Nr. 78. »84«. Der glühende Tropfen des Ster benden. *) ^^hrwurd'aer Herr, — ei seht dock, nach — Die Wunde an meiner rechten Hand; Sie hat, wie heule, noch nie so arg, So arg gebrannt! Es wird ein kleiner, runder Fleck. Nickt arößer, als eine Perle seyn; Der brennt mich, wie ein glüh'nder Punkt In's Mark hinein: Einst hatt' ick listig ein hilflos Weib Der kargen Witwenhabe beraubt. Daß nirgends ihr hinzulegen blieb — Das bleicke Haupt; Das arme Weib hat viel geweint. Kam oft vergebens zu mir gerannt, Und ihre letzte Thräne siel Auf diese Hand; — Und eben dort, wo die Thräne stand. Wie eine Perle rund und klein. Da brennt's und glüht'5 ; das wird doch nicht — Die Thräne seyn? Und ist's dle Thräne. so laßt mein Grab Nickt neben dem Grabe der Witwe steh'»,; Sie könnte den Tropfen an meiner Hand Noch glühen seh'n! RudolfNigler. Acht Tage an der untern Donau. Nciscski^c von I. F. Vaillant. (Aus der „Nevue cle I' Orient.") (Schluß.) i^Vir waren nicht mehr weit von den Fasten der grie-chischen Kirche, und sie benutzten dieß, um noch gehörig zu trinken und zu singen. Dieß thaten sie auch laut genug, und einer von ihnen, mehr vom Gesang als vom Wein trunken, wollte mich belästigen, als ein gewisser Nicolas, ein griechischer Ersoldar, der i„ Frankreich gewesen war, ihm den Mund schloß und sagte: »Der Herr hindert Dich nicht am Schreien, so hindere ihn auch nicht am Schreiben." Da lch nicht wußce, was ich in dei: sieben langen Tagen in dem Nest machen sollte, so schrieb ich, m,d es machte mir Vergnügen , micren unrer dem Gelärm und den Orgien dieses ') Probe aus den zum Drucke vorbereiteten: „poetischen Pulsschlä-gcn» des Verfassers. Gesindels meinen Geist zu beschäftigen. Der oben genannte Nicolas radbrechte ein wenig französisch und war stolz darauf, daß ich seinen Cameraden sagte, ich verstände ihn, und ich benutzte ihn auch vorzugsweise zu allerlei kleinen Diensten, zu denen sich alle anboten. Er brachte mir aus der Quarantaine zu Galacz weißes Brot, Milch und Eier, so oft deren zu finden waren, denn an Ort und Stelle gab es nichts, als Kassel) mit oder ohne Zucker, geröstete oder gekochte Fische und Tabak. Letzterer bot auch von Allem, was wir genossen, am meisten Mannigfaltigkeit, denn man nahm ihn als Cigarre, in der Pfeife und im Narghils. Man kann sich denken, was ich für ein Leben bei dem Herrn Gas-pard führte, und ich war dessen herzlich müde, als endlich das österreichische Dampfboot »Stürmer" ankam. Es machte eben seine letzte Fahrt im Jahre, und ich schätzte mich glücklich, es benutzen zu können, denn'so vermied ich die Tataren, die mich sicherlich vor meiner Ankunft zu Varna ausgeplündert hatten, und ich fand Gelegenheit, etwas über die Donau und deren Mündungen zu sagen, die gleich am Abend der Gegenstand meiner Unterhaltung mit dein Lieutenant des Schiffs waren. Wir harten den 26. November; den Tag zuvor hatte ein furchtbarer Sturm geherrscht, und diesen Tag war das herrlichste Wetter. Als wir bei Sulina ankamen, sahen wir mehr als 200 Fahrzeuge vor Anker liegen, welche wegen des niedrigen Wasserstandes nicht hatten unter Segel gehen können. Glücklicher Weise war das Meer ruhig, und unser Capitän benutzte dieß, um die Durchfahrt zu versuchen. Die Sonde gab 9, 10, II bis 12 Fuß Wasser; wir streiften ein Mal an, kamen aber doch glücklich hinaus, wenn gleich nicht ohne Besorgnis;, im Sand und Schlamm stecken zu bleiben. Hierüber sagte mir der Lieutenant: »Niemals war die Fahrt durch die Sulinamündung so schlimm, weil man sie