Kamst ag                     den 6. Juni                              tß35.
^Historische   Erinnerungen    aus   dem   Vaterland?.
I   u   X   i.
».2»nl'i832 beehrte weiland  Sc.  k. f. Majestät,  Franz  dcr Erste,  mit Mcrhöckstdcro Gemahlin»  dcr Kaiserinn, ^arolin» " Hilgustc, die Hauptstadt Krains mil einem Besuche, und hielten   unter Glockengeläute »nd dcm Iubelruf dcr begeisterten /    Volksmenge Ihren Einzug in Laibach.
6,    ,      ^76 empfiehlt K. Friedrich IV. den» Magistrate der Stadt Laibach   in eine», besonders  erlassenen Handschreiben   alle Jene
in die Sladc aufzunehmen, welche aus Furcht vor den Türke» ans  Vcr wiüdischen Märt flüchten sollten.
7.    »     M^ stirbt Vischof Abrahan» von Frcisingcn, ebcii der,  ivelchcm K. Heinrich II. die Herrschaft Lack schenkte. File die Uns-
brcitung des Christenthums unter den kareutanis.Hei» Slaven hat er sich grosje Verdienste erworben. 9,    »      l55? erscheint die erste kraiuische V »b e l ü b e r se <^ n n g zu Tübingen, besorgt durch Primus Trüber. »!,.    »       «683 werden di<: Zwistiglciten, die wegen dcr liebe» Fraxentirche auf dcr Insel des Vcldcser See's zwischeil  dem Orbinaria?
te in Laibach und den Bischöfen von Vrire» eütstanden waren, durch ein  giitlichcs   llcbercinlomnicü   geschlichtet. ,<.            l/,85> bewilliget K. Friedrich IV. dcm Magistrale der Hauptstadt Laibach das Strafrecht über Vergehunge» und geringe Ver?
bivchcn. ,-, ,»      'W2 befiehlt K. Friedrich IV. dcm Grafen Panlraj von Äucrspcrg die Schlosihauptmannsstcllc zu Mötlling dtn, Sigismund
Pirsil» (cle pilza) zu übergeben. ,5.   ,      l,3«7 wird von dem Viccdom Heinrich Vraland das teutsche Ordenshaus von allen stadtischen Laste» frei  gesprochen, weil
dcr Dcutschsrdcns-Oollithur zur Sicherheit dcr Stadt die Muicrn hinccr dcin Ordcnshause  aus eigenen Mittel» bcstritten. ,^.   ^      lÄ« Ulrich Hl., dcr lchte Herzog Kärntens aus dein Zause der Ortenburger, verleiht de,n Bischöfe von Frcisingen das Landgericht auf dessen krainischen Herrschaften.
,5.   ,      ,528 wird dcr berühmte Kampfer gl-gcn die Türken, der Freiherr Herbart von Ruersperg,  zu Wien geboren. ,7.   ,      »818 fand  man bei Abrauonmg des auf  den, Kapuziücrplahe (jcht Congrcsiplatz genannt) ailfgchaiiften Schuttes di« TrKm»
mcr eines Mosaikbodens.
,5.   ,      l^ixl legt Bischof Ferdinand von Kühnburg, den Grundstein zu der neuen Domkirche. 22.   ,      ,2Ü5 gestattet Herzog  Ulrich   in  einer  zn Laibach ausgestellten Urkunde,  dem Bischof Courad von Freisingc»» eine Vurg bei
dcni Dorfe Ilap (die Entstehung des Schlosics Kal t c n br u n n ) zu bauen.
