Dezugspreise jjfir Ästerreich-Ungar» ganzjährig K 6 — halbjährig K 3 — £ür Amerika: ganzjährig D. 2- — Für das übrige Ausland ganzjährig K 6'60 Briese ohne Unterschrift werdennichtberücksichtigt, Manuskripte nicht zurück, gesendet. Gottsiheer Me Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Jerrvaltung des Hottscheer Meten in Gottschee Str. 121. Berichte sind zu senden an die Kchriftleitnng des Hottscheer Maten in Gottschee. Anzeigen (Ii.jerale) . werden nach Tarif be-rechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Str. 842.285. Wr.11. Kottschee, am 4. Juni 1918. Jahrgang XV. Die Südösterreicher beim Kaiser. Hine historische Audienz. Der 25. Mai kann als ein Markstein in der Entwicklung des deutschen Volkes in Österreich und insbesondere der Alpen- und Karstländer bezeichnet werden. An diesem Tage empfing der Kaiser in Anwesenheit des Ministerpräsidenten Dr. R. v. Seidler in Baden zuerst die Kärntner, sodann eine hundertköpfige Abordnung deutscher und slowenischer Bürgermeister und Gemeindevorsteher aus dem steirischen Unterlande, ans Gottschee und Deutsch-krain sowie aus Triest in Audienz. Die Abordnung legte kräftigen Einspruch ein gegen die Zerreißung der Monarchie durch die südslawische Bewegung und gab offen und ungescheut den schweren Bedenken und Besorgnissen wegen der zügellosen südslawischen Agitation Ausdruck. Es waren freimütige und offene Worte, die da gesprochen . wurden, freimütig und offen war auch des Kaisers Antwort. Gespannt horchte ganz Südösterreich auf des Kaisers Worte. Wenn der Monarch erwiderte, die Deutschen hätten nichts zu befürchten, der Staat werde mit ihnen und durch sie bestehen, alle Versuche, sein Gefüge zu zerreißen, seien vergeblich, so ist das als ein politisches Ereignis von größter Bedeutung zu werten. Die Erklärungen des Kaisers gossen beruhigendes Öl auf die hochgehenden Wogen. Aus dem Gottscheer Gebiete nahmen an der Abordnung teil die Herren Hochw. Dechant und Stadtpfarrer Ferdinand Erker, ' faifetl. Rat und Bürgermeister Alois Lop, Hochw. Josef Krak er, Pfarrer von Rieg, Gemeindevorsteher Matthias Michitsch von Seele (Klindorf) und Gemeindevorsteher Josef Ostermann von Lienfeld. Die Abordnung wurde vom Wiener Bürgermeister Exzellenz Dr. Weiskirchner geführt, der auch die einleitenden Worte sprach. Hieraus ergriff im Namen der Untersteirer, der drei autonomen Städte Marburg, Cilli und .Pettau, sämtlicher Städte, nahezu sämtlicher Märkte und auch einer stattlichen Anzahl slowenischer Gemeinden Untersteiermarks der Landtagsabgeordnete Herr O r n i g, Bürgermeister von Pettau, das Wort, erwähnte, daß auch die Deutschen Krains und Triests und das seit Jahrhunderten bekannte deutsche Gottscheer Land vertreten seien, hob die Kaisertreue der Steirer hervor, würdigte deren hervorragende Leistungen im Kriege und führte dann weiter aus: „Die Leistungen Steiermarks hätten vielleicht noch größer sein können, wenn nicht slawische Führer durch die Maideklaration das brave slawische Volk verhetzt hätten und demnach auch die der Maideklaration ungehörigen Slawen, ihr Geld durch Aufkäufe von deutschem Grund und Boden aufwendend, von der Zeichnung der Kriegsanleihe abgehalten hätten. Nicht immer war es so, Majestät I Mehr als ein Jahrtausend lebten Deutsche und Slawen friedlich miteinander! Mehr als 700 Jahre unter dem Hause Habsburgi Erst seit 30 bis 40 Jahren ist eine stets zunehmende Spannung zu bemerken, ausgehend von panslawischen Ideen, die schließlich in die Maideklaration ausklangen. Majestät! Die zunehmende Verhetzung unseres Volkes bildet eine ernste Gefahr. Wir erwarteten Hilfe vom Parlament, doch vergebens! Nun hat uns unser Volk geschickt, um von Eurer Majestät ein Machtwort zu erbitten, daß diesen die Einheit unserer Monarchie zernagenden Umtrieben ein sofortiges Ende bereitet werde. Majestät! Vom Parlament haben wir nichts zu erwarten, denn dieses ist ein Haus ewigen Zerwürfnisses. Wir bitten inständig: Wollen Eure Majestät durch den Steuermann des Staates auch ohne Parlament die Staatsnotwendigkeiten prüfen und durch eine einheitliche Kommando- und Staatssprache die Einheit des Staates stärken und durch die Selbstverwaltung Dalmatiens und Galiziens den altbewährten staatstreuen Einfluß unseres Volkes zur Geltung bringen. Majestät wollen hart sein gegen alle jene, welche österreichische Bauern und Bürger ihrer Staatstreue wegen in Wort oder Schrift schmähen! Majestät wollen noch härter sein gegen jene, welche staatstreue Beamte in Wort und Schrift angreifen und in ihrem Ansehen erniedrigen! Majestät wollen am härtesten, ja unerbittlichsten sein gegen alle jene, welche Staat und Krone in Wort und Schrift, in letzter Zeit sogar durch staatsfeindliche Handlungen gefährden! Ein^dreifaches Heil!" Nachdem hierauf Bürgermeister Dr. Schmid er er dem Monarchen die Entschließungen der Städte, Märkte und größeren Orte Untersteiermarks gegen die südslawische Agitation überreicht hatte, schilderte als Sprecher der slowenischen Stajerc-Partei Schriftleiter Herr Linhart aus Pettau die Staats- und Dpnastietreue dieser Partei in einer alle Anwesenden und sichtlich auch den Kaiser tief ergreifenden Ansprache, legte die Notlage der deutschen Sprachinseln dar unb fuhr fort: „Jetzt freilich, wo der innere Feind zersetzend die wahnsinnigsten politischen Ideen verwirklichen will — jetzt, wo der langjährige Krieg manches Gemüt zermürbt hat — jetzt ist unsere Arbeit schwierig, aber wir leisten sie unverdrossen weiter. Nicht einen Punkt in unserem Programm haben wir geändert und mutig stellen sich unsere slowenischen Bauern der südslawischen Flut entgegen, solange es geht, Majestät, solange unsere Kräfte nicht erlahmen. Aber wir brauchen eine moralische Fahne, wir brauchen ein Machtwort, das nur Eure Majestät sprechen können, dieses Wort, das unser Schwert sein wird in dieser großen Gefahr, die sich da im Süden als südslawische Revolution zusammenballt. Eure Majestät, sprechen Sie dieses Wort und jegliche Gefahr für Thron und Krone ist entschwunden. Als Graf Werner seinem Bruder seine Habsburg zeigte, bemerkte derselbe, daß sie weder Wall noch Mauern habe. Über Nacht ließ der Habsburger seine Mannen aufbieten, und als früh das Hifthorn erscholl, zeigte er diese Mannen, und der Bischof sagte: „An solche Mauern halte dich, nichts ist so fest als Treue, die nicht von dir läßt." Majestät! Diese Worte rufen auch wir Deutsche und Slowenen im Süden: „An solche Mauern halte dich!" Hierauf erfolgte nachstehende Ansprache des Kenn Dechanten Erker als Vertreter der deutschen Priester des Gottscheer Gebietes: „Eure Majestät I Wir deutsche Priester des Gottscheer Gebietes sind stets eingetreten für ein großes, kraftvolles, mächtiges Österreich-Ungarn. Wir erblicken in unserem heißgeliebten Kaiserstaate und seiner glorreichen Dynastie einen festen Hort der katholischen Kirche und ein festes Bollwerk