□ □□□□□□□□ n □□ NEUNÜND171ERZ166TER JAHRESBERICHT der k. k. Staats-Oberrealschulc = in Oörz = über das Schuljahr 1908-1909. ——□—- INHALT: 1. Die Kultur der Rebe im Görzer Hügellande. Eine ampelo-graphisch-Chemische Studie von I’rof. Dr. A. N. Papež. 2. Schulnachrichten. - - Vom .Direktor. ' <3 u o □ □ □ n GÖRZ 1909. Selbstverlag der. k. k. Staats-Oberrealschule Druck der Hilarianischen Druckerei • i schule. . k. NEUNUNDUIERZ1GSTER JAHRESBERICHT der k. k. Staats=Oberrealschule = in öörz = über das Schuljahr 1908-1909. INHALT : 1. Die Kultur der Rebe im Görzer Hügellande. Eine ampelographisch-chemi- sche Studie von Prof. Dr. A. N. Papež. 2. Schulnachrichten. — Vom Direktor. GÖRZ 1909. Selbstverlag der k. k. Staats-Oberrealschule. Druck der Hilarianischen Druckerei. Oie Kultur der Rebe im Hier Hügellande. *&•> Eine ampelographisch-chemische Studie von Prof. Dr. A. N. Papež. Die gefürstete Grafschaft Görz-Gradisca gehört mit ihrem Flächenraume von nur 2918 km2 bekanntlich zu den kleinsten Provinzen der österreichisch-ungarischen Monarchie, denn sie übertrifft an Größe lediglich das Land Vorarlberg. Allein trotz der verhältnismäßig beschränkten Ausdehnung bietet die Grafschaft Görz-Gradisca in mehrfacher Hinsicht viel des Mannigfaltigen und Interessanten. Eine Eigentümlichkeit der Görzer Provinz sind in orographischer Hinsicht die überaus verschiedenartigen Gebietszonen, die trotz ihres geringen Flächenmaßes eine Anzahl von Gegensätzen aufweisen, wie sie anderswo innerhalb so enger Grenzen kaum anzutreffen sein dürften. Nicht weniger als fünf solcher, von einander verschiedener Gebiete kann man unterscheiden, die sich, wenn wir im N-NO beginnen, folgendermaßen aneinanderreihen : 1) die Alpen, 2) die Voralpen, beziehungsweise das Mittelgebirge, 3) das Hügelland, 4) die friaulische Tiefebene, 5) der Karst. Es ist nicht unser Zweck, sich auf diese Verhältnisse näher einzulassen, weshalb wir nur einige Worte über jenen Landesteil hinzufügen wollen, welcher in der vorliegenden Studie in Betracht kommt, nämlich über das Gebiet des Görzer Hügellandes. Dort, wo das Mittelgebirge des Landes aufhört, hart an Italiens Marken, beginnt es sich auszudehnen dies herrliche, einem Bande von bald größerer, bald geringerer Mächtigkeit vergleichbare Hügelland, das von Nordwest nach Südost die ganze Provinz durchziehend an der krainischen Landesgrenze seinen Abschluß findet. Ein Teil dieser Hügellandschaft, der oberhalb Görz beginnt und sich bis gegen die italienische Reichsgrenze erstreckt, bildet jenes Gebiet, welches den Namen Oollio,. slov. Brda führt, während die untere Partie, die sich zwischen dem Mittelgebirge und dem Karste hinzieht, die Görzer Umgebung und das Wippachertal, slov. vipavska dolina, umfaßt. Das Görzer Hügelland, beziehungsweise das Collioge-biet und das Wippachertal sind es nun, welche zu den fruchtbarsten Teilen des Landes gehören. Es ist dies das Görzer Wein- und Obstgebiet par excellence, bekannt durch seine vorzüglichen Produkte, mit denen ein schwunghafter Handel getrieben wird, der von Jahr zu Jahr an Ausdehnung gewinnt und die wichtigste Einnahmsquelle der dortigen emsigen Bevölkerung bildet. Es ist daher leicht begreiflich, daß auf die Melioration des ursprünglich wenig fruchtbaren Bodens eine möglichst große Sorgfalt verwendet wird, welchem Umstande in erster Linie die heutige Produktivität zuzuschreiben ist. Hand in Hand damit verschwinden — wenn auch langsam— die alten Weingärten, und bei Neuanlage derselben oder frischer Bestockung wird allmählig wertvolleres und wiederstandsfähigeres europäisches Rebmateriale eingeführt. Den Resultaten der vorliegenden Studie sei vorausgeschickt, daß dieselbe den Zweck verfolgt: einen Beitrag zur Kenntnis der lokalen Bodenverhältnisse zu liefern, das einheimische alte und neue Rebkulturverfahren bildlich vorzuführen, und endlich die wichtigsten daselbst kultivierten einheimischen Rebsorten ampelographisch zu beschreiben. I. Bob 0-36 0-51 0-53 0-50 Kaliumoxyd 0-2:-i 0-26 0 27 0‘25 0-24 Kalziumoxyd , . . . 935 28-60 2-63 35-78 2-65 Magnesiumoxyd 0-90 0-96 0-72 0-94 0-75 Eisenoxyd 4-66 5-45 5-28 2-52 5-31 Aluminiumoxyd 360 0-36 2-57 1-30 2-50 Kohlendioxyd 7-18 22-05 1-42 27-75 1-50 Phosphorsäure als P2 06 berechnet. 0-28 0-21 0-19 0-20 0-21 Die Analyse der Muster Nr. V, VI, VII und VIII haben wir unmittelbar mit den Vorgefundenen Gesteinen, die — wie schon erwähnt — an der Luft getrocknet und aufs feinste gepulvert wurden, durchgeführt. Probe Nr. IX dagegen, welche denselben Gesteinsstücken wie Nr. VII entstammt, ist vor der chemischen Untersuchung dem gleichen Verfahren wie Nr. I unterworfen worden, das wir später besprechen. Bezüglich der analytischen Werte, welche in dieser Zusammenstellung niedergelegt sind, möchten wir nachstehendes bemerken. ' Auch in diesen fünf Gesteinsproben haben wir es mit einer kalkarmen und einer kalkreicheren Gesteinsspezies zu tun, nur wäre noch zu erwähnen, daß die Gehaltsdifferenz im extremsten Falle eine sehr große ist. Die Magnesiamenge ist eine geringe und in dem quantitativ differentesten Falle der Unterschied ein kleiner, was auch so ziemlich auf die in Lösung gegangene Kieselsäure Anwendung findet. Was nun den Tonerdegehalt dieser Proben anbelangt, sehen wir, daß die in Lösung gegangene Menge, wie natürlich, eine zwar verhältnismäßig kleine ist, doch sind die Gehaltsunterschiede in einzelnen Fällen sehr große, wobei sich wieder die kalkarmen Proben als relativ reich, die kalkreichen dagegen als verhältnismäßig ärmer an Aluminiumoxyd erweisen. Der Eisengehalt ist im allgemeinen ein ziemlich kleiner und sinkt sogar im Muster No. VIII auf das tiefe Minimum von nur 2 l/2 % herab, während Kali und Phosphor* säure überhaupt nur einige Zehntelprozente erreichen. Tabelle IV zeigt uns die extremen quantitativen Differenzen bezüglich der Einzelbestandteile der Proben Nr. V bis Nr. IX in Prozenten ausgedrückt. TABELLE IV. Prozentische extremste Gchaltsdiff'erenz der Einzelbestandteile in den Gesteinsproben Nr. V bis Nr, IX. BESTIMMUNGEN Nummer der Probe mit dem IlC* betrügt in don i'rolioi. Nr. V bm Nr. IX in Prozenten uusgedriiukt dau l>ttFerenz zwischen dom Maximal- und Differenz zwischen dem Maxi- Maximal go-halto Mini- malgo- liulto Maximum Minimum Minimalgehalto in Einheiten mum und Minimum in Prozenton Feuchtigkeit . . . V VUl 2'Ö5 097 1-58 (il-9b Kohlendioxyd . . . Phosphorsäure als P, 05 berechnet . Kieselsäure als S1 Os VIII VII ‘27-75 1-42 26-38 9488 V VII 0-28 0-19 , 0-09 32-14 brechnet .... VIII V 0-53 0-30 0-23 43-40 Kaliumoxyd . . . VII V 0-27 0-28 0-04 14-81 Eisenoxyd .... VI Vlll 545 2-52 2-93 53-7B Aluminiumoxyd . . V VI H-öO 0-36 3-24 VÖ.OO Kalziumoxyd . . . VIII VII 35-78 2-63 33-15 92"65 Magnesiumoxyd . . VI Vll 0-96 0-72 0*24 25-00 Die prozentischen Quantitätsunterschiede sind bei diesen Mustern im allgemeinen hoch. Das Maximum mit dem prozentisöhen Satze von fast 95 °/o entfällt auf die Kohlensäure, worauf sofort der Kalk mit über 92 */2% folgt. Fast die gleiche Gehaltsdifferenz sehen wir auch bei der im absoluten Sinne zwar geringen Menge von Aluminiumoxyd, während der Unterschied im Feuchtigkeitsgehalte auf 62 °70, jener beim Eisenoxyd auf zirka 54 ü/0 sinkt. Weit niedriger und allmählich abnehmend sind die Differenz werte für die quantitativ geringfügigen Substanzen Phosphorsäure, Magnesia und Kali, welch letzterer Bestandteil mit der Prozentdifferenz von rund 15 Einheiten das Minimum der (prozentischen) Gehaltsunterschiede repräsentiert. Eine Zuzammenstellung der in verdünnter Chlorwasserstoffsäure unlöslichen Partien der in Frage stehenden Gesteinsproben, welche mit den betreffenden Nummern angeführt sind, bringt uns Tabelle V zur Anschauung. TABELLE V. Prozentische Zusammensetzung der in verdünnter Chlorwnsserstoffsäure unlöslichen Rückstände sämtlicher untersuchten Gesteinsproben, getrocknet bei 100° C und bezogen auf den 'Trockenrückstand. Nummer 15 E 3 T I M M U N G E N des Gesteines Silizium- dioxyd Eisenoxyd Alumiimi- oxyd Jlngne- siumoxyd Kalziumoxyd Oi guiiische Substanz u. chemisch gebundenes Wasser I 73-92 1 2-14 17-82 0-91 quantitativ nicht 5-21 II 73-95 2-15 17-85 0-88 bestimmbar quantitativ nicht 517 III 74-02 / 2.13 17-92 0-87 bestimmbar quantitativ nicht i 5 06 IV 73-50 2-20 17-52 0-98 bestimmbar quantitativ nicht 5-80 V 73-82 2-16 17-80 0-90 bestimmbar quantitativ nicht 5-32 VI 73-98 2.17 17-69 1-02 bestimmbar quantitativ nicht 5-14 VII 74-25 2-18 17-75 0-92 bestimmbar quantitativ nicht 4-90 VIII 74-18 2-19 17-90 1-01 bestimmbar quantitativ nicht 4-72 IX 74-18 2-20 17-70 0-89 bestimmbar quantitativ nicht 5-03 bestimmbar Betrachten wir die angeführten Resultate vorstehender Tabelle, so bemerken wir eine auffallende Ähnlichkeit in der chemischen Zuzammensetzung der angeführten Muster, während — wie dies aus den Tabellen I und III ersichtlich ist — die in Chlorwasserstoffsäure löslichen Anteile derselben sehr different zusammengesetzt sind ganz abgesehen davon, daß der Lößlichkeitsgrad der in Rede stehenden Proben selbst große Verschiedenheiten aufweist. Was die absoluten Mengenverhältnisse der Einzelbestandteile anbelangt, nimmt selbstverständlich die Kieselsäure mit einem Gehalte von rund 74 °/0 die erste Stelle ein, worauf — wie natürlich, — die Tonerde mit zirka 18 Prozenten nachfolgt. Merkwürdigerweise blieb bei allen untersuchten Proben noch beiläufig 1 % Magnesia im Rückstände, während quantitativ bestimmbare Kalkmengen in keinem der angeführten Muster vorgefunden werden konnten. Der Testierende Prozentsatz, der durchschnittlich beiläufig fünf Einheiten beträgt, entfällt zum großon Teile auf die in den Gesteinen vorhandenen organischen Stoffe. Entsprechend dieser gerade nicht unbedeutenden Menge organischer Substanz nimmt man denn auch schon äußerlich deutlich eine Farbenveränderung wahr, wenn die Trockenrückstände der Proben geglüht werden, indem hiebei die mehr minder braune Farbe der letzteren in ein helles Gelblichgrau übergeht. Der Vollständigkeit halber wollen wir auch hier die Unterschiede im Maximal- und Minimalgehalte der Einzelverbindungen anföliren, und sind die betreffenden Werte der Tabelle VI zu entnehmen. TABELLE VI. Prozentische extremste Gehaltsdifferenz der Einzelbestandteile in den in verdünnter Chlonvakseretoffsliure Unlöslichen Rückständen der untersuchten Gesteinsproben. BESTIMMUNGEN Nummer der Probe mit dem Km beträgt in dun Proben Nr. III, IV, VI u. VII inPro-/onton auagodrüokt aus Differenz zwischen dein ib'uxi-mul- und Mi-niinnlgc-littlto in Einheiten Differenz zwischen dem Maximum und Minimum in Prozenten Muxi- malgo- halto Milli- nwilge- lttilte Muximum Minimum Siliziumdioxyd . . VIJ IV 74-25 73-50 075 1-01 Eisenoxyd .... JV m 2-20 213 0-07 3-18 Aluminiumoxyd . . m IV 17-92 17-52 040 2-23 Magnesiumoxyd . . VI m 1-02 0-87 015 14-71 Organische Substanz u. chemisch gebun- denes Wasser . . IV VIII 5-80 4-72 1-08 18-62 Wenn wir die beiden Hauptbestandteile in den HCl Rückständen der untersuchten Gesteinsproben ins Auge fassen, sehen wir, daß die Gehaltsdifferenz auch im extremsten Falle eine nur sehr niedrige ist, indem sie bei Aluminiumoxyd 21/4°/o- bei Siliziumdioxyd gar nur 1% beträgt. Von den einen geringeren absoluten Prozentsatz ausmachenden Substanzen entfällt der niedrigste differenziellö Unterschied mit etwas über l}°/0 auf Eisenoxyd, während die Magnesia- sowie die lestlichen Substanzen einen bereits 15-18 prozentigen Unterschied zwischen dem Maximal- und Minimalgehalte aufweisen. Wir wollen nun zum Schluße noch einen Vergleich ziehen zwischen den Gesteinsproben, die vom Collio stammen, und jenen, die wir an den Abhängen des Wippacher-tales gesammelt. Vor allem sei nochmals daraufhingewiesen, daß wir es da wie dort mit zwei chemisch verschiedenen Gesteinstypen zu tun haben, deren eine — wie bereits bemerkt, — sehr kalkarm ist, während sich die zweite Spezies durch einen weit höheren Kalkgehalt auszeichnet. Diese beiden Gesteinsarten zeigen jedoch auch schon in physikalischer Hinsicht grundverschiedene Eigenschaften. Wenn wir nämlich die kalkarmen Gesteine, wie sie in unseren Proben durch die Nummern (I), II, III, V, VII, (IX) repräsentiert sind, den atmosphärischen Einflüssen überlassen, dieselben je nach der. Jahreszeit der Sonne und dem Regen, dem Tau und Frost oder Schnee aussetzen, können wir, wenn die Witterungseinflüsse verschiedenartig sind, schon in kurzer Zeit, oft schon in einigen Tagen an den kompakten Gesteinsmassen deutliche physikalische Veränderungen wahrnehmen, indem dieselben zuerst Risse und Sprünge erhalten und sodann in kleinere Stücke zerfallen. Lassen wir die Atmosphärilien längere Zeit hindurch ein wirken, so erfolgt eine weitere Zerkleinerung des Materials bis dasselbe oftmals schon nach einigen Monaten zu hirse-•korngroßen, ja noch kleineren Stückchen, zerfallen ist. Und dauert der Zerfall noch länger, erhalten wir endlich vollends erdige Massen. Einen solchen Versuch haben wir im Spätherbste und zwar gegen Ende des Monates Oktober mit einem Teile der vollkommen homogenen Proben Nr. I, III, V und IX durchgeführt. Zu diesem Behufe überließen wir die angeführten Muster im Freien allen atmosphärischen Einflüssen bis Ende März, demnach über volle fünf Monate, wodurch die ziemlich großen, etwa V« leg wiegenden Einzelstücke aller Proben in kleinwinzige Stückchen, zum Teilo sogar in Pulver, zerfallen waren. Nach Verlauf dieser Zeitperiode setzten wir die davon entnommenen Durchschnittsmuster zur völligen Austrocknung der Luft aus. Nr. I sowohl als auch Nr. IX wurden darnach aufs feinste gepulvert, durch das bereits anfangs erwähnte engmaschige Sieb durchgesiebt und chemisch a-nalysiert. Da es sich, wie dies aus den Tabellen 1 und III zu ersehen ist, heraustellte, daß die chemische Zusammenset- zung der Gesteinsproben Nr. I (identisch mit Nr. II) und Nr. IX (gleich dein Muster Nr. VII) trotz des Umstandes, daß sie durch mehr als fünf Monate allen Wetterunbilden ausgesetzt waren, fast gar keine Änderung erfuhr, haben wir die abermalige Analyse der analog behandelten Parziell-proben der Muster Nr. III und V unterlassen. Aus der durchgeführten Untersuchung ist zu ersehen, daß zwar der Zerfall dieser kalkarmen Gesteine an der Luft verhältnismäßig rasch vor sich geht, die chemische Zersetzung jedoch außerordentlich langsam erfolgen muß, da eine fünfmonatliche Einwirkung verschiedenartigster Witterung daran nahezu spurlos vorübergegangen war. Ganz anders verhält es sich jedoch mit den kalkreicheren Gesteinsarten, zu denen die Muster Nr. IV, VI und VIII gehören. Auch von diesen 3 Proben wurde je ein Stück den gleichen Witterungseinflüssen während der obgenannten Zeit ausgesetzt, wie wir dies für die Muster Nr. I, III, V und IX angegeben haben. Allein während bei den letztangeführten Gesteinsproben, wie erwähnt, schon nach wenigen Tagen physikalische Veränderungen wahrnehmbar waren, konnte dies bezüglich der Muster Nr. IV, VI und VIII absolut nicht bemerkt werden, und selbst der Schlußeffekt der fünfmonatlichen Einwirkung war nur der, daß jede der drei Gesteinsproben einige leichte Sprünge an der Oberfläche aufwies. Keine derselben war jedoch in kleinere Stücke zerfallen, weshalb von einer neue^ liehen chemischen Analyse dieser Versuchsstücke Abstand genommen wurde. Die weinbautreibende Bevölkerung der in Rede stehenden Gebiete, welcher dieses verschiedenartige Verhalten der beiden Gesteinsspezies bekannt ist, glaubt daraus den praktischen Schluß ziehen zu dürfen, daß die leichtzerfallenden Gesteine obiger Art ein gutes Bodenmaterial für Weingärten wären, während die ein kalkiges Bindemittel besitzenden, schwer zerfallenden Spezies hiefür wertlos seien, weshalb sie auch nach Tunlichklit aus den Weingärten entfernt wei’den und vielerorts zu Wegsoliotterungen Verwendung finden. Daß die Ansicht der Leute hinsichtlich des Wertes und der Brauchbarkeit der beiden Gesteinsarten eine irrige ist, kann aus der chemischen Analyse ersehen werden; dagegen hat die dortige Bevölkerung insoferne Recht nicht allzuviel des schwer zerfallenden Materiales in den Weingärten zu belassen, weil die oft großen Steine dem arbeitenden Manne nur im Wege stehen, und die Bearbeitung des Weingartens dadurch gleichfalls erschwert wird. Die Verteilung der Gehaltsmaxima und — Minima an Einzel bestandteilen in den Gesteinsproben beider Gebiete •ersehen wir aus der beigegebenen Übersichtstabelle Nr. VII. TABELLE VII. Die Gehaltsmaxima und — minima der Einzelbestandteile sämtlicher untersuchten Gesteinsproben in Prozenten auf die ursprüngliche, lufttrockene Substanz berechnet. BESTIMMUNGEN Nummer der Probe mit dem Gehaltsmaximum Gehaltsmaxi-ninm in % der ursprünglichen lufttrockenen Suitstanz Nummer der Probe mit dem Gehaltsminimum Gehaltsmini-muin in °/o der ursprünglichen lufttrockenen Substanz Feuchtigkeit . . . V 2-55 VI11 ü-97 Kohlendioxyd . . . VIII 27-75 VII 1-42 Phosphorsiiure als P, ()r> berechnet .... IV 0-45 VII 0.19 Kieselsäure als Si 02 berechnet .... VII 62-42 IV 26-41 Kalinmoxyd .... III 0-68 IV 0.21 Kalziumoxyd . . . VIII 35 78 VII 2.63 Magnesiumoxyd . . IV 1-40 VIII 1.28 Eisenoxyd .... IV (>•42 VIII 3-16 Aluminiumoxyd . . 