lctteckts, diekuwpHische Cüsten ichlerebensoviel,alsihreMuthmajsungbetrag n,zu^' lveit gegen Osten fänden. Hlerinn bewelsen sie lhre schlechte c^uliolität, daßsiemcht einmal emes bessern berlchlttzu seyn verlangen. Jedoch sie sind noch eher zu entschuldigen als ihre vornehmste Nytkoßnptii oder Paß Cöartenmacker, welche tein aus denen in schön gedachter Onnoilknce ä« lempzvon denMilgllt« dern der Academie der Wissenschaften in Dructgege-benen observationen klüger werden sollen. Allein dergleichen Dlnge sind ihnen vlel zu hoch, als daß sie es verstünden, u. in den gewöhnlichen calculum oer «ns-gemein gebräuchlichen Hollündlschen ?35>(>l,altenzu Hrmgm wüsten; sondttn sie yera chlenH noch harzu als 384 AllerueuesteZlelse Grillen gelehrter aber unerfahrner Leute. Auflolche Art behauptet V^Q. von 8t. Xtaloin elnem gelchnebe-nen Umerrichr, dieCüstevon Brasilienlieyeauf besagten S« Charten, ikrerLänge halber,ganz wol)l,da dych die zu Olincle uud iDzyenne aemachte Observati. one« darthun, daß man sie ganzeSechsGrade zu weit nach dem Osten verleget. ^ Dienstags frühe sahen wir ein Fahrzeug mit 2Ma-sten, welches, glelchuns, Süd^Wessllchzuseegeln schien. Nachdem es ein wenig ln den Wind Mochm, drehet« es nack uns zu,und hatte nur die unterste See! gelscharfamWmd stehen. Aus d,efer semer unge« wohnten Seegelage urtheilten wir,es sey ein Freybeuter, um so vielmehr, weiles oonEngelländilcher^aiz war. Wir jpanneten also das Schlag-Netz umher, wachten eine Brustwehr, und warteten semer m,t dem Gewehr in der Hand. Sobalderi Canon-Schuß nahe herbey,zeigten wir ihm die Französische Flaggen, er hingegen die Portugiesische, und saßtt den Wmd so scharfer immer konnte. Mr wüsten mcht was wir tavon denken sotten, well man uns nach Ankunft in berBay jagte, esseyinlangerZeitkcinSchiffausse^ laufen. - Wir seegelten dem Lande immerzu näher,und sahen vich Flecken von verschiedenem Erdreich aufder Cülte. Des Nachts dreheten wir wieder See-etnwerts, und befanden uns doch des andern Tages nur i Meile wett von der Cüste ab,bey holer See/ starken Wmdstöffen und sehr heftigem Regen: Worüber uns bange wut, de, weil sie, dle Custe, wegen der Kllppen und Sand, bänken garunsicher. Dieses schlimmen Wetters halber musten wir auss hphe Meer hinaus, «mein besseres zum Einlaufen m die nach der Süd-See. 385 die Bay, abzuwarten, und wieder nach Süden aufzukommen gegen die Ströme, welche uns ganz merklich nach dem Nord-Osten verschlugen; wie das Buch, 1e t^laindeim cle iX4ei-, beobachtet, insonderheit um diese Iahrzeit, vom Merz an bis m September, während welcher Zeit auch die Winde aus Süd-Ost und Süd-Süd-Ost wehen, daß man sodann, seinem klugen Un» terrichtzufolge, Südlich anlegen muß. Endlich Kimen wir den 26 April naher, und zwar unterm Mind von praya 6eTumba, elnein wegen unzeh-licherweiffen Flecken, die der zum Trocknen aufgehängten Lemwand gleichen, und sich 2 bls ) Meilen wettans Vorgebürg 3r. ^nwiüo erftreckell, sehr kenntbarey Lande. DerZwischen-Raum, welchen dleOefmlng der Laina zwischen diesem Borgebürge uni) der Insul ^gporiN macht, laßlsie vom Nord- Westen her lo als ob hinten hinaus nichts weiters vorhanden, die Ichul oder Cüsten auf der linken Handaber nurgar undemllch allsehen. Bey Annäherung ans Land, siehet man am Ende des dap5 oder Borgebürges, die Schanze i>r. ^.w'lÖ' l^IO) in deren Mltte eil, oben spitzig-runder, folglich ei-ncm Zelte ähnlicher ^hurm. Bordiiesem^ap liegteine Bank von Klippen, sobey niedrlgcm Wasser 4 bls 5 Fäden tief lst. Dlese lauft ungefehr drey Viertel Meile nach dem Süd-Mesten hinaus. Die Insul 7^P0K!(^) welche die Einfahrt auf der linken Sette ausmacht, ist noch gefährlicher. Bor sich hatsie eme Bank, so sich über cme Meile lang nach dem Süd-Osten erstrecket, und bey oer Ebbe schr kurze Wellen macht. Mal, muß also gerade gegen -"^ A a , . Nor- 386 Allerneueste Relst Norden mitten durch den Canal seegeln, und die Hoch-fiutl),so ) und drey Viertel Stunden dauret,wohl in acht nehmen. ' . , Weil der Mund der Bay 2 ein halb Meilen Ost-und Westlich breit ist/ können einen dieCanonenaus dem k'orr 3r. ^nwnio und 3r. IVlaria nicht sonderlich tteften. Sind sie demnach weniger zu fürchten bey der Durchfahrt, als vielmehr nützlich das Aussteigen in denen san-dichten Anführten auf der rechten Seite zu verwehren. Nachdem man etwas weiter hinein kommt/ entdecket man aus eben dieser Seite auf der Höhe einen Theil von derStadt, welches einen schönen?rotpeH giebt, indem man bis auf dasamallerweitesten hervorragende BorgebürggeZen Norden, auf welchem das ton, >K La cle ivionlarare erbauet ist, sehen kann. In dieser Anfuhrt unten an der Stadt, lst der Haven, wo die Portugiesische Schiffe die Anker fallen lassen. «Dieser wird auf der Süd- und West-Seite durch die Sand-Bank ^Ikerro geschloffen, auf welcher das Lpajser-Casteel stehet, so man seiner Runde wegen einer Pastor vergleichen könnte. Als die Holländer im a5 62 polvora: Dleses ist ebenfalls ein Mereck, von Kalk und <^ telnen gebauet,und ohne Graben. Die Bastionen daran sind von 6 Ruthen an der laco, die ^ourri« nen sind von 1.4, und die l'Ian^uen von 2 Ruthen. Es enthält 8 Magazyn-Häuser, welche gewölbet, gleich w»e Pyramiden gedecket, und mit so viel Kugeln oben ge-zleret jmd. Man sagt, daß man darinnen wohl zwey bis drey tausend Pulver-Fasser verwahren kann, doch hat man deren öfters mcht einmal hundert beysammen. Das vierte ijt das lorr 5r.^momo, gegen Norden, welches recht über dem Ort, wo man süß Waster ein-mmlntMgeleget. Es lst gemauert und vierecklcht, wie die übrlgen, aber ein wenig grösser, und viel besser angegeben. SeineBastionenhaltenohngefthrftchszehen . Aa4 Wf- 592 Allerneueste Reise Klaffterandiekace, vier bis füns an Flanqucn, und 2 5 an (^urrinen, nebst einem guten Graben vor demselben. Es bestreichct dlcics dle Rhcedc aufeinerSelte, Hoch ciescnckrt es die cine Tiefe, durchweiche Mat, be, deckt bis an die ^anlrclcarpe fahren, und mdieStadt kommen kan, nlchtgar wohl. Einen haldcn Canonen-Schuß vor diesem Fort, demselben gegen Nord-Osten, siehet man das torc 6e lnige,so zu unsrer Zelt diele Stelle vertrat, den Namen eines Vics> lio^ m 4)t angenomlnen hatte. Dte Einwohner dieser Stadt, sindvou elnem zlemllchguten^xrerienr, waS d»e Höftichkelt, Kteldung And Llrtigkelt des Leibes be- m,chderOüd-See. 39; ttiftt, dergejialt, daß sie den Franzosen hierinnen sehrnahe kommen. Doch ist dieses von den Männern Haupt-sächlich zu verstehen; denn was das Frauenzimmer betrifft, so bekommt man so wenige zu sehen,daß vonchnen nicht viel zu erzählen ist, und man es einem Reisenden mcht vor übel halten day, der in diesem Punct gar eine unvollkommene Nachricht glebet. Die Portugiesen flnd so evfersüchtia, daß sie ihrem Frauenzimmer kaum zulassen, die Sonn- und Fest-Tage die Messe zu besuchen. Aller solcher Vorsicht aber ungeachtet, sind sie fast durchgehendsOyuerren, und lassen mcht nach, bis sie Mittel erfinden, die argwöhnischen Bäter und Männer zu bewegen, wiewohl sie sich vor der Grausamkeit der letzrern sonderlich zu fürchten haben, als welche, sobald sie hinter die Streiche der Weiber kommen, also-bald dieselben um das Leben bringen, ohne daß ein Hahn darüber krähet. Es sind auch dergleichen Exempel so gewöhnlich, daß man zu meiner Zeit mehr als dreyßig HLeiber zählete, welche nur seit einem Jahre her von ch-ren Männern umgebracht worden waren. Die Bater führen sich gegen ibre Tochter noch etwas leutseliger auf, und wenn sie lhre Schande durch eine Heyrath nicht zudecken können, jagen sie selblge von sich, daß sie hernach vsteMllche Huret, zu werden Freyheit haben, welches eil» ziemlich verkehrtes Mtttel lst, die andern durch solche Exempel zur Keuschheit zu gewöhnen. Es mag nun das^Uma hieran einigermassen Schuld seyn, oder daß sonst die Begierden, so wird ordentlicher Welse nach delnemgcn Sachen empfmder, deren man uns nnt Gewalt berauben will, sylche Kraft haben,* ft Aa 5 ist * Q±icd licet, ingracumest, ^nddnoo licet, acritf» Ofgtt» Ovi4, 394 Allerneueste Reise ist es doch gewiß, daß man keine grosse Mühe brauche, bey ihnen m die allergenauefte Bekanntschaft zu kommen. Die Mütter stlbst sind ihren Töchttrn bchülft lich, ^ daß sie ihnen emen Ke^äexvou» verschaften, da der Bater nichts davon erführet, sie mögen nun sol, chesaus^ommüeracionthuti, oder ausetnem?nac^ xio des natürlichen Gesetzes, welches ullsgobeut, andern teuren da jenige zu thun, was nm wünschen, daß andere uns thun möchten. ^ o auch die Mütter solches mcht thaten, so sollten die armen Tücytergm Noch genughaden, well emjolcher Mangelan welssen Leuten von beyderley Geschlecht daselbst »st, daß man unter zwanzig Keulen, dtemanaUhler siehet, allemal neunze-hen Schwarze filwel, welche alle ganz nackend gehen, blsaus dlejenlgenTheiledes selbes, welche die Schaam verdecket haben wlli, jo daß es m dle^er Stadt aubjlchet, als ob es eln neues (Guinea ware. Dle »Äajsen sind warkllch lmmer von den aucrheßlichften Htldern der schwarzen Sclaven und < clavmnen angefüllet, welche znan vielmehr aus (>0nunl)6ir^c und ^)e»tz, als aus Noth von den Micamjchen Cülim dahln holen lästct, daß ole Re;chen lhren Staat da^ntt führen, uno dle Armen, wenn s« seldlge vor sich arbeiten lassen, dabey l aullenzen tonnen, daß man also allemal vor emen A>en-sen mchr als zwanzig Schwarze findet, welches manchem wunderlich vorkommen wlrd. Man findet da-selbzt ganze Buden, oder Ställe, wie man es nennen mochte, dämmen diese unglüctlellgen Sciaven nach oer Reihe ganz nactend hingeztellet werden, welche »nan me das Hlch kauft und verkauft, auch durch den Kauf über M«rcsorancs Filiis inpeccato adjutriccs,, aaxiltoi&pajr* txxaainjuria sole« ciTe, Tcrcot, fieaatov «,ti, y, pr. 8* nach der Süd-Set. 39? über sie eben so viel Gewalt, als über einVieh bekommt, also, daß man selbige bey dem geringsten Verdruß, si> sie einem verursachen, ohne Bedenken und ohne Gefahr umbringen, oder zum wenigsten so grausam mit ihnett umgehen kann, als man selber will. Ich welß nicht, wie sich dlese Barbarey mit den Grund-Regeln der Religion wird vereinigen lassen, welche alle Menschen, und die Schwarzen sowohl als die Weissen, zu Gliedern einer emtzigen Kirche, sobald sie sich tauften lassen, und sie alle zusammen zu Kindern GÖttes, und unter einander zu Brüdern macht. Es scheinet, daß man in diesen ^mcricgnischen Ländern solches il: Zweifel ziehe; denn die armen Sclaven werden durch ihre geistlichen Brüder aUzu übel tractiret, und diese wollen von lolcher Ver-wandichaft nichts wissen. Diese Mrgleichung ist sonderlich deswegen an diesem Orte zu beobachten, weil die Portugiesen in der Religion vor allen andern Nationen auf das Txrerieui- se, hen, und darinnen noch die Spanier übertreffen. Der größte ^heii, wenn sie über die Gassen gchen,haben den Viosen-Cranz in der Hattd, und ein 5.^nroniu5-Bild über der Brust, oder am Halse hangen. Man kann also sich einbilden, wie schön es zusammen stehet, wenn sie bey dieser Au5ltafflrung noch an ihrer linken Seite em erschrecklich langes Schwerdt, nach Svamscher Mode, und an der rechten vollends einen Dolch tragen, der fast . sogroß ist, als einkleiner Französischer Degen: damit sie bey Gelegenheit beyde Fäuste zu Ermordung ihrer Feinde gebrauchen können. Es ist auch auf gedachte äufferliche Zeichen der Andacht unter ihnen wenig zu bauen, nicht allein, was die wahrhafte Frömmigkeit, jondern auch was die Cathollsche Religion selbst betrifft: denn sie müssen öfters dienen, eine Menge peimlicher 596_________Allerneueste Relse Juden, so sich unter den andern aufhalten, vordenZlu-gen der Welt zu verbergen. Hievvn hat man in dieser Stadt ein seltsames Exempel gehabt, indem emP^, sen, und äusserlich emen ganz erbaulichen Wandel ge« führet, mlt dcncn ihm anvertrauten Kirche n-Gefäffen durchgegangen, sich nach Holland begeben, und daselbst unter den Juden gelebet hat. Deswegen man auch der Zeit angeordnet, daß derjenige, der eine geistliche Person abgeben wlU, allemal bewegen muß, daßereln QirllUan Viejo, das ist, daß er aus elner auen Chr lst, llchen Famlllc entsprossen sey. Die Obere Stadt lst mit vielen Kirchen gezieret, darunter dle merkwürdigst dle Haupt- oder (^cke-6r2i-Klrche8e genannt lst, welche, well sie Chrtsto unter t>em Namen 5. 3a1v2wn5 gewidmet ist, gemacht ist, daß d«e ganze Stadt nach chr genennet worden. Vor derselben lst em kleiner Platz, in Form eines Altans erhöhet, von welchem man dleganzeLay nebst vielenIn« suln sehen kann, welche eine überaus anmuthigeOegend präsenteren. Diesem Platz zur Seiten lst das Hospital, unter dem Namen äe Na 3a 6e Msericoiäig. Bon der Ca^eälgl Kirche ciepenckren die drey kirch-Splele, 3. .^M0mo, ^pecro, und wo nur recht, 8. Varbara. Dleser Klrche 3e gegen Norden liegt das Iesmten-Kloster, an welchem die Kirche von purem Marmor aulgebauenst, der alle aus Kurnpa dahin gebracht worden. D« Samstey »n derselben lst unge-lnem schöne, sowohl wegen der zierlichen Arbett an den Thresoren, wclche aus eitel raren Arten von Holz, Elf-fenbem, und andern seltenen Sachen bestehen, alswe-gen einer Reihe kleiner Schlldereyen, damit sie ausge-l«msmd. Doch mußma." nichtmitfto^rvon dene» nach der Süd-See. 397 Mit Gemählden im Gewölbe selbsten viel Wesens ma-chen/ als welche wenig sonderliches haben, und nicht einmal die ^rremion eines guten Kenners von dergleichen Sachen verdienen. In den andern Kirchen undKlö-stern ist gar nichts merkwürdiges anzutreffen. Unter den geistlichen t^rrikus giebt es in dieser Stadt Üene« 6i La^erce, und ^n2lcrc beladen, deren sich das Frauenzimmer be- . dienet, lhre Decken, so sie blames nennen, davon zu ma> chen, an statt daß man selbige in Spamen voll schwarzem Taft machen, wiewohl das Muster davon meistens mit den Spanischen überemtrift. Man bedienet sich dieses Stoffes aus einer gezwungenen IVloäcttie, weil der Kömg durch cmen expre^en Befehl alle seidene Zeuse zu tragen verboten hat. Nie andern Waaren, s» noch 393 Allerneueste Reise mStan-gentt., sonderlich aberVilcmc, Mehl/N?ein, g)el, Nutter und Rase. An statt solcher Dinge nehmen eben dlese Schifte, zu einem Tausche, Gold/Zucker/TobaH/ Hol; zum färben, welches Vrasilien-Hol; genennet Wird, 25"lla,n, Opaku-Oel, l-Iypecaculina Einige frische Häute und andere Waaren mehr mit sich nach Luropa zurücke. ^ Zu besserer Bequemlichkeit der Kaufmannschaft hat man drey Machine« anlegen müssen, weil die Stadt auf einer überaus jähen und rächen Höhe lieget, daß man die Waaren hinauf nach der Stadt, und wieder herunter nach dem Haven schaffen könne. Bon diesen dreyen haben die eine die Iesuiter bey sich, nicht allein zum Gehrauch der Kaufleute, welche ihnen vor derzelben Dar-zsehnung was gewisses zu bezahlen pstegen, sondern auch por diese geistlichen Herren selbst, welche ungeachtet ih-zer schweren Seel-Svrae, doch die Sorge vor weltliche Dinge, und sonderlich vor dieKaufmannjchaft, nicht. M die Sette setzen. Diese Machine» bestehen aus zwey < grossen Radern, die sich zusammen um eine Achse drehen, über welche ein starkes Sellgezogen wird,so man an eme Schleiffeoder Wagen, darauf die Kaufinanns-Waa« «n emgepacket liegen, anknüpfet; diese Last wird hierauf durch etliche Schwarze in die Höhe, oder hinunter aebracht, welche ln den Rädern herum gehen, daßsich 3as Seil auf dieNade wlndet. Dalnlt auch die Schleifte unter Weges kemen Anstoß finde,und lelcht nachfolge, so wird sie über eine,von vielenBrettern zusammen geleimte Thiele fortgezogen, so von oben an, bis zuunterst das ganze Gebürge herab wahret, m einer Lange von olmge-fehr 140 Klafttern, nicht aber 250, wie da. alzo ge-i ngnnteHucb/^ilmbslluaemer, vorglebet. Ausi nach der Süd-^ee. 599 Ausser dem Handel mit Europäischen Waaren, wird auch eine starke Berkehrung nach (luinea von den Portugiesen getrieben. Sie bringen nach diesem Lande 6ui1- 4^0 Allerneueste Rclse nun ist selbiger sonderlich au^zwey starcke Ursachen ge,' gründet. Die erste ist / daß dle Portngiesischell Unter« thanenhiedurch zur Arbeit anqefrischet winden, und sie dadurch allen pruär von der Handlung allenie behielten. Die andere und vornehmste aber ist, zu verhindern, daß die Einkünfte, so der König von allen Arten dcrKauff-Güter hebet, mcht durch dleVice>koyi> oderQouver. neurs eingestrichen werden möchten; denn indem alle Schiffe solchergestalt nach lMwon zu kommen, und gleichsam vor seinen Augen abzuladen gemchtiget sindy so kan ihm nichts von allem entgehell< '« -Obgleich dlclkkiaäü r^äoz Io8 82nro3 ein überaus starck bewohnter Ort ist, m welchem man ohngefehr zweytausend Häuser zahlet, so lst es doch nlcht gar gut da, selbst mitSchlften zu liegen undzwar sonderlich im Wm, ter, nicht alleln wegen des vielfältigen starcrcn Regens, der um selblgcZelt hleselbst zu fallen pfleget, sondern auch, weil die Lebens-Mlttel da nicht vlel raugen, auch daS Mehl unddeiWeln,soau3^urc»p2hiel>ergebracht wird, immer nach den Schiften und nach der See schmecken. iDas Rlnd-Fleisch »st daselbst gar mchts nütze. Schvp, ftn-Fleischglebt es gar nicht, unddicHüner smdrarund theur. D»e Erd-Früchte von selbigerIahrs-Zett, als Van»n28 und Pomerautzen halle sich auf dem Meer nicht lange, und dle Gärten sind daselbst durchaus unbekannt, entweder weil dle Portugiesen zu nachläßig daza sind, oder well es m der That alizu beschwerlich lst, dergleichen in dieser Gegend anzulegen, wegen der abscheulichen Menge von Amelsen, welche alleWantzen undFrüchte abfressen, und überall zuSchanden machen, so daß man selbige mcht unbillig die Land - plaqe oder Nuthe deS Brasiliamschen Feld-Baues nennen könte. » xviLCa- nach der Güd-See. 401 X VII. Capitel. Abfahrt aUS der Lakia clc eocloH I05 62nc05. Dle^^oi-ischc Eilande. Die In-sul i^er^ei-2. Schlechter Ancter«Gruno. ONls das Schiff wiedtt zurechtegemacht/ und der M« Borrath an Eß-Waaren, Mm Wasser, 3s gesehr unterm 12 Gr. io Minuten, die Stadt ^der 12 Gr. 45 Minuten liegen, gleichwie sie auch nach derOl). lervarion zu Olinäe unterm 41 Grad )O Minuten I^on^r. oder der Ditkrentz des pgr^^lelicl.gehöcet: dasiebicher von denHolländilchenSee-ClMen ga.^ze 5 Grad We»Aicher verlegt worden; Massen zic also, an stattdes)z6Grad5OMinuten vlelmchr unterm 34; Grad des Meii^l. voll loni-rM, zu suchen. Den 18 befragte.uns der Cüplcain Qrour um unser Lättek, vielleicht nicht so sehr das Seinige damach sicher zu stellen, als vielmel)r den andern em Zeichen z» gebel,,sle sollten des andern Tags/ um von uns abzukommen, alle Seegel beysetzen. Stc ermangelten auch nicht es zu thun, und hielten an den Wmo, um geschwln, der zu seegeln, wohl wissend, daß uns schwchrer als chnen fiele, ^jslvertsaufzukomlnen. Esgelunglhnen, und wir verlohrcn sie noch vor derNacht aus dem Gesichte, gaben uns aber welter keine Mühe, lhnen nachzufolgen, und eine Oesährtschast beyzubehalten, welche uns, we- B b sen 4oz Allerneueste Reise gen der Zeitung vom Frieden l»nnühe,und durch jhreUn-treue verdächtig worden. Von unserm Abfahrt-Ort an bis an die Linie hauen !vir schier immerzu trüb Wetter mit Wind-Stössen und Regen,zuweilen auch Wmd- und See-Stille. Nachmals, als der Wind von Süd-Süd-Osten nach Ost-Süd-Osten umlief, befanden wir doch auf dem hohen Meer, obgleich der Strom bey derCüste nach Norden gehet, daß er uns vielmehr ein wenig nach Süden ver-sthlüge. Doch,als wir erst den 4ten Grad der Norder-Breite erreichet, ereugnete sich etn grosser Unterschied in unsern Muthmassungen dieser Seite wegen. Wirschrie-Hens aber dem allgemeinen Strom vom Nord-Westen zu, als welcher unter dieftr Brette allezeit längs der Cüste von Brasilien und (imana hin läuft. Unter besagter Breite stellten sich auch die gewöhnliche Winde vom Osten nach Nord-Nord-Osten, mit ziemlicherKühlung,ein,undbrachten uns biszum26Gr. der Brette, und an d»e Länge desVorZebürges3r.^u> euttm. Hierüberfiel uns die Wind-StlUe, daß wir fast einen ganzen Monat nur gar kleine Tagreisen ablegten. ^. Hiernächst begonnten wir eine Menge Ströme und Ab- und Aufiauften der See gewahr zu wcrden: Wir sahen auch eme Art Qoemon oder Meer-Graß mit klei-mn Körnern, wie Iohannis-Beere, so dem Vorgeben nach aus der Straffe L^N^5^ Hieher treibn solle, da sie doch bey 6OoMeilen Westlich von uns war.Man muthlnaffets aber darum, weil diejer Ärtweder bey den ^2ore3 noch (^narien) als den nächsten Landern, be-. findlich, hingegen man dessen auf der Fahrt nach dem Westen m weltgrosser Menge antriftt. Wann dem so ist, muß dleseo See-Kraut durch die nach demOsten nachderVüd-Vee. 403 laichende StiVme herüber getrieben werden. Dienm demnach die Ströme, welche man gegen den Cüsten von (luiana vermerke^ zu Ersetzung des Gewässers, das durch solche Strasse läuft. Dahero auch die von Brasilien herauskommende Schifte das, was sie tin Westen unter der Linie verlieren, im Osten unter dem ^lropico (^ilncri wieder gewinnen. ! Den 15 Iunil starb uns, unterm 21 Grad Norden Breite,ein Matrose an einerBlutstürzung. Mittwochs, den 4 Iulii,unterm 3 6 Grad 50 Minuten I^ar. und ) 5 Gr. 16 Minuten ^«n^ir. jähen wir bep stillem Wetter 1 Canon-Schuß weit etwas Weissee auf dem Wasser, als wann es ein wenig gebrochen wäre. Anfangs hlelte mans für eine blinde Klippe. Der^ Schifts-Capltain wollte gerne die eigentliche Beschaffenheit davon wissen, allein die durch die grosse Hitze von zween Monaten ganz zerlechzeteChaloupewaraufferm Stande ins Meer gelassen zu werden. Doch meyntet, dle meisten, esbürfte vlelleicht nur Schaum, oder sonst etwas aus dem Wasser treibendes seyn. Folgenden Tages erblickten wir ein kleines Schiff,j0/ gleich uns, den Cours nach Osten zu nehmen schien?. Wlr schwebtenemander wegen der Stille 3 Tagelang im Gesichte. Unsrer Seits machten wirunsfertlg zum Schlagen, gaben ihm mit 1 Stück-Schuß, wie auch durch Herablaffung der Mars-Seegel, cln Zeichen, e^ möchte uns doch näher kommen, und neueZeutunge» ans Europa sagen. Allein als sich wieder eiu Westen-Wind emgestellet, drehete es sich lmch den, Norden. Wir /agren lhm etliche Stunden lang lmch, we^l wlrs aber für verlohrnen Weg hielten, nahmen wlr ANjem vMgeu Cours, ohne es erkannt zu ha deli. Am Dienstag/ den i oten, sahm nur noch«uesgeae» 404 Allerneueste Nelse Vlbend,souns folgendenTages^uf i Canon^Schußtm-hekam. Wir Warften die Hgnge-Matten insFinken-Neh, und das Schiff, ihneinzuwarten, auf die Seite. Allein es jeegelte Süd-Westlich,und ließ uns dasNach- Des Abends erblicken wir den?I(^, eines der ^xori-schen Eilanden, so von diesemBerge den Nanlen trägt. Gedachter Berg sieht einem Zucker-Hut ähnlich, und lst ft hoch/daß man ihn, eben wie den auf^enerM, ^<> Meilen weit schen kann. Wir waren damals bey 2 5 Meilen davon, Süden zum Osten nach der Welt-Ku-gel, und jähen ihn doch ganz deutlich. Ueber den Anblut emes nahen Landes ersreueten wir uns recht ungemeln. Dann die von uns beobachteteKen-zeichen der Gtröme setzten uns in eine grosse Ungewißheit unsrer(IilIlNAalso wars uns doppelt angenehme,daß sie? bis auf etwas weniges,just eingetroffen. Ich rede aber nur von denenMuthmaffungen dererSchiffs-Ofticiers, als welche in Beobachtung dessen/ was ich lhnen von der zu ÖlmäegeschehenenOd^rv^ion, 6 Gr. Westlicher abgesecgelt, als die Länge auf den Holländischen See-Charten ausweiset. Dle von uns etliche Tage her ver>-merkte Ströme konnten keine sonderliche Unrichtigkeit dareinmachen, weil sie bald gegen Norden, bald gegen Süden liefen: und in Ansehung des Landes, befanden wir, daßesNord-MestlichundSüd-Olillchläge. Aus dieser Ursache, und vielleicht auch wegen Unvok-kommenhelt der PaßCharten geschahe es,daß wlr 3 ^a-«e, nach Erblickung yes?ico,die Insul3r. M(^!^ etliche 2<3 Meilen eher, als wlr vermuthet, angetroffen. Meines Bedünkens setzt (^008 diese beedeInsuln aUzu-nahe, die See-Fackel (em Buch von der Schiffahrt) aber allzuweit vyn einander. «ben nach der Süd-See. 405 s Eben diesen Irrthum erkannten wir auch bey Annäherung zur Insul 1LK2LK^,an deren wir aus Furcht, Mangelmn Proviant zu leyoen, anzulegen Müßig wurden^ Diese Injül ist ziemlich hoch. Gegen Süd-Osten kann man sie kennen an einem Strich niedrigen Landes/ si> sich nach dem Osten hinaus strecket/ wie auch an einem Bvrgeoürg, welches gegen Westen abgekürzet/und von 2ÜiclN0 im NNW. Diese Stellung ist deswegen zu merken, damit man sich bey ereugender Gelegenheit, davor hüten möge, massen der Grund daselbst mit grossen Stemm vermischet. Wir grüßten die Stadt nut 9 Schüssen,, und bekamen des andern Tages ebensoviel zur Danksagung wieder. .^ ^ 3lls uns eln Loots-Mann aus d'rOtadtwarnete, ren. Damahls hatte«! wir daemon kr.^cbzkian S W. zum W. 3c. ^ncomo aber N. zum O. Dochbrachten' w»r nur etnen klelnenAncker aus, well dieEbve und Fluch aUhier gar nicht starcr gehet.. Dem Bericht nach sängt die Ebbe beym Aufgang des Monds an, u ^era. Adreije oes Hn.^re^iei-von dann'en^ und glückliche Zurüttkunftt in Franckrctch. ^Mi^ ie Stadt ^Nßra liegt am Ufer des Meeres gegen tzHH der Mth: desSüdltchen Theils dürIujlll 1er- ^V 2er2, hl'iten ln einer kleinen Anjuhrt, jp.aus emer sehr hohen Md< Zunge, ^lonre 6e LiM^ oder der ^Drazullche »erc, genannt^ entstehet.'^ ül> ,., Ich nenne eine Anfuhrt diestn kleinen und schlimmen Haven, so vom O. nachSW- often, nur4Ank?-Tou- wen dreit lst, und vielleicht mcht einmahl zwey Tourye« tang Zuten Grund hat: 2kormn fichs noch dmzu nicht sicher nach der Süd-See. 407 sicher liegen läßt als im schönsten Sommer, weil sodann nur die gelinde Winde aus dem W. nach NNW. wehen. Sobald sich aber der Winker einstellet/ hat maw daselbst so hartes Wetter, daß das beste Mittel, seinLe-ben zu salviren, dieses ist, gleich bey Erblickung einer unrichtigen Luft, unter Seegel zu gehen. Den Einwog ^ nern selilts hierinn wegen ihrer langen Erfahrenheit set/ ^ ten: Massen sich der hohe Berg alsdann überzeucht und finster wlrd,und die See-Vögel etliche Tage vorher UM die Stadt herum krechzen und schreyen, und sie als^ gleichsam Wahrschauen. Die Schlfter,so Gewerbe halber aufderRheedeblei< ben müssen, gehen von ihren Schiften ab, oder führen die kleine Fahrzeuge ans Land, unten am 5orr 3r, Lebaltian^ ^ und bleiben alle so lang in der Stadt, bis der Sturm vorbey ist. Im Sepl. 171) wurden /Schiffe ans Ufer geworfen und zerscheitert, ohne daßvop dem daraufgewesenen ^Zolk eine Seele geretttt worden. Soklemundschlechtaber diejer Haven GhabemM die Portugiesen dennoch trefflich befestiget. Mie lWeA.' eine dreyfache Batterie,schier demMaNerWch/aMdetn^ l^ap3r. ^monio, welcher Heilige in denen Portugiesin schen Plätzen sehr oft herhalten muß. Eben diele Batterie: erstreckt sich mit starkem Mauerwerk längs dem Strand bls zur Citadelle, mit Aussenwerken, so wie Säg-Zähne? angelegtfund kleinen Bollwerken, welche sie stark beftreif' -chen, wiewohl ohne Noth, weit wegen der Klippeü dlf^ Ehaloupenohnedemmchtbinkomlnell können. .,^ Zu Unterhaltung der Commftlucalionged.Batters mit der Citadelle, ist längs dem Berg eln krummerLauf-graben aufgeworfen, dmch welä)en eine kleltle Kluft oder' Oeslmng in dieQuere izi, über die man über'eme von2-Redouten defendlrte Brücke kölnmt,in derenWtteetyI CapelieiuLr.^nwmc>)Nndemguter Brnnnm/' ' " Bb4 Die 408 Allerneueste Reise Die Batterien auf der Cüste stossen an die Aussend werke der Citadelle,und erstrecken sich bis an denStrand hinunter. Die (AI'ävLI^ selber, ciatteUo 6<- 8gn )uan genaluitfliegen unten am Brasilischen Berge,welchen sie sowohl durch einen Zwinger der mitleren Vestung auf der West-Seite, als auch durch die gemeldtc Auffenwer-kegegen demHaven zu elnschliesset. Diese Aussenwerke, so man nur eine Fortsetzung des Zwingers, obwohl phne Graben,nennen möchte, dürftea bey einer Belage-!rung zu Waffer und Lande wenig Dienste thun, weilcin auf 5e^elben hin, hatseine,RcyheVrunnn,-Lüchcr,2 bis z Hütten il^s^evlerdtc, und et»va 1 c>bls 12 3i. tief, einee so nahe «M .dyß^nur cin 2 oder 3 Schuh breiter Quer-Strich aus eben dMMsen varzwischen. Hur dem Mittrl Ruthen von der auswendlgen Seite, dessen Eingang auf der Land'Seile eine» Bb 5 «ei?/ 4lQ Allerneueste Reise kleinen Graben, und «eqcn dem Meere zu, eine Batterie von aus« Werts« schiessen dein Winkel vor der ^aurrm«- Hal, so von den raccn der klcllUl» Bastionen dcfendirtt wird. Unterhalb derselben, dc,n Wasser gleich, isi eine andere, umden Felsen herum gebauct, welche die Rheede und den Haven recht wohl beschieffet. Alle Battericn, msonderhett oie pon ^. ^nronio. sind mit Ge< schütze sehr wohl versehen, aber m schlechter Ordnung Man zeh« let daselbst über 200 cijerne Eanonen, und etwa 2a metallene. Von den letztern sähe «ch. im Casteel nur elne Feld-Schlange, von 24 Pf. Kügcl, und l 6 bis 17 Fuß lang. 5 Zu Bewahrung des Ortes unterhält dcrKsnia. von Portugall wsgemein 20OMann, aber auf cinmgani andern Fuß als in«», lila «je to«loz la; 52?roz. Dann er reichet lhnen so wenig Sold, daß sie allesaimllt schlecht gekleidet und armselig daher gehen. De,n Wcrnehlnennachbekommen sie des Jahrs 7022 kei5.oder,Fratl< zöslscher Münze nach, z6 Livr«, welches des Tages 2Stüoer ausmacht. Doch stnoen sich lin Nothsüll auf der Insul 6000 »ehrbafte Mä„ner, nach der vor etiich Jahren geschehener Aufzeichnung, als sie zusammen gekommen, lüons. vu^u^. so ftch vor der Insu! sehen lassen, und nachmals das Eilands. <3eor§ weg« genommen, Widerstand zu thun. > . ^ ' Unsacht die Stadt änßl5 auf der bcstrn Insul unter allen frischen gelegen, sind d,e Einwohner dennoch arm, weil sie lein ander Gewerbe treiben als mit Korn, und etwas wenigem Wein, der nach Lissabon verfühllt wird. Davon aber haben sie kaum die Kleidung, und das Geld ist fthr rar. Doch daher lommtsauch vielleicht, daß sie noch ehrlicher als tnein der 2a-ki». Uneracht sie nun aber die Armuth dem Schein nach de-wüthigen mag, sind die Menschen doch nichts desto frömmer: Hat man demnach solchem ia5rrHXen^«2 6, ^«r^nc»: das drillt VVN^an Qon22lv<»5 und das vierte von 2H c2j>uci)25. ^ Ich geschweige der vielen Capelleu, welche fie'««mi» nennen. ...... '' < Uneracht die Stadllticht eben liegt, noch regulier durchgebro« chrn, tst ft -' ' 4' Bey diesen Mühlen,wclcheMriffelis über dsrGMliegen,hati eine alle Stern-Schanze, von deVNachbarschaft koiro 5 Nuchen lallg auf jeder Seite, und hat,uach alter Panier, statt der Flana.