PrällllMkraiiolls-prcisc: Für Laibach: Sin,jährig . . . s fl. to!r. HribiLbrig . . . 4 , 20 „ s rrtrUährig. . , r , 1» „ . . . — , 70 ^ LN: der Post: S-«:;jährig . . .nfl.- ,r. halSiebrig . S n-reljährig. . 50 75 ^ Zustellung ins HauS viertel» r^öriz 25 kr.. v.cnatlich 9 kr. E Nummern 6 !r. Är. 75. Anonime Mitteilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. LcLaiitiol'. rVahnbolga^e 9!r. ül» ^rpcdüil'n und Znscratrv 6urrau: -rrnsreßplatz ')tr. 81 (DuckvandU cor. I. v.ÄIei'.nnavr L F. Bamberg). Inscrtiollsprcist: ?'ir die ein'valkifle Pelirzeile kr dreimal L 7 kr. ).7ienion>'srelnvel jedesmal '40 kr. 2rr größeren Ini'eraren und öirerei Fi^schaltunq enripreckender ölabatr. Mittwoch, 3. ÄPl'll 1872. — Morgen: Isidor. 5. Jabrgang. Religiöser Wahnsinn. (Schluß.) Nun sind wir aber der Uebcrzcugnng, daß die Herzen durch solches Kanzelgepolter nicht gehoben, der Glaubenseifer nicht neu angefacht wird; am allerwenigsten wird der unwiderstehliche Geist der Wahrheit, auf solche Weise kuudgegebeu, die gebildete Bolköklafse erfassen und zur demüthigeu Uuter-werfung hinführe». Ihr Widerstand gegen so sinn loses Gebühren gründet sich auch nicht auf lieblose Streitsucht, auf Gleichgiltigkeit gegen die religiösen Grundwahrheiten, sondern auf den innigsten Wunsch, die echte christliche Wahrheit zu suchen, zu finden, festzuhalteu und zu verbreiten. Die Grundübel der Zeit, als da fiud: Genußsucht, Scheu vor jeder erusten Arbeit, Begierde nach fremdem Besitz müs-len durch ganz andere Mittel gehoben werden, näm-uch durch eine verbesserte Erziehung. Die allgemeine Volksbildung muß auf eine höhere Stufe gebracht sich auch die Leidenschaften. ar,i»s ^ schliche» glauben, durch neue Glanbens-< ."o durch grE A„s,naluug der Höllenstrafeu ^"'eißeudeii religiösen und sittlichen Verfall Iieueru zu können, so irren sie sich gewaltig. Der Spott wird dadurch förmlich hcrauögcfordert und die Achtung vor der Autorität, die man fördern Will, erst recht nnlergraben. Den Religionsveräch-tern und Spöttern kann gar kein größerer Gefallen geschehen, als durch ähnliche Vorgänge. Aber sollte das Staatsgesetz, das Hab und Gut jedes Staatsbürgers, das Leben und Eigentum aller Staatsangehörigen vor Schwindler» nud Betrügern zu wahren weiß; sollte die Autorität der Kirche nud des öffentlichen Rechtes nicht anch über Mittel verfügen, wodurch deu Finten uud Listen, den Verdrehungen der Thatsachen nnd falschen Vorspiegelungen,"womit der Schwachsinn eines Menschen bethört; den Schlichen nnd Schlauheiten der Ränkeschmiede und Jndustrieritter der Mission, welche das Gehirn und die Fantasie der armen bäuerlichen Tröpfe übertölpeln, — Schranke und Ziel gesetzt werden kann? In der großen Rüstkammer der Staatsweisheit sollte doch eine Wehr- und Schutzwaffe gegen den Kanzelschwindel und eine Quarantäne gegen die Ansteckuugsstoffe, die in der Jesuitenkutte weitergeschleppt werden, vorfiudlich sein. Die Jesuitenmissionen und fanatische» Hetzpredigten haben doch nur den ausgesprochenen Zweck, die Gewisse» zu terrorisire» nud einzuschüchtern, auf die Einbildungskraft geistesarmer Leule einen Druck des Schreckens und der Scelemnartcr zu üben und die also jedweden Eigenwillens Beraubten, jeder selbständigen Gedaiikenregnug Bare» für Absichten und Ziele eiuer fremde» Gewalt ausznbenten. Es steht schlimm um eiu StaatSweseu, um eine Gesellschaft, wo dieses wahnsinnige Zerstören lebenskräftiger, gesunder Geschöpfe, die zu nützlicher Arbeit bestimmt sind, geduldet wird; schlimm um unsere geistlichen Oberhirten, welche der schwarze» Revolutiousbande gestatte», Jahre lang die Volksmasse» durch planmäßige ^iigcnarbeit zu Hetzen, bis grauenvolles Dunkel ihren Geist ninnachtet. So lange der Staat und die kirchliche Gewalt, dereu Pflicht es vor allem wäre, diesem uuheilvolleu Treibe» entgegenzuwirke», »och zögern zu thuu, was ihres Amtes ist, tritt au jedeu Gebildeten im Volke, an jeden ehrlichen Menschenfreund die Aufforderung heran, mit allen erlaubten Mittel dem planmäßig betriebenen Ruin entgegen zu arbeiten. Keiner brauche die Ausrede, daß der Kampf des Einzelnen gegen die nnheiligen Mächte ein fruchtloser sei. Noch aller Fort- schritt, den die Menschheit gemacht, ist von der gebildeten Minderheit ausgegangen, jede neue Errungenschaft auf dem Gebiete der Zivilisation, der Humanität wie der Wissenschaft war das Werk Einzelner, die redlich gearbeitet und zeitlebens ihre Pflicht gethan. Darum möge jeder Einsichtsvolle ihn aufnehmen, den Kampf gegen die Verdummung und Ver-thieruug der Volksmassen, möge jeder in seinem Kreise, in seiner Familie seine ganze Kraft einsetzen für Hebung der Volksschule, für Verbreitung der Bildung und Aufklärung, damit wir auch endlich einmal eine Auferstehung des Bolksgeistes erleben aus winterlicher Gräbesnacht, ein Osterfest des Geistes. Politische Rundschau. Laibach, 3. April. Inland. Die Regierung wird die kurze Zeit bis zum Wiederzusammentritt des Reichsrathes dazu verwenden, um die innere Verwaltung so mancher Reichsgebiete zu ordnen. Zunächst kommt die Statthalterfrage in Fluß, und cS wird bei der Neubesetzung in Krain und im Küsten lande nicht sein Bewenden haben. Herr v. Konrad in Linz hat auch einiges sich zn Gemüthe zn führen. Die politische Verwaltung in Böhmen, Mähren und Krain leidet nicht minder an erheblichen Mängeln, ebenso die Postverwaltuug in Böhmen und Mähren, wie die letzten Postdiebstähle aller Welt klar gemacht haben. Zu thun und zu organisircu gibt cs also vollauf. Während der Statthalter von Galizien, Graf Golnchowski, früher eine beabsichtigte Auslösung des Lemberger Landtages stets auf das entschiedenste bekämpfte und darauf hinwies, daß Neuwahlen dort am in Jeuilleton. Tagebücher meiner Nilreise. No» Fra»; Wallner. V. Bord „Aida" 20. Dezember 1871 Jasses«'^ gänzliche Windstille! Wir liege» die fcr, ^ ^ A»ker, welcher Kanal sich bis zieht ^'°bi»z Faynm, das Land der Rosen, Statthatt>-?