nie so sehi vernachlässigt hat. Zur Zeit der Türken räumte man sie doch noch von Zeit zu Zeit aus, seit aber die Russen sich derselben bemächtigt haben, füllt sie sich auf und schließt sich. Noch einige Jahre, und diese Durchfahrt ist ganz unbrauchbar, darum denkt auch unsere Regierung daran, der Sorglosigkeit der Russen abzuhelfen, und wenn ihr die Ausführung des Canals von Kustendsche nicht ge-lang, so wollen wir hoffen, daß sie ohne Mühe den St. 3!0 Georgs-Canal schiffbar machen wird, welcher breiter und gerader, als die Sulinamünduug.ist, und nur eine Sandbank, deren Wegräumung nichr unmöglich ist, gegen sich hat. Wir würden dabei fünfzig Seemeilen gewinnen, d. h. einen ganzen Tag, so daß wir jetzt schon zu Tultscha wären, wogegen wir jetzr noch vor Sulina kreuzen." Ich begriff die Nichtigkeit dieser Worte um so besser, als ich 50 Klafrer von uns mehrere gescheiterte Schiffe bemerkte, und als ich sie ihm zeigte, versicherte er, daß in diesem Jahr über 160 Barken im schwarzen Meer zu Grunde gegangen seyen, meist wegen der schwierigen Fahrt dm'ch die Suliuamündung, was sie nöthigte, anderswo einen Zufluchtsort zu suchen. Ich hatte, wie es scheint, dießmal Glück, denn trotz der vorgerückten Jahreszeit, war dieses sonst so neblige Meer klar und glatt wie ein Spiegel und eine wahre Frühlingssonne leuchtete uns bis zum Bosporus. Theodor Wladimiresko. Erzählung von I. N. u. S z. (Schluß.) Nach einem fürchterlichen Gemetzel entschied sich endlich der Sieg für Theodor. Der größte Theil der Bojaren lag todt oder verwundet am Boden, unter den ersteren Dia manty und Ziriaki, die Uebrigen baten um Schonung, und als Opra mit den schweißtriefenden Pferden in den Hof sprengte, war das Gefecht schon beendigt. Doch leider, auch die schöne und großherzige Alexandra hatte ihr Ende gefunden. Als sie von der Tafel aufgesprungen war, stürzte sie mit dem Rufe nach Hilfe hinaus auf den Hof, wo ein voreiliger Pandur, der vermuth-lich glauben mochte, daß sie diese Hilfe gegen seinen Herrn anrufe, die unglückliche Braut mit seinem Earabmer erschoß. Theodor vergoß die heißesten Thränen über der selbst als Leiche noch schönen Beklagenswerthen, die das Opfer ihres Edelmuths geworden war, und konnte sie auch bis an sein Ende nicht vergessen. Das Schloß der Bojaren brannte ab, und verkündete als rauchende Todesfackel den Gebliebenen furchtbar die That im Lande. Und nun schwur auch Theodor, seinem stündlich sich mehrenden Häuflein, die Ketten zu zersprengen, mit denen der damalige Uebermuth der Bojaren die armen Wallachen gefesselt hielt. Bald floh der größte Theil dieser jetzt mit der wüthenden Rache des Pöbels verfolgten Grundherren, die übrigen sielen als Opfer ihrer Unmenschlichkeiten. Kloster Csernetz war die Esse, wo ferner alle, die Bojaren verderbenden, Pläne geschmiedet wurden, das Haupt-Depot Theodor's, und der Waffen- und Sammelplatz aller Mißvergnügten. Nachdem die ersten Aufwallungen vorüber waren und die Umstände nun eine ernstere Wendung zu bekommen ansingen, organisirte auch Theodor ein wenig das wilde Völkchen, das seinem geliebten Führer mit großem Enthusiasmus diente. Bald stand er mit 800 Lanzenreitern, seinen vertrautesten Männern, und beiläufig 2000 Fußgängern vor Bukarest. Die größtmöglichste Ordnung herrschte im Lager, und bloß einige Individuen erschienen um Lebensmittel in der unglücklichen Stadt, die gleich darauf von Fürst Ypsilan-ty's Truppen überfüllt wurde. Denn nicht nur in der Wallache! wurden zu jener Zeit die Waffen