üen eineu halben Thurm in derMittc eiu^r jedenMaucr. Von darüberstehet man dieStaAt von unten bis obcn,da dann Va^ kand,dicSre/diM'täude und die Wften einen überaus anmuthigen ^otzcH n.cbcn. " ','. , '. Uebrigcns ist)«« die Etadt hcrulUMn kande her,wedcr Zwill« ser, noch einjgü befestigtes Ausseumerk: Uud gleichwohl liesse 5chsju lMdealikollllncu, wann man ini'orto )uä«:6 oder zu 5r. ^aecin, so ein ^g<,r Mlilcn Ost' und Westlich dstpytt/lvosclbst gu« '' , tee- "2 Allerneueste Reise ter Anker.tz?rund und schlechte Gegen.Anstalten,ausss«ge. Mein der König von Portugall fragt so wenig nach diesen E»ianden, daß »ch'glaub'VlNiNl habe ihm deren Besitz mcht zu mißgönnen; Mai» sen er nichts besonderes, als ein wenig Korn, daraus zich«. H^. ftlbst sieht man sehr viele sligmauute c^^^ldL^-Vüqel. Sie sind hirr klemer als dir in unsern Landen brüthen, von Vejang aber weit heller. , ^ ^ ^^. ^ Nach eingenommenem frischem Wasser, Brenll«Holl, Mehl Und Wein, anch einigem Vorrath von Nind.FIcifch, .Gcfiügel undHülsen-Früchten, glengen wir Mittwochs den i8Iulii z» Secgel. i . Den 20 erblickten wir das Eiland 5e. 54icl,«l. Es bauchte unz segen SO. Mchsam in iwey Iniulnzerthellet, zwischen welchen Viele kleine Hügel, die man für kl«i«e Fllscnmtbar. De»» 29 des Abends fuhren w»r im Süden, beyder Östlichen Spitzeaüf ungefehr l 2 M«len hin, und seegelten die Nacht über gen Osten, ohne Furcht für einem feuchten Grund, den die See-ehatten auf unsrer Fahrt, 10 bis- l 2 Meilen Nl>rdve-Mg thue. Im ersten Fall »nag je etwa die Fahrt etwas langsamer gehen, oder sich ein vergeblicher Schrecken einstellen. Durch das ietztcreaber, wann etwas würklich ist, das man noch nichs ausgt« macht, entstehen unversehens betrübte Schiffbrüche. So kann ßchs auch bcgeben,daß wo vorher tieffer Grund onmuthet worde»/ das niedrige Wasser oder dieWbe eine Sand.Hank entdecket. . Hier wjll ich meine Erzehlung so lange anstehen/assrn, bis ich angeführet, was uns geo. Stt>Capitain von denen unter der Linie gegen dem N.des ?,?. 5c. ^uzuftin bezeichneten seuchten Gründe» von ^brolw?« berichtet. Er sagte nemlich, er uud alle andre jährlich »ach BraMen fahrendySchiffer hättens auf.vielen Fahrten gelernct, es sey «irgends nichts dergleichen unsicheres, ausser def rcnll0li«le F2Q?cäio, so ein fast runder Felsen, bep sobis6o Klafftcr hoch ans dem Wasser heraus rage, und ungefehr 4 An« ker.Touwen lang im Durchschnitt sep, also daß man ihn 4 bis 5 MeUen weit sehen könne. Mtthin sey mchts gefährliches darum, uni soviel mehr,weil l uud um ihn herum kcinGrünozu finden. Wid er dann bey Windstille einstens seine Chaloupc aus Eui wfttjlt ganz mn diese Klippe herum das Bley werffcn lassen. "MiIH Igßc in sei« nrr See«Eharte diese blinde Klippen alle, sa.«mt den dorischen, gleichfalls aus,fehlet aber darmne,daß er,wie oben gedacht/dieIa« sul ^lce°s»on Mtt5r. ^rini«ia neu nur in der Embtldung bestehenden seuchtenGrund. Desan« dern und dritten Tages begonten die Winde zu toben, und die See wütete etliche Tage, darüber unsre Bezaan zerbrach, und die grosse Stenge einen Riß bekam, daß nm sofort eine andere aufsetzen nm« sten. In den ersten Tagen,daß wir von den Eilanden abkamen,fa»« den wir mit der eiümz em wen»«» Unterjchled «»i h« Güdl. Seite. 4 «4 Allerneueste Relse nach der Süd-See. ' Sobald wir ungcfehr auf der Hclfte der Fahrt zwisch^,, denen äior« lmd dem festen 3ande, wurde oer Wind Kvorabirr u„d das Meerrnhigcr, und wir gelangten endlich dc» z l Iulii vor den Mund der Strasse c?il,»I«r. ohne sonderlich« »„crklich^ Uurich. tiqkcit: Woraus zu schlicsscn, d4ilrocc>lll« schon ülxr zoIahrelUegcu^ und bey atibrechender Nacht sahen w,r sogar die Wacht.Fcuer in ihrem Ltlgrr. Folgends legten wir "»s am ^ Moulin, unweit ^läi.^ <3^ vor slllftr, unsre Orcir« cinzuilehmc». Endlich ankerten wir an dm MLkischen Eilande«> und Tags darauf bey , ^ _____ ^,_______________________ Summarischer Innhalk deret mertwütdtglttn Sachen dle>eS zweyten ^. Thells. l? Capitel. Der Author^nuß sich abermal auf ein ander Schiff - begeben. ,WaffeN'Stillstandin LuropH. Abreise von ^ric^- 3lnkunft.auf der Nheede ^l.c). Beschreibung diestr Rhccde, wie auch des Thzls gleiches Namens. Die Pcruanis. Frucht I'^i.'l'^z. Der lH^^-Baum, odcr rttc-zrcruviinH. ^^ c^55i^, voll den Einwohnern <2»un2 riüul,genannt. Be« ^sondereZulker.Müblenetc. ^ - ?^-225 ll. Capitel. Ungeheure Menge Maul^ beaiebtsichauf ein anders Schift. . p. 232- w. Cavittl. Abreise von Na. Die 2theede ?I5 ni«: Insonderheit deren Bcfestigungs-Wcrke. Anzahl und Beschaffenheit derer Einwohner: Grosser Reichthum: Pracht in Kleidern: Geist« und weltliches Regiment: kiili»ir i^l? Iustitz-Kammcr: i^uiiirion: Universität: Studenten« « cojlezi»: Kirchspiele u. f. m. k.284 IX. Capitel. Vermuthliche natürliche Ursachen der frechen Le« bens»Artzul.ima. Vortrrfiichkeit dasigenciiwst«. Wer-Hand sowohl aus Luropa dahin gebrachte als im Lande selbe? wachsende herrliche Früchten. Woher die-Fruchtbarkeit in e«u kommt, da es doch unter den» heissen Himmels'Strich liege? u. a. m. p. 522 X. Capitel. Nature!, Sitten und Gewohnheiten derer ckka-lH^oderi»e«ugebvhrl«nSMmn. l».zil »'kapi- ?!6 ____W rrin«?ri(>n«.Bap. DieFramosen < weiden aus dem Lande verwiesen. p ° ^" Xlv. Capitel. Abreise dct Herrn?r«i« ausberConceptionz Bay. Die Ichiffe komm'N von einander ab. Ungeheure E'ß'Scholleu. «.ilisunnemene darüber. Fehler derer See. Ch«rtea. die i^»°Zituer äussersten Spitze von dem Südl. Alncrica. Entdeckung einer neue! Durchfahrt in ^«««lel kuozo. Neuerfundene Eilande. Mv. Capitel. Eigentliche Lage der Portugiesischen ^n^?? ce^Hlc»,. Fehler der See-Charten. Mangel an fri^e« Wasser. Anläudung ln Brasilien. Kennieichen der N? XVI. Capitel. Beschreibung der Hal»pt«Stadt von Braliii?« XVli. Capitel. Abfahrt aus der L«l,i,«le l<,«l<,5 lc,z 5»nta, ^3 ^«lischc Eilande. Die Insui 1-«»«». Schlechter Anker. Grund. . p ' XViil. Eapttel. Beschreibung der Portugiesischen Stadt ^n! . Vestuug ^<3«.^ auf der Insul ^crcera. MreijcdcsHru ele»ie<.vondaunen, u»dglücklicheZurückkunftu» Frankreich Anhang Anhang aus des berühmten Englischen Kommandeurs, Mn. Georg UnsoN/ vierjährigen Wttft nach Büd-Weel oder meistens UM die ganze Welt/ worinn/ ausser einer ausführlichen Erzehlung von dem im Jahr 1741 an einer unbekannten Insul verunglückten Schiffe, Wager, und von dem Volke dabey ausgestandenen grossen Ungemach; imgliichen vondenVerrichtungcndesSchlffSCenturlon, «eführet durch den Seehelden, Hrn. Anson i von der Plünderung und Verbrennung der Stadt Payta,- Erobel unq des reich gelade» nen von H^uilsulco nach ^auii^ gehende» Schlffes,' und endlich im Jahr i744Mtt einem grossen Schatze erfolgten Zurück« lunft in Engeland, auch noch einige unbekannte Südländer, d« auf diesem merkwilrdl« gen Zuge entdecket sind, beschrieben werden. 2« d«m iöng«lKnd»schs geschahe nicht eher, als nach unendlich vie-VH^M^ len Benachtheilungen und Beleidigungen, daß wir uns mi. Spanten in den Krieg ein-^W^ liessen, welcher an der Unternehmung des Befehlshabers ^nlon Ursache gewesen. Wir hatten denen Gewaltthätigkeiten der Spanier sehr lange durch die Finger gesehen. > Die Spanischen Unter-Könige m America hatten eine geraume Felt her die Americanischen Seen mit ihren sogenannten Nar-^2<Ü0lt3oderKüsten-Bewahrernunslchergemacht,und diese hatten sich der Freyheit angemaffet, unsere S chlffe in voller See anzuhalten und durchzusuchen, zu unaussprechlicher Verhinderung unjerer Fahrt und Handlung Cc 2 m 420 Allerneueste Relse in solchen Gegenden. Diese willkührliche Durchsu, chung unserer Schifte war nicht minder unbillig, unrechtmäßig und zu Schändung der Tractate» gerej, chend/ als vielmehr öfters mit solchen Umständen verge, ftllschaftet, die kaum den Namen der Menschen-Liebe führen können. Ohnerachtet dieser rechtmäßigen Be-wegungs-Gründe, den Krieg an Spanien zu erklären, behielt dennoch das friedsalne5vNem2 stets bey uns die Oberhand, bis daß wir durch den unverschämten und wider alle Staats-Kunst laufenden Fehltritt von Spa, nien, da es der gettoffenen lüonvennon nicht nachkommen wollte, und durch das allgemeine Geschrev einer be-. nachtheiligten Nation, endlich Gewalt mtt Gewalt zu vertreiben beschlossen. Diesem zufolge wurden Com-mißionen, um auf die Kaperey zu fahren und Repressalien zu gebrauchen, verliehen. Eine Esquadre wurde nach Hestindien unter dem Gebiete des Admiral Ver-lion, und kurz darnach eine andere unter dem Befehl des Commandeurs ^nton nachder Süd-See gesendet. . Unter allen besondern Unternehmungen von dieser Ei, genschast,war d« unter dem Gebiete des Commandeurs ^nloni eines Herrn von geprüfter Erfahrenheit in See-Sachen sowohl, als von besonderer Tapfermüthigkeit «nd Klugheit, ohne Zweifel von der größten Wichtigkeit, und bestund desselben Esquadre aus den folgenden Kriegs-Schlffen, nebst 500 Mann Land-Trouppen an Boord, unter Anführung des Obersten (ünctnra. ^c, nämlich; i Schiffe nach der Süd-See. 421 Schiffe Vefehlhaber Stücke Mann denrurivn. . Äusser und benebst noch zwey Proviant- Schiften, dle ln<3uNr^u.die^.nng. Niemals waren Schiffe in bessern Stande gewesen, massen sie alle kurz zuvor von neuen wiedergebauetwaren, und die Soldaten sowol als die Ofticterer undMa-trosen waren voller Muth,und ihre Herzen brannten vor Begierde nach allen den grossen Schätzen, die sie dem Femde zu entwältigen sich Rechnung machten; doch dachten sie nicht, daß nach Verlauf von etwas über z Jahren von dieser schönen Unternehmung nur einige wenige Mannschaft nach Verlust der Schiffe durch tausend verschiedene Ungemache gefoltert und abgemergelt, wieder nach Europa zurückkehren sollten. Doch dem sey wie ihm wolle, wenn man sowohl die Absicht, alsauchdie Macht,dieselbe auszuführen, inErwagung gehet, so hatte man in alle Wege Ursache, sich mit der Hoffnung eines guten Ausschlageszu lchmeicheln, ja ob schon dasUnglückgewolt,daß diese Unternehmung durch ganz unvermeidliche höchst unglückselige und elende Zufälle, vor so viel das wesentlichste Theil derselben anbelanget/ mißgelungen ist,so muß manjedenlioch beken- E e.; uen, 42l Allerneueste Rclle . ^ nen, daß dieselbe sehr wohl angestellet gewesen; denn ! hätten alle diese Schiffe das Vorgebürge ttoorn^behalten uMgeseegelt, sowürden sie nicht allein durchBcr-tvüstung der ganzen Südlichen Küste, in diesen Seen denFemden grossenAbbruch gethan hadcN/sondern auch allem Ansehen nach im Stande gewesen seyn, die Schätze von panamg sowohl, als die von ^UÄ^ulco, nach Engeland überzuführen. Nachdem nun also die Esquadre ihre volle Mannschaft > am Boord hatte, ! lem reichkch versehen ivnr, scegelte dieselbe den 29 Sept. 1740 mlt einigen Kauftahrtcy-Schifsen von 8r. l^ci^nH nach ttilm5Ncaä, welches eine Südwerts «aussende spitze Landes ist, so in dcr Grafschaft Hamp, nahe bey ^ Portsmouth, auf5oGr.i4Mm.Norder-Brelte, 4 ^ Meilen lmWestenvon Lol,den lieget. Um Mitternacht that der Commandcnr 8 Losungs-Schüsse, um beyzulegen, und des Morgens um 5 Uhr that enioch einer. Schuß/ und gier.g unter Seegel, da er lialn3kea64bis 5 Mellen imNord-Westen hatte. Hier ließ der Commandeur seine grosse Flagge aufziehen. Das Kriegs-Schiss, die Lively, grüßte uns mit eilf Schüssen,undunscreEsquadreantwortetemit i). Diesen Tag kam die Flotte von I'orkav bey uns, welche raumllch in hundert und dreyßig Kauftahrtey-Schiften bestund, dle nach verschlcdenen Havcn von America und ilach der Straffe bestimmet, und durch fünf Krieges- > Schlfte, namentlich der V122K) Winckctter, (^ka> «m, 6omk-8eac2lt1e und liye(i2i1c^ begleitet waren. _____________Den * Siehe r«««5 Reise e- 374. nach der Süd-See. 423 Den folgenden Tag kamen wir von dcm'WmcKeKer und3ourk'8egcattle ab, die mit denen unter ihrer Begleitung stehenden Schiften, die Reise nach America fortsetzten, und den 11 ten schieden der vraak, lükargln ynd K)'y(I2Ue)') gleichfalls von uns, und wendeten sich mit den bey sich habenden Kauffahrtey-Schiffen nach der Strasse und der ^cvame. Den i4Octob. frühe um 8Uhr sahen wir im Süd-Osten zwey Brigantinen. Der Commandeur gab die Losung, Jagd auf dieselben zu machen; man that zwey Schüsse, daß sie beylegen sollten, undbefand, daß sie von Lissabon kamen und nach Neu-Vork gehen sollten. . Den 6 Nov. frühe um 5 Uhr steckte der8evern eine Leuchte aus, und that verschiedene Schüsse, und kurz daraufsahen nmLand im Süd-Westen; gegen Mittag aber lagIVIa6era 5 Meilen im Norden von uns ab. Den 9 kan'en wir auf derRhede von l'uncwi oder !mn2iü auf 4^ Faden Wasser vor Anker. Wr fan? den hier verjchiedene Schifte, worunter zweyBritannl-sche Kaper, die uns bey unserer Ankunft jeder mit? Schüssen grüffeten,woraufwir mit 7 antworteten. 5un-ckai llegt in einer Bay m dem Süder Theil der Insel an der See,llach welcher Seite die Stadt nntMaurenversehen, und mit Canonen reichlich bepflanzet ist. Dlese Insul hat unter andern auch eiüe Emöde, wovon sie durch einen kleinen Caual abgelchieden wird. Dtese Wlldmß bestehet aus unfruchtbaren felfichten und ziemlich hohen Inseln, und lieget an der S üd-Ostlichen Ecl'e von ^la^rg, eine gute Englische Meile von dem Ufer. Aufdem halben Wege zwischen 54aäcrg und dieser Ntldnlß ist frisch Wasser genug. In der WlldnH ftn« Cc4 Het 424 Allerneueste Äetse det man viel teln und Canarien-Bögel, und sie wlrd wegen des daselbst befindlichen vielfältigen wilden Gevögels das Bo-gelbaur von Mäera genannt Ausser vielen Brunnen hat Klaäera auch 8 kleine Flüsse, wodurch es so luftig und fruchtbar gemacht wird, als ob es ein Lustgarten ware. Wir lagen hier einigeZeitstllle, um frisch Wasser einzunehmen, und unsere trockene ?rovillun zwischen Deckes zubringen. Den l o Nov. fiel das Krönungs-Fest des Königs ein, weswegen wir 21 Canonen-Schüsse thaten; die Gemeinen bekamen ein Faß Wein, und unter die Kranken wurde frisch Fleisch ausgetheilet: alle Lieutenants wurden an Boord des Commandeurs berufen, und das Bolk war beständig beschäftiget, unsere Fässer nut frischem Waffer anzufüllen. Weil Capitam Klornz sich in sehr schlechtemGesund-Heits-Zustande befanh und nach Engeland zurück zu gehen Erlaubniß bekommen hatte,so verließ er den 14N0V. das Krlegs-Schift (Äoucelter, nnd folgte lhm in seinem Commando über dasselbe ktarrken Mrckel, welcher bey seiner iAnkunft an Boord dem SchW-Volke 2 Dchsen verehrte. Der Hr. Riää, Capitain von dem ^VaFEr, wurde Capitain von der perle, und der Herr Murray, Capitaln von dem "l"r^2N, wurde Capitain von dem V/gFcr, der Lieutenant Oaviä (^Kcgp gher an statt des Capitains ^urrg)-Capitain von dem^rv-»1!. 3lls der Commandeur Bericht empfing, daß seither acht Tagen zehn Seegel Westwäns der Insul kreu-heten, welche man für Spanier hielte, so sendete er einen der beyden Kaper, die in dem Haven lagen, darauf aus, der- nach der Süd-See. 425 derselbe^lber kam den folgenden Tag zurück, ohne daß er sie angetroffen hatte. Den i5ten empfingen wir einen Besuch von dem Englischen ^ontül. welcher von dem Commandeur mit einer prächtigen Mahlzeit bewirthet, und bey seiner Rückkehr mit eils Canon-Schüssen begrüsset wurde. H Sobald wir uns nun mit Wasser und Wein vslllS versorget hatten, leichtete unsre Esquadre nebst den Pin-cketl Abends um 6 Uhr den Anker, und der (ÄouceNer bekam, wie wir aus dem Haven von lun^al seegelten, Befehl, die Pinke die In<äuttrx mit einem Tau nachM schleppen. Bey unserer Abrelje von Klaäera grüffetet» uns die beyden Brittischen Kaper jeder mit 9 Schüssen, welche wir mit 5 Schüssen beantworteten. Die Bay von lus,22i liegt auf32 Grad loMin.Norder-Brette, 14) Meilen von Londen. ^ ^ Nachdem die Pinke, dielnäuttrx, allen ihren Borrathauf die Schiffe unserer Esquadre vertheilet,trennete sie sich von uns, und gieng nach Larba^oz. Den i<> Chriji-MonatS giengen wir unter der Linie * durch, Cc 5 so * Unter der Aequitwctial«5inie treffcn die Schiffe zuweilen eine so grosse See-Stille an, daß sie verschiedene Wochen, ohne ihre Reise im geringsten zu fördern, auf der See treiben, d« indessen dle Menschen vor der brennenden Sonnenhitze verschmachten, welche, ida sie Bleyrecht niederstrahlet, nlcht den geringsten Schatten giebt, und öfters durch Rege»« schauer abgelöset wird, die für das Schlffs.Volk se schäo« lich und verderblich sind, daß sie sich sofort reinigen müssen, wyfern nicht auf dem Schiffe eine bange Luft entstehen, 426 Allerneueste Relse so auch der H!qugwr genennet wird, Massen, wenn> die Eonne recht über diesem Strlche stehet, als-^ denn ln der ganzen Welt Tag und Nacht gleich lang ist. Dlese Linie wird durch die Rzeltwessen. in z6c> Grade eingetheilet, gleichwie sie alle Zlr-kel abtheilen, und jeder Grad hat 15 deutsche Meilen, so daß dle ganze Erd-Kugel m ihren Umkreise 54OO deutsche Meilen hat. Den 18 jähen wir dle Insul kalma siebzehn Meilen, im Süd-Sud-Westenvonuns. Aus die. Mit thren Flügeln, dle nichts anders als jehr lange mit el< nem sehr dünnen Knorpel-Beine bekleldetezloß-Fedem sind, und ihnen nicht langer dienen können, alssokmge sie naß sind, m die Luft erheben, wojelbst die Meewen und andere ^aub, Hjögel, welche die See m diesen hels- sen und das Volk mit Beklemmung der Brust, hitzigen F,e< bern und andernUngemschlichkeiten befallen undge ^ Ksrs 4?a Allerneueste Nelse gers schickte, mit dem Befehl/ daß sie beyde nicht^leich ans Land kommen durften. Der Herr (^ouräon See-Lieutenant an Bord des Wagers, kam auf den (^murion über, und zwar zum grossen Glücke für ihn, zum grossen Unglück aber für die beyden andern; vornemlich aber für den Lieutenant, der an Bord des Wägers geschickt wurde, wie mncn mir mehrern erhellen wird. So liessen auch hler zween Matrosen von dem ditxicettcrweg, wurden aber wleder eingeholet, und von dem Commandeur begnadiget. Den28sten Ienner 1741 seegelten wir von der In-sul 3r< ^aäiarma ab. Wle wlr vor der Vcstung vorbey fuhren, grüssete uns der Stadthalter nilt 11 Canon-Schüssen, die wlr mlt einer gleichen Anzahl beantworteten. Dle Insul ^Iveraäo war zwey Meilen imNord-Ozten von uns, und dle Vestung fünf Meilen West-Süd- R^est. Dell )often befanden wir uns dreyzehen Meilen voll der Insul 3r. (^arkarina. Den 31 sten hatten wir schweren Sturm mit Donner und Blitz, uno sahen diesen Tag eme erstaunliche Menge Oeip^m^n, Den isten Hornung waren wir 49 Meilen von der Insul 3r. (Okarina. De«l 2ten war eill erschrecklicher Sturm, worinn der ^al seinen grossen Mast verlohr, und der (Äoucelkr denselben mit einem ^au fortzuschleppen genöthigt ward; damals befanden wlr uns 95 Meilen von 5r. (^ckaring. Diesen Lag verlohren wir die perle aus unserm Gesicht, undsiekamerstden28sten wlederbeyuns, da wlr denn vernahmen, daß sie durch dle Esquadre des Admirals t>i2aro gejagt worden, welche aus 5 KnegS-Schis- fen nach der s^üd-See. 4; 1 fen bestanden. Als das Bolk von der Perle gemeldete Esquadre zuerst gesehen, hätten sie vermeinet, daß es der Commandeur wäre, weil er eine rothe Flagge gefüh-ret; wie sie aber bald daraus ihren Irrthum wahrgenommen, hätten sie sich zum Gefechte bereit gemacht, dessen sie gleichwohl durch den einfallenden Abend glücklich überhoben wurden. Den folgenden Morgen um 7 Uhr hatten sie oben von der Stenge die Spanischen Kriegs-Schiffe erblicket, daß sie noch beständig Jacht auf sie gemacht, undalle Seegel beygesetzt hätten, wären ihnen aber um neun Uhr mittelst einem Aeplin, welches eine Begegnung zweener gegen einander lauffenden Ströme ist, die eine Aufwallung in der See verursachet, und welche die Perle den vorigen Tag zurücke gelegt hatte, ganzlich aus dem Gesichte gefom-men. Um diese Zeit sahen wir, unserer Gissung nach, acht Meilen von uns im Süd-Westen, Land, und befunden, daß es das weisse Borgebürge oder lÜa^oLiali" Fuß Wasser ist, undungefehr drey Faden Ebbe. Beyeinem kühlenden Winde gehet die See hier sehr holl, so daß bey niedrigem Wasser kein Boot fahren kann. In der Mltte des Havens oder der Bay lst ungefehr siebenzehn Faden Wasser. Eben vor der Bay lst eine kleme In, sul, dle der Ritter NarborouFk die Insul der rv.ch-ren Gerechnqkeic genennet hat. Der bequemste Landungs-Platz ist bey einer grossen Klippe drey Meilen aufwevts des Havens an der Nord West-Seite. Zwo Mellen Landwerts ein sind sehr grosse Salz-Pfannen. Der d^nai ist an der Norder-Seite, und können sechs Schiffe da vor Anker liegen. Die Auht lgeht Süd-Süd-West, und dle Ebbe Nord-Nord-Ost nach der Mäste von zwey Meilen und ei-«er Halden Stunde. Dle Bay von 5r. Man liege nach der Güd-Vee. 4?3 auf 49 Grad 47 Min. Süder-Breite, von Londen 70 Grad 59 Min. zum Westen. Hier wurde die Schluppe ausgesetzt, und der Commandeur schickte zween Lieutenants mit einer bewehrten Mannschaft, das Land auszukundschaftten und frisch Wasser zu suchen. Diese giengen ungefehr 4 Meilen Landwerts ein, landen aber weder Wasser noch Wohnungen. Die Insul schemct das Königreich der Meewen unl> Krähen zu seyn, massen sie ganz davon bedecket ist. Nachdem die Lieutenants mit« den Matrosen eine zettlang vergeblich nach frischem Wasser gesucht hatten, begaben sie sich nach den Salz-Pfannen, «m sich mit Salz zur Nothdurft des Schiffs der Onrurion zu versorgen. Dieses ist dle Bay, worinn rercknanä hlaßeiiana, ein Portugiesischer Ritter, überwintert hat. Dieser Ritter gieng, nachdem er für seinegrossen, dem Könige von Portugal in Ost-Indien geleisteten Dienste, nichl nach Vermuthen belohnet worden, nachSpalOft und stellete dem Kclyser Ori den Vren vor, daß tue Moluckischen Insuln, in deren Besitze die Portugiesen bisher allein gewesen waren, zufolge der durch Papst ^lexanäer den Vken gemachten Scheidung, wodurch Spanien, nach der ersten Mit-tags-Llnie, so von dem ?ic an Boord des Wagers, und der Hr.(Har!e8 82unäer8, erster Lieutenant von dem Ixy. 2I, wurde zum Cavltain desselben vorgestellet. Man erzehtte in der Esquadre, daß der Capltain Kiää wenig Taae vor seinemTode gesaget haben folle: Daß oiest 3«je, welche dle melden unter uns mtt so freudi-nem Muthe und veihoffrer Erlanssung un,äf,llch «offer schäye anzerrnen/ mn Knd« mchts ander» nach der Süd-See. 455 ders einbrmqcn wurde/ als nach U^derstehuna des al'erausstsst -l» Elends den Tod In wie weit dieleS Capitains Ißorte erfüllet worden, wltd sich aus dem Erfolge zeigen. Während unsers Aufenthaltes in det Bay 8r. Man war die See voller Fische, die, went» sie gesotten, denen Garnaten oder Krabben ahnlich sahen, und das Waffer so roth als Blut, jo unserer Muthlnassuna nach von der Menge Rogen dieser Fj, sche al'o gesärbet war. Inzwischen fingen wir an grvst sen Mangel an Wasser zu leiden, so daß einem jeden täglich nur der vierte Theil der gewöhnlichen Portion ausgetheilet werden mußte, wiewohl dle Kranken täglich dreymal so viel bekamen. Den 1 o >Mz war dee (Aoucetter durch etne hohe See gezwungsn dle Ankes zu kappen, und das Schift kam uns aus dem GesichU fand sich abqr Tages darauf wieder bey uns ein. Den 15 März sahen wir früh um 8 Uhr das Land derparaFonen im Süd- Westen, imglelchen das Bori gebürge cleias Vir^ines, am Eingänge der Mageilani? schen Strasse. Um 10 Uhr berufte der Commandeuß üUe Capitains, und oer Hr. "l^omas k'oilex wurde als Lieutenant aus dem (ilouccNcr vorgestellet, welches Schlff diesen Tag beynahe gesprungen wäre, und nut mit genauer Noch gerettet wurde. Mr befanden uns damals 64 Meilen von 3r. Man. Den i M, sahen wlr des Morgens um fünf Uht T'ern äei t'ueßOj so etne Mette Straßwatts emlie-2et, und v»n iVi2Feli2n wegen der Feuer also genannt worden, welche oey nächtlicher Zelt auf diesem Lande gesehen werden. Dieses Land «st hoch und uneben, mit verschiedenen stellen Klippen längst demStmnbe. N>d5 Auch 436 Allerneueste Netse Auch sahen wir verschiedene mit Schnee bedeckte hohe <3erae. Wie wir den 18ten früh um fünf Uhr dicht bey der Magellanischen Strasse waren, wurde das Zeichen zum'Beylegen gegeben, und um 4 Uhr wurden die gewöhnlichen Losungs-Schüsse, zum Aufbruche, gethan. Um 7 Uhr hatten wir die hohen Berge, die drey Gebru-dergenannt, aufderInsul^errgäell'ueßo, ohnge-fthr 6 Meilen von uns, im Gesicht, und der Zucker-Vrodls-Berg, der über die andern hervorraget, war ganz mit Schnee bedecket. Um 10 Uhr seegelten wir mit einem kühlenden Winde und sehr starken Sturme in die Strasse le hwre. Wir mußten über viele kepime, oder doppelt gegeneinander lauftende Ströme, wodurch wlr sehr lange würl den aufgehalten worden seyn, wenn uns der Wind nicht gut fortgeholfen hätte. Das Kup vie^c» auf der Insul ^err2 äei I^ue^o sahen wir im West-Nord^ Westen ) Meilen von uns, und das Staaten-Eiland 4 Meilen im Ost-Nord-Osten, 117 Meilen von 3r.^uUgn. Die Strasse 1e ^aire liegt meistens Norden zum Süden, lst ohngefehr7Meilen weitund8lang, und gehet eine hohe See aus dem Süd-Wetten darinn. Den i9ten hatten wir die Strasse 1e K5üire zurück aeleget, und da wir Wind und Fluchmithatten, war Nnsre Fahrt durch dieselbe gemächlich. Wlr sahen das Land zu beyden Seiten, welches aber sehr unangenehm in die Augen fiel, weil es nichts als mit Schnee bedeckte Hügel und Berge vorsteUete, und man nirgends weder Bäume noch S trauche over Heftern entdeckete. Den2osten sahen wir eme grosse Menge Vraunfi-lche. Dentisten hatten wir einen heftlgen Sturm mit Schnee nach der Vüd-See. 437 Schnee und einer sthr ungestümen See. Die Luft war unsäglich kalt/ so daß verschiedene von unserm Schiftvolk, welche die Wacht hatten, auf zween bis drey Tage den Gebrauch lhrer Finger verlohnn. Hier kam die Anna Pink von uns ab. Den 22 mußten wir gegen Wind und Wetter und Himmelhohe Weilen streiten. Verschiedene Matrosen bekamen schwere Berkaltung, andere wurden von dem Scharbock befallen, welcher mit Recht die Geissel der Seefahrenden genen nct wird. Die ersten Kennzeichen dieser Quaal entdecket man an dem Zahnfleische, welches geschweiiet, schwarz wird und verfaulet, wodurch ein stinkender Athem entstehet, und die Zähne verdorben und so los werden, daß man keinerlei) Speise, viel weniger die harte Schiffskost, damit kauen kann. Hernach breitet sich derselbe über den ganzen Leib, an den Beinen, Armen und andern Gliedern aus, und lassen sich vor« nemllch an den Kniescheiben schwarze, blaue, rothe und purpurfarbene Flecken, so groß als einFlohstichseheN/ welche mit grosser Pein m den Gelenken begleitet werden. Nachgehends thut sich derselbe durch eine Geschwulst an Armen, Hüfften und Schenkeln, mit grossen braunen und blauen Flecken hervor, dle denen gleich sehet», die voll Stössen und Schlägen kommen. Maw siehet dergleichen Kranke, deren Zahnfleisch in sehr langen schwarzen Kegeln zum Munde heraus wachset; an dem Gaumen fitzen dicke abgestorbene Stücke Fleisch/ die, ob sie schon mit einem Werkzeuge herausgenommen werden, den folgenden Tag dennoch wieder zum Vorschein kommen. Andere kriegen Köpfe, welche durch elne übermäßige'Geschwulst abscheulich anzusehen sind. HlerbeyfindttfichZltttrll,Ohllmachttn,Beklemmung, DdZ Schlu- 4N Allerneueste Reist des Leibes und Zucken der Nerven ein, P daß die Kran-" ken sthr grojst schmerzen ausstehen, und wenn das pebel eingewurzelt, jämmerlich dahin sterben. Alle diese plagen überfallen eben cmen Menschen nicht alle zw- ' gleich, allck, esbedarj nur weniger derselben/ um ihy plMLedenzu bringen. Ven 27sten erblickten wir des Morgens um 6 Uhr ein Seegel/woraut der (iloucclter Jacht darauf zu machen abgeschicket wurde, welcher um l i Uhr mlt der Anna Pu,s w»ederzmück tam, dle vor 6 Tage^u vyn unsch< gerathen war. Den 7 April that der (ÄouceKer einen Nothschuß^ weil seine grosse Rahe zerbrochen war, wannenhero der Commandeur zween Zimmerleute und den Schmidt von der Perl darauf sendete, die dieselbe meder ergänzen mußten. Den i Htenwurde der Capitam vondem (Äou^etter West, auf)'^sr. Sü- der-Breue, welche wlr für d« Insuln hielten, oie bey der Snaste von Brouwer liegen, welches eine in dev MaaellanWen See, der Straffe lekIÄre gegenüber lieaende Mek^Enge lst, d,e im Jahre 164) durch emen Holländer^ Namens t-lynärick Prouder, entbecke^ wotdcn. D«sen Tag kamen diePerl und der äovern von uns ad, glelchwle den zojten der«Äoucetter und der Wsger, welchen letzternw« ylewalswieder zu Ge- fchtbetomMNhabe^ ' nach der Güd-See. 43 o Was den Wager anbelanget, so spühret man eine so besondereBorsehung in derEntkommung des unglücklichen Volkes von diesem Schifte, daß deren Erzehlung allerdings merkwürdig ist, wannenhero wir, umständlich davon zu reden, für nöthig erachtet haben. Die Ur-sache,welchermangrößtentheilsdte Herunglückung dieses Schiffes zuschreiben möchte> war diese, baß der Ca-pitain dem Buchstaben seiner BerhaltungS-Befehlen allzugenau folgete. Man hatte verabredet,daß der erste Sammel-Platz zu Kuettra^ennora 6e3ocorl0, auf 44 Gr. Süder>Breite gelegen,seyn sollte; allein,ohner-achtet das Schiff in sehr schlechtem Zustande, ohne Haupttauen,Besansmast, stehender Border- undHin-terwand, und das meiste Bolk krank war und in den Koyenlag, so befand der Capitain gleichwohl für rathsam, 24 Stunden lang ab- undanzuhalten, um zu sehen, ob er den Commandeur nicht antreffen könnte, und wo nicht, nach der Insul^uan rernanäeszu steuren. Diesem zufolge, ließ er das Schiff die vier ersten Nächte seit ihrer Trennung von der Esquadre beylegen, und die folgenden Nächte machte er Seegel bis auf den24May, da man Land entdeckte und dem Capitain Nachricht davon gab, welcher aber, Weiler allzu plötzlich herbey schoß, einen unglücklichen Fall that, wodurch er eine Schulter verrenkete, jo daß er sich nach des Wund-Arztes Kammer muste bringen lassen. Nunmehro hatten sie einen untüchtigen Capitam; lagen, so zu reden, unter dem Walle, und mußten das Schift retten, konnten aber nut den Oftinerern und beyden Wachten nur zwölf Mann munstern, weil das übrlge Schiffsyvlk alles unten im Schiffe krank Dt>4 3s Gelegenheit zur Erlösung angetpoffen, so urtheilen wir/ zu Erhaltung uusers Lebens den besten und sichersten Weg ;u seyn, daß wir durch die Ma-^ nellanische Strasse nach England steuern. Gegeben auf einer unbewohnten Insulauf der Rüste der p^ «^on»n in der Süd-See/ den dreyzchncen lag des August Monarsl 741. gezeichnetlc.