Mittheilungen des Musealvereines für Krain. Herausgegeben von dessen Ausschüsse. Sechster Jahrgang. Zweite AJotheilung: Naturkundlicher Theil. Laibach 1893. Verlag des Musealvereines für Krain. Druck von lg. v. Kleinmayr 6t Fed. Bamberg in Laibach. Das Klima von Krain. Von Prof. Ferdinand Seidl. (Fortsetzung.) II. Th eil. Die Luftfeuchtigkeit. Um den Feuchtigkeitszustand der Luft am Beobachtungsorte zahlenmässig zum Ausdrucke zu bringen, bedient man sich dreierlei Bezeichnungen. Wird angegeben, wie viel Gramm Wasser in einem Cubik-meter Luft in Dampfform enthalten sind, so erhält man die absolute Feuchtigkeit der Luft. Die Zahlen, welche den Dampfgehalt in dieser Art bezeichnen, sind nahezu gleich denjenigen, welche den gleichzeitig vom Dampf ausgeübten Druck, gemessen in Millimetern Quecksilbersäule, welche ihm das Gleichgewicht zu halten vermag, angeben. Daher können absolute Feuchtigkeit und Dunstdruck (a) als fast identisch betrachtet werden. Für manche Zwecke ist es von unmittelbarem Interesse, zu erfahren, in welchem Grade die Luft von der beobachteten Temperatur mit Wasserdampf gesättigt ist. Bringt man die wirklich vorhandene Dampfmenge (a) in ein geometrisches Verhältnis zu derjenigen (s), welche bei der gerade herrschenden Temperatur zur vollen Sättigung der Luft erforderlich wäre, so erhält man die relative Feuchtigkeit (a : s). Der Quotient wird gewöhnlich mit dem Nenner ioo dargestellt, der Zähler bedeutet demnach Procente der Sättigungsmenge. In neuerer Zeit ist die Aufmerksamkeit gelenkt worden auf das arithmetische Verhältnis oder die Differenz zwischen dem beobachteten Dampfdruck und dem für die herrschende Temperatur grösstmöglichsten, d. i. dem Sättigungsdruck. Man erhält so die completive Feuchtigkeit oder das Sättigungsdeficit (s — a). Sie gibt unmittelbar diejenige Dampfmenge an, welche die Luft bei der beobachteten Temperatur noch aufzunehmen imstande ist, und scheint dadurch die trocknende Kraft des Klimas, einen wichtigen Factor für alles organische Leben, beim Mangel anderweitiger directer Messungen befriedigend zum Ausdrucke zu bringen. Das Instrument zur Ermittlung des in Rede stehenden klimatischen Elementes ist das Psychrometer. Bei aller Einfachheit erfordert es doch eine sorgfältige Behandlung. Fehlerhafte Angaben entstehen besonders leicht im Winter bei Temperaturen unter o°. Alle Unrichtigkeiten wirken dahin, zu hohe Zahlen für den Feuchtigkeitsgehalt der Luft zu liefern. Da nur die Stationen II. (und I.) Ordnung mit Psychrometern ausgerüstet werden, so ist in Krain das Materiale zur Feststellung der Feuchtigkeitsverhältnisse ziemlich dürftig. Das vorhandene ist überdies zum Theile nicht verwendbar. Die Aufzeichnungen bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkte sind wohl überhaupt nicht ganz zuverlässig. A. Absolute Feuchtigkeit. i. Der tägliche Gang der absoluten Feuchtigkeit. Der tägliche Gang des Dampfdruckes ist in wasserreicher Gegend, wie an der Meeresküste, ziemlich genau derselbe, wie der tägliche Gang der Temperatur. Vom Morgen bis nach Mittag nimmt die Menge des Wasserdampfes in der Luft zu, um dann bis gegen den Sonnenuntergang abzunehmen. Wo aber, wie im Binnenlande, die Temperaturextreme weiter auseinander liegen, entsteht wenigstens in der heissen Jahreszeit ein aufsteigender Luftstrom, welcher einen Theil des bereits verdunsteten Wassers entführt, so dass in den Stunden der höchsten Tageswärme eine Verminderung des Dampfdruckes entsteht. Die Tagescurve desselben zeigt dann zu beiden Seiten dieses zweiten Minimums je ein Maximum, etwa Mitte Vormittag und gegen den Abend hin. Während an der deutschen Küste die Curve in allen Monaten des Jahres einfach verläuft, ist sie bereits in Halle und München im Sommer zweigipfelig. Höchstwahrscheinlich vollzieht sich dieser Uebergang auch auf dem Wege von der Nordküste der Adria in die Thäler Krains. Angesichts der raschen Zunahme der Continentalität des Klimas auf dieser, wenn auch kurzen Erstreckung, ist jene Annahme beim Mangel directer Bestimmungen wohl begründet. Trotz der Complication der Tagesperiode des Dunstdruckes kommt das arithmetische Mittel desselben, aus den drei üblichen Beobachtungsterminen gebildet, dem wahren 24stündigen ziemlich nahe. Es ist daher von Interesse, die Abweichungen des Dunstdruckes zur Zeit der Beobachtungsstunden vom rohen Mittel kennen zu lernen, um gleichzeitig auch dessen Schwankung von einer Tageszeit zu der anderen zu überblicken. Diesen Absichten entspricht nachstehende Tabelle I. I. Abweichungen des Dunstdruckes zur Zeit der Beobachtungsstunden vom rohen Tagesmittel in Millimetern. Laibach 1856—75, 20 Jahre Laibach 1876—85, io Jahre Gurkfeld 1886—92, 6 Jahre Klagenfurt 1844—63, 20 Jahre 6* 2^ 10* ih 2 h 9/l ih Ik 9 ^ ih 2 h 9 A Dec. - 0-29 °'35 - ero6 - 0-28 0-30 - O'Ol - 0'22 O25 - 0’02 -0-36 °'34 0*02 Jänn. -0 34 0*40 - 005 -0-35 0-30 - 0 02 - 0*20 0'24 0-03 -0-41 0-53 -0*12 Feb. - 0*46 0-47 0*00 - 0-42 o'4S - o’o6 - 0'29 0*21 0-07 - 064 O72 - 0'09 März -0-43 041 0-03 -°-35 0-32 OO4 - °'3° 018 0-12 - o-58 0*02 - 0-03 April r °'42 0^2 0 01 - on 6 0-12 0-03 -0-23 O'Og 0-13 - 0-48 074 - 0-27 Mai r °'55 063 - o-09 - 0'22 o-i8 005 - 0 26 o’iS 009 -0-32 0*72 -0-39 Juni - o'5i 056 - 0-04 - 0-29 0’27 O 02 -0-32 0-31 001 -0-37 I 12 -075 Juli !- 0-63 0-51 0-12 - °'39 0-13 0-25 -0-54 0-49 0-04 -0-48 0-81 -0-32 Aug. - °75 0-56 019 -0-57 0*25 0-32 - 0-96 °'99 - 0*04 -0-07 113 - °'45 Sept. - 0‘92 0-73 o-iS - 0-65 o’48 017 -0-99 o'8i 0M9 - °'97 riö - 0 20 Oct. - 0-61 0-58 002 -0-54 °'43 O’ 12 L°-59 °’S9 - O'OI - o't>9 1*00 -0-31 Nov. j- 0-29 0-35 - 0-04 - 0 35 o'33 0*02 -0-33 0*27 0-07 -0-38 0-41 - 0-02 Jahr j- °'52 0'50 0-02 . - 0-38 0-30 o'o8 -0-44 0-38 0-00 [-0-53 078 -0-24 Diese Uebersicht erläutert die Eigentümlichkeiten der täglichen Aenderungen der Wasserdampfmenge in der Luft auf Grund der vorangestellten allgemeinen Kennzeichnung des Verlaufes der Tagescurve für zwei charakteristische Lagen in den Niederungen Krains so gut, als dermalen möglich ist, insbesondere, wenn man Tabelle IV des I. Theiles der vorliegenden Klimatographie zum Vergleiche heranzieht. Die Daten für Klagenfurt sind Prettners «Klima von Klagenfurt» (Jahrb. d. naturhist. Museums VIL, 1865) entnommen. Auffallend ist es, dass die Schwankung des Dunstdruckes in Laibach von lh morgens bis 2h nachmittags während des Sommerhalbjahres um vieles kleiner ist, als von 6h bis 2h. Der Grund dürfte in der reichlichen Bewölkung der wärmeren Jahreshälfte des Decenniums 1876 —1885 zu suchen sein. In der Stadt Wien, wo die Tagesschwankung der Lufttemperatur viel kleiner ist als in unseren Alpenthälern, ist entsprechend auch diejenige des Dunstdruckes gemässigt. Daselbst ist nach Hann (Sitzungsber. d. Akad. math.-naturw. CI. 1881) der Dunstdruck vom April bis inch August um 2h nachmittags unter dem Tagesmittel, die grösste Aenderung von 6h morgens auf 2h nachmittags beträgt nur o'6g mm, und zwar im September; in Laibach erreicht sie im gleichen Monat I • 65, in Gurkfeld von 'jh auf \h 1 • 80 mm. 2. Monat- und Jahresmittel der absoluten Feuchtigkeit. Dieselben sind für Laibach in Tabelle II zusammengestellt. Es sind die rohen arithmetischen Mittel des Dunstdruckes der drei täglichen Beobachtungsstunden 6h, 2h, \oh für die Jahre 1852 — 1875 und Jh, 2h, gh für die drei Lustra 1876—1890. Die Werte für das Jahr 1851 sind nach Klagenfurt interpolirt worden. Die Aufzeichnungen Zeilingers 1852—1854 wurden durch Anbringung einer Correction mit denjenigen Deschmanns gleichförmig gemacht. Die Correction wurde aus 21/2jährigen gleichzeitigen Vermerkungen beider Beobachter abgeleitet. Die Mittelwerte aus Zeilingers Journalen werden dadurch im Winter um ero, in den Monaten II. Laibach. Monat- und Jahresmittel des Dunstdruckes in Millimetern. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr 1851 4'3 4*4 S'i 7 ■ 3 7-6 i°'S 11'7 12-3 9'2 8'7 4'8 4° 7'49 1852 4'° 4‘1 3'7 4'8 7'9 H O I2’4 n '9 io* 7 7'5 7'3 S'S 7-56 1853 4-6 40 4'4 5'2 9'0 11*2 12 • 7 ii-6 9'4 8-2 5'3 3'4 7'41 1854 3'9 3-6 3'8 4-6 8-8 10-8 II -8 11-6 7'7 7'6 4'ö 4'2 6-91 1855 2-8 4-0 S'i S'7 8'5 ii 'S I2'3 12-6 9'9 9'7 6-0 2'9 7'58 1856 4'9 4‘4 4'° 66 8'4 IO'9 ii -6 12 • 2 9'6 8*o 4' I 4' I 7-42 1857 3'7 3'S 4'4 6'S 8'3 9'7 11 7 I I • 2 9'7 9'8 S'3 3'8 7'27 I85S 2-4 2-7 4'2 6-8 8-8 12-0 12'7 II'S 10-3 9'4 4'8 46 751 1859 3'4 4-8 S'7 7'4 9’9 11'3 12'6 12- 7 10-3 9'8 5'7 3'6 8 • 10 i860 4-2 3 4 4'4 7'° IO- I 12*0 n*7 12-6 io'6 7'3 S'3 4'4 7'76 1861 2-9 S'4 S'2 S'4 8'S 123 126 12 ■ 7 10-9 7-8 6*2 3'6 7'79 1862 3‘7 4'5 6-1 82 10-8 11 ■ 8 11'9 11*8 II'S 9'5 6-1 3'8 8'29 1863 5-1 4'1 5'9 6-8 10 4 III 1116 12 • I io' 7 9'i 6-1 4'2 8 09 1864 2-4 4'° 5-6 S'i 8-2 ii *8 12*2 11 -8 I I * I 7'3 5'4 -3'8 7'39 1865 4'3 3'4 4'2 66 9'6 10-8 12-9 12 *7 9’3 82 6 • 8 4'S 7'78 1806 4‘3 5'5 6 * 2 7'8 8'3 12-5 13 • i n'S n '4 6'S S'S 4'4 8-09 1867 4'7 5'2 5'4 6-9 9'2 11'6 12*2 12-6 11*2 7'9 4'9 3'8 7'97 1868 3-6 4'1 4' 7 6-6 n '7 I2‘6 13'3 13-2 12-2 9'° S'2 6'3 8'54 1869 3'S S'2 4-6 7'4 io- 7 10 ■ 0 ■4 ' s n*7 io' 6 6-9 S'o 4-6 7'97 1870 3-6 3'7 4'S S'i 9'9 ii '5 I3'8 12-3 8'9 7'2 6-8 3'6 7'58 1871 3-6 3'7 5'° 6-8 7'4 IO -O 131 11-8 10-2 6-s 5'3 2'7 7' 18 1872 4’3 4-8 5'ö 7'3 9'0 I I -o 12 • 7 123 10 ■ 8 9’7 6-8 6-1 8'37 1873 5° 4'i 6-4 ö'5 8'4 10-5 13'3 12 • 2 9-8 9'5 S'S 3-6 7'93 1874 3'9 3'9 4'I 7'3 7'3 11-5 14'5 I2‘4 ii '3 8-2 4'2 4'2 7'73 1875 3'7 2'9 3'6 S'7 10-2 j 13-2 12'7 130 9'3 7.7 S'3 3'4 7'5ö 1876 2 ’9 4-0 5'6 7'3 7-SI2' i 13 '° 12 • 2 io*4 8-7 4-6 6-0 7 86 IS77 5'2 4'4 S'i 6-7 8-2 u ' 7 12-5 130 9‘3 5'9 5'7 3'8 7'03 1878 3'4 3'7 4'3 6-7 9' S »i*7 i3'o I3'4 11 - 8 9'2 5'8 3'7 8'02 1879 4'1 S'i 5'1 7-2 8'4 11-6 II -o i3'4 11*0 7'4 4'3 2*0 7'55 1880 2'4 4' i 4'3 7-2 8-7 I I • I i3'4 12 ’ 5 10-9 8'6 S'9 S'2 7-86 1881 3'1 3-6 S'4 7 ' i 9'4 10 • 9 I3'4 12 ■ 6 io-o 6-9 5'° 4'3 7-64 1882 4-0 3'8 5'8 0*2 8'7 IO’O 12 • I ii '7 11*0 9' i S'9 S'i 7'79 I8S3 3'4 4-6 3'8 S'S 8-6 hi ii '9 11'7 10*2 8-0 S'7 3'5 7'33 1884 3'4 4'S S'i 6-8 8-8 9'9 I2'9 12-2 io*4 7-0 4'3 4'4 7'48 188s 3'4 4'7 5'° 6'4 8-2 io'8 12 • 2 12 • 2 10-8 7'9 6'3 3-6 7'ć>3 1880 4' i 3 9 4'° 67 7.7 III 123 124 10 • 9 8-7 6-0 S'o 7'79 1887 3-1 3'1 4'S 5'9 82 10-6 13 2 n'7 10*4 6*6 6-3 4'2 7'32 1888 2-7 3'6 S'3 6-3 8'3 ii -6 I2 4 11*8 10-8 6-7 4'4 4'S 7'37 1889 3'i 3'3 4'S 6'5 io'3 12-3 I2'7 I2"6 9 3 9'2 5'4 3'S 7'72 1890 4'2 3'° S'2 6-8 10*0 10*4 12-0 13'3 9'7 6'3 S'i 3-1 7-42 ' der übrigen Jahreszeiten um Beträge vermindert, welche ansteigend im April und Mai O • 3 mm erreichen, hierauf aber wieder stetig abnehmen. Da in dem Lustrum 1886— 1890 das Psychrometer um jh morgens der Strahlung ausgesetzt war, so entstanden für diesen Termin vom April bis August zu hohe Dunstdruckwerte. Sie wurden, wo es nöthig erschien, hypothetisch corrigirt. Es wurde nämlich angenommen, dass der Dunstdruck in Laibach von gk bis 7;' in den Monatmitteln um ebensoviel sinkt, wie gleichzeitig in Gurkfeld. III. Monat- und Jahresmittel des Dunstdruckes in Millimetern. Triest Görz Gurk- feld Hö- titsch Lai- bach Krain- bürg St. Magdalena Klagen- furt Obir Seehöhe . m 2Ò 92 179 282 297 379 855 440 2047 December . 5'2 4 7 4 ■1 4' I 4-13 4'0 3'5 3'2I 2’ 62 Jänner . . . 4-8 4'2 3-3 3-6 3 'S3 3'7 3'4 2-73 2-46 Februar . . 4'9 4-5 3‘4 3'9 4‘ 10 4'0 35 3'33 2 • 70 März .... 5-6 5-4 4'7 4' 7 488 4’9 4' i 4'30 2 • 78 April .... 7'4 7'3 6-1 6-3 6'55 6-5 5'4 6-18 3-64 Mai IO'O 94 9'1 8-9 8-97 8-8 7'5 8-53 4-92 Juni .... 12-5 12*2 11'3 11'3 II '41 I I • 2 9'5 10-99 6-19 Juli I4‘2 135 12-5 12-8 12 • 62 12-3 10*4 12 ’ 22 7'27 August . . . 137 13-6 I2‘4 12 • 4 12-30 12 • 2 10-4 12 • I I 7' ii September . 12 1 O 11'4 IO • 2 9'4 10-33 IO' I 9-2 10-03 6 10 October. . . 9'1 8-8 7-8 7-6 823 8-1 7-6 7'6s 4 ■ 28 November . 6-5 6-1 5'5 5'5 S ' 5° 5'4 4-8 4'65 3'36 Jahr 8-8 8 42 7’53 7'54 7'74 7 • 60 66i 7 • 16 4'45 Anmerkungen. Triest, Mittel aus 1864 — 90, 27 Jahre, 7, 2, 9- — Görz 1871 — 90, 20 Jahre, (7, 2, 9. 9) : 4 —- Gurkfeld Mai 188Ó bis April 1892, 6 Jahre, Beobachtungstermine 7, i, 9. - - Hötitsch 1883 — 90, 8 Jahre, 7, 2, 9 1 im Sommer vielleicht zu hoch. — Krainburg Jänner 1864 bis Juni 1865, 1 Vs Jahre, . (8). 2, 10 ; reducirt mittelst correspondirender Differenzen nach Laibach. — St. Magdalena 1854 — 65, 12 Jahre, 7, 2, 9. — Klagenfurt 1851 —80, 30 Jahre, 7, 2, 9- - - Obir 1871 - - 90, 20 Jahre, 7, 2, 9. — Die Aufzeichnungen in Rudolfswert 1858--85 ergeben als Jahresmittel des Dunstdruckes 8 Aehnlich Adelsberg. 5 nun, einen zweifellos zu hohen Betrag. Die Mittel für die gewählte 30jährige Normalperiode 1851 — 1880 sind zugleich mit mehrjährigen Mitteln anderer über das in Rede stehende meteorologische Element in anscheinend vertrauenswürdiger Weise berichtenden Stationen Krains und einiger Orte der Nachbargebiete in die Tabelle III vereinigt worden. 3. Die Veränderlichkeit der Monat- und Jahresmittel des Dunstdruckes. Einen Ueberblick über die durchschnittliche Grösse der Schwankungen der einzelnen Monat- und Jahresmittel der absoluten Feuchtigkeit gewährt die Tabelle IV in ihrem ersten Theile. IV. Dec. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. ! Nov. 1 Jahr Mittlere Anomalie der Monat - und Jahresmittel des Dunstdruckes. Triest 27 J.. o’89 0-64 070 o-8o 0-68 093 0-85 0-81 O^I 00 t'-. Ò * 1*22 0-85 0-35 Laibach 30 J. O7I 0*02 °;S4 0-66 074 0-90 o-6i 0-Ó2 0-46 079 O9I 0-62 0'29 Klagenfurt 30 J. 0-65 q Ori 00 0-56 * °’57 oÉÓ7 0-88 074 °'S9 0-47 * 0-67 ro6 °'S9 0-25 Wahrscheinlichkeit eines unternormalen Mittels. Triest .... °'59 0-63 0 00 °'44 °;33 0-51 0-44 0-59 °'59 0(44 0-51 0-44 0-44 Laibach . . . 0-53 0*50 0Ó3 070 0-27 o'6o 0-47 °'47 °'47 0*40 °’43 0-53 O-SO Klagenfurt . o'57 °'47 °'43 °'43 o;43 0-40 * O4O 0-53 0-47 o*43 * 0-47 0-47 0-53 Wahrscheinlicher Fehler der Monat- und Jahresmittel. Triest .... 0-15 0*10 O-I I 0-13 o-i I 0-15 OT4 0-13 005 0-13 0*20 0-I4 ooó Laibach . . . O'II 0*10 o'o8 O'IO 0-12 0*14 O'IO 010 0-07 0-13 0*14 O'IO 0-05 Klagenfurt . O'IO 0*09 O O b 0*09 o-i I 0-14 0-12 0-09 0-07 O'I I 0*17 009 o‘04 Den grössten Schwankungen unterliegen die Monatmittel des Dunstdruckes im October und Mai, übereinstimmend am Nordufer der Adria, in den südöstlichen Alpenthälern und in einem weiten Umkreise (auch in Prag nach Augustin). Die geringste Veränderlichkeit besitzt in Laibach sowie in Klagen-furt der August, ein zweites Minimum fällt auf den Februar; in Triest sind diese Zeitpunkte auf September und Jänner verschoben. Die Schwankungen des durchschnittlichen Wasserdampfgehaltes sind keineswegs gleichmässig zu beiden Seiten der Totalmittel vertheilt. Besonders im Frühlinge und Herbst sind Monate mit zu geringem Dunstdruck seltener, als solche mit hoher absoluter Feuchtigkeit. Sie stehen dafür um so tiefer unter dem Mittel. Unter 30 Aprilmonaten hatten in Laibach nur acht eine unternormale, absolute Feuchtigkeit; der Mangel beträgt durchschnittlich 1 • 39 mm, wogegen die positiven Abweichungen nur o • 50 mm betragen. Desgleichen sind negative Abweichungen im October auffallend selten (Tab. IV), dafür aber um so extremer. Immerhin sind die Anomalien der Monatmittel des Dunstdruckes in Laibach und Klagenfurt so klein, dass diese, wenn sie aus einer 30jährigen Beobachtungsreihe bestimmt werden, nur mehr mit einem wahrscheinlichen Fehler von meist weniger als + °' U mm behaftet sind (Tabelle IV). Die Jahresmittel sind sogar auf + o-05 mm sichergestellt. Von Beobachtungsfehlern wird hier natürlich abgesehen. Bemerkenswert ist die geographische Vertheilung der Variation des Dunstdruckes. Die grosse Hafenstadt an dem Nordende der Adria hat die am meisten schwankenden Feuchtigkeitsverhältnisse, soweit und in dem Sinne, als sie hier in Betracht gezogen werden. Sie werden nämlich bestimmt durch zwei in entgegengesetztem Sinne wirksame, mächtig rivali-sirende Factoren: das Meer und den Karst oder besser die marinen und die continentalen Luftströmungen. Dagegen schafft die Lage Laibachs in einem von Gebirgen umschlossenen Moorbecken constantere Bedingungen für die Entwicklung der absoluten Luftfeuchtigkeit. Noch abgeschlossener ist die Hauptstadt im Kärntner Becken. Demgemäss beträgt die mittlere Anomalie der Jahresmittel des Dunstdruckes (Tabelle IV) in Triest o-35, in Laibach o-29, in Klagenfurt 0^25 mm. 4. Der normale jährliche Gang der absoluten Feuchtigkeit. Die absolute Feuchtigkeit ändert sich im Laufe des Jahres im allgemeinen übereinstimmend mit der Temperatur. Verzeichnet man sich beispielsweise die Jahrescurve des Dunst- druckes für Laibach, nachdem man aus den Monatmitteln der 30jährigen Normalperiode nach Kleibers Methode den Dunstdruck für den mittleren Tag jedes Monates berechnet hat, so erfährt man Folgendes: Das kleinste Tagesmittel von 3‘8 mm finden wir um den 6. Jänner, das höchste von 12 'g mm um den 23. Juli, also zur Zeit der tiefsten und der höchsten Temperatur. Die Jahresamplitude beträgt also 9 • 1 mm — eigentlich wohl mehr, da die Beobachtungen im Winter mehr oder minder fehlerhafte, und zwar zu hohe Beträge liefern. Der Wasserdampfgehalt der Luft steigert sich am raschesten vom Mai zum Juni, um 2'44 (aber auch vom April zum Mai um 2'42 mm), er sinkt am schnellsten vom October zum November ; die geringsten Aenderungen trifft man zur Zeit der Wendepunkte der Jahrescurve im Jänner und Juli. Auf die Jahreszeiten ist der Dunstdruck derart vertheilt, dass der Winter 4'O, der Frühling 6-8, der Sommer 12-i und der Herbst 8-0 mm erhält. Im Winter schwebt daher kaum ein Drittel der Wasserdampfmenge des Sommers in den untersten Luftschichten, und auch im Frühlinge etwa 1 '2 g pro Cubikmeter Luft weniger als im Herbste. Die Zunahme der Spannung erfolgt so, dass zu gleichen Normaltemperaturen im Frühjahre eine geringere Wasserdampfmenge gehört als im Herbste. Die Jahresschwankung des Dunstdruckes nimmt, wie man aus Tabelle III leicht ableiten kann, landeinwärts sowie mit der verticalen Erhebung ab. (Triest 9‘4, Laibach 8-4, St. Magdalena yo mm Dunstdruckdifferenz Juli-Jänner.) Um den normalen jährlichen Gang der absoluten Feuchtigkeit Laibachs für kürzere Zeitabschnitte, als die Monate es sind, verfolgen zu können, wurden von der graphisch dargestellten Jahrescurve die Mittel für jeden fünften Tag abgelesen. Die Werte können als Mittel der üblichen Pentaden gelten, wenn die in der Mitte jeder Pentade gelegenen Tage gewählt werden. Die so gewonnenen Grössen findet man in der nachfolgenden Tabelle V zusammengestellt. V. Laibach 1851—1880. Normale fünftägige Mittel des Dunstdruckes. Pentade mm Pentade mm Pentade m?n L.—5. Jänner 3-80 I. — 5. Mai 7-88 3 —7. Sept. 11-03 6.—10. » 3-78 6.—10. » 8-30 8.—12. » 10-68 ii.—iS- 8 3'80 ii-—15. 8 8'75 I3—I7- » 10-33 16.—20. » 3-83 16.—20. » 9 ■ 18 18.—22. » 10*00 21.—25. » 3-85 21.—25. » 9 • 60 23—27. » 9-68 2Ò.—30. » 388 26.—30. » IO-00 28. Sept. bis 2. Oct. 9-38 31. Jänn. bis 4. Feb. 395 31. Mai bis 4. Juni 10*40 3.-7. Oct. 9-05 5.—9. Febr. 4*02 5.-9. Juni io-8o 8.—12. » 8-70 10.—a 4. » 4‘ 10 10.—14. » 11-20 13. —17. » 8-33 15-—19- 8 4*20 15.—19. 8 ii 58 18.—22. » 7-88 20.—24. » 4-30 20.—24. » 11*90 23—27. 8 7-38 25. Febr. bis 1. März 4'4° 25.-29. » 12 * 15 28. Oct. bis i. Nov. 6-88 2.—6. März 4'53 30. Juni bis 4. Juli 12-35 2.—6. Nov. 6-45 7. II. » 4-65 5.-9. Juli 12-53 7. II. » 6-00 12. 16. » 4-8o IO.—14. » 12-63 12.—16. » 5'55 17.—21. ') 4-98 15.—19. 8 12- 70 17.—21. » 5-15 22.—20. » 5 '18 20.—24. » 12-75 22 —26. - » - 4’9° 27.-31. 8 5 43 25.-29. » 12-75 27. Nov. bis i. Dec. 4 • 68 I,—5. April 5'73 30. Juli bis 3. Aug. 12-73 2.—6. Dec. 4'45 Ó.—10. » 6-05 4.—8. August 12-65 7. II. » 4-28 li.—15- 8 6-38 9.—13. » 12-55 12.—16. >> 4-13 16.—20. » 6-73 14.—18. » 12-35 17. 2 1. » 4-03 21. —25. » 7'08 19.-23. » 12-03 22. — 2Ó. » 395 26.—30. » 7-48 24.—28. » 29. Aug. bis 2. Sept. 11*70 11-38 27.—31. » 3-88 5. Die Abweichungen vom normalen jährlichen Gange des Dunstdruckes. Die Scheitelwerte des Dunstdruckes. Um den Grössencomplex zu überblicken, aus welchem die arithmetischen Monatmittel des Dunstdruckes hervorgehen, ordnet man zweckmässig die Einzelwerte, wie sie durch die Beobachtung gegeben sind, in Gruppen von je I mm Umfang. Wenn man die Häufigkeitszahlen für jeden Termin und jeden Monat in Procente aller Beobachtungen umrechnet, so erfährt man die mathematische Wahrscheinlichkeit, mit welcher die Dunstdruckbeträge in den Intervallen von OO bis Crg, von I'O bis i'9, von 2 'o bis 2 ~g mm u. s. w. während des betreffenden Zeitabschnittes auftreten. In dieser Art entstanden folgende drei Tabellen VI. a), b), c), welche sich auf die Beobachtungen der absoluten Feuchtigkeit Laibachs in dem De-cennium 1876—1885 zu den Stunden 7*, 2h, g& beziehen. Dieser Zeitraum wurde zum Theil aus Bequemlichkeit gewählt, um nicht erst die Aufzeichnungen nach Pariser Linien in Millimeter umwandeln zu müssen ; unmittelbar vorher waren die Beobachtungsstunden noch 6k, 2h, ioä; nachher stehen Angaben von yh morgens des Sommerhalbjahres unter dem unerwünschten Einflüsse der Sonnenstrahlung. Wahrscheinlichkeitsbeträge von weniger als O'5°/0 sind in die Tabellen, auf o abgerundet, eingetragen worden. VI. Laibach 1876 —1885. Wahrscheinlichkeit der Beträge der absoluten Luftfeuchtigkeit, geordnet in Gruppen von je 1 mm Umfang in Procenten. mm Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. 18—19 a) h m orgen S. O 17—18 — — — — — — O - — — — 16—17 — — — — — — I I — — — — 15—16 — — — — •— 0 5 2 O — — — [4—15 — — — — — 3 14 9 I — — — 13—14 — — — — 0 8 19 17 4 — — — 12—13 — — — — I 17 19 22 IO O — — II —12 — — — — 4 21 13 17 14 4 — — IO— I I — — — — 12 23 16 16 16 7 O — 9— IO — — — 4 20 15 7 I I 24 12 i — 8-9 — — 2 13 24 9 5 3 18 18 5 I 7-8 I O 3 25 19 3 I I 7 18 6 3 6-7 3 4 15 24 12 2 — — 3 16 13 8 5-6 6 12 18 22 5 — O I 14 18 I I 4—5 l6 36 29 11 2 — — — I 7 32 2Ó 3—4 28 21 22 ! I 4 20 20 2—3 25 19 IO O O — — — — 4 ió i—2 17 8 2 — I 12 0—i 2 3 mm Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oet. Nov. 21—22 h) 2Ä nacl imitta gs. O 20—21 — — — — — — O — — — — 19—20 — — — — — — O O — — — 18—19 — — — — — — I I — — — 17- -18 — — — — 0 i I I — — — 16—17 - — — — 0 i 7 4 — — — iS- -IÓ — — — — 0 4 7 9 4 — — • 14—15 — — — — 0 6 l6 17 7 O — 13—14 — — — — 2 iS 14 15 IO I — 12—13 — — — — 3 l6 16 17 IÒ 4 — II —12 — — — O Ò 17 ■3 H *3 7 — IO—11 — — — 3 13 18 I I IO 20 13 I 9— IO — — I 7 18 I I 8 8 12 I I 2 8-9 I I 5 IÒ 22 4 5 4 9 20 8 7-8 4 3 14 22 17 4 I 5 14 I I 6—7 4 13 17 23 9 2 — — 2 14 17 5- -6 9 29 23 16 5 I — O I 12 25 4—5 28 27 ■9 8 3 O — — O 3 22 3—4 31 20 IO 5 I — — — — 2 I I 2—3 21 7 9 I — — — — — — 3 1 — 2 3 O 3 — — — — — — — — 18—19 (J 9^ a Dends 0 I 17 —18 — — — — — — I I — — — 16—17 — — — — — 0 3 s O — — iS —16 — — — — — — IO 9 I — — 14—15 — — — — — 5 14 14 4 — — 13—14 — — — — I IO 18 24 IO — — 12—13 — — — — 3 19 21 15 iS 2 — II —12 — — — — 7 22 U 12 10 6 — IO—II — — — I h 78 IO ■3 l6 IO I 9—IO — — — 4 18 14 6 5 21 14 2 8-g — — 2 17 15 7 2 2 9 18 s 7-8 2 I 0 23 h 4 I — 4 IQ 9 6—7 4 6 21 24 11 I — O 2 '3 iS s—6 7 23 21 20 5 — O — I 12 20 4—5 18 32 27 8 I — — — — 6 50 3—4 34 27 14 2 0 — — — I 15 2-3 22 7 8 — 0 — — — — — 3 I—2 12 3 2 1 O—I O — — — — — — — — — Dec. 9 16 28 19 13 6 3 3 9 12 29 17 14 11 o O' Oj Zunächst entnimmt man der Tabelle VI, dass die Einzelwerte der absoluten Feuchtigkeit über einen vom Winter gegen den Sommer hin zunehmenden Spielraum sich zerstreuen, und zwar zu allen drei Beobachtungsstunden. Ferner bemerkt man, dass in jedem Monate eine Gruppe mit grösster Häufigkeit auftritt — selten sind es zwei. Construct man nach der vorstehenden Tabelle die Häufigkeits-curven, so kommt in der frequentesten Gruppe jeder Reihe der Scheitelwert zum Vorschein. Dieser häufigste, daher wahrscheinlichste Betrag der absoluten Feuchtigkeit ist meist verschieden von dem zugehörigen arithmetischen Mittel, wie die folgende Tabelle VII es lehrt, welche die Scheitelwerte S und deren Differenzen S' — A gegenüber den Mittelwerten angibt. Auch die Wahrscheinlichkeit, mit welcher die Scheitelwerte auftreten, ist zu beachten. VII. 5 .9 — A 7 h 2>* 9h 7h 2 k 9a December. . . 4'5 4'5 4'5 o*6 0*0 03 Jänner .... 3'4 4'° 3-6 O* 2 O- l O- I Februar . . . 45 SS 4'2 0-7 o*8 0*0 März 4'5 54 4' S -0*1 O* I -0-5 April 7‘5 6-9 64 0'9 O* I -0-3 Mai 8-6 8-3 9'4 0-2 -°'S 0-7 Juni IO-6 10-2 i -0-T5 » -0*12 » O 21 v. » 013 » - o’o7 » -0*29 VI. » - 0-07 » 0-05 » 0-15 I. Februar 004 Juni 0 " 54 October -012 II. » O’OO » 0-74 » -0-17 III » 0*04 » O- 17 » O to 0 IV. » 0*07 » 1 0 vO °'43 v. » -0-03 » - O • 29 » o-16 VI. » 0-00 » -0-38 » -0 23 I. März 0-03 Juli - O- 25 November -0 44 II. » 0’09 » - O’ 22 » -0-33 III. -» -0*19 » - O' 21 » 1 O O ^4 IV. » - O’ I I ■ * O’ IO » 0*00 v. » - 0- 16 » O' 16 » 0-37 VI. » O- I I » 0-04 » 0-67 I. April 0*20 August - O- I I December O'II II. » 0-37 » - 0-03 » - O- 13 III. » - CT 06 » -o-15 » -0-13 IV. » -0-17 » 0-31 » 012 v. » - O- 25 » 0 • 22 » - 0-23 VI. » -0-27 » 1 O d O' » 0*02 VII. » — » 018 » — Um zu erkennen, ob es kürzere Abschnitte des Jahres gibt, an denen Störungen des normalen Ganges der absoluten Feuchtigkeit mit besonderer Häufigkeit und Grösse im gleichen Sinne wiederkehren, wurden die 30jährigen Pentadenmittel des Dunstdruckes aus den Beobachtungen abgeleitet und mit den Normalmitteln der Tabelle V verglichen. So kamen die Differenzen der Tabelle VIII zustande. Ein Vergleich mit Tabelle XXIII des I. Theiles des vorliegenden «Klima von Krain» lehrt, dass die Störungen der regelmässigen Zu- und Abnahme des Wasserdampfes der Luft gleichzeitig mit denjenigen der Temperatur auftreten. Die bedeutendsten Depressionen im aufsteigenden Aste der Jahrescurve erscheinen Mitte März, vom 10. April bis 10. Mai, zweite Hälfte Juni und erste Hälfte Juli, zumal da Anfangs Juni eine steile Erhebung vorausgeht ; im absteigenden Aste sind besonders bemerkenswert die Erhebungen der Curve Mitte August und Mitte October sowie Ende November, zumal da um den Anfang des November ein abnormes Sinken sich einstellt. 6. Monat- und Jahresextreme der absoluten Feuchtigkeit. Die mittleren Extreme der Dunstspannung, in Laibach, Tabelle IX, haben einen jährlichen Verlauf, der ganz analog ist dem der allgemeinen Mittel. Die mittleren Jahresextreme betragen 18'4 und 1 • 2 mm, schwanken also um 1 j ■ 2 mm. Die Schwankung der Monatextreme ist durchschnittlich am kleinsten im Februar, yo mm, und wächst bis zum September auf 9'8 mm an, um hierauf wieder abzunehmen. IX. Laibach 1856 — 1880. Extreme der absoluten Feuchtigkeit. Dec. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr Mittl. Max. . 7'4 66 6-9 8-3 10*4 12-4 i6‘o 177 17*0 IS-Ó 12-9 97 i8'4 » Min. . 16 1-5 I-9 2*2 3-6 S-o 7-6 87 7-6 5-8 4'1 2*6 1-2 Schwankung 5-8. 5-1 O • * LO 6 i “ 7'4 8'3 9 2 9’3 £8 8-8 7-1 17*2 Die höchste in 25 Jahren beobachtete Dunstspannung dürfte 21-o mm (Juli 1878) sein. (Im August 1861 findet sich 25‘9 angemerkt, ein fraglicher Betrag.) Das absolute Minimum von o '6 mm gehört dem December 1879 an. Die Monatmaxima fallen fast durchwegs auf die Nachmittagsbeobachtung; oft aber auch die Minima, zwar im Winter sehr selten, dagegen im Juni in sechs, in den Monaten April, Mai und Juli in zehn bis elf von 25 Jahrgängen. 