ergriffen, auch in der Moldau hatten sich unter Ppsilancy viele versprechende aufwiegelnde Stimmen erhoben, durch die viele Unglückliche mit fortgerissen wurden. Sehr verschieden waren jedoch die Zwecke dieser Ausstände. Gegen die Pforte selbst, ihren rechtmäßigen Herrn, lehnten sich die Moldauer auf, wogegen die Wallachen gegen ihre Bedrücker, die Bojaren, zogen. Die Stadt trennte die beiden Heerhaufen. Erwünscht mußte dem Fürsten Theodor's Nähe kommen; er hoffte viel von dem schon lauge geachteten, erprobten Manne und dessen kriegerischer Schaar. Schnell wurdeu Abgesandte in Theodor's Lager geschickt, um ihn unter den vortheilhafresten Anträgen lind Bedingungen in das moldauische Interesse zu ziehen. Theodor aber, der, noch bevor er seinen Zug gegen Bukarest antrat, nach Constantinopel und Wien Schreiben geschickr hatte, in denen er offenbar erklärte, er wolle nichts gegen die hohe Pforte unternehmen, sondern da selbe gar keine Abhilfe verschaffte, bloß gegen die Bedrücker der Prooinz, gegen die Bojaren ziehen, dann aber friedlich heimkehren und sich den Beschlüssen der rechtmäßigen Regierung, die er anzuerkennen nie aufhören werde, wieder unterwerfen, Theodor wies Bpsila n ty's Anträge ab und brach den andern Mor« gen gegen die niederen Gegenden auf. Auf dem Fuße folgten ihm die Emmissäre der Moldauer nach, um seine Leute abzulocken und sich mit ihnen zu vereinigen. Doch die Verrätherei scheiterte an den Gesinnungen der treuen Panduren, denn weder Versprechungen, noch Geschenke waren im Stande, sie wankend zu machen an dem Eide, den sie ihrem geliebten Capirän geleistet hatten, und mehrere dieser Werber 'liefen Gefahr, erschlagen zu werden. Unterdessen war auch ein nicht unbedeutendes türkisches Corps unter dem Kaimakan Pascha in der Wallache! erschienen und näherte sich iu starken Märschen dem moldauischen Heere, in dem nun Theodor's Tod beschlossen wurde, denn in demselben zweifelte man keinen Augenblick, daß nach seinem Falle der führerlose Haufe sich den Moldauern anschließen würde, — und zur Schande der Menschheit fanden sich bald zwei Verworfene, die gegen Versprechung eines hohen Lohnes es unternahmen, den Mord zu vollbringen. Bei einem kleinen Dörfchen, einige Stuuden von der Donau, hatte Theodor sein Lager aufgeschlagen und harrte eines Abends auf das Zurückkehren Opra's, den er zu dem Kaimakan Pascha geschickt hatte, als ihm zwei Geistliche aus der oberen Gegend des Landes gemeldet wurden, die, 311 wie sie vorgaben, ihm Sachen von großer Wichtigkeit nnt-zutheilen harren. Sorglos und ohne Verdacht nahm sie Theodor in seine Hütte auf, hörte ihre Klagen über die Noth des Landes, so wie ihre Warnung vor den Türken, zu denen eiu großer Theil der Bojaren aus den oberen Gegenden sich geflüchtet haben sollte, a», und theilte gastsreundlich sein Mahl und sein Lager mit den vermeinten Dienern Gottes, deren Erscheinen mir der Nückerinnerung an den ehrwürdigen Warner der unglücklichen Alexandra so manche Gefühle m ihm erregen mochte, denn lange saß er noch nachdenkend im Mondlichre vor der Hütte und schien ungeduldig Opra's Ankunft zu erwarten. Spat in der Nacht erst begab er sich zur Ruhe, und mit unzähligen Messerstichen durchbohrt fand man semen entseelten Körper am Morden. Die Priester waren verschwunden. Unmöglich ist es, die Trauer und die Verzweiflung der armen Panduren zu schildern, als die Mordthat im Lager bekannt wurde. Alle eilten hin zu Theodor's Hütte, Alle wollten ihn noch ein Mal sehen, und seinen Körper oder seine Kleider wenigstens berühren. Die Nohesten unter ihnen, die früher bei so vielen Gelegenheiten während der schrecklichsten Blutscenen kaltherzig und ungerührt, wie der Stahl ihres Säbels, geblieben waren, weinten jetzt wie Kinder, und Einer klagte dem Andern, dasi sie ihren Vater verloren hätten. Trostlos waren die verlassenen Getreuen, und Rache brütend zogen sie unter Opra Alle hin zum türkischen Heere, wo sie gut aufgenommen wurden. Nicht Einer ging zu den Moldauern, die sie als die Mörder ihres geliebten Führers anklagten. Zersprengt und vernichtet war in wenigen Tagen Mp-silanty's Heer; er selbst entkam nnr mit Mühe nach Sie^ benbürqen, und verderbenbringender als die Türken ward den Moldauern das kriegerische Häuflein Theodor's, denn furchtbar rächten die Hochcmpörren au jedem Einzelnen die verübte Mordthat. So endete Theodor, eines besseren Schicksals werth. Seine untröstliche Witwe zog >mt Opra und ihren Kindern spater nach Rußland. Guter Rath. „Eo tief wir sind. wir kommen nicht zum Wasser.» Klagt' jüngst ein Brunnengräber seincm Herrn, Der neben einem Amt zugleich Verfasser Von lyrischen Gedichten ist- Nicht fern Dem Letztern stand sein Freund, ein heit'rer Spotter, Der lacht' und wußte augenblicklich Rath. „Vist du es nicht, mein unbeholfner Vetter, Der erst ein Vuch herausgegeben hat? — Was brauchst du da erst lange nachzusinnen, Zehn Exemplare nur wirf frisch hinein — Und ich will nie mit einem Rath mehr dienen. Wenn dann dein Brunn sollt' ohne Wasser seyn'.» — Leopold Ko rdeich. Fenilleto n. (Die musikalischen Soireen im Goliseum) sollen, wie man hört, auch während der Abwesenheit der Negimencscapelle fortgesetzt werden. Die Leitung des Orche sters, bestehend aus Sradtmusikern, hac der Orchesterdirector unsers Tbeaters, Herr I. Markhl, übernommen. Bei diesen Producnonen soll wieder eine neue Tanzpiece, die »Touve. nir - Quadrille," von A. v. W ertheimstein, zur Aufführung kommen. (Märzveilchen im September') Im hiesigen Franziskaner-Klostcrgarten wurden am 26. d. M. die schönsten, wohlriechendsten Mär^veilchen in der üppigsten Blüthe vorgefunden. — In Frankreich blühen Obstbäume, bei uns Veilchen — seltsame Laune der Vegetation! — (.Originelle Hypothek,) Jüngst trat ein Mann in das Comptoir eine) Wechslers, ging auf denselben zu und sprach: »Hi,'ir! ich bin ohne Rettung verloren, wenn Sie mir nicht helfen. Ich brauche 3000 Francs; geben Sie mir das Geld auf die einzige Hypothek, die ich habe!" dabei zeigte er auf seine aufrichtigen blauen Augen, in die ihm eben Thränen traten. Frappirt von der Sonderbarkeit eines solchen Darlehen - Ansuchens, vielleicht auch gerührt von dem seltsamen Zutrauen des Fremden, langte der Banquier ohne viele Fragen in das Portefeuille und gab ihm gegen eine einfache Bestätigung 3 Bankdillers zu 1000 Fcs.— Eine Woche vor Ablauf des Termins erhielt er zu seinein Erstaunen sein Geld sammt den nicht geforderten Zinsen, mir einem Dankschreiben begleitet, durch die Post zurück. — Augen sind also auch eine Hypothek! — (Die österreichische StaatsbahnstreBe) soll, wie man in ausländischen Blättern lies't, auch gegen Baiern baldigst in Angriff genommen werden. Der Vereini. gnngspuncr mir dem baicrischen Schienenwege dürfte nächst Salzburg Statt finden, und bereits seit vier Wochen soll ein königl. baierischer Ingenieur mit der Wiener Bahnbehörde die deßhalb nöthigen Verhandlnnge» pflegen. Auch die Frage über die Befahrung des Semmeringgebirges scheint entschieden, und das Klepp'sche System für dessen gcsammte Strecke von Schotrwien bis gegen Mürzzuschlag angenommen zu seyn. (Polytechnische Schnle.) Sehr erfreulich für Freunde der vaterländischen Industrie ist folgende ini Pesther »Schmetterling" mitgetheilte Nachricht: Als eine interessante Sradtneuigkeit melden wir, das; bereits höheren Orts beschlossen wurde, daß in Pesth nnverzüglich eine polytechnische Schule erbaut werden soll. Zu diesem, vier Fronten bildenden Gebäude wird ein Theil des jetzigen Servitenklosters und der daran stoßende ganze Garten verwendet werden. Der Grundstein soll bereits im Monar November bei Gelegenheit der Iubileumsfestlichkeiten gelegt werden. (Die Vortheile des Zeitnnglesens) werden doch oft nicht dankbar genug anerkannt. Kürzlich starb ein Kaufmann in Madrid, welcher 103 Jahre alr geworden war. Er studierte seit 86 Jahren täglich vier Stunden die Zeitungen, und bekannte oft, nur das Zeitungslesen und das lebendige Interesse für die Welthändel habe ihn so frisch und munter erhalten und zu einein so hohen Alter verholfen. Die »Donzeitung« setzt bei: „Wir sind aus besonderer Zuneigung für unsere Leser, die gern alr werden möchten, gleich erbötig, jedem noch einige Eremplare unseres Blattes abzulassen, so weir es reicht." (Abd - el - Kader, ein Pferdefrennd.) In einer vom >)(^gilll)l' 1>!ii)li«l)" veröffentlichten Lebensbeschreibung Ab d-el-Kaders wird u. A. gesagt: 'Abd-el-Ka der ist ein leidenschaftlicher Liebhader von Pferden; zuweilen setzt er sich hin, um dieselben zu betrachten, wahrend seine Diener mit Striegeln derselben beschäftigt sind. Er har sieben Pferde, die nur er zu reiten vermag; aber eines derselben ist ^ besonders sein Liebling. Es hört gern Musik und versteht 1 312 sich so sehr darauf, das; es sogar richtig den Tact angibt. Der Emir sieht vorzüglich gern die chromarischen Uebungen dieses Pferdes; er besteigt es nur an Paraden und an Tagen der Gefahr; dasselbe ist mit reicher Decke versehen, aber stets in seiner Nähe. Der Kaiser von Marocco schenkte ihm dieses Pferd vor zwei Jahren, ehe A b o-el-Ka d e r Sultan genannt wurde nnd sich als Vasall und Untergeordneter des Kaisers bekannte. (Bestimmung des Weibes.) Merkwürdig genug mag eine südamerikanische Armee, z. B. diejenige aussehen, welche eben jetzt mit den Nordamerikanern zn kämpfen hat. Bei jedem solchen Heere befinden sich nämlich wenigstens eben so viele Frauen als Soldaten, und die Generäle halten eine solche Begleitung für unumgänglich nöthig. Diese Weiber, welche so kräftig nnd ausdauernd sind, als ihre Männer, brechen zwei oder drei Stunden vor den T>'ur>oen auf und kommen ungefähr eben so lange vorher an dem Lagerplatze an. Da sammeln sie sogleich Hol;, um Feuer anzumachen, und kochen die Leb»'nsmittel, die sie bei sich ha-ben, für ibre Männer, Brüder oder Söhne. Ohne sie würden die Soldaten in den gebirgigen und öden Gegenden sich der Gefahr des Verhungerns aussetzen. Sie sind kein Hindernis; des schnelleren Fortkommens, beschleunige» vielmehr den Marsch, indem sie den Männern Mühe ersparen und ihnen Zeit zum Ausruhen verschaffen. Während eines Kampfes bleiben sie in der Nähe der Truppen, doch so weit von ihnen entfernt, das; sie die Bewegungen nicht hindern. Ist der Kampf vorüber, so suchen sie die Verwundeten auf und pfiegen sie. Das Loos dieser armen Weiber, meist In-dianerinen, ist durchans kein beneidenswerrbes, denn außer den zahlreichen Entbehrungen und Mühseligkeiten haben sie allerlei Mißhandlungen von den Soldaten zu erdulden, denen sie sich aber