«. Das folgende ist die Abschrift einer EnWiessung, welche von den Befehlshabern der See-Soldaten auft geseht und unterzeichnet worden: O^achdem wir Untergeschriebene von den Matr«, A>> sen/ welche ihre schriftliche und durch sie un-teezeichnece Encschliessing dem Capieain überliefe« haben, desfalls zulangllcke Ursachen erhalten, so bewilligen wir in allen Stücken, längst der N7ag Meilen davon ab wären, den Wind immer entgegen hätten,und daß gar kein frisch Wasser da zu finden wäre, mit dem Beyfügen, daß wenn er auch endlich sollte bewogen werden, nebst ihnen eimrley Schicrsalzu versuchen, so wäre er dennoch vollkommen überzeuger/ daß nach dem Norden der sicherste Weg wäre. Aie Dfficiers bezeigten nur ihrer Antwort und gemachten Einwürfen, daß sie nm des Capltains beygebrachten Gründen nichrzusrieden,und blieben fester als jemals bey ihrem vorjgen Schlüsse. Der Capltam wollte lnzwl, sehen auch das Volk ausforschen, und fragte emen nach dem andern,wie er gesinnet wäre,l)csand aver,oaß sie alle durch dle Magellanlsche Strasse wollten. Der Schlfts, Lieutenant sprach wenig m den verfchzedellen Utttene* düngen, welche der Capital« dichr Sache halber lnll seinen Oftlcierern hielte; nur dlesee wurde angemerret,daß erin des Capltains Gegenwart allezeit von Nordwms zu gehen sprach, hinter desselben Rucken aber mehr als jemand der anderen schrie, daß man durch dle Mageiiam-sche Strasse nach Engeland zurück kehren müßte. Da nun des Caplmms Gesimmllg,nach dcmNorden Ce zu 450 Allerneueste Reise zu seegeln,weiter kein Geheimniß war, so erweckte solches eine grosse Verbitterung unter dem Volke, weilesdar-aufabgesehen war/ sie von ihrem Vornehmen aßzuzie-hen, welches sie, gerades Weges nach Engeland züngeln, gefasset hatten. Anderer Setts muß angemerket werden, daß der Capitain verschiedene überredet hatte, nach dem Norden zu wenden, deren einer so unbedachtsam zu Werke ging, daß er diejeniKen vor den Kopf W schiessm dräuete, dle nur merken lassen würden, daß sie durch die Magellanische Straffe nach Engeland zurück kehren wollten. Hleraufentwurfen die von der Gegen-Varthey elne neue Schrift sür den Capitain, die er unterzeichnen sollte, umdieGemüttzer des Volkes zu besä«!- übel gehandelt worden, was wir denn wohl bey einem oftenbaren Kriege zu gewarten haben würöen; woraus der Eapitam antwortete: ^jch befulchce «»e sehr fchlechr« Ncqeqmmq. Man ftgte ferner/daß alle Matrosen, welche diese Seen mehrmals befahren hätten, vollkommen wüßten, daß die Spamer mchts anders suchten als dle Engeländer inihre Gewalt zukriegen, um nur ihnen aufemeunmenschliche Welle umzuspringen. Und damit dieses auf eine solche Welse vorgestellet würde, daß nicht daran ge5 zwelselt würde, so erzchlte man dem Capltmn dle hler folgende Begebenheit, welche dem Lieutenant und einigen andern, dle vo»; dem bitter ^jojni ^arbolouHk bey der 452 Allerneueste Reift .VestungLaickvia anLand gesehet worden, wiederfahren ist, nachdem sie anfänglich von den Spaniern mit aller Freundschaft aufgenommen worden, um, wie eS aeschienen,den Ritter ^arb^rou^ dadurch einzuschläfern, und zu bewegen, daß er mit seinem Schifte unter dem Geschütz derVestung den Anker möchte fallen lassen. D«se Erzehlung lst durch den Ritter dlarborouFk selbst aufgesetzet worden, um'von der unerhörten Treulosigkeit der Spanier in America ein lebendig Denk mahl zuchinterlassen, und lautet folgender gestalt: . Mlsich, schreibt der Ritterlodn^aiborou^K, den ^" Lleutenant beyLaickvia ^ an Land geschicket, liessen sich ohngefehr zwanzig Spanier und Indianer am Strande jehen, die alle bewehrt waren. Sieempfin-gen denselben mit dem Boots-Volke freundlich, und brachten ihn guter zwanzig Ruthen Landwärts ein aus «inem Hügel unter einem Schattenreichen Baum, wo der Capitain von der Bestung und zween Spanisch« Herren lhn mit grosser Hüfiichkeit aufnalimen; diese sas-sen aufStühlen und Banken rund um eine Tafel unter dem Schatten, well die Sonne sehr heiß schlen. Der Spanische Capltain keß Wein holen, derihmin einer arossen silbernen Schale gebracht wurde; der Lieutenant mußte mit trinken, welchen er am Strande willkommen hieß, und lünfCanon-Schüsse thun ließ, weil er erfteuetwäre, Engeländer zu sehen. Er sagte zu den, Oeutenant/ daßder'Mh/ wo er sich befände, dleBe-- stung -^ Von V»l gmcn Platze wlesen/Nasser bekommen könnte. Sie setztcnhmzu, daßes^uaäeiOro, oderGold-Wäsier wäre, und weil ich darüberzu lachen ansing, so sagten sie, daß es von Bergen hcrav käme,aufwelchen Gold gefunden würoe, und daß dieser Bach gleichfalls Gold nm sich führ«. D« Schiffe vonNma bringen für die Stadt Lalm- via und dle dazu gehörigen Schanzen, Mund-Bor-dach, Kleider, Krlegs-Vorrath, Wein, Tobact und Zucker; wogegen sie an diesem Orte Meder Gold, Be-zoctr-Stelne, rothe Wolle u. s. w. desgleichen auch Indianer, welche die Spamer in dielen Gegenden gefangenbekommen, zur Ladung einnehmen; diese bringen sie nach ?eru,uno verlausten sie zu ewigenE claven; dagegen werden die aus Peru nach Laiciiviagebrachten Indlamr, als Soldaten wider die Indlauer von (ÜIM gebrauchet, dergleichen verschiedene und zwar unMehr drelßig in dem Forte, über dlese aber sechszehn welsse Bcfehlhaber waren. Ueber dieses verkauften die Spanier die Indianer aus Ionian die von (Mi, ob sie schon beständig mit dlesen im Kriege leben, gleichwie auch Messer, Scheelen/ Kamme u.j.w< ja selbst Gewehr - unh nach der Süd-See. 45? und allerley Kriegs-Geräthschaften, massen es denSpa-mern dlosserdlngs um den Borthell zu thun ist, ohne daß sie dle zukünftige Gefahr erwägen sottttn, daßsieleicht einmal durch ihre eiane Waffen aufqcneben werden könnten, da sie nicht einmal selb/i der gegenwärtigen Gefahr vorbeugen. > Ich fragte sie, wie weit Lg^ivia von dannen läge? tvoraufsie antworteten, drey Meilen, und daß man mit Böten dahin kommen könnte; die Stadt läge an einem Flusse, und hätte em mit schweren Eanonen bepflanztes Fort, womlt dteStadt bestrichen werden könnte, und daß an Männern, Weibern und Kindern über tausend Einwohner in der Stadt wären. Ich fragte ferner, ob zu Lande ein Neg vonL^ckvia nach den andern Theilen von (Hili wäre, welches mir mit Ja beantwortet wurde, doch müßte man immer «ine Bedeckung haben, wo man vor den Indianern gesichert seyn wollte; welter fragte ich,ob auch Schifte da gebauet würden ? welches sie verneineten, und sagten, daß zu Valparaiso grosse Schiffe gezimmert würden. Ich fragte, wer die Insul lVtacao bewohnte; und erhielt die Antwort, daß es Indianer, dle mit ihnen nicht gut Freund wären, daßman daselbst viel Schafe, Ziegen, Schweine und anderes Mch fände, welches dle Einwohner gegen Beile, Messer und Armringe vertauscheten. Die Insul 3r. IVlary anbelangend, sagten sie, daß die Spanier Meister davon wären, und em mlt fünf Canonen bepflanztes Fort allda hätten, gleichwohl aber sehr wemg Spanier daselbst wohnten, ohnerachtet allerhand Lebens-Mtttel, als Schweine, Schafe, Korn und palarn, oderIndiani- viel zu des Menschen Unterhalt und Vergnügen liefern könnte als dieseInsuln thun. Die gesunde Luft dieses Landes betrcftend, so jähen die vier Spanier, die ich damals an Boord hatte, jo Mch und gesund aus,, als ich jemals Menschen gesehen habe, und das Bolk am Strande, so männ- als weiblichen Geschlechtes, waren M rüstig und stark, hatten cme lebhafte Farbe, und schienen jehr gesund zu seyn. Viele Manns-Personen waren sehr wohl bey Wbe, undsahenaus, als wenn sieaufderMaftgelege» hät- 46o Allerneueste Relse hätten, und waren übrigens in ihrer Kleidung so präck, 0N Achten gaben; für Messer, wovon das Stück in Engeland ) SchiU. Sterl. kostete, fünfStückvon Achten; für ein Paar Ohrringe, so ic>Stüver gekostet, ein Stück von Achten, und eben so viel für ein Paar lederne Handschuhe von 1 o Stüver; für gemeiner Matrosen Wambste, die man in Engeland für i6Schil« ling Sterl kaufen kand, bezahlten sie 9 St. von Achten; insonderheit waren sie sehr begierig Mäntel und Stücken Boy zu kaufen. Dle Mannspersonen trugen hübsche Kleidungen von verschiedenen Stoffen und Farben; ihre Kamisöler waren von Seide mit silbernen Blumen? sie hatten gute Wäsche, und schöne Flämische Borten, deren sie sehr breite, an statt der Hutschnüren um ihre Hut-Kappe trugen; über dieses hatten sie grosse seidene Schersen mit güldenen Spi" tzen an den Enden kreutzweise über ihre Schultern, then, weiffen und bl^men Federn, so da zu Lande ge-' färbt waren. Ich sahe eine andere Feder, dte dem Hrn. XVooä von einem Spanischen Herrn geschenket worden; dieselbe war schwarz, breit und sehr worausin Engeland Hütegemachtwerden. ,i 5 Mein Volk konnte auf keinerley Weift mit den Ein« gebohrnen, welche mit den Spaniern im^Kriege lebten, zu Sprache kommen, noch einig Gold von lhnm kriegen, ohne daß es d,e Spanier »vären gewahr wor-yen. DieIndlaner machten am Strande innerhalb des Havens an der Seite emes Gebüsches em Feucr,zteckten eine weiffe Flagge auf einen langen Stock, und blieben einegemumeZeitdadey. Mem Lieutenant wollte mit dem Boot nach lhnen Hinsahren, die Spanier aber wollten es mcht zulassen, vorgebend, daß es Leute von «hrer eigenen Nation wären, die daselbst wohneten. ^ DieMatrosen, welche mtt dem Boot an Bord ka< «en, sagten mir,, daß der Lieutenant auf demFort 8r. nach der Süd,Oee. 463 laxo gewesen wäre, und dem Capitain desselben meine Bochschsfthmterbracht hätte, welcher aber gesagt, daß er keine Ordre hätte mich Wasser einnehmen zulassen; mit Ersuchen, mön Lieutenant möchte mit dem Boot nach dem Fort 5r. pe^ro gehen, welches er auch in Gesellschaft eines Münches und zween Spanier ge-than/ da immittelst diese ganze Zeit über, meinem Befehl zufolge, die Friedens-Flaage gewchet, und die Trompeter geblasen, bis sie bey dem Forte angelanget wären. Bey ihrer Ankunft wäre mein Lieutenant von vier Spanischen Herren sehr Höftich empfangen worden; er hätte ersucht dem Gouverneur aufwarten zu dürfen, welche Ehre er auch in einem Zelte genossen, worin die, ser sich befunden. Der Gouverneur hätte den Lieutenant sehr leutselig empfangen und niedersetzen lassen; Worauf dieser denselben in meinem Namen begrus-set, ihm den Käse und Butter, sammt dei Spezereyen, Gläsern und Pleiften, die ich ihm zum Geschenke ge-ftndet, überreichet, und um Erlaubniß, diesen Tag frisch Wasser einnehmen zu dürfen,.angesuchet/ mit dem Beyfügen, daß ich die Schalupe bemts mit den Fässern aussetzen lassen, und Antwort erwartete. Der Gouverneur hätte hierauf meinen Lieutenant und den Herrn lorrelcue wieder Platz nehmen lassen, und ihnen etnen silbernen Becher mit ^hlllschen ^velne zugebracht, jenen aber weiter keine Antwort gegeben, Mdern einen Befehlhaber mit etlichen Soldaten, sich meines Boo, tes zu bemächtigen, abgefchictet. Mein wutenant hätte hierauf gefraget, ob er nicht wissen dürfe, warum er das Boot in Beschlag nehmen liesse? Wvraut ihmderOouvelneurMtUwortet/ daß «von dem.GF« new 465 Allerneueste Reise neral-Capitain von (^kili, van peäro 6e iVlon^j^ Befehl hätte, ihn gefangen zu behalten, bis Vas Schift m den Haven unter die Canonen des Casteels gebrach" würde, und daß es lhm leyd thäte, daß er nicht mehrere Befehlshaber vom Schlffe m seinen Hätiden hätte Diejemnach empfing ich folgenden Brief von meinem Lieutenant: lNeinHerr! l^ch und der Hr.^orrelcue werden hier g-fannen Ob gehalcen/rvarum aber,solches kann nichc s^qen» Inzwischen erzener man uns nel Freundschaft/ und ftgel/ dafern E. E. mit de,n Sckiffe in d^n Hauen kommen will/ sie sich auf allerley U)else finden"lassen werden. Mein Herr/ ich darf ihnen weiter mchts schreiben/ als daß Ichbinetc.4 I'komgz^rmi^et. Ich befragte mein Volk, welches mem Lleuttl»ane Mit dem Boot an mich gesendet hatte; und sie erzchlten mir die ganze Sache und glaubten, daß die Spanler Hüillens wären, sich unsers Schiffes zu bemachtlgen> dessen aber unter einander noch mchteinsweroen kölln-ttn. Ich sprach mit den beyden Indianern dle an Boord gekommen/ und der Spanischen Sprache so ziemlich mächtlg waren: diese sagten zu m:r: d^ß ,ch ein Freund der Berg-Indians und ke«n Spanier wäre, und wollten m«t Gewalt wissen, wo mcm Land läge, und ob ich wiederkommen würde? Worauf «ch ihnen zur Antwort gab; daß es nlcht weit von dannen läge, und ick wiederkommen, Messer, Aerre, Armringe, Gia-ßx u. sw. mitbringen/ und unter chnm m Hrea» Lande - wohnen, nach der Oüd-Vee, 465 wohnen, auch sie das Meimqe sehen lassen wollrr; daß mem Könlg lhnen vielerley Dinge schenken und sie bey uns wohnen lassen würde; daß er der größte König in der Welt, mch wir als seine Unterthanen Engeländer hiessen. Die Indianer fingen hierüber an zu lachen, und schienen recht erfreuet zu seyn. Ich ersuchte sie, daß sie den Berg-Indianern sagen mächten, daß ich, mic ihnen zu sprechen, gekommen, und ihr Freund wäre; daß lch ihnen verlchiedeneAerte, Messer, Sädelu.d.g. verehren woltte, wenn sie zu nm kämen, damit ich gehörig mit lhnen sprechen könnte, und daß der grosse Koma von Engeland, mein Herr, ihnen vielerley Dinge zugesandt hätte und siegern sthen möchte. Nachdem die Indianer meine Worte mit grosser Aufmerksamkeit angehöret, sassen sie eine zeltlang ohne zu sprechen, und erwägeten dle Freundschaft, dle sie vvti mir und memem ^olke empfingen; da sie aber wieder bedachten, daß sie nach dem Strande unter dle Herrschast der grausamen Spanier zurück kehren müßten; so fingen sie bitterlich an zu weinen, und sagten in gebrochenem Spanisch: Dte Sp^ll.r jmd rechre Teufel. Ich glaube lnder That, daß sie die Wahrheit sagten, denn sie sind rechte Teufel, weil sie diesen armen Geschöpfen so unmenschlich begegnen; wie denn meme k'ute augcnschemliche Zeugen gewesen, daß dle Spanier öfters, wenn jene mu eluem Indianer ge-stanoen und gesprochen, diesen mit emem Stocte über den Kopsgeschlagen und derbe durchgeprügelt, mid dieses ohne die geringste Ursache; doch thuy sie jolcyes wohl, chre Hoheitund Gewalt anzuzeigen. Der bejte F f Nan:, 466 Allerneueste Reist Name, oen ein Spanier für einem Indianer finden kann, heisset Hund, Teufel u. d.g. Diese Indianer sagten, daß viel Gold im Lande ae-funden würde, und die Spanier desselben viel besässen Ich verehrte jedem Indianer ein Messer, einen kleinen Spiegel, und etliche Glaskorallen-Scl)nmen,wofür sie sich sehr dankbar bezeigten; und ersuchte sie aufs neue, mit den Inländischen Indianern zu sprechen und ihnen zu sagen, daß ich chnen Messer und Gläser verehren wollte, wenn sie zu mir kommen wollten. Diese ganze Zeit über hatte ich gross' Hoffnung, daß ich Gelegenheit sin, den würde, mittelst dleser Indianer mit Eingebohrnen von (Mi in Kundschaft zu kommen, weil sie dlese Bothschaft willlg anzunehmcn, und milden ihnen gegebener» Verehrungen sehr vergnügt zu seyn schienen. Dlese Leute sind mittelmäßig von Gestalt, stark, gesetzt, und wokl bey Leibe; sie sind gelbbraun von Farbe, und haben lang, jchwarz schlecht Haar; ihreGesichts-züge smo ziemlich schön, doch etwas schwermüthig; sie smd sehr fertig in ihren Leibes-Bewegungen, und gegen Kälte und rauhen «Wetter abgehärtet, auch in Essen und Trinken sehr mäßig. Sie tragen kleine Mützen auf ihrem Haupte und einen langen Mantel um den Leib, doch haben die meisten Kleidungen aus einem vier-eckigten Stücke Wollentuch oder Boy, so sie selbst aus der Wolle von den 6u2naco3 verfertigen, und in dessen Mitte sie em Loch Ichneiden, wodurch sie den Kopf stecken, das übrige aber gleich einem Mantel vorn und hinten über die Schultern hangen lassen, ^und vorne zuknöpften. Viele tragen so lange Mäntel/ dle lhnen bis aus die Waden gehen/ andre aber ' haben nach der Süd,Vee. 467 haben solche nur bis auf die Knie. Manche tragen halbe Strümpfe, aber keine Schuhe noch Hemden; wieder andre aus Spanisch gemachte Hosen, die aber um die Lenden und Knie dicht anliegen. Ich schrieb an meinen Lieutenant folgenden Brief: Hieurenant, H^ertundschafftet/ so viel möglich/ dievestunys, "^ Werke und wie stark dle im Forr an lNann, schafft sind; desgleichen ob sie geqen ein Schiff bestehen können, wie weit sie mir Mund.Vorrach, versehen/ und ob von (Carlos daselbst ist. Sender mir hiervon durch ^okn WMin« Bericht; so will ich alles;u eurer Erlösung anwenden/ sobald ich die Stärke des playeo weiß. Ich habe hieraus keineAntwott erhalten, undbm also ohne ihn unter Seegel zu gehen, genöthigt gewesen ; man hat auch nie gehöret, wie es nach d« Zeit mit lhnen ergangen ist. Diejenigen/ die so unglücklich in der Sva-nier Hände verfielen, waren ^domgs^rmi^er, Lieus tenant, 40 Jahr alt und von Nortoick gebürtig; Mn rorrelcuc, emEdelmann, 27 Jahr alt, gebürtig von Wgppil^, und derDollnletscher^omasttigli^a^ von ) 5 Jahren, und in dev Barbarey vonMohrischel; Eltern gebohren. Sie waren alle gesunde, jiarke Leute, von gutem Berjtande und fertigem Heiste. st» Nach- 56z Allerneueste Neift_____ Nachdem derCapitain diise Erzehlung verlesen Hörens welche allein zulänglich war, ihn zu überzeugen, daß eS mit ihm sehr schlecht ablausten würde, daferne sie nach dem Norden dreheten, und in die Hände der Spanier geriethen, so schien er sich doch wenig oder gar nichrs dar-anzukehren, sondern antwortete: Meine Herren, es ist Zeit genug, unsere Gedanken über dem Wege, den wir nehmen wollen, ergehen zu lassen, wenn wir erstzuunse-rer Reise fertig sind. Ich habe auch bereits gesagt, daß es mir gleich viel seyn kann, ob ich den Weg nach Süden oder Norden einschlage. Ich bin Willens, euch nicht zu verlassen,sondern gleiches Glück und Unglück mit euch auszustehen. Hierauf sagte der Hr. (Üummin5: mein Herr, ich habe euch allezeit für einen ehrlichen Mann gehalten, und glaube auch, daß ihr es seyd; aber mein Herr, ich bitte euch, sagetunsdoch/ bey eurer Ehre,eure Gedanken ohne die geringsteVerstellung, ob durch die Straffe nicht der sicherste und gewisseste Weg zu Erhaltung unsers Lebens sey, obschon derselbe mittausender-ley Beschwerlich- und Gefährlichsten verknüpfet ist; woraufder Capitain antwortete: ich denke in der That, daß um den Norden der sicherste Weg jey, und kemes Weaes durch die Magellanische Strasse,ob dieser schon, eurenBedünkennach, vielkürzer ist. Man sahe nun ganz klar, daß der Capitain auf kei-nerley Weise von seinem Sinne abzubringen wHre, sondern dagegen, so viel möglich, unter der Hand einen An-Üang zu bekommen suchen würde; undweilman besor-aet war, daß die Matrosen eine Memerey ansangen mächten, sobald sie solches gewahr würden,so brachte einer der Befehlshaber der See-Soldaten obgemeldete Echristt nach der Süd-See. 469 Schrifft hervor, wobey man mit Verwunderung sahe, daß der Lieutenant hiebey ganz stille schwiege, da selbiger doch der erste gewesen war, der gesaget, daß man den Capitain in Verhaft nehmen müßte, wenn er dieselbe nicht unterzeichnen wollte. Man läse dem Capitain diese Schriffivor, und fragte ihn, ob er sie unterzeichnen wollte ? Der Capitain streubete sich heftig dagegen, und schien sehr entrüstet zu seyn, daß man ihm etwas solches biethen dürfte. Die andern giengen hierauf weg, und sahen eine Flagge von dem Zelt des Capt. pemberron wehen, welcher selbst als Präsident aufemem Stuhle laß, und die Matrosen um sich herum stehen hatte. Alle Befehlshaber giengen, den Lieutenant ausgenommen,gerade nach ihm zu. Hier ' wurde aufs neue verabredet, daß, daferne der Capitain bey seiner Weigerung die bewußteSchriftt zu unterzeichnen beharrete, ihmdasOber-Gebietegenommen, und diesem ausgetragen werden sollte. Zu gleicher Zeit sagte der Capitain ?emdercon zu dem Volke, daß er sei« Leben daran setzen, und mit ihnen durch die Magellanische Straffe fahren wollte. Die Matrosen rieften lautes Halses: nach Engeland/ nach ikngeland z wie der Capitain dieses Rufen HKrete, kam er aus seinem Zel-te, und ließ ftagen, was zu thun wäre? Man gab lhm zur Antwort, daß, weil er die Schrifttzu unterzeichnen sich geweigert, das Volk einmüthig beschlossen hatte, ihn abzusetzen, und den Lieutenant zum Capitain vorzu,^ stellen. So bald ihm solches hinterbracht wurde, sagte er mic einem trotzigen Gesichte: WeristderMann, der sich unterstehen wtll, mir mein Gebiethe abzunehmen?, und indem er sich gegen den Lieutenant kehret«, fragte er Ff 3 ihn, - i . 4?o Allerneuesse Reist ihn, seyd ihr das, mein Herr? Derktcutenantantwor-teteganzkleinmuthig: nein, mein Herr. Dastrotzige Ansehen des Capitains hatte dcm Lieutenant einen sol« then Schrecken eingejagt, daß er aussahe/ als eine Leiche. Da nun der Lieutenant solchergestalt den Ober-Befchl über sich zu nehmen sich geweigert hatte, so machte solches das Volk einigermassen verlegen, und lhre genommene Maaßreguln geriethen gleichsam dadurch ins stecken. Diesen unerwartete Ausschlag der Sache that man dem Capt. ?emderron kund. Inzmschen sragete der Ober« Capitain das Volk, was sie mehr zu sagen hätten? Hierauf rieften sie alle: daß sie den Schift- und Mund-Vorrath in gleiche Theile getheilet haben wollten. Der Capitain ließ bey dlejer Gelegenheit allen ersinnlichen. Verstand und Herzhaftigkeit von sich blicken. Er wav nur em emzeler Mann gegen einer grossen Menge, sie paren alle unzufrieden mlt ihm/ und alle waren in den Waffen. Er sagte zu ihnen, daß er Südwerls mit ih« ven gehen wollte. Er mahlete ihnen die erschrecklichen: Folgen mit den lebendigsten und starkejienFarben ab,, welche dk Theiümg des Mund-Vorraches nach sich ziehen würde^ und sagte unter andern, daß eben dieses das. Mittel seyn würde, heme zu leben und morgen Hungers zu sterben; jedoch wollte er,umihnen,syvlelmö,^ltch,eia genüge zu geben,nicht dagegen seyn,daß eln jeder täglich. «inOeydeiBrannlwembekäme, welches selnerMuth-. maffung nach 3 kochen wmde dauren können,Hieralch ßhienen sie ganzgeruhig zu leyn, und ein jeder gmg fried-Üch nach seineni Zelte. Diesem allen ungeachtet behielt 5i«EyfttslM haö MiMue« M Umren stets die nach der Süd-Gee. 47i Oberhand, und kurze Zeit darnach gerieth alles wieder das Unterste zu Oberst. Wie dasFahrzeug endlich fertig war, begaben sich der Lieutenant und andereOfticierer zum Capitain, um ihm solches anzuzeigen, und nnt ihm zu überlegen, was zu Vorbeugung der Meuterey und Aufstandes an Boord c n besten zu thun wäre. Sie sagten unter andern, daß sie von ihm erwarteten, daß wenn er abreisete, er niemals das Anker fallen lassen, noch den Cours verändern würde, bevor er ihre Meynung darüber eingenommen hätte; der Capitain aber erklärte sich, daß seine Entschllessung und Bornehmen wäre, nach wie vor Capitain zu seyn und zu bleiben, sich nach öen See-Nechten zu richten, und bey denselben zu handhaben, jollte er auch sein Leben daran setzen. Nunmehr waren sie völllg überzeuget, daß er ganz nicht gesonnen wäre, Südwärts zu drehen, das ist, durch die MaManWe Straffe nach Engeland zurück zu kehren, ob er schon letzthin gesagt, daß er es thun wollte. Anderer Setts hatten sie den vesten Schluß gefastet, nicht länger unter »hm zu stehen, es sey denn, daßersichih, Borhaben gefallen liesse, m welchem Falle sie ihm allen Gehorlam erweisen wollten. Sobald er nun aljo davon abging, und anders Sinnes zu seyn sich erklärete, wollten sie seinen Befehl nicht mehr erkennen, und sagten öffentlich, daß er nichts über sie zu sagen hätte, wobey sie behaupteten, daß indem ihre Löhnung mtt dem Verlust chres Schisses aushürete, jem Befehl gleichfalls ein Ende hätte, und sie umhin ihm langer temen Gehorsam ßhuldlgwaren, es sey denn, daßervernünftigeu,dasist, ihren eigenen Einreden, Gehör geben wollte. Dieses zzt allemal der Vorwaud des Pooels, welcher sich im- 3t 4 mer 4? 2 _____ Allerneueste Relse mer auf den Umsturz rechtmäßiger Gewalt und Ansehens gründet. Diese Uneinigkeit zwischen dem Capitawund seinem Bolkewar nunmehro aufs höchste gediehen, und mau wirdnun bald sehen, wessm Meynung gefolgetworden. Es giengen nemllch nach dieser! ntcrredung mit demCa-pitam die Befehlshaber unmittelbar zu dem Capitam Pemberton, und berichteten ihm alles Vorgefallene, welcher, um alle künftige Hindernisse auf emmal aus dem Wege zu räumen, sie nochmals um ihren Bey-ftand ersuchte, damit man sich des Capitains Person versicherte, weil erden Bootsmann, NamensCohens, todt geschossen hätte, und ihn als einen befangenen mit nach England zu nehmen; wobey er zugleich sagte, daß der Lieutenant Hamilton sleichfaUs in dle Else» geschlagen werden müßte. Zu welchen allen die gegenwärtig befindliche Offlcierer lhre Einstimmung gaben. Diejem zufolge giengen der Lieutenant, der Büchsen-meister, Zimmermann, Zimmer-Geselle und das übrige Volk den 2oOctob. 1741 an einem Freytage frühe zu dem Capltaln,überfielen denselben,we:l er noch zu Bette lag, und nahmen alles weg, was in leinen, Zelte war. Der Capitam wendete sich auf diesen unerwarteten Besuch zu denOfticieren und Matroftn, und jagte hvnl>cher Weise: Das ist schön, ihr Herren, lhr habt mich ,m Schlafe überfallen; zu gleicher Zelt aber that er dle Erklärung, daß er memals Wlllens gewesen wäre, Südwertszugehen, indem er mehr Ehre m seinem Leibe hätte, als dah.M seinen Feinden den Rücken zukehret,, ftndern viel lieber sich von ihnen todt schieffen lassen wollte; daß er sie alle mlt elnander, Mann vor Mann, sich in nach der Süd-See. 473 in einen Zweykampfmit ihm einzulassen, herausfoderte, doch aber wohl versichert wäre, daß keiner untcr ihnen allen es mit ihm aufzunehmen das Herz hätte. Nachgehende kehrte er sich zu dem Lieutenant und jagte:, Ey, mein Herr, warum geschiehet dieses alles ? Mein Herr, antwortete der Lieutencmt, das ist des Capitain kem-berwn5 Betrieb. Capt. pembercon, erwiederte der Capitain, hat mit mir nichts zu thun, und ihr werdet eS hernach verantworten müssen. Was hater denn aber, fuhr er fort, mit mir vor ? Er will, lagte der Lieutenant, daß ihr wegen der Ermordung des Bootsmanns (50-sens gefangen nach Engeland geführet werden sollet. Gefangen nach Engeland! versetzte der Capttain, ich gedenke Engeland nimmer wieder zu sehen, sondern mir eher ein Glied nach dem andern vom Leibe relssen zu lasi sen; allem ich bin in der That höchstens verwundert, wenn ich bedenke, wie es mit euch ablaufen werde, wenn ihr nqch dem Süden drehet, da ihr mit tausenderley Schwierigkeiten zu kämpfen haben werdet, wo kein Auskommen seyn wird. Es schmerzet nuch sehr, verfolgte er weiter, daß so viel rechtschaffene Seeleute sich einen Weg sollen führen lassen, da sie nicht bekannt sind, dahingegen, wenn sie Nordwerts giengen, sie nur fünfzig Meilen bis an das Eyland (^diwe hätten, wo wir ganz gewihPriesen zu machen und wleder zu dem Commandeur zu kommen, Gelegenheit haben würden. Diejes war des Capitains letzte Bestrebung, sie von ihrem unsinnigen Borhaben abwendig zu machen. Allein der Schrecken und die Furcht vor dm Spanischen Bergwerken und Gefängnissen, deren vorhm erwehnet worden, hatte allzustarken Eindruck bey ihnen, als daß Ff5 sie 4?4 Allerneueste Relse sie ikm hätten Gehör gegeben, sondern ihr beständiges Rufen war: Nach Engeland! Er ersuchte also, daß er nach seinem eigenen Zelte in Verwahrung gebracht werden möchte; allein sem Ge,uch wurde für unsüglich erachtet/ weilttamilcons Zelt nächst an des Schreibers ftinemwar/ und manda für beyde nur eine Wache nöthig hätte. Er wurde demnach in des Schreibers Zelt übergebracht,undallese!nerGüterdahlngeschaftet. Al5 er vor dem Volke vorbey gieng, jagteer: chr Herren müsset mich emschuldigen, daß ich den Hut nicht abnehme, weil mir die Hände gebunden sind. Nachdem er in Versicherung genommen war, begegnete ihm einer der Matrosen auf umnenichllche Welle, warf ihm vor? daß er ihm Stockschlage gegeben/ und sagte: Vor« mals war die Reihe an euch, nun ist sie an mir; worauf lhln der Capltam blos antwortete: Ihr seyd ein Bö-sewlcht und TauZcnlcht, daß ihr elnen Gefangenen mißhandelt. . ^enig Tage vorher, als sie unter Seegel giengen,er-suchte der Capttam die ^>fflcierer zu ihm zu kommcl^, und sagte, daß er sich lleber wollte todt Messen, als gefangm führen lassen, und durchaus nm lhnen nicht abreisen, wollte, auch dcswegetl ersuchts, die Matrosen zu fragen/ ob sie zugeben wollten, daß er aut der Insul bliebe? Weil die Officierer die schlimmen Folgen bedachten^ wenn sie in einem so kleinen SchG, und auf einer so langen und verdrüßüchen Reise, als sie allem Ansehen nach haben würden, zween Getangene mtt sich nahmen, ft> wurde dem Capttam sein Gesuch zugestanden; überdle-fts wurde bewilliget/ ihm allesNothweudige zuftnem Un- nach der Vüd-See. 475 Unterhalte, sy viel man missen könntt,. zu lassen, wobey ihm gesagt wurde, daß er sich des Bootes oder der Iälle bedienen möchte, wofern er Matrosen kriegen könnte, die mit ihm gehen wollten. Der Lieutenant ttamilron und der Wund-Arzt beschlossen bey ihm zu bleiben, und die Schalupe wurde nach den weggelauftenen Matrosen geschicket, um ihnen zu wissen zu thun, daß wenn sie mit dem Eapitam Nordwerts gehen wollten, ihnen die benöthigten Lcbensmittel und Nothwendigkeiten zugestanden werden sollten. Sie nahmen dieses Anerbieten sehr gern an. Man gab dem Capitain cine gewisse Anzahl Mund-Borrath und allerhand andere Dinge für ihn selbst, den Lieutenant, den Wund-Arzt und die acht Ueberläufter. Der übrige Vorrath wurde an Boord des 3pee6>vell, wie sie ihr Fahrzeug genannt hatten, gebracht/ unh siemachten alles seegelfertig. Bor ihrer Abreise giengen die Officierer und nahmen Abschied von dem Capltain, welcher lhnen befahl, oder sie vielmehr ersuchte/ bey ihrer Ankunft in Engeland alles vorgefallene auf eine unpartheyische Weise zu erzchlen. Er redete ihnen aus das zärtlichste und leutseligste zu, und wie sie unter Seegel giengen, wünschte er ihnen mit grosser Freudigkeit eine glückliche Reise. Den 24 Wein-Monats 1741 gieng alles Bolk, ein und achtzig Seelen an der Zahl, an Boord des 5^6-ntzU, zwölfan Boord des Bootes und zehn in du Schulte. Gegen Mittag kamcn sie unterSeegchnachdem sie fünf Monate elende Einwohner einer unbewohnbaren trostlosen Gegend gewesen, wo sie diese ganze Zelt über kttN^chnZanittTagfsutWetttrschMhatten. Der Capi- 476 ' Allerneueste Aelst kapitain, der Lieutenant ttamilwnundder Wundarzt stunden am Strande, und riefe* dreymal glückliche Reise nach, worauf ihnen das Volk em gleiches zuwün-schete. Und dieses war das lctztemal, daß sie den un« glücklichen Capital« c!k2ep sahen, welcher ein Herr von sehr grossen «Aerdienstenwar. Er war selbst ein trefflicher Seemann, undhielt viel von rechtschaffenen See-Leuten. Was selne persönliche Tapferkeit anlanget, ft dürfteer darinn niemand nachgeben; selbst duev gefangen war, handhabeteer die Würde eines Besehe Habers; keine Widerwärtigkeiten waren fähig,ihn klein-müchlg zu machen,oder ihm einen Schrecken einzujagen; er faffete sich immey augenblicklich, und die Furcht war bey ihm ein unbekanntes Ding. Der Herlust des Schiffes war auch kein Verlust. Er wußte seine Au-thoritat wohl wahrzunehmen, so lange er sich am Boord befand, allem da er sein Ober-Gebiete auch am Strande zu einer solchen Zeit durch seine Herzhaftigkeit erhaltenwollte, da die Sachen in einem so verwlrreten Zustande waren, so kam er auf einmal darum. Er hielt unglückseliger Weise über seiner Macht und Gewalt, da er doch viel eher als em gemeinsamer und mitleidiger freund hätte verfahren sollen. Esistunmöglich, ferner etwas von lhm zu melden, als daß er samt seiner we-ntaen Mannschaft, daferne sie noch am Leben, allem Ansehen nach zu^tckoe, emerInsulaufderKüstevon (Mi, gefangen seynwerden. Unsere Waghälse befanden sich nun wegen Mangel des Raumes so beklemmet, daß das ärgste Gefängniß in Enaeland in Vergleichung ihres Zustandes ein Pallast war, und verschiedene von ihnen fingen bereits auf der Reise nach der Süd-See. 477 ^----.