Teciinischer Bencht Gruppierung des Canalnetzes. Fiir die Gruppierung des Canalnetzes konnen drei Systeme angewendet werden: Abfang-, Parallel- und Radial-Svstem. System der Canalisierung. Durch die erste Bedingung des gegebenen Programms soli die zu beantra- gende Canalisierung in der Ableitung aller Niederschlags-, Abfall- und Grundwasser wie auch der Faekalien nach einem einheitlichen System erfolgen, sonaeh dieselbe als eine Schwemmcanalisierung mit Gravitations-Canalen in Voraus bestimmt erscheint. Diese Bestimmung ist wohl richtig getroffen worden, da lediglich durch die gedachte Art der Canalisierung die aus sanitaren Riicksichten erforderliche Reinhaltung des Bodens, der Luft und des Wassers thatsachlich herbeigefuhrt werden kann, und — fiir Laibach angewendet — giinstige Vorbedingungen flndet. < A Wenn auch hie und da einzelne Vertheidiger der Abfuhrsysteme die letzteren bevorziehen, konnen dieselben nicht widerlegen, dass die Ableitung der Meteor- und Abfalhvasser allein schon eine systematisch durchgefiihrte Canalisierung erfordert, sowie auch, dass die Tieferlegung des Grundvvasserspiegels und Trockenlegung des Bodens und infolge dessen die Hintanhaltung von Ubertragungen infectioeser Krankheiten durch den Boden nur durch eine Schwemmcanalisierung erreichbar erscheint. Nachdem die Mehrbelastung der Canale durch Faekalien gegeniiber der Menge der abzuleitenden Meteor- und Abvvasser unbedeutend ist und keine Vergrosserung der Canalprofile erfordert, spridit auch der finanzielle Standpunkt fiir eine einheitliche Canalisierung, vvelche ahnliche Vortheile bietet wie eine einheitliche Wasserleitung, deren Wert die Bevblkerung Laibachs kennen gelernt hat. zu dem Generalprojecte liber die Canalisierung der Landes- hauptstadt Laibach. 2 Das Radialsystem eignet sich blos fur eben liegende Stadte, wo die Tra^eB- richtung vom Terrainniveau ziemlich unabhangig ist; durch das Parallelsystem werdel mehrere parallele Hauptsammler in Anwendung gebracht, wogegen beim Abfangsystemei die Abwasser am kiirzesten Wege zu einem Sammelcanal gefuhrt werden. Das Abfang- system eignet sich am besten fur ein coupiertes Terrain. Die Terrainverhaltnisse in Laibach lašsen ein anderes als Abfangsystem mit zwei langs der Laibach laufenden Hauptsammlern nicht zu. Die grosste Schwierigkeit bei der Losung der Canalgruppierung bildet in der Stadt Laibach die tiefe Lage von Trnovo und Krakovo wie auch des neuen Theiles der Gradišče-Vorstadt und zwar von der Tabakfabrik bis an den Gradaščica-Bach. Gerade dort wo die Sammelcanale ihre hochsten Stellen haben sollen, liegt das Terrain unverhaltnissmassig tief, wodurch schon in Voraus nur ein massiges Gefalle fur die Hauptsammler bedingt wird. Um den Nachtheilen dieser Vorbedingung auszuvveichen, hat der Gefertigte zwei Alternativen studiert und zwar die erste als ein Parallelsystem fur Trnovo mit dem Haupt¬ sammler: Konjušne ulice, Laibach-Ducker, pred Prulami, Okrožna cesta, Poljanski nasip, die andere fur das Gradišče-Viertel mit dem Hauptsammler: Bleiweisova cesta, Gradišče. Kongresni trg, Wolfove ulice, Sv. Petra cesta. Jedoch es ergaben sich viel grossere Schvvierigkeiten als beim blosen Abfangsystem, da bedeutende Strecken als Stollen gefuhrt werden mussten, wodurch der Bau unverhaltnissmassig hohe Kosten erfordern wurde. Es wurde deshalb im ganzen Stadtgebiete das naturliche Abfangsystem als Grundlage des Generalprojectes gevvahlt. In dieses System fiigen sich auch die bestehenden und zu belassenden Canale am ehesten ein. Die Sammelcanale. Die Situation der beiderseitigen Sammelcanale (Hauptsammler) ist durch die projectierte Laibachfluss-Begulierung und durch die Schaffung zusammenhangender Quais gegeben. Diese Lage bietet einerseits die Vortheile der Reinhaltung des Flussbeetes bei Niederwasser, anderseits die Vortheile einer directen Entlastung der Sammel — und Hauptcanale bei starken, nach anhaltenden Niederschlagen eintretenden Anschwellungen durch Hochwasser-Uberfalle (Nothauslasse) in den Flusslauf. Die Hochvvasseruberfalle miinden nicht am Tage in das Flussbeet ein, sondern an dessen Solile und sind dieselben sonach an den Quaimauern unsichtbar. Die Zahl der Uberfalle belauft sich am linken Ufer auf 13, am rechten auf 9 und ist der.en situative Anordnung unmittelbar an der Einmundung der Hauptcanale. in die Sammler gedacht und projectiert. Die Sammelcanale sind durchgehends mit schliefbaren, eiformigen Profilen bean- tragt; der linksseitige Sammler beginnt am Trnovski pristan bei der Einmundung der Opekarska cesta, durchguert den Gradaščica-Bach als ein doppelter 500 mm Diicker, unter dem Oivilspital lenkt er vom Laibachguai in die Zaloška cesta ab und vereiniget sich oberhalb der Eisenbahnbrucke mit dem rechtsseitigen Sammler mittelst eines ebenfalls doppelten 750 mm Diickers. Der rechtsseitige Sammelcanal beginnt am Unterkrainer Bahnhofe, durchguert den Grubercanal mit einem zweifachen 500 mm Diickerrohre und verfolgt den^rechts- seitigen Quai bis an die Unterkrainer Eisenbahnbrucke, bezw. an den obgedachten laiibach- ducker. Die Tiefenlage und das Gefalle der Sammelcanale wurde mit der Laibacvfluss- Regulierung nach dem Podhagskyschen Projecte auf die Art in Einklang gebracht, Hass die Kampferhohe der Canaleinvvolbungen mit dem gesenkten Hochvvasserstande zusammen- trifft, sonach das Gefalle der bis an die Kampferhohe gefiillten Canale die zukiinftige X v