7. Die horizontale und die verticale Vertheilung der absoluten Feuchtigkeit. Die Hauptquelle der Luftfeuchtigkeit Europas ist, wie Wild bemerkt, der Atlantische Ocean, dann das Mittelmeer mit der Adria. Demgemäss finden wir folgende Jahresmittel des Dunstdruckes: Pola 9’6, Triest 8p8, Fiume 8P9, in Görz bereits 8-4 mm. Landeinwärts wird die Menge des in der Luft enthaltenen Wasserdampfes rasch kleiner; umsomehr, als die Niederungen Krains im Gebiete der Save einerseits durch das Karstgebirge von der Adria, anderseits durch den Alpenwall vom Atlantischen Ocean abgeschnitten sind. Auch sind die nördlichen Ufer der Adria thermisch ausserordentlich begünstigt, Krain dagegen ist unerwartet kühl (vgl. I. Theil, § 13 dieser Abhandlung). Daher ist sowohl die Möglichkeit, Wasserdampf von den Meeren zu erhalten als auch ihn im Lande selbst zu entwickeln, vermindert. So treffen wir denn in den Niederungen Krains im Gebiete der Save nur mehr einen jährlichen Dunstdruck von 7-5—y6 mm; in Laibach ist der Betrag durch die grosse Moorfläche auf 7 • 7 mm erhöht. In verticaler Richtung nimmt der absolute Wasserdampfgehalt der Luft ab, und zwar gemäss Hann im allgemeinen h nach folgender Formel: e = E . 10 6517. Hierin bezeichnet A den Dunstdruck an der unteren, e denjenigen an der oberen Station, welche um h Meter höher liegt. Nach Krainburg berechnet, würde darnach St. Magdalena eine Dunstspannung von 6-54 im Jahresmittel haben; tbatsächlich weisen die Beobachtungen 6'61 mm auf, einen nur wenig zu grossen Betrag. B. Die relative Feuchtigkeit. i. Der tägliche Gang der relativen Feuchtigkeit. Die relative Feuchtigkeit hat überall einen täglichen Gang, welcher demjenigen der Temperatur entgegengesetzt ist. Sie ist am höchsten zur kältesten und am geringsten zur wärmsten Tageszeit. Dies kommt dadurch zustande, dass die absolute Feuchtigkeit im Laufe des Tages einer vergleichsweise geringen Aenderung unterliegt. Mit der Erhöhung der Temperatur nimmt aber der zur Sättigung der Luft erforderliche Dampfdruck zu und so wird der Gegensatz zwischen der vorhandenen und der möglichen Dunstmenge grösser, die Luft also relativ trockener. Der Betrag der täglichen Aenderung richtet sich nach dem Ausmasse der täglichen Temperaturschwankung. Daher ist die Amplitude der relativen Feuchtigkeit im Binnenlande- grösser als an der Küste, desgleichen grösser im Sommer als im Winter. Während die tägliche Bewegung der relativen Feuchtigkeit im allgemeinen deutlich skizzirt werden kann, fehlt es für eine genauere Kenntnis derselben an stündlichen Beobachtungen durchwegs zwischen Wien und Pola. Man kann sich aber mit den arithmetischen Mitteln aus den üblichen drei Beobachtungsterminen begnügen. Für Wien sind beispielsweise die Mittel (yh, zh, gh) : 3 im Sommer 1 — D/aVo zu niedrig, aus (6A, 2h, io7*) : 3 um ebensoviel zu hoch, im Winter sind beiderlei etwa 1/2 °/0 zu niedrig. Wir führen daher in Tabelle X die Abweichungen der relativen Feuchtigkeit zur Zeit der Beobachtungsstunden vom rohen Tagesmittel für Triest, Laibach und Gurkfeld an. Der Berechnung liegen zugrunde: für Triest 20 Jahre, 1871— 1890; für Laibach 6h, 2h, io4 20 Jahre, 1856—1875; für Laibach 7h, 2h, gk 10 Jahre, 1876—1885; für Gurkfeld 6 Jahre, Mai 1886 bis April 1892. Gemäss dieser Tabelle gilt die vorangestellte allgemeine Skizzirung der Tagesperiode des in Rede stehenden klimati- Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1893 — II. 2 sehen Factors wohl auch für unsere Gegenden. In den Niederungen Krains ist die relative Feuchtigkeit um höher als das Tagesmittel, und zwar um.einen vom Winter zum Sommer wachsenden Betrag. Für die Stunde 6h gilt das in um so stärkerem Ausmasse im Sommerhalbjahr, da sie alsdann näher steht dem Temperaturminimum, also auch dem Feuchtigkeitsmaximum. X. Abweichungen der relativen Feuchtigkeit zur Zeit der Beobachtungs-stunden vom rohen Tagesmittel. Triest Laibach Laibach Gurkfeld 7h 2 h 9 * ó/i 2^ 10* 7h 2^ gk 7h I h 9Ä December 1*2 - 2'9 1-8 2-8 -4-0 1:8 27 - 4'1 1-5 3 - 6 3 Jänner . . r9 — 4'i 2*2 3'5 -4-Ó 1*2 37 -5-0 1-3 4 -7 3 Februar . - 4'4 r9 7'2 -9-6 2-4 7-2 -9'° 17 7 - 12 5 März ... 1-9 -47 2-8 n-4 - I4‘4 3'1 12*1 - I5-I 2-9 9 - h 5 April . . . -0-7 -37 4'4 i5'3 - 18-4 3'1 120 - >5'3 3'3 IO -16 5 Mai . . . °'S -3'3 2'9 12-6 - I7'3 4-8 IO* I - 153 5-2 11 -18 7 J uni . . . -0'4 — S'o 5'4 12-3 - i8-o 5-8 11-2 - i6'2 5'1 9 -17 8 Juli . . . -07 -57 6‘2 137 - i9'4 57 11*4 -17-3 00 l-O I I - 20 8 August. . r °'S — 4'4 4'9 14-5 - 20-3 57 12-8 -17-9 5'2 I I - !9 7 Septemb. 1*0 — 5"2 4'1 13-1 - i8-8 57 10-5 O' i-O 1 5'3 I I -19 7 October . I'9 -3-8 i'9 8-8 - i3'9 5-1 77 - 12*0 4'3 9 -15 Ó November i-8 - 3'3 iS 4-8 - 7-2 2-3 4-8 -7*3 2'4 I ^ - 9 3 Zur wärmsten Tageszeit ist die relative Feuchtigkeit beträchtlich vermindert, und zwar um einen Betrag, der gleichfalls vom Winter zum Sommer anwächst. Zählt man zu diesem Betrage denjenigen hinzu, um welchen die Feuchtigkeit von 6h morgens das Tagesmittel übertrifft, so erhält man die Schwankung der relativen Feuchtigkeit von 6h auf 2h. Diese ist, wie nahezu auch die Temperaturschwankung im December, am kleinsten, in Laibach 8 • I °/0, erreicht jedoch schon im April ein Maximum von 33'7%- sinkt hierauf etwas, um im August neuerdings zu culminiren, diesmal mit 34'5%! im Herbste schrumpft die Differenz rasch bis zu dem December-minimum ein. Die Schwankung von 2h bis gh oder bis ioä ist nicht so bedeutend, wie die eben besprochene, sie unterliegt im Laufe des Jahres auch nicht so grossen Aenderungen. Der tägliche Gang der relativen Feuchtigkeit in Triest weicht in mehrfacher Beziehung von dem für die Niederungen Krains geltenden ab. Im April sowie in den Sommermonaten ist die relative Feuchtigkeit um yh morgens bereits unter das Tagesmittel herabgedrückt, und die Schwankung bis zu 2h nachmittags ist beträchtlich kleiner, als auf der Ostseite des Karstes; selbst im Sommer ist sie hiebei so sehr gemildert, dass sie von zwei Wintermonaten, Jänner und Februar, übertroffen wird. Diese Verhältnisse erklären sich durch die Lage von Triest und den Wechsel von Land- und Seewind, zum Theil auch durch eine ungünstige Aufstellung des Psychrometers. Wie die Amplitude der Temperatur vom Seeklima zum eigentlichen Landklima zunimmt, ebenso wächst auch an allen Orten die tägliche Schwankung der relativen Feuchtigkeit mit der Entfernung vom Meere. An continental gelegenen Orten nimmt diese Schwankung vom Winter zum Sommer rascher zu, als bei Orten, die am Meere liegen. Diese allgemeinen Gesetze wurden von Wild (Feuchtigkeit Russlands) erkannt und bestätigen sich wohl auch für unsere Länder (sieh Tabelle X). Man kann sich daraufhin ein ungefähres Urtheil über die Oscillation der Feuchtigkeit im Laufe des Tages an Orten bilden, von welchen keine Beobachtungen vorliegen. 2. Monat- und Jahresmittel der relativen Feuchtigkeit. Tabelle XI führt die Monat- und Jahresmittel der relativen Feuchtigkeit Laibachs vor. Die Beobachtungen aus dem Jahre 1851 sind nicht verwendbar, sie wurden daher nach Klagen-furt interpolirt, desgleichen die fehlenden Monatmittel des September, des October sowie des November 1852. Bis inclusive 1876 sind die Mittel gebildet aus (6Ä —{— 2Ä —{— ioä) : 3, hernach aus (jh -j- 2'1 -j- gh) : 3. Im Lustrum 1886—1890 wurde keine Correction angewendet, da die Mittel für Jh im Sommerhalbjahr infolge Strahlung auf die Thermometer nicht so auffallend verändert wurden, dass die Anbringung einer hypothetischen Correction sich lohnen würde. Die Mittel aus der neueren Stundencombination (7, 2, 9) ergeben an und für sich eine etwas geringere Feuchtigkeit, als die aus 6, 2, 10. XI. Monat- und Jahresmittel der relativen Feuchtigkeit. Jänn. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov Dec. Jahr 1851 (93 83 80 80 77 75 77 83 87 91 95 88) (84) 1852 84 78 73 67. 71 76 75 77 (87 91 95) 87 80 1853 89 78 84 75 81 79 71 72 78 85 87 87 80 1854 90 82 69 59 75 76 72 78 74 82 87 87 78 1855 89 89 83 7i 76 75 77 78 81 84 91 94 82 1856 94 84 77 71 73 68 81 74 80 85 85 95 81 1857 95 92 84 72 7i 69 71 70 76 87 88 96 81 1858 94 96 89 78 80 73 79 81 81 86 91 93 85 >859 93 83 79 81 86 78 68 73 86 89 85 98 83 i860 94 88 82 85 81 77 81 83 84 87 91 94 86 1861 97 91 8r 70 78 75 77 70 81 84 91 94 82 1862 94 89 82 78 80 80 71 78 88 88 92 92 84 1863 90 84 86 73 83 76 76 73 83 88 94 91 83 1864 97 99 82 73 74 81 78 82 88 82 93 96 85 186s 97 94 91 70 70 78 71 78 75 87 90 94 83 1866 97 92 87 83 81 78 78 83 86 8.5 88 95 86 1867 96 86 87 73 76 78 79 80 82 88 85 93 83 1868 94 85 77 76 77 80 83 84 85 88 90 88 84 1869 92 81 81 76 78 84 82 81 86 88 92 97 S3 1870 95 93 85 67 78 78 79 85 82 84 87 92 84 1871 96 90 81 77 77 80 76 82 SO 85 88 95 84 1872 96 9' 85 78 74 80 76 83 85 91 91 90 8.5 1873 91 93 82 81 81 75 76 75 84 87 9° 87 S3 1874 Sq SO 73 74 78 79 79 86 86 89 93 96 84 1875 89 87 82 69 80 83 80 81 82 89 89 98 84 1876 99 9l 86 77 80 78 79 76 85 86 91 91 85 1877 88 81 84 78 73 71 73 72 86 80 86 96 81 1878 92 86 71 75 76 79 79 79 85 90 92 96 8.3 1879 94 92 81 81 80 70 76 78 83 87 91 98 S4 1880 97 95 70 72 75 77 72 83 83 85 89 90 82 1881 89 89 80 87 81 74 74 79 85 89 88 90 S4 1882 89 80 77 71 67 76 73 81 88 87 90 92 81 1883 88 85 75 66 70 74 72 75 82 84 90 93 79 1884 90 86 77 76 70 80 74 79 81 84 88 93 Si 1885 89 89 75 69 74 68 68 80 81 87 87 93 80 1886 96 89 77 68 59 76 70 80 79 87 87 93 80 1887 92 85 85 65 71 71 70 71 78 87 9' 94 80 1888 91 88 85 '71 65 71 79 72 82 83 87 95 Si IS89 88 88 78 77 72 71 76 80 82 87 90 90 82 1890 90 78 73 76 77 7i 73 75 81 78 92 92 80 Wenn gefragt wird, wie die relative Feuchtigkeit den verschiedenen Orten und Lagen Krains zubemessen ist, so muss man sich dermalen mit folgender Uebersicht begnügen, in welcher des Vergleiches halber noch einige Orte der benachbarten Länder aufgenommen erscheinen. XII. Monat- und Jahresmittel der relativen Feuchtigkeit. Triest Görz Laibach Krain- bürg St. Magdalena Hö- titsch Gurk- feld Tüffer Klagen- furt Zahl d. Jahre 20 20 30 >5 >'/2 12 8 6 IO 30 December . 72 78 93 93 90 88 89 85 86 93 Jänner . . . 72 76 93 9‘ 87 86 87 85 84 93 Februar. . . 69 76 88 87 82 84 83 80 82 88 März .... 67 72 81 78 .77 80 76 72 73 81 April .... 67 67* 75* 74 73* 71* 71* 69* 73* 74* Mai 64* 71 77 73* 75 73 73 69 73 75 Juni..... 66 72 77 74 74 72 78 72 74 75 Juli 61* 67* 76* 74 71* 70* 78 73 73* 75 August . . . 63 b9 79 77 76 71 80 76 77 76 September . 69 76 83 83 81 79 82 79 82 84 October. . . 73 82 87 85 86 85 83 82. 83 89 November . 74 80 90 89 88 90 86 84 85 92 Jahr 68 74 83 82 SO 79 80 77 79 83 Anmerkungen. Triest 1871 -9°, 7, 2, Ì- — Görz 1871 — 90, 20 Jahre (7, 2, 9) 4 ; Psychrometer April bis September 7 h bestrahlt. — Laibach 30 Jahre, 1S51 -75, 6, 2, 10 ; 1876— 80, 7, 2, 9 ; 15 Jahre, 1876—90,7, 2, 9 -- Krainburg 1864/65, 7, 2, 10, Winterhalbjahr 8, 2, 10, reducirt durch ausgeglichene Differenzen nach Laibach. — St. Magda- lena 1854 — 65, 7, 2, c • Hötitsch 1883 — 90, 7, 2, 9. — Gurkfeld Mai 1886 bis Apri 1892 , 7, i, 9. — Tüffer 1876 — 85, 7, .1, 9 (nach Castelliz, Met. Zeitschr. 1887, pag. 268). — Klagenfurt 1851 — 80,7 2,9. — Sämmtlich rohe arithmetische Mittel. — - Rudolfswert 1858 — 85 ergibt ein Jahresmittel von 85 °/0 relativer Feuchtigkeit ; wohl zu hoch. 3. Die Veränderlichkeit der Monat- und Jahresmittel der relativen Feuchtigkeit. Die Monat- und Jahresmittel der relativen Feuchtigkeit Laibachs, der einzigen mehrjährigen Station Krains, schwanken um verhältnismässig kleine Beträge (Tabelle XIII). Am meisten variiren die Monate Februar bis April und der August, im Mittel um etwa + 4°/0, am wenigsten der October, nämlich um 2%, ein secundäres Minimum entfällt auf Juni (2 • 90/0) ; die Jahresmittel schwanken durchschnittlich nur mehr um + i'5%- Soweit es auf die Variabilität ankommt, sind die 30jährigen Monatmittel bis auf etwa V2 % sichergestellt, das Jahresmittel 83'2°/0 bis auf +0-2. Die extremen Monatmittel gehen im Sommerhalbjahr bis auf etwa sieben procentische Einheiten über und neun ebensolche unter die 30jährigen Werte. 4 XIII. Laibach 1851 —1880. Mittlere Anomalie « und wahrscheinlicher Fehler / der Monat- und Jahresmittel der relativen Feuchtigkeit. Dec. Jänn Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr a + 3'° 2 • 8 4 ■ 0 3'8 4'3 3'° 2'9 * 31 3-8 2'9 2 • I * 2'3 1-5 f± °'S 0-4 0'7 0-6 °'7 o'5 °'S 0 ■ 5 o'6 °'5 03 0-4 O- 2 4. Der normale jährliche Gang der relativen Feuchtigkeit. Der normale jährliche Gang der relativen Feuchtigkeit ist ganz eigenartig. In den Niederungen Krains, welche wir durch Laibach repräsentiren lassen, fällt wohl die Zeit der grössten Feuchtigkeit mit jener der grössten Kälte im ersten Drittel des Jänner zusammen, und zwar ziemlich übereinstimmend für alle drei Beobachtungstermine, daher auch in deren Mittel. Von da an aber sind die Gangcurven für 6h morgens, 2h nachmittags und gh abends ziemlich verschieden. Daher theilen wir in Tabelle XIV, um die Erscheinung genauer verfolgen zu können, die Pentadenmittel für die drei Beobachtungsstunden gesondert mit. Sie wurden nach ebenderselben graphischen Methode erhalten, wie die fünftägigen Dunstdruckmittel. (Vergi. II. Theil, A, § 4.) Den ausgeprägtesten Verlauf zeigt die Jahrescurve für 2h nachmittags. Rasch erniedrigt sich die relative Feuchtig- keit dieser Stunde von ihrem Maximum zu Neujahr im Betrage von 90• i °/0 und erreicht das Minimum um den 25. Juli im Ausmasse von 56 • 8 °/0, so dass die Luft am trockensten erscheint zur Zeit der höchsten Temperatur. Von da an steigt die Wellenlinie wieder bis zum winterlichen Wendepunkt. Insoweit verläuft die Jahrescurve der relativen Feuchtigkeit um 2h nachmittags gerade entgegengesetzt jener der Temperatur. XIV. Laibach 1852 — 1881. Normale Pentadenmittel der relativen Feuchtigkeit. Pentade Monat b> ih ioA Monat 67 2 loft Monat 6 i 2^ loft i. Jänn. 96 I go'o 95 3 Mai 89 I 58 9 79 9 Sept. 94 5 62 * i 86-8 n. » 96 2 89-6 95-1 » 89 2 ÓO O 81 5 » 94 9 633 87-6 m. » 96 2 89 -1 94'8 » 89 2 60 7 82 3 » 95 2 04'5 88-4 IV. » 96 i 88-4 94'4 » 89 2 ÓO 9 82 7 » 95 4 65'8 89^0 v. » 96 O 87-4 93'9 » 89 2 60 9 82 9 » 95 5 67 • I 89-5 VI. » 95 9 86-2 93'4 » 89 2 ÓO 8 82 9 » 95 6 68'4 89'9 I. Febr. 95 7 84-4 92-8 Juni 89 I ÓO 6 82 8 Oct. 95 5 69-7 90*2 II. » 95 4 82’4 92^ » 89 I Ó0 3 82 8 » 95 4 71 *o 9°'4 III. » 95 I 80 4 9°'9 » 89 O Ó0 O 82 7 » 95 2 72'3 9°'7 IV. » ' 94 7 78-5 89-8 » 88 9 59 6 82 5! » 95 O 73'7 9°'9 v. » 94 3 76-2 88-7 » 88 7 59 i 82 4 » 94 8 75'2 91'1 VI. » 93 9 74-0 87-6 » 88- 7 58 6 82 2 » 94 6 76-8 91 -2 I. März 93 5 71-8 86 • 5 Juli 88 8 58 I 82 I Nov. 94 4 78'5 91-3 II. » 93 I 69’ 6 85'4 » 89 0 57 6 82 O » 94 3 80'2 91'5 III. » 92 6 67-4 84'2 » 89 3 57 2 81 9 » 94 3 81 ■ 8 91-6 IV. » 92 0 65-2 83'i » 89 7 5& 9 81 8 » 94 4 83'4 91-7 v. » 9* 4 f>3'3 82-0 » 90 2 56 8 81 7 » 94 5 84'9 92-0 VI. » 90 9 61 • 2 80'9 » 90 7 56 8 81 7 » 94 7 86 ■ 2 92'7 I. April 90 4 59'5 79-8 Aug. 91 2 57 O 82 O Dec. 94 9 87'3 93'5 II. » 90 0 58-3 78-6 » 91 7 57 4 82 4 » 95 I 88-2 94'2 III. » 89 6 57 3 77'8 » 92 2 57 9 83 O » 95 4 88-9 94'7 IV. » 89 3 57-1 77'4 >» 92 7 58 6 83 7 » 95 6 89-4 95'° V. » 89 i 57'3 77-6 » 93 2 59 3 84 4 » 95 8 89-8 95'2 VI. » 89 i 57'9 78'5 » 93 7 ÓO 2 85 I » 96 O go’o 95'3 VII. » — — » 94 I 61 i 85 9 » — Die Abnahme der relativen Feuchtigkeit bis zum sommerlichen Minimum erfolgt jedoch nicht continuirlich. Sie ist im Frühjahre so rasch, dass bereits in der IV. Pentade (16.— 20.) des April ein dem genannten Extrem sehr naher Betrag von 57'1 % erreicht wird. Dieser bezeichnet als ein zweites Minimum der relativen Feuchtigkeit die Trockenperiode des Frühlings (April), welche durch grössere Luftfeuchtigkeit des Mai (zweites Maximum 60 -g, 20. Mai) und des Juni von der anhaltenderen Trockenperiode des Hochsommers getrennt ist. Das eben erwähnte secundäre Minimum gibt sich auch in der Curve der absoluten Feuchtigkeit durch eine starke Depression kund und das zugehörige Maximum durch eine übermässige Elevation. (Vergi. II. Theil, A, Tabelle VIII.) Allein was wir in der Dunstdruckwelle als störende Anomalien auffassten, erscheint in der Jahrescurve der relativen Feuchtigkeit infolge mächtigerer Entwicklung unter den Begriff des Normalen subsummirt. Folgerichtig müssen beide Anomalien der Dunst-druckcurve als «regelmässige» angesprochen werden und analog die zugehörigen Anomalien der Temperatur etc. Man sieht, dass die Begriffe «normal» und «anomal» nur Formen unseres Denkens sind, mit denen wir den Naturerscheinungen gegenüberstehen. Unsere auf Grund von Monatmitteln con-struirteCurven beabsichtigen keineswegs, gewisse «Störungen», die in guten, langen Beobachtungsreihen hervortreten, zu verwischen, sie dienen vielmehr dazu, die Abweichungen vom ideellen, möglichst gleichmässigen Gang der meteorologischen Elemente als solche zu erkennen und ihre Intensität zu messen. Nach Ueberschreitung des Hauptminimums im Juli nimmt die relative Feuchtigkeit um 2h nachmittags im normalen Verlauf ohne Unterbrechung bis Ende December zu; sie wächst hiebei um 33'2 Einheiten an — geradesoviel oder noch mehr beträgt die Schwankung innerhalb eines Tages von 6h auf 2h in einigen Monaten des Sommerhalbjahres. (Vergi. Tab. X.) In der Jahrescurve für 6h morgens ist die Hauptschwankung viel geringer. Das vorwaltende Minimum von 88 • 7 kommt Ende Juni, das secundäre Ende April mit 89'I zum Vorschein, doch ist das zugehörige Maximum Mitte Mai nur um cri höher, also kaum erkennbar. Im aufsteigenden Aste der Curve stellt sich ein unerwartetes drittes Maximum von 95 '6 Ende September ein, entsprechend der damals gesteigerten Häufigkeit der Morgennebel. In der II. und III. November-pentade hebt sich dann noch ein Minimum von 94'3 deutlich ab. Die Abendcurve lässt diese herbstliche Complication der 6h-Welle kaum erkennen; indem sie sich dadurch einerseits der Form der 2h-Curve anschliesst, nimmt sie in der ersten Jahreshälfte eine ganz abweichende Gestalt an, da das Juliminimum nur schwach ausgebildet ist (Minimum 81-7 am 23. Juli, Maximum 82 'g am 26. Mai), dasjenige des April aber mit einem Betrage von 77'4 in hervorragender Weise zur Geltung kommt. Aus den Monatmitteln der relativen Feuchtigkeit resul-tirt eine Jahresperiode, welche durch Vereinigung dreier verschiedener Curven entsteht, sich daher von dem reellen Gang der Erscheinung zu sehr entfernt. Mit Hilfe der Tabellen X und XII können die Stundenmittel der Monate behufs eingehenderer Vergleichung wieder abgeleitet werden. Als Jahresschwankung der relativen Feuchtigkeit kann die Differenz zwischen dem grössten und dem kleinsten Monatmittel gelten. Man fand, dass die Jahres-Amplitude der relativen Feuchtigkeit gleichzeitig mit jener der Temperatur von der Meeresküste in den Continent hinein zunimmt. Dem entsprechend findet man auf dem Gebiete der Tabelle XII die Amplituden: Triest 13. Laibach (8, Klagenfurt i9°/o- Es zeigen sich aber auch Ausnahmen, «da die relative Feuchtigkeit in weit höherem Masse von localen Umständen beeinflusst wird, wie die Temperatur.» So hat z. B. Wien eine grössere Amplitude der relativen Feuchtigkeit (21 °/0) als Laibach, trotz einer geringeren Temperaturschwankung. In dem kleineren Betrage Laibachs spricht sich ohne Zweifel ein localer Einfluss, nämlich der des grossen Morastes, aus, welcher dem Zustandekommen einer beträchtlichen Lufttrockenheit des Sommers entgegenwirkt. Anderweitig hat man gefunden, dass die Jahresoscillation der relativen Feuchtigkeit mit der Erhebung über den Erdboden abnimmt. Ob St. Magdalena thatsächlich eine Ausnahme von dieser Regel ist, haben weitere Beobachtungen zu bestätigen. 5. Die Abweichungen vom normalen jährlichen Gange der relativen Feuchtigkeit. Scheitelwerte der relativen Feuchtigkeit. Um zu erkennen, mit welcher Häufigkeit verschiedene Feuchtigkeitsgrade auftreten und wie sie sich um die arithmetischen Mittelwerte scharen, wurden die während des Decenniums 1876—1885 in Laibach gemachten Einzelbeobachtungen der relativen Feuchtigkeit in Gruppen von je fünf Einheiten geordnet und dann die Häufigkeit jeder Gruppe in Procente der Gesammtzahl der Aufzeichnungen des betreffenden Zeitabschnittes umgerechnet. Man erhält so die nachstehende Uebersicht XV. Am Morgen wie auch am Abend nimmt die Wahrscheinlichkeit, höhere Feuchtigkeitsprocente anzutreffen, langsam zu, und sinkt, nachdem das Maximum erreicht ist, rasch ab. Ebenso verhalten sich die Wahrscheinlichkeitscurven am Nachmittage vom November bis Februar. Die Curven für 2h der Monate April bis October verlaufen gerade entgegengesetzt. Sie steigen zum Scheitel rasch an und fallen langsam ab. Der Juni hat eine vielleicht nur scheinbare Ausnahmestellung. Die Gruppen, welche den arithmetischen Mittelwert enthalten, sind durch ein Sternchen kenntlich gemacht, jene, welche den Scheitelwert bergen, sind unterstrichen. Darnach ist ersichtlich, dass vom März bis October um 2h nachmittags durchwegs Feuchtigkeitsgrade am häufigsten auftreten, welche bis zu 20 °/o (April) niedriger sind, als die arithmetischen Mittel. Dagegen haben durchwegs die Morgen wie die Abende, desgleichen die Nachmittage vom November bis Februar am häufigsten einen grösseren Gehalt an Luftfeuchtigkeit, als die arithmetischen Mittel dieser letzteren es bekennen. Die Feuchtigkeitsverhältnisse Laibachs erscheinen dadurch überhaupt grösseren Schwankungen unterworfen, als man es nach den Mittelwerten vermuthet hätte. XV. Laibach 1876 — 1885. Relative Feuchtigkeit. Wahrscheinlichkeit einer Beobachtung in Procenten. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. IOO—96 59* 5ó_ 33 7' ‘9 mor 13 gens. 12 8 29 1£ 5° il 63* 95—91 23 23* 28 £1 18 23 £L 3<>* 32* 29* 23* 21 90—86 9 I I 15* 24* 20 21* 22* r9 IO IO 8 8 85-81 5 6 11 12 18* ‘9 21 12 3 6 6 5 80—76 2 3 5 9 13 H 14 4 i 4 4 2 75—71 2 i 4 5 IO 6 5 I I i I I 70—66 I 2 i 2 5 3 2 O — i. 2 —* 65—61 O — i 2 i I i O — 0 O — 60—56 O — I I — O — — — — O — 55-51 — — — O 0 — I — — — — O 50—46 — — O I 0 45—41 — — O — i O — — — — — — 0 1 Oü o- 100—96 3' 15 4 2^ 2 nachmittag 3 3 5. I 3 2 4 16 36 95—91 H I I 7 4 3 7 2 5 7 8 15 20 90—86 IO* 13 5 7 5 5 3 3 6 12 18 12* 85-81 ‘7 IO 8 3 4 8 I 3 6 IO IO* I I 80—76 12 IO* 5 8 4 7 5 5 7 12 13 IO 75—7‘ 5 11 8 6 6 8 4 -8 8 15* 8 5 70—66 4 9 8 8 8 14 6 14 12* 13 6 2 65—61 3 8 8* 7 8 16 7 iS 23 12 5 2 60—56 3 5 I I 9* 8* 15* 15* 17* 13 8 4 — 55—51 i 4 7 7 13 I I D 14 >4 3 2 O 50—46 O 3 7 9 V5 4 17 9 I 3 i O 45—41 — i 6 IO 12 2 >3 3 I 1 — I 40—36 — 0 7 IO 6 I 5 i I O 1 I 35—31 — — 5 5 5 — I — O 1 O 30—26 — — 3 2 — — I — — — — — 25—21 — — I I — — — — — — — — 20—16 Jann. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. IOO—96 48 33 13 9 7 h abe 8 nds. 13 IO 7 •5 27 39 59 95—91 23* 20 13 ■4 13 24 '9 12 58 32 26* 18* 90—86 '4 18* 12 i4 '5 u 22 25 25* 22* 15 9 85—81 8 I I 12* 12 15 17 22* IÓ IO 12 7 00 0 1 O' 4 9 t5 13* 13* 13* 16* 17 5 5 3 4 75—71 I 4 I I 14 U 7 8 8 I 4 3 I 70—66 2 3 9 9 I I 7 4 4 2 O I O 65-61 O 2 5 9 7 3 2 2 O — O O 60—56 O 1 4 4 2 I 2 I —. — — — 55—51 O O 2 2 2 0 I O — — O — 50—46 O — 3 I I — — — — — O — 45—41 — — O I — — O — — — — O 40—36 — — O O — — — — — — — — 35—31 — — I — O — — — — — — — 30—26 Die häufigsten Werte 5 und deren Stellung zu den Mitteln A sind der folgenden Tabelle XVI zu entnehmen. Die Beträge für die Wintermonate können, der Unvollkommenheit der Beobachtungen halber, nicht als sicher bestimmt gelten. XVI. •S i ■Jh 2 * 9/i 7h 2* 9 ^ December . . IOO IOO IOO 4 I I 5 Jänner .... IOO IOO IOO 5 13 7 Februar .... IOO 89 IOO 5 I I 11 März 95 58 89 5 - 5 8 April 91 41 90 4 - I9 12 Mai ...... 88 49 85 3 - IO 5 Juni 91 Ó2 91 5 4 I I Juli 92 5' 89 7 -5 IO August .... 94 59 86 3 - I 3 September . . 98 Ó2 92 4 - 6 3 October . . 96 7i 94 2 -3 4 November . . 95 89 94 I 7 2 Secundäre Scheitel sind hier nicht berücksichtigt worden; es ist aber zu beachten, dass solche gemäss Tabelle XV besonders für viele Frühlingsabende eine grössere Trockenheit signalisiren, als nach den Mittelwerten bemessen erscheint. In dieser Zeit schliessen sich dadurch die Feuchtigkeitsverhältnisse des Abendes mehr an jene des Nachmittags an, als an jene des Morgens. Um nach etwaigen kurze Zeit andauernden Anomalien des jährlichen Ganges der relativen Feuchtigkeit zu fahnden, wurden aus den Beobachtungen die Pentadenmittel des 30jähri-gen Zeitraumes 1852—1881 abgeleitet (da die Aufzeichnungen des Jahres 1851 nicht verwendbar sind) und mit den normalen Pentadenmitteln verglichen. Die Unterschiede bedeuten die durchschnittliche Anomalie der fünftägigen Mittel. Man findet sie in der Uebersicht XVII zusammengestellt. Auch die Wahrscheinlichkeit, mit welcher um 2h nachmittags eine im Vergleich zum Mittel zu geringe Feuchtigkeit eintritt, wird daselbst angegeben. In letzterer Beziehung erkennt man zunächst, dass vom März bis September die Wahrscheinlichkeit für negative Anomalien über 50 beträgt, im Juli sogar über 56; verhältnismässig geringe Feuchtigkeitsgrade treten also häufiger auf als zu grosse, diese überschreiten das Mittel dafür um so ausgiebiger. Vom October bis Februar verhält es sich gerade umgekehrt: grosse Trockenheit stellt sich selten ein — am seltensten im December, etwa nur in 39 unter 100 Nachmittagen — aber dann ist sie beträchtlich, da die negativen Anomalien, um den positiven das Gleichgewicht zu halten, durch Intensität einbringen müssen, was wegen geringerer Häufigkeit fehlt. Dieses Resultat bestätigt und ergänzt das analoge Ergebnis der Tabelle XVI, die nur auf 10jährigen Daten beruht. Man kann sagen : Die Haupttrockenperiode des Jahres im Sommer kennzeichnet sich durch vorwaltende, aber nicht sehr intensive Tendenz zu grösserer Lufttrockenheit, die kürzere des Frühlings aber durch seltenere, jedoch starke Verminderungen der Feuchtigkeit. XVII. Laibach 1852 —1881. Durchschnittliche Anomalie der Pentadenmittel der relativen Feuchtigkeit und Wahrscheinlichkeit w einer negativen Anomalie um 2 Ä in Procenten. Pen- tade Mo- nat 6* 2 Ä 10* w Mo- nat 6 h 2h 10* w\ Mo- nat 6 h 2.I1 10* 70 i. Jänn. O I -1*0 - 0*6 42 Mai 07 4'3 2'6 46 Sept. I’O 1-8 0'2 48 ii. » - Ol - 02 -0-4 40 » 07 iS n 52 » 07 1-6 i'5 48 in. » 04 °’4 07 40 » -03 i'3 0*2 52 » O'I - o'6 °'3 54 IV. » 0-3 - 1-6 -0-3 40 - 0*2 -28 - 1-5 60 » 03 2'0 04 48 V. » -09 07 0‘2 3Ó » 0*2 - 1*2 -03 58 » - 1-5 -15 - 19 58 VI. » 0*2 - i‘3 05 44 » -°'9 - i’5 - 0-8 ÓO » - O'I - 19 02 ÓO I. Febr. 0-5 - i‘3 11 4Ó Juni 05 -o'3 -03 56 Oct. - 0'2 - i'9 -0-3 64 II. » 0-2 - i '3 - o-6 46 » - I I 0-2 0*2 50 » -0-4 °'5 O'Ó 46 III. » 03 o’6 O'I 44 >> - i’3 - i'3 -03 00 I-O » °'3 2' I °'4 42 IV. » °'9 2-3 27 SS >> 0-5 0*2 o'6 56 » OÒ r8 o'8 42 V. » -o'4 °"9 - 1-4 44 » 0-5 07 -0-3 56 » - I '2 - IS O'I 48 VI. » - 1-2 O* I -07 4Ó » 0*6 03 O'O 58 » 03 07 -0-5 40 I. März °"3 - I'4 - OH 52 Juli -03 o-1 0-8 58 Nov. -°'5 OÓ O'O 40 II. » °‘9 - IS - ro 52 » -0-8 II - O'I 56 » O'O 0'2 0-6 44 III. £ -0-5 - ro -0-5 50 » I I 0-4 ° 4 52 » -.0-4 I'O °’5 40 IV. » 0-2 °'3 0-8 52 » - O'I - i 8 - '7 62 » - O' I O'O O'O 42 V. » c'3 3'3 1*0 46 » - O'I - 0*8 - I I 54 » - 0*2 - O'I -0-8 4‘> VI. £ -0-3 2Ó 08 46 » -0-8 °'9 l6 5Ó » 0-8 07 - O'Ó 42 I. April 17 04 o'6 4S Aug. -0-8 - >'3 - II 62 Dec. - 08 -07 O'Ó 42 II. » °‘9 -03 °'S 52 » 0-4 °4 °'5 54 » 07 - o'6 0*6 40 III. » - 1-8 -2-3 -o*6 Ó2 » -0-3 o*6 -0-5 50 » 02 - oò - 0-3 40 IV. » 0-2 21 ro 52 » -07 0-2 0-6 58 » -0-3 0-3 °'5 5" V. £ - 06 - i‘4 -°'5 58 » 1-4 2-4 17 44 » I '2 0*6 04 34 VI. » - 0-6 04 -2’S 54 » - 0'4 - 1-8 - 13 60 » -07 O'O - I'O 42 VII. * — — — — » 0-5 - 0-2 O'O ÓO » — — — Es ist klar, dass die hervorragenden gleichzeitigen Störungen im Gange der Temperatur und des Dunstdruckes auf die relative Feuchtigkeit riickwirken müssen. Hohe Feuchtigkeitsgrade stellen sich mit gesteigerter Häufigkeit insbesondere in folgenden Zeitpunkten ein: um den 23. Jänner und 17. Februar, vom 20. März bis 5. April, in der ersten Maihälfte, um den 2i. August, in den ersten Hälften des September und des October. Abnorm verminderte Feuchtigkeit wird oft angetroffen besonders um den 13. April, Ende August, namentlich aber im letzten Drittel des September und Anfangs October. 