------M-—'-----> , ------------------------^---------^--------- Reise sowohl durch das unaussprechliche Ungemach/ ft sie ausstunden, als aus Furcht vor den Sturmwinden, Klippen und der Hunger s-Noth, womit sie wahrscheinlicher Weise auf dieser langwierigen Fahrt zu kämpfen haben würden, an, in Krankheiten zu verfallen. Sol-chemnach waren sie nur erst wenig Tage inSee gewesen, l^l schon 8 Mann zu dem Capitain in die Schalupe übergiengen/. und kurz darauf geritthdieIöllevon ihnen ab, welches chren Zustand um so viel elender machte, weil fie nun kein Boot hatten, womit sie an Land fahren und Proviant holen konnten. Sie machten dannenhero einekleine Schuite, oder vielmehr ein kleines Floß von Ruderspänen und leeren Wasser-Vässern, womit zur Noth dreyMann an denSnand geschicket werden konnten. Einige Tage darnach sahen sie zu chrer grossen Freude die Iölle, welche gleichwohl wieder hinter dem LpeeäweU loßriß, und dieselbe Nacht auf den Klippen zerscheiterte, wodurch ein Mann verunglückte. Siehatten nunmehr 72 Mann am Boord des 5pee6-neU, und unter diesen allen waren nicht mehr als sechs, die sich emlge Mühe gaben, thr Leben zu erhalten,, weil es ihnen, wie es schien, gleichviel war, ob sie bey Leben blieben, oder stürben, so daß man sie mit genauer Noch so weit bringen konnte, daß sie aufdas Deck kamen, und das Schiffregieren halfen. Mit einem Worte, sie wollten nicht unter dem geringsten Zwange von der Welt stehen, und da das Schiff ablausten sollte, forderten sie kurtzum, daß vier Tage vor der gewöhnlichen Zeit Proviant ausgetheilet werden müßte. Es war vergeblich, daß man lhnen die daraus entstehende Gefahr vor Au-aen stellete, dajnne man solchergestalt mit dem Mund-* Borratht 4?8 Allerneueste Reise umgehen wollte; sie gaben aber keinem Einreden Gehör, und lhre Forderung mußte bewilligt werden. Wie nun hiedurch die Offlnever ganz ungeduldig gemacht wurden, so sagten selbige, wofern sie sich nichtanders betrügen und Befehl gchorcheten, Den 2 ) sten deS Morgens um 6 Uhr sahen sie diebey-den Indianer zum andern mal, welche wieder die vorigen Zeichen gaben, daß sie an Land kommen möchten,, worauf sünse von unserm Volke an den Strand gien-gen. Die Indianer liessen wie zuvor, sahen sich um, undwinketen, daß ihnen unsre Leute folgen sollten, wie denn diese auch so lange thaten, bis sie zu einem Kahne kamen, worinn vier Indianer waren. Die beyden Indianer traten in den Kahn/ uad stiessen ab, ehe ihnen die Unsrigen zu nahekommen konnten, gaben aber von ferne mit Zeichen zu erkennen, daß sie Mangel an Kleidern hatten, worauf ihnen diese zu verstehen gaben, daß sie um Fische verlegen waren, und gern einen Taujch mit ihnen thun wollten. Die Indianer hatten keine Fische, gaben aber durch Zeichen zu verstehen, daß sie deren fangen wollten. .Sle hatten einen wlldenHund bey sich, welchen sie jüreinen weiten Ueberzug über cme Schiffer-Hose hingaben. Der Hund wuroe alsobald gejcylach-tet, gekocht, und von den Unsngen begierig eingelchluckt. Hler funden sie vlele Muscheln, die den andern sehr wohl zu statten kamen, nachdem sie beynahe eme ganze Woche nlchtS zu belffen noch zu brechen gehabt halten. Gg Den 482 Allerneueste Reife Den 24 giengen sie alle auf den Fischfang; der H^ Ewers, Lieutenant von den See-Soldaten, tödtete einen grossen See-Hund, welcher der Muthmassung nach über dreyhundert Pfund wog, so ein herrlicher Vorrath »ürdieUnftlgenwar. Den 25 drebeten sie desMor-Zens Südlich zwischen den Insuln hin und sahen das' Südllche Ufer, welches sich als eine grosse Insul, so nach Westen reichet, aufthut, und an dem Nestlichen Ende zween grosse Hügel gleich Zucker-Brodten und im Süden der,elben einen steilen Felsen zeiget. Sic kamen an das ^orgebürge kiwr,welches der Eingang der Stras-«e im Süden ist; nachgehends kriegtell sie das Cap Won-äü7, odcr H ontag, langst dem Strand haltend, zu Gesicht, da sie zwo Oeffnungen vor sich fanden, wodurch die Ofticierer in die größteEorge undAngst gesetzet wurden, weil sielden rechten Weg nicht wußten. Nach einigem Wortwechsel waren die meisten der Meynung, daß sie verkehrt segelten, und veränderten darauj ihren Cours; nachdem sie aber einige Tage geleegelt, fanden He ihren Irrthum, und waren nach Cap kilaar zurück zukehren gezwungen, worüber sie guter vierzehn Tage verlohren. Dem ohngeachtet gab solches dem Volke «rossen Muth, weil sie nun versichert waren, daß sie in der Straffe wären. Sie setzten ihre Reise sehr freudig sort, ob das Elend ihrer Umstände schon so groß war, daß es mit nichts verglichen werden konnte. Sie konnten selten an Strand kommen, hatten wenig oder gar keinen Proviant und sehr grossen Mangel an Wasser. Die von stärkerer LeibeS-Beschastenheit waren als die übrigen, verhandelten ihre Zehrungs-Kost, und eswur- ' den öfttts.zwo Guinees für ein Pfund Schists,Zwie- back twchder Güd-See. 48^ back gegeben. Verschiedene unter ihnen wurden ft mager als Gerippe, und stürben aus die elendeste Weise Hungers, so vornemlich auch den Schreiber betraf welcher vielleicht wohl der erste in Sr. Königs. Majestät Diensten gewesen, der Hungers gestorben ist. Desgleichen mußte ein Knabe von zwölfIahren, der ein Sohn des Lieutenants (Üapei war, sein Leben auf eine elende und höchstbejammernswürdige Weift verlieren. Es war jemand an Boord, der wohl zwanzig Guinees/ eine Uhr und einen silbernen Becher vott ihm in Verwahrung hatte. Der Jüngling wollte den Becher verkauften, daß er Zwieback haben könnte; allein sein unmenschlicher Aufstherl sagte zu ihm: er müßte sparsam seyn, damit er in Lralilien Kleider kauften könnte. Der von Hunger fast verschmachtete Jüngling rief: Ich werde örMen nimmer sehen, ich sterbe, und bin nun schon vor Hunger halb todt, und darum gebet mir um Gottes Willen den Becher, daß ich etwas zu essen bekomme, oder kauffet ihr selbst etwas sür mich. Gleichwohl war alle jein Bitten und Flehen vergeblich, und der Himmel schickte ihm endlich den Tod zu seiner Erlösung, womit er allem seinem Elende ein Ende machte. O abjcheuli« che Unmenschlichkeit! Sie sahen ihre Mit-Oeschöpfe täglich vor ihren Augen Hungers sterben, und liessen denenselben gleichwohl der^ Welt zukommen; so unmitleidig ist der Hunger i Ein jeder hatte mit Erhaltung semes eigenen Lebens so viel zu thun, daß er sich um des andern seines nicht bekümmerte/ und man wußte von keinem Mitleiden in der Welt. Cs war etwas sonderliches um den 484 Allerneueste Netse Tod dieser bejammernswürdigen Geschöpfe; einige Stunden ehe sie stürben, wurden sie Wahnsinntg, und thaten nichts als lachen, m welcher ftölichen Laune sie den Geist aufgaben. Die Indianer in der Magellanischen SttW sind von mittelmäßiger Grosse*, und wohl gestaltet; chre Haut hat eine dunkele Ollven-Farbe; ihr Haar ist ungemein schwarz, aber nickt gar lang; sie find voa rundem Angesicht, haben eine kleine Nase/ kleine schwarze Augen, u:id gleiche Reihen unvergleichlich schöne weisse Zähne. Sie sind behende von Leib und Gliedern, und lausten mit erstaunender Geschwindigkeit. Auf ihrem Kopse tragen sie weisse Feder-Mützen. Ihre Leiber sind mit See-Hundsund Guanacos-Fellea bedecket. Das Guanaco ist ein Thier, so groß, als in Engeland ein Hirsch, hat einen langen Hals, und einen Kopf, Maul und Ohren wie ein Schaaf, dünne Beme, und aesvaltene Klauen wie ein Hirsch, sammt einem kurzen Pferde- artigen Schwelffe; sein Rücky ist mit sehr langer rother, die Selten und der ganze Bauch aber mit weisser Wolle bedecket. Sie ßnd ungemein geschwinde, von unvergleichlich scharf-fem Gesicht/ sehr lcheu, und schwer zu schieben. Die 5 Hon der Leibes«Grssse der Indianer in der Magellanl» schenStrassr, siehe was k«2i« im'.TheiltX«.Capitel p. 109» s«<,. anführet. ^ nach der Süd-See. 435 Die Ünsrigen waren, seither ihrer ersten Entdeckung des Kaaps pilagr bis an dasKaap 1a5 Vir^ines, so sie den 22 stcn Christ-Monats 1741 sahen, einen Monat in der Magellauischen Stpasse unter Weges. Die völlige Länge der Strasse wird, dieZwischen-Räume und Wendungen mit darunter begriffen, auf 116 Meilen gerechnet. Die andern Borgebürge und Insuln, die sie auf ihrer Reise sahen, waren Kaap ViNona ) Kaap 6e ()ullä, Kaap k'orwarä , Ni-Xgberk8-Lilan6, 5gncl^.?Ic)e^ und die Insul 3r. Als sich am lyten der Wind gelegel, ruderten sie nach Ellsabeths-Eyland, so West-Nord-West lieget, und liessen Nachmittags um 4 Uhr auf 8 Fadem guten Sand-Grund ohngefehr eine halbe Kabels-Lan-ge von dem Ufer das Anker fallen, und einige Matro, sen nach Holz ünd Wasser an Land gehen, diesc aber kamen des Abends ohne beydes zurück, weil keines auf der Fnsul zu finden war; Vagegerniber brachten sie eine grosse Menge Meven-Eier, die sie daraufgefunden hatten, mit, wovon sie emen Pudding oder Pfannkuchen backten, ohne so genau darnach zu sehen, ob auch Junge in den Eiern wären, oder nicht. Elisabeths, Eiland thut sich weit, daß sie daraus bestunden, daß die OMerer von den See-C oldaten, und andre mehr^ die teme SchlW-Arbett verrichteten, nur halb so viel Esten haben Men, als die andern, welchem zufolge sie zwanzlg Personen ausschoffen, deren jede nur ein halb Pfund Zwieback haben Men, sie. Abst aber jeder nach der Süd-V«. 487 der ein ganzes. Die zwanzig Personen, die auf ein halb Pfund gesetzet waren, beklagten sich sehr darüber und lagten, daß man Willens wäre, sie Hungers sterben zu lassen. An einem gewissen Tage, als sie ihre Speise kochten, gericth das verdorrete Gras auf dem Felde in Brand, worauf sich die Flamme sogleich über das ganze Land ausbrettete, und zwar so heftig, daß sie ganz in der Ferne viel Rauch aufgehen sahen, welches ein Zeichen war, daß die Flamme noch weiter um sich griffe. Nachdem sie ihren Vorrath an Boord genommen hatten, so viel ihnen dessen die See ausliefern könnte, seegelten sie den 6 Ienner 1742 von porro Ockö, und rechneten ihre Abreise vonKaap Lianco, oder dem weissen Borgebürge, welches sie auf der Länge von 71 Grad im Westen von Londen zu liegen urtheileten. Nachdem nun alles Zwieback in dem Boot, jedem Manne bis auf viertehalb Pfund ausgetheilet war, so lebten sie eine Woche lang von nichts anders als stinkenden Rubben; es blieben aber von den 4; Mann, die davon assen, nicht mehr als 20 übrig. Desgleichen war ihr Zustand nicht viel besser, m Ansehung des Wassers, weil sie dessen nur noch 80 Gallonen an Bord hatten. Niemals hat man elendere Creature« gesehen; sie wurden von Ungeziefer , beynahe aufgefressen; und keine fünfzehn unter ihnen waren gesund, wo man solche Menschen gesund nennen mag, die kaum fortkriechen können. Der stärkste unter ihnen konnte mit genauer Noth zehn Miml-X ten lang auf den Füssen stehen bleiben, ja selbst diese kurze Zeit nicht einmal, ohne sich irgend woran fest zu Og 4 halten. 488 Allerneueste Reise halten. Diejenigen, die sich unter alle« im besten Stande befanden, thaten alles was sie konnten, den übrigen einen Muth zu machen, und jeder von ihnen kriegte eine Art Krätze von der Schelte! bis auf dle Fußsohlen. Nachdem sie also l4Tageauf den Wellen geschwebet, sahen sie endlich Land, und waren vor Freuden gleichsam entzücket. Sie seegelten daraus zu, und hielten sich eine Meile Ost-Nord-Osten vom Strande. Dieser zeigte sich, denen längst der . Küste seeglenden , al5 eine sehr angenehme Gegend vor. Bey Nehmung der Höhe befanden sie sich auf )6 Grad i4Mmuten Süder-Brette, und entdeckten zu gleicher Zelt das Kaap 5r. ^nären. Wie sie nun nichts in der Welt mehr zu essen, und blutwenig Waffer zu trinken an Boord hatten, hielten sie ft dicht unter das Ufer, als sie es wegen der schweren ' Brandung, die hier auf das Ufer stehet, wagen dursten, doch konnten sie nicht nah« genug kommen, w» sie nicht das Boot daran wagen wollten. Dieses setzte sie m die äusserste Bekümmernlß. Das Land obne Essen und Trmken zu verlassen, wußten sie, daß «s ihrer aller gewisser Tod seyn würde; worauf denn endlich dle stärkesten und gesundesten den Schluß fasteten, nach dem Ufer zu schwimmen, und Waffer und Mund-Vorrath aufzusuchen. Dle Ofticierer ftrungen, den andern mit guten Exempeln vorzugehen, zu erst in die See, denen eils Mann von dem-. Volke jolgeten. Bey dieser Unternehmung mußte ei-' ner der See-Soldaten unglücklicher Welse ertrinken. Sie sehten vler Fässer über Boord um sie mit Wa<-<« zu Men, und bunden zu beyden Senen diejw LGr nach der Süd-See. 459 Fässer zwey Flinten mit Kraut und Loth. Als die 4)fticierer und Matrosen am Strande waren, sahen sie über tausend Pferde, massen dieselben in der Gegend zahlreicher sind, als die Schaafe zu Oorler und Wilrkkire in Engeland. Auch findet man daselbst sehr viel Hunde, so Blendlinge, das ist, von zweyer-«ey Gattungen gezielet sind. Diese Hunde fallen da sehr groß. Desgleichen sahen sie viel Papagayen und Seehunde auf den Felsen, aber kein Buschwerk. Sie schössen viele Robben, die sie in Stücken schnitten, um sie an Boord zu bringen. Ihr Feuer machten sie von Pferdemist und den Dauben elnes ihrer lecken Waffer-Fässer, um die Robben oder Seehunde zu kochen. Wir fingen auch vier HkmaäiUos, die viel grösser sind als die Igel in Engeland, und denselben sehr gleichen: Sie sind über den ganzen Leib mit Schilden bedeckt, welche sich wie die Ringe oder Schllde eines Panzers in einander schieben. Der Bootsmann schoß em Pferd, und das Bolk einen wilden Hund. Dem Pferde waren die Buchstaben ^.k. aus der linken Hintcr-Schenkel gebrannt, woraus sie schlössen, daß nicht weit vyn diesem Platze Menschen wohnen müßten. ' ^ ^ ^ ^ . Indeß da diese Leute so zu sagen voll auf und lm Ueberfiuffe lebeten, waren die andern an Boord gebliebenen gezwungen, ein Seehund-Fell, so eine zelt-her auf dle Luken genagelt gewesen und statt einerPre-sennige gebraucht worden war, loszureissen, wovon sie das Haar, so gut sie konnten, ablchabeten, um dasselbe in kieinen Stückgen und BHen nieder zu würgen, weil sie sich viel zu schwach befanden es zu kauen, chw < . Gs 5 aller- 490 Allerneueste Neife allergrüßte Betrübniß aber war, daß sie Speise in Ueberftuß vor Augen sehen und dennoch Hungers sterben, oder sich mit so elender Speise behelfen mußten, wovor eln Mensch natürlicher Welle einen Eckel Und Abscheu hat. Jedoch, nachdem den folgenden Morgen die See etwas ruhiger wurde, brachten die Matronen, sowohl dle mtt Wasser gGlletel, Fasser, als auch Seehunde und andre Lebensmittel au Strand, welche von den andern an Booro gekolet wurden. Der Lieutenant Ewers, der Bootsmann, der Zimmermann und drey der Matrosen legten es aufs Schwimmen; weil sich aber der Seewind stark aufgab, und eine harte Brandung verursachte, wurden die andern davon abgeschrecket; so daß die Uebrigkn es dabey bewenden lassen mußten, daß sie das schift noch naher an den strand brachten und den übrigen Tag und die ganze Nacht da liegen blieben; indem aber die Brandung je länger, je schwerer aicna, brach der Helmstock, womit dns Steuer-Ruder regieret nmd, und sie hatten sich alle Augenblicke nlchts anders zu versehen, als daß der dp«eä>vcU vor seinen Ankern sinken wurde. 2dle sie a»lo keine. Möglichkeit sahen, dss übrige Volk an Boord zu bekommen, weil der Wind aus der See kam, und sie also, da sie wußten, daß kein Brennholz ihre Speisen zu kochen an Boord war, entweder sich m See begaben, oder um den Hals kommen mußten, so schickte sie den 25 Ienner 1742 ein Faß mit allerhand Nothwendigkeiten, nemllch vier Flinten, vier Hauern,Pul-ver, Kugeln, Feuersteine, Licht und einen Brief, worinn, 5e ihren Reiftgenoffen die Gefahr, jn welcher sie sitz anz nach der Süd-See. 491 am Boord befanden sammt der Unmöglichkeit liegen zu blklben, bis sie zu ihnen kämen,zu erkennen gaben. Sie sahen, wie lhre Mitbrüder das Faß nach sich holcten und den darmn befindlichen Brief lasen; sie salien fer^ ner, daß sie sogleich nach desselben Lesung auf lhre knie sielen, chre Hände rungen, und durch andere Zeichen) mehr ihren höchst verzweifelten Zustand zu erkennen gaben, demnächst aber auch denen, die an Boord des Lpeeäweliz waren, eine behaltene Reise wünlcketen. Sie giengen demnach unter Seegel, mid warcn in wenig Tagen gezwungen, jeder täglich sich mttemem halben Seidel Wasser zu behelfen, well sie für dren und dreyßlg Seelen nicht mehr als nur noch ein Hal5 Achin, oder sechszigMengelnAmsterdammerMaaß, Wasser an Boord hatten. Als sie aus den Strom I2 ?1aw kamen, hatten sie dessen nicht ei« lien Tropfen mehr in Borrath. Sie sahen allda zween Männer zu Pferde; der Bootsmann schwömme an Land, und kam zu lhnen; einer derselben nahm den Bootsmann hinter sich aus/ und sie ritten mlt ihm weg nach lhren Wohnungen. Den folgenden Tag kamen vier andere Männer zu Pferde an den Strand, worauf sich noch zween Matrosen an Land begaben, deren einer der Zimmermaun war, und weil dieser der Portugiesischen Sprache machtig, kam er sofort mitlhnen msGespräche. Sie sagten, daß die Enge, länder noch mit den Spaniern im Kriege begriffen wären; daß zwey Schifte, jedes von 50 Canonen, von der Rwier k kkua, imglelchen eines von 6c> Canonen auf der Höhe dcs Borgebürges 5r. Wlarv kreu-heteuMd endlich/daß vor 6 Wochen ein Schift von 70 Cans- 492 Allerneueste Reise Canonen mit Mann und'Maus verunglückt wäre. Eie erwehnten ferner, daß sie gebohrne Spanier aus Castllien, und Fischer wärel,; daß sie die Asch« die sie fingen emsalzcten und dörreten, und nachgehends nach L^eno5 ^ires zu Mattte brachten; daß ihr Wohnplatz zwey Tage von dannen abläge und I^lo. ner 6e Viäia genennet würde. DieUnsrlgel» fragten sie, wie es käme, daß sie in des Königs von Portugal! Lande wohneten? Sie antworteten, haß mun meistens Spanier in dieser Gegend fände, und ersuchten unsere Leute anbey, mit nach ihrem Wohnplatze zu kommen, worauf diese hinter ihnen auffassen und mit ritten. Die Spanier bewirtheten sie mtt gesottenem und gebratenem Rindfiellch und gutem weissen Brodte. Unsre l'eute suchten ihnen emigen Proviant abzukauffen, sie hatten aber nicht mehr als 26 Brodte, dle ohngesehr so groß als die zwey Stüver-Brodte in Engeland waren, wofür lhnen d« Unsrigen vier Gulnees geben mußten. Die Spanier sagten, daß, wenn man dahinter käme, daß sie chnen Eßwaaren zukommen lassen, man sie gewiß alle authenken würde/ Sie versprachen ihnen jedoch eine grosse Menge Endt-vogel zu verschasten, weil aber uni're Leute sich nicht länger bey ihnen trauen dürften, kehrten sie zurück an, Boord, wo das übrige Bolk indessen snsch Waffer eingenommen hatte, woraus sie sich wieder seegelsertig machten und sodann nach kio (-lgnäe wendeten, wo sie 0c n yten Hornung vor der Stadt, an dem ostllchen User den Anker auf zween Faden Waffer fallenlassen. Hler kam so fort ein Boot von dem Ufer mit einem Sergeanten und einem Soldaten, mit welchem der Schists« Capitaia nach der Vüd-See. 49; Capitain der See-Soldaten, Hn. pemberron, nach der Stadt fuhr. Die Ober-Besehlshaber, fttttmt den Osticiern und Einwohnern Hieses Platzes empfingen sie auf das zärtlichste und lichckchste, und schickten mit dem allerersten einen geschlachteten Ochsen und zween Säcke Weitzen-Brodt an Boord. Sie wurden nach des Stadt-Wundarztes Hause geführet, welches die schönste und bequemste Wohnung in der gauzeu Stadt war/ wo sie ungemein freundlich empfangen wurden. Nachmittags um 4 Uhr kam der Statthalter in die Stadt. Nach einer scharfen Untersuchung ihrer Unglücksfälle und der Urjache ihrer Ankunft in diesem Haven, fing er an den Capitain absonderlich zu befragen, well er sie für Kundschafter hielt. Er fragte, ob sie einen Loots au Boord hätten, und dafcrn nicht, wie es mögllch wäre, daß sie die Sandbänke hätten vermeyden können, und einen so gefährlichen Platz, als dieser wäre/ anzuthun sich unterstehen dürfen ? Der Capital« antwortete: daß sie keinen Loots hätten; daß ihr Schiff nicht gar zu tief gienge; daß sie den Bleywurf beständig in die Hand gehabt, und endlich, daß sie in Ansehung des betrübten Zustandes, worinn fie sich befunden, aus der Noth eine Tugend machen müssen. Er befragte den Capltain auch nach den Plätzen, die sie anaechan hätten, nemllch von dem Kaap I25 Vii-Sme« bis in diesen Haven, vornemlich aber nach der Awier von!a pwe. Er forschste sehr neugierig nach der Ursache, warum wir zu Kaap 3r.ki2ri2etngelauffen wa> ren, gleichwie auch nach der Lage des Standes von dam' nen bls in diesen Haven, und als sie ihm auf alles zuläng, liche 494 Allerneuelle Relse liche 'Antwort geaeben, umarmete er sie und wunderte fich zum höchsten über ihre Erhaltung, die er ein Wunderwerk nennete. Er both alles zu ihrer Erquickuna an/ was das Land hervor brächte; die Kranken wurden nacl) dem Lazareth gebracht, und sehr wohl dämm verpfleget. Er nahm den Capitam,!den Lieutenant und die Oftlcierer von den Land-Truppen mit sich nach seinem Hause, und ersuchte den Ober-Befehlshaber, Sorge zu tragen, daß das übrige Bolk des^peeäweiiä gleichfalls an nichts Mangel litte. Ersagteuns, daß die Britannischen Knegs-Schlffe, der 3cvern und dle Perle, sehy übel zugerichtet zu KW cle^eiro lägen; daß sie um Matrosen nach Engeland geschrieben hätten, und vor der Ankunft der Flottille nicht von dannen abseegeln könnten, welches erst im May oder Iumi Monat seyn würde. Auch versprach er, daß das Volk von dem 5pceäne1l mit dem ersten Schlffe abreden sollte, das ln diesem Haven käme, weil er mchtfür sicher hielte, die Reise mit demselben nach Engeland fortzusetzen, und daß man in ganzZrgliüen keine zwölf MatroM finden dürfte, die sich über dortlge Bant wagen würden, uin nach kio 62 Janeiro zu seegeln. Der Stadthalter lleß dannenhero daß SctM der iipeeäweli, an den Wall legen, und die Neu^lerber Einwohner, dasselbe so wohl, als das da-Mltgekommene Volkzu sehen, war sogroß, daßstr von allen Enden herzugefioffen kamen, sobald sich das Ge^ rücht von desselben Ankunft ausbreitete, worüber man sichln oer <^!)at auch nicht verwundern dürfte. Es waren nun ohngefehr neun Monate verflossen, settdein diese Fremolmge das Schiff der Wa^är verlohren hat-ttn/ und es ^jt faji nlcht zu erdenken/ daß jemals ein Sterb- nach der Süd-Vee. 495 Sterblicher so viel Elend und Ungemach ausgestanden, als sie sett dem Untergange des Schiffes der >VgFer bis auf diesen Tag erlitten, welchen sie auch, dieser Ursache halben, den Tag ihrer Erlösung uenneten, und unter diesem Namen m ihrem Tage-Register anzeichneten. Sie befanden nunmehr eine wunderbare Veränderung, massen, da sie einige Monate her dem Hnn-«nel dankten, wenn sie nur Hunde, See-Robben u. s w. ihren Hunger zu stillen hatten, sie anjeht lm Ueberftuffe lebeten, und mit dem Besten und Fette des Landes reichlich gespeiset wurden. Den Tag nach lhrer Ankunft kamen der Stadthalter, Ober-Befehlhaber und die Commiffarien, den i^eeäneij zu besehen, an Boord. Sie waren erstaunet, daß dreyßig Seelen, aus welchen dasBolkvon demKricgs-Schlfte derV^Zer damals nur noch bestund, in einer solchen elenden Schaale durchgekommen waren; denn daß es dle Anzahl Leute lolttegesühnt haben, die sich zuerst an Boord desselben begeben/ kam ihnen ganz unglaublich vor. Sie kon-ten nicht begreifen, wie jemand ohne über Boord zu fallen, das Ruder anfassen können, weil das Schift mcht mehr als vier Daumen Hoch-Boord hatte. Nachdem der Stadthalter den 3pee6weU besichtigt, sagte er zu ihnen allen, daß sie ihm willkommener waren bey ihrem elenden Zustande, als wenn sie alle Schatze der Welt mit sich gebracht hätten, und versicherte sie anbey, daß sie mit den besten Früchten des Landes aufs reichlichste versehen werden sollten; daß er sie mit der ersten guten Gelegenheit nach kio c!e Meiro senden wollte, und -wenn ihnen etwas mangelte, dürften sie es dem Ober-Bejehlshaber nur melden, welcher ihnen sofort alles be- nöthjs- 4y6 Allerneueste Reise nöthigte lirfern würde. Der Statthalter nahm'hier-auf'Abschled von ihnen, undwünschre ihnen alles Gute. Alle mögliche EhrerbieNlng, die sie chm, lkre dankbare Erkenntlichkeit für seine Gnade zu dczH. erweisen konnten, bestund darinn, daß sie sich alle an Boord des äpeeä^eilä begaben, und ein dreysachsH ttu^a ricfen. Den folgenden Tag langte der Sladt-halter der Insul är.darlvarina daselbst an; er kam nahe an den 5peeäw6l, woraus sich alle Matrosen an Boord finden liessen, und ihm zu Ehren dreymal l-iui-52 riefen. Die Soldaten von der Besatzung, welche zwanzig Monaie zu gute hatten, stunden in der Meys nung, daß der Statthalter, sie zu bezahlen, gekommen wäre, wle sie sich aber in lhrerHoftnung betrogen fanden, entlkmd ein grosses Murren unter ihnen. Unser Capitam ersuchte den ^ber-Befehlshaber um ein Halls, weü der ^peeä^eU, bey regnichtem Wetter darmn zu liegen, mcht bequem war; worauf dieser eines nächst dem seinlgen für den Capltam besorgete, und ihm den Schlüssel dazu lieferte. Dlejer nahm den Lieutenant, Zimmerman«,Küper und noch drey andere mit sich, und keß chre Lumpen nach der neuen Wohnung bringen. Hier befanden sie sich nun trocken, unowarm, undwie-wohl sie weder Betten noch Matratzen hatten,so schützten sie sich dennoch höchstglücklich inBergleichung dermlm-stände, worlnn sie sich bisher befunden hatten; denn ßit der Berunglückung des Schiffes der Wa^r, waren sie gewohnt gewesen, auf der harten Dichk zu schlafen: so daß jle nun demHltnmel tagllch danketm, und von Herzen wünschten, daß alle lhre übrige Mtge-Mn, die von dem sejcheitetten Schifte abgerathen wa-. «n, nach 6er Süd-See. 497 ten, sich gleichfalls in so gutem Zustande befinden möchten. . Inzwischen wurde das Murren unser den Soldaten je länger je grösser. Der Stadthalter meinete des fol< genoen Tages wieder nach derInsul 3r.lHgrKai-ina z«5) rück zu gehen, alleindle Soldaten wollten ihn n/cht ehey abreisen lassen, bis er ihnen Geld, Kleider und Proviant zu senden und sie zu befriedigen versprach. Da5 Schlffsvolkvon dem ZpeeäweU stund bis.Hieher ln deq irrigen Gedanke»/ daß d»e rechten Offlcierer in der Stadt wären, fanden sich aber gar bald m dieser Meynung betrogen. Es war nemlich einige Zeit vor ihrer AnkmM ein Aufstand unter den Soldaten wider den Stadthalter gewesen; wie dieser aber gesehen, daß sie rechtmäßige Ursache zu klagen hatten, hatte er durch seine Verschlagenheit und gute Verhclssungen den Sturm von sich abgekehret, under sammt dem Major und Com-nussnio ihreAemter behalten, die andern Befehlshaber abec waren von 0en Soldaten abgesetzet, und an derselben Stelle andere aus ihrem Mittel angestellet worden; dlese machten recht gute Figur, und waren in ihrer Kleidung von rechen Ossluerb nicht zu unterscheiden. In« zwl «roß als der Soldaten ihre wäre, und »kr Vorrath nicht länger als auf sechs Wochen hinreichen könnte. Well der Schlfts-Capitain seit seiner ersten Landung nicht ein emzigmal an Boord gekommen war, so begaben sich die Matrosen zu ihm nach des Stadthalters Hause, das ohngefehr zwo Meilen von dem Haven «otlegen war, um ihnzu ersuchen, daß er sein Bestes thun möchte, daß sie von dannen kämen, wobey sie ihm unter andern vorstellet««, wiesehr man ihre Hülse zu kio 6« )a.' lieixo an Boord der Kriegs-Schifte 3evern und die Perle benöthigt wäre. Der Capitain sagte, daß er mit dem Stadchaltergesprochen hätte, sie könnten aber nichtvon dannenabreijen, bevor ein ander Schlft ange- ^. langet wäre. H Den 2 8 Hornungs gegen Abend kamen drey Matrosen in diesen Platz, welche vorgaben, daß sie vom Boord eines Schiffes kämen, das seither drey Monaten mit Mund- und Kriegs-Nothwendigkeiten von ki<> öe )z. neiro nach dlesem Platze abgeseegelt wäre; sie sagten Veiter, daß sie nur von der Baar gelegen, und auf Gelegenheit, einzulaufen gewartet hätten; weil sie aber leinfrischWasseranBoordgehabt, gezwungen