/13 Jahresbericht des , k. Staats-Gymnasiums in ZMIarbiarg. —•s—< VeröffentliGht von der Direetion am Schlüsse des Studienjahres Im Verlage des k. k. Staats-Gymnasiums. Druck v. Ed. Janachitc Nfgr. (L Kmlik) in Marburg a/!>. Inhalt: 1. Die mitteleuropäischen Libellen. Vom k. k. Gymnasiallehrer Dr. Anton Schwaighofer. 2. Schulnachrichten. Vom Director Dr. Peter Storni k. Die mitteleuropäischen Libellen. Von dem k. k. Gymnasiallehrer Dr. Anton Schwaighofer. „Die Odonaten sind so eigenthümliche Insecten, dass sie im Vergleich mit allen anderen Insectcn eine ebenso abgeschlossene als gleichförmige Ordnung zu bilden haben.“ So sagt Brauer in seiner Abhandlung „Systematisch-zoologische Studien“1) von den Libellen, welche er als dritte Ordnung der Reihe der Pterygogenea aufstellt. Es sind auch thatsächlich eigenthümliche Insecten, mit denen sich nicht bloß Männer der Wissenschaft schon lange beschäftigt haben, sondern die auch dem Volke auffallend sind, wie die kaum bei einer anderen Insectengruppe ebenso zahlreich vorkommenden Namen beweisen. Einige der verbreitetsten sind: Wasserjungfer, Himmelspferd, Gottespferd, Gottessperling, Pfaufliege, Perle, Schneider, Brettschneider, Schleifer, Glaser, Augenstößer, Teufelspferd, Schillebold, Schildbolzen u. s. w. Manche dieser Namen bezeichnen treffend die eine oder andere charakteristische Eigenschaft der Libellen. Bezeichnend heißen sie im Englischen dragon-flies, „Drachenfliegen“, oder auch adderbolts „Natterbolzen.“ Auch das italienische saetta „Pfeil“ weist auf den Flug hin. Von Forschern wurde viel über die Libellen geschrieben. Vor Linne unterschied man sie gewöhnlich nur in große, mittlere und kleine. Linne stellte sie in die eine Gattung Libellula zusammen, Fabricius bildete drei Gattungen: Libellida, Aeschna2), Agrion, welche gegenwärtig zu den drei Familien der Odonaten, nämlich den Libellulidae, Aeschnidae und Agrionidae erweitert erscheinen. Als Hauptwerke, welche sich entweder ausschließlich oder doch vorzugsweise mit den Libellen befassen, sind zu nennen: Van der Linden, Monograpliiae libellulinarum europaearum specimen. 1825. Im gleichen Jahre schrieb T. v. Charpentier seine „Hoi-ae entomologicae“, welchen er 1840 die „Libellulinae europaeae descripiae ac depictae“ folgen ließ. Ein Hauptwerk ist ferner: E. de Selys-Longchamps, Monographie des Libellulidees d'Europe. 1840. Bei dem gleichzeitigen unabhängigen Erscheinen von monographischen Werken sowohl 1825 als 1840 konnte es nicht anders geschehen, als dass eine bedeutende Anzahl von Arten unter verschiedenen Namen beschrieben wurde. H. A. Ilagcn hat auch bereits 1840 in seiner Dissertation „Synonymia Libellularum“ eine Zusammenstellung der Synonyme nebst Literaturangaben geliefert, wodurch das Schriftchen, welches er mit einem historischen Abriss über das Studium der Libellen einleitet, von Wichtigkeit ist. — In seiner Histoire des insectes. ') Sitzungsber. der math. nat. CI. der k. Akad. d. Wissensch. XCI. Bd. 1885. S. 287. T) Fabricius schrieb „Aeshna.“ (Entomologia systematica II. p. 383). Nevropteres. 1842. beschreibt M. P. Rambur die bis dahin bekannt gewordenen, sowie eine Anzahl neuer Libellen. 1850 erschien das vielleicht auch heute noch in Bezug auf europäische Libellen wichtigste Werk: Revue des Odonates ou Libellules d’Europe von Selys-Longchamps und Hagen. Dieses diente auch als Grundlage für die Bearbeitung der Odonaten in Neuroptera austriaca von Brauer und Loew. 1857. Die nach der Revue veröffentlichten, mitunter sehr wichtigen Arbeiten behandeln meist nur einzelne Abtheilungen der Libellen, dehnen aber die Untersuchungen noch mehr, als es bereits Linne, Burmeister, Rambur u. a. gethan haben, auch auf die außereuropäischen Arten aus. Es sind dies hauptsächlich die zahlreichen Schriften von Selys-Longchamps, Brauer, Hagen, Kirby, Karscli u. v. a. Ich werde sie an geeigneter Stelle namhaft machen. Wenn ich nach solchen hervorragenden Arbeiten daran gehe, die mitteleuropäischen Libellen zu schildern, so geschieht dies hauptsächlich in der Absicht, für diese Thiere in weiteren Kreisen dasjenige Interesse zu erwecken, das sie verdienen, andererseits aber auch das Studium derselben dadurch zu erleichtern, dass das in den verschiedensten Zeitschriften zerstreute Material, soweit es sich auf die einheimischen Arten bezieht, und soweit es mir zugänglich wurde, gesammelt und verwertet und ebenso wie meine eigenen Beobachtungen und Studien berücksichtigt wurde. Meine Arbeit soll folgende Theile enthalten: 1) Eine genaue Beschreibung besonders der äußeren Körpertheile, inso-ferne diese bei der Bestimmung und Beschreibung der Arten von Wichtigkeit sind. 2) Analytische Tabellen zur Bestimmung der Gattungen und Arten der einheimischen Libellen. 3) Eine Charakteristik der Familien, Gruppen und Gattungen, sowie eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Species, bei welcher Gelegenheit auch die in Europa beobachteten, aber nicht im mittleren Theile desselben gefundenen Arten eine kurze Erwähnung finden werden. Dieser Theil ist eine nothwendige Ergänzung der analytischen Tabellen, in welchen nur einzelne augenfällige, das rasche Bestimmen erleichternde Merkmale Aufnahme gefunden haben. Es ist ja eine bekannte Sache, dass sich Unterschiede oft nicht in wenigen Worten präcisieren lassen, und dass gerade das im allgemeinen bezeichnendste Merkmal bei manchen Individuen weniger scharf ausgeprägt ist; soll in einem solchen Falle die Bestimmung nicht unsicher bleiben, so wird man eben nicht bloß die eine Eigenschaft, sondern die Beschreibung des ganzen Insectes zurathe ziehen. Dies gilt insbesondere für die Familie der Agrioniden, für welche die analytische Tabelle nicht immer ausreichen dürfte. — Endlich wird sich anschließen: 4) Anatomische und biologische Erscheinungen und Thatsachen, wobei auch auf die Larven Rücksicht genommen werden wird. Da die Darstellung in dem Rahmen einer Progammarbeit gehalten ist, so werden von diesen vier Punkten in diesem Jahre bloß die ersten zwei behandelt, und sollen sich die zwei folgenden möglichst bald anschließen. Beschreibung des Körpers der Libellen. Der Körper der Libellen zerfällt, wie der aller Insecten, in drei Haupt-theile, in den Kopf, das Bruststück und den Hinterleib. A. Der Kopf. 1. Der Kopf (caput), der an dem zweiten Körperabschnitt stets sehr frei beweglich (c. liberum) ist, zeigt im allgemeinen zwei Hauptformen: er ist entweder kugelig (Fig. 1 und 3) oder quercylindrisch (Fig. 5); er tiägt Sinnesorgane und die Mundtheile. 2. Die Sinnesorgane am Kopfe sind die Augen und die Fühler. Erstere sind stets in den beiden Formen, die im Stamme der Arthropoden angetroffen werden, vorhanden, nämlich als zwei große, zusammengesetzte, facettierte oder Netzaugen (oculi compositi) und drei einfache oder Punktaugen (ocelli, stemmata). Die seitlich stehenden zusammengesetzten Augen sind halbkugelig bis fast kugelig (Fig. 1, 3, 5, o) und nehmen den größten Theil des Kopfes ein. Sie zeigen am lebenden Thiere lebhafte, im oberen und unteren Theile oft verschiedene Farben, und lassen die Facetten, die oben und unten von ungleicher Größe sein können, schon mit freiem Auge in der Weise erkennen, dass die Oberfläche des Auges wie punktiert erscheint. Sie stoßen in der Mittellinie des Kopfes entweder in einer längeren oder kürzeren Linie, der Augennaht (Fig. 1 an) zusammen (Libelhdidae, Aeschnidae), oder sie berühren sich nur in einem Punkte (Cordulegaster), oder sie sind durch einen kleineren (Gomplms Fig. 3) oder größeren Zwischenraum von einander entfernt (Agrionidae), in welch letzterem Falle sie wie gestielt erscheinen (Fig. 5). Die zusammengesetzten Augen zeigen bei den Cordulinen eine seitliche Erweiterung. Der Seitenrand an den Schläfen ist meist eine geschweifte Linie (Fig. 2, 4). 3. Die einfachen Augen, stets in der Dreizahl vorhanden, stehen vor, beziehungsweise zwischen den zusammengesetzten in einem Dreieck, seltener in einer geraden Linie; sie haben oft auffallende Farben; das mittlere ist hie und da größer als die beiden seitlichen. Wegen ihrer Stellung heißen sie auch Scheitelaugen. 4. Die Fühler (antennac, Fig. 1 at) sind kurz, gegliedert, bestehen aus zwei größeren basalen Gliedern, deren erstes scapus, deren zweites pedicellus heißt, und aus mehreren dünnen, unbehaarten, von einander kaum zu unterscheidenden, eine Borste bildenden Endgliedern. (Die Libellen bilden daher bei Burmeister eine Abtheilung der Pfriemenhörner, Subnlicornia). 5. Die Mundwerkzeuge der Libellen sind beißend, da sich diese Thiere ausschließlich von anderen lebenden Thieren, besonders Insecten, nähren. Man unterscheidet die Oberlippe, das Oberkieferpaar, das Unterkieferpaar und die Unterlippe.1) Die Kieferpaare sind von den Lippen bei geschlossenem Munde mehr oder weniger bedeckt, daher bei den Libelluliden fast gar nicht, bei den Agrioniden nur zum Theil sichtbar. ') Nacli Gerstäcker (Handbuch der Zoologie II. S. 11) gehört die Oberlippe zwar functionell, nicht aber morphologisch zu den Mundtheilen; hingegen stellen die zwei Kieferpaare und die durch Verwachsung in der Mittellinie unpaarige Unterlippe drei metamorpho-sierte Gliedmaßenpaare dar. Ebenso sagt Claus (Grundzüge der Zoologie, III. Aufl. S. 604): „Die Unterseite des Kopfes trägt in der Umgebung des Mundes drei Paare von zu Mundwerkzeugen verwendeten Gliedmaßen.“ G. Die Oberlippe (labrum, Fig. 1 ol) ist eine mit dem vorderen, oberen Theile des Kopfes beweglich verbundene, hornige Platte, die stets breiter als hoch ist; vorne ist sie etwas ausgerandet oder sogar ausgeschnitten, an den Seiten abgerundet. 7. Das erste Kieferpaar, die Oberkiefer (mandibulae), stellt zwei gegen einander bewegliche, kurze, dicke, kräftige, ungegliederte Zangentheile dar, die an ihren inneren Kanten mehrere starke, unter einander verwachsene Zähne tragen. 8. Das zweite Kieferpaar, die Unterkiefer (maxillae), ist schwächer als das erste Paar und besteht aus mehreren Tlieilen. Der Haupttheil oder Stamm (stipes) ist mit einem basalen Stück, der Angel (cardo) am Kopfe eingelenkt und trägt an seiner Außenseite den eingliedrigen, sichelförmigen Taster (palpus maxillaris), an der Innenseite die hornigen Kauladen1), die, wie die Oberkiefer, Zähne tragen. (Daher wurde die Ordnung von Fabricius Odonata genannt). 9. Die Unterlippe (labium) schließt den Mund von unten und hinten. Sie bestellt aus einem kurzen Kinn (mentum), welchem der Mittellappen der eigentlichen Unterlippe angewachsen ist. Dieser Mittellappen (lacinia intermedia) besteht aus den beiden mit einander zu einem einzigen Stück verwachsenen Innenladen; er zeigt manchmal einen tieferen oder seichteren medianen Einschnitt. Die Seitenlappen der Unterlippe (laciniae laterales), die Außenladen, sind bei den Libelluliden (Fig. 6) größer als der Mittellappen, welcher breiter als lang und mit dem Lippentaster ganz und gar verschmolzen ist. Bei den Aeschniden (Fig. 8) ist der Mittellappen von ungefähr gleicher Größe wie die Seitenlappen, welche einen beweglichen Endzahn tragen, wie auch die Agrio-niden (Fig. 7), bei denen der bedeutend größere Mittellappen in der Mitte tief eingeschnitten ist.2) Mitten im Munde ist eine Art häutiger Zunge. Von den übrigen Theilen des Kopfes sind noch folgende zu erwähnen: 10. Die Vorderseite des Kopfes, auch Gesicht (facies) genannt, (devant de la tete bei Selys-Longchamps) umfasst den ganzen vorderen Theil des Kopfes von der Oberlippe bis zum oberen horizontalen Theil des Kopfes, nahe der Stelle, wo die Punktaugen stehen. Charpentier3) nennt diese Gegend sinciput und unterscheidet an ihr folgende Theile: a) Das Rhinarium, (Fig. 1 rh, der Name ist von Kirby gegeben), einen hautartigen Theil oberhalb der Oberlippe, mit dieser verwachsen, welcher durch seine Faltung das Öffnen des Mundes durch Vorwärtsrichten der Oberlippe ermöglicht. Darüber ist b) die Nase (naszts, Fig. 1 n), unbeweglich, mit dem Rhinarium derart verwachsen, dass letzteres durch Faltenbildung beim Öffnen des Mundes unter den Nasus ') Gerstäcker, dem diese Darstellung entnommen ist, erklärt die Angel als die Hüfte eines Beines, den Stamm als Schenkel, den Taster sammt der Schuppe, auf welcher er aufgewachsen ist, als Schiene und Tarsus, während für die Kauladen ein analoger Theil eines Gangbeines nicht gefunden wird. Der Oberkiefer entspricht bloß der Hüfte. 2) Auch die Unterlippe ist nach Gerstäcker ein Gliedmaßenpaar, ähnlich dem zweiten Kieferpaare; darnach besteht das Kinn aus den verwachsenen Angelstücken, der Stipes ist verkümmert. Rambur (Hist. nat. S. 5) nennt die Seitenlappen, also die Außenladen, palpes labiaux; ebenso sagt Selys-Longchamps (Revue des Odonates S. 3G9 ff) palpes labiaux ou lobes lateraux de la levre inferieure. 5) Libellulinae europaeae S. 27. hineingeschoben wird. Dieser Theil trägt oben c) die Stirn (frons, Fig. 1 /); sie hat bei vielen Libellen eine erhabene Querlinie oder eine Runzel (suture frontale Rambur’s). Diese drei Theile liegen ungefähr in einer und derselben Ebene, werden daher auch zusammen als Stirn bezeichnet; nur bei den Agrioniden tritt die Stirn weiter zurück. Rambur nennt das Rhinarium, den Nasus und den unterhalb der Stirnnaht liegenden Theil epistome, den oberhalb der Stirnnaht liegenden Theil jedoch die Stirn im engeren Sinne. 11. Jene Gegend, welche zwischen je einem Auge und dem Mundwinkel, also seitlich hinter der Stirne liegt, heißt Wange {gena). 12. Auf der oberen Seite der Stirn beginnt die obere Region des Kopfes. Vorne ist der Scheitel (vertex), welcher bei den Libellen mit abstehenden Augen breit, bei denen mit zusammenstoßenden Augen gleichsam durch diese nach vorn gedrängt und zu einerßlase, der Scheitelblase (vesicula vertiealis, Fig. 2 vs) aufgetrieben oder wohl auch nur als eine Runzel oder erhabene Linie ausgebildet ist. An den beiden Seiten des Scheitels, neben der Scheitelblase, sind die Fühler eingefügt, auf der Mitte die Punktaugen und zwar bei den Libelluliden und Aeschniden neben und vor der Scheitelblase, bei den Agrioniden, bei denen der Scheitel nicht blasig aufgetrieben ist, auf einer etwas erhabenen Stelle desselben. 13. Die obere Region hängt hinten mit der hinteren Region, dem Hinterkopf (occiput), zusammen, ßei den Libellen mit zusammenstoßenden Augen schiebt sich davon ein dreieckiger oder herzförmiger, fast slets eigen-thümlicli behaarter Theil gleichsam zwischen die Augen hinein; es ist das Hinterhauptsdreieck (Fig. 1 hd, cuneus bei Charpentier). Dieses fehlt bei den Agrioniden, bei den Gomphinen ist es als eine hornige Querleiste, die Hinterhauptsleiste (canthus occipitalis, Fig. 3 hl), ausgebildet. Der Haupt-tlieil des Hinterkopfes bildet eine concave Fläche; wo diese seitlich mit den Augen zusammentrifft, sind die Schläfen (tempora, Fig. 2, 4 t), die häufig aufgetrieben oder verdickt sind. In der Aushöhlung des Hinterkopfes befindet sich die Articulation mit dem zweiten Körperabschnitt. Der Kopf trägt oll eine dichte Behaarung, besonders am Hinterkopf. Es sei übrigens gleich bei dieser Gelegenheit erwähnt, dass auch andere Körpertheile häufig sehr dicht behaart sind. B. Das Bruststück und seine Anhänge. 14. Das Bruststück oder der Brustkasten (thorax) besteht wie bei allen Insecten aus drei Ringen, dem Pro-, Meso- und Metathorax, von denen ein jeder unten ein Beinpaar trägt; je ein Flügelpaar ist auf der Oberseite des zweiten und dritten Ringes. Während der Prothorax frei ist, sind Meso-und Metathorax inniger verwachsen und bilden zusammen gleichsam ein Stück. 15. Der Prothorax stellt einen kurzen Ring dar, der mit seiner vorderen Seite in die Aushöhlung des Hinterkopfes hineinpasst, so dass sein Vorderrand häufig nicht gesehen wird. Hingegen ist der Hinterrand deutlich sichtbar und oft durch Einschnitte in mehrere Theile oder Lappen getheilt, welche besonders bei Agrioniden Anhaltspunkte für die Determinierung der Arten bilden, während bei den Libelluliden und Aeschniden der Prothorax überhaupt verhältnismäßig kleiner ist. Gharpentier hat in den „Horae eiitomologicae“ den Prothorax collare, in den „Libelhdinae europaeae“ jedoch manitruncus1) genannt. Auch Selys-Longchamps bezeichnet ihn in der Monographie des Libellulidees mit collier. 16. Der Meso- und Metathorax bilden, wie erwähnt, durch Verwachsung ein einziges Stück, welches hie und da als Thorax schlechthin bezeichnet wird; es ist der alitruncus bei Gharpentier. Die beiden Ringe sind aber nicht nur mit einander verwachsen, sondern auch von vorne nach hinten in der Weise gleichsam verschoben, dass die Oberseite (das Meso- und Metanotum) dieses verwachsenen Stückes nach oben und hinten, die sonst senkrechte Vorderseite, das praescutum des Mesothorax bei Brauer2), aber schief nach oben und hinten ansteigend zu liegen kommt. Dadurch wird bewirkt, dass die auf der Unterseite angewachsenen Beinpaare von der Seite gesehen vor den auf der Oberseite derselben Segmente angewachsenen Flügel stehen. Dieses schief ansteigende Stück, die „Vorderseite“ des Thorax (devant du thorax bei Selys-Longchamps, collare bei Kirby) zeigt meist eine auffallende Färbung und Zeichnung und ist durch eine erhabene Linie, die Mediannaht [arete mesothoracique Rambur’s), welche sich hinten theilt, durchzogen. Die hinter der Theilung liegenden kleinen Stellen heißen septa oder septula (sinus antealaires bei Rambur). Vergl. Fig. 10. 17. Die Flügel (alae) zeigen an der Anwachsstelle (Fig. 10) einen oft charakteristisch gefärbten Wulst oder eine Erhebung, den callus axillaris (ri). Nach v. Lendenfeld3) sind es Theile der sehr compliciert gebauten Flügelgelenke. Der schmale Theil des Meso- und Metanotums zwischen den Ansatzstellen der Flügel heißt der Zwischenflügelraum (spatium interalare, ttspace interalaire). Er ist ausgezeichnet durch verschiedene kleine Erhabenheiten, welche ebenfalls oft auffallend gefärbt sind, und welche man die Zwischen-llügelhöckerchen (tubercula interalaria) nennen kann. Charpentier4) unterscheidet auf dem Mesonotum folgende: Der Vorderseite am nächsten ist ein vier- oder fünfeckiges Höckerclien, das dorsulum (e), dahinter ein doppeltes (scutellum, f), zu dessen beiden Seiten je ein frenum (g). hinter diesen ein meist dreigetheiltes, dem er nach Kirby den Namen pnystega (p) gibt. Auf dem Metanotum finden sich solche Erhabenheiten in analoger Anordnung, wenn auch in der Ausbildung verschieden; sie heißen postdorsulum (/<), post-scutellnm (i), postfrena (l) und metapnystega (k). 18. Zwischen der Ober- und Unterseite des Thorax (zwischen Meso-und Metanotum einerseits, Meso- und Metasternum andererseits) befinden sich die Seiten (plettrae). An ihnen sieht man stets eine schief verlaufende Naht und gewöhnlich auch eine charakteristische Zeichnung. Wo sie an die Vorderseite des Thorax anstoßen, ist die Schulter (humerus). ') Die Vorderfüße hat man früher manus genannt. ’) Brauer, 1. c. S. 355. 3) H. v. Lendenfeld, Der Flug der Libellen. Sitzungsberichte der math. nat. CI. der k. Akad. d. Wissensch. LXXX1II. Bd. 1881. S. Ü89. Diese interessante Arbeit gibt eine austühr-liche Darstellung der Gelenke, Muskel, des Baues der Flügel, des Fluges. Die darin gebrauchte Terminologie weicht allerdings von der gewöhnlichen ab. 4) Libell. europ. S. 33 u. 34. 