111 18-39 VI 7-39 Wir bemerken hiezu folgendes : Der Gesamtkieselsäuregehalt ist in den untersuchten Mustern gleicher Art wenig verschieden. Die Gesteinsproben des Collio sowohl als auch die des Wippacher Hügellandes, welche einen geringen Salzsäure — Rückstand aufweisen, sind durch verhältnismäßig kleine Mengen dieser Substanz charakterisiert, während die Muster mit großen HClriick-ständen weit kieseisäurereicher sind. Wir finden in der angeführten Übersichtstabelle, daß der Minimalgehalt an Kieselsäure mit 26.4 °/0 auf Nr. IV, demnach auf eine Probe mit geringem Salzsäure-Rückstand entfällt, während Nr. VII einen hohen HClriickstand aufweisend mit 62.4 °/0 das Maximum an Siliziumdioxyd enthält. Der Maximal- und Minimalgehalt an Kieselsäure kommt zufälligerweise einer Gesteinsprobe des Wippachertales zu, während die Muster des Colliogebietes dazwischenliegende Werte auf weisen, wobei der Meist- und Mindestgehalt nicht viel vom Maximum und Minimum der Proben des erstgenannten Gebietes differiert. Der zweite Hauptbestandteil einiger der untersuchten Gesteinsproben ist der Kalk. Bezüglich dieser Verbindung sehen wir, daß, wie übrigens selbstverständlich, der höhere Kalkgehalt nicht in Proben mit großen Salzsäurerückständen zu finden ist, sondern in jenen Mustern, deren HCl unlösliche Substanzen quantitativ gering sind, während die Proben mit großen HClrückständen einen nur geringen Kalkgehalt haben. So beträgt das Kalkmaximum der Probe Nr. VIII mit einen Chlorwassserstoffsäure-Riickstande von 29.35 °/0 nahezu 36 %, während das Minimum des Kalkgehaltes, auf das Muster Nr. VII mit einem Salzsäure-Rückstande von 83.33 °/0 entfallend, nur 2.6 °/0 ausmacht. Merkwürdig, doch bedeutungslos ist es, daß auch vom Kalziumoxyd sowohl das Maximum als auch das Minimum auf die Gesteinsmuster des Wippacher Hügellandes entfällt, während die Collioproben hinsichtlich der Höhe des Prozentsatzes dieser Substanz engangrenzende Zwischenwerte zeigen. Was den Kohlensäuregehalt der Gesteinsproben anbelangt, gilt diesbezüglich natürlich das gleiche \As wir vom Kalke gesagt, nur möchten wir hervorheben, daß, wie dies aus einer einfachen Rechnung zu ersehen ist, die quantitativen Werte für Kohlensäure jenem des Kalkes nicht äquivalent, sondern etwas kleiner sind, voraus der Schluß zu ziehen ist, daß in den in Rede stehenden Gesteinsproben wohl die Hauptmenge, nicht aber der Gesamtkalk als Karbonat vorhanden ist. Ein weiterer wichtiger Bestandteil besagter Gesteinsmuster ist die Tonerde, von der der Meistgehalt von 18.4 % auf Nr. III entfällt, somit auf eine Probe des Colliogebietes; das Minimum von 7.4°/0 dagegen einem Gesteinsmuster des Wippacher Hügellandes zukommt. Wie natürlich ist der Tonerdegehalt bei den kalkarmen Mustern größer als bei jenen mit größeren Kalkmengen. Er bildet in den Gesteinen der ersten Art das ausschließliche Bindemittel, welches jedoch die Massen weit lockerer zusammenhält als das Hauptbindemittol der kalkreicheren Gesteine, das Kalziumkarbonat. Endlich könnten wir zu den wesentlichen Bestandteilen unserer Gesteinsarten auch noch das Eisenoxyd hinzurechnen, indem das Maximum, das auf die Probe Nr. IV entfällt, immerhin noch beiläufg 6 l/2 % beträgt, während der Mindestgehalt im Muster Nr. VIII nur mehr etwas über 3 % ausmacht. Auch hier verteilen sich wie bei Aluminiumoxyd Maximal- und Minimalgehalt auf die Proben beider Gebiete, und zwar'entfällt zufälligerweise auch in Bezug auf den Eisengehalt das Maximum auf ein Colliogestein, das Minimum dagegen auf ein Muster des Wippachertales. Magnesia, Kali und Phosphorsäure, auf die Proben beider Ursprungsgebiete quantitativ ziemlich gleich verteilt, gehören zu den unwesentlichen Bestandteilen der untersuchten Gesteine, denn der Maximalgehalt an Magnesia erreicht nicht einmal 1 V2°/o> jener des Kalis gar nur 0.7 °/0> und die prozentische Phosporsäuremenge bildet von allen Verbindungen mit meist nur 1/i bis höchstens ll2°J0 das Gehaltsminimum. Um auch die prozen tische Differenz der Meist- und Mindestgehalte der einzelnen Verbindungen der Tafel VII kennen zu lernen, fügen wir noch eine weitere Tabelle Nr. VIII hinzu. TABELLE VIII. Prozentisclie Gehaltsdifferenz der Einzelbestandteile der in der Übersichtstabelle VI] angeführten Gesteinsproben. BESTIMMUNGEN Nummer der Probe mit dem Eh beträgt in den angeführten Proben die Differenz zwischen dem Maximal-und Minimalgehalte Differenz zwischen dem Maximum und Minimum Maximnl- gehalte Minimal- sehalte in Einheiten ln Prozonten ausgedrückt Feuchtigkeit . . . v 1 VIII 1-58 61-96 Kohlendioxyd . . . VIII VII 26-33 94-88 Phosphorsiiure a 1 s Ps Oj berechnet . . IV VII 0»26 i 57-78 Kieselsäure als Si 02 berechnet .... VII IV 36-01 57-69 Kaliumoxyd.... 111 IV 047 6912 Eisenoxyd . . ... IV VIII 3-26 50-78 Aluminiujnoxyd . . III VI 11-00 59-82 Kalziumoxyd . . . VIII VII 3315 92-65 Magnesiumoxyd . . IV VIII 0-17 12-14 Wir ersehen aus den hier angeführten Werten, daß die extremsten Gehaltsdifferenzen, wenn man von Magnesiumoxyd absieht, beträchtliche sind, indem das Minimum auf Eisenoxyd entfallend 50°/o übersteigt, während das Unterschiedsmaximum bei der Kohlensäure fast 95 °/q erreicht. Fassen wir all das Betrachtete in wenigen Worten zusammen, so ergibt sich aus den analytischen Ergebnissen der untersuchten Gesteine zur Evidenz, daß die Muster die vom Collio stammen, jenen von den Abhängen des Wippa-chertales sehr ähnlich sind. In beiden Fällen haben wir es mit kalkreicheren und kalkarmen Gesteinstypen zu tun, die im ersteren Falle wenig, im letzteren dagegen etwas mehr Tonerde enthalten und bei denen auch bezüglich der übrigen Bestandteile sehr ähnliche Verhältnisse herrschen, ja die sich selbst in physikalischer Hinsicht ganz analog verhalten. Allein noch etwas anderes lehren uns die Ergebnisse der chemischen Untersuchungen. Sie zeigen uns nämlich, daß sich die analysierten Gesteine nur durch einen hohen Gehalt an solchen Substanzen auszeichnen, welche für die Rebe eine bloß sekundäre Bedeutung haben, daß aber die eigentlichen pflanzlichen Nährstoffe in nur geringen Mengen vorhanden sind, daß insbesondere Kali und Phosphorsäure in der chemischen Zusammensetzung der typischen Gesteine der beiden Gebiete eine kaum nennenswerte Rolle spielen. Aus dem Gesagten folgt aber wieder mit absoluter Notwendigkeit, daß man dem Boden jene pflanzlichen Nährstoffe, die ihm mangeln, künstlich zuführen muß, mit anderen Worten, die Böden der in Frage stehenden Gebiete bedürfen, und dies gilt für den lockeren Boden des Collio in noch höherem Maße wie für den etwas schwereren, tiefgründigeren des Wippacher Hügellandes, einer möglichst ausgiebigen Düngung. II. flmpelograptjie der roicl]tigsten, einheimischen „roeifien" Traubensorten. ♦ Von dem Gesichtspunkte ausgehend, daß eine ampelo-graphische Beschreibung der wichtigsten (einheimischen) Rebvarietäten der in Frage stehenden Gebiete auch weitere Kreise interessieren dürfte, eine derartige Beschreibung aber bis dahin mangelte, haben wir uns entschlossen, der Frage etwas näher zu treten. Sowohl im Colliogebiete als auch an den Abhängen des Wippachertales werden vorzugsweise, im ersteren Teile sogar fast auschließlich, Weißweine produziert. Aus diesem Grunde sollen es auch nur die „weißen* Traubensorten sein, die ampelographisch beschrieben werden. Bei der Beschreibung der verschiedenen Rebvarietäten wird folgendes berücksichtigt werden : 1. Rebstock, 2. Rebholz, 3. Triebe, 4. Blattfläche, 5. Blattstiel, 6. Traube, 7. Traubenstiel, * 8. Beere, 9. Beereninhalt, 10. Reifezeit der Trauben, 11. Fruchtbarkeit der Traubensorten, 12. Verwendung der Traube. Die zu beschreibenden Rebsorten umfassen nachstehende Varietäten und deren Subvarietäten : I. Varietät: Garganja mit den Subvarietäten : a) gelbe \ b) kleinbeerige > Garganja. b) grüne ' II. Varietät: Glera mit den Subvarietäten : a) runde \ b) spitzbeerige Glera. c) Pagadebiti I III. Varietät: Klarnameja mit den Subvarietäten : a) weiße \ b) rote > Klarnameja. c) kleinblättrige ) IV. Varietät: Zelenika. Varietät: Garganja. Dieselbe gehört zu den besten und edelsten Traubensorten die in den beiden in Rede stehenden Gebieten kultiviert werden. Von den einzelnen Subvarietäten der Garganja zeichnet sich die „gelbe“ sowie die „kleinbeerige“ Sorte durch einen verhältnismäßig hohen Zuckergehalt aus, während derselbe bei der „grünen“ Garganja geringer ist. Die reinen Garganjaweine sind nicht nur recht wohlschmeckend, sondern haben auch, und dies gilt namentlich für die aus der „gelben“ und „kleinbeerigen“ Subvarietät bereiteten Produkte, ein sehr angenehmes, ganz spezifisches Aroma, weshalb sie auch als Bouquetweine beliebt sind. Gewöhnlich wird jedoch die Garganja mit anderen Traubensorten gemischt zu Wein verarbeitet. Gelbe Garganja. Beschreibung. I. Rebstock: a) Wachstum : stark ; b) Dauerhaftigkeit: dauerhaft; c) Zweckmäßigste Lage: vorzüglich für Hochlngen, aber auch in Mittellosen gut fortkonnnend; d) Empfindlichkeit gegen l’eronospora u. Oi'dium: nicht sehr empfindlich. II. Rebholz: a) Stärke: stark; b) Art des Wuchses : stark verzweigt; c) Stellung der Knoten (Internodien): inittelweit entfernt; d) Farbe des Holzes zur Reifezeit: gelblichbraun. III. Triebe: a) Zeit der Entwicklung : spRt; b) Stärke: ziemlich stark. IV. Blätter: a) Form : eiförmig, 3-5 lappig, Lappung wenig deutlich, mit tief und schmal' ausgebuchtetem Grunde, die Unterlappen mittelmüßig ausgebildet; b) Größe : groß; c) Dicke (Stärke): mittcldick; d) Blattrand : ungleich grobsägeznhnig, mit breiten und mittellangen Zähnen e) Behaarung : kahl; f) Farbe : oben : grün, unten : gelblichgrün. V. Blattstiel: a) Länge: lang; b) Dicke (Stärke): mitteldick; c) Farbe: rötlicligrUn. VI. Traube: a) Grüße : mittelgroß; b) Form : llinglich ; c) Ansatz : sehr kurzästig; d) Stellung der Beeren : dicht. VII. Traubenstiel: a) Länge : lang ; b) Dicke (Stärke): mitteldick; c) Farbe : rötlichgrün. VIII. Beere: a) Größe : groß; b) Form : rund ; c) Dicke der Haut (Epidermis): dick; d) Farbe : lichtgelb. IX. Beereninhalt: a) Konsistenz : fleischig; b) Farbe : grünlichgelb ; c) Geschmack : recht süß u. leicht herbe. X. Reifezeit: Ende September. XI. Fruchtbarkeit: mittelgroß. XII. Verwendung: hauptsächlich zur Kelterung. Die „gelbe“ Garganja, sloven. rebula, die eigentliche ,Ribolla“ des Handels, gilt mit Recht als die feinste aller Garganjasubv arietäten. Sie gehört zu jenen Traubensorten, die wir namentlich im Colliogebiete — im geringeren Maße jedoch auch im Wippacher Hügellande — antreffen, wiewohl ihre Kultur im Collio in den letzten Jahren etwas zurückgegangen ist, während sie im Wippachertale ihre alte Stellung behauptet. Die „gelbe“ Garganja eignet sich wegen der Dicke der Beerenhaut ganz vorzüglich zur Konservierung und sie wird hiezu auch neben den anderen Garganjauuterarten in ziemlich ausgedehntem Maße verwendet. Als eigentliche Tafeltraube kann sie jedoch wegen ihres zwar leichten, aber immerhin deutlich wahrnehmbaren, wenn auch keineswegs unangenehmen herben Geschmackes nicht gelten, wiewohl sie auch als solche viel konsumiert wird. Die nur aus der „gelben“ Garganja hergestellten Weine, welche jedoch leider allzuselten anzutreffen sind, haben wie wir bereits erwähnten, ein besonders stark ausgeprägtes, charakteristisches vanilleartiges Aroma, welches jedoch unserer Erfahrung nach noch feiner war, solange kein amerikanisches Unterlagsmaterial verwendet wurde. Hiebei möchten wir jedoch bemerken, daß wir eine Verfeinerung des Aromas auch in den von veredelten Reben stammenden Ribollaweinen nicht als ausgeschlossen betrachten, wenn diese Reben viel älter geworden sein werden. Kleinbeerige Garganja. Beschreibung. I. Rebstock: a) Wachstum : stark; b) Dauerhaftigkeit: dauerhaft; c) Zweckmäßigste Lage: besonders für Hoclilagen, aber auch in Mittellagen gut gedeihend; d) Empfindlichkeit gegen Peronospora u. O'idium: nicht sehr empfindlich. II. Rebholz : a) Stärke : stark ; 1)) Art des Wuchses : schwache Verzweigung; c) Stellung der Knoten (Internodien) : mittelweit entfernt; d) Farbe des Holzes zur Reifezeit: gelblichbraun. III. Triebe: a) Zeit der Entwicklung : spät; b) Stärke : mittelstark; IV. Blätter: a) Form : rund, 3-5 lappig, Lappung- ziemlich deutlich, mit tief herzförmig- ausgebuchtetem Grunde und stark entwickelten Unterlappen ; b) Größe : mittelgroß ; c) Dicke (Stärke): mitteldick; d) Blattrand : ungleich und sehr grobsägeziilmig, mit breiten und kurzen Zähnen; e) Behaarung : kahl; f) Farbe : oben : dunkelgrün, unten : hellgrün. V. Blattstiel: a) Länge : mittellang bis lang ; b) Dicke (Stärke): mitteldick; c) Farbe : rötlichgrün. VI. Traube: a) Größe : mittelgroß ; b) Form : kurz und rundlich; c) Ansatz : sehr kurziistig ; d) Stellung der Beeren : ziemlich dicht. VII. Traubenstiel: a) Länge : mittellang; b) Dicke (Stärke): mitteldick; c) Farbe : grünlich. VIII. Beere: a) Größe : klein bis mittelgroß; b) Form : rund ; c) Dickc der Haut (Epidermis) : dick; d) Farbe: lichtgelb. IX. Beereninhalt: a) Konsistenz: fleischig:; b) Farbe: grünlichgelb; c) Geschmack : recht süß u. lcicht herbe. X. Reifezeit: Ende September. XI. Fruchtbarkeit: mittelgroß. XII. Verwendung : hauptsächlich Keltertraube. Dio „kleinbeerige“ Garganja gehört zu jenen Traubenarten, welche seltener kultiviert werden, doch verdient auch diese Sorte unbedingt Beachtung, da sie der „gelben“ Garganja namentlich in Bezug auf den Zuckergehalt und die Produktivät keineswegs nachsteht. Weine, die lediglich aus der „kleinbeerigen“ Garganja bereitet wären, dürften jedoch aus dem obangeführten Grunde wohl kaum erhältlich sein ; uns wenigstens ist es trotz eifriger Nachfrage nicht gelungen, auch nur ein einziges Muster davon aufzutreiben, wähi’end, wie bereits erwähnt, Weine aus reiner „gelber“ Garganja zwar nicht oft, aber im- merhin da und dort, wo ihr Anbau im größeren Maßstabe erfolgt, erhältlich sind. Grüne Garganja. Beschreibung. I. Rebstock: a) Wachstum : stark; b) Dauerhaftigkeit: dauerhaft; e) Zwekmflßigste Lage : für Hochlagen, da in Tieflagen schwer reifend ; d) Empfindlichkeit gegeu Peronospora u. O'idium : nicht sehr empfindlich II. Rebholz: a) Stärke : stark; b) Art des Wuchses : schwache Verzweigung; c) Stellung der Knoten (Internodien): mittelweit bis weitknotig; d) Farbe des Holzes zur Reifezeit: brftunlichgelb. III. Triebe: a) Zeit der Entwicklung: spät; b) Stärke : mittelstark. IV. Blätter: a) Form: eirund, 3-5 lappig, Lappung genügend deutlich; am Grunde tief und weit herzförmig ausgebuchtet, mit schwächlich entwickelten Unterlappen -r b) Grüße : mittelgroß bis groß; c) Dicke (Stärke): mitteldick ; d ) Blattrand : ungleich grobsägezähnig mit breiten u. mittellangen Zähnen ; c) Behaarung : kahl; f) Farbe: oben: grün, unten: gclblichgrün. V. Blattstiel: a) Länge : lang; b) Dicke (Stärke): dünn ; c) Farbe : rötlichgrün. VI. Traube: a) Größe : mittelgroß; b) Form : etwas länglicher als bei der kleinbecrigen Garganja; c) Ansatz : sehr kurzästig; d) Stellung der Beeren : ziemlich dicht. VII. Traubenstiel: a) Länge : lang; b) Dicke (Stärke): mitteldick; c) Karbe : rötlichgrün. VIII. Beere: a) Größe : mittelgroß; b) Form : rund; c) Dicke der Haut (Epidermis): dick; d) Farbe : gelblichgrün. TX. Beereninhalt: a) Konsistenz : fleischig; 1)) Farbe : grünlich; c) Geschmack : süßsäuerlich (am wenigsten süß von allen 3 Arten). X. Reifezeit: etwas später als bei den anderen Garganja-Subvarietiiten. XI. Fruchtbarkeit: groß. XII. Verwendung : meist zur Kelterung. Die „grüne“ Garganja, im Oolliogebiete,.zelena garganja“ genannt, im Wippachertale dagegen meist unter dem Namen „vitovska garganja“ bekannt, wird in den letzten Jahren im Collio am meisten kultiviert und dieselbe verdrängt allmählich die „gelbe“ Subvarietät. Als Grund hiefür wird allgemein der Umstand angegeben, daß sie viel dauerhafter sei als die „gelbe“ Garganja und auch in schlechten