Provinz. Vereinigte Lalbacher - Zeitung ( Nroi 42. ) ^__^ Gedruckt mit edlen von Kleinmayerscheu Schriften. Dienstag den »4. August i 8 » v. Paris den 27. Iulp. , De? heutige Monileur leif?rk einen ossi, d zlellen Bericht des Marschalls Masscna an z Se. Durchlaucht den Prinzen von Neuschalel l vom »2. Illlins ans dem Feldlager bey i Ciudad-Rodrigy. Dieser ist folgenden rvescnl- , UchenInhallS: Die Belagerung dieser Fe- , stung , die am 16. Iunius ihren Anfang nahm, , war durch anhaltendes Regenwctler und durch ' den dadurch erschwerten Transport der slrtil, lcrie, Munition und Lebensmilteln sehr ver« zögert worden. Die Nachbarschaft der feind. lihen Armee unter Lord Wellington erfor. derle auch eine besondere Wachsamkeit, nnd das Feuer der Belagerten war sehr lebhaft. Inzwischen traf der Herzog von Elchmgiri, Marschal! Ncy, der die Belagerung komman-dirle, so zweckmäßige Anstalten, daß km :<>. Julius in dem Hauptwall «ine Bresche gl« schössen werdrn kynnle. Abends 4 Uhf u-tte?« suchten 3 entschlossene französische Soldaten, unter dem Ausruf : Es ltde der Kais??'. ftif-st Bresche, und ianden,daß man dieselbe pas° siren könn?. Sogleich sehlo« sich mehrere Kc>^ lonnen i» Bewegung, um Cindad Rodrigo mi! SlurmZzn nehmen. Jetzt steckte d.-r Kow" mandant nach einer hartnäckigen Vertheidig gung von 16 Tsgen die weiße Fahne aus, und ergab ftch auf Diskretion, gleichsam im Angesicht der Englander, dieihm von Zeit zu Zeil einen Entsay verspfochen halten. Man s«nd diese Sladt in einem höchst lläslich««, ^ a«nd kein HauS «ar unbeschädigt; «n k^^s'atzung und den Eiurrohnerr. haben ^er^oo dos Leben verloren, und die Sp.. ä er f.nd"l Verwundeten angefüllt; 7000 Mann strecken das Gcrvehr. «nd «verder. als K« aSgefangene nach Frankre,ch abge-als «"^»Sl'">>u . ^ ^ metallene K nen^o°oo Pfu!.d Pulver', nber eine MiN on Pal'onen n. sind den S.egern m d e ^' de attallen. Durch die H«rlnäck,ßse,t. mlt s,n an den T»dlen und Verwundeten mckl aanz unbedeutend. Der tapfere Rommandant ""D" s^""' einiger Zeit verbreitete Ge-.ückt daß einige spanische Proomzen zwi. sch^n >,n Py r'äen und dem Ebr, mit de.n f^ös"l en Kaicerlhum vercinigl «verd n N n e.bäll sich. - Zufolge emes k°.s. D ts vom 5. Iu'iu« dürfen nordamer.ta. i^- ^^,iffe könflia Baumwslle, Thrsn, F«d^ 2'°«^.' Hänn«'. H^",»»» Villwolc m Frank'»«! ,h"°; si° ,'°»' ! mil dcr Verpflichtung, eme amer.lanische ^geltung von dem Tage 5ihrjr Abfahrt mltzu-^ briugen; auch müssen sie von dem sranzösi» schell Konsul mit Cerlisikals d'Origine, die in Chlffern abgefaßt sind, versehen sey!,. Diejenigen französischen Kausteule, welch? diesen Amerikanern ihre Wasren abkaufen, müssen mit Kauftenten und Fabrifantcn v»n Paris, Roue» lc. asssjirt seyn. — Kreuze Wit rothen Edelsteinen sind jetzt auf den Busen reicherer Damen' sehr häufig; sie heißen Luisenkreuze, weil die Kaiserin bep ihrer Ankunft ein sol» ches rothes Kreuz trug. Vsm 23. Julius. Unsere Journale bemerken, daß in den illylischen Provinzen mehrere Lehranstalten eingeführt werden, die bloß zum Zweck haben, die französische Sprache unler den dortigen Einwohnern zu verbreiten. Sie ziehen daraus den Schluß, daß diesen Pro» vinzeu keine neue politische Veränderungen be» yorstchcn. Der Herzog von Castigllone, Mar« schall Augereau, ist aus Calalonien, wo cr «ljne Zeit lang das Oberkommando fühlte, feiner geschwächten Gesundheit wegen nach Frankreich zurück gekommen. — Die Eroberung von Ciudad - Rodrigo wird sicher wich» tige Folgen haben. Icht kann der Marschall Massena frey gegen Portugal agiren, und die englisch portugiesische Armee, wllln sie in jhrem befestigten Lager bcy ?llme«da stehen hleibt, umzingeln. — Im hiesigen Journal Courier de L'Eu^ope liest man Folgendec.