°" biblische» Josef, als derselbe Jch'ka,,, EistMn war, gegründet sein soll, i» Tl, - - ^ Pfarrer spreche», der feiner Ge,H schwimmenden Gcmciiide, der er die tröMi^ m^ frommen Josef erzählt hatte, die lanaer i ^"""0 gab: „Die Sache hat sich vor °b sie der neue,, Ms.""? gewaltiger Stcinblöckc, welche zu ' ° lL"^rücke in Tint verwendet ,ver- dk elb ä.s ^ k°" ;«hll°sen Heerde an tischer ^ ^bwnchsiger Kinder in patrio- ei» rhi2L7 »-schafft werde/ Auf UMMl,ch vorge,procheues Kommandowort ziehen die kleinen Laslthiere ruckweise an. Ein Verfahren, welches natürlich mit unendlicher Langsamkeit verbunden ist, aber auch weniger kostet, als die einfachste Hebemaschine. Der Karbatsch des Aufsehers ist dabei immer klatschend thätig, und mich beschlich eine widerwärtige Empsindnng beim Anblick dieses FrohndiensteS von Kindern, der von einer Anzahl rauchender und Kaffee schlürfender Tagediebe überwacht wurde. Ganz originell ist die VerkchrSweisc zwischen den Bewohnern der beiden Ufer des Nils. Da weder Brücken noch Ueberfahrten hier existiren, so schwimmen diese menschlichen Amfibien, auf eiuem dicken Büudel zusammengeflochicuer Rohrstäbe reitend, über den breileu Strom. Das blaue Wollen-hemd, ihre einzige Kleidung, wenn sic überhaupt ein solches besitze», haben sic auf dcm Scheitel festgebun-den, ebenso die Waffen, etwaige Werkzeuge, Beile u. dgl., befestigen sic au deu Rohrbüudclu. So sieht man oft eine lange Reihe von Köpfen schwimmend aus dem Wasser ragen, wie Wildgänse hinter einander gereiht sich sortbewegen, bis endlich die Eigen-thümcr dieser duukleu Schädel das jenseitige Ufer erreichen und mit großer Behendigkeit die immer steile Uferböschung hiuanfkletteru. Ein solchcrSchwarm nackter, duukelbranuer Gestalten, unter lautem Ge- schrei wild aufwärts springend, sicht für die, welche nicht von der gänzlichen Harmlosigkeit dieser Erscheinung unterrichtet sind, unheimlich genug aus. Nicht nur die Passagiere der „Aida," sondern auch die Matrosen widmen sich mit Leidenschaft der Jagd. Der Rais (Kapitän) ist ein ganz vortrefflicher Schütze. Seine lange Bedniuenflinte mit scl-iechtem Steinschloß geht freilich unter drei malen zwei mal nicht los, wenn sic aber loSgcht, so trifft er anch allemal. Irgend ein Matrose macht dann den Jagdhund, streift seinen Kittel ab und wirft sich, ein scharfes Messer zwischen den Zähnen, um dcm angcschosscnen Wilde den Garaus zu machen, in die Wcllcn, klettert am Userrand empor, um in raschen Sprünge» die Beute zu holen, und erreicht mit derselben wieder schwimmend das Schiff. Wieder schweift mein Blick hinüber in die todtstarrc Wüste, die sich hinter jenen Berge» »»gezählte Meile» deh»t, einzelne Kuppe» glänze» wie eitel Gold, cs fi»d ricseiihohe Hügel aus reincm Sand gebildet, während andererseits doch anch wieder mächtige Fels-gcbildc wic von Titancnhand in groteskester Weise übereinander geschichtet sich scharf von: Hellen Himmel abzeichue». Welche archäologische Schätze mögsn da noch uueutdeckt schlummern, bis sic ein Zufall oder eine glückliche Kcnnerhand der Wissenschaft er- kein anderes Ergebniß haben werden, als die Zahl der Resolntionisten zu vermehren, soll er nun in einer Denkschrift an den Minister des Innern gerade die Auflösung der galizischen Landesvertretung befürworteten. Die Regierung wird sich dem Vernehmen nach mit der Angelegenheit erst beschäftigen, wenn die galizische Ausgleichsfrage nach den Ferien von beiden Häusern der Reichsvertretung erledigt sein wird. In polemischer Form kommt das „Prager Abendblatt" noch einmal auf die Auflösung der Patriotischökonomischen Gesellschaft zn sprechen und meim: „Bis vor wenigen Jahren war allerdings die patriotisch-ökonomische Gesellschaft der Stolz der Land-wirthe Böhmens, ja, sie war ein Institut, das den Zentralpunkt der landwirthschaftlichen Entwicklung bildete, durch dessen Thütigkeit das ganze Land befruchtet wurde, das einen bedeutenden Faktor im volkswirtschaftlichen Leben des Königreiches bildete. Seit aber dieselbe zum Tummelplätze gewisser politischer und nationaler Tendenzen herabgesunken, seit eine Anzahl hervorragender Mitglieder derselben aus diesein Anlasse ihr den Rücken gekehrt und das Heft in Folge dessen ausschließlich in die Hände solcher Elemente gelangte, denen die politische Agitation höher stand, als das Interesse der Landwirthschast: seit dieser Zeit hat die k. k. patriotisch-ökonomische Gesellschaft zum großen Theile aufgehört zu sein, was sie einst war und in Erfüllung ihres eigentlichen Zweckes auch stets sein sollte. Man wird und muß eö tief bedauern, daß cs so kam, aber man 'ird das Faktum selber nicht in Abrede stellen können, selbst landwirthschastliche Fachblätter, denen man graue