Jahrgängen noch immer gewisse Erträge liefere, während die „gelbe“ Subvarietät nur in Jahren mit trockenen Frülilingen ertragsfähig wäre, dagegen in Jahren, wo das Frühjahr starke Niederschläge aufvveist, Mißernten gebe. Daß diese Behauptung berechtigt ist, haben Fakta wiederholt erwiesen, und aus diesem Grunde wenden sich die Weingartenbesitzer des Golliogebietes auch mit einer gewissen Berechtigung immer mehr der Kultur der „grünen“ Garganja zu, wiewohl ihr Zuckergehalt im Durchschnitte geringer ist als jener der „gelben“ Sorte, und auch der Wein an Güte und Aroma jenem der „gelben“ Garganja unbedingt nachsteht. In Bezug auf die Produktivität ist jedoch die „grüne“ Garganja der „gelben“ Unterart selbst in normalen Jahrgängen weit überlegen. Varietät: Glera. Die verschiedenen GlerasubVarietäten gehören zwar nicht durchwegs zu den besten, wohl aber zu den häufigst kultivierten Rebsorten der fraglichen Gebiete. Wir finden einzelne Repräsentanten dieser Varietät sowohl im Collio als auch im Wippachertale recht oft, und zwar sind es dort die „runde“ und die „spitzbeerige-' Glera, während die Sorte „Pagadebiti“ ausschließlich im Wippacher Hügellande angetroffen wird. Wiewohl einer Varietät angehörig, sind die einzelnen Sorten untereinander qualitativ doch sehr verschieden, wie wir dies im folgenden des näheren ausführen. Runde Glera. Beschreibung. I. Rebstock: a) Wachstum : stark; b) Dauerhaftigkeit: dauerhaft; c) Zweckmäßigste Lage : Hoch- lind Mittellagen ; d) Empfindlichkeit gegen Peronospora u. Oidium: mittelmäßig empfin- dlich (wie die Spika). II. Rebholz : a) Stärke: stark ; b) Art des Wuchses : mit verhältnismäßig schwacher Verzweigung ; c) Stellung der Knoten (Internodien): mittelweit entfernt; d) Farbe des Holzes zur Reifezeit: gelblichbraun. III. Triebe: a) Zeit der Entwicklung : etwas später als bei der Spika; b) stäirkc : sehr stark. IV. Blätter: a) Form : eirund, 3-5 lappig, am Grunde tief u. weit herzförmig ausgebuchtet, mit ziemlich entwickelten Unterlappen ; b) Größe : groß ; c) Dicke (Stärke) : mitteldick ; d) Blattrand : grob, aber kurz und breit gezahnt; e) Behaarung : flaumig, bei sehr jungen Blättern filzig t) Farbe: oben: dunkelgrün, unten: gelblichgrün. V. Blattstiel : a) Länge : sehr lang; b) Dicke (Stärke): mitteldick; c) Farbe : rötlichgrün. VI. Traube: a) Größe : groß ; b) Form : länglich; c) Ansatz : langästig; d) Stellung der Beeren : mitteldicht. VII. Traubenstiel: a) Länge : etwas kürzer als bei der Spika; b) Dicke (Stärke) : ziemlich dick;’ c) Farbe: rötlich. VIII. Beere: a) Größe : groß ; b) Form : rund ; c) Dicke der Haut (Epidermis): dünn ; d) Farbe : grünlich. IX. Beereninhalt: a) Konsistenz : saftig; b) Farbe: grünlichgelb; c) Geschmack : etwas weniger süß als bei der Spika. X. Reifezeit: Ende September . XI. Fruchtbarkeit: groß. XII Verwendung : zur Kelterung. Die „runde“ Glera, bei der einheimischen Bevölkerung „okrogla glera“ oder im Collio auch „podgrozdnica“ benannt, treffen wir im Colliogebiete und Wippachertale gleich häufig an. Dieselbe ist zwar keineswegs die zuckerreichste Glera-sorte, im Gegenteil, sie steht in dieser Beziehung der „spitz-beerigen“ Glera unbedingt nach, wird aber wegen des Saftreichtums ihrer Traubenbeeren und der guten Produktivität halber geschätzt. Allein trotz dieses Umstandes können wir ihre ausgedehnte Kultur nicht anempfehlen, sondern es wäre zweckmäßiger, sich noch mehr der „spitzbeerigen“ Glera zuzuwenden. Spitzbeerige Glera oder Spika. Beschreibung. I. Rebstock: a) Wachstum : sehr stark ; b) Dauerhaftigkeit: dauerhaft; c) Zweckmäßigste Lage: Hoch- und Mittellagen; d) Empfindlichkeit gegen Peronospora und Öidium : mittelmfißig. II. Rebholz: a) Stärke : sehr stark ; b) Art des Wuchses : mit sehr starker Verzweigung; c) Stellung der Knoten (Internodicn): weit entfernt; d) Farbe des Holzes zur Reifezeit: etwas dünkler als bei Pagadcbiti-Glera. III. Triebe: a) Zeit der Entwicklung: sehr früh u. zwar am frühesten von allen drei Gleraarten; b) Stärke: sehr stark. IV. Blätter: a) Form : rund, 3-5 lappig, am Grunde tief herzförmig ausgcbuchtet, mit über- einander greifenden Unterlappen ; b) Größe : sehr groß ; c) Dicke (Stärke): mitteldick; d) Blattrand : grob, aber kurz u. breit gezähnt; c) Behaarung: flaumig, hei sehr jungen Blättern filzig; f) Farbe : oben : dunkelgrün, unten : gelblichgrün. V. Blattstiel: a) Länge : sehr lang ; b) Dicke (Stärke): dick; c) Farbe : rötlichgrün. VI. Traube : ii) Grüße : mittelgroß; b) Form : oben breit, nach unten zu spitzig werdend; c) Ansatz: mittellangüstig; d) Stellung der Beeren: weniger dicht als bei der runden Glera. VII. Traubensliel: a) Länge : ziemlich lang; b) Dicke (Stärke) : ziemlich dick; c) Farbe: grünlichgelb. VIII. Beere: a) Größe : groß ; b) Form : länglich- spitzig; c) Dicke der Haut (Epidermis): ziemlich dick; d) Farbe : grünlichgelb. IX. Beereninhalt: a) Konsistenz: fleischig; b) Farbe : grünlichgelb ; c) Geschmack : süß. X. Reifezeit: Ende September. XI. Fruchtbarkeit: mittelmäßig. XII. Verwendung : als Keltertraube. Die „spitzbeerige“ Glera führt bei den Weingartenbesitzern des Collio und Wippachertales verschiedene Namen, ja im ersteren Gebiete gebrauchen sogar die Bewohner nicht allzusehr getrennter Lokalitäten hiefür diverse Benennungen, was manchen Besitzer zu glauben verleitet, daß man es mit verschiedenen Traubensorten zu tun habe, während wir uns durch unsere Untersuchungen wiederholt überzeugen konnten, daß es sich niemals um etwas anderes als die „spitzbeerige“ Glera handelte. In St. Florian und den benachbarten Gebieten prädominiert der Name sušeč“, in Medana und den angrenzenden Lokalitäten — alle erwähnten Orte sind im Collio gelegen — bezeichnet man aber diese Glerasorte mit dem Namen „Pika“. Im Wippacher Iliigellande endlich treffen wir fast ausschließlich die Lokalnamen „špika- oder „spik^ glera“ an. Die „spitzbeerige“ Glera bildet mit der „runden“ 'Glera und einer oder der anderen der GarganjasubVarietäten den Hauptsatz aller Collianerweine und ist auch ein Bestandteil vieler Wippacherweine, wiewohl im letztgenannten Gebiete die „runde“ Glera stärker angebaut wii*d. Von den beschriebenen Glerasorten zeichnet sich die „Spika“ durch den höchsten Zuckergehalt aus, sie ist jedoch mostärmer als die beiden anderen Subvarietäten. Aus dem letztangeführten Grunde dürfte diese Sorte auch ihren Namen „sušeč“ (die Trockene) bekommen haben. Die Bezeichnung „Spika“ verdankt sie der spitzigen Form ihrer Traubenbeeren. Pagadebiti — Glera. Beschreibung. I. Rebstock: a) Wachstum : stark; b) Dauerhaftigkeit: sehr dauerhaft; c) Zweckmäßigste Lage : Hoch- und Mittellatfen ; d) Empfindlichkeit gegen Peronospora u. Oidium: mittelmäßig empfindlich. II. Rebholz: a) »Stärke : stark ; b) Art des Wuchses : mit ziemlich starker Verzweigung1; c) Stellung der Knoten (Internodien): ziemlich weitknotig; d) Farbe des Holzes zur Reifezeit: hellbraun. III. Triebe: a) Zeit der Entwicklung : spater als bei der Spika ; b) Stärke: stark. IV. Blätter: a) Form : eirund, 3-5 lappig, am Grunde tief ausgebuchtet, mit kriiftig ent- wickelten unteren Lappen; b) Größe : mittelgroß bis groß ; c) Dicke (Stärke): mitteldick; d) Blattrand : grob, aber breit und kurz gezähnt; e) Behaarung : flaumig, bei sehr jungen Blättern filzig; f) Farbe: oben: ziemlich dunkelgrün, unten: gelblichgrün. V. Blattstiel: a) Länge: lang; b) Dicke (Stärke): mitteldick; * c) Farbe : grün. VI. Traube: a) Größe : sehr groß; b) Form : lang und schmal; c) Ansatz : klein ästig; d) Stellung der Beeren : recht dicht. VII. Traubenstiel: a) Länge : mittellang ; b) Dicke (Stärke): ziemlich dick ; c) Farbe: grünlich. VIII. Beere: a) Größe : mittelgroß ; b) Form : rund; c) Dicke der Haut (Epidermis): dünn; d) Farbe: grünlich. IX. Beereninhalt: a) Konsistenz : saftig; b) Farbe : gelbliehgrün; c) Geschmack : weniger süß als bei der runden Glera. X. Reifezeit: Ende September. XI. Fruchtbarkeit: sehr groß. XII.Verwendung : nur zur Kelterung. Diese, bei den Bewohnern des Wippacher Hügellandes unter dem Namen „briska glera11 (Collianer Glera) hie und da, jedoch seltener als „ovčji rep“ (Schafschwanz) bekannte Glerasorte wird, — wie bereits früher einmal erwähnt, — nur im obgenannten Gebiete und zwar ziemlich häufig kultiviert. Pagadebiti-Glera wird deshalb oft angebaut, weil sie sich durch eine Produktivität auszeichnet, die von allen Rebsorten, die wir beschrieben, am größten ist, und welchem Umstande sie auch nebst dem hohen Saftreichtum ihrer Trauben den italienischen Namen „Pagadebiti-, der im Deutschen ..Schuldenzahler“ bedeutet, verdanken dürfte. Dagegen haben ihre Trauben von allen Glerasorten den geringsten Zuckergehalt und sie werden daher nur in Gemischen mit anderen Trauben zur Weinbereitung verwendet. Ein ausgesprochenes Aroma fehlt gleichfalls dem daraus hergestellten Weine. Diese Traubensorte ist demnach zwar recht produktiv, dabei aber auch minderwertig und aus diesem Grunde für eine ausgedehntere Kultur nicht empfehlenswert. Varietät: Klarnameja. Die Varietät Klarnameja wird fast nur im Wippacher Hügellande kultiviert, wo wir sie jedoch überaus häufig vorfinden. Die einzelnen Subvarietäten sind höchstens als mittelwertig zu bezeichnen und sie stehen in Bezug auf Güte jedenfalls hinter der „spitzbeerigen“ Glera. Da jedoch die Produktivität einiger Klarnamejasorten eine große und der Saftreichtum der Trauben auch ein bedeutender ist, kann es uns nicht Wunder nehmen, wenn diese Varietät großen Anklang findet und zur Erzeugung der meisten Wippacherweine als Hauptsatz verwendet wird. Jedoch sind reine Klarnameja weine trotz der starken Verbreitung dieser Rebsorte ebensowenig erhältlich, wie solche der Gleraart „Pagadebiti“, sondern die Trauben dienen ausschließlich zur Erzeugung von Mischweinen. Der Grund hiefür liegt zweifellos in der minderen Güte der Klarnameja Reinweine. Weiße Klarnameja. Beschreibung. I. Rebstock : a) Wachstum: am kräftigsten von allen drei Klarnamejasorten; b) Dauerhaftigkeit: dauerhaft; c) Zweckmäßigste Lage : Hochlagen) da frostempfindlich ; d) Empfindlichkeit gegen Peronospora u. Oidium: mittelmäßig. III Rebholz: a) stärke : verhältnismäßig schwach, jedoch am stärksten von allen Klarna- meja-Unterarten; b) Art des Wuchses : stärkere Verzweigung als hei den anderen Subvarietäten; c) Stellung der Knoten (Internodien): sehr weit abstehend; d) Farbe des Holzes zur Reifezeit: etwas lichter als hei der kleinblättrigen Klarnameja. III. Triebe : a) Zeit der Entwicklung: spät; b) Stärke : mittelstark. IV. Blätter : a) 1‘ orm : breit eiförmig, 3-5 lappig, mit ziemlich engen, gerundeten Buchten, und flach herzförmig ausgebnehtetem Grunde ; b) Größe : mittelgroß — großj; c) Dicke (Stärke) : mittelstark; d) Blattrand : grob gezähnt, die Zähne mittelbreit und kurz, meist recht- bis stumpfwinklig; e) Behaarung: lilaumig, die Blätter der jungen Triebe weißfilzig; f) Farbe: oben: ziemlich dunkelgrün, unten: gelblichgrün. V. Blattstiel: a) Länge : lang; b) Dicke (Stärke): mitteldick; c) Farbe: grünlichrot. VI. Traube: a) Größe : groß, u. zw. am größten von den drei Klarnameja Unterarten ; b) Form : lang ; c) Ansatz : langästig; d) Stellung der Beeren : mitteldicht. VII. Traubenstiel: a) Länge : lang; b) Dicke (Stärke): noch etwas dünner als bei der roten Klarnameja; c) Farbe: grünlichgelb. VIII. Beere: a) Größe : größer als bei den anderen Klarnamejasorten ; b) Form : länglich ; c) Dicke der Haut (Epidermis): mitteldick; d) Farbe : grünlich. IX. BeereninhaH: a) Konsistenz : saftig; b) Farbe : gelblichgrün ; c) Geschmack : weniger süß als bei den anderen SubVarietäten. X. Reifezeit: Ende September. XI. Fruchtbarkeit: am größten von allen drei Klarnamejasorten. XII. Verwendung: zur Kelterung. Von allen Klarnamejaunterarten weist die «weiße» die größte Fruchtbarkeit auf, und sie wird aus diesem Grunde auch am häufigsten angebaut. Von dem Gesamtkomplexe, der mit Klarnameja bebaut ist, nimmt die «weiße» Subvarietät etwa 3/4 ein. An Güte steht sie jedoch den beiden anderen Unterarten etwas nach. Rote Klarnameja. Beschreibung. I. Rebstock : a) Wachstum : mittelstark ; b) Dauerhaftigkeit: ziemlich dauerhaft; c) Zweckmäßigste Lage: Hocnlage, da frostempfindlich; d) Empfindlichkeit gegen Peronospora u. Oidium : mittelmäßig. II. Rebholz: a). Stärke : schwach ; b) Art des W uchses • schwache Verzweigung; c) Stellung der Knoten (Internodicn) : weit abstehend; d) Farbe des Holzes zur Reifezeit: gelblichbraun. III. Triebe: a) Zeit der Entwicklung: spät; b) Stärke: mittelstark. IV. Blätter: a) Form : breit eiförmig, Blattfläche etwas breiter als lang, 3-5 lappig, mit engen, gerundeten Buchten, und sehr flach-herzförmig ausgebuchtetein Blattgrundo; b) Größe : groß; - c) Dicke (Stärke) : dünn; d) Blattrand : sehr grob gezähnt, die Zähne breit und teilweise lang; e) Behaarung : flaumig, die Blätter der jungen Triebe weißfilzig; f) Farbe: oben: dunkelgrün, unten: gelblichgrün. V. Blattstiel: a) Länge : sehr lang; b) Dicke (Stärke): dünn; c) Farbe: rot. VI. Traube: a) Größe : mittelgroß; b) Form : ziemlich lang; c) Ansatz : mittellangästig ; d) Stellung der Beeren : mitteldicht. VII. Traubenstiel: a) Länge : lang; b) Dicke (Stärke): dünn; c) Farbe: rötlich. VIII. Beere: a) Grüße : mittelgroß; b) Form : liinglich ; c) Dicke der Haut (Epidermis): mitteldick; d) Farbe: gelblichgrün. IX. Beereninhalt: a) Konsistenz: saftig; b) Farbe : gelblichgrün ; c) Geschmack : leicht süß. X. Reifezeit: Ende September. XI. Fruchtbarkeit: groß. XII. Verwendung : Keltertraube. Die „rote“ Klarnameja, welche im allgemeinen nur wenig und erst in neuester Zeit etwas häufiger angebaut wird, verdankt ihren Namen dem Umstande, daß ihre Triebspitzen ausgesprochen rötlich gefärbt sind. Andere besondere Eigentümlichkeiten weist die „rote“-Klarnameja nicht auf. Kleinblättrige oder gekrauste Klarnameja. Beschreibung. I. Rebstock: a) Wachstum : mittelstark b) Dauerhaftigkeit: dauerhaft; c) Zweckmäßigste Lage : Hochlage, da frostempfindlich ; d) Empfindlichkeit gegen Peronospora u. O'idium: mittelmäßig. II. Rebholz: a) Stärke : etwas schwächer als bei der roten Unterart; b) Art des Wuchses : äußerst schwache Verzweigung; c) Stellung der Knoten (Internodien): mittelweit entfernt; d) Farbe des Holzes zur Reifezeit: braun. III. Triebe: a) Zeit der Entwicklung: spät; b) Stärke: schwach. IV. Blätter: a) Form : breit eiförmig, tief fünfteilig', die Buchten bogig ausgeschweift, mit recht flach herzförmig ausgebuchtetem Grunde ; b) Größe: recht klein ; c) Dicke (Stärke): sehr dünn; d) Blattrand : grob sägezähnig, die Zähne ziemlich schmal und mittellang; e) Behaarung : flaumig, die Blätter der jungen Triebe weißiilzig; f) Farbe : oben : grün, unten : gelblichgrün. V. Blattstiel: a) Länge: mittellang; b) Dicke (Stärke): dünn ; c) Farbe: rot. VI. Traube: a) Größe : ziemlich klein ; b) Form : rundlich ; c) Ansatz : kurzästig; d) Stellung der Beeren: dichtbeerig. VII. Traubenstiel: a) Länge : mittellang; b) Dicke (Stärke): mitteldick; c) Farbe: rötlichgrün. VIII. Beere: a) Größe : mittelgroß ; b) Form : länglich; c) Dicke der Haut (Epidermis): etwas dünner als bei der „roten“ Sorte; d) Farbe : gelblichgrün. IX. Beereninhalt: a) Konsistenz : saftig; b) Farbe : gelblichgrün ; c) Geschmack: süß. X. Reifezeit: Ende September. XI Fruchtbarkeit: mittelgroß. XII. Verwendung: zur Kelterung. Das ausgeprägteste Charakteristikum dieser gleichfalls seltener anzutreffenden Klarnamejaunterart sind die überaus kleinen Blätter, ein Umstand, der ja der Sorte den Namen gegeben. Die Blätter sind so ausgespi’ochen klein, daß sie gerade wegen ihrer Kleinheit schon von weitem auffallen und mit den Blättern anderer einheimischer „weißer“ Traubenarten nicht verwechselt werden können. 