6. Monat- und Jahresextreme der relativen Feuchtigkeit. In den windstillen Niederungen des Savegebietes in Krain kann wohl in jedem Monate der Feuchtigkeitsgehalt der Luft die Sättigung erreichen oder doch ihr sehr nahe kommen. Seltener wird dies auf der adriatischen Seite des Karstes ein-treten, wie man aus der dort geringen Zahl der Nebeltage er-schliessen kann. Ein viel grösseres Interesse nimmt die Frage in Anspruch, wie weit sich der Feuchtigkeitszustand der Luft an verschiedenen Orten im Mittel sowie in äussersten Fällen von der vollen Sättigung mit Wasserdampf zu entfernen imstande ist. Daher wurde die nachstehende Tabelle XVIII abgeleitet. Die niedrigsten Grade von Feuchtigkeit stellen sich, wie man sieht, sowohl im Mittel wie absolut im April ein, nur in Triest bereits im März und Februar. Auch im August ist das Eintreten ausserordentlicher Lufttrockenheit im Laibacher Becken und im Idrianer Berglande in einzelnen Fällen besonders begünstigt. Das Anwachsen der Minima vom April an ist auch in Triest im August unterbrochen. Im October, November oder December bewegen sich die grössten Trockenheitsgrade durchschnittlich zwischen 40 — 53 °/0 des möglichen Dampfgehaltes. Doch wurde in St. Magdalena noch im November einmal eine Feuchtigkeit von i2°/0 verzeichnet. Auch kann man bemerken, dass die Minima der relativen Feuchtigkeit mit deren allgemeinen Mitteln steigen und fallen. So ist beispielsweise Triest durchschnittlich trockener als Laibach, aber auch in den extremen Fällen u. s. w. Einen Feuchtigkeitsgehalt der Luft von nur 9 % an der Meeresküste anzutreffen, ist sicherlich sehr überraschend. Nicht weniger unerwartet ist eine Austrocknung der Luft in Laibach und St. Magdalena bis auf 12—I3%- XVIII. Minima der relativen Feuchtigkeit. Mittlere A b s 0 lute Triest Görz Lai- bach St. Magdalena Klagen- furt Triest Görz Lai- bach St. Magdalena Klagen- furt December . 36 39 57 48 64 H •4 27 20 37 Jänner . . . 33 31 56 44 65 H IÓ 26 £5 33 Februar . . 32 3° 5° 41 48 9 12* 22 25 21 März .... 27 28* 37 36 39 9* 14 20 19 22 April .... 27* 29 31* 3>* 30* l4 '4 13* 18* 19* Mai 31 28 36 38 33 20 20 20 25 23 Juni .... 35 36 36 42 36 21 26 24 3° 28 Juli 35 34 37 41 36 22 20 2Ó 33_ 25 August . . . 35 32* 39 35* 40 22 27 13* 23* 27 September . 38 37 44 47 43 23 27 23 33 23* October . . 41 ±1 4Ò 47 48 £9 27 28 26 32 November . 38 37 52 53 53 21 ib* 29 I 2* 25* Jahr .... 20 l9 2Ò 25 2Ó 9 12 13 12 l9 Anmerkungen. Folgendes Beobachtungsmaterial liegt der vorstehen- den Tabelle zugrunde: Triest 1864 -1885, 22 Jahre nach dem Jahres- berichte des Triester Observatoriums . — Görz 1871 — 1890, 20 Jahre. — Laibach 1851 — 18 — Klagen furt 185 90, 40 Jahre. — St. Magdalena 1854—1 I — 1880, 30 Jahre. 865, 12 Jahre. 7. Horizontale und verticale Vertheilung der relativen Feuchtigkeit. Die relative Feuchtigkeit ist im allgemeinen im Seeklima am grössten und nimmt nach dem Binnenlande ab sowohl im Jahres- als insbesondere im Sommermittel. Demgemäss betragen diese Werte für Krainburg 80, bezw. 74 %; für Agram dagegen bereits 72, bezw. 65 °/0. (Mittel aus 12 Jahren.) Zur grössten Ueberraschung aber treffen wir noch niedrigere Jahresmittel der relativen Feuchtigkeit an der nordadriatischen Küste : Triest und Fiume haben 68, Pola 73, Lesina hat sogar 66°/0 Feuchtigkeit im Jahresdurchschnitt Dies erklärt sich nicht nur durch die überaus hohe Erwärmung des günstig exponirten Küstensaumes, welcher die Dampfentwicklung aus dem Meere nicht schnell genug folgen kann, um feuchtere Luft zu erzeugen ; viel wirksamer wird die Sättigung behindert durch die fast constant wehenden, boraartigen Fallwinde. Diese sinken von den an absoluter Feuchtigkeit armen Flöhen über das Karstgebirge herab, erwärmen sich hiebei durch Compression und entfernen sich dadurch vom Sättigungspunkte. Wenn Boraluft die Küste überflutet, so können (sieh Tabelle XVIII) ausserordentliche Grade von Trockenheit zur Beobachtung gelangen, die auf dem saveseitigen Abfall des Karstes unbekannt sind. Wenn sie aber, wie gewöhnlich, in sanftem Wehen sich der absolut dampfreichen Seeluft (vergi. II. Theil, A, § 7) beimischt, so entfernt sie diese letztere immer noch ausgiebig genug von der Saturation. Durch die Seehöhe wird die relative Feuchtigkeit im allgemeinen derart beeinflusst, dass das Jahresmittel mit der verticalen Erhebung zunimmt. Um zu zeigen, in welchem Masse die relative Feuchtigkeit dem Lande Krain im Vergleiche zu anderen Gebieten Europas zugemessen ist, führen wir in kürzester Form die Jahresmittel dieses klimatischen Elementes für einige Orte der weiteren Umgebung an: Wien 72, Pest 70, Berlin 74, Hamburg 82, Genf 77 (Sommer 70), Mailand 75. Es zeigt sich, dass die Niederungen Krains zwischen den Karawanken und dem Karstgebirge ein mit verhältnismässig beträchtlicher relativer Luftfeuchtigkeit versehenes Gebiet sind. Ganz entsprechend ist dies ein verhältnismässig zu kühles Gebiet. (Sieh I. Theil, § 13, Schlussalinea.) Wenn man die Beträge der relativen Feuchtigkeit in Bezug auf ihre Bedeutung auf die Organismenwelt beurtheilen will, so ist zu beachten, dass die relative Feuchtigkeit wohl einen tiefeingreifenden Einfluss auf dieselbe hat. Nach Petten-kofer und Voit bringen schon Schwankungen von 1 °/0 merkliche Aenderungen in der Hautausdunstung des Menschen hervor. Doch bestimmt die relative Feuchtigkeit nicht an und für sich die Evaporationskraft des Klimas, d. i. die Stärke der Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1893 — II. Verdunstung, mit welcher das Wasserbedürfnis der Organismen proportional geht, sondern neben der Temperatur, der Luftbewegung und dem Luftdrucke. «Bei hoher relativer Feuchtigkeit wirkt eine geringe Abkühlung schon sehr empfindlich und nachtheilig, in trockener Luft dagegen ist dieselbe von keinem unangenehmen Gefühl und schädlichen Folgen begleitet», etc.1 Bei gleichem Feuchtigkeitsgrade fühlt der menschliche Körper an einem wärmeren Tage oder an einem Orte mit höherer Temperatur geringere Feuchtigkeit. Um so feuchter erscheint die Luft Krains, z. B. Laibachs gegenüber derjenigen Wiens und ganz insbesondere gegenüber der trockenen Luft des nordadriatischen Küstensaumes. Doch ist hiebei auch der Einfluss der Seehöhe nicht zu übersehen. Je geringer dieselbe ist, um so grösser ist der Luftdruck, umsomehr macht sich unter sonst gleichen Umständen die Feuchtigkeit fühlbar. Bekannt ist überdies, wie sehr die Verdunstung durch bewegte Luft gefördert wird, während sie bei Windstille bald aufhört. Zur Beurtheilung, ob ein Ort trocken oder feucht ist, gibt, wie mehrfach angenommen wird, die completive Feuchtigkeit einen freieren Masstab als die relative. C. Die completive Feuchtigkeit. Da die meteorologischen Beobachtungsjournale bislang die completive Feuchtigkeit, welche als wichtiges klimatisches Element erst in jüngster Zeit erkannt wurde, nicht angeben, so ist die Berechnung derselben für jeden einzelnen Termin nothwendig. Auch in die Psychrometertafeln ist sie noch nicht aufgenommen. Es wurde daher zunächst eine Tafel zur Bestimmung der completiven Feuchtigkeit aus der Temperatur und der relativen Feuchtigkeit angefertigt. Hiebei wurden die darauf 1 Vergleiche über die Einwirkung der relativen Feuchtigkeit auf den Menschen, z. B. die Zusammenstellung in Umlauft: «Das Luftmeer», p. 104—107. bezüglichen Curvensysteme verwendet, welche von H. Meyer (Met. Zeitschr. 1887) mitgetheilt wurden. Sodann wurden die Werte der completiven Feuchtigkeit für Laibach, und zwar aus dem Decennium 1876 —1885 für jede Beobachtung Jh, 2h, gh, abgeleitet. Dies allein erfordert einen Zeitaufwand von über 100 Stunden. Laibach muss wieder die Niederungen Krains auf dem landseitigen Fusse des Karstgebirges vertreten, obwohl es als kühler, feuchter Ort nicht deren mittlere Verhältnisse wiedergeben kann; zur Kennzeichnung des Wippachthaies könnte man die Beobachtungen von Görz entlehnen, leider stehen die Temperaturangaben daselbst im Sommerhalbjahr um yh morgens unter dem unerwünschten Einflüsse der Sonnenstrahlung. Daher wurde die Station Triest gewählt und für sie die completive Feuchtigkeit in gleicher Weise und aus dem gleichen Zeiträume abgeleitet, wie für Laibach. i. i. Der tägliche Gang der completiven Feuchtigkeit. Es ist leicht zu ersehen, welchen Gang die completive Feuchtigkeit im Laufe des Tages haben muss; da der Dunstdruck sich nur wenig ändert, die Temperatur und damit die Fähigkeit der Luft, Wasserdampf aufzunehmen, vom Morgen bis nach Mittag steigt, dann fällt, so muss auch die Differenz zwischen dem vorhandenen und dem möglichen Dunstdruck, das ist die completive Feuchtigkeit, eine mit der Lufttemperatur der Art nach übereinstimmende Tagesperiode haben. Ueber das Verhalten der completiven Feuchtigkeit zur Zeit der Beobachtungsstunden 7, 2, 9 in Laibach und in Triest gibt nachfolgende Tabelle XIX Aufschluss. Darnach erkennt man, dass das ganze Jahr hindurch der Luft in Laibach am Nachmittage am meisten zur Comple-tirung des Wasserdampfgehaltes fehlt, und am Morgen weniger als am Abend. Dies liess jedoch schon die relative Feuchtigkeit erkennen. Jetzt aber werden wir belehrt, dass im Jänner um 2h nachmittags durchschnittlich etwa o ■ 7 g Wasserdampf pro Cubikmeter Luft bis zur Sättigung fehlen, um yh morgens dagegen nur 0'2 g; die austrocknende Kraft wäre darnach um 2h im Verhältnis 7:2, d. i. über dreimal grösser als um 7h. Einen solch präcisen Vergleich gestattet die relative Feuchtigkeit nicht. Im Februar ist das Evaporationsvermögen um 2'1 sogar siebenmal so gross als um 7/j, ähnlich im März, gegen den Mai hin sinkt die Verhältniszahl auf 4'4, um dann gleiclrmässig bis zum September anzusteigen, wo die Nachmittage neunmal so stark trocknend wirken, als die nebelreichen Morgen. Im December und Jänner sind die Aende-rungen der completiven Feuchtigkeit wie auch der Temperatur am geringsten im ganzen Jahre. Bemerkenswert ist es, dass die eben angeführten Verhältniszahlen fast denselben jährlichen Gang haben, wie die Temperaturdifferenzen 2h—7,l XIX. Completive Feuchtigkeit in Millimetern. L a i Dach T r i e s t Mittel 1 Mittel 1876 —1885 1851^1880 1876 — 1885 9h 7. 2, 9 6, 2, 10 2 7, 2, 9 3 3 3 December 0-22 0-68 0-27 °'39 031 I • Ó2 2'25 .•65 i -84 Jänner. . o-18 o’73 0-29 0*40 0-31 1 ' 53 238 i -67 1-86 Februar . 0-24 1-39 ° ■ 54 0-72 0-63 i ' 63 2 • 64 i - 84 2 04 März. . . o- 52 3'44 1-36 i '77 131 2 21 3'39 2 • 24 2 ■ 61 April . . I ‘OO 5'3i 1 '9' 2'74 2'59 3'51 408 3 06 375 Mai . . . .•58 6-91 2'33 3'6i 3-06 5 '°5 6-83 4-01 5'30 Juni . . . I -90 S-7I 2'97 4'53 3'94 6-48 9'23 su 6-94 Juli . . . 2-09 IQ' 7° 3'55 5'45 4 46 8 ■ 6o 12-06 6'S3 9 - 16 August . I • 22 9 • 20 2 • 70 4'39 3'9° 7-70 10-74 6-50 831 September 0 * 62 5 • 53 I '32 2'49 2'57 456 6 ■ 90 4' 15 5 20 October . 0-52 3-31 0-83 ■ '55 t'45 2 • 82 4 48 2 9I 3'4° November 0-34 1 ' 55 0-50 0S0 o- 72 l • 9O 2 92 2 05 2 • 29 Jahr . . . 0-87 4'79 1'55 2-40 2 • IO 3'97 571 3'5° 4'39 der aufeinander folgenden Monate. (Sieh I. Theil, 3, Tabelle IV.) Das deutet auf einen innigen Anschluss des Ganges der com-pletiven Feuchtigkeit an jenen der Temperatur hin. In Triest ist der tägliche Gang der completiven Feuchtigkeit beiweitem nicht so extrem wie in Laibach, unter der mildernden Einwirkung des Meeres steigert sich die Lufttrockenheit vom Morgen zum Nachmittage viel weniger ; bemerkenswert aber ist es, dass vom April bis September der Abend um gh geringere Trockenheit besitzt, als der Morgen um 7Ä, dadurch wird auch die Form der Tagescurve gegenüber Laibach auffallend modificirt. Im Wippachthaie dürfte die Tagesperiode der completiven Feuchtigkeit schon eine Mittelform zwischen derjenigen von Laibach und von Triest annehmen. 2. Monat- und Jahresmittel der completiven Feuchtigkeit. In Tabelle XX findet man die direct bestimmten Mittel der completiven Feuchtigkeit Laibachs für das gewählte De-cennium. XX. Laibach. Monat- und Jahresmittel der completiven Feuchtigkeit. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr 1876 0 06 0-55 I • 21 2’77 2-32 4-17 4'24 4-88 2-23 i '77 °'49 069' 2-12 1877 O' 80 I ’ 21 i -18 2 • 40 3-5« 5'74 5'4I 6-27 1-87 F '84 111 O’ 24J 2 • 04 I87S 35 0-78 2*09 2 - 72 3'74 3'70 4-09 4' 15 2-50 1 ' *4 0'54 O - 22 2-17 ON 00 O • 27 049 i -46 >'95 2'53 Spi 4-50 4-91 29I I - 29 0-47 O'o8 0 • 0 ^ ° 1880 P'°9 023 2 • 29 3’ 56 3'5f> 388 6'49 3'00 2 • 76 ‘■74 o'86 o’65, 2'43 1881 P' 36 0-47 1-53 1-23 2 • Ó4 4-67 5'85 4-16 2 • ió 0-84 0'77 ■ j °'49 2 • IO 1882 1 p- 5 2 1*21 2-44 3-06 5'i3 3'94 5'44 3'55 i • 80 1-52 73 °'43 2 48 1883 p'48 0'90 1'35 3'3° 4'4& 4'56 5'97 4'75 2-83 i ' 67 O - 67 °'34 2-ÓI 00 00 P'45 o-8i 2'06 2-64 446 2'88 5 -66 4'°7 2'95 I '44 0-76 °'39 2-38 188s P' 37 1 o*59 i -98 3'So 3 * 73 5'97 6 - 76 3'84 - 2'95 1'33 O • 92 O'37: 2 • 72 3. Die Veränderlichkeit der Monat- und Jahresmittel der completiven Feuchtigkeit. Welchen Gesetzen die Schwankungen der den einzelnen Monaten und Jahren zufallenden Beträge der completiven Feuchtigkeit folgen, lässt sich aus zehnjährigen Beobachtungsreihen kaum präcis erkennen. Nur soviel ersieht man (Tab. XXI), XXI. Mittlere Anomalie der Monat- und Jahresmittel der completiven Feuchtigkeit. 10 Jahre. Dec. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr Laibach 0-15 0-15 0 ■ 26 O ' 40 0-53 0-68 0-85 o'(>9 0Ó7 0-38 0-25 o-15 O- 19 Triest . 0-36 °'47 0-37 0-63 °" 54 i • 17 I '02 0-65 i 'o8 0-84 0-79 °'39 0-31 dass die Schwankungen, an und für sich genommen, im Winter am kleinsten sind und gegen den Sommer hin anwachsen, um dann wieder abzufallen. Die Jahresmittel oscilliren in Laibach um etwa + er2, in Triest um + o-3; überhaupt variiren sämmtliche Mittelzahlen, welche für Triest gelten, mehr, als jene für Laibach. Für die Schwankung der completiven Feuchtigkeit sind wohl die gleichen Verhältnisse massgebend, wie für jene der absoluten, worüber die Tabelle IV dieses Theiles der vorliegenden Abhandlung und die hiezu gegebene Erläuterung belehrt haben. Vergleicht man die durchschnittliche Anomalie der Monat- und Jahresmittel der completiven Feuchtigkeit mit diesen Mitteln, so erscheinen die Werte der ersteren in den Wintermonaten sehr bedeutend, da sie einen beträchtlichen Theil der zugehörigen Mittel der completiven Feuchtigkeit ausmachen, gegen den Sommer hin aber wird die Anomalie, gemessen durch die zugehörigen Mittel, klein. 4. Der jährliche Gang der completiven Feuchtigkeit. Der jährliche Verlauf der completiven Feuchtigkeit schliesst sich wie der der absoluten sehr eng an den Gang der Temperatur an. Der Winter ist die feuchteste Jahreszeit, der kleinste Wert der completiven Feuchtigkeit liegt wahrscheinlich in der Zeit des Temperaturminimums, Anfangs Jänner, der grösste gehört dem Sommer, dem Juli, an. Auf die bestimmteste Weise zeigt sich der Sommer als der trockenste Abschnitt des Jahres mit einer verdunstenden Kraft, welche diejenige des Frühlings weit übertrifft. Die relative Feuchtigkeit ist nicht imstande, diese Beziehung direct darzustellen. Doch erscheint auch, gemäss der Grösse des Sättigungs-deficits, der Frühling trockener als der Herbst. Die Jahreszeitenmittel sind nämlich für Laibach: Winter 0'5, Frühling 2'7, Sommer 4'8, Herbst 1 '6 mm; für Triest: Winter i'9, Frühling 3'9, Sommer 8 • 1, Herbst 3'6 mm. Die Jahresschwankung der completiven Feuchtigkeit ändert sich von Ort zu Ort proportional der Temperatur-Amplitude. Der Juli hat unter gleichen sonstigen Umständen in Triest die fünffache Evaporationskraft des Jänner, in Laibach eine mehr als zehnfache. Betrachtet man den jährlichen Verlauf der completiven Feuchtigkeit, statt im Tagesmittel, gesondert für die Beobachtungstermine, so zeigt die Curve Laibachs für 2h die Gestalt einer einfachen, steilen Welle; die Curve fiir Jh morgens hat einen analogen, doch weniger extremen Verlauf. Der absteigende Ast fällt durch eine eigenthümliche Gestaltung auf: nachdem er den August überschritten hat, stellt er sich bereits im September, entsprechend dessen überaus grosser Nebelhäufigkeit, in eine Position, die ihm erst während des October gebiiren würde. Aehnlich, doch in dieser Beziehung weniger entschieden, verhält sich die Abendcurve der completiven Feuchtigkeit. 5. Die Abweichungen vom normalen jährlichen Gange der completiven Feuchtigkeit. Die Scheitelwerte derselben. Die Einzelwerte der completiven Feuchtigkeit, aus welcher die zehnjährigen Mittel für Laibach (Tabelle XX) hervorgehen, findet man, bezogen auf die monatliche Anzahl = ioo und geordnet in Gruppen von je einem halben, bezw. einem ganzen Millimeter, in der nachfolgenden Uebersicht XXII zusammengestellt. Die Gruppen, welche den Scheitelwert enthalten, sind unterstrichen, jene, in welchen das arithmetische Mittel liegt, sind durch ein Sternchen kenntlich gemacht. Bei der completiven Feuchtigkeit steigen die Häufig-keitscurven mit wachsendem Betrage, also mit zunehmender Trockenheit, rasch an und fallen, nachdem der Scheitel erreicht ist, langsam ab. Die Differenz X—A ist dann negativ und erreicht besonders an Frühlingsnachmittagen beträchtliche Werte. Eine Ausnahme scheinen die Curven der Sommernachmittage zu bilden: sie steigen langsam an und fallen etwas rascher ab, das arithmetische Mittel liegt unter dem Scheitelwert. Diese Resultate stimmen mit XXII. Laibach 1876 —1885. Completive Feuchtigkeit. Wahrscheinlichkeit einer Beobachtung in Procenten. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. morgens. 00—0-4 ! 87* 83* 61 27 G IO 5 23 5° SS 73* s4* °'5—°'9 9 h 21* 36 22 18 10 24 28* 25* 18 12 i 0—i *4 3 2 8 16* 18 18 17 21* 13 IO 3 2 1 ' S—119 i I 5 7 10* 13* 14 12 5 i 3 2 2*0^—24 O O 3 6 13 IO 15* 8 I 2 I O 2’S—2-9 — — i 5 8 13 11 5 O 2 I — 3'0—3'4 — — O i Ó 8 IO 4 I O O — 3'5 -39 — — i 3 3 2 i I O — — 4 "0—4'4 — — — i 2 2 5 O — I — — 4’5—4'9 — — — 0 2 I I O O — — — 5'0—5'4 — — ' — 0 I O 2 O — — — — 5'5—5'9 — — — — O I O — — — — — 6'o—6'4 — — — — — 2 O — — — — — 6-5— 6-9 — — — — — 0 i — — — — ' I''. 1 O — — —■ — — O i — — — — — 7'5 — T9 — — — — — 0 O — — — — — 8-0—8 - 4 1 Jänn. Feb. März j April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. 2 ^ nachmittags. o O- -O' 4 48 25 7 4 3 — 0 2 2 4 2Ó 55 o s- -09 28* 20 8 6 2 O I i 4 ‘9 25 20* I 0- -I '4 IO 17* I I 4 5 2 2 2 4 IO I I 11 ■ 5- t-i'9 6 I I 9 4 2 i I 3 4 8 11* 6 2 O- -2-4 S IO S 7 4 4 I I s I I 8 3 2 s- ”2 9 2 7 8 6 4 2 I 2 3 IO 8 2 3 O- -3'4 I 6 6* 6 2 4 3 2 4 8* S 0 3 5- -3 9 — 4 8 6 4 4 I I 4 9 2 i 4 O- -4'4 — i 3 3 6 2 I 2 6 7 I — 4 s- “4'9 — 0 8 4 5 2 3 2 Ó 8 2 0 S O- -5'4 — 0 7 6* 5 5 2 i 6 5 O 0 S s- _5'9 — 0 6 4 4 2 I 2 _7* 3 O 0 6 0- -6-4 — 0 3 6 s 3 I 3 _7 3 — — Ó s- -69 — — 2 4 4* 3 2 4 _7 2 — — 7 0- -7‘4 •- — 2 6 4 3 4 s 7 O — — 7 5- -7‘9 — — 4 Ó 4 4 2 4 6 I — — S O- 1 OO — — O 3 _5 S 4 4 3 O — - 8 s- CTs OO ' 1 — — i 4 4 _6* s 6 S I — — 9 0- -9’4 — — I 3 4 S 4 6* 4 — — — 9 s- -9'9 — — — 3 4 4 3 4 3 — — — IO 0- -IO' 9 — — O I S 7 * IO H 3 — — — 11 0- -II-9 — ' — i i 7 7 II 5 2 — — — 12 0- -12*9 — — — 2 3 8 8 8 O — — — 13 0- -13-9 — — — I 3 7 5 6 — — — — 14 0- -15-9 — - — I 6 3 5 4 — — — — !S 0- -15-9 — — — I I i 6 3 O — — — 16 0- -i6’9 — - — — I 2 S 2 — — — — 17 0- -179 — — — I I 2 4 i — — — — 18 0- 1 00 jO_ — — — O i 0 O 1 — — — — J9 0- -I9'9 — — — i' — 0 3 i — — — — 20 0- -20*9 — — — — — 0 2 0 — — ’ — — 21 0- -21'9 23 0- -24-0 — — — — — 0 0 — - — — — Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. 9 Ä abends'. 0 • 0 — 0 • 4 22* 57. 22 I I 9 4 3 6 H 33 59 78* b 1 b 15 23* 21 11 12 8 7 7 27 34* 24* h i *o—i *4 6 I I 16* h 13 17 8 10 23* 16 IO 5 1 'S—1 9 I 6 IÓ 13* 9 Ó IO [3 H 9 5 3 2 • 0—2'4 O 3 IO 13 14* 12 7 17 I I 4 2 0 2-5-29 — 0 Ó 11 8 9 I I 8* 5 3 I 0 3-0—3-4 — — 3 8 8 12* 13 12 3 i — — 3'5—3-9 — — 3 5 & Ó 6* 8 i — O 0 4'°—4'4 — — i 4 5 7 4 6 i 0 — — 4’5—4'9 — — i 2 3 5 Ó 3 i — — — 50—5-4 — — — I 4 2 Ó 3 0 — — — 5-5 — 5 9 — — — I 2 3 4 1 — — — — 6 • 0—6 ■ 4 — — — i 3 4 I — — — — Ó5—69 — — -- — i I 4 I — — — — 70—74 — — — O 2 I I — — — __ 7'5—7-9 — — — — i .1 I — — — — ■'3- 00 1 O 00 — — — — i I I I — ..-A — — 00 <-n 1 00 vO — — — — 0 O I O — — — 9-0—9-4 — — — — — I 1 — — — — 9'5—9'9 IO O— II *o — — — — — I 2 — — — — — denen der Tabelle XV im allgemeinen gut überein. Auch dort wurde erkannt, dass die häufigsten Grade der Feuchtigkeit nicht die durch die arithmetischen Mittel angezeigten sind, sondern solche, welche einen höheren Feuchtigkeitsgehalt bedeuten. An den Nachmittagen (zum Theil auch Abenden) der Frühlingsmonate folgen jedoch die Wahrschein-lichkeitscurven der relativen und der completiven Feuchtigkeit entgegengesetzten Typen. Es entspricht dies dem Umstande, dass der Feuchtigkeitsgehalt des Frühlings, gemessen durch die relative Feuchtigkeit, von dem des Sommers kaum verschieden erscheint; gemäss der completiven Feuchtigkeit aber hat der Frühling eine Stellung als Uebergangszeit zwischen Winter und Sommer. Uebrigens haben die Wahrschein-lichkeitscurven der completiven Feuchtigkeit für die Frühlings- monate deutliche secundäre Scheitel in Gruppen, welche sich höher beziffern, als die zugehörigen arithmetischen Mittel. Der normale jährliche Verlauf der relativen sowie der completiven Feuchtigkeit wurde bereits vergleichend betrachtet. Von besonderem Interesse ist es nun, den anomalen Gang der beiden Jahrescurven zu verfolgen. In dieser Absicht wurden beiderlei Pentadenmittel für yh, 2h, gh des Decenniums 1876 —1885 berechnet. Des beschränkten Raumes halber werden sie hier nicht mitgetheilt. Construirt man mit ihnen die entsprechenden Jahrescurven, wobei jene der relativen Feuchtigkeit umgekehrt gezeichnet wird, so dass sie mit abnehmenden Zahlenwerten ansteigt (sie kann dann als Curve der relativen Trockenheit angesprochen werden), so bemerkt man zunächst die principiellen Unterschiede: die einfachen Wellen der completiven Feuchtigkeit mit ganz besonders hervorragendem Sommergipfel der Nachmittagscurve, wogegen die entsprechende Curve der relativen Trockenheit nebst dem breiten Sommergipfel auch einen gleich hohen, doch viel weniger breiten im April erreicht. Wendet sich dann die Betrachtung den kurz andauernden Anomalien zu, so nimmt man wahr, dass die Curven der completiven Feuchtigkeit sämmtliche Auszackungen sowie Einzackungen jener der relativen Feuchtigkeit folgen, nur nicht in gleichem Masse des Steigens und Sinkens. Man ist daher berechtigt, den Schluss zu ziehen, dass auch die Curve der completiven Feuchtigkeit, wenn sie auf Grund dreissigjähriger Pentadenmittel construirt würde, die gleichen Anomalien anzeigt, wie die Curve dreissigjähriger Pentadenmittel der relativen Trockenheit. Es ist daher nicht nöthig, jene zu rechnen, wenn letztere bereits vorliegen. — Es verdient noch hervorgehoben zu werden, dass der charakteristische Gipfel der Curve relativer Trockenheit (Minimum der relativen Feuchtigkeit) im April sich in einer starken Auszackung der Curve der completiven Feuchtigkeit wiederspiegelt. Hier erscheint das als beträchtliche positive Anomalie, indem die Curve vorher und nachher gleichmässig ansteigt, dem dominirenden Sommergipfel zueilend; dort aber ist die befremdende Abweichung von der Form einer einfachen Welle in die normale Jahrescurve aufgenommen, da sie die Höhe des sommerlichen Wendepunktes erreicht und ein steiler Anstieg vom winterlichen Minimum der relativen Trockenheit fast geradeaus gegen die «normal» gewordene «Anomalie» zusteuert. 6. Monat- und Jahresextreme der completiven Feuchtigkeit. Die mittleren Extreme der completiven Feuchtigkeit (Tabelle XXIII) nehmen im Laufe des Jahres ebenso zu und ab wie die Mittel derselben und spiegeln desgleichen den jährlichen Gang der Temperatur wieder. In dem continentalen XXIII. Mittlere Extreme der completiven Feuchtigkeit 1876 — 1885. IJänn. Ii Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr Maxima. Laibach 2*0 3'9 8-1 io-8 14-5 IÓ- I 19-2 l6'4 io'6 6-7 4'4 3 ■1 20'6 Triest . 5-6 6'2 7.7 9'9 13-9 i8-4 19-3 I9'0 14'1 9'4 6-1 5 '° 22 ’ I Minima. Laibach 0-0 O'O O’O O'O O* I 0-3 0 * 2 o* I 0*0 0-0 0*0 0*0 0*0 Triest . O' I O- I 0-2 o'S 0-7 I *o 1-4 2*0 0-5 0-3 O ■ 2 O- I 0*0 Mittlere Schwankung. Laibach 2-0 3'9 8' i io-8 i4‘4 00 IS) i9’o 16-3 106 6-7 4'4 3' I 20 -6 Triest . 5'S 6-1 7'5 9 ’4i13'2 17-4 179 I7-0 13Ó 9'1 5'9 4'9 22 • I Becken Laibachs wird im Juli im Durchschnitt der äussersten Fälle die Luft ebenso ausgetrocknet (completive Feuchtigkeit = 19'2), wie gleichzeitig im Golfe von Triest. Im Winter dagegen sinkt die Aufnahmsfähigkeit der Luft für Wasserdampf im Mittel der extremen Fälle in Laibach auf 2-o mm, in Triest dagegen nicht unter 5 ' o mm, da zu dieser Zeit der trockene, vom Karst herabwehende Fallwind die grösste Häufigkeit und Heftigkeit erlangt. Im Frühjahre wachsen die Maxima der completiven Feuchtigkeit in Laibach rasch an und über- treffen bald diejenigen von Triest, nach Ueberschreitung des Gipfels im Juli sinken sie dagegen rasch und ausgiebiger als an der Adria. Die Minima der completiven Feuchtigkeit betragen in Laibach in acht Monaten des Jahres O’O, d. h. es kommt wenigstens einmal im Monate zur vollen Sättigung der Luft mit Wasserdampf; und auch in dem übrigen Theile des Jahres (Mai bis August) sind die Minima sehr niedrig; in Triest halten sie sich durchaus überO'i und erreichen im August 2 o mm. Die mittlere Schwankung der Jahresextreme der completiven Feuchtigkeit beziffert sich für Laibach mit 20 • 6, in Triest mit 2 2 ■ 1 mm. Die höchsten Grade der Trockenheit, wenn diese gemessen wird durch die Wasserdampfmenge, welche die Luft bei der herrschenden Temperatur noch aufzunehmen imstande ist, waren innerhalb des betrachteten Decenniums : in Laibach 23 • 8 mm im Juli 1883, in Triest 28 ■ 7 mm im Juni 1877. Denecke (Zeitschrift für Flygiene, L, 1886) bemerkt: «Das Sättigungsdeficit von S'O—9■ o mm, das immerhin schon eine gewisse Belästigung mit sich bringt, dürfte vielleicht als äusserste zulässige Grenze auch für vorübergehende Luftbeschaffenheit in beheizten Räumen festzusetzen sein, ein solches von 20 -o mm ist schon unerträglich.» Die Grenzwerte der completiven Feuchtigkeit zur Zeit der einzelnen Beobachtungstermine können annähernd aus Tabelle XXII ersehen werden; die Zunahme der Schwankungswerte vom Winter zum Sommer, insbesondere für 2h nachmittags, tritt daselbst recht anschaulich hervor. 