Kenntniß der einschlägigen Verhältnisse nicht n. sprechen kann, haben die erwähnte Thatsache srei-müthig konstatirt und den Verfall der Gesellschaft vorausgesagt. Wenn also schon von einer „tiefen Traner" über die erfolgte Auslösung der Gesellschaft die Rede sein kann, so mag sie allerdings bei den Freunden und Anhängern jener politischen Richtung, welche die Gesellschaft seit einiger Zeit eingeschlagen, vorhanden sein; die Landwirthe aber, denen wirklich die Hebung der Landwirthschast am Herzen liegt, dürften keine Ursache haben, sich die erwähnte Maßregel der Negierung sonderlich zu Herzen zu nehmen." Ausland. Tic preußische Regierung geht in der Provinz Posen mit aller Energie vor, um das Schulaufsichtsgesetz in Ausführung zu bringen und die deutsche Sprache dort zu verbreiten. Die „Schlesische Zeitung" bringt mehrere Einzelnheiten über diesen Gegenstand, die von der Planmäßigkeit des Vorgehens zeugen. Alle Geistlichen, welche Verdeutschen Sprache nicht vollständig mächtig sind, sowie alle, in deren Anssichtöbezirk erwiesenermaßen die Erlernung der deutschen Sprache nicht mit gehöri- schaffen müssen. Es war deshalb das Abkommen gem Eifer betrieben worden ist, und außerdem noch getroffen, daß die acht Staaten abwechselnd je zwei diejenigen, welche sich trotz der erzbischöflichen Ab- mit den Vollmachten sämmtlicher Staaten versehene Mahnung an dem neuen polnischen Volksbildnngsver- ^ Mitglieder in den Bundesrath schicken. Aber auch eine betheiligt oder sich auf irgend eine Weise poli- das hat sich nicht als ausführbar erwiesen. Es soll tisch kompromittirt haben, sollen ihres Amtes entsetzt daher jetzt ein ständiges Mitglied auf gemeinschaftliche und durch zuverlässige deutsche weltliche Schul-Jn- Kosten in Berlin niedergesetzt werden, dem abwcch-spektoren ersetzt werden. Auch für die Erlernung der felnd einer der acht Minister-Präsidenten zu assistiren deutschen Sprache sind höchst praktische Verordn»». ^ hätte. gen erlassen. Man meldet dem „P. Ll." ans Rom, daß Als das beste Gegengift gegen die staatsfeind-^ das Mißtrauen gegen Frankreich in den dortigen lichen Agitationen verwendet also die preußische Re-^ politischen Kreisen fortdauert. Man nimmt es dem gierung die deutsche Sprache; wann wirs man bei neuen Gesandten, Herrn Fournier, sehr übel, daß uns so weit kommen'? ! er seine Fahrt nach Rom mit möglichster Zögerung Einer offiziösen Berliner Korrespondenz der ^ und in sehr kleinen Tagreiscn zurückgelegt; er habe „Magd. Ztg." zusolge ist cs unzweiselhast, daß die wohl Instruktionen, die herzlichsten Beziehungen preußische Regierung entschlossen ist, dem Herren-i zwischen beiden Regierungen herzustellen ; die Haltung Hause gegenüber deu von dem Abgeordnetenhause be- i Frankreichs sei aber noch immer zweideutig, und ehe schlossenen Kreisordnuugs-Entwurf als -iegierungs-nnan dort nicht klar und unumwunden hervortrete, Vorlage zu behandeln. Daß einzelne der Beschlüsse ^ könne auch von einem zuversichtlichen Entgegenkommen des Abgeordnetenhauses im Widerspruche mit den ^Italiens keine Rede sein. Erklärungen des Grafen Eulenburg gefaßt worden j Alles wird doch zur Komödie bei den Fran - sind, ist bekannt; es ist aber der Nachdruck darauf zosen. Die Pariser Kirchen werden nach nnd nach zu legeu, daß seitens der Regierung kein einziger zu einer ernsten Konkurrenz für . . die Theater, dieser Beschlüsse als absolut unannehmbar bezeichnet In der Notredame-Kirche wurde P. Monsabrs dieser worden ist. Die nächste Ausgabe der Regierung Tage applaudirt, nächsten Sonntag werden vielleicht wird freilich die sein, der, wie es scheint, von der^Zischer aus die „olsMk" antworten und in der Kommission beabsichtigten Verschleppung der Arbei- § Kathedrale eine Aufführung g lg Rabats veran- ten entgegenzutreten. ;stalten. Und um nicht hinter Notredame und . . . Von Fürst Bismarck, der seinen Geburtstag! der italienischen Oper zurückzubleiben, kündete das 0- April) noch in Varzin zubringen wird, versichert i Eharwochenprogramm der Dreifaltigkeitskirche für man, er werde, falls es uothwendig sein sollte, was ^ Sonnabend n. a. „die feierliche Taufe einer jüdischen sich jetzt noch nicht übersehen läßt, mit derselben Ent-! Dame" an. schiedenheit für das Zustandekommen der Kreisord-i Die spanische Regierung kann von Glück nnng im Herrenhause eiutreten, welche er bei Ge-! sagen- Die Uneinigkeit ihrer Gegner, deren „Eoa-legenheit des Schulaufsichtsgcsctzes au dcn Tag ge-!lition" nur ein leeres Wort ist, wird ihr allem legt hat. Anscheine nach bei den am nächsten Dienstag statt- Der Diplomat, dem neulich aus dem Munde! findenden Wahlen den Sieg in die Hände spielen-des Reichskanzlers Fürsten v. Bismarck so hohes ! In einer Sitzung des Koalitions-Komitees, die am Lob zu Theil wurde, als der letztere jene Schilderung § 26. März stattfand, kam es zwischen Nocedal, dem des kombinirten Borgehenö der klerikalen Parteien Kartisteiifiihrer, und Rniz Zorilla, dem Filyrer der aller Länder gegen das deutsche Reich in der > Radikalen , zu einem sehr lebhaften Wortwechsel. Kammer verlas, ist nicht Graf Arnim, wie viele i Die oppositionellen Provinz.Komitees liegen einander glauben, sonder» der hochverdiente deutsche Gesandte! cbensalls in den Haaren. Dies alles ändert die beim Königreich Italien, Graf Braffier de Saint-! Sachlage bedeutend, nnd so wird die Opposition Simon. ! schließlich froh sein müssen, wenn sie es nur zu Die acht Duodez - Staaten, welche zusammen seiner anständigen Minorität bringt. Thüringen bilden, gehen gegenwärtig damit nm, sich in Berlin ein gemeinsames und ständiges Bundesraths - Mitglied zu halten. Bisher schon waren die Opfer, um beständig in Berlin während der Bundesraths-Sitznng vertreten zu sein, für diese Einzelstaaten unerschwinglich. Sie hätten sich dazu eine doppelte Garnitur von StaatSministern an- schließe. Immer uud immer wieder muß ich der Schilderung gedenken, die mir ein junger Engländer von unserer Nachbardahabieh, mit dem ich gestern am Lande zusammentraf, vou dcn Schrecknisse» der Wüste lieferte. Er hatte das Wagniß unternommen, auf Kameelen nach Ehartum zu gelangen. Schon am zweiten Tage war ihnen das Wasser in dcn Schläuchen verdunstet, und so waren die Reisenden gezwungen, ihr Vorhaben aufzugeben und schleunigst umzukehren. Er schilderte mir den Durst, welchen das Herabsetze» der Wasserportiouen i» der Wüste erzeugt, als die entsetzlichste, entncrvendste Pein, welche dcn Reisenden ereilen kan». Die Stuudeu dehnen sich da»» zu Jahren, die bleichenden Gebeine von Menschen und Thieren, welche in Menge im Sande herumliegeu, erfüllen dcn Mnthigsten mit Entsetzen, das endliche Erreichen einer grüne» Landschaft, einer Oase mit Wasser dagegen mit uanien-lvsem Entzücken. Nie, nie wieder wolle er sich den Gefahren einer Wüstcnreise anch nur eine» Tag aussetzen, schwor der junge, sonst äußerst beherzte Mann. Das Bild der Stromlaudschast hat sich während unseres raschen Dahinglcitens vor gutem Wind inzwischen sehr wesentlich geändert. Die schroffen Felswände auf der einen Seite, das hohe, rcich be- pflanzte Ufer auf der ändern (arabische») Seite, dränge» dcn Strom, der vor kurzem noch meilen-breit war, auf kaum hundert Schritt zufammeu. Die Bergkette gleicht jetzt einer glatten, vou Menschenhand gewaltig aufgcschichlclcn Mauer, in welche unzählige alte Grabhöhlen hinein gewühlt werden sind. Ueber derselben erheben sich verschieden-gestaltig die Kuppeln der einzelnen Berge, manchmal gewölbt wie der Rundbau eines Domes, da»» wieder tausendfach zerrisse», mit klaffende» Spalte» und Abgründe». Hin und wieder treten sic so nahe zu uns heran, daß mau die weißgrauen Geier, die auf den Vorsprüngen hocken, mit eiuem guten Schuß leicht herabholeu kann. Flott breitet nnfere „Aida" ihre weißen Flügel aus und jagt mit DampfeSeilc vordem Winde her. Ein prächtiges Echo gibt den Knall jeden Schusses, der tauseude und tausrnde von Vögeln aufscheucht, donnernd in unzählige» Wiederholungen zurück. Mil einer rolhen Fahne kommt uuö grüßend der Schech des uahen Dorfes entgegen, weiterhin schwimmt eine heitere Gesellschaft auf uns zu. Backschisch, weiter hat es keinen Zweck, ein paar Pfennige, uud die Leute sind glücklich! (Fortsetzung folgt.) Zur Tagesgeschichte. — Die offizielle Feldzugsgeschichte der Jahre 1870/71, von der kriegsgeschicknlicheu Abtheilung des großen Generalstabes in Berlin redigirl, wird nunmehr, wie das preußische Armcc-BervrdnungS-> blatt mülheilt, in Druck gehen. Das Werk wird in etwa zwölf Heflen erscheinen, in drei Jahren -beendet sein und im Ganzen etwa achtzehn Thaler kosten. Für die deulsche Armee wnrde seitens deö Geueralstabes eine Subskription eröffnet. Wir gestehe» , daß wir dieser Publikation mit Ungeduld entgegensehen, da schon die erste» Hefte einen interessanten und sehr lehrreiche» Theil des Feldzuges, nämlich die Vorbereitungen zu»' Kriege, die Stärkeverhällnissc '5er beiden Gegner u»d den strategischen Aufmarsch des deutschen Heeres, ins rechle Licht zu setzen geeignet sein werden. — Der Telegraf hal dieser Tage Uber ein Projekt des Fürsten Bismarck, die Errichtung einer Welt-Post-Union betreffend, auf dem Umwege Uber Londou Mit' lheiluug gemacht. Wir sind um: j„ der Lage, über die Absichten und Vorschläge de« deutsche» Reichskanzlers, dem in der Person des Generalpost-DirektorS Stephan eine postalische Autorität ersten Ranges zur Seile stehl, nähere Mittheilung zu machen. Dewz»' folge sollen alle europäischen Slaalen, die Türkei mit inbegriffen, ferner fämmtliche Kolonien Englands oder doch wenigstens dessen amerikanische, ferner die Ver» einigten Slaalen einen Weltpostbezirk bilden. Der im lernationale Tarif für Briese, die nicht mehr als zw" UnM wiegen, soll zwei Pcnce (ungefähr 9 Kreuzer Silber) betragen, für Zeitungen und Krenzbandse»' d»»gen jeder Irl einen Penny (4'/, Kreuzer Silbers Der innere Postlarif jedes SlaaleS bleibt nalürUt? on der Wellpvst Konvention unberührt; welch' kolossaler Fortschritt aber darin läge, daß man um 9 Kreuzer von Wien an die fernsten Enden der Welt Meiden könnte, sieht man aus den ersten Blick. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. . (Tagesordnung) der morgen den 4ten «pril Nachmittag um 5 Uhr statifindenven Gemein-eraihzs jtz un g : 1. Wahl zweier Mitglieder des Gemeinderaihes sür die Stellungs - Kommission. . Antrag der Rechtsfektiou betreffen» die angesuchle ^erbauung des Schlupfgaffels. 3. Borträge der Bau-^„^^r die Holzlieserungsrechnuug für die ik Eonservationsbauten vom 14. Oktober bis die 1871 per 227 fl. 57 kr., d) über 60 ^°!^lerung i«, Jghre 1871 per 1395 fl. Ms '' 0) wegen Adaptirnng eines Lokales im Maxell?