3 Sie ist von allen Klarnamejasorten am zuckerreichsten, nimmt jedoch hinsichtlich der Produktivität unter ihnen erst die dritte Stelle ein. Varietät: Zelenika (Zelen, Grünling). Beschreibung. I. Rebstock: a) Wachstum : sehr stark ; b) Dauerhaftigkeit: dauerhaft; c) Zweckmäßigste Lage: am besten in Hochlagen gedeihend; d) Empfindlichkeit gegen Peronospora u. Oidium : sehr empfindlich. II. Rebholz : a) Stärke : stark; b) Art des Wuchses : mit starker Verzweigung; c) Stellung der Knoten (Internodien): mittelweitknotigj d) Farbe des Holzes zur Reifezeit-: sehr lichtfarbig, III. Triebe: a) Zeit der Entwicklung : sehr früh (wie bei der Spika); b) Stärke : stark. IV. Blätter: a) Form : eiförmig, 3-5 lappig, obere zwei Buchten tief cindringcnd, mit weit ausgebuchtetem tief herzförmigen Grunde; b) Größe : mittelgroß'; c) Dicke : dünn ; d) Blattrand: unregelmäßig und grob gezithnt, die Zähne schmal und spitzwinklig. e) Behaarung: kahl ; f) Farbe : oben ziemlich dunkelgrün, unten gelblichgrün. V. Blattstiel : a) Länge : sehr lang ; b) Dicke (Stärke): mitteldick; c) Farbe: grün. VI. Traube: a) Größe : mittelgroß; b) Form : länglich ; c) Ansatz : mittellangästig; d) Stellung der Beeren : mitteldicht. VII. Traubenstiel: a) Länge : mittellang; b) Dicke (Stärke): ziemlich dick; c) Farbe: grün, VIII. Beere: a) Größe: mittelgroß ; b) Form : länglich (ähnlich jener der Spika); c) Dicke der Haut (Epidermis): dünn; d) Farbe: grünlichgelb. IX. Beereninhalt: a) Konsistenz : saftig:; b) Farbe : grünlichgelb; c) Geschmack : rein und sehr sü(S. X. Reifezeit: Mitte September. XI. Fruchtbarkeit: sehr groß. XII. Verwendung : zur Kelterung. Diese llebvarietät, welche jedoch nicht zu verwechseln ist mit der weit weniger wertvollen „zelenika“ aus der Umgebung von Wippach in Krain, haben wir in einzelnen Teilen des oberen Wippachertales, beziehungsweise an den Abhängen desselben angetroffen und sie gehört zu jenen Rebsorten, deren Kultur nur eine sehr beschränkte ist. Daß wir die „zelenika“ dennoch ampelographisch beschreiben, hat seinen Grund darin, weil wir Gelegenheit hatten bei derselben recht schätzenswerte Eigenschaften anzutreffen. Die Traubon der „zelenika“ weisen nämlich einen hohen Zuckergehalt auf, welcher jenem der zuckerreichsten Gar-ganjasorten gleichkommt. Außerdem zeichnet sich ein daraus hergestellter Wein durch ein angenehmes Aroma aus, das jedoch von dem der Garganja völlig verschieden ist, und eher an jenes des Wälschrieslings erinnert. Leider hat aber die Kultur dieser edlen Traubensorte auch ihre großen Schattenseiten. Die „zelenika4 ist nämlich von allen beschriebenen Rebsorten am empfindlichsten gegen Peronospora und O'idium und muß daher besonders sorgfältig und öfters mit Kupferkalkbrühe bespritzt und geschwefelt werden. Die gefährlichste Periode für die „zelenika“ ist ihre Blütezeit. Zeichnet sich ihre Zeit der Blüte durch andauerndes Trockenwetter aus, so ist ihr Ertrag infolge der sehr guten Fruchtbarkeit ein bedeutender; herrscht aber zur Blütezeit Regenwetter, so ist es auch um die Fechsung geschehen, da die Trauben alsdann rasch abzufallon beginnen. Bezüglich der Größe der Flächen die mit den einzelnen oben beschriebenen Rebsorten im Colliogebiete und dem Wippacher Hügellande bepflanzt sind, wäre folgendes zu sagen : Im Collio machen die „spitzbeerige“ und in etwas geringerem Maße die „runde“ Glera zusammen mehr als die Hälfte der gesamten Anbaufläche aus, während der Rest zu beiläufig zwei Dritteln auf die „grüne“ und zu einem Drittel auf die „gelbe“ Garganja entfällt. Was dagegen das Wippachertal anbelangt, verteilen sich daselbst die in Frage stehenden Rebsorten folgendermaßen : Mehr als die Hälfte der mit den beschriebenen Reb-varietäten bebauten Fläche nimmt Klarnameja ein und zwar vorzugsweise die „weisse“ Subvarietät, während sich der Rest zu zirka 3/5 auf die verschiedenen Gleraunterarten, der übrige Teil dagegen auf Garganja verteilt. Im Collio prädominiert daher die Glera, während im Wippachertale Klarnameja die erste Stelle einnimmt. III. Rebkultur im Colliogebiete. ’*v Wer noch vor etwa 30 Jahren die Weingartenanlagen im Collio Hügellande zu sehen Gelegenheit hatte und sich nun die heutigen Rebenanpflanzungen daselbst ansieht, dem wird auf den ersten Blick ein auffälliger Unterschied nicht entgehen. Die früheren unregelmäßigen, fast ausschließlich einer „gemischten“ Kultur dienenden Weingärten haben zum größten Teile regelrechten Rebanlagen Platz gemacht, die Aug’ und Herz des Beschauers erquicken. Da es jedoch nicht des Interesses entbehrt, auch das alte Anpflanzungsverfahren der Reben im Colliogebiete kennen zu lernen, wollen wir versuchen, dasselbe hier kurz zu schildern. A. Altes Rebkulturverfahren. Vor allem sei bemerkt, daß ehemals jedes zur Verfügung stehende Terrain, ob gut oder schlecht, zur Anlage von Weingärten geeignet befunden wurde. Die erste Arbeit bei der Neuanlage eines Weingartens bestand nun darin, daß man je nach der Beschaffenheit der Bodenfläche verschiedenartig verlaufende Gräben ausgrub, deren Tiefe 1, 2, ja nicht selten sogar bis vier Meter betrug, wobei die Erde nach rückwärts, beziehungsweise bei hügeligem Terrain nach abwärts, hinausgeworfen wurde. Solcher Gräben sind im ersten Jahre höchstens zwei, oft jedoch auch nur ein einziger gemacht worden, Stets wurde jedoch daraufgesehen, daß zwischen zwei aufeinander folgenden Gräben ein Zwischenraum von min- destens vier, oft auch von sechs Metern übrig blieb, der dann zur Anpflanzung von Obstbäumen, zur Gemüsekultur etc. Verwendung fand, wodurch die nicht genug zu verpön-nende sogenannte gemischte Kultur entstand. War nun der Graben fertiggestellt, bestand die nächste Arbeit darin, daß man in die Gräben ein bis einige Dezimeter hoch aufgelockerte Erde hineinwarf, worauf etwas Stalldünger kam, auf den dann abermals etwas Erde geschichtet ward. In die auf diese Art hergerichteten Gräben sind sodann die Reben eingepflanzt worden. Waren ein oder zwei solcher Gräben bepflanzt, wartete man, bevor mit der Herrichtung eines neuen Grabens begonnen wurde vier bis sechs Jahre, d.h. solange, bis die Neupflanzung bereits recht kräftig undwiederslandsfähig geworden. Nach Verlauf dieser Zeit ward dann nach oben zu ein weiterer Graben ausgegraben, und die herausgeworfene Erde zur Anschüttung der darunter stehenden Anlagen verwendet. Was nun die Behandlung der Neunanlagen selbst anbelangt, wurde in den ersten zwei Jahren nur gejätet, dann aber die Reben alle 2—3 Jahre mit Erde in einer Höhe von 20—50 cm angeschüttet. Daß durch dieses Verfahren nicht nur die Wurzeln der Rebpflanzen, sondern auch die Rebstöcke recht tief unter die Erde kamen, ist klar, ebenso jedoch auch, daß eine solche Behandlung für die Reben nur ungünstige Folgen haben mußte. Desungeachtet dauerte eine derartige Rebanlage, in-soferne sie von der durch dieses Verfahren so sehr begünstigten und infolge dessen auch ziemlich häufig auftretten-den Wurzelfäule verschont blieb, 50, 70 ja selbst 100 Jahre und darüber. Bezüglich der Düngung der Reben wäre zu bemerken, daß diese womöglich alljährlich und zwar derart erfolgte, daß knapp vor jeder Rebreilie 10—15 cm tiefe, jedoch enge Gräben ausgeworfen wurden, in die dann der ganzen Länge nach Stalldünger kam. B. Neues Rebkulturverfahren. In den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist das alte Verfahren der Rebanpflanzungen im Collio aufgelassen worden, doch erinnerten Einzelheiten davon, an denen man hartnäckig festhiolt, noch bis in die letzten Jahre daran. Trotz des Umstandes nämlich, daß die seit den Römerzeiten übliche alte Methode der Rebanlagen als unpraktisch erkannt wurde, sind dennoch Einzelheiten des Verfahrens beibehalten worden und zwar waren es vornehmlich die Gräben, die noch immer zur Ilebanpflanzung ausgeworfen wurden, wiewohl deren Tiefe allmählich eine bedeutend geringere geworden und jetzt nur bis 1 m betrug. Dieses Faktum zeigt uns deutlich, wie schwer es ist, seit altersher geübte Verfahrungsweisen gänzlich aufzulassen, sie auszurotten und durch zweckentsprechendere zu ersetzen. Seit 1900 beiläufig ist jedoch im Colliogobiete auch die letzte- Spur der alten Methode der Rebkultur verschwunden, und bei Neuanlagen von Weingärten wird jotzt auch von der Auswertung von Pflanzgräben stets Abstand genommen.. Wie anderwärts wird auch im Collio Hügellande seit dieser Zeit das zur Rebanlage ausgewählte Terrain etwa 1 V2 Meter tief umgegraben, und die Bodenoberfläche sodann ausgeglichen. Ist dies geschehen, pflegt man zu beiden Seiten des zu bepflanzenden Bodens in einer Entfernung von 1'5 m von einander Pflöcke eizurammen und zwischen je zwei gegenüberliegenden Pflöcken Spagatschnüre zu ziehen, um die Anpflanzung der Reben in einer geraden Linie vornehmen zu können. Sodann werden längs der Schnur, 1 —1'25 in von einander entferni, 50 — 75 cm tiefe Löcher in den Boden gemacht, einige Zentimeter hoch Kompost hineingetan und darauf die amerikanischen Wurzelreben eingesetzt, die wieder bis zu einer Höhe von zirka 25 cm mit Kompost, dann aber mit Erde angeschüttet werden, worauf endlich das außerhalb befindliche Rebauge mit lockerer Erde angehäufelt wird. Im nächsten Frühjahre dagegen erfolgt in einer Höhe von zirka l/2 m vom Erdboden entfernt die allgemein geübte Grünveredlung. Die ersten zwei darauf folgenden Jahre wird nur gejätet, dann aber erfolgt mindestens jedes zweite Jahr Düngung mit Stallmist. IV. Rebkultur im tDippactjer fjügellanbe. t Wie im Colliogebiete, so hat auch im Wippacher Iliigel-lande das Rebkulturverfahren in den letzten Dezennien eine gründliche Verbesserung und Umgestaltung erfahren, und in dieser Beziehung ist dasselbe ganz den modernen Anschauungen angepaßt worden. Das alte Rebkulturverfahren hat heute nur mehr den Wert einer historischen Reminiszenz in der Entwicklung des hierländlichen Weinbaues, und wenn wir die alte Methode der Rebpflanzung hier kurz skizzieren, soll es nur geschehen, um den großen Fortschritt von Einst und Jetzt auf diesem Gebiete mit einigen Worten zu beleuchten. A. Altes Rebkulturverfahren. Auch im Wippacher Hügellande war man in alten Zeiten gar nicht wählerisch in Bezug auf das Terrain das zur Anlage von Weingärten dienen sollte, und selbst Böden, deren Lage oder Beschaffenheit heute auf den ersten Blick die vöilige Nichteignung zu Weingärten erkennen läßt, sind seinerzeit ohnewefters hiezu verwendet worden, indem man von der Meinung ausging, daß kaum ein Boden so schlecht sei, oder dessen Lage so ungünstig, um zu Weingartenanlagen unverwendbar zu sein. Daß das Beispiel des Collio, die Rebpflanzungen in Gräben vorzunehmen, auch im Wippachertale Anklang und Nachahmung fand, ist erklärlich, ebenso, daß man auch hier die stufenweise Anordnung der Rebreihen — wenn man von solchen überhaupt sprechen darf — in Anwendung brachte. Während aber die Gräben für die Rebanpflanzungen im Colliogebiete möglichst tief gemacht wurden, betrug deren Tiefe im Wippacher Hügellande durchschnittlich nur 3/4—1 m, wofür wohl die schwerere Bearbeitung der dort häufig vorkommenden tiefgründigeren Böden ausschlaggebend gewesen sein wird. Doch auch die Entfernung der Gräben voneinander war im letztgenanten Gebiete eine weit geringere, indem der Zwischenraum durchschnittlich 2 Meter nicht überstieg, was damit zu erklären ist, daß zwischen den Gräbenreihen im allgemeinen nur Gemüse als Zwischenkultur gezogen, nicht aber Obstbäume angepflanzt wurden. Sind einmal die besprochenen Gräben hergestellt worden, brachte man in dieselben etwas gut aufgelockerte Erde, womit sie zur Anpflanzung der Reben als genügend hergerichtet angesehen wurden. Man nahm nun ein Bündel von 5 — 7 etwa 1 Meter langen Schnittreben, band sie an dem einen Ende zusam- men und legte das entgegengesetzte Ende derselben leicht ausgebreitet in den Graben. Sodann wurden die Reben mit soviel Erde angeschüttet, daß nur das zusammengebundene, in einer leichten Krümmung hinauf gezogene Ende des Rebbiindels aus der Erde herausragte. Man ersieht daraus, daß auf diese Weise die Schnittreben etwa zur Hälfte wagrecht in den Boden zu liegen kamen, während der andere Teil schwach nach aufwärts gekrümmt war. Ward das, Rebbündel auf diese Art eingepflanzt, so ist auch das hinausragende, zusammengebundene Ende desselben mit Erde angeschüttet, und derart hergerichtet bis zum Beginne der Vegetationsepoche belassen worden. In analoger Weise bepflanzte man den ganzen Graben, wobei nur darauf gesehen ward, daß die Entfernung der einzelnen Rebbündel voneinander nicht mehr als etwa 1 '/2 Meter betrug. Begannen die Reben zu treiben, so ist um die zusammengebundenen Rebbündel herum eine beiläufig 15 cm tiefe Erdschichte entfernt und die Schnur, welche die Schnittreben zusammenhielt, abgeschnitten worden. Die ersten Jahre hat man sodann nur gejätet, darnach sind aber die Reben etwa alle 4 Jahre frisch mit Erde angeschüttet worden, wodurch natürlich auch hier die Wurzeln und mit ihnen die benachbarten Teile der Rebstöcke allmählich in ziemlich bedeutende Bodentiefen herabkamen. Das alte Rebkulturverfahren des Wippacher Hügellandes hatte somit noch größere Übelstände als jenes des Collio. Während man nämlich im Colliogebiete, wo die Reben zwar die gleiche Anschüttung mit Erde erfuhren, dieselben wenigstens so gut als es anging düngte, war dies im Wip-pachertale nicht üblich. Die Räume zwischen den einzelnen mit Reben bepflanzten Gräben, die alljährlich geegt wurden, hatte man allerdings auch hier gewöhnlich jedes Jahr leicht und oberflächlich gedüngt, allein dies geschah lediglich mit Rücksicht auf das anzubauende Gemüse, und die Reben hatten von dieser Art Düngung einen kaum nennenswerten Nutzen. Daß die Reben selbst und zwar tüchtig gedüngt werden sollten, daran dachte Niemand oder hielt dies wenigstens nicht für notwendig. Mit der regelrechten Düngung der Weingärten begann man im Wippaöliertale erst in den Sechziger Jahren deš verflossenen Jahrhunderts. Ein weiterer großer Übelstand der beschriebenen Methode war das bündelweise Einsetzen der Reben, was zur Folge hatte, daß die einzelnen Pflanzen nicht zur vollen Entwicklung kommen konnten. Da die Rebtriebe niemals beschnitten wurden, sollen die alten Rebanlagen daselbst in der Wachstumsperiode einen Anblick gewährt haben, den Einem ein Jungwald bietet. Dem letztgenannten Übelstande des bündelweisen Ein-pflanzons der Schnittreben, wurde erst vor etwa 50—60 Jahren zu steuern begonnen, indem die Zahl der zusammen eingelegten Reben allmählich vermindert wurde. Doch müssen wir bemerken, daß es auch heute noch einzelne, wenn auch glücklicherweise immer seltener anzutreffende Weingartenbesitzer gibt, die sich nicht nehmen lassen, wenigstens zwei Reben auf eine Stelle zu pflanzen. So schwer hängt manchmal der alte Zopf! Was nun die Zwischenkultur im Wippachertale anbelangt, war der Usus, nur Gemüse zu pflanzen und nicht auch Obstbäume zu ziehen, jenem der Collioweinbauern jedenfalls beiweiten vorzuziehen. B. Neues Rebkulturverfahren. Bezüglich des neuen Rebkulturverfahrens im Wippachertale sei bemerkt, daß es sich nicht wesentlich von jenem im Collio<>'ebiete unterscheidet und wir können daher dessen o Beschreibung füglich unterlassen. Weingartendüngung mit Kunstdünger erfolgt in den in Rede stehenden Gebieten nur ausnahmsweise bei den größeren Besitzern und auch dann gewöhnlich nur im kleineren Maßstabe. Die Mehrheit der weinbautreibenden Bevölkerung verhält sich eben noch recht skeptisch gegen diese Art von Düngung, da sie trotz mehrfacher einschlägiger Versuche von der Rentabilität derselben noch immer nicht überzeugt ist; allerdings spielen hiebei die verhältnismäßig hohen Anschaffungskosten für Kunstdünger auch eine wesentliche Rolle. Einen interessanten und sehr instruktiven Versuch der Düngung mit Kunstdünger hat im Jahre 1904 der Wein- gartenbesitzer C. Claus auf seiner Besitzung in Spessa bei apriva (unteres Colliogebiet) ausgeführt, und zwar erfolgte derselbe mit „gelber“ 3 jähriger Garganja. Benutzt wurden hiebei drei Partien von je 100 Rebstöcken, die alle die gleiche Lage hatten, und deren Böden dieselbe Beschaffenheit aufwiesen. Von den drei Partien blieb die eine zur Kontrolle un-.gedüngt, während die beiden anderen mit Kunstdünger vercliiedenartiger Zusammensetzung behandelt wurden. Die Art des durchgefülirten Versuches, die gewonnenen Erträge, die Mehrerträge, den Geldwert, die Düngungskosten und den Reingewinn pro Hektar veranschaulicht uns die Tabelle IX. TABELLE IX. Bcbdüngungsversuch von C. Claims in Spessa bei Capriva im Jahre 1904. BESTIMMUNGEN Partie Partie Parti» I 11 Dl Düngungsart ungedüngt 400 kg ’Thomas-schlaeke und 150 kg Chilesalpeter 400 kg Thomasschlacke, 150 kg Chilesalpeter und 300 kg 40 % iges Gesamtertrag (Traubenge- Kalidungsalz wiclit) 1350 kg 1950 kg 2350 kg Mehrertrag im Vergleiche zur ungedüngten Partie — 600 kg 1000 kg Geldwert des Gesamter- trages 270 K 390 K 470 K Geldwert des Mehrertrages — 120 K 200 K Kosten der Düngung . . — 71-5 K 110-5 K Beingewinn — 48-5 K 89-5 K Aus der angeführten Tabelle ist nachstehendes zu erselffen: Der Mehrertrag an Traubengewicht der Partie II beträgt im Vergleiche zum gesamten Traubengewichte der Parzelle I volle 30-8 %, wahrend er bei der Parzelle III gar 42-6 °/0 ausmacht. Der Reingewinn aus dem Mehrertrage an Trauben der Partie