7. Die Veränderung der completiven Feuchtigkeit von einem Tage zum anderen. Die mittlere Grösse der Veränderung der completiven Feuchtigkeit von einem Tagesmittel zum folgenden, sei es im positiven, sei es im negativen Sinne, wurde für Laibach sowie für Triest aus dem angegebenen zehnjährigen Zeiträume bestimmt und es resultirten folgende Werte. (Tabelle XXIV.) XXIV. Veränderlichkeit der Tagesmittel der completiven Feuchtigkeit in Millimetern. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr Laibach. 1876 0-09 O • 29 0-52 1 -06 O • 92 1 ■ 37 1-34 1-24 0-92 00 10 b 0-38 °' S3j°' 77 1877 o-3Ó o'46 °' 54‘°' 97 I -40 138 f 34 1-88 I * 20 ° ■ 54 0-5710-230-91 1878 0-27 0-38 °' 75 i -08 1-49 i • 13 1 '44 1-30 i -o6 0-51 0-49 0-13 0-83 1879 0-23 0-36 0-56 o’93 0-94 2-09 213 I -27 0-94 0-38 O -27 o*o 7 0-85 1880 O- I I o-15 75 I • 20 I • IÓ 1-47 1-74 1-45 0-94 0 • 82 061 0-48 o-s9 00 GO 0-23 O - 29 0 ’ 920'49 I '28 I • 37 1 ' 55 i -6i 0-88 0-69 0-30 0'29 0-83 1882 0-30 049 0-88 115 I '43 i -46 1-86 i • 69 0-83 0-69 0-38 0-23 0-94 ro CO CO 0-23 0'28 0-4610-90 1-52 1-97 1-57 1-31 0-96 0-50 o-46 0-27 0-84 1884 °'37 0-36 0-700-74 1-70 1-32 1-78 i ■ 14 0-78 0*42 0-32,0-30 0-83 vo CO CO ;o -16 0-32 0-73]I -oö 1-37 1-85 2*11 1'57 0-84 0-71 0-55 °' 35 0-98 iojähriges Mittel, 1876 — 1885. Laibach O' 24 o’34 o'68|o-96 132 i'54 i • 69 i '45 0-94 0-58 o-44 0-29 0-87 Triest . P' 73 0 • 87 0-95 1'25 I '44 1 ■ 6ó 1-77 1-66 I ‘42 i -000-790-69 1 1 * i-i9 Das Jahresmittel dieser Aenderungen beträgt für Triest I • 19 mm, für Laibach etwas weniger: er87 mm; der Unterschied bleibt sich jedoch nicht das ganze Jahr gleich. Im Sommer ist die Veränderlichkeit der completiven Feuchtigkeit in Triest nur wenig grösser als in Laibach, im Winter hingegen ganz beträchtlich. Allerdings ist zu beachten, dass die Psychrometerlesungen in Laibach bei Temperaturen unter dem Eispunkt weniger zuverlässig sind, wenn nicht gerade Nebel herrscht. Im Verlaufe des Jahres ist obige Veränderlichkeit am kleinsten im Jänner oder December, am grössten im Juli; sie folgt ganz dem normalen Ansteigen und Abfallen der Temperatur, des Dunstdruckes und der Mittel der completiven Feuchtigkeit selbst. Je grösser diese ist, desto veränderlicher ist sie, und umgekehrt. Man hätte erwartet, die grössten Oscillationen im Frühlinge und im Herbste zur Zeit der intensivsten Zu- und Abnahme der completiven Feuchtigkeit anzu- treffen; das ist nun dem nicht so, denn in der obigen Tabelle ist die jährliche Periode nicht in Abschlag gebracht worden. Grösser als in den Tagesmitteln sind die Variationen von einer bestimmten Stunde bis zu derselben Stunde des folgenden Tages. Dies lehrt die nachstehende kleine Zusammenstellung, welche für die extremen Monate Jänner und Juli aus dem fünfjährigen Zeiträume 1881 —1885 abgeleitet wurde. X \v. Mittlere Aenderung der completiven Feuchtigkeit innerhalb 24 Stunden. Laibach Triest Jänner Juli Jänner Juli 7^ zu 7k ■ 0*20 1-24 I -oo 2 • 69 2 ä » 2h . 0-56 3'4° 1-52 3'31 9Ä » 9 h O to 2-02 1-14 2'43 In einzelnen Fällen werden diese mittleren Beträge natürlich mehr oder minder überschritten. Die extremsten, innerhalb des genannten Lustrums vorgefallenen Aenderungen waren : Jänner 2h zu 2h : Laibach —(— 2 • 8, — 2'4; Triest —j— V • 1, — 5 • i ; Juli 2h zu 2h\ Laibach —j— 8 • 8, — ig- 2; Triest -j- 13 -o, — ii *3, daselbst sogar — 12'4 von 7* zu jh. Einen Ueberblick über die Componenten der Totalmittel in Tabelle XXIV gewährt die Uebersicht XXVI. Darnach erkennt man, dass die Aenderungen der niedrigsten Kategorie durchaus vorherrschen, im Sommer allerdings weniger als im Winter. Die Grenzen, zwischen welchen die Aenderung der completiven Feuchtigkeit von Tag zu Tag schwankt, sind am engsten im Winter und erweitern sich ganz beträchtlich gegen den Sommer, die grösste Aenderung beträgt zwischen g-o und 9-9 mm, sie kam in Laibach sowie in Triest in zehn Jahren nur je einmal vor. Bisher wurde Rücksicht genommen auf die Grösse, aber nicht auf die Art der Aenderungen der completiven Feuchtigkeit. In einfachster Weise belehrt darüber die Angabe der Tabelle XXVII. XXVI. Häufigkeit einer Aenderung der completiven Feuchtigkeit um p Millimeter von einem Tagesmittel zum folgenden. 1876 — 1885. XXVII. Wahrscheinlichkeit (%o) einer negativen Aenderung der completiven Feuchtigkeit von einem Tagesmittel zum folgenden. Dec. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli A Hg. Sept. Oct. Nov. Jahr Laibach 497 494 496 445 490 442 467 4OO 44S 500 497 S°3 472 Triest . 519 497 543 ! 465 507 484 460 452 490 5°7 487 503 |j 492 Die Ergänzungen dieser Zahlen auf 1000 bedeuten die Wahrscheinlichkeit positiver Aenderungen. Es sind also Verminderungen der trocknenden Kraft der Luft von einem Tage zum andern durchschnittlich seltener als Erhöhungen derselben, und zwar im Laufe des Jahres am seltensten im Sommer. Obige Zahlen haben einen eigenthiimlichen jährlichen Gang, welcher an beiden Orten ziemlich übereinstimmt. Im Frühling sind die positiven, im Herbste und Hochsommer die negativen Aenderungen die stärkeren, mitten im Winter sind beide ziemlich gleich. Zur Ergänzung unserer Skizze möge noch folgende Tabelle XXVIII hiehergestellt werden. XXVIII. Mittlere Maxima der Aenderungen der completiven Feuchtigkeit von Tag zu Tag. 1876 — 1885. a positive, b negative Maxima. Jänn. Febr. März J April Mai Juni Juli Aug. I Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr Laibach a 0-8 I ' O i '7 2'5 3-2 3-8 3'5 3'8 2-4 1-8 1-6 I • I 4-8 b 0-8 I * 2 T9 3-o 4' i 4'4 6* i 4-6 3-6 2-0 1'4 1'3 7-1 Triest a 1' Ó 2-8 3'1 3'7 4’ 3 4'7 4-9 4'-3 4'1 3-2 2-4 2 * 2 6-4 21 2 ' I 2-4 3-2 4'0 5'2 5'4 4'9 4'i 2-7 2 * 2 2*0 0'5 III. T Ti eil. Die Bewölkung. Wenn der Wasserdampf der Luft unter seine Sättigungstemperatur (oder den Thaupunkt) abgekühlt wird, so verdichtet sich ein Theil desselben zu äusserst kleinen Wassertröpfchen — beziehungsweise Eiskryställchen — und bildet Nebel und Wolken. Eine Wolke ist ein in der Höhe schwebender, von unten gesehener Nebel, und Nebel ist eine auf dem Boden ruhende Wolke. A. Nebel. Die Bedeutung des Nebels in klimatischer und hygienischer Beziehung ist kaum zu bezweifeln. Die Athmung, die Transpiration, die Belichtung sowie die Ein- und Ausstrahlung der Wärme werden durch ihn beeinflusst. Doch fehlt es an Instrumenten für die Beobachtung des Nebels. Dafür kommt oft das persönliche Ermessen des Beobachters zur Geltung, da die Luft von leichter Trübung bis zu dichtem Nebel alle möglichen Grade der Durchsichtigkeit zeigen kann, und mancher, insbesondere wenn er in nebelreicher Gegend wohnt, das noch gar nicht beachtet, was ein anderer schon als Nebel bezeichnet. Die Frequenzzahlen für den Nebel, die sich für verschiedene Orte ergeben, sind daher nicht strenge vergleichbar. Dagegen dürfte die tägliche und jährliche Periode der Häufigkeit dieses Phänomens durch die subjective Auffassung der Beobachter nicht beeinflusst sein. i. Die tägliche Periode der Nebelhäufigkeit. Die durchschnittliche Zahl der Tage eines jeden Monates, an welchen zu den Beobachtungsterminen (6h, 2h, 10h für 1851 —1875; 77', 2/j, g/l für 1875—1880) in Laibach Nebel notirt wurde, ist aus folgender Tabelle I zu erkennen. I. Laibach 30 Jahre. Mittlere Häufigkeit des Nebels zu den Beobachtungsstunden. Darnach ist beispielsweise im December in Laibach durchschnittlich an acht Morgen Nebel zu erwarten, in den ersten Nachmittagsstunden nur an etwa drei, am Abend an fünf Tagen. Aehnlich ist in den Monaten September bis März die Disposition zur Entstehung von Nebel am kleinsten zur wärmsten Tageszeit, also am Nachmittage, sie wächst während des Abends und der Nacht zu einem Maximum am Morgen. In den übrigen Monaten erscheint der Nebel fast ausschliesslich nur in der kältesten Tageszeit und gelangt nur des Morgens zur Vermerkung des meteorologischen Beobachters. Die Nebelwahrscheinlichkeit unterliegt den geringsten Aenderungen im Laufe des Tages während des Monates December, in keinem anderen Monate bleibt der Nebel in Laibach so oft den ganzen Tag liegen, man kann sagen, durchschnittlich an drei Tagen jedes Decembermonates. Die grösste Schwankung weist die Tagesperiode der Nebelfrequenz offenbar im September auf, wo im Mittel fast jeder zweite Morgen durch Nebel getrübt ist, welcher um 2h nachmittags während 30 Jahren nicht ein einzigesmal mehr vorhanden war. Da die Tageswelle der Temperatur jedenfalls in erster Linie massgebend ist, so dürfte die Tagesperiode der Nebelhäufigkeit in den Thalsohlen Krains allerwärts dem Wesen nach so verlaufen, wie in Laibach. Ein ganz anderes Verhalten zeigen unsere Alpengipfel. Der Beobachter auf dem Obir notirt das ganze Jahr'hindurch um 7Ä, 2h, g'1 fast gleich häufig Nebel, auf die Nachmittagsstunde fallen sogar im zehnjährigen Durchschnitte (Tabelle II) die überwiegenden, auf den Abend die kleineren Häufigkeitszahlen. II. Obirgipfel 1881 —i8go. Mittlere Häufigkeit des Nebels zu den Beobachtungsstunden. Dec. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. 7h • • • 11 • 8 8-5 8-0 8-8 11 ■ 7 8-8 T3 4-8 6-3 9-6 11'9 8-7 2Jl ... io- 8 9'4 8-1 io- 3 132 9'4 7-6 5'5 S ' 7 io*4 13-9 9'3 9 h ... 10-3 9-0 7-9 9-6 io-6 85 5-8 4'5 4-6 8 • 2 12 'O 9Ó Es muss übrigens beachtet werden, dass dem Thalbewohner der Obirgipfel in Wolken gehüllt erscheint, wenn der Beobachter daselbst Nebel vermerkt. Es bestehen in der That Unterschiede in den physikalischen Umständen, welche zur Entstehung der beiden äusserlich gleichen Condensations-formen des Wasserdampfes führen. Soll sich Bodennebel bilden, so ist in jedem Falle noth-wendig, dass die untersten Luftschichten in sehr stabilem Gleichgewichte sich befinden. Jeder verticale Luftaustausch wirkt ja dahin, über dem Boden Klarheit, Sichtigkeit zu erhalten. Denn ein aufsteigender Luftstrom entführt den Wasserdampf in die Höhe, wo er sich abkühlt und condensirt; eine niedersinkende Luftströmung erwärmt sich durch Compression (um i° C pro ioo m) und entfernt sich hiebei vom Sättigungspunkte. Nebel ist geradezu ein Anzeichen des Mangels einer verticalen Componente in den Luftbewegungen, deren horizontale ja in ihm auch schwach zu sein pflegt. (Koppen, Zeitschrift der deutschen meteorologischen Gesellschaft 1885.) Die zur Stagnation der Luft günstigen Verhältnisse finden sich in abgeschlossenen, windstillen Thälern und Becken besonders leicht ein. Nach Sonnenuntergang erkaltet die Luft über concaven Bodenflächen (vergi. I. Theil, § 1, des «Klima von Krain») bei heiterem Himmel durch kräftige Ausstrahlung des Bodens. Auch die an den Bergwänden erkaltete und dadurch specifisch schwerer gewordene Luft sammelt sich im Thalbecken an. In der Höhe beginnt zum Ersätze eine nach abwärts sinkende Bewegung, welche die Luftmassen durch Compression erwärmt, vom Sättigungspunkte entfernt und klar erhält. Den vom Thalboden kommenden Wärmestrahlen wird dadurch der Weg in den Weltraum hinaus freigehalten, die Ausstrahlung geht ungehindert vor sich und das Thalbecken erfüllt sich im Laufe der Nacht mit einem überaus kalten Luftsee, in welchem die kältesten, specifisch schwersten Luftschichten zu unterst lagern, während nach oben hin die Temperatur ganz entgegengesetzt dem normalen Verhalten zunimmt. (Vergi. I. Theil, § 13.) Hiemit ist unter einem die geforderte stabile Gleichgewichtslage geschaffen und auch eine intensive Abkühlung ausgebildet, welche imstande ist, selbst geringe Mengen von Wasserdampf in Form von Nebeltröpfchen zur Ausscheidung zu bringen. Die bezeichneten Thäler und Becken findet man alsdann am Morgen erfüllt von einem Meere weissen Nebels, aus welchem die Berggipfel hervorragen, überwölbt von reinem, tiefblauem Himmel. Die Erscheinung tritt um so leichter ein, wenn relativ warme Wasserflächen: Seen, Flüsse, Moore, durchnässter Boden, die unteren Luftschichten mit Feuchtigkeit versehen. Bald nach dem Erscheinen der Sonne beginnt das Gegenspiel. Die Wirkungen der Wärmeausstrahlung werden im Laufe des Morgens durch Wärmeeinstrahlung überwunden, lieber concaven Bodenflächen wird die Luft am ehesten durchwärmt, die Nebeltröpfchen lösen sich in unsichtbaren Dunst auf, die Luft wird im Tieflande wieder klar. Infolge der Durchwärmung wird sie leichter und steigt vom Boden empor in die Höhe. Hiebei kühlt sie sich ab und nähert den mitgeführten Wasserdampf dem Sättigungspunkte, bis endlich die Condensation eintritt. Sehr oft vollzieht sich diese nicht gerade über der Thalsohle. Denn wenn die Luftschichten des Thaies, welche in einem bestimmten Zeitpunkte horizontal lagerten, über der Concavität der Thalsohle am ausgiebigsten durchwärmt werden, also hier sich am stärksten heben, so werden sie in eine nach oben gewölbte Lage übergeführt, die Lufttheilchen gleiten alsdann von der Convexität gegen die Ränder des Thalgebietes, die oberen Bergflanken und Gipfel ab. Es ist daher nicht zu verwundern, dass gerade in der wärmsten Tageszeit, wo die Hebung der Luftschichten oder der aufsteigende Luftstrom am kräftigsten entwickelt ist, die Berge am häufigsten von Wolken umhüllt sind, während die Niederung klare, durchsichtige Luft hat. Nach dem Gesagten ist auch klar, dass man zwischen Nebel und Wolken insoferne einen Unterschied zu machen hat, als ersterer in stagnirender Luft sich bildet, während letztere einer aufsteigenden Bewegung ihre Entstehung verdanken. Der Grund, dass das soeben beschriebene Wechselspiel sich nicht Tag für Tag wiederholt, liegt darin, dass es durch die beiden Hauptarten der Luftdruckvertheilung, die cyclonale und die anticyclonale, beherrscht wird. Erstere leitet über grösseren Gebieten eine intensive aufsteigende, letztere eine absinkende Luftströmung ein. Man erkennt aber aus dem Gesagten, dass die tägliche Periode der Nebelfrequenz in den Thalniederungen und auf Berggipfeln ein gegensätzliches Verhalten zeigen muss. 2. Die monatliche und jährliche Zahl der Tage mit Nebel. In der Uebersicht III findet man die Anzahl der Nebeltage in Laibach für die Monate und Jahre des Zeitraumes 1851 —1890 angegeben. Tabelle IV aber bietet mehrjährige Monat- und Jahresmittel der Zahl von Nebeltagen für die darüber berichtenden Stationen Krains und der angrenzenden Gebiete. 3. Die Veränderlichkeit der Anzahl der Nebeltage. Die mittlere Anzahl der Nebeltage variirt in Laibach gemäss Tabelle V am meisten im December und im August, am wenigsten im April, demnach im allgemeinen umsoweniger, je weniger Nebeltage einem Monate zukommen; eine Ausnahme macht jedoch der Herbst, die nebelreichste Jahreszeit; da schwankt die Zahl der Nebeltage weniger, als unmittelbar vorher und nachher ; zugleich werden in dieser Jahreszeit, insbesondere im September, negative Anomalien seltener, daher stärker als positive. Wenn also eine Ursache wirksam wird, die im Herbste der Nebelbildung in Laibach entgegentritt, dann wirkt sie ausgiebig; die localen Verhältnisse begünstigen eine gleichmässig wiederkehrende Nebelfrequenz in diesem Jahresabschnitte ganz besonders. Die Jahressumme der Nebeltage schwankt durchschnittlich um + n Tage; die nebelreichsten Jahre während unserer Normalperiode waren 1873 und 1880, die nebelärmsten 1862 und 1861 (sieh Tabelle III). Die Monate September, October, December und Jänner hatten je einmal zu 20 und mehr Nebeltage. III. Laibach. Zahl der Tage mit Nebel. Jänn. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr 1851 6 0 2 3 2 6 9 12 I I 12 s 2Ó IOO 1852 iS 5 3 O O S S 16 7 11 17 13 97 1853 IO 3 s 2 2 4 9 13 IÓ 12 4 I 81 1854 IO 4 O I 3 5 4 8 IO S 14 6 70 1855 9 2 1 1 2 2 7 12 14 s 5 12 71 1850 7 3 3 2 4 4 7 9 5 20 12 8 84 1857 4 9 4 3 4 4 3 5 14 7 6 17 So 1858 4 9 8 I 7 5 3 I I 19 12 Ó 4 89 1859 6 5 O 4 6 S 3 ■ 5 '9 9 4 IO 76 i860 7 7 I 3 6 5 8 17 13 IÒ 9 8 IOO 1861 5 9 4 O 3 i 7 3 IO 12 6 TO 69 1862 7 3 6 I 2 4 2 7 14 12 2 8 68 1863 5 4 6 4 6 2 4 2 13 9 8 8 71 1864 4 S Ó 4 O 3 8 9 14 4 I I 3 70 1865 IO 9 2 2 3 3 4 6 13 I I 8 I I 82 1866 18 5 i 4 8 3 4 9 >5 14 8 H 105 1867 IO 7 s 2 6 3 8 13 ■S 9 3 7 94 1868 II 4 2 4 IO 9 I I 19 12 I I 6 3 103 1869 3 S 3 4 3 8 IO I I 12 13 12 • 9 95 1870 H 12 3 O 5 4 6 I I IO 8 i 7 «3 1871 8 7 2 3 8 6 S 16 iS I I I 9 91 1872 I I 7 5 5 4 8 S IO 20 IO 12 IO IO4 1873 I I 12 s 3 6 IO 9 5 IS 12 13 IO I IO 1874 8 I 3 2 2 3 3 13 17 18 8 9 87 1875 9 1 3 3 I I IO 6 15 19 9 8 IO 104 1876 9 7 6 2 3 6 7 9 Ó 14 IO 5 8.3 1877 6 8 S 6 3 2 2 S 12 16 IO 14 88 1878 7 12 3 3 6 IO 2 IO 9 8 7 l6 91 1879 I I 9 4 .3 2 I IO 13 15 7 IO 13 98 1880 22 '7 4 2 2 4 5 7 14 13 9 I I IO9 1881 6 9 5 3 !. 9 7 I I 14 5 H S 89 1882 13 2 8 3 O 4 7 IO 12 8 8 IO 85 1883 IO 2 1 I 3 6 5 12 I I 7 9 I I 78 1884 16 13 6 2 3 9 5 17 l6 I I I I IO 119 1885 4 14 4 3 5 3 4 I I 17 IO 5 14 94 1886 ; H 6 9 S , 3 6 I I 22 13 13 11 'H 1S87 12 12 I I I 3 6 7 6 I I 11 'S 11 106 1888 13 8 I I 2 5 5 8 7 >4 12 9 IÓ I IO 1889 7 ÌO 6 6 3 4 8 I 2 7 4 12 8 87 1890 14 3 6 2 4 4 6 7 IO I I I I 2 80 IV. Durchschnittliche Zahl der Tage mit Nebel. Triest Görz Gradaz- Tschernembl Rudolfswert Gurkfeld Tiiffer Hötitsch Laibach Krainburg Veldes 1 in Gottschee St. Magdalena Obir Klagenfurt Zahl d.J. 40 20 12 27 7 1, IO 5 30 5 8 17 13 12 IO 30 Dec. . 5-6 i*8 2*7* »'9 4 3 6 i*4* 97 3'2* 5-1 2‘ I 6*9 7*0 15*6 13*3 Jänn. 6-4 2*1 3*3 i*7* 3 2 5* 1*6 8*8 4*8 6*i 0*4 7*4 7*0 12*8 13*1 Febr. 5’4 2-1 3*i 2'I 2 2 6 3'2 ó*ó 3*« 5*0 1*0 6*i 4*5 12*0* 8*5 März 2*6 0*7 o*S 0-6 3 .1 4* 4*6 3*5 IO 1*6 4*0 2*7 3'3 14*4 4*4 April °'9 04 o*5* 0*5* I* i* 5 3*0* 2*9* IO o-6 1*0 I 4* 1*6 16-7 i*5 Mai . 0*4 O’l I I II 4 IO 5*4 4'3 0*0* O'I 00 2*8 1*6 14*8 0*9 Juni . O'O 0-0 0*4 0*9 4 I 10 2'0 4*9 0*4 o-o O’O 3*o i*i* 13*5 0*4* Juli . 0*0* 0*0* o*8 1*0 7 I 14 4*8 5*9 0*2* 0*0* 0*0* 37 13 9*9* o’8 Aug. . 0*0 0*0 4*3 i*6 I I 3 17 9*2 10*0 0*4 O’I 0-0 5*4 ro 10*5 2‘ I Sept. . 0-2 0*0 8*i 4*6 14 4 16 12-2 13*3 2-6 0-0 0*7 12*8 2'0 15*0 7*3 Oct. . i*i o*8 5*3 5'9 12 7 11 5'° 11*0 6-2 1*4 1*4 9'3 4*1 17*3 n*5 Nov. . 2*4 i*6 4-8 3:1 7 5 IO 3*6 7*8* 0’2 3*5 3*7 6*9* 8*8 ij*4 n*5 Jahr . 25*0 9*6 35*224*0 72 30 II4 56*6 88*4 29*6 23'5 20*3 CT' 00 43*3 165*9 75*3 Anmerkungen. Es wurden die vorstehenden Werte aus folgenden Jahrgängen abgeleitet: Triest 1841 —1880 nach dem Jahrbuche des meteorologischen Observatoriums in Triest. — Görz 1871 —1890. -— Gradaz 1873—1875, 1878 —1880. — Tschernembl 1882—1887. — Rudolfswert 1858—1884. — Gurkfeld 1885 —1892, Reihe a Nebel über der Save, b an der meteorologischen Station, etwa 30 711 vom Saveufer entfernt. — Tiiffer 1876—1885 nach Castelli* 1. c. — Hötitsch 1883—1887. — Laibach 1851 — 1880. — lvrainburg 1864—«865, 1872 —1874. — Veldes 1876 — 1887. — Saifnitz 1853—1869 nack Prettners «Klima von Kärnten». — Klagern furt 1851 —1880. — Obir 1881 — 1890. V. Laibach 1851 —1880. Mittlere Anomalie der monatlichen und jährlichen Anzahl der Nebeltage. Dec. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. 1 Jahr 3T± 3*i 2*3 i*6 I ’2 * 2'2 2 0 2*3 74 2'9 2*8 * II 3*0 '! 10-9 II 4. Der normale jährliche Gang der Nebelhäufigkeit. An der Nordküste der Adria (Triest) sowie im Wippach-thale, dessen von Wasserläufen und Sümpfen unbeeinflusste Lagen durch Görz repräsentirt sein mögen, sind die Nebel am häufigsten im Winter (sieh Tabelle IV), im December, am seltensten im Sommer, wo sie geradezu unbekannt sind. Aehnlich verhält sich das obere Savethal und das benachbarte, gleichartig gelegene Canalthal Kärntens (Station Saifnitz). Die Gipfel der Karawanken, Julischen Alpen und des Karstes dürften die Nebeltage in der Weise zubemessen haben, dass deren Hauptminimum in den Sommer fällt, ein secundäres aber zu Ende des Winters eintritt; Frühling und Herbst erhalten dann Maxima der Nebelfrequenz. (Sieh Obir.) Anders verhalten sich Orte an Flussläufen mit geringerem Gefälle, die abgeschlossenen Mulden der Karstflüsse (sieh Gottschee) und insbesondere Moorbecken, also sämmtlich Lagen, welche viel Feuchtigkeit in stagnirenden Luftmengen entwickeln können. Hier fällt das Maximum der Nebelfrequenz auf den Herbst, zumeist auf September oder October, das Minimum auf den Frühling, und zwar in den April. Im Winter bildet sich jedoch auch ein secundäres Maximum aus, in Laibach im December, in Gottschee im Jänner, das voraufgehende Minimum gehört dem November an; in Rudolfswert mindert sich die Zahl der Nebeltage vom Octobermaximum sogar bis in den Jänner, um im Februar rasch zum secundären Maximum anzusteigen; ähnlich sind die Verhältnisse an der Kulpa. Die Jahresperiode der Nebelfrequenz wird wesentlich mitbestimmt durch den jährlichen Gang der Temperatur der Gewässer und des durchfeuchteten Bodens. Das Meer, die Seen und die Flüsse sind im Winter beträchtlich wärmer, als die über ihnen lagernde Luft, im Sommer wird der Unterschied kleiner oder er schlägt in das Gegentheil um, das heisst das Wasser ist kühler als die Luft. Im Winter kann daher eine Condensation des aus dem Wasser sich erhebenden Dampfes am ehesten erfolgen, im Sommer am seltensten, zumal da im Winter beträchtliche Abkühlungen der Luft eintreten und die relative Feuchtigkeit ohnehin gross ist. In dieser Jahreszeit tritt auch in unseren Hochgebirgs-thälern die zur Nebelbildung nöthige Ruhe der Luft ein, wenn bei Temperaturinversionen die niedriger gelegenen abgeschlossenen Thalbecken mit kalter Luft erfüllt sind, die im Gleichgewichte mit der Luft der Hochthäler steht, wogegen während des Sommers regelmässig thalaufwärts und thalabwärts verkehrende Luftströmungen die Nebelbildung im Hochthale verhindern. In den Beobachtungen Deschmanns findet sich vom November 1858 bis April 1861 die Temperatur des Laibachflusses bei Laibach nach täglicher Messung um 2 h nachmittags1 vermerkt. Behufs Erläuterung des soeben Vorgeführten theilen wir in nachstehender Tabelle VI die Monatmittel dieser in VI. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr Temperatur des Laibachflusses in Laibach 2 b nachmittags »c. 1857 8-4 6-4 — 1858 3'° 2 • 6 5-6 9'9 13*3 17-4 ‘9'9 17 9 160 ‘313 7-8 6-6 I I -o 1859 5-1 6-9 9'4 11'3 13 '° 16-4 20 * O 20'6 i5-' i3'5 85 S'° 12 * I i860 6-1 5-5 71 9’9 13 • * i6-6 180 i6'4 15-0 11'3 7 9 6-6 I I • I 1861 3-8 Mittlere Differenz Wassertemperatur 2^ — Tagesmittel der Lufttemperatur. It 7 • 7 [ 6 • 6 I 3 • 8 I i • 3 |-o' 71—o ■ 6|—o • 4-1 o'4 I o' 5 2'4|4'7l7'3||2-8 Mehrjährige Mittel der Wassertemperatur 2*. II 5-4 j 6-4 I 7-s 111-o| 13 • 2|i7 - 2|i9-3 19 • 1J5 ■ 3|i2-8| 8-3 | 5 - 8 ||i 1 • 8 Zugehöriger maximaler Dunstdruck a. II 6 - 7 I 7*2 j 7'7 I 9-8 111 * 3j 14 6|i6*6|i6,4;I2*9|i i *^o| 8* 2 I 6*9 K — Zu der Lufttemperatur um 6^ morgens gehörender maximaler Dunstdruck b. ■||3’4 I 3 7 I 4'7 I 6'6 I 9-6 |i2 - i|i3'2|i2 -1| 9-7 I 7-9 I S'4 1 3’7|| — Differenz a — b. ji 3'3 I 3_S 3'0 i 3'2 j 2 V j 2'5 i 3'4 j 4V3 | 3'2 j 3 '1 | 2^8 j 3'2 j| — 1 Nähere Angaben über die Art der Temperaturmessung sind nicht vorzufinden. Krain wahrscheinlich einzig dastehenden Beobachtungsreihe mit. Angegeben findet man auch die ausgeglichenen Differenzen zwischen den gleichzeitigen Monatmitteln der Temperatur des Wassers und den auf 24stündige Werte corrigirten Mitteln der Lufttemperatur (nach Tabelle VII des I. Theiles dieser Abhandlung). Darnach ist der Laibachfluss bei Laibach den grössten Theil des Jahres wärmer, als die Luft über ihm, am meisten im Winter; der Wänneüberschuss des Wassers beträgt im Jänner sogar 7'7° C. Dagegen ist in den Monaten Mai, Juni, Juli die Temperatur des Flusses um 2h nachmittags niedriger, als die mittlere Temperatur der Luft. Immerhin bleibt dem Wasser des Flusses im Jahresdurchschnitt ein Wärmeüberschuss von 2 - 80 gegenüber der Luft. Dieser letztere wäre sicherlich kleiner, wenn auch Messungen der Flusstemperatur aus einer frühen Morgenstunde vorlägen; doch kennzeichnet sich die Laibach durch obige Werte genug deutlich als ein Karstfluss. Denn sie besitzt einen verhältnismässig hohen, im Laufe des Jahres wenig schwankenden Wärmegehalt, den sie ihrem zum Theile unterirdischen Laufe verdankt. Wenn man die in obiger Tabelle angegebenen Differenzen zwischen Wasser- und Luftwärme an die 30jährigen Mittel der Lufttemperatur Laibachs anbringt, so erhält man Beträge, welche annähernd als 30jährige Mittel der Flusstemperatur um 2h gelten können. Sie werden daher gleichfalls in Tab. VI vorgeführt. Wenn das Wasser der Laibach, und annähernd auch des grossen Moores, welches von dem Flusse durchströmt und mehr oder weniger gespeist wird, bei diesen Temperaturen verdunstet, so kann das Wassergas sich bis zu einer maximalen Spannkraft entwickeln, welche für jeden Monat ebenfalls in obiger Tabelle angegeben sich vorfindet. Zu der Lufttemperatur um 6k morgens, wie sie sich aus zwanzig Jahren, 1851 —1870, ergibt, gehört jedoch durchwegs ein niedrigerer Dunstdruck. Da jeder Ueberschuss condensirt wird, so besteht das ganze Jahr hindurch die Tendenz zur Entstehung von Morgennebeln. Die Grösse der Differenz zwischen dem in der Luft zulässigen und dem über dem Wasser möglichen Dunstdrucke, die in der Schlussreihe der obigen Tabelle angegeben ist, kann als ein ungefähres Mass für die Stärke dieser Tendenz dienen. Darnach ist die Neigung zur Nebelbildung im Laufe des Jahres demselben doppelten An- und Abschwellen unterworfen, in welchem man, so gut als es überhaupt zu erwarten ist, den jährlichen Gang der Nebelfrequenz in Laibach und an ähnlich gelegenen Orten wiedererkennt. Thatsächlich entsteht der Nebel dann, wenn auch die übrigen physikalischen Bedingungen mit der genannten Tendenz Zusammenwirken, nämlich hoher Luftdruck, welcher heiteren Himmel, also am Tage Erwärmung, in der Nacht eine beträchtliche Abkühlung durch Ausstrahlung schafft, ferner hohe relative Feuchtigkeit. Alle diese Umstände treffen insbesondere zu Beginn des Herbstes und mitten im Winter zusammen, sie fehlen dagegen im lufttrockenen April und im November, welcher durch mancherlei Eigenthümlichkeiten den anderen Monaten des Winterhalbjahres gegenübersteht. 