-Bie verschil.'denen Ursachen, welche bisher die Besitznabme der Lander Salzburg, Berchlols« gaben, Innoiertel und» Hausrüctoierlel verzögerten, sind n«n beseitigt, und die Bcsch« nähme derselben von Seiten der Krone Bai» ^ ern wird in der Mitte des Augusts erfolgen. Auch andere rheinische Souoerains erhalten 5 im Laufe des Augusts dir ihnen zugedachte ^ ^ältderepen. z. . PariS, den 28. Iul. l . nNach dem Fest am 1.5, August dürften Se. t Majestät der Kaiser die Reise nach Amsteld««!, 5 ttnd zwar in GeseNschafl der Kaiserin anlre-t len. Der Monarch hall jetzt Handelsconseils. A Na.ch Angabe eines unserer Journale soltcn die R Servier dem Hause Oesterreich die Anerbie« U lung gemacht haben, daß sie geneigt wären, U /inen österreichischen Prinzen zum Chef ihrrs D SeaatS zu ernennen, wenn derselbe ihr? Frey« h«iie» garantire." M^n glaubie nicht, daß sich Rußland diesem Plan widersetzen würde. Vom 29. Iul. Der heutige Msniteur liefert mancherley Nachrichten aus Spanien, folgenden wesentlichen Innhalts: Am 2Z Iun. wurde ein BatHillon Franzosen bey Los San-tos durch i^oo Insurgenten zu Fuß und Zoo zu Dferd , zu der Division des Mendizahal g?< hörig, angegriffen, aber mit einem großen Verlust zurückgeschlagen. Die Belagerungsar-beilen von Cadj^ rücken stark vor; nächstens werden Batterien von schweren Kanonen und Mörsern gegen die Stadt spielen können. Das 2le und Hle Armeekorps, 5ie in der Provinz Ostremadura stehen, haben öfters Schatmü-hel mit den Engländern und Portugiesen; ei» ne ihrer Slreifparlcpcn hieb bey Badajoz 60 portugiesische Kavalleristen in Stücken, und führte 8 bis lo.nao Schafe als Beule weg. General Lorge hat die Insurgenlenbanden in den Provinzen ManHa und Nelicastilicn, die zum Thcil aus Raubern und Coniredandiers bestanden, meist aufgerieben. — General Su« chct marschirt jcyt auf Tortoia los, um diese Festung zu belagern. — Die Engländer hatten iu den Provienjea Asturien und Gallizien einige tausend Räuber gesammelt, und sie an d«? Küste von Biscaja ans Land gescht. —, D/^ Prinz l)i>n Eßling, Marschall Masscna, ^"'5 die Stellung der cuglischen Armee rekogtwö, ziren lassen. Er oeriwbm, daß Lord Wclling, ton Almcida mit einer portugiesischen Besah« ung verlassen, d«ß er selbst sich zurück zu zie« hen scheine, und daß er die (Hpamer, welche sich bry seiner Armee befinden, immer vorne hinstelle. Bey einer RrkognoSzirung wurde eine Kompagnie, französischer Grenadiers unter dem Kap. (Houack'? von .^aa eüylischcn Kavalleristen umringt. Er formile ein Viereck, lödlkte 24 derselben, nebst 20 Pferden. k?e. Majestät haben am iF. Januar zu Ranibouillct ein Iccret erlttffen, M'lckes 6 ErzlehunßS-Häuser oder Klöster fürdie Wai, scumadchen der verstorbenen Officiere, oder Rltlcr der Ehrr::« Lt'gion, o^er deren Müller gestorben sind, und deren Vater im Dienste des Kaisers ausser dem Reiche berufen wer-den, errichtet. Diese Erziehungs-Häuser stehen llnlel tdcm Schützt der Prinzessin, Be» schützcnn der Hauscr Napolcon