1^.   ,      »^83 stirbt Sigismund von Lamberg, der erste Bischof van Laibach,   und wird in  der  alten Doüilirchc begraben. 26,   ,      17,1, fand man bei Abbrcchung dcr alten teutschen Ordcnskirchc  nichrcrc römische Waffcnstücke, cin goldene:- Halsband unv
anderes silbernes Gcrathe. 2^.   ,      ,5<)Z hielt Andreas von  Auerspcrg    »nt«r dem Donner dcr Kanonen und dem Jubel des Volkes wcgcn seines crfoch:
tenc» Sieges über den Hassan Pascha von Bosnien seinen  feierlichen  Einzug in Varlsiadt. 3",   ,      ,82c starb zu Wien der Hochwürdigsse Fürstbischof dieser Hauptstadt,  Sigismund Auto» Graf von  Hochcn Wart zu  Ger»
lachstein im 91. Jahre seines Alters.
Die Alcin-Ainver-Wiwahranstalt.
>^ie seit q. Nouember l8Za durch Veittagc d?r wehllhällgen Bewohner diescr Provinz-HlNiptstcdc in's L,b<?n gerufene Kl e in - K in d e r - V e w a h ran sta l t hat am  2s. v. M. das allerhöchste Namenssest Sr.
k. f. Majestät auf eine angemessene Weise feierlich begangen. Um 8 Uhr Morgens versammelten sich in der ScadtMarrkirche zu St. Jacob, die diese fromme Anstalt besuchenden Kinder, 96 an der Zahl, um ihre frommen Gebete für die lange Erhallung unser,s aller-gnadigsten Kaisers zum Himmtt zu senden.   Zu dem.
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selben erhabenen Zwecke fanden sich auch die ?. 1'. wohlthätigen Theilnehmer dieser gemeinnützigen Anstalt aus allen Ständen ein.
Nach geendigter heiligen Messe begaben sich die Anwesenden in den Garten der Anstalt, in welcher das Bild Sr. Majestät unter Blumen und Kränzen aufgestellt war, wohin auch bald die Kinder paarweise mit Blumen, Kränzen und grünen Sträußen ge. schmückt mit ihrer Fahne zogen, sich um das erhabene Bild aufstellten, und mit allgemeiner Theilnahme die Volkshymne sangen.
Hierauf empfingen die Kinder Kuchen und Oran? gen zur Erquickung. --— Sämmtlich« Kinder begaben sich dann in die Zimmer der Anstalt, woselbst sie einige Beweise ihres Gehorsams, ihrer Fortschritte in den ersten Begriffen des Rechnens, in Gedächtnißübungen lc. zur einstimmigen Zufriedenheit der An« wesenden zeigten.
Wenn in Betrachtung gezogen wird, daß eine so große Anzahl von Kindern aus der ü'rmern Polkclasse, in dem Alter^von 2 — 5 Jahren, in der kurzen Zeit von sechs Monaten, so weit gebracht worden ist, daß sie solche Leistungen zwangs- und harmlos machen, daß so der nützliche Keim für religiösen kindlichen Sinn, für Gehorsam, für Ordnungsliebe, für Reinlichkeit lc. in selbe gelegt wird, so spricht sich der lebhafteste Dank gegen die frommen Theilnehmer auf die lohnendste Weise von selbst durch die That aus, und es kann mit voller Beruhigung die Hoffnung genährt werden, daß diese gemeinnützige Pflanze ihr Gedeihen durch den wohlthätigen edlen Sinn der Bewohner dieser Hauptstadt auch für die Zukunft erhalten werde, wodurch es nur allein möglich wird, daß selbe zu einem Früchte tragenden Baum emporwachsen, und wodurch mit Gottes Hülfe noch oft, sehr oft das feierliche Namensfest unsers allergnäoigsten Kaisers auf diese rührende Weise begangen werden könne.
Ner   Oorsar.
Anleine Moede, Capitän eines Capers. der sich wahrend der letzten beiden Kriege auf Guadeloupe in ein ihn ehrendes Andenken gesetzt hat, befehligte ein nur kleines Schiff, das aber mit t00 Leuten bemannt war, welche mit ihm in der Kühnheit wetteiferten. Unterm Winde von Desirada begegnete er einem grossen, englischen Schisse, welches mit einer reichen Ladung nach Jamaika bestimmt war. Es angreifen und nehmen, war die Sache weniger Augenblicke für Seeleute, die eden so lustig zum Entern gingen, als ob es eine Spielparthie wcire.    Die Mannschaft des Kauf.
fahrers, nebst seinen 28 Passagleren, worunter t0 Frauenzimmer, wurden mit ihren Effecten an Bort des Capers gebracht, der damit auf ?oii,te-u-I?itr<: zusteuerte, nachdem er der Prise eine Besatzung von 20 Mann gegeben hatte. Am folgenden Tage erspähte der Caper eine Kriegsbrigg, die äüf ihn anhielt. Antoine Moede, dem es ahnte, daß es wohl eine englische seyn dürfte, befahl nun seinen Leuten, schnell die Koffer der Passagierinnen auszuräumen, und sich in deren Gewänder zu kleiden. Das war bald gethan, und man sah nun gegen 50 Schone auf dem Verdecke spazieren gehen, die ihren gebräunten Teint hinter Fächer verbargen, welche sie so graciös bewegten, als es ihnen nur möglich war. Die Absicht des Capitä'ns bei dieser drolligen Travcstirung war, dem feindlichen Schiffe Glauben zu machen, es habe nur einen Küstenfahrer vor sich, der mit Passagieren von einer Insel zur an, dern wollte, und so einem weiteren Zuspruch« des ihm an Stärke überlegenen Gegners zu entgehen. Aber es kam anders. Der Engländer war dem Caper kaum aufKanonenschußweit« nahe gekommen, als er ihm gleich eine volie Lage gab. Ueberzeugt, daß er ihm durch Flucht doch nicht entrinnen könne, fragte Antoine seine Leute nun, yb sie Lust hätten zu entern. »Ja, entern, entern!« riefen Alle. Sofort machte der Caper eine Wendung, und steuerte gerade auf die Brigg los, die ihm ganz in der Nahe fine zweite Lage gab. Antoine's brave Ama--zonen schleuderten jhre Fächer und ihre Strohhl'ne von sich, zogen ihre Dolche, spannten ihre Pistolen, und sprangen wuthentbrannt an Bort der englischen Brigg. In einer halben Stunde war das Verdeck mit Blut und mit Todten bedeckt. Einer der Corsaren höhlte die feindliche Flagge herunter, und die Brigg mußte sich ergeben. Antoine Moede steuerte dann mit seiner glorreichen Prise auf?0inte-ä-l'itfc: zu, wo er und seine Mannschaft noch in Weibcrtracht, die sie nicht Zeit gehabt hatten, vor dem Tressen abzulegen, einlief. »Nie,« sagte Antoine jubelnd, „hat sich ein Weiberrock wohl besser aus der Assa»re gezogen!«
Derselbe Capitän hatte auf einem früheren Kreuz» zuge in mehreren bestandenen Treffen alle seine Kartätschen verschossen; obgleich er immer eine doppelte Ladung nahm, hatte er aber doch noch etwas Pulver übrig. Schon hatte er dem Feinde alle Nägel zuge, sandt, deren er halte habhaft werden können, so auch die Kiesel, die sich in seinem Ballaste gefunden: aber er hatte nichts mehr zu der letzten Lage, die er vor dem Entern geben wollte. Da rief er, wie wenn er plötzlich inspirirt worden wäre: »In meiner Cajüte stehen noch zwei Fässer mit Piastern; man schlage sie ein, wir wollen unsere Stücke mit Piastern laden!« — »Aber, Capitän, eS ist ja ihr Geld,« sagte sein Unterbefehls.' Haber.--------»Thut nichts, Freund, ich lege es so auf
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Interessen.    Feuer! und zum Entern!«  Nach einer halben Stunde war daS Schiff in seiner Gewalt.
Gber-Ralifornien.