gegen die staatsunterwühlenden internationalen geheimen Gesellschaften. Wir flehen zu Gott, daß er in dieser entscheidungsvollen Zeit die Monarchie zu immer größerer Macht, zu immer höherem Ansehen und Ruhme führe. Deshalb sind wir auch entschiedene Gegner aller jenen Bestrebungen, die durch Zerreißung Österreichs in kleine, machtlose Staarsgebilde die Monarchie schwächen, entkräften und schwer schädigen. Wir deutsche Priester von Gottschee stehen aber auch fest und treu zu unserem deutschen Volke. Darum erheben wir entschiedensten Einspruch dagegen, daß den Jahrhunderte alten nationalen Rechten des deutschen Volkes von Gottschee Abbruch geschehe. Indem wir auf das geheiligte Haupt Eurer Majestät Gottes reichsten Segen herabflehen, bitten wir, Eure Majestät wollen allergnädigst geruhen, unser deutsches Heimatland in Krain huldvollst in Ihren mächtigen Schutz zu nehmen." Der Bürgermeister von Kottschee, Kerr kaiserk. Wat A. Loy richtete namens der Gottscheer folgende Worte an den Monarchen: „Mit von Tag zu Tag steigender Besorgnis haben wir Deutschen des Gebietes von Gottschee die staatsrechtlichen südslawischen Bestrebungen verfolgt; erblicken wir in ihnen ja doch eine ernste Gefahr für den Bestand der Monarchie, die in ein loses Gefüge kraftloser Kleinstaaten zerrissen werden soll, und eine schwere Bedrohung unseres angestammten deutschen Volkstums. Wir Gottscheer bilden eine bodenständige geschlossene Volksmasse in Krain. Vor 600 Jahren haben unsere Vorfahren unser jetziges Heimatland gerodet, urbar gemacht und der Kultur zugeführt. Durch mehr als ein halbes Jahrtausend haben wir unsere deutsche Sprache und Sitte rein und unversehrt erhalten bis auf den heutigen Tag. Wir wollen auch in aller Zukunft treue deutsche Österreicher bleiben, frei von jeder nationalen Bedrückung, Bedrängung und Gefährdung. Unser allzeit kaiser- und reichstreues Volk hat auch im gegenwärtigen Völkerringen eine durch und durch patriotische Haltung an den Tag gelegt und hat trotz seiner geringen Bemitteltheit mit begeisterter Hingabe an das heißgeliebte Vaterland große materielle Opfer gebracht. Unsere Väter, Brüder und Söhne haben im Weltkriege besonders große Blutopfer gebracht und sich durch Tapferkeit und Tüchtigkeit hervorgetan. Darum glauben wir mit Sicherheit darauf rechnen zu dürfen, daß unseren nationalen und wirtschaftlichen Ansprüchen gerechte Berücksichtigung zuteil werden wird. Geruhen Eure Majestät, unsere deutsche Sprachinsel huldvollst in Ihren Schutz zu nehmen." Sodann hielt als Vertreter der Deutschen in Laibach Herr Direktor Pammer folgende Ansprache: „Eure Majestät! Allergnädigster Herr und Kaiser! Wenn die Deutschen des Herzogtums Krain in dieser tiefbewegten Zeit vor Eurer Majestät erscheinen, so tun sie dies in dem Bewußtsein, daß sie, obwohl in Minderheit, dennoch durch ihre Leistungen gegenüber dem Staate sich ohne Selbstüberhebung vollwertig neben ihre slawischen Landsleute stellen dürfen. Der deutsche Stamm, seit mehr als einem Jahrtausend im Lande ansässig, hat schon durch die zweihundertjährigen Türkenkriege schwere Einbußen erlitten und ringt seit dem Jahre 1868 und noch mehr seit 1879 im schwersten Kampf um sein politisches und wirtschaftliches Dasein. Mögen Eure Ma- jestät das väterliche Auge dem Geschicke des deutschen Volkes in Krain zuwenden und huldvoll den Klagen und Beschwerden Gehör schenken, die den allezeit getreuen Erben deutscher Vergangenheit im Lande durch die Not der Zeit erpreßt werden. Möge sie Eurer Majestät kaiserlicher Schutz vordemUntergan gebewahren!" Namens der Deutschen Triests sprach Rechtsanwalt und Gutsbesitzer Herr Dr. G. Krauseneck, der die Bedeutung der deutschen Arbeit in dem Handelshafen der Monarchie hervorhob und auf die ernsten Gefahren verwies, die ihr heute drohen. „Der italienische Jrredentismus ist wohl gebrochen und Versuche, ihn neu zu beleben, würden vergeblich bleiben. Aber die maßlose Wühlarbeit slowenischer Kreise würde, wenn sie Erfolg hätte, jede gesunde Entwicklung unterbinden. Wir anerkennen die Leistungen unserer slowenischen Mitbürger, die größtenteils friedliebend und patriotisch sind. Aber in einem unser Gebiet umschließenden südslawischen Staate erblicken w.r die allergrößte Gefahr, wie für uns, so auch für das ganze Reich. Wir vermögen nicht einzusehen, wie andere die den Deutschen zukommende Rolle sollten spielen können, die große Rolle, die dem Deutschtum an der ganzen Küste und im Reichshafen Triest zukommt und für deren energische Förderung wir auf Eure Majestät vertrauen, in unserer bedingungslosen Staats- und Kaisertreue auf Eurer Majestät gnädiges Wohlwollen bauend." Erwiderung des Kaisers. Der Kaiser erwiderte darauf folgendes: „Ich danke Ihnen herzlichst für die warme Kundgebung patriotischer Gefühle, die Sie im Namen einer so überaus tüchtigen Bevölkerung an Mich gerichtet haben. Gern gedenke Ich bei diesem Anlasse der zahllosen Beweise aufopfernder Treue gegen Kaiser und Reich, die diese Meinem Herzen nahestehende Bevölkerung jederzeit und namentlich auch in den schweren Tagen des Krieges erbracht hat. Ich bin Mir mit hoher Genugtuung bewußt, daß Ich stets aus sie zählen kann, und sie darf eines Gleichen auch bei Mir gewiß sein. Besonders erfreut es mich, in Ihren Worten einen wahrhaft erhebenden Gleichklang der Gefühle bei beiden in den nämlichen Gebieten seßhaften Volksstämmen zu vernehmen und darin eine neue Probe des echten gut österreichischen Geistes zu erhalten, der durch verständnisvolles Sichineinanderfinden der Nationalitäten sie zu einer höheren, mächtigen und segenbringenden Einheit zusammenzufassen weiß. Das ist das Ziel, das wir alle unverrückt vor Augen haben müssen. Manches sin den Bedingungen für die nationale und kulturelle Entwicklung der einzelnen Völker ist bei uns der Verbesserung bedürftig, und meine Regierung ist eifrig bestrebt, die richtigen Wege zu einer allseits befriedigenden Lösung dieser Grundfragen zu finden. Eine solche Lösung kann nur im österreichischen Rahmen erfolgen, sie darf die historischen Eigentümlichkeiten der Länder und die Festigkeit ihres Zusammenschlusses, die Freiheit unserer großen Wirt sch a ft sw ege, die geistigen.und materiellen Grundlagen für die Geschlossenheit, die Kraft und das Gedeihen des Staatswesens auch nicht im mindesten beeinträchtigen. Hegen Sie darum keine Besorgnis, daß eine gegen die unverbrüchliche Festhaltung dieser obersten Richtlinien geführte Agitation sich ungehindert ausbreiten, geschweige denn sich in der künftigen Gestaltung der Dinge zur tatsächlichen Geltung bringen könnte, und seien Sie überzeugt, daß der österreichische Gedanke, dem Sie in Ihren Worten so überzeugten, vom Herzen kommenden und zum Herzen gehenden Ausdruck gegeben haben, in Mir immerdar einen starken, nie versiegenden Hort finden wird." Nun wurden dem Kaiser eine Reihe von Mitgliedern der Abordnung