/ ^ ^ Lur Aufbewahrung der Ausrüstung der der ^ wegen Feststellung der Baulinie längs tzj„,2"lah«strecke zur Rudolfsbahn, 6) wegen Konfer-^3 der Straße in der oberen Gradischa. ^-(Postalisches.) Vom 1. April 1872 gingen werden alle mit den Eisenbahnzligen »er-Ehrenden ambulanten Postämter einen Borrath von ^uefmarken, gestempelten eigenen hirnlosen Ideen einzubläuen. Die Gailthaler Slovenen verachten die Pfaffen, weil sie die heilige Religion zur Verfolgung politischer Zwecke herabwür-digen. Ein Beispiel sollen sich die anderen Slovenen nehmen an dem Liberalismus, an dem Fortschritte der Gailthaler Slovenen!" den^"ö'Karten mit Brieskouverts und Korre-sich führen, um solche dem reisen-um aus Verlangen verabfolgen zu können. fende spondl diese zweckmäßige Einrichtung wird das rei- Publikum in die Lage gefetzt, namentlich Korre-Zen während der Reise anszuferti- !pvnd?. " fahrenden Postamte zu übergeben. Korre-genqel!k.?R^Eich- für eine dem Zuge selbst entge-dex g» ^uten, werden bei den Kreuzungen Briefmarken °»sgetauscht. Der Verkauf dieser spondenr-Kar'.'n Brieskouverts und Corre- dingunaei, wi. unter den gewöhnlichen Bewirb -as stabilen Postämtern statt, jedoch krsucku "'Publikum in seinem eigenen Interesse ver!^ ' betreffenden Ankäufe mit Kleingeld ü, wollen, da bei der Kürze der Haltzeiten den verschiedenen Stationen das Geldwechseln nicht ^icht thunlich ist. — (Stistungsplätze für Beamteus-^ O f s j z i ers tö ch te r.) In dem k. k. Zivil-Kdcheu-P^sim,^ in Wie», dessen Hauptzweck die ^anbisduug tüchtiger Lehrerinnen ist, kommen zwei Vlak^'' Lotto- und ein Militär.Lolio-SriftungS- >nn ^ ^edigung. Aus die vier erstgebachien Stif-onL^ zunächst Waisen, und in deren Ermanglung anf d"^! bcrwai«te Töchter österr. Staatsbeamten, Ansy^' '^'sten StiftnngSplatz jedoch nur Lffizierstöchler Und - ' Bewerberinnen sollen nicht unter acht 'Ucht iiber zehn Jahre alt sein und die zweite Klasse der deutschen Volksschule zurück-^pril ^ie Gesuche sind längstens bis 8ten i" Uberr ^ nieder-österreichischen Statthalterei schreibt man den w Klagensnrt: „ES ist friedlich und ruhig nur wenige sporadisch austretende Sla-idealen Zukunftsreiche „Slove-nnd da durch Schimpfen auf oder gelegt »Fr S, ^ ° Gailthale) hier bei^ 2? '"7^'n vom den N:? ,"'"chen " ihrem bedrängten Herzen Luft. Doch wilder,!, sie ihr Hirngefpinnst ihren Stammes- Und ^ "zubringen, umsonst zerren sie dentsche Sprache denn ^ Gesittung in den pcinslavistischen Koth, ^dene weiß sehr gut, was er der deutschen verdanken hat, was er ohne deutsche daß ih„ d^ulsche Knltnr sein würde! Er weiß, ^ kinst.,?- ^"^philen nur vorbereiten wollen, um ^!ern, . dichter an die russische Knute zu über- - E» römischen Russen oder russischen Römer pol-.ik^ °bgewiesen mit ihrem großen jukttnf-^ B-raek-»» NarrenhauS, genannt „Slovenicn." n'"" der i'e- bemühen sich auch die Pfaffen, den ^hlbark.i. Slovenen zu verwirren, ihnen die des Papstes und die Unfehlbarkeit ihrer Au dem Vereinsleben. Konstitutioneller Verein. 39. Versammlung am 2. April. Borsitzender: Dr. Suppan. Schriftführer: Dimitz Regierungs-Kommissär: Regierungs-Rath Dr. Schöppl. Anwesend 30 Mitglieder, darunter der Herr Landeshauptmann Gras Auersperg, Reichsrathsabgeordneter Graf Thurn. Das Protokoll der letzten Versammlung wird verlesen und genehmigt. Bei Fortsetzung der Debatte betreffend „die jüngsten Verhandlungen über die galizische Frage," sprach Professor Dr. Suppan, wie solgt: Ehe ich mir erlaube, einige Worte zu dem in der letzten Sitzung -es konstitutionellen Vereines gehaltenen Vortrag iiber den jetzigen Stand der Ausgleichsverhandlungen mit Galizien hinzuzusügen, muß ich die Bemerkung vorausschicken, daß ich keineswegs zu jenen sentimentalen Polenschwärmern gehöre, die in den vierziger Jahren Zei tnngen und Alnianache unsicher machten. Wenn ich den Ausgleich mit Galizien von ganzem Herzen wünsche, so ge schieht dieS nur, nm unser schwaches VersassungSleben vor ähnlichen stürmen, wie den schon bestandenen, zn bewahren und uns Deutsche vor einer nationalen Vergewaltigung zu schützen. Es war vielleicht nicht nnnöthig, daran zu erin uern, denn aus diesem Satze ergibt sich sofort mit Noth-weudigkeit eiu zweiter, der nämlich: der Ausgleich Nt un-uöthig, ja absolut schädlich, wenn er den angedeuteten Erfolg nicht erzielt. In uns Deutschösterreicheru ist seit der Hohenwart'schen Periode eine Umwandlung vor sich gegangen und wir alle haben mehr oder minder daran theilgenommen. Vor dem verhänguißvollen Jahre 71 hatte selbst die reaktionärste Regierung nicht gewagt, in ernstlicher Weise unsere nationalen Gefühle anzutasten, ja ein Thun war als Uuterrichtsmiui-ster sogar ein eifriger Germanisator. Und als sogar der Reichsrath in seiner früheren Zusammensetzung seiner Ma jorität'nach entschieden deutsch und liberal war, so war mau mit dem augenblicklichen Erfolg zufrieden und dachte, kurzsichtig genug, nicht an die Iukunst. Dieses Versäumniß reichte sich bitter. Wqran man bisher nicht denken mochte das trat Plötzlich ei», als das Mininrrium der Fundamen-talarlikel ans Nuder kam, rasch genug brach die erkünstelte Majorilät zusammen und in zwar unangenehmer, aber höchst wvhUhäligen Weise wurden wir aus unseren Träumen auf-geschreckt. Jetzt endlich kam die simple statistische Thatsache zur