II macht bei Festsetzung eines Einheitspreises 12‘4 %> jener der Parzelle III dagegen 19 % aus. Aus dem Angeführten folgt, daß durch die Zugabe von Kunstdünger eine nicht unbeträchtliche Mehrproduktion an Trauben erfolgte, wobei nach Abzug der Kosten noch immer ein Reingewinn übrig blieb, und ferner, daß die Düngungsart, wie sie bei der Parzelle III erfolgte, die in jeder Hinsicht zweckmäßigste, weil erfolgreichste war, wobei der Reingewinn um zirka 7 Prozente jenen, der bei der Parzelle II erzielt wurde, überwog. Der angeführte Versuch zeigt uns demnach, daß trotz des Umstandes, daß die Anschaffungskosten des Kunstdüngers ziemlich hohe waren, sich der Versuch mit Rücksicht auf den erzielten Reingewinn rentierte. Und nun noch einiges über die amerikanischen Reben, die in den beiden in Frage stehenden Gebieten als Unterlagsmaterial Verwendung finden. Während wir im Collio noch zum größten Teile ursprüngliche europäische Rebanlagen vorfinden, sind die Weingärten des Wippacher Hügellandes notwendigerweise schon meistenteils rekonstruirt und haben amerikanische Rebunterlagen erhalten. Es würde uns zu weit führen, wollten wir all die Versuche anführen, die angestellt wurden, um die für die Böden der dortigen Gegenden günstigsten und anpassungsfähigsten amerikanischen Unterlagsreben ausfindig zu machen, doch können wir nicht umhin, zu bemerken, daß sich die in Frankreich gemachten Erfahrungen, wornach das Gedeihen amerikanischer Reben vom Kalkgehalte der Böden abhängig sei, für unsere Gegenden als nicht stichhältig erwiesen haben. Um nur einen Fall zu erwähnen, will man in Frankreich die Beobachtung gemacht haben, daß die als Unterlagsmaterial vielfach beliebte Riparia Portalis in kalkreichen Böden nach der Veredlung unbedingt chlorotisch werde, auch wenn sie vorher einen noch so kräftigen Wuchs aufgewiesen und vollends gesund war. Noch empfindlicher soll in dieser Beziehung Rupestris monticola sein. Wir konnten uns jedoch in der friaulischen Tiefebene der Görzer Provinz, wo kalkreichere Böden Vorkommen, überzeugen, daß der Kalkgehalt eines Bodens, wenigstens insoferne er von einem härteren Gesteine herrührt, dem Gedeihen dieser amerikanischen Reben auch nach der erfolgten Veredlung keinen Einhalt tut. Wohl aber ist bei der Verwendung amerikanischen Unterlagsmateriales in erster Linie darauf zu sehen, daß lediglich ausgereiftes, selbstverständlich gesundes Unterlags-holz Verwendung finde. Außerdem verlangt beispielsweise die Riparia Portalis tiefgründigeren Boden und eine gute Düngung, ist daher mit anderen Worten in Bezug auf Nahrung etwas anspruchsvoll, während ein hoher Kalkgehalt des Bodens nach unserer Erfahrung für ihr Vorwärtskommen ohne ausgesprochene Bedeutung ist. Bei Neuanlagen, beziehungsweise bei frischer Bestockung der Weingärten, werden sowohl im Colliogebiete als auch im Wippacher Hügellande als Unterlagsmaterial fast durchwegs die den dortigen Böden zuträglichste Rupestris monticola und dann, jedoch im geringeren Maße, die für leichten Boden etwas weniger geeignete Riparia Portalis als Schnitt- oder Wurzelreben verwendet. Nur selten, und dann auch ganz lokal, pflanzt man gewisse Hybriden wie z. B. Aramon Rupestris. Letztere fanden wir auch auf kalkarmen Böden prächtig gedeihend, weshalb die von manchen Seiten gefallene Behauptung, daß dieses Rebunterlagsmaterial viel Kalk bedürfe, als unzutreffend zurückzuweisen ist. Bezüglich der Unterlagsreben Rupestris monticola und Riparia Portalis sei zum Schlüsse noch bemerkt, daß beide Rebsorten nach den bisherigen Erfahrungen nicht nur'der Phylloxera wiederstehen, sondern sich auch gegen die Chlorose wiederstandsfähig erweisen, weshalb bei Neuanlagen von Weingärten in den in Rede stehenden Gebieten in leichteren Böden die erstere, in tiefgründigeren Böden jedoch auch die letztgenannte amerikanische Rebe als Unterlagsmaterial mit bestem Erfolge verwendet werden kann. Bevor wir unsere vorliegende Studie schließen, können wir nicht umhin, den beteiligten Faktoren dringend ans Herz zu legen, mit all den alten Vorurteilen in der Reb-kultur endgiltig und gänzlich zu brechen. Man komme ja nicht mit der stereotypen Antwort, auch früher sei es so gewesen und es war gut. Denjenigen, die sich mit diesen Worten einer wohltuenden Selbsttäuschung hingeben, möchten wir das altbewährte Sprichwort in Erinnerung bringen: Wer rastet,, rostet! Es liegt im eigenen Interesse des Landwirtes, sich die modernsten, bewährten Errungenschaften auf dem Gebiete seines Wirkungskreises zunutze zu machen, will er in dem durch die rastlose Konkurrenz täglich härter werdenden Kampfe ums Dasein die Palme des Sieges erringen. Mit Freuden konstatieren wir zwar: Die Morgenröte des Fortschrittes ist allerdings bereits angebrochen, allein es folge derselben auch baldigst hellster Tag ! □ □ □ □ □ V J □ □ □ □ □ il1 f □ □ □ □ □ * □ □ □ □ □ 1 Schulnachrichten. I. Der Celjrkörper. <* Ernennungen unb Ueränberungen im Eeljrkörper. Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschliessung vom 11. September 1908 den Direktor Josef G-assner zum Direktor des Staatsgymnasiums in Bregenz allergnädigst zu ernennen geruht. Zugleich hat Sr. Exzellenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht mit h. Erlass vom 17. September 1908, ZI. 38,933 den •Professor an der Realschule in Pola Dr. phil. Anton G n ir s der Realschule in Görz zur Dienstleistung zugewiesen und denselben mit der provisorischen Leitung dieser Anstalt betraut. Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschliessung vom 20. Mai 1909 den Professor an der k. k. Staatsrealschule in Klagenfurt Viktor Slop von Cade nberg zum Direktor der Anstalt ernannt. Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschliessung vom 30. November 1908 den Direktionsleiter Dr. Anton Gnirs zum Ritter des Franz-Josef-Ordens und mit Allerhöchster Entschließung vom 1. Dezember 1908 denselben zum k. und k. Professor in der k. u. k. Kriegsmarine im Verhältnisse ausser Dienst zu ernennen geruht. (Erl. Reichs-Kriegsministerium I. Abt/M. S. Nr. 14.196 vom 9. Dezember 1908). Seine k. u. k. Apostolische Majestät geruhten mit Allerhöchster Entschliessung vom 20. Mai 1909 dem Professor Dr. Alois Steiner den Titel eines Schulrates zu verleihen. Durch Minist.-Erl. vom 4. August 1908, ZI. 24.494 wurde Professor Josef Žilih in die VIII. Rangsklasse mit der Rechtswirksamkeit vom 1. Oktober 1908 befördert. In den Lehrkörper traten mit Beginn des Schuljahres 1908/09 ein: Der k. u. k. Hauptmann in der Reserve, Lehrer an den Kadettenschule in Prag Rudolf Binder, durch Minist.-Erl. vom 27. August 1908, ZI. 28540 zum wirklichen k. k. Realschullehrer ernannt Der k. k. wirkliche Gymnasiallehrer in Bregenz Dr. phil. Adalbert Depinyi zufolge Min. Erl. v. 29. Sept. 1908, ZI. 40.945. Der Supplent an der k. k. Handels- und nautischen Akademie in Triest Rudolf Nachtigall bei gleichzeitiger Ernennung zum k. k. wirklichen Realschullehrer mit Minist.-Erl. vom Bl. August 1908, ZI. 31133. Der Supplent an der k. k. Staatsrealschule in Pola D r. phil. Josef Pavlin, der Probekandidat an der k. k. Franz Joseph - Realschule in Wien Hugo Triesel und der Supplent an der k. k. Staatsoberrealschule in Laibach Dr. phil. Janko Pr eten ar; sämtliche als Supplenten zufolge Erl. G. S. ZI. 597/1—08 vom 26. Oktober 1908, bezw. G. S. ZI. 597/2-08 vom 5. Dezember 1908. Der Lehramtskandidat und Hilfsbeamte an der k. k landw.-chem. Versuchsstation in Görz Johann Žnidarčič als Assistent für den Zeichenunterricht zufolge Erl. G. S. ZI. 469/2—08 vom 15. November 1908. Der supplierende Übungsschullehrer an der Vorbereitungsklasse B. Caesar B o n a 11 a wurde mit Minist.-Erl. vom 20. November 1908, ZI. 35.429,„bezw. G. S. 280/2—08 vom 30. November 1908 zum definitiven Übungsschullehrer in der X. Rangsklasse ernannt. Zufolge Erlass G. S. ZI. 143—09 vom 25. Februar 1909 wurde dem Direktionsleiter Professor Dr. Anton Gnirs die zweite Quinquennalzulage, dem Professor Dr. Hilarius Zorn zufolge Erl. G. S. ZI. 159—09 vom 25. Februar 1909 die fünfte Quinquennalzulage zuerkannt. Aus dem Lehrkörper sind mit Beginn des Schuljahres 1908/09 ausgeschieden: Professor Adolf Müller zufolge seiner Ernennung zum Professor am • Erzherzog Rainer-Gymnasium in Wien, (Minist.-Erl. ZI. 28.540 vom 27. August 1908). Der Supplent Friedrich P r e n n bei gleichzeitiger Übernahme einer Supplentur am k. k. Staats-Gymnasium in Feldkirch; Der Supplent Egon Brechler. Während des Schuljahres ist aus dem Lehrkörper ausgetreten: Der wirkl. k. k. Realschullehrer Dr. Rudolf Binder infolge Dienstespostentausches mit dem Gymnasiallehrer Dr. Adalbert Depinyi in Bregenz. Stanb bes Heizkörpers. Name und Charakter Lehrfach und Klasse Wü- chcntl. Stun- denzahl Anmerkung- K. k. Direktor: Slop v. Cadenberg, Viktor Seit 9. Juni 1909: Geographie-Geschichte III a 4 Stand während des laufenden Schuljahres' an der k. k. Realschule in Kla-genfurt in dienstlicher Verwendung Direktionsleiter: Gnirs Anton, phil. Dr., Ritter des Franz - Josef -Ordens und des Königl. sächs. Albrechtsordens 1. Klasse mit der Krone, k. und k. Professor a. D., k. k. Professor an der Staatsrealschule in Pola, Konservator der k. k. Zen-tral-Kommission für Kunst und historische Denkmale, wirkl. Mitglied des k. k. österr.-archäologischen Institutes, Vorstand der staatlichen Antiken - Sammlungen in Pola. Professoren in alphabe Im I. Sem. : Deutsch VII Im II. Sem. : Geographie -Geschichte III a und wirklid tischer Reih« 4 4 ie Le ;nfolg hrer re: Depinyi Adalbert, Dr. phil., k. k. wirklicher Lehrer Deutsch 1 a, III a, III b; Geographie 1 a. 17 Direktionsadjunkt, Vorstand der I a. Hörburger Franz, Dr. phil., k. k. wirklicher Lehrer Deutsch I 1), Ila, IV b, VI; engl. Freikurs 17+2 Kustos der deutschen u. englischen Schülerbibliothek ; Vorstand der I b. Name und Charakter Lehrfach und. Klasse wö- ohentl. Stun- denzahl Anmerkung' Girardelli Alois, k. k. Professor der VIII. Rangsklasse Italienisch : II«, III,IV, V, VI, YII. Italien. Separatkurs, Freikurs. 19+7 Kustos der italienischen Schliiler-bibliothek Košnik Johann, k. k. Professor, Mitglied der k. k. Prüfungskommission für allg. Volks- und Bürgerschulen, k. k. Leutnant i. Verh. d. Evid. Slowenisch I Mathematik V, VI, Physik VI, Slowen. Freikurs. 17+3 Vorstand der VI. Klasse, Kustos des physikalischen Kabinettes und der Programmsammlung, Verwalter der Armenbücherlade. Kurschen Marius. k. k. Professor, städt. Bibliothekar Französisch III a, IV b., VI, VII. 18 Kustos der franz. Schüler-bibliothek, Vorstand der IV. b Klasse. Nachtigall Rudolf, k. k. wirklicher Lehrer Geometrie III a, III b, IV a, IV b, V, VI, VII. 18 Kustos des geometrischen Kabinettes ; Vorstand der IV a. Papež Anton, Dr. phil. et Mag. pharm., k. k. Professor Physik III a, III b; Chemie IV a, IV b, V, VI. 17 Kustos des ehern. Laboratoriums, Vorstand der 111 a Klasse. Seidl Ferdinand, Professor der VII. Rangsklasse, korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Agram Korrespondent der k. k. Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus, Referent der Erdbeben kommission der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, Korrespondent der k. k. geologischen Reichsanstalt, Mitglied der k. k. Prüfungskommission für allg. Volks- und Bürgerschulen Mathematik II a; Naturgeschichte IIa,b,c,V-VII 18 Kustos des naturhistor. Kabinettes u. des meteorologischen Observatoriums, Vorstand der II. a Klasse Name und Charakter Lehrfach und Klasse WO- chentl. Stun- denzahl Anmerkung Sigmund Othmar, k. k. Professor Deutsch 11 b, IV a, Geographie I c, Geographie - Geschichte V, VII; Gesang I. u. II. Kurs. 17+4 Kustos des geogr. K abi-nettes, Vorstand der II. b Klasse Schulrat Steiner Alois, Dr. phil., k. k. Professor der VII. Rangsklasse Deutsch V, Geographie-Geschichte II b, IV b, l.Sem. Geogr.-Gesch. III a, 2. Sem. Deutsch VII. 15 Wohanka Ottokar, k. k. wirklicher Lehrer Zeichnen l b, I c, 11 c, IV a, IV b. V, VI, VII. 26 Kustos der Lehrmittelsammlung für Kalligraphie u. Freihandzeichnen Žilih Josef, k. k. Professor der VIII. Rangsklasse Slowenisch II1-VI1; bis 9. Nov. 11. 15 Kustos der Lehrerbibliothek. Zorn Hilarius, Dr. theol., k. k. Professor der VII. Rangsklasse, Mitglied des k. k. Landesschulrates für Gürz und Gradišča, Mitglied der k. k. Prüfungskommission für allgemeine Volks-u. Bürgerschulen Religion I a, b, c. II, III a, III b, IV a, IV b, V-VII ; Vor-bcreitungskl. a, b. 27 Exhortator Zupančič Jakob, k. k. Professor der VIII. Rangsklasse Supplenten in a Mathematik 1b, IV a, IV b. VII, Physik VII. Iphabetischer 19 Reil Vorstand der VII. Klasse, Kustos der slov. Schülerbibl. tienfolge. Bergmeister Ignaz, k. k. Supplent Deutsch 1 c, Geographie -Geschichte II a, III b, IV a, VI. Kalligraphie I b, I c. 23 Vorstand der III b. 4 Name und Charakter Lehrfach und Klasse WO- chontl. Stun- denzahl Anmerkung: Cerquenik Rudolf, k. k. Supplent / Italienisch 1 a, 1 b, I c ; Mathematik III a, III b; Naturgeschichte 1 a, 1 c. 18 Fistravec Olhmar, akademischer Maler, k. k. Supplent Zeichnen I a, 11a,TI b, III a,' 111 I*. 20 Pavlin Josef, Dr. phil., k. k. Supplent, k. k. n. a. Leutnant ' in der Landwehr Mathematik I a, I c, II b, Geometrie 11 a, 1), c; Physik IV a, IV b. ‘21 Vorstand der I c. Pretnar Janko, Dr. phil., k. k. Supplent Slowenisch 11; Französisch III 1), IVa; V; Kalligraphie la, II I). 15 Triesel Hugo, k. k. Supplent Deutsch 11 c, Geographie I 1), Gcogr.-Gesch. II c, Mathematik II c, Kalligraphie I b, II c. 17 Vorstand der II c. Assistenten : Cossar Johann, Direktor des stiidt. Museums Zeichnen (Assistenz) 1 1>, I c, 11 c, IV a, IV b, V-VII. 26 Žnidarčič Johann, Zeichnen (Assistenz) I a, 11 a, Ilb, III a, III b. 20 Lehrer der Vorbereitungsklasse: Dittrich Vinzenz, k. k. Ülmngsschullehrer der IX. Rangsklasse Deutsch, Rechnen, Schönschreiben,Vorbe-rcitungsklasse a 20 Name und Charakter Lehrfach und Klasse WO* chentl. Stun- denzHhl Anmerkung Bonatta Cäsar, k. k. Übungsschullehrer Deutsch, . Rechnen, Schönschreiben, Vorbereitungsklasse b 20 Externe Lehrer Tretter Lorenz, Dr. phil, k. k. Gymnasialprofessor Stenographie 2 Janovsky Josef, Turnlehrer der IX. Rangsklasse an der k. k. Lehrerinnenbildungsanstalt Turnunterricht in allen Klassen 13 Dienerschaft. :S t o r Justus und 1’ a s c u 1 Karl. II. Cebrperfassung. 1. Der £et]rplan im allgemeinen. Die Anstalt befolgte (len durch die Verordnung des Ministers, für Kultus und Unterricht vom 23. April 1898, ZI. 10331 vorgeschriebenen Normallehrplan flir Realschulen, jedoch in den Sprachfächern und im Freihandzeichnen mit dem vom Lehrkörper seinerzeit vorgeschlagenen, durch den Min.-Erl. vom 4. Juli 1898‘, ZI. 16568, beziehungsweise durch den L.-Sch.-R.-Erl. vom 7. September 1898, ZI. 751, genehmigten Modifikationen, bezüglich welcher auf. die am Ende dieses Kapitels angegebene Stundenübersicht verwiesen wird. Mit Beginn des Schuljahres 1909/10 wird der Unterricht an der Anstalt entsprechend dem neuen Normallehrplan *) der Realschulen laut Verordnung des Ministers für Kultus und Unterricht vom 8. April 1909, ZI. 14741 und nach den Übergangsbestimmungen, zum neuen Normallehrplan (Erl. der k. k. Küstenland. Statthalterei vom 21. April 1909, ZI. VII-602-09) erteilt werden. Die bisher an der Anstalt eingeführten Modifikationen des Lehrplanes und der Lehrstundenverteilung bleiben aufrecht. 2. Die einzelnen Schulklassen. Bei Beginn des Schuljahres mußten sämtliche Parallelklasseni des vergangenen Schuljahres beibehalten werden. Der grosse Schülerstand im II. Jahrgang machte hier die weitere Teilung in drei Parallelen notwendig, deren Durchführung vom k. k. Landesschulrate zufolge ZI. 559-08 vom 30. September 1908 bewilligt wurde. Die Eröffnung der II. e Klasse konnte daher erst am 6. Oktober 1908: stattfinden. Es bestanden im Schuljahre 1908/09 an der Anstalt in der I. und II. Klasse drei Parallelen, in der III. und IV. Klasse einfache Parallelabteilungen. Im ganzen waren somit im Berichtsjahre folgende 15 Klassen eingerichtet: 2 Parallelabteilungen *). Der neue Normallehrplan für Realschulen 1909 kann als Sonderabdruck aus dem Verordnungsblatt ftlr den Dienstbereich des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom k. k. Schulbücherverlago in Wien I., Schwarzenberg-strasse 5 zum Preise vom 30 h bezogen werden. :in der Vorbereitungsklasse; 7 aufsteigende Realschul k 1 a s s e n und 6 Realschul -Parallelklassen. Da der Unterricht in der Religion in der I. und II. Klasse in der Muttersprache der Schüler erteilt wurde, so fiel für diesen Unterricht die Dreiteilung in diesen zwei Klassen nicht mit derjenigen zusammen, die für die übrigen Lehrgegenstünde (von den Landessprachen abgesehen) in Geltung war ; jedoch waren auch für den Religionsunterricht die Schüler der I. Klasse in drei, diejenigen der II. Klassen in zwei besondere Abteilungen geteilt. Die Verteilung der Schüler des 1. und 11. Jahrganges in die drei Parallelkassen ließ sich auch für den Unterricht in den beiden Landessprachen nicht aufrecht erhalten. Für die Stunden dieser Lehrgegenstände wurden besondere Klassenverbände und zwar I «, I /3, bezw. II «, 11 3 für italienische und einer I, bezw. II für slowenische Schüler zusammengestellt. In der III. und IV. Klasse wurden für den Unterricht in der Landessprache die für Italienisch eingeschriebenen Schüler je zweier Parallelklassen und ebenso die für Slowenisch eingeschriebenen Schüler je zweier Parallelklassen zu je einer Klasse zusammengezogen. In der Oberrealschule wurden in den Unterrichsstunden für Landessprachen die einzelnen Klassen in eine italienische und eine slowenische Abteilung getrennt. 