I»I KamstaZ Ve,n s. Mär? 1831. In ^ I1I3 . lrlKVs . Ooi^Iz. Du« . el^Vg. Vie Gage in Ver NNüste. äOä'hrend des Generals Desaix Zug nach Ober« ägypten siel ein junger Soldat aus der Provence in die Hände von Mogrebins, welche mit »hm den Wü-sien hinler den Nilfällen zueilten, und nicht eher ausruhten , als bis sie von den Franzosen weit genug entfernt waren, um sorglos der Ruhe genießen zu können. Vei^einem Brunnen, den Palmen beschatteten, lagerten sie sich, und holten einige Vorräthe hervor, die sie . Tags vorher eingegraben. Nachdem sie einige Datteln gegessen und ihren Rossen Gerste gegeben h.ittcn, legten sie sich schlafen, ohne sich weiter um den gebundenen Gefangenen zu bekümmern. Kaum aber sah sich der kühne Provenzale nur von Schlummernden umgeben, als er mit den Zähnen einen Säbel aufraffte i und sa — indem er die Klinge noch zwischen die Knie stemmte — leicht die Bande an seinen Händen durchschnitt i nun war er frei! Einen Karabiner, Pulver, Blei, Datteln und Gersie zusammenraffen, einen Säbel umschnallen und auf flüchtigem Nofse enteilen, war das Werk eines Augenblickes. Voll Ungeduld, bald emcn französischen Posten zu erreichen, spornte er den müden Renner, bis das edle Thier mit zerrissenen Flanken lcdlos zusammenstürzte und mitten in der Wüste den Franzosen sich seldst überließ. Nach« dem dieser mit dem Eifer eines flüchtigen Galeerensclaven eine geraume Weile durch den Sand fortgewatet, konnte er vor Ermüdung kaum weiter, so freundlich auch der kühlc Nachthimmel herttiederfunkelte,' — noch vermochte er eine Anhöhe zu gewinnen,-deren Palmon-kronc ihm schon von Weitem wie ei" Hafen der Erhörung zugelächelt. Seine Mattigkeit war so groß, daß er ohne Weiteres einen einzeln stehenden Granitblock zu seinem Feldbett erk'ohr und die Sicherheit seines Schlummers der Obhuth seines Glückes anheimstellte. Sein letzter Gedanke war Nrue; er wünschte," noch bei den irrenden Kindern der Wüste zu seyn. - Die Strahlen der Sonne, welche heiß auf sein Steinlager niederbrannten, weckten ihn; er hatte sich östlich von den hohen Palmen niedergelegt. Er sah die schlanken Bäume an und seufzte, denn er gedachte «- 38 der glatten, mit Blätterknaufen geschmähten Arabersäulen im Dom zu Arles. Von den Palmen schweifte sein Blick ring 3 nmher, und die wildes Verzweiflung ergriff seine Seele. So weit sein Blick reichte, wogce dqF'llibegrä'n^e Meer von weißem Saade, der blendend im Sonnenschein glitzecce, so daß -u^n kali nwußte, ob von einem Eisfeld oder «iner Wasserfläche die -erstickende H tze aufwirbelte. Ueber dem schwanken Boden glänzte hell der 'afrikanische Himmel und ließ der Einbildung keinen Spielraum für die Hossnung. Himmel und Erde ein Glanz! Die Stille ringsumher war von einer wilden und schrecklichen Erhabenheit; der unermeßliche Raum erdrückte die Seele des Verlassenen. Kein Wolkchen am H'mmel, kein Wehen in der Luft, kein fester Punkt auf dem Sandmeer, der Horizont scharf übgeschintten. Der Provence umfaßte den Stamm einer Palme wie den Leib eines Freuades. Im Schir.n des scharfgezeichneten Schattens begann er zu weinen, indem er mit tiefer Trauer die trostlose Umgebung betrachtete. Er rief, als wollte er die Einöde herausfordern, doch seine Stimme starb in den Schluchten des Hügels ohne ein Echo zu wecken. Aber der Wiederhall lebte in seinem eigenen Herzen. Der Provenzale zählte zwei und zwanzig Jahre, — er spannte den (Tara biner. »Es ist immerhin Zeit!