gewesen wären, ihr Anker zehn Meilen Sudwerts dem Haven fallen zu lassen, dadennihrerdreyMannmiteinem Boot,Hasser einzunehmen,ausgeschicket worden; weil sich aberderWmdaufgegeben/hättedas Schiffraume See gesucht, und sie am Lande gelassen, von wannen sie hiehn gegangen wären, undglaubten/ daß ih< Schiff zu nach der Süd-See. 495 zu 3r.Ock2lin2 eingelaufen seyn würde. Der Stadthalter hielt sie in Dem Verdacht, daß sie Spionen seyn möchten, und schickte inzwischen einen Loots und zween Matrosen nach der Injul 3c. (Okarina, das Schift abzuholen, dasern dasselbe daselbst liegen möchte. Herr lioberr IZükns, Lieutenant unter den See-Soldaten, bediente sich dieser Gelegenheit, folgenden Brief an den Hrn. IVlurl2v,Capltain des Kriegs-Schiffes die Perle, ß> zu kia äe)2ncirc» lag, zu schreiben: Mein Herr! Wch habe mich verpflichtet geachtet, E. E. Nachricht zu (22 geben, daßdasKriegs-Schift, der^^er, den 25 May 1741 bey einer unbewohmenInsul aufderK.5-stederPatagonen, auf4/GradSüderbreite, un08l Grad 30 Ml«. Länge nach dem Londenschen Meridian, untergangen ist. Nachdem wir nun unsere Schalupt verlängert, und aufs beste als möglich, ausgerüstet hatten, haben wir dieselbe den 24 Wem-Monats ins Wasser gebracht, und sind den 2 5 ein und achtzig Seelen stark, ncbjj unstrem Boot und Iölle, mit dechlben unter Seegel gegangen. Capitain (^kea^ tst,seinem eigenen Verlangen nach, zurückgeblieben, gleichwie auch der Lleutenant ^amilron, und der Wund-Arzt Mor. Nach emer langen sehr verdrüßlichen Reise sind wir end> lich durch die M^qelia,,llche Srraffc gekommen, uni) den ) Hornung dreißig Mann stark hier angelanget, welche nach emem Portugiesischen Schiffe warten, um ihre Reise ferner fortzusetzen, well das unsrige, mden, ««keine Seegel hat, nicht mehr See haltm kann, und Hh 2 5bn- 5<5o Allerneueste Relse übrigens so übel zugerichtet ist, daß der Stadthalter nicht gestatten will, daß wir unser Leben damitwagen, und uns versprochen, all Boord des zuerst ankommenden Schiftcs gehen zu lassen, welches wir nun mit ungedul-ilgen Verlangen erwarten. Wir grüssen Capitain t^' und ersuchen, daß ihm diejes mitgetheilet werden möge. Den 3 asten des Abends suchten die drey Matrosen, die hier angekommen waren, nebst noch j ünfandern von diesem Platze mit emem derer grossen Boote durchzugehen, und zwar wie man vermuthete nach dem Strom äe k ?1na, wohin der Wmd jehr gut war. Dieses war ein oftenbares Merkmahl, daß der Stadthalter lh-. nen kein Unrecht gethan, da er sie sür Spione gehalten, weswegen sie denn auch genauer als vorhm verwahret wurden. Den folgenden Tag gieng der Lieutenant mit dem Zimmevmann und Küper, und hielten bey dem Stadthalter um Pässe und Pserdean, um nach der In, sul5c.l'rHncUc0) und von daunen mit der ersten Gelegenheit zur See nach kioäe^nciro zu reisen; sie stelle-sendemStadthaltervor, daß ihrePsilcht erforderte zu «ilen, und diesen übelzugerichteten Schiften zu Hülfe zu kommen, und daß der Lapltam von Rechtswegen so-aleich nach semer Ankunft allhier, ohne Mühe und Ku-3en zu scheuen, einen Expressen über Land dahin hätte absenden sollen; daß sie hier auf des konigsKosten la-aen, ohne den geringsten Dienst zu thun, und Gefahr llesen, allda überwintern zu müssen. Hierbey ersuchten sie auch den Capltam, dlejer Sache halben ferner bey dem Stadthalter anzuhrmgen, welches er ihnen auch versprach, nach der Süd-See. 5 ^ vcrn ulld die Perle nach ttio «^aneiro gesendet werden, wo ein Mr wird müssen Rechenschaft geben, und wo gewiß das Necht statt finden wlrd. Wo ich mcht irre, so habet ihr mir gesagt, daßwir alleLebensnintel, die wir bekommen, der Edelmüthigkeit des Stadthalters zu danken haben. Dafcrne dem also ist, so müssen wir in der That dankbar seyn; allein, mein Herr, mich wundert/ daß ihr die Verlegenheit nicht schet, worinn Hh 3 fich 502 Allerneueste Reist sich die hiesigen Einwohner befinden, noch daß ihr das Murren der Soldaten über ihre Rückstände nicht höret. Sollte bey gegenwärtiger Zeit Umständen eineAeute-rey unter ihnen ausbrcchen, so dürste es gewiß sehr schlecht mit uns ablauffen. Ich muß euch annych sagen, mein Herr, daß, wenn ihr uns nur blos Segeltuch, um Segel zu machen, zu verschaffen wisset/ so könnten wir in emer Zeit von zehn Tagen mit dem' Lpeeänell nach kio äe laneiro aufbrechen, und da-ftrn das Schift, das mitProviant hier erwartet wird, eher ankommen sollte, so kann der 3peeäneii zu des Stadlhalters Dienste hier bleiben. Ich ersuche, mein Herr, daß ihr uns in aller möglichen Cyle m Sr. Majestäts Diensten abfertigt, damit wir dle Gelegenheit mcht verlieren mögen, uns zu den beyden Kriegs-Schiften und der Flottille zu verfügen, und mit den-stlben nach ^Mban zu reisen etc. ^ Den Tag darauf kam der Capitain zu Pferde an un-^r Schift, da ihn die Matrosen zum erstenmale zu sehen bekamen, seitdem wir hier emgelauffen waren, so gut drey Wochen ausmachte. Wir begaben uns mit lhm zudemOber-Befehlshaber, welcher verbrach, daßwir an fllschemRlndfielsch und Flschen keinen Mangel ha« den sollten, zugleich aber auch erwehnete, daß kem Mehl vder Brod mehr ln den Borraths-Hausern wäre. Den i7März beschlossen die vornehmsten Matrosen Von dem d^eeä^ei!, zu rande nach 8r. (^gckarinH zu gehen,wenn der S tadchalter chnen nur blos einen Weg-weiser geben wollte., llnsere Leutt machten demCaplB lam diesen Schluß bekannt, welcher mit ihnen zudem StMlMtgleng; ukd ße bekamen dieCrlaubmßda«< nach der Süd-See. «3 zu, zvvnebst ihnen auch ein Wegweiser oder GeleitS-mann versprochen wuroe. DerHr.pemberron, Ca-pltain der See-Soldaten, welcher sich unter andern mit nach des Stadthalters Hause begeben, hielt um Erlaubniß an, mit den andern dahin relsen zu mögen. Des Stadthalter sagte, daß dieft Neije sehr belchwerlich und verdrießlich wäre, und er dieselbe unmöglich würde thun können. Der Capitain antwortete: daß er eine Compagnie an Boord des Kriegs-Schiffes 8evern. hätte, und seine Pfilcht ihn dahin erforderte, wannen-hero er mit des Stadthalters Erlaubniß Willens wäre^ die Relse nebst den andern über Land zu wagen: worauf ihm sem Gesuch eingewilligt ward. Der Stadthalter keß sich ferner gegen die Unstlgen heraus, daß ohnerack-tet des ungemein grossen Mangels ail Lebensmitteln, er dennoch sogrosse Hochachtung für einen Engeländer he-gete, daß so lange er selbst etwas hätte^ sie keinen Mangel leiden sollten, wofür ihm diese herzlich danketen> Gemeldeter Stsldthalter ist gewlß einHerr von unvergleichlicher Edelmüthigkeit, Nächsten-Liebe, unge-melner Gutherzigkeit und ein wahrhaftiger Freund der Engeländer. Den 2O März verglich sich der Lieutenant mit sechs Einwohnern, daß sie mit ihnen nach 6«. (^gchzrmz gln-gen; weil aber der Stadthalter Briefe von danmn erhielt, daß vier Schifte vor dasigem Haven angelanget waren, so stelleten die Unsrigen ihre Relse ein, und war ihr grosses Glück, daß sie dieselbe nicht bereits angetreten hatten; denn den zoMärz kamen die Schiffe von kio äe Mejlo,und brachten dieZeitul»g^aß die BrtttlB schenKrlegs-Schlffe Levern unodiePeflevondanuen Hh 4 Mch 504 Allerneueste Neise nach der Injul LarbaäoF gesiegelt wären. Diese Schiff ft brachten nicht allein den Proviant für dle Soldaten, ftndern auch eine Begnadigung. DcrStadthaltervonar.dackgrjnalangtegleichfalls «n, und sämtliche Soldatcn traten lns Gewehr, wle der Pardon verlesen wurde. Er zeigete ihnen an, wle viel Geld mitgekommen wäre, welches nicht über ein Dm, theil lhrer Rückstände ausmachte, inzwischen das übnae unter Weges wäre; und daß das Geld, so er bey sich hätte, <ö weit es langete, gleich an sie ausgezahlet werden sollte; sie rieften aber alle aus einem Mund, alles oder gar nichts, und es gab einen grossen Schreckcn. Biele wollten zu dem Könige von Spanten überlauf-sm; andere veränderten den Thon/Mw wollten dasan, geboteneGeldanl.chmen,undwiederandere wollten dle Rückstände alle auf einem Brete bezahlet haben. Der Dber-Befehlshadcr, vor dem sich die Soldaten mchr schcueten, als vor dem Statthalter selbst, chat alles was cr konnte, die mißvergnügten Gemüther wieder zu bejänstigen. S« sagten zu »hm, wlr sind nicht langer Soldaten, als wir m^des KölUgs Solde liehen, mögen doch diejenigen, die fur den König smd, abziehen; chr seyd unser Ober-Befehlshaber, wlr haben Vertrauen zu euch, und was ihr thut, wollen wlr mitDaranietzung unsers Lebens behaupten; Hlerauf lecte derObcr-^)e-fchlshabcr sein Commando nieder, nahm eine Musquete auf dle Schulter, trat m dle Glieder der gemeinen Soldaten, und sagte, daß nachdem der Kömg dle Gnade go habt, chnen zu verzechen, er seiner Echuldlgkut erachtete, dlese Bttzechung anzunehmen. Der Brigadier war über dlchm Betrasen des Ober-HeWbhahers so ver- ^ ^ s Mügr, nach der Vüd-Vee. 505 gnügt, daß er auf ihn zugieng, ihn in seine Arme nahm/ und umhalftte.Die übrigen Soldaten folgten demBor-bilde ihres gewesenen Befehlshabers, übergaben jeder ft,n Commando an die rechtmäßigen Osticierer, so daß solchergestalt dle so lange geddurete Verwirrung ein En? denahm, und die Nuhe und HuteKriegs-Zucht wieder hergestellet wurde? Den 2 April begab sich der Lieutenant mit dem Zimmerman», zween Steuerleuten^em Bootsmanne und dem ^15und-slrzte zu dem Stadthalter, lhn um Erlaubniß zu lhrer Abreise zu ersucher». Der Capitain fol^ gete ihnen, und sagte, daß nur die Helfte des Volkes aus eilimal abreisen könnte. Der Statthalter gab ihnen zu verstehen, daß man sür gut befunden, daß die Land-Offlcierer, der Lieutenant und dle übrigen, welche die Reise zu Lande antreten wollen, zuerst sollten abgesendet werden, und sobald sie wollten, an Boord gehen könnten, wc,l aber das Schlff dem Könige lilchtgehö-rete, so müßten sie ihre Kost und Fracht bezahlen. Der Lieutenant sägte, daß sie kem Geld hatten, diese Kosten gut zu machen. Der Stadthalter fragte ihn, ob er nicht zu verschledcnentnaleu angehalten, die Reise aus seine Koste» über Land zu thun? worauf jener antwortete, daß sie ihre Uhren zu verkaufen willens gewesen, und ihrer seche also diese Reise über i!and zu thun, Geld genug gehabt haben würden, das übrige Scychvolk aber niche emen Heller hätte> Er fügte diesem bey, ich hoffe, mein. Herr, daß euch nicht unbewust seyn wird, daß der König don Großbrittannien allen seinen Unterthanen, die solchergestalt in Unglück kommen, jedem täglich füns Stü-ver zu seinem Unterhalte zugestehet. Alb der Lieutenant Hb5 dleles 5o6 Allerneueste Relse dieuf sämtlicher Matrosen zugebrauchen, welcher Borschlag von dem Capltam geblllM wurde. Sle düngen also mit dem Schmer wegen o.r Fracht, welcher für jede Person 40 Echlll. Sterling soderte. Sle gaben dem Capi-taln hievon Nachricht, dieser aber konnte nunmehr nicht für gut befinden, daß der 3x»ecäweU verkauft würde, welches zu glauben Anlaß gab, daß er das Fahrzeug oem Stadthalter geschenket hätte. Dem sey wle chm wolle, so gab er thnen den folgenden ^ag zu erkennen, daß der Stadthalter dle Sachen anders angeordnet vane, und der Lleutenant nebjt neun andern, welche um lhre Abreise angehalten, nm dem erjicn Schifte m See gehen sollten, an dessen Boord sie alles Benochlgte finden würden; und daß er seldzt, nebji dem übrlgen ^olke m,t dem nächsten Schifte folgen würden. Dlesemnach begab slch den 8 April derLieutenant mit demZlmmermann, Bootsmann und derselben ^«hülfen, dein Wund-Llrzte der See-Soldaten, dem Rüper undsechsMatrolenamBoordderBriganttne8r.darKz' rü^> und befanden, daßll)rg.al^er Muud-Borlalh ln zween nach der Vüd-See. 507 zween Fassern Peckel-Fleisch und zehn ^Icaäoz Mehl bestund. Denntenjeegelten sie nach I^io äe^neirc), uM liessen den iy desMvrgens um zehn Uhr vor der Stadt 8r.5el)alti2n den Anker fallen. Die Portugiese chm kootse/die in Engeland gewesen waren, nenneten das da-sigeLand, dieInsulWi^Kr, und in der That ist es der-stloenschr ähnlich, nur daß es nicht so breit ist, undnur acht Meilen ln der ^ange hat. Dieses ist ein sicherer Haven für die Schifte, wo man ohne Gefahr ein-und aus-lauffcn kann. Der Lieutenant trat daselbst an Land, und befand, dnß dieser Ort lustiger wäre, als irgendein anderer, den er bisher in America gesehen, wle man denn Pomerantzen, Citronen, allerhand Hülsen-Früchte, ungleichen Dammes* und karacrez, nebst Fljch und Gefiügel im Ueberfiuffe allda sindet.' De< —^-—^—^----------------.— ' ' ' —-^ » ),mn»« issein Erdgewächse, das den Einwohnern zu grossem Nuycu gereichet; es wächset, gleich den Rüben, unter der Erde, und wird ohngeschr zwo Spannen lang und auch so dick. Die z»mm« schlicht ein lange» grünes Laub, fast wie die Türkischen Bonen, so lnit kleinen Stacheln oder Dornen versehen ist. Man lasset dieses Laub an Stangen in die Höhe lauffcn, und lnai« kann daran sehen, wenndie Frucht ihre vollkommenrReise hat,da sie alsdcun ausgegra^ den wird. Die Frucht ist inwendig Schnee we«ß, und wird gebraten oder gekocht, an statt des Hrodics gegessen. Sie lst angenehm von Geschmack, und kommt den Erdäpfel» ' fthr gleich,wiewohl sie viel fester und trockener, doch uicht ft stljist. Lo8 Allerneueste Nelse ^ . Den HI sten segelten sie von 3c. Lebalkan ab,mw lan geten den 2 ; srüh um acht Uhr vor der Stadt kia äe I3. rieiro an.Den 24 mußten sie allesammt vor demStadt-Halter ersehenen, und wurde em Holländischer Wundarzt herzu berufen,der sehr gut Englisch sprach. Nachdenr derStadchalter ihreUnglücksfälle vernommen, ernenn nete er den Wundarztzu ihrcm Co«,sul, und sagte/ daß sie ein bequem Haus mit Feuer und Lcht, imgleichen jeder ^ täglich acht Stüvev zu seinem llnterhalte haben sollten, wobey er ersuchte, daß sie sich jliUe halten möchten,wle sie ' auch versprochen. Es gieng ein Herr mit dem Wundarzte um em Haus sür sie auszujchen,undsuchten einttef-llch schönes grosses Haus aus, wormn sich ein grosser Herr zu wohneu nlcht hätte schämen dürfen. Well mm dieftsdererjte ZiagchrcrAnkunftam Lande wur,wurden sie Mittags und Abends mit Esscn in ihrer Wohnung verarget/ und der Consul war so höflich, daß er she ?/ mit l»««»^ist gleichfalls eine Frucht, die unter der Erde wächftt, gleich dcncn ^mm« ein grünes kaub schttsstt, so aber an der Erde hculäufftt. Die ^2«»« zu verfttz^n, werden " einige ZweHlcin von dem Laube abgcschnttttn und ge« pfianzet/ wuraus in kurzer Zeit wieder r«?«« wach« scn; die ^mm« aber fortzuziclen, muß etwas von der Frucht sclbli gcpfianzet werden. Die l^tt« si«d lang« licht kund, und gleichen den gross«.« Rüben. Sie ftnd, glelchwle dle^mm«. inwendig ganz wciß, und werden, gekocht oder gebraten, alcichfalls statt des Brodtes geges« sen. Ihr Geschmack ist süß, und viel besser als der >m. m«, masseu er ziemlich »lit dem Geschmacke der gekoch, ttn Kastanien übereinkommt. ^ nach der Süd-See. 509 mitTischen, Bänken und verschiedenen andern Nothwendigkeiten aus leinen, eigenen Hause versähe, so daß sie sich recht glücklich zu styl, schätzten. Den 25sten begab sich der Wundarzt mit den Offi-cierern und Matrosen ihres Geldes halben nach der Rentkammer, und man ersuchte den Hrn. Oakie/, welcher als Wundarzt bey Sr. Maiest. Land-Truppen stund, daß er seine Hand dafür unterzeichnen mochte, welches der Bootsmann sehr übel nahm. Wie das Geld m Empfang genommen war, wollte es der Consul dem Hrn. OMe^ zustellen; weil sich dieser aber entschuldigte/ und jagte, daß der Bootsmann ein unruhlger Kops wäre, und solches elnenLermenvttur-fachen möchte/ so zahlte sie der Consul selbst aus. Da sie nun alle beysammen waren/ sagte er zu ihnen/ daß zwar der Stadthalter jeden Mann täglich M 8 Stü-ver gesetzet, zugleich aber auch einen Unterscheid unter den Oftlclerem und Matrojen gemacht hatte, so daß jedem Matrosen 6, und jedem Officier io Stüver täglich bezahlet werden sollten, well die Matrosen arbeiten und mit ihren Handen etwas verdienen könnten, die Ofticierer aber bloß von dem, was ihnen zugeleget würde, zu leben genöthiget wären. Dieser Unterscheid verursachte grosses Mißvergnügen. Der Bootsmann behauptete, daß die Matrosen so viel haben müßten, als die Ofticierer/ und ersuchte, allem Etreite vorzukommen/ den Consul, daß malnhm seinen Willen thun möchte; allein dieser antwortete, daß das Geld/ jo ausgezahlet werden müßte, wle es der E tadt-halter befohlen/ oder ganz und gar keine Zahlung ge-jchehen würde. Den Z1 Uav verreiseten der Heutt^ " nant no Allerneueste Reise nam, Zimmermann und Küper, mit dem Schiffe der 3r. I^u^^Capt./I'keapkijuz OreFo l'errar», «ach der Lakia und von dannen weiter nach I^MKon, so dass noch iO Matrosen zu 3r. Lcbalrian blieben. Als der Portugiesische Capital« an Voord kam, und sie sake, fragte cr/ warum sie ohne seine Erlaubniß an Boord gekommen waren? Er wollte sie zwar als Reisende mitnehmen, sie hätten aber am Strande auf ihn warten sollen. Am Boord dieses Schiffes befand sich ein Spanischer vc>n gleichfalls als ein Reisender, welcher ^u dem Capital» sagte, daß er nicht leiden könnte, daß eln Engeländer sich mit ihm in einem Schiffe befände, und lhn deshalben ersuchte, daß er sie wieder an Land sehen mögte; der Capital« aber antwortet^ daß er selbst vom Hoord gehen könnte, er aber darmn thun und lassen wollte, was ihm beliebte, woraus sich jener zufrieden gab. Nachdem aber nachgehende dieser Spamlche Don mit den Engeländern ins Gespräch kam, so war er über der Erzehlung ihres ausgestandenen Elendes sehr gerühret, und sagte, daß, obschon ihre Königliche Herrschaften, dieKömge von Engeland und Spanten, lm Kriege verwickelt wären, sie hieran doch keine Schuld hätten; und da sie sich jeho an Boord eines neutralen Schiffes befänden, das einem Kömge zugehörete, der beyder Nationen Freund wäre, ft wollte er die Engeländer nicht für Feinde halten, sondern ihnen alle mögliche Dienste erweisen. Er sprach mit vielem Ruhme von dem Verhalten und der Tapferkeit des Admirals Vernon zu?0no Le11c>, für-nemlich aber ließ er sich über desselben Leutseligkeit und edelmüthiges Verfahren gegen seine Femde wett- läuftig mich der Süd-See. 581 läuftig heraus. Er erwehnete demnechst vielvon der Pracht der Brittischen Flotte, und der Kühnheit und Unerschrockenheit der Matrosen, wobey er die Enqelän-der vte See-Soldaren nennete. Er versähe sie auf ihrer Reise mit Essen von seiner eigenen Tafel, sowohl mit Wein als mit Branntewein, und schien die ganze Reift über ein so guter Freund der Engelander zu seyn, daßer alle Gelegenheit wahrnahn,, ihnen Merkmahle seiner Edelmüthig-und Höfligkeitzu geben. Den 18 Iunii 1742 kamen sie des Morgens vor der Stadt Lakm vor Anker, und begaben sich zu dem Stadthalter. Sobald er die Pässe gesehen, die sie vom Gouverneurzu ^io^gneiro bekommen hatten, sagte er, daß er daraus vernähme, daß sie nach I.W-don reisen müßten, mid daß das erste Schlft, so von dannen dorthin unter Seegel gehen sollte, dasjenige wäre, mit welchem siegekommen waren. Sie hielten um Lebensmittel an, und erzehlten unter andern, wie sie zu KW cie ^aneilo wären ausgenommen worden, wo fie täglich 8 Stuver gehabt hatten; der Stadthalter oder Unter-König aber verweigerte ihnen nur den allergeringsten Unterhalt zu geben. Dle Engelander sagten, daß sie solchergestalt als Gefangene des Königs von Spanien viel glücklicher gewesen seyn würden, der ihnen wenigstens Brode und Wasser gegeben haben würde, da sie nun hier in Freundes Land Hungers sterben sollten. Wie der Capitatn des Schiffes, mit welchem sie zu LMa qngelanget waren, vernahm/ daß der Unter-König ihnen mit nichts zu Hülfe kommen wollte, war er so gutherzig, daß er selbst bey ih« ein gutes Wort für sie emlegete/ und sich erboth, daß 5l t Allerneueste Reise daß er sie mit allem nöthigen versorgen wollte, wenw ' nur der Utner-König em Vriefaen zu Laft des General-Consuls zu Lissabon unterzeichnen wollte, damit er sein vorgeschossenes Geld wieder bekäme. Der Unter König antwortete, daß er in Ansehung der En-aeländer keine Ordre hätte; der Konig von Portugal, > stin Herr, hätte ihm befohlen, den Franzosen mit allem an dle Hand zu gehen, aber keinen andern Nationen, und wenn er den Engcländern etwas gäbe, müßte es aus seinem eigenen Beutel geschehen, weshal-ben er ihnen ketnen Borschuß thun wollte. Der Portugiesische Cavitain sagte, daß sie Offlcierer und Unterthanen des Königs von Großbrittannien wären, die ^chiftbruchgMen hätten, und um nichts anders als ^ebcns-Mlttel'ersuchten. Er balh, daß lhnen. täglich nur4Stüver gegeben werden möchten, welches die Hälfte der Summa wäre, dle sie bisher genoslen " hätten; aber allcs Bitten des Portugiesischen Capl-MlnS wollte nlchtb helfen, und der Unter-König blieb auf seinem Sinne; daß also, nach dieser Unglückseligen Ermessen, wohl niemals in der ganzen Welt eme schlechtere Perlm, eme so hohe Würde bekleidet hätte, als dieser Unttr-Köntg. Sem Herr, der Kömg von Portugal, lst für emen Freund derBnttischen Natwn ' bekannt, dieser Unter-König aber lleß senien ^blcheu vor den Engelandern oftenbar blicken. Dem sey nun wie lhm sey, Menschen, die in der äussersten Noth wa- ^ ren, wie diese Engeländer, hätten in der ganzen Welt, ^ ftlbji ncht ln Feindes Lande, mit grösserer Umnensch-lichkeit begegnet werden können; sie mußten mit ihrer Hände Arbeit ihren Lebens-Unterhalt gewinnen, un^ ^ bey 1 5lZ bey diesem allen konnten sie kaum das trockene Brodt habhaft werden. Sie hüreten, daß zu kio «Janeiro ein Englisch Kricgs-Schiff nebst drey Fahrzeugen mit Matrosen, und allerhand Nothwendigkeiten für den 5o« vem und die Perl, so im vorigen Ienner nach 82^2603 geseegelt waren, daselbst angelanget wäre/ und nach West-Indien aehen sollte. Es ist hier eine sehr gute Ansurth, mit den Schiffen, vornemlich mit O- S. O. Wlnde, einzulege n, mit dem Süd-Wmdeaber,der ftach in den See-Busen streichet, hat man sehr hohe See. Am Munde des See-Busens liegetan der Ost-Seite eine fthr grosse Schanze, (3ll)ri» genannt, in deren Mitte ein Thurm. Bon der Land-^pt^e, worauf das Fort stehet, erhebet sich das Lanv allmählich, und ohngefehr eine Englische Meile davon liegt die Stadt LMa, welche rundum mit Bestungs, Werken versehen, und sich sowohl gegen der Land- a lS See-Seite wider allen Anfall zu vercheydigen imStan- , de ist. Die Lebens-Mittel sind daselbst ungemein theuer, vornemlich Fische, welches der grossen Anzahl Wallst-Iche beygemessen wird, die in dlejem Busen, selbst wo die Schifte vor 'Anker liegen, kommen. Zuweilen werden deren wohl sieben bis acht auf einen Tag in dieser Bay gefangen, deren Fleisch man in kleine Stücke schneldet und zu Markte bringet, wo das Pfund durchgehends für einen Stüver verkauft wird. Es siehet aus wie Rmd-fieisch, ist aber bey weitem so gut nicht von Geschmack. Die Wallfische fallen daselbst viel kleiner als in Grönland. Nachdem nun der Lieutenant mit seinen beydenReise-sejährten sich ohne den geringsten Beystand von dem Ii Unter- 5l4 Allerneueste Neise Unter-Könige oder den Einwohnern, welche letztern sich also gegen ihn erwiesen, als wenn sie sich zusammen ver-schworen hätten, sie Hungers sterben zu lassen, drey Monate lang zu L2W2 aufgehalten, giengen sie mit ihrem guten Freunde, dem Capitain, an Boord des 3r. l-tu-beg, und seegeltm den 22 Herbstmonats, in Gesellschaft eines Krlegs-Schtftes des Königs von Portugal! und zweyOst-IndischerSchiffe, vondannennach Lissabon, weil aber der 8r. Nubn nicht so gut seegeln konnte, als die andern Schiffe, soverlohr.erdie»elbm die erste Nacht aus dem Gesichte. Aus der Höhe von 70 Meilen im Westen vonkk^ira, wurde der är.t-lu« do3von einem heftigen Sturm befallen, unv weil das Schift keinen sonderlichen Schaden bekam, sagte der Capitain nach der Messe, als sich der Wind etwas aeleget, daß ihre Errettung aus leincr so augenscheinlichen Gefahr, und das Wunder, daß ihr Schift, wiewohl es leck/ mcht mehr Wasser einbekommen, als zuvor, ihrem Gebethe zu der l^uettra Lcnkora L02 ^lor-IU2, und derselben Vorbitte zuzuschreiben wäre; daß sie alß) dieser Heiligen lhre Erkenntlichkeit bezeigen müßten, weil sie zur Zeit der Noth ihre Freundm gewesen wäre. Er selbst wollte ihnen mit gutem E>em-pelvorgehen, und dieser Heiligen, als ihrer Erretterin, ein neues Seegel verehren; diesem zufolge trat einer der Matrojen hervor, und machte diese Worte aus das Seegel: Vö 2 etto rrincka^o per nuelira Lenkora Voa^larm», d.i. Ich Ichenke vieles Seegel U. ^l. F. der iLrlö erin von den Todten. Das Seeael und dasGeld so bey dieserGelegenheitgesammlelwur-de/ belief sich zusammen über 2vMydHres. Den nach der Süd-See. 5,5 Den 4ten Christmonats bekamen sie Lissabon zu Gesichte, und dachten noch selbigen Abend in dasigenHa-ven einzulauffen; allem um 4 Uhr erhob sich der Wind rechtauf den Wall an: das Schift schwebete, den Lauf nach Süden haltend, unter einem kleinen Seegel; um 6 Uhr wehete ein fliegender Sturm, und weil das Seegel in Stücken riß, mußten sie rech tin den Wind halten, wodurch sie Gefahr liefen, auf den Grund zu gerathen. Der 8r. ttubez wurde nunmehr ganz für ver-> lohren geschähet; die Portugiesen fielen auf die Knie, fieheten ihre Heiligen um Errettung an, und gelobeten alles was sie in der Welt besassen, wenn sie nur das Leben erhielten, immittelst sie alle Mittel sich selbst zu retten verwarloseten, und sogar zu pumpen aushöreten, ohnerachtet das Schiff sehr leck war. Dieses Verhalten zur Zeit der auffersten Noth ist eine Sache, die den Engländlschen Matrojen ganz und gar unbekannt ist; in solcher äussersten Gefahr arbeiten sie aus allea Kräfften, an Erhaltung des Schiffes und Volkes, und wenil ja einige derselben auf ihre Knie fallen, si» geschiehet jolches nicht eher, als wenn die Gefahr vorüberist. Der Lieutenant und Zimmerman« konnten dergleichen Betragen auf keinerley Mise gut heissen; sie bathen dlePortugiesischen Matrosen umGottes Willen, an die Pumpen zu treten, und sagten zu lhnen, daß sie Hoffnung hätten, ihr Leben zu retten, jo lange sie das Schift über Wasser hielten, und daß sie es nicht müsten sinken lassen, lUcSchwierlgkejt gemacht sievomBoord zu lassen, ehe er desfalls das Gutbefinden von ihren Lordschaften eingeholet. Sie hätten vor allen Commift jarien verhöret werden sollen, allein ihre Lordschaften hielten dafür, daß dieses zu verdrießlich seyn möchte/ und ernennten derohalben drey Herren Befehlshaber von Schiffen, die Männer von besondern Verdienst und bekannter Redlichkeit waren, diese Sache zu untersuchen; jedoch wurde nach der Hand befohlen, daß sie nicht eher verhöret werden sollten, als bis der Commandeur ^nlon selbst angelanget seyn würde, und daß niemand von ihnen einige Besoldung ziehen, noch in Sr. Majest. Diensten gebraucht werden sollte, biß daß man wegen des Schiffes der Wager vollkommen unterrich- II) ttt )l« Allerneueste Reise tet wäre; und weil luhr als dem andern, so schien ein jeder mit dem Schlüsse Ihrer Lordschaften zufrieden zu seyn. IhrenBefehl-hab« Captain (Heap belangend, hatten dle Commit sarien der Admiralität über Lillabon einen Brief em-Vfangen/ worinn gemeldet wurde, daß er in dem Reichs (KAlNeinerPortuglchschenProvinz sichbefande, wo ihm der Stadthalter sehr wohl begegnete, und daß er uiit erster Gelegenheit nach Engeland zurück zu kommen Hier endiget sich die Erzehlung von dem Schiffe der Wager, wovon wir unsere Leser versichern, daß sie sehy getreulich und der Wahrheit gemäß, ohne alle Par« theyllchkelt oder Gefährde, wcder sür den Capltam und Offerer, noch für das Bolk aufgezelchnet ist. Allein e nicht mit geringern Wlderwärs tigteltenzu kämpfen gehabt hat. Kurz nachdem ihnen «ljo das Schift der Wager aus dem Gesichte gekom-Wenwar, sodenisten May 1741 geschahe, hatte das HchiK der Glocester sehr viel auszustehen, und bekam Mttr andern eluen kecr zwischen A>ind und Wasser. Horilber em Stück Blech genagelt wurde. Das Hzolk aul ermeldtem SchHe war sehr trank, und ch-tet wenige waren im Stande das Schlft zu regieren, «der vielmehr die nöthlge Schlffs-Arbelt zu verrichten, And was ihren unglücklichen Zustand nicht um eia MlMb vermeMe, war die erschrecklich grosse Menge Ratten, welche sie solchergestalt plageten, daßsie weder ^agnbchNacht Ruhe davor hauen; denn sobald hie Matty- nachderGüd-Vee. , 5ly Matrosen in ihren Koyen lagen/ wurden siedurch einen ganzen Schwärm dieses Ungeziefers gleichsam bestürmet, welche über sie weglieften, und sse öfters sehr empfindlich bissen: ja es wurden verschiedenen von dem Volke, die Krankheit halber keine Kräfte mehr hatten sich ihrer zu erwehren/ die Zähen von den Füssen abgefressen : nichts aber war abscheulicher anzusehen, als wie dieses Ungeziefer die Leichen schändete, die auf dem Decke lagen, und deren man damals 10 bis i z auf einen Tag hatte, als welchen sie die Augen aus dem Kopfe, undganze Stücke aus den Hacken, Armen und Beinen fraffen, so daß dergleichen entsetzlicher Anblick wohl nirgend mehr gesehen worden. Den lyten May sahen wir O.N.0.10 Englische Meilen von uns Land, und muchmasseten unserer Rechnung nach, daß es das hohe Land der Insul 5ocorg. seyn müßte. Des Morgens um 8 Uhr erhob sich der Wind so stark, daß wir alle unsere Seegel einreßen mußten. Um 6 Uhr sahen wir das nordlichste Land N. O. und das lüdllchste, O. N. O. Es schienen Ei/änder zu seyn, und das nördlichste war unserer Muthmaßung nach die Insul NarboroußK, so damals acht Meilen im N. O. von uns lag. Weil der Wind p länger je mehr sich aufgab, wendeten wir das Schiff, und drehe«? ten ozlwarts, weil in einem Schiffs-Rache geurcheilet wurde, daß es zu gefährlich nahe an dem Walle fort zu seegeln, indem das Bolk so schwach und krank wäre, daß sie sich das SM zu steuren nicht lm Stande bee fanden, weshalben wir beschlossen, unsern Lauf mit vollen Seegeln nach der Insul ^uan lernanö« zu st, ten, weilsolchesohnedtMderOtt, wo/wieobengemet- Ii4 dtt, L2c> Allerneueste Reile del, der allgemeine Sammelplatz für die Schifte diestr , Esquadre seyn sollte, um allda das Bolt zu erfrischen ^ und sie wieder zu chrer vorigen Gesundheit und Kräf- ^, ten kommen zu