3. Eektüre größerer Citeraturroerke aus bem Deutschen unb ben £anbesspract)en in ben oberen Klassen. Es wurden gelesen : 1. Aus dem Deutschen in der VI. Klasse: Nibelungen; Wieland, „Oberon“; Gr o e t h e, „Egmont“: Schiller, „Wallenstein“, ln der VII. Klasse: Lessing „Minna von Barnhelm;“ Schiller, „Das Lied von der Gloke“, „Wallenstein“, Goethe; „Hermann und Dorothea“; Grillparzer, „Sappho“, Künig Ottokars Glück und Ende“. 2. Aus dem Italienischen in der V. Klasse: Monti: „Ari-stodemo e Bassevilliana“ : F o sco 1 o : „Scpolcri“ ; M a n z o n i : „Adelchi“; Leopardi „Canti“; in der VI. Klasse: Metastasio: „Attilio Regolo“ : Goldoni: „L’Avaro“ ; P a r i n i: „Mattino“ ; V. A1 fi e ri: „Agamennone“; „Oreste“, „Virginia“, „Merope , „Mirra", in der VII. Klasse: DanteAlighieri: „Inferno“ (c. I — XXXIV); 3. Aus dem Slowenischen in der V. Klasse: Jurčič, „Deseti brat“; in der VI. Klasse: Jurčič, „Tugomer, Veronika Deseniška in Rokovnjači"; Maž uranič, „Smrt Smail-age Čengijiča"; in der VII. Klasse: Zupančič, „Beneški trgovec“; Cankar, „Kralj na Betajnovi“; Ta v ča r, „Janez Solnce“ in „Grajski pisar"; Prešeren, „Sonetin venec". 4. £el]rplan ber französischen Sprache unb französische Prinatlektüre in ber D.-DTI. Klasse. III. Klasse. >— Laut- und Leselehre. Elemente der Formenlehre aller Redeteile; vom Verbum insbesondere avoir und etre sowie das Aktivum der I. und der inchoativen Verba der II. Konjugation mit Ausschluß des conditionnel und des pause ddfini. Von Weihnachten bis zum Schlüsse des I. Semesters 4 kurze Diktate; im II. Semester alle vierzehn Tage abwechselnd ein Diktat und eine Schularbeit. IV. Klasse. — Wiederholung und Ergänzung der Formenlehre; vom Verbum insbesondere die einfachen Verba der II. und die gebräuchlichsten Verba der III. und IV. Konjugation ; das Passivum ; die reflexiven Verba; der conditionnel; das passe difini; Hauptre-geln der Wortfolge, das Wichtigste über den Gebrauch des impar/ait und des passe difini sowie über die Übereinstimmung des participe passe. In jedem Semester 4 Schularbeiten und 4 Diktate. V. Klasse. — Ergänzung der Formenlehre. Systematische Behandlung der unregelmäßigen Verba auf Grund der Lautgesetze; Einübung des persönlichen Fürwortes ; Grundzüge der Syntax des Artikels, des Substantivs, des Adjektivs und der Pronomina; Übungen im Übersetzen ins Französische. In jedem Semester 4 Schul- und 4 Hausarbeiten. VI. Klasse. — Systematische Behandlung der Syntax. Die AVortfolge; die Übereinstimmung des Verbs und des Adjektivs; Syntax des Pronomens; Gebrauch der Zeiten und Modi. Lektüre von Musterstücken vorwiegend erzählender und beschreibender Prosa nebst einigen Proben didaktisch-epischer und lyrischer Poesie, verbunden mit kurzen biographischen Notizen über die betreffenden Autoren. Übersetzen ins Französische zur Einübung der Syntax. In jedem Semester 4 Schul- und 4 Hausarbeiten. VII. Klasse. — Wiederholung und Ergänzung der Syntax. Participe-präsent, adjectif verbal und gerondif; participe passe; Infinitif;. Präpositionen ; Konjuktionen ; Artikel. Grundzüge der Metrik. Lektüre von Musterstücken namentlich historischer, rednerischer und reflektierender Prosa nebst Proben der dramatischen und lyrischen Poesie, verbunden mit biographischen Notizen über die. betreffenden Autoren. Übersetzen ins Französische zur Einübung der Syntax. Schriftliche Arbeiten wie in der VI. Klasse. Privatlektüre : Die Schüler wurden zu fleißiger Benützuug, der französischen Schülcrbibliothek angehalten. Von allen Schülern wurden gelesen: in der V. Klasse: „Livre de lecture et d’instriiction“ von Bruno; in der VI. Klasse: „Le blanc et le noir“ von Voltaire, in der VII. Klasse: „La mire sauvage“ von M a u pass a n t, „Le di-sastre“ von 1\ et V. Margueritte. 5. Die üorbereitungsklasse teilt sieh seit dem Vorjahre in zwei Parallelen. Sic ist nur für Schüler mit italienischer Muttersprache bestimmt, die keine Gelegenheit hatten, in der deutschen Sprache Unterricht zu genießen. Wer diese Vorbereitungsklasse mit Erfolg absolviert, kann in die erste Klasse des Gymnasiums oder der Realschule olmc Aufnahmspriifung cintreten. Lehrstoff: Religion, wöchentlich 2 Stunden: Catechismo grande della Religione cattolica. Deutsche Sprache, wöchentlich 13 Stunden: Übersetzung aus der deutschen Sprache in die italienische und umgekehrt. — Sprachlehre : Formenlehre: das Wichtigste von allen Redeteilen. Satzlehre: der einfache erweiterte Satz. - Memorieren und Nacherzählen von Lesestücken. Rechnen, wöchentlich 4 Stunden: Die vier Rechnungsarten mit ganzen, mehrnamigen und Dezimalzahlen. Schönschreiben, wöchentlich 3 Stunden; Die deutschen und lateinischen Buchstaben. 6. Das Turnen ist für die k. k. Staatsrealschule Görz obligater Lehrgcgenstand; mangels eines eigenen Turnlehrers und eines eigenen Turnsaales sowie mit Rücksicht auf die große Schülerzahl konnte aber der Turnunterricht leider nicht in dem gesetzlich vorgeschriebenen Stundenausmaße abgehalten, sondern mußteim Sinne des L.-Sch.-R.-Erl. vom 27. Dezember 19U1, ZI. 152(5, auf eine verringerte Stundenzahl eingeschränkt werden. Es erhielt demgemäß im Berichtsjahre jede Klasse nur jo eine Stunde Turnunterricht in der Woche, zusammen 13 Stunden. Leider mußte während des Schuljahres der Turnunterricht durch einige Wochen wegen Erkrankung des Turnlehrers und wiederholt wegen anderweitiger Verwendung des zugewiesenen Turnsaales der k. k. Lehrerinnenbildungsanstalt jedesmal für längere Zeit unterbrochen werden. ^ 7. Separatkurse unb Freikurse. Das k. k. Ministeriums f. K. u U. hat mit dem Erlasse vom 7. Dezember 1907, ZI. 23695 (mitgeteilt durch den L.-Sch.-R.-Erl. vom 15. Jänner 1908, G.. S. 25-08) genehmigt, daß an der hiesigen Anstalt der Unterricht im italienischen und slowenischen Freikurse, in drei wöchentlichen .Stunden, desgleichen der Unterricht in dem zufolge dos Ministerial-Erlasses vom 30. Oktober 1887, ZI. 20500, hier bestehenden italienischen Separatkurses in wöchentlich vier Stunden erteilt werde. Weiters hat das k. k. Ministerium unter Bezugnahme auf den letztgenannten Erlaß gestattet, daß an der Anstalt vom Schuljahr 1907-08 angefangen ein dem italienischen Separatkurse analoger slowenischer Separatkurs und zwar gleichfalls mit vier Stunden wöchentlich unter der Bedingung errichtet werde, daß sich jeweilig wenigstens sechs Schiller zur Teilnahme an demselben melden. Von der Aktivierung des slowenischen Separatkurses wurde im Berichtsjahre abgesehen, weil die geforderte Minimalzahl der ange-meldetcn Teilnehmer nicht erreicht wurde. Italienischer Separatkurs für solche Schüler bestimmt, die noch keinen italienischen Unterricht genossen und das Italienische als obligate Landessprache besuchen wollen. Stundenausmaß: 4 Stunden wöchentlich. Der Lehr-vorgang richtet sich nach der Qualität der jeweiligen Frequentanten, deren Anzahl heuer im I. Sem. 29, im II. Sem. 27 betrug. Leiter dieses Kurses war Prof. Al. Girardelli. Italienischer Freikurs für Nicht-Italiener im Ausmaß von 3 Stunden wöchentlich. Mündliche und schriftliche Übersetzung der Übungen aus Mussafias italienischer Sprachlehre bis 140. Lektüre kurzer Erzählungen nach derselben Sprachlehre und einiger Partien des Buches «Cuore» v. E. De Amicis, Zahl der Schüler: im I. Sem. 11, im II. Sem. 8. Prof. Al. Girardelli. Slowenischer Freikurs für Nicht-Slovenen : 3 Stunden wöchentlich. Mündliche und schriftliche Übersetzung der Lesestücke: 1-17, 20-23, 25, 30, 32, 34, 35, 45, 47, 49 aus Lendovšeks slovcnischem Elementarbuche. Nacherzählung des Gelesenen. Sprechübungen über die gebräuchlichsten Gegenstände und Vorgänge aus dem Schul- und bürgerlichen Leben. Die wichtigsten Regeln aus der Grammatik. Zahl der Schüler ; im I. Sem. 28. im II. Sem. 17. Frof. I. Komik. Englischer Freikurs. Im Schuljahre 1908-09 war nur fiir Vorgeschrittene eine Abteilung mit zwei wöchentlichen Unterrichtsstunden aktiviert worden. Aus dem Elementarbuch von Nader — Wurzner wurden Grammatik und Übungstücke von Kapitel XVI an zu Ende geführt. Übungen im Nacherzählen und Erzählen von Selbsterlebtem. Lektüre von R. L. Stevensons „Will o’ the Mill“ und A. Frondes „From San Francisco to New Jork“. Diktate und Schularbeiten. Anzahl der Schüler : im I. Halbjahr: 9, im II: 8. wirkt. Lehrer Dr. F. Hörburger. Freikurs fiir Stenographie. Der diesjährige Kurs war nur fiir Vorgeschrittene mit einem Lehrstundcnausmasse von zwei Stunden wöchontlich eingerichtet worden. Absolvierter Lehrstoff: Die Debattenschrift, Dictato und Leseübungen, Wiederholung der Vcrkehrsschrift. Sehülerzahl im 1. Sem.: 26, im II. Sem. : 12. Gymnasialprofessor Dr. Lorenz Tretter. Freikurse für Gesang. Gesang: in zwei Kursen zu je 2 Stunden in der Woche. I. Kurs. Notenschrift, Vorzeichen, die leichteren Tonarten. Einübung einfacher Lieder, ein- und zweistimmig. Schülerzahl im I. Sem. 85, im 11. Sem. 30. II. Kurs. Stimmbildung. Singen von weltlichen Liedern, Kirchenliedern und Messen in gemischtem Chor. Der II. Kurs besorgte den Gesang beim gemeinsamen Schulgot-tcsdicnstc. Schülerzahl im I. Sem. 30, im II. Sem. 31. Prof. 0. Sigmund. u S. Stunbenübersicl]t über den Unterricht in den obligaten Gegenständen ohne Rücksicht auf di^ Parallelklassen und auf den italienischen Separatkurs. Wöchentliche Stundenzahl in der IV. VI. vn. 111. Deutsch (als Unterrichtssprache) Französische Sprache Landessprache (Ital. oder Slow.) Geschichte Mathematik Geometrisches Zeichnen u. Geometrie Darstellende Geometrie Physik Chemie Freihandzeichnen Schönschreiben Turnen 209 Summe: III. üerzeicbnis Der in ben oberen Klassen gegebenen Aufsätze. Die mit * bezeichneten Themen sind Schulaufgaben. i. Aus der deutschen Sprache. \J. Klasse. — 1. Der Diamant und die schwarzen Diamanten. — * 2. a) Wie gliedert Anastasius Grün den Stoff in der Romanze „Max und Dürer“? — b) Der König und der Künstler. (Ein Vergleich.) — 3. Die Ballade. — * 4. Der Kampf des Odysseus mit den Freiern. — 5. Die landwirtschaftlichen Verhältnisse in der homerischen Zeit. — * (5. Die Bora. — 7. Die geschichtliche Bedeutung des Eroberungszuges Alexandere des Großen. — * 8. Das Erwachen des Frühlings. — 9. Charakteristik Reinekes. (Nach „Reineke Fuchs“ von Goethe.) — * 10. Durch welche Charaktereigenschaften der Römer ist Rom groß geworden? — 11. Morgenstunde hat Gold im Munde. (Eine Chrie.) — * 12. Welchen Nutzen kann uns eine Ferienreise bieten V Dr. Alois Steiner. VI. Klasse. — * 1. Herbstbilder. — 2. Blüten und Hoffnungen. (Ein Vergleich.) — * 3. Das Vergnügen ist ein Schatten, in dem der Wanderer ausruhen, aber nicht liegen bleiben darf. — 4. Der Degen hat den Kaiser arm gemacht, Der Pflug ist’s, der ihn wieder stärken muß. Schiller. * 5. Zur Wahl: a.) Höfische Festlichkeiten, b.) Heldentum in den Nibelungen. c.) Die Treue im Nibelungenlied. — 6. Walther von der Vogelweide am Abende seines Lebens. — *7. Zur Wahl: a.) Die Erfindungen und Entdeckungen — die Einleitung zur Neuzeit, b.) Bürgertum und Meistersang, c.) Die Kulturstaaten am Rande des Mittel-meers. — 8. Der Rang ist das Gepräge nur, der Mensch ist das Gold. Burns. — * 9. Die Entwicklung der Volksszenen in Goethes ,Eginont\ — 10. Schwert, Wort und Feder — drei mächtige Waf- fen. — *11. Zur Wahl: a.) Bauernstand und Bürgertum, b.) Der Ruhm der Guten liegt in ihrem Gewissen, nicht im Munde der Menschen. c.) Klopstöck und Wieland. F. Hürburger. VII. Klasse. — I. Semester: * 1. Der Wert und die Verwertung des Eisens. — 2. Die Anteilnahme aller Kulturvölker an der Entwickelung der gemeinsamen Kultur der Menschheit. — * 3. Der Major von Teilheim. Eine Charakterschilderung nach Lessings Minna von Barnhelm. — 4. Die Welt des Islam im Kampf um den Besitz Europas. — * 5. Zur Wahl: a.) Der Mann muß hinaus ins feindliche Leben, Muß wirken und streben. b.) Wohltätig ist des Feuers Macht, Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. Dr. Anton Gnirs. II. Semester: * 1. Inwieferne hat Maria Theresia ihren Wahlspruch „clcmentia et justitia“ in der Reform der Verwaltung und Justiz verwirklicht? — 2. Was führte Wallenstein zum Verrat gegen den Kaiser? (Nach Schillers „Wallenstein“.) — * 3. Charakter und Gemütslage der Sappho. (Nach Grillparzers „Sappho.“) — 4. Wie würde es auf der Welt aussehen, wenn jeder nach seinen eigenen Willen und nur seinen eigenen Interessen lebte ? — * 5. Maturitätsthemen zur Auswahl gestellt: a.) Warum ist Europa allen anderen Weltteilen überlegen ? b.) Was verdankt die Welt der Tätigkeit des Kaufmanns ? c.) Gemeinsame Hilf in gemeinsamer Not Hat Reiche und Staaten gegründet, Der Mensch ist ein einsamer nur im Tod, Doch Leben und Streben verbindet. Dr. Alois Steiner. 2. Aus der italienischen Sprache. V y. Klasse. — * 1. ln una lettera a un amico descrivete Gorizia coi suoi dintorni. — 2. 11 di dei morti. — * 3. Illustrate il pensiero del Monti lä dove dicc che mal si compra coi delitti il soglio. — 4. Dalla Bellezza dell’ Universo : Vedi sotto la zolla che 1’ implica Divincolarsi il buo, che pigro e lento Isviluppa le gran membra a fatica. — * 5. Come useresti dclle ricchezze, se tu fossi ricco ? — 6. A egregie cosc il forte animo accendono L’ urnc de’ forti! — 7. Dice Galileo Galilei: Quäle maggior seiocchezza si puö imaginare di quella che chiama cosc preziose le gemme e 1’ oro, o vilissime la terra e il fango ? — * 8. La morte di Ermengarda descritta dal Manzoni nel coro II dell' Adelchi. — 9. La sera del dl di festa. — * 10. S' interpreti il pensiero leopardiano: Per dotta lira o canto, Virtü non luce in disadorno ammanto. VI. Klasse. — 1. Vantaggi che reca il commcrcio |alla societä. — * 2. La religione dolle tombe. — * 3. S’ illustri il grido del-1’ Alfieri . . , sia grande chi alte cosc ha fatte, Non chi succhiö gli ozi arroganti in culla. — 4. Si spiegln il nobile ufficio della poesia, conipendiato negli ultimi versi della Vita rustica di G. Parini. — * 5. II bisogno fa 1’ uomo ingegnoso. — 6. lina visita ne’ quartieri poveri delFa- eittii ''— 7. Feliee sari\ qucllo stato nel quäle siano lueenti la zappa e 1’ aratro e irrugginiscano le lanee e le spade. — * 8. Una cittä in tumulto. Parole d’ un uomo savio, ehe ricoiiducono il popolo alla coneordia e alla quiete. — 9. Dalla Virginia di V. Alfieri: ecco quai sono Quei gia superbi eittadin di Roma, Terror finora, oggi d’Italia schemo (III, 2). — * 10. Del poco affetto che gli altri ci hanno, quasi sempre la colpa e nostra. UM. Klasse. — * 1. La memoria delle nostre glorie passate, anzi ehe essere argomento di millanterie, ci sia di sprone ad emu-larle. — 2. Cosa sappiamo degli studi fatti da Dante nella sua gio-vinezza ? — * 3. Del Petrarca: O ciechi, il tanto affaticar ehe giova? Tutti tornate alla gran madre entica, E il nome vostro appena si ritrova. — 4. Perche bisogna studiare profondamente e con amore la lingua nazionale? — * 5. L’ immane disastro di Sicilia e Calabria con qualche richiamo alla Ginestra di G. Leopardi. — * 6. Non tutti i poveri li fa il Signore. — 7. Como la primavera deli’ anno, cosl quella della vita e spesse volte tutta diversa da quella che comune-mente 6 imaginata ed ha un nome troppo piü bello del vero. — * 8. Un tema a scclta. — 9. Temi di licenza : II vanto degli avi non e legittimo se non in chi ne perpetua le virtii e le glorie. — 10. Dovendo scegliere una professione, quäle piü sarebbe di vostro genio, e per quäle motivo la scegliereste ? — 11. S’ indichi a qual gruppo di dannati appartengono i frodolenti consiglieri, e qual pena sia loro assegnata neir Inferno Dantesco: di qui si prenda occasiono a dire quali sieno gli altri gruppi di dannati, e con quali criteri morali Dante gli abbia distribuiti. — 12. Pro corso separato: Una parete spesse volte divide il riso dal pianto. L. Girardelli. 