zu Ecouen und St. Venis. Die Zahl dc'r ZöMzi? ist von 6ac>. Man nimmt fie auf von 4 bis 12 Jahren, und sie bleiben bis ins 21, Iakr. Die Pension ist von 400 Franken. Die Hälfte ist auf ganze, die andere Hälfte auf hal. be Pensionen. Es werden auch Pcnsioriars zu 4HO Fr. jährlich aufgenommen zc. lc. Es sind ioo Plätze für Wittwen in diesen Häusern errichtet, wovon 4a auf Kosten der Ehren-Legion, und 6a zu Fya Fr. Pension. Biese Anstalt wird von der religiösen Congregalioll bedient, welche unter dem Namen der Da» mcn der Waisen . Congrcgalion eMirt. Ausser dem Erzschatzmeistcr dcS Reichs, Herzog Ledtün, dem die cmstlveilige Oberoerwal-lung in Holland übertragen, ist auch der Staalsral!) Haulerioe nack slmstcroam gc. schickt worden, um Besitz von dem Hoüän. bischen Archiv, besonders von dem Depot der auswärtigen Angelehcilen zu nehmen, tasliach Paris abgeführt, und mit dem Französsschen Archiv der auswärtigen Verhältnisse vereiniget lverocn >oll. Amsterdam, den 2Z. Ius. Das gericht dauert fort, daß dcr Kaiser Napoleon nächstens hier eintreffen werde. Einige behaupten, daß dieser Monarch Willens sey, Holland attf den Fuß des Grofcherzo^tbums Toöcana zn organisireu. Die zahlreiche Garnison von »5,0-0 Mann macht Amsterdams« genwärtig sehr lcbhaft. Diese beobachten inzwi-scke eine musterhafte Disziplin, und Abends :o Uhr sicht man keinen Soldaten mehr auf dcr Straße. Seit 8 Tagen haben wir frische Häringe; sie sind aber, wie gewöhnlich, noch sehr theuer. Vorige Woche trafen 5«u französische Douanicrs hier ein, die an den Gränzen vertheilt werden. Die Bedingungen, unter wel^ chen die holländische Fischer an unsern Küsten fischen dürfen, sind sehr sirenge. Sie dürfen nur bey Tag auslaufcn, und nichts weiter als Lebensrnittel mitnehmen; alles übrige wird kou-fiszirt^ unvorhergesehene Fälle abgerechnet, dürfen sie nur 48 Stunden auf dcr See seyn. Auf jedem Fischerboot ist ein französischer Soldat; wenn dasselbe dem Feind in die Hände fallt, so wird dem ganzcn Orte, wo es her ist, dcr Fischfang verboten. Engländer bedienen sich jetzt außer den Congrevischen Zündrakctcn, auch der SchrapMll'schen Bombe, von ihrem Erfinder Gchrappnell so genannt-. Sie enthält über lo«, Musketenkugeln, die wenn sie in dichte Haufen von Feinden fallen, große Verwüstungen anrichten- Auf Handel nnd mcrkantilische Spekula« tior.cn denkt jetzt niemand; alle Köpfe sind mit politischen Gegcnstälideii beschässtigt. Sehr wahr< schcinlich wird dcr Unionsorden aufgehoben; ob die Besitzer desselben zur Entschäd gung einen andern Orden erhallen, oder nicht, .steht zu erwarten. Hamburg, den 25. Ius. Die hiesige Zeitungen enthalten Folgendes: Die Vermuthung, daß Se, Majestät dcr K5» nig von Schweden, Aarl dcr dreyzehüte, bey dcr neuen Wahl seines Nachfolge! s n.cht von der von ihm einmahl crkorimi Fainile abgehen werde, hat sich vollkommen bcstättigt. Durch den Adjutanten des verstorbenen Kronprinzen von Schweden, Herr Obcrstleutcnant Holst, ist dein Herzog von Augiistenburg die Eröffnung ge« macht worden, daß Se. Maj. der König von Schweden ihn auf dem bevorstehenden Reichstage den Ständen des Reichs als Thronerbe propomren werde. Wie man vcrn'mmt, haben Se. Durchlaucht sofort einen Kurier an Seine Maj den König von Dänemark geschickt, um demselben diesen gemachten Autrag mitzutheilen. *)Dcr regierende Herzog von Angsteiