Hril»vMtralik»,-prtisr: 8ür LaibaL: . . . » n. 10 kl. H-Wjihri, . . .«,«>. »«rqLhrig. . . r , ro. «---»ich . . . - . 7« . Mir der Post: *«vKhrig . . . 11 ß. - kr. H^iirhriz . . . r . b« , . . r ^ 7t. Anstellung tut Ha»» viertel» i^riz »5 K., monatlich s kr. Eiqelue Nummern 4 kr. Lailrachk 8 e - aK! ion: Bahnhosgaffe Nr. !S». «rpttttio» »»d Äusrratt,. Sureau: »«»qr-splLh Nr. 81 lBnchhandlüri rrnr.KIeinwanrLF. Barnberz), Zusrttioilsprnsr: ffLr die einspaltige Petitzcile s Ir. bei zweimaliger SinstzalNil-g ä 5 kr dreimal ki 7 kr. Znierüonsüempel jedesmal 10 kr. Bei größeren Inseraten und i-sterrr EiniLaUnng eolspteSender Rabatt. Nr 35. Anonime Mittheilungcn werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgescndet. Dienstag, 1!i. Februar 1872. — Morgen: Valentin. 5. Jahrgang. Der Kamps um die Schule ist im preußischen Abgeordnetenhause entbrannt und wird seit einigen Tagen mit dem Aufgebote aller vratorischen Kräfte geführt. Es ist das ein Kampf, der auch ohne den Ausbruch des französischen Krieges losgebrochen wäre und der dem aufmerksamen Beobachter schon seit Jahren als ein nicht zu umgehender vor Auge» geschwebt hat. Geführt wird er von >cn Jesuiten und ihrem Auhange auf der einen, von der Regierung und der liberalen Majorität des Hauses auf der ändern Seite. Was die Erbitterung diesmal so inö ungemessene steigert, ist der Umstand, daß die katholische Zentrnmsraktion im Preußischen Abgeordnetenhaus nach der letzten Niederlage sich mit den altpreußischen Muckern unter der Führung Gerlach'S verbunden, mit welcher sie, obwohl sie protestantisch, der Berührungspunkte nicht wenige hat. Die Klerikalen, und allen voran die Jesuiten, hatten im letzten Vierteljahrhundert die größten Fortschritte gemacht. Sie wurden seit 1850 in Frankreich, ^n Oesterreich und in ganz Deutschland von den Staatsregierungen begünstigt und als Helser gegen die Umsturzpartei gern gesehen. Sie wurden namentlich von den Dynastien mit Gnaden über-häust und seit der Zeit noch mehr gehätschelt, als es nach 1815 auch schon geschehen war. Sie sollten furchtsamen Höfen und Ministern mit bösem Gewissen die Völker Niederhalten helfen : zu dem Zwecke war man verblendet genug, den ausschweifendsten Forderungen der Schwarzen und Mucker nachzugeben ; man ließ sie frei gewähren, ließ sic sich mästen, fett und dick werden, nachdem man sic früher nicht »örtlicher geliebt hatte, als giftige Schlangen. Ohne diese Gunst und diese Zwecke der Höfe würden sie es aus eigener Kraft nimmermehr zu ihrer gegenwärtigen Macht gebracht haben, wenn ihnen auch außer der Hofgunst noch ein anderer Umstand förderlich gewesen ist. Die Völker, und namentlich was sich gebildet und freisinnig nennt, kümmerten sich um die Schwarzen und ihr Treiben merkwürdigerweise blutwenig. So kam es, daß gar bald der uniformirte und der schwarze Scherge Hand in Hand gingen und auf den Trümmern der Volksfreiheit uud der nie-dergetrctenen Menschenrechte die Oralen der Knechtung und der Verdummung feierten. Namentlich der Vorgänger des gegenwärtigen Herrschers in Preußen, Friedrich Wilhelm IV., ließ die Bischöfe, die sein Vater wegen ihrer Uebergriffe auf die Festung hatte bringen lassen, frei, räumte dem Klerus so viel Rechte ein, daß das Jesuiteuthum bald nirgends sich so wohl fühlte, wie in Preußen. Wie in Oesterreich Schule uud Staat durch das Konkordat an die Römlinge ausgeliesert wurden, so geschah es in Preußen durch die Raumer'schen Schul-regulativL, Die sogenannte Solidarität der konservativen Interessen triumfirte und knüpf» das Büud-niß zwischen Staat nnd Muckerthnm immer enger und die unbedingte Herrschaft der Kirche über die Schule war befestigt. Die beiden letzten Kultusminister Preußens, Ranmer und Mühler, obwohl Protestanten, waren im Grunde ihres Herzens Jesuiten und leisteten deren Bestrebungen allen möglichen Vorschub. Die Aemter, selbst die Ministerien, wurden mit Klerikalen gefüllt, die Jugend der geistlichen Dressur überlassen, Klöster schossen wie Pilze aus der Erde, bis vor die Thore der preußischen Hauptstadt hin konnte Nom ungescheut seine Trutz- burgen errichten, Missionen eröffnen und mit allen Mitteln Propaganda machen. Mit Ameisenthätig-keit rührten sich die Jesuiten nnd ihre Freunde, die protestantischen Mucker von der Krenzzeitungspartei, die Knaak und die Gerlach. Hatte man sic doch al-die sichersten Stützen des Staates zur Hilfe herbeigerufen und stand man ihnen in allen Dingen zur Seite. Ja selbst Bismarck, der jetzt in erster Linie gegen sie Front macht, stand lauge Zeit in ihrem Lager, und es galt als sein Grundsatz, daß man sich vor allem die Freundschaft der Klerikalen, selbst um die weitgehendsten Zugeständnisse, sichern müsse. Doch in der maßlosen Ueberstürzuug ihr.r Ziele haben sich die Schwarzen selbst ihre Grule gegraben. Während des deutsch-französischen Kriege trieben sie das ruchlose Spiel in einer Weise, daß selbst dem verblendetsten die Einsicht in ihre Plänc kommen mnßte. Indem sie einen sterblichen Menscheu-sohn zum unfehlbaren Gotte erhoben und für ihn die Obergewalt über alle Reiche in Anspruch nahmen, enthüllten sie ziemlich voreilig ihre letzten Absichten in einer für sie keineswegs günstigen Zeit. Das deutsche Volk ist endlich in seiner Mehrheit zum Selbstbewußtst«! gelangt, nnd das deutsche Reich kann mit Natnrnothwendigkeit nur auf der Grundlage des modernen Rechtsstaates, also mit Ausschluß jedweder geistlichen Herrschaft in weltlichen Dingen, dauernd aufgebaut werde». Dem Staatsmanne, der die Geschicke des deutschen Volkes mit so viel Geschick geleitet, konnte nach seiner Rückkehr aus Frankreich die Lage der Dinge nicht lange verborgen bleiben; wir sahen ihn sofort angrisfsweisc gegen die anfdringlichen Klerikalen Vorgehen, sie aus einer Position um die andere vertreiben nnd dem Staate dasjenige wieder zutheilcn, was des Staates ist. AeMeton. Ueber Erdbeben. Rumort'S schon wieder in dem Schooß der alten Mutter Erde, kommen sie schon wieder Schlag auf Schlag die Nachrichten von Erdbeben, »on Zerstörung und Verwüstung! In Siebenbürgen, meldete der Telegraf, hat es gegrollt, in Bukarest gebebt und weit hinein auf Persiens Blumenauen, in Schir-wan, legte die ungeberdige Mutter des Erschaffenen dir ganze Stadt Schamachi in Trümmer. Seit wenigen Jahren ist man eö gewöhnt, diese furchtbaren und gigantischen Ereignisse mit anderen Augen zu ^trachten. Früher galten sie als zufällige und ört-»che Erscheinungen, hervorgebracht durch den Druck offnnngslosen Erdhöhlen eingeschossener Gase 8egen die Erdkruste, jetzt beginnt inan einzusehen, daß Erdbeben und Vulkanausbrüche, daß alle die ^heilschwangercn Reaktionen und Eruptionen des Erdinner», daß sein Druck und seine Ausbrüche, kil ö" tretenden Konseguenzen eines natür- 'chen, gesetzmäßigen, also vorher zu berechnenden Verlause« sind. Immer mehr entwindet der Mensch durch die Erforschung des Zusammenhanges der Dinge und Erscheinungen, durch die klare Erkenntniß von Ursache und Wirkung den Elementargewalten ihre schrankenlose unbezähmbare, weil unberechenbare Gewalt. Professor Dove in Göttingen, der das Gesetz der Stürme errechnete, nahm dem Orkan einen großen Theil seiner Furchtbarkeit, weil der Mensch ihn voraus berechnen, ihm vorsorgend begegnen kann; Herr Rudolf Falb in Wien entkleidete das Toben der unterirdischen Mächte, entkleidete die Erdbeben und Vulkanausbrüche eines großen Theileö ihrer Furchtbarkeit, indem er ihnen — den schrecklichsten der Schrecken — die Plötzlichkeit, das Unerwartete und Unvorherzuberechnende ihres Auftretens benahm. Falb'S Theorie der Erdbeben und Vulkanausbrüche ist wahrhaft genial durch die Einfachheit, Natürlichkeit u«d Ungezwungenheit ihrer Voraussetzungen nnd Schlüsse, überzeugend durch ihr strenges Anlehnen an Efahrungen, Beobachtungen und Thatsachen von nnbezweifelter nnd nnbezweifelbarer Authentizität, und das genaue Eintreffen ihrer schlußgerechten Vorhcrbcstimmnngen erhebt sie hoch über den Rang einer bloßen Hypothese. In der von Falb heranSgcgebenen populär-astronomischen Zeitschrift „Sirius" finden wir in der Nnmmcr vom I.Jän< ner dieses Jahres Erdbeben für die Perioden um den 10. und 25. Jänner uud um den 8. Februar vorhergesagt. Die beiden ersten Perioden sind es, welchen die bereits zu unserer Kenntniß gelangten Ereignisse im Osten angehören. Bor zwei Jahren war die Bevölkerung von Peru in unbeschreiblicher Aufregung, weil das Eintreffen eines von Falb vor-hergesagten Erdbebens sie von dem in einigen Monaten bevorstehenden erneuerien Ausbruch der eruptiven Gewalten, die Falb vorhcrverkündete, überzeugte. Kirchen und Beichtstühle waren von der gläubigen Menge überfüllt, um von den himmlischen Mächten die Abwendung des Uebels zu erflehen, aber es hals nichts — Erdbeben und Vulkanausbruch erfolgte, denu unabwendbar ist das Walten der Naturgesetze. Falbs großes Verdienst ist es, das Walten von Naturgesetz und Regel in den verheerenden Ausbrüchen und Erschütterungen der unterirdischen Gewalten nachgewiesen zu haben, ein Verdienst, welches seinen Namen den glänzendsten und ruhmreichsten der Wissenschaft anreiht. Wenn ihn trotzdem die große Geisteöthat nicht ans dem Dnnkel hervorzuziehen vermag, i» welches übergroße Bescheidenheit seine Person verbirgt, so ist es nur ein neuer Beweis, daß nnsere Zeit trotz allem Frasengeflunker und Jnbelhalloh ebensowenig das Verdienst zu würdigen weiß, wie die ihr vorangegangenen Jahrhunderte, daß auch heutzutage bei uns den Name», die eitle Ruhm Im gegenwärtigen Kampfe handelt es sich nun darum, die Geistlichen aller Konfessionen aus einem ganz besonders starken Bollwerk zu verdrängen, aus dem alleinigen Besitz, aus dem Privileg der ausschließlichen Schulaufsicht, und wie Bismarck in seiner letzten Rede verlauten ließ, will das nichts weniger besagen, als der katholischen Geistlichkeit ihr gefährlichstes Kampfmittel, die Nationalitäten' Hetzerei, entwinden. Die heillose Wirtschaft der Ultramontanen in den polnischen Landeslheilcn har nämlich dem Fürsten noch zeitlich geling darüber die Augen geöffnet, was es heiße, den Schwarzen wichtige Prärogative des Staates ausliefer». Wir in Oesterreich wissen ein Wörtchen davon ;n reden, daß der um seine Machtstellung besorgte .Mrus überall dort am liebsten die Hebel gegen den Reichsbau anlegt, wo die Rohheit und die Unkultur der Massen, die er versumpfen ließ, ein geeignetes Feld für die Schwindellehre von den Sonderrechten der Länder und Stämme über das Reichsrecht bieten. Darum unterdrücken sie hier wie dort die deutsche Sprache, schmähen das deutsche Volk und die deutsche Bildung uud möchten den Staat am liebsten slavisirt haben, das heißt sklavisch Bürgerthum wie Staatswesen der klerikalen Gewalt unterwerfen. Offen wirft Bismarck den geistlichen Schulinspektoren vor, daß von ihnen in Ostpreußen und Posen blos jene Schüler belobt werden, welche kein Deutsch verstehen. Für die Eingesessenen des Landes sei es aber Bedürsniß, die Sprache des Reiches zu kennen. Und er sagt ihnen ganz trocken: ,,Wir werden Vorlagen machen, um den Polen die Wohlthat der deutschen Sprache angedeiheu zu lassen." Bitter rügt er die Vorschubleistung, welche die pflichtvergessene Geistlichkeit durch ihr Hetzen und Wühlen in den Schulen wie auf der Kanzel den staatsfeindlichen Bestrebungen des polnischen Adels angedeihen läßt: „Sie sind fortwährend bereit, ruft rr ihnen zu, mit der einen Hand die Wohlthaten der Zivilisation und der geregelten Rechtspflege, der Freiheit, die ihnen die preußische Verfassung gewährt, anzunehmen, und mit der ändern Hand das Schwert zu schwingen und offen zu sagen: Hiemit werde ich auf dich einhauen, sobald mir irgend eine gute Gelegenheit dazu wird." Ohne die Theilnahme der Geistlichen an diesen staatsgefährlichen Strebungen wäre er übrigen» nicht eingeschritten; so aber müssen die Keime dessen, was staatögesährliches sich daraus entwickeln kann, so viel als möglich er, stickt werden. Denn diese Agitation lebe nur von der Gutmüthigkeit des Staates, und er sei heute nicht gewillt, sie weiter sortzusetzeu; „sie ist zu Ende, und wir wissen, was wir dem Staate schuldig sind!" redigkeit und ekles Selbstlob mit den Posannen-slößen der Reklame in die Welt Hinausrufen, sehr seiten das Gedächtniß der bewunderungsbeflissenen Menge die durch wahres, bescheidenes Verdienst hoher Ehre werth gemachten Namen beigesellt. Wie viel Beschämung und Reue wurde nicht zur Schau getragen, weil wir Ressel, den Erfinder der Schiffsschraube, verkannt, wie viel Reue und Beschämung werden unsere Nachkommen empfinde», daß wir Falb, den Entdecker deö Gesetzes der Erdbeben und Vulkanausbrüche — nicht gekannt. Welches ist nun seine bereits so glänzend bewährte Lehre? Stellen wir sie kurz in ihren Hauptumrissen dar. Bekanntlich und bis zur höchsten Wahrscheinlichkeit erwiesen erhielt die Erde ihre heutige Gestalt dnr» die Verdichtung eines glühenden Gas-Halles, den sie in einem früheren Stadium ihrer Entwicklung bildete. Diese Verdichtung, eine Folge der mäligen Abkühlung und der aus ihr resul-tirenden Zusammenziehung, hat mit dem heutigen Zustande unseres Planeten ihren Abschluß »och nicht gefunden. Die Dichte der Kruste, die wir als sciue Oberfläche keimen, kann verhältnißmäßig nicht tief vorherrschen. Die Wärme nimmt mit der größeren Tiefe unablässig zu, und sie erreicht bei etwas über fünf Meilen unter der Oberfläche bereits eine Jn- Wir empfehlen unfern Schwarzen, Czechen, Slovenen, Polen und wie die staatsrechtliche Sippe Namen haben mag, angelegentlichst das Studium der Rede des deutschen Reichskanzlers. Sammt und sonders wollen sie sich dem österreichischen Staatsbank, der doch am weitesten gegangen in der Begünstigung der Sonderbestrebuugeu seiner Stämme, nicht fügen; sie mögen eiumal einen Vergleich anstellen zwischen der Knute, dem Galgen und den sibirischen Sümpfen, womit man in Rußland, zwischen der sanften Gewalt, womit man in Preuße», und der Art und Weise, womit, man die „M?:rtirer" des nationalen Gedankens in Oesterreich behandelt, vielleicht geht ihnen ein Licht darüber auf, was für ein Gut die allen loyalen Staatsbürgern in Oesterreich nicht blos verbürgte, sondern tatsächlich geübte Gleichberechtigung sei!_________________________ Politische Rundschau. Laibach, 13. Februar. Inland. Das von uns gestern bereits im Auszüge veröffentlichte Elaborat des Subkomitee'S über die Zugeständnisse an die Polen liegt heute dem VersassungSausschilsse vor. Als Berichterstatter wird nicht Herbst, sondern Brestel fungiren, was galizifche und ungarische Blätter als ausgleichsfreundliche Vorbedeutung auslegen. — Das Elaborat weicht selbstverständlich in vielen Punkten von der galizischen Resolution ab, und zwar in jenen Punkten, welche die weitgehendste Sonderstellung Galiziens fordern. Nicht bewilligt wurden folgende Forderungen: verantwortliche Landesregierung, eigener oberster Gerichtshof, volle Zivil- und Strafgesetzgebung, über HeimatSrecht, ganz selbständige Organisation der Gerichts- und Verwaltungsbehörden, die Durchführungsgesetzgebung für die StaatS-grundgesetze, die Bestimmungen über die in Galizien gelegenen Domänen und Salzwerke u. a. Erwähnt muß werden, daß diese Forderungen auch in der Grocholski'schen Regierungsvorlage nicht zugestanden wurden, was am deutlichsten zeigt, daß auch im polnischen ReichSrathsklub die Ansicht von der Undurchführbarkeit der ganze n Resolution zum Durchbruche gelangt ist. Das Elaborat des Subkomitee'S geht bis zur äußersten Grenze dessen, was das Reich zu gewähre» im Stande ist; hoffentlich wird der polnische Klub, wenn ihm die Verständigung mit der Perfassungspartei am Herzen liegt, auch seiuer-seits nachgebe». Insbesondere zeugen die beiden vom Subkomitee gemachten Vorbehalte von der allerdings sehr gebotene» Vorsicht der Verfassungspartei; zunächst wird verlangt, daß der galizifche Landtag diese Zugeständnisse seiner Landesordnuug einverleibe tensität, die den Granit zu schmelzen und in eine glühend'flüssige Masse zu verwandelu befähigt i>t. Diese hohe Temperatur macht im Innern der Erde die Kohäsion und das dichte Gefüge seiner Masse, welches seine Außenseite mit einer festen Decke überzieht, unmöglich, und wir müssen daher aunehme», daß das Innere unserer Erde in heißflüssigem Zu-staude sich befinde, dessen Temperatur zu-, dessen Dichte abuehme, je näher es dein Erdmittelpunkte ist. Von der Oberfläche zum Zentrum wird die Masse unseres Planeten sonach allmälig immer heißer und immer flüssiger. Dieser flüssige Kern ist nun sicher viel mächtiger, als die starre Schale, die dort, wo der Granit bereits schmilzt, also bei einer Dicke zwischen fünf und sechs Meilen nicht mehr starr, sondern höchstens zähflüssig sein kann. Diese Wahrnehmungen geben uns folgendes Bild der Erdkugel: ein hcißflüffiger Ball, überzogen von einer durch Abkühlung erzeugten starren Kruste, die wieder von einer tropfbarflüssigcn Masse umfluthet, von einer anSdehnbarflüfsigenAtmosfäre umhüllt ist. Da gleiche Zustände stets gleiche Wirkungen äußern, so können wir von dem Zustande und Verhalten der flüssigen Umfluthung der Erde auf die Zustände und das Verhalten ihres flüssigen Kernes schließen. Wir bemerken, daß die flüssige Erdumfluthuug, das Meer, in ständiger, geregelter Bewegung ist, die sich und daß zweitens diese Abänderungen der Verfassung erst dann Gesetzeskraft erhalten, wenn die Wahl-reform zur Durchführung gelangt. Die österreichische und die ungarische Provinj-presse bespricht das Nothwah lgesetz, die czechk-sche und ultramontane schimpfend, die liberale beifällig. Lo sagt der „Mährische Korrespondent," der Entwurf des Nothwahlgefetzes sei nicht Selbstzweck, sondern nur das erste Mittel, um, wie die Thronrede verkündigte, „die Wege zur Wahlreform allseitig zu ebnen." „Das Ministerrum hat sich in der Thronrede als ein weitblickendes Reform-Mini-sterium angekündigt, und sei» Beruf ist eS. unsere großen politischen Fragen und unter diesen die Wahlreform vorerjl aus großen Gesichtspunkten zur Lösung zu bringen. Der Plan einer umfassenden Reform steht zweifellos in dem Kabinet Auersperg fest, nur wählt es vorsichtig seine Wege, um so sicher und bequem als möglich das Ziel zu erreichen und keine durch politische Heißblütigkeit herausbeschworene politische Niederlage zu erleide». Die Verhandlungen der Regierung mit den Polen über die galizische Resolution und der Entwurf des Nothwahlgefetzes sind nur der Vordergrund der politischen Aktion der Regierung. Im Hintergründe bereitet sich die Wahlreform im großen Sthle vor, um die Früchte des Nothwahlgefetzes und des polnischen Ausgleiches zu ernten." — In demselben Sinne spricht der „Pester Lloyd" über de» Gesetzentwurf. Das Blatt sieht in letzterem ein Zeichen von einem gewissen Selbstvertrauen und der Erkenntniß der wachsenden Kräfte uud der Befestigung der eigenen Stellung. Das Ministerium Auersperg müsse gewisse Anzeichen für sich haben, daß die Aufgabe, den reuitenten böhmischen Landtag in einen verfassungstreue» umzu-fchaffen, nicht als eine geradezu hoffnungslose erscheinen kann. „Ist dies der Fäll," fährt das dea-kistische Blatt fort, „dann wüßten wir nicht, wie das Ministerium seine Aktion besser und erfolgreicher hätte einleiten können. Erlangt die Regierung die Zweidrittel-Majorität für das Nothwahlgefetz, so hat sie den Reichsrath gegen Sezessionen der Parteien, gegen die Beschlußunsähigkeit uud dergleichen sichergestellt. Gelingt ihr die Schöpfung des verfassungstreue» Lattdtages in Böhmen, so hat sie sich einen parlamentarischen Boden geschaffen, der jedes weitere Vorgehen gestattet. Der Gedanke der Wahlreform tritt dann in seiner vollen Bedeutung und endlich auch in lebendiger uud praktischer Bedeutung in den Vordergrund. Dieses politische Bild entbehrt weder der Idee noch des Zusammenhanges, weil es zunächst aus einzelnen Mosaikstiften zusammengefügt erscheint. . . . Die wachsende Popularität im Flutheu und Ebben äußert. Diese Bewegung das haben wir bis zur Zweisellosigkeit ergründet, ist hauptsächlich durch den Einfluß des Begleiters der Erde, des Mondes, hervorgerufen. Unser Neben-planet macht bei seinem Umlauf um die Erde feine Anziehungskraft auf sie geltend und hebt die große Ansammlnng tropfbarflüfsiger Materie, das Meer, hinan. Dieses versucht es. in einem riesigen Wellenberg dem Erdtrabanten sich entgegen zu heben, wird aber von der Schwerkraft der rotirenden Erde schon beim ersten ErhebuugSversuch uiedergezogen. So erscheint auf der rotirenden Erde das Meer dem Monde gleichsam nachfluthend, so lange es ihm zugekehrt ist, zurücksinkend oder ebbend, sobald die Umdrehung der Erde es ihm abweudet. Und da jener Theil der Erde innerhalb ihrer vierundzwan-zigstündigen UmdrehungSzeit zweimal sechs Stunden dem Monde zu- und ebenso lange ihm abgewandt ist, so tritt die geregelte, sechsstündige Periodizität von Ausfluthen und Zurücksinken, von Flulh und Ebbe, ein. Beschränkt sich aber die Anziehungskraft des Mondes blos auf das Meer? Nein; sic wirkt auf alle Theile, alle Moleküle unseres Planeten. Sie wirkt ebenso wohl auf das starre „Festland," aber sie ka»n es nicht gleich dem flüssigen Meere bewe« gen, sie wirkt aber ebensowohl aus den flüssige" der Ministeriums ist kein Kunstprodukt, sondern ein natürliches Ergebniß der Ueberzeugung, daß die Dinge in den rechten Händen sind, und bis jetzt hat jeder Schritt des Ministeriums diese Ueberzeugung nur zu festigen vermocht." Ausland. Das preußische Abgeordnetenhaus hat da« Gesetz über die Schulaufsicht nach langer und erregter Debatte mit einer Mehrheit von 26 Stimmen (l97 gegen 171) angenommen. Das ist für Deutschland das Ereigniß des Tages. Die Annahme des Gesetzes ist ein Schritt von großer Tragweite. Man sieht dies am besten aus dem Jammerartikel, den die neueste „Kreuz-Ztg." gegen den Reichskanzler bringt. Er bespricht die letzte große Rede desselben und führt als „spsoiks laoti" — der Ausdruck ist kriminalistisch — folgende Misse-thaten an: 1. die Anerkennung des konstitutionellen Systems; 2. die Behandlung der Minister-Verantwortlichkeit nach französisch-liberalen Ideen; 3. die Ableugnung der Thatsache, daß Preußen ein christlicher Staat sei. Der Artikel schließt mit den Worten: „Wo es sich um die zwei Punkte handelt: Vindikation des monarchischen Prinzips gegen parlamentarische Majoritäts-Wirthschast und Vertheidi-gung des christlichen Charakters unseres Staates, da hören die Kompromisse auf. Es sind Fundamen-talfragen für preußische Konservative." Das ist nicht blos ein dem Reichskanzler hingeworfener Fehdehandschuh, das ist ein förmlicher Absagebrief der konservativen Partei. Zwischen ihr und Bismarck ist fortan das Tischtuch zerschnitten — zum Heile Preußens und Deutschlands. Die Idee, das gegenwärtige Provisorium in Frankreich zu konsolidiren, ohne ihm jedoch seinen provisorischen Charakter zu nehmen, gewinnt zu Versailles in den parlamentarischen Kreisen immer inehr an Boden. Drei Projekte sind eS hauptsächlich, welche das linke Zentrum, die gemäßigte Linke und selbst das rechte Zentrum beschäftigen, nämlich !. die theilweise Erneuerung der Versammlung, 2. die Bildung einer zweiten Kammer und 3. die lebenslängliche Präsidentschaft des Herrn Thiers. DaS erste dieser Projekte hat seit einiger Zeit unstreitig große Fortschritte gemacht und zählt, abgesehen von der Mittelpartei, selbst Anhänger auf der äußersten Rechten und der äußersten Linken. Was die Bildung einer zweiten Kammer betrifft, so findet das Projekt, dieselbe aus der Wahl der General-räthe hervorgeheu zu lassen, den meisten Anklang. Die lebenslängliche Präsidentschaft des Herrn Thiers zählt ihre Anhänger im linken Zentrum und in der gemäßigten Linken, stößt aber in allen anderen parlamentarischen Fraktionen auf entschiedene Gegner. Kern und diesen kann, diesen muß sie wie das Meer flnthen und ebben machen. Die Gezeiten des Meeres müssen sich naturgemäß im Innern der Erde wiederholen. Auch der heißflüssige Kern versucht eS gleich dem Meere in einem Wellenberg dem Monde entgegenzufluthen, wird aber durch die rasche Rotation und die Schwerkraft der Erde schon im ersten Beginnen gelähmt und zum Sinken gebracht. Diese Fluthung, dieser Emporwallungsversuch wird aber stets an irgend einem Punkte vor sich gehen, «eil sttt« rin Punkt von der Anziehungskraft des Mondes gerade getroffen wird. Und da die Erde bei ihrer unbeschreiblich raschen Umdrehung fortwährend einen ändern Punkt dieser Einwirkung zuwendet, so entsteht eine konstante kreisende Flu-Ihuug, und eine permanente Welle des heißflüssigen Kernes rollt unter der starren Kruste. Diese Welle, oder richtiger Ansluthung, repräsentirt aber de» Andrang einer ganzen Masse der dem Monde zngekehr-ken Erdkernhälfte, ein Andrang, der auf die starre Schale nothwendig einen Druck auSüben muß. Von der Widerstandskraft der Schale hängt eö nun ab, ob dieser Druck machtlos bleibt, ob er sie erschüttert oder sprengt. Im elfteren Falle geht die Erschei-nung au uns spurlos vorüber, im zweiten Falle gibt sich uns der Druck als Erdbeben zu erkennen, im Uebrigens soll Thiers selbst dem Projekte nicht ge- z neigt sein. b Die Nachrichten aus Frankreich bieten sonst b kein besonderes Interesse. In der „Alabama- k Frage" ist ebenfalls noch gar kein Schritt zur o Lösung erfolgt. Das Genfer Schiedsgericht scheint jedoch bereits aufgegeben zu sein. Ueber die Antwort der britischen Regierung telegrasirt man dem k „Daily News" aus Washington: „Ein Telegramm r aus dem Staatsdepartement sagt, daß die durch r General Schenk übermittelte Note Lord Granville'S l in freundlichem Tone gehalten sei. Der Inhalt i der Note geht dahin, daß die Frage der indirekten > Verluste, der Auffassung der britischen Regierung > gemäß, dem Genfer Schiedsgerichte nicht vorgelegt ! werden sollte. Von einer Drohung, daß England > von dem Vertrage zurückzutreten beabsichtige, enthält > die Note nichts. Der Präsident sott erklärt haben, ^ es sei seine Absicht, an den von den Vereinigten Staaten erhobenen Ansprüchen festzuhalten." Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Die erledigte Landespräsidentenstelle.) Die Bevölkerung von Krain beschäftigt sich sehr lebhaft mit dem in der verflossenen Woche ganz unerwartet ausgetauchleu Gerüchte der Demissio-mrung des LandeSpräsidenten Dr. Karl v. Wurz -bach und der bereits'erfolgt sein sollenden Ernennung seines Nachfolgers, als welcher mit aller Bestimmtheit der gewesene Bürgermeister von Laibach Dr. Suppau bezeichnet wurde. Nach zuverlässigen Nachrichten bestätigt sich wohl die Resignation des Dr. Wurzbach auf seinen Posten, dagegen gehören die anderen Nachrichten über seinen Nachfolger in den Bereich der Konjekturen, am unerwartetsten kamen selbe sicherlich dem Dr. Suppan, dessen letzte Reise zu den Reichsgerichtsverhandlungen nach Wien die Veranlassung zu dieser Muthmaßung gewesen zu sein scheint. So sehr wir einen Mann von Dr. Suppan'S Fähigkeiten, Charakterfestigkeit und entschieden liberaler Gesinnung an der Spitze der Landesregierung in Krain zu sehen wünschen, so können wir doch die Besorgniß nicht unterdrücken, daß auf den hiesigen Posten ein mit den Verhältnissen in Krain nicht genug vertrauter RegiernngSbeamter von anderwärts berufen werden könnte, der erst mit theuerem Lehrgelde die nöthigen Erfahrungen sich sammeln müßte, wie dies schon bei einigen Landespräsidenten der Fall war. Eben dieser Besorgniß Haider konnte das „Lai-bacher Tagblatt" den heftigen Angriffen, welche Wurzbach von der liberalen Presse wegen seiner AmtSleitung erlitt, nicht zustimmen. Das öffentliche Wirken Wurz-bachS weist wohl viele Unterlassungssünden auf, so dritten verkündet er sich uns in vulkanischer Eruption. Die Kruste der Erde ist aber sehr verschiedenen Gefüges. Bon nahebei unerschütterlicher Festigkeit ist der MeereSgruud, der Hartboden der Erde; minder solid der über diesen emporgehobene Weichboden der Kontinente, am unwiderstandsfähigsten die unter dem Krustendruck des Hartbodens emporgeqnollenen großen U r g e b ir g s z ü g e, die, meist die Kontinente begrenzend, über hohlen Spalten ruhen und der Ernption des anfluthenden Erdkernes ihre vulkanischen Essen offen halten. Der Weichboden des „Festlandes" ist aber von der mannigfaltigsten Art in Zusammensetzung, Dichte und Mächtigkeit, also von sehr verschiedener Widerstandskraft, und während er eines Orts d:m Kern-druck wirksam begegnet, wird er ändern Orts von ihm erschüttert. Die eben zerstörte Stadt Scha-machi liegt, wie Pcndelbeobachtungen erwiese», über einer Hohlspalte, also auf einem sehr dünnen und widerstandsnnfähigen Punkt der Erdkruste; sie wurde auch mehrmals, — zuletzt vor erst vier Jahren — von der gleichen Katastrofe ereilt. Während die dem Monde zngewandle Hälfte des Erdkernes ihm entgegenwallt, sinkt naturgemäß die andere kleinere Hälfte zurück und drückt mit ähnlicher Mächtigkeit auf den Gegenpnnkt der Schale; z. B. seine energielose Haltung bei den letzten Land-tagSwahlen, ferner im Landesschalraihe, jedoch dies alles berechtiget uns nicht zu der Annahme, in ihm einen Gegner der Verfassung zu erblicken. Vielmehr hat er als Landeshauptmann, ja sogar als Landespräsident unter Hohenwart eine unzweifelhafte Stellung gegenüber den öderalistischen und nationalen Bestrebungen der Gegner beobachtet. Daß der ihm von den liberalen Blättern gemachte Vorwurf verfassungsfeindlicher Gesinnungen ein unverdienter sei, kann wohl aus der gegentheiligen Behauptung des „Slov. Nar." entnommen werden, der ihn in seiner letzten Nummer als „verfassungstreu vom Scheitel bis zur Sohle" bezeichnet. DaS größte Mißgeschick für Wurzbach war dessen Berufung zum Landespräsidenten durch das Ministerium Hohenwart. Letzteres hat in ihm keinen entschiedenen Verfechter der in-troduzirten Ausgleichsaktion gewonnen, und Wurzbachs reservirte Haltung wurde sowohl von den Liberalen als Nationalen mit Mißtrauen verfolgt. Herr v. Wurzbach scheint endlich selbst zu der Ueberzeugung gelangt zu sei», daß seine Regleruugsmethode des ZuwartenS und der Anhoffnung, daß dasjenige, was den Bedürfnissen des Volkes entspricht, auf naturgemäßem Wege von selbst zum Siege gelangen müsse, in Krain nicht am Platze sei. Er hat daher auf seine Stelle resignirt, und es ist die Behauptung eines Grazer Blattes, daß er in Folge der von der Presse gebrachten Enthüllungen sehr zweifelhaften WertheS über seine ökonomische Gebahrnng als Landespräsident vom Minister Lasier zur Verantwortung nach Wien berufen und deshalb entlasten wurde, eben so unwahr, als es völlig aus der Luft gegriffen ist, Dr. v. Wurzbach habe sich bei seinem Amtsantritte eine anrechenbare Dienstzeit auS-bedungen und scheide au» dem Staatsdienste mit einer Pension von 2000 fl. wie „Slov. narod* versichert, oder gar von 4000 fl., wie in Wiener und Grazer Blättern zu lesen war. — (Das neue Pensionsnormale) für die k. k. Armee soll bereits die Genehmigung Sr. Majestät des Kaisers erhalten haben und man hofft, daß dasselbe in der nächsten Session den Delegationen vorgelegt werden wird. — (Der gestrige Kasinoball) beschloß in würdigster Weise die Reihe der Bälle des laufenden Karnevals. Obwohl auch nicht besuchter, als die früheren Unterhaltungen, war die Animirtheit doch, wenn möglich, noch größer. Die Tanzlust war eine wahrhaft ungewöhnliche und lange nach 4 Uhr noch der größte Theil der Gesellschaft in der heitersten Laune bei' fammen und mit unverminderter Ausdauer dem Tanze huldigend. — (Für die freiwillige Feuerwehr) hat Herr Heinrich Skodler den Barbetrag von zwanzig Gulden gespendet. daher das so häufige gleichzeitige Erbeben undErup-tiren entgegengesetzter Punkte der Erde. Doch nicht die Anziehungskraft des Mondes allein beeinflußt das Fluthen und Ebben der ober-und unterirdischen Flüssigkeitsmassen, sondern auch die der Sonne. Es bilden sich so unter der Erdkruste zwei andrängende Wellengipfel, ein stärkerer, dein Monde entgegenknlminirender, ein schwächerer, der Sonne entgegenstrebender. Diese Gipfel müssen sich der Theorie nach stets dort befinden, wo das anziehende Gestirn gerade im Zenith steht. Eine Erschütterung oder eine Eruption kann sonach theoretisch nnr an einem solchen Punkte erfolgen; in der Wirklichkeit aber wird die Auflulhung des Erdkerns durch örtliche Hindernisse abgelenkt, durch die widerstandsfähigeren Theile der Kruste abgedrängt. Wäre die alltägliche Ansluthung kräftig genug, so müßten wir täglich ein Erdbeben haben; sie ist es aber nicht, und wird erst gewaltig genug, die Kruste zu erschüttern, wenn die Anziehungskraft de-Mondes und der Sonne sich besonders geltend machen können. Erdbeben sind daher zu erwarten: 1- Zur Zeit des Perigäums (Erdnähe des MondeS); 2. bei Neu- oder Vollmond; 3. wenn der Mond im Aequator steht; — (Aus der silharm. Gesellschaft.) Dir werden von kompetenter Seite ersucht, unsere am 10. d. M. gebrachte Notiz Uber das vom Ausschüsse des MknnerchoreS der silharm. Gesellschaft sestgestellle Sommerprogramm dahin zu ergänzen, daß der pro. jekiirte Sängerausflug nach Veldes, zu dem auch der Damenchor und sämmtliche unterstützende Mitglieder der Gesellschaft mit ihren Familien geladen werden sollen, das Zustandekommen der so beliebt gewordenen Sommerliedertafel in einem Gasthausgarten in Laibach in keiner Weise alterirt, die Liedertafel vielmehr unter allen Umständen stattfinden wird. — (Frü hl i n gSvorb oten.) Dieser Tage gelangten die ersten Schneeglöckchen (6LlantIiu8 iü->slis) in der Umgebung Laibachs zur Blüthe, cs bedarf nur ein paar sonniger Tage, die wir schon lange vermissen, und der Laibacher Schloßberg wird mit zahllosen Blüthen dieses lieblichen Verkünders des Frühlings geschmückt dastehen. Auf der Südseite des Groß-kahlenberges blühen bereits die schwarze und grüne Nreßwurz (Hellsborus iri§sr, U. viridis), auch zeigen sich daselbst die ersten Blüthen der stengellosen Primel. In der Vogelwelt geben sich bereits durch geraume Zeit die ersten Frühlingsahnungen kund. Die Dohlen bezogen am 21. v. M. ihre Brutplätze auf den Kirchthürmen der Stadt, wo sie mit vorlautem Geplauder sich ihre Liebeserklärungen machen. Auch die Feldlerche wurde im Freien gesehen; am 7. d. M. schwebten ober der Stadt mehrere Thurmfalken, ein Vogel, der sonst erst Mitte März rückzukehren pflegt. Der Edelfinke übt sich in seiner LiebeSstrose, Amsel und Walddrofsel, sowie die verschiedenen Meisenarten singen gar fröhlich im Walde ihre Frühlingslieder. — (B ü rg e rkränzch en.) Der Höhepunkt des Karnevals,wurde unstreitig im vorgestrigen letzten Biirgerkränzchen erreicht. In den ganz gefüllten ausgedehnten Räumlichkeiten der Schießstätte wird wohl scbon lange nicht so vieles und so auserlesen Schöne« ciesehen worden sein, wie gerade Sonntags. Wir kon-statiren mit Vergnügen, daß der erste Versuch, der noch Jahren gemacht wurde, da« MaSkenrecht wieder zur Geltung zu bringen, nicht nur nicht mißglückt, sondern durch und durch gelungen ist, und glauben nicht weit gefehlt zu haben, wenn wir die Zahl der Masken, diejenigen, die sich am Zuge beteiligten, miieiiibegrisfcn, auf über IM, die Zahl der tanzenden Paare aus 120 dis 130 und die der überhaupt anwesenden Personen 4. wenn die Deklination der Sonne jener des Mondes gleich ist. Die Sicherheit des Eintreffens und die Heftigkeit des Auftretens der Erschütterung wächst, wenn die Erdnähe des Mondes sehr groß ist, wenn durch das Zusammentreffen mehrerer dieser Umstände ihre Wirkung potenzirt wird. Also: 1. Bei Sonnen- und Mondesfinsterniß; 2. in stärkerem Grade bei einer totalen längeren Sonnen- oder Mondesfinsterniß; 3. im stärksten Grade, wenn eine solche Fin-sterniß in das Perigäum fällt. So also sind die Zeiten bestimmbar, in welche die Erdbeben fallen; ihre Orte bestimmt die Stellung des sic veranlassenden Gestirnes. Aber Zeit und Ort werden, wenn anch innerhalb enger Grenzen, durch die lokalen geognostischen Verhältnisse nwdifijirt, Verhältnisse, die in ihren Einzclheite« »och zu wenig bekannt sind, um, sie berücksichtigend, das Eintreffen der Beben genau nach Tag und Stunde bestimmen zu können. Aber auch ihre an nähernde Voransbercchnnng ist ein großes Verdienst der Theorie, die wir nur in ihren Hauptziigen andeuten konnten; sic näher kennen zu lernen, ist jedermann durch die populäre Darstellung ihrcS Ent deckerS vergönnt. (N. W. T-) auf 700 bis 600 angeben; vorzüglich zeichnete sich das schöne Geschlecht durch elegante Masken und reiche Kostüme aus. Ei» von unserem beliebten Komiker, Herrn Schlesinger, arrangirter MaSkenzug, bot des Witzigen und Erheiternden, eine darauf von vier PierrolS und vier Rauchfangkehrern getaute Narren-Ouadrille des Hochkomischen in Hülle und Üiitie. Wir können dem Komitee zu den Heuer erzielten Resultaten »ur gratnlnen und wünschen, daß dasselbe im nächsten Jahre seine erfolgreiche Thätizkeit wieder aufnehme. — (Herr und Frau Samon) werden im Verlaufe dieser Woche im Glassalon der Kasino Restauration die neuesten Kunst- uns Zauberstücke zur Darstellung bringen. Das genannte Künstler-Ehepaar dürste dem hiesigen Publikum noch aus seinen vor fünf Jahren hier gegebenen Produktionen bekannt sein. Die eingefehenLN kritischen Journalstimmen lauten günstig und konstatiren insbesondere die vorzügliche Mnemotechnik — Gedächtnißkunst — der Frau Samon. Möge es der magnetischen Kraft, welche dem genannten Ehepaar eigm fein soll, gelingen, ein zahlreiches Publikum auf den Schauplatz zu ziehen., — (Slovenische Banke n.) Nein, aus diesem Wege kann es uns nicht fehlen, so denken die Slovenenführer in müssigen Stunden, deren sie gegenwärtig 24 des Tages haben. Machen wir es wie die Czechen, gründen wir Banken, schaffen wir große Fi-nanzinstitute zur Hebung der volkswirthschaftlrcheu Interessen, dann werden auch die nationalen Interessen in Flor kommen. Der „Slovenski Narod" empfiehlt darum auch die Schaffung eines großen nationalen Zentralfonds in Laibach. Wie unlängst der päpstliche Schwindelgraf Langrand daran ging, das Kapital zu katholisiren, so denkt sich „Narod" muß es ja auch möglich sein, selbes zu uationalisiren oder vielmehr zu slovenisiren. Andere Sterbliche, freilich nicht von der unfehlbaren Lorle, sind der Meinung, zu geistiger und materieller Bedeutung im Völkerleben gelange man nur durch Hebung der Volksbildung, durch redliche Arbeit, durch fruchtbringendes Schaffen aus allen Gebieten des Lebens. — (Ueberführ ung von Häftlingen.) Vor einigen Tagen sind mit den gemischten Zügen bei 60 Zwänglinge von Laibach unter Gendarmerie-Begleitung nach Messendors bei Graz in das Arbeitshaus überführt worden. — (Zur Gefangenhausstatistik.) Mit letztem Jänner d. I. befanden sich im Sprengel des Laibacher Gerichtshofes 206 und in jenem des Rudolfs-werther 103 Hästlinge. — (Theaternachrich t.) Morgen am 14ten d. M. kömmt aus unserer Bühne KneiselS - Muster Produkt: Die „Autixantipe" zur Ausführung. Dies ausgezeichnete Lustspiel bewegt sich in der Region des bürgerlichen Lebens und geisselt mit unendlichem Humor die Männerschwäche. sich von dem Einflüsse der Frauen emanzipiren zu wollen. Die Verwicklungen sind originell geschürzt, der Dialog äußert witzig. ES gehört unbestritten zu de« besten nnd amüsantesten Lustspielen neuester Zell. Wir wünschen nur, daß die morgige Vorstellung auch dem Werlhe des Stückes entsprechend recht zahlreich besucht sei. — (Schadenfeuer.) Am 4. d. ist durch bisher unbekannte Ursache im Orte Hoc'evje, Bezirk Gottschee, ein Schadenfeuer ausgebrochen. Die Dreschböden der Grundbesitz r Franz Mauser, HauS-Nr. l), und Anton Horvat, HauS-Nr. 10, smd sammt den Heu- uud Strohoorraihen ein Raub der Flammen ge worden — Am ü. d. ist in dem Gelreideschütlkasten des Anion Kuß zu Svale, Bezirk RudolsSwerth. wahrscheinlich durch Unvorsichtigkeit, Feuer auSgebrochen und sind unter anderem auch Getrcidevorräthe verbrannt. — (Ans dem Amtsblatte der „Laib-Ztg.") Konkurse: Postrneisterstelle in Unterkoschana, Bezirk Adelsberg; — Lehrerposten in Wocheiner-Fei-striz; — GrundbnchSsührerstelle beim Bezirksgerichte Gurkseld; — Schullchrerpsstcn zu Rieg, Bezirk Gotischer. Witterung. Laibach, 13 Februar. -Trübe, seit 7 Uhr Boimittags dünner Regen, schwacher Ostwind. Wärme: Morgens >> Ubr 2.9", Nocim. r Kr j- 4.1" 0. (>87i — 6.6"; 1870 l>.5°).. B a-- romerer 737.46 Millimeter. Das gestrige Lagesrniltel der Wärme s 3.7", mir -s- 4.1" über dem Normale. Morgen Großer WrillPlihuMS in der (72) Bei findet ein Mk" I I -WU für Las Freithnrner Revier in Uittcrkreiin Ausnahme. Bewerber erhallen bis 16. März in dessen Wohnung (Deutscher Platz Nr. 202> hier oder bei der Berwaliung in Krupp näheren Bescheid. (65—2) Eine schon gebrauchte, jedoch im besten Zustande befindliche von 50 bis 80 Ztr. Tragfähigkeit wird zu kaufen gesucht. Näheres im Zeitungs-Komptoir. (06-») L. k. LlokraliLLrit vr. v. V>«6ttt>»iU8l;Ii68 XalininMvi. Ls reinigt die Zähne derart, daß durch dessen täglichen Gebrauch nichl nnr öer gewöhnlich so lästige Zabnstein entfernt sein wirv, sondern auch die Glasur der Zähne an Weiße und Zartheit immer zunimmt. Preis per Schachtel 63 kr. ö. W. L. L. llo5 - LLlurarrt vr. 0. kOkl"« das sicherste Mittel zur Gesunderhaltung der Zähne und des Zahnfleisches, sowie zur Heilung von Muud nnd Zahiikrankbeile». empfehlen bestens die Depots, in: Laibach bei potriöiü L pirksr, A. Krisper. losvk Kai inger, lob. Krssoliorvltr, k<«. Hatir, L. Mrsotiitr, Apotheker,. nnd f. 8otimltt; jkrainb u r g bei 5. Xrl«p«r und 8ed. 8cti»un!g, Apottieker ; B l e i b n r a bei tterd8t, Apottieker; W a -raSdin bei »alter, Apotheker; RudolsSwerth bei ll. Nirroll uud 1. Sergmsnn, Apotheker, und losef Sergmann; Gurkfeld bei friert,-. kämeftez Apo tl-eker; Stein bei lalin, Apotheker; Wipp ach bei knlon veperib, Apotheker; Görz bei Ponton!, Apo theker, und 1. Keller ; Wartenberg bei ss. Lsltter; Adelsberg bei Kli,>fer«elimit1t. 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