Aus einer in der Sitzung der geographischen Ge» sellschast zu London am 9. März verlesenen Denkschrift des Dr. Coulter, der sich zwei Jahre in diesem Lande aufgehalten hatte, entheben wir die nachstehenden Notizen:
Ober-Kalifornien erstreckt sich gegen Norden bis zur Parallele von 42" Z0< und ist gegen Osten durch ei. ne weite sandige Ebene von den Felsengebirgen getrennt. ES besteht aus zwei hauptsächlich aus Sandsteincon-glomerat bestehenden Hügelketten, die sich ihrer ganzen Länge nach in parallelen Linien nach der Küste ausdehnen. Zwei diese- letztern gegenüber liegende Inseln können als die Gipfel einer ähnlichen unterseeischen Kette betrachtet werden. Die Gipfel dieser Berge sind sämmtlich kahl, die Thäler aber fruchtbar; die Abhän. ge sind mit schönen Waldungen bedeckt, und am Fuß der Gebirge breiten sich herrliche Weiden aus. Der beste Boden und der am meisten versprechende Bezirk befindet sich nördlich und östlich von zwei großen zwischen den beiden Gebirgsketten liegenden Seen, die Tuli-Seen genannt, oder so zu sagen nördlich und östlich von der Bay von San Francisko. Dieser Theil des LandeS »vird von dem Fluß San Francisko durchschnitten, der sich in die Bay ergießt und sechzig bis sie^'g Meilen  weit aufwärts schiffbar sepn soll.
Die einzigen bis jetzt angebauten Theile von Kalifornien sind der Theil des Landes längs der Küste, mit Ausnahme jedoch eines querdurchlaufenden Thales, das sich bis auf ZO Leguas hinter San Pedro erstreckt an dessen Spitze sich die Mission von St. Gabriel befindet. Die bedeutendsten der Ansiedler waren bis jetzt katholische Missionäre, die sich bemühten eine indianische Bevölkerung um ihre Stationen zu versammein, die sie auf ziemlich unvollkommene Art unterrichteten das Feld zu bauen und Vieh zu züchten, wobei sie sie zugleich anhielten, sich den Ceremonien des katholischen Gottesdienstes zu unterwerfen. Seit der Revolution in Mexico sind indeß diese Stationen in Abnahme gekommen, und da man zugleich auch andere Ansiedler aufmunterte, so wurden viele Versuche gemacht die Indianer so weit zu bringen, Ländereien für sich anzubauen, die jedoch wegen der diesem Volk angcbornen Trägheit bis jetzt ohne besondern Erfolg geblieben sind.
Weihen, Wein und alle Obstsorten, mit deren Anbau man in Ober-Kalifornien Versuche angestellt hat, gerathen.sehr gut, nur leiden sie einigermassen durch  den Mehlthau.   Südlich  von San Francisko
und besonders südlich von San Barbara richtet elne Art Heuschrecke vielen Schaden an. Der bedeutendste Zweig der Landwirthschaft ist die Hornviehzucht, die außerordentlich schnell zugenommen hat. Vor noch nicht 70 Jahren wurde sie zuerst eingeführt, und zwar hatte man damals eine Heerde von nur 23 Stück. Im Jahre 182? besaßen die Missionen 210,000 Stück gezeichc netes und vielleicht nicht weniger als 200,000 Stück ungezeichnetes Hornvieh. Man ist gegenwärtig geno. thigt jährlich mehr als 60,000 Stück zu schlachten, bis man mehr Land gegen Osten wird angebaut haben. Die Schafzucht hat fast in demselben Verhältniß zu« genommen, doch ist sie von nur geringem Nutzen, da man weder die Wolle ausführt noch das Fleisch dieser Thiere ißt. Die Lebensnothdurft wird in diesem Lande mit so geringer Mühe gewonnen, daß man sich eben nicht veranlaßt fühlt aus dem gewohnten Geleise herauszugehen.