Geliung, daß wir 8 Millionen Deutsche, von denen mindestens 2 Millionen mit der staatsrechtlichen Opposition Hand in Hand gehen oder nicht zur Vertretung gelangen gegenüber 11'/, Millionen Slaven und Italienern doch nicht die natürliche Majorität bilden; der naive Glaube, die Ver sassung sei zufolge ihrer innern Bortrefflichkeit mächtig genug, nm alle Völker Oesterreichs zu einen, Friedensbande zn vereinigen, war auch zerstört, und bange blickte man auf den Reichsrath, der über die Forderungen Böhmen» entscheiden sollte. Ich zweifle nicht, daß es der damaligen Regierung gelungen wäre, auf verfassungsmäßigem Wege die Verfassung zn beseitigen. Wohin man blickte, überall sah man Abtrünnige, selbst das Industrieland Mähren, in dem deutsches 'kapital herrscht, hatte seinen slavischen Landtag. Ich habe mir erlaubt, etwas länger bei dieser Auseinandersetzung zn verweilen, nm Ihnen, meine Herren, die Situation zu zeichnen, in die wir noch einmal gerathen wer den, wenn ein neuer Hohenwart die alten Pläne wieder aufuimmt, nnd wer wäre vertrauensselig genug, um die Möglichkeit einer solchen Eventnalilar in Frage zu ziehen? Selbst der Versuch eines parlamentarischen Strikes würde uns dann nichts nützen, da ja das Nothwahlgesetz eine Re-giernng -über die Klippe bequem hinwegführt! ES ist daher nur eine Pflicht der Selbsterhaltnug, wenn wir alle gesetzlichen Mittel in Bewegung setzen, nm nnser gutes Recht vor jedem feindlichen Angriffe zn schützen. Man hat die Wahlreform als ein solides Mittel erkannt, aber, meine Herren, die Wahlreform nützt uns nichts, wenn sie nicht Hand in Hand geht mit dem galizischen Ausgleiche. Allerdings wird es nach Einführung direkter Wahlen den Polen nicht mehr so leicht sein, durch Entfernung den Reiebs-rath zu sprengen, wie zur Zeit des Ministeriums Hastier, aber möglich ist es noch immer, wie wir dies bei deu jetzigen ezechischen Abgeordneten sehen, nm sv leichter möglich bei Leuten, die von jeher mit dem Gesetz ein frevles Spiel getrieben. Aber abgesehen davon, läßt sich anch der Fall sehr gut deukeu, dan eiu direkt gewählter Reichsrath mit verdoppelter Anzahl der Abgeordneten der Städte und Land-gemeiudcu uud in dem überdies noch die Polen sitzen, eine klerikal nationale Majorität zu Tage fördert; man erinnere sich uur, daß bei direkten Wahlen ja anch die ezechischen Gcniciudcn Mährens, die Slovenen der nntcrn Steiermark nnd die zahlreichen, unter dem Hochdrncke des geistlichen Einslnsses stehenden Landgemeinden Salzburgs uud Ober- österreichs zur Vertretung gelangen werden. Und endlich brachte man auch die Angaben der Statistik. Daß der Gegensatz zwischen Anhängern und Feinden der Verfassung ans nationaler Verschiedenheit beruht, daß die Deutschen die Träger der Verfassung, die Slaven die Vorkämpfer des Föderalismus sind, konnte man sich wohl noch zu Zeiten des Bürgerministeriums verhehlen, heute liegt diese That-ache für jedermann offen, der überhaupt sehen will. Der Hang nach staatlicher Zersplitterung liegt tief in der slavi-chen Natur, auch Rußland, jetzt der zentralisirteste Staat, zerfiel einst in eine Unzahl von Fürstenthümern nnd rang 'ich nur im harten Kampfe mit seinen mongolischen Herr-chern zur Einheit empor. Soll daher die deutsche Versas-rmgspartei noch ferner am Ruder bleiben, so müssen die Deutschen aus einer Minorität zu einer natürlichen Majorität werden, und dies kann^nnr geschehen durch den Ausschluß von zirka 5 Millionen slaven, die in Galizien wohnen. Die polnische Frage ist demnach eine Lebensfrage sür uns, aber der Ausgleich bringt uns mir dann Nutzen, wenn von der Diskussion und Beschlußfassung über alle Verfassuugsf ragen, die unser Verhältniß zu Galizien nicht berühren,die Abgeordneten dieses Landes ausgeschlossen sind. Ist dies der Fall, dann haben wir unter allen Umständen die Majorität im engern Reichsrath, dann sind wir gesichert vor allen Störungen des Verfassnngslebens, dann erst kann die wahre Aera des Konstitntioiialismus beginnen. Gewährt man aber den Polen uur- in administrativer Beziehung eine autonome Stellung, dann sind wir durchaus nicht vor der Möglichkeit gesichert, daß sie sich nicht wieder, z. B. im Falle einer abermaligen Gesetzvorlage über das sogenannte böhmische Staatsrecht, mit unseru Gegnern verbunden; zniLinindesten werden sie uns, wie bisher, in beständiger Angss^rhalien, uud wir werde» dann in Wahrheit anf eine höchst schmähliche Weise von ihrer Gnade abhängig sein. Für inhaltschwere Zugeständnisse werden wir dann nichts erkauft haben, als einige ruhige Augenblicke, mit einem Worte: in diesem Falle ist der Ausgleich mit Galizien nicht das Ende, sondern der Anfang des Föderalismus. Zwar hat uns der Ministerpräsident versichert, daß keine weitern Ausgleichsverhandlungen mehr stattfinden sollen, und wir haben keine Ursache, die Aufrichtigkeit dieser Worte zu bezweifeln. Aber wird das Ministerium Auersperg ewig dauern? Das Ministerium hat es nicht in seiner Macht, zn sagen : bis hieher und nicht weiter, denn es kann auch, wie die lange Liste der pensionirteu österreichischen Minister beweist, zu den Vätern versammelt werden. Aber das Parlament hat die Macht, jene Worte zur Wahrheit zu machen, ein Parlament, dem uach Ausscheidung der Polen die verfassungstreue Majorität gesichert ist, die nie und nimmer mit Ezechen nnd