3. Aus der slowenischen Sprache. V. Klasse. — * 1. a. En dan počitnic, b. Moja rojstna hiša. — 2. Cir, prvi indoevropski osvojitelj. — * 3. Odisej reši sebe in druge iz Polifemovih rok. — * 4. Narodna pesem. — * 5. Zabaven zimski dan. — 6. Zgodovinsko ozadje v pesmi „regam in Lamber-gar.“ — *7. Boj pri Ajdovskem gradcu. — H. a. Pomladanski dan, b. Glavne misli v Gregorčičevi „Oljki“. — * 9. Doživljaje stare knjige (klobuka). — * 10. Zaklad Martina Spaka. Ul. Klasse. — * 1. Kako je napredovala moderna doba. — 2.. Res povsod se da živeti, kdor poguma kaj ima; pa samo v domači sveti zemlji sreča je doma. Fr. Levec. * 3. Tugomer. — 4. Pomen morja za primorske dežele in ljudstva. — * 5. Združene moči zmagujejo. — 6. Kako uplivajo reke na razvoj človeštva.— 7. Čete po Mažuraničevi pesmi „Smrt Smail-age.“ — * 8. Pomlad je tu. — 9. Oro gniezdo vrh Simora vije, jer slobode u ravnici nije. Mažuranič. — * 10. • Blaž Mozol. VII. Klasse. — * 1. Ogenj dobro služi, pa slabo gospodari. — 1. Iz zgodovinskih zgledov je dokazati resničnost besed naše himne „Trdno dajmo se skleniti, sloga pravo moč rodi“. — * 8. Zadovoljnost je pogoj srečnega življenja. — 4. Prevrat v človeški družbi vsled tehniških izumov. — * 5. Razvoj dejanja v „Beneškem trgovcu“. — 6. Vojske neprijazno lice. — * 7. Planine moje---------------- v zatišju vašem vzrastel sem krepak, — — — tu dihal vaš sem čisti, prosti zrak in pil studence vaše--------------- in zdravja hladni vir iz njih sem pil. Aškerc, „Zlatorog.“ 8. Duh in moč naroda se pokaže v sili in nevarnosti. — * 9. Na- loga na izbero. — * 10. Zrelostna naloga. Jos. Žilih. IV. Maturitätsprüfungen. Über ilie Maturitätsprüfungen im Sommertermin 1909 wurde bereits im vorjährigen Jahresbericht (S. 24 ff) Mitteilung gemacht. Gemäß § al. 10, der neuen Prüfungsvorschrift fanden im Ilerbster-mine 1909 nur mündliche Maturitätsprüfungen statt und zwar am 30. September unter Vorsitz des Herrn Direktors Josef Gaßner. Die schriftliche Prüfung im Februartermin 1909 fand in der Zeit vom 3. bis (5. Februar statt. Es wurden hiebei folgende Aufgaben gestellt: 1.) Deutscher Aufsatz nach freier Wahl unter folgenden drei Themen : a.) Der Kampf des Islam um den Besitz Europas. b.) Die Bedeutung der Wasserwege im modernen Verkchrslebcn. 1.) Der Major von Tellheim. Eine Charakterschilderung. 2.) Deutsch - Französisch : L’ oeuf de Colomb (II. Noe, Anto- logia tedcsca I, 01). 3.) Italienisch: Ognuno P autore a se stesso dclla propria fortuna. 4.) Aus der darstellenden Geometrie: a.) Ein auf der Einserebene stehender, gerader Kreiskegel (R = 4 cm, h — 10 cm) und eine einserparallele Gerade, welche zur Zweierebene unter 45° geneigt ist und durch die Spitze des Kegels geht, sind gegeben. Aufgabe: Parallel zu dieser Geraden G ist eine Ebene so zu legen, daß sie den Kegel nach einer Parabel schneidet. Die wahre Größe der Schnittfiguren ist zu bestimmen. b.) Eine Gerade 1 und ein außerhalb der Geraden liegender Punkt p sind durch ihre beiden Bilder gegeben. Es ist jenes gleichseitige Dreieck darzustellen, dessen Basis auf 1 und dessen 3. Eckpunkt in p. liegt. Die mündliche Maturitätsprüfung im Februartermin fand am 17. Februar unter Vorsitz des k. k. Landesschulinspektors Dr. Robert Kauer statt. Oeffent). Schüler L o 4> ® H .2 w c a) Sommertermin 1908. Zur Prüfung hatten sich gemeldet 28 4 Die schritlichc Prüfung legten ab 23 4 Vor der mündlichen Prüfung trat krankheitshalber zurück — 1 Der schriftlichen und mündlichen Prüfung unterzogen sich 22 4 Exter- nisten Oeffentl. Schüler Darunter zum erstenmale 22 3 Davon: a) reif mit Auszeichnung 3 — b) reif 17 2 c) reprobiert auf 6 Monate 2 — d) reprobiert auf 1 Jahr — 1 h) Herbsttermin 1908. Der mündlichen Prüfung unterzogen sich .... 1 1 Ilievon: a) reif mit Auszeichnung — — b) reif 1 1 1 c) Februartermin 1909. Der Prüfung unterzogen sich und wurden für reif erklärt , 3 — Mithin in allen drei Terminen für reif erklärt . . 24 3 Uerzeicl]nis ber reif erklärten Prüflinge. (Sommer- und Herbsttermin 1908, Februartermin 1909.) Zahl NAME Geburtsort Alter (im Le-bensjuhr): Dauer der öffentl. Stu-dien.(Jahre): 1. Becke Armin Bracciano 18 7 2. Bianchi Bruno .... Haidenschaft 19 7 3. Boschin Raphael . . . Gürz 22 7 4. Cemecca Bruno *) . . Buie 19' 7 5. Dekleva Robert .... Görz 18 7 6. Delneri Eduard .... ft 19 8 7. Deperis Johann *) . . . Cormons 19 7 8. Dittrich Paul Görz 21 6 9. Faidiga Adolf .... Triest 19 8 10. Faleschini Alois .... Pontebba 19 7 11. Formcntini Frh. v. Adam Görz 21 9 12. Gruden Leopold .... Nabresina 19 7 13. Jeras Basilius .... Görz 20 7 14. Knittl Walther .... Cilli 19 8 15. Lončar Richard .... Neumarktl 19 8 16. Mondolfo Guido .... Trifail 19 7 *) reif mit Auszeichnung’. Zahl NAME Geburtsort Alter (im Lebensjahr): Bauer der öffentl. Studiem Jahre): 17. Obry Karl Triest 20 5 18. Ru dež Josef Görz 23 8 19. Rutter Marzellus .... )) 20 7 20. Sfiligoi Oktavian . . . Medana 21 9 21. Stach Oskar Duino 19 7 22. Stefani Vigilius .... Sagrado 22 8 23. Sussig Richard .... Görz 20 8 24. Valobra Ferruzius*) . . Triest 19 7 25. Perini Richard, k. u. k. Leutnant ...... Pola 23 Extern ist 26. Tarlao Alois Grado 24 )) 27. Wobner Guido .... Görz 23 T) Sommertermin 1909. Es meldeten sich die Septimaner: 1. Arrivier Adolf. — 2. B&rzellini Max. — 3. Blasig Adolf. — 4. Boltar Emeran. — 5. Bon-nes Humbert. — 6. Braida Klaudius. — 7. Brajnik Josef. — 8. Cerva Romuald. — 9. Ciuffarin Rudolf. — 10. Curelich Silvius. — 11. Dilemi Rudolf. - 12. Dittrich Ludwig. — 13. Draščik Karl. — 14. Duša Andreas. — 15. von Formentini Vineiguerra. — 16. FrUhwirth A-dolf. — 17. Mulitsch Emil. — 18. Nadali Rafael. — 19. Niessner Narzissus. — 20. Ozwald Anton. — 21. Patscheider Seraphin. — 22. Pelizon Bruno. — 23. Sček Virgilius. — 24. Schweiger Franz. — 25. Skocir Rudolf. — 26. Sussig Artur. — 27. Zci Friedrich. — 28. Leban Adrian und die Privatisten: Descovich Nereus. — 2. Lettis Freiherr von, Peter. Bei den schriftlichen Prüfungen, welche in der Zeit vom 1. bis 5. Juni abgehalten wurden, waren folgende Aufgaben zu lösen: 1.) Deutscher Aufsatz nach freier Wahl unter folgenden drei Themen : a.) Warum ist Europa allen ändern Weltteilen überlegen ? b.) Was verdankt die Welt der Tätigkeit des Kaufmannes. c.) Gemeinsame Hilf in gemeinsamer Not Hat Reiche und Staaten' gegründet, Der Mensch ist ein einsamer nur im Tod, Doch Leben und Streben verbindet. 2.) Deutsch-Französisch: Le d.) Slowenisch: 1) Elementi pospešujejo, pa tudi sovražijo človeška dela. 2) Mnogo je silnega in nič ni silnejšega od človeka. 3) Spremembe na zemeljskem površju, izvršene po človeški roki. 4.) Darstellende Geometrie: a) Gegeben zwei parallele Geraden und auf diesen zwei Punkte. Es ist ein Oktaeder su errichten, wenn die gegebenen Punkte die Endpunkte einer der zwei in der Ebene der Geraden liegenden Diagonalen sind; auch ist der Selbst- und Schlagschatten des Oktaeders auf die Bildebene zu bestimmen. b) Ein gerader Kreiskegel ist durch eine doppelt geneigte Ebene nach einer Parabel zu schneidcn und die wahre Größe des Schnittes zu bestimmen. Die mündlichen Prüfungen werden vom 10.-13. Juli unter dem Vorsitze des Herrn Direktors Schulrat .Justus H e n d r y c h stattfinden (Statth.-Erl. VII—71/16—09): Die Ergebnisse werden im nächsten Jahresberichte mitgeteilt. © V. Uermel)rung ber Celirmittelsammlungen. 1. £et]rerbibliott)S i g m u n d — Calamites approximatus aus Liesnig in Steiermark, Gebirgsfaltungsapparat nach Daubree, Modell eines Lakkolithcn, Modell einer Verwerfung, gespendet von Herrn J. Ru dež, stud. phil. F. Seidl, Kustos. 5. Physikalisches Kabinett. Durch Ankauf: a) Apparate: Nernstlampe für 220 Volt und ca 1000 Kerzen zum Projektionsapparate samt Reservebrenner und 3 Reservewider.stiindcn — 2 Bilderschieber zum Projektionsapparate — Maximum und Minimumthermometer nach Six — Apparat zur Demonstration der spezifischen Wärme nach Tyndall. Dampfkolben — Elektroden röhre mit Krcidlkcgel zu Versuchen mit Tesla-Strömen. b) Werkzeuge und Verbrauchsgegenstände: 1 kg Eisendraht, — 2 Zangen, —- 2 Feilen, —- l/2 kg Eisenfeilspäne mit Porzellanbüchse, — 2 Bürsten für Bcchergläser — 2 Eprouvettenbürstcn, — 1 Eprouvettenhalter, — 2 eiserne Töpfe, — 2 Normalkerzen aus l’araflin Vom Kustos wurde angefertigt: Modell des offenen und geschlossenen Manometers und des Luftthermometers nach Jolly. J. Košnik, Kustos. 6. Cl]emisct)es Caboratorium. Durch Ankauf: 114 Projektions-Diapositive aus dem Gebiete der Chemie. Eine Preßgasglühlieht • — und eine Gasglühlichtlampe mit Reflektor zu Projektionszwecken. Außerdem wurden die notwendigsten Verbrauchsgegenstände angeschafft. Im verflossenen Schuljahre hielt der Fachprofessor mit drei fleißigen Schülern der VI. Klasse einen wöchentlich dreistündigen, unentgeltlichen, chemisch - analytischen Unterrichtskurs ab, der nicht nur sehr eifrig besucht wurde, sondern auch von recht günstigen Erfolgen begleitet war. Da das chemische Laboratorium für die Abhaltung eines chemisch-analytischen Kurses nicht in der erforderlichen Art eingerichtet ist, — eine seinerzeitige Eingabe behufs Anschaffung der hiefiir notwendigsten Apparate, Verbrauchsutcnsilien und einiger weiterer Arbeitstische wurde abschlägig beschieden konnten unbemittelte Schüler an diesem Kurse nicht teilnehmen. Die Hospitanten des Kurses mußten die nötigen Utensilien auf eigene Kosten anschaffen. Der Kursleiter hat sich bereit erklärt, den genannten drei Schülern auch im nächsten Schuljahre Gelegenheit geben zu wollen, ihre analytisch - chemischen Studien fortsetzen zu können, wobei auch auf die Untersuchung einfacherer, im Haushalte verwendeter Produkte etc. Rücksicht genommen werden soll. Durch Schenkung : Die Betriebsleitung der Papierfabrik in Pod-gora sandte einige Rohprodukte der Papierfabrikation, sowie eine Kollektion der bei ihr hergestellten Papiere, wofür ihr hiemit der wärmste Dank ausgesprochen wird. Prof. Dr. A. N. Papež, Kustos. 7. öeometrisclies Kabinett. Durch Ankauf : 5 Wandtafeldreiecke. — 3 Tafelzirkel. — Außerdem wurden die im Gebrauche stehenden Tafeldreiecke und Zirkel repariert. R. Nachtigall, Kustos. X. £et]rmittelsammlung für 3eict]nen unb Kalligraphie. Durch Ankauf: 2. Vögel. — Außerdem wurden die notwendigsten Zeichen u. Malutensilien ergänzt, sowie an mehreren Modellen Reparaturen vorgenommen. Otto Wohanka, Kustos. ------------□ □ C----------- VI- flllerböcbste Entschließungen, bobe üerorbnungen unb erlasse. Seine k. im (1 k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 16. November 1908 dem Statut des anläßlich der 60. Wiederkehr des Tages des Allerhöchsten Regierungsantrittes Allergnädigst gestifteten Jubiläumskreuzes für Zivilstaatsbedienstete die Ali. Genehmigung zu erteilen geruht. Die k. k. küstenländische Statthalter^ hat auf Grund dieses Statutes mit ZI. Praes. 972/6 vom 9. Dezember 1908. 972/86 vom 5. Februar 1909 die anspruchsberechtigten Mitglieder 1 >1 M » 6—8. 2 40 VII. III T. » 11 » !! 6. u. 7. 2 40 Vorb. Deutsch. Dolinar, Metodo pratico per imparare il tedesco Corso II 90 n Heinrich, Lese- und Sprachbuch, I T. . . . 159. u. 160. 1 10 I.-IV. Willomitzer, Deutsche Grammatik 8. - 12. 2 40 i. Neumann, Deutsches Lesebuch, I. T. . . . 4. u. 5. 2 10 ii. II. T. . . . 4. u. 5. 2 10 m. „ III. T. . . . 2. u. 3. 2 30 IV. Bauer-Strcinz, Deutsches Lesebuch für österreichische Mittelschulen Band IV. *) . . . , , , V. Bauer-Streinz, Deutsches Lesebuch für öster-Mittelschulen. Band V, Aus»-, f. Realschulen*) VI. Jftukce-Noe, Deutsches Lesebuch II. T. . . . 5. n. 6. 2 20 VII „ III. T. . . . 5. u. 6. 2 70 111-IV. Französisch. Weftzcnböck, Lchrb. der französ. Sprache I. T. 2.-6. 2 20 V. 11 T 1! 1) » » ‘ A. Übungsbuch 3.-6. 2 50 V.-Vll. «Weitzenböck, Lehrb. der französ. Sprache 1J. T. (ß. Sprachlehre 3.-5. 1 50 r A vi.-vii. Duschinsky, f'hoix de lectures expliquöes . . 1. 4 50 „ Übungsbuch zur französ Syntax . 1. 2 50 *) Die Approbation durch das k. k. Ministerium ist noch'ausstiindig. Klasse Gegenstand, Verfasser und Titel des Buches Zulässige Auflagen Preis gebunden K h kep. K Italienisch. Mussafia (Maddalena), Italienische Sprachlehre 27. 3 . 50 I.-IV. Ourto, Grammatica della lingust italiana. . . Nuovo libro di letture italiane, parte I. . . 2.-4. 21 I. 1. 2 — II. » » tt tt tt li- 1. 3 —i III. tt tt n tt tt HI* • 1. 3 IV. » , n » tt » IV. 1. 3 75 Manzoni, Promessi sposi, edizione Hoepli . . — 2 v. Antologia italiana, parte 1 2. 3 92“) VI. « tt n II 2. 3 92’) VII. tt HI 1. 3 92'; n Dante, Divina Commedia, ed. Barbera . . — 3 — I.-IV. Slowenisch. Janežič-Sket, Slovenska slovnica 9. 3 I. Sket, Slovenska čitanka I.T 2. u. 3. 2 . 11. n n n II. T 2 2 111. >, HI- T 2. 2 IV. IV. T 1. 1 60') V.-VI „ Slovenska čitanka za peti in šesti razred 2. u. 3. 3 60 VI. „ Staroslovenska čitanka 1. 3 VIL „ Slovenska slovstvena čitanka za sedmi in osmi razred 2. 3 L-VII. Geographie-Geschichte. , Supan, Lehrbuch der Geographie 9. lt. 2 40 IV. Mayer, Geographie der tfsterr.-ung. Monarchie . 7. 2 40 I.-V1I. Kozenn-Geographischer Atlas • . 38,—41. 8 _ I.-VII. Put/.ger, Historischer Schulatlas 11.—26. 3 60 I.-II. Gindely-Würfl, Lehrb. der Geschichte f. die unt. Klassen, LT 12.—14 2 n.-m. Gindely-Würft, Lehrb. der Geschichte f. die unt. Klassen. 11. T 12.-14. 1 50 I11.-1V Gindely-Würfl, Lehrb. der Geschichte f. die unt. Klassen, 111. T 10. u. 11. 1 90 1V.-V. Zeehe-Rebhnnn, Lehrb d. Geschichte d. Altertums 1 u. 2. 2 40 V.-VI. „ Lehrb d. allg. Geschichte f. d. ob. Klassen, II. T 1. u. 2. 2 60 VIL Zcehe-Rebhann, Lehrb. d. allg. (jeschicht f. d. ob. Klassen, 111. T 1. 2 » Hamiak, Oesterreichische Vaterlandskunde f. d. oberen Klassen 10.—14. 2 38 Vorl>. Mathematik. Močnik, Viertes Bechenbuch, f. Volksschulen . 36 I. Mounik-Xeumann, Arithmetik, 1. Heft. . . . 22. - 24. 1 70 11. „ „ II. Het. . . . 21,—23. 1 50 *) Preis geheftet. Klasse Gegenstand, Verfasser und Titel des Buches Zuliissige Auflagen Preis gebunden K 1 1' ra. Močnik-Neumann, Arithmetik III. Heft . . . 20. u. 21. 1 20 IV.-V1I „ Lehrb. d. Arithmetik u. Algebra 26,--29. 3 8» V.-VII Močnik-Spielmann, Lehrbuch der Geometrie. . 23. u. 24. 3 80 » Adam, Logarithmen Darstellende Geometrie. 30. 1 20 I. Rossmanith-Sohober, Geometrische Formenlehre 6.-8. 1 10 II.-IV V-V1I. „ Grundriß der Geometrie . Barchanek, Lehr- und Übungsbuch der darstel- 6. 8. 2 30 lenden Geometrie Naturgeschichte. 1. u. 2. 3 20 I. Schmeil-Scholz, Naturgesch. d. Tierreiches *) . 2. 8 50 I. II. „ „ „ „ Pflanzenreiches*) Pokorny (Latzel-Mik), Naturgeschichte des Tier- 2. 3. 60 II. reiches Pokorny (Latzel-Mik) Naturgeschichte der Pflan- 25.-28. 3 60 zenreiches 22.-24. 3 20 V. Schmeil-Scholz, Leitfaden der Botanik . . . 1. u. 2. 3 80 VI. Schmeil-Scholz, Leitfaden der Zoologie **) . . 3 80 VII. Scharizer R., Lehrbuch der Mineralogie u. Geologie Physik. 3. 3 III-IV. Krist- Wagner, Anfangsgründe der Naturlehre 8. 2 40 VI-V1J / IV. Wallentin, Lehrb. der Physik (Ausg. f. Realsch.) Chemie. Mitteregger, Anfangsgründe der Chemie und 9. u. 10. 2 H(f V. Mineralogie Mitteregger, Lehrbuch der Chemie für Ober- 5. 7. 1 90 VI. realschulen, I.T Mitteregger, Lehrbuch der Chemie für Ober- 8.—10. 2 42- realschulen, 11. T Italienischer Freikurs. 2 22 Mussafla (Maddulena), Italienische Sprachlehre Slowenischer Freikurs. 27. 3 50 Lendovšek, Slowenisches Elementarbuch . . . Englischer Freikurs. 1. 1 (>0 Nader-Würzner, Elementarbuch der engl. Sprache Stenographie. Scheller, Lehr- und Lesebuch der Gabelsber- gerschen Stenographie *) Neu eingeführt. *’) Neu einzuführen. Die Approbation des k. k. Ministeriums ist noch ausstiindig. 7. 1 90 J 5.—10. 3 60 XV. Statistik ber Scl)ül.... 1 Darnach ist das Endergebnis für 1907-08 : I. Klasse mit Vorzug . . . 7 g —- 1 — 2 2 — 2 — 1 3 11 I. Klasse . . . 24 27 32 33 29 38 31 — 30 21 20 21 31 25 23 334 11. Klasse . . . 5 7 3 5 6 11 9 — 2 8 6 6 9 1 2 68 III. Klasse . . 1 — 3 — — 1 2 — 2 8 Nicht'klassifiziert 2 Summe . . 87 37 38 39 35 53 44 — 34 29 27 28 45 26 25 423 Schuljahr 1909-08. 1-Zahl der Schüler. Schülerstand zu Ende 1907-08 . 37 37 38 39 35 53 44 ••• 34 29 27 28 45. 26 25 423 Schülerstand zu Anfang 1908-09. 39 45 43 44 44 39 411 34 36 36 33 21 41 32 30. 473 Während des Schuljahres tra- - ' ten ein . . . — 3 2 — — — 2 — — — 1 1 6 !ni ganzen also aufgenommen . 