Die Zahl der weißen Bewohner von Ober-Kalifor-nien wird von dem Berichterstatter auf 6000 geschätzt, doch ist sie in stetem Zunehmen begriffen. Die Indianer haben dagegen bedeutend abgenommen, obschon sie weder, wie in den Vereinigten Staaten, aus ihrem Eigenthum vertrieben, noch mit dem zerstörenden Gift geistiger Getränke bekannt gemacht wurden.
Die mexikanische Regierung ist gegenwärtig eifrig bemüht, die Ansiedlung in Ober-Kalifornien in Aufnahme zu bringen, und zwar hauptsächlich aus Eifersucht über die zunehmende amerikanische Bevölkerung am Columbia. Der Berichterstatter erklärt die Aus« sichten für die Ansiedler, besonders im nördlichen Bezirk, für sehr befriedigend. Diese Gegend ist sehr fruchtbar, holz-und wasserreich, vollkommen gesund, und der Sacramento, ein anderer in die Vap von San Francisko fallender Fluß, ist ebenfalls auf eine bedeutende Strecke schiffbar. Die Tuli-Seen, obschon während der trocknen Jahreszeit etwas seicht, sind ebenfalls nutzbar für den Transport. In einem Flusse, der in den südlichen Tuli fällt, hat man Gold gefunden, und eine Silbergrube in der Nähe von St. Ines wurde bereits früher mit einigem Erfolge ausgebeutet, bis die Indianer die Arbeiten unterbrachen.
Vas Neueste unv Interessanteste
im Gebiete
ver Runstunv Dnvultrie. ver Nänver« unv Völkerkunde.
Nach dem Vorgange Nordamerika'S wurde auch in Frankreich eines jener Dampfschiffe gebaut, welche auf Cylindern schwimmen/ und durch die in der Mitte
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angebrachte Maschinerle in Bewegung gefetzt werden. Der erste Versuch mit demselben ward unlängst auf der Loire zu Nantes augestellt. Die Länge der beiden Haare konischer Röhren, welche an ihrer Vasis zusam-lnengcfügt werden, beträgt von einem Ende zum andern 266 Fuß. 'Das Schiff legte die Fahrt von Nantes Nach Mauves in 1 l^2, und die Rückfahrt in 1 ^4 Stunden zurück. Da die Entfernung zwischen beiden Orten 16,800 Mctres beträgt, so stellte sich die erlang-te Geschwindigkeit ungefähr auf 3 Lieues gegen den Strom und auf 2 1^2 mit demselben in der Stunde heraus. Es begegnete kein Unfall, und die gewaltig« Bewegung war auf dem Fahrzeuge kaum fühlbar. Da das Rad zwischen den Cylindern arbeitet, welche das Werdeck tragen, so ist von Außen keine bewegende Kraft sichtbar, und die Ufer der Canäle sind gegen jede Be-Schädigung geschützt. Die Maschinerie dieses Schiffes, dessen Herstellung, als des ersten nach diesem System in Europa, dem Erbauer, Herrn Thomson, alle Ehre inacht, wurde in Nantes verfertigt.
Großes Aufsehen machen zu Braun schweig die Versuche des I)i-. Weinholtz mit Luftwägen, deren Wewegung, Leitung und Hemmung durch eine einfache von ihm erfundene Vorrichtung gänzlich in semer Gewalt ist. Die Folgen einer solchen Erfindung, welche bis jetzt auch dem grübelnosten Scharfsinne verborgen blieb, sind unabsehbar, und werden, im Falle des Gelingens, eine Menge der jetzt bestehenden Verhältnisse im Handel, im Kriegswesen, ja fast in allen soziellen Verbindungen stürzen, und neue dafür an die Stelle setzen. Welche Erweiterungen und Vervollkommnungen werden ebenfalls für die Wissenschaften, ab' Hesehen von dem practischen Nutzen dieser Erfindung, daraus entspringen, da dem Luftfahrzeuge kein Punct der Erde unerreichbar oder unzugänglich ist, und die Luftstraße, an sich selbst der geradeste Weg, nie und nirgend einer Sperrung unterworfen seyn kann! Die Experimente, welche ber Erfinder anstellt, geschehen zwar im Kleinen, doch sind die Grundsätze, auf denen sie beruhen, so einleuchtend, die Vorkehrungen so einfach, daß man an der Ausführbarkeit derselben 5m Großen und ihrer practischen Anwendung nicht län-Her zweifeln kann. Es ist" eine Freude, den einfachen, schlichten, von aller Ostenlation entfernten Mann zu sehen, wie er, voll Begeisterung für seine Erfin. düng, dieselbe Jedem mit Begeisterung und ohne Hehl mittheilt. Um sein Geheimniß zu einem Ge-nieingute zu machen, hat er sich entschlossen, dasselbe durch den Druck so bekannt als möglich werdeil zu lassen.