mir unglaublicher Geduld unterwerfen. Papierkorb des Amüsanten. Bei der letzten Aufführung von Verdi's „N^buccodo-nosor" in Pesth, war eine Dame im Parterre über den ba-bilonischen Unterdrücker derart erbos't, daß sie, als der Tyrann vom Bl>k betäubt zusammen stürzte, in die unästhetischen Worce ausbrach: »Jetzt ist er umgefallen, der La fei!" In einem Cirkcl war jüngst die Rede vom Heirathen. Mehrere junge Damen ließen deutlich merken, welche vor-lheilhafren Heirarhsancräge sie schon ausgescblagen. „Ich »rollte auch schon vor einein Jahre einen Millionär heirathen," sprach endlich ein junges, munteres Mädchen. »Was? Einen Millionär?!?" liefen fünf, sechs Stimmen zugleich, »und Sie bedachten sich gar, schlugen ihn aus?!« —»Ei," erwiederte lachend die Schalkhafte, »ich brauchte ihn gar nicht auszuschlagen, denn — er wollte mich nicht!" — Auswärtige Kunst- nnd Theaterrevue. Der hier folgende Artikel, den wir unsern Lesern vorführen, behandelt zwar durchaus das Interesse unsers Laidacker Theaters selb!t. doct, da die dari» aufgeführten Thealermitglieder und zu erwartenden Oasse größtentheils uns fremd sind und wir überdieß auch den Artikel leibst drr Wiener<,, Mad. Gottdank, ausgebildet, und es läßt sick bei den natürlichen Anlagen der hoffnungsvollen Schülerin» , unter eii.er so vortrefflichen Leitung das Schönste erwarten. Man spricht von den Piecen: «Präciosa.» ..Yelva," ..Taubstumme," ,.Waise und Mörder" u. dal- m, Auch unter den engagirten Mitaliedern des Hrn. T h o m « befindet sich eine äußerst talentvolle Schülerinn der Mad,Gottdank Dein. Caroline Weninger sdie Tochter eines renommirten Wie« ner Arztes), ein eben so schönes, a!b gebildetes Mädchen , begabt mit ei« nem sehr angenehmen Organe und allen übrigen Vorzügen, welche dazu gehören, um in der Theaterwelt sich eine ehrenvolle Stellung zu sichern. Hat sie sich erst auf dieser loliden Provinzbühne die für jede Anfängerin t ergänzen, daß ein Herr Buchwald als erster Liebhaber, die Herren Schnitzer und V l u» menfeld für Väterrollen, Dlle. Köhrner a:,s Salzburg als erste Liebhaberin und Dlle, Geißler von München für naive Mädchen, ferner Mad. Ranz als Anstandsdame bei unserer Bühne enaagirt worden sind. — In 3chemnitz soll, wie man in mehreren Vlätlcr» lics't, ein Na« biles slavisches Theater erbaut worden. Fräulein von Marra, die in Wien so beliebte Sängerin, ist in St. Petersburg an der stelle der Mad. Viardot-Garcia für die italienische Oper, und zwar für nur fünf Monate mit 60,(XX) Franken rinen! — Die Pariser königlichen Theater erhalten eine jährliche Unterstützung von 1,185.200 Francs. Davon kommen auf die große Oper 620,000 — auf die komische Oper 260,000 — auf das Il>e»U'o ll'2»<.-iyn- — d — !, I. Wlnch (Sohns) Gosmorama. Im Laufe dieser Woche findet die letzte und zualeich interessanteste Aufstellung Statt. Zu den besten jetzt aufgestellten Bildern kommen vier neue, al5 : ,,Walhalla" bei Regensbura , >,Athen« mit der Ansicht des königlichen Pallastes, >,d.r Brand von MariazeH" und „Venedig bei Mondbeleuchtung" (letzteres ein wahres Praci'tstück der Malerlunst). ZuM Beschlusse wird anck noch ein großes bewegliches Vild von ^llXX) gut gezeichneten und in Bataillo,,», Compagnien und Corps riclitig eingetheilten ivigur?» zu Fuß und PsVid, in Form des Leichenzuges eines Generals , wo zugleich alle Truppen der österreichischen Ai'mee vorkommen, im Vorbeimarsch zu sehen seyn. TXis Nähere hierüber beHallen wir uns vor. .- d — Verleger: Ignaz Alois Edler v. Klein,ntt y r.