poStnins pIsLLns v golovini. Einzelne Dummer 2 — Pia Nr. 36. Erscheint jeden 1., 10. und 20. 13. (28.) Jahrgang. Organ der Gotischen Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15-— Din. D.-Oesterreicb: ganzjährige Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. KoLevje, Sonntag, den 20. Aezemöer 1931. Briefe ohne Unterschrift werden n'.cht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte find' an die Schristleüung zu senden. — Anzeigen-Ausnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Sstkcdm Muller mr Weinochtn. Sangbar nach der Melodie: Ihr Kinderlein kommet... Zsrrisssn is Schlüsse, kei schlroavei« is Joch, Iu innin i geint noch a Kuck pshent mach. Scha, du kigot Aeshisch, urmlhe-lig af Kei, Maria und Iosgos, sgei knisnsnt drpei. And Kngskein wkiohsnt in Schloss» in'kar ass Pachte syei sgitzont, shei Kent ju et shkar. Shei shingsnt und geizsnt a Lisdle sho schean, Maria und Aoshos Silks Loid ibrgean. Is urmsn, wru«' Kiortk-in, Sok jung und a aut, shei Samant uns innar, amaar is ju kaut. Shci pringont «ik Sochn, shei opsrnt ju gern shei knisnsnt du nidr, shei grisßsnt in Kerrn. H Wustr Maria, dein Kind i wraa grisß, mit Ioshos, den wrnmmsn, ins Karzs t schkisß — und nus itcht won Wrads mein Karzs gonz Seit. H Ueinocht, du sheanek, du glickkichei Zeit! Amakie Krker. Weihnachten. Späte Abendstunden. — — Der Sterne Glanz nimmt an Stärke zu und ein liebliches Funkeln, ein Flimmern erhellt den dunklen Nachthimmel. — Durch erleuchtete Fenster werfen Lichter ihren Schein der finsteren Straße zu. Einsam ist sie, verlassen und still. Alles hat sich, vor der kühlen Nacht, in die Häuser geflüchtet und empfindet gar wohl die milde Wärme der trauten Gemächer. — Zwei Menschen bloß sind es, die den Weg durch Kälte und Nacht zur Stadt hinaus wandern. Eine hohe, in wollene Kleider gehüllte Frauen- gestalt, ihr zur Seite ein ältlicher Mann in einfachem Gewände. — Wer können die beide wohl sein? „Poche 'mal hier noch an!" — wendet sich Maria mit leiser Stimme an Josef. „Vielleicht gibt uns doch jemand Herberge." — „Ach", seufzt jener, „du weißt, wir baten schon überall um Unterkunft und überall wies man uns, ja oft mit recht unfreundlichen Worten ab. Es sind zwar heute viele Fremde in Bethlehem, doch ein einfaches Lager hätte man, mit gutem Willen, gewiß für uns übrig haben können." — „Versuch es noch einmal!" fleht Maria. „Hier scheinen vermögende Leute zu wohnen, die sicher viele Ge- mächer ihr Eigen nennen." — Und J^sef klopft an. Bald wird die Tür geöffnet und man fragt nach dem Begehren. Als jedoch der Hausherr die Bitte vernommen, ruft er empört: „Geht weiter! Wir haben keinen Platz für Euch!" — und schon ist die Tür geschlossen, der Riegel vor. Tieftraurig senkt Maria das Haupt. „Laß es gut sein", tröstet mitfühlend Josef. „Komm", spricht er weiter, „wir wollen heute unter freiem Himmel die Nacht zubringen, Gottes heiliger Engel sei unser Beschützer!" Und weiter geht es, die Straße entlang. Offenes Feld. — Spärlich sind Baum und Strauch. Große Wiesenflächen weiten sich. Im fernen Umkreise flackern da und dort niedliche Feuerlein, gleich kleinen Irrlichtern auf. — „Was mag das sein?" fragt zaghaft Maria ihren Be¬ gleiter. „Fürchte dich nicht!" entgegnet Josef sanft. „Es sind Hirten auf den Fluren, die die Herden betreuen, die haben, da es kühl ist, Feuer¬ lein angefacht", setzt Josef erläuternd hinzu. So beruhigt, ziehen sie den Weg weiter. Immer mehr schwinden die Lichter der Stadl. — Tiefes Dunkel umgibt die beiden Wanderer. — Da sieh I Dicht am Wege steht ein alter, ver¬ fallener Stall. — „Komm ! ruft Josef entschlossen, „der soll uns als Herberge dienen! Fern von Menschen, fern von Reichtum und Fülle soll un¬ serer Armut entsprechend unsere Ruhestatt sein." — Gefügig hemmt Maria den Schritt und — sie treten ein. Ein Ochse und ein Esel, die sich hieher verlaufen, sind die einzigen Lebewesen in diesem alten Gemäuer. — Aus Stroh ein Lager und — nach des Tages müden Stunden, ein Dank¬ gebet zum Herrn, umschließt gar bald der Schlaf die beiden Frommen. Mitternacht.-Goldener Strahlenschein von Himmelshöhen. In ein Flammenmeer ge¬ hüllt erscheint der alte Stall. — Aus den Wolken tönt jauchzender Jubel und im Kripplein liegt friedlich das heilige Kind. Maria deckt mit zarter Hand das kleine Knäblein zu, Josef breitet schützend seinen Mantel darüber. — Himmlische Freude, großes Glück erfüllt den Raum. Posaunen er¬ schallen. Ein Engel des Friedens ist mit der Verkündigung der Friedensbotschaft betraut. Weit- hin ertönt sie. In alle reinen Herzen, zu allen Guten und Frommen findet sie den Weg und er¬ weckt Freude und Glück. Draußen auf dem Felde, um die flackernden Feuerlein, erheben sich Gestalten. Arme Hirten sind es, die dem Engelsworte gehorchend, zum hellerleuchteten Stalle eilen. Mit Zittern und Staunen betrachten sie das wunderlich, himmlische Geschehen. Voll Ehrsurchr beugen sie die Knie und legen freudig die kleinen Gaben dem Welt- erlöser zu Füßen. — Ein süßes Lächeln umspielt die Lippen der Gottesmutter, tiefer Dank und große Freude spiegeln sich im Antlitze St. Josefs. Armut und Freude, seliger Friede, himmlischer Jubel, TotleS Segen, Weihnachtsglück.- Streben wir darnach, all dieser Wonne teil- hastig zu werden! — Bringen wir unsere Gaben, gleich den armen Hirten, gerne und freudigen Herzens dem Welterlöser dar! — Gedenken wir in den Hellen Tagen der Weihnachtszeit jener, die Armut, Krankheit, Kummer und Elend drückt! Trachten wir die Not zu lindern und freuen wir uns im Gutestun des wahren Weihnachtssegens, des wahren Weihnachtsglückes I Amalia Erker. Weihnachten das Fest der Gottes¬ und Nächstenliebe. In der heiligen Weihnacht empfindet jedes Herz eine besondere Freude. „Weihnachten kommt nur einmal im Jahre" sagt man allgemein und will damit ausdrücken, daß diesem Feste nichts im Laufe des Jahres an Herzensfreude glcich- komme. Wir schauen diesem Feste monatelang vorher erwartungsvoll entgegen, wir feiern es, wenn es da ist, solange wir können und trennen uns nur ungern von ihm. Was macht wohl dieses Fest unserem Herzen so lieb? Ist es bloß der Umstand, daß es nach aller Übereinstimmung ein großer Feiertag ist, ein Ruhepunkt in dem Hasten und Jagen des Lebens, eine Zeit, wo man Geschenke als Pfänder der Freundschaft und Achtung wechselt? Allerdings hat auch das etwas damit zu tun, aber es ist nicht alles. Denn wenn dies alles wäre, könnte man einen Feiertag wie diesen auch durch ein i^elUiches Gesetz bestimmen, und doch ist es noch nie gelungen. Alle Versuche glaubensarmer und glaubensfeindlicher Gesetzgeber, das WeihnachtS- fest durch etwas anderes zu ersetzen, schlugen fehl und man sah sich gezwungen, wieder zur alten christlichen Gepflogenheit zurückzukehren, wenn auch vielleicht nicht zur Kirche selbst, die ihnen dieses Fest gibt. Die Hauptursache der Weihnachtsfreude liegt darin, daß es ein Fest ist, an dem der Himmel herabsteigt zur Erde. Gott selbst läßt sich zu uns hernieder, er nimmt unsere Schwachheit an, er wird einer von uns, er leidet mit uns, er wirbt um unsere Liebe. Er verbirgt seine Herrlichkeit und Majestät und ladet uns ein, ohne Furcht und Bangen zu ihm zu kommen. In Kindes¬ gestalt erschien er als Erlöser der Welt, um an¬ zuzeigen, daß wie ein Kind jedem wohlgesinnt ist und sich zum Kinde jeder hingezogen fühlt, auch er ohne Ausnahme jeden Menschen liebt und jeder diese Gottesliebe durch Liebe seinerseits vergelten soll. Das ist der Grund, warum dieses Fest einem so ans Herz greift, der noch eins hat. Aber wie der Heiland in seiner Menschwerdung allen alles werden wollte, so soll zu Weihnachten bei uns mit den Gefühlen der Gottesliebe auch die Nächstenliebe verbunden sein und zwar eine Nächstenliebe, die hinausreicht über den eigenen häuslichen Kreis. Uns leuchten Weihnachtslichter und erwarten liebe Weihnachtsgaben, aber Tausende von Armen haben am heiligen Abend nicht, womit sie sich kleiden, nähren und wärmen könnten. In dieser Zeit allgemeiner Freude ist ihr herbes Los doppelt drückend und schwer. Wohl strecken sich viele Hände hilfeflehend entgegen, aber dies soll uns nicht abschrecken, sondern antreiben, um so mehr in Nächstenliebe zu Weihnachten zu tun, je größer die allgemeine Not ist. Können wir nicht alle erquicken, so doch manche! Können wir auch nicht die ganze Last des Kummers von ihren Schultern nehmen, so können wir sie doch vielfach erleichtern. Vermögen wir ihnen auch keine dauernde Auf- besserung und Hilfe zu bringen, so können wir ihnen doch nach manchen Tränentagen wieder einmal einen heiteren Tag und nach manchen Kummcrnächten wieder einmal einen freudigen Abend bereiten. Leite 2. Nicht jedem von uns ist es vergönnt, im Kreise eigener Familie beglückt den Weihnachtsabend zu verbringen, aber das selige Bewußtsein, am heiligen Abend Tränen von der Not ausgepreßt, getrocknet zu haben und an Lagerstätten lang- wieriaen Siechtums einen Becher der Labung in der Christnacht getragen zu haben, läßt im Herzen des so Liebenden selige Freude erstehen und reich« lichcn