19. Auf der Oberseite an der Grenze des Notuni und der Pleurae trägt der Mesothorax das erste Flügelpaar, der Metathorax das zweite, und zwar durch compliciert gebaute Gelenke eingefügt, wie weiter oben erwähnt wurde. Die Flügel sind durchsichtig, meist glashell, seltener gefärbt, nicht zusammen-faltbar, aus einer oberen und unteren Membran gebildet (welche beiden Häute allerdings bald mit einander verwachsen) und von Adern durchzogen. Kurz nach dem Ausschlüpfen des vollkommenen Insectes glänzen die Flügelhäute besonders stark (Gharpentier sagt: wie wenn sie mit einer Lösung von Gummi arabicum überzogen wären); bald werden sie glasglänzend oder schillernd1) Beide Flügelpaare sind entweder gleich, wie bei den Agrioniden, oder das vordere Paar ist von den Hinterflügeln verschieden, besonders in der Breite, während die Länge beider Paare stets ungefähr gleich ist. In der Ruhelage sind die Flügel entweder flach ausgebreitet oder erhoben, so dass die Oberseiten der rechten und linken Flügel einander gegenüberstehen, ähnlich wie bei den Tagfaltern; nie aber schiebt sich ein Flügel über den ändern; man unterscheidet an jedem Flügel als Grund (basis) denjenigen Theil, der der Anwachsstelle am nächsten ist; der entgegengesetzte bildet die Spitze (apex), zwischen beiden ist die Mitte oder die Scheibe (disevs). Während die Spitzen der Vorder- und Hinterflügel nahezu gleich sind, sind die basalen Theile in beiden Flügeln (mit Ausnahme der Agrioniden) verschieden. Vorne von der Basis zur Spitze verlauft der Vorderrand, hinten der Hinterrand; beide Ränder sind oft mit Zähnen versehen. An den Hinterflügeln sieht man oft auch noch den Analrand, Basalrand oder Abdominalrand, das ist derjenige Theil des Hinterflügelrandes, welcher von der Anwachsstelle längs dem Körper verlauft, bis er hinten in den Hinterrand übergeht. Dieser Analrand ist bei den Cordulinen und den meisten Aeschniden in beiden Geschlechtern verschieden, indem er beim Weibchen (Fig. 18, 20) abgerundet in den Hinterrand übergeht, während er beim Männchen (Fig. 11, 15, 17) mit dem Hinterrande eine vorspringende Ecke oder einen Winkel bildet. Im Gegensatz zu diesen an der Basis verbreiterten Flügeln sind die Flügel der Agrioniden gegen den Grund verschmälert und erscheinen wie gestielt (Fig. 22—24), indem die Hinterrandader sich vor der Basis an die fünfte Längsader anschließt. (Siehe weiter unten.) 20. Die Flügeladern2) sind der Mehrzahl nach Tracheen, jedoch nicht ausschließlich, sondern sie enthalten auch Blutgefäße und sind ihrer Function nach nicht minder auch als Stützen der Flügelhaut anzusehen. Schon Char-pentier3) bemerkt, dass die Adern nicht in derselben Ebene liegen, sondern theils höher, theils tiefer, infolge dessen ein Schnitt durch den Flügel eine Zickzacklinie zeigt, v. Lendenfeld4) schreibt hierüber ausführlicher und ') Daher (nach Adelung) der Name Schillehold oder Schillerbold für diese Insecten; nach Weigand sind diese Namen anders zu erklären. Vergl. Weigand, Deutsches Wörterbuch und Grimm, Deutsches Wörterbuch. ‘) J. Redtenbacher, Vergleichende Studien über das Flügelgeäder der Insecten. Annalen des k. k. naturhist. Hofmuseums I. 1886. Dieser sehr beachtenswerten Arbeit bin ich in vielen Punkten bei der folgenden Darstellung gefolgt. 3) Libellulinae europaeae S. 35 ... . venae plurium specierum longitudinales, ne dicam omnium, inter se alternant, quod ad ipsarum situm attinet, alia enim aliis vicinis paullulo altius posita est, ita ut si dissectionem alae transversalem efficias, inde linea constituatur obtuso-angulata. «) 1. c. Taf. IV. zeichnet .auch einige Flügelprofile. Nach Adolph1) theilt man die Adern ein in die tiefer gelegenen Concav- oder Thaladern, welche der Anlage nach die ersten sind, daher auch primäre genannt werden, und in die convexen oder Bergadern, welche Verdickungen der Flügelhaut darstellen, die sich später zwischen die Goncavadern einlagern, daher sie auch secundäre heißen. Die primären Adern treten auf der Unterseite stärker hervor als auf der Oberseite, die convexen sind meist erhaben. Ihrer Richtung nach sind die Adern im allgemeinen Längs- oder Queradern; die ersteren sind meist concav, die Queradern sind entweder Äste der Längsadern oder auch Convexadern. Beide Arten beeinflussen sich gegenseitig und veranlassen oft Biegungen oder Knickungen, wodurch solche Adern gebrochenen Linien gleichen. 21. Die Adern sind mit Häkchen versehen, welche gegen die Flügelspitze gerichtet sind, so dass man sie besonders bemerkt, wenn man mit der Fingerspitze von der Flügelspitze gegen die Basis des Flügels streicht. Die zwischen den Adern gelegenen Theile der Flügelhaut heißen Zellen oder Areolen, mehrere derselben bilden zusammen Felder. 22. Die wichtigsten Adern (Fig. 11) sind folgende: a) Dem Vorderrand des Flügels entlang verlauft die Vorderrandader (costa [I]2), welche meist durch eine starke Zähnelung an der Vorderseite ausgezeichnet ist. Sie ist die stärkste Ader, hat eine prismatische Form mit einer nach vorne gekehrten Kante und ist häufig anders gefärbt als die übrigen Adern. Ein eigentliches Präcostalfeld fehlt, wenngleich der Vorderrand an der Flügelbasis hie und da ein wenig erweitert ist. b) Die nächste, den ganzen Flügel von der Basis bis zur Spitze durchziehende Längsader, an der Basis die dritte, ist der Radius [III], bei Char-pentier Radius principalis, bei Selys-Longchamps Nervure mediane. Zwischen |I| und {III], und zwar entweder in der Mitte oder der Basis etwas näher, ist eine auffallende, starke Querader, der Knoten (nodus, «), bei Rambur nervule cubitale, welche vom point cubital ausgeht; zwischen denselben Längsadern liegt nahe der Flügelspitze das Pterostigma (sieh unten: 25). Am Ende des Radius an der Flügelspitze geht der Vorderrand des Flügels in den Hinterrand über. c) Von der Basis bis zum Nodus, zwischen Costa und Radius, verläuft die zweite Längsader, die Subcosta, die erste Concavader [II], bei Char-pentier Radius internodalis. Zwischen der ersten und zweiten, beziehungsweise der ersten und dritten Längsader sind Queradern, welche für einzelne Gruppen hinsichtlich ihrer Zahl charakteristisch sind: die Antecubitalqueradern (Fig. 11 ac) liegen im basalen Theil, dem Antecubitalfeld (zwischen Flügelbasis und Nodus, dem premier espace liumeral Ramburs), die Postcubital-adern (Fig. 11 pc) im apicalen Theil, dem Postcubitalfeld (zwischen Nodus und Flügelspitze). ') Über Insectenflügel. Nova acta d. kais. Leop. Carol. Akad. XLI. II. 1880. 2) Redtenbacher bezeichnet die Convexadern mit ungeraden römischen Ziffern, die Concavadern mit geraden römischen Zahlzeichen. Die einer römischen Ziffer angehängten Indices, z. B. III,, III,, bezeichnen die ebensovielten Äste der mit der Hauptziffer bezeichneten Ader, Ich setze die Redtenbachersche Bezeichnung in eckige Klammern. d) Die vierte von der Basis entspringende Längsadei heißt bei Char-pentier radius medius, bei Selys-Longchamps nervure sous-mediane [VHI], Zwischen dieser und der vorhergehenden Längsader ist ziemlich nahe der Flügelbasis eine starke, winkelig gebogene Querader, der Arculus (Fig. 11 arc), bei Burmeister batlimis, Stufe genannt. e) Die fünfte von der Flügelbasis entspringende Längsader ist die Post-costa (nervure postcostale) [IX]. 23. Außer diesen von der Basis entspringenden Längsadern gibt es noch mehrere andere Hauptlängsadern, welche aus einer der vorhergehenden entspringen und die im allgemeinen Sectoren heißen; sie verlaufen bogenförmig zum Hinterrande des Flügels. Die wichtigsten sind: d) Der Sector primus oder S. principalis [ 1JI2 ], eine Concavader. b) Der Sector intercalaris [III3], convex. c) Der Sector nodalis [IV], concav. Sein Ursprung ist in der Nähe des Nodus; er wird von Gharpentier als eine Fortsetzung des Nodus bezeichnet. d) Der Sector subnodalis | V], convex, dem Sector nodalis ungefähr parallel. e) Der Sector medius | VI], concav, die vordere, gleichsam vom Arculus entspringende Ader, daher auch Sector arculi superior genannt. /) Der Sector brevis [VII], convex, die untere (hintere) vom Arculus abgehende Ader, heißt auch Sector arculi inferior. g) Der Sector trianguli superior (VIII], concav. h) Der Sector trianguli inferior [IX], convex; die beiden letzteren gehen von der Spitze des Flügeldreieckes aus. Alle diese Adern erfahren bei den einzelnen Gattungen verschiedene Modificationen. So ist z. B. der Flügel der Galopteryginen der mit Adern am reichsten ausgestattete, indem zwischen den Hauptadern eine große Anzahl von Venae spuriae eingeschaltet ist, während der Flügel der Agrioninen in Bezug auf Adern der einfachste ist. (Vergl. die Figuren 22 und 23). 24. Von den Längsadern und den zwischen ihnen eingeschalteten Queradern werden zahlreiche Zellen1) oder Areolen gebildet. Einige von ihnen haben wegen einer besonderen Gestalt oder Beschaffenheit auch besondere Namen. Zwischen der dritten und vierten Längsader, zwischen [III] und | VIII], liegt an der Basis bis zum Arculus die Basalzelle (celhda basalis, Fig. 11 cb). Bei den Libelluliden und Aeschniden liegt nahe der Basis eine dreieckige Zelle oder eine Gruppe von Zellen, welche zusammen ein von stärkeren Adern umgrenztes Dreieck bilden, das Flügeldreieck (triangulum, trigonulmu, Fig. 11, tr). Die Basis des Flügeldreieckes oder die Vorderseite desselben liegt an der vierten Längsader, die Spitze oder der Scheitel ist nach hinten gekehrt. Von den beiden Seiten, welche die Spitze bilden, heißt die der Basis nähere die innere, die andere die Außenseite des Flügeldreieckes. An der letzteren beginnen in der Richtung gegen die Spitze des Flügels die Discoidalzellen, unten begrenzt vom Sector trianguli superior, oben vom Sector brevis. Von der Spitze des Flügeldreiecks entspringen die beiden Sectores trianguli (sieh oben 2ß). Ist das Dreieck nicht durch innere Adern getheilt, ‘) Charpentier (Libell. europ. S. 45) zählt an Epitheca biraaculata im Vorderflügel 250 Zellen, im Hinterflügel 400; bei Diplax vulgata im Vorderflügel 224, im Hinterflügel 292; bei Calopteryx virgo im Vorderflügel 1050, im Hinterflügel 1280 Areolen. so heißt es frei (triangle libre Selys-Longchamps’). Die verhältnismäßige Länge der drei Seiten, sowie die von ihnen eingeschlossenen Winkel sind wichtige Anhaltspunkte für die Bestimmung der Gattungen. Charakteristisch ist ferner, ob die Dreiecke der Vorder- und Hinterflügel gleich oder auffallend von einander verschieden sind. Bei den Gomphinen und anderen spricht man auch vom inneren Flügeldreieck (Fig. 16—18), welches mit dem Flügeldreieck dessen Innenseite gemeinsam hat, also der Basis des Flügels zugekehrt ist. Bei Agrioniden ist kein Flügeldreieck, sondern ein Flügelviereck (quadri-latere Selyl-Longcliainps’ Fig. 22 «) vorhanden. Bei den Männchen der Cor-dulinen und der meisten Aeschniden verlauft längs dem Analrand, ebenfalls von stärkeren Adern umrandet, das Analdreieck (Fig. 11 ta), welches auch entweder frei oder von zarteren Adern durchschnitten ist. An die Basalseite dieses Analdreieckes grenzt das Flügelhäutchen (siehe unten 26). 25. Am Vorderrande, nahe der Spitze des Flügels sicht man mit wenigen Ausnahmen (z. B. bei den Männchen von Calopteryx) eine von den anderen Flügelzellen verschiedene, hornige, meist dunkel gefärbte, undurchsichtige Stelle zwischen [I] und [ IIIj] und von zwei stärkeren Queradern umschlossen, das Flügelmal (pterostigma Burmeister, parastigma Illiger, punctum alae, macula ordinaria, tache marginale Van der Linden, Fig. 11 pt). Seiner Form nach ist es entweder rechteckig oder vorne und hinten ausgebuchtet, oder es stellt bei schiefen Seitenrändern einen Rhombus oder ein Trapez vor. Es ist einfarbig, selten zweifarbig; die Oberseite ist hie und da anders gefärbt als die Unterseite; auch ist es an den einfassenden Adern oft heller als in der Mitte, ja am Rande hie und da sogar fast durchsichtig. Falsches Pterostigma (Fig. 22 pt) heißt das Pterostigma der Calopteryx-\Neibchen, welches nicht nur von Queradern begrenzt, sondern auch in der Mitte von Queradern durchzogen ist. 26. An der Basis des Flügels der Libelluliden und Aeschniden ist eine von der übrigen Flügelhaut verschiedene, hautartige Stelle, weiß, grau oder schwärzlich gefärbt, undurchsichtig und niemals von Adern durchzogen; sie heißt das Flügelhäutchen oder die Bindehaut (membranula accessoria oder membranula schlechtweg, frenulum alae Kirby, Fig. 11 m). 27. Von den drei Beinpaaren ist das erste am Prothorax, das zweite am Mesothorax, das dritte, gewöhnlich das längste, am Metathorax an der Stelle angewachsen, wo die Pleurae mit dem Sternum Zusammentreffen. Die Beine (Fig. 9) bestehen, wie bei allen Insecten, aus mehreren auf einander lolgenden Gliedern. Das erste Glied ist die Hüfte (coxa, c), welche in die Hüftpfanne, einen Ausschnitt des Hautskelettes, hineinpasst. Das zweite Glied heißt Schenkelring (trochanter, t). Diese beiden ersten sind viel kürzer als das dritte, der Schenkel (femur.f) und das vierte, die Schiene (tibia, tb). Schenkel und Schiene sind kantig, daher mehr oder weniger prismatisch, und tragen zweizeilig nach innen gerichtete Dornen oder Stacheln oder wenigstens steife, borstenartige Haare. An die Schiene, welcher die bei anderen Insecten häufig vorkommenden Enddornen fehlen, reihen sich drei Fuß- oderTarsal-glieder (tarsi, tv t2, /3); das erste ist das kürzeste, das dritte das längste; sie tragen an den Seiten ebenfalls Dornen, das dritte endigt überdies in zwei Krallen (onychia, ungues, o). Die Krallen haben häufig in der Mitte oder dem Ende genähert einen Zahn, wodurch sie manchmal fast zweispaltig erscheinen. Die Beine dienen weniger zum Kriechen, obwohl sie die Form von Gangbeinen haben, als vielmehr zum Festhalten der Beute, die im Fluge gefangen und verzehrt wird. Nach Charpentier1) wischen die Libellen mit den Vorderfüßen Kopf und Augen ab, um sie zu reinigen. C. Der Hinterleib. 28. Der Hinterleib (abdomen) ist schlank, cylindrisch oder von obenher flachgedrückt, seiner ganzen Ausdehnung nach gleich dick, oder an der Basis, das ist an dem dem Thorax angewachsenen Theile, verdickt, im vorderen Drittel öfters eingeschnürt, gegen das Ende seitlich verbreitert, oder auch nur mit erweiterten Seitenrändern besonders an den letzten Gliedern, oder er wird von der Basis gegen das Ende allmälig schmaler, in welchem Falle man ihn als dreieckig bezeichnet. Er besteht aus zehn2) mit einander verbundenen Gliedern oder Segmenten; davon heißen die drei ersten die Basalglieder, die vier folgenden die Mittelglieder, die drei letzten die apicalen oder Endglieder. An den Verbindungsstellen der Segmente oder an den Articulationen ist die Verbindungshaut fein, biegsam, wodurch die Glieder leicht beweglich erscheinen, und der Hinterleib der Länge nach ausgedehnt werden kann. Diese Verbindungshaut ist häufig auffallend gefärbt. 29. An den einzelnen Segmenten unterscheidet man den dorsalen oder Rückentheil (lamina dorsalis) und den ventralen oder Bauchtheil (lamina ventralis); beide sind sehr ungleich an Ausdehnung, indem der Bauchtheil nur etwa den vierten oder fünften Theil des Umfanges des Rückentheiles ausmacht; indem die Bauchplatten wie in einer schmalen Bauchrinne liegen, bildet der ventrale Theil gleichsam einen auf der Unterseite median verlaufenden Streifen, neben welchem die Seitenplatten, das sind die nach unten geschlagenen Ränder der Rückenplatten, liegen (Fig. 26, 28, 29). Rücken-und Bauchtheil sind ebenfalls durch eine dehnbare Gelenkhaut verbunden, welche eine seitliche Erweiterung des Abdomens ermöglicht. 30. In der Medianlinie des Rückens (jedoch seltener an den basalen Gliedern) verlauft eine erhabene, manchmal gezähnelte Längslinie; es entsteht ferner (besonders bei Libelluliden) eine seitliche Kante oder ein scharfer Rand dort, wo die Ober- und Unterseite (nicht Rücken- und Bauchtheil) in einander übergehen, ferner eine erhabene Linie beim Zusammentritt der Rücken- und Bauchplatten, und manchmal (Anax) eine überzählige oberhalb der Seitenränder. Der Hinterrand und die Seitenränder der Segmente sind oft mit kleinen Erhabenheiten oder Zähnchen ausgestattet (Fig. 25, 27, 29). Manchmal scheinen die einzelnen Segmente auch der Quere nach in einen vorderen und hinteren Theil zu zerfallen; beide Theile sind aber ungleich groß, insbesondere fällt bei den letzten Segmenten diese Tlieilungsebene fast mit dem Hinterrande zusammen. ') Libell. europ. S. 49. Ich habe übrigens auch selbst die gleiche Beobachtung gemacht. s) Brauer, 1. c. S. 356. Gerstäcker (Handbuch S. 01) zählt 11 Segmente, ebenso Burmeister (Handbuch der Entomologie II. S. 234). Man vergleiche in dieser Beziehung auch das weiter unten (33) von den Analanhängen Gesagte. 31. Das Abdomen (ebenso auch Theile des Thorax) überzieht sich im reifen Alter, gewöhnlich einige Tage nach dem Ausschlüpfen, häufig mit einem eigenthümlichen, abwischbaren Reif, der gewöhnlich nur den Männchen zu-kommt, und welcher durch seine meist blaue Färbung das ganze Abdomen in anderer Farbe erscheinen lässt. Dieser Reif ist auf der Oberseite dichter, unten und an den Seiten dünner, und wird, wie erwähnt, bei den Weibchen seltener beobachtet. 32. Das erste Abdominalsegment ist das kürzeste und schließt sich vollkommen an den Thorax an. Das zweite trägt häufig, besonders bei den Männchen der Aeschniden, welche einen ausgeschnittenen Analrand der Hinterflügel haben, seitliche Ilervorragungen, die Öhrclien (oreillettes bei Selys-Longchamps, verrucae abdominales bei Charpentier). Sie sind an dem hervorstehenden, nach hinten gekehrten Rande glatt oder gezähnelt, seitlich comprimicrt oder abgerundet; ihr Zweck ist unbekannt1). Auf der Unterseite des zweiten Segmentes liegt bei den Männchen das Copulationsorgan2) zwischen zwei seitlichen Haken; diese sind durch ihre Form besonders bei den Libelluliden nach den einzelnen Species sehr charakteristisch. Das dritte Segment zeigt bei den Arten mit verdickter Basis des Abdomens eine Einschnürung oder Verdünnung, welche schon in der hinteren Hälfte des zweiten Segmentes beginnt. Die drei apicalen Segmente des Abdomens sind an Länge verschieden. Das achtc Segment trägt bei den Weibchen unten eine schuppenartige oder blattartige, gegen die Spitze des Hinterleibes gerichtete Verlängerung, die Scheidenklappe (valvula, Fig. 28, 32 s), welche die Mündung des Oviductes überdeckt; sie ist dem Abdomen entweder anliegend oder unter einem Winkel abstehend, an der Spitze abgerundet oder ausgerandet oder eingeschnitten, wie gegabelt, dabei manchmal stark verlängert (z. B. bei Cordulegaster sogar über das Hinterleibsende hinaus), so dass sie eine Art Scheide bildet, oder die beiden Theile laufen in zwei gekrümmte Spitzen aus (bei Aeschna, Fig. 32), von eng anliegenden Seitentheilen eingeschlossen, die am Ende wiederum Anhänge tragen, welche in Pinsel ausgehen. Das neunte Segment trägt unter-seits die Ausführungen der Genitaldrüsen3) und zwar bei den Weibchen näher der Basis, bei den Männchen mehr in der Mitte, umgeben von zwei seitlichen Blättchen oder Klappen (squamulae, Fig. 26 v, 29). 33. Am Ende des Hinterleibes stehen die sehr verschieden ausgebildeten Analanhänge4) (appendices anales s. caudales, cerci, Raife, Fig. 25—33); sie kommen sowohl den Männchen als den Weibchen zu. Die Männchen der Libelluliden und Aeschniden haben zwei obere und einen unteren Anhang, die der Agrioniden (Fig. 33) zwei obere und zwei untere Anhänge; die Männchen ergreifen damit bei der Copulation die Weibchen am Prothorax. Bei den Weibchen sind gewöhnlich nur die oberen deutlich ausgebildet, die ') Nach Harris (Exposition of English insects) dienen sie zum Hervorbringen eines Geräusches (?); de Geer (Vol. II. tom. II.) vermuthet, dass sie als Nebenorgane hei der Copulation Verwendung finden. 5) Der Ausführungsgang der Genitaldriisen liegt jedoch nicht am zweiten Segment. 3) Rathke, De libellularum partibus genitalibus. Königsberg. 1832. *) Nach Lacaze-Duthiers sind diese Anhänge modilicierte Segmente. t- unteren verschwindend klein, so dass sie übersehen werden1). Übrigens sind diese ungegliederten, an der Basis beweglichen Anhänge oder Griffel von sehr verschiedener Form: sie sind lanzettlich, rundlich, spitzig, stumpf, zangenförmig gegeneinander gekrümmt, auseinander stehend, blättchenförmig, c-ylin-drisch, kegelförmig, halbkreisförmig, mit Zähnen versehen, behaart, borstig, glatt u. s. w. Der untere (piece sous-stylaire, Rambur’s) ist auf der Oberseite wie ausgehöhlt, daher gleichsam aufwärts gebogen, im allgemeinen dreieckig; an der Spitze ist er hie und da ausgerandet, ausgeschnitten, sogar gabelig getheilt, so dass in einem solchen Falle (z. B. bei Cordulia aenea) auch hier zwei untere Anhänge vorhanden zu sein scheinen. Die Afteröffnung liegt am Ende des Hinterleibes unter den Analanhängen. Verzeichnis der wichtigsten in der vorhergehenden Beschreibung erklärten Ausdrücke. Abdomen 28. Hinterhauptsdreieck 13. Pterostigma 25. Abdominalrand 19. Hinterhauptsleiste 13. Punktaugen 3. Analanhänge 33. Hinterkopf 13. Radius 22, b. Analdreieck 24. Hinterleib 28. Rhinarium 10, a. Scheidenklappe 32. Analrand 19. Hüfte 27. Antecubitaladern 22, c. Humerus 28. Scheitel 12. Antennae 4. Kinn 9. Scheitelblase 12. Appendices anales 33. Knoten 22, b. Schenkel 27. Arculus 22, d. Kopf 1. Schenkelring 27. Areolen 21. Krallen 27. Schiene 27. Augen, einfache 3. Lahium 9. Schläfen 13. Augen, zusammengesetzte 2. Labrum 6. Schulter 18. Augennaht 2. Mandibulae 7. Sectoren 23. Basalrand 19. Maxillae 8. Seiten des Thorax 18. Basalzelle 2t. Membranula 26. Seitenlappen 9. Beine 27. Mentum 9. Stemm ata 2. Bruststück 14. Mesothorax 16. Stirn 10, c. Caput 1. Metathorax 16. Subcosta 22, c. Cellula b asalis 24. Mittellappen 9. Tarsalglieder 27. Costa 22, a. Mundwerkzeuge 5. Tempora 13. Coxa 27. Nase 10, b. Thorax 14. Facies 10. Nasus 10, b. Tibia 27. Felder 21. Nodus 22, b. Triangulum 24. Femur 27. Oberkiefer 6. Trochanter 27. Flügel 19. Oberlippe 6. Unterkiefer 8. Flügeladern 20. Occiput 13. Unterlippe 9. Flügeldreieck 24. Ocelli 2. Vertex 12. Flügelhäutchen 26. Oculi compositi 2. Vesica verticalis 12. Flügelmal 25. Odonata 8. Vorderrandader 22, a. Vorderseite des Thorax 16, Flügelviereck 24. Ührchen 32. Frons 10, c. Pleurae 18. Wange 11. Fühler 4. Postcosta 22, e. Zellen 21. [17 Gena 11. Postcubitaladern 22. Zwischenflügelhückerchen Gesicht 10. Prothorax 15. Zwischenflügelraum 17. ') Außer den bisher vorgebrachten äußeren Geschlechtsunterschieden wäre noch zu erwähnen, dass das Männchen oft größer ist als das Weibchen, was sonst hei Insecten seltener vorkommt, ferner, dass das Weibchen meist nicht so lebhaft gefärbt isl. Bestimmungstabellen. Im folgenden gebe ich zwei Tabellen zur Bestimmung der mitteleuropäischen Libellen, die erste für die Bestimmung der Gruppen und Gattungen, die zweite für die Bestimmung der Arten. Es sind einige Arten aufgenommen, welche in Mitteleuropa nicht allgemein verbreitet sind, vielleicht hier überhaupt nur ausnahmsweise angetroffen wurden, daher dem eigentlichen Mitteleuropa nicht angehören. Die für die Bestimmung der Gattungen verwendeten Merkmale beziehen sich häufig bloß auf die später aufgezählten Species, gelten aber nicht immer als allgemeine Gattungscharaktere. Die Gattungen sind des leichteren Aufsuchens wegen mit fortlaufenden Zahlen versehen. Wie ich schon eingangs erwähnt habe, sind hier nur einzelne Merkmale herausgegriffen, bei manchen Species wird die sichere Bestimmung nur durch eine ausführliche Beschreibung möglich; eine solche kann wegen Raummangels in diesem Jahre nicht beigegeben werden. Die Tabellen zur Bestimmung der Arten sind im Zusammenhange mit einer systematischen Übersicht; bei den einzelnen Gruppen sind ebenfalls nur einzelne hervorragende Charaktermerkmale angeführt. In der Anordnung bin ich mit wenigen Ausnahmen dem Catabgue raisonne des Orthoptbres et des Neoropteres de Belgique gefolgt, welchen E. de Selys-Longchamps 1888 in den Annales de la societe entomologije de Belgique veröffentlicht hat. A. Bestimmung der Gruppen und Gattungen. 1) Vorderflügel verschieden von den Hinterflügeln; 2. — Vorder- und Hinter-flügel gleich gestaltet. (Familie Agrionidae): 18. 2) Netzaugen an einander stoßend: 3. — Netzaugen von einander entfernt. (Subfamilie Gomphinae): 16. 3) Flügeldreieck in beiden Flügelpaaren gleich gebildet: 4. — Dreieck der Vorder- und Hinterflügel verschieden (Familie Libellulidae): J). 4) Die Netzaugen stoßen nur in einem Punkte oder in einer kurzen Linie zusammen: 5. — Die Netzaugen stoßen in einer beträchtlichen Strecke zusammen: 6. 5) Membranula klein, weiß. Das Triangulum im Vorderflügel ist rechtwinkelig oder stumpfwinkelig: 15. Gattung Brachytron. — Membranula lang, schmal. Der hintere Winkel des Triangulum im Vorderflügel ist kleiner als ein rechter: 12. Gattung Cordulegaster. 0) Der obere Sector des Arculus entspringt in der Mitte des Arculus: 7. — Dieser Sector entspringt nahe dem vorderen Ende des Arculus (Fig 21): 8. 7) Basalzelle von Adern durchquert: 17. Gattung Fonscolombia. — Basalzelle frei: IG. Gattung Aesehna. 8) Abdomen jederseits mit einer erhabenen (überzähligen) Längslinie: 13. Gattung Anax. — Abdomen ohne erhabene Seitenlinien: 14. Gattung Hemianax. 9) Netzaugen mit einer Erweiterung am Hinterrande. Vorderseite des Trian-gulum im Vorderflügel wenig kürzer als die innere (Fig. 14. Subfamilie Cordvlinae): 10. — Netzaugen ohne Erweiterung. Vorderseite des Vorderflügeldreieckes mehrfach kürzer als die innere (Fig. 12. Subfamilie Libellulinae): 12. 10) Hinterflügel mit einem großen, schwarzen Basalfleck: 7. Gattung Epitheca. — Hinterflügel ohne dunkle Flecken: 11. 11) An den Hinterflügeln ein inneres Dreieck vorhanden. Unterer Analanhang des Männchens fast dreieckig oder nur ausgerandet. Scheidenklappe des Weibchens ausgerandet oder zweispaltig: 8. Gattung Somatochlora. — Kein inneres Flügeldreieck an den Hinterflügeln. Unterer Analanhang des Männchens tief gegabelt. Scheidenklappe des Weibchens tief zweilappig: G. Gattung Cordulia. 12) Zehn oder mehr Antecubitalqueradern: 13. — Weniger als zehn Ante-cubitalqueradern: 15. 13) Basis der Hinterflügel mit einem dunklen Fleck: 3. Gattung Libellula. •— Hinterflügel ohne dunklen Basalfleck: 14. 14) Flügel farblos oder mit schwach gelblicher Basis. Mittellappen des Pro-thoraxhinterrandes klein, herzförmig oder breit zweilappig oder fast vierseitig: 4. Gattung Libella. — Flügel mit safrangelber Basis. Mittellappen des Prothoraxhinterrandes ungetheilt: 5. Gattung Crocotliemis. 15) Stirn weiß. Basis der Hinterflügel (meistens) mit dreieckigem schwarzen Fleck: 1. Gattung Leucorrhinia. — Basalfleck der Hinterflügel nicht schwarz: 2. Gattung Diplax. 16) Abdomen oben gefleckt oder geringelt: 17. — Oberseite des Abdomens mit einer gelben Längslinie auf den meisten Gliedern: 11. Gattung Gomphus. 17) Beine gelb gestreift: 10. Gattung Ophiogomphus. — Beine schwarz, nur die Hälfte der Schenkel gelb: 9. Gattung Onychogomphus. 18) Zwei Antecubitaladern. Flügel an der Basis gestielt (Subfamilie Agrioninae): 19. — Zahlreiche Antecubitalqueradern. Flügel von der Basis an allmählig verbreitert (Subfamilie Calopteryginac): 18. Gattung Calopteryx. 19) Die Area zwischen dem Sector principalis und nodalis enthält hauptsächlich fünfeckige Zellen (Fig. 24): 20. — Mehrzahl der Flügelzellen viereckig (Fig. 23): 21. 20) Körper grün. Hinterkopf gelb oder broncefarben. Flügel in der Buhelage horizontal ausgebreitet: 111. Gattung Lestes. — Körper braun. Hinterkopf röthlich. Flügel in der Buhelage aufgerichtet: 20. Gattung Sympycna. 21) Schienen der zwei hinteren Beinpaare erweitert: 21. Gattung Platy-cnemis. — Hinter- und Mittelschienen nicht erweitert: 22. 22) Körper oben roth: 2G. Gattung Pyrrhosoma. — Körper grün, blau, broncefarben oder orangeroth: 23. 23) Hinterkopf broncefarben ohne Flecken oder Linien. Augen des lebenden Thieres roth (Männchen) oder gelblich (Weibchen): 25. Gattung Ery-thromma. — Hinterkopf mit helleren Flecken oder Linien: 24. 24) Körper sehr schlank, in beiden Geschlechtern metallisch glänzend, goldgrün: 27. Gattung Nehalennia. — Körper nicht metallisch goldgrün: 25. 2 25) Hinteraugonflecken rundlich: 22. Gattung Ischnura. — Hinteraugenflecken länglich oder keilförmig: 26. 26) Hinterrand des Prothorax dreilappig (oder wenn ungetheilt, dann an der Seite des zweiten Abdominalsegmentes außer dem Mitteldeck noch jederseits eine schwarze Linie). Weibchen ohne Dorn auf der Unterseite des achten Segmentes: 24. Gattung Agrion. — Hinterrand des Prothorax ungetheilt. Weibchen mit einem spitzigen Dorn an der Unterseite des achten Segmentes: 23. Gattung Enallagma. B. Systematische Übersicht und Bestimmung der Arten. Ordnung Odonata Fabricius. Flügel stark geadert, fast von gleicher Länge. Beide Kieferpaare kräftig und mit Zähnen versehen. I. Unterordnung. Anisoptera. Vorder- und Hinterflügel ungleich. Membranula vorhanden. Kopf mehr oder weniger halbkugelig. I. Familie. Libellulidae. Flügeldreieck in beiden Flügelpaaren ungleich. Mittellappen der Unterlippe kleiner als die Seitenlappen. I. Subfamilie. Libellulinae. Analrand der Hinterflügel in beiden Geschlechtern abgerundet. Augen am Hinterrande nicht erweitert. 1. Gattung. Leucorrhinia Brittinger 1850. 1) Hinterleib gegen das Ende stark erweitert. Pterostigma oben weiß, unten schwarz. 35—37mm1): |_ triedra Müller.-) — Hinterleib am Ende nicht erweitert: 2. 2) Obere Analanhänge weiß. Abdomen höchstens bis zum siebenten Segment gefleckt. Pterostigma schwarz. 35—36mm; L. albifrons Burmeister. — Obere Analanhänge schwarz. Helle Rückenflecken auch auf dem siebenten Segment: 3. 3) Rückenfleck des siebenten Abdominalsegmentes lanzettlich, lebhaft citronen-gelb, beinahe die ganze Länge des Segmentes einnehmend. 30—40»»«: L. pectoralis Charpentier. — Rückenfleck des siebenten Segmentes von gleicher Farbe wie die anderen Rückenflecken, so lang als das halbe Segment oder nicht viel länger: 4. 4) An der Basis des zweiten Abdominalsegmentes zwei nicht zusammenhängende schwarze Flecken. An der Basis der Vorderflügel ein schwarzer ') Die Angaben in mm bezeichnen die Körperlänge. ’) Syn. L. caudalis Charp. H. A. Hagen (A synopsis of the Odonat Genus Leucorrhinia Britt. Transactions of the American Entoniological Society. Vol. XVII. 1890) sagt hierüber: I am convinced that for caudalis Charp. the name triedra Müller should be accepted. In 1850, neither Baron de Selys nor I had siudied Müller’s work thoroughly, and I at least did not know the varieties of caudalis as well as in later times. Müller’s description (Nova acta Nat. Curios. III. p. 129) agrees entirely with all the varieties and cannot he applied to any other species. The only objection we can make against the name triedra is that we have beeil aecustomed for fifty years to caudalis — from not having studied Müller’s work. Punkt und ein schwarzer Fleck (die manchmal Zusammenhängen). 35mm; L. dubia Van der Linden. — Basis des zweiten Abdominalsegmentes ganz schwarz. An der Basis der Vorderflügel ein kleiner schwarzer Fleck. 34—38“»«*; L. rubicunda Linne. 2. Gattung Diplax Charpentier 1840. 1) An jedem Flügel befindet sich eine braune Querbinde. 2G—32“»“*: D. pedemontana Allioni. — Keine solche Querbinde an den Flügeln: 2. 2) Unterseite des Thorax mit drei gelben Flecken („lilienartige“ Zeichnung). 28—33“»“*: D. scotica Donovan. — Unterseite des Thorax ohne solche Zeichnung: 3. 3) Hinterflügel mit safrangelber Basis: 4. :— Hinterflügel nicht oder nur schwach gefärbt: 7. 4) Beine schwarz: 5. — Die schwarzen Beine außen gelb gestreift oder röthlich gelb: 6. 5) Pterostigma schwärzlich oder roth. An den Seiten des blutrothen (Männchen) oder grüngelben (Weibchen) Abdomens eine schwarze Längslinie. 32—40mm: Q. sanguinea Müller. — Pterostigma gelb oder hellbraun. Am vierten bis achten Segment des gelben oder orangerothen Hinterleibes je ein schwarzer in die Länge gezogener Punkt oder kurzer Strich an den Seiten. 30—35mm: D. depressiuscula Selys. (J) Basis der Hinterflügel bis über das Flügeldreieck safrangelb. Außenseite der Beine mit einer feinen gelben Linie. 30 —36mm: D. flaveola Linne.— Hinterflügel nicht über das Flügeldreieck safrangelb. Beine außen schmal röthlich gerandet. 35—40“»“»: D. Fonscolombii Selys. 7) Seiten des Thorax mit drei schiefen schwarzen Streifen. Pterostigma graubraun oder rothbraun: 8. — Thoraxseite ohne schwarze Streifen, beinahe einfarbig. Pterostigma gelb. 35—39mm; Q. maridionalis Selys. 8) a. Männchen: Die drei ersten Abdominalsegmente mit einer schwarzen Linie auf jeder Seite. Pterostigma roth. 32—38“»“»: D. Vulgata Linne. — Die drei ersten Hinterleibssegmente haben keine schwarze Seitenlinie. Pterostigma rothbraun. 3G—42mm: 0. striolata Charpentier. b. Weibchen: Achtes und neuntes Abdominalsegment mit je einem schwarzen Rückenstrich. Scheidenklappe stark vorspringend, vom Abdomen rechtwinkelig abstehend, am Ende nicht ausgerandet: D. vul-gata Linne. — Achtes und neuntes Hinterleibssegment mit zwei schwarzen Rückenflecken. Scheidenklappe ein wenig ausgerandet: D. striolata Charpentier. 3. Gattung. Libellula Linne 1735 (Brauer 18G8). 1) Vorder- und Hinterflügel mit einem dunklen Fleck am Nodus. 44 — 49min; L. quadrimaculata Linne. — Kein dunkler Fleck am Nodus: 2. 2) Membranula weiß. Basis der Vorderflügel mit einem großen, länglichen, braunen, gelb geaderten Fleck. 38—47mm: L. depressa Linne. — Membranula schwärzlich. Basis der Vorderflügel mit einer kurzen schwarzen Linie. 40—44“»“»: L. fulva Müller. 4. Gattung. Libella Brauer (non Selys) 18GS. 1) Pterostigma gelb. Membranula weiß: 2. — Pterostigma und Membranula schwarz oder schwarzbraun: 3. 2) Pterostigma 21/'2—28/4mm lang, braungelb. Körperlänge 42—44mm; L. brunnea Fonscolombe. — Pterostigma 374 —41/2mm lang, gelb. Körperlänge 36 —42mm; L. caerulescens Fabricius. 3) Obere Analanhänge wenigstens theihveise weiß. Pterostigma so lang wie 2 — 2V2 darunter liegende Zellen. 44—48mm: L. albistyla Selys. — Obere Analanhänge schwarz. 46—50mm; L cancellata Linne. 5. Gattung. Crocothemis Brauer 1868. Abdomen bräunlich, beim ausgewachsenen Männchen blutroth. Beine röthlich. Pterostigma gelb. 40—44mm: C. erythraea BrulU. II. Subfamilie. Cordulinae. Analrand der Männchen ausgeschnitten. Augen in der Schläfengegend erweitert. G. Gattung. Cordulia Leach 1815 (Selys 1871). Metallisch glänzend, grün. Stirn ungefleckt. Hinterleib ohne gelbe Flecken. 45 — 50mm; c. aenea Linne. 7. Gattung. Epitheca Cliarpentier 1840 (Selys 1878). Hinterleib flachgedrückt, schwarz und gelb gezeichnet. Membranula ziemlich groß, grau. Scheidenklappe des Weibchens stark verlängert und in zwei Tlieile ausgehend. 53—56mm; £. bimaculata Charpentier. 8. Gattung. Somatochlora Selys 1871. 1) Seiten des Thorax und die Mehrzahl der Abdominalsegmente mit orangegelben Flecken. 44—48mm: S. flavomaculata Van der Linden. — Orangegelbe Flecken fehlen oder sind nur auf den basalen Abdominalsegmenten vorhanden: 2. 2) Auf der Stirn ein gelber Querstreifen von einem Auge zum ändern. 44—52mm: S. metallica 1 'an der Linden. — Die seitlichen lichten Flecken vor den Augen sind nicht durch ein Querband verbunden. Hochalpine Arten: 3. 3) Männchen: Obere Analanhänge am Ende plötzlich nach oben und hinten gebogen, mit zwei seitlichen Zähnen, unten glatt. Weibchen: Abdomen am dritten Segment nicht verengt; das dritte Segment seitlich nicht gelb gefleckt. 40—46mm; S. alpestris Selys. — Männchen: Obere Analanhänge am Ende halbkreisförmig, unterseits mit drei Zähnen. Weib eben: Abdomen am dritten, seitlich gelb gefleckten Segment eingeschnürt. 40—45mm; S. arctica Zetterstedt. II. Familie. Aeschnidae. Flügeldreieck in allen vier Flügeln fast gleich. Mittellappen der Unterlippe so groß wie die Seitenlappen. I. Subfamilie. Gomphinae. Zwischen den von einander entfernten Augen bildet der Hinterkopf die Hinterhauptsleiste. Selten stoßen die Augen in einem Punkte zusammen. 9. Gattung. Onychogomphus Sdlys 1854. Scheitel ganz schwarz. Thorax gelb mit sechs fast geraden schwarzen Längsstreifen auf seiner Vorderseite. 45—53mm: 0. uncatus Charpentier. — Scheitel in der Mitte gelb. Thorax mit sechs gekrümmten schwarzen Längsstreifen. 44—51»»»: 0. forcipatus Linne. 10. Gattung. Ophiogomphus Se/ys 1854. Auf dem schwarzen Scheitel ist ein gelber Fleck. Thoraxstreifen sehr schmal, gerade. Abdomen mit gelben Rückenflecken. 50—53mm: 0. serpen-tinus Charpentier. 11. Gattung. Gomphus Leach 1815 (Selys 1854). 1) Beine schwarz. Die gelbe Rückenlinie des Abdomens reicht bis zum siebenten Segment. 45 —50»i»*: G. vulgatissimus Linne. — Beine schwarz und gelb gestreift. Die gelbe Rückenlinie des Abdomens vom dritten Ringe an über alle folgenden Segmente ausgedehnt: 2- 2) Tarsen schwarz. Von den sechs gekrümmten Thoraxstreifen stoßen die zwei mittleren, vorne erweiterten aneinander. Gostalader schwarz. 51—56mm; G. flavipes Charpentier. — Hintertarsen außen gelb. Die mittleren Thoraxstreifen von einander getrennt, etwas dicker als die seitlichen. Costalader außen gelb. 45—53mm: G. pulchellus Selys. 12. Gattung. Cordulegaster Leach 1815. Hinterhaupt zwischen den Augen gelb, warzig erhöht. Pterostigma 4—51/2nim lang. Costalader außen gelb. Obere Analhänge des Männchens mit einem Zahn. 72—82mm: ß. annulatus Latreille. — Hinterhaupt zwischen den Augen schwarz, nicht blasig aufgetrieben. Pterostigma 'd1/2—4»»» lang. Costalader außen schwarz oder nur zwischen Nodus und Pterostigma schwach gelblich. Obere Analanhänge des Männchens unten mit zwei Zähnen. 65—78mm: C. bidentatus Selys. II. Subfamilie. Aeschninae. Augen zusannnenstoßend. Der Hinterkopf bildet zwischen den Augen ein Hinterhauptsdreieck. 13. Gattung. Anax Leach 1815. Thorax grün. Hinterleib blau. Pterostigma 5 —5l/2mm lano- 68—77mm: ') Hagen bildet, aus dieser Gattung eine eigene Suhfainilie Cordulegastrinae, welche er zwischen Gomphinae und Aeschninae stellt. Vergl. E. de Seiys• Longchamps, IV. Additions au Synopsis des Gomphines. Bullet, de l’acad. r. de Belg. 1878 S. 698. A. formosus Van der Linden. — Thorax schmutzig rothgelb. Hinterleib braun, nur die basalen Segmente blau. Pterostigma 4—4V2mm lang. 60- 67mm: A. Parthenope Selys. 14. Gattung. Hemianax Selys 1883. Thorax grün, ungefleckt. Abdomen mit schwarzen Streifen. 65—67mm; H. ephippiger Burmeister.1) 15. Gattung. Brachytron Evans 1845. Thoraxseiten grüngelb mit schiefen schwarzen Linien. Hinterleib oben schwarz mit grünlichen Flecken und Querlinien. 45—56mm: ß. pratense Müller. 16. Gattung. Aeschna Fabricius 1775. 1) Stirn mit schwarzem Querstrich oderT-fleck: 2. — Stirn ohne schwarze Fleckenzeichen: 7. 2) Körperlänge 65—70mm: 3. — Körperlänge 50—60mm; 5. 3) Pterostigma 3 — lang. Analdreieck des Männchens dreizellig. 65—71mm; A. cyanea Latreille. — Pterostigma über 4mm lang. Analdreieck des Männchens zweizeilig: 4. 4) Thorax an den Seiten braun mit zwei gelben Binden. Auf der Stirn ein T-fleck. 65—70mm: A. juncea Linne. — Thoraxseiten grün ohne Binden. Auf der Stirn gewöhnlich nur ein Querstrich. 65—68mm; A. viridis Eversmann. 5) Membranula schwärzlich. Augen in kurzer Linie zusammenstoßend. Analdreieck , des Männchens zweizeilig. Auf Hochalpen. 52—59mm; A. squamata Müller.2) — Membranula grau. Augen in einer Strecke aneinanderstoßend, welche wenigstens doppelt so lang ist als das Hinterhauptsdreieck. Analdreieck der Männchen dreizeilig: 6. 6) Seiten des Thorax braun mit zwei breiten gelben Binden. Pterostigma 3—3V2mm lang. 52—60mm; A. coluberculus Harns?) — Thorax an den Seiten gelb mit drei schwarzen Linien. Pterostigma 4 — 4V2mm lane-54—60mm; A. affinis Van der Linden. 7) Membranula weißlich. Flügelgeäder rothgelb oder rothbraun. Analdreieck des Männchens zweizeilig. 62—70mm; A. grandis Linne. — Membranula schwärzlich. Flügelgeäder schwarz. Analdreieck des Männchens vierzeilig. 59—67mm: A. isoceles Miiller.2) 17. Gattung. Fonscolombia Selys 1883. Stirn stark vortretend, grüngelb ohne schwarze Zeichnung. Thorax braun mit zwei Längsflecken. Abdomen graugrün mit braunen Flecken. 65—70mm; f. jrene Fonscolombe. ') Diese afrikanische Art wurde gelegentlich in Südfrankreich und in Südtirol gefangen. Äusserer (Neurotteri tirolesi. Annuario della societä dei naturalisti in Modena. IV. 18G9) sagt hierüber S. 115:... „Tuttavia pare la coniparsa di questi essere in stretto nesso collo Scirocco per cui si spiega la comparsa di tanti aniinali e piante meridionali in paesi cosi settentrionali.“ 5) Nach Karscli (Kritik des Systems der Aesehniden, Entomol. Nachrichten, Berlin XVII. 1891. S. 283) ist Aeschna squamata Müller zz A. borealis Zetterst., A. coluberculus Harris A. mixta Latr. und A. isoceles Müller ~ A. rufescens V. d. L. II. Unterordnung. Zygoptera. Beide Flügelpaare gleich. Membranula fehlt. Kopf quercylindrisch oder walzenförmig. III. Familie. Agrlonidae. Mittellappen der Unterlippe größer als die Seitenlappen und lief ein-geschnitten. I. Subfamilie. Calopteryginae. Zahlreiche Antecubitaladern. 18. Gattung. Calopteryx Leacli 1815. Flügel 8— 10mm breit, verschmälert, bei den jungen Männchen mit einer hellblauen Querbinde, bei den reifen dunkelblau, bei den Weibchen fast farblos oder grünschillernd mit grünlichen Adern. 38— 49mm; ß. splendens Harris. — Flügel 10—11mm breit, abgerundet, bei den jungen Männchen braun, bei den reifen Männchen einfarbig dunkelblau, bei den Weibchen hellbraun. 42—50mm; C. virgo Linne. II. Subfamilie. Agrioninae. Zwei Antecubitalqueradern an den wie gestielt aussehenden Flügeln. 19. Gattung. Lestes Leach 1815. 1) Hinterkopf metallisch, schwärzlich oder überhaupt dunkel: 2. — Hinterkopf gelb oder gelblich: 5. 2) Das Pterostigma reicht über 3—4 darunter liegende Zellen. Thorax, Basis und Ende des Abdomens metallisch violett. 34—42mm: L. macro-stigma Eversmann. — Das Pterostigma erstreckt sich so weit, wie etwa zwei darunter liegende Zellen: 3. 3) Pterostigma schwarz oder schwärzlich mit lichterem äußeren Rande: 4. — Pterostigma hell röthlichbraun oder gelb, von schwarzen Adern eingesäumt. 36—44mm: L, viridis Van der Linden. 4) Körperlänge 38—41mm. Pterostigma ziemlich breit. Männchen: Die zwei inperen Zähne der oberen Analanhänge ungleich, ziemlich entfernt von einander. Weibchen: Broncefleck auf dem ersten Abdominalsegment viereckig: L. nympha Selys. — Körperlänge 32—36mm. Pterostigma ziemlich schmal, trapezförmig. Männchen: Die zwei inneren Zähne der oberen Analanhänge gleich, einander genähert. Weibchen: Broncefleck auf dem ersten Segment vorne abgerundet: L. sponsa Hansemann. 5) Pterostigma einfarbig braun, höchstens an den Enden etwas heller. 32—37mm: L. virens Charpentier. — Pterostigma zweifarbig, innen braun mit weißem Bande, außen weißlich: 34—40mm; L. barbara Fabricius. 20. Gattung. Sympycna Charpentier 1840. Körper kupferglänzend, dunkelbraun oder broncefarben. Pterostigma dunkelbraun bis schwarz mit hellerem Bande. Flügeladern braun. Analanhänge röthlich. 32—36mm; S. fusca Van der Linden. 21. Gattung. Platycnemis Charpentier 1840. Die Schienen des zweiten und dritten Fußpaares mit feinen schwarzen Linien. Männchen: Obere Analanhänge zweispaltig. Weibchen: Seitenlappen des Prothorax ein wenig erhaben. 34—36mm: p, pennipes Pallas. — Die Schienen der zwei letzten Fußpaare ohne schwarze Linien. Männchen: Obere Analanhänge nicht zweispaltig. Weibchen: Seitenlappen des Prothorax nicht erhaben und nicht nach vorne umgeschlagen. 33—36>nm: p, latipes Rambur. 22. Gattung. Ischnura Charpentier 1840. Mittellappen des Prothoraxhinterrandes halbkreisförmig, ohne Ausschnitte. Körperlänge 25—30mm. Männchen: Ende des achten und das neunte Abdominalsegment oben blau. Weibchen: Oberseite des Abdomens dunkel-broncefarben, das achte Segment mit inbegriffen, oder alle hellen Partien des Körpers lebhaft orangegolb: J. pumilio Charpentier. — Der Mittellappen des Prothoraxhinterrandes bildet eine aufrechte schmale Leiste. Körperlänge 30—35mm. Männchen: Oberseite des achten Abdominalsegmentes blau. Weibchen: Das achte Abdominalsegment oben blau oder alle hellen Partien orangeroth: J. elegans Van der Linden. 23. Gattung. Enallagrna Charpentier 1840 (Selys 1875). Das Männchen hellblau und schwarz mit schwarzem Pterostigma, das Weibchen röthlichgelb und schwarz mit gelbem, in der Milte dunkleren Ptero-sligma. 30—36mm: £. cyathiyerum Charpentier. 24. Gattung. Agrion Fabricius 1776 (Selys 1876). 1) Hinteraugenflecken keilförmig oder abgerundet. Pterostigma so lang wie eine darunter liegende Zelle oder etwas kürzer: 2. — Hinteraugenflecken als dünne Querlinie ausgebildet. Pterostigma etwas länger als eine darunter liegende Zelle, einfarbig gelb, von schief auf der Costalader stehenden Queradern begrenzt. 31—33mm: A. Lindenii Selys. 2) Auf dem ersten Segmente des Abdomens nimmt ein dunkler viereckiger Fleck nicht mehr als die basale Hälfte ein: 3. — Das erste Abdominalsegment schwarz (das zweite mit einer Zeichnung, welche dem Zeichen des Gottes Mercur gleicht). 26—31mm: A. mercuriale Charpentier.. 3) Das 4.-7. Abdominalsegment in beiden Geschlechtern broncefarben. 28—34mm; A. armatum Heyer. — Oberseite des Abdomens blau mit broncefarbenen Ringen und Flecken (Männchen) oder broncefarben mit grünen oder gelben Ringen oder Flecken (Weibchen): 4. 4) Hinterrand des Prothorax ungetheilt. Zweites Segment des Männchens mit einer lanzenförmigen Zeichnung und zwei seitlichen Linien. 30—34mm: A. hastulatum Charpentier. — Hinterrand des Prothorax in drei Lappen getheilt: 5. 5) Hinteraugenfleck mit 5—6 Zähnchen. Mittellappen des Prothorax nicht weiter vorgerückt als die Seitenlappen oder sogar weniger weit, beim Weibchen ausgerandet. 28—31mm: A. ornatum Heyer. — Hinteraugenflecken keilförmig oder abgerundet oder unregelmäßig gezähnelt. Mittellappen des Prothorax gewöhnlich weiter vorgezogen als die Seitenlappen:(5. 6) Männchen: Auf dem zweiten Hinterleibssegmente befindet sich ein halbmondförmiger Fleck und zwei seitliche, davon getrennte Längslinien. 28—30mm: A. lunulatum Charpentier. — Zweites Abdominalsegment mit einem u -fleck. 32—36mm; A. puella (Linnd) Van der Linden. ■— Zweites Segment mit einem V-fleck. 32—36mm; A. pulchellum Van der Linden. Weibchen: Prothorax tief getheilt, der Mittellappen schmaler und länger. 34—36mm; A. pulchellum Van der Linden. — Prothorax tief getheilt in drei abgerundete, gelbgerandete Lappen, der mittlere mit einer schmalen, aufrechten Leiste. 30—31mm: A. lunulatum Charpentier. — Prothorax nicht tief getheilt; der Mittellappen in der Mitte ein wenig ausgerandet, die seitlichen fast gerade abgeslulzt. 34—36 "ni; A. puella (L.) Van der Linden. 25. Gattung. Erythromma Charpentier 1840. Beine sammt den Tarsen gelb oder röthlich, an der Außenseite der Schenkel mit einer schwarzen Linie. Thorax mit einer deutlichen gelben oder röthlichen Schulterlinie. 31—35mm: £. viridulum Charpentier. — Beine schwarz (Männchen) oder wenigstens außen schwarz (Weibchen), Tarsen schwarz. Die gelbe Schulterlinie entweder undeutlich (Männchen) oder unterbrochen (Weibchen). 34—36mm: naias Hansemann. 26. Gattung. Pyrrhosoma Charpentier 1840. Beine schwarz. Thorax mit einer deutlichen gelben oder rothen Schulterlinie. 32—36mm: p. minium Harris. — Beine röthlich oder gelb. Keine deutliche Schulterlinie. 30—34mm; A. tenellum Villers. 21. Gattung. Nehalennia Sttys 1850. Sehr schlank. Die kleinste europäische Libelle, welche durch ihre gold-grüne Farbe an Lestes-Arten erinnert, davon aber durch das Flügelgeäder und das kurze Pterostigma sofort leicht zu unterscheiden ist. 25—27mm: N. specicsa Charpentier. Erklärung der Abbildungen. Die Figuren 12—21 in natürlicher Größe, alle anderen vergrößert. Fig. 1. Kopf von Libellula depressa. o Netzauge; at Fühler; ol Oberlippe; rh Rhinarium; n Nasus; / Stirn; an Augennaht; hd Hinterhauptsdreieck. Fig. 2. Derselbe Kopf von der Seite gesehen, vs Scheitelblase; t Schläfen. Fig. 3. Kopf von Gomphus vulgatissimus. hl Hinterhauptsleiste. Fig. 4. Derselbe Kopf von der Seite. Fig. 5. Kopf von Caloptcryx splendens. Fig. 6. Unterlippe einer Libellulide. Fig. 7. „ „ Agrionide. Fig. 8. „ „ Aeschnide. Fig. 9. Hinterbein von Cordulegaster bidentatus. c Hüfte; t Schenkelring; f Schenkel; tb Schiene; tv t2, t3 erstes, zweites, drittes Tarsalglied; o Krallen. Fig. 10. Thorax einer Aeschna von oben (verkleinerte Darstellung der Fig. 14. Tafel XLV1I in Gharpentier’s Libellulinae europaeae) a Vorderseite, d colli axillaree dorsulum, f scutellnm, g frenum, p Vn'Js^eüai h postdorsulum, i postscutellum, l postfrena, k metapnystega. Fig. 11. Hinterflügel des Männchens von Aesclma cyanea. c 11] Costa, ac Ante-cubitalqueradern, are Arculus, sp Sector primus, n Nodus, pc Postcubital-queradern, pt Pterostigma, rad. [IHj] Radius, s. i. [III3 ] Sector intercalaris, s. n. [IV] Sector nodalis, s. sb. [V] Sector subnodalis, s. m. [VI] Sector niedius, s. br. [VII] Sector brevis, s.tr.p. [VIII] Sector trianguli primus, s. tr. s. |IX] Sector trianguli secundus, subc. [II| Subcosta, subm. Nervus submedianus, poste. Postcosta, m Membranula, cb Basalzelle, tr Flügeldreieck, ta Analdreieck. Fig. 12. Vorderflügel I T •; n u , , von Libella cancellata. rig. 13. Hinterflugel \ Fiq. 14. Vorderflügel ) „ 7 , . TT. , „. . von Cordnlia aenea Männchen. lug. ln. Hinterllugel > Fig. 16. Vorderflügel / r . . e . ... . • TT. , , , von (Jiiyclioqomplius forcipatus Männchen. Fig. 17. Hinterflugel } j v r j i Fig. IS. Hinterflügel von Onychogomphus forcipatus Weibchen. Fig. 19. Vorderflügel I . . , .. , von Aeschna cyanta Weibchen. Fig. 20. Hinterflügel ' J Fig. 21. Hinterflügel von Anax formosus. Fig. 22. Flügel von Calopteryx virgo. pt falsches Pterostigma. Die zahlreichen Queradern sind weggelassen. Die natürliche Größe ist bei dieser und den beiden folgenden Figuren durch die darüber gezeichnete Linie angedeutet. Die römischen Zahlzeichen bedeuten die gleichen Adern wie in Fig. 11. Fig. 23. Flügel von Agrion puella. Fig. 24. Flügel von Lestes sponsa. Fig. 2ö. Ende des Hinterleibes von oben j Fig. 26. „ „ „ von unten > von Libella cancellata Männchen. Fig. 27. „ „ „ von der Seite \ as Oberer, ei unterer Analanhang, v Klappen. Fig. 28. Hinterleibsende von Libcllula depressa Weibchen, s Scheidenklappe. Fig. 29. Hinterleibsende von unten i Fig. 30. „ von oben [ von Aeschna cyanea Männchen. Fig. 31. „ von der Seite J Fig. 32. Hinterleibsende des Weibchens von Aeschna cyanea. s Scheidenklappe. Fig. 33. Hinterleibsende von Lestes sponsa Männchen. OTafciEesbeEiofe.t- I. Personalstand, Fächer- und Stundenvertheilung. A. Lehrer: 1. Peter Slornilc, Dr. der Philosophie, Director, lehrte Geographie in der I. B und Mathematik in der I. A Classe. 6 Stunden. 2. Johann Majciger, Professor (in der VIII. Rangclasse), lehrte Slovenisch für Slovenen in der II. A und B, IV. A und B, V. —VIII. Classe, für Deutsche im I. Curse. 15 Stunden. 3. Franz Horak, Professor (in der VIII. Bangclasse), Ordinarius der VI. Classe, lehrte Geschichte und Geographie in der II. A und B, III. A, VI. und VIII. Classe. 18 Stunden. 4. Anton Lantschner, Professor (in der VIII. Bangclasse), Ordinarius der V. Classe, lehrte Latein in der V. und VIII., Deutsch in der VIII., Geschichte und Geographie in der V. Classe. 17 Stunden. 5. Josef Meisel, Professor, Ordinarius der III. A Classe, lehrte Latein und Griechisch in der III. A, Latein in der VI. Classe, Stenographie in 2 Cursen. 21 Stunden. (>. Jakob Hirschler, Professor, Ordinarius der VII. Classe, lehrte Mathematik in der II. A, IV. A, V. und VII., Naturlehre in der IV. A und VII. Classe. 19 Stunden. 7. Karl Kirchlechner, Professor, lehrte Deutsch in der VI. und VII., Geschichte und Geographie in der IV. A und B und VII., steiermärkische Geschichte in der IV. A und B Classe. 19 Stunden. 8. Johann Koš an, Professor, Ordinarius der II. B Classe, lehrte Latein und Deutsch in der II. B, Griechisch in der VI. Classe. 17 Stunden. 9. Georg Pölzl, Professor, Ordinarius der VI. A Classe, lehrte Latein und Griechisch in der IV. A, Griechisch in der VIII. Classe. 15 Stunden. 10. Franz Jeroväek, Professor, Oidinarius der I. B Classe, lehrte Latein und Slovenisch in der I. B, Griechisch in der V. und Psychologie in der VIII. Classe. 18 Stunden. 11. Ignaz Pokorn, Professor, Ordinarius der IV. B Classe, lehrte Deutsch in der I. B, Latein in der IV. B und VII. Classe und Slovenisch für Deutsche im II. Curse. 17 Stunden. 12. Blasius Matek, wirklicher Gymnasiallehrer, Ordinarius der VIII. Classe, lehrte Mathematik in der I. B, II. B, III. B, IV. B, VI. u. VIII., Naturlehre in der VIII. Classe. 20 Stunden. 13. Anton Schwaighofer, Dr. der Philosophie, wirklicher Gymnasiallehrer, lehrte Mathematik in der III. A, Naturgeschichte in der 1. A und B, II. A und B, III. A und B (II. Sem.) V. und VI., Naturlehre in der III. A und B (I. Sem.) und IV. B Classe und Kalligraphie. 24 Stunden. 14. Johann Tertnik, Dr. der Philosophie, wirklicher Gymnasiallehrer, Ordinarius der III. B Classe, lehrte Latein und Griechisch in der 111. B, Slovenisch in der III. A und B, Logik in der VII. Classe und Slovenisch für Deutsche im III. Curse. 17 Stunden. 15. Anton Medved, Dr. der Theologie und Philosophie, wirklicher Gymnasiallehrer, lehrte Religion in der I. A, II. A, III. A, IV. A, V.—VIII. Classe und hielt die I. Exhorte. 16 Stunden. 10. Jacob Kavčič, wirklicher Gymnasiallehrer, lehrte Beligion in der I. B, II. B, III. B, IV. B Classe und hielt die II. Exhorte. 8 Stunden. 17. Alois Stockmair, geprüfter supplierender Gymnasiallehrer, Ordinarius der I. A Classe, lehite Latein, Deutsch und Geographie in der I. A, Deutsch in der IV. A Classe. 18 Stunden. 18. August A. Hofer, Dr. der Philosophie, geprüfter supplierender Gymnasiallehrer, Ordinarius der II. A Classe, lehrte Latein und Deutsch in der II. A, Deutsch in der IV. B und V. Classe. 18 Stunden. 19. Alfred Kr ob, geprüfter supplierender Gymnasiallehrer, lehrte Deutsch in der III. A und B, Griechisch in der IV. B und VII., Geschichte und Geographie in der 111. B Classe. 17 Stunden. 20. Arthur Hesse, k. k. Realschulprofessor, Nebenlehrer, lehrte Zeichnen in der II. und III. Abtheilung. 7 Stunden. 21.Friedrich Schuster, Bürgerschullehrer, Nebenlehrer, lehrte Zeichnen in der I. Abtheilung. 4 Stunden. 22. Budolf Markl, Turnlehrer an der k. k. Lehrerbildungsanstalt und an den beiden Mittelschulen, Turnwait des Turnvereines, Nebenlehrer, lehrte Turnen in 3 Abtheil. G Stunden. 23. Augustin Drouillot, supplierender Bealschullehrer, Nebenlehrer, lehrte französische Sprache im I. Curse. 2 Stunden. 24.Leo Dobrowolny, geprüfter Lehrer für Gesang und Instrumentalmusik an den Mittelschulen, Nebenlehrer, lehrte Gesang in 3 Abtheilungen. 5 Stunden. B. Gymnasialdiener: Johann Laupal. Aushiifsdiener: Malija Zigart. II. Schüler. I. A Classe (30). Bibiza Franz. Bibiza Markus. _ Dietinger Franz. Felber Friedrich. Filčič Franz. Fraß Rudolf. Frisch Robert. Frühbeck Friedrich. Goschenhofer Heinrich. Hauptmann Franz. Horäk Rudolf. Jandl Egon. Jug Johann. Juritsch Gottfried. Kacherle Karl. Korže 1 vo. Levitsch nigg Hermann. Lubetz Leopold. Luschytzky Franz. Milič Milan. Motschnik Franz. Petz Franz. l’okliß Rudolf. Pollak Julius. Reichenberg Heinrich. Roschker Ernest. Rziha Richard, Edl. v. Siviec Theophil. Starašina Franz. Skerbinc Anton. Stiehler Arthur. Talakerer Norbert. Tručl Rupert. Vollmaier Heinrich. Wolf Franz. Zepitsch Josef. I. B Classe (75). Man Adam. Baršit' Julius. Hauman Jakob. Relec Matthias. Božiček Franz. Černjavič Jakob. Cernko Franz. Cokel Franz. Co kl Gustav. Čuček Franz. Dobaj Maximilian. Dominkuš Adolf. Drovenik Josef. Družovec Joset. Dvoršak Blasius. Ernecl Georg. Gabore Simon. Gajšek Josef. Galun Franz. Glančnik Paul. Golob Michael, llerg Franz. Heric Matthias. Hren Karl, Franz. Jagrič Alois. Jančar Cyrillus. Jufik Claudius. Kašman Franz. Kaučič Leopold. Kerhlanko Franz. Kidrič Franz. Kolarič Josef. Koren Johann. Korošec Franz. Koser Svetozar. Kosi Franz. Krajnc Milko. Krambergar Franz. Kraner Blasius. Lampreht Franz. Lamut Johann. Lenart Franz. Lovrec Franz. Lupša Ferdinand. Mihalič Franz. Minafik Camillo. Misja Anton. Monetti Franz. Mulec Anton. Mulec Franz. Mušič Johann. Ornik Ferdinand. Oziinič Josef. Ozimic Othmar. Pajnhart Franz. Pak Georg. Pečovnik Adolf. Pestevšek Karl. Podkubovšek Alois. Pohleven Anton. Preindl Franz. Rajšp Rudolf. Ramuta Dominik. Rantaša Anton. Bebrec Franz. Robič Felix. Sattler Josef. Stonjšek Franz. Supančič Franz. Tinauer Rudolf. Tkavc Anton. Vučina Josef. Wurzer Josef. Zelenik Franz. Zimič Victor. II. A Classe (25). Arnuš Oswald. Bračko Johann. Eberl Alois. Gorinšek Anton. Hoinig Franz. Irgolitsch Leo. Jaške Josef. Kaltenbrunner Roderich. Karlovšek Franz. Katziantschitz Max. Kitak Johann. Kodermann Karl. Letonja Franz. Meisel Josef. Mravlag Julius. Schaller Josef. Schlesinger Alfons. Schmidt Paul. Sernetz Karl. Sobotka Albert. Šegula Franz. Tomažič Martin. Uri Emil. Zavodnik Karl. Zettel Oswald. II. B Classe (45). Alt Alexander. Andrasehitz Josef. Berk Anton. Erhalt Franz. Ferenc Josef. Ferk Johann. Fišinger Josef. Hiter Johann. Holz Franz. Jagodič Anton. Jamšek Victor. Jehart Anton. Jurkovič Benno. Kotnik Franz. Krajnc Ludwig. Kraner Vincenz. Kupljen Lorenz. Lebar Josef. Leskovar Ferdinand. Majcen Gabriel. Masten Josef. Medved Stephan. Megla Alois. Mravljak Johann. Nerat Anton. Persoglio Johann. Pinter Anton. Pišek Josef. Pušenjak Vladimir. Rapoc Vladimir. Sagaj Alois. Senekovič Franz. Sinko Franz. Šanda Karl. Špindler Alois. Šumer Georg. Tiller Franz. Tomažič Johann. Tombak Josef. Trinkaus Anton. Tušak Josef. Vargazon Ernst. Vaupotič Eduard. Vrabl Alois. Vuk Franz. III. A Classe (2(>). Antolič Franz. Bauer Vincenz. Rlažinc Josef. Borštner Johann. Debelak Josef. Dolinšek Johann. Fontana Max. Fuchs Andreas. Graschitz Karl. Gratzp Vincenz. Janžek Hugo. Lantschner Anton. Markl Hermann. Pfeifer Karl. Pifko Ludwig. Schaffer Max. Schlauss Karl. Schnurrer Alois. Schwarz Hermann. Simon Gustav. Sparl Anton. Stornik Paul. Zotter Alois. Zwetti Josef. Zgank Ferdinand. Zolgar Vincenz. III. B Classe (40), Alt Johann. Ašič Johann. Bele Stephan. Beranič Martin Čeh Johann. Estrin Matthäus. Fek onja Lorenz. Greif Bartholomäus. Hauptmann Johann. Heric Anton. Knuplež Martin. Kocmut Franz. Kodrič Josef. Korošak Josef. Lab Johann. Lašič Ferdinand. Masten Johann. Merčun Maximilian. Nedog Jakob. Neumann Josef. Ostrž Franz. Pohorec Josef. Pristovnik Josef. Puklavec Martin. Rakovec Felix. Rapoc Josef. Sernec Dušan. Skuhala Ludwig. Slekovec Karl. Srebre Anton. Srebre Guido. Stanjko Marcus. Škof Friedrich. Szpetmaliski Adolf. Tiller Victor. Vazzaz Ludwig. Vodlak Johann. Volavšek Martin. Zemljič Milan. Železnik Georg. IV. A Classe (27). Černelč Josef. Doleček Karl. Günther Josef. Haus Emil. Hauser Edmund. Heu Josef. Koprivšek Valentin. Kratter Friedrich. Marwieser Johann. Merkt Karl. Mravlag Anton. MurSec Franz. Noslitz-Rienek, Graf, Hobelt. Pauls Paul. Peterlič Anton. Petrovič Isidor. Premerstein, Hitter v., Alfons. Rabcewicz Zubkowski v., Max. Sark Rudolf. Scherbaum Friedrich. Sedlar August. Solak Josef. Strasser Constantin. Thurner Emil. Ulaga Johann. Vidovič Josef. Wittermann Leo. IV. B Classe (24). • Čuček Anton. Čuček Franz. Domajnko Franz. Finžger Alois. Glanjcer Andreas. Horvat Alois. Hren Victor. Kavčič Josef. Klemenčič Anton. Krulc Johann. Lebar Felix. Lenart Josef. Lukman Franz. Masten Johann. Merčun Anton. Mlakar Johann. Murko Franz. Petelinšek Martin. Repolusk Andreas. Sagadin Stephan. Sušeč Stephan. Vaupotič Johann. Voglar Franz. Zadek Ignaz. V. Classe (48). Rohanec Peter. Cvetkovič Franz. Čurin Franz. Dolar Simon. Golob Othmar. Groblšek Johann. Hansel Fritz. Klemenčič Josef. Kociper Rudolf. Kolar Johann. Königsbauer Johann. Krajnc Josef. Kranjc Andreas. Krevl Josef. Lassbacher Josef. Lončarič Josef. Lovrec Andreas. Mathiašič Gottfried. Meža Michael. Močnik Franz. Moser, Ritter v., Fritz. Poje Rudolf. Posolofsky Ludwig. Potočnik Alois. Preindl Ferdinand. Prodnigg Josef. Prus Anton. Pupacher Franz. Ratej Franz. Rojko Josef. Rožman Josef, v. Schivizhoffen Victor. Selinšek Josef. Simonič Josef. Skvarč Josef. Staufer Franz. Strukl Richard. Šel Heinrich. Škamlec Ignaz. Šlebinger Johann. Tomažič Alois. Tschernitschek Otto. Urbaczek Josef. Urbas Johann. Vidovič Franz. Wraber Maximilian. Zamuda Alois. Zeman Johann. VI. Classe (41). Arnuš Johann. Bauinan Marlin. Rosina Johann. Božič Anton. Figdor Gustav. Florjančič Josef. Goričan Johann. Heric Franz. Jager Augustin. Janeschitz Eduard. Kociper Johann. Koser Bogumil. Kosi Jakob. Kukovec Alois. Lächle Alois. Lenart Martin. Limovšek Josef. Lovrec Franz. Lubri Albin. Majžer Anton. Mally Arnold, v. Mandelsloh Ernst. Nödl Leo. Očkerl Josef. Poterč Alois. Pučnik Anton. Robič Adolf. Rodoschegg Gustav. Sernec Vladimir. Slavič Matthias. Špindler Franz. Stergar Anton. Stuhec Franz. Vajda Franz. Vargazon Matthäus. Vuk Johann. Weingerl Karl. Wratschko Ewald. Wressnig Franz. Zemljič Johann. Žitek August. VII. Classe (20). Fasching Johann. Feigl Wolfgang. Fischereder Otto. Granitz Karl. Hadwiger Franz. Huber Franz. Jentl Bernhard. Klassinz Anton. Kociper Anton. Lauter Paul. Leskovar Josef. Lorenčič Vincenz. Mohorko Josef. Petrovič Ambros. Pschunder Ferdinand. Kauter Jakob. Schögler Johann. Vogrin Johann. Zeman Anton. Zitek Egon. VIII. Classe (20). Reitl Ferdinand. Dernovšek Karl. Dolar Anton. Großnigg Oskar. Haus August. Huber Karl. Krener RudolT. Kukovec Florian. Langerholz Johann. Lusin Franz. Malajner Karl. Minafik Alfons. Osvatič Franz. Skerbs Rdrnan. Spitzy Anton. Stegenšek Augustin. Steyskal Julius, Ritter v Vavroli Alois. Vogrinec Johann. Zickar Marcus. Prlvatisten: Pfrimer Walter (II. A Classe). Trauttmansdorff Max, Graf von (II. A Classe). Pavvel-Rammingen Manfred, Baron von (III. A Classe). III. Lehr-A. Obligate Classe |Stun- 1 dt'li-y.ahi Religions- lehre. , Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. I. A&B 25 2 Stunden. 1. Hauptstück der katholischen Religionslehre und die Lehre vom 2„ 3. und 4. Sacrament. j 8 Stunden. Die regelmäßige Formenlehre und das Nothwendigste aus der unregelmäßigen; Vocabellernen, Übersetzungsübungen aus dem Übungsbuche; von der Mitte des I. Sem. an wöchentlich eine Schularbeit in der 2. Hälfte der Stunde. — 4 Stunden. Formenlehre, der ein fache Satz, orthographische Übungen Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen auFgewählter Lesestücke. Im I.Sem monatlich 4 Dictate, im II. monatlich 1 Haus-, 1 Schulaufgabe und 2 Dictate. II A&B 26 2 Stunden. Das Wichtigere aus der katholischen Liturgik. Wiederholung der Glaubenslehre und Neubehandlung der Sittenlehre. 8 Stunden. Ergänzung der regelmäßigen Formenlehre, die unregelmäßige Formenlehre und das Nothwendigste aus der Satzlehre, eingeübt an den Stücken des Übungsbuches. Vocabellernen. Monatlich 3 Schulaufgaben, 1 Hausaufgabe. — 4 Stunden. Ergänzung der Formenlehre, Wiederholung des einfachen Satzes, der zusammengesetzte Satz. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgew. Lesestücke. Monatlich 3 schriftliche Arbeiten und 1 Dictat. III. A & B 26 2 Stunden. Geschichte der göttlich. Offenbarung des alten Bundes. Neubehandlung der Lehre von den Gnaden-mitteln und Wiederholung der wichtigsten Partien der Glaubens- u. Sittenlehre. 6 Stunden. Wiederholung einzelner Abschnitte der Formenlehre, die Con-gruenz- und Casuslehre; aus Cornel. Nepos: Miltiades, Themistocles, Aristides, Pausanias, Cimon, Lysander, Thrasybulus, Conon, Epaminondas, Pelopidas, Agesilaus, Hamilcar, Hannibal. Alle 14 Tage eine Schul-, alle 3 Wochen eine Hausaufgabe. 5 Stunden. Die Formenlehre bis zu den Verben auf fa, eingeübt an den Stücken des Übungsbuches. Vocabellernen. Von der zweiten Hälfte des I. Sem. an alle 4 Wochen eine Haus- und eine Schulaufgabe. 3 Stunden. Grammatik: Systematischer Unterricht in der Formen- und Casuslehre mit Rücksicht auf die Bedeutungslehre. Lectüre mit besonderer Beachtung der stilist. Seite. Memorieren und Vortragen. Aufsätze: Im Sem. 8 schriftl. Arbeiten. IV. AX B 27 2 Stunden. Geschichte der göttlichen Offenbarung des neuen Bundes. 6 Stunden. Die Tempus- und Moduslehre, eingeübt an entsprechenden Sätzen und Stücken aus dem Übungsbuche. Elemente Jer Prosodie und Metrik; Cais. bell. Gali. I, IV und VI, eine kleine Auswahl aus Ovid; alle 3 Wochen eine Haus-, alle 2 Wochen eine Schulaufgabe. 4 Stunden. Wiederholung des Nomens und der Verben auf co; die Verben auf f» und lie übrigen Classen, eingeübt an den Sätzen des Übungsbuches; rnonat-ich eine Haus- und eine Schulaufgabe. 3 Stunden. 3 ram ma ti k: Systematischer Unterricht. Syntax des zusam-nengesetzten Satzes, die Periode. Grundzüge der Prosodie and Metrik. Lectüre mit besonderer Be-ichtung der stilisti-chen Seite. Memo-ieren und Vortragen. Im Sem. 8 schriftl. Arbeiten. plan. Lehrgegenstände. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturwissen- schaften. 3 Stunden. Formenlehre, der einfache Satz, orthographische Übungen, Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Im I. Sem. monatlich 4 Dictate, im II. Sem. monatlich 1 Haus-, 1 Schularbeit u. 1 Dictat. 3 Stunden. Die nothwendigen Vor-begrilTe der mathematischen Geographie, allgemeine Begriffe der physikalischen und politischen Geographie, specielle Geographie der 5 Welttheile. Kartenskizzen. 3 Stunden. Die 4 Species in unbenannten, einfach u. mehrfach benannten ganzen u. Decimalzahlen. Die Grundgebilde: Gerade, Kreis, Winkel u. Parallelen. Die einfachsten Eigenschaften des Dreieckes. 2 Stunden. Die ersten 6 Monate: Säugethiere und Insecten. Die 4 letzten Monate: Pflanzenreich. 3 Stunden. Analyse des zusammengesetzten Satzes, Fortsetzung d. Formenlehre. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Specielle Geographie Asiens und Afrikas ; allgemeine Geographie von Europa, specielle von Südeuropa, Frankreich, Großbritannien. Kartenskizzen. Geschichte des Alterthums (hauptsächlich der Griechen u. Römer) mit bes. Rücksicht auf das biogr. und sagenhafte Element. 3 Stunden. Die Bruchrechnung. Verhältnisse und Proportionen, einfache Regeldetri. Die 4 Congruenzsätze nebst Anwendungen auf das Dreieck, der Kreis, das Viereck und das Vieleck. 2 Stunden. Die ersten 6 Monate: Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische. Einige Formen aus den übrigen Abtheilungen der wirbellosen Thiere. Die 4 letzten Monate: Pflanzenreich. Forts, des Unterrichtes der ersten Classe. 2 Stunden. Wiederholung entsprechender Partien der Formenlehre, die Wortbildungslehre und Syntax. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Mittelalters mit Hervorhebung der österr.-uugarischen Geschichte, Geographie Deutschlands, der Schweiz, Belgiens, der Niederlande, Nord- und Osteuropas, Amerikas und Australiens. Kartenskizzen. 3 Stunden. Das abgekürzte Rechnen mit unvollständigen Zahlen, die vier Rechnungsarten mit ein- und mehrgliedrigen besonderen und algebraischen Ausdrücken, die 2. Potenz und die 2. Wurzel dekadischer Zahlen. Die Lehre vom Kreise, Ähnlichkeit, Flächen-Inhalts-Bestimmungen. 2 Stunden. I. Semester; Vorbegriffe der Physik. Wärmelehre und Chemie. II. Semester: Mineralogie. 2 Stunden. Fortsetzung und Beendigung der Syntax, Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Übersicht der Geschichte der neueren und neuesten Zeit mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte Österreich-Ungarns; österreich-ungarische Vaterlandskunde. 3 Stunden. Gubieren und Cubikwurzel-ausziehen, Gleichungen mit einer und mit mehreren Unbekannten, die zusammengesetzte Begeldetri, die Zinseszinsrechnung. Gegenseitige Lage von Geraden und Ebenen, Hauptarten der Körper, Oberflächen- und Bauminhaltsberechnung. 3 Stunden. Magnetismus, Elektricität, Mechanik, Akustik u. Optik, Elemente der mathematischen Geographie. Classe Stun-den-zr hi. Religions- lehre. Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. V. 27 2 Stunden. Hinleitung in die katholische Religionslehre. G Stunden. Liv. I, XXI; Ovid (ed. Sedlmayer) Metam. 1,813-415; 11,1-332; VIII. 018-720; X. 1-77; XV, 740—870. Wiederholung der Syntax des Nomens. Wöchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Übungen; monatlich eine Schulaufgabe. 5 Stunden. Xenoplion: Ausgewählte Abschnitte aus der Anabasis I--IV. Homer, Ilias A. Wöchentlich 1 Grammatikstunde. Erklärung und Einübung der Syntax (bis zur Lehre von den Genera des Verbums); im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Lectüre mit besonderer Rücksicht auf die Charakteristik der ep., lyr. und didakt. Gattung. Memorieren, Vortragen. Aufsätze: jedes Semester 7 Arbeiten, vorwiegend Hausaufgaben. VI. 27 2 Stunden. Katholische Glaubenslehre. 6 Stunden. Sallust. Bell. Jug. Verg. Eclog. I, Georg. 1,1—42; 11, 116-176; IV, 315 —558: Aen. lih. I. Cic. in Cat. 1. Caes. bell. civ. Auswahl. Wiederholung ausgewählter Abschnitte der Grammatik, wöchentlich 1 Stunde grainmat.-stilistische Übungen; monatlich eine Schulaufgabe. 5 Stunden. Homer: Ilias III. VI. XVI. XVIII. XXII. Herod. Auswahl aus B. VII. Xenoplion : Auswahl aus Anah., Kyrup, und Comm. Wöchentlich 1 Grammatikstunde. Tempus- und Moduslehre, Infinitiv und Particip; im Semester 4 Schulaufgaben 3 Stunden. Genealogie der germanischen Sprachen. Mittelhochdeutsche Grammatik und Lectüre. Neuhochdeutsche Lectüre: Klopstock, Wieland, Lessing, mit besonderer Rücksicht aut die Charakteristik der stilistischen Formen. Literaturgeschichte bis zu den Stürmern. Vorträge memorierter poetischer Stücke. In jedem Semester 7 Aufsätze, davon 4 Hausarbeiten. VII. 27 2 Stunden. Katholische Sittenlehre. 5 Stunden. Cic. Pro Milone, I'ro Archia; Laelius; Verg. Aen. 11, VI. Wiederholung an sge wähl ter A bscli nitte dei Grammatik, wöchentlich 1 Stunde grainmat.-stilistische Übungen; im Semester 5 Schulaufgaben. 4 Stunden. Demosth.: 01. I. 11. III. Über den Frieden; III. ltede gegen Philippos. Homer, Odyssee: ^>5 • Alle 14 Tage eine Grammatikstunde : Infinitiv, Participium, Negationen, Conjunctionen ; im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Literaturgeschichte von den Stürmern bis zu Schillers Tode. Lectüre (zum Theil nach dem Lesebuche): Herder, Goethe, Schiller mit besonderer Rücksicht auf die Charakteristik der stilistischen Formen. Redeübungen. Aufsätze w'ie in der VI. Classe. VIII. 27 2 Stunden. Geschichte der christlichen Kirche. 5 Stunden. Tacit. Hist. 1. 11, Germ. Horaz: Auswahl aus den Oden, Kpoden. Satiren und Episteln. Wiederholung verschiedener Partien der Formen-und Satzlehre, wöchentlich 1 Stunde grainmat.-stilistische Übungen; im Semester 5 Schularbeiten. 5 Stunden. Platon: Apol.. Kriton. u. Laclies. Sophokl.: Aias. Homer, Odyss. 9-, 16. Alle 14 Tage eine Gramatik-stunde (Wiederholung ausgewählter Abschnitte der Grammatik): im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Lectüre (zum Theil nach dem Lesebuche): Goethe u. Schiller. Lessings „Laokoon“. Grillparzer: Ahnfrau, Sappho. Literaturgeschichte bis zu Goethes Tod. Redeübungen. Aufsätze wie in der VI. Classe. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturwissen- schaften. Philosoph. Propädeutik. 2 Stunden. Metrik. Tropen und Figuren. Lectüre mit besonderer tücksicht auf die Charakteristik der epischen Gattung. Vorträge memorierter poetischer Stücke, Wiederholung der Grammatik. In iedem Semester 4 Haus- und 3 Schularbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Alter-tliums, vornehmlich der Griechen und Römer bis zur Unterwerfung taliens mit besonderer lervorhebung der cultur-liistorischen Momente und mit fortwährender Berücksichtigung der Geographie. 4 Stunden. Einleitung, die Grundoperationen mit ganzen Zahlen, Theilbarkeit der Zahlen, gemeine und Decimalbrüche, Verhältnisse und Proportionen. Gleichungen 1. Grades mit einer und mehreren Unbekannten. Longimetrie und Planimetrie. 2 Stunden. I. Semester: Mineralogie. II. Semester: Botanik. — 2 Stunden. Grammatik: Lautlehre, Genealogie der slav. Sprachen. Elemente der lyrischen und dramatischen Poesie in Verbindung mit entsprechender Lectüre, Vorträge memorierter poetischer Stücke. Aufsätze wie in der V. Classe. 4 Stunden. Geschichte des Alterthums von der Unterwerfung Italiens bis 375 n. Chr. Das Mittelalter. Erweiterung der geographischen Kenntnisse. 3 Stunden. Potenzen, Wurzeln, Logarithmen, Gebrauch der Logarithmentafeln, Gleichungen 2. Grades mit einer Unbekannten. Stereometrie, Goniometrie und ebeue Trigonometrie. 2 Stunden. Zoologie. — 2 Stunden. Literaturgeschichte von Cyrillus und Methodius an. Lectüre: Jurčič rl)escli brot.u Freie Vorträge. Aufsätze wie in der V. Classe. 3 Stunden. Geschichte der Neuzeit mit Hervorhebung der österr.-ungarischen Geschichte. Erweiterung der geographischen Kenntnisse. 3 Stunden. Unbestimmte, quadratische, Exponential- und einige höhere Gleichungen. Progressionen nebst ihrer Anwendung auf die Zinseszinsrechnung, Combinationsl ehre und binomiseherLehrsatz. Anwendung der Trigonometrie und der Algebra auf die Geometrie. Elemente der analytischen Geometrie in der Ebene mit Einschluss der Kegelschnittslinien. 3 Stunden. Einleitung, allgemeine Eigenschaften der Körper, Mechanik fester, flüssiger und 1 unförmiger Körper, Wärmelehre und Chemie. 2 Stunden. Logik. 2 Stunden. AltslovenischeFormenlehrt mit Lese- und Übersetzungsübungen, übersichtliche Zusammenfassung der slovenischer Literatur. Freie Vorträge. Aufsätze wie in der V. Classe. 3 Stunden. Geschichte Österreich-Ungarns. Im II. Semester 2 Stunder Geographie und Statistik Ö sterre i ch-Un gam s. Wiederholung von Partiei aus der griechischen um römischen Geschichte, wöchentlich 1 Stunde. 2 Stunden. Wiederholung des gesammten mathematischen Lehrstoffes und Übungen im Lösen mathematische Probleme. 3 Stunden. Magnetismus, Elektricität, Wellenbewegung, Akustik, Optik, Elemente der Astronomie. 2 Stunden. Empirische Psychologie. 1 H. Unterrichtssprache. Die Unlerrichtsprache ist utraquistiscli u. zw.: in den A-Classen des Unter- und in allen Classen des Obergymnasiums deutsch; in den B-Classen des Untergymnasiums in Religion, Latein und Mathematik, ferner in Slovenisch für Slovenen in allen Classen slovenisch. C. Freie Lehrgegenstände. 1. Slovenisch e Sprache Tür Schüler deutscher Muttersprache in 3 Cursen zu je 2 Stunden. I. Curs: Laut- und Formenlehre, Vocabellernen, Übersetzungen und Sprechübungen, 7 schriftliche Arbeiten. II. Curs: lieendigung der Formenlehre, Vocabellernen, Satzlehre, Übersetzungen und Sprechübungen, 7 schriftliche Arbeiten. III. Curs: Wiederholung der Grammatik, Sprechübungen und 7 schriftliche Arbeiten. Lectüre: Babica von Božena Nfmcova-Cegnar. 2. Französische Sprache. I. Curs, 2 Stunden: Laut- und Formenlehre. Übersetzungen und Conversation. 3. Steiermärkische Geschichte und Geographie. 2 Stunden. 4. Stenographie. Untere Abtheilung, 2 Stunden: Wortbildung und Wortkürzung. Obere Abtheilung, 2 Stunden: Wiederholung der Lehre von der Wortbildung und der Wortkürzung. Satzkürzung. Schnellschriftliche Übungen. 5. Zeichnen. I. Unterrichtsstufe. I. CI. 4 Stunden: Anschauungslehre, Zeichnen ebener geom. Gebilde u. des geom. Ornamentes, Grundbegriffe der Raumlehre, Erklärung der elementaren Köfperformen. II. Unterrichtsstufe. II. bis IV. CI. 4 Stunden: II. CI. Perspectivisches Freihandzeichnen nach Draht- und Holzmodellen, Zeichnen einfacher Flachornamente im Umriss. III. CI. Perspectivisches Freihandzeichnen nach Holzmodellen und Modellgruppen. Zeichnen und Malen von Flachornamenten der anticlassischen Kunstweise. Übungen im Gedächtniszeichnen. IV. CI. Perspectivisches Freihandzeichnen nach einfachen Gefäßformen und Baugliedern Zeichnen und Malen von Flachornamenten der classischen und der übrigen Kunstweisen. Zeichnen nach ornam. Gipsmodellen. Gedächtniszeichnen. III. Unterrichtsstufe. V. bis VIII. CI. 3 Stunden. Erklärung der Gestaltung des menschlichen Kopfes und Gesichtes. Kopfzeichnen nach Vorlagen und Beliefabgüssen, Masken und Büsten. Wiederholung und Fortsetzung des Stoffes aus den vorhergehenden Classen. Übungen im Skizzieren. (I. Gesang. I. Abtheilung (Anfänger) 2, II. (Sopran und Alt), III. (Tenor und Bass) und Ge-sammtchor je 1 Stunde: das Ton- und Notensystem, Bildung der Tonleiter, Kenntnis der Intervalle und Vortragszeichen, Einübung vierstimmiger Gesänge und Messen im einzelnen, im Gesammtchore und für Männerstimmen. 7. Turnen in 3 Abteilungen zu je 2 Stunden: Ordnungs-, Frei- und Geräthlurnen. 8. Schönschreiben, 2 Stunden. Die Current- und Lateinschrift nach der Lehrmethode. II. Lehr-, Ililfs- und Übungsbücher. Religionslehre: Dr. F. Fischers Lehrbuch der kathol. Religion (I. A—III. A), der Liturgik (11. A), der Geschichte der göttl: Offenbarung des alten und neuen Bundes (III. A und IV.); Lesars Katekizem (I., II. und III. B), Liturgika (II. B), Zgodbe svetega pisma stare in nove zaveze (III. B und IV. B); Dr. A. Wapplers Lehrbücher der kathol. Religion für die oberen Classen der Gymnasien. (V.—VII.); Dr. B. Kaltners Lehrbuch der Kirchengeschichte (VIII.). Lateinische Sprache: Dr. F. Schultz' kleine latein. Sprachlehre (I.—VIII.) und Aufgabensammlung zur Einübung der latein. Syntax (111.—V.); E. Neubauers latein. Übungsbuch (1. A u. 11. A); Kermavner» Latinska slovnica (I. B—IV. B); Wiesthalers Latinske vadbe (I. B u. II. B); Kermavners Vadbe v skladnji latinski, I. u. II. (III.—IV. B); Corn. Nep. vitae ed. Weidner (III.); Caesars bell. Gallicum (IV.); Ovid. ed. Sedlmayer (IV. u. V.); Livius ed. Golling (V.); Sallusts Jugurtha (VI.); Cicero und Virgil [ed. Golling] (VI. u. VII.); Tacitus u. Horaz ed. Petschenig (VIII.). (Tempsky’sche Textausgaben); C. Süpfles Aufgaben zu latein. Stilübungen, 2. Tlil. (VI.—VIII.). Griechische Sprache: Dr. G. Curtius, griech. Schulgrammatik (III.—VIII.l; Dr. Val. Hintner, griech. Übungsbuch zur Grammatik von Curtius-Hartel, 3. Aufl. (111.—V.); Dr. K. Schenkl, Übungsbuch zum Übersetzen (IV—VIII.); R. v. Lindner, Auswahl aus den Schriften Xeno-phons (V., VI.); Rzacb u. Cauer, Homer (V.—VIII.); Dr. v. Hintner, „Herodots Perserkriege“ (VI.); Demosthenes (VII.); Platon u. Sophokles (VIII.). (Tempsky’sche Textausgaben). Deutsche Sprache: Dr. F. Willomitzers deutsche Grammatik für österr. Mittelschulen (I.—IV.); Leopold Lampels, deutsches Lesebuch (I.—IV.); Kummer u. Stejskal, deutsches Lesebuch für österr. Gymnasien, V.—VIII. Bd. (V.—VIII.); Lessings „Minna von Barnhelm“, Goethes „Hermann u. Dorothea“, Herders „Cid“ (VI.); Schillers „Jungfrau von Orleans“, „Räuber“, „Maria Stuart“, Goethes „Götz von Rerlichingen“, „Hermann u. Dorothea“ (VI.); Lessings „Laokoon“, Goethes .Iphigenie“, „Torquato Tasso“, Schillers .Wilhelm Teil“ und „Braut von Messina“; Grillparzer: .Ahnfrau“ und „Sappho“ (VIII.), Ausgaben von Gräser u. Holder. Slovenische Sprache. Für Slovenen: Janežič-Sketova Slovnica (I.—IV.); Šumans Slovenska slovnica (VII.); Dr. Skets Slovstvena čitanka (VII.); Dr. Skets Staroslovenska slovnica in berilo (VIII.); Dr. Skets Čitanka (I.—IV.) und berilo (V., VI.). Lectüre: Jurčič Deseti brat (VII.). Für Deutsche: Lendovšeks sloven. Elementarbuch (I.—III. Curs); Babica von Božena Nömcova-Cegnar (III. Curs). Geschichte und Geographie: Dr. F. M. Mayers Lehrbücher der allgemeinen Geschichte für Untergymnasien. Dr. A. Gindelys Lehrbücher der allgem. Geschichte für Obergymnasien. Dr. Richters Lehrbücher der Erdbeschreibung (I.—111.); Dr. F. M. Mayers Geographie der österr.-ungar. Monarchie (IV.); Dr. E. Hannaks Lehrbuch der Österreich. Vaterlandskunde (VIII.); Atlanten von Stieler und Kozenn (I.—VIII.); Putzger (II.—VIII.) und Steinhäuser (IV. und VIII.); Atlas antiquus von Kiepert (II., V., VII. und VIII.). Mathematik: Dr. F. R. v. Močniks Lehrbücher der Arithmetik und Geometrie für Unter-gvmnasien (I.—IV.), (für die I. B, II. B, 111. B und IV. B die von J. Celestina besorgten slovenischen Aufgaben); Algebra und Geometrie für Obergymnasien (V.—VIII.); Dr. A. Gernerths loganthmisch-trigonometrisches Handbuch (VI.—VIII.); E. Heis’ Aufgabensammlung aus der allgemeinen Arithmetik und Algebra (V.—VIII.). Naturlehre: Dr. J. Krists Antangsgründe der Naturlehre für die unteren Classen (III. u. IV.) und Dr. A. Handls Lehrbuch der Physik (VII. u. VIII.). Naturgeschichte: Dr. A. Pokornys illustr. Naturgeschichte (I.—III.); Dr. F. v. Hochstetters und Dr. A. Bischings Leitfaden der Mineralogie und Geologie (V.); Dr. M. R. v. Wretschkos Vorschule dei Botanik (V.); Dr. V. Gräbers Leitfaden der Zoologie (VI.). Philosopische Propädeutik: Dr. A. Höfler, Grundlehren der Logik (VII.); Dr. G. A. Lindner, Lehrbuch der empirischen Psychologie (VIII.). Steiermärkische Geschichte: Dr. C. Hirsch, Heimatskunde des Herzogthums Steiermark. Stenographie: R. Fischers theoretisch-praktischer Lehrgang der Gabelsbergerschen Stenographie. Französische Sprache: A. Bechtel, Französisches‘Sprach- und Lesebuch. I. Stufe. E. Themen. a) Für die deutschen Aufsätze. V. Classe: 1. Aegypten, das erste Culturland. (H.). 2. Der Steirer, sein Charakter und seine Eigentümlichkeiten. (S.). 3. Das Dionysostheater in Athen (nach einem Bilde von Lang!). (H.) 4. So weich, so warm Hegt dich kein Arm, Als wenn die Mutter dich umfängt. Kein Trost so traut Dich überthaut, Als wenn ihr Aug’ an deinem hängt. (Heyse). (S.). 5. Erlkönig und Erlkönigs-Tochter. (Eine Parallele). (H.). (>. Auf dem Eislaufplatze (Ein Gemälde.) (S.). 7. Lykurg und Sparta. (H.). 8. Das Wesen der Sage. (Abgeleitet aus dem Nibelungenliede). (H.). 9. Am Lindenbrunnen im Odenwald. (S.). 10. Die Schlacht bei Kunaxa und ihre Folgen. (Nach Xenoph. Anab. I. 8. ff.) (H.). 11. Hast einen Raum, Pflanz1 einen Baum Und pfleg' sein fein, Er bringt «lir’s ein. (S.). 12. Das Wesen der Jugendspiele. (H.). 13. Die Poesie des Waldes. (S.). 14. Preis Österreichs nach der „Hymne an Österreich“ von Anastasius Grün. (H.). VI. Classe: 1. O, die herrlichen Ferien. (Referat.) (S.). 2. Der Mann ist wacker, der sein Pfund benutzend, zum Dienst des Vaterlands kehrt seine Kräfte. (H.). 3. Wie die Dienen Honigsäfte, also sammle Weisheit ein; Ist die Blüthezeit vorüber, wird der Blüthenhonig dein. (H.). 4. Es wird still in der Natur, laut im Menschenherzen. (S.). 5. Siegfrieds Tod nach dem Nibelungenlied (H.). 0. Durch viele Streiche fällt selbst die höchste Eiche. (S.). 7. Die mittelhochdeutsche Blüthezeit. (S.). 8. Kleines, die Wiege des Großen. (H.). 9. Willst du, dass wir mit hinein In das Haus dich bauen, Lass es dir gefallen, Stein, Dass wir dich behauen. (S.). 10. Bedeutung der Ströme für die Entwicklung der menschlichen Cultur. (H.). 11. In den Ocean schifft mit tausend Masten der Jüngling, Still auf gerettetem Boot kehrt in den Hafen der Greis. (H.). 12. Die Welt ist nicht aus Brei und Mus geschaffen, Drum haltet euch nicht wie Laffen! Harte Brocken gibt es zu kauen, Wir müssen erwürgen oder sie verdauen. (S.). 13. Die Vorzüge des Alpenlandes, nach Hallers Gedicht „Die Alpen.“ (H.). 1-1. Mit welchen Personen macht uns der I. Gesang von Göthes „Hermann nnd Dorothea“ bekannt, und wie wird jede derselben charakterisiert? (S.). VII. Classe: 1. Einfluß der großen Entdeckungen auf die europäische Welt. (S.). 2. Vom Himmel träuft herab des Landmanns Segen, Doch trinkt der Boden auch des Landmanns Schweiß; Ist das Talent der gottgesandte Regen, Ist, was die Frucht bringt, immer nur der Fleiß. (H.). 3. Wie schildert Göthe den Zustand Deutschlands in seinem „Götz v. Berlichingen.“ (H.). 4. Bedeutung des Hauses Habsburg im IG. Jahrhundert. (H.). 5. Götz und Weislingen. (S.). 6. Soll dein Gompass dich richtig leiten, Hüte dich vor Magnetstein, die dich begleiten. (H.). 7. Aus Göthes Jugendzeit. (S.). 8. Welchen Zweck hat das Vorspiel „Wallensteins Lager“? (H.). 9. Bedeutung der Worte Klopstocks über Maria Theresia: „Schlaf sanft, Du Größte Deines Stammes, weil Du die menschlichste warst. (H.). 10. Götlies Gedicht „Der Wanderer“, gewürdigt nach Inhalt und Form. (S.). 11. Der Krieg ist schrecklich, wie des Himmels Plagen, Doch er ist gut, ist ein Geschenk wie sie. (H.). 12. Freiheit ruft die Vernunft, Freiheit die wilde Begierde, Von der heil’gen Natur ringen sie lüstern sich los. (Zu zeigen an den Auswüchsen der franz. Revolution). 13. Das deutsche Bürgerthum des 18. Jahrhunderts, nach Schillers „Kabale und Liebe.“ (H.). 14. Noth ist die Wage, die des Freundes Wert erklärt; Noth ist der Prüfstein für deinen eignen Wert. Vorträge: 1. Anfänge des Christenthums in Deutschland. 2. Das Feuer, der erste Hebel der Cultur. 3. Theodor Körner. 4. Das Wasser. 5. Hans Sachs. G. Österreich, ein Bollwerk der abendländischen Cultur gegen die Türken. 7. Die ägyptische Cultur. 8. Das Eisen und seine Verwendung, 9. Die Kunst der Renaissance im Dienst der Kirche. 10. Über die Pflege des Patriotismus. VIII. Glasse: 1. Dass sich ein großes Werk vollende, genügt Ein Geist für tausend Hände. 2. Aus welchen Gründen verwirft Lessing das unbedingte Festhalten an den dramatischen Einheiten? 3. Furcht und Mitleid in der Tragödie (nach Lessing). 4. Urtheil Schillers über die französische Revolution (im Lied von der Glocke). 5. Über den praktischen Nutzen der Erlernung fremder Sprachen. 6. Alles Große in der Weltgeschichte ist von Einzelnen ausgegangen und nicht von den Massen. 7. '0 firj finotig nvftnwnoi; ov naiSn'ixni. 8. Wie lassen sich aus Schlegels Gedicht „Zueignung“ die verschiedenen Hauptrichtungen der romantischen Schule erkennen? 9. Was unsterblich im Gesang soll leben, Muss im Leben untergehen (Schiller). 10. Über die Rolle, die im Drama Wilhelm Teil die Landschaft spielt. 11. Es soll der Sänger mit dem König gehen, Sie wohnen beide auf der Menschheit Höhen. 12. Charakter Wilhelm Teils. 13. Bedeutung des Vorspiels „Wallenstein Lager“ für das Gesammtdrama. 14. Welche Blätter der österreichischen Geschichte sind ein Zeugnis für die Bedeutung des Wahlspruches: „viribus unitis“? (Maturitätsprüfungs - Thema). Vorträge: 1. Über das höfische Epos im Mittelalter. 3. über den Minnegesang. 4. Deutsche Literatur im Zeitalter der Reformation. 5. Leben und Dichtung des Hans Sachs. (5. Lykurg und Solon. Eine Parallele. 7. Österreichs Erwachsen zur Großmacht. 8. Wodurch wurde das nationale Bewusstsein der alten Hellenen erhalten? 9. Über die Wirkungen der modernen Verkehrsmittel. b) Für die slovenischen Aufsätze. V. Classe: 1. Primerite gozd s svetom polnim ljudij. 2.-Popišite prikazni v naravi v teku meseca septembra. 3. Mutec Osojski. Slovstvena razprava. 4. Ktere prednosti ima človeško telo pred živalskim? 5. Posip Dobrača ali postanek narodne pripovedke. G. Puščava in morje se dasta med seboj primerjati. V čem? 7. Človekovo življenje v podobi drevesovi. 8. Slovenska narodna balada „Mornar.“ Slovstvena razprava. 9. Ptice v službi človekovi. Naravopisna razprava. 10. Pravo slovansko v nasprotju k tujim, kakor nam stopa pred oči v Ljubušiui sodbi. 11. Velika noč v naravi in cerkvi. 12. Smrt Kraljeviča Marka. Povest. 13. Vetrovi po njihovem bistvu, imenu, koristi in škodi. 14. Upanje je tolažnik človekov v živ- ljenju in smrti. VI. Classe: 1. Oko je zrcalo tvoje duše. Kaj sledi iz te resnice za tvoje nravno življenje? 2. Kteri so značilni znaki narodne pesmi? 3. Po kteri pravici imenujemo našo dobo železno? 4. Imenitnost gor. Zemljepisna razprava. 5. Gregorčičev „Samostanski vratar“ po vsebini in osnovi. G. Meč in plug. njun pomen v razvitku človeške omike. 7. Koseskijeva pesem „Kdo je mar?“ po vsebini in osnovi. 8. Oda „Na Vršacu.“ Slovstvena razprava. 9. V koliko je latinski rek: „Poeta nascitur, orator fit.“ resničen in opravičen? 10. Olibanova glosa „Ozir v nebo.“ Slovstvena razprava. It. Zemljina kancona „Samota“ po vsebini in osnovi. 12. Ktere prednosti imajo dozdevno živali pred človekom? 13. Delo je neusahljivi vir bogastva. 14. Izlet v bližnje razvedrišče Kamnico. VII. Classe: 1. Ljubezen do domovine je podlaga vsake države. 2. Resnicoljubje. Modroslovna razprava. 3. Gostoljubje v Homerovi dobi. Po pripovesti „Glavkos in Diomedes“ U. VI. v. 116—236. 4. V življenju narodov so zvunanje nevarnosti dostikrat viri narodne povzdige in velikosti. Zgodovinska razprava. B. Demosten lep vzgled marljivosti in vztrajnosti. G. Zvon in njegov namen. 7. Lepe umetnosti v službi svete vere: 8. Narava je izvir veselja, poduka in dušne povzdige. Kako to? 9. Pozabiti — napaka, krivica — sreča, krepost. Kako to? 10. Značaj Filipa II. Macedonskega po Demostenovih v šoli branih govorih. 11. Staro-in novodobna prometila. 12. Kako pospešuje učenje zgodovine ljubezen do domovine? 13. Nauk tujih jezikov ima za našo izobrazbo velik pomen. 14. Znanje latinskega jezika je jeden temeljnih pogojev današnje omike. Zakaj tako? Govori: 1. O vplivu samostanov na razvitek stavbarstva. 2. Urban Jarnik, slovenski pisatelj na Koroškem. 3. Zasluge barona Žiga Cojza za razvitek slovenskega slovstva. 4. Matija Majar, imeniten slovenski književnik. 5. Baron J. Vajkart Valvazor in njegova dela na polju domače zgodovine. 6. Črtice o poeziji in jeziku Koseskijevem. 7. Dr. Franc Miklošič, nedosežen učenjak na polju slovanskega jezikoslovja. 8. Leopold Volkmer, njegove zasluge za slovensko ljudstvo med Ljutomerom in Ptujem. 9. Brizinski spomeniki in njihov pomen za slovenski jezik. VIII. Classe: 1. Misli in sklepi, ki me navdajajo v začetku zadnjega šolskega leta. 2. Prava omika dela človeka skromnega. Kako to? 3. Jesen in človeška moška doba. (Primera.) 4. Morje je prijatelj in sovražnik človekov. Kako to? 5. Indoevropska jezikovna skupina. 6. Zlato je globoko v gorah zakopano. 7. Značaj rimskega ljudstva v začetku ljudovlade. 8. Sneg v gospodarstvu narave. Naravoslovna razprava. 9. Öbleka ne dela človeka. 10. Imena v bron in mramor vsekana niso tako dobro shranjena kakor v pesmi pesnikovi. 11. Pomen ognja v razvitku človeške omike. 12. S spominom za domovino velezaslužnih mož dviga in krepi se duh naroda. Kako to? 13. Prav izobražen človek ljubi svoj materni jezik. Zakaj? 14. Slovanska apostola SS. Ciril in Metod. Govori: 1. O Vodniku in njegovih zaslugah za slovenski narod. 2. Protireformacija v 17. stoletju. 3. Ivan Vesel Koseski in njegova doba. 4. O Antonu Janežiču. 5. O Antonu Martinu Slomšeku. 6. Stanko Vraz. 7. Prešeren, prvak slovenskih pesnikov. 8. Običaji in navade z mrliči. 9. Slovenske slovnice. 10. Franc Erjavec in njegovo delovanje na polju slovenskega slovstva. 11. Franc Levstik, učenjak in pesnik. 12. Protestantska doba ali zaCetek novoslovenskega slovstva. IV. Vermehrung der Lehrmittel. A. Bibliothek. I. Lehrerbibliothek. (Unter der Obhut des Prof. J. Meisel.) a) Geschenke. 1. Des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht: a) Österr. botan. Zeitschrift, 1894; b) Die botan. Anstalten Wiens im Jahre 1894; c) Ilg, Kunstgeschichtliche Charakterbilder aus Österreich-Ungarn; d) Prager Studien aus dem Gebiete der classischen Alterthumswissenschaft, I.—IV. Heft. 2. Der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien: a) Anzeiger der philosoph.-histor. und der mathern.-naturw. Classe, 1894; b) Archiv für österr. Geschichte. 80. Bd. 2. Hälfte und 81. Bd. 1. Hälfte; c) Sitzungsberichte: Philosoph.-histor. Classe, 130. Bd.; ß) Mathem.-naturvv. Classe: von den Abtheilungen I., II. a, II. b, III.: Band 102, 8. Heft bis Band 103, 7. Heft. 3. Der k. k. Centralcommission zur Erforschung und Eihaltung der Kunst- und historischen Denkmale: Miltheilungen, 1894. 4. Des fürsbischöfliehen Lavanter Consistoriums: Geistlicher Personalstand des Bisthumes Lavant, 1895. 5. Der k. k. Universität in Graz: Meinong, Alexius, Psychologisch-ethische Untersuchungen zur Wert-Theorie (Festschrift), 6. Der k. k. Technischen Hochschule in Wien: Organisatorische Bestimmungen und Verordnungen für diese Hochschule. 7. Des historischen Vereines für Steiermark: a) Mittheilungen, 42. Heft; b) Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen, 26. Jhrg.; c) Übersicht der in den periodischen Schriften des Vereines bis 1892 veröffentlichten Aufsätze. 8. Des Directors Dr. Stornik: a) .Mittelschule“, VIII; b) Aubök, Hand-Lexikon über Münzen u. s. w.; c) Pausanias, Desciiptio Grascioe, ed. Schubart; d) Flavii Josephi opera omnia recogn. Naber, (I, II). 9. Der Buchhandlung Th. Kaltenbrunner in Marburg: a) Flügel, Dr. J. G., Praktisches Wörterbuch der engl, und deutschen Sprache. In 2 Theilen. 15. Aufl.; b) Mole, A., Neues Wörterbuch der französ. und deutschen Sprache, 35. Stereotyp-Ausgabe; c) Valentini, Dr. Fr., Taschenwörterbuch der italien. und deutschen Sprache, 10. Aufl. 10. Des Verfassers Dr. Hermann Scheffler: a) Die Naturgesetze und ihr Zusammenhang mit den Prinzipien der abstrakten Wissenschaften; b) Die Welt nach menschlicher Auffassung; c) Die Grundlagen der Wissenschaft. 11. Des Fabrikanten Hauser: Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark, 1893. 12. Des Verfassers Iv. Lapajne: Krško in Krčani; 13. Eines Ungenannten: Sclireger, Studiosus jovialis, 1773. b) Ankauf: 1. Zeitschrift für die österr. Gymnasien, 1894. 2. Literarisches Centralblatt für Deutschland, 1891. 3. „Gymnasium“, 1894. 4. Linzer Theologisch-praktische Quartalschrift, 189t. 5. Bibliotheca philologica classica, 1894. f>. Flavii Josephi opera omnia (111, IV), recogn. Naber. 7. Blass, Friedr., Die attische Beredsamkeit. III. Ahth., I. u. II. (Demosthenes). 8. Roscher, W. H., Ausführliches Lexikon der griech. und röm. Mythologie, 29. u. 30. Lfrg. 9. Zeitschrift lür deutsches Alterthum und deutsche Literatur, herausgeg. von Edw. Schroeder und Gust. Roethe, 39. Bd., 1.—3. Heft. 10. J. und W. Grimm, Deutsches Wörterbuch: IX, 2, 3. 11. C.arriere, Mor., Die Poesie. Ihr Wesen und ihre Formen. 12. Scherer, Willi., Geschichte der deutschen Litteratur. 13. Jagič, V., Archiv für slavische Philologie, XVI. 14. Slovensko-nemSki slovar, ured. M. Pleteršnik, 12.—19. Lfrg. 15. Letopis Matice slovenske, 1894. 10. Kos, Dr. Fr., Doneski zgodovini Skolje Loke. 17. Glaser, Dr. K., Zgodovina slovenskega slovstva, I. del. 18. Knezova knjižnica, 1. zv. 19. Huber, Alfons, Österr. Reichsgeschichte, Wien, 1895. 20. Die österr.-ungar. Monarchie in Wort und Bild, 207,—229. Lfg. 21. Mittheilungen der k. k. geograph. Gesellschaft in Wien, 1894. 22. Monatshefte für Mathematik und Physik, herausgegeben von Escherich und Weyr, 1894. 23. Wiedemann, Annalen der Physik, 52.—54. Bd. und Namenregister zu Band 1—50. 24. Verhandlungen der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien, 1894. 25 Schlechtendal und Wünsche, Die Insecten. 26. Wundt, Willi., Grundzüge der physiolog. Psychologie, 1. Bd. 27. Eitner, Die Jugendspiele. 28. Burgerstein, Dr. Leo, Hygienische Fortschritte der österr. Mittelschulen seit September 1890. 29. Schröer, H., Turnspiele. 30. Jahrbuch des höheren Unterrichtswesens in Österreich, 1895. 31. Österreich.-ungar. Revue, 16. und 17. Bd. 32. Ilg, Kunstgeschiclitliche Charakterbilder aus Österreich-Ungarn. Gegenwärtiger Bestand: 2993 Werke in 6268 Stücken (5342 Bänden, 878 Heften, 48 Blättern und Tafeln) und 17.008 Programme. 2. Schülerbibliothek. (Für das Untergymnasium unter der Obhut des Prof. Ign. Pokorn, für das Obergymnasium unter der Obhut des Gymnasiallehrers B. Matek). a) Geschenke: Dr. Ant. Sclnvaighofer, Samenpflanzen, 4 Bde. (vom Verfasser). b) Ankauf: 1. Grillparzers Werke (Bd. XV., XVI., XVIII., XIX, XX.). 2. Göpel, Illustrierte Kunstgeschichte. 3. Göll, Illustrierte Mythologie. 4. Kohl, Die Völker Europas. 5. Karl Mays Reiserornane (Bd. 3—G incl.) 6. Richter, Bilder aus der deutschen Culturgeschichte (2 Bd.). 7. Roßmäßler, Das Wasser. 8. Ferd. Schmidt, Völkerbilder aus der alten Welt (1 Bd.). 9. Gregorčič, Poezije. 10. Stritar, Zbrani spisi (1 Rd.). 11. Bowitsch, Rübezahl. 12. Fr. Frisch (3 Bde.). 13. J. Reuper, Um die Erde. 14. F. Kobanyi, Österr. Flagge. 15. Proschko, Geschichtsbilder und „Aus der Heimat.“ 1(1. Horn, 9 Erzählungen. 17. G. Nieritz (4 Bde.). 18. F. Krones, Radetzky. 19. H. Noe, Die Fahrt der Sibylle. 20. Ferd. Zührer, Donauhort, Der österr. Robinson, Österr. Sagen. (3 Bde.). 2t. Fr. Hoffmann, Jugendfreund (48. Bd.). 22. Friedr. Gerstäcker, Der kleine Walfischfänger. 23. A. Groner, Aus Tagen der Gefahr. 24. Tomšič, Vrtec pro 1892 und 1893. 25. Nedeljko, Maksimilijan I. 26. Krist. Šmid, Ljudevit Hrastar. Gegenwärtiger Bestand: 690 Werke in 1356 Bänden und Heften. B. Historisch-geographische Lehrmittelsammlung. (Unter der Obhut des Prof. Franz Horäk). Ankauf: 1. Schober Karl, Schulwandkarte des Herzogthums Steiermark. 2. Kiepert Richard, Österreich-Ungarn. Stand der Sammlung: 72 Wand- und Handkarten, 19 Atlanten, 30 geographische Rüder mit 10 Heften Text, 65 historische Bilder, 2 Globen, 1 Tellurium. C. Physikalisches Cabinet. (Unter der Obhut des Prof. J. Hirschler.) Ankauf: Galvanometer, Tangentenbussolenring, Amperemeter, Vergleichswiderstände, Widerstandsbrücke, Buffs Drahtspiralen, Rellig’s Oberflächenapparat, Zungenpfeife, Apparat zum Nachweis der Verschiedenheit der Oberflächenspannung in kugelförmigen Flüssigkeitshäutchen von ungleicher Krümmungsstärke, Rrechungs- und Reflexionsapparat nach Dechant. Das Inventar der physikalisch-mathematischen Sammlung enthält 580 Nummern. D. lüaturhistorisehes Cabinet. (Unter der Obhut des Gymnasiallehrers Dr. Anton Schwaighofer.) a) Geschenke: Des Herrn Realitätenbesitzers J. Tsoheligi durch Herrn Prof. F. Horäk: Balg von Caprimulgus europaeus; des Quartaners F. Scherbaum: Leithakalk, Balg einer weißen Spielart einer Maus; des Tertianers V. Bauer: Eine Madrepore; der Secundaner F. Hoinig: Jaspis; F. Erhart: Balg von Otus vulgaris; der Primaner H. Luschützky: Eine Abnormität an einem jungen Huhn; A. Schwarz: Gehörn der Gemse; A. Stiebler: Balg von Arvicola arvalis; J. Wesiak: Zinnober, Graphit, Antimonglanz, Aragonit, Krokydolith, Brauneisenstein, Pyrit, Calcit, Quarz, Bleiglanz; C. Jančar: Balg von Plecotus auritus; F. Lupša: Horn vom Bind; A. Misja: Einige Muscheln; F. Robič: Lanius minor, Schädel vom Hausschaf, Horn vom Rind, drei Schwärmer; R. Tinauer: Hasen- und Eichhörnchenschädel. Einzelne Insecten wurden von mehreren Schülern gespendet. Der Gustos der Sammlung schenkte: Torf, Labradoritfels, vier mikroskopische Präparate, und fertigte vier große Krystall-modelle, sowie folgende Spirituspräparate an: Gheüfer cancroides, Julus sabulosus, Tenebrio molitor (Verwandlung), Porcellio scaber, Lithobius forficatus, Aphis rosae, Androctonus australis, Tegenaria domestica und Musca vomitoria (Verwandlung). b) Ankauf: Erythacus rubecola, Sylvia hortensis, Passer demesticus, Pyrrhula vulgaris, Emys lutaria, Lacerta agilis, Vipera ursinii, Hyla arborea, Tegenaria domestica, Ixodes ricinus, Pagurus Bernhardus, Goldsand aus der Drau, Sprudelstein, Umbra, Phosphorit, Asphalt, Nickel, Paraffin, zwei Zeiss'sche Lupen, sechs Tafeln von Leutemann und drei Tafeln von Leuckart und Nitsche. Die Sammlung zählt gegenwärtig 15.285 Stücke in 1725 Nummern. E. Lehrmittel fiir den Zeichenunterricht. (Unter der Obhut, des Realschulprofessors A. Hesse und des Bürgerschullehrers F. Schuster.) Ankauf: 1. Volles dreiseit. Prisma. 2. Volles sechsseit. Prisma. 3. Voller Kegel. 4. Quadratische Platte. 5. Quadrat. Platte mit kreisförm. Ausschnitt. 6. Achteckige Platte mit quadrat. Ausschnitt. 7. Kreisrunde Scheibe. 8. Quadratische Platte mit Hohlkehle. 9. Kreisrunder Wulstring. 10. Kreisrunde Scheibe mit Hohlkehle. 11. Combination des hohlen Halbcylinders mit Stab. 12—18. 7 Stück Belief-Ornamente, Details von einer Pilasterfüllung, ital. Renaissance. 19. Balusterform. 20. Griechisch-dorisches Säulencapitäl. 21. Attisch-jonische Säulenbasis. 22. Maurisches Capital. 23. Candelaberschaft. 24. Tischfuss, antik. Stand der Sammlung: A. 6 perspect. Apparate; B. 20 element. Drahtmodelle; C. 21 element. Holzmodelle; D. 10 architektonische Elementarformen; E. 12 architekt. Formen; F. 5 Gefäßformen; G. 26 ornamentale Gipsmodelle; H. 7 figurale Reliefabgüsse; I. 8 Köpfe und Büsten; K. 66 Stück Varia; L. 11 Vorlagenwerke, 22 besondere Vorlagen. F. Musikaliensammlung. (Unter der Obhut des Gesanglehrers Leo Dobrowolny.) Stand der Sammlung: a) 12 Wandtabellen für den Gesangsunterricht; b) 13 Tantumergo und Segenlieder mit 290 Stimmen; c) 57 Kirchenlieder, Graduale und Offertorien mit 1124 Stimmen. Weltliche Lieder: a) 54 deutsche mit 1500, b) 21 slovenische mit 380 Stimmen, zusammen 3294 Stimmen, eine Stimmgabel und 12 Wandtabellen. G. Münzensammlung. (Unter der Obhut des Prof. Franz Horäk.) a) Geschenke: Des Sextaners Nödl Leo: 1 Kupfermünze aus der Regierungszcit Maria Theresias, 2 Kupfermünzen a. d. H. Franz I. von Österreich, 1 Bronzemünze a.^ d. R. Karls I. von Rumänien; des Quartaners Sark Rudolf: 1 Kupfermünze a. d. R. des Kaisers Franz Josef I., 1 kleine Silbermünze a. d. R. Ferdinand I. von Sicilien vom Jahre 1818; des Tertianers Heric Anton: 1 kleine Silbermünze a. d. R. des Königs Johann von Sachsen v. J. 1865; des Secundaners Senekovič Franz: 1 kleine Silbermünze a. d. R. des Kaisers Leopold 1. v. J. 1690, 1 kleine Silbermünze a. d. R. Leopold II. v. J. 1791, 1 kleine Silbermünze a. d. R. des Kaisers Ferdinand I. v. J. 1847; des Secundaners Vrabl Alois: 1 kleine Bronzemünze der Schweiz v. J. 1858; des Herrn Job. Laupal, k. k. Gymnasialdieners: 1 kleine Silbermünze a. d. R. der Königin Victoria v. J. 1843, 1 kleine Bronzemünze a. d. R. der Königin Victoria; des Secundaners Šanda Karl: I türkische Kupfermünze a. d. R. Abdul Medschids, 1 Kupfermünze a. d. R. Franz I. von Österreich v.J. 1812; des Secundaners Nerat Anton: 1 kleine Silbermünze a. d. R. Leopolds II. v. J. 1695. b) Ankauf; 1 Zweiguldenstück aus der Regierungszeit Franz Josef I. v. J. 1883, 1 Viertelguldenstück v. J. 1872, 2 Zwanzigkreuzerstücke v. J. 1870, 2 Zehnkreuzerstücke v. J. 1872, 2 Vierkreuzerstücke v. J. 1860 und 1861, 2 Kreuzerstücke v. J. 1891, 2 Halbkreuzerstücke vom Jahre 1885 und 1891. Summe aller numismatischen Gegenstände: 1250. Anhang: 1 röm. Fibula, Bruchstücke eines röm. Mosaikbodens, Lachmanns Münzkunde und Hickmanns Vergleichende Münztabelle. Für alle den verschiedenen Lehrmittelsammlungen des Gymnasiums gemachten Geschenke wird den hochherzigen Spendern hiemit der wärmste Dank ausgesprochen. V. Unterstützung der Schüler. A. Die zwei Plätze der Andreas Kautschitsch'schen Studentenstiflung, bestehend in der vom hochw. Herrn Canonicus, Dom- und Stadtpfarrer Jakob Philipp Bohinc gegebenen vollständigen Versorgung, batten inne die Schüler Johann Kolar der V. und Anton Majžer der VI. Classe. B. Die Zinsen der A. Kautschitsch’schen Stiftung im Betrage von 6 fl. wurden zur Anschaffung von Schreib- und Zeichenerfordernissen verwendet. C. Aus der Ringauf’schen Stiftung wurden an dürftige Schüler Arzneien im Kostenbeträge von 30 fl. 38 kr. verabfolgt. I). Von den aus der Marburger Sparcasse-Jubiläumsstiftung bis 31. December 1894 fälligen Zinsen wurden laut Stadtschulrathbeschlusses vom 11. Jänner 1895 die h. o. Schüler Schlauss Karl der III. A, Marwieser Johann der IV. A, Königsbauer Johann und MafhiašiC Gottfried der V., Weingerl Karl der VI. und Hadwiger Franz der VII. Classe mit je 7 fl. 61 kr. betheilt. E. In die Casse des Vereines zur Unterstützung dürftiger Schüler des Gymnasiums haben als Jahresbeiträge oder Gaben der Wohlthätigkeit für 1894/95 eingezalilt: fl. kr. Se. Fürstbischöfliche Gnaden Dr. Michael Napotnik, Fürstbischof von Lavant . .20 — Der hochw. Herr Ignaz Orožen, apost. Protonotar und Dompropst . . . . 3 — „ „ „ Lorenz Herg, Domdechant, Monsignore, päpstl. Hausprälat . . 3 — „ „ „ Dr. Johann Križanič, Domherr, Mitglied des k. k. L. Sch. R. . 3 —- „ „ „ Jakob Philipp Bohinc, Domlier, Dom- und Stadtpfarrer . . .10 — „ „ „ Karl Hribovšek, Domherr, Director des Diöcesan-Priesterhauses . 2 — „ „ „ Dr. Josef Pajek, Domherr, f. b. Gonsist.-Rath.........................5 — , „ „ Dr. Johann Mlakar, Domherr, f. b. Consist.-Rath, Theologie-Professor und Leiter des f. b. Knaben-Seminars.................................3 — „ , „ Josef Zidanšek, Theologie-Professor und Sub-Regens des f. b. Knaben-Seminars......................................................3 — „ „ „ Josef Majcen f. b. Hofcaplan ........ 2 — „ „ «Dr. Franz Feuš, Theologie-Professor.................................................3 — „ , „ Dr. Alois Meško, Theologie Professor..................................1 — , „ „ Franz Korošec, Studienpräfect........................................... 2 — Fürtrag . 60 — in S Magdalena Vereines ibesitzerin u. Realit itenl tzer Übertrag Der hochw. Herr Alois Sver, k. k. Seelsorger n n * Jakob Tajek, k. k. Militärcaplan n n „ Jakob Hribernik, Spiritual n » » Marlin Matek, Theologie-Professor » » » Ludwig Hudovernik, Domvicar , „ „ Franz Simonič, Dom-Caplan „ „ „ Anton Cestnik, Cborvicar . „ n , Thomas Rožanc, Canonicus und Dechant * „ „ Josef Cižek, Caplan in St. Magdalena n r n Josef Zagajäak. Caplan in St. Magdalena „ „ „ Matthäus Štrakl,’Chorvicar . . n v r Johann Vreže, Religionslehrer . Herr Baron Richard Basso von Gödel-Lannoy . , Adoll Lang, k. k. Hofrath i. P. in Wien, Ehrenmitglied de „ Barth. Ritter von Carneri........................... Frau Anna Majciger, Professorsgattin, Haus- und Realitiite Fräul. Marie Schmiderer................................. „ Anna Friedl, Hausbesitzerin .... Herr Philipp Terf, med. Dr.............................. „ Dr. Barth. Glančnik, Advocat und Realitätenbesitzer „ Dr. Johann Sernec, Advocat und Realitiitenbesitzer „ Dr. Franz Raday, Landeshauptmann-Stellvertr., k. k. Notai „ Simon Goritsehnig, k. k. Finanziath . „ Josef Rapoc, Haus- und Realitätenbesitzer . „ Karl Gränitz, Hausbesitzer .... , L. H. Koroschetz, Hausbesitzer . „ Josef Martinz, Hausbesitzer .... , D. Johann Schmiderer, Vicebürgermeister, Haus- und Realitätenbesi „ Josef Tscheligi, Haus- und Realitätenbesitzer „ Amand Rak, med. Dr............................. „ Bernhard Jentl, Realitätenbesitzer „ Dr. Franz VouSek, k. k. Landesgerichtsrath „ Johann Petrovič, k. k. Gerichtsadjunct „ Anton Langer, k. k. Oberpostverwalter „ Franz Mur Sec, Hausbesitzer .... „ M. Schmiermaul, med. Dr........................ „ Theodor Kaltenbrunn er, Buchhändler und Hausbesitzer „ Franz Oehm, Hotel- und Realitätenbesitzer . „ Franz Kočevar, Weingroßhändler „ Andreas Platzer, Papierhändler .... „ Jakob Bancalari, k. k. Kreissecretär i. P. . „ Franz Holasek, Kaufmann............................. „ Gebrüder Schlesinger, Landesproductenhändler . „ Dr. Peter Stornik, k. k. Gymnasial-Director „ Johann Majciger, k. k. Gymnasial-Professor „ Fraz Horäk, „ , Anton Lantschner, „ „ Josef Meisel, „ „ Jakob Hirschler, „ „ Karl Kirchlechner, , „ Johann Košan, „ , Georg Pölzl, „ , Franz Jerovšek, „ „ Ignaz Pokorn, „ „ Blasius Matek, „ Dr. Anton Schwaighofer, k. k. Gymnasiallehrer „ Dr. Johann Tertnik, „ „ Dr. Anton Medved, „ „ Jakob Kavciö, „ „ Alois Stockmair, suppl. Gymnasiallehrer „ Dr. August Hofer, „ „ Alfred Krob, „ Ergebnis einer Sammlung unter den Schülern des Gymnasiums*) esitzer Summa fl. kr. 60 — 1 — 2 — 2 — 2 — 2 -2 — 1 — 1 — 2 — 2 — 2 — 3 — 5 — 0 — 1 — 2 — 2 — 2 — 20 — 2 — 2 — 2 — 2 ___ 2 ___ 2 ___ 2 ___ 2 ___ 5 — 2 ___ 2 _ 2 ___ 1 — 2 ___ 2 — 2 — 3 — 1 — 2 — 2 ___ 3 — 1 — 2 — 10 — 1 — 2 — 1 — 2 — 2 ___ 2 — 2 ___ 2 — 2 ___ 2 ___ 5 — 1 — 2 ___ 5 — 2 — 1 — 1 — 1 — 89 62 304 62 *) Die Scliüler der I. A Classe spendeten 7 fl. 10 kr., der I. B Classe 9 fl. 40 kr., der II. A Cla9.se 10 fl., der II. B Classe 10 ü., der III. A ('lasse 3 fl. ‘.K) kr., der III. B Classe 9 fl. 39 kr., der IV. A Classe 8 fl. 10 kr., der IV. B Classe 4 fl. 02 kr., der V’. Classe 10 fl. 61 kr., der VI. Classe 9 fl. 65 kr., der VII. Classe 2 fl., der VIII. Classe 5 fl. 45 kr. Rechnungsabschluss Nr. 38*) vom 1. Juli 1895. Die Einnahmen des Vereines in der Zeit vom 1. Juli 1894 bis 1. Juli 1895 bestehen: 1. Aus den Jahresbeiträgen der Mitglieder.........................................201 fl. — kr. 2. Aus den Spenden der Wohlthäter.................................................103 „ 02 , 3. Aus den Interessen des Stammcapitales......................................... 206 , 60 „ 4. Aus den Sparcasse-Interessen.....................................................8 , 24 , 5. Cassarest vom Jahre 1894 244 , 07 „ Summe . 763 fl. 53 kr. Das Stammcapital beträgt 5200 fl. in Papieren. Die Ausgaben für Vereinszwecke in der Zeit vom 1. Juli 1894 bis 1. Juli 1895 betrugen: 1. Für die Unterstützung würdiger und dürftiger Schüler: a) durch Beistellung von Freitischen........................................ 375 fl. 18 kr. b) durch Ankauf und Einband von Lehrbüchern und Atlanten, welche den Schülern geliehen oder geschenkt wurden..................................99 „ 67 „ 2. Für Regieauslagen (Entlohnung für Schreibgeschäfte etc.) . . . 19 , 95 „ Summe . 494 fl. 80 kr. Es bleibt somit ein barer Cassarest von..................................... 268 fl. 73 kr. F. Zu besonderem Danke sind viele Schüler des Gymnasiums den Herren Ärzten in Marburg für bereitwillige und unentgeltliche Hilfeleistung in Krankheitsfällen verpflichtet. G. Freitische wurden mittellosen Schülern von edelherzigen Wohlthätern 432, vom Unterstützungsvereine 37, zusammen 469 in der Woche gespendet. Für alle den Schülern des Gymnasiums gespendeten Wohlthaten spricht der Berichterstatter im Namen der gütigst Bedachten hiemit den gebärenden innigsten Dank aus. VI. Förderung der körperlichen Ausbildung der Jugend. In Befolgung des diesen Gegenstand betreffenden hob. M. E. vom 15. September 1890, Z. 19097, wandte sich der Berichterstatter auch heuer an den Ausschuss des h. o. Stadtver-schünerungs'Vereines, der der Gyrnnasialjugend eine namhafte Preisermäßigung bei Benützung des Eislaulplatzes auf dem Stadtteiche in liebenswürdigster Weise bereitwilligst eiuräumte, wofür ihm an dieser Stelle zugleich der beste Dank der Anstalt ausgesprochen sei. Bis zur Fertigstellung des Communal-Draubades frequentieren die Schüler die gewöhnlichen Badeanstalten der Stadt. Für die Jugendspiele im Freien wurde vom k. k. Landwelir-Coinmando in Graz der Exercierplatz in der Kärntnervorstadt im Sommer jeden Dienstag und Donnerstag von 5 Uhr 30 Minuten nachmittag an, in Stunden, die mit den Exercierstunden nicht zusammenfallen, bereitwilligst überlassen, wofür ihm der wärmste Dank ausgesprochen wird. Auf diesem Platze, insbesondere aber in dem h. o. Gymnasialgarten veranstaltete der Spielleiter Dr. Aug. Hofer in den Monaten October und November 1894, ferner vom 24. April 1895 an, regelmäßig Spiele, an denen sich besonders die Untergymnasiasten eifrig betheiligten. Die nachstehende Tabelle gibt eine nach Gruppen und Glassen geordnete Übersicht der Spiele, welche mit Zugrundelegung folgender Jugendspielschrilten eingeübt und durehge-lührt wurden: Guts - Muths, Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes, 7. Aufl., Hoff 1885. — Eitner Dr., Die Jugendspiele, 8. Aufl., Leipzig 1893. — Mittheilungen des Vereines zur Pflege des Jugendspieles, 1893, S. 39. — Lion und Wortmann, Bewegungsspiele, Leipzig 1891. —• Ph. Heinecken, Die beliebtesten Rasenspiele, Stuttgart 1893. — H. Schröer, Turnspiele, Leipzig 1895. *) Der Rechnungsabschluss Nr. 37 wurde in der ordentlichen Generalversammlung vom 25. November 1894 gepröfl und für richtig befunden. Der Ausschuss des laufenden Vereinsjahres bestand aus den Herren : Dr. Peter Stornik, k. k. GjTnnasial-Director, Obmann; Dr. Josef l’ajek, Canonicus; Johann Majciger, Johann Košan, Georg Pölzl und Dr. Anton Medved, k. k. Professoren als Ausschussmitglieder. Als Rechnungsrevisoren fungierten die Herren : Blas, Matek, k. k. Prof. und J. Vreže, Katechet. Tabelle. I Gruppe I 1) cn cn et Bezeichnung der Spiele Zahl der Spieler in jeder Gruppe Zuwachs Abfall von Spielen gegenüber der nächst niederen Spielgruppe i l. Städteball. Schwarzer Mann. Katze und Maus. Jakob, wo bist du? Fuchs zum Loch. Blinde Kuh. Tauziehen. Topf schlagen. ca. 60 in Abtheil, zu je 20—30 n 2. Hohlball mit Prellen. Stehball. Prellball. Deutscher Schlagball. Drittenabschlagen. Barlaufen. Boccia.Tauziehen. 1,2,3 letztes Paar herbei ca. 50 in Abtheil, zu je 20—30 Hohlball mit Prellen. Stehball. Prellball. Deutscher Schlagball. Drittenabschlagen. Barlaufen. Boccia. 1, 2, 3 letztes Paar herbei Schwarzer Mann. Katze und Maus. Jakob, wo bist du? Fuchs zum Loch. Blinde Kuh. Topfschlagen. m 3. und 4. Eckball. Kreisfußball. Prellball. Deutscher Schlagball. Di ittenabschlagen. Barlaufen. Thoreinwerfen. Boccia. ca. 40 in Abtheil, zu je 20 Eckball. Kreisfußball. Thoreinwerfen-. Hohlball mit Prellen. Stehball. 1, 2, 3 letztes Paar herbei. Tauziehen. IV V: rt C g i— a> -Q o Deutscher Schlagball. Schleuderhali Grenzball. Englischer Fußball. Barlaufen. ca. 40 in Abtheil, zu je 20 Schleuderball. Grenzball. Englischer Fußball. Eckball. Kreisfußball. Prellball. Drittenabschlagen. Thoreinwerfen. Boccia. Zudem übte der Turnlehrer während des ganzen Jahres in den Turnstunden Bewegungs und Ballspiele. Auch unternahmen die Herren Professoren mit ihren Classen zahlreiche Ausflüge, auf denen wohl auch Jugendspiele gepflegt wurden. Die Conferenz, betreffend die Förderung der körperlichen Ausbildung der Jugend, fand am 3. Jänner I. J. statt. VII. Erlässe der Vorgesetzten Behörden. 1. Erlass des hoh. k. k. Ministeriums für Gultus und Unterricht vom 6. November 1894, Z. 24051 (L. Sch. R. Erl. vom 3. December 1894, Z. 8501), betreffend den k. k. Turnlehrer-Bildungscurs in Graz. 2. Erlass des hoh. k. k. Ministeriums für Gultus und Unterricht vom 3. Februar 1895, Z. 9511 ex 1894, betreffend einige Normen über die Abhaltung der Maturitätsprüfungen. 3. Verordnung des hoh. k. k. Ministeriums für Gultus und Unterricht vom 12. Mär/. 1895, Z. 27638 ex 1894 (L. Sch. H. Erl. vom 4. April 1895, Z. 2292), betreffend die Gesundheitspflege an den Mittelschulen. 4. Der Erlass des hoh. k. k. Ministeriums für Gultus und Unterricht vom 27. Februar 1895, Z. 4070, verlautbart das „Gesammt- Verzeichnis“ der Lehr- und Hilfsmittel, Apparate und Modelle für den Zeichenunterricht an Mittelschulen. VIII. Chronik, a) Veränderungen im Lehrkörper. Mil hoh. Minist.-E. E. vom 6. Juli 1894, Z. Z. 8390, 10378 und 14818 wurden die h. ä. Supplenten Dr. Johann Tertnik, Dr. Anton Medved u. Jakob Kavčič zu wirklichen Lehrern an der hiesigen Anstalt ernannt. Die hoh. Minist.-Erlässe vom 6. Juli 1894, Z. 12593 und vom 29. August 1894, Z. 20231, verliehen den h. ä. Supplenten Dr. Josef Murr und OttoToifel provisorische Lehrstellen am k. k. Staatsgymnasium in Linz, beziehungsweise an der k. k. Staatsoberrealschule in Salzburg; an ihre Stellen traten die bisherigen Supplenten Alois Stockmair der k. k. Staatsoberrealschule in Laibach und Dr. August Alb. Hofer des Landes-Real- u. Obergymnasiums in Horn, welche durch die Erlässe des k. k. steierm. L. Sch. R. vom 13. September 1894, Z. 6018 und vom 27. September 1891, Z. 6221 zu Supplenten bestellt wurden. Mit Erlass des k. k. steierm. L. Sch. R. vom 30. October 1894, Z. 7265 wurde eine dritte Supplentur dem Lehramtscandidaten Alfred Kr ob verliehen. Durch die Erlässe des k. k. steierm. L. Sch. R. vom 11. October 1894, Z. 6322 und vom 16. October 1894 Z. 6220, wurden die h. ä. wirklichen Gymnasiallehrer Franz Jerovšek, Ignaz Pokorn und Georg Pölzl im Lehrainte definitiv bestätigt und erhielten den Titel „k. k. Professor.“ b) Die wichtigsten Daten. Am 29. Juli 1894 ist Seine kaiserl. und königl. Hoheit, der Durchlauchtigste Herr Erzherzog Wilhelm, der Großmeister des deutschen Ritter-Ordens im Kaiserthume Österreich, einer der edelsten Sprossen unseres Allerhöchsten Herrscherhauses und ein großer Wohlthäter der Armen, aus dem Leben geschieden. Bei dem aus diesem Anlasse am 3. August 1894 in der Domkirche vom Fürstbischöfe celebrierten Trauergottesdienste war das Gymnasium durch alle damals in Marburg anwesenden Mitglieder des Lehrkörpers vertreten. Am 18. August 1894 wohnten die in Marburg anwesenden Mitglieder des Lehrkörpers dem zur Feier des Geburtsfesles Sr. k. und k. Apostolischen Majestät des Kaisers celebrierten Hochamte bei. Das Schuljahr 1894/95 wurde am 18. September 1894 mit dem vom hochw. Herrn Dr. Johann Križanič, Domcapitular und Mitglied des hochlöbl. k. k. Landessehulrathes, gehaltenen hl. Geistamte eröffnet. Die Schüleraufnahme fand am 14. und 15. Juli, ferner am 10. und 17. September statt. Am 25. September 1894 starb der Domchoralist August Satter, der durch volle 11 Jahre an der h. o. Anstalt als Gesangslehrer mit bestem Erfolge und zur vollsten Zufriedenheit der Schulbehörde wirkte. Er wurde am 27. September vom Lehrkörper und von den Schülern, die ihm ein freundliches Andenken bewahren, zu Grabe geleitet. Am 4. October feierte die Lehranstalt das Namensfest Sr. k. und k. Apostolischen Majestät des Kaisers mit einem feierlichen Gottesdienste und ebenso am 19. November das Namensfest Ihrer Majestät der Kaiserin. Am 9. Februar wurde das I. Semester geschlossen, am 13. begann das II. Unsere erhabene Dynastie und mit derselben die ganze Monarchie traf am 18. Februar 1895 ein unersetzlicher Verlust durch das Hinscheiden Seiner kaiserl. und königl. Hoheit, des Durchlauchtigsten Herrn Feldmarschalles Erzherzog Albrecht. Wie die ganze Stadt Marburg, so bewies auch die h. o. Lehranstalt die tiefste Theil-nahme an diesem schweren Trauerfalle. Die große schwarze Fahne wehte vom Giebel des Gymnasialgebäudes, am Begräbnistage, 26. Februar, wurde der Unterricht vormittag aufgelassen und in der Aloisikirche ein feierliches Requiem mit Libera von dem hochw. Herrn Canonicus Dr. Joh. Križanič abgehalten; an diesem nahmen alle Schüler, der gesammte Lehrkörper in Galauniform mit den Trauerabzeichen und viele Andächtige theil. Vor dem Trauergottesdienste hielt der Herr Beligionslehrer Dr. Anton Medved folgende Ansprache an die studierende Jugend: „Was soll da der Trauerkatafalk, um den wir uns liefbetrübt versammelt haben? — Ach, ein namenloser Schmerz, der ganz Österreich erschüttert, hat uns heute hierher geführt, um denselben im frommen Gebete zu lindern. O wehe! ... in unserem Vaterlande gehen dieser Tage die furchterregenden Worte in Erfüllung, welche der gottbegeisterte Ezechiel, von prophetischen Schwingen getragen, ausgerufen: „Der König wird trauern, die Fürsten werden in Bestürzung versinken, und des Volkes Hände werden zittern im Lande.“ Laut ertönt in unserem ganzen Reiche und weit hinaus über die Grenzen desselben eine gar bittere Todtenklage; der Genius Österreichs weint, denn . . . eine Säule des Reiches ist zerbrochen, einer der edelsten Sprossen aus dem erlauchtesten Geschlechte der Habsburger, Seine k. und k. Hoheit Erzherzog Albrecht ist am 18. d. M. verschieden und heute wird man Seine sterblichen Überreste hinabsenken in die finstere Gruft, an die Seite Seiner großen Ahnen, — Welch ein thaten- und segenreiches Leben ist mit dem Hinscheiden Seiner Hoheit geschlossen worden! . . . . Geboren am 2. August 1817, als ältester Sohn des unsterblichen Siegers von Aspern, des heldenmüthigen Erzherzogs Karl, widmete sich der hohe Verblichene, nachdem Er eine ausgezeichnete Erziehung in allen Wissenszweigen genossen hatte, der militärischen Laufbahn. Unschätzbar sind die Verdienste, die sich Seine Hoheit auf derselben für Österreich errungen, ewig herrlich bleibt. der Lorbeerkranz, mit dem die Geschichte Sein Haupt geziert hat. Als k. und k. Feldrnarschall war Er ein Abgott des österreichischen Heeres, welches zu Ihm, als dem leuchtenden Ideale aller Kriegertugenden, freudig emporblickte. Er verstand es so vortrefflich, den Löwenmuth und die Ausdauer eines schlichten Soldaten mit dem großen Feldherrngenie zu vereinigen. Sein hohes Ziel, das Er mit allen Kräften erstrebte, war der Ruhm und die Größe Österreichs, dessen Stolz und Zierde Er selbst immer gewesen ist. — Schwere, gefahrdrohende Zeiten sind während Seines Lebens über Österreich hereingebrochen; nur den Heldenthaten unserer Armee ist es zu verdanken, dass die Grundfesten des Reiches unerschüttert blieben. Mit den schönsten Ehrentagen unserer Tapferen ist aber der ruhmvolle Name Erzherzog Albrechts glorreich verbunden. Er . . . Er ist es gewesen, der, ebenso weise im Zaudern als kühn im Angriffe, die Schlachten von Mortara und Novara im Jahre 1849, jene zwei herrlichen Waffenthaten der österreichischen Armee, gewonnen, so dass selbst der Erretter Österreichs in jenen Tagen, der unvergessliche Radetzky offen bekannte: „Albrecht zeige sich würdig Seines Vaters.“ Und im Jahre 1860, als die feindlichen Fluten Österreich am gefährlichsten umtosten, da erwies sich Erzherzog Albrecht durch Seinen glänzenden Sieg bei Custozza als den ersehnten Schutzengel des Reiches. Nachdem sich der Kriegssturm gelegt hatte, setzte Seine Hoheit in den stillen Friedenstagen als Reorganisator der Armee und als ein besonders kenntnisreicher militärischer Schriftsteller die begonnene Thätigkeit fort, und zumeist Seinen rastlosen Bemühungen ist es gelungen, Oesterreichs Heer zu einem der besten und mächtigsten und gefürchtetsten der ganzen Welt zu gestalten. Daher pries Ihn Seine Majestät Franz Josef I., indem Er ebenso schön als wahr zu Ihm sprach: „Ihr geleierter Name wird bis in die fernsten Zeiten die Ruhmesblätter der vaterländischen Geschichte zieren.“ Doch die militärischen Verdienste Erzherzog Albrechts allein sind es nicht, welche Ihn so hoch erhoben. Nicht minder als Held, bewundern wir Seine Hoheit als einen überaus edlen Menschenfreund. Das Buch des ewigen Lebens, welches die gerechte Hand des allwissenden Gottes selbst führt, könnte uns wohl schön erzählen: Wie viele Unglückliche die schrankenlose Freigebigkeit und der heroische Edelmuth Erzherzog Albrechts vor Verzweiflung bewahrt; wie viele bittere Thränen Er getrocknet, wie zahlreiche Existenzen Er gerettet hat! Welch einen unerschöpflichen, nie versiegenden Quell des Wohlthuns Sein goldenes, von der klarsten christlichen Nächstenliebe durchglühtes Herz in sich barg! Und dieses that Er alles im Geheimen, gemäß dem Gebote des Herrn, fliehend den Posaunenschall des öffentlichen Lobes. Er selbst sagte ja einst den Armen von Wien: „Nehmet von mir, was ihr brauchet, aber sprechet nichts davon, damit es die Welt nicht erfahre!“ Er war die Liebe, die Güte selbst. Trotz Seines außerordentlichen Ranges herablassend gegen Alle, gewann Er die Herzen Aller, und dadurch gewann Er das Letzte, was Er überhaupt noch gewinnen konnte, Er, dem die hohe Geburt und das irdische Glück alles Übrige verliehen hatte. „Der schönste Sieg und der höchste Adel eines großen Mannes ist aber sein reiner religiöser Lebenswandel“, spricht der ausgezeichnete Redner und Bischof Bossuet. Ja wohl! Eine tiefe religiöse Überzeugung und das ihr entsprechende vollkommene Leben ist es auch, was allen großen Werken Erzherzog Albrechts eine strahlende, unvergängliche Krone aufgesetzt hat. Die frommen, der katholischen Kirche stets ergebenen Traditionen der habsburgischen Dynastie fanden in Ihm den aufrichtigsten und feurigsten Vertreter. Die religiösen Irrthümer der Jetztzeit — sie giengen an unserem Helden, wie brausende Stürme an hundertjährigen Eichen, vorüber. „Fürchte Gott und halte seine Gebote, das ist der ganze Mensch!“ so mahnt eindringlich Salomon, der Weise auf dem Königsthrone. Diese goldenen Worte waren auch die Devise Albrechts. Kindlich fromm und gottesfürchtig verrichtete Er immer zur lebhaftesten Erbauung Seine I religiösen Pflichten. Er baute stolze Kirchen und liebliche Kapellen, überall Seinen | religiösen Sinn verewigend. Allenthalben zeigte Er, wie wunderschön ein echter Mann, | ein christlicher Soldat, das heilige Kreuz und das blinkende Schwert in der muthigen Rechten harmonisch vereinigen könne. Weit oben, in den Schneeregionen der hohen Tatra ließ Er auf einem Felsen ein eisernes Riesenkreuz errichten. Ich meine nun, jenes Kreuz, das Symbol unseres heil. Glaubens, wird, liinbliokend über die Gaue unseres Vaterlandes, den kommenden Geschlechtern feierlich verkünden: Erzherzog Albrecht war ein ganzer Mensch, ein vollkommener Mensch im Sinne der Welt und der hl. Schrift. — Sein Tod war der Tod eines Gerechten. Die Religion trat an Sein Sterbebett heran, um durch den letzten Segensspruch den Hingang Seiner Seele hinüber in eine bessere Welt zu weihen. Diese trostvolle Thatsache vermag uns einigermaßen den herben Schmerz zu lindern über den Verlust dieses uns so liebwerten Lebens, zu dessen Vollendung nichts anderes fehlte, als die immerwährende Fortdauer desselben .... Die gottgefälligen Tugenden des verewigten Erzherzogs sind die sicherste Rürg-schaft dafür, dass die Monarchie der Habsburger in Ihm mit dem heutigen Tage einen neuen Fürbitter an des allmächtigen Gottes Throne erhalten hat .... Das gegenseitige Gebet möge daher eine Brücke bilden zwischen Ihm und uns, über welche hinschreitend wir Ihn in den lichten Himmelshöhen erreichen können .... Siehe also. Du großer Erzherzog, Du Bewunderungswürdiger, der Du nun in Gott ruhest, wir wollen Dir jetzt darbringen das gemeinschaftliche Opfer unserer innigsten Gebete für den süßen Frieden Deiner Seele! Du aber, Unsterblicher, wenn Du in die ewige Glorie eingetreten bist, bitte für unsere erlauchte Kaiserfamilie, bitte für alle Österreicher; o so segne dann doch unser theures Vaterland, für welches Du gekämpft und gelebt und für welches auch wir, Deinem hehren Beispiele folgend, leben und kämpfen wollen mit Recht und Wahrheit und Tugend, um uns zeitliches und ewiges Heil siegreich zu erkämpfen!“ Auch war der Lehrkörper durch eine Deputation bei der am 24. Februar erfolgten Durchfahrt des Hofzuges mit der Leiche Sr. kaiserl. Hoheit auf dem hiesigen Bahnhofe, sowie bei dem am 22. Februar in der Domkirche von dem Fürstbischöfe celebrierten Traueramte vertreten. Am 9. April starb der brave Schüler der IV. Classe, Emil Brabenec; für ihn wurde am 23. April in der h. o. Gymnasialcapelle eine heil. Seelenmesse gelesen. Am 21. Mai unterzog der k. k. Landesschulinspector, Herr Dr. Johann Zindler, die Anstalt einer theilweisen Inspection. Am 10. Juni feierte Seine Excellenz, Guido Freiherr von Kübeck, das 25jährige Jubiläum Seiner Statthalterschaft in Steiermark. Diese Feier veranlasste den Lehrkörper, in einer Adresse Seiner Excellenz die ergebensten Glückwünsche ehrfurchtsvollst auszusprechen. Am 12. Juni fand im Beisein der Herren: Dr. Hans Schmiderer, Vicebürgermeisters von Marburg, Heinrich Schreiner, Directors der h. o. Lehrerbildungsanstalt und vieler h. ä. Professoren die Prüfung aus der steierm. Geschichte statt; an derselben betheiligten sich die Schüler der IV. Classe: Kratter Friedrich, Krulc Johann, Lukman Franz, Masten Johann, Mlakar Johann, Mravlag Anton, Sagadin Stefan, Scherbaum Friedrich und Sedkr August und gaben durch ihr vorzügliches Wissen Kunde von dem besonderen Eifer, den sie auf dieses Studium verwendet hatten. Die besten Leistungen waren die der Schüler Sedlar August und Mravlag Anton, denen die vom h. Landesausschusse gewidmeten Preismedaillen zuerkannt wurden. Da jedoch auch die sieben übrigen Bewerber, unter diesen namentlich Lukman Franz und Kratter Friedrich, vorzügliche, oder doch recht gute Kenntnisse an den Tag legten, wurde ihnen hiefür die verdiente Anerkennung ausgesprochen und sie erhielten, und zwar: Lukman Franz 2 Kaiserducaten aus den Jahren 1787 und 1789, ein Geschenk Sr. fürstb. Gnaden des Herrn Dr. Michael Napotnik, Fürstbischofes von Lavant; Kratter Friedrich und Scherbaum Friedrich je einen der von dem Herrn Vicebürgenneister Dr. Hans Schmiderer und vom Director gespendeten Ducaten, der Schüler Mlakar Johann 10 Kronenstücke, ein Geschenk des Herrn Landtags- und Reichsrathsabgeordneten Prof. Franz Robič, die Schüler Masten Johann und Sagadin Stefan je ein vom Herrn Prof. Georg Pölzl und vom Herrn Fachlehrer Prof. Karl Kirchlechner gewidmetes Preisbuch und endlich der Schüler Krulc Johann 5 Kronenstücke. Die Preise vertheilte der Herr Vicebürgermeister Dr. Hans Schmiderer nach einer warmen Ansprache an die Schüler, in welcher er ihnen die Bedeutung des Studiums der vaterländischen Geschichte vorhielt und ihnen die treue Pflege derselben besonders empfahl. Am 23. Juni wohnten die dienstfreien Mitglieder des Lehrkörpers dem in der Domkirche für weiland Se. Majestät, den Kaiser Ferdinand I. celebrierten Trauergottesdienste bei. Vom 24. Juni bis 6. Juli wurden die mündlichen Versetzungsprüfungen, vom 5. bis 8. Juli die Classification vorgenommen. Bei derselben erhielten die erste Classe mit Vorzug folgende Schüler: Goschenhofer Heinrich, Levitschnig Hermann und Zepitsch Josef der I. A; Ban Adam, Kidrič Franz, Kolarič Josef, Pečovnik Adolf und Tkavc Anton der I. B; Hoinig Fianz, Kaltenbrunner Boderich und Kodermann Karl der II. A; Berk Anton, Fišinger Josef, Jehart Anton, Pinter Anton, Sanda Karl, Špindler Alois, Tiller Franz und Vargazon Ernst der II. B; Boržtner Johann, Schlauss Karl und Sparl Anton der III. A; Estrin Matthäus, Ostrž Franz, Tiller Victor und Vazzaz Ludwig der III. B; Kralter Friedrich und Sedlar August der IV. A; Lukman Franz und Voglar Franz der IV7. ß; Kranjc Andreas, Mathiašič Gottfried, Pupacher Franz und Wraber Maximilian der V.; Kukovec Alois, Limovšek Josef, Mally Arnold, Slavič Matthias, Vajda Franz und Vargazon Matthäus der VI.; Dolar Anton, Groünigg Oskar, Stegenšek Augustin der VIII. Classe. Am 13. Juli wurde das heilige Dankamtvom hochwürdigen Herrn Canonicus Dr. Johann Križanič celebriert, nach demselben der Preis der Schillerstiftung für den gelungensten poetischen Versuch in deutscher Sprache dem Schüler v. Schivizhoffen Victor aus der V. Classe, in slovenischer Sprache dem Schüler Slebinger Johann aus derselben Classe überreicht und mit der Vertheilung der Zeugnisse das Schuljahr geschlossen. IX. Statistik der Schüler. C 1 a s s e T TT TU TV. Zusammen V. VI. VII. V11J 1. Zahl. a b a b 1 a b a b Zu Ende 1893/94 .... 32 53 22 46 29 25 25 33 49 22 21 16 373 Zu Anfang 1894/95 . . . 40 80 29 47 30 44 31 2o 53 4i! 20 20 461 Während des Schuljahres eingetreten .... 1 — — — — — — — — — — 1 Im ganzen also aufgenommen . . 41 80 29 47 30 44 31 25 53 42 20 20 462 Darunter: Neu aufgenommen u. zw.: aufgestiegen .... 36 77 6 — 6 — 4 — 1 2 1 1 134 Repetenten .... — — — — 1 — 1 — — — — — 2 Wieder aufgenommenu. zw.: aufgestiegen .... — — 23 44 21 44 26 25 50 40 19 19 311 Repetenten .... 5 3 — 3 2 — — — 2 — — — 15 Während des Schuljahres ausgetreten .... 5 5 2 2 3 4 4 1 5 1 — — 32 Schülerzahl zu Ende 1894/95: Öffentliche .... 36 75 25 45 26 40 27 24 48 41 20 20 427 Privatisten .... — — 2 — 1 — — — — — — — 3 2. Geburtsort (Vaterland). Marburg 17 4 9' 4 5 2 7 — 9 8 6 2 73' Steiermark (außer Marburg) 10 70 14' 41 18 35 17 24 35 31 12 14 321 1 Niederösterreich .... — — — — 1' — — — — — 1 — 21 Salzburg — — — 1 — — 1 Kärnten 1 — — — 1 1 1 4 Krain 1 — — — — 2 — — — — — 1 4 Küstenland 1 2 Tirol — 1 — 1 — 1 — — — — — 3 Dalmatien 3 3 Böhmen 1 3 Mähren Galizien Ungarn 1 2 1 1 1 6 Kroatien 1 1 1 3 Bosnien 2 — — — — — — — — — — 2 Summe . . 30 75 257 45 26' 40 27 24 48 41 20 20 427’ 3. Muttersprache. Deutsch 30 17’ 19' 21 — 12 10 11 8 128» Slovenisch 2 75 8 45 7 40 5 24 36 31 9 12 294 Serbokroatisch .... 3 — — — — — — — — — — — 3 Čechoslavisch — _ — — — 1 — — — — — 1 Polnisch 1 — — — — — — — — — — — 1 Summe . . 36 75 25J 45 26' 40 27 24 48 41 20 20 4273 4. Religionsbekenntnis. Katholisch, lat. Ritus . . 33 75 23'J 45 26' 40 26 24 48 40 20 20 420» Evang., Augsb. Confession 1 — 1 — ■ — — 1 — — 1 — — 4 „ Helvet. „ — — — — — — — — — — — — Griechisch-orientalisch . . 1 — — — — — — — — — — ~ 1 Mosaisch 1 — 1 — — — — — — — — — 2 Summe . . 36 75 253 45 261 40 27 24 48 41 20 20 4273 5. Lebensalter. 10 Jahre H „ 12 „ 13 „ 14 „ 15 „ 10 „ 17 „ 18 „ 19 „ 20 „ 21 „ 22 „ 23 „ 24 „ 25 „ Summe . 6. Nach dem Wohnorte der Eltern. Ortsangehörige . . . Auswärtige.............. Summe . . 7. Classification. a) zu Ende des Schuljahres 1894/95. I. Fortgangscl. mit Vorzug I. Fortgangsclasse . . . Zu einer Wiederholungsprüfung zugelassen II. Fortgangsclasse . . III. Fortgangsclasse . . Zu einer Nachprüfung zu gelassen .... Außerordentliche Schüler Summe . b) Nachtrag zum Scliuljahi 1893/94. Wiederholungsprüfungen waren bewilligt . . . Entsprochen haben . . . Nicht entsprochen haben (od. nicht erschienen sind) Nachtragsprüfungen waren bewilligt............. Entsprochen haben . . . Nicht entsprochen haben . Nicht erschienen sind . . Darnach ist das Endergebnis für 1893/94: I. Fortgangsclasse m. Vorzug I. „ ... II. „ ... III. „ ... Ungeprüft blieben . . Summe . II. 111. IV. V. VI. VII. VI11 Zusammen 4 li 16 18 21 13 6 1 2 8 8' 6' 1 1 9 IG 11 4 3 1 3 4‘ 9 6 2 2 3 6 5 9 12 3 2 4 11 9 13 10 6 9 6 13 5 2 30 11t 17 75 9 60 25' 14' 11' 45 8 37 20' 13 13' 40 o 35 27 14 13 24 2 22 48 10 38 41 lt 30 20 10 10 30 3 19 4 7 3 75 5 45 7 14 4 25' 3 17' 1' 3 1 45 8 32 3 1 1 20' 3 191 40 4 29 2 4 1 2 20 24 2 16 2 3 1 48 4 26 11 6 1 41 6 35 20 15 4 1 36 75 25' 45 26' 40 27 •24 48 41 20 5 20' 5 1 3P 7 39 5 2 "53" 4 17 1 22 7 36 2 1 liT 2 24 1' 1 2Š7 1 24 25 1 22 2 25 o 25 3 33 7 39 3 49 21 1 22 6 15 21 4 33 49 70J 03' 60 44 43 35 17 8 1 20 12 4273 123' 304' 20 3 17 4273 43 2903 30' 44 14 20 4273 22 16 3 13 10 48 295' 23' 5 TFTi7 8. Geldleistungen der Schüler. C 1 a s s e ■ i. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. Zusammen Das Schulgeld zu zahlen waren verpflichtet im 1. Semester *) im II. Semester *, Zur Hälfte waren befreit im I. Semester im II. Semester Ganz befreit waren im I. Semester im II. Semester Das Schulgeld betrug im ganzen im I. Semester fl. im 11. Semester fl. a b a b a b a b 36a) 18b) 4 21 510 225 57 21c) 1 23 55 855 301-50 13' 12'd) 1 14 16 211-50 165 11 11 36 34 165 165 91 12'e) 20 16 150 180 6 8f) 38 34 90 90 14 17 2 lf 11 225 270 6 7g) 19 18 90 90 9 18 44 32 135 270 10 13 32 28 150 195 5 9 15 11 75 135 6 7 14 13 90 105 182’ 156’ 3 3 274 289 2752-50 2197-50 Zusammen fl. 735 1162-50 3S2-5U 330 300 ISO 495 180 405 345 210 195 4950-- Die Aufnahmstaxen betrugen . . fl. 75-60 161-10 12-60 14-70 10-50 — 6-30 4-20 2-10 2-10 289-80 Die Lehrmittelbei- träge betrugen fl. 40 80 29 47 30 44 31 25 53 42 20 20 461-— Die Taxen für Zeugnisduplicate betrugen . . fl. — — — 2 — — — 2 — 4 — — 8-— Summe fl. 115-60 24.70 41-60 49-— 44-70 44-— 41-50 27-— 59-30 50-20 22-10 22-10 758-80 9. Besuch des Unterrichtes in den relat.-oblig. und nicht obligaten Gegenständen. Zweite Landessprache (Slovenisch) I. Curs — — 6 — 6 — 1 — — 2 — ■ — 15 II. Curs — — — 6 — ’ — 1 2 — 9 III. Curs — — — — 1 — 5 — — 1 1 3 11 Franzos. Sprache . — — — — — — 5 — 7 12 2 — 26 Kalligraphie . . . 20 31 2 2 — — — — — — 55 Freihandzeichnen I. Curs 5 4 2 1 — 3 — — 15 II. Curs — — 2 3 2 5 — 1 —. — 13 III. Curs — — — — — 3 1 4 1 2 11 Turnen: I. Curs 23 12 7 5 1 1 — — — — 49 II. Curs — — ■ 9 9 8 3 2 31 111. Curs — — — — — — 3 — 7 7 3 1 21 Gesang: I. Curs 10 17 1 13 — 4 1 — — — — 46 11. Curs — 1 2 6 1 6 16 III. Curs 3 1 4 11 2 3 24 Stenographie: I. Curs — — — — — — 14 16 12 4 — — 46 II. Curs — ■ 13 12 2 27 Steierm. Geschichte — — — — — — 6 7 — — — — 13 10. Stipendien. Anzahl der Stipen- 33 dien im I. Sem.**) — 1 — 1 — 2 3 4 5 h) 11h) 2 4 im II. Sem. Gesammtbetrag im — — ■ — 1 — 2 3 4 5 h) 11h) 2 4 32 I. Sem. fl. — 50 — 50 — 100 178-5 185 225 475 100 287 165050 11. Sem. fl. — — — 50 — 100 178-5 185 225 475 100 287 1600-50 Zusammen — 50 — 100 — 200 357 370 450 950 200 574 3251-— *) Davon sind vor der Zahlung des Schulgeldes ausgetreten: a) g) 1 Schüler. **) h) Je ein Nat ralstipendium. 2 Schüler, b) 3, c) 4, d) 2, e) 1, f) 2, X. Maturitätsprüfung. Im Sommertennine unterzogen sich sämmtliche 20 Schüler der VIII. Classe dem Maturitätsexamen; die schriftlichen Prüfungen wurden vom 10. bis 15. Juni vorgenommen und hierbei folgende Themen zur Ausarbeitung vorgelegt: 1. Aus dem Deutschen: Welche Blätter der österreichischen Geschichte sind ein Zeugnis für die Bedeutung des Wahlspruches: „viribus unitis“? 2. Zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische: „Cicero’s Rückkehr aus der Verbannung und die Zustände in Born I“ aus Hauler, Lateinische Stilübungen für die oberen Classen etc. Seite 211—212, Nr. 84. 3. Zum Übersetzen aus dem Lateinischen ins Deutsche: Cie. Tusc. I, 40, 96—41, 99 von »Quam me delectat Therainenes“ bis „arbitror neminem.“ 4. Zum Übersetzen aus dem Griechischen: Menexen. cap. 20. 5. Aus der Mathematik: 1) Die Radien der Grundflächen eines geraden Kegelstumpfes sind die Wurzeln der Gleichungen: i l^-y = i + V*+y + Vx—y — 5. und der Neigungswinkel n der Seite gegen die größere Grundfläche leistet der goniometrischen Beziehung cos « + sin S- ~ 1 genüge; man berechne den Mantel und das Volumen des Kegelstumpfes. 2) Vom Punkte (6, 7) werden an die Parabel y’ ~8x Tangenten gezogen. Man bestimme die Seiten und Winkel des Dreieckes, welches durch die Tangenten und die Berührungssehne gebildet wird. 3) Man construiere über einer gegebenen Strecke als Hypotenuse ein rechtwinkliges Dreieckes, dessen Seiten eine stetige Proportion bilden. 6. Aus dem Slovenischen: a) für Slovenen: Za kaj vse ima se današnja doba zahvaliti prirodoznanskim vedam; b) zum Übersetzen ins Slovenische für Schüler deutscher Muttersprache: Lampel, Deutsches Lesebuch für die II. Classe, 3. Aufl., Nr. 117, Seite 137: „Ein Spaziergang im Erühling“ v. W. Sommer. Die mündliche Prüfung wird vom 24. bis 26. Juli unter dem Vorsitze des k. k. Landes-schulinspectors Dr. Johann Zindler abgehalten werden. XI. Aufnahme der Schüler für das Schuljahr 1895/96. Das Schuljahr 1895/96 wird am 18. September 1. J. um '/28 Uhr mit dem hl. Geistamte in der Aloisikirche eröffnet werden. Die Aufnahme der Schüler in die erste Classe wird am 13. Juli, ferner am 16. Sept. von 9—12 Uhr im Lehrzimmer der II. B CI., die der übrigen neu eintretenden am 16. Sept. um die gleiche Zeit ebendaselbst stattfinden. Die Aufnahme der Schüler, welche der Anstalt schon angehört haben, erfolgt am 16. und 17. September von 9—12 Uhr im Lehrzimmer der V. CI. Später findet keine Aufnahme statt. Schüler, welche in die erste Classe aus der Volksschule aufgenommen werden wollen, müssen das zehnte Jahr noch im laufenden Kalenderjahre erreichen und sich einer Aufnahmsprüfung unterziehen, bei welcher gefordert wird: a) Jenes Maß des Wissens in der Religion, welches in den ersten vier Classen der Volksschule erworben werden kann, b) ln den Unterrichts-Sprachen: Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen und lateinischen Schrift; Kenntnis der Elemente der Formenlehre; Fertigkeit im Zergliedern einfach bekleideter Sätze: Bekanntschaft mit den Begeln der Rechtschreibung und richtige Anwendung derselben beim Dictandoschreiben. c.) Im Rechnen: Übung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Nicht-katholische Schüler haben bei der Einschreibung ein vom Religionslehrer ihrer Confession ausgestelltes Zeugnis über ihre religiöse Vorbildung beizubringen. Einer Aufnahmsprüfung haben sich auch alle Schüler zu unterziehen, welche von Gymnasien kommen, die a) nicht die deutsche Unterrichtssprache haben, b) nicht dem k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht in Wien unterstehen oder c) nicht das Öffentlichkeitsrecht genießen. Schüler, welche von öffentlichen Gymnasien kommen, können einer Aul'nahms-prüfung unterzogen werden. Alle neu eintretenden Schüler sind von ihren Eltern oder vertrauenswürdigen Stellvertretern derselben vorzuführen und haben sich mit ihrem Tauf- oder Geburtsschein und den Frequentationszeugnissen oder Nachrichten über das letzte Schuljahr auszuweisen und die Aufnahmstaxe von 2 fl. 10 kr., den Lehrmittel- und Jugendspielbeitrag von 1 fl. 30 kr. und das Tintengeld für das ganze Schuljahr im Betrage von 30 kr. zu entrichten. Die nicht neu eintretenden Schüler entrichten blos den Lehrmittel- und Jugendspielbeitrag und das Tintengeld. Die Taxe für eine Privat- oder Aufnahmsprüfung beträgt 12 11; für die Aufnahmsprüfung in die erste Classe ist jedoch keine Taxe zu entrichten. Schüler, welche von einer anderen Mittelschule kommen, können ohne schriltliche Bestätigung der an derselben gemachten Abmeldung nicht aufgenommen werden. Das Schulgeld beträgt 15 fl. für jedes Semester und ist in den ersten sechs Wochen J edes Semesters in Form von Schulgeldmarken bei der Direction zn erlegen. Von der Zahlung des Schulgeldes können nur solche wahrhaft dürftige*) Schüler befreit werden, welche im letzten Semester einer Staatsmittelschule angehört, in den Sitten die Note „lobenswert“ oder „befriedigend“, im Fleiße die Note „ausdauernd“ oder „befriedigend“ und im Fortgange die erste allgemeine Zeugnisclasse erhalten haben. Die bezüglichen Gesuche sind bei der Aufnahme zu überreichen. Für das I. Semester der I. Glasse gilt die h. k. k. Ministerial-Verordnung vom 6. Mai 1890, deren wesentlichste Bestimmungen folgende sind: 1. Das Schulgeld ist von den öffentlichen Schülern der I. Classe im I. Semester spätestens im Laufe der ersten 3 Monate nach Beginn des Schuljahres im vorhinein zu entrichten. 2. Öffentlichen Schülern der 1. Glasse kann die Zahlung des Schulgeldes bis zum Schlüsse des I. Semesters gestundet werden: a) wenn ihnen in Bezug auf sittliches Betragen und Fleiß eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenscala und in Bezug auf den Fortgang in allen obligaten Lehrgegenständen mindestens die Note „befriedigend“ zuerkannt wird, und b) wenn sie, beziehungsweise die zu ihrer Erhaltung Verpflichteten, wahrhaft dürftig, das ist, in den Vermögens Verhältnissen so beschränkt sind, dass ihnen die Bestreitung des Schulgeldes nicht ohne empfindliche Entbehrungen möglich sein würie. 3. Um die Stundung des Schulgeldes für einen Schüler der I. Classe zu erlangen, ist binnen acht Tagen nach erfolgter Aufnahme desselben bei der Direction jener Mittelschule, welche er besucht, ein Gesuch zu überreichen, welches mit einem nicht vor mehr als einem Jahre ausgestellten behördlichen Zeugnisse über die Vermögensverhältnisse belegt sein muss. Zwei Monate nach dem Beginn des Schuljahres zieht der Lehrkörper auf Grund der bis dahin vorliegenden Leistungen der betreffenden Schüler in Erwägung, ob bei denselben auch die unter Punkt 2, lit. a) geforderten Bedingungen zutreffen. Gesuche solcher Schüler, welche den zuletzt genannten Bedingungen nicht entsprechen, sind sogleich zurückzu weisen. Die definitive Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes für das I. Semester wird unler der Bedingung ausgesprochen, dass das Zeugnis über das I. Semester in Beziehung auf sittliches Betragen und Fleiß eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenscala aufweist und der Studienerfolg mindestens mit der ersten allgemeinen Fortgangsclasse bezeichnet worden ist. Trifft diese Bedingung am Schlüsse des Semesters nicht zu, so hat der betreffende Schüler das Schulgeld noch vor Beginn des II. Semesters zu erlegen. 4. Jenen Schülern der 1. Classe, welche im I. Semester ein Zeugnis der ersten Classe mit Vorzug erhalten haben, kann auf ihr Ansuchen von der Landeschulbehörde die fiück-zahlung des für das I. Semester entrichteten Schulgeldes bewilligt werden, wenn sie die Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes für das II. Semester erlangen. Die Wiederliolungs- und Nachtragsprüfungen werden am 16. September von 8 Uhr an abgehalten werden. Mit Bezug auf den § 70 des O. E. wird den auswärtig befindlichen Eltern hiesiger Schüler die Pflicht ans Herz gelegt, dieselben unler eine verlässliche Aufsicht zu stellen; allen Eltern und deren Stellvertretern aber wird auf das eindringlichste empfohlen, bezüglich ihrer der Lehranstalt anvertrauten Pfleglinge mit derselben in regen Verkehr zu treten, da nur durch das einträchtige Zusammenwirken von Schule und Haus das Wohl der Jugend erreicht werden kann. *) Der Nachweis hiefür ist durch ein genaues, nicht über ein Jahr altes, vom Gemeinde- und Pfarramt ausgestelltes Mittellosigkeitszeugnis zu erbringen. Oznanilo. Na c. k. gimnaziji v Mariboru začne se šolsko leto 1895/96 s slovesno mašo dne 18. septembra. Učenci, kateri žele na novo vstopiti v prvi razred, oglasiti se morajo spremljani od svojih starišev ali njih namestnikov dne 13. julija in začetkom novega šolskega leta dne 16. septembra dopoldne ob 9. uri pri ravnateljstvu s kerstnim listom in z obiskovalnim spričevalom ter izjaviti, žele li biti vsprejeti v slovenski ali nemški oddelek prvega razreda. Vsprejemne skušnje se prično tudi 13. julija in 16. septembra ob 2. uri popoldne. V Mariboru, meseca julija 1895. Ravnateljstvo.