« sprach er, und stemmte den Befreier auf dcn Boden. Indem seine Blicke rings auf dem Blau und Weiß umherschweiften, träumte er von Frankreich. Mit Vergnügen gedachte er der Ga'ßchen von Paris, vor seinem innern Auge standen die-Mtä^ce, welche er gesehen, die Gestalten seiner Kriegsgenossen und die kleinsten Vorfalle,seines Lebens. Sein lebhafter Geist führte ihn in seine theure Provence zurück, er sah dcn grünen Teppich der Fluren, durchwebt mit Frühlingsblumen, üder der heißen, blendenden Sandftäche im Farbenspiel der schwellenden Hitze. Er entfloh dieser grausamen Täuschung und stieg -an der andern Seite des Hügels herab. Zu seiner, größ-' ten Freude entdeckte er dort eine Höhle, geformt von den ungeheuren Granitblöckcn, aus denen die Unterlage des Hügels bestand. Die Ucberreste einer Matte zeugten von frühern -Bewohnen. Ganz nahe dabei gewahrte er Palmen mit Datteln, und nun erwachte die Lebenslust.neu in der jungen Seele; er hoffte so lange "us;uhqrren^.bis Beduinen des Weges kämen, oder, vielleicht! der Donaer der Kanonen ihm die Nähender FrMzoftn,ve.Mnd^e^ , „' !.' . ^Neub! V>'griff des weibliche!, Geschlechtes cniszfchUcs.lich imterzu-lcgcn. wie ein Mann, der auf dem Gipfel des Unglücks dem Tode, herausfordernd, trotzt, faßte er den Entschluß, seine Nolle indem Trauerspiel dieses Abentheuers ehrenvoll zu Ende zu spielen. „Vorgestern hätten mich doch die Araber vielleicht erschlagen!« dachte er. Sich bereits'als todt betrachtend, erwartete er mit gespannter Neugier das Erwachen des Panthcrthiers. Als die Sonne ganz heraufkam, öffnete es plötzlich die Augen; dann streckte es gewaltig die Tatzen und reckte sich, indem es gähnend die furchtbaren Zähne und die rauhe Zunge' wies. »Sie gehabt sich wie ein Kammerkätzchen! « ... dachte der Franzose, indem er die anmuthigen und koketten Wendungen des geschmeidigen Thiers beobachtete. ^ Es leckte das Blut von den Tatzen und Lefzen und strich sich mit dem niedlichsten Anstand die Haare glatt. «Gut, machen Sie Ihre Toilette," sprach der Franzose zu sich selbst, indem ^ mit dem Muth auch seine Lustigkeit wieder fand: «jetzt werden wir uns gleich guten Morgen,wünschen!« — Er zog einen kurzen Dolch, welchen er einem Beduinen genommen. In diesem Augenblicke gewahrte das Pantherthicr den Fremdling und betrachtete ihn unbeweglich, der vor dem niederschmetternden, strengen Glanz der Metall-Mlgen erbebte, besonders als es sich näherte. Doch der unerscyrockene Soldat ließ es ganz nahe kommen, indem er ihm zärtlich in die Augen blickte, dann begann er es mit der größten Freundlicl>keit und verliebtem Ausdruck, als beschäftigte cr sich mit der schönsten Frau, vom Kopfe an über die Wellenlinien des gcl« ben Rückens herab zu streicheln. Das Panther thier schlangelte behaglich den Schweif, und seine Augen gewannen viel Freundlichkeit; als der Franzose zum drittenmal die eigennützige Schmeichelei wiederholte, sing es an, sein Vergnügen ungefähr wie eine spinnende Katze auszudrücken, nur das die gewaltigen Töne, gleich dem verhallenden Orgelspiel in einer Kirche, in der Grotte wiederklangen.'' Der Provenzale erkannte den Erfolg seiner Schmeicheleien und verdoppelte sein'Bemühen, di? Königinn der Einöde zu betäuben und zu verwirren; als er endlich glaubte, die Wildheit seiner sonderbaren, zum Giück nicht hungrigen, Gesellschafterinn bezähmt zu haben, wollte er aus der Höhle schlüpfen. Das Thier ließ ihn ungehindert gehen, doch kaum war er auf der Spitze des Hügels, als es in leichien Sätzen ihm nachsprang und sich mit einem Katzenbuckel -an seinen Knien rieb; dann betrachtete es ihn ohn? den gewöhnlichen wilden Ausdruck der Augen und ließ d^s Geschrei hören, welches die Naturforscher mit dem kreischenden Rauschen einer Säge vergleichen. 40 »Sie wird zudringlich!« rief der Franzose lächelnd. Er versuchte, mit den Ohren zu spielen, ihm den Bauch zlt streicheln und den Kopf stark m't den Fingern zu krauen. Als er den Erfolg wahrnahm, kitzelte er den Schädel mit der Dolchspitze, um gelegentlich hin-einzustossen, aber der harte Knochen ließ ihm an dem Gelingen verzweifeln. » Die Suttaninn der Wüste erkannte die Verdienste ihres Sclaven an , indem sie den Kopferhob , den Hals ausstreckte, und durch ihre ruhige Lage die größte Behaglichkeit ausdrückte. Der Soldat sah ein, daß er, um sie mit einem Streich zu fällen, der wilden Prinzessinn den Dolch durch die Gurgel stoßen müßte. Er hob schon den Stahl, als das Pantherthier sich plötzlich zu seinen Füssen niedcrschmicgte und ihm von Zeit zu Zeit Blicke zuwarf, in denen, neben der angebor-nen Wildheit, ein dunkelgcfühltes Wohlwollen nicht zu verkennen war. (Der Veschlus, folgt.) Vorzug ^ dcs Urainischen van vem Russischen unv Kerbischen von den Nüssen und Serben selbst anerkannt. Eines Volkes Nuhm hängt großentheils an scinryv« « Ich.- »Und wie im Vibelslauischen?« Fürst: ))!l«Kn« Ich: «Im Krainischen auch m!^I'lgr^,d selbst kommen zu lassen. Archiman-dri»: «Wie heißt die Brücke im Krainischen?« Ich: ,,Mult,"Archimandrit: „Nicht -hupi-ija, wie im Serbischen ? Versteht der gemeine Mann in Kram das Wort moll?« Ich: «Jeder, xkupi-ija hingegen Niemand.« ' 2srchim.indr!t: «Wie heißt der Nachbar im Krainischen?" Ich: „ 5<>l>c1.« Archimandrit: «Nicht lccnülllij^, wie im Serbischen ? Versteht der gemeine Kraincr das Wort l('s»c1 ?« Ich: »Jeder, !!ja hingegen Niemand.« Archimandrit: „O ihr glücklichen Kraincr! Bei euch versteht also jeder Bauer und jede Bäuerinn, was bei uns nur einige Gelehrte, nämlich wie man bei uns gelehrt seyn kann.« Auch in Nusiland nenne man das Bibels>vische, oder, was eins ist, das Krainische: hochslavisch, erhabene Sprechart, hohen Styl. — Zum Schluße eine Anecdote, welche im Stande ist, jedem gebildeten Frei.«den Achtung für unser Krainisch einzustoßen. Dem seligen Weihbischofe Ricci zu Laibach, sagte in früherer Zeit, der berühmte Italiener und kaiserliche Hofdichler Metastasio, in einer vornehmen Ge» sellschaft zu Wien: Ich höre so viel Schönes von der krainischen Sprache, daß ich wünsche, ein krainisches Lied singen zu hören. Ricci singt ihm ein Linharti-sches vor. Metastasio war ganz Ohr. Als Ricci ausgesungen, sprach Metastasio: „Kein Laut Ihres Liebchens hat meine Ohren beleidiget.« So erzählte es Ricci selbst dem Unterzeichneten. 5« Nevattcur: M-. 5av. Heinrich. Verleger: Agnaj M. Evler v, Meinmavr.