Lohn hier und im Jenseits erwarten. Wenn's Weihnacht wird ... Wenn's Weihnacht wird, fliegt meine Serke aus. Wir ist zu Wut, als oö nun Aerien kämen, Aks könnt' ich fröhlich meine Milcher nehmen Und heimwärts fahren in mein Elternhaus. Die Last und Kast, die drückend aus mir lag, Wird leicht und still. ASM von mir av wie Wunder. Wit Ungeduld verfolg ich jeden Hag: Vor mir die Keimat und das Weihnachtswundcr! Schon atm' ick tief den altvertrauten Dust: Süßlickes Wachs und hcröen Geruch der Hanne. Das Kest der Aeste hält mein Kerz im Wanne; Was red' ick noch — o Hott, 's ist Wcihnachtslnst! Und lächelnd wart' ich, daß die Wulter winkt, In loser Kut des schönsten Kindhcitstraumes, Ms Wunsch und Sehnsucht strahlend mir versinkt Und ruhig wird im Hkanz des Lichtervaumes. Da grüßt er her! Der gold'ue Hügel sitzt Koch ganz wie sachte und schaukelt sich hoch droöen. Ms» Ast zu Ast sind Schmuck und Zier gewoöen. Und sieh! Das Schaumgold von den Müssen blitzt. Aus Ketten, sunftelud wie Muvinglas, rinnt Hin warmer Schein, hoch brennt der Lichter Klamme, Und in der Krippe schläft das heil'ge Kind! So friedvoll!... Und alles doch nur Hraum! Schon decken Mcbel meiner Jugend Küsten, Ich kann mich niemals mehr zur Keimat rüsten, Kür eig'ne Kinder schmück' ich längst den Waurn. Die Koflnung raunt: Vielleicht, daß hold verwirrt Auch sie dereinst, wenn sich die Schatten senken, So gern an Hlternhaus und Kindkeit denken Wie jetzt ihr Water — wenn's Weihnacht wird. Matthias Nom -f. Wieder hat der Tod in unserer Stadt sein grausames Handwerk weitergeführt und einen un¬ serer Besten dahingerafft. Unfaßbar schien das Gerücht, das sich am Mittwoch nach 12 Uhr mit Windeseile verbreitere, unfaßbar um so mehr, weil sein anfangs ganz harmlos scheinendes Leiden diesem Manne so schnell das Leben beschloß. Sein Dahinscheiden ist ein großer Schlag für seine Familie, die er in seinem besten Mannesalter — er zählte noch nicht einmal 50 Lenze — ver¬ lassen mußte. Herr Rom gehörte zu jenen Menschen, die durch ihren aufrichtigen, ruhigen und uneigen- Königin Heimat. Von Oberlehrer Hans Sumperer. Es ist die Sprache der Heimat, die zu den Menschen redet in dem Donnern des Hochwetters, im brausenden Tosen des Wildbaches, im Heulen des Sturmes, im gewaltigen Niederrauschen des Regens, im Ächzen und Krachen und Stöhnen der vom Sturme gerüttelten Bäume, die Heimat spricht zu uns in ihren Schrecknissen und in ihren Segnungen. . . Die heilige Heimat. Mit ihrer strahlenden Sonne sieht sie in un¬ sere Hütten. Mit ihrem Schauen macht sie unsere Herzen erbeben ... Die heilige Heimat. Sie gibt uns Obdach und Nahrung. Mit ihren Bergen ragt sie über unsere Freuden und über unser Leid. Ihre Erde durchpflügen wir. Aus ihr wächst Korn und Frucht. Und wir danken ihr gläubigen Herzens . . . Der heiligen Heimat. Und Gott der Allmächtige, Allgütige und All¬ barmherzige hat in seiner Fürsorge die Heimat im Ratschluß seines unerforschlichen Willens über uns alle gesetzt als Herrscherin und Mutter, als Sachverwalterin seiner unerschöpflichen Güter, als Statthalterin seiner Macht, als eine Königin von Gottes Gnaden. Über alle Menschen ist sie gesetzt im Namen Gottes, mächtiger unvergänglicher als jegliches Herrschergeschlecht dieser Erde. . . Die Königin Heimat. Sie segnet alle und sorgt für alle, und hat alle in Eid und Pflicht genommen und straft alle, die ihr die Treue brechen. Wir sind in ihrer Macht . . . Kinder und Untertanen zu« Gottscheer Zeitung — Nr. 36. nützigen Charakter die Nebenmenschen zur Freund, schäft zwingen. Durch sein kaufmännisches Wissen, das er sich in Agram und später in Wien an« eignete, war er jedermann bereit, sei es mit Rat oder Tat, beizustehen. Als sein Vater vor dem Kriege starb, übernahm er sein am Hauptplatze befindliches Gemischlwarengeschäft samt Buchhand¬ lung. Seine Familie und sein Beruf war ihm nicht seine einzige Sorge. Er widmete seine ihm zur Verfügung stehende Zeit dem Gesamtwohle seiner Vaterstadt. So treffen wir Herrn Rom in der Gemeinde durch .viele Jahre hindurch als Gemeindeausschußmitglied, im Bezirksstraßenaus- schusse, als Obmann des Handelsgremiums, als Mitglied des Verwaltungsrates in der städtischen Sparkasse, im Jahre 1926 als nründendes Mit¬ glied und Vorstandsmitglied der Spar- und Dar« lehenskasse, der er sich besonders im Gründungs« stadium und die weiteren Jahre hindurch in eifriger und anhänglicher Weise widmete. Als guten und aufrichtigen Deutschen sahen wir den Verblichenen in den meisten kulturellen Vereinen und er schreckte niemals und vor niemandem zurück, wenn es galt, die heimischen Interessen und Rechte zu verteidigen. Und in Anerkennung aller dieser Tatsachen gaben ihm seine Verwandten, Freunde und Be« kannten das letzte Geleite. In nicht endenwollender Reihe zog sich der Trauerzug zur letzten Ruhe¬ stätte. Der letzte Abschied am Grabe, die letzten Worte an den teuren Toten mögen der Familie und den Angehörigen als Trost dienen und im Ertragen des herben Schicksalsschlages als Balsam dienen. Dem guten Familienvater, Bürger und Menschen sei die heimatliche Erde leicht I Neue Ouetlen ;ur Geschichte unserer Heimat. In H. Grothes vortrefflichem Werke „Die deutsche Sprachinsel Gottschee" findet sich auch eine dankenswerte Zusammenstellung der bis 1930 über unser Ländchen erschienenen Literatur. Man wird aber in der stattlichen Reihe der angeführten Werke und Aufsätze vergeblich nach einer zu¬ sammenhängenden Darstellung der Geschichte der Gortscheer suchen, da eine solche bisher nicht vor¬ handen ist. Das ist bedauerlich und auch ein bißchen beschämend, aber leicht erklärlich, denn die bisher zur Verfügung stehenden Quellen, die über die Geschichte unserer Heimat verläßliche Auskunft geben und auf die allein sich eine ge¬ schichtliche Darstellung stützen kann, sind viel zu dürftig. Es muß daher zunächst dieser Übelstand durch Zusammenarbeit aller berufenen Faktoren beseitigt und getrachtet werden, weiteres urkund¬ liches Material zur Geschichte der Gottscheer zu« sammenzutragen. Daß dieses Verlangen erfüllbar und keineswegs alles zugrundegegangen ist, was über die Ge¬ schichte unseres Völkleins Auskunft zu geben gleich . . . Wer fern von ihr stirbt, dessen Seele sehnt sich nach ihrer Erde. . . Und sie läßt ihn ziehen ins fernste Land . . . und lächelt dazu . . . Die Königin Heimat... Ein Würzelem hat sie heimlich eingegraben in unsere Herzen. Das gräbt sich bei Tag und gräbt sich bei Nacht immer tiefer und tiefer und wächst zum Baum, zum mächtigen Baum und trägt wehe Frucht. Trägt bittersüße Frucht. Wer davon gekostet, will zu¬ rück dahin, wo seine Wiege stand, wo er die ersten Lieder hörte, den ersten Boden trat, das erste Brot aß. Ihre Untertanen sind wir allzu¬ mal. Keine Macht ist größer auf Erden, weil keine Macht so weit hinreicht, wie ihre Macht, die über uns gesetzt ist im Namen Gottes. . . Mächtig, majestätisch und groß stehen die Bergs. Und haben einen Wolkenschleier ums Haupt gelegt. Wie eine Krone, aus der weiße Eiszacken frei und ungehemmt zum Himmel ragen. Wie eine Krone ist's. . . eine silberschwere, leuchtende Königskrone. . . Königin Heimat I Meine Heimat ist mein Elternhaus. Meine Heimat ist mein Heimatdorf. Meine Heimat ist mein Gottscheerland. Mein Heimatdorf Gotenica-Göttenitz (620 m) liegt am Fuße des vom Norden gegen Süden hinziehenden Bergzuges. Der Göttenitzer Berg mit der im ganzen Hinterlande sichtbaren Stein¬ wand (1242 m) unk weiter im Hintergründe — gegen Süden — der bekannte Göttenitzer Schnee¬ witz (1292 m), die größte Erhebung im Gott¬ scheer lande. Der Bergzug ist dicht bewaldet und zwar überwiegend mit Nadelholz. Mehr Laub¬ holz ist am Fuße des Gebirges. Ungefähr in der Jahrgang XIII. vermag, wird demnächst ein vom Verein der Deutschen aus Gotlschee in Wien zur Feier seines vierzigjährigen Bestandes herausgegebenes Quel- lenbuch beweisen. Die darin enthaltenen Urkunden, die unser Landsmann Realschuldvektor Georg Widmer in Wiener und Grazer Archiven ge¬ sammelt hat, umfassen die Zeit von 1406 bis 1627. Ihr Inhalt ist ungemein reichhaltig und behandelt alle Seilen des geschichtlichen Lebens unserer Vorfahren. Wir erhalten aus den Ur¬ kunden nicht nur lückenlose Auskunft über die Eigentümer und Pfandinhaber der ehemaligen Herrschaft Gottschee, sondern auch wertvolle Ein¬ blicke in dis kulturellen und wirtschaftlichen Ver¬ hältnisse der Frühzeir unseres Völkleins. Die Ur- künden erzählen von den Leiden, die unsere Ahnen zu ertragen, und von den mannhaften Kämpfen, die sie mit der Grundherrschaft um die Behaup¬ tung ihrer Rechte auszufechten hatten. Von allen Teilen des Ländchens, von fast jeder Ortschaft wissen die Quellen zu berichten und von gar vielen Familien. Manches, was die Urkunden behandeln, ist auch noch unklar und wird wei¬ terer Forschung bedürfen. Wir werden in der nächsten Zeit über einige Ergebnisse der Arbeit Widmers ausführlicher be¬ richten und möchten für heute nur mitteilen, daß Vorausbestellungen auf das Werk, das 10 8 — 80 Din kostet, an den Verein der Deutschen aus Gottschee in Wien, 16. Bezirk, Schuhmeierplatz 7, zu richten sind. Mögen alle das Buch bestellen, die ihre Heimat lieben und in der Lage sind, den bescheidenen Betrag aufzuwenden, durch den bloß die Druck¬ kosten teilweise gedeckt werden sollen. Sie werden dadurch mithelfen, die Arbeit zur Aufhellung un¬ serer heimischen Geschichte fortzusetzen. Aus -em Merkbüchlein einer Aerztin. Von A. Grund. Drei Jahre bin ich in der Familie B. Haus¬ ärztin. Die jungverheiratete Tochter war heute hier im eigenen Auto, prachtvoller Chrysler. Sie sehr elegant, Pelzmantel, geschminkt. Daß sie warten muß, versetzt sie in ungnädige Laune. „Ja, Frau Doktor, ich sitze schon eine Ewig¬ keit hier; können Sie denn Kaffenpatienten nicht zu einer anderen Zeit vornehmen ?" „Nein, das kann ich nicht. Unterschiedliche Behandlung gibt es bei mir nicht." „Das ist aber sehr unangenehm, ich zahle ja." Pause. Ich frage, wie es geht, was sie her¬ geführt, ahne schon den Grund. „Ich möchte Klarheit haben, drei Monate schon —" usw. Also auf den Untersuchungs¬ tischi Untersuchungsergebnis: Graviditas. Ich hoffe, ihr mit dieser Feststellung eine Freude zu machen, und gratuliere lachend. — „Soll's ein Bub oder Mädel werden?" Mitte des Bergzuges beginnt der fürstliche Besitz. Hier findet man noch Urwald. Als 15 jähriger hatte ich Gelegenheit, in einem Teile dieser Waldungen zu streifen. Bei dieser Gelegenheit sah ich Bäume von einem Durch- Messer bis 1 Vr m und noch mehr. Als ich über ein Hindernis steigen wollte, sank ich bis zu den Armen ein. Es war ein vor vielen Jahren vom Sturme oder vom Alter gefällter Baum, der sich vollkommen in Humus verwandelte, aber trotzdem seine ursprüngliche Form beibehalten hatte. Es wuchsen sogar einige Sträucher auf diesem Baum¬ strunke. Auf dem Leonhardsberge 794 m — Lendsch- parg — steht eine Kirche, deren Bau ein ziemlich altes Aussehen hat. Wie der Name des Berges bereits andeutet, ist sie dem heil. Leonhard geweiht. Es ist ein im ganzen Gottscheerlande bekannter Wallfahrtsort. „An Parga Kirtogä gats in dr Gätnietzn duchalai luschtig har." In früheren Jahren, als ich noch in die Volksschule ging, kamen von den Nachbardörfern öfters Burschen. Zwischen den Heimischen unk Fremden kam es öfters zum Streite, in welchem mit Holzscheiten und anderen für solche Zwecke geeigneten Mitteln der Härtegrad des Schädels probiert wurde. In den jetzigen Zeiten ereignet sich so etwas nicht mehr. Usus war es auch, daß jeder Bursch seiner Auserwählten „a Harzlai mit a scheanän Rctzolain" hat kaufen müssen. Unter „Retzolain" verstand man einen schönen Vers. Ein sanfter Morgenwind durchzieht des Forstes grüne Hallen, hell wirbelt der Vögel munteres Lied; die jungen Tannen wallen. Das Eichhorn Jahrgang XIII. Ihre Miene verfinsterte sich. „Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Frau Doktor? Sie machen mich ja unglücklich —." „Wieso? Darüber freut man sich ja, noch dazu Sie, in Ihren Verhältnissen — „Was fällt Ihnen ein? Ach Gott — was fang' ich an?" Sie ringt die brillantgeschmückten Hände und ist auf dem besten Weg zu einer hy¬ sterischen Ohnmacht, überlegt sich's aber noch, da die Ottomane zu weit weg steht. Mit Aufgeho¬ benen Händen: „Frau Doktor, helfen sie mir! Was soll ich machen?" „Austragen. Was den sonst?" Ein böser Zug der Entschlossenheit kommt in das emaillierte Gesicht. „Das kann doch Ihr Ernst nicht sein. Wie stellen Sie sich das vor? Ich in der Billa in Mödling, mein Mann hier im Geschäft, ich wäre ja draußen festgenagelt und dann" — sie hüstelte bereits, „ich habe ja einen Lungenspitzenkatarrh, ich gehe ja drauf bei der Sache —." Ausziehen, untersuchen, abklopfen, abhorchen — nichts von einer Dämpfung. „Sie sind beneidenswert gesund auf der Lunge, gnädige Frau! Ich kann nichts finden. „Nun, und mein Herzfehler?" fragte sie ge¬ reizt. „Der ist doch auch ein Grund zur Unter- brechung. Sie als unsere Hausärztin wissen doch am besten, wie fürchterlich ich schon vor der Ehe unter meinen Herzzuständen gelitten habe. Sind Sie nicht selbst eine ganze Nacht an meinem Bett gesessen? Erinnern Sie sich?" Wie hätte ich diese Komödie, die mich eine ganze Nacht gekostet hat, vergessen! Und wie viel lieber hätte ich diese Nacht am Bette einer gebärenden Frau zugebracht, festgehalten durch Leiden, nicht durch ein „Ich zahle ja". Freilich, seitdem ich die Au en der Eltern geöffnet über die beständige „Kränklichkeit" ihrer Tochter und über den Herzanfall, der sich nach einer abend¬ lichen Debatte „Hie Chrysler — hie Steyrer 12" eingestellt hatte, genieße ich das unbedingte Ver¬ trauen der Eltern. Der Chrysler wurde ange¬ schafft und die Herzanfälle hörten auf — für eine Zeit. Jetzt sind sie wieder da und wüten dieses Mal nicht gegen Steyrer 12, sondern gegen — ein ungeborenes Kind. Aber ein Arzt muß sehr viel Geduld und gute Nerven haben. „Also, meine liebe gnädige Frau, Sie gehen jetzt — Sie fahren mit Ihrer seinerzeitigen Her¬ zensangelegenheit nach Hause und bringen Ihrem Herrn Gemahl die freudige Botschaft — „Ist das Ihr letztes Wori, Frau Doktor?" „Ich hoffe nicht", sage ich mit verbindlichem Lächeln, „denn von der Entbindung werden Sie mich doch hoffentlich verständigen!" „Sie lassen mich so weggehen? Oder fürchten Sie, daß ich jemandem etwas sagen könnte? Ich bin sehr diskret, niemand wird erfahren, daß Sie es gemacht haben, ich sterbe, bevor ich Ihren Namen verrate." schwingt sich von Baum zu Baum; das Reh durchschlüpft die Büsche; viel hundert Käser im schattigen Raum erfreuen sich der Morgenfrische. Und wie ich so schreite in dem luftigen Wald und alle Bäume erklingen, rings um mich alles singet und schallet, wie sollte ich allein nicht singen? Ich singe mit starkem, freudigem Laute dem, der die Wälder säet und droben die luftige Kuppel gebaut und Wärme und Kühlung wehet... Die Ortschaft zählt 107 Hausnummern, von denen neun nicht bewohnt sind. Die Häuser tragen noch die alten Namen als: Grubarsch, Schinajon, Luzn, Likaisch, Krailtaisch, Julaisch,* Meshnar- laisch/ Praishisch/ Schmurkpetrsch,* Ledrarsch, Pargarsch, Grusharlaisch, Ziosch, Hatajoschaisch, Schimaisch, Mrenzn, Schmiedisch, Gatrlaisch, Ha- naisch, Bimarsch, Bimocharsch, Zankitzn, Hatarsch, Schtriezn, Zankosch, Gollsch, Petrlaisch, Tunaisch, Lippisch, Tschenklsch, Meschnapalsch, Oshbotisch, Palaisch, Shneidageraisch, Gurtlsch, Schimitzn, Neglsch, Pochan, Schuashtarlaisch (Pagarlaisch), Andrlaisch/ Schparn, Rcndrhatasch/ Geigarsch, Näshn, Lcndnarsch,* Schparn, Fronzisch, Tomitzn, Hushisch/ Haishlarsch, Jagrsch, Lipitzmattlsch, Lehrarsch, Kroinarsch, Pforrasch, Ziegaisch, Woischt- narsch, Anzn, Schneidarsch, Untrtomitzn, Schusch- tarsch, Honshaisch, Krailaisch, Gerlsch, Krishn, Mattlsch, Krampain, Tcampainemarlaisch, Obr- paugurtnarsch, Autkrishn, Pojaisch, Mrenzjurlsch, Mattolaisch, Rakarsch, Hamparsch, Mroashn, Par- teisch, Shuposchän, Schimelaisch, Wettrsch, Schup- i Häuser, die entweder unbewohnt oder nicht mehr stehen. Gottscheer Zeitung — Nr. 36. „Ich möchte Sie nicht in Lebensgefahr brin- gen," scherzte ich, schon bei der Tür angelangt. „Und dann, Sie wissen, liebe gnädige Frau, ich habe sehr viel zu tun und da brauche ich einen ruhigen Schlaf und ein gutes Gewissen als Ruhe¬ kissen." Ungnädig rauscht sie hinaus und gleich fährt unten der Chrysler lautlos weg. Am Abend ein höhnischer telephonischer Anruf: sie will nur sagen, der Doktor Soundso (sie nennt „diskret" seinen vollen Namen und Adresse) hat nicht solche Spom- panaden gemacht. Die Sache ist erledigt — und ich auch. Ich habe also aufgehört, in der Fa- milic B. Hausärzlin zu sein. „Das neue Reich", Tyrolia, Wien. Die Apotheke der Hausfrau. Von Dr. Kurt Kayser. Zu den Pflichten der Hausfrau gehört es, auch für die kleinen Unfälle und Erkrankungen des Alltags gerüstet zu sein. Nicht immer kann ja der Arzt sofort zur Stelle sein, nicht immer ist auch seine sofortige Hilfe vonnöten. Deshalb ist es zweckmäßig, wenn die Hausfrau in einer kleinen Hausapotheke sich all das bereit hält, was sie für die erste Hilfe notwendig braucht. Da hat sich z. B. beim Spielen ein Kind in den Finger geschnitten. Was tun? Es ist falsch, den blutenden Finger unter die Wasserleitung zu halten oder, wie es so oft geschieht, gar abzu- lecken. Auch das Auflegen eines Heftpflasterstreifens auf die frische Wunde ist gefährlich. Man lasse vielmehr die Wunde ein wenig ausbluten, be¬ streiche dann die Wundränder mit etwas Jod¬ tinktur und verschließe das Ganze am besten mit einem vorrätig gehaltenen, keimfreien Verband- Päckchen, einem Schnellverband resp. mit einem Stückchen sauberer Verbandgaze, die mit einer Mullbinde darüber festgehalten wird. Brandwunden, die häufig in der Küche er¬ worben werden, bedecke man statt aller anderen Mittel mit einer der Hausapotheke entnommenen sogenannten „Brandbinde". Einen Holzsplitter, der in den Finger oder einen anderen Körperteil eingedrungen ist, suche man, wenn er aus der Haut herausragl, mit einer Pinzette zu entfernen. Doch ist es nötig dabei, einen Zug entgegengesetzt der Richtung, in der der Splitter eingedrungen ist, auszuüben. Gelingt die Entfernung nicht oder bricht der Splitter ab, so suche man sofort den Arzt auf. Manche Kinder, aber auch ältere Leute neigen zu Nasenbluten. Statt aller sonst beliebten Maß- nahmen hole man aus der Hausapotheke ein Stückchen saubere Watte und ein Fläschchen mit Wasserstoffsuperoxyd. Man übergieße ein nicht zu kleines Stück Watte mit dieser Flüssigkeit und stopfe damit die blutende Nascnseite fest aus. Kommt so die Blutung nicht alsbald zum Still¬ stand, dann muß natürlich sofort der Arzt gerufen posch, Jurlsch, Losarsch, Untrpangortnarsch, Kiklsch, Wcttrschjurlsch, Jungkrishn, Trampainwluoshisch, Schmurn, Guggndorfarsch, Gattrlaisch, Moschasch; zn diesen Häusern kommt noch die Ansiedlung Kaltenbrunn, die auch zur Ortschaft. Göttenitz zählt. In Kaltenbrunn, ungefähr eine Viertelstunde außer Göttenitz, ist eine Dampfsäge, wo einige Heimische kargen Verdienst finden, um sich das Nötigste fürs Leben anscyaffen zu können. — Bei Schuschtarlaisch oder auch Pagarlaisch lebte vor ungefähr 30 Jahren ein alter Mann, der verkrüppelte Hände hatte. Auch die Füße galten ihm nicht viel. Beide Krankheiten sollen Folgen eines starken Rheumatismus gewesen sein. Wie schon der Name andeutet, befaßte sich der alte Mann mit der Schusterei und zwar war er Spezialist im Ausarbeiten von Kneschpn (Holz- schuhen). Wir Kinder trugen in der Jugend nur Holzschuhe. Meine Mutter ging auf den Dachboden, wo alte Lcderschuhe Herumlagen, die nicht mehr zu tragen waren. Von diesen nahm sic, was sie brauchte und „Ala Pua gäbr". Und wir gingen zum Meister für Hvlzschuhe. Meine Mutter zahlte bis 30 Kreuzer für ein Paar. Dazu kamen noch ein Paar Hosen au« heimischer Leinwand, ein Barchent-Jankerl und ein Strohhut um 15 Kreuzer. Den aber mußte eine gelbe, rote und blaue Feder schmücken, dann erst war der „Mann" gestellt. Die Holzschuhe durften nur an Sonntagen ge¬ tragen werden. Wenn wir in die Kirche kamen, hörte män nur krlosch, krlosch, krlosch... wie wenn es Pferde wären. Nachmittag aber mußten wir barfuß weiden gehen. Alles dies machte uns Seite 3. werden. Die vielbeliebte „blutstillende Watte" ruft manchmal schädliche Nebenwirkungen hervor und ist deswegen nicht zu empfehlen. Auch einem Ohnmachtsfall gegenüber braucht die Hausfrau nicht hilflos dazustehen. Flache Lagerung des Kranken, eventuell mit tiefliegendem Kopf, Öffnen aller beengenden Kleider und etwas scharf riechende Flüssigkeit (Essigäther, Eau de Cologne) unter die Nase gehalten, werden ge¬ wöhnlich zur Behebung genügen. Nicht selten kommt es durch Ausgleiten auf dem Fußboden u. dgl. zu schmerzhaften Verstau¬ chungen oder gar zu Knochenbrüchen. Bis der Arzt kommt, ist im ersteren Falle Ruhigstellung des betreffenden Gliedes und Umschläge mit ver¬ dünnter essigsaurer Tonerde (ein Eßlöffel auf eine Tasse Wasser) am Platze. Bei Verdacht auf Knochenbruch muß gleichfalls für Ruhigstellung des Körpergliedes durch Anlegen einer mit Watte gepolsterten Pappschiene, die mit einigen Binden angewickelt wird, gesorgt werden. Schließlich ist auch ein Fieberthermometer von¬ nöten, das im Zweifelsfalle die Ernsthaftigkeit einer plötzlichen Erkrankung und die Notwendig¬ keit rascher ärztlicher Hilfe feststellen läßt. Die Apotheke der Hausfrau wird also zweck¬ mäßig folgende Gegenstände enthalten müssen: An Verbandmaterial: 2 Mullbinden, 2 Cambric- binden, 1 Brandbinde, 2 Verbandpäckchen oder 1 Schnellverband, 1 Rolle Heftpflaster, 1 Paket Watte und 1 Pappschiene. An Flüssigkeiten: je 1 Fläschchen Alkohol, Jodtinktur, essigsaure Ton¬ erde, Wasserstoffsuperoxyd, Essig-Äther oder Eau de Cologne, sowie an Instrumenten: 1 Schere, 1 Pinzette und 1 Fieberthermometer. Alle diese Gegenstände, die man für wenig Geld in der Apotheke oder Drogerie zu kaufen bekommt, bewahre man in einem verschließbaren Schränkchen auf, an dessen Türen man zweckmäßig ein Inhaltsverzeichnis mit Gebrauchsanweisung für jeden einzelnen Gegenstand anbringt. Dann wird man auch vor Verunreinigung, Verderbnis oder gar Verwechslung geschützt sein. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Das G e b u rt s f e st S. M. des Königs Alexander) ist Donnerstag den 17- Dezember in allen Pfarrkirchen und Schulen des Landes festlich begangen worden. — (Statt eines Kranzes) für den ver¬ storbenen Herrn Matthias Rom hat die Spar¬ und Darlehenskasse für die vom Hagelschlag Be¬ troffenen der Gemeinden Polom (Ebental) und Koprivnik (Nesselial) den Betrag von 1000 Din gespendet. — (Neuanfertigung und Ausbesse- rung von Paramenten) besorgen aufs beste und billig Gräfin Elsa Auersperg und Fräulein Kramberger in Vic bei Ljubljana. Unsere Kirchen- vorstehungen seien darauf aufmerksam gemacht. nichts, denn unsere Fußsohlen waren so hart, daß kein Dorn eindrang. O, selige sorgenlose Jugend¬ zeit, wohin bist du entschwunden; nie kehrst du wieder, gold'ne Zeit, so frei und glücklich froh . . . Mein Heimatdorf ist selbständige Gemeinde, Pfarre und Schulgemeinde. Es hat eine Feuer¬ wehr (zwei Spritzen — eine zwei- und vierräderige). Zu deren Anschaffung haben sehr viel Gebrüder Loser beigetragen. Viel Verdienste daran hat auch der jetzige schon langjährige Hauptmann Josef Woldin. Der Seelenhirt ist Josef Gliebe. Möge er seinen ihm Anvertrauten noch lange ein guter Berater sein. In die Wasserleitung fließen zwei Quellen, von denen eine beim „bentschign Schtampfolain", die andere näher der Ortschaft ist. Nahe der Ortschaft — im Westen — ist das Hauptreservoir. Das Wasser ist kühl und sehr gesund. In der Nähe hat der Nachbar meines Vaters „dar Ha¬ tarsch" eine kleine Mühle mit einem Stein. Den ganzen Hintergrund füllt die „Schweiz" aus. Bei „Kroinarsch" war bis kurz vor dem Kriege eine Lederfabrik. „Kroinarsch Wettr" verkaufte seine Ware im ganzen Gottscheer Bezirke und auch im Tschernembler Bezirke war seine Ware gelobt und gerne gekauft. Die Heimischen verkauften ihm ganze Fuhren getrocknete Fichtenrinden — „Loach". Diese wurden zum Beizen der Häute gebraucht und wurden in Bottiche gebracht, die in der Erde eingegraben und mit Wasser gefüllt waren. Dies verursachte einen riesigen Gestank, besonders wenn die Häute herausgehoben und in die Gerberei gebracht wurden. (Fortsetzung folgt.) Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 36. Jahrgang XIII. — (Veränderungen imForstdienste.) Herr Revierförster Ruth in Brezova reber (Bir- kenleiten) hat sich in den Ruhestand begeben und ist nach Österreich übersiedelt. An seine Stelle kam Herr Forstadjunkt Hans Loser. Herr Ruth war ein ständiger Abnehmer unseres Blattes und des Gottscheer Kalenders. Möge er uns auch fernerhin Treue bewahren. Wir wünschen beiden Herren das beste Wohlergehen! — (Trauung.) Am 29. November wurden in der Stadtpfarrkirche getraut Josef Kump und Anna Kropf. Der Bräutigam ist ein gebürtiger Hohenberger, die Braut eine Schalkendorferin. — (Die Weihnachtsferien) beginnen an den Volks- und Bürgerschulen sowie an den Gymnasien und Lehrerbildungsanstalten am 24. Dezember und dauern bis 10. Jänner. Der regel¬ mäßige Unterricht wird am 11. Jänner wieder ausgenommen. — (Die Abstempelung der 1000 Di¬ narnoten) ist vom Finanzminister angeordnet worden und wird vom 21. Dezember bis Ende Feber durchgeführt. Man will dadurch etwaiger falscher Tausender habhaft werden. Die abge¬ stempelten Noten werden ohne jeden Abzug den Eigentümern wieder zurückgestellt. Ungestempelte Tausender werden vom 1. März an nur noch von der Nationalbank angenommen werden. — (Das Tegernseer Bauerntheater ist a u s g e bli e ben) und zwar nicht nur bei uns, sondern auch in allen anderen angekündigten Orten unseres Reiches. Die Spielbewilligung wurde nämlich behördlicherseits nicht erteilt. — (Aufkauf von Silbergeld.) Die Na¬ tionalbank kauft ältere in- und ausländische Sil- bermünzen — in Betracht kommen in erster Linie Dinare und Silberkronen — zu einem Preise an, der dem Tageswert des Silbers entspricht. — (Gesetz über die Bürgerschulen.) Das kürzlich veröffentlichte Gesetz über die Bür¬ gerschulen bestimmt, daß sie den Rang von un- teren Mittelschulen haben. Bürgerschulen können sein Knaben-, Mädchen- und gemischte Bürger¬ schulen. Der Unterricht dauert vier Jahre. Mit der Entscheidung über die Eröffnung einer Bür¬ gerschule wird auch bestimmt, welcher Art diese Schulen zu sein haben. Nach den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Bevölkerung und anderen Ver¬ hältnissen des Gebietes, in dem sich diese Schulen befinden, können diese Bürgerschulen drei Typen haben: gewerblichindustrielle, kommerzielle und landwirtschaftliche. Paragraph 12 des Gesetzes bestimmt: Der Unterricht wird in der Staats¬ sprache erteilt. — (Neuerliche Erschwerung der Ein- Wanderung nach Amerika.) Dem Kongresse legte Ärbeitsminister Dogg einen Bericht über die Einwanderung und gleichzeitig auch einen neuen Gesetzentwurf über die Naturalisierung in den Vereinigten Staaten vor, der bedeutend strenger ist als das bisherige Gesetz. Über die Einwan¬ derung berichtete Arbeitsminister Dogg, daß die Zahl der Einwanderer um ein Fünftel geringer war als jene Anzahl, die für 1930 gestattet war. In der ersten Hälfte des abgelaufenen Jahres wanderten 42.236 Fremde ein. Ausgewiesen wurden in demselben Zeiträume 18.000, zumeist Mitglieder umstürzlerischer Organisationen. — (Aus Kundenkreisen der Gast¬ wirte.) Von bäuerlicher Seite erhielten wir nachstehende Zuschrift: Mit der Notiz der Gast¬ wirtegenossenschaft in der Nummer vom 10. De¬ zember werden wohl viele Gäste nicht überein¬ stimmen, weil sie überzeugt sind, daß die Einkauss- und Verkaufspreise des Wirtes in keinem rechten Verhältnisse stehen. Man darf uns denn doch nicht für so unwissend halten, als ob uns die Weinpreise bei den Weinbauern unbekannt wären. Diese wären froh, wenn sie 6 Din für den Liter erhalten könnten. So aber müssen sie sich mit 1 bis 3 Din zufrieden geben. Auch die ange¬ führten verschiedenen Auslagen sind in der Notiz zu hoch bemessen. Die meisten 16 Dinar-Weine findet man in unserem Bezirke. Wenn man aber aus unserem Bezirk hinauskommt, so findet man in den meisten Gastlokalen Weine um 10 und 12 Din, die zumeist sehr gut sind. Höhere Preise haben nur Spezialweine, nach denen unser einer kein Verlangen trägt. Selbst in der Gott¬ scheer Stadt findet man schon Lokale, wo guter Wein um 10 Din geschenkt wird, obgleich diese Wirte mit den anderen die gleichen Auslagen haben. Nur in den Landgemeinden kenne ich noch kein Gastlokal, in dem der Wein zu 10 Dinar verkauft wird, trotzdem die Landgemeindesteuer auf den Wein viel kleiner ist als in der Stadt. Auch der Bauer möchte für seine verkaufbare Ware eine solche Berechnung anstellen wie die Wirte für ihren Wein, aber es ist nutzlos, es bezahlt ihm das niemand, auch der Wirt nicht. Der Bauer muß seine Ware zum Tagespreise ab¬ geben, ob er dabei für seine Mühe eine Entloh- nung findet oder nicht. Wenn die Gastwirtege- noffenschast offen erklärt hätte, wer 16 Dinar- wein nicht trinken will, soll 10 Dinarwein suchen oder das Weintrinken überhaupt stehen lassen, hätte ich das ruhig hingenommen. Gegen die vorgemachte und zu hoch geschraubte Aus¬ lagenberechnung aber drängte es mich, Stellung zu nehmen. Mit Aufnahme dieser zweiten Zuschrift möchte unser Blatt die Weinpreisfrage erledigt sehen. — (Nachtrag) zu dem Berichte der Herbst¬ liedertafel. des Gottscheer Gesangvereines ist nach¬ zutragen, daß bei dem Singspiele „Ein Tee vor hundert Jahren" auch Fräulein Grete Röthel mitgewirkt hat, der auch infolge ihres munteren Spieles dasselbe Lob gebührt wie den übrigen bereits im Berichte genannten Darstellerinnen. — (Veranstaltungen des Kultur- b u n d es.) Die Ortsgruppe des Schwäbisch-Deut- scheu Kulturbundes veranstaltet, wie bereits ge¬ meldet wurde, den heurigen Silvesterabend zu Gunsten der armen Landbevölkerung und beträgt der Eintrittspreis für Mitglieder und deren An¬ gehörige 5 Dinar, für Nichtmilglieder 10 Dinar. Der Abend ist verbunden mit einer gegenseitigen Bescherung und muß das Best einen Mindestwert von 20 Din haben. Die Beste werden im Hotel ab 4 Uhr nachmittags entgegengenommen und ebenso am Abend. Zur Aufführung gelangen zwei Singspiele, Vorträge des Männer- und des ge¬ mischten Chores, des Vereinsorchesters, sowie ein Silvefterspiel. — Die Ortsgruppe veranstaltet ebenso am 5. Jänner 1932 um 8 Uhr abends im Hotel bei Sitzreihen einen Lieder- und Arien¬ abend unter Mitwirkung von Frau Marie Röthel und Herrn Opernsänger Hans Schuster. Die Preise für die ersten zwei Sitzreihen betragen 20 Din, für die nächsten vier Reihen 16 Din sowie für alle übrigen Sitzreihen 10 Din. Steh¬ plätze 8 Din und für Studenten 3 Din. Für diesen Abend gibt sich schon großes Interesse kund und findet der Vorverkauf der Karten in der Trafik des Herrn Matthias Rom statt. Die näheren Einzelheiten werden in der nächsten Num¬ mer bekanntgegeben werden. — (Aufruf.) Die Ackerbauschulen in Ell¬ wangen und Ochsenhausen sind auch für das nächste Schuljahr bereit, junge Auslanddeutsche aus dem Bauernstände auszunehmen und sowohl im theo¬ retischen, wie auch praktischen Unterrichte in der Landwirtschaft a rszubilden. Ausgenommen werden Bauernsöhne, die das 17. Lebensjahr bereits zu¬ rückgelegt haben, vollkommen gesund und für an¬ haltende Feldarbeiten kräftig genug sind. Die Lehrzeit beginnt am 1. Jänner 1932 und dauert zwei Jahre. Lehrgeld ist keines zu entrichten. Die Verköstigung erfolgt in den Anstalten gegen zu leistende Arbeiten. Theoretischer Unterricht erfolgt in deutscher Sprache, Rechnen, Geometrie, Feldmessen, Nivellieren, Zeichnen, Bürgerkunde, Wirtschaftsgeographie, Gesang, Physik, Chemie, Botanik, Gesteinkuude, Pflanzenkunde, Tierzucht, Fütterungslehre, Tierheilkunde, Wirtschaftslehre und Buchführung. Die Zöglinge werden während des zweijährigen Kurses mit allen in der Guts¬ wirtschaft vorkommenden Arbeiten bekannt- und vertraut gemacht und in der Behandlung der im Gebrauch befindlichen Geräte und Maschinen ge¬ übt. Nähere Auskünfte erteilt und Anmeldungen nimmt entgegen: der Schwäbisch-Deutsche Kultur¬ bund, Novisad, Cara Lazara 7/1. (Vielleicht meldet sich auch jemand aus dem Gottscheer- ländchen? Anmerk, der Schriftleitung.) — (Oie Schulden derSelbstverwal- tungs körper.) Die Schulden der Banate und Gemeinden in unserem Staate betragen nach einer Ausstellung des Finanzministeriums 1543 Mil¬ lionen Din. Diese Schulden verteilen sich fol¬ gendermaßen: Beograd und die Städte mit Sitz der Banalverwaltung 953 Millionen, die übrigen Stadtgemeinden 384 Millionen, die Landgemeinden 63 Millionen und die Banate 143 Millionen Din. Die größten Schulden haben unter den Städten Beograd (452 Millionen Din, pro Kopf der Bevölkerung 1867 Dinar), Zagreb (180 Mil¬ lionen, pro Kopf 966), Ljubljana (148 Millionen, pro Kopf 2467). Unter den Banaten ist am meisten verschuldet unser Draubanat, denn auf dasselbe entfallen 20.2 °/o der Grsamtschulden- summe aller Banate. — (Heilig- und Seligsprechungen.) Gegenwärtig liegen im Vatikan in Rom 551 An¬ träge und Wünsche um Selig- oder Heiligspre¬ chung verstorbener Personen vor. Die vom Hei¬ ligen Stuhl aufgestellte Statistik über die Be¬ teiligung der einzelnen Länder bei diesen Anträgen ist recht interessant. Die meisten Kandidaten stellt Italien, nämlich 271. Dann folgt Frankreich mit 116. Ebenfalls in weitem Abstand folgt Spa¬ nien mit 55 und darauf Belgien mit 13 An¬ wärtern. Deutschland und England mit 6, Jr- land mit 3, die Schweiz, Holland, Portugal und Polen mit je 2 und Österreich, die Tschechoslo¬ wakei, Jugoslawien und Rumänien mit je einem Kandidaten. 49 der vorgeschlagenen Anwärter sind Zeitgenossen, die meisten jedoch stammen aus dem 19. Jahrhundert, nämlich 272. Es gibt aber auch einige, die beträchtlich älter sind. Zwei von den Vorgeschlagenen stammen aus dem 13. Jahr- hundert. Fünf von ihnen lebten zur Zeit der Kreuzzüge, 25 zur Zeit des erwachenden Huma- nismus, 111 wirkten im 17. Jahrhundert und 110 im 18. Jahrhundert. Unter den Vorgeschlcr- genen befinden sich die Päpste Benedikt Xlll., Pius IX. und Pius X., sowie drei Königinnen, und zwar Jukunda von Polen, Maria Magda- lena von Sizilien und Maria Christina von Neapel. — (Der Gotteshaß der russischen Bolschewiken.) Die in Moskau im Jahre 1812 zur Erinnerung an den Brand von Moskau und den Zusammenbruch des napoleonischen Feld¬ zuges errichtete „Erlöser"-Kathedrale, eines der berühmtesten Bauwerke Rußlands, ist kürzlich durch Dynamit in die Luft gesprengt worden. Der Sprengschlag war so gewaltig, daß er in der ganzen Stadt gehört wurde. Vorher hatte man die Umgebung der Kathedrale mehrere hun¬ dert Meter weit durch einen starken Polizei- und Militärkordon abgesperrt. Im Umkreise von etwa einem Kilometer ist knapp nach dem Sprengschlag ein Staub- und Trümmerregen niedergegangen. Zahlreiche Fensterscyeiben sind durch den unge- heuren Luftdruck eingedrückt worden. An Stelle der Kathedrale soll nun ein großer sowjetrussischer Kongreß-Palast errichtet werden, mit dessen Bau nach Räumung des Trümmerhaufens begonnen wird. — (Die Arbeitslosigkeitin Amerika.) Nach den neuesten Berichten ist von den 340-000 Slowenen in Amerika jeder vierte jetzt ohne Ar¬ beit, das heißt es stehen 85.000 von ihnen ohne jeden Verdienst da. Im ganzen sei in Amerika jeder fünfzehnte Mensch brot- und arbeitslos. — (Eine zeitgemäße Mahnung der Gottscheer Bezirkshauptmannschast.) In einem am 17. November hinausgegebenen Rundschreiben weist unsere Bszirkshaupimannschaft auf die schwere wirtschaftliche und finanzielle Krise hin, die sich aus allen Gebieten des privaten und staatlichen Lebens zeige. Angesichts dieser Tat¬ sache sei es Pflicht aller Bessergestellten, den dar¬ benden Familien zu helfen und deswegen allen Luxus zu meiden. Daher mögen alle Vereine und Gesellschaften in den kommenden Wochen von der Veranstaltung kostspieliger Unterhaltungen ab¬ sehen und dafür lieber zur Milderung der Not anderer ein Opfer bringen. Dieser amtliche Appell verdient volle Beachtung. — (Wir bekommen Silbergeld.) Se. M. der König hat das Gesetz über die Prägung. von Silbermünzen zu 10 und 20 Dinar unter- schrieben. Dadurch wurde der Finanzminister er¬ mächtigt, zwanzig Millionen Silberstücke zu 10 und zwölfeinhalb Millionen zu 20 Dinar prägen zu lassen. Das Zehndinar-Silberstück wird sieben Gramm und etwas kleiner als ein Dinarstück sein. Das Zwanzigdinar-Silberstück wird 14 Gramm wiegen und größer als ein Zweidinarstück sein. Auf der einen Seite werden die Silberstücke das Bild des Königs tragen, auf der Rückseite das Staats- wappen, die Wertbezeichnung und die Jahreszahl. Die vor dem Kriege geprägten Nickelstücke wie auch die Münzen zu 5 und 10 Para werden als gesetz¬ liche Zahlmittel aufhören und im Laufe eines .- ahres gegen 25-Paramünzen umgetauscht werden können. — (Ein neues Ministerium) und zwar für Körpererziehung des Volkes wurde kürzlich geschaffen. Es hat folgende Aufgaben: die Fürsorge für die Körpererziehung des Volkes, die Beaufsichtigung der physischen Erziehung der Jugend in den Schulen im Einvernehmen mit jenen Ministerien, in deren Zuständigkeit diese Schulen fallen, die Genehmigung von Vereinen und anderen Institutionen, deren Zweck die physische Erziehung des Volkes ist (Sokolvereine, Sport- Jahrgana Xlli. vereine, Schützcnvereine, freiwillige Feuerwehren u. ä.), ferner die Aufsicht über solche Bereine und Institutionen und die Durchführung des Gesetzes über den Sokol des Königreiches Jugoslawien. — (Ein alter Wunsch erfüllt.) Das seit 8. Mai 1929 geltende Reichsstraßengesetz hat am 7. Dezember l. I. unter anderem auch^den Zusatz erhalten, daß fortan auch die Strecke Lkof- lica-Turjak—Velike Lasce—Ribnica—Kočevje —Livold (Lienfeld)—Delnice in die Kategorie der Reichsstraßen gehört. Hiemit ist ein schon unter Altösterreich gehegter Wunsch erfüllt und der Goltscheer Straßenbezirk bedeutend entlastet. Man darf sich nun wohl auch der Erwartung hingeben, daß der Bezirksstraßenausschuß im kom¬ menden Frühjahr endlich einmal den Bau der Landesstraßc. Stara cerkev—Stari breg (Milter- dorf—Altbacher) in Angriff nimmt und im Vor- anschlage die geldlichen Mittel sicherstellt. — (Alle unsere Leser), die den großen illustrierten Suttner-Katalog noch nicht besitzen, erhalten ihn vollkommen kostenlos, wenn sie ihn vom Uhrenfabrikshause H. Suttner in Ljubljana Nr. 412 verlangen. Dieser Katalog bietet die größte Auswahl echter Schweizer Taschenuhren (schon ab Din 44), Armbanduhren (schon ab Din 98), Weckeruhren (schon ab Din 49), Ju¬ welen, Schmuckartikel, Geschenke für Hochzeit, Taufe, Firmung, Namens- und Geburtstag rc. in jeder Preislage. Ein solcher Katalog sollte in jedem Hause liegen. — (BezüglichderErhöhungderKran- kenversicherungsbeilräge) verlautbart das Kreisamt für Arbeiteroersicherung in Ljubljana folgendes: Das Ministerium für Sozialpolitik und Volksgesundheit hat mit Erledigung St. br. 56.096/31 vom 20. November 1931 den Bei- trägctarif für die Krankenversicherung von 6°/« auf 6.5 °/o für den Bereich des Kreisamtes für Arbeiterversicherung in Ljubljana erhöht. Der erhöhte Tarif trat in Geltung mit 1. Dezember 1931. Die neuen Tabellen über die Beitrüge und Abzüge sind erhältlich beim Kreisamt für Arbeiterversicherung in Ljubljana, Miklošičeva cesta 20/1. — (DasRecht aufkostenloseHeilung) in allen staatlichen und öffentlichen Krankenhäusern haben laut einer Erklärung des Ministeriums für Gozialpoiitik und Boiisgefundheit alle staatlichen Angestellten sowie deren Familienmitglieder. — (Unsere Finanzen.) Die Ergebnisse in den ersten fünf Monaten des Budgetjahres 1931/32 (April—August) sind trotz der allge¬ meinen Wirtschaftskrise ziemlich zufriedenstellend. Die gesamten Eingänge in der Höhe von 4549 Millionen Dinar bleiben nur um 197 Millionen gegenüber dem Vorjahre zurück. Eingegangen sind (in Klammern die Ziffern des Vorjahres in Mil¬ lionen Dinar): aus unmittelbaren Steuern 734 (771), aus mittelbaren 1287 (1460), aus Mono¬ polen 956 (997), aus den Staatsbetrieben 1534 (1475). Die Mehreingänge aus den Staatsbe- trieben rühren von den Slaatsbahuen her. Der Ausfall von 173 Millionen bei den mittelbaren Steuern geht auf Rechnung der verringerten Zoll¬ einnahmen. Um das Budgetgleichgewicht, das durch den Ausfall der Reparationen (Hoover-Mora¬ torium) gestört wurde, zu erhallen, wurde der Ausgabenetat für das Jahr 1931/32 um 715 Millionen Dinar gekürzt und gleichzeitig wurden die Monopoltaxen auf Zucker und Tabak erhöht, woraus sich Mehreingänge von 300 Millionen Dinar ergeben werden. Auch gelang es, am 20. Oktober mit Banque de France eine Anleihe von 300 Millionen französischen Franken abzuschließen und einige Wochen später von einer französischen Gruppe 100 Millionen französische Franken für die Verwertung der heurigen Tabakernte (bisher gab diesen Kredit die Anglo-Jnternational) zu erhalten. — (Die bedrohte Schönheit) entgeht den Gefahren der Einwirkung von Sonne, Nässe, Wind und Alter nur durch tägliche Pflege mit medizinisch wirksamen Abwehrmitteln, wie es Fellers Elsa-Gesichts- und Hautschutzpomade und Fellers Elsa-Haarwuchspomade sind. Seit 35 Jahren bewährt. Gegen Voreinsendung von 40 Dinar erhält man zwei Tiegel spesenfrei von der Elsafluidfabrik Eugen V. Feller in Stubica Donja, Elsaplatz 304, Savska Banov. Stara cerkev (Mitterdorf). (Eine edle Dulderin) war die am 9. Dezember in Kob¬ lerje (Koflern) im 66. Lebensjahre verstorbene Besitzersfrau Magdalena Fink. Seit sechs Jahren war sie infolge Gichtkrankheit ans Bett gefesselt und in den letzten Monaten unfähig, ein Glied Goltscheer Zeiluno — Nr. 36. zu rühren. Doch nie kam eine Klage aus ihrem Munde. Aus dem oftmaligen Empfange der hei¬ ligen Kommunion schöpfte sie jenes Gottvertrauen, wodurch sie der eigenen Familie und den Nach- barn ein erbauliches Beispiel gab. Nun hat die Dulderin für immer ausgelitten. Ewiges Glück möge ihr Anteil sein! Knerja kipa (Graflinden). (Ein Wild- sch wein erlegt) im Gewichte von 80 Kilo hat am 26. November der hiesige Rwierjäger Franz Bauer. Weidmannsheil! Kopka reker (Unterwarmberg). (Todesfall.) Am 13. November ist an einem Schlaganfalle der älteste Mann in der Gemeinde gestorben, der 93jährige Georg Kraker aus Komutzen Nr. 23. Der Verstorbene erfreute sich bis in seine letzten Tage geistiger und köiperlicher Frische, was er damit bewiesen hatte, daß er seinen Söhnen noch in letzter Z-it bei der Erzeugung von Hvlzge- schirr mithalf und sich sogar noch allein rasieren konnte. Ec war dreimal verheiratet. Seine dritte Frau und jetzige W'twe ist die 56 jährige Mag¬ dalena geborene König, Tochter des früher in Komutzen, jetzt in Pöllandl wohnhaften 80 jäh¬ rigen Franz König. Demnach war der Schwie¬ gersohn um 13 Jahre älter als der Schwieger¬ vater. Ein Sohn des Verstorbenen, der aus der ersten Ehe entsprossen ist, namens Georg und 60 Jahre zählt, ist schon über 30 Jahre blind. Der Bedauernswerte lebt nicht etwa, wie man anneh¬ men könnte, von Unterstützungen der Gemeinde oder seiner Verwandten, sondern er erhält sich vollkommen allein, und zwar durch Ziehharmo¬ nikaspiel, durch Handel mit Zuckerwerk und Holz- geschirr, durch Brennholzschneiden und andere nützliche Arbeiten. Der blinde Mann rasiert sich nicht nur allein, sondern er schärst sogar noch anderen sehenden Personen mittelst Anziehstein und Riemen die Rasiermesser. Ehre und Respekt vor dem blinden Manne. — (Sammlung.) Wie überall im Gott- scheer Ländchen, so wurde auch in unserer Ge¬ meinde für die deutsche Lehrerbildungsanstalt ge¬ sammelt. Das Ergebnis dieser Sammlung war ungefähr 1200 Din. Damit zeigte sich auch un¬ sere Bevölkerung der Wichtigkeit und Notwendig¬ keit dieser Lehranstalt für unsere Jugend voll¬ kommen bewußt. Wir hoffen, daß auch unsere beiden Schulen in der Gemeinde des Segens dieses Institutes teilhaftig werden. LermoSnjice (Tschermoschnitz). (Abhilfe tut not.) Wir haben hier, wie unsere Landsleute im übrigen Gottscheerland bei der Wahl für die Regier uagsliste unsere Stimmen abgegeben. Nun mögen die Herren Abgeordneten, die sich in Belgrad eingesunken haben, an die bedrängte Lage des Bauernstandes vor allem denken und hier baldigst helfen. Die mannigfachen Steuern mit den Umlagen und Zuschlägen, die zahllosen Taxen und Tarife sind kaum mehr erträglich. Denn vom /Mlsgüvks KsSvKÜOKIvN. . . (Line wakre OeZebenkeit.) brau Irma stanci vor ciem Spiegel unci war nickt rukriecien. Dock sie lieL sick nickt traurig stimmen. 8ie verlieb cten Spiegel unci sckriev cier breundin ätsrie, vvelcke immer sckön, jung unci von allen beneiclet war. brau Irma stekt wieder vor ciem Spiegel und ist rukrieclen. Sie gebrauckt jetrt ebenso wie ikre breunclin Narie, rur taZIicken Körpsr- pklege und Sckönkeitspklege: Zelters Olss-6esickts- und Uautsckutrpomade, weil sie nsck allen segeln mediriniscker Kos¬ metik erzeugt von verlsLIicker -Wirkung ist sowokl bei Sommersprossen, wie bei anderen ttautmSngeln. Peilers „Llsa^-ttsarwuckspomade gegen Haarausfall, Sckuppen, krükzeitiges br- grauen usw. ber Post zwei Diege! spesenfrei gegen Voreinsendung von 40 Oin. per dlack- nakme 10 Oin mekr. Peilers „plss"-6esundkeits- und Sckönkeitsseiken (bilienmilck-, biliencreme-, bierdotter-, Oly- rerin-, kiorax-, leer- und Pasier-Seike) fünf Stück in beliebiger Wakl 52 Oin. HIs Beipack mitbestellt werden können: Olsa-bilienMilck 13'20 Oin, Olsa-Skampoon 3'30 Oin, Olsadont-2akncreme 8 80 Oin, Olsa- ääundwssser 1650 Oin. lAscken Sie eine Probe, Sie werden zufrieden sein! Oestellen Sie in der Olsakluid-Pabrik KV6M V. 81ubics vonja plssplutz 304, Savska banovina- Sc de 5 Unsere eckte Ackerbau läßt sich hier wenig erzielen, weil wir wenig Felder haben und diese zumeist in ruher Lage liegen. Auch die Holzgeschirrerzeugung, mit der sich mehrere Ortschaften befassen, trägt nicht das ein, was das Haus an Abgaben vorgeschrieben bekommt. Dazu hat die ungünstige Witterung Heuer zwei Drittel der Lebensmittel genommen. Das allenfalls noch verkäufliche Tannenholz hat keinen Wert. Sollen wir Kleinbauern nicht zu¬ grunde gehen, muß uns die Regierung die Lasten erleichtern und uns zu billigen Lebens- und Futter¬ mitteln verhelfen. Unsere Ortschaften sind dessen gerade so bedürftig wie die Weißkrainer. Eine weitere Last, unter der wir seufzen, ist Besorgung der Wohnung und des Brennholzes für die Lehrer- schäft und der Katechetenvergütung. Diese Aus¬ lagen soll, darum bitten wir, wieder die Banal¬ verwaltung oder die Zentralregierung übernehmen. Daß die Gemeindevertretung in ihrem Voran¬ schläge gleichfalls die schwierige finanzielle Lage der Insassen berücksichtigen und alle nicht un¬ bedingt notwendigen Auslagen meiden wird, daran ist nicht zu zweifeln. Zeljne (Seele). (Mutter und Kind ge¬ storben.) Am 12. Dezember starb die 37 jährige Besitzersfrau Maria Kresse, Seele 15, nachdem ihr drei Tage altes Söhnlein ihr im Tode am 9. Dezember vorausgegangen war. HvLjak Sei Koprivnik (Schäflein). (Ster- befall.) Am 4. Dezember starb hier der Aus¬ zügler Johann Jonke Nr. 14 im 89. Lebensjahre, mehrmals versehen mit den heil. Sterbesakramenten. Der Verstorbene war eine angesehene Persönlich, keit und erfreute sich ungeteilter Achtung und Beliebtheit; er stellte in seinen jüngeren Jahren überall seinen Mann, wo es galt, das öffentliche Wohl zu fördern u-id zu stützen. Mit 23 Jahren heiratete er die Bauerstochter Gertrud Meditz von Nr. 5, mit der er volle 65 Jahre in glücklichster Ehe lebte. Der Heimgegangene war Vater von elf Kindern, von denen fünf in Amerika leben. Die hinterlassene Witwe steht auch schon im 87. Lebensjahre und ist trotz ihres hohen Alters gut erhalten und noch eine sehr tüchtige Fußgängerin. Der alte „Goreisch" ruhe in Gottes seligem Frieden! Hrodetz. (Bitte an edle Menschen¬ freunde.) Ich Karl Kump, Grodetz 7, Pfarre Koprivnik (Ncsseltal) leide schon seit 14 Jahren an chronischem Gelenksrheumatismus, welche Krank¬ heit ich mir im Weltkriege zugezogen habe. Seit drei Jahren kann ich das Bett nicht mehr ver¬ lassen, muß alles nur liegend verrichten und biu ganz zusammengezogen, verkrüppelt, bin nicht im- stände aufzusitzen und kann mich nicht ohne Stock umdrehen. Ich habe schon manche Träne ver- gossen und große Schmerzen ausgestanden. Meine armen Nichten, Waisen, versorgen mich armselig wie ein kleines Kind in der Wiege. Bis No- vember 1922 habe ich Jnvalidenpension bezogen und darnach habe ich mehrere Gesuche um Wciter- bezug der Pension gemacht, wobei mehrere meiner Kriegskameraden beim Gerichte eidlich aussagten, daß ich im Kriege erkrankt bin. Im Jahre 1929 wurde mir als 90°/vigem Invaliden jährlich 2400 Din zugesprochen. Als bald darauf ein neues Jnoalidengesetz in Kraft trat, mußte ich alle meine Dokumente wieder abliesern, aber zurückbekommen habe ich sie nicht mehr und im Feber des laufenden Jahres wurde ich ganz ab¬ gewiesen, so daß ich weinte wie ein kleines Kind. reit, 6 Gotlscheer Zeitung - E 36 Jayrg.no ^1!.. Gleich darauf erhielt ich aus Amerika die trau¬ rige Nachricht, daß mein Bruder Josef, der mich jährlich mit 10 Dollar unterstützte, in Kansas gestorben ist. Am 25. März ist meine Schwester Margareta gestorben, die mich 14 Jahre ver- sorgt und getröstet hat. Ihr Mann ist 1914 in den Karpaten gefallen, drei arme Waisen und einen sehr verschuldeten Besitz hinterlassend. Am 21. Juni d. I. hat cs fürchterlich gehagelt, die Feldsrüchte vernichtet, so daß man rein nichts zum Leben hat, bloß etwas Rüben, die nach dem Hagel angebaut wurden. Also Unglück über Unglück. Ich bitte daher inständig edle Menschen: Unterstützet mich abgewiesenen Kriegsinvaliden, der in der Not schmachtet, unterstützet mich Ärmsten der Armen mit einer Weihnachtsgabe. Der liebe Gott wird es euch reichlich lohnen, ich aber will mich dankbar bezeugen durch Gebet für euer zeit- lichcs und ewiges Glück. Kragujevac. (Fröhliche Weihnachts¬ feiertage) und ein glückliches Neujahr wün¬ schen allen Landsleuten daheim und in der Fremde die Gotlscheer Soldaten des 19. Infanterieregi¬ mentes: Franz Fink, Johann Stalzer, Richard Nadler, Johann Greisch, Rudolf König, Josef Ozanic, Richard Schneider, Rudolf Nick, Ernst Högler, Ernst Hoge, Eduard Kump, Rudolf Stalzer, Johann Ratschki, Johann Tschrnkowitsch, Johann Maichen, Johann Rom, Alois Schrei, Johann Wolf, Josef Putre, Alois Loser, Richard Fink, Heinrich König, Johann König, Joses Poje. Landwirtschaftliches. Won der Wiehversicherrmg. Die Viehzucht-Selektions-Genossenschaft erhielt von Herrn Karl Stonitsch aus Koprivnik (Nessel- tal) Nr. 72 ein Schreiben, dem wir folgende Stelle entnehmen. „Ich bestätige den Empfang der 900 Din, welcher Betrag mir heute als Schadenersatz für die mir umgestandene Kuh zu- gekommen ist. Ich danke dem geehrten Ausschuß, daß er durch eine Abänderung seines seinerzeit gefaßten Beschlusses möglich gemacht hat, daß mir wenigstens die Hälfte meines Schadens ver¬ gütet wurde. Gleichzeitig danke ich auch den Herren Vertrauensmännern, welche die Einsamm¬ lung der Beiträge bei den einzelnen Mitgliedern der Versicherung vorgenommen haben, für ihre Bemühungen und drücke ich den Wunsch aus, daß diese Einrichtung recht bald so viele Anhänger findet, als notwendig ist, damit die Menge der versicherten Rinder die Zahl 1000 erreicht." Zur Aufklärung sei gesagt, daß es sich hier um den ersten Fall handelt, in welchem die be¬ stehende Viehversicherung einen Schadenersatzbetrag zur Auszahlung brachte und sind wir nun in der Lage, den gangen Hergang bei der Versicherung an dem praktischen Beispiel zu erklären. Mitglied der Viehversicherung kann nur der¬ jenige werden, welcher entweder Mitglied der landwirtschaftlichen Filiale oder der Viehzucht- Selektions-Genossenschaft ist. Der Versicherungs¬ beitrag beträgt für jedes Rind 2 Din und werden Kälber erst mit einem Alter von mehr als 2 Monaten ausgenommen. Jeder Zuwachs an Vieh muß angemeldet werden. Hat man das unter¬ lassen und kommt in dem betreffenden Stalle ein Unglück vor, so hat der Besitzer keinen Anspruch auf Schadenersatz. Angenommen wurde, daß die Viehversicherung bei unseren Bauern mehr Anklang finden wird als sich später gezeigt hat, und war beschlossen worden, daß die Viehversicherung erst dann ihre Tätigkeit zu beginnen hat, wenn die Anzahl der hiezu angemeldeten Rinder 1000 beträgt. Zur Zeit als der Unglücksfall im Stall des Karl Stonitsch eintrat, waren 502 Rinder angemeldet, mithin erst die Hälfte von 1000 erreicht. Es änderte nun der Ausschuß, mit Rücksicht auf das schwache Interesse, welches dem Unternehmen ent¬ gegen gebracht wurde, seinen seinerzeit gefaßten Beschluß dahin ab, daß zwar mit der Auszahlung der Entschädigungen zu beginnen ist, jedoch diese nicht in ihrer Gänze, sondern nur zum Teil, im vorliegenden Fall zur Hälfte, so lange auszuzahlen sind, bis die Anzahl der zur Versicherung an¬ gemeldeten Rinder 1000 erreicht hat. Da der durch die Schätzungskommission, (welche sich jeweils aus drei unparteiischen Mitgliedern zusammensetzt) ermittelte Schaden, den Herr Karl Stonitsch durch den Verlust einer Kuh erlitten hatte, mit 1800 Din festgesetzt wurde, waren mit Rücksicht auf die Anzahl der momentan angemeldeten 502 Stück Riader 900 Din auf- „vis vllLsrbrvodlioks" -tuck sckon Oinsr ist um OLJ gjne Issckenukr unä sckon um Oin eine (Veckerukr ru Kaden, 8eiäs Zut! 80 vvirct sie weZsn ikrsr stok- unä ksllsicksren 8s- stsnäteils genannt, ciie eckte Lckweirer ^nlcer- Okr dir. 512 in sckön ver¬ nickeltem Oekäuse um blok Oin unct ciieselbe Okr mit raciium- leucktencten Mkern unä ^eiAsrn blök Oin 68.— Versankt per dlacknskme oder gegen Voreinsendung cies Oelktes. Kein Kisikol Omtsusck gestattet oder Oelkt rurüclr. 8ckte Lckweirer l'a- sckenukren sckon ab Oin, Ztrmdanä- ukren sckon ab Oin 98'—, VVeckerukren ab Oin 49'— sowie 8ckmuck, (tollt- unä 8il- derwaren tast ru Original- babriksprsisen kirnten 8ie in riesiger /tuswakl im grossen illustrierten Crackllcata'og, äen 8is kostenlos erkalten. Verlangen 8ie ikn von äem seit 34 fakren renommierten Okrenkabrikskause Vili». 