lajjen, desgleichen auch unsre Nand und Tanwerk auszubessern, welche in sehr schlechtem Etande waren/ ia es war damals so elend nm uns, auchselbstauf dem Schifte des Commandeurs bestellt, daß beynahe alle Soldaten und Matrosen in chren Koy-en lagen/ und die Öftrerer selbst die Wachten wahrnehmen und dle Schlfts-Arbclt verrichten mußten. Wir hatten um selbige Zelt Sturm über Sturm, dasFoct-seegel rlß in Stücken,und wir musten uns« andernS ee-gel anschlagen/welchesglezchwohl wegen der Schwach, heit des Volks sehr langem von stattengieng< Gegen ^ Mittag sahen wir verschiedene stelle mit Schnee bedeck-te Berge. Wir fanden täglich viel Wasser in unserm Ballast/ welches grosse Unruhe bey uns erweckte; verschiedene urthcileten/ daß unjere Fässer leck waren, denn wir hatten bereits Mangel an frischem Wasser/ und andere besorgten, daß das Schiff geborsten wäre, dam-deffen ein fliegender Sturm wehe«, und der Zimmer-, j wann ulid seine Gehülfen krank lagen. ^ Den 4tcn war die See sehr un.aestüm und wir hatten fthr schwerWetter, wodurch die Wand und das Tauwerk mächtlg beschädigt wurden. Auch bekamen wir «ine ft)were See in unscr Schift, weil es wegen Mangelan Seegeln und Seegelstangen,in sehr schlechtem Stande war. Wir hatten nicht ein Raaseegel, auchkeineuSeegelmachertiochZunmermann, dasselbe wieder herzustellen. Wir mußten die Blmde an statt des Vörder-Mars-Seegels gebrauchen, hatten sehr viel Waffer' nach der Süd-Vee. 52» Wasser in unserm Ballast und täglich verschiedeneTod-te. Das hohe Land der Patagonen lag um 51 Meilen hinter uns. Die wenigen Matrosen, die sich noch einigermassen im Stande befanden/ mußten Wand und Tauwerk, so gut sie konnten/ wieder ausbessern/ und wenn es das Wetter nur in etwas zuließ/ jo legte ein jeder, so nur aufdas Verdeck kommen konnte/ Handane Werk, um die Raaen wieder in Ordnung zu kriegen. Um diese Zeit fingen wir ein Faß Regenwasser auf,wel-ches uns m unserm verschmachteten Zustande zu keiner geringen Erqulckung gereichte. Nachdem wir solchergestalt einigeZeit mit derDurch- und unerträgliche Kälte ausgestanden, und nur Wetter, Wind und Himmelhohen Wellen zu kämpfen gehabt, gelangeten wir endlich in die Süd-See. Diesen Namen führet ein grosser The«! des grossen Welt-Meeres, zwischen der ganzen Westlichen Küste von America, dem ^rcdipejaxo oder grossen Insul-Meere 5r. I.22ario,den Diebes-Illjuln und der Chinesischen See. Dajelbst herrschet zwischen den Neben-Kreisen ein beständiger Ost-Wind, sogar, daß die Matrosen nichts anders zu thun haben, als auf das Ruder Acht zu geben, und keine Seegel verändern dürfen. Man weiß m dleserSeevon keinen dunkeln Regen-Wolken, Stürmen, Donner, HHnden noch Orkanen, wohl aber von einem überzöge-nendlcten Horizont, wodurch man d»e Höhe der Sonne mit dem Hradboog zu nehmen verhindert wird. Huch entziehet öfters des Morgens dumpfiges Wetttr und dicker Nebel, der aber gleichwohl kaum oie Kleider etwas, naß macht. Bey neuem und vollelk Monde fiuthet dieje Ii 5 See 522 Allerneueste Relse " See mit hohen, breiten und langen Wellen,welche aber nicht ungestüm, sondern so sicher sind, daß man in dieser unermeßlich weiten See, gleich als in emem engen Ca-nale oder auf einem stillen Strohme seegelt, welcher Ursachen halben auch kkFeüan dieselbe/ die Friedsame, genennet, Tag behalten hat. Diese See ist zum ersten den 2 ssten Herbstmonats 151; durch einen gewissen Vgtco ^un> ne5 6c balboa entdecket worden, von dem lnan unter andern erzehlet, daß er, sobald er dieses Land entdecket, seinen Lauf dahin gerichtet, und wle er am User gewesen, bis an die Knie in die Süd-See gesprungen sey, und sein Volkzu Zeugen gerufen habe, daß er alle diese Länder, und alles was darunter gehörig, Kraft der Schenkung Papst Alexanders dcs Sechsten, im Namen deSKönigK von Spanlen,semcs Herrn in Besitz nähme. Jedoch ehe wlr die Magellamsche Strasse gänzlich verlassen/ müssen wlr beyläufig erinnern, daß von allen Flotten, welche dieselbe von jcher durchgesegelt haben, kelne so glücklich gewesen, als des Rttters vraake Fiob, te,massen seme Borgänger unzähllches Unglück und un« ^ < gemach darinn ausgestanden, sodaßesschlen,alsivelm sie diese Strasse blos zu ihrem Verderben und Schaden entdecket hatten. Dieser Ritter seegelteimIahrei577von?Iym0url, dahin ab/ u. gelangete den 2osten Erndtemonais 157z in die Strasse, den 6 Herbstmonats aber in die Süd-See; er wendete sich nach Okili, d^uimbo, CWnH, no, ksima, Um2 und so weiter um ganz Amenca, unl> eroberte viel Spanische Schiffe, worunter eines, das vi«v> nach der Süd-See. 523 Vierhundert Pfund gediegen Gold am Bord hatte, und «in andere, dHcakue^o genannt, nut vielem Golde, Silber und Juwelen, worüber einIunge von vraakes Schifte ausrief: Capiram, chr möyrc dleseo schiff lVoht^nltc.rc lÜacak'ue^o, oder Feuerscdeiffer/ den Ocllpl2r2)0derGeldsch »jfer nennen worüberOrsa-ke herzlich lachte. Mit allen diesen Reichthümern im Ucberflusse gesegnet, richtete er seinen Lauf nach den Moluctlschen Ellanden, und entdeckte auf) 8 Grad eine Inzul, wo ihn die Wilden ungemem wohl empfingen, vnd ihm so grosse Freundschaft erwiesen, daß siechn gar zu lhrem Könige krönen wollten. Diese Insu! nennete Essmdzwo Insuln in America, die von ihremEnl-deFer ^Uän ^crnanäo ihren Namen führen, und lle-gea beyderseits auf der Höhe von drey und dreyßlg Grad, a^ht und vierzig Minuten lm Süden der Linie, haben auch beyde sehr hoch Land. Die kleinste, welche die Westlichste, ist em dürres rauhes Eiland, voll kahler Nerge und Klippen; du Ostliche ist die größte, die zwar a-ach jehr bergicht, aber dem Augenlcheme nach voU schö-w:r Bäume und fruchtbar ist. Das Land brmgt eine grosse Anzahl Böcke und Schweine, und die Seeküste eme unsägliche Menge Ksche hervor, so daß die Spanier öfters dahm fischen kommen, und in kurzer Zeit ihre Barken voll fangen, welche sie nach Peru führen. Die Rheede llegt an dem Ostlichen Ende, so daß man MiteinemOst-Wmde daselbst einlauften muß, sonsten man durch dieStllle leicht um den Westen vorbey trei-het An der WestSeite ist dicht unter der Imul dreis-lia bis vierzig Fadem Wasser, Sandgrund, welche all-mähllg bis auf drey Fadem Waffer ablauftet. Die NMulscheFlotte llefden 5April i624allhierein.Das Tage-Reglj cer dteser Flotte enthält,daß dle OstlicheIn-Munter dem drey und dreyßigstenGradvierzlZMmu-lm, und ohngefchr siebenzig Teutsche Meilen von dem festen Lallde ci^iii gelegen ist, und die Spamer derselben den Namen der 4and.In,ul, gleichwie der Westlichen der Aussen ^«sul beygeleget haben; unddaßviele ttriaer Weise die Klippe, die der Ostlichen Insul im SW. lieget, für die zweyte Injul halten, da dieselben dochzwey und zwanzig Mellen von einander liegen, und die nach der Süd-See. 525 die äusserste gleichfalls solche Klippen hat. Die Ostl t-che, meldet gedachtes Tage Register weiter/ hat ohng e-fehr sechs Melle in ihrem Umkreise, ist vom Osten zm n Westen drtttehalb Meilen lang, und l>at chre Rhede a/» der Nord-Ost-Seite,wo sich einige Thäler mit Klee unt > Gras befinden. Die Bay hat einen steil aufgehend«,» Grund u.s.w. ^. .^ ^ ^ Endlich kamen wirden22 Iumus des Nachmittag e «n zwey Uhr in unserm lange gewünschten Haven zu wan kernanäo auf zwanzig Fadem Wasser unter de, n Lande vor Anker. Wir waren in einem gar bejammernswürdigen Zustande, massen wir von mehral'l fünfhundert Mann, die wir aus Engeland gereiset waren, überal nur noch zweyhundert übng hatten, wovon doch die meisten kaum aus Händen und Füssen fortzukriechen im Stande waren. Sobald wir den Anker sal< -len lassen, sthickten wir unsere Boote mit Spanen unt> SeegelnanLand, und liessen Zelte fürdie Kranken auf-schlagen; der Commandeur war uns darinn behulfilch,, undaabunsallerhandErftischungen vonseinem elgenerl Vorrathe. Wir fanden die Insul unbewohnet, voli boher Berge und unzugänglicher Felsen, zwischen welchen lustige Thäler liegen, die, wenn sie angebauet wurden, alles, was die Himmels-Gegend auszugeben fähig ist, im Ueberftuffe hervorbringen könnten. Diese Thäler bestehen theils in Acker-Felde, theils in Wiesen. Die Wiesen sind vortreflich, und da sonst das Gras in ganz West-Indien sehr lang, schlaf und geringe ausfället, me, daß er auf seiner Rück-Veije nach^mäeiniqeGeissen daselbst cms Land setzte, und leicher denn keine Mühe spa-rete, diese Insillnzubevolkern, womit er sich aber vergeblich Mühe machte. Es sind nur zwo Anführten in der ganzen Insul, wo Schifte ankern können, nemllch an der Ost-Seite, und in beyden izt ein kleiner Bach frisches Wasser. Diese Bayen soitten mit gcrillgen Ko-sttn befestigt werden können, daß hundert Mann in jeder derselben ihrer etllche lausenden die Spltze bieten könten, maffen man von der West-Seite nicht anders als mlt grosser Mühe und durch sehr enge Wege zu den Bayen kommen kann, wo zehn Mann einer grossen Menge die Annäherung verwehren können. Hier fanden wir Geis-ftn, Hunde, See-Löwen, Robben, Brassem, Kabeljau lMd Mpfilch im Ueberfiuß; wie imgleichen Wurzeln in grosser Menge, die unsern langen Rüben sehr gleich sielen, nicht wemger auch Kohlbäumc, Brunnkresse u.s.w.dic uns ungemein wohl zu statten kamen, und uns mst alle beym Leben erhielten, oder doch augenscheinlich den Rachen des Todes entrissen. Wir gmgen täglich ausdieGeissen-Iagd, welche imOstllchen Theile nicht so fett fallen als im Westlichen, ohnerachtet daselbst viel mehr Gras und grösserer Ueberfluß an Wasser in den Thalern »st, als m jenem. Es ist unglaublich, was wir> Mängllch ftr Mühe und Arbeit hatten, ehe wir einiger derselben habhaft werden konnten, massen die Spanler, ausBevsorge, daß diese OMn, und Böcke eine Volk-VftanzungailhieraufzurichtenAnlaßgebenmöchten, eine grosse Menge Hunde auf diese Insuln gebracht, damit nach der Süd-See. 527 mit die Geissen vertilget würden, wodurch diese Thiereso scheu geworden sind, daß sie sich auf dem Gebürge oder unter den Felsen verkriechen, und kaum zum Borscheinekommen; wie wir aber endlich scmden, daßsiegegen Abend kamen und graseten, so laureten wir ihnen auf, und schössen ihrer eine grosse Menge, so al§ auch verschiedene Hunde, welches eine sehr angenehme Speije für uns war. Sonstsiehet man hier auch wilde Katzen, welches die eintzigen Thiere sind, die da gefunden werden. Die Büsche geben verschiedene Sorten Bäume, als Palmiten, Sandelholz, und eine Gattung die zu Zimmer-und Brennholz bequem ist, massen es wohl ß> fest und hart ist als^pem-Holz, man findet aber keine Bäume daselbst, die zu Masten oder Seegel-StanZen tauglich wären. Ich glaube nicht, daß eine Insul in der Welt, wo die Seeso Fischreich istalshier, so daß vier Mann in einer Stunde Zeit so viel fangen konnten, daß die ganze Flotte davongenug zu speisen halte. Desgleichen wlmmelte es allhier von See-Löwen,wovon der Abfall ja so gut ist, als em Kalbs Eingeweide, und selbst das Fletsch, wenn es in dünnen Scheiben in der Pfanne gebraten wird, einer Rinds-Carbonade in allen Stücken gleichet, und beynahe also schmecket. Sie werden, unserer Meynung nach, See-Löwen genannt, weil sie em Gelaut von sich geben,das dem Brüllen derLowen sehr gleich kommt/und auch chr Kopf der Löwen ihrem sehr ahnlich siehet; ihr Gesicht ist brelt, mtt vtrl Haaren um die Lippen, gleich dem Knebelbarth emer Katze; sie haben vorn un Munde vier brette Zähne, dle drey Daumen lang und einen dick, die übrigen aber sind dick/ kurz und stumpf; ihr Hin- /25 Allerneueste Reise Hinterleib ist sehr unterschlMich; sie sind sehr groß, und einige fast zweymal so dick als ein Pferd; sie haben 4" Floß-Federn, deren beyde vorderste ohngcfthr eine halbe Elle lang, und ihnen auf dem Strande herum zu kriechen und den Hinterleib nachzuschleppen behülstich sind. Lie hintersten beyden aber können sie nur im Wasser brauchen; sie haben an dem Halse einen Finger lana Haar, der übrige Leib aber ssr fast ganz kahl und licht-farbig, insonderheit so lange sie jung sind, denn wenn sie alt, sehen sie viel schwärzlicher aus; lhr Futter finden sie im Wasser an Fischen; weil sie aber beydes im Wasser und auf dem Lande leben, so kommen sie auch auf das letztere, dajelbstzu schlafen. Mehrentheils liegen ihrer jünfbis sechs beysammen,wie die Schweine,und bleiben öfters zween bls drey Tage, wo sie nicht gestöhret wer, den; sie sind sehr fett, und einer derselben liefert wohl ein Oxhoft Oel aus, welches wir in unsre Lampen sowohl, als unsre Flsche darinn zu braten gebrauchten, weil der Geschmack desselben nicht unangenehm. Sie können mit dem Schlage einer Handspelche auf die Nase leichtlich todt geschlagen werden, sind aber sehr scheu, und halten sich dicht am Strande aus, damit sie, sobald sie jemand sehen, oder in Gefahr zu seyn vermemen,ms Hai^ ser flüchten können. . Einlgeunserer Matrosenwollten auf sie sitzen und rei-ien, sie kehrten sich aber um, richteten sich mitteilt der Vorder-Flossen in die Höhe, stunden mit aufgesperretem Rachen,und sahen sie starr an; einer von unsern Leuten aber hatte das Unglück, daß er von ihnen zerrissen wurde. Unsere GewohnheitMselben, wenn wir ihr Fleisch undOelnüthighatten, zutödten, war diese, daß wir sie .. mit nach der Süd-See. 529 «nlt einem Plstohl in den Rachen schoOn, wenn sie ihn aussperreten; wenn wir aber etne Kurzweile mit ihnen haben wollten,welches wir einLöwengefechtnenneten, so bewafneten wir uns jeder mit einer halben Pique/ und stachln sie so lange bis sie tod waren, welches ge- " meiniglich drey bi« vierStunden währete, ehe sie stur-ben,und öfters fanden wirgenug mit ihnen zu thun,deii weil es ungeschickte wehrlose Geschöpfe sind, u. wir sie vonhinten,'vorne und beyden Seiten überfielet,, so überwältigten wir sie doch endlich allemal, 00 sie uns Dich oft in die Flucht zu bringen, auch zuweilen selbst zu entlaufen suchten,welches ihnen gleichwohl unmöglich war,weil wir ihnen denWeg nach derSeeseite abschnitten. gelödtet, der beynahe vier und zwanzig Fuß lang und fünfzehn dick war,und siebzehn Daumen Speck hatte. Was die See.Hunoe belanget, befanden wir,daß dieF' > jemgcn, die viel davon assen, daS Fieber bekamen, deswegen gebrauchten wir dieselben so wenig als möglich zu unsererSpeise.Sie sind so dicke wie ein grossesKalb;' unterjederSchulteristeinelange dicke Floßfeder, deren sie sich in der See zum schwimmen, aus dem Lande aber anstatt der Füsse bedienen; denn indem sie lhren Körper mittelst dleser Fssjsin oder Stümel ausrichten, Ul,d solchergestalt lhr Hlnterthell dicht unrer sichge-schlosssn halten, stehen sie auf, schieben den Vorderlelb vor sich t)ln,u.schleppm dasHlntertheil nach sich; da sie denn imcrwieder auistehen und vor sich hintaumelnd auf u. nieder lprlugen,sol wg sie aufmLande seyn. Bon^ -den Schullern an ins am Schwanz haben sie die Oe-» stall elnesHischeS/Ulw an be,i)Schuß, und schickte «liiern ersten Lieutenant mit demBoot« ans Land,wel-cher dem Commandeur von dem Zustande des Schift fesNachrichl brachte, um welcheZett es sechs Meilen von uns war. Den i4len des Hdends um acht Uhr, that ver6loucetter. oer nun sieben Meilen von uns war, zween Canonen-Schüffe, worauf wir ihm unsere Schalupe m»l jr,jcl) Den 2/?ten sahen wir den Oloucetter des Morgens um acht Uhr wieder; sie thaten zween Nothschüs-fe, wcil üe, wze wlr herllach erluhren, überhaupt nur 8o Gallonen Wasser an Boord hatten. Den 28sten schickten wir unftc Boot mtt zwey Oxhoften Wetn und neun FäffernWasscr,wie auch e»ner gross«nMen-ZeFllche an Boord be agtenSch»ffes,un0 unftr Boot kam mlt lcchs lhrer kranken Matrolen zurück. Den 2ysten war der(3loucetter wled«r siebPtund Sttrl.neblte^ - nach der Süd-Vie. 535 ner grossen Menge Leinwand und Schnupstoback an Boord. Wir schickten emeCanone von der änng, nebst einem Tbelle ihrer Kriegs Gcräthschast am Boord der Priese. Nachdem der 1>yall den 29sten Waffer und andere Nothwendigkeiten eingenommen/ jeegelte derselbe, aufBttchl des Commandeurs, aufeine gewijst Höhe, ralelbst zu kreutzen, und unsere Ankunft zu er-lvc.lten. Den zvsten ließ derCommandeur28 gefangene Spanler von dem Onturion an Boord des Al ouceüer5 üdergehen,und naä)dem er demCapitain diesetSchlffeeBesehlerlheilet,daßer,joba!dseinVole emlgermasscn wieder hergesteNel, und alles Nothwendige an idoord gebracht worden,uns folgen sollte, gingen wir den erstenWeill'Monals i74i von derIn-sul ^U2n I^ernanäo unter Seegel. AufdicserInsulwar es,wo derCapt.8nalpeimIah« re 1681 einen Xlol^uito-Inoianer hintemeß,der drey Jahre rarauf blieb. Er halle weiter nichts als einFeu-errohr nebst einem kleinen Fäßgen Pulver und etwas wenigBley bey sich. Zu leinemWohnplatze erwähltte er ein angenehmes Thal, etwann eme halbe Meile von der See-Küste, wo er elne sehr bequeme Hütte aufrichtete/ d«e er mll Robben-Fellen bedeckte, aus welchem Stoffe er auch ein Bette machte,un sich derselben auch zu Kleidern bediente. Wie sejn Kraul u»o Loot alles aufwar, sägete er den Laufsemes Feuer-Rohrs m verschiedene Stücken,zu welchemEnde er aus selnemMes-ser mittelst eineS sehr scharfen Steines eme Säge gemacht hatte,auSgedachlenStückenEisen verfertigte er Harpunen, Harken und Fisch-Angeln, imglelchen em neu MM; bey dieser künstlichen SchMiede-slrbeit 54V Allerneueste Reise bedienete er sich,nachdem er sein Eisen glüend gemache, hloffer Steine statt des Ambosee und Hammers, wel, ches ihm gewlß groste Mühe und Arbeit kostete. Mit «olche Werkzeugen nun fing und tödleteerGeissen und Fijchen zu seiner Speise, und lebte sehr vergnügt dabey. I', solchem Zustande dlled eraufderInsul blS in den Merz 1684, da er durch einlge Englündische Schiffe, dl« sich auozubcssern dahin kamen,erlöset wurde. Sobald er dieselben m der See sahe, blldete er sich gleich «ll!,daßes Eilgll che lpären, und wieerüberdlesen An-bllck höchlt erfreuet war,ss kehrete er wieder nach s<»ner Hütte,damll ei Speise für sie bermete. Solchemnach machte er zwoGelffenund eme grosse Menge Kohl zu-«chle; Was aber seme Freude noch um em grosses vcrmehrete, war, daß er bey chrer Ankunft befand, daß er ntcht all«« Engländer, sondern selbst auch ver-schledene lemer alten Bekannten an ihnen antraf, die an Boord dchelbenSchlftes gewesen waren, welches .ihn allda zurückgelassen hatte. 2: Im Jahre 1703 wurde auch aufdttser Insul ein g« »iOer Schotliättder, Nahmens ^lexancier 5ellurl^ wegen elnes Streites zwischen ihm und dem Capltam, gelassen, welcher Zwistes halber sowohl, als wett dte Schiffe sehr leck «varen, lieber da bleiben, als die Rel-ft mlt verfolgen wollte; doch ätwerte ttn. nach,der Süd-See. FHh ten. Mit solcher Ausrüstung belustigte und versorats «sich so vieler konnte. El bauete zwo Hütten vonPl^ mento-Bäumen, 2nd bedeckte siemltRiebGrasuntz Fellen von den Geiffen/ die er mit seiner Aintt erleflte^ ftlang «Pulver hatte; doch dieseLl'st oauertenichp Knge,weil er überall nur ein Pfund desselben hatte, sck bald verschossen war. WennerFeuer machen wolte, rieb er zwey Slöckgen von Pimento Holz auf jeiney Knienfo lange gegeneinander, bis sie inBrand kämet« Sein Essen machte er in der kleinsten Hütte/ die ei» wenig von der andern abstund, zurechte, und in de« grösten schljefer. Seine übrige Zeit brachte er mit M gen, lesen unv beten zu. In der erste, aß er nicht eher, er wurde denn durch den Hunger getrieben, und dieses fowohl aus Betrübniß, als well es ihm an Brodt und Salze fehlete,und wenn er nicht länger wachen konnte, ft ging erzu Bette; das Piemento Holz,welches sehr helle brennet, dienete ihm zugletch für Feuer undLichtx Er konnte Fische genug sangen, aber wegen Mangel dls Salzes nicht effen,ausser nur Krebse, die er zuwel« kn solte,zuweilen aberauch bri6 Pfund Silber, z^ Pfund Gold untz zwo Men Sllderwerk, soinei^ nem künstlichen silbernen Aufsatze für elne Kirche, von sehr ftlner Arbeit, nebst verjchledenen kostbaren helligen Bildern, so beynahe zween Fuß lang waren, bestund, damitwi« sie desto besser in o,eKistm packen könnten. Well dei 15/«!! beym nachjagen dieser Priese den Besaan- und grossen Mast verlohren hatte, so wurde dieleS Schiff von den Commandeur abgesetzet, uud die aufgebracht« Prise, soe«n schön, stark, und zu einem Krlegs-Scklfte bequemes Fahrzeug war, unter dem Namen der I'rv. 2ilz.?ly, in Commlßiongestellet,aufwelche dieMann-schaft des 7l>all« überging. Den isten wurde deri'ryzll, nachdem alles, was nur einigermassen nutzen konnte,daraus genl)men,ver< senket. Man warder Meynung, dieses Schift,« die Luft zu lprengen, der Commandeur ader befa.ly solche« nach der Süd See. 545 solches,aus Beysorqse die Küste in Btwtgunq,ubrM' aen/ nicht für qut. Den 21 sten befanden wir uns y6 Me'len im Westen der Insull 1u»n k'eenInäa. Ten 2)sten sahen wir O. S. O- <;um N. N. W. Land. MssM Mittag lagdaS Borgebürqe 8t. ^icl^,, unsrer Glisungnach, i4bls i6MllenN.N. W.von uns, und das hohe Land von ärequipaaus i z bls l4Mtl< lcn NO. zum Norden. Esschien einfehrdohesmit Schnee bedecktes Land zu seyn. älequips, ist eine Stadt «n Peru, in Süd-America, 26 Meilen voli l^. ma, und?c>vl>n(^ulco, und eme.Her besteni^ l^ru, sowohl wegen l?eS Flusses ^l,jle. der da vorbey fit esset und an seinem Munde in der Süd-See einen bequemen Haven hat, wocaus alletley Mufmftnnlchaften . nach der Smdt qeführ«l werden, als auch swMnder reichenSilber,Vergwerke> welche i4Mik'l5avVn in den Gebürgen ^ncle« gefunden wer0 Namen l-obo» führen. Diese liegen auf der Küste von > reru, «Meilen von dem testen Lande. < Den vierten Winter-Monats sahen wir deSNach« > wittaas um 2 Uhr ein Seegel im N.N.W.'von uns, aufwelcheswir Jacht machten und dasselbe um 6 Uhr eroberten. Dieses Schift war mit Dielen und Eisen beladen. Der Spanische Capitain hatte seine Frau ' undzwoTüchteranBoord, welche der Commandeur l sogleich in sein eigen Schiffüberkommen ließ,damit sie ' nicht gemißhandelt würden. Auch ließ er den Spani- l ««n Capltain täglich an sein« Tafel speiftn; welches < «delmüthigeVersahren eine solche Wurkung bey ihn, < hatle,daßerdem.ComandturUnterrichtgab,aufwaS l Welse man die Stadtkayt» plündern könme,und sich l Mst willig«zeisett, unSdenkülzestenWegdahinzu l ' lühren, nach der Süd-See. 547 führen. Der Commandeur nahm dieses Erbjettn an, und wir wendeten nach diesem Platze zu. pa/ta ist eine Stadt in Süd'America an der Süd-See und von den Spaniern erbauet; sie hat einen grossen Meerbu, sen, woa8eKausmanns-Gül«r, die nach (Zualimal» gehen, an Land gebracht werden. Sie bestehet aus mcht mehr als achtzig Häusern, und zwo Kirchen, und hat eine kleine Schanze, welche die Bay bedecket Im. Jahr 1587 hatte sie ilber 200 zierlich yebauele Häuser, wurde aber unter Anführung des Hn.dlavenäilk erobert, geplündert und in die Alche geleget. Desglei, chen wurde sie ihm Jahre 1615 durch ^0,15 van 8piel« beißen überrumpelt, seith welcher Zeit mehr Indianer als Spanier daselbst wohnen. Den2isten befanden wir uns nur 6 Meilen vo» r»yr2. Daliessen wirohngefehr6o bis70Mann unter Befehl des Hn. üret, unsers Unter-Lieutena US, und Anführung desSpanischenCapitalNs in drPfu ndSterl. noch zweerKistenmtt Iuweelen und Sllderwerk aus den Klrchen; was aber tebensmlttel und Wasser anbelanget, vle uns wohl so angenehm als alle dlese Kostbarkelten gewesen seyn sollten, davon fanden wlr sehr wemg. Nur bekamen wir einige Schweine und kleines Gefiügel, welche wir mit grosiem Vergnügen aufschmauseten, massenelner damit zu dem andern ging dlejelben zu rechte zu machen, da wlr oas Geftügelmit Federn und Emgewel« de in den Tops stectten, und solchergestalt die Mühe dasselbe zu pfiücten eriparetcn, weildamtt d« Federn aue zusammen sonder Mühe ausgingen. Wlrsan-denlmrwemg Waffer «n den Zttnmern, denn t2 liegt aus 5 Vrad 15 Min Süder-Breite, ist einer der besten aus dieser Küste,und groß genug für icx> Sch'ffe, hat auj ü bls 20 Faden guten Anker.Grund, und w«rd durch em Borgebürge III ditsem Neelbujen nxhen öle tand-und See-Wino« /^ nach der Süd-See. 5N wechßelswelstunlelnander, indem der See-Wind des Tages Süden zum Westen und der Land»Windde5 Nachts Osten wehet. D«e Bay «st ftlten sonder Fahrzeug«, massen sie für die Schiffe aus keru, jowohlin der Hin-als Herreise von ?2nam, sehr wohl gelegen ist, welche Proviant einzunehmen allhler einlausen, der von (x>lan, so im N. N. O. von l'ayta lieg f,an hero ges bracht wird, bey welchem Platze auch einStrohm frisches Wasser fiiessel, so flch inderSeeergiesset/ und woraus dle Schiffe zu ^yt^mtt Waffer und andern Clfrlichungen, als Schweinen, Geflügel, Türkischen Weihen u s. w. versehen werden; die Stadt r«>t» selbst aber leidet/ wie schon erwehnet/an frischem Wal-lerMangel. ^ ^ ^ ^ D« Stadt ist aus elnem sandigen Felsen dicht an der See in einem schmalen Busen, an dem Fusse eines hohen Berges erbauet, und bat zwo prächtige Kirchen, welche, wie wir hoffen, von dem Brande unbelchadigt weroen geblieben seyn. Sie ware«, mit ungemeinen künstlichenSchnihwerke aufden Säulen,Thüren und überall, wo es sich nur einigermassen schickte, gezieret. Ueber dleseS prangite sie mlt unvergleichlich schönen Schlldereuen, die aus Spanien dahingebracht worden, und waren demnächst mit kostbaren Teppichen und gemachten Tüchern behängen. D« Häuser waren medlig, und bloß von Ziegelsteinen,die ohngefehr.z Fußlang, 2 Fuß breit, und anderthalb Fuß olck/ und aus Leimen unoSlroh zusammen geknetet und bloß an der Sonne getrocknet sind,aufgeführet. Ausmanchen Plätzen waren keme Dächer, sondern die Häuser odes mit Matten gtbecket, so auf langen Slicker« lagen, tl 4 vie 552 Allerneueste Reise di«r.an zu dem Ende kreuhweise aufdle Seilen'Mn-' reu befestiget. DieMauren solcher also mitMattengedecktenHäll-ßr waren stdrhoch ausgesühret,dlc ader Dächer liat'e, waren von Vertiefung niedrig Die Ursache,warun» die Häuser hier so schlecht gebauet werden, rührt von dem Mangel an Baumaterialien her, maffen daselbst ^eder Zimmerholz noch Steine, oder wenigstens diese lehtelc «o mürb sinr,daß sie mit den Finger., zu Staube gerieben werden küimen. AndrerSeits regnet «s hier niemals,jo daß dleEinwohncr sich bloß vor derSonm-hitze zu bergen haben, angesehen ihre Häuser lange st«, hen, oder vielmehr ollezelt gleich fest und stark bleiben, well sie wcder durch dcn Wmd erschüttert, noch durch denRegen benetzet werden.Man dart jedoch mcht den-ken,vaß hm im gmuasten kein Bauholzgefuliden wer-de>neln,kelneswtges! Dlejenigen,d!e es zu bezahlen ha» ben,durfen es darum nlcht entbehren,jyndern können eS pon andernPlätzen kommen lassen.AmEnde derStadt lag dieSchauze,wVvolnvirbereitsErwst. ^czuapulcQlst deremzlgeHan« delkplah auf dlestr ganzen <^üste/ maffen sonst an 0er NordwestlichenS"te vonNlu Schiffe darinn vor Linker lolllen uegen können, ohn« eznänder zu be-t2 eingenommen und verbrannt, oeeMchen den 'lryall abgefetzet, unV eine Priese, welche dieses Schiffgemacht/ andesselben Statt m Commlßiongestellel hätten. Der Capltain des lIlducette« erzehlete, daß sie den 12 Wem-Mo-natsvoNiu2nl^esN2n6Qabgrrelset, undden i Wm< ter-Mvnals, da sie von der Injul ^.obos abgegangen, ein kleln ^ee^el gefthen, worauf s« das Boot mit zw«» 556 Allerneueste Reise______ kveen Lieutenants und 7 bewehrten Matrosen, um Jagd daraus zu machen, auSgesehtt, dle dasselbe auch innerhalb zSlunden erobert hätten. Dieses Schiff war einek2rc2l«,nßi, von ohngesehr sonnen und h«^ tc 5Relstllde,4Matrolen uno elneuIungenanBoord. Als dasBoot des^loucett^rsan dleLarcalon^H kam, jagten die Spanler, daß thre Ladung allem in Baumwolle bestünde; sobald etllche Mann von dem Nlouce. üer an »hienBoord gekommen warm, «iessensieoi« Spanier «n das Booc treten,und schickten sie «ach de»n Qloucetter, l)a lmmittelst d«< üdrlgen Matrosen dtt varcHlon^a durchsuchten, und unter l)en Baumwoll< ch»edene grosse Töple oder Gefaffe mit al, lenLumpen, ulllerdiejenabti elaeEumme von mehr als ZOOOO Ps.Slerl.an Stücken voasichten verbor« gm «anden. Desgleichenerzehlte derCcu)llaln,datz sie den6 Winter-MonalS srüh um? Uhr eln ander See-ael zu Geslchle bekommen, woraus sie Jagd gemacht und oaijelve bald emgehvlet; dle,lS Hütte um 9 Uhr SpanlscheKlaggen aufstecket,nachi)em aber der ^lou-celtcr etwan eme halbe Stunde darnach d,e Brltlllche flagge wehen lajjen, und emen Canonschuß gethan, !ad es belege,» ,oUte,< Süd-OstNchenEcke, ohngefehremeS Anker-Thaue« ^ »eitvomLande, liegen drey hohe steile Felsen. Dio Insul liegt aufeine Grad io Minuten Süder-Brelle. Man findet oajelost eine grosse Menge Schildkröten, und zweyerleoBogel/nemlich die eineSorte vonGrös« se undGestall emes Weyhen oder Hünerdlebes, doch schwarz mit ement rothenHalle; diese suchen ihrFutte» an Fischen, schweben 00« stiegen beständig über den» Wall«, bleich denenMewen o0erKiwihen,und jchies- nachderl»r ähnlich, nur daß derkomt wohl viermal grösser ist. Sie haben ohngefehr ? Fuß in der Lange und zween ln der Dicke,nebst zween ziemlich grossen Floßfedern,cluf dem Rücken 11 kleinen dergleichen, dle nach dem Schwänze zulaufen, und eben so vielen an dem Bauche, desgleichen noch 2 langen zu beyden Selten, nahe an den Kinnbacken; über dieses haben sie sehr spitzi-a< Rüffel/ einen kleinen Mund/ grosse Augen und halbe Mond-förmige Sckniänze, und sind sehr grosse Feind« der fiiegenden Fische, welche sie so heftig verfolgen, und so begierig darnach sind, daß man, einen Lynit oder Braunfisch zu sangen, nur einen fiiegenden Zisch/ ja gar nur ein so gestaltes Papier oder nach der Süd-See. 565 vder Leinewandtenen Lappen/stall des Köders brauchen darf. Den 9 Hornung Abend um halb 9 Uhr sahen wir im NNW. von uns L.'cht. Dle i'ryall.Priest/welche vor uns seegelte, that einen Lojungs-Echuß, worauf wlrundhtr6IouceNerantworteren Umhalbi2UH» machte der Capilam des <^loucetter5 aus Bttehl des Commandeurs das Fahrzeug los, das er sortschleppe-te,jagete dem Lichte nach,und sahe um 4 Uhr des Morgens, nachdem er 5 Stunden geseegelt, daß dasjenige/ was sie vor ein Schlffangesehen, so sie zu kapern vermeinet, nichts anders als ein brennender Berg war/ nemlich der Vulcan von (-olima, welches ein sehr hoher, dicht an der See, mitten in einem angenehmen Thale, gelegenerBerg lst. Derselbe hat zwo lcharse Spltzen,aus deren jeder unaushörlichFeuer-Flammen UlldRauch hervor kommen. Zwischen 5 und 6Uhr entdeckten wlr etwann 8 Meilen ONO. von uns Land. Den folgenden Tag gaben wir em Losungs-Zeichen, daß wlr mit dem Capttain des (3louceN«r5 zprechen wollten/und sahen das Hoh-Land von /vc^u2pulco,so einen runden,zwischen zween andernBergfn in liegenden Berg vorstellete, wovon der ander West-Selte der ^ höchste und dlckeste ist; der miltelste hat zween kleine Hügel auf semen, Oipsel, und deran der Ost-Seite ist höher und spitziger als der mlttelste,jenket sich bis an dle hmab, und endigt sich m e»n rundes Vorgebürge, übrigens ,st längst der ganzen Küste fiach Land. Den 18 Ichlckten w,r eln Boot an Lanh,srischWa<- ferzu suchen, und andere Entdeckungen vorzunehmen/ ind auf klanilla aber sind viei schwerer von 8/900 dls loTonnen. Diese beyde« thun lhre Reisen wechselsweise, lo daß allemal eines zu I^aniijg «st, und wenn eins von beyden von Hrey-täglgen Ausenthalte dajelbjl, dle Reise nach ivl«. nilla, wo esgemelnlgllchimIunius ankommt, gegen welcheZelt das andere/ mit Specereyen und andern Ostlndlschen Waaren von bannen zu verreisen seegel-fertig lieget. Dieses kommtzuerstauf dleKüstevon Qalitnrnia, und fähret von bannen Südwerts längst dem Ufer/ wodurch ; und dleLohnung eines gememen Matrosen ist 370 Slück von AchlenMMllteM bes Kömgs Antheil ohng«lb,dlr mll einem dickenSchllde umgeben ist, so unter dem Bauche zusammen geheftet ist. Wenn es aehen will, stecket es den Kopf und die Füsse hervor/ sobald es aber das geringste Geräusche höret, zieht es lolche,gleichwie die Schildkröten wlever em.Es hat starke Ky»ll und der Qlou«. Ner thaten. Das Westliche Theil des Landes am Munde der Bay batten wir damals anderthalb Mei-len Westen zum Süden, und das Ostllche dreyviertel Melle Süden zum Westen, den Wasserplatz anderthalb Mellen Norden zum Westen, die Bucht der Bay eine Melle NO zum Osten, und die Klippe am Mun« deder Bay ) bis 4Meüeu WSW. von uns. Ewem anderthalb Meilen von dem Strande ist ein Meerbusen, und in demselben ein sehr guter Haven, worinn mau Sch'ffe ausbessern kann. Den 2O schickten wir den zweyten Lieutenant und l 5 Mann von dem Qloucetter, nebst unserem Unter« Lieutenant und 4 Mann,um alles,soMl moglich,aue-zutundsckaften,ansLand,und um /Uhr schickten sie die beyden Boote m«t Wasser, jedes an sein Schlff, wos-aufne liefer »n das Land gingen, desselben Laae zu entdecken. Denselben Tag kam die Camilla Pnese bey uns vor Anker, gleichwie auch den folgenden Taq dle Prieft<^2lmilie,woraufunserLleutenat»tmit der übris gen Mannschast,die an Land gewesen war,zurück kam, und erzehlte, daß sie bey n ahe 7 Meilen welt durch Iü-sche und enge Wege gethan hätten, ohne daß sie elnen Menschen gesehen,ausser einem Manne,der aufder Erde schlafend gelegen, und ein Pferd nebst einer ^lltlte bey sich gehabt, aufdasGeraufche aber,so sie gemacht, erwachet und ganz verstoret zuPserde geseisen,uno mlt Hinterlal^ungseinec Flinte, diesie mitbrachten, ihnen im vollenRennen aus oemGesichte gekomen wäre; sie bencheeten weltel/daß sie lhn noch einigeZeit verfolget, wie sie aber gesehen/ daß sie ihn nicht einholen könnten, si« nach der Süd-See. 575 sich'auch,aus^urchtübersallenzuwerden,nichtzuweit in daskand hinein wagen dürfen, so hätten sie sich wie-derzurück gezogen. Inzwischen Haltens, um sich den Einwohnern zu verstehen zu geben,unö woran es innen mangelte anzuzeigen, Zettul in spanischer Sprache geschrieben/und dieselben an dieStäme derBäume ae-klebet, des Innhalls unter andern, daß alles, was die Einwohner liefern würden/ ihnen in baarem Gelde bezahlet werden sollte. Der Commandeur ließ sich dieses gefallen, allein diey2ll5.Schalupe4o, wodurch.daS Volk der) Schjffe so vermindert war, daß ihrer zu-samen nicht einmal genug gewesen seyn würden, eines der4Schiffe Volkomen zu besetzen,über dieses befanden sich die Übergebliebenen bey so schlechter Gesundheit, daß wir mSorgen stunden,wir würden nicht Bolkge, nug haben,dieSchiffsarbeit zu verrichten/wen wir aus die Chinesische Küste kämen, zumalen wo es sich eben treffen sollte,daß wir bey widrigem Passat-Winde da, selbst anlangettnM wvvon in Indien dle Schiffahrt gristm 576 Allerneueste Rene grösser, Tbeils abhänget, maassen bcy der Veränderung des Windes die Schiffe der Gelegenheit, nach diesem odcr jmem Platze in Indien mit dem einen Winvchin, und mildem andern wieder zuruckzu segeln wahrnehmen, wanuen'oero sie allezeit darnach warttn,lmd sich der Passat-Winde bedienen. Dleftmnuch hiclt der Commandeur für rathsam, vor die Sicherheit der zwey Scklfte (Oenturion und (^lauccNcr) diei'rynllz Priese, ob selbiqe qleich in gu-temStande war,vergehen zu laffen,u.mit ihremBolke die bevden Schiffe zu verstärken, welches auch gescha-he.Man nahm aNenMundvorratb,nebst all«m,woran esunsfehlele,darauS,schlepledasSchlffden25April an Land/und steckte es m Brand, woraufwn mn den Priesen Ormine und c^gmilla eln gleiches thaten. Den ir,saheda5Volk homl-loucettn-, ft näher am Am03 war,van ferne ein Boot auf sie zukommen, welches si.' anfänglich für des StaochHltersvon^^HpulcofelNkS hlelten,bald Oar-nufaoer, daßes das llnsrlgefty,qewahr wurden^Mls uns dasVool an d»e Seite legtto matt und kraftlos waren/daß sic unmöglich am Schiffe herauf klettern konnten, lo daß wir sie aufzuwlnden gezwungen waren. Währender Zeit daß sie von uns qelchle-den/ war «sum chnen wegen-Mangels an WaMauf Nn das 57« Allerneueste Reise das äuscrste kommen, und hatten dem Himmel gedankt, wenn sienur ihren Durst mit Schildkröten Blute lüschenkönnen, welches sie 12 Tageaushalten müs, 1 das Schiff bey nahe als ein Klumpen trieb, so daß d« Comandeur notbig fand, einen Lieutenant mit einigen Zimmerleuten an Boord zu senden, um dasselbe, wo «löslich, wiederherzustellen. Manwarsallesüber Boott/ was nicht mehr gebraucht werden konnte, und unsere Matrosen, die mit unserm Lieutenant hingeschicket waren, legten nebst denen von dem Qloucetterdie Hände tapfer ansWert, um Masten und Tauwerk wieder m den Stand zu bringen, da immittelstdas GchlffmiteinemTau an das unsrige festgemacht,und also fortgeschlepprt wurde; jedoch nachdem man bis deni4tenTagundNacht unaufhörlich gearbeitet,den Fokkemast bereit« wieder aulgerichtet und dle Wand säst auch wieder völlig zuStande gebracht,;« welchen Ende von unserm Schiffe dem Centurion noch mehr segelserlig zu schaften,so riß der<3loucetteldiesen Tag von dem Anker-Taue,womit wir ihn fortschlept«n,los: verlohr den 21 sten durchSturm die vorstenc,e,u. den 22sten die grosse Srenge und den Vesaans-Mast, da sreinenNolhschußthat. Den2)st«nschlugseingrost nach der Südd/lo daß das halbe Verdetk lchier ganz „nttlN^sselstlhet. Fünftens/ weil es keine Masten mehr hat, auch keine mehr im Vorrache / die man gebrauchen könnte. Und sechstens/ weil wir von unserm ganzen Volke qegenwärcig nur 60 Mann, 18 Jungen und zrrcen (befangene/ alkoinallem/ dleOfticieromitz asse r,Hasser/ sH daß wir keinen nach der Süd-See. 5«z nen Tropfen frisch Wasser zu trinken bekommen können/ ob wir gleich vor Durst schier verschmacht ten. Dannenhero bitten und stehen wir ganz inständig/ daß ihr unsern gefährlichen und unglück-seeligen Zustand mic einem Christlichen Mittley, den in Erwtgung zu ziehen belieben, und zu Erhaltung unseres Schiffes so schleunige Hülfe und Rettung verschaffen wollet/ als unsere gegenwärtige unglückliche Umstände erfordern. Wir verharren lk Den folgenden Tag, soder 27ste dieses Monats war, borgen wir so viel möglich die Güter aus dem Qwucetter. womit wir bis 6 Uhr Nachmittags be-schäftlaet waren, da denn Capitain l^etckell alles ftinBolk an Boord unftrs Schiffes sandte, er selbst aber mit einem Bootsmann aufdem 6loucetter blieb, dieses Schlffzuvernichten,und dasselbe desComman-deurs Befehl zufolge Abends um 8 Uhr inPrand steck-te, worauf wlr dasselbe den folgenden Morgen um 6 Uhr in dle Luft stiegen sahen. UnserBolk fing nunmehr an wieder sehr krank zu werden/und groffenMan, gel an Waffer zu haben. Den 28sten fandenwir einen keck in dem Border-Schiffe, welcher durch unsern Zimmermann gestöpfet wurde. DerCommandeur gab uns von seinem eigenen Borrath eine Piepe Maoeira-Wem,um uns bch dem Waffer-Mangel zu Hülfe zu kommen, massen der Mann täglich auf em halb Seidel gebracht war. In diesen zween letzten Tagen waren i oMann gestorben, »ndvon dem 29 biezu deni H^bstmynalS bekamen Nn4 wlr 5»4 Allerneueste Reise wir wieder 11 Todte,woruntersich deiWundarzt von dem (3loucclies ^. kämuncl Wslblnk befand. De« ;ten starben wieder5 Ma,m,und dle übrigen warcn wegen Mangels an Wasser sehr schwach, um 8Ubr ,aben wlr 2 tleme Instlln, dle eme West halb C üdenund die andere S- W. zum Westen, ohnge-sehr i c> Meilen von uns ab. Den iolgenden Morgen um y Uhr lag dle nördlichste InsulN zum W. und di« Sülllchsie W. zum N, ohngefehr ; Mellenvonuns. Dlelen Tag hallen wir 9 Todte, n oruuter ein Indianer. AklrjchiHl'liemillLleulenar.l mttememBoot, dab Laud zu verl u n0ico,uttlhlNH2) Grad 25 M-outen lui Adelten vyn Londen. Dl«tn StatlhaUer, Wlldpräl für die E»«wohmrzu san- N.n 5 M 5«6 Allerneueste Relst gen ausgeschicket worden, und die Barke war mit Rindvieh,Schwelnen,Geflügel,Kl)kosnüfftn, Citronen und schönen Pomeranzen geladen, welchen Muvdß Vorrath wir,sowohl alSdie ftnfIn^ianer, dle mdem ^anoe waren, bey uns behielten. Abends um 8 Uhr liessen wlr den Anker aus22Fadln Wasser falle», da Wir das nördliche Theil der Insul Ionian N. W. zum N., das südliche S. O. zum O-, ui.d d»e Insul Qu^m iw S.S.W. hatten. Diesen Tag noch ftnyeten M unsern zweyten Lieutenant mit 20 Matrosen, ftr die Kranken Zelte auszuschlagw/ans Land,woraus wir derselben 54, in lhreKoyenelMwtckUl, dahm brachten, wovonviewenlgstenHäudeooer züssezu rühren im Stande waren, wie denn 8 derjelben noch dichn Tag stürben. D»e l^»6wne5 oder Diebe-^nsuln, wovon I'enisn «ine mitist, sindtinegrosse^ttzchlkl^neInjuln, lo von 12 dlS fast28 Grad Norder-Brene llegen; die vorneymst« darunter ist Quam.so unter dem 13 ^raoe HO Minuten lleget. Dlese.Insuk wlrd au, mc»ften besuchet, und ist nordlich und lüdllch elwan«, 12 Reuen lang und 4 brett. Das Land scheinet vou terne jehr jlach,wenn man aber näher kommet/lst es unglelH,und dieOst-Selle, welche dle höchste, lst aut stellen Felsen umgeben/gegen weiche dle, durch den bejtmldlg«» Passat-Wind, getriebene Wellen, unaufyörllch wüten, chwelne,G« fiügel und dergleichen so lm Uebelftuß aus d,eser Insul gejundcn wird, zu fangen dahm gesendet werden. Den 9ten Herbstmonats letzten wlr unsereSchalu-peaus, undschlcklen7c)KrankeanLand, wmautwir unv üen IH verInsuluäherten, und emlge FäM hm-sendeten. Hler. hatten wlr an lrljcher ^pelse Ueder« fiuß, und allee lo gulen Preltz, daß wlr wett« nichte zu thun 5«« Allerneueste Reise thun hatten/als Wild zu schliffen und nach unsern Zelten zu bringen. Den iZtenwmdetenwirmltAusrHu, »ung des Schiffes unsere äussersten Kräfte an, damit wlr zu dem Leck kommen und denselben stopfen tönn, «en. Diesen Tag über bekamen wir einen Ochsen an Boord, und unsere Kranken wurden durch den Genuß her schönen Pomeranzen und guten frllch den,daß wir bereits über die Untiefen wären, da wir 4 Mothschüffe thaten, und solche, weil wir keine Antwort bekamen,nochmals wlederholetenj wiewohl auch die-sesmal vergebens. Denkten sahen wir die Insul I'e-ni,n des Morgens um 6 Uhr allbereit 5 Meilen von uns, und da der Wind z Tage lang also anhielt, trie« ben wir bloß mit dem Fokke-Seegel fort, und mustea denPftichtanker die ganze Zeit über ausserhalbBoord« tts hangen lassen, weil nur6c> Mann anBoord, der Comanveur hingecen mit 110 Mann amLande, diest 6c>ab«r nSch dazu jo abgemattet waren,daß sie denAn-ter aufzuholen nichsKräfte genug hatten. Inzwischen bekam das Schiffviel Wasser und andern Schaden; wie sich aber der Wind etwas geleget, holeten wir den Mcht'Anker auf, und seegelten nach der Insul!"«. nian. Dn 22stenwarf?n wir den Pflicht-Anker ausetwan 27F^oen Wasser, nachdem wir alle unsere übrige» Ank r verlobn, und schickten den folgenden Morgen unl«r« leeren Fässer ans Land nach Waffer. T «n 2z sten bekamen wir einLaaerWasser vomkan-de,und d„ Mattoftn, die uns dasselbe brachten, erzeh-Uten, daß zweenMann durch 2 Lager, die beyinKüllen aufsle a Faden kein Wassersinden. Um ^ Uhr sahen wir wieder ein Eiland 4Meilen von uns,und lieNen dte In» sul rormos» 7 Meilen von uns liegen. Diese Insul ist ohngefebr 6c> Meilen von ^Kia» emlegen,und ziemlich groß, angesehen sie bey l ZOMeilenimUmzirke hah und der Krebs Kreisläufe quer hindurch. Slei»dö<»^ diesem von Crnnelern bewohnt gewesen, und von En, ' geländischen Kaufieuten öfters besuchet worden, allein vie Tartarn haben, nachdem sie (^run, überwältiget, tzen Haven vernichtet, und dadurch dle (^Kinoser sich daselbst zu verschanzen verhindere, worauf sich oit Handlung mit auswärtigen Kaufleuten nachdem stck sten Lande gezogen hat. Den l4ten waren wir bereitsi5Meilen vonrorVa. , «5 entfernet, unh sahen um 8Uhr 2 Feuer aus dem Lande, ttachderSüd-See. 595 be, wieimalelckenden ,6ten ein Canot Meiner grossen 3lnzakl Fischer Böte. Den 17ten entdeckten wir dasVorgebürgepellr» Vlanca aus i O Meilen von uns. Dieses Boraebürge wird von den weissen Klippen also aenannt, die da um-herliegen. Wennman solchem Vorgebürqe recht gegen über liegt, so scheinen dieseKlippen ein Tksil desselben auszumachen; lieat man ein wenig zur Seiie die« ses KaapS, es sey im Osten oder Westen, so gleichen sie 2 Schiffen mit vollen Segeln; kommt man aber näher hlnzu,so stellen sie zween höbe Thürme vor,die nicht dick und sehr steil, und etwan eine halbeMeile von dem Kaap abgelegen sind. Dieses Borgebürge thut sich fast wie Lcncl^leac! in England auf; die äussersteEcke ist vollerKlippen,die an derSee-Seite sehr steil,Land-werts ein aber zu beyden Seiten einen Treppenformi-aeu gar bequemen Abhang haben, der sehr angenehm und mit grossen Schattenreichen Bäumen gezieret ist. Den 19ten umseegelten wir die Insuln, langst welchen wir den kürtzesten Weg nach Kfacaozu finden vermeinten, und liessen das Südlichste Theil der Insul l.imo, etwan 5 Meilen von misiiegen. Hier warfett wir den Anker auf 18 Faden Waffer, und lchickten ch nen Lieutenant, die Tlise des Wassers zu messen,' mit dem Boot voraus- Denselben Tag legten eimae ^ki> neler in einem Boot an unsere Selte, deren zweene bey uns bleiben und uns nach ^^20 einloolstn musten, wofür wir ihnen )c> Ztück von Achten bezahletm. Den 21 lay dieInlul Lambv' 5 und dasOftllcheThell derIttsul^lamo^Meilenvoiuns. "'' - " Denkste«lleffenwttbey Klae»oden Anker auf 5 - , bo Faden 594 Allerneueste Relst FadenWasser fallen.. Nachdem wlr. nun alsozwey Drittheile der Erdkugel nach dem Westen umseegelt, und dabey l 6 Stunden Zeit gewonnen halten, so,„«. sten wir hier emen Tag überschlagen, um unsere Rech-nuna mit der Europaischen glelchfürmlg zu machet DieserUnterlckeidvoneluemTage Pin lxmBürqerli-chen zu den Portugiesen aus ^acao.und den Spaniern w den Philippinischen Insnln uoeraegangen,lo daß die Spanier, die durch Wetten nach den knilippinen ge-langet smd,den Sonntag aufdenselben Tag feyren.da die Portugiesen, welche durch den Osten nach Xtano gekommen slnd,denMonlag zehlen; dieses thun sie aber mit gutem Vorbedacht/ um das Recht desto besscr vorstellig zu machen, welches ihnen der Pabst verliehen, daß d^n Portuglesen a8« Länder zugehören sollten, die sie gegenOstenfinden würden,dahingegen dieSpanier diejemgen Länder in Besitz nehmen sollten/ die sie gegen Westen entdeckten; wie sie nun aber in diesen Reichen einander begegneten, und ein jeder vermeinete, daß sie lhm zugchörelen, so haben sie gedacht, daß sie dle Zei. chen ihres Rechtes bewahren wüsten, umer welchen dieser Unterscheid eines Hages und einer Nacht nicht eines der germgsten war., ^ iolepnuzv^coa2,einberühmtttWeltweiser,wel-cher zu der Zelt geblühet, da das Schift VlIorig, ft von der ganzen Flotte des ^aßcllani allein die ganze Welt umseegelthal, giebt folgende Ursachen von die, sem Unterscheide an: „Diejenigen, sageter, die von dem Osten nach dem ^Westen fahren,müffen allezeit einenTagübrlg haben, ^oder gewinn,erst seinen Anfang nimmt, und wenn es,n Peru Mitternacht ist, alsdenn in Spanien der Taa anbricht. ^Gleichwie nun die Portugiesen ihre Schiffahrt von „Westennach Osten gethan/so haben ste i2Stunben ^gewonnen, und keine 12 verlohren, da sie an denPhi« „lippinischen Insuln und zu ^2^0 einander begegnet „sind. Solchergestalt macht der Unterscheid ftr dieje, ^,nigen, die einander aufeiner nnd derselblgen EntferF ^,nung finden, 24 Stunden oder einen völligen Tag „aus, so daß nothwendig darausfolget, daß«nemee >,Reiseum den ganzen Erdboden, jeoerzeit ein Untern ^»schied'von einem Tag seon muß." Den26sten grüsseten w,roen Stadthalter vonXl^ «20 mit 11 Canonen-Schüffen,welche derselbe beant-wortete,und den folgenden Tag trat derCi>m,nHndeur an Land, worauf er von dem Fort m;t 11 Schüssen bearüssetwurde, welchewir mit eben so vielen erwiederten. klacao isteineStadt in clnna in derProvinz()ugt^ tunZ, unter demGebielevon(^u3n^ckcu,dleftrPro^ vinzHauptstadt; sie liegt zGr.d loMlnutenNstli-cher alspekin, u. ist ausemer kleinen Halb-Insul over vielmehr dem äussersten Ecke iinerInmlttouicneu genannt, gelegen. Die Gestalt oer Stadt kamm> emem Arme sehr ähnlich, und sie wird allenthalben vol der See bespü>W,auffer an derSeite nlcht,wl> sie mit den) .. Oo H Uebeft 596 Allerneueste Reise Ueberrest der Insul durch einen sehr schmalen Landstrich zusammen hanget, woraus man eine Scheidewand gedauet hat. Mauisolte die Stadtklacao für elne starkeVestun« ballen,ÄNgeledensiesehrvortheilhastgelegen,mttgu-ten Wällen versehen und mit 2OO StückenGeschützes besehet ist; aber die Besatzung ist sehr schwach, und gleichwie sie alleNothdurlt aus derProvinzHuantune holen muß, so können sich die chines« derselben b«. quemlich bemeistern.DieHäuser sind hier aujEuropä» ische V«se gedauet, nurdaß sie etwas niedriger sind. DieKirchen können inAnsehung des Landes sür präch. tig Zehalten werden, insonderheit die Jesuit« Kirche, welche mit einem schönen mit vortrefiichenPfeilern unterstützten Portal pranget. AUeGaffen derStadt sind gepftastert/maffen man zu ^««oSteine imUeberftus-^sehat. Man zählet hierohngefehr 5000Portugiesen, «nd gegen i SOOO Cliilleler. Die ersten sind grösten-theils von gemischter Abkunft, d. i. von Christen und Indianern gezeuget, und in Indien, oder auch zu kl». «0 selbst gebohren. Sie sind bey weitem nicht reich, u bey den Chinesern sehr wenig geachtet. Es sind bereits öder anderthalb hundert Jahre verflossen, du die Por< tugiesen diese Stadt angeleget haben. Wenn sie von' blakce, nach ^dm» segelten, hatten sie öfters dasUn-glück, ihreSchiffedurchSturm zu verlieren,weilsie ln denen um die Stadt l^cyo gelegenen Insuln kelnen Haven hatten, welches denn die Ursache war, daß sie um einen sichern Platz anhielten, wosieso langender-wintern könnten, bis ihnen die Iahrszelt nach Haule zurück zu kehren «laubete. Die Chineser stunden ihnen dlejes nach der Süd»See. 59? d>es«e G«such zu, «nb gaben ihnen dils« Eck Lande«, welche ml» laul» Felsen umgeben/ undubellemvon Räubern bewohnet wa«, »>« erst au« diesem Posten vertrieben welden must«n. Die Portugiesen biachlen solches <,lückllchz»mS>ande,und bauet«n,nachdemste «ick der Gunst der ^«nä»rm«n oelsichell, allhier nicht allein statte Häusel, s«n««n würfen auch sogar ^ckamen auf. Man findet d»«n «me am Munde des Haven«, vie mit einer versehen, w.lch« bisandieauf nmw Berg« gelegeneAugustiner-Klause sich «lstreck«». Auf tlesem Berge lieg! noch em griff« FortMbst noch o auf einem sehr erhabenen Platze ge- "S"5hr«erstenElbau»nsbi«anl>«l° ist°«'ftStadt UNlen.kein Fakrzeug ein ode« auslommen. S» Nwst, »'«sie, wenn««ihn«ngelüstet, öfnenund lvemn, un» durch dieft« Mlllel. «ean sie rooll«»^ °« 598 Allerneueste Reise sonst ein so fruchtbar Land ist, daß man für ein Stück ' von Achten sich 6 Monate mit dem lchönstenBrodt« Von der Welt speisen lassen kann. Die Chineserhaben den Portugiesen in ^»cao das Regiment i« BüraerlichenSachen überlassener wel-chls «Vorrecht diese jährlich ^^Oi'Iel, oderohnaefebr' ^i c?OHolländlsche Gulden erlegen müssen. Ueberdie-fts mü^en sie den k^nöarin, welcher Oupou aenennet wttr,einegewisseTaxeansd,eScl)iftebeMlen, wel. che räch der Gröfte derselben höher oder niedrigerm, wiewohl tas kleinste lc>c> I'sel gehenmuß.Die Sladt erwählet einen Ricklcr ln Bürger! chen undpejl'llchcn Sacken, welcher aber den taselbst wohnhaften Chinesern nichts zu befehlen hat. Dtt König von Portugal ernllmttelnenGkNlralCapltaln, derhlerdas-Ober-Gebiete führet. chen di« Ziufslcht hat. Dieser wird, jowohl als all« andere Beamte von der Stadt bezahlet, welche dem «lle 3 Jahre )c?S'uct von sichten einbringt, wo« Von 0er Bllchvse5c)O, dleCapitainen is, und dle Soldaten nach zhrer Maasse auä) em Theil blsorn« wen; dieses Geld wird von den Zehen pro Cem ge, «ommen, welche dle Portugiesen von lhrer Handlung« hlnd dtnZwey pro Cent, dle sie von l»ren baaren Gel« Vern bezahlen muffen. Wiewohl der König von Portugal den General« Eapltam ernennet, so legt «ihm doch nicht einen Heller zur Besoldung zu. Aus« stt allen dlelenLasten, wonm dl< arme Stadt gedrü«' «ket wlO, muß sie über hlchs «lvchdle^Hnä^inen., " di« ^ nach der Südem ^Wucclt« genommen, ehe nach«der Süd-See. 6oi wir dieses Schiff in Brand gestecket hatten. Dieser Schatz bejrund in folgendem: No. i. Einer Kiste mit Gold. / ^ ^ - 2. EinerKiste mit 4000 StückvonAchten. - 5. Emer Kiste mit z2 Stück von Achten. - 4. Einer Kiste mltz^o Stück von Achten,, und elnem Kclstgen mit Juwelen u> s w. - 5. EmerKlstemiti255StückvonAchten, und 4y Pfund Sllberwerk/ und - 6. Siebzehn Pfund Sllberwerk. Den 2vsten bekamen w,r mit einem Englljchey S chlffe,d« Defence genannt, so zu Q»nton vor Anker/ lag, von dem Commandeur Befehl, uns seeyelfertig zü hatten, woraufwir den folgeudenTagWaffer einnahmen, und das Schiffrem machten, woram der Commandeur den 26 wieder an Boord kam,und dleScha* iupe von der Oetence mit Mund. uuo Schlffs»Mor-lalhe bep sich hatte. Den 27 kam desMorgensum 8 Uhr unsere Scha-lupe von (^nton mit ttocknem Mund - Vorrath beladen zu uns,daimmitlelst unsereZimmerleutemitAuss besserung der Mästen, d« Seegelmacher mit Seegel-filcten/dle Köche mtt Spect emsalzen/und dleMatrosen Vlt Waffer einnehmen und das Schiff in leegelfetti-gemStandzusetzenbelchältlgetwaren. Denfolgen-den Tag erhielten wir Belehl/das Schlff und alleGü-ter so vlel möglich zu saubern,well e»n ^anclärin, der zu ^lacaci Landvogt war, an Boord kommen würde, um sich zu versichern, daß unler Schiff em KömgllcheS Gros-BrltalMlschesSchlffsey. . ' ' M Dlel^anöarinenvonckinaslnddiegrostenHerren Oo 5 in 6O5 Allerneueste Reise in d,esem Land«/ und meiste nb kandvolgte in den Pro, vlnzen. Der dkincllscheKayser erwühlet dieselben aus den l^oitlÄZ, den gelehrtesten Leuten von der Sects des (.Qniuciu«. In llir^, welche nicht lerpvon^smpoevorAll« kerlagen/ um Lebensmltlll für uns einzunehmen; weil aber dleSchalupe von derOctence an derlelbenBoorl> zu kommen mcht «m Slanoe »ar, kehrte ft w»e-der um. Den zostenkam unsereSchalupe deSNachmittags um 1 Uhr mit Proviant aus der ^ugutta zurück, und um 4Uhr lchlslenwlrEapllam l^iccticUlNtmerHar« nach der Süd-See. . 605 keanLand, welcheraufjeinAnwchen, miteimmdai selbst llegeuden Ost-Indischen Rückkehr-Schlffe nach En.yeland zu gehen Erlaubmß erhalten hatte. Denn ) i sten schickten wir unsere unv dle velence» Scholupe wieder um Proviant nach gedachten Schift ftn, lvorauf sie den folgenden ersten Ieimer l 74z mit allerley Gattungen trockenen Provlant,alsMedl,sein Mehl, Brodt, Reiß und l^alavanc«, wiederMÜck kam< Dieses sind kleine Nüsse,Zleick den Haselnüssen, worum ctn oder zween süsse Kerne sind, dll von Geschmack wle Erbsen und sehr gesund sind. S>e wachsen an ««um Kraute, so an dem Boden hinknuchl, und hangen ln großer Anzahl an Stlelen, wie dle Erd- beercn. ^^ ^ , DenselbenTüg gingen diekugutta und der0nzwv von dannen unter Seegel,und des Morgens nm 9 lldr kam dasSchlffdlelljncc5>lal!7 dajelbst vor^illt^r, woraus wir die Schlupi und Barke nach der,elden ftn« delen, dlc den folgenden Mittag Mlt Mehl, ^al^vancez UndRelß wieder zurück kamen. Den ztcn naymen wll auy einem voibeyfahrenden HoUandllchenSchtffe «twab Bauwerk und dergleichen ein,und schickten emcn Lleulenant mit derSchlupe umSchlffe-Nvlhwendlg« kellen nach c^gnton. Den 11 ten kam dlejelbe Mlt e»< nem Linker ,elner Hand,Pumpe und verschiedenen an-dernGerathschaften wleder zurüchund den i4«n bekamen wir 388 Mnd Rlnoftelsch an Boord. / ^ ^ Den ^5t«nlhellte oerCommaudeur uuterdasVolr von unlermSchtffe und das von oemi r^all einlgGeld Vvl» her Beute auS/die sie zu t>aytagemacht hatten,uny. »vvon4 . Allerneueste Reift Stück von Achten betrug, und dieOfftclersvondem 6loucetter empfinaen gleichfalls „ach ihrem Ran« elmg Geld von dem Commandeur. Den i/ten bekamen nm wieder 554 Pl.Rmdflnsch, den i8te«55H Pf. und den 27sten noch ie»y Pfund, Den HYsteu eröfueten w»r die Me No. i.vonder ^ c^2milli».Prle,e, worinn 6756 Unzen Silber, deren 12 ein Pfund ausmachen, waren, umSchiffs-Ge- räthschaslen zu kaufen; diesen Tag empfingen wir wie," der 554 Pfund Rindfteisch, und den zosten kamen 2» Chlneler u:^zu helfen an Boord; desgleichen empfi«, gen wir diesen Tay e»n Faß mlt 8am8koe, welches ein von Reiß abgezogenes Gezänke lft; eS giebt dtsselben zweyerlky, deren emcs blelch und das andere rülhllck aussiehet, und von verschledenen Reisenden We»n ae- ' nannt wird. ^ " ^ Den 1 sten Hornung hatten wir alles ausbessern und ' inOrdnunfi brmgen zu helfen, looChmejer anBoor^ Den 12 jehlen wlr un'ere Canoncn um, und schickten unlerEchllßpulvtranBoordeinerChlneslschenIonk, Mlt dem ausdrücklichen Verbote kem Feuer oder Licht see ganz und gar ausräumeten,um desto besser bey dem Leck kommen zu können. Denizen fand der Zimmerman» den Leck, und von dem 18 bis zum 26sten schaf, ten wlr unler Geschütz und Gchlffs-Geräthschaften in Chluesilchen Ionken über, dam,t slch das Schlffm die ^ Höhe richten mögte; den ) ten März aber befand der ^ Commandeur,auSBiysorgOo St.von Achten Schiffs, Gerälhschaften. Unser Boot, das aufdie z Spanis. Schiffe von den ^ärone, gekreutzt hatte, kam den giften, ohne etwas entdeckt zu haben, wiederzuunS. Den4tenApril legten wir wieder 2OoStück vonAch-ten zum Dienste des Schiffes an. Den 6ten nahmen wir die Güter der Priesen anBoord, und verkauften dieselben den folgenden Tag für 150 Pfund Sterl.' Den loten nahmen wir )6c> und den I5ten285 St-von Achten ans einer Kisk, und der Commandeur trat 6o6 MemeueNe Reise diesen Na6>mittag an Land, um sich von demStadt-halter zu ^»^o zu beurlauben, d«ihn bey selner An-kunltmit l)Canon'Schüssen beqrüssenl,eß. ' Den ) issen stachen w'r von ^^20 in See, aeriethenaber gegenMlttay, "ell es sehr niedrig Wasser war, mit dem Scklffc an den Grund. Den solqenden^aa war, sen wir den H»ker aus,und der Vl3n6arin schickte einen Ionck mit einem Boten an din Commandeur, dessen ywbrlnyen war, daß er ihn ersuchen liesse unverzüa-lick seine N?»'e anzutreten, unter dem Borwande, das die scklimme ^ousson lehr nahe wäre: weil aberder Commandeur urtheilete, daß uns der ^an^Hrin gern los ware, aus Furcht, daß Ml «hm seinen Handel aus leisen würde, wenn er es für gut befände, und nicht «her, und schickte zu alelcher Zeit unser Boot Wasser einzunehmen aus. Den selbiam Tag hoben wirauS dem Scbatze der OmM wieder 180 und den 24sten nock 6oO Stück von Achten. Me der Commandeur sahe, daß der West-Xlou« son beretts zu wehen anfing, uno solalich urtheilte, daß Die Forchhung unserer Reise nach Europa gefährlich seyndürfte, so schickte er den Capitam8aunäer,mit der Gelegenheit eines Schweoisch.Oji-Indilchen Rückkehr-Schlftes nach Europa, der Regierung von unlerm Zustande BcrlchtabMatten, und beschloß zu gleicher Zelt, noch emmal ,um Kreuhen auszulaufen, lN Hoffnung/daß er das ^^Zpulco-Schlffanlreffm würde, welches mtt einem grossenSchatze von^2nNl, erwartet wurde. 2Mr stachen demnach den s 3stenNachmittaZs um 4w nach der Süd-See. 607 ^4 Uhr in See, nachdem wir vorher das Fort mit 9 Ca« non-Schüssen begrüsset hatte, die sie uns erwiederten. Den 12 May lag dle Insul Formosa etwa io Meilen von uns. Den 15 sahen wir des Morgens um 6 Uhr dleBassen-Elländeretwann 6Meilenvon uns. Deren sind an der Zahl fünf,worunter 3 ziemlich groß. Das westlichste ist das gröste von allen, angesehen es 7 bis s Meilen lang und 2 breit, nicht boch, sondern ftach eben land und an der See-Küste mit steilen Felsen umgeben ist. Die beyden andern Insuln, die noch etwas zu bedeuten haben,liegen etwann 5Meilen imOsten von der «rösten, und sind ohngefehr 3 bis feilen lang und anderthalb Meilen breit, voller Hügel »nd hoher stel-lerFelsen. Die zwo kleinesten Insuln sinb flach ynH eben, nur daß auf einer derselben ein sehr gäh aufsteigender Berg lieget. Die Einwohner leben in klemn, Dörfern, welche an der Seite und Spitze der FeW «bauet sind,und in verschiedenen Reihen Häusern, de« »en eine über die andere an der Anhöhe gekauee sind,b«< liehen. Sie steigen aufeiner Letter nach der ersten Reihe Häuser, und von dar höher auf nach der zwetten Reihe und sofort an, ohne daß man auf irgend eine andere Weise zu ihnen kommen kann. Dle Fläche von der untersten Reihe ist nur so groß, daß eine sehr enge Strasse vor den Häusern vorbey läuft, welche alle an der Anhöhe der Felsen dicht an einander gebauet Nnd Der freye Platz vor der zweyten Reih? lst oyn-aefehr mit den Dächern der untersten Häuser von glei< cher Höhe, >nddte übrzgen Flächen und Rechen Hauser sind fast in derselben Ordnung und Edenmaaffe. In NdttFläche oderSttaffe ist nur MeaUgemelneLeuer «der sog AllerneuesteReist oder Treppe da man hinaut kommen kan, und diese stehetgeradeinderMilleder Strasse, wo für dieselb« krringe. Sie sind sehr sieschickt in Verferti-punq derBoote,maffen sie viele haben,die wohl 40 biS 5oMann führen können,und mit 12bis lindern an bevden Seiten sortgeruoert werden. DerMännerge-wohnliche Beschäftigung ist der Fischsang.Sie halten sehr viel von den Häuten und Gedärmen der Geisten. Sle schaben das Haar von den Häuten, braten sie aus Kol)len,btssie ,um essen tauglich sind,worauf sie diesel« ben mit den Zähnen von einander zerrm und ein schlucken. Die i^cissm-Gedärme geben ihnen eine herrliche Sp^MmutenNord,r-Breite,29c>Mellen wett von der «rösten unter den DiebeS-Ellanden. Den erstea Heu-MonatS sahen wir lm Sud-Osten Hon uns einSchiff/welches wir für dieGalllone erkan« ten, nach welcher uns so lang« verlanget hatte; wir gaben also dem Commandeur davonBericht, welcher,da «sein Fernglas zurHand nahm,sichelnblldete,daß ih-,er2wären, und mtt grosser Gelassenheit sagte: Ihr N7anner,lassct uns beyde befechien z als wir aber hernach nüh«rkamen,bejandenwir,daß es nur elnSchiff wäre. Wlr machten demnach alles Jagd daraufzu macken »ertig, und der Commandeur ertheilte mit ulwerglelchllchem Muthe den Offlcie«rn ftine Be-fehle, nach der Süd-Vee. 6n Der Spanische Admiral benahm uns die Mühe, lange auf sein Schiff Jagd zumachen, indem er alle Segel beysetzte, damit er uns auf die Seite zu liegett kommen möate; ja seine Begierde mit uns zu schlagen war so groß, daß er bereits dle gewöhnliche Losung da« zu gab, ehe er uns noch auf eine Meile naheZekömmstt war. Das Spanische Schiff that einen Cänott-Schuß, welchen wir beantsvorteten, Und holetekur; darauf,elwän um i t Ühr,dieSpanilche Flagge Und Blutfahne,nebst demSpanischenWapen au derSpi-he der grossen Stenge auf,und that einenSchuß unlee dem Winde. Wlr holten unterdessen unsere Sckatupeauf, und befestigten dieselbe auf dem Hintertheile des Schiffes Es wurden zu beyden Seiten verschiedene Schüsse ge, than, ehe es recht zum Treffen kam. Nachmittags um halb i Uhrzogen wir unsere Flaggen aus, und tha^ ten einen Schuß aufdas Schiff, welches denselben beantwortete, worauf wir uns Bogspriet gegen Bog> spriet gerade gegen dasselbe überlegten, unddas^Ge-fechte anfingen. Der Commandeur stund die ganze Zeit des Oefechi tes über,in dem heftigsten Fe»er,Mlt blossem Säbel in' herFaust/ auf dem Verdeck, und hätte vor Putoer-Dampfe fast ersticken mögen. DerHr.keppel tbeift te inzwischen seine Befehle an verschiedene Offciers iwischenDeck aus,welche dieselben auch aufs bejie unv kräftigste ausführten. 2^eil wit nicht vietPulber und Bley an Boord hatten, bekamen wirBefehl, rathsant damit umzugehen, und keinen Schuß zu thun, als wo-vHniyirverltchtttwzre/daßerguttteffenlvürde, wes^ PpH halbelt 6,2 Allerneuesie Nelse Halden w ir öuch selten mehr als 4SchWzugleich tha, len,welcbe allesamt rasCch'ffganz durchnagelten und viel Volk tödleten, zumalen der Spanier beynahe 6oc> Mann an Boord halte, die sehr dickben einandetz aus dem Verdeck stunden, so daß kaum ein Schuß fehl alnq.N ährendm Gefechtes bcdieneten wiruns mehrmals einer sehr gutenKriegsllst,die darinn bestand.daß wlrdurck Niederlassung der Raa von den Bor-und Hinter-Blindm, cln Zeichen zum endtern gaben, wo« durch dieSpanieraufdie Gedanken geriethen,daß der Commandeur auf seiner Reise frisch Volk an Boord bekommen hätte,welches nicht wenig zu ihrerUeberga« be beytrug.Ueber dieses kam uns sehr zu statten,daß wir auseinen MolenSchuß weit Bogsprlet gegen Bog, spriet lapen, als wodurch wirGelegenheit hatten, alle unsere Mannschaft zu xetgen,welche, ohnerachle sie nur in allen 227 Mann stark war, dennoch ein grosseeiluf, sehen machte,und groffenSchrecken unter ihnen veruri sachte; denn da sie dieses Volk alles an einer Seite des Schiffes sahen, so meineten sie, daß der Commandeur seine volle Mannschaft am Boord hätte,wtlches sie de-jio eher zu streichen veranlaffete; dahingegen,wenn wir einander auf der Seit« geleget, und die Lage hätten ge- benmüssen,wirnichtBolkgenuggehabthätten,unse-re Stücke zu brauchen,und in Gefahr gewesen wären, mittelst der Entdeckung unserer Schwäche durch thre grössere Anzahl desto eher übermanet zu werden. Nack einem hattnäckigtenetwan anderthalb stünolgenGe? fechte strichen endlich dieSvanier;allein einer derSpai nlschenOfficierer weigerte sich eineZeillang,das Schüsse auf ihn allein gethan wurden, die doch zu seh nem Glücke alle fehl gtengen, um welcher Tapferkeit willen er nachmals in gutem Ansehen stund, Wik hatten zween Todte und 16 Gequetschte, worunter aber keiner töotlich war. Unter den letztern befand sich der Lieutenant lzrct.Wle dieSpanier sirichen,lchlckten wir, weil unsere Schalupe und Bootvon den Spaniern inStücken geschossen waren/dteZölie mlt demLieu-tenant 5umm2rie das Spanische Schiff m Besitz zu nehmen/ ab/ welche mit dem Statthalter von 6u2m. dem Schiffer der Priese und einigen der vornehmsten Befehlshaber und Reisenden wieder zu rück kam. Weil der feindliche General oder Oder-Befehlshaber, der ein Portugiese von Geburt war, und Don Qerom-mo Äontero hieß, zwo Wunden bekomme«/ konnte derselbe mcht wohl mit übergebracht werven,Md bllch also anBoord der Priese, wo alle mögliche SorgM fürihygetraaenwurde. Wir ltessen hierauf mlt unserer Me und der Schlupe von der Priese einThell der Gefangenen an Booro unsers Schiffes bringen, und schickten 5oMann mit einem Lieutenant aufdasSpa-ntscheSchlff, um diePriese sammt dendamngebllebeff yen Gefangenen in ^Zersicherungzu nehmen> oesglel, ch"N zween WuMrzte^» Sorae tragen sollten. Nlcktweniger sendeten wireinigeBlocken undTau-«n am Boord des SpanlschenlVchiffeS,um bleWand wiederherzustellen, welche sehr beschädigt, und,owol als die Masten tast ganz in Stücken gelchoffen war. Das Schiff sahe bald emem Slebe gleich, und hatte fioSchuß in den Rumpf sekrlegt,d«en oerschleyene 6i4 Allerneueste Reise zwischen Wasser und Wind waren, wodurch es He leck geworden war.Wie wir zoo von denGefangenen an Boord des Schiffes hallen, schickten wir die C chlupe und das Boot/ das ^eld abzuholen. Die Priese führte den Namen Nuettra 8ißnora ^e^d^ öonßo,und war von kqua^ulco nach Manilla bestim« Viet.DllLadung bestund grostenthells ln baaremGels de, Silberwerk und viryinizchen Silber. DaS Sch'ffwar für 6oCanonen gebohrel,sührete ab« nur 42 Stücks worunter 17 Metallene, und lib« H» Stem Stücke waren; jedes derselben war wenigstens mil 70 Musqueten-Kugeln,oder nach Ebenmaß nut so viel verrostelenNageln,FllNtenstelntn und dergleichen Schroot geladen.Sie schössen auch mit Ketten-jcharf« eckigten Kugeln und ant?ernDingen,die widerKriegs« Gebtauchsind, welches alles aber ihnen wenia helfea konnle.Wlr machten ein unaufhörlich Feuer, welches im Anfange des Treffens von dem Feinde ziemllch scharf beantwortet wurhe; nachhero lag dle Priese ei< pem Ziele gleich, nach welchem man schlcssen kynnle» pnd that nur dann und wann einzelne Schüsse. ' Wir lödteten ohngefehr 7c: Spanier,und verwun-Helen ihrer noch emmal so viel. Wir hatten damals Mcht mehr als 227MNN auf unsermSchiffe,worun« jer elwull HooCllgelünder, und umer diesen noch dazu viel Junge« waren. Solange das Gefecht währete» hatten dleSpanier 20 Mann auf dem Verdecke, wel? che die Todten über Boord lyerfen, und das Blut ab« spühl'llmusten, socaßes, als unser Bolk an Boord geHildlt hatte. Der Sp^nisch«Gmeral hattVal-ton, deren ersterem derKopfmlteinery pfundigen Kugel abgeschossen wurde. Wlr fanden an Boord der Priese 112 Säcke und 6Kisten mit stücken von AH, ten und emen Sack mil Sllberwerk. Die Eroberung dleserPriese kostete uns 24FäfferPulver,5OOoPlund Kug Den l) laben wlr m zum Osten von uns. l^uco. " ma, l^ucon, VlanillZ, lvl^ni^. oder ^anilna, die vor-neftmste aller Phlllppmischcn Insuln, wohin unsere Priese bestimmet war, ist eme grosse Insul, so sich vom l)Gr. zoMmulenbleaufyGradNorderBrelteer-strtctet/liat ,6c)SpaiNsche Meilen wderLänge,lst aber sehr ungleich m derBrelle,angesehen sie an elllchenOr-ten nur 20,atidern ) 2,un wo sie am breltesten,4oMet-len brell lst. Rund um'ciejelben liegen sehr v!el kwne Inluln/insonderhellaberanderNordl Seue. ^lanil-l2,d,eHauptitadtderInsul,llegtanelnemklttnenSee-Busem/ auselnerEctevomLallde, die an einer Seite durch die See, a» der andern aoer durch den Fluß ^«nchel,und verlchledene schöne Häuser und Palläst« umgekehret, wanmnhero auch jeho die mel« nach der Süd-Vee. 6»? meisten Häuser nur aus einem Stockwerke bestehen. In dieser Stadt stehen viele prächtige Kirchen und an^ dere Gotteshäuser, worunter zwly Klüster/nemlich ein Icsulter und cinDominicanwKloster. Allhi« ist auch derSlhtinesErz-Bischoles, welcherzugleichMetropolitan von allen Phllippinlschen Insulnlst, zWeyh-Blschölc unter slch> und über dieses als Unttr-König in dem Stcats.Ralhe N?r Insul den Borsitz hat, und jährlich 30OO Ducaten Elnküntte geniesset. D«e Ein-wohncr ocftttzen aus allerband Bölkern,mklstens aber ausCpamern,Chinesern, Indianernu.s.w. Man zahlet hier durchgehende 2OSOOCHineslscheKaufieute, blb in den April mil mehr als 500 Schiffen Handlung alloazu tttlben ankommen, Dte Iaponeter handeln auch hlchel/uuo obwol lhre Anzahl l.o groß nicht ist,ale derChlne fer chte^so sind dle Spanler doch viel mißgün/ stlgeraufsie als auf dte letzteren. Der Haven ist für einige lOOSchlffe geraumgenug/undilegen lmmereini-ge,jowol von ihren elgenen^lls fremden oarm.Dlekleie nen Schiffe kommen v«o dlcht an die Stadl,0le ^ua^ puico un andere schwereSchWiader blelden eineMti-le von d«rStadt llegen,wosclbstverlchledene Speich« für die GüterIeß0i»,8t. jokan U s. w. Es ' herrschet daselbst e>n lmmerwährender Frühling, und die Bäume sind das ganze Iakr durch voller Knospen, Blüthen und Früchte. Kem Land m der Welt hat so grossen Ueberfiuß an Lebensmltteln,u. »st zugleich so lu-stlg und anginehm, ma^en ta dlc Berge eben so jrucht-bar und grün sind, als ln andern Ländern dle auft beste angelegten Gärten, und dle Hochlander, die elne gHr groffeHnzahi ausmachen,sich von oenFrüchlen,die diese Berge von sich selbst hervorl>rlnga-mn von ungemelner Grösse/ dle melstens aul deu Hln» terluyen wuftn und sich tapfer wehren, welin sie von Menschen angegriffen werden. Ste gehen öfters nach derS«,wol«Alll«ro/ KrMmundoefgwchmFtB lch« : nach der Süd-See. 6w ltfefangen. Wenn die Austern sich aufsperren, werft n sie ein Steinchen zwischen beyde Schalen, damit sie ihre Pfoten nicht einquetschen, und d,e Krabbe» wissen sie oamit zu fangen, daß sie ihren Sckwanz in die Holen stecken, worinn dieselbigen liegen, unvwenn die Krabben sich daran fest setzen, sie solchergestalt heraus holen. Das übrige von wllken Thieren sino die Fiebeth-Katzen, welche so viel Ziebeth ausgeben, daß wenn ihnen derselbe nickt alle Mdnate abgenommen wird/ ihnen solches so unbequem ist, daß sie sich so lange reiben, bis das Bläsgen springet, da sie denn chrer tast entlediget werden. Es giebt auch Krokodile hier iNHrofferÄnzahl; die Weibgen legen ihre Eyer ausser dem Waffer, wo sie dieselben aubbrüten; diese sind Noch einmal sogroß alsGänseEyer, undsohartals chevon l5Flch lang Und nach Ebenmaaß d»ck 626 Allerneuelle Nelfe_____ Es glebt auch einen schwarzen Vogel daselbsti'a» van genannt; derselbe ist etwas kleiner als ein Huhn und hat einem langen Hals. Diese Vögel legen ihre Eyer nahe an derS« in denSand,wosie ineinerHru-be zuweilen 40 bis 50zusammen legen, dieselben her, nacb mit Saude überdecken, und aljo durch die Sonnenhitze ausbrüten lassen. Di< Eyer sind so groß als Gänse-Eyer, doch tast ganz ohne Weiß. Wenn die Küchlem ausgekommen sind, ist der Dotter noch ganz und süß, und die Spanier essen öfters Kuchlem und Dotter zujammen, welches sehr wohl schmeckt. Die Küchlein leben so lange von den Dottern, bis sie in, Stande sind durch den Sand zu graben, da sie denn der 72van,der nahe dabey bleibt, aussemem NestNo« cket. Ausserdem giebt es hier auch Waltfische/ See« vserde, Schilokrötey und sehr viel Schlangen, wor< unter die klelnstell zween Faden, die andern aber ube« goFuß lang sind. DieEinwohnersind sehrwohlge. «wl"weiß, und von Gesicht wohlgebilbet. Einlge tragen Kleider dlS auf dteFüsse, anbere aber rothe, weisst oder gelbe Röcke, die bls über die Knie reichen und mit emem Gürtel zugebunden werden. Sowohl Hlanns-alsWelbsbllder sind fast immer imWaffer,worlnn sie als Fische schwimmen, und sich zu allen Stunden des Tagts baden. Statt dee Brodles brauchen sie Reiß, woraus sie auch em Getränke kochen, daß so stark lst, als eing oder Kauffardey'Schifftt,, bezahl« werden müste« Der Commandeur antwortete, daßdieSchiffes Königs von ^roßbritanyien überall anders a!sKauß-lardey-Scl) ^ Den 2ten Erndte-Monats empfingen wir wiedet zwey Säcke mit Stücken von Achten vom Boord der Priele. Den Feen schickten wir den Spanischen General samt den Offlcieren und andern Gefanaenen in zwey Chinesischen Ioncken nach ^lacac»,und behielten niemand als dtn Aßlstente«/ oder Unterkauffmannf nebst einigen Zimmerleuttn und 10 Matrosen unszu helfen an Booro.l Wir hatten lhrer zyo in unsernt Schiffe und elwün Y5 an Boord der Priese gehabt, und 12 waren durchgegangen. Den 15km bekamen wir aus der Priefe eme Kiste mit Sllderwerk undHir-glntschem Silber. Den i'Lten Herbstmonats wurde die Summa von HH2oStüct vonAchten,so einTheildesSchatzes von der Oliturianz-Prlese war, unter das Bolck ausgetheilet. Den lyien Weinmonats sahen wir einSee« 'btl/woraufw,r unsern ersten Lieutenant nm der Iollr absendeten/ um diesem Schiffe bey dem Aufkomen auf den nach der Süd-See. sz^ den Strohm hülfiicheHandzuleisten; und da den 22 des Königs Krünunqsfest einfiel, so begingen wir dasselbe feyerlich, liessen unter andern alle unsere Flaggen und Wimpel wehen, und thaten 22 Canon-Schüsse. Indem der Commandeur vernomen hatte, daß das Englisch-Ost-IndischeSchiffttg»l,nßsselä,Capitain ltouläon, in sehr schlechtem Zustande auf kr Küste vonc^bma angelanget wäre,und durch Ct^rm alle seine Masten u. s. w. verlohren hätte, so schickte er den 2) dle Schlupe eines andern daselbst vor Ankerliegenden Brittischen Ost-Indischen Schiffes, der ttarnnßton genannt, mit ohngefthr zoMann, so von dem Uar. nneton, alsnon unserm Schiffe, unter Befehl ein? S geschickten Officiers, durchgehends wot>lb 20 Bayoneten und so viel Hauern,nebst einemAnkerund andernSchiffe Nothwendigkeiten an Boord des Uzlslinßkelä^ Denselben Tag kamen einige Chmeser unftrSchiff, zu theeren an Boord. Nun waren wir m-ist in See zu stechen serlig,weilwiraber.vederMutt^nochSchlffs< Nothwendigkeilen zu Fortsetzung unsern Reise nach Europa hatten, und uns nur bloß was wir lägl.ch ver-zehrelen fteliesert wurde, so sahe sich der Commandeur genöthigt,oemUnttrköntge aufzuwarten, und bey dem selben um schriftliche Erlaubniß anzuhalttn, daß wlr uns damit versehen mögten, wiewohl wir Europäer m Gedanken stunden, daß der Unterkömg auf dle Bezahlung d« Zölle an denKaystr bestehen würbe. . Qq Wie 626 Allerneueste Reise Wie nun also der Commandeur nicht wüste, wie ihm begegnet werden dürfte,so machte er vor seinerAo, mse die nöthigen Anstalten wegen des Schiffes, und «rth« ilete verschiedene Befehle, vornemllch an den Hn. Viet (welchen er bey dieser Gelegenheit zum Capitain unsers Sch'ffes bestellete) des Inhalts: daß, wenn ersähe, daß er, der Commandeur, am Lande festgehalten würde, er die Priese in den Grund bohren/und Mit dem Centurion aus dem Munde der Riviet, «no dem Bereich der Cansnen der beyden Forte, hinaus legen sollte. Den folgenden Tag ging der Comman« den, ab, dieCapitaineund Ober-Kaufieutevon den Englischen, Schwedischen und Dänischen Schiffen, die im Haven lagen,von seinem Vorhaben zu benach-richtigen, und kam früh um 9 Uhr wieder an Boord, um sich nachCsnton, dem Hofiager des Unterkönigs, zu begeben/ und demselben aufzuwarten. Noch selbigen Nachmittag um 4 Uhr trat unser Commandeuren Gelelllchaft des Capttains von der und der Capitain und Unterkaufieute von denEnglisch, Schwedisch und Dänischen Schiffen in die Schlupe, welcher alle Boote der andern Schlffe folget«n,die auf demSlrohmelagen; lndesCommandeursSchluve waren 18 Ruderpursche, alle aufs beste gekleidet .y^ seinem Aufbruche wurden wir alle gemunstert,und be-grüffeten ihn hierauf mit einer dreyfachen Salve aus unserm kleinenGewehr und iy Canon-Schüssen, wodurch die Einwohner, alS sie die Ehre sahen die dem Kommandeur erwichn wurde, vollends überzeuget . wu> nach der Süd Gee. 627 wurden, daß er kein Seetäuber wäre, wie sie sich eingebildet hatten. Der Commandeur war, zu Ehren seines Königs und Baterlandes, sowohl als ditOber-Osscierer und Unterkaljfieute die ihn begleiteten, aufs prächtigste ge-lleidet,und dleUntelvfficiere stellten bey dieserGeleg-n, belt Pagen und andere Bediente vor. Alle diese Leute begleiteten den Commandeur, welcher in einem Tra-geseffel nach Hose geholet wurde, zur Audienz. Emer der^l2n6alinen der, aus Versehen, dem Commandeur hinterbracht hatte,daß ihn der Unterkönig um solche Zeit erwartete, ulid nun seinen Irrthum inne wur-de,lleß den Commandeur, ausFurcht, daß er zufrüh nach dtm Pallaste kommen mögte, mitten auf dep Straffe stille halten, worauf ihm der Commandeur durch seinenDollmetscher zu verstehen gab, daß es sich nicht schickte jemand von seinem Range also aufzuhalten, daß erjitzo den König von Groß-Brttanlch en vorstellete, und dannenhero seinen Weg verfolgen wolte.Ein wenlg darnach lleß der VlanclarmdenCom-mandeur wieder stille halten, worauf derselbe samt sei* nem Gefolge wieder umkehren wollte, von wannen er gekommen war; der Klanäarin aber sagte, wo sie wieder umkehrten und dm Unterkönig warten liessen, würdeersiealleausdenkenlassen. Endlich gingeilsie kurz darauf tort, und fanden bey ihrer Ankunft l oooo Mann voe dem PaUaste in Schlacht-Oronung stehen, alle Erker und Gallerien von des UnterkömFs Weibern angefüllet, und den Borplatz mit einer ua-zahlichenMengeZuschauer vollgepsroffet. DerCom' maudeur wurde mit dem Ansehnlichsten von semen, 625 AllerneuelleRelse 5 Gefolge erstlich mdemBorjaal,undnack)demeretwas' darinn verzogen, vor dem Unterkönige geführel, welcher von dem xanzen Rathe der^Hn^arinen vergesellschaftet war. Der Unterkünlg empfing den Commandeur mll grosser Höflichkeit und Ceremonien, und bewirthete ihn auf ChinesischeWelse prächtig, mit allerhand kleinenGeräthen,wobey dieSveise in kleine vier-eckigte Stücke Würselweise zerschnitten war, welches darum qeschieket, weil die Chinec)Picstern, die ohne die andern Gütemg passer dazu, dam« ^idm emlgen Geschmack geben D«e Reichsten «s. ftnSchaaie, GeOn, Wlldprät unoHüffelfteissh, welches letztere aber sehr grob von Draate ist. Au il»r Fleisch 'st «hr trocken und unge,chmack, und ihr Getränk bestehet, auffcr emer Art Wem, den sie 1-cxlctv nennen, und sehr kühlend und angenehm »st, in NaremWassroderTH Sie hatten auch vlel von der Jagd, insonderheit der Hirsch Jagd, welche sie mit tlelnen Hunden jagen, zu Fu>je vr nach der Süd-Gee. 633 Ihr vornehmster Handel bestehet in Pfeffer und Goldstaube. Dic Pfeffer.Pfianze muß gleich einem Weinstocke durch eine Art Bäume, die voller Dornen und Aeste find, unterstützet werden t die Pfianze läuft sehr hoch in die Höhe, und die Beeren hange» i« Büscheln daran, gleichwie die Holunder.Deeren, die Pflanze» aber bringen selten vor dem vierten Jahre Früchte, und hören mit dem zehnten auf zu tragen. Die Blätter gleichen von Gestalt de« Evhcu oder der Erdviole, find aber etwas bleich grüner uud grös« ser Es wird jährlich zwcymal eingeerndtet, nemlich das erste mal im Herbst-uud Weinmonat, und das zweyte im März und April, welches aber nur die kleine Erndte ist. Der Reiß ist da« einziae Korn, so in diesem k,»de wächst: er wird erstlich auf klei. nen Betten dick gcsäet, und wenn er 6 bls7Zoll hoch in gerader Li« nie mit genügsamen Zwischen.Raume auf dem Felde verpstanzet, damit sie das Unkraut desto besser ausgäthen, und denselben denn m»d we»n, bis er reif ist, begicsseu können, worauf derselbe ge< mähet, undaufdemFclde, worauf er gewachsen, ausgedrosche» «it!. Der M,ß hat Aehre» wie die Gerste, und ichlesset etwa»» I^uß bock au». Man sindet hier in den Girten Erbien,Bohnen, Rüben, Dammes, Patattti u. d.g. belieben in einer Gattung klei«er Pferde, inglclchen Hüsseln, Vieae», Schweinen, «irscken/ Rindvicb und Ind»»n»< scken Schassen,' einer grossen Menge wüden cHeftügelund lLndten. In ocn Büschen glcbt es wilde und zahi«,e Tauben,un> allerhand klem G^Mgel, und tte See» und Flüsse smd schr Fische reich? M UngelXfcr sindet man oaselbst Epdechzen uudHroks-dile», Krüttft und Schlange». ^ - Den l i Ienner gingen wir Nachmittags um 4 Uhr wieder nn« terSeeacl^hnerachtet wir schlechtWclter mit Regen,Donner und Mi» battelu Den 12ten, da es noch eben so ungestühm war, Uesseu w«r des Morgens um 10 Uhr, 4 Meilen von »»««m. de» Anker auf etwann 5 Fadcm Waller fallen, und schicktepunier Boot an2Holländilche Schiffe »ie <^us der Küste von 1^».V0f ^Den ^ 3 kam unser Boot des Nachmittags wieder zu uns, »nb »jr »ernahmm, daß dich Schiffe 2 von den z Sttgeln / d,e »on Qq 5 2«c»vul 634 Allerneueste Reise L»tavia nach Europa zu gehen bestimmet wirenMd andemPrm«' M'Eylande einandrr wieder antreffen sollten. Den i4tenbo. bett »ir des Morgens um 6 Uhr unMärj hatten wir einen steif küh. lend,« Wind, wodurch wir einigen Schaden an unsere Seegel MdTauwcrkbekamen. Den 15 entdeckten wirN.O.von uns Land. Den 22stcn sahm wir das Vorgebürge der guten Hoff. nnna elwann ic» Meilen von uns, und konnten zu Mittage die 3 Verge, nemlich den Tafelberg, Lswenberg und Teufelsberg ganz deutlich unterscheiden. Man kann dieselben über l 5 Meilen weit Den 2 3 lassen wir in der Tafel«Bay elw«nn anderthalb Mei« lenvomStr.uttc dcnAukcl fallen. Daselbst fanden wir die Ost. Indischen Smlsse, deu 52lizbury, Capt. öurlo^. und den ^«« ^ick. Capt. ^lilnl:r auf del Rh«.ede liegen, welche uns jeder mit 10 Canonlchüssell begrüffetcn, welche wir jedem mit 9 andern be« antworteten. Erlagen auch 5 Holländische Schiffe da, die uns gleichen Gruß erthellelen und gleiche Antwort bekäme». Nach« mittags uln 3 legten wir uns tieferm die Bay vor zween Ankern. Um 6 Uhr ging eines der Holländischen Schiffe unter Seegel, wir aber liessen, weil es sehr ungestühm Wetter war, unsere meisten Seegel fallen, und verlohren gege» Mitternacht einen Ankrr/ s, daß wir das übrige Theil der Nacht auf unserm Pfiicht-Anler pfiü« gettn. Den 24llcu zchickten wir des Morgens unftre leeren Fäs« ser mit dem Booie des Schiffes Warwick nach Wasser, und bcka« «neu um t i Uhr mit dem Boo« des SiiizKm/frischen Proviant, Schaas« nach der Süd-See. 635 Schaaf«unt> Rind-Fleisch. Denselben Abend bekamen wir ei" «en Anfer von 3860 Pfund, nebst einem Kabel von iZZollim Durchschnitt und 120 Fadem lang, nn Boord. Den 25ste» legten wir uns früh um4Uhr näher an dasCastcel,da wir uns auf« ^ ncile vcrthrytten, und durch dieBoote von dem ^»lilbus/und^»»' vick «lit frischcln Wasser versehen wurden. Den 25sten fuhr der Commandeur Hach Mittage mtt der Schlupe an Land, und wurde im Vorbeyfahren von dem stickn, »7 und ^arvic^mit 11 Schüssen begrüsset. Den 26sten waren wir Mlt Wiederherstellung des Schisses Centurion be>chäftiget, schlugen für die Küper cin Zelt auf dem Strande auf, und schickten die Jolle m>t unsern Fässern hin, dieselben zu reinigen. Dcu 27 kamen dcsNachmittags 2HolläneischeSchiffc, die I^icuwKHä und v2N2e gerannt, allda vor Anker, welche von 5pirKc26 ^ Monat unter Weges gewesen waren. Desqlcichen lies zclbigen tzlbcnd die^l2lß3r«IiH» Capt.tta^ in l2 Wochen aus Holland ein. Diesen Nachmittag schickten wir cin Boot unsern Anker zu suchen aus, welchen wir den 23 stcn verehren hatten, und sendeten gegen Abcud alle Kranken an liand. Den 22stcn bekamen wir Mlt 2 Holländischen Booten verschiedene Echlffs'Nothwendig« keiten an Boord. Den Z osteu reinigten wir unser Schiff, der See«Willd aber erhob sich so stark, daß wir unsere Arbeit einstel« len musten. Den 31 sten liessen 2 Holländische Schiffe den An« ker neben uns fallen, deren emes mit uns von dem Prinzen Eylan« dezuglelch abgeseegeltwar, das andere aber war 3 Monate von Hütlicaä unter W'ges gewesen. Den ersten April machten wir uns wieder an das reinigen und theercn unsers Schiffes,und empfingen von dem 5«U«bur/ ei» Fok« ke.Secgel, und eine Stenge 6c> Fuß lang und l8 3oll dick. Um loUbr saben w wo. durch unserBiscuttoderSchiffs-Blod sehr beschädigt wurde. D«. sesUnaeiiefer th»t am Lande grossw Schaden auf den Korn-Bö. den, so daß die Einwohner öfters ihre Noven etliche Jahre leer stehen zu lassen aewungeu find. / <« r ^ , Den 14 hoben wir des Morgen« um 4llhr den Ancker, nachdem wir unsere Mannschaftmit 6c> Holländischen Matro,en, die uuser Schlffill Dienste genommen, verstärket hatten, und gelange« ten um 8 Uhr aus der Tafel.Bay. Der 5«l«l,ue7 und ^«viclc grüsseten uns mit 11 Schüssen, welche wir mit 9 beantworteten^ die Holländischen aber nur mit 9, worauf wir ihnen mit 7 «ntwor« teten. Den 15 ten holeten wir die Boote ein, da wir den Tafel« berg b^mts a uf i«!«/ ge» nannt/ in einem Bufem, im Ostlichen Theile der Insul,derenEiN' gang durch eine Batterie von 40 schweren kanoncn vertheidig^ wird. Ueber dieses schlagen hier die Wellen unaufhörlich aege» den Strand, so daß die Landung wegen kr schweren Drandun» daselbst zu allen Zeilen sehr beschwerlich ist. Es hat zwar noch einen kleinen Busem, wozwembis 3 Mann zugleich landen könn« ten, undalss nicht anzukommen.Nahe bey dc r Schanze in der «2^1 v^le^ ist ei» Stidtgen von 50 Häusern, so nach Engliicher Weise gebauet, webin sich die Insulaner, mit den Seefahrenden M handeln be-, aebe«, wenn Schiffe ankomlnen, sonst aber in den höher liegenden Gcaenden dcr Insul in ihren Pfianzereyen woh«en. Es befinden «ch dasllbsi über 200Familien Engländers oder wenigstens von ««alischen gezeugete daselbst. An allerhand Vieh, als Ziegen, Schweinen, Hönern und andern Gefiugel, desglelchen an Krauts Wurzeln uudGarten.Gewächse hat diese Insul Ucberfiuß. Die-k Fruchtbarkeit hat dieselbe den Portugiesen zu danken, weicht bier alles auferzogen haben, weil sie diesen Platz anzuthun gewohnt waren, wenn sie aus Ost'Indien zurückkamen, und Wasser und Proviant einnehmen wollten. Im Jahr 1620 hat die Englisch« Ost'IndischeCompagnie diese Insul in Besitz genommen, und im ^ahre 1673 überrumpelten sie dieHMndcr,oenen sie aber inner-balb Iahres'Ze^t von den Engländern, unter Anführung der dieselben eingeholet, daß es der Kaper der 52l2m»nllcr war, welcher ein ^»ttinic^u«?' Schiff, so er erobert hatte, mit sich schleppete. Gemeldeter ^a< «er bestätigte, daß der Krieg »r»dcr Frankreich erkläret wäre. Abends um 7 Uhr sahen wir die Insul rorrlanä etwau 4 Meilen , »sn uns. Den 26sten liessen wir höchst Freuden- und Vergnü« uungsvoll/ daß wir un< nach so viel ausgestandenen Beschwerlich. teilen nach der Ssd-See. 6z<5 feilen und Gefahren, wieder in unserm Vaterlanbe sahm, in den Haven zu 5r. ttolcn» ein. Die kadullg unsers Schiffes bestund in 2600000 Stöcke» von Achten und 15c» Unzen Silbcrwerk,- 10 Goldbaren und einer grossen Menge Gold.Sjaub und Virginischem Silber, welches alles auf 1250000 Pfund Sterl. geschähet wurde. - Den ersten Heumonals wurde ein Wagen mit Silber, unter Bedeckung ciner grossen Anzahl Matrosen, nach der Hank von Engeland gebracht, unddcn iStendas übnge von dem Schatze, s, aus 258 Kisten mit Silber, 18 Kisten mit Gold, und 20 Fas-fern mit Goldstaube, auf 32 Wagen nach dem Tour zu Londcn ge« bracht, und das gemünzte Geld von bannen wieder nach der Bank geliefert wurde. Vor diesen Wagen ritt ein Paucker mit Trompeten und Hautboisten vorher, und die Matrosen bedeckten dieselben unter Anführung ihrerOfficiers. Auf den crstcn Ä5a« gen sahe man die Englischen Flaggen und die Spanischen darunter, und jeder dritte oder vierte Wagen führelc ein Sieges« oder EhrkN'Zeichen, so sie in der Süd'See sowohl als bey Nehmung des ^uapulco-Schiffes erobert hatte«. Unser Commandeur war nebst Ihro Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Prices-Pn von Wallis in einem Hause in der Pallmaille, und sahen diesen Auszug an. . Die 60 Holländische Matrosen, welche auf dem Vorgebsrge der guten Hoffnung an Boord unsers Schiffes Dienste genommen hatte«,bekamen jeder 50 Thaler über ihre hcdnnaene Besoldung, und den 11 te» Wineer-Monats bekam jeder Matrose von dem ccmurion ZOO Pfund und einen Schilling Sterl. als das erste Theil von dem Gelde ihrer Priese, nemlich des ^u»z>ulca,Schif» fes,worauf sie sich nach einerHerberge begaben,und sich lustig mach. ten,wobepsiekocardenan ihren Hüten,undFieolerundSackpfei« fervor sich her gehen hatten; Im Anfange des Ienners 1745 sollen sie eine gleiche Summa, als den zweyten, und zu Ende des März.Monats eben ft viel für ihren dritten und letzten 'Antheil ihres Priese-Geldes empfangen. So daß jeder Malrose für sein Vntheil überhaupt 900 Pfund und s ß.SttMgi bekommet. »5s «40 Allerneueste «etst nach der Tüd-Vee."! Was für eiue Summa der Commandeur und die «rwqereu OM. elers, jedcl nach seinem Ranac-, empfangen werde, isi nech nichß bckanns, mail sa»n aber aus dcm Antheil/ das seder Matrose be« kommen, wohl leichtlich einen Ueberschlag machen, daß dieselb» fthr groß un5 ansehnlich seyn nlüsse. ^Solchergestalt hat fich diese ruhmwürdige Seefahrt geendigt, »elche mit su viel Elend, Gefahr u«b Ungemach »erknüpfet aeioe« sen, und so viel Menschen das Lebe» ge/osiet Hal, ft daß von 2a Mann, die mit dem Commandeur aus England auiaeseegell, kaum 200,"und diese noch dazu in sehr schlechtem Gesundheit«. 3ustande, in ihr Vaterland zurück gekommen sind: Wir wün« N» also, daß der Commandeur sowohl als die Offic,ere und Nattoiien die Früchte ihrer ausgestandenen Müh« und Arbeit' lange Jahre gcnWn msgen. CNDE.