Fast ünglaübfich ist <s, wle lange einige Gattllü-
gen Fische, z. V. die Vonnitfische, Haifische, Del. phine u. a, öfters ein Schiff zu begleiten pflegen. Man erblickte unterm dritten Grad nördlicher Breite am Hintertheile eines Schiffes einen Delphin, welcher durch Zufall war verwundet worden. Der Fisch schwamm dem Schiffe eine Strecke von-fast'850 Meilen nach. Ebenso unglaublich sind die Luftreifen der Albatrosses westindischer Seogänse,'.welche unter allen Vögeln die stärkste Muskelkraft und die zarteste Gelenkigkeit in ihren Schwingen zu besitzen scheinen. Im stürmisch» sien Wetter können sie sowohl mit dem Winde als ge-gcn denselben stiegen.
Ein Tischlergeselle aus einer Vorstadt Mailands, mit Namen Lugt To.rchi, hat ein Nechenbret oder eine pythagorische Tafel erfunden < welche ohne andere Hülfsmittel als Stückchen Holz und Draht Additionen , Subtractionen und Multiplikationen mit einer solchen Schnelligkeit verrichtet, daß auch der geübteste Rechner ihr in gleich kurzer Zeit es nicht nachthun kann. Beschränkte sie sich auf Multiplikationen von 2 Ziffern mit 2, oder Z, so wäre der dadurch erlangte Gewinn zu unbedeutend, als daß er der Erwähnung verdiente; aber der geistreiche Mchanikec hal seiner Maschine, ohne sie sehr umfänglich zu machen, so ein» gerichtet, daß er mit ihr Producte aus 5 durch 4 Ziffern vermehrt erhalten kann, und so übersteigen sie weit Alles, was dieser Art jetzt bekannt war. Man hat annäherungsweise berechnet, wieviel Bände von einer bestimmten Anzahl von Seiten, jede Seite zu einer bestimmten Anzahl von Ziffern angenommen, dazu gehören würden, um die Prooucle darin zusammen« zustellen, die man mit Torchi's Maschin» erhalten kann. Es «lgibc sich daraus, daß 2i,8gä Seiten da. zu gekoren, möchten; diese 2t,99l5 Seiten würden nur die Producte aus 1 bis 999 mu tlplicirt durch 1 bis 10,000 geben. Folglich etwa <14 Bände, jeden zu 500 Seiten. Und doch ist diese Bestimmung nur nähernd.
A n e c V o t e.
Ein junger Geck trat einst seine Dame bei einem Vnlle auf d»n Fuß, und indem er seine Tänzerinn um Entschuldigung gebeten, fügte er mit selbstgefälligem Witze hinzu: »Warum haben Sie aber auch so ein kleines Rehfüßchen, das man gar nicht fthen kann?« Darauf »lhielt er die wohlverdiente Antwort: »v,Ma-chen Sie sich darüber keine Sorge, der Tritt eineS Hasenfußes   schmerzt nicht sehr.««
Revacteur:  Fr. b'»v. Meinrich.   Verleger:  Ignaz Al. Ovler v. Rleinmnyr.