Slovenen verhandeln wird, weil es hier gilt, dentsche Knltnrelemente vor der unzarten Berührung der nationalen Fanst zu schützen. Bekanntlich hat der Versassuiigsausschuß diesen Standpunkt nicht festgehalieu, und an dem Reichsrath ist es nun, der Jntriguen der Polen sich ein für allemal zu entledigen. Aber man bat verschiedene Bedenken. Ich wende mich hier-nicht gegen diejenigen, die „angekränkelt von- des Gedankens Blässe" theoretisch richtig einen Staat sich aufbauen, nnd nicht daran denken mögen, ob denn der wirliche Staat mit ihrem Ideale auch zusammenstimmt. Von diesem Standpunkte des abstrakten Staatsgedankens aus handeln sie nur logisch richtig, wenn sie jeden Ausgleich verwerfen; freilich sollten sie konsequenter Weise auch eine gleiche feindliche Stellung zum dualistischen System einnehmeii. Ein geehrter Herr Vorredner hat iu der letzten Versammlung diesen Standpunkt vertheidigt. Ich kann seine Ansicht verstehen, wenn ich sie auch nicht theilen kann, aber unverständlich bleiben nur diejenigen, die einen Ausgleich mit Galizien wünschen, nnr nicht in der früher angeführten Weise. Man fürchtet daS Wort „Trialismus," als ob Galizien eine so selbständige Stellung einnehmen würde, wie Ungarn; man sagt, auf der einen Seite stehe dann die ungarische Reichshälfte als eine kompakte Masse, aus der ander» Galizien und die übrigen Länder. Abgesehen davon, daß dies nicht ganz richtig ist, weil Kroatien zu Ungarn in einem ähnlichen Verhältnisse steht, wie Galizien zn uns stehen würde, kann jenes Bedenken mir insoferne einen Sinn haben, als man befürchtet, daß dann jedes Gegengewicht gegen den ungarischen Einfluß wegfalleu würde. Als ob das von Parteien zerrissene, aus einem Regierungssysteme in das andere geworsene Zisleithauieu noch im -Stande wäre, ein solches Gegengewicht zu bieten! Und herrscht Ungarn nicht schon saklisch in Oesterreich? Ist Andrassy nicht Minister des Aeußeru. Fürwahr, das wäre das geringste, was wir zu befürchten hätten, denn die Ungarn, in ihrem eigenen Lande hart bedrängt, werden sich hüten, in unsere inneren Verhältnisse einzugreifen, nnd die Vertretung nach Anßen können wir ihnen getrost überladen, da nach den Ereignissen der letzten zwei Jahre ihre Politik keine andere sein kann, wie die unsere. Auch die äußere Machtstellung der Monarchie wird diuch den Ausgleich nicht geschädigt, denn die Armee und die äußere Politik bleibt eine einige und uugetheilte. Die Bedenken wegen der finanziellen Frage werden wohl bald gehoben sein, wenn erst in den ändern Punkten Ueberein-stiinninng herrscht, und allem Anschein nach werden sich hierin die Polen nachgiebig zeigen. Wir stehen also vor einem Entweder — Oder; mit der galizischen Frage wird wahrscheinlich auch unser Schicksal entschieden werden. Täuschen wir uns nicht über die Stärke der Verfassungspartei, weil das Ministerium durch die Annahme des Nothwablgesetzes einen Sieg errungen hat. Um welchen Preis er erkauft worden ist, wissen wir nicht, aber ist es nicht besser, durch eine einzige frische That unser Berfassungsleben auf eine dauerhafte Basis zu stellen, anstatt vor jeder wichtigen Abstimmung die Stimmen durch Conzesfionen und Conzefsiönchen zusammenzukaufen, um die gesetzliche Zahl komplett zu machen? Denn, meine Herren, anch die kleinsten Konzessionen, die systemlos an verschiedene Länder und Parteien gemacht werden, führen allgemach znm Föderalismus, während nur die Ausscheidung Galiziens die Möglichkeit an die Hand gibt, die übrigen Länder straffer zusammenzufassen. Und wer wüßte nicht, wie sehr dies noth thut? Blicken wir in unserem Volke herum, so trete» uns überall Spuren einer tiefen Politischen Entsittlichung entgegen An die Stelle jener nachhaltigen, ruhigen Thätigkeit, bei der allein das politische Leben gedeihen kann, ist eine fieberhafte Unrnhe getreten, die immer den zweiten Schritt vor dem ersten machen will, oder ein sorgloses Gehenlafsen. eine philisterhafte Gleichgiltigkeit, die nickt ahnt, welche Sorgen den denkenden Patrioten beschleichen, oder endlich jener finsterbiütende, thatenlose Pessimismus, der im Volke noch de» letzten Rest vom Vertrauen an seine eigene Krast vernichten muß. Mit Bangen blickt der Oesterrreicher bald nach Norden, bald nach Osten, überall sieht er düstere Wolken anssteigen, die ihn mit Vernichtung bedrohen; ist das das stolze Selbstbewußtsein eines Bürgers, der das Glück hat, einem großen Staate anzugehören? Mit Dangen blickt er jetzt nach Böhmen, weil er fürchtet, daß einige Stimmen czechifcher Großgrundbesitzer abermals einen Syftemwechsel herbeiführen könnten; ist daß das Selbstvertrauen des konstitutionellen Bürgers, der weiß, daß im Wechsel der Ministerien die Verfassung das bleibende ist, das unantastbare Palladium eines Rechtes? Und doch harren auf allen Gebieten deö öffentlichen Lebens Aufgaben ihrer Lösung, der materielle Wohlstand des Reiches ist auf das tiefste erschüttert, aber ungewiß über die Ereignisse der kom inenden Tage, hat man nicht die nöthige Ruhe, nm an die Lösung dieser Aufgaben zu schreiten Das ist eine traurige Thalsache, die nicht abzuläugneu ist, ein „Hangen uud Baugen", das aus die Dauer unleidlich wird. Oder wissen Sie, meine Herren, ein anderes Mittel, um dieser Misere zu entrinnen? Unser Zustand'ist ein außerordentlicher und ein solcher erfordert