39 48 45 44 44 39 42 34 36 36 33 21 42 33 30 479 *) Olinc Vorbereitungsklassen. **) 3 + 1 bedeutet: 8 vom Lehrkörper, 1 vom k. k. Landesschulrat bewilligt. **’) Die Klasse wurde erst am 6. Oktober eröffnet. K L A S S E Zu- Darunter: 1.) n e« aufge- Vorher. I. 11. III. IV. v VT ArTT sam- men a b a b c a b c a b a b V. VI. V 11. *) liominen und zwar: auf Grund einer Aufnalnnsprü- funs (1) . . . — — 31 27 36 4 3 2 1 — 1 — 103 aufgestiegen (III) 38 42 1 — — — 1 — 1 — — — 2 3 8 Repetenten infolge schlechten Fortgangs (Y) — 3 — — — 1 1 — — — — — — — 5 2.) wieder auf-genonunen und zwar: aüfgestiegen (II) — — 8 17 5 30 29 28 34 28 30 19 32 38 25 320 Repetenten infol- « ge schlechten Fortgangs (IV) 1 3 5 — 3 4 8 2 1 7 3 1 8 — 2 44 freiwillige Repetenten (VI) . . — — — — 2 — — 2 Zusammen wie eiben 39 48 45 44 44 39 42 34 36 36 33 21 42 33 30 479 Während des Schuljahres aus- getreten . . . 7 10 8 5 7 3 7 — 3 6 2 1 3 1 2 48 Scliülerzahl zu Ende 1908-09 . 32 38 37 **) 39+1 37 36 35 34 33 30 31 20 39 32 28 431+1 2. Geburtsort. Görz (Stadt) . . 1 14 16 5 16 16 10 10 9 10 12 4 12 13 14 147 Giirz - Gradišča (Land) . . . 17 16 9 17 12 12 14 11 13 11 10 4 1 9 6 129 Triest .... 2 2 1 3 — 3 4 1 3 1 2 2 3 3 3 29 Istrien .... 9 3 4 2 5 2 2 3 — 1 . 2 1 15 2 3 42 Kraiu .... 1 — 1 1 1 — 3 1 3 1 1 2 3 1 18 Kärnten . . . — — 2 — — — 1 - — _ — —. — 3 Steiermark . . — — — — 1 — — 1 1 — 1 — — 1 5 Niederiisterreich. — 1 1 1 2 1 — 1 2 1 1 11 Oberüsterreich . 1 1 Salzburg . . . — — .—. — 1 _ 1 2 Tirol .... 1 1 1 1 1 ■ 4 Vorarlberg . . 1 1 Böhmen . 1 1 1 1 __ — 4 Schlesien . 1 1 2 Galizien . . . _ —1 1 1 Dalmatien. . . 1 _ 2 2 2 1 1 9 Ungarn .... 1 — 3 — — — 2 _ 2 — 1 1 1 10 Kroatien . . . — 1 Für trag 31 37 37 33 37 36 35 33 33 29. 31 17 37 32 28 418 ’i Mit Ausschluß der Vorbereitungsklassen. **) Ein Schüler trat aus und meldete sich im 2. Semester als Privatist. K L £ S E Zu- Vorber. I. II. III. IV. V. VI. VII. sam- men a b a b c a b c a b a b *) Übertrag 31 37 37 33 37 36 35 33 33 29 31 17 37 32 28 418 Rumänien . . . 1 — — — — — — — — — — — — — Deutsches Reich 2 1 — 1 — 1 — — — 5 Frankreich . . 2 Italien .... —. 1 — — — — — 1 2 — — 4 Türkei .... — Aegypten . . . — — — 2 — — — — — — — 2 3. Muttersprache. 32 «8 37 39 37 36 35 34 33 30 31 20 39 32 28 431 Deutsch . . . _ _ 8 13 3 5 4 6 5 5 4 5 7 2 3 70 Italienisch. . 32 36 1« 18- 14 1<> 19 13 18 13 19 9 24 15 16 210 Slowenisch . . — 1 12 7 19 15 11 12 7 12 8 6 7 15 9 140 Kroatisch . . . 1 1 — — — 3 1 — — — 1 — — 6 Tschechisch . . Polnisch . . . — — — — 1 — — 1 — — — — — — 2 1 Ungarisch. . . — - — 1 — — — — 1 — — — — — — 2 4. Religionsbekenntnis. Katliol. d. Lat. 32 38 37 39 37 36 35 34 33 30 31 20 39 32 28 431 Ritus .... 32 38 36 36 37 85 33 32 32 30 27 19 38 31 27 413 Griechisch-orient. 1 — — — — — — — — 1 Evang. A. 0. . — — 1 2 — — — 2 — — 2 — — — 1 8 Evang. H. C. . — — 1 Israelitisch . . —i — — 1 — 1 1 — 1 — 1 1 1 1 — 8 5. Lebensalter. 32 38 37 39 37 36 35 34 33 30 31 20 39 32 28 431 10 Jahre . . . 3 4 11 „ ... 7 13 7 2 3 — 1 13 12 ... 6 10 7 15 13 7 3 8 1 54 18 12 10 10 9 11 11 7 11 9 1 69 U ” • • • 2 1 12 4 8 6 15 6 8 6 2 0 — — — 72 }r> . . . 2 6 4 3 7 9 6 11 11 13 4 5 1 — 80 16 2 1 1 2 2 6 11 0 9 4 — 43 17 ’ . 1 2 5 5 4 11 8 4 40 18 ” 19 ” ' ' ' — — — — — — — - — ■ 1 — 2 7 5 9 6 3 12 22 23 20 21 ” ' ' ’ — — — — •— -- - — — — — 1 1 2 1 3 2 6 4 22 ” ' ’ 1 a 3 23 ” ' ' n ... 2 2 *• Nach dem Wohnorte der El-,ern (Angehörigen). 32 38 37 39 37 36 35 34 33 30 31 20 39 32 28 431 Ortsangehörige . Auswärtige . . 1 20 26 16 23 23 18 22 13 10 15 7 23 18 19 233 31 18 11 23 14 13 17 12 20 20 16 13 16 14 9 198 *) Mit Aus* 32 ichli 38 || 37 iß der Vor 39 berei 37 Aings 36 ilass< 35 in. 34 33 30 31 20 39 32 28 431 K L \ S S E Zu- Vorher. I. D. III. IV. V. VI. VII sam- men a b a b c a b c a h a h *) 7. Klassifikations-Ergebnis im Schuljahre 1908-1909. Zum Aufsteigen in die nächste Klasse vorzüglich geeignet . 5 4 2 4 1 1 2 2 1 1 .1 1 2 18 Geeignet . . . 23 25 24 26 27 27 29 26 27 26 27 13 32 26 _ 310 Im allgemeinen geeignet . . . 3 3+1 5 1 1 3 1 17+1 Nicht geeignet . 4 2 6 6 8 3 4 4 — — 2 4 4 1 — 42 Die Klassen haben beendet mit vorzüglichem Erfolg, mit gutem Erfolg, — — it— — — - — — — — — 26 26 ! mit nicht genügendem Erfolg. .. j Die Bewilligung zu einer Wiederholungsprüfung erhielten . . . 7 2 1 1 4 1 • 2 1 2 14 Nicht klassifiziert wurden . . . 1 1 _ 2 4 8. Geldleistungen 32 38 37 39|-1 37 36 35 34 33 30 31 20 39 32 28 ll der Schüler. . Das Schulgeld zu zahlen waren verpflichtet: Im L Semester . 8 10 21 3 9 14 12 20 19 16 10 11 11 16 13 16 216 Im II. Semester . 9 13 19 16 19 19 17 10 17 10 16 14 19 13 12 223 Halb befreit waren : Im 1 Semester . 1 1 1 1 1 1 1 7 Im 1). Semester. '— — — 1 1 _ i_ — _ 1 1 — 1 5 Ganz befreit waren : Im I. Semester . 28 28 19 22 24 25 19 15 19 23 19 8 24 19 12 304 Im 11. Semester. 23 25 18 23 17 17 19 24 18 23 16 5 20 19 15 282 Vor Zahlung des Schulgeldes waren ausgetreten: Im I. Semester . 3 7 4 3 5 1 2 3 1 1 30 Im I. und II. Semester. . . . 7 10 8 4 7 3 5 1 3 3 1 1 öB Das Schulgeld betrug: Im 1. Semester K 80 100 630 570 435 375 600 570 495 300 345 U5 495 405 480 622? 632j Im II. Semester K 90 130| 570 495 585 570 510 500 510 300 495 435 570 390 375 Summe . K | 170 23o|| 1200|l06öfl020j 94ö| 1 llo|ö7o| 1005 <>oo| 840|7W)| L065J 79ö| 85ö| 2550 ') für Abschnitt 7 ohne BerUcksiclitung der Vorbereitungsklassen. Die Aufnahmsta xcn betrugen K We Bibliotheks-heitriige hetru-gen . . . K Die Jugendspiel-l>eitrfti»e betru Se» . . . K 9- Stipendien. Anzahl der Stipendisten : j111 1. Semester . ‘J11 H. Semester . ■Betrag der Stipendien : Iw Semester Jährlich . . K ,tl IJ - Semester Jährlich . . K JO. Besuch der •"^gegenstände “■ des ital. Separatkurses Italienischer ireikurs . . . slowenischer ^reikurs . . . “"gliseher Freikurs . »tenographie! ! 1. Kurs. Qei ü. Kurs. italienischer Se-P^ratkurs K L S S E IV. a I h — — 160 176 164 20 20 8 4 4 — 4 S — 12 580 — — 70.4 72 70.4 92.8 88 *) 56 57.( 52.8 33.6 65.6 51.2 43.2 753.1 — — 17.« 18 17.6 23.2 22 *) 14 14.4 13.2 8.4 16.4 12.8 10.8 188.4 1 1 1 1 1 2 1 4 12 1 1 1 1 “ 1 2 1 4 12 1110 10Ü 200 • V—; — 100 224 700 163 1070 2657 1Ü0 100 200 100 • 224 700 163 1070 2657 — — — - — — — — — — 1 1 2 4 9 3 4 1 8 17 _ ___ 1 4 2 7 — 2 — 6 4 — 12 — — 5 4 4 3 9 4 — — — — — — — 29 — — 1 — — 2 2 4 4 2 5 — 3 4 4 • 31 — — 9 10 4 3 — 1 27 Y. VI. VI1, Zu- sam- men lim.» Schüler der II. c Klasse waren zur Zeit der Geldleistung noch in der Abtei- a und b verteilt. XVI. üerzeicfjnis ber Sct]üler am Schlüsse bes Sct)uljatjre Schule kann den nachteiligen Einflüssen, denen die studierende Jugend ausgesetzt ist, nur dann mit Erfolg begegnen, wenn sie in ihren Bestrebungen vom Hause kräftig unterstützt wird. Auch ist es von großer Wichtigkeit, daß sich die Eltern mit der Schule in fortwährendem Kontakte erhalten. 3um Schlüsse Dieses Gerichtes spricht bie Direktion allen öönnern ber Anstalt, tpelche beren 3roecke in irgenb einer IDeise förberten, ben tpärmsten Dank aus. GÖRZ, den 8. Juli 1909. Dictor oon Slop, k. k. Direktor. -□□C- Uerzeicönis ber in ben Jahresberichten ber Anstalt erschienenen flbtjanblungen. 1861. Zakrajšek Franz: Abriß der neuslovenischcn Literaturgeschichte. 27 S. Egger Heinrich: Die Evolute der Ellipse mittels Tangenten graphisch zu konstruiren. 4 S. 1862. Moshamer Karl: Zentralprojektion des Kreises. 25 S. 1863. Tessari Nikolaus: Dei radicali organici, c della loro impor-tanza teorico-pratica. 45 S. 1864. Dr. Schreiber Egid: Der Einfluß des Lichtes auf Organismen. 31 S. Villicus Franz: Arbitrage über Anlehcnslose. 29 S. 1865. Streissler Josef: Beitrag zur Theorie und graphischen Darstellung der Kegelflächen. 5 S. 1866. Villicus Franz: Fragmente aus dem Schulleben zur Haus- erziehung. 5 S. „ „ Skizzen über Realien. 9 S. Lesjak Thomas: Über den Gesang an der Realschule. 15 S. Villicus Franz: Populäre Erklärung über Lebensversicherungen und deren Berechnung. 25 S. 1867. Villicus Franz: Der internationale Goldfuß. 8 S. Zakrajšek Franz: Vodilce za lepo pisavo in kratka razlaga prozaičnih in pesniških spisov. 50 8. 1868. Filippi Jakob: Primo svolgimento della lingua italiana, 37 S. 1869. Urbas Wilhelm: O pregovorih in prilikah sosebno slovenskih. 29 S. „ „ Über einige wesentliche Verschiedenheiten des Heliand im Vergleiche mit Klopstock’s Messias. 29 S. 1870. von Kleinmayr Julius: Der Mongoleneinfall, insoweit er sich auf die Karpaten und Sudetenländer erstreckt. 37 S. 1871. Glowacki Johann : Über Flechten aus der Umgebung von Görz. 27 S. 1872. Filippi Jakob: Cenni sul dramma nel medio evo. 37 S. 1873. Barchanek Klemens: Die Elemente der darstellenden Geome- trie. 48 S. 1874. „ „ Die Elementargcbilde im Raume und ihre Beziehungen untereinander. 46» S. 1875. Dr. Schreiber Egid: Nekrolog. 3 S. Čebular Jakob: Berechnung der Brigg’schen und Neper’schen Logarithmen und Erklärung der Proportionaltäfelchen. 40 S. 1876. Barchanek Klemens : Konstruktion der Linien zweiter Ordnung aus umschriebenen Vierecken. 20 S. „ „ Die darstellende Geometrie als Unter- richtsgegenstand an Realschulen. 28 S. 1877. Erja vec Franz: Die melakologischen Verhältnisse der Grafschaft Grörz. 78 S. 1878. Filippi Jakob: 1 Gracchi. 19 S. 1879. Barchanek Klemens: Projektive Behandlung der Strahlenflächen. 55 S. 1880. Plohl Franz: Reimar von Hagenau, seine Dichtung und sein Verhältnis zu Walther v. d. Vogelweide. 47 S. 1881. Kleissl Karl: Theodorich der Große in seinen Beziehungen zum byzantinischen Reiche. 28 S. 1882. Hmdrych Justus: Die aus der lateinischen Wurzel „fac“ entstandenen französischen Wörter. 79 S. 1883. Kleissl Karl: Odoakar in seinen Beziehungen zum byzantin. Kaiser Zeno und zu dem ostgothischen König Theodorich. 27 S. 1884. Taurer Bitter von Gallenstein Johann : Beiträge zur Fluß-niuscff'cl-Fauna Kärntens. 48 S. 1885. Dr. Schreiber Egid: Die Geschichte der Anstalt. 93 S. 1886. Babsch Franz: Über Caesar’s Kommentarien zum Bürgerkrieg. 45 S. 1887. Barchanek Klemens: Deskriptive Studien über die orthogonale Projektion des Kreises. Mit einer Tafel. 38 S. 1888. Barchanek Kiemenw: Deskriptive Studien über Kegelschnitte. Mit zwei Tafeln. 54 S. 1889. Petronio Peter: La matematica in relazione ai sentiti bisogni di riforma delle scuole. 13 S. 1890. Babsch Franz: Philipp Zesens Verdienste um die Entwicklung der deutschen Literatur im XVII. Jahrhundert. 34 S. 1891. Ravalico Nikolaus: Accenni alla storia nelle opere di Dante Alighieri. 47 S. 1892. Hendrych Justus: Stellung des französischen Adjektivs. 75 S. 1893. „ „ ■ Stellung des französischen Adjektivs. II. Teil. 58 S. 1894. Taurer Bitter von Gallenstein Johann: Studien aus der Naja-denfauna des Isonzogebietes. 47 S. 1895. Taurer Bitter von Gallenstein Johann : Beiträge zur Keuntnis der römischen Glasindustrie nach Funden von Aquileja. 47 S. 1896. Kott Ludwig: Vorstudien zur geographischen Monographie der Julischen Alpen. I. Teil. 34. S. 1897. Plohl Franz: Katalog der Lehrer-Bibliothek. 53 S. 1898. Jelinek Dr. Franz: Die Sprache der Wenzelsbibel in ihrem Verhältnisse zu der Sprache der wichtigsten deutschen Lite- ratur-und Recktsdenkmäler aus Böhmen und Mähren im XIV. Jahrhundert und der kaiserlichen Kanzlei der Luxemburger. Ein Beitrag zur Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. I. Theil. .85. S. 1899. Jelinek Dr. Franz: wie 1898. Schluß. 23 S. 1900. Girardelli A. : Dei poemi georgici nostrali ed in particolarc della (,’oltiv.aziono di Luigi Alamani. 39 S. 1901. Brandeis Dr. Arthur : Untersuchung über das Genua Verbi und die Rektion im Eree des Chrestien de Troyes. 35 S. 1902. lCwittl Michael: Kaiser Ferdinand 1. I . Teil. 52 S. 1903. Knittl Michael: Kaiser Ferdinand I. II. Teil. (Für die Schule bearbeitet). 59. S.' 1904. Sigmund Othnar: Beiträge zur Kenntnis der Ilöheuregionen in den Ostalpen 52 S. 1905. Sigmund Othnar: wie 1904. II. Teil. 26. S. 1906. Sigmund Othnar: wie 1904. III. Teil. 16 S. 1907. Müller Adolf: Zur Methodik des deutschen Sprachunterrichtes an gemischtsprachigen Anstalten. 23 S. 1908 Müller Adolf: wie 1907. II. Teil. 19 S. Inhaltsverzeichnis der Schulnachrichten. Seite I. Der Lehrkörper..........................................................45 11. Lelirverfassung.........................................................52 III. Verzeichnis der in den oberen Klassen gegebenen Aufsätze . . 59 IV. Maturitätsprüfungen......................................................63 V. Vermehrung der Lehrmittelsammlungen......................................67 VI. Allerhöchste Entschließungen, hohe Verordnungen und Erlässe . 72 VII. IJnterstützungswesen . . 75 VIII. Religiöse Übungen ................................................... 77 IX. Jugendspiele.............................................................78 X. Ausflüge.................................................................78 XI. Meteorologisches Observatorium ........ 78 XII. Aus der Chronik der Anstalt.............................................79 XIII. Kundmachung für das Schuljahr 1909-10 ................................. 83 XIV. Verzeichnis der für das Schuljahr 1909-10 vorgeschriebenen Lehrbücher........................................................88 XV. Schülerstatistik.........................................................91 IXVI. Namensverzeichnis der Schüler...........................................96 Verzeichnis der in den Jahresberichten der Anstalt erschienenen Abhandlungen......................................................100 Geogr. Länge : 13° 37’ u. Greenwich. Seehöhe: Uber ber meteorologischen Beobachtungen im Jaljre 1908 an ber Luftdruck in Millimetern Tempe Monat Mittel Max. Tag Min. Tag 7h 2h 9h Jänner . . Februar . . März . . . April . . . Mai . . . Juni . . . Juli . .. . August . . September . Oktober . . November . Dezember 757-57 58-84 53-04 49-23 5533 53-67 52-40 52-35 55-85 58-07 55-80 5416 767-3 67*9 631 57-8 65-0 58-9 58-9 57-3 62-3 63-5 67'5 64'7 21 11 29 30 18 11 1 20 14 7 16 1 741-6 36-6 39-3 35-2 45*7 45*2 42*2 44-8 45-7 49-7 38-6 30-5 8 29 1 19 6 6 18 8 11 25 8 12 0-9 2*2 45 9'2 17-5 21-5 20-5 19-0 15-1 10-8 33 1-8 7-4 8-5 10*6 14-3 24-2 27-2 27-5 252 22-8 19-1 9*9 6*4 2*2 4-0 6'4 10*2 17*3 20-3 20-7 19-5 15-9 12-3 45 2-7 Jahr . 754-28 767-9 11. Feh. 30-5 12.Dez. 10*5 16-9 11-3 Niederschlag in Mm. Zahl der Tage Monat Monat- Max. in Tag Nicdersclilag Schnee Ge- Hagel Summe 24 Stund. >0.1 mm > 1.0m m witter Jänner . . Februar . . März . . . April . . . Mai . . . Juni . . . Juli . . . August . . September . i Oktober . . November Dezember 19-0 35'5 78-2 114-7 53'5 52-9 1565 184-2 235 74-4 58-4 78-1 9-7 11-9 . 21-9 26-0 17-1 ' 323 38-3 47-9 11-8 23-7 51*2 26-5 24 29 10 5 7 7 4 16 5 26 8 10 5 8 20 18 7 10 19 14 6 6 4 8 3 6 11 13 6 4 14 8 4 4 3 6 3 2 1 4 . 2 5 5 14 7 3 1 | 1 1 1 I Jahr . j 928*9 51-2 3. Novb. 125 82 5 41 3 93.6 Meter 6e°9r- Breite : A5° 57’ NorcL s I c tj t meteorologischen Station ber k. k. Oberrealsctjule in öörz. ratur In Celsiusgraden Mittlerer Feuchtigkeit der Luft in % Mittlere 1MU1S l- Bewöl- Mittel Max. Tag Min. Tag Druck in m. m. 7h 2h 9h _ Mittel kung 35 4-9 7-2 11-2 19-7 23-0 229 21-2 17-9 14-1 5-9 3-6 13-4 11-8 165 19-3 31-5 32*3 31-7 29-1 262 27-4 14-4 10-2 19 22 21 16 20 28 30 u. 3 1 9 4 1 21 -6-6 -8-2 1-7 3-3 12-4 123 16-2 14-7 11*2 30 -1*1 -4‘5 4 6 26 10 1 8 4 17 12 22 17 30 37 4-4 .5*1 64 10-2 143 13-2 126 9-7 7-4 4"5 67-6 71-9 77-8 71-5 67-7 77-2 72-6 73-0 72‘2 71-1 72-6 74-5 49-4 54"6 54"5 52-3 44-8 56-2 47-0 56-7 47-7 45*2 52-1 64-2 67-6 73-7 72-8 70-3 72-7 74-6 76-5 74-5 73-8 71-5 69-8 74-1 615 66-7 68-4 64-7 61-7 69-3 65 4 68-1 64-6 62-6 648 70'9 3-4 5-0 6"6 6-7 4-3 3-8 4-5 5-0 3-7 3-0 I 4-0 5*3 12-9 323 28.Jur i. -6"6 4 Jän. 79 72-4 52*0 72'8 65-7 | 4-6 . mit 'ahl der beobachteten Windrichtungen Pftl- 1 1 Wind- Vom Winde Nebel Wind 6—10 N NE E SE s SW w NW men j stärke Mittel egter Weg in Km. 1 2 1 1 7 5 5 3 3 2 2 1 4 5 8 10 7 2 1 2 1 1 3 1 3 6 5 8 4 5 4 7 6 6 4 3 7 t4 6 5 1 10 1 7 5 8 9 5 1 1 3 2 2 5 2 3 5 1 3 3 1 4 5 6 9 8 8 4 4 2 1 1 4 1 3 1 2 1 4 9 9 8 4 8 5 5 4 11 8 7 63 54 58 57 64 50 67 69 60 57 55 64 0-3 0-5 0-4 0-5 0-4 0-5 0-3 0-3 0-4 0-4 0-4 0-3 1506 1661 1527 2145 1210 1551 1446 776 1026 1310 1441 1565 3 2 55 18 161 68 31 49 16 82 | 718 0-4 17164 Joh. Bresnig, Beobachter. " • ■ \rV ■K ••: . . • i ■ •••,» ■ • . ■’ 1 ,.•!:*■ cv .*■>' ■ W"'---' ' ' ; ' *'• •'•''v'. 'W ■K-V ■>•.•• • jij*■-* ... ■ " . fi • v ■ [fr/VT?. :■< Vf f ; ... . ■■ • ■ • . i yjß ■ ■ ■ . • ■ ■ ■ ■ ■ . ... • • • ■ ' . •;.••• • .• . - ,. •■ •■ . * • • •• •. ■ • ^,fv3 V :■ V ::V. ■ V,' ' . • ■ •;' y>-' '' • ■ «’ . • . - 'r.- . ,jv-:' • .-;'V . v-v- ■ .