5. Die Aufeinanderfolge der Nebeltage. Während des dreissigjährigen Zeitraumes 1851—1880 erschienen die Nebeltage in Laibach in jedem Monate entweder einzeln oder in Gruppen von 2, 3, 4 . . . bis 18 einander ohne Unterbrechung folgenden Nebeltagen so, wie aus der Uebersicht VII zu ersehen ist. Dividirt man die Gesammtzahl aller Nebeltage eines Monates durch die Anzahl der Gruppen, in welchen sie auftraten, so erhält man die mittlere Periodenlänge (Lm) für diesen Monat. Man sieht, der jährliche Gang dieser Grösse ist nahezu derselbe, wie der der Nebelhäufigkeit. Je nebelreicher ein Monat ist, desto dauerhafter ist auch der Nebel, und umgekehrt. Im April erscheinen die Nebeltage nur einzeln, viel seltener zu zweien, zu mehreren gar nicht (binnen 30 Jahren); im Winter kommen längere Gruppen viel öfters vor, einmal VII. Laibach 1851 — 1880. Von Prof. Ferdinand Seidl. folgten einander ohne Unterbrechung sogar 18 Tage mit Nebel. Doch sind einzelne Nebeltage das ganze Jahr hindurch die häufigsten. Vergleicht man die aus den Beobachtungen sich ergebende Veränderlichkeit der Nebeltage (Vbeob.) mit derjenigen (Vzuf.), welche durch die Wahrscheinlichkeitsrechnung unter der Voraussetzung gefunden wird, dass die Aufeinanderfolge der Nebeltage der reine Zufall bestimmt, so ergibt sich, dass die erstere Veränderlichkeit in allen Monaten kleiner ist als die letztere. Es hat also die Wetterlage, welche die Nebelbildung verursacht, ein Bestreben, sich zu erhalten. Die Differenz zwischen der wirklichen und der berechneten, zufälligen Veränderlichkeit, dividirt durch die letztere, dient als Index der Erhaltungstendenz der Nebeltage und ist in der Reihe Ierh. der Uebersicht VII mitgetheilt. Darnach ist diese Erhaltungstendenz vom April bis Juli sehr gering, wächst aber alsdann, um im November das Maximum zu erreichen. In diesem Monate sind zwar nach den früheren Angaben (Tab. IV) die Nebeltage im allgemeinen seltener als vor- und nachher, aber wenn sie auftreten, so haben sie eine grosse Neigung, wiederzukehren. Dies bestätigt und ergänzt folgende specielle Untersuchung. Die mittlere beobachtete Abweichung (Abw.beob.) der Nebelperioden von der Periodenlänge (Lm) ist durchaus grösser, als die mittlere nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung berechnete Abweichung (Abw. ZUf.). Bildet man die Differenzen Abw.beob. — Abw.zuf. und reducirt sie alle, um sie unter sich vergleichbar zu machen, durch Division mit der beobachteten mittleren Abweichung auf dieselbe Einheit, so erhält man den Index der Abweichungen (Iabw.), eine Grösse, welche durch A. Riggeiibach in die Klimatologie eingeführt wurde. Dieser Index zeigt, dass die Beständigkeit der Nebeltage am kleinsten ist im Juli, am grössten im Februar, aber auch auf den November fällt ein secundäres Maximum der Tendenz des Fortbestandes nebeliger Witterung und auf April ein untergeordnetes Minimum. In Bezug auf die Bedeutung der beiderlei Indices ist folgende Aufklärung zu beachten. Der Index der Erhaltungstendenz muss für die Nebel- und die nebelfreien Perioden derselbe sein, er fasst gleichsam beide entgegengesetzten Charaktere zusammen ; der Index der Abweichung gibt an, inwieweit eine Erhaltungstendenz der daraufhin untersuchten Art der Witterung für sich zukommt. (Vergi. A. Riggenbach, Niederschlagsverhältnisse von Basel, Denkschrift der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft 1891.) Ob un ÓO 95 50 58 1863 65 25 66 44 41 44 38 24 52 63 82 64 51 1864 46 •73 64 60 56 64 51 55 65 72 96 91 66 1865 80 69 76 35 39 63 29 55 34 73 76 66 58 1866 75 81 71 59 63 45 44 59 55 51 64 75 Ó2 1867 85 67 75 57 51 45 46 47 53 76 45 74 60 1868 81 43 58 54 52 61 65 59 5ö 73 67 86 63 1869 51 53 74 60 56 68 52 68 56 69 86 94 65 1870 77 76 78 35 5> 55 54 80 51 69 •90 86 67 1871 92 49 51 67 59 60 35 54 58 77 98 56 Ó2 1872 82 89 69 65 57 63 48 59 55 79 84 93 70 1873 80 80 71 70 Ó2 48 47 35 5& 75 72 46 62 1874 67 ÓO 38 64 73 42 35 67 5‘ 03 86 88 ÓI 187s 66 66 Si 50 64 ÓI 48 46 Ó5 84 83 77 ■ 63 1876 86 80 82 70 74 51 51 45 74 ÓI 84 85 70 1877 80 66 65 ÓO 68 39 48 40 61 56 65 82 ÒO 1878 66 53 54 69 62 69 64 55 71 80 89 95 68 1879 93 93 59 91 80 47 53 35 44 65 77 45 ć>5 1880 64 69 31 70 72 67 29 79 48 69 80 78 63 1881 79 76 71 85 56 6l 38 47 75 93 70 80 69 1882 61 23 47 57 4t 56 54 56 SO 89 79 89 6l 1883 81 77 69 66 54 ÓO 50 49 73 82 84 75 69 1884 61 66 62 74 48 87 51 Ò3 60 73 66 86 66 1885 79 72 69 57 64 38 51 59 64 74 92 83 67 1886 90 80 53 55 45 70 48 59 52 65 75 90 65 1887 70 55 70 52 7i 56 40 40 5' 79 82 86 63 1888 59 84 79 63 50 57 65 48 Ó2 ÓI 77 77 65 1889 76 75 -75 70 62 57 61 Ò2 68 83 85 95 72 1890 75 68 ÓO 73 61 59 51 44 č>5 46 92 83 65 Das Klima von Krain. III. Theil, B, Monat-, Jahreszeiten- und Jahresmittel der Bewölkung für den 30jährigen Zeitraum 1851—1880. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 IO 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Triest. Görz T scher-nembl Rudolfs- wert Gurkfeld Agram Tüffer Hötitsch Laibach 1 bß 3 rO .S *3 £ Idria V eldes Saifnitz Gottschee Schloss Schneeberg St. Magdalena 0 Q Mašun Herms- burg Sljeme Obir Klagenfurt Decbr.. 55 49 67 68 67 66 65 ÓI 76 68 62 52 51 63 62 63 56 69 60 51 50 67 Jänner. 53 47 69 66 68 ć>5 64 59 74 66 62 51 47 63 63 60 54* 69 64 4b 45 59 Februar 54 49 64 6l Ó2 ÓO ÓI 53 68 Ó2 58 50* 42* 61 58 57 58 69 65 46* 41* 48* März. . 51 49 58 56 56 54 56 48 6l 58* 56* 50 5i 56 51 50* óo 64* 65 48 51 51 April . 48* 47 55 54 5,1* 51 54 47* 59* 59 56 53 56 54 48* 50 5” 65 59 12 56 52 Mai . . 49 47 55 53 54 50 54 49 ÓO 6l 59 55 57 54 49 51 59 66 59 48 iz 53 Juni . . 43 40 44 45 45 44 47 41 53 56 49 47 54 45 40 43 50 56 53 42 53 51 Tuli . . 33* 30* 36* 38 39 38 43* 34* 48* 45 42 40* 48 39* 35* 36* 38* 48* 41* 36* 47* 46* August 33 32 37 37* 38* 37* 47 34* 51 39* 41* 40* 47* 41 38 36* 39 48* 41* 36* 48 46* Septbr. 38 37 43 43 46 43 54 41 S» 43 48 44 49 47 5° 43 46 58 45 41 49 49 October 5° 47 55 58 62 56 64 54 70 58 58 54 52 58 ÓI 57 56 67 57 51 51 58 Novbr. 59 54 73 Zi 76 73 76 H 85 80 73 65 53 72 Zi — 63 81 67 64 51 66 Winter. 54 48 67 65 66 64 63 58 73 67 6l 51* 47* 62 ÓI ÓO 56 69 63 48 45* 58 Frühling 49 48 56 54 54 52 55 48 60 59 57 53 55 55 49 50 is 65 ÓI 48 55 52 Sommer 36 34 39 40 41 40 46 36 51 47 44 42* 50* 42* 38* 38* 42* 51 45* 38* 49 48* Herbst. 49 46 57 59 59 57 65 56 71 60 ÓO 54 5£ 59 62 57 55 69 56 52 52 58 Jahr . . 47 44 55 54 55 53 57 49 63 53 55 5° 51 54 53 52 53 63 56 47 50 54 Anmerkungen, i.) 1851—80, 30 J. — 2.) 1871—90, 20 J., reducirt durch ausgeglichene gleichzeitige Differenzen nach Triest. — 3.) 1882—90, 9 J., red. n. Laibach. — 4.) 1858—84, 27 J., red. n. Laibach. — 5.) 1885—91, 63/4J., red. n. Laibach. — 6.) 1876—85, xoj., red. n. Rudolfswert. — 7.) 1876—85, 10 J., red. n. Laibach. — 8.) 1883—90, 8 J., red. n. Laibach. — 9.) 1851—80, 30 J. ; die Mittel aus Zeilingers Beobachtungen 1851—54 wurden um 7 erhöht, als Correction auf die Schätzungsweise Deschmanns. — 10.) 1864—65, 1V2 J-> red. n- Laibach. — 11.) 1886—90, 4% J., red. n. Laibach. — 12.) 1876—87, 10 J., red. n. Laibach. — 13.) 1866—85, 20J., red. n. Klagenfurt. — 14.) 1872—90, 19 J., red. n. Laibach. — 15.) 1871—72, 1891—92, 3V2J., red. n. Laibach und Gottschee. — 16.) 1854—65, 12V2 J-> red. n. Laibach. — 17.) 1872, 1890—91, 2.%]., red. n. Görz. — 18.) 1889—92, 3V2 J-, red. n. Gottschee. — 19.) Desgleichen, red. n. Triest. — 20.) 1889—91, 3 J., red. nach Agram. — 21.) 1866—90, 25 J., Lücken interpolili nach Fleuss, Grafensteiner Alpe, Unterschäffler Alpe, red. n. Klagenfurt. — 22.) 1851—80, 30 J. + O • 5 Einheiten der hundertteiligen Bewölkungsscala. Es ist also der mittlere Bewölkungszustand durch Mittel aus drei Decennien in unseren Gegenden mit befriedigender Genauigkeit bestimmt. XIII. Dec. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr Mittlere Anomalie der Monat- und Jahresmittel der Bewölkung. (Hunderttheilige Scala.) Triest 30 J. . . 13-4 * rS'° 12*1 10-7 91 10-3 97 * 1 1*2 87 * 9’4 9'5 6-8 Rudolfswert 27 J. 18*2 IO’O * 9-0 8-8 7-6 7'3 7*i * 10*1 7-2 * 87 10-5 3'3 Laibach 30 J. . 124 95 * "'9 io-i 94 8-2 8*2 * 8-6 io*9 7'9 7'5 * 8'3 3'4 Saifnitz 25 J. . 147 IO-I * 112 10*0 8-8 77 7-2 57 * 7-0 8-0 9'5 I2‘4 2-4 Wahrscheinlichkeit einer negativen Anomalie in Procenten. Triest 5° 47 5° 43 47 47 37 * 47 57 43 43 * 47 40 Rudolfswert . . 43 4Ó 5° 5° 4Ó 5£ 43 43 50 57 5° 54 39 Laibach .... 33 43 43 40 43 5£ 38 43 45 Ü 40 45 38 Saifnitz 44 4O * 44 48 44 S6 40 * 48 48 52 48 56 Viel weniger veränderlich als die directen Monatmittel sind die Differenzen der gleichzeitigen Mittel der Bewölkung nicht sehr entfernter Orte, z. B. Laibach und Rudolfswert. (Tabelle XIV.) XIV. Mittlere Veränderlichkeit der Bewölkungsdifferenzen Laibach-Rudolfswert 1858—1884. i Dec. Jänn. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. ! Jahr 5-6 5-6 35 4-6 4-3 3-8 4-6 4'1 3'9 5-6 5'4 5'5 2*1 Es ergibt sich daraus, dass die Reduction kürzerer Beobachtungsreihen der Bewölkung, nach Art der Reduction von Temperaturmitteln (L, 7), auf eine längere Normalperiode von Vortheil ist. 4. Der normale jährliche Gang der Bewölkung. Auf dem Gebiete der Tabelle XII hat die Jahrescurve der Bewölkung in typischer Ausbildung die Gestalt einer Doppelwelle, deren Maxima auf Mai und November, deren Minima auf Februar und Juli entfallen. Je nach der Entfernung eines Ortes vom Meere und dessen Höhe über dem Meere modificirt sich dieser Grundtypus der Jahresperiode nach zwei Richtungen. An der Nordküste der Adria sowie überall im Tief- und Hügellande, so an der Wippach, der Kulpa, der Gurk und im Laibacher Becken, entfällt das Hauptminimum der Bewölkung auf den Juli oder August, das Hauptmaximum auf den November; jene sind also die heitersten, dieser ist der trübste Monat im Jahre. Die Zunahme der Bewölkung von der grössten Ausheiterung des Himmels bis zur grössten Trübung erfolgt sehr rasch. Hierauf wird unter allmählicher Verminderung der Wolkenmenge im Februar ein secundäres Minimum erreicht, das zugehörige Maximum folgt dann im Mai. Hiebei nimmt die Trübung im Durchschnitt den ganzen Winter und den ganzen Frühling langsam ab, und es sind in den Mittelwerten der Tabelle XII die ebengenannten secundären Wendepunkte oft kaum zu erkennen. Sie werden erst deutlich, wenn man aus mehrjährigen Beobachtungsreihen alle Monate auszählt, welche im Vergleich zu den unmittelbar vorausgehenden und nachfolgenden Monaten eine erhöhte oder eine verminderte Bewölkung hatten ; dann erfährt man, wie oft auf jeden einzelnen Monat ein Maximum oder ein Minimum entfällt. Diese Häufigkeitszahlen, umgerechnet auf Procente, theilt die folgende Uebersicht XV mit. Hiebei wurden verwendet für Triest, Laibach und Klagenfurt die Jahre 1851—1880, für den Obirgipfel die Jahre 1866 —1890. Man sieht, dass die normale Jahresperiode der Bewölkung vielfachen Störungen unterliegt. Am seltensten entfallen in den Niederungen Minima auf November und Mai, welche Monate am häufigsten eine maximale Trübung aufweisen. Dagegen heitert sich der Himmel am häufigsten aus im Juli und im Februar (Triest März). So bietet die Uebersicht XV, die wir, wie manche andere, im Hinblicke auf den verfügbaren Raum nicht eingehend discutiren können, eine lehrreiche Ergänzung zu Tabelle XII. XV. Vertheilung der extremen Monatmittel der Bewölkung. Procente. Dec. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Minima. Triest . . 37 30 27 40 37 17* 17 43 40 30 17 7* Laibach . 23 i3 33 27' 33 13* 27 Ier* 1 O 37 30 17 3* Klagenfurt 3° 23 37 33 23 17* 30 47 40 33 IO 3* Obir . . . 32 24 40 12* IÓ 24 24 36 44 36 12* 20 Maxima. Triest . . 3° 20* 47 23 23 43 30 13 20 13* 20 50 Laibach . 37 3° 30 20 17* 43 33 23 27 13 10* 47 Klagenfurt 33 20* 23 27 27 20 40 30 23 IO 3* 57 Obir . . . 24 24 12 * 24 48 24 28 20* 24 24 40 28 Die jahreszeitliche Vertheilung der Himmelsbedeckung in den Niederungen ist derart, dass der Winter die grösste, der Sommer die geringste Trübung erhält, der Unterschied beträgt etwa 2o°/0 der Himmelsfläche. Der Frühling ist heiterer als der Herbst. Ganz anders gestalten sich die Verhältnisse in den Alpen. Auf den Gipfeln (Obir) und in Hochthälern (Saifnitz, Veldes) ist die Ordnung der Hauptphasen im Vergleiche zu den Niederungen vertauscht. Das Hauptminimum der Wolkenmenge entfällt auf den Februar, den heitersten, das Hauptmaximum auf den Mai, den trübsten Monat des Jahres; Juli und November stehen als Wendepunkte der Jahrescurve in demselben untergeordneten Range, wie Februar und Mai in den Niederungen. Demgemäss wird der Winter zur heitersten, der Frühling zur bewölktesten Jahreszeit, Sommer und Herbst sind ziemlich gleichviel bedeckt. Diesem Verhalten nähern sich die Hochflächen des Karstgebirges (Doll auf dem Ternowaner Plateau, Hermsburg und Mašun am Schneeberge in 900 — IOOO m Höhe). Eine zwischen Niederung und Höhe vermittelnde Stellung zeigt auch die Station des Sljemegebirges bei Agram in 935 m absoluter Erhebung, während der Magdalenenberg bei Idria (855 m) noch ziemlich von den Bewölkungsverhältnissen der Niederung beherrscht wird. Jedenfalls ist zu erkennen, «dass die Bewölkung auch von anderen Factoren als von der Tageslänge und der damit in Verbindung stehenden Erwärmung und Erkaltung der Erdoberfläche abhängig erscheint» (Augustin, Meteorologische Elemente von Prag). Jene mitwirkenden Ursachen werden sich im weiteren Verlaufe unserer Untersuchungen enthüllen. 5. Die Häufigkeit der einzelnen Bewölkungsgrade. «Wollen wir ein richtiges Bild von dem täglichen und jährlichen Gange der Himmelsbedeckung erhalten, so müssen wir auf die Häufigkeit der einzelnen Bewölkungsgrade zu den verschiedenen Tageszeiten zurückgehen.» Dieser Forderung H. Meyers (Anleitung, p. 108) entspricht in Bezug auf Laibach zunächst Tabelle XVI. Man sieht vor allem, dass in Laibach (vielleicht überall in Europa) in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle der Himmel entweder ganz heiter oder ganz bewölkt ist ; gegenüber den zwei häufigsten oder Scheitelwerten o und 10 treten die Fälle gebrochenen Himmels, auch die den arithmetischen Mitteln der Tabelle XII entsprechenden Bewölkungsgrade, sehr zurück, besonders im Winter. Nimmt man an, dass der Beobachter in Laibach mitunter die Bewölkung O, bezw. 10 vermerkt hat, während ein anderer 1, bezw. 9 geschrieben hätte, und umgekehrt, so kann man auch, unterstützt von anderen Erwägungen, die Stufen o — I, 2 — 8 und 9 —10 in drei Classen zusammenfassen, welche ganz oder fast ganz heiteren, gebrochenen und völlig XVI. Laibach 1851—1880. Wahrscheinlichkeit (°/oo) der einzelnen Bewölkungsgrade o—10 und des Nebels. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept.- Oct. Nov. Dec. 6* morgens. 0 129 ISO 168 224 224 29O 296 189 83 40 49 104 I 4 15 56 44 30 41 56 33 31 12 17 17 2 II I I 29 37 34 39 31 40 13 13 8 4 3 7 17 31 27 30 48 47 32 20 13 9 IO 4 9 13 25 40 46 34 2Ó 22 21 15 9 IO s h 18 3« 38 44 40 33 23 2Ó 12 9 8 6 8 13 32 37 29 24 30 27 22 2Ó IÓ 13 7 12 13 27 30 41 23 19 2Ó 24 28 IO 8 8 ‘3 I I 29 41 37 39 38 48 29 30 21 21 9 20 29 2S 51 43 41 37 49 37 ÓI 33 24 IO SIS 489 431 349 304 218 196 195 254 4OO 581 520 N 254 223 I I I 82 138 162 191 316 440 350 239 257 2^ nachmittags. O 215 258 198 154 80 84 156 147 212 197 128 173 I 23 35 5' 57 48 71 117 113 92 49 32 32 2 32 39 51 66 70 80 98 94 72 36 21 19 3 22 39 36 Ó2 72 108 115 IOO 63 45 28 22 4 18 24 50 58 71 82 82 76 50 41 19 19 5 29 56 56 71 78 87 81 68 58 51 28 33 6 24 ‘9 54 44 74 73 ÓO ÓO 60 33 27 z9 7 17 28 46 52 64 58 44 54 54 53 24 23 8 34 30 28 51 70 58 52 61 49 Ò2 38 31 9 35 58 56 69 92 48 48 62 53 54 69 47 IO 485 388 371 316 302 248 146 IÓ4 235 370 543 463 N Ö4 2Ó I — — 3 I — — 3 42 10S 10^ abends. O 25Ó 319 340 306 287 287 382 426 431 289 171 203 I I I H 32 40 49 77 89 ÓI 40 38 12 ii 2 9 IÓ 16 41 48 70 58 48 32 21 9 IO 3 IÒ 17 30 37 44 64 46 49 30 28 14 6 4 17 13 19 29 37 43 40 40 21 21 13 9 5 14 23 29 34 44 42 22 36 22 26 IÓ I I Ó 9 12 27 28 34 41 2Ò 18 29 22 18 II 7 14 7 22 36 39 2Ó 29 27 27 25 12 22 8 18 18 23 34 45 44 35 33 47 29 21 13 9 20 30 25 49 52 43 42 50 43 31 58 30 IO 50a 47S 433 367 321 262 232 212 272 447 573 qoS N 116 55 4 — i 6 25 82 165 oder fast völlig bedeckten Himmel bezeichnen. Wir folgen durch diese Sonderung einem dankenswerten, brieflichen Vorschläge Dr. H. Atfeyers. Es wird dadurch der Ueberblick über die Zahlenreihen der Tabelle XVI wesentlich gefördert und man kann aus ihnen folgende kurze Zusammenstellung erhalten. (Tabelle XVII.) Darin wurden im Schlussabschnitte XVII. Wahrscheinlichkeit in Procenten der Bewölkungsgrade o—i, 2 — 8, g— io. Dec. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Laibach Stadt. O— I Ó * 12 13 17 22 27 25* 33 35 22 11 5 7* 2 h 21 24 29 25 21 13* l6 27 20 30 25 l6* loh 21 27 33 37 35 34* 30 47 49 47 33 18* Mittel iS 21 20 28 28 24* 28 37 32 30 21 14* 2 — 8 6 * 7* 7 IO 21 25 26 25 22 22 16 14 8 2 h i8* 18 24 32 40 50 55 53 51 41 32 19 \Oh 8* IO 11 17 24 29 33 2Ó 25 21 17 IO Mittel I I* 12 15 23 30 35 37 34 33 2Ó 21 12 9—IO 6* 55 54 52 46 40 35 26 23* 24 29 46 6l 2 £ 5t 52 45 43 39 39 30 19* 23 29 43 61 IO^ 54 52 51 46 42 37 31 27 26* 32 48 63 Mittel 53 53 49 45 40 37 29 23* 24 3° 46 02 Laibach, ober dem Nebelniveau. O — I 6 * 3» 39 89 34* 35 39 49 il 54 55 40 31* 2 h 31 30 32 25 2 I 13* 16 27 2Ó 3° 25 20* ioA 38 38 39 38 35 34* 36 47 49 48 35 27* Mittel 36 36 37 32 30 29* 34 43 43 45 33 2Ó* die Häufigkeitszahlen der untersten Bewölkungsclasse (Null) mit denen des Bodennebels vereinigt, über welchem gewöhnlich reiner, blauer Himmel sich wölbt; man erhält alsdann annähernd die Angaben für völlig oder fast völlig klaren Himmel einer ober dem Nebelmeere nächst Laibach gelegenen Gebirgsstation. Allerdings ist das Niveau des Nebels variabel, doch hält es sich meist in einer Seehöhe, welche von den Alpengipfeln auf der Nordseite des Laibacher Beckens beträchtlich überragt wird. (Sieh Tabelle VIII.) Die vorstehende übersichtliche Zusammenfassung bietet mancherlei willkommene Ergänzungen zu den Resultaten der Tabellen IX und XII. Behufs schärferer Darstellung des jährlichen Ganges der Bewölkung Laibachs wird in nachstehenden Tab. XVIII. a, b, c die Häufigkeit der drei Bewölkungsclassen sowie des Nebels nach Pentaden mitgetheilt. Da die Auszählung aus allen dreissig Jahrgängen unserer Normalperiode vorgenommen wurde, so entfallen auf jede Beobachtungsstunde einer Pentade 150 Beobachtungen. Aus diesen Tabellen können auch die angenäherten fünftägigen Mittel der Bewölkung abgeleitet werden. Zur Würdigung der hier angeführten Häufigkeitszahlen ist vor allem zu beachten, dass die Bewölkung einen massgebenden Einfluss auf die Temperatur der Luft ausiibt. Sie verhindert die Ausstrahlung, schwächt aber auch die Einstrahlung der Wärme ab. Daher ist es leicht einzusehen, dass im Winter und des Nachts die Temperatur bei heiterem Himmel — oder Morgennebel, welcher in dessen Gefolge sich einstellt — erniedrigt, bei trübem Himmel dagegen gesteigert oder wenigstens im Sinken aufgehalten wird, und dass im Sommer und bei Tage die umgekehrten Verhältnisse platzgreifen müssen. Beachtet man diese physikalischen Beziehungen, so rücken die im ersten Theile des «Klima von Krain» besprochenen Störungen im jährlichen Gange der Temperatur um einen Schritt dem Verständnisse näher. Die Ausführung dieser Betrachtungen muss hier allerdings unterbleiben. XVIII. a. Laibach 1851—1880. Häufigkeit der Bewölkungsclassen o—1, 2 — 8, 9—10 sowie des Nebels nach Pentaden. Pen- tade Mo- nat O-I 2-8 9-10 N Mo- nat O-I 2-8 9-10 N Mo- nat O-I 2-8 9-IO N bk morgens i. Jänn. <4 9 98 29 Mai 34 35 70 I I Sept. 18 29 40 63 n. » 21 11 78 40 » 29 38 59 24 » h 21 39 76 in. » 2 I IO 80 39 » 38 38 53 21 » l6 I9 45 70 IV. » 18 11 78 43 » 51 37 42 20 » 17 17 54 Ó2 v. » 22 12 76 40 » 38 .46 42 24 » 17 33 44 56 VI. » 24 11 75 40 » 38 39 48 25 » l6 31 39 64 I. Febr. 18 IO 89 33 Juni 47 40 45 18 Oct. 8 23 57 Ò2 II. » 25 12 74 39 * 49 39 40 22 » 6 24 69 51 III. » 2Ó 16 85 23 >• 51 42 38 19 -» 13 I I 71 55 IV. » . 33 i6 65 36 » 48 34 45 23 7 16 79 48 v. » 23 12 81 34 » 51 38 28 33 » 9 27 70 44 VI. » 22 21 80 27 » 45 36 39 30 » 2 I I 83 54 I. März 39 39 49 23 Juli 56 26 43 25 Nov. IO H 85 41 II. » 31 33 70 l6 » 47 41 31 31 » 9 IO 94 35 III. » 38 23 68 2 I » 55 34 32 29 » 15 [5 96 24 IV. » 33 30 76 I I » 67 29 30 24 » 7 H 88 4' V. 30 27 SO 13 » 59 3« 29 31 » 12 8 96 34 VI. » 32 37 67 14 » 40 36 44 30 » 9 IO 95 36 I. April 40 35 Ò2 13 Aug. 48 36 35 3i Dec. 12 9 IOO 29 II. » 41 2Ó 67 16 » 37 39 36 38 » l9 13 77 41 III. » 30 40 65 9 » 35 38 34 43 » •9 12 88 31 IV. » 37 41 57 iS » - 33 37 40 40 » «9 9 83 39 V. » 49 36 . 54 I I » 27 25 44 54 » 2 I 7 69 53 VI. » 39 46 55 IO » 28 2Ó 34 62 » "9 15 78 38 VII. ' » 26 24 34 66 » — XVIII. Laibach 1851—1880. Häufigkeit der Bewölkungsclassen o—1, 2 — 8, 9—10 sowie des Nebels nach Pentaden. Pen- tade Mo- nat O-I 2-8 9-IO N Mo- nat O-I 2-8 9-IO N Mo- nat O-I 2-8 9-IO N 2^ nachmittags. i. Jänn. 22 28 90 IO Mai 21 55 74 O Sept. 56 54 40 O n. » 33 27 77 13 » '5 59 76 O » 41 66 43 O m. » 41 22 83 4 » 16 73 6i O * 53 60 37 O IV. » 37 31 74 8 » 21 79 50 0 * 32 ÓI 57 O v. » 34 26 77 13 » 18 90 42 0 ->> 42 ÓI 47 O VI. - 48 25 67 IO » 25 70 55 0 > 47 Ó2 41 O I. Febr. 45 30 67' 8 Juni 25 78 47 0 Oct. 49 56 45 O li. » 50 30 64 6 » 27 76 47 0 » 44 46 59 I III. » 43 33 72 2 »'• 18 88 44 0 » 31 51 67 I IV. » 47 35 65 3 » 20 82 48 0 » 33 49 68 O v. » 41 35 72 2 » 22 87 41 0 * 35 33 82 O VI. » 35 49 64 2 » 24 81 42 3 » 28 43 77 2 I. März 49 45 56 0 Juli 34 74 42 O Nov. 30 31 87 2 II. » 40 46 64 0 » 39 81 30 O » 25 33 88 4 III. » 47 46 57 0 » 40 80 30 O » 22 23 102 3 IV. » 30 51 69 0 > 38 83 29 O » 28 29 84 9 V. » 32 41 77 0 » 5« 76 22 i » i8 29 92 I I VI. » 26 60 63 i » 43 73 34 O » 18 18 102 12 I. April 29 59 62 0 Aug. 45 85 20 O Dec. 31 2 I 87 I I II. , » 34 53 l>3 0 » 34 85 31 O 33 27 75 ■5 III. » 29 66 55 0 » 36 87 27 O » 33 25 78 14 IV. » 40 57 53 0 » 3> 86 33 O » 24 27 82 17 V. » 31 63 56 0 » 40 60 50 O » 44 21 65 20 VI. » 27 66 57 0 » 49 66 35 O » 32 31 68 !9 VII. *■ » 42 70 38 O » XVIII. c. Laibach 1851—1880. Häufigkeit der Bewölkungsclassen o—i, 2 — 8, g—10 sowie des Nebels nach Pentaden. Pen- tade Mo- nat O-I 2-8 9-IO N Mo- nat O-I 2-8 9-T0 N Mo- nat O-I 2-8 9-IO N 10^ abends. i. Jänn. 31 13 92 H Mai 45 4' 64 O Sept. 80 30 -40 O ii. » 37 «7 78 18 » 47 38 &5 O ■ » 73 37 39 I m. » 44 12 79 15 » 48 42 ÒO O » 79 27 44 O IV. » 43 15 73 *9 » 50 45 55 O » 63 25 6l I v. » 34 17 78 21 » 54 48 48 O » 56 33 59 2 VI. » 49 «3 68 20 » 58 49 43 O » 72 36 4" I I. Febr. 46 13 77 14 Juni 6l 45 44 O Oct. 68 31 50 I II. » 58 16 71 5 » 5> S3 46 O » 58 24 65 3 III » 46 i6 78 IO » 49 54 47 O » 44 29 73 4 IV. » 53 17 68 12 » Ò2 45 43 O » 40 21 00 Ln 4 V. » 50 I I 00 4 * 58 46 46 O » 36 22 89 3 VI. » 48 23 77 2 » 46 52 52 O » 42 22 79 7 I. März 71 18 ÓI O Juli 64 43 43 O Nov. 32 15 93 IO II. ‘ 57 20 72 I » 58 50 42 O » 30 l6 97 7 III. » 61 25 64 O » 66 43 41 O » 25 18 99 8 IV. * 52 24 73 I » 70 36 44 O » 30 21 80 '9 v. » 42 24 84 O » 77 39 34 O » 22 I I 103 '4 VI. » 52 38 00 LT» 2 » 78 29 43 O » 21 12 97 20 1. April 56 35 59 O Aug. 81 31 38 O Dec. 30 IO 90 20 II. » 57 25 68 O » 74 40 36 O » 41 12 77 20 III. » 55 36 59 O » 69 41 40 O » 34 47 75 24 IV. 48 41 61 O » 64 46 40 O » 27 13 86 24 V. » 53 37 ÓO O » 71 40 38 i » 32 8 73 37 VI. » 42 41 67 O » 80 29 41 O » 30 I I 84 25 VII. » 74 28 47 I » — — •' 6. Die Zahl der heiteren und der trüben, der wölken- und der sonnenlosen Tage. Nach der Grösse der Bewölkung werden die Tage ein-getheilt in heitere (Tagesmittel der Bewölkung o bis 19%), in trübe (mittlere Bewölkung 81 bis 100%) und in mittel-massig bedeckte, welche den restlichen Betrag einnehmen (mittlere Bedeckung 20 bis 80%). Es wird hiebei angenommen, dass in dem Bewölkungscharakter von einem Beobachtungsmoment des Tages zum folgenden ein allmählicher Uebergang stattfindet. Folgerichtig kann man die Tage, welche zu allen drei Beobachtungsterminen die Bewölkung o, bezw. 10 aufweisen, als wolkenlose, bezw. sonnenlose Tage zählen. Unter diesen befriedigend berechtigten Annahmen sind die Tabellen XIX und XX entstanden. Obwohl die Zahlen der hierüber berichtenden Tabellen nicht strenge vergleichbar sind, da sie aus verschiedenen und verschieden langen Zeiträumen erhalten wurden, so erkennt man doch, dass im allgemeinen die Vertheilung der heiteren sowie der wolkenlosen Tage über das Jahr sich anschliesst an die Jahresperiode der mittleren Bewölkung. Die grösste Häufigkeit heiterer Tage findet sich in den Monaten mit dem durchschnittlich kleinsten Bewölkungsgrade — also Juli und August in den Niederungen — und ein zweites Maximum klarer Tage trifft entsprechend zu Ende des Winters oder zu Beginn des Frühlings ein. Die kleinste Zahl heiterer Tage ist dagegen zu den Zeiten der durchschnittlich grössten Verdunkelung des Himmels im November und Mai zu erwarten. Infolge der gleichen Beziehung zu der mittleren Bewölkung geniessen die Gipfel unserer Alpen die grösste Zahl heiterer Tage im Winter. — Einer auffallend grossen Frequenz sonniger Wintertage erfreut sich Görz und mit dieser Stadt zugleich das Wippachthal sowie der Golf von Triest. Gegenüber der Vertheilung der heiteren Tage ist die der trüben gerade die umgekehrte, nur sind die secundären Wendepunkte nicht so deutlich ausgeprägt. Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1893 — II. XIX. Görz 1871—90 Rudolfs- wert 1858—85 Laibach 1851—80 Krain-burg1 St. Magdalena 1854—65 Klagen- furt 1870—89 Obir 1881—90 Mittlere Anzahl der heiteren Tage. December . 8-0 3'9* 2-8 5'8 7'3 2-7 8-Ó Jänner. . . . 9'9 S'° 3 '° 7'° 7'9 4'0 10*2 Februar . . 9 ’ 3 ò_4 3'S 6'5 7-8 5'5 7-8 März .... 8-2 5'9 5 ' 3 8'3 7'S 6-4 S-6 April .... 4‘9* 5-6* 5'3 8'3 io- 7 4'9 3'2* Mai .... 56 7-0 4'2* 7 ■ 2* 6-9* S'i 3'3 Juni .... 5'4 7-1 5'5 8'S 7-2 4-0* 2 • 7* Juli 10-3 I I ‘ I 7-1 12 ‘ I 11'9 6-6 S ' 5 August . . . 9'7 ULI S-8 14 ■ s i3'9 S ' 7 S ' 7 September . 8-8 io"3 31 •3'1 11'9 4'4 5-6 October . . 7 'O* S ' 7 i'S 10-5 6-9 2'3 S ' 5* November . 7'3 4' I i '3* 3'3* 4-1* i 'S* 8-6 Jahr .... 94' i 83-6 48-4 io5'4 104*0 53'o 72-3 Mittlere Anzahl der trüben Tage. December . 11 ■ 7 i5'6 18 • 6 136 12-6 iS'i 10-8 Jänner . . . 8-6* 13-2 17'7 r6 • 7 13'5 n ‘8 8-6 Februar . . 8-7 io-8 I2-6 12-6 io* 7 9' i 7'3* März .... 9'6 10*4 i 1'7 12- 7 11*0 7'3* 9'7 April .... 9'7 9'1 9'4 12*4 6-8 8'3 ii '5 Mai .... 7-2 7'S 9'4 12*4 6-8 6-8 8-7 Juni .... 5'5 S'S 6-4 ii '4 3'S S ' 7 11*0 Juli 2‘2* 3'3* 4'5* 7'5* 2 ■ 2* 4-8* 7'4 August . . . 3'° 4-2 6-2 8*2 2'3 5-2 6'4* September . S'° S-6 8 • t 8-1 5'8 6-3 9'3 October . . 9'5 III I3'5 io'5 10*2 11 • 8 14*0 November . III iS'7 19Ó 16 * 6 iS -4 15-2 9'7 Jahr .... 9**7 I 12 *0 137-7 142-7 103-5 i°7'4 114-4 1 Iy2 Jahre, 1864—65, reducirt nach Laibach; genügt, um die Unter- schiede gegenüber Laibach in erster Annäherung erkennen zu lassen. X Görz 1871—90 Rudolfs- wert 1858—85 Laibach 1856—90 St. Magdalena 1854—65 Klagen- furt 1870—89 Obir 1881—90 Mittlere Anzahl der wolkenlosen Tage. December . . 3-6 1-8 i'S 4'9 i '4 4'5 Jänner .... 5 '° 2'3 1-8 6-1 «’9 5'6 Februar . . . 4'4 3'° 23 5'4 2 * 2 4' S März 4' I 2’5 2-7 5-6 2'5 2'7 April I '2 2 0 2-0 7'3 I 1 I 0-8 Mai I • 2 2 0 I’S 4.3* 0-7 0'7 Juni O’ 7* I'S 1-4* 4'7 o'4* O' 7* Juli I ’ Ó 3'9 2’ I 7’3 I * I o' 7 August .... 3’Q ili 1 ‘9 8-8 I * I I ' I September . . 3 ‘0 4'4 I ‘O 9'1 i '3 1-8 October . . . 2 • 7* 2-7 0-5* 5 '° 0-8 3'° November . . 3'5 i • 7* 0-7 2-7* 0 'S* 4"4 Jahr 34'0 32-3 19'7 71 • i I4'8 3°'S Mittlere Anzahl der sonnenlosen Tage. December . . 7-8 i1'7 15-8 10*0 I I O 8-1 Jänner .... 5'9 IO'4 13 7 10-3 7.7 6-3 Februar . . . 5-1 7’4 10-5 7-8 5'6 5'3* März 5-6 6 0 8'3 8-1 4'1 6-8 April 3'9 S'6 6-8 4'4 3'9 8-7 Mai 3'5 4'° 4‘3 3'3 3'0 5 * 2 Juni i '3 2'3 3 2 1'3 i'7 S'i Juli o’ 6* I * I* 2'2* 0-8* I '2* 3'6* August .... 0-8 i'7 2'2* 0-8* 1'9 3-6 September . . 1'9 3'3 4-8 3'1 2-8 61 October . . . 4' I 7’3 9'4 7-0 6-8 II '4 November . . 7'° I I ‘O 14-8 14-8 io'6 7'2 Jahr 47‘5 71 '6 96-r 71 -6 ÓO'2 77'4 Der Uebergang von der grössten Heiterkeit des Himmels im Juli —v an nebelfreien Orten im August oder gar erst im September — zu der grössten Trübung im November erfolgt sehr rasch. An frei gelegenen Orten sind beide Extreme nur durch die Zeit eines Monates getrennt. Die trüben Tage haben im allgemeinen ein Uebergewicht über die heiteren in Krain sowie wohl grossentheils in Mitteleuropa. Das Wippachthal (Görz) und die Nordküste der Adria sind durch das Vorwalten heiterer Tage ausgezeichnet; jedoch, wie man sieht, nur im Sommer und zu Beginn des Herbstes. 7. Die Aufeinanderfolge der Bewölkungsverhältnisse. Sowohl eine im Vergleich zum normalen Mittel zu hohe wie auch eine zu geringe Bewölkung — oder, was dasselbe besagt, die Constellation der physikalischen Verhältnisse in der Atmosphäre, welche diesen oder jenen Bewölkungscharakter schafft — hat in den meisten Monaten eine Tendenz, sich auch noch in dem nächstfolgenden Monate zu erhalten. Wie man aus Tabelle XXI ersieht, nimmt diese Con-stanz des Bewölkungscharakters von der Adria aus in der Richtung nach Krain und Kärnten so rasch ab, dass in Klagenfurt bereits Wechsel häufiger sind, als Erhaltungen der Anomalie, und scheint mehrfache Maxima und Minima zu XXI. Wahrscheinlichkeit in Procenten für die Fortdauer der Monatanomalie der Bewölkung 1851—1890. Jänn. zu Febr. Febr. zu März März zu April April zu Mai Mai zu Juni Juni zu Juli Juli zu Aug. Aug. zu Sept. Sept. zu Oct. J Oct. zu Nov. Nov. zu Dec. Dec. zu Jänn. Triest . . 52 75 58 68 57 60 63 43 50 63 50 48 * “““ * — * * Laibach . 63 63 58 60 30 58 ÓO 38 67 55 55 53 Klagenfurt 53 53 48 58 33 33 43 43 48 53 58 48 * * * haben. Ueber das ganze genannte Gebiet dürfte sich das Maximum des Februar erstrecken, und man kann in Triest, Laibach sowie Klagenfurt mit einer allerdings in der Reihenfolge dieser Städte abnehmenden Berechtigung den Schluss ziehen : wenn die Bewölkung zu hoch oder zu gering war im Februar, so wird sie es im März ebenfalls sein. Es bestehen aber, wie man ersieht, noch andere Maxima der Constanz, während die grösste Neigung, den Bewölkungscharakter zu wechseln, vom Mai zum Juni oder vom August zum September besteht. Um die Aufeinanderfolge der Bewölkungsverhältnisse nach kürzeren und zugleich natürlicheren Zeitabschnitten zu untersuchen, wurden für Görz, Laibach und Rudolfswert alle heiteren, mässig bedeckten und trüben Tage von zwei Decen-nien ausgezählt und nach der Länge der Gruppen, in denen sie in den aufeinander folgenden Monaten des Jahres auftraten, geordnet. Die erhaltenen Tabellen bilden die Grundlage zur weiteren Untersuchung und sind für Laibach und Rudolfswert in gekürzter, nämlich auf die Jahreszeiten sich beschränkender Form unter Tabelle XXII wiedergegeben. Alle drei Kategorien der Tagesmittel der Bewölkung treten am häufigsten an einzeln stehenden Tagen auf; die heiteren Tage vereinigen sich nur zu kurzen Gruppen, mehr als sechs einander ohne Unterbrechung folgender heiterer Tage kommen nur als grosse Seltenheit vor; die längsten Gruppen bilden die trüben Tage. Die Häufigkeit kurzer wie langer Gruppen heiterer Tage nimmt vom Winter zum Sommer zu, dann ab. So verhalten sich auch noch die einzeln erscheinenden trüben Tage Laibachs, mehr als zweitägige trübe Perioden sind aber in beiden Städten im Winter am häufigsten, im Sommer am seltensten. Die gleiche Beziehung zeigen die einzelnen Tage mit theilweise bedecktem Himmel; deren längere Gruppen nehmen dagegen vom Winter zum Sommer an Häufigkeit zu. Die Endergebnisse der eingehenden Untersuchung enthalten in concisester Form die Tabellen XXIII. a, b. Darnach ist die mittlere Länge der Gruppen von Tagen gleicher Bewölkung XXII, Gruppen heiterer Tage Gruppen mässig bewölkter Tage Gruppen trüber Tage Winter Frühl. Somm. Herbst Winter Frühl. Somm. Herbst Winter Frühl. Somm. Herbst Laibach 1861 —1880. I 64 97 III 71 175 159 134 139 94 IO9 136 105 2 22 37 41 8 74 8372 84 6572 537s 50 49 40 7« 3 13 iS 22'A 77s 397s 45 7» 60 34 32 7s 28 7s *87. 287a 4 4 11 9 I 15 25Y» 407. 23 20 «9 IO l6 s 3 2 4V5 I IO 22 14 13 16 I27s 47s IÓ 6 ' 3 3 — 3 *°7« "7« 7V« 9 77« 4 87s 7 — — I I — 97t 19V7 2 87, 5 — 77, 8 I — 2 — 2 2 4 5 47s 57s I 5 9 — — — — 2 5 2 3 4 7c 5 — 57. IO — — — — 2 2 57,o 57,o 77,o I — 11 — — — — — — i7„ 47,, 3'7,, I — 2 7„ 12 — — — — — I I I 57,2 — — «7,2 13 -— — — — — — 2 2 I — — — h — ' — — — — — — .2 7,4 — — 27,4 !5 — • — — — — I I I 3 I — I 16 — — — — — — — 27,« — — 7,6 17 — — — — — — I — — — 2 18 ' — — — — — — — — '7,8 — — 27,8 «9 — • — — — — — 3/ /19 16/ /19 — — ' — 20 2 3 ~ z I . 2 — — — Rudolfswert 18 61—1880. I 106 I 12 137 95 194 I8I 147 169 I IO 134 ”3 114 2 39 48 SS 35 88 i°°72 102 V2 87 60 7* 53 38:7, 44 3 IÓ 18 31 Vs 217» 54 50 47 46 30 32 77s 267s 4 7‘A i63/4 2°74 i2 V4 217* 22 3674 «67« 22 I I 4 17 s 3 5 Vs 137» »7, 67s 20 7. 147s 19 *67, 97s — IO 6 — 2 «7. s 7« 3 8 9 IO 97« 7 2 77« 7 I 2 I 2 2V7 47t 7V, 3 77, 2 7, I 8 — — 3 3 I 8 7 3 57s I — 37s 9 I — 1 — — — 4 I 2V» I — 7c 10 — — 1 I 1 I 3 — 37,o — — 27,0 11 — — I I — 2 2 — — — — 2 12 — — — — — I — — 9/ /12 — — 3/ /12 «3 — — — — — I I — I 2 — — 14 — — — 2 I — — — — — — — 15 — — I — — — — — I — — — IÒ — — — — — — — — I 17 18 — — — — — — — — — — — I '9 — — — — — — — — — — ' . 20 — — — — — — I — . — — 27 — — — — — - I 30 — I XXIII. a. Mittlere Länge der Grupp en 1 heiterer Tage massig bewölkter Tage trüber Tage Lai- bach Rudolfs- wert Görz Lai- bach Rudolfs- wert Görz Lai- bach Rudolfs- wert Görz Dec. 2*00 i'S5* 2*31 1-76* i*79* 1*84 4*°4 3'01 2*46 Jänn. i*6o 1-56 2*32 1-92 2*07 i*77* 3'92 3*oo 2*51 Febr. i '66 r9t 2*48 2*10 1-95 1*78 3'°9* 2*00 2*27* März 1*67 i'Sg 2*24 2*25 2*11 2*14 3’3' 2*28 2*96 April 1-88 r9i i'95 2*51 2*50 2*39 2*29 2*01 2-07 Mai 171 i-89 1*64 2*74 2*36 2*02 2*29 I*92 1*76 Juni 1-56* i*8o* 1*56* 2*62 2*66 3'°9 1*79 I*Ö2 1*65 Juli 2'02 2*20 2*15 3'°3 2*47 3-14 i*S9* 1*32* 1-25* Aug. 2-38 2*07 2-17 2*88 2’S5 2*83 1-75 :’49 r49 Sept. 1-53 2*00 2-10 3'4i 2*18 2*41 i*9i I '02 1*69 Oct. 1-34 2*57 2'34 3-05 2*29 2*02 3'J3 2-54 2*07 Nov. 1-24* i*6o 2*10* i*9i I*90 1*90 4*80 3-64 2*02 Jahr 177 2*07 2-13 2'54 2*24 2/33 2*87 2‘37 2*14 XXIII. to. Index der Abweichungen für die Gruppen1 heiterer Tage massig bewölkter Tage trüber Tage Lai- bach Rudolfs- wert Görz Lai- bach Rudolfs- wert Görz Lai- bach Rudolfs- wert Görz Dec. 0*78 0*63* 0*63 0*30* 0*12* 0*21 0-55 0*52* 0*44 Jänn. 079 0*64 0*52* Q'33 0*24 0*1 I* 0*52* 0-55 o*6o Febr. 073 o*53* 0*55 0*29* 0*17* 0*19 0-55 Q’57 052 März °'59* 0*63 0*59 °'33 0*17 0*36 o*61 0*47* 0*56 April o*69 0*52 0*70 0*31 0*28 0*25 °'57 0*48 0*36* Mai 0*67 0*56 0*54 Q'33 0-22 0*14* 0*52 0*58 0*46 Juni 0-55 0*50 0*52 0*13* 0*15* 0*20 °'49* 0*58 o'55 Juli 0*54* 0*46* 0*43* o*i 6 0*22 0*27 055 0*57 o*66 Aug. o*74 0*52 0*48 0*25 076 0*20 0*51* 060 0*71 Sept. 0*74 0*56 0*46 °'34 0*29 0*2 I 0*52 0*52* 0*56 Oct. o*8i 0*72 0*65 0*50 0*28 0*02* 0*01 0*62 0*35* Nov. 0-74* 0*70 0*63 0*44 0*23 0*20 * 00 ■si- Ò Q'63 0*47 Jahr 0*717 0*596 0*569 0*402 0*263 0*293 0*619 0*615 0-557 1 Laibach und Rudolfswert 1861 —1880; Görz 1871 —1890. im Jahresdurchschnitte in Laibach und Rudolfswert für heitere Tage die kleinste und nimmt mit der Grösse der Bewölkung zu. In Rudolfswert umfasst die durchschnittliche Andauer heiteren Himmels 2'i, in Laibach i'8 Tage, anderseits sind die Gruppen trüber Tage in Unterkrain mit 2 • \ kürzer bemessen, als im Laibacher Becken, wo sie auf 2‘g Tage an-wachsen. In Görz beträgt die mittlere Länge heiterer wie trüber Perioden 2‘i Tage. Diese Verhältnisse bestehen jedoch nicht das ganze Jahr hindurch. Die längsten Gruppen heiterer Tage verschönern die Monate August, September und October (in Laibach nur August), die kürzesten lässt der November aufkommen. Ein zweites Maximum entfällt auf die Zeit zwischen Februar und April und das zugehörige Minimum auf den Regenmonat Juni. In Görz ist dieses das Hauptminimum, und das Hauptmaximum der Gruppenlänge heiterer Tage ist in den Monat Februar des daselbst sehr sonnigen Winters verlegt. Die Tage mit theilweise bedecktem Himmel kennzeichnen durch grösste Häufigkeit wie Gruppenlänge den Sommer, durch das Gegentheil den Winter. Der jährliche Gang der mittleren Gruppenlänge ist am schärfsten ausgeprägt für die trüben Perioden, denn sie treten in Laibach im November mit einer durchschnittlichen Andauer von 4‘8 Tagen auf, im Juli umfassen- sie nur den dritten Theil dieser Zeit. (Rudolfswert 3'6, bezw. i'3 Tage, Görz 3'0, bezw. i'3 Tage.) Der März erhält ein secundäres Maximum der Andauer trüber Zeit, der Februar, als schönster Wintermonat, ein zugehöriges Minimum. Als Mass der Beständigkeit oder des Erhaltungsbestrebens der Bewölkungsverhältnisse, soweit sie hier erörtert werden, dienen am besten die Indices der Abweichungen. Zunächst verbürgen diese, dass auch den Bewölkungsverhältnissen eine gewisse Erhaltungstendenz innewohnt, dass sie also keineswegs der Herrschaft des reinen Zufalles unterliegen. Alsdann erkennt man, dass die Stabilität aller drei Kategorien der Tagesmittel der Bewölkung im Laibacher Becken grösser ist, als in dem freier exponirten mittleren Gurkthal in Unterkrain öder im Wippachthal. Die heiteren Tage haben den Charakter grösster, die massig bewölkten den geringster Beständigkeit. Wie man sieht, haben im Laufe des Jahres die heiteren Tage eine maximale Erhaltungstendenz im October, dann auch im Jänner (Görz ausgenommen) und März oder April, Minima entfallen auf Juli und überdies anscheinend auf Februar und November. Es dürfte demgemäss der Satz gelten : Je wahrscheinlicher heitere Tage in einem Abschnitte des Jahres sind, desto geringer ist ihre Erhaltungstendenz, und umgekehrt. Auch die Jahrescurven der Indices der Abweichungen für ganz und theilweise bewölkte Tage scheinen ihre Wendepunkte auf die eben erwähnten Monate zu verlegen, und zwar theils in übereinstimmendem, theils in entgegengesetztem Sinne. Am meisten gleichartig verlaufen an allen drei Orten die Curven der Indices der Abweichungen heiterer Tage. Die Ganglinien machen aber zum Theil recht überraschende Wendungen, indem diese oder jene unter ihnen eine tiefe Einsenkung bildet, während sie gleichzeitig in einer anderen der gewählten drei meteorologischen Stationen in einer entschiedenen Culmination sich befindet. So wird eine Erfolg ver-heissende Vergleichung und Erkenntnis sowohl der allgemeinen für die Niederungen Krains geltenden Eigenheiten dieser Curven, als auch der besonderen localen Einflüsse, die anscheinend recht mächtig sind, theils sehr erschwert, theils geradezu aussichtslos gemacht. Für eine fruchtbringende Untersuchung wird man wohl einen längeren Zeitraum, vielleicht nach anderen Methoden, bearbeiten und das dermalen unbekannte Verhalten des in Rede stehenden Elementes über verschiedenen Punkten eines umfangreichen Areales zu Rathe ziehen müssen. Der Index der Tendenz zur Erhaltung der herrschenden Bewölkungsverhältnisse ist übrigens viel kleiner, als derjenige der Erhaltung des herrschenden Temperaturcharakters. Dieser erreicht in Laibach gemäss Tabelle XXXIV des I. Theiles dieser Abhandlung den Betrag von 0'627 für das Jahr, und der kleinste Wert im Juli O-558 wird auch von dem maximalsten Index des Erhaltungsbestrebens der Bewölkung nicht erreicht. Unter den Fragen, die sich darbieten, greifen wir noch die eine heraus, ob die Bewölkung Schwankungen während einer grösseren Reihe von Jahren unterliegt. Da die Bewölkung von bedeutendem Einflüsse auf die Werte der Temperatur, Feuchtigkeit und Nebelbildung ist (obgleich diese bereits in der Bewölkungsgrösse mitgezählt wird) und Schwankungen der ersteren in allen diesen Elementen sich wiederspiegeln müssen, so berücksichtigen wir auch letztere, und zwar in der allereinfachsten Weise, indem wir in Tabelle XXIV fünfjährige Mittel und Summen aus den bis auf (Juni) 1850 zurückreichenden Beobachtungsreihen Laibachs vorführen. Um den Ueberblick zu erleichtern, wurden die Monate zu Jahreszeiten zusammengefasst, dagegen blieb das Kalenderjahr beibehalten. Man erkennt auf das deutlichste folgende Thatsachen: In dem 40jährigen Zeiträume 1851 —1890 hatte das Decennium 1861 —1870 zu allen Jahreszeiten die höchste Temperatur, die grösste absolute Feuchtigkeit, eine vermehrte relative Feuchtigkeit, die geringste Neigung zur Nebelbildung und den am wenigsten getrübten Himmel. Seitdem sinken Temperatur, Dunstdruck, relative Feuchtigkeit (wenn die Unterschiede in diesem Elemente nicht theilweise auf den Uebergang zu anderen Beobachtungsstunden zurückzuführen sind), die Zahl der Nebeltage und die Bewölkung nehmen dagegen zu. In dem Decennium 1851—1860 convergirten alle diese klimatischen Factoren gegen den Stand der darauf folgenden so sehr begünstigten Epoche, welche auch in dem grundlegenden Werke E. Brückners: «Klimaschwankungen seit 1700» (Ref. in Met. Zeitschr. 1891), als solche zum mindesten für Europa hervortritt. Entsprechend den Mittelwerten der Bewölkung schwankte auch die Zahl der heiteren und trüben Tage. Die aufeinander folgenden Decennien zählten nämlich : Decennium 1851—1860 469, Decennium 1861 —1870 553, Decennium 1871 —1880 432, Decennium 1881 —1890 403 heitere und 1302, bezw. 1297, 1333 und 1585 trübe Tage. — Auch der jährliche Gang der vorgeführten klimatischen Elemente hat sich geändert. Die Temperatur des Winters erniedrigte sich XXIV. Laibach 1851—1890. Winter Frühling Sommer Herbst Jahr Temperatur, Mittel, °C. 1851-55 - 0-6 8-3 183 9-8 8-8 1856—ÒO -2-4 8-9 19*0 9-6 8 ■ 8 1861—65 - 1-5 9'8 i9-o 10-4 9'4 i860—70 o'3 9‘9 18 ■ 7 9 ’ 4 9'5 1871—75 - I * I 8-9 18 • 6 9'4 8-9 1876—80 -2-4 8-8 186 9-0 8-7 1881—85 - o' 7 9'3 i8-o 9'1 8-9 1886—90 -2'3 9'1 18-3 9‘° 8-6 Dunstdruck, Mittel, mm. 1851—55 4-2 6’ i 11 • 7 7-8 7'4 1856—60 3-8 6-8 11'7 8-0 7.7 1861—Ó5 4-0 7-1 12*0 8-4 7-9 1866—70 4’5 7’3 12-5 8 • 0 S-o 1871—75 4'0 67 12-3 8-0 7-8 1876 — 80 3'9 6-8 12 ‘4 8*o 7-8 1881—85 4' i 6-7 11 • 7 7'9 7-8 1886—90 3'7 6-7 12*0 7‘7 7'5 Relative Feuchtigkeit, Mittel, °/o- 1851-55 86 75 76 86 81 1856—60 93 79 75 86 ‘ 83 1861—65 93 78 76 87 84 1866—70 92 79 81 86 84 1871—75 91 78 79 87 84 1876 — 80 93 77 76 87 83 1881-85 89 74 75 86 81 1886—90 90 72 74 85 81 Zahl der Nebeltage, Summen. 1851-55 124 27* 117 148 419 1856—60 112 56 94 171 429 1861—65 98* 49* 65* 147* 360* 1866—70 J32 ÓO 131 149 469 1871—75 120 65 I24 188 500 1876—80 166 54 93 160 474 1881—85 136 48 120 158 465 1886—90 j59 75 IOO 175 497 Bewölkung, Mittel, °/0. 1851-55 74 ÓO 53 75 65 1856—60 72 ÓI 51 70 64 1861 — 65 ÓÒ* 51* 42* ÓÓ 56* 1866—70 72 60 57 64* 63 1871—75 73 61 50 72 64 1876—80 76 67 51 68 65 1881—85 72 ÓI 55 77 66 1886—90 78 63 54 70 66 ausgiebiger als die des Sommers, die Zahl der Winternebel hat mehr zugenommen als die der Herbstnebel. Da die Nebelfrequenz in Laibach durch die unmittelbare Nähe eines grossen Moores sehr gefördert wird, so entsteht die Frage, ob sie durch die Arbeiten behufs dessen Trockenlegung seit 1851 geändert wurde. In den Jahren i860 —1865 wurde der sogenannte Grubercanal an der Sohle um oq « vertieft und wurde bei eben diesem Canale bei dessen Einmündung in den Laibachfluss ein kurzer Durchstich gemacht. In den Jahren 1866 —1867 wurde die Sohle des Laibachflusses von der Ausmündung des Kleingrabens längs der Stadt Laibach bis zum Codelli’schen Durchstiche um o • 5 m tiefer gelegt, als die gesenkte Sohle des Grubercanals. In den Jahren 1868 —1869 wurde der Zorn’sche Graben angelegt, doch nicht ganz ausgeführt. Den Flächeninhalt des Moores kennt man noch jetzt nicht genau! In der naturhistorischen Schilderung des Laibacher Moores durch J. Subic (Programm des Obergymnasiums Laibach 1886: «Ljubljansko barje») wird dessen Fläche nach den «neuesten, corrigirten Berechnungen» auf 15.700 ha geschätzt.1 Aenderungen in der Grösse der Moorfläche im Laufe dieses Jahrhundertes können unter solchen Umständen umsoweniger verfolgt und festgestellt werden. Beachtet man die Schwankung der Lustrensummen der Nebeltage seit 1851 in Tabelle XXIV und vergleicht sie mit der conformen Schwankung der anderen klimatischen Elemente, welche sich mindestens in Europa in ähnlichem Sinne vollzog wie in Laibach, so wird man zugeben, dass die Vermehrung der Nebeltage von durchschnittlich 83 im Jahre während des Decenniums 1861 —1870 auf 96 während des Decenniums 1 Darunter sind: i.) 15.000 ha fruchtbares Land, welches niemals überschwemmt wird, doch stellenweise versumpft ist ; 2.) 4500 ha fruchtbares Land, welches überschwemmt wird; 3.) 3000 ha, welche versumpft sind und wegen ihrer niedrigen Sohle niemals werden trockengelegt werden ; 4.) 7200 ha, welche überschwemmt werden, doch in fruchtbaren Boden umgewandelt werden könnten. (Suine 1. c.) 1881 —1890 wohl eine Wirkung der bezeichneten Klimaschwankung ist, ein Einfluss von Arbeiten behufs Entsumpfung des Moores ist nicht zu erkennen. 8. Horizontale und verticale Vertheilung der Bewölkung. In neuester Zeit hat P. Eifert die «Bewölkung in Mitteleuropa mit Einschluss der Karpatenländer» untersucht (.Peter-mann, Geogr. Mitth. 1890, Seite 137—145) und die jährliche Vertheilung bildlich dargestellt durch Ziehen der Isonephen, d. i. der Linien gleicher mittlerer Bewölkung für das Jahr. Kurze Zeit vorher hatte A. Fränovic eine Abhandlung über die Bewölkung der kroatischen Länder auf Grund zehnjähriger Mittel veröffentlicht («Isonefe hrvatskih krajeva», Societas historico naturalis croatica 1888, Separatabdruck, Seite 1—12) und entwarf auch je eine Karte der Winter- und der Sommer-isonephen. Beide Autoren berücksichtigten naturgemäss auch Krain und erkundeten so die horizontale Vertheilung der Bewölkung unseres Landes, soweit es in ihren Absichten lag. Durch die Mittelwerte der Bewölkung, welche in unserer Tabelle XII niedergelegt sind, lassen sich die Resultate beider Forscher beträchtlich vervollständigen und zum Theile berichtigen. Hier können in Rücksicht auf den verfügbaren Raum nur die Grundzüge der Erscheinung skizzirt werden. Die Bewölkung Europas ist am reichlichsten im Nordwesten (Grossbritannien, Skandinavien) und nimmt nach Süden und Südosten hin ab. Ein Streifen mit einer mittleren Jahresbewölkung von 55—60% der Himmelsfläche erstreckt sich nach Eifert in ununterbrochenem Zuge von den Westalpen, an den Nordketten der Centralalpen und theilt sich dann wie die Ostalpen in einen nach Nordosten und einen nach Südosten gehenden Zweig, die sich beide, nachdem der erstere längs der Karpaten, der zweite über Krain, Kroatien, Serbien hinweggezogen ist, in Siebenbürgen vereinigen, um dann nach dem südlichen Russland sich weiter zu erstrecken. Allein während in der Gabelung der Ostalpen im oberen Drauthale und am Südhange der kärntnerisch - steierischen Alpen ein Gebiet mit unverhofft klarem Himmel bei einer Jahresbewölkung unter 40 °/0 sich ausbildet und im Nordosten von Krain in dem Theile Ungarns zwischen der Raab und dem Plattensee — ja nach Eifert sogar bereits am Ostrande des Bachergebirges — die Jahresbewölkung ebenfalls auf 40% herabgeht, erhöht sie sich in Unterkrain (sieh Tabelle XII) auf 55, im Laibacher Becken sogar auf 63 °/0. Nicht minder auffallend ist es, dass die Bewölkung auch im Südwesten des Karstgebirges, also gegen das Meer hin, erheblich sich verringert; das Wippachthal hat 45 °/0 des Himmels im Jahresmittel mit Wolken bedeckt, die nördliche Adria in ihrer Längsachse nur mehr 40 °/0. Nach dem Gesagten ist also der überwiegende Theil des Landes Krain mit einer verhältnismässig zu reichlichen Bewölkung bedacht, und dies macht es begreiflich, dass wir es als ein Gebiet von relativ zu niedriger Temperatur erkannt haben. («Klima von Krain», I. Theil, 13.) Im Einklänge damit ist die relative Feuchtigkeit hoch (II. Theil, 6), die completive niedrig (II. Theil, Tabelle XIX). Die Ursachen, welche die Wolkenmenge über Krain so auffallend vermehren, sollen im weiteren Verlaufe unserer Untersuchung aufgedeckt werden. Am gleichmässigsten ist die Bewölkung — und folgerichtig die Temperatur — über Krain im Sommer vertheilt; dies zeigen folgende Bewölkungszahlen dieser Jahreszeit : Wippachthal (Görz) 34, Rudolfswert-Tschernembl 40, Veldes 42, Laibach 5 1. Die schärfsten Unterschiede prägen sich im Winter aus, wo im Wippachthaie 48, im Unterkrainer Hügellande 65, im oberen Savethale 51 und im Laibacher Becken 73 °/0, also fast drei Viertel der Himmelsfläche im Durchschnitte, durch Wolken verdeckt sind. Von der verticalen Vertheilung der Bewölkung kann man insoferne sprechen, als die Condensationszone eines Thei-les des Wasserdampfes, welcher nicht unwesentlich zur Bewölkungsgrösse beiträgt, aus bestimmten physikalischen Gründen im Laufe des Jahres ihre Höhenlage gesetzmässig wechselt. Im Frühling, also zu einer Zeit, wo im Tieflande die Bewölkung im Abnehmen begriffen ist, sind unsere Alpengipfel in der Hälfte aller Tage von einem Wolkengürtel umgeben (vergi. Tabelle IV des III. Theiles), im Winter lagert diese Zone häufiger Condensation in den Thälern und Becken des Tieflandes, sie mit Bodennebel erfüllend, und die oberen Gebirgsgegenden tauchen in klaren, tiefblauen Himmel. Der Obirgipfel in den Karawanken hat bei einer winterlichen Bewölkung von 45 °/0 einen klareren Himmel als gleichzeitig Görz (48), welche Stadt im Durchschnitte eines sehr sonnigen Winters sich erfreut. Aber schon unsere Hochthäler (Veldes 51, Saifnitz 47) sind imstande, hierin mit dieser ausserordentlich begünstigten Lage zu wetteifern — und sie verdanken ihren klaren Himmel den gleichen physikalischen Vorgängen in der Atmosphäre (absinkende Luftströmungen). Im Frühlinge noch hat der Obirgipfel kaum eine grössere Trübung als durchschnittlich Unterkrain, im Sommer aber fallen ihm, sowie den alpinen Hochthälern, die höchsten Bewölkungszahlen der Tabelle XII zu. Die Anzahl der heiteren und trüben Tage.ist proportional der mittleren Bewölkung den verschiedenen Orten und Lagen zugewiesen. (Vergi. Tabelle XIX.) Görz hat im Jahre 94, Rudolfswert 84, der Obirgipfel 72, Laibach nur 48 heitere Tage, in den verschiedenen Jahreszeiten wechselt dieses Verhältnis, wie aus der bezeichneten Tabelle leicht entnommen werden kann. Die Zahl der trüben Tage ist viel gleichmässiger vertheilt; Görz hat deren 92, Rudolfswert 112, der Obir 114, Laibach 138 im Jahr. Die meisten entfallen auf den Winter, die wenigsten auf den Sommer. Der Unterschied in den extremen Jahresabschnitten ist recht kennzeichnend : Görz und der Obir haben im Winter eine fast gleiche Zahl trüber Tage, im Sommer zählt deren der Karawankengipfel mehr als doppelt so viel als die Stadt am Isonzo. Auffallend ist auf den ersten Blick die hohe Zahl heiterer und die geringe Häufigkeit trüber Tage, welche die Station St. Magdalena oberhalb Idria auszeichnet. Allein dieser Mittelgebirgsgipfel mit 850 m Seehöhe ragt meist bereits über das Niveau des häufigen Bodennebels hervor (vergi. Tab. IV), reicht aber nicht in den Wolkengürtel der höheren Gebirgsgegenden. Auch stammen die Beobachtungen von St. Magdalena aus einer relativ wenig bewölkten Jahresreihe (1854—1865, vergi. Tab. XXIV). Uebrigens ist bereits Krainburg gegenüber Laibach durch eine viel grössere Zahl heiterer Tage begünstigt, obgleich die betreffenden Beträge in Tabelle XIX vielleicht zu hoch gegriffen sind. (Sie wurden nach der Zusammenstellung im Programme des Krainburger Gymnasiums 1865 abgeleitet, ein Zurückgehen auf die Originalaufzeichnungen war dem Verfasser nicht möglich.) Zum Schlüsse dieses Theiles der Klimatographie Krains möge die Bemerkung nicht unterlassen bleiben, dass in der ganzen Reihe von Orten, deren Bewölkungsverhältnisse erörtert wurden, das persönliche Moment der Beobachter in der Abschätzung des Bewölkungsgrades nirgends störend hervortritt. Dies erklärt sich zum Theil aus dem Vorwalten der extremen Bewölkungsgrade (o und 10), ist aber zugleich ein Zeugnis für die Güte und Gewissenhaftigkeit der Aufzeichnungen unserer freiwilligen Beobachter. (Fortsetzung folgt.) Die Mineralien des Herzogtums Krain. Von Wilhelm Voss. Wie in anderen Ländern, so hat sich auch in Krain die Kenntnis der Mineralien aus der Bergbaukunde entwickelt. Der Bergbau ist hierzulande sehr alt, denn es wurden selbst prähistorische Eisenschmelzen nachgewiesen. Die Entdeckung der Quecksilber- und Zinnoberlagerstätte Idrias erfolgte zu Ende des 15. Jahrhunderts, und seit 1580 befindet sich das Bergwerk in ausschliesslich staatlichem Betriebe. Auch der Bergwerksbetrieb in Littai und Umgebung lässt sich mit Sicherheit bis in das 16. Jahrhundert verfolgen. Hatte man bei diesen Unternehmungen anfänglich nur die praktische Seite im Auge, so drängten sich dem gebildeten Bergmanne bald allerseits Beobachtungen an jenen Mineralien auf, die als Begleiter der Erze zu finden waren und häufig das Auffinden derselben erleichterten. Die dabei gewonnenen Erfahrungen vererbten sich durch mündliche Ueberlieferung von Bergmann auf Bergmann. Idria in Innerkrain war stets ein Brennpunkt naturwissenschaftlichen Lebens, und so ist es wohl erklärlich, dass von dieser Stätte des Fleisses die Kenntnis der hierländischen Mineralien ihren Ausgangspunkt hatte. Unter den mineralogischen Schriften des ersten Idrianer Gewerksarztes, Dr. Johann Anton Scopoli, haben auf Krain Bezug die im Jahre 1761 zu Venedig erschienenen lateinischen Abhandlungen : «Ueber das Idrianer Quecksilber» Mittheilungen des Museal Vereines für Krain 1893 — II. und «Ueber das Idrianer Vitriolsalz».1 In der ersteren findet sich ein System der in Idria vorkommenden Felsarten und Mineralien sowie die Beschreibung eines Erdharzes als «pix montana, friabilis, solida, rudis» (Seite 57), die ich nur auf das spätere Quecksilberbranderz deuten kann. Im Jahre 1774 erschien zu Berlin: «Beschreibung des Quecksilberbergwerks zu Idria in Mittel-Cräyn» von Johann Jakob Ferber und bringt auf den Seiten 15 —19 eine Aufzählung der dort vorkommenden Mineralien. Hacquets «Oryctographia carniolica», ein Werk, welches lange Zeit fast ausschliesslich über die geognostischen Verhältnisse des Landes Auskunft gab, kam in den Jahren 1778 bis 1789 zu Leipzig heraus.2 Wenn auch vorzüglich die Felsarten genau geschildert werden, so enthält es doch manche mineralogische Mittheilungen, welche noch besser verwertet werden könnten, wenn die von ihm aufgesammelten Mineralstufen zur Benützung zugänglich wären. Hacquet beschreibt die Idrianer Mineralien, die Marmorarten, gibt Nachricht über die blaue Eisenerde oder den Vivianit, welcher sich im Laibacher Moore bildet, bespricht die Bergkrystalle von Zirknitz und Billichgraz, die Erbsensteine von Tičje Berdo und anderes.3 Mit den Mineralien Idrias beschäftigt sich auch ein im Jahre 1780 zu Wien erschienenes Buch: «Anleitung zur mineralogischen Kenntnis des Quecksilberbergwerkes Hydria im Herzogthume Krain», als dessen Verfasser Wolfgang Mucha 1 De Hydrargyra Idriensi. Tentamina Physico-Chemico-Medica. I. De Minerà hydrargyri. II. De Vitriolo Idriensi. III. De Morbis fossorum hydrar-gyri. — Venetiae 1761, 8°. 2 Oryctographia carniolica oder Physikalische Erdbeschreibung des Herzogthums Krain, Istrien und zum Theil der benachbarten Länder. Leipzig (J. Breitkopf), 40. — Der erste Theil erschien 1778, der zweite 1781, der dritte 1784, der vierte 1789. 