außerordentliche Mittel, und wohin ich blicke, ich sehe kein anderes, als den Ausgleich mit Galizien in der seither angedenteten Weise. (Fortsetzung folgt.) Witterung. Laibach, 3 April. Morgens ganz bewölkt, Vormittags wechselnde Bewölkung, von Mittag an Regen. Wärme Morgens ü Ukr t 5.4", Nachm. ä U'r-j- 9 4" L. Barometer 726.69 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme > 9.0" um 1.2° über dem Normale. Angekommene Fremde. Am 3. April. Goruig, Gutsbesitzer, Marburg. — Valmargini, Privat, Wien. — N.inuichcr, Privat, Graz. — Nordis, Berlin. — Neiimann, Wien. 81 «clt H Ritter v. Guttmannsthal, k k Präsident, Triest. — V Langer. Besitzer. Poganitz. — Scherz, Kfm.. Graz — Roschka, Fibnkant. Wien. — Rau. k. l.Haupt-manii, Rudolsswerlh. Braune, Privat, Gottschee. — Frau Grobocuig, Besitzerin, Eisnein. lseligo, Oberlehrer, BrcSno -Pogacnig, Bahn-Bau-Unleriiehmer, Gra; — Parschnig, Lnstthal. Verstorbene. Den 2. A p r i l. Fra»; Joste, Zi,»n:>rm!iiin, alt 83 Jahre, in der Stadt Nr. 284, an Altersschwäche. Den geehrten Bewohnern Neumarktls, besonders den Fräuleins, welche nach Anleitung des Fräulein Albino Pirc am Sarge nieincr innigstgelieblen. seit 20. Marz l I. in Gott ruhenden Tochter Marie leuchteten und vor Hebung und Senkung des Sarges unter Mitwirkung des musiktüchtigeu Herrn Johann Debellak Trauerchöre vortrugen, spreche ich für die vielfache« Beweise der Theil-nahme meinen tiefgefühltesten Dank ans. Nenmarktl. 26. März 1872. (188) Anton Schtlcönikcr. Wiener^Börse vom 2. April. Ware j Geld Kperc.N.'Nte, At.^av. 64.75 64.80 -co. dto. öN.inSrkö. 70.70 70.80 von 1.^54 . . . K4.75 95.— von 1860, §anze 102.50 102.75 Lose von 1860, «Zlinfl. 186.50 127.50 Vrän'.ienlH. V. 1864 . 148.— 148 56 ^iLiermark zuöp^t. SO.—i 91.-»lärnren. Krara Oest. Hhpoth -Sank Lüsteniand 5 Ungarn. . zn b ^roa». a. Slav. 5 §!crionalban? . -Anion- Bank . . Irediranstai: . A. ö. ÄSconrptL-'^ rln^o-osterr. Ban' ÄodLNcred.^.'i. 85.75 81.50 83. 78.25 86.- 82.- 84.— 79.- Suob.--Äe;. ?n500 Hr. 112.50 113.53 dto. Bor-A 6 PZt. L30- 232. Nordb. (1l><> fl. «LM.) 102. 102.2' Sieü..L.(«00».6.W. 93.30 94.- Staa.Sbahn Pr. Stliü 132.50 133. StaalSb. Pr. St. 1867 131. 131 50 Nudolfrb.,300fl.?.W.) i)4.25 94.50 ffrcrn^Ios.t^»^ S ) 09.75 100.— r.o»«. . 842. 844 - . 322.25 322.75 . 344.50 344.50 9.>5.- 958.-335.— 335.50 278.— 280.— 98.- 102. B? 26L. 263. 14«'.- 1-10-50 ^325» ^':i.!0 205.40 205.60 248.50 249.25 257.50 258. 188.50 18 '.50 387. »88.-210.75 211 — Geld Ware 95.50 86.- Oest yppolh.-Ba.'.t Stcier. Evcomvt. franko ^ Anftria . ^a s. s7erd.--i1ic!rdd. SLis.Mabetb-«Lch S.irl»"ndwtß.Bahn tz-tebeud. Llsenbahu SraatSbahn. . . Kran^IosefZS infk.-Varcser 'S. 2'..>iv7.bo 198.-Bahn 183.25 183.75 Nation. ö.W. verloSb. Vng. Sod. -1llg.ost.v5d. ^rrd'.)' dto. in LS^.rück,. Lr-:dit loo ft. v. »I». . D)N.-L>alnpsi«'h.'Hcs. zu 100 N. f!. ö.Lk «7alm . ^ 4«! ^ 'L'.E' . , 40 „ -4*ar- . » 40 . St. Ä>enolS^ 40 ^ , '^'Ndischgr^tz 30 , . 20 , k >.ngsb. lOOst.rüdd.EL lOO^l. , ^ .i,c>ou 10 Ps. Ster' iil» »4 und gelegenen Realitäten, bestehend ans einem gemauerten Wohnhanse, Stallnngen, Dieschboden und Hausgarten, ferner aus Wiesen, Aeckern und Hochwald, werden am 1L. April l. I. Vormittags 9 Uhr in Oberschischka im Wege der freiwilligen öffentlichen Versteigerung parzellenweise an Len Meistbietenden gegen vortheilhafteBedingungen hintangegeben werden. Die nähern Lizitationsbedingnisse können in der Amts-^ kanzlei des k. k. N tars Herrn i>>-. ». ein- gesehen werden. Laibach, ani 29. März 1872. (179—1) , L. VvrKsin. KajftkhMS-AkbtrWhmk. Gefertigter zeigt dem x. t. Publikum freundlichst an, Daß er das auf der Wienerlinie im Fröhlich'schen Hanse gepachtet hat. Zudem er für aufmerksame Bedienung, gutes Getränke zu deu billigsten Preise» bestens Sosge tragen wird, empfiehlt er sich zum häufigen Besuche. ^Hochachtungsvoll A n m e r k n » g. Ans Versehen stand in der gestrigeU Annonce: „übernommen" statt richtig: „gepachte t." ?oxovic empfiehlt ans seiner Schnitt-, Weiß- LModmarenhandlullg sein reich sortirtes nnd geschmackvoll gewähltes Lager aller in- und LU8lLHÜ!8vii«» vüoäestoSs sür Llsiäer, 1or»8 »ud ViulLänAtuedsr aller Art, sei» r>e» iiciit'stcn IVIoüvNvli assmtnlcs >>> v»n rLlvtots »,'v licle , IVIödvl- uud V»r1rä»8^^o k'euster-R.ouletten, diverse V^irkv^aare, vnßlisebb und LrLQ208L8k1i6 Selmürmie^er, seliiiL- und WirtLsekaktsL^virrre, SelilLkröeLe, wohnt und ordinirt im Ltock, Z.-Nr. und täglich von 8 bis 12 Uhr und von 2 bis 1) Ubr. 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Kleiamayr » ^rd. Bamberg in Laibat HM" SN 8 j «l/.t ti ii ü Kaissrl. vinä KölliZI. !tti886lü. jirivilv^irtgL »ri. von r»S8 i'oin8ts, bssis, nalürliolisis und snvi-Itkmnt >vi,l<8ÄM8t6 IVIiNöl und gsgsn 8kmf6ln, ttautau88l:l>l3g6, llrü8snlt- likilsn, Zekwäoklicliltsil n. 8. >v. ist — ,Ii« ü 1 <1. — eu^vvcler in meiner 1''adril<8-^ioä6rlnirto8ton nnd 8i>0i!0i6iInindIunF0ll der Nomu'diio oeiit xn delivlnuion, 8v unter ändern bei 1'ol<;ei>d6N Girmen: I.aidaoli: » itue, ,r 8el>v»Ii, /VpoUiolrur, „nd >1 X»nfmm>n-, 6 i11i: I ia»/. .s.nie^eli, Xrinkmann; ^ndondnr^: >I<»8.1'<»!>itl, Kiiukmann; .l. ». Niiiumliiri, ^potlioker; I'riv8t>.6li: «tt<» U»!>!>ilu>im, ^iiotlwkor; Villrroli: .1. I'. ^leili», Kaufmann. (83—7) Verleger und sür d-e Redaktion nerantwor ich: Otto mar