4i>2 8eit 34 Iskren viele tausenäe Kunäen rukrieäengestelll. zubringen, weiche bei den einzelnen Mitgliedern dadurch eingesammelt wurden, daß pro Rind 2 Din eingehoben worden sind. Einstweilen ist ein neuer Fall angemeldet worden und zwar ist dem Herrn Josef Loser aus Unter-Wetzenbach Nr. 8 ein junger Ochse im Werte von 1015 Din umgestanden. Zur Herein¬ bringung dieser Schadensumme ist in Aussicht genommen, daß für jedes versicherte Rind nur I Din wird einkassiert werden, so daß Loser an Entschädigung 502 Din wird ausbezahlt erhalten. Wir glauben, daß jetzt jedem, weicher sich für die Versicherung interessiert, vollkommen klar ist, wie diese vor sich geht und daß die ganze Sache nicht so schlimm ist, als sich viele vor¬ gestellt haben. Um in der Zusendung des Kmetovalce keine Verzögerung eintreten zu lassen, erinnern wir die Mitglieder der landwirtschaftlichen Filiale, den Mitgliedsbeitrag von 30 Din noch vor Neujahr einzuzahlen. Solange dieser Betrag nicht erlegt ist, gehört der Betreffende auch der Biehversicherung nicht an. Da vorgekommen ist, daß ein Mitglied der Viehzucht-Genossenschaft einen Mitgliedsbeitrag für das Jahr 1932 einzahlen wollte, werden alle Genossenschaftsmitglieder darauf aufmerksam ge¬ macht, daß sie, solange sie der Genossenschaft an¬ gehören, keinen Jahresbeitrag zu entrichten haben. Im Gegenteil erhalten sie, wenn sie austreten, noch 50 Din ausbezahlt. Allerlei. Palästina und Syrien gehören zu den Län- dern, die unter der weltwirtschaftlichen Krise ver¬ hältnismäßig wenig zu leiden haben. Jerusalem ist in einer scharfen Entwicklung begriffen; in den Vororten der alten Stadt, die an düsteres Wü¬ stengelände grenzten, erstehen neue Straßenzüge. Es wird nicht lange dauern, bis Jerusalem und Bethlehem sich zu einer Stadt verschmelzen. Mo- derne Hotels sind im Bau. Die Hotelverhältnisse, die noch vor einigen Jahren jeder Beschreibung spotteten, sind jetzt nach europäischem Muster ge- ordnet. Wie in der altbiblischen Zeit bildet der Wassermangel immer noch die Plage der Be- völkerung; cs gibt keine Wasserleitungen und keine Kanalisation in Jerusalem, und die Einwohner warten getrost auf den Regen, um sich mit Wasser zu versorgen. Beirut, die Hauptstadt Syriens, steht ebenfalls im Zeichen einer fortschreitenden Veränderung. Der Orient verschwindet immer mehr, um der europäischen Zivilisation Platz zu machen. Die beiden Länder, Palästina und Syrien, sind deswegen von der Weltkrise wenig betroffen worden, weil sie es rechtzeitig verstanden haben, eine landwirtschaftliche Veredelungskulmr in großem Stil anzubahnen; überall dehnen sich Ocangcn- und Mandarinenplantagen, Bananen-, Feigen- und Weingärten aus. Auch die sogenannte Grape- Frucht wird in immer größerem Umfange ge- züchtet. Die Nachfrage nach palästinensischem und syrischem Obst ist in den europäischen Ländcin groß. In Schiffsladungen werden in dieser Jahres¬ zeit besonders die Jaffa-Orangen nach allen Ländern Europas verfrachtet. — Eine ameri¬ kanische Expedition, die von der Pennsylvania- Universität organisiert wurde und sich zurzeit in Persien befindet, entdeckte in der Nähe von Dang- han an der mesopotamischen Grenze die Überreste eines altertümlichen Volksstammes, der vor etwa 4000 Jahren diese Gegend bewohnte. Die durch die Expedition vorgeuommenen Ausgrabungen scheinen einen außerordentlichen archäologischen Wert zu haben. Es gelang bis jetzt, etwa zwei¬ hundert Gräber zu finden. Das Interessanteste ist das Grab eines jungen Mädchens, in dem neben den Skelettüberresten eine Halskette aus Lapislazuli und Onyx, goldene Ohrringe und kleine, aus Stein geschnitzte Amulctie, die ver¬ schiedene Tiere darstellen, lagen. Silberne Haar¬ nadeln und sechs kleine Silbertasscn vervollstän¬ digen die Ausstattung, die dem Mädchen mit ins Jenseits gegeben worden war. In einer anderen Grabstätte, in der offensichtlich ein Kriegsheld be- erdigt liegt, konnte seine Ausrüstung gefunden werden, das Kriegsbeil, der Dolch und der Helm. Neben dem Schädel lag ein Silberkelch in lila Farbe oxydiert. Die Fingerknochen der linken Hand wiesen zwei goldene Ringe aus, und das Handgelenk war mit zwei zierlichen Ketten, gleichfalls aus Lapis¬ lazuli und Onyx, geschmückt. Blutübertragung. In einem Berliner Kranken¬ haus hat dieser Tage Walter L. aus Charlotten- bürg, 24 Jahre alt, 72 Vü KZ schwer, zum fünf¬ zigstenmal Blut hergegeben; sein Blut gehört zur Gruppe Null, die als Universalgruppe gilt. Vor zwei Jahren ließ er zum erstenmal 450 Kubik- zentimeter Blut überführen, von da ab stellte er sich immer wieder zur Verfügung und erschien zwei Stunden nach Absendung einer Rohrpost- karte, und mit dem letztenmal waren es genau 18 Liter, die er abgegeben. Eine fast ungiaub- liche Zahl, wenn man bedenkt, daß der Mensch durchschnittlich nur 6 bis 7 Liter Blut hat. Walter L. ist eben ein besonderer Vollblütler, den die ständigen Aderlässe vor frühzeitiger Arterienver- kalkung bewahren. Er bekommt aber für die je- weilige Blutentnahme nur 50 S., vielleicht frei¬ willige Zuwendungen von dankbaren genesenen Patienten. Herausgeber ».Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev. Schriftleiter: Alois Krauland, Koäevje. Buchdruckerei Josef PavliLek in Koöevfe. I"b Xlli. Gottscheer Zeitung — Nr. 36. Seite 7. Die tiestrauernden Hinterbliebenen. Ehre seiirem Andenken! Gott dein Allmächtigen hat es in gemein unersorichlichen Nate gefallen, unseren treusorgenden und selbstlosen Gatten, Vater, Lohn, Bruder, Schwager, Onkel, Neffen und Vetter, verrn Mittwoch den H6. Dezember in Graz, wo er Heilung seines Leidens gesucht, sein arbeitsreiches und dem öffentlichen Wohle gewidmetes Leben beschlossen hat. am 16. Dezember Ml nach einem schmerzvollen Leiden, versehen mit den heil. Sterbe¬ sakramenten, zu sich in die Ewigkeit zu rufen. Das Begräbnis unseres Unvergeßlichen sand nach Überführung aus Graz Freitag den 18. d. M. um V2 4 Uhr nachmittags vom Trauerhause aus auf den hiesigen Friedhof statt. Das Seelenamt wurde Samstag den 19. d. M. um 8 Uhr früh in der Stadtpfarr¬ kirche gelesen. Aodevje, am 20. Dezember Iy3b Das Kandetsgremimn in Kočevje gibt die erschütternde Nachricht, daß sein langjähriger, pflichteifriger Obmann, Herr MattIM bom Kaufmann, Aeatitätenöeflher usw., ufw. Matthias Nour Kaufmann, Hömanu des Kandelsgremrums, Vorstandsmitglied der Spar- und Dar¬ lehenskasse, Kemeinderat, Kans- und Wealitätenvesiher usw. Leite 8. Gottscheer Zeitung — Nr 36. Iayr^ang XII.. Briefkasten! An viele Bezieher. Haben Sie die Bezugs- gebühr für 1931 bezahlt? §e8täklte Muskeln, ruki§e Nerven, 6IeickAewickt im Or§anismu8 entwickeln im iVIenscken jenes 8elbstbewu6t8ein unä eine l'atkrakt, welcke ikn ru äen auüeror- äentlicken ^eistunZen äer keutixcn l.eben8wei8e bekäkiZen. Oie verbrauckten Kräkte Dnüssen bei Körperlicken unä Leisten Arbeitern ßleicksam ersetzt weräen. >Venn 8ie lkre Olieäer vor äem 8cklaten xeken mit einixen l'ropken ecktem NMNL fnanrbr'snnlmeein einreiben, Lickern 8ie 8ick einen präckti^en, er- quickenäen 8ckiak. 8ie weräen mordens aus§e- rukt erwacken unä äen ^nxen l'aZf Ikre Arbeit unermüälick verrickten. Viele sieben in ikr >Vg8ck- oäer L3äewS88er einige löffel von Diana-franr» brnnntwein unä beodackten äie8elde vvokllätiZe ^firkun^. Lrkältlick in allen ^.potkeken, Drogerien unä de88eren Oe8ckäkten. ?rei8: Kleine ?l38cke l)in 10—, mittel^roLe flascke Din 26 groLe ?Ia8cke Din 52 —. Leackten 8ie äen klamen .Diana" unä KUten 8ie 8ick vor wertlo8en dlackakmun^en! IGZKmssvkinen für Familie und Gewerbe, vor¬ nehme Ausstattung, zum Sticken vorzüglch geeignet, schönstes Weihnachtsgeschenk empfiehlt gegen bequeme Ratenzahlungen krsur Isodiaköl, üoövvje gegenüber Marijin Dom. LvsvkIungL Der geehrten Bevölkerung bringen wir hrmit zur Kenntnis, daß Gefertigte das 6a8tkau8 ,,^um k^icktenwaläe" in lVloo8walä W 8 mit 1. Jänner 1932 wieder übernehmen. Wir geben die Versicherung, daß wir stets bestrebt sein werden, unsere Gäste in jeder Hinsicht zufrieden¬ zustellen, und hoffen deshalb auf einen regen Besuch. Hochachtungsvoll Herr unä krsu liö8lner. Kaus in Lienfetd Ar. 66 samt Acker und Berganteü ist zu verkaufen. Statt Bar¬ geld wird auch Einlagsbuch der Spar- und Darlehens¬ kasse angenommen. — Anzufragen beim Eigentümer Er er AakoS. Hotel „1>ie8i" in KoLevje -u ^uskunkt erteilt frsu Nerrmsnn in Nollonberg blieckerösterrsicb. ?I>. Nergert, ttostkacN SS, Itelil 147 d (kaäen). Kanzteistunden der landwirtschaftlichen Filiale und der Viehzucht-Se- lektions-Genossenschaft: Jeden Montag und Donnerstag sowie an Markttagen von 9 vis 12 Ayr vorm. sind stets lagernd bei der Firma Mirka Mlakar, Ljub ljana, Slomškova ulica 11. Zpar- unl! varlchenskasse vir neur im eigenen» vormals vrwaiti 8arteime«den «escMrvanre am d « yaupiplatre. « Hekdverkehr im Jahre 1930 165,273.115 Pin kulante kontolrorrentvedingungrn Nir stautieute. korteniore vurcdtüdrung Ser Intavuiatiou und Stempel- treidelt tür Sie ScduKlicdelne. Kinkagengand am 3V. Juni 1931 18,767.77015 Pin Sbrrnlmmt kiniagen aut Sücdel «nü in lautender stecdnung rn verte« Seaing««gen. SemLdrt variedeu gegen Slcderrteliung durch Aecdrel oder ÜMtdetr dillig und rcdnell. SSnerllcde Kredite r°/°. Liecdrelirredite i» kontoirorreut io °/°. karrartunden von r dir «r Udr und von r vir 4 tldr an allen Aerirtagen.