3 Dieses alte Werk ist zu vorzüglich, um in gewöhnlichem Sinne des Wortes veraltern zu können. Wer sich für das Land interessiert, wird es noch immer mit Vergnügen und Nutzen durchnehmen (A. v. Morlot: Ueber die geologischen Verhältnisse in Oberkrain). Ich habe es auch entsprechend berücksichtigt. genannt ist. Während in den vorher angeführten Schriften vorzüglich den montanistischen und petrographischen Verhältnissen Rechnung getragen wird, so ist in Mucha’s Arbeit der mineralogische Standpunkt ausdrücklich hervorgehoben. Der grosse Patriot Siegmund Freiherr von Zois, geb. 1747, gest. 1819, welcher die Bestrebungen der Kunst und Wissenschaft nach jeder Richtung förderte, wendete den Mineralien des Landes besondere Aufmerksamkeit zu. Er liess sie durch sein Bergwerkspersonale, besonders durch den Oberhutmann Vi nee nz Polz, aufsammeln und versendete sie an seine mineralogischen Freunde sowie an Sammlungen des In-und Auslandes. Seine schöne Mineraliensammlung ist im Laibacher Landesmuseum aufgestellt. Werner hat seine Verdienste um die Förderung der Mineralogie durch die Benennung einer Mineralspecies — Zoisit — geehrt und auf diese Weise das Andenken Zois’ für alle Zeiten sichergestellt. In der von Heinrich Freyer, ehemals Custos am Landesmuseum in Laibach, in den Jahren 1844 und 1845 herausgegebenen «Specialkarte von Krain» sind die Mineralfundorte durch eigene Zeichen kenntlich gemacht. Jedoch das Aufsuchen dieser Zeichen ist eine nicht selten sehr mühsame und zeitraubende Arbeit, umsomehr, als die Ausführung der Karte denn doch nicht so gelungen ist, dass die Symbole stets mit der nöthigen Reinheit hervortreten würden.4 * Neue Anregung erhielt das mineralogische Studium durch die Gründung der «Vereinigung von Freunden der Naturwissenschaften in Wien» im Jahre 1845, in deren «Berichten» — von Wilhelm Haidinger herausgegeben — verschiedene auf Krain bezügliche Mittheilungen von Freyer, A. v. Morlot und Adolf Patera enthalten sind. Am 15. November 1849 erfolgte die Gründung der k. k. geologischen Reichsanstalt, und schon in den ersten Jahrbüchern dieses Institutes ist allerlei Materiale zur Mineralogie Krains niedergelegt worden. Einer der thätigsten Mitarbeiter war der ehemalige k. k. Ober- 4 Uèber einige, in dieser Karte verzeichneten Mineralien, wie Rothgiltig- erz, Arsenkies, Achat, konnte ich nichts Näheres in Erfahrung bringen. bergrath und Vorstand des Gewerkes Idria: Marcus Vincenz Lipoid. Sehr verdienstlieh wirkte der langjährige Vorstand der hiesigen Bergbehörde, der im Jahre 1873 als k. k. Bergrath in Klagenfurt verstorbene Josef Trinker, welcher die schöne, im hiesigen Museum zur Schau aufgestellte geognostische Sammlung von Krain zusammenbrachte, die auch reich an Mineralstufen ist. In den «Jahresheften des Vereines des krainischen Landes-Museums» (Laibach 1856, 1858, 1862) sowie in den «Mittheilungen des Musealvereines für Krain» (Laibach 1866) wurde nur wenig über die Mineralogie des Landes veröffentlicht. Berichte über auswärts erschienene Schriften, soweit sie Krain berühren, einige Veröffentlichungen aus dem Zois’sehen Nachlasse durch Karl Deschmann, kurze Mittheilungen von Valentin Konschegg und Johann Rautner ist so ziemlich alles. Im Jahre 1859 erschien der erste Band des «Mineralogischen Lexikons für das Kaiserthum Oesterreich» von Victor Ritter von Zepharovich, dem 1873 als Abschluss der zweite Band folgte. In diesem, mit erstaunlicher Mühe und eminenter Literaturkenntnis abgefassten, bis zum Jahre 1790 zurückreichenden Werke sind die in Krain beobachteten Mineralien beschrieben und deren Fundorte verzeichnet.6 Jedoch auch die letzten zwanzig Jahre sind für die Mineralienkunde des Landes nicht ohne Einfluss geblieben. Durch die Wiederaufnahme des Bergwerksbetriebes in Littai und Umgebung, durch die Ausbeutung des Erzlagers im Reichenberge ober Assling und die genauere Durchforschung der Erzlagerstätten anderer Orte wurde eine Anzahl vorher aus Krain nicht bekannter, ja selbst neuer Mineralien zutage befördert. Auch die Literatur erfuhr dadurch eine Bereicherung, 6 Zepharovich Victor, Ritter von. Mineralogisches Lexikon für das Kaiserthum Oesterreich. I. Band (1790— 1857), II. Band (1858— 1872), Wien (W. Braumüller) 1859 und 1873, 8°. und ich verweise nur auf die Charakteristik der Erzlagerstätte Littai durch A. Brunnlechner, auf die Monographie «Littai» des Bergrathes E. M. Riedl, auf die Schilderung des Manganerzlagers auf der Begunšica durch H. Fessi, auf einige neuere Arbeiten vonZepharovich, Schröckinger, Scharitzer und Sch rauf über Idrianer Mineralien. — Dadurch ist die Zahl der im «Mineralogischen Lexikon» verzeichneten Arten nicht unbedeutend vermehrt worden. Mehrere Jahre bemühte ich mich, um Einsicht in die mineralogischen Verhältnisse des Landes zu erlangen und Mineralien aufzusammeln, wobei mir von verschiedener Seite weitgehende Förderung zutheil geworden ist. Zum verbindlichsten Danke bin ich verpflichtet den Herren: Oskar Bergli änel, Bergverwalter in Littai; Karl Brož, Obermaterialsverwalter in Idria; Leopold Böckl, Gewerksleiter in Wocheiner-Feistritz; f Custos Karl Deschmann; Director Eduard Döll in Wien; f Director Ponkraz Eichelter; Heinrich Fessi, Bergverwalter in Sava; Wilhelm Linhart, Professor in Laibach; Karl Mitter, Oberhüttenverwalter in Idria; Adolf Plaminek, Oberbergrath in Idria, und Simon Robič, Pfarrer in Ulrichsberg bei Zirklach. Die Durchsicht der Mineraliensammlung des krainischen Landesmuseums «Rudolfinum», welche Custos Professor Alfons Müllner in bereitwilligster Weise gestattete, gab Aufschluss über manches ältere Mineralvorkommen (im Texte mit L. M. bezeichnet), und viel Schönes enthält auch die mineralogische Sammlung hierländischer Funde, welche durch die Bemühung des Professors Wilhelm Linhart zustande kam. Obgleich schon im Jahre 1870 in der «Zeitschrift des berg- und hüttenmännischen Vereines für Kärnten» eine Arbeit von Wilhelm Ritter von Fritsch: «Die Mineralschätze Krains», erschien und im Jahre 1887 Wilhelm Linhart in der «Laibacher Schulzeitung» eine Abhandlung unter dem gleichen Titel veröffentlichte, so habe ich doch die mir aus Krain bekannt gewordenen Mineralien und ihre Abarten über- sichtlich zusammengestellt, und zwar aus dem Grunde, weil in den beiden genannten Arbeiten das Wort «Mineralschätze» in eingeschränktem Sinne genommen wurde; d. h. es wurden nur jene Mineralien behandelt, die in technischer Beziehung von Bedeutung sind. Während das «Mineralogische Lexikon» von Ritter von Zepharovich, welches ich meinen Aufzeichnungen zugrunde legte, aus Krain 28 Mineralien enthält, so sind seit jener Zeit ebensoviele zugewachsen, so dass die Gesammtzahl gegenwärtig 56 (etwa mit 50 Abarten) beträgt.6 Vergleicht man diese Zahl mit der Anzahl jener Mineralien, die in den Nachbarländern Kärnten (136) und Steiermark (103) oder in Salzburg (160) beobachtet wurden, so muss das Land Krain mineralienarm genannt werden, und auch in Zukunft dürfte kaum mehr vieles Zuwachsen. Die Ursache liegt im Fehlen des an Mineralien so reichen Urgebirges. Die Zahl der verzeichneten Fundorte (bei Zepharovich 78) beträgt 240; als die ergiebigsten Fundstätten sind zu nennen Littai mit 31, Idria mit 28, Reichenberg ob Assling und Sagor-Trifail mit je 12 Mineralvorkommnissen. Bei der Einzelbeschreibung habe ich das krystallisierte Mineral dem krystallinischem Vorkommen vorangesetzt, bei der Fundortsangabe Orte von besonderer Wichtigkeit zuerst genannt, sonst im allgemeinen die Richtung von Nordwest nach Südost eingehalten, so dass Oberkrain den Landestheilen Unter- und Innerkrain vorangeht.7 Die benützte Literatur findet sich in den Fussnoten angegeben. Die Uebersichtskarte der Mineralfundorte hat unter meiner Leitung mein Schüler Miroslav Korren sehr sorgfältig gezeichnet. 6 Dazu gekommen sind : Azurit, Bleispat, Bournonit, Chalzedon, Eisenvitriol , Flusspat, Graphit, Goethit, Halotrichit, Idrialin, Kaliumglimmer, Kalksalpeter, Kaolin, Kupferindig, Kupfervitriol, Malachit, Markasit, Meta-cinnabarit, Pyrit, Pyromorphit, Realgar, Schwarzkohle, Schwefel, Siderotil, Tuésit, Vivianit, Wad, Weissbleierz. 7 Oberkrain umfasst das zum Savegebiete gehörige Alpenland; Unterkrain das östliche, zum Savegebiete gehörige Karstland; Innerkrain das westliche, zum Isonzogebiete gehörige Karstland und das Becken des Zirknitzer Sees. _____ Systematische Uebersicht. (Nach Ferd. Ritter v. Hochstetter.) I. Classe: Elemente. I. Ordnung. Metalle: Quecksilber. II. Ordnung. Ametalle : Graphit ; Schwefel. II. Classe: Erze. I. Ordnung. Sulfidische Erze. a) Kiese: Pyrit; Markasit; Kupferkies; Buntkupfererz. ß) Glanze: Bleiglanz; Kupferglanz; Kupferindig; Antimonglanz; Fahlerz; Bournonit. y) Blenden: Zinnober; Metacinnabarit; Zinkblende; Realgar. II. Ordnung. Oxydische Erze. Rotheisenstein; Brauneisenstein; Goethit; Braunstein; Wad. III. Ordnung. Salinische Erze. Spateisenstein; Eisenvitriol; Siderotil; Vivianit; Malachit; Azurit; Kupfervitriol; Zinkspat; Weissbleierz; Pyromorphit; Gelbbleierz; Bleispat; Kalomel. III. Classe: Geolithe (Steine). I. Ordnung. Leichte Steine. Spec. Gew. 2-o — 2'8. Quarz ; Chalcedon ; Kaliumglimmer ; Kaolin ; Wocheinit; Tuesit. II. Ordnung. Hartsteine. IV. Classe: Salze. I. Ordnung. Carbonate: Calcit; Dolomit; Aragonit. II. Ordnung. Sulfate: Gips; Schwerspat; Bittersalz; Halo- trichit. III. Ordnung. Nitrate: Kalksalpeter. IV. Ordnung. Fluoride: Flusspat. V. Classe: Phytogenide. Idrialin ; Idrialit; Piauzit; Anthracit; Schwarz-, Braunkohle. I. Classe: Elemente. I. Ordnung: Metalle, i. Quecksilber (Mercur, Hg). Dieses Edelmetall tritt in den Klüften des allbekannten Bergwerkes Idria tropfenförmig und in geflossenen Gestalten sowie eingesprengt im Silberschiefer (Hangendes) auf. Es findet sich mit Zinnober, Schwefelkies, Idrialit und Kalkspat auch im Lagerschiefer, doch nur in dem höheren Grubenreviere, wo der Silberschiefer unmittelbar auf dem Lagerschiefer ruht.8 Diese Gesteine gehören zu älteren, triassiscben Gebilden, welche das gewaltige Kreidemassiv des Birnbaumer Waldes im Norden umranden. Jedoch auch in den eocänen Sandsteinen (Tasello und Šablon), die vom Süden her diese Gebirgsmasse begrenzen, tritt Quecksilber auf. Durch eine Reihe von Schürfungen zwischen St. Veit und Manče bei Wippach ist das Metall nachgewiesen. Als Mittelpunkt dieses Vorkommens kann das Dorf Manče betrachtet werden ; das Metall liegt hier in etwa i bis I • 5 m Tiefe. Die von Nordwest nach Sudost streichenden Sandstein- und Mergelschichten sind fast auf den Kopf gestellt und oft ganz mit Mercur imprägniert. Im ersten Augenblicke könnte man diese Mercureinsprenglinge für Glimmerblättchen halten. Reichlicher ist das Quecksilber in einem zwischengelagerten Letten ausgeschieden.9 Quecksilber wurde noch beobachtet in dem aufgelassenen Bergbaue Knapouše bei Zeyer als Begleiter des Bleiglanzes 8 Das k. k. Quecksilberbergwerk zu Idria in Krain. Zur Erinnerung an die Feier des dreihundertjährigen ausschliesslich staatlichen Betriebes. Herausgegeben von der k. k. Bergdirection zu Idria. Wien 1881. — Darin die Literatur über Idria. 9 Moser, Dr. L. C. «Vorkommen von Quecksilber bei Manče.» Verh. der geologischen Reichsanstalt in Wien. Jahrg. 1890, Seite 249 — 250. — «Bericht über den Stand des Quecksilber Bergbaues im Wippachthaie in Innerkrain.» Verhandlungen der geologischen Reichsanstalt. Jahrgang 1893, Seite 238 — 239. und Zinnobers; gleichfalls mit Zinnober, eingesprengt in Quarz, findet es sich bei St. Thomas, nordwestlich von Bischof lack. — Auch Littai zeichnet sich durch das Vorkommen des Quecksilbers aus. Das Metall tritt im Erzberge «Sitarjevec» in Tropfenform mit Zinnober und Schwefelkies auf, oder es findet sich in den Rissen und Klüften des Sandsteines oder Baryts.10 II. Ordnung: Ametalle. ö 2. Graphit (C). Ueber das Vorkommen des Graphites liegen nur dürftige Mittheilungen vor. Nach Tschebull kommt dieses Mineral im Bergwerke Idria als Anflug auf Dolomit und Lagerschiefer vor und tritt auch als glänzend schwarze, leicht zerreibliche Masse, selten mit faseriger Structur, in Schnürchen oder kleinen Nestern auf. Conglomeratkörner sind oft ganz von einem Graphitanfluge umgeben, infolge dessen glänzend schwarz.11 Die Gailthaler Schiefer des Erzberges von Littai sind nach H. Riedl gleichfalls graphitisch.12 3. Schwefel (S). Im oberen Krmathale fand sich Schwefel in unregelmässigen Trümmern von schmutzig gelbbrauner Farbe. Die Stücke, welche sich im krainischen Landesmuseum befinden, erinnern im Aussehen an den Schwefel von Radoboj in Kroatien. Sie stammen von Siegmund Zois her, und unter dessen Schriften fand sich eine darauf bezügliche Notiz vor, die Karl Deschmann in Abschrift erhalten hat. Sie lautet: «Den 22. Juli 1812 bestieg ich Unterzeichneter mit dem Schmelzmeister Andre Glantschnig den Terglou von Jauerburg und durch das Krmathal, wo ich gediegen Schwefel auf der Oberfläche eines kleinen Kessels ob der 10 Brunlechner A. Beiträge zur Charakteristik der Erzlagerstätte von Littai. Jahrbuch der geologischen Reichsanstalt, 35. Band (1885), Seite 387—396. 11 Tschebull A. Der k. k. Quecksilberbergbau zu Idria. Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. XV. Jahrgang (1867), Seite 3Ò0. 12 Riedl E. M. Littai. Ebenda, 1886. Alpe Belo polje, «Zwikel v podnu» genannt, in graugrünlichem Letten fand. Auf dem Abhange des obigen Kessels, jedoch 500 tiefer, fand ich zwischen zwei hervorragenden Kalksteinwänden bituminösen Schiefer mit inneliegender Schniirl - Steinkohle. Auf den Seiten bei A (der Schrift wurde eine rohe Skizze beigefügt) einige grosse Stücke von der hier beifolgenden Kalkstein-breccie. Von dem Punkte, wo der Schwefel gefunden wurde, mag die Terglou-Spitze nur noch 300 — 400 Klafter höher liegen. Vincenz Polz, Oberhutmann.»13 Dieser oben genannte «Zwickel» führt von der Schäferhütte in der oberen Krma zur Alpe Velo polje.14 Ein neues Schwefelvorkommen wurde kürzlich durch Herrn Bergverwalter H. Fessi, gleichfalls in Oberkrain, nachgewiesen. Er fand das Mineral in den Gipsgruben bei Assiing, wo es in reinem Zustande auf dem Gipse krustenförmige Ueber-züge bildet. II. Classe: Erze. I. Ordnung: Sulfidische Erze. a) Kiese. 4. Pyrit (Schwefel- oder Eisenkies, FeS2). In den Thonschiefern der Kohlenformation tritt Schwefelkies nicht selten in Würfelform (oo o oo), begleitet von weissem Kalkspate, auf. Die Kantenlänge der Würfel erreicht 5 bis 6 nini, und die Krystallflächen zeigen Combinationsstreifung. Solche pyritführende Thonschiefer kommen im Reichen-berge ob Assling, bei Pölland nächst Bischoflack, Čer-nuče bei Laibach, Golovecberg (aufgeschlossen gelegentlich der Anlage des Bahneinschnittes), Osredke bei Lustthal und bei Johannisthal nächst Ratschach in Unterkrain vor. Pyritwürfel enthalten ferner die Ablagerungen des plastischen Thones im Rečica-Graben bei Untergörjach, des 13 Argo. Zeitschrift für krainische Landeskunde. Herausgegeben von Alfons Milliner. I. Jahrgang (1892), Nr. 1, Spalte 22. 14 Velo polje, nicht Belo polje, wie gewöhnlich geschrieben wird. Die Wocheiner sprechen deutlich «Vel polje», und dieses bedeutet: Grosses Feld. In der Nähe liegt Malo polje, das kleine Feld. Pjavšnek-Grabens am linken Feistritzufer zwischen Perau und Stein, endlich jene am Ostgehänge des Kozji vrh nordwestlich von Čabar. Im Erzberge von Litt ai treten sehr regelmässige Hexaeder (Kantenlänge 2 — 4 mm) im Siderite oder im Rotheisensteine auf. Pyritknollen, gebildet aus zahlreichen Würfeln, führt der Dachschiefer im Selzachthaie; die Fundstelle liegt in Schusterbach bei Eisnern gegenüber der «Maria v Suši» genannten Kirche. Die Knollen, welche die Grösse eines Taubeneies erreichen, sind von einer weissen Quarzhülle umgeben. Im Feistritzthale bei Stein, und zwar am Abhange des Berges Kopa, wo das Rohmateriale für das Steiner Putzpulver gewonnen wird, lagern auf dem Triasdolomite thonige Schichten. Dieselben sind ganz erfüllt mit kugeligen Pyrit-concretionen, die meist nur von Schrot- und Erbsengrösse sind, nicht selten aber Kugeln von nahezu einem Decimeter Durchmesser darstellen. Der Pyrit ist theils noch frisch, theils in Brauneisenstein umgewandelt.15 16 Kugelige Pyritconcretionen erhielt ich auch aus dem Lagerschiefer der Erzlagerstätte zu Idria. Seltener findet sich Pyrit in Pentagon-Dodekaedern (CO-° n^j krystallisiert. Kleine Krystalle davon enthält ein grüner, brüchiger Thonschiefer des Reichenberges; grösser sind die Krystalle, welche im Savestollen des Bergbaues Littai Vorkommen. Derber, grob- bis feinkörniger Schwefelkies findet sich reichlich mit Zinnober zu Littai und Idria, mit Spateisenstein und Kalkspate im Belšica-Bergbau unter dem Stol (Stou), mit Bleiglanz im Korošica-Graben am südlichen Fusse des Lo ibi, eine schwache Stunde nordöstlich von St. Anna, etwa IOOO m über dem Meere. Der Pyrit vom 15 Teller F. Oligocänbildungen im Feistritzthale bei Stein in Krain. Verhandlungen der geologischen Reichsanstalt. Jahrgang 1885, Seite 199. letztgenannten Fundorte ist nach Analysen, die von dem damaligen General-Landes- und Hauptmünzprobierer Joh. Rud. von Gersdorf in Wien ausgeführt wurden, etwas goldhaltig. Endlich wären auch die schönen Pyritanflüge zu erwähnen, die auf den Braunkohlen des Sagor-Trifailer Beckens nicht selten und mit hübschen Anlauffarben zu finden sind. 5. Markasit (FeSa). In dieser Form tritt das Schwefeleisen gleichfalls an verschiedenen Orten auf. In den Thonablagerungen des Rečiča-Grabens nordwestlich von Unter-Görjach finden sich lose Krystalle mit den Flächen 00 Pcä . mPoo . 00 P. — Derbe, knollenförmige Stücke kommen im Kalke des Reichenberges und in der Kohle von Sagor-Trifail vor. Bei J o h a n ni s th al südlich von Ratschach in Unterkrain bildet Markasit feinkörnige Massen mit traubig-nierenförmiger Oberfläche, die rasch der Verwitterung unterliegen. 6. Kupferkies (Chalcopyrit, CuFeS2). Dieses Mineral wurde bisher nur in derbem Zustande beobachtet. Mit Malachit, eingesprengt in Quarz, findet es sich bei Marti ns berg nächst Eisnern. — Mehrere Fundstellen liegen im Hraš t n i c a-G r ab e n bei Selzach ; auch bei Sminz, südwestlich von Bischof lack, und im Bergbaue Kna-pouše sowie bei Novine an der küstenländischen Grenze kommt dieser Kies vor. Er wurde auch im Zuge der Karawanken, und zwar im Karl- und Valentinistollen des Bergbaues Reichenberg beobachtet, wo das Erz öfter mit dunkler Zinkblende gefunden wird. Kupferkies findet sich ferner bei Zirkouše und Kamnica bei Watsch (auch Waatsch). Hier tritt er mit Blende und Bleiglanz in einem löcherigen Quarze auf, der ein Lager in den Gailthaler Schichten bildet. — Der gleichen Formation gehören auch die Vorkommnisse bei Kraxen und Kersch- statten, nordwestlich von Watsch an. — Ehemals wurde im Vidernca-Graben bei Ponowitsch aufChalcopyrit gearbeitet; er findet sich in Begleitung von Bleiglanz und Zinkblende. Bei P a s j e k findet sich dieses Mineral mit Brauneisenstein, im Bergbaue Litt ai hingegen mit Rotheisenstein, Buntkupfererz und Bleiglanz. 7. Buntkupfererz (Bornit, Cu2S, CuS, FeS). Ausser dem beim Kupferkiese genannten Fundorte Littai kommt dieses Kupfererz in derbem Zustande in der Umgebung von Osslitz (Alt- und Neu-O.), vorzüglich im Hoboušegraben vor. Es wird hier von Kupferglanz und Malachit, seltener von Kupferkies und Bleiglanz begleitet, und es bildet Nester oder Linsen im Quarze oder im Kalkspate, welche einem grünlichgrauen, glimmerreichen Schiefer eingelagert sind. Auch am Saira cli-B erg e, südlich von Trata, treten Kupfererze auf, vorherrschend Buntkupfererz, seltener Tetra-edrit oder Kupferkies; sie verbreiten sich nordwärts bis gegen die Görzer Grenze. — Schürfe bestanden bei- Koprivnik, Novine, Podpleče und im Höhenzuge Škofje. Die Erze, welche 40—50 °/„ Kupfer enthalten, bilden linsenförmige Lager oder stockförmige Massen in den Gailthaler Schiefern oder im Grödener Sandsteine. Aehnlich ist auch das Vorkommen des Buntkupfererzes bei Neu-Osslitz. Auf diese Erze war im Anfänge der Fünfzigerjahre das Kanitz’sche Kupferbergwerk in Alt-Osslitz begründet; später (19. April 1858) constituierte sich die «Gewerkschaft Škofje», deren Rechte jedoch schon im Jahre 1876 gänzlich erloschen. (Škofje oder Škofja ist der Name eines Höhenzuges an der görzischen Grenze, wo auf Kupfererze gegraben wurde; der gegen Podpleče gerichtete Südostabhang führt die Bezeichnung Podplečam. Podpleče, südlich von Novine gelegen, ist auf der Generalstabskarte [1 : 75.000] nicht verzeichnet. — Die gewonnenen Erze wurden im Hüttenwerke Toplice aufgearbeitet.) ß) Glanze. 8. Bleiglanz (Galenit, Bleischweif, Bleimulm, PbS). Bleiglanz ist ein im Lande weit verbreitetes Mineral, welches sowohl krystallisiert als auch derb gefunden wird. Kleine Bleiglanzwürfel finden sich mit Baryt in der Ortschaft Alpen oder Planina ober Assling (beim Hause Odane). Ebenfalls in Würfeln krystallisiert kommt Bleiglanz bei Podkraj unweit Steinbrück vor. Obwohl die Krystalle meist klein sind (4 — 5 mm Kantenlänge), so kommen doch auch grössere vor. Eine schöne Druse besitzt das krainische Landesmuseum ; die Krystalle sind mit einem zarten Limonitüberzug bedeckt. Ueber Bleiglanzkrystalle, die sich als rindenförmiger Ueber-zug auf Holzkohle bildeten, berichtete H. Frey er. Die Krystalle wurden im alten Manne des Bergbaues Knapouše gefunden, und die Kohle dürfte zum Feuersetzen gedient haben.16 Der derbe, grob- bis feinkörnige, selten dichte Bleiglanz verbreitet sich längs des Laufes der Save durch Ober- und Unterkrain. Im nordwestlichen Landestheile ist zunächst das Planicathal, südlich von Ratschach, zu erwähnen, wo ein grobkörniger Bleiglanz mit Kohlengalmei auftritt, so dass dieses Vorkommen etwa als ein Ausläufer des Raibler Lagers angesehen werden kann (H. Fessi). Im weiteren Verlaufe der Save, und zwar am rechten Ufer, findet sich ein Zug bleiglanzhaltiger Gesteine, der bei Novine beginnt, Knapouše, hierauf Littai berührt und im Hügelzuge Podkraj bei Steinbrück endet. Im Bergbaue Novine, westlich von Pölland, bildet das Erz Nester und Linsen in Quarz auf einem quarzigen Lager im Sandsteine. Der Bleiglanz von Knapouše liegt in einem Quarzgange der Gailthaler Schichten und führt Zinnober mit Quecksilber. — Hüttenmännisch wird gegenwärtig der Bleiglanz von Littai verwendet, welcher grob- bis feinkörnig. 16 Hai dinger. Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwissenschaften in Wien. Band V (1849), Seite 84. bisweilen auch dicht und erdig gefunden wird. Er enthält ca. 78 % Blei und einen geringen Gehalt an Silber (bis er 02 °/0). In den ehemals wasserreichen Abbauen dieses Bergwerkes fanden sich nicht selten Bleiglanzstufen mit Anlauffarben («irisierender» Bleiglanz genannt). In der Nähe von Littai, bei St. Martin und Saverstnik, bildet das Erz einen Gang in den Sandsteinen der oberen Gailthaler Schichten, und unter ähnlichen Verhältnissen findet es sich bei Jese, Jablanitz, Maljek, Pasjek, Log, Billichberg und St. Marein. Abseits liegt das Vorkommen von Tersi še bei Nassenfuss, wo Bleiglanz mit Kohlengalmei nesterweise im Hallstätter Kalke auftritt, und jenes von S rednik bei St. Ruprecht. Ebenso wie am rechten, so findet sich auch am linken Saveufer, im Gebiete der Karawanken und ihrer Vorberge, ein Zug bleiglanzhaltiger Gesteine. Er beginnt mit der Rošca-Alpe , streicht sodann über Reichenberg, Jauerburg, Belšica, das Loiblthal und endet in der Gegend von Watsch. Etwa 40 m vor der Rošcahohe enthält ein grauer Kalk Einsprenglinge von Galenit, die meist nur die Grösse eines Hirsekornes besitzen. Ungleich reicher an Bleiglanz ist der Bergbau Reichenberg. Grob- bis feinkörniges Erz, meist von Spateisenstein begleitet, bildet Nester und Adern im erzführenden Kalke. Zahlreiche Rutschflächen oder Spiegel weisen auf mannigfaltige Störungen hin , die in den Lagerungsverhältnissen der dortigen Gebirgsmassen vor sich giengen. Die Reichenberger Erze enthalten bis 79 °/0 Blei und wurden im Bleiofen bei Assling (bis 1790) ausgeschmolzen. Ein geringer Silbergehalt hat den damaligen Besitzer Ruard veranlasst, das Edelmetall abzuscheiden; ein Versuch, welcher vor einigen Jahren (6. November 1886) in der Littaier Hütte wiederholt wurde. Im alten Bergbaue Lepejne ob Jauerburg kommt Bleiglanz mit Spateisenstein in ähnlicherWeise vor. — H. Fessi fand kürzlich im Jauerburger Graben lichte Kalke mit eingesprengtem Bleiglanz und Cerussitkrystallen. Vor dem einstigen Gewerkenhause auf der Belšica (gegenwärtig die Valvasor-Schutzhütte des Oesterr. T.-C.) findet sich ein grauer Kalk mit Bleiglanz, und im K o ro š i c a- Gr ab e n bei St. Anna im Loiblthale ist Galenit ein Begleiter des Kohlengalmeis. Dieses letztere Vorkommen besitzt insofern historisches Interesse, als Graf Radetzky, der berühmte Heerführer Oesterreichs, als Besitzer der Herrschaft Neumarktl , darauf einen Bergbau begründete, der allerdings wieder aufgegeben wurde. Linsenförmige Lager von Bleiglanz enthalten die Gail-thaler Schichten bei Kraxen und Kerschstätten, ferner jene von Kamnica und Zirkouše bei Watsch, und nach Zollikofer gehören auch die Bleiglanze, die in den Sandsteinen an der Save zwischen Saudörfl und Loka (bereits in Steiermark) gefunden werden, diesem Horizonte an. Im Videruca-Graben bei Ponowitsch findet sich Bleiglanz mit Blende und Kupferkies. Dichter Bleiglanz (Bleischweif) ist von Reichenberg, Belšica, Dittai und Podkraj bekannt geworden; erdiger Bleiglanz (Bleimulm) tritt stellenweise im Bergbaue Litt ai auf. 9. Kupferglanz . (Redruthit, Cu2S). Dieses Kupfererz findet sich derb im Hobouše-Graben bei Pölland und im Novine-Bergbau. An ersterer Stelle mit Buntkupfererz und Malachit oder mit Kupferkies und Bleiglanz, an letzterer Stelle mit Kupferkies und Buntkupfererz. 10. Kupferindig (Covellin, CuS). Im Bergbaue Littai beobachtete man dieses wenig verbreitete Mineral in den Rissen und Hohlräumen des Kupferkieses als russähnlicher Anflug mit tiefblauer Oder schwärzlicher Farbe. II. Antimonglanz (Antimonit, Grauspiessglanz, Sb2S3). In den Gailthaler Schichten bei Kersch Stätten, Hrastnik bei Trojana und Jesenou, östlich von Čemšenik, befinden sich seit dem vorigen Jahrhunderte Baue auf dieses Erz. Schon Hacquet erwähnt derselben (Oryctographia carniolica, III. Bd., Seite 7), und nach seiner Angabe hat auch Scopoli, der berühmte Naturforscher Krains, dort graben lassen. Neuerlich wurden die Baue durch die Glashütte in Sagor wieder in Angriff genommen. Der mit weissem Quarz auftretende Antimonglanz bildet stenglich-blättrige Aggregate, ist öfter bunt angelaufen oder mit gelblichen Verwitterungskrusten bedeckt. 12. Fahlerz (Tetraedru). In derbem Zustande kommt Fahlerz im Kalke des Pod-peèém-Kammes bei Karner-V eilach nächst Jauerburg (H. Fessi), dann mit Baryt im Pots chi vaunik-Bergbaue (nordöstlich von Neumarktl), mit Kupferkies im Buntkupfererzlager bei Novine, mit Bleiglanz und Kupferkies im Kalke des Erzberges von Litt ai vor. — Die Oberfläche ist gewöhnlich mit Malachit überzogen. 