vom Bürgermeister Weiskirchner vorgestellt. Als Dr. Weiskirchner innehielt, wünschte der Kaiser, daß ihm sämtliche Anwesenden einzeln vorgestellt würden, und begab sich zu diesem Zweck, da mittlerweile der Regen aufgehört hatte, in den anstoßenden Park. Dort entwickelte sich ohne jedes höfische Zeremoniell ein Cercle, wobei der Kaiser in unzensurierten Worten aus dem Munde des Volkes selbst über die Stimmung unterrichtet wurde. Der Kaiser wurde nicht müde, Händedrücke auszuteilen und Fragen zu stellen, hörte aufmerksam jedem einzelnen zu, nickte wiederholt zum Zeichen der Zustimmung und konnte sich hie und da eines herzlichen Lachens nicht enthalten. Bei den Antworten über die Lebensmiltelnot gab der Kaiser wiederholt seinem tiefen Bedauern über die Leiden der Bevölkerung Ausdruck. Auch jene drei Mitglieder aus Goltschee, die früher nicht zu Worte gekommen waren, wurden nun durch Ansprachen ausgezeichnet. Herrn Pfarrer Krak er fragte der Kaiser nach der Seelenzahl seiner Pfarre, ob dieselbe eine rein deutsche sei und womit sich dort die Leute beschäftigen. Herr Gemeindevorsteher Michitsch wurde befragt, wie lange er bereits Gemeindevorsteher sei. Unter Hinweis aus die Auszeichnung, die der Angesprochene trug, meinte der Monarch, der Herr Gemeindevorsteher werde auch etwas geleistet haben. Herr Gemeindevorsteher Ostermann, der ebenfalls angesprochen wurde, versicherte den Kaiser, es sei der sehnsuchisvollste Wunsch der Gottscheer, daß Se. Majestät die Gnade haben möge, einmal Gottschee zu besuchen. Der Monarch erwiderte hierauf lächelnd, jetzt im Kriege sei dies nicht möglich, aber dann im Frieden. Die Aussprache zwischen Kaiser und Volk wird, wie die Teilnehmer versichern, wegen ihrer Ungezwungenheit und ihrer ernsten Bedeutung allen unvergeßlich bleiben. Mit einem dreifachen Heil, in das Ävio-Rufe hineinklangen, verabschiedete sich die Abordnung vom Kaiser. * Den Kärntnern hatte der Kaiser schon früher erwidert, es sei sein Streben, die Bedingungen für das Zusammenleben der einzelnen Völker im Staate zu klären und zu verbessern in innigem Zusammenwirken mit den berufenen Vertretern des Volkes; sein fester Wille sei es aber, daß die Festigkeit des staatlichen Gefüges keine Lockerung erfahren dürfe, daß die historischen Rechte gewahrt werden und daß einer Agitation, welche die Kraft und Geschlossenheit des Staatswesens zu gefährden drohe, mit allen gesetzlichen Mitteln entgegengetreten werde. An die gesamten Deutschen sind die Worte gerichtet, die der Kaiser einer nach dem Empfange der Südsteirer und Deutschfratner erschienenen deutschen Frauenabordnung erwiderte, der er für das ' aufopferungsvolle Durchhalten im Kriege dankte und neuerlich versicherte, die Wiederherstellung des Friedens sei das wichtigste Ziel seines Lebens. Eine kaiserliche Kundgebung an ganz Deutschösterreick sind die Worte des Monarchen, dem deutschen Volke in Österreich sei noch eine große und wichtige Aufgabe zugedacht, er zähle auch künftig auf die treue und bewährte Mitarbeit der Deutschen, deren Interessen niemals eine Beeinträchtigung erfahren werden und denen er die Anerkennung und Dankbarkeit des Reiches in feierlichster Form aussprach. Ein historischer Zug ist es, der durch diese Kaiserworte geht. Es ist zum zweitenmal im Kriege, daß der Kaiser den Deutschen Österreichs in feierlichster Form diche kaiserlichen Bürgschaften gibt; aber noch deutlicher als vor Jahresfrist ist nunmehr den deutschen Vertretern aus dem Süden der kaiserliche Schutz zugesichert worden. Das kaiserliche Panier ist jetzt erhoben worden auch gegen die Reichsfeinde und die Deutschen Österreichs werden ihm in diesem Kampfe begeistert in bewährter Treue Gefolgschaft leisten. Das südösterreichische Problem ist jetzt in den Vordergrund gerückt. Wie wird es gelöst werden? „Man wird nicht fehlgehen/' schreibt das „Gr. Vbl.", „wenn man aus der kaiserlichen Erklärung herausliest, daß die Krone an einem Österreich als Nationalitätenstaat festhält, in dem alle Völker die größtmögliche Freiheit für ihre kulturelle Entwicklung haben und in dem die Völker sich vertragen und in Frieden leben sollen, daß aber niemals dieses Reich in einen Nationalitätenbundesstaat oder gar in einen Staaten bund um gewandelt werden soll. In Prag und Laibach wird man endlich diesem kaiserlichen Programm Rechnung tragen müssen und ein Programm aufstellen, das den Grundsätzen der Krone entspricht und eine aktive Politik ermöglicht." Aus Stabt und Land. Hottschee. (Auszeichnungen.) Der Kaiser hat dem Landesgerichtsrate und Bezirksgerichtsvorsteher in Gottschee Herrn Ottokar Cern stein das Kriegskreuz für Zivilverdienste zweiter Klasse und dem Kanzlei-Oberosfizial des Bezirksgerichtes in Gottschee Herrn Anton Cetinski das Kriegskreuz für Zivilverdienste dritter Klasse verliehen. — (Auszeichnung bei der Süd bahn.) Der Kaiser hat dem Maschinenoberkommissär Herrn Gustav Jurmann das Kriegskreuz für Zivilverdienste 2. Klasse und dem Oberrevidenten Herrn Franz Kren das Kriegskreuz für Zivilverdienste 3. Klasse verliehen. — (Ernennung.) Der Justizminister hat den Notaritats-kandidaten Herrn Alois Stalzer zum Notar für Mautern ernannt. — (Militärisches.) Hauptmann-Rechnungsführer Herr I. Kropf wurde zum Rechnungsrat ernannt. Leutnant Herr Felix Kren, IR 17, Res.-Leutnant Herr Otto Tschinkel, IR 17, und Res.-Leutnant Herr Josef Kresse wurden zu Oberleutnanten ernannt. Der Res.-Leutnant Herr Hermann Verderber, DR 6, wurde zum Res.-Oberleutnant, der Res.-Fähnrich Herr Alfons Hönigmann zum Res.-Leutnant ernannt. — (Beförderung.) Der Leiter des hiesigen Kohlenwerkes der Trifailer Kohlenwerksgesellschaft, Herr Bergverwalter Josef Stöckl, wurde zum Werksdirektor befördert. — (Kriegsauszeichnung.) Dem Res.-Oberleutnant Herrn Richard Faber, FAR 122, wurde das Militär-Verdienstkreuz 3. Kl. m. d. Schw. verliehen. — (Zur Abordnung nach Wien.) Der Massenabordnung aus Untersteiermark und Deutschkrain hatte die Süübahngesellschaft drei Wagen erster und zweiter Klasse zur Fahrt nach Wien zur Verfügung gestellt, die Freitag, den 24. Mai, dem Tageseilzug nach Wien beigegeben waren. Samstag, um 9 Uhr früh, fuhr die Abordnung in Sonderwagen der elektrischen Bahn von Wien nach Baden und begab sich sofort nach ihrer Ankunft nach dem Hause, in dem der Empfang statlfindeu sollte. Die große Abordnung sollte zuerst im Park empfangen werden. Inzwischen hatte sich aber der Himmel umwölkt und so wurde die Abordnung :n das Empfangszimmer geführt, das allerdings solchen Andrang (100 Personen) kaum fassen konnte. Die Anregung zu dieser Vorsprache war vom Bürgermeister der Stadt Pettau, Herrn Josef Ornig, ausgegangen. Während in Kärnten sich an die Spitze der Abordnung der Landeshauptmann und die Landesausschußmitglieder gestellt hatten, nahmen in Steiermark Herr Bürgermeister Ornig und die Herren des betreffenden Ausschusses in Pettau die Sache in die Hand. Herr Ornig hatte große Schwierigkeiten zu überwinden, bis es ihm gelang, den Empfang-einer 100 Mann starken Abordnung durchzusetzen. Ist doch der Empfang einer derartigen Massenabordnung ein ganz außergewöhnliches Ereignis. Die Verdienste des Herrn Bürgermeisters Ornig, der in seiner Ansprache an den Kaiser auch der Gottscheer ehrenvoll gedachte, wurden bei dem Empfang der Abordnung im Wiener Rathause durch Bürgermeister Dr. Weiskirchner unter einmütiger Zustimmung aller Anwesenden gefeiert. Bürgermeister Ornig hob seinerseits die Hilfe dankend hervor, die er bei Exzellenz Dr. Weiskirchner gefunden hatte. Der Empfang im Wiener Rathause fand am Abend (25. Mai) statt. Exzellenz Bürgermeister Dr. Weiskirchner begrüßte als Obmann des Bundes deutscher Städte in Österreich die Erschienenen. Auch die Mitglieder der Abordnung aus Gottschee nahmen daran Teil, kaiserl. Rat und Bürgermeister Loy und Hochw. Dechant Erker saßen beim Mahle am Ehrentische. — Auch mit den lieben Landsleuten in Wien kamen unsere Gott- scheer zusammen, desgleichen auch in Baden. Dieselben waren hocherfreut darüber und stolz darauf, daß Gottschee bei der Abordnung so würdig und eindrucksvoll vertreten war. Auch den übrigen Deutschen im Süden dürfte die Bedeutung Gottschees als größte deutsche Sprachinsel im Süden des Reiches lebhaft zu Bewußtsein gekommen sein. — Von einem Teilnehmer an der Abordnung wird uns Nachstehendes mitgeteilt: Die Audienz trug durchwegs den Stempel der Herzlichkeit. Schon daß Se. Majestät die Felduniform trug, deutete darauf hin, daß für höfisches Zeremoniell kein Platz war. Der Kaiser erkundigte sich mit Vorliebe über die Ernährung der Bevölkerung und über den Stand der Saaten. Kaiser Karl ist ein echter Volkskaiser, der innigen Anteil nimmt am Wohl und Pelje seines Volkes. An Herrn Pfarrer Kraker stellte der Kaiser folgende Fragen: Wie groß ist Ihre Pfarre? Antwort: Die Pfarre Rieg hat 2400 Seelen, Majestät. — Ist die Pfarre deutsch? — Ja wohl, reindeutsch, Majestät. — Womit beschäftigen sich die Leute? — Majestät, die Leute betreiben Landwirtschaft; vor dem Kriege auch Hausierhandel, von dem kann aber gegenwärtig nicht die Rede sein, da die meisten Hausierer eingedickt sind. Dann ein Händedruck und der nächste kam an die Reihe. Als größten Erfolg der Audienz kann man es ansehen, daß der Kaiser über die Vorgänge und Verhältnisse in Südösterreich nun vollkommen unterrichtet ist. Mit aller Offenheit, ohne jede Scheu wurde das staats- und throngefährliche Treiben gewisser Hetzer geschildert. Es kann dem Kaiser nicht entgangen fein, daß in denjenigen, die am 25. Mai in Baden erschienen waren, und in der Bevölkerung, die sie vertreten, die stärkste Stütze für Kaiser und Reich im Süden zu sehen ist. — Bemerkt sei schließlich noch, daß Bürgermeister Dr. Weiskirchner den Gottjcheern gegenüber sehr liebenswürdig war; den Herrn Dechanten Erker zog er zweimal ins Gespräch. Beim Mahle im Rathause ergriff auch der Landtagsabgeordnete von Goltschee, Herr Dr. Eger, das Wort und dankte Herrn Bürgermeister Dr. Weiskirchner herzlich für das den Hausierern und Kastanienröstern aus dem Gottscheer Gebiete erwiesene gütige Wohlwollen.- — (Todesfall.) Am 20. Mai schied Frau Hermine B arte l m e, geb. Eisenzopf, Kaffeehausbesitzerin, in ihrem 38. Lebensjahre plötzlich aus dem Leben (Herzfchlag). Sie folgte ihrem im Herbste 1915 verstorbenen Gatten im Tode nach. Sie ruhe in Frieden. — (ÄuslassungdesRekonvaleszentenheims.) Am 15. Mai ist das Rekonvaleszentenheim des Roten Kreuzes in Gottschee nach 3V2 jährigem Bestände ausgelassen und geschlossen worden. Es war am 13. November 1914 eröffnet worden und hatte damals mit einem Stand von 60 Mann begonnen. Im September 1916 wurde wegen des starken Zuspruches die Anstalt vergrößert und in drei Häusern untergebracht (Mauenheim, Gymnasium und Volksschule). Die beiden Abteilungen im Gymnasium und an der Volksschule wurden am 26. September 1917 wieder aufgelassen. Das Rekonvaleszentenheim hat sehr segensreich gewirkt. Im ganzen sind 2785 Mann ausgenommen, behandelt und verpflegt worden. Alle Rekonvaleszenten ergingen sich in Ausdrücken größten Lobes über die Behandlung, die ihnen in der hiesigen Anstalt zuteil wurde. Fast sämtliche Rekonvaleszenten (Verwundete, Kranke) verließen die Anstalt geheilt oder gebessert. Es waren im ganzen nur sechs Todesfälle zu verzeichnen: am 15. Mai 1915 Arbeiter Inf. Anton Gabrielčič, am 13. Dezember 1915 Inf. David Basler, IR 30, am 15. Mai 1916 Trainsoldat Franz Schinerl, am 16. Juni 1917 Jäger Johann Klement, FJB 5, am 21. Jänner 1918 Kanonier Hermann Emit, am 9. Februar 1918 Kanonier Viktor Balu. Im Herbste 1916 wurde bn tausendste Mann ausgenommen, es war dies Stabsfeldwebel Čačič; er fiel sodann in der Jsonzoschlacht. Das Rekonvaleszentenheim hat jederzeit seine Aufgabe treu und hingebungsvoll erfüllt. Dies wurde auch bei den vielfachen Inspektionen immer lobend anerkannt. Dem Chefarzt Herrn Oberbezirksarzt Dr. Karl Böhm gebührt für seine unermüdlichen, von bestem Erfolge begleiteten Bemühungen der größte Dank, ebenso auch dem stets mit vorbildlich patriotischem Eifer wirkenden Verwaltungsausfchufse. Ganz besonderer Dank muß aber auch den ehrw. Barmherzigen Schwestern gesagt werden. Was es heißt, -gegen 3000 kranke oder verwundete Soldaten zu pflegen und zu betreuen und daneben noch, und zwar unter den schwierigsten Umständen und bei teilweiser Unterbringung in anderen Häusern, den Unterricht in sieben Schulklassen aufrecht zu erhalten, das weiß nur der voll und ganz zu würdigen, der näheren Einblick hat. Die Barmherzigen Schwestern haben in vollkommen uneigennütziger Weise und in ausreibender Arbeit sich um die kranken und verwundeten Krieger die größten Verdienste erworben. Gott lohne es ihnen! Dankbarste Anerkennung gebührt auch den braven, eifrigen freiw. Pflegerinnen, die durch so lange Zeit hingebungsvoll und unverdrossen ihres Amtes gewaltet haben. — (Vortrag.) Der Christliche Frauenbund, die Katholische Reichsfrauenorganisation , der Bund österr. Frauenvereine, der Verband deutscher Hausfrauen Österreichs und die Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs veranstalten mit Unterstützung des Ackerbauministers Grafen Silva-Tarvnca in Wien einen Lehrkurs. Unter den Vorträgen, die vom 3. bis 8. Juni abgehalten werden, ist u. a. auch angesetzt am 6. Jnni: Die Frau im Kriege und ihre erweiterten sozialen Aufgaben in der Zukunft (Pcof. Dr. Rudolf Peerz). — (Die Aufnahmsprüfungen in die erste Klasse am k..k. Staatsgymnasium in Gottschee) des diesjährigen Sommertermines finden am Freitag den 28. Juni von 10 Uhr vormittags an statt. Die Anmeldungen hiezu werden bei gleichzeitiger Vorlage des Taus- oder Geburtsscheines und des Frequeu-tationszengnisses (Schulnachrichten) am 25. und 26. Juni in der Direktionskanzlei eutgegengenommen. Nach der Prüfung wird Über die Aufnahme endgültig entschieden; eine Wiederholung der Aufnahmsprüfung für dasselbe Schuljahr au der nämlichen oder an einer anderen Anstalt ist unzulässig. — Die Aufnahmsgebühren betragen für neu eintretenbe Schüler im ganzen K 7'70, für Schüler, welche der Anstalt bereits angehören, K 3 50. Bei nicht bestandener Aufnahmsprüfung und deshalb nicht erfolgter Aufnahme werden die Aufnahmsgebühren zurückerstattet. — (Vom Wetter.) Nach den anhaltenden Regentagen trat in der vorletzten Maiwoche eine jähe, starke Hitze ein. Die Jugend begann bereits in der Rinse zu baden. Die Hitze und die Winde -hatten den Boden an der Oberfläche bereits etwas ausgetrocknet, weshalb der ausgiebige Regen am 25. Mai ganz erwünscht kam. In den Gärten wurde so auch das Spritzen erspart. Die Felder stehen sehr schön, die Ernteaussichten sind recht günstig. Auch eine reiche Heuernte steht in Aussicht. Infolge der regnerischen Witterung in den letzten Tagen des Mai trat eine ziemlich starke Abkühlung ein. — (Diebstähle und kein Endel) Monatelang waren bei uns Einbruchsdiebstähle sozusagen an der Tagesordnung. Sie geschahen zur Nachtszeit und die Diebe entwickelten eine solche Fertigkeit, daß sie gewissermaßen „von Fach" waren. Nichts war vor ihnen sicher: Schweine, Kälber, Geflügel, Fett und andere Lebensmittel, ferner Wäsche, Decken u. dgl., auch Bargeld wurden ihnen zur Beute. Selbst aus militärischen Magazinen wurden Lebensmittel entwendet. Sie schienen mit Dietrichen und anderen Einbruchswerkzeugen ausgerüstet gewesen zu sein und betrieben ihr nächtliches Handwerk mit größter Raffiniertheit. Nie ist es gelungen, sie auf frischer Tat zu ertappen. Um lautlos ihr unsauberes Geschäft betreiben zu können, dürsten sie sich ihre Schuhe wahrscheinlich mit Lappen umwunden haben. Nicht bloß wohlhabende Besitzer beehrten sie mit ihrem unwillkommenen Besuche, sondern auch Festbesoldete, die durch den Verlust ihrer wenigen Lebensmittel, ihrer sehr bescheidenen Fettvorräte besonders hart getroffen wurden. Ent- rüstung erregte es, daß selbst einem armen Straßeneinräumer seine paar Hühner rücksichtslos entwendet wurden. Da man als Täter mit Grund ein paar Soldaten vermutete, wurde art eine höhere militärische Stelle eine Beschwerde und Anzeige geleitet. — (Jugos 1 awismus und Freimaurertum.) Die „Reichspost" (25. Mai 1918) hat kürzlich die unterirdischen Triebkräfte des Jugoslawismus aufgedeckt, die in den Kreisen des Frei-maurertums zu suchen seien. Schon ans dein freimaurerischen Konveniat vom 4. und 5. Oktober 1916 wurden die Blicke nach den nahen südslawischen Gebieten gerichtet und der Gedanke wurde laut, mit Hilfe'von Zettelungen dort zu erreichen, was'das Opfer Hunderttausender italienischer Soldaten vergebens zu erreichen erstrebt hatte. Auf dem internationalen Freimaurerkongreß am 29. Juni 1917 in Paris war das jugoslawische und tschechische Element besonders stark vertreten. Es wurde beschlossen, daß mit Rücksicht auf die wachsende Aussichtslosigkeit des italienischen Feldzuges das unbesiegte Österreich-Ungarn mit nationalen Revolutiönchen in Trümmer geschlagen werden solle, um es dann zu teilen. Am 1. Dezember 1917 ließ sich Orlando in Rom dazu herbei, den südslawischen Freimaurer Trumbic zu empfangen. Alle Register wurden gezogen, aber Sonnino erklärte in seinem Leiborgan, er sei nicht gewillt, die im Londoner Abkommen Italien verbürgten Vorteile zugunsten eines jugoslawischen Phantasiegebildes preiszugeben, das bisher nur in den Köpfen einiger slawischer Agitatoren existiere. „Schließlich spielt das Freimaurertum seinen letzten Trumpf aus, es hält auf dem Kapital seinen „Kongreß der von Österreich-Ungarn unterdrückten Völkerschaften". Alle Statisten, denen wir im ganzen Verlaufe der hier geschilderten Ereignisse begegnen und die sich als allerwaschechteste Freimaurer bekennen, begegnen uns hier in trauter Harmonie. Außer den schon genannten auch Franklin-Bouillon . .. ferner Barzilai, Martini, Mussolini und Albert Thomas. Die Tschechen waren neben ihrem „Gesandten" Hlavaczek durch den Logenmann Benesch u. a. vertreten, der große Freimaurer Trnmbic war mit zahlreichen weiteren Gesinnungsgenossen erschienen und die nahe tschechisch-jugoslawische Revolution wurde verkündet. . . Die Täuschung schien gelungen und die dumme Welt scheint wahrhaftig zu glauben, daß Völker hier ihre Sache in die Hand nahmen, während es sich um nichts weiter handelt als um die Krönung des am 29. Juni 1917 in Paris eingefädelten großen internationalen Freimaurer bluff s. Aufzuklären bleibt nur, wie katholische Priester in dieses freimaurerische Komplott gegen die katholische Monarchie Habsburg kommen." . . . „Im Jugoslawismus scheinen ganz andere Kräfte zu wirken, als von jenen kirchlichen Stellen angenommen wird, die es als ein gutes Werk betrachten, beim Schüren des Brandes mitzutun." — (Bienenzucht und anderes.) Herr A. Petsche in Gänserndorf schreibt uns, ein Nachbar von ihm, ein Streckenwächterssohn! ernte jährlich ungefähr 100 kg Honig. Hätte jeder Eisenbahnwächter Bienen, so kämen auf 70 Kilometer Länge 35 Bienenstände zu 200 kg. In Betracht käme das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern, die Honig liefern: Linde, Akazie, Weißdorn usw. Die Bienenzucht lernt einer vom ändern. Gottschee sei mit Niederschlägen gesegneter als so manche andere Gegend. Die „hintere Rinse" sollte gegen Malgern — Altlag abgeleitet werden (Schwer durchführbar. D. Schrift!.) und mit einer Schleuse versehen, wenn des Wassers zu viel wäre. ' __ — (Die Erwartung des Kriegsendes.) „Daily Telegraph" schreibt: Der Ausgang des Krieges wird im nächsten Halbjahr entschieden werden. Das deutsch-englische Duell wird den Kampf der beiden Mächtegruppen entscheidend bestimmen. — (Der Landesverteidigungsmini st er) hat erklärt, daß jene Soldaten, die seit Kriegsbeginn ununterbrochen im Feuer stehen, in zwei Turnussen aus der Front gezogen und je drei Monate im Armeebereiche bei den Ausbildungstruppen als Instruktoren eingeteilt werden. Die Zurückziehung der einzigen Bauernsöhne aus der Front könne jedoch von der Heeresverwaltung nicht bewilligt werden. — (Aus den Verlustlisten.) Aus der Verlustliste Nr. 620: LdstJnf. Bartholomäus Fink, IR 17, MGK 3, verw.; Kan. Peter Wittreich, FKR 28, Batt. 4, verw. Aus der Verlustliste Nr. 621: LdstKorp. Alois Kren, Festungsartillerieregiment Nr. 7, gestorben. Aus der Verlustliste Nr. 623: Schütze Matthias Fink, GebSchR2, 1. Komp., gefallen; Gefr. Jakob Jur mann, GebSchR 2,1. Komp., gefallen. , , . , _ — (Verlorener Hund.) Aus Reifnitz erhalten wir folgende Zuschrift: Ein kleiner Hund, dunkelgrau und schwarz, um den Hals weiß gefärbt, mit zottigem Haar, ist abzuholen in Reifnitz-Oberdorf Nr. 47. Er dürfte von einem der Wallfahrer aus Gottschee, die Sonntag den 26. Mai nach Neustift pilgerten, verloren worden sein. Es ist im Interesse des Eigentümers, sich bald zu melden, solange der Hund sich beim Hause aufhält. — (Auflassung des Gefangenenlagers in Dauria.) Laut Bericht des Delegierten der deutschen Gesandtschaft in Ostsibirien ist die Evakuierung (Auflassung) des Lagers in Dauria, wo sich auch Kriegsgefangene aus dem Gottscheer Gebiete befinden, angeordnet worden. Die Offiziere und Mannschaften wurden nach Tschita, Irkutsk und Kansk transferiert. (Friedenshoffnung des Kaisers.) Der Kaiser hat beim Empfange der Abordnungen aus den Alpenländern auch die Hoffnung ausgesprochen, es werde ihm gelingen, in nicht allzuferner Zeit einen gerechten Frieden zu schließen. — (Erhöhung des Postportos.) Zeitungsnachrichten zufolge werden die Postgebühren sowie auch die Bahn-Frachtgebühren neuerdings erhöht werden. — (Spenden für das Invalidenheim in Weißkrain.) Das Pfarramt in Stockendorf 10 K; Hochw. Josef Gliebe, Pfarrer in Göttenitz, 15 K; Ambr. Schmuck in Tschernembl 10 K; Andreas Lackner in Tschernembl 100 K. — (Spenden.) Aus dem 48. Verzeichnis der bis zum 30. April beim k. k. Landesprästdium einlangenden Spenden: Zu Gunsten des Landes- und Frauenhilfsvereines vom Roten Kreuze: die Bezirkshauptmannschaft Gottschee als Ergebnis einer Theatervorstellung 327 K; die Gemeinde Nesseltal 443 K. — Spende der Gemeinde Stockendorf für die Errettung des Kaisers aus Ectcinknngsgefahr (für das Soldatenheim in Laibach) K 7'6. — (Die achte Kriegsanleihe.) Zum achten Male wendet sich nunmehr die Finanzverwaltung an das Volk mit dem Ruf zur Kriegsanleihezeichnung. Sie tut es in einem Zeitpunkt, der wohl entscheidend ist für den ganzen Verlauf des Krieges. Da gilt es denn, alle Kräfte, die militärischen sowohl wie nicht minder die wirtschaftlichen zusammenzufassen. Dabei ist es nicht etwa ein Opfer, das der Staat verlangt. Heute ist sich doch so ziemlich jedermann darüber klar, daß es sich bei der Kriegsanleihezeichnung um eine vortreffliche, hochrentierende Kapitalsanlage handelt, zumal nichts unterlassen wird, um der Kriegsanleihe den Charakter eines bevorzugten Papieres zu geben. Es werden jetzt nicht nur die Vorteile wie bei den früheren Kriegsanleihen gewährt, sondern darüber hinaus erhalten die Zeichner der achten Kriegsanleihe noch die besondere Vergünstigung, daß die Stücke dieser neuen Anleihe beim Ankaufe von Demobilifierungsgütern an Zahlungsstatt angenommen werden; es wird den Besitzern achter Kriegsanleihe sogar das Vorkaufsrecht eingeräumt. Wie bisher, gelangen auch diesmal eine steuerfreie 5'5°/oige in den Jahren 1924 bis 1958 tilgbare Staatsanleihe sowie 5'5% ige am 1. März 1924 zum ersten Mal fällige Staatsschatzscheine zur Angabe. Der Kurs stellt sich bei der Staatsanleihe auf 92'507o, bei den Schatzscheinen auf 96%.^ Unter Anrechnung der sogenannten Bonifikation (0"5°/o) sowie der üblichen Zinsenvergütungen ergibt das einen Zeichnungspreis von K 90*12 (für 100 Kronen Nominale), bezw. K 940'70 (für 1000 Kronen Nom.). Dieser Zahlungspreis ist für den 28. Mai berechnet. Die Rentabilität stellt sich auf 6'43% für die Schatzscheine und auf 7'36% für die Staatsanleihe. Das ist eine Verzinsung, wie sie eine andere Kapitalsanlage von der gleichen Güte und Sicherheit wie die Kriegsanleihe niemals bieten kann. Das ganze Nationalvermögen haftet für die Einbringlichkeit der Kriegsanleihestücke und die bisherigen Kurse der Kriegsanleihen zeigen deutlich, daß überall der berechtigte, unbedingte Glaube an die volle Einlösung des Zahlungsversprechens besteht. — Bei der Abrüstung nach dem Kriege werden die Material- und Güterbestände, welche nicht mehr benötigt werden — Milliarden von Werten — veräußert werden. Es handelt sich da um Haustiere, Fahrzeuge (Wagen, Schlitten, Karren, Fahrräder, Geschirr, Sattelzeug usw.), Maschinen, Sägen, Pumpen, Haus- und Küchengeräte, Tuche, Decken, Webstoffe, Seile, Riemen, Gurten, Metalle, Draht, Blech, Lebensmitteln und Rohstoffe aller Art. Bei den nach dem Kriege in Österreich stattfindenden Verkäufen und Versteigerungen solcher Demobilisterungsgüter werden die Stücke der 8. Kriegsanleihe, und zwar sowohl der Staatsanleihe als auch der Staatsschatzscheine zum Zeichnungspreis in Zahlung genommen werden. Ferner werden Käufer, welche die Bezahlung in achter Kriegsanleihe leisten, vorzugsweise berücksichtigt werden. — (Zählung der Kiegerwitweu und -waisen.) Im Juni findet eine Zählung der Witwen und der ehelichen und der unehelichen Waisen nach den im Kriege Gefallenen oder infolge Verwundung oder Erkrankung im Kriege Verstorbenen sowie deren Gattinnen und der ehelichen und unehelichen Kinder der amtlich als vermißt Gemeldeten statt. Die Zählung hat den Zweck, die Grundlage für eine planmäßige Fürsorge für die Hinterbliebenen zu schaffen. Alle in Frage kommenden Hinterbliebenen und ihre gesetzlichen Vertreter werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Hinterbliebenen in ihrem eigenen Jntereffe sich dieser Zählung zu unterziehen und zu diesem Zwecke rechtzeitig unter Mitnahme der erforderlichen Nachweise und Urkunden (Nachweis über das Ableben des Gatten oder Vaters, Verständigung der politischen Behörde darüber, daß der Gatte oder Vater als vermißt anzusehen ist, Trauuugsscheiu, Geburtsschein, Heimatsschein, Nachweis der Vaterschaft) bei dem Vorstande der Gemeinde zu erscheinen haben, in der sie sich zur Zeit der Zählung aufhalten. — (DieDentscheninAmerikavogelfreil) Die „Vof-sifche Zeitung" meldet aus Stockholm: Durch eine weitere Verfügung und gerichtliche Urteile werden die Deutschen in den Vereinigten Staaten geradezu für vogelfrei erklärt. In einer Anzahl von Fällen werden ihnen die Bürgerrechte, die ihnen vor mehr als 30 Jahren erteilt worden waren, aberkannt mit der Begründung, die Deutschen hätten den Bürgereid gar nicht leisten können. Der Verkauf von deutschen Zeitungen wurde in einer Anzahl von Städten verboten, so daß mehrere deutsche Zeitungen ihr Erscheinen entstellen mußten. — (Große Menge von Enthebungsgesuchen.) In den letzten Wochen sind aus der ganzen Monarchie täglich über 2000 Enthebungsgesuche beim Ackerbauministerium eingelangt. Man kann sich danach einen Begriff davon machen, welcher Berg von Gesuchen im Ackerbauministerium aufgehäufl ist. Vor der Auskunftei "des Ackerbauministeriums stellen sich, wie Abg. Prisching mitteilt, täglich viele Hunderte von Leuten stundenlang an, die über ihr Enrhebungsgesuch etwas erfahren wollen, auch viele Abgeordnete stellen stch an. — (Militärisches Standrecht.) In den Kriegsleistungsbetrieben wurde nachstehende, vom 25. Mai datierte Kundmachung des Kommandanten des k. u. k. Militärkommandos Graz angeschlagen: „Auf Grund der §§ 433 und 434 der Militärstrafprozeßordnuug wird über die dem Militärkommandobereich Graz, also ganz Steiermark, Kärnten, Krain, Triest, unterstellten Militärpersonen und strafrechtlich den Militärpersonen gleichgestellten Personen auf Grund des § 11 der Militärstrafprozeßordnung: 1.) wegen Meuterei, 2.) wegen Empörung, 3.) wegen Desertion, 4.) wegen Verleitung oder Hilfeleistung zur Verletzung eidlicher militärischer Dienstverpflichlnng, 5.) wegen Aufruhrs, 6.) wegen einreißender Plünderung das Standrecht verhängt. Jedermann wird gewarnt, diese Verbrechen zu begehen, widrigenfalls er mit dem Tode bestraft wird." — (Hebung der Landwirtschaft.) Bei der mitteleuropäischen Wirtschaftstagung in Wien (23. und 24. Mai) sagte Acker-banminister Graf Silva-Taronca u. a. : Bei uns find noch ungefähr 2,700.000 Hektar landwirtschaftlicher Grundstücke meliorationsbedürftig und meliorationsfähig. Wir hoffen, durch die Meliorationen den Bodenwert in Österreich um über zwei Milliarden zu steigern, und erwarten mit Bestimmtheit, daß die landwirtschaftliche Produktion um 309 Millionen Meterzentner gehoben werden kann, was einer Hebung des Volkseinkommens aus der landwirtschaftlichen Erzeugung von nahezu vier Milliarden Kronen gleichkommt. Durch die Vermehrung des Futteranbaues wird es möglich sein, unseren Viehstand um ungefähr 33A Millionen Stück zu vergrößern. " — (Die Frist zur Todeserklärung von in dem gegenwärtigen Kriege Vermißten.) Eine in der „Wiener Zeitung" veröffentlichte Verordnung des Justizministers vom 8. v.M. besagt: Im gegenwärtigen Kriege Vermißte, auf die § 1, A6fafe 1 und 2, des Gesetzes vom 31. März 1918, R.-G.-BI. Nr. 128, Anwendung findet, können für tot erklärt werden, wenn feit der letzten Nachricht von ihrem Leben zwei Jahre verstrichen sind, hievon mindestens ein Jahr seit dem 1. März 1918. — (Unregelmäßiger Pofteinlauf aus Rußland und Italien.) Der Pofteinlauf (Kriegsgefangenenkorrespondenz) aus Rußland wie auch aus Italien ist jetzt ein sehr unregelmäßiger und Bedeutend schwächerer als vor einigen Monaten. So beträgt der Einlauf aus Rußland in der Zeit vom 1. bis 24. Jänner noch nicht 2‘5 Millionen, der Einlauf aus Italien noch nicht 0'5 Millionen Korrespondenzen gegenüber säst in der gleichen Zeit des Monats Oktober 1917. In Rußland dürfte der unregelmäßige Einlauf infolge der schwierigen inneren Verhältnisse wohl auch weiter nndauent, während hinsichtlich des Posteinlaufes aus Italien eine baldige Besserung erwartet werden darf. — (Friedensverhandlungen im Herbst — Lauftngs Hoffnung.) In der letzten Sitzung der Senatskommiffion für auswärtige Angelegenheiten in Washington gab Lansing seiner festen Zuversicht Ausdruck, daß die Ereignisse bis zum Herbste soweit gediehen fein werden, daß eine von Amerika ausgehende Initiative zu Friedens-besprechnngen von allen kriegführenden Ländern begrüßt und die Verhandlungen im Herbst eingeleitet werden könnten. — (Die innerpolitifche Sage.) In unterrichteten poli. tischen Kreisen wird angenommen, daß die beabsichtigte Sommertagung des Reichsrates angesichts der verworrenen innerpolitischen Lage kaum zustande kommen wird. Voraussichtlich wird ein längerer Ex-Lex-Zustand eintreten. — (Keine Einführung der Markwährung in Österreich.) Der Generalsekretär der Österreichisch-Ungarischen Bank Edler von Schmid erklärte bezüglich der Gerüchte, wonach anläßlich der letzten Besprechungen im Deutschen Hauptquartier die Frage erörtert worden sei, daß in der Monarchie an Stelle der Kronenwährung die Markwähruntz eingeführt werden sollte, u. a. : Er glaube, daß das folgenschwere Problem einer Währungsveränderung bei den jüngsten Verhandlungen nicht-ernstlich hätte zur Sprache gebracht werden können ohne vorherige Auseinandersetzungen mit der Österreichisch-Ungarischen Bank. Wäre dies geschehen, so jatte sich die Österreichisch-Ungarische Bank dem Gedanken gegenüber ablehnend verhalten. Der Generalsekretär führte weiter aus: Die Einführung der Markwährung würde nur eine Änderung des Namens bedeuten, ohne das Wesen des Geldwertes zu berühren. Der ungefähr 20-prozentige normale Unterschied zwischen Mark und Krone kann durch Namensverändernng nicht aufgehoben werden und würde weiter bestehen. ebenso wie die Wertfchwankungen unseres Geldes. Es handelt fich nicht darum, daß Deutschland unsere Währung stützen würde — davon ist ja nicht die Rede —, sondern daß wir unter unfern jetzigen valntarischen Verhältnissen einfach die Markwährung annehmen. Die unausbleibliche Folge solcher Maßnahme wäre, daß sofort alles, was jetzt 1 K r o n e kostet, eine Mark kosten würde, die Preise aller Verbmuchsartikel also um ein Bedeutendes in die Höhe steigen und die Lebenskosten sich allgemein verteuern würden. Ich möchte in dieser Beziehung noch daraus Hinweisen, daß trotz der lateinischen Münzunion die französische Valuta fast stets besser stand als die italienische und spanische. Der Korrespondent schließt seinen Bericht Über die Unterredung mit der Bemerkung, daß er auf Anfrage an zuständiger Stelle ermächtigt wurde, zu erklären, daß von einer Absicht, die Kronenwährung aufzuheben und durch die Markwährung zu ersetzen, nichts bekannt sei. — (Das jugoslawische Trugbild.) „Unter dem Titel Das jugoslawische Trugbild" führt die „Reichspost in einem längeren Artikel aus, daß der erstrebte jugoslawische Staat die wirtschaftlichen Elemente der Selbständigkeit nicht besitzt. Krain, Istrien, Görz und Dalmatien haben zusammen eine Weizenernte von rund 590.000 Meterzentnern, die mit Hektarerträgen von 9'2 bis herab zu 7'2 bis zur Hälfte himer dem Durchschnitt des Hektarertrages österreichischen Weizenbodens Zurückbleiben; noch schlechter ist es beim Roggen bestellt; die Haferernte ist kaum nennenswert; die eigentliche Bodenfrucht ist der Mais mit einer Gesamternte von rund 895.000 Meterzentnern, gegen 587.000, die Steiermark allein neben seiner großen Weizen- und Roggenernte hervorbringt, und auch diese Maisfrucht liefert nur einen schmalen Ertrag, der nur in Krain und Görz das Mittel des österreichsichen Hektardurchschnittes von 12'3 übersteigt, in Istrien und Dalmatien aber dieses um die Hälfte und ein Drittel unterbietet. Die Gesamtheit dieses Gebietes ist landwirtschaftlich passiv, auf die Zufuhr angewiesen, obwohl diese Länder agrarisch sind. Ferner gehören diese Länder zu den industrie- und gewerbeärmsten Landstrecken Westösterreichs, sie sind Handels» und verkehrsschwach. Die wirtschaftliche Lage der,südslawischen Länder drückt sich auch in ihren Steuererträgnissen aus. Während Steiermark und Salzburg zusammen, deren territoriale Ausdehnung ungefähr den südslawischen Ländern entspricht, 25 Millionen direkte Staatssteuern (1914/15) abfüyrten, bringen Krain, Görz, Istrien und Dalmatien nur 9 Millionen auf. Durchaus bietet sich hier das Bild einer Volkswirtschaft, die aus eigenen Kräf ten zu schwach ist und ihre Ergänzung in der Anlehnung an einen wirtschaftlichen Stärkeren finden muß. Der Aufsatz schließt mit den Worten: „Der Jugoslawismus ist eine Fata Morgana, in der erhitzten Luft des Südens hängend, aber schon durch die Umkehrung alles Wesens anzeigend, daß er ein Trugbild einer politischen Wüste ist, in die man ein tapferes und treues Volk zu seinem Unglück aus sicherem Hause hinauslocken möchte, ein Zauberschloß ohne Stand und ohne Stein, mit dem der Feind äfft, nachdem alle seine anderen Versuche der Gewalt und List an dem festen Gefüge der Monarchie versagt haben." — (Kr ai nische Holzausfuhr.) Wie man einer statistischen Zusammenstellung entnehmen kann, weist Krain derzeit eine bewaldete Fläche von rund 440.000 Hektar auf. Schon vor dem Weltkrieg wurden aus Krain etwa 68.000 Waggon Holz jährlich ausgeführt, davon bloß von den innerkrainischen eiidbahnftationm Loitsch, Rakek und Adelsberg über 21.000 Waggons. 61 Dampf-fägewerke stwden bis zum Kriegsausbruch in Betrieb. Da nach dem Krieg insbesondere der Bedarf an Bauholz eine bedeutende Steigerung erfahren wird, dürfte die krainische Holzausfuhr in Hinkunft ein bedeutendes Erträgnis liefern. Insbesondere Italien wird seinen Hauptbedarf zum großen Teile in Krain decken müssen. — (Gefangenenaustausch mit Rußland.) Das Fehlen eines förmlichen Friedensvertrages mit Rußland hindert nicht, daß der regelrechte Gefangenenaustausch beginnen wird. Die Verhandlungen darüber werden einen der Hauptberatungspunkte der Kommissionen bilden, die bereits seit längerer Zeit in Petersburg arbeiten. Der Korrespondenz Herzog zufolge wurde unseren Kriegsgefangenen in Rußland am 11. Februar die Nachricht von der Beendigung des Kriegszustandes mit Rußland und der sofortigen Demobilisierung der russischen Truppen bekanntgegeben. Unsere Kriegsgefangenen gaben in stürmischer Weise ihrer Freude Ausdruck und [stimmten nationale, heimatliche Lieder an. — (Siegreiches Vordringen an der Westfront.) Seit mehr als einem Monate hatte die große Schlacht in Frankreich geruht. Nun hat Hindenburg wieder losgeschlagen, und zwar an einer Stelle, wo es der Feind am wenigsten erwartet hatte. Es war ein Kraftstück ersten Ranges, das jetzt in der Gegend südlich von Laon geleistet wurde. Nachdem eine ganze Reihe von französischen Ortschaften südlich des Aisne-Marnekanals erobert worden waren, wurde am 30. Mai Soissons genommen, auch die Forts der Nordwestfront von Reims fielen. In überaus raschem Vor- dringen wurde die feindliche Front bis zur Marne durchbrochen und durchstoßen. Die Gesangenenzahl hatte am 31. Mai schon 45.000 betragen und schwillt noch immer an; Geschütze wurden bisher über 400 erobert. Mit dem Vordringen zur Marne ist Paris in die unmittelbare Gefahrzone gerückt. Die Deutschen stehen nun auf dem historischen Kampffelde an der Marne, wo sich aber diesmal das „Wunder" vom September 1914 nicht mehr wiederholen wird. Hindenburg zermalmt mit dröhnenden Hammerschlägen den Trotz der Kriegsverlängerer. Weg. (Die Hauptversammlung) des Spar- und Darlehenskassenvereines in Rieg findet Sonntag den 9. Juni nach dem Nachmittagsgottesdienste im Amtslokale statt. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Bericht des Aussichtsrates, 3. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für 1917, 4. Wahl des Aufstchtsrates, 5. Allfälliges. Fschermoschnih. (Eingetragen) wurde in das Register des k. k. Kreis- als Handelsgerichtes in Rudolfswert: Sitz der Firma Altsag Nr. 13; Firmawortlaut: Andreas P et sch au er. Betriebsgegenstand : Lanvesproduktenhandlung. Inhaber: Andreas Pet-schauer, Grundbesitzer und Landesproduktenhändler in Altsag Nr. 13. (16. Mai 1918). — (Wösek. (Als Votivg eschenk) zur Errettung des Kaisers für die Soldatenheime hat das Pfarramt gesammelt: in Obermösel 45-40"K, in Niedermösel 24 60 K, in Dürnbach 9 10 K, in Otterbach 7 96 K, in Reimal 22-80 K, in Verdreng 16 K, zusammen 125 86 K, welcher Betrag an die krainische Landeskasse für Soldatenheime eingesendet wurde. — (Gestorben) sind: am 3. Mai Gertrud Verderber in Niedermösel Nr. 32, 80 Jahre, und am 23. Mai Josefa Jonke in Reintal Nr. 34, 65 Jahre alt. Höttenitz. (Kriegsauszeichnung.) Franz Wold in aus Göttenitz Nr. 56, JR. Nr. 17, hat [zur Bronzenen Tapferkeitsmedaille auch die Silberne 2. Klasse an der Südwestfront erhalten. Laibach. (Ein Bischofsjubiläum.) Am 22. Mai waren es zwanzig Jahre, daß unser gegenwärtiger Oberhirt, der hochwürdigste Herr Fürstbischof Anton B onav entura, die Leitung der Laibacher Diözese übernommen hat. Aus diesem Anlasse wurden ihm am Vortage vom Kathedralkapitel und dem Laibacher Stadtklerus 'unter Führung des hochwürdigsten Herrn Domdechanten Kolar die ehrerbietigsten Glückwünsche zum Ausdruck gebracht, wofür Se. fürstbischöflichen Gnaden in bewegten Worten den tiefgefühlten Dank aussprachen. Am folgenden Tage zelebrierte der hochwürdigste Jubilant um 7 Uhr früh in der Domkirche eine stille heilige Messe, der das Domkapitel, mehrere geistliche Herren und viele Andächtige beiwohnten. Möge es dem seeleneifrigen Oberhirten gegönnt sein, noch viele Jahre die Laibacher Diözese zu leiten zur Ehre Gottes und zum Heile aller seiner Hirtensorge anvertrauten Seelen. Graz. (Beförderung.) Der Gemeinderat in Graz hat dem Stadtmt Herrn Dr. Hans Kren die siebente Rangsklasfe verliehen. Danlrjagung. Auf diesem Wege dankt für die Teilnahme an dem schweren Verluste, den unsere Familie erlitten, allen recht herzlich im Namen aller Verwandten Alfons Gifenzopf Hauptmann. 1 Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergesxaltene Kletnbrncfzeile oder rten Raum JO Keller, bei mehrmaliger Linschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze )abr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltun« gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Ein. schaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestes lungert von den in unferent Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Verein der Deutschen a. ßoitscbee ; [\\ WltN. ===== Litz: I., Himmelpfortgasse Ur. 3 wohin alle Zuschriften zu richten sind und fmtbsleiite ihren Beitritt anineldeu können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag tut Wereinslokale „Zum roten Igel", I., Asbrechtsplatz Wr. 2. Bei der Pferdeverwertungsstelle in Gottschee findet am 9. §uni l. I. um 10 Uhr vormittags auf der Sckulwiese eine Lizitaiiou von etwa 80 erholungsbedürftigen Pferden statt. Zur Lizitaiion werden nur solche Bewerber zugelassen, welche sich mit einer von der politischen Behörde bestätigten Legitimation als Landwirle answeisen können. Der Käufer eines Pferdes hat außer dem Kaufpreis auch das gesetzliche Armenfond zu entrichten. Die Heeresverwaltung gibt auch fallweise gesunde erholungsbedürftige Pferde auf die Dauer von mindestens vier Monaten für landwirtschaftliche Arbeiten an verläßliche Besitzer gegen Revers ab. Gesuche um solche Pretbe fxfii an die Pferdeverwertnngsstellen einzusenden. gilt Sprungeöer stebt den Landwirten zu Belegungen von Sauen zur Verfügung bei Josef Sline in Schatkendorf Mr. 19. 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