13. Bournonit (Schwarzspiessglanzerz, PbCu Sb S;j). Derbe Aggregate dieses Glanzes finden sich peripherisch um den in Baryt eingeschlossenen Kupferkies im Bergbaue Littai. y) Blenden, 14. Zinnober (Cinnabarit, Mercurblende, HgS). Im Bergwerke zu Idria finden sich kleine, diamantglänzende Rhomboeder im grauen Kalke ; sie kommen einzeln oder zu Drusen vereinigt vor, werden jedoch gegenwärtig nicht allzuhäufig gefunden. Häufig sind krystallinische Krusten und Ueberzüge. Auch Pseudomorphosen nach sattelförmigen Dolomitkrystallen hat Krantz beobachtet. Hacquet bespricht (Oryctograph. earn., II. Bd., Seite 125) einzelne ungewöhnliche Zinnoberformen; so zelligen, schuppigen, Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1893 — II. 8 II4 nadelförmigen und warzenförmigen Zinnober. Da er letzteren als schwarz bezeichnet, so kann man an den späteren Meta-cinnabarit denken. Ein eigenthümliches, in den letzten Jahren beobachtetes Zinnobervorkommen sind einzelne oder perlenschnurartig aneinander gereihte, halbkugelige Aggregate von Mohnsamen-bis Hanfkorngrösse, welche auf grauem Kalke sitzen und häufig von Calcitdrusen begleitet werden. Nach Sch rauf sind es Paramorphosen des Metacinnabarits. Andere seltene Zinnoberformen von Idria erwähnt Sch rauf (Jahrbuch der geologischen Reichsanstalt 1891, Seite 388): Eine Linse von weichem, grauem Kalke ist von graugelbem, derbem Quarz-Chalcedon umschlossen. Letzterer zeigt eine lang-säulenförmige, parallele Absonderung. Zwischen diesen einzelnen Chalcedon-lagen ist jüngerer Zinnober in dünnen, grossen, zusammenhängenden und glänzenden Blättern ausgeschieden. Weitere ungewöhnliche Gestalten bewahrt die dortige Bergwerksammlung: a) bräunliche Fasern, ähnlich Goethit ; b) gewunden flachsäulenförmig, ähnlich der Pribramer Feuerblende. Auf ein anderes, sehr eigenthümliches Vorkommen machte mich mein gewesener, hochverehrter Lehrer Eduard Doll aufmerksam. In einem grauen, Glimmerblättchen enthaltenden Sandsteine waren Pyritkrystalle in der Form des Pentagon-Dodekaeders eingewachsen. Der durchbrochene Krystall zeigte sich stark ausgehöhlt, und querdurch gieng in dem freien Raume ein längliches Blatt von Zinnober. Das von Idria stammende Stück dürfte mit den übrigen Stücken der Sammlung des verstorbenen Sectionschefs Baron Schroeckinger an die Universität Czernowitz gekommen sein, welche erwähnte Sammlung ankaufte. Der krystallisierte Zinnober von Littai kommt in Drusen oder in einzelnen Individuen vor. Nach Brunlechner findet man an den Krystallen meist die Combination 00 R . R. — R O oR. Die Littaier Zinnoberkrystalle zeichnen sich oft durch ansehnliche Grösse aus. So fand man im Pochwerke in der Höhlung eines Quarzstückes einen tafelförmigen Einzelkrystall, dessen grösste Dimension i cm beträgt, während die Dicke der Tafel etwa 2 mm misst. Soweit es der Krystall erkennen liess, waren daran die Flächen von — co R . oR und zwei — R; letztere anstatt der Combinationskante zwischen — co R und oR. Derber Zinnober kommt ausser zu I d r i a noch bei St. Thomas und St. Oswald nächst Bischoflack in einem, denWerfener Schichten angehörigen Sandsteine vor. Im quecksilberhaltigen Bleiglanz vonKnapouše bildet Zinnober dünne, schimmernde Blättchen. Im Bergbaue St. Anna kommt er mit weissem Calcit vor, oder er bildet Adern und Nester im grauen Kalke des Ostrokberges, eines Vorberges der Begun-šica.17 An der Südost- und Nordwestseite des Steguneks, ein 1694 m hoher Karawankengipfel, entdeckte Zinnober F. v. Dorotka. Das Vorkommen wurde durch Teller genauer studiert ; die Zinnober-Imprägnation gehört den silu-rischen Ablagerungen an und es steht daher in den Südalpen vereinzelt da.18 In Litt ai ist der derbe Zinnober reichlich mit Schwefelkies gemengt. Beachtenswert sind auch jene Stufen, an welchen dünne, parallele Zinnoberlagen mit dünnen -Bleiglanzlagen wechseln. Von erdigem Zinnober wurden schöne Stufen zu Littai beobachtet; auch im St. An na-Berg werke kommt solcher vor.19 Eines interessanten Zinnober-Vorkommens Idrias wäre 17 Lipoid M. V. Quecksilberbergbau im Pototschnigg-Graben nächst St. Anna im Loiblthale. Oesterr. Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. III. Jahrgang (1855). — Lipoid. Ueber Quecksilbervorkommen in Kärnten und Krain. Ebenda, XXII. Jahrgang (1874). 18 Teller F. Ein zinnoberführender Horizont in den Silurablagerungen der Ostkarawanken. Verhandlungen der geologischen Reichsanstalt in Wien. Jahrgang 1886, Seite 290. 19 Die Entdeckung der Zinnoberlagerstätte erfolgte nach Hacquet (Oryctograph. earn., I. Band, Seite 31) im Jahre 1762. Anfänglich wurde der Bergbau vom Staate, und zwar von Idria aus, betrieben. Gegenwärtig befindet sich das «Quecksilberberg- und Hüttenwerk St. Anna im Loiblthale» im Besitze einer Actiengesellschaft in Wien und wurde in den letzten Jahren wesentlich vergrössert. 8* 11 6 hier zu gedenken, welches in den letzten Jahren bekannt geworden ist und das ich aus der Sammlung des Inspectors Hauser kenne. Auf grauem Dolomit kommen rein zinnober-rothe, auf und neben kristallinischem Zinnober sitzende, halbkugelförmig, etwa hirsekorngrosse Aggregate mit rein erdiger Structur vor. Quecksilbererze. Stahlerz. Es ist das reichste Erz und enthält bis 75 °/0 Quecksilber. Das Erz ist wenig bituminös, aussen dunkel-braunroth gefärbt, an frischen Bruchstellen stahlgrau, schwach metallisch glänzend. Es findet sich zuldria, St. Anna und Littai. Lebererz. Ein inniges Gemenge von Zinnober mit Idrialit, Kohle und erdigen Bestandtheilen. Es tritt zu Idria in krummschaligen Stücken auf und bildet Keile oder Nester im Stahlerze; es ist dunkel-cochenillroth oder leberbraun. Quecksilber branderz. Mit diesem Namen bezeichnet man ein Lebererz mit sparsam beigemengtem Idrialit. Es ist brennbar, schwarzbraun und wurde längere Zeit für Schrotters Idrialit gehalten. Fundort: Idria. Zi egei er z. Dieses Erz ist sandig-körnig, ziegelroth und enthält eingesprengten, meist krystallinischen Zinnober; es enthält bis 67 °/0 Quecksilber. In der Grube zu Idria findet sich Ziegelerz dort, wo der Lagerschiefer fester und mehr sandsteinartig auftritt, dann auch an der Scheidung von Werfener und Gailthaler Schiefern in Dolomitbreccien. Das Ziegelerz vom Bergbaue St. Anna enthält bis SO°/0 Quecksilber. Eine besondere Varietät des erzführenden Lagerschiefers ist das Korallenerz. Den Idrianer Skonza-Schichten eigen-thümlich sind dunkle, bituminöse, dolomitische Sandsteine und Schiefer, welche, theils in dichten Massen, theils zerstreut und vereinzelt, bohnenartige, schalige Einschlüsse führen, die durch grossen Phosphatgehalt ausgezeichnet sind und als nicht mehr bestimmbare Petrefacten angesehen werden.20 21 Auf den Phosphatgehalt erwähnter Einschlüsse hat Adolf Patera hingewiesen und bei dieser Gelegenheit auf eine ältere Analyse Berthiers aufmerksam gemacht, welche für das ganze Erz ergab : Fluor-Phosphat des Kalkes . . . 40 'O°/0 Kohlensaurer Kalk...............7 • o » Kohlensäure Magnesia............5 • 5 » Thon............................38 • 5 » Kohle........................... 2'0 » Wasser und Bitumen..................7-0 » IOO O °/0 21 Eine spätere Analyse durch Prof. Kietzinsky ergab für das Erz : Zinnober............................2 °/0 , Stickstoffhaltige Kohle.............5 » Phosphorsaurer Kalk . . . . 56—57 » Phosphorsaures Eisenoxyd . . .2 — 3 » Phosphorsaure Thonerde..............2 » Fluorcalcium......................4 — 5» Der Rest ist Thon. Im Lagerschiefer kommen nicht selten grosse, kugelige Geoden vor; es sind meist Dolomit-Concretionen, seltener Anhäufungen winzig kleiner Pyrit-Hexaeder. Das Bergamt Idria verwahrt eine besonders grosse, linsenförmige Geode aus dem Lagerschiefer, sechster Lauf ; die Höhe beträgt 034 m, der 20 Bei dieser Gelegenheit möge die Bemerkung gestattet sein, dass ich in der Sammlung des Herrn Eduard Döll von diesen Einschlüssen Dünnschliffe sah, welche die Sternleisten der Korallen gut zeigten. An einem Handstücke war dies schon mit freiem Auge möglich. — Derartige Stücke, die wohl den Namen Korallenerz erklären, scheinen jedoch sehr selten und in der Grube schon lange nicht mehr gefunden worden zu sein, da selbst Hacquet für den Namen des Erzes eine unbefriedigende Erklärung gab. 21 Haidingers Berichte etc. I. Band, Seite 6. Umfang 1-5J m und der daraus gerechnete Querdurchmesser O • 5 m. (Der Lagerschiefer oder die Skonza-Schichten gehören den Wengener Schichten an ; er zeichnet sich dort, wo er erzführend ist, durch grossen Bitumengehalt aus, welcher sich an einzelnen Punkten zu einem Harze, dem Idrialite, con-centriert. Gewöhnlich tritt das Harz mit Lebererz auf.) 15. Metacinnabarit (HgS). Mit diesem Namen bezeichnet man die natürlich vorkommende schwarze Modification des Schwefelquecksilbers, welche bisher nur aus Obercalifornien bekannt war, jedoch in jüngster Zeit auch in Idria aufgefunden wurde. Das für Europa neue Mineral bildet kleine Halbkugeln von 2 — 5 mm Durchmesser, die theils einzeln, theils perlenschnurartig aneinandergereiht sind oder zu nierenförmigen Krusten verwachsen. Die Halbkugeln sind entweder krystallinisch, concentriseli faserig und oberflächlich rauh und matt, oder sie bestehen aus einem wirren Aggregate sehr kleiner metallisch glänzender Kryställchen um einen dichten Kern. Beinahe ausnahmslos sitzt Metacinnabarit in einer Kruste von Calcit, welche eine Kluftfläche des zinnoberführenden Gesteines bedeckt. Ebenso kommen auch zwischen den einzelnen Strahlen und Krystallspitzen des Minerales winzige Calcitkryställchen vor. Das Vorkommen des Metacinnabarits in Idria ist ein sporadisches und seltenes. Er wurde in den neueren Tiefbauten des Josefireviers gewonnen, wo er auf Kalksandsteinen und Thonmergeln, ganz untergeordnet und in wenigen Exemplaren auf Guttensteiner Dolomit aufgewachsen ist. Das Krystallsystem des Metacinnabarits ist tesserai, mit Zwillingsbildung nach dem Octaeder und vorherrschend dode-kaedrischem Habitus, daher isomorph mit dodekaedrischer Zinkblende. Paramorphosen des Zinnobers in Metacinnabarit kommen gleichfalls vor. Das Mineral hat die Härte 3 und die Dichte 7'66. Seine Farbe ist schwarz mit einem Stich ins Röthliche, die des Pulvers dunkel-chocoladenbraun. Das Pulver vereinigt sich beim Reiben in der Achatschale leicht zu compacten schwarzen Flitterchen mit hoher Politur und Metallglanz. Vor dem Löthrohre auf der Kohle verflüchtigt Metacinnabarit, ohne zu decrepitieren und ohne Beschlag oder Rauch. Ein Stückchen auf eine glühende Porzellanschale geworfen, entzündet sich, und der Schwefel brennt weg so wie bei Zinnober. Erhitzt man das Mineral allmählich an der Luft, so beginnt es sich zu verflüchtigen und verdampft vollständig. Die chemische Analyse ergab 8y62°/0 Quecksilber und I4’09°/o Schwefel. (Die berechneten Zahlen geben für Zinnober 86 • 21 und 13 ■ 79.) Metacinnabarit von Idria ist daher Quecksilbersulfid und identisch mit dem amerikanischen Metacinnabarit. Vom rothen Zinnober unterscheidet er sich durch die Farbe, niederes Volumgewicht und verschiedenes Krystall-system. In der Folge wurde das Mineral auch in amorphem Zustande gefunden und in ähnlicher Weise entwickelt, d. i. in kleinen Halbkugeln, wie oben angegeben.22 16. Zinkblende (Sphalerit, Blende, ZnS). Krystallisierte Blende ist vorläufig nur von Litt ai bekannt. Sie bildet kleine, sehr verzogene, dunkelbraun gefärbte Krystalle. deren Spaltungsflächen lebhaft glänzen. Die Krystalle sind auf Kalk aufgewachsen. Derbe Blende findet sich bei Pasjek unweit Littai; sie bildet Gänge und Schnüre und wird theils von Pyrit, theils von Bleiglanz begleitet. In den Erzlagern von Kamnica und Cirkouše bei Watsch tritt sie nesterförmig auf, im Vidernca-Graben bei Ponowitsch mit Kupferkies und Bleiglanz. Dunkle Zinkblende durchsetzt in parallelen dünnen Lagen den Spateisenstein von Reichenberg; im aufgelassenen Baue Bellica kommt ähnliche Zinkblende mit Bleiglanz und Spateisenstein vor. 22 Schrauf A. Ueber Metacinnabarit von Idria und dessen Paragenesis. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt. XLI. Band (1891), Seite 349—400. Gelbe Zinkblende findet sich als Einsprengling des Kalkes im Jauerburger Graben, mit Bleiglanz im Korošica-Graben bei St. Anna (H. Fessi). 17. Realger (rothe Arsenblende, AsS). In krystallinischen Aggregaten kommt die rothe Arsenblende im Reichenberge nicht selten vor. Sie ist entweder einer Quarzbreccie beigemengt oder sie bildet einen Begleiter des Kalkes. Sowohl der erzführende Kalk (Schnürlkalk) als auch der weisse krystallinische und der Kohlenkalk enthalten dieses Mineral. II. Ordnung: Oxydische Erze. 18. Rotheisenstein (Haematit, Fe203). a) Eisenglimmer. In dieser Abart kommt das Rotheisenerz wohl nur selten vor. Es findet sich am Rezni hrib bei Savenstein und zu Litt ai. Am letztgenannten Fundorte sind die leicht ablösbaren Schüppchen auf einem grauen, durch Eisenoxydhydrat stellenweise gelb gefärbten Kalke aufgewachsen ; sie kommen jedoch auch auf Quarz und dichtem Haematit vor. ^Dichtes Rotheisenerz. Compacte, stellenweise von Quarzadern durchsetzte Massen lagern im Erzberge von Litt ai. Es findet sich an der Oertlichkeit «Kopitov grič», südlich von Franzdorf, in bedeutenderer Menge in den Grauwackenschiefern am Rezni hrib bei Savenstein und bei St. Ruprecht. Die Erze von St. Ruprecht enthalten 25—55 °/0 Eisen, und darauf bestand der einzige Tiefbau für das Hüttenwerk Hof bei Seisenberg. welches jedoch im September 1891 den Betrieb einstellte. Auch bei Lipoglav nächst Marein kommt dichtes Rotheisenerz, und zwar ober dem Kohlenausbisse, vor (H. Fessi), sowie an den Gehängen von Koreno, auf den Aeckern der Ortschaft Slevca bei Horjul (A. Müllner). Bei Kropp findet sich das Erz nesterweise in einem weissen, krystallinischen Kalke und wurde ehemals bergmännisch gewonnen ; es bildete mit Bohnerzen die Grundlage für die heute noch betriebene Nägelindustrie dieser Gegend. In den Karawanken kommt dichtes Rotheisenerz im oberen Bau des Manganerzlagers auf der Begunšica und mit dunklem Porphyr im Nordosten Neumarktls vor (Fessi). c) Oolithisches Rotheisenerz (rother Eisen-oolith). Es bestanden Bergbaue auf die quarzreichen Oolithe zu Rezni hrib, Hrasten, Preska, Auersperg und Grosslas chitz. Die Erze, worauf die Gewerkschaft Ponikve (Ponique) bei Grosslaschitz begründet war, bilden nach Lipoid ausgedehntere Lager in den Werfener Schichten. Die einzelnen, durch ein eisenschüssig-thoniges Bindemittel verbundenen Körner sind sand- bis bohnengross und besitzen einen Quarzkern. Körner und Bindemittel sind blutroth. Eisenoolithe kommen auch bei Franzdorf am Eingänge der Schlucht Pekel, zwischen Brezovca uud Pristava, vor (S. Robič)-. In der Gegend von Rudolfs wert (Neustadtl), Mottling und Tschernembl enthalten die auf Kreidekalk ausgebreiteten, 2—47 /«mächtigen, diluvialen Lehme zerstreute Klumpen, Knollen und Bohnen von Haematit (zumeist jedoch Limoniti ; die ersteren sind mitunter hohl. Man hält diese Bildungen für ursprüngliche, etwa auf ähnliche Weise entstanden , wie die Bohnerze in der Wochein — entgegen der Ansicht Lipoids, dass diese Erze aus den Gailthaler Schiefern und Werfener Schichten stammen. 19. Brauneisenstein (Limonit, Glaskopf, Rasenerz, Sumpferz, Eisenocher, Thoneisenstein, Bohnerz, 2Fe203.3H20 oder Fe4H609). a) Faseriges Brauneisenerz (brauner Glaskopf). Kommt sehr hübsch ausgebildet in den Thoneisensteingeoden vom Pischenwalde bei Hönigstein, und zwar mit Nadeleisenerz, ferner bei Rep sehe (Repiče) nächst Treffen vor. Im Bergbaue Litt ai sind traubige Limonitkrusten mit bunten Anlauffarben und auf Bleiglanz aufgewachsen gefunden worden. b) Blättriges Brauneisenerz, Raseneisen-und Sumpferz. Ungemein formenreich tritt das Brauneisenerz im letztgenannten Bergbaue, L i 11 a i, auf. Man fand blättrige Aggregate, stalaktitische Formen, zarte Ueberziige, lockere, poröse Massen (Sumpf-, Rasenerz),- Stufen mit holzartiger Structur, schlackigen Limonit und erdigen Ocher. BlättrigeLimonite kommen auch im Pischenwalde vor. c) Ocheriges Brauneisenerz (brauner und gelber Eisenocher). Derartige Brauneisenerze sind weit verbreitet. Es finden sich solche auf der Höhe der Rošca bei Lengenfeld (H. Fessi), ober der Ukova bei Assling, auf dem Mar gare t h e nb er ge bei Krainburg,28 bei Kropp, Jauchen (zur Mineralfarben-fabrication verwendet) und im Bergbaue St. Jobst bei Horjul mit 45 °/0 Eisengehalt.28 * 2 23 Die Erze, welche im Hallstätter Kalke des Margarethenberges auf-treten, sind durch starken Braunsteingehalt ausgezeichnet, so dass sie die Mitte halten zwischen Eisen- und Manganerze. (Conf. Fritsch W. in: «Die Mineralschätze Krains.» Zeitschrift des berg- und hüttenmännischen Vereines für Kärnten. II. Jahrgang, 1870, Seite 80). 2i In der Umgebung von Horjul treten an verschiedenen Stellen ocherige Brauneisensteine auf, die ehemals nach Eisnern geführt und dort verhüttet wurden. So zwischen der Kirche von Zaklane und dem Bergstöcke Koreno, und zwar auf dem höchsten Punkte der Einsattelung neben der nach Billichgraz führenden Strasse; am Fusse eines südlichen Vorsprunges des Berges Koreno befindet sich, bei dem Bauerngehöfte Kopriuc, ein 50 m langer Stollen ; unter dem Weiler Celerje kommt das Erz oberflächlich vor, die tiefer liegenden Erze gaben bis ó5°/0 Fe ; bei Zažer tritt es mit bohnerzartiger Oberfläche auf, endlich finden sich Erze in der Hügelkette zwischen Hölzenegg und Legojna. — Die betreffenden Stücke hat Herr Hauptmann Čuden an Ort und Stelle aufgesammelt und dem krainischen Landesmuseum überlassen. Auch in Unterkrain bei Gradac, St ari dvor nächst Ratschach, im Repetisch-Bergbau bei Hof sowie in Innerkrain bei Unter-Semon sind derartige Limonite verbreitet. d) Sandiges Brauneisenerz. Solches findet sich bei Jeserce in der Wochein, in den Gailthaler Schichten von Hotavlje bei Oberlaibach und den Werfener Schichten bei St. Urban nächst Trata; ferner in Unterkrain bei Vodenice, bei Mottling und am rechten Gurkufer bei Hof gegen Seisenberg. (Solche Erze- wurden seinerzeit auch in Gradac verhüttet.) e) Braune Thoneisensteine. Der seit 1890 aufgelassene Bergbau bei Dražgoše nächst Eisnern (St. Nikolai-Stollen) lieferte Erze mit bis zu 56 °/0 Eisengehalt. Bei Seisenberg kommen Thoneisensteine mit glaskopfartiger Oberfläche, bei Werschlin sowie in den Tegelablagerungen von Pretschna mit holzartiger Structur vor. Im tertiären Letten von Riegl er bei Bad Töplitz (vulgo > » am Mauthause......................294-42 » » Deckstein der Brücke über den Studenec ........................ 293-00 Log, am Wirtschaftsgebäude, gegenüber Nr. 19. 302-or Dragomer, vor dem Bildstocke an der Strasse . 299-98 Brezovica, am Hause Nr. 16.................307'27 Podsmreka, Gasthaus........................296-50 Zelnik, Wächterhaus Nr. 345 ....... 298-98 Laibach, an der Bahn, gegenüber dem Coliseum 298-27 » Siidbahnhof..........................300-04 Stožice, am Hause Nr. 29...................305-05 Ježica, Mauthaus an der Save...............296-13 Cernuče, am Hause Nr. 1....................299-39 Dobrava, am Hause Nr. 2...................305 • 29 Trzin . ...............................300-53 Domžale, Strohhutfabrik....................301-64 Vir, am Wirtshause Nr. 3...................309-15 Dob, am Hause Nr. 72.......................310-52 Prevoje, am Hause Nr. 17................... 335'41 Lukovica, am Wirtshausgebäude.................. 337'85 m Drnovo, am Gasthause Nr. 2.....................342 38 » Krašnja, am Hause Nr. 11, Steinseite des Schulgebäudes ...................................... 374'96 » Podsmrečje, Schulgebäude neben der Strasse . 399-23 » Blagovica...................................413-12 » Topolšek, am Hause Nr. 12...................456-53 » St. Ožbalt, am Hause Nr. 8..................517-78 » Trojana, am Hause Nr. 9 (Posthaus).............563'99 » Zababo, Mühle und Wirtschaftsgebäude . . . 472-68 » Landesgrenze, Sockel des Grenzsteines .... 429-53 » 2. Strecke Ježica-Tarvis. Kleče, Haus Nr. 7...........................309-92 m » Grenzstein an der Wegtheilung . . . . 313-71 » Vižmarje, Bahnhof...........................318-42 » » Wächterhaus Nr. 75 320-63 » Medvode, Mauthaus...........................314-47 » Jeperica, St. Niklaskirche..................349-14 » Stražišče, Wächterhaus Nr. 65 b.............381-02 » Krainburg, Bahnhof.......................... 359'37 .» » am Rathhause.........................386-71 » Veliko-Naklo, Haus Nr. 50...................409-03 » Srednja-Vas (Birkendorf), Haus Nr. 21 . . . 451-87 ■ Posavec, Haus Nr. 2........................395 • 16 » » Brustwehr der Brücke über den Bach . 393-44 » Barrièrenstein, 0-346 km weiter an der Strasse . 422-03 » Gutenfeld, am Hause Nr. 2...................460-60 » Otok, am Hause Nr. 4........................503-06 » Zapolže, Haus Nr. 11........................ 539'07 » Sel°........................................ 553'77 » » Wächterhaus Nr. 40......................560-09 » Javornik, Bahnhof...........................560-58 > Jesenice....................................574-47 » Hrušica, Wächterhaus Nr. 29b . . . . . . 618-33 » Dovje (Lengenfeld), Aufnahmsgebäude .... 655-89 » 15° Dovje, 5 -405 km weiter........................712-05 m » Brücke über die Save, nördlicher Rand- Pfeiler ................................ 741-42 » » Kilometerstein 49........................764-99 » Gozd-Log, westlich des vierten Parapetes . . . 768 • 26 » Kronau, Kilometerstein ~0......................780-64 » » Kilometerstein A......................787 ■ 34 » » am Bezirksgerichtsgebäude.............811-99 » Wurzen, am Hause Nr. 48........................841-97 » Rateče, am Hause Nr. 50........................868-76 » » Aufnahmsgebäude des Bahnhofes . . . 850-45 » Tarvis, » » »... 732-65 » 3. Strectce Adelsberg-Jorclani. Adelsberg, Telegraphenstange Nr. 922 .... 537'49 m Rakitnik, am Wirtshause Nr. 23.................526-53 » Selice, am Hause Nr. 64........................542-69 » Petelinje, der letzte Barrièrenstein...........543-44 » St. Peter, Aufnahmsgebäude des Bahnhofes . . 580-11 » » Barrièrenstein beim Hause Nr. 7 . . 556-92 » Stružnikar, am Hause Nr. 33.................... 375'97 * Bitinje, am Hause des Kaufmannes bei der Rekabrücke...............................390 -98 » Topolec, am Hause Nr. 40.......................400-47 » Trnovo, am Hause Nr. 11........................419-79 » Bistrica, am Hause Nr. i neben dem Bezirksgerichte 406-56 » Koseze, am Hause Nr. 26........................405-41 » Istrianische Grenze, beim Geländer des Strassen- durchlasses...............................418-51 » B. Die bei der Tracierung der Loibl-Bahn bestimmten Fixpunkte.2 Duple-Spodnje, Eckstein an der Kapelle . . . 450 • 313 m Zadraga, Stein vor dem Hause Nr. 2 ... . 467-047 » Kilometerstein 38..............................489-279 » 2 Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf die Höhe der Kilometersteine. 1 5 1 Kilometerstein 39 504-452m » 4 3 9 512-983 » » 4 4 0 S25-34I » 8 42 (Neumarktl) 513-281 » • 43 557' I(H 8 » 3 4 3 587-246 » 8 1 4 4 573-686 » 8 46 620-939 8 » 47 660-804 » » 48 681-469 » 8 2 4 8 692-963 » 8 4 4 8 719-090 » » 3 4 9 765-411 » 8 4 4 9 777-356 » \ So 793-169 » » 1 5 0 811•096 » 8 51 897-641 » » 52 1032-752 » » S3 1158-812 » » 3 53 1253-299 » » 54 1311-656 » » 524- (Landesgrenze) 1368-137 » c. Die bei der Tracierung der Unterkrainer Bahnen bestimmten Fixpunkte.3 Laibach, Südbahnhof, Schienenhöhe 298-12 m » rechtes Ufer der Laibach hinter der Strafanstalt .... 289-00 .» » Ufer des Gruber-Canals bei der Eisen- bahnbrücke .... 294-30 » » Kreuzung der Bahn mit der Karlstädter Strasse in Hühnerdorf 296•00 » Lavrica, Uebergang über den Strugabach 297■70 » 3 Die Höhen beziehen sich auf den natürlichen Erdboden (eventuell Schienenhöhe. Škoflica, Abzweigung der Strasse nach Gottschee 294'90 m Razdrto, Tunnelnivellete beim Eingang . . . 320-00 » » Tunnelnivellete beim Ausgang . . . 324-00 » » Strasse oberhalb des Tunnels .... 338-00 » Šmarje, höchster Punkt der Strasse ober dem Eisenbahneinschnitt........................361 ■ 00 » Grosuplje, Abzweigung der Strasse nach Gottschee 333'7° » Peščenjak (Weixelburg), Strasse oberhalb des Eisenbahntunnels, nach dem neuen Projecte . . 440-00 » Weixelburg, Uebersetzung der Strasse unterhalb der Stadt.................................. 354'5° : Studenec, na Rogovili...........................323-50 » Radoha-Vas, Kreuzung bei Pluskar................310-00 » St. Lorenz, Strasse an der Brücke...............286-30 » Treffen, Altenmarkt.............................270-00 » Dolenje Ponikve, tiefster Punkt der Bahn . . . 264-90 » » » Anfang der Steigung .... 267-00 » St. Anna, Sattelhöhe auf der Stiege vor dem Gasthause in Vrhpeč.................................327-80 » Hönigstein, vor dem Wirtshause des Franz Rus, Nr. 15.....................................233-50 » Kačjared, Sattelhöhe bei der Abzweigung nach Mali Vrh...................................265-80 » Beršlin, Ostausgang des Ortes...................176-40 » Rudolfswert, Bahnhof...............................177-61 » Beršlin-Bach, Uebersetzung.........................162-85 * Groblje, Wegübersetzung............................172-40 » Čečna-Vas, Dorfweg..............................1Ö3 • 57 » Prečina-Bach bei Zalog..............................161-72» Straža, beim Aufnahmsgebäude....................172-16 » Zobelsberg, südlich der Bezirksgrenze .... 468 • 70 » höchste Stelle der Strasse .... 475-60 » Zdenska-Vas, Höhe des Thaies bei Cesta . . . 442-00 » Velike-Lašiče, Retije beim Kilometerstein 21 . . 585-00 » Žlebič..........................................507-00 » Reifnitz, Bahnhof...............................493-00 » Reifnitz, Ort.................................500 ‘OO m Lipovica, höchste Stelle der Bahn.............481'00 » Vrtača, » » » » .............481-oo » Mitterdorf, » » » » .............476’00 » Gottschee, Bahnhof............................472-00 » D. Die gelegentlich der Einführung der Wasserleitung in Laibach gemessenen Höhencoten. (Fixpunkt auf dem Südbahnhofe 298-12 m.) An der Ecke des Kaffeehauses «zum Elefanten» 297-03 m Franzensbrücke................................291-45 » Spitalsgasse, an der Abzweigung der Lingergasse (tiefste Stelle in der Stadt)............290-71 » Hauptplatz, vor dem Rathhause.................291-48 » Valvasor-Platz, an der Ecke des Pfarrhofes . . 292-70 » Kaiser-Josefs-Platz, an der Ecke der Finanzdirection 295-40 » Polana-Platz..................................290-10 » St. Peters-Kirche, auf der Strasse............291-50 » St. Peters-Strasse, Abzweigung des Kuhthaies . 294-70 » Dampfmühlgasse, Kreuzung mit der Wiesengasse 296-00 » Feldgasse, vor der Lehrer-Bildungsanstalt . . . 297 • 20 » Marien-Platz, Anfang der St. Peters-Strasse . 292 • 20 » Mitte der Sternallee....................... 296-00 » Vegagasse, vor der Realschule.................297-50 » Anfang der neuen Erjavec-Strasse..............299 40 » Ballhaus-Platz...................................... 298-70 » Zois-Strasse, vor der Volksschule.............295-00 » Tirnau, vor der Kirche........................292-50 » Jakobs-Platz..................................292-30 » Florianigasse, vor der Kirche.................298-00 » Gruber-Canal, auf der Brücke.................296 - 70 * Tabakfabrik.............................. 293 bis 294-00 » Tivoli, hinter dem Schlosse...................319-40 * Schweizerhaus.................................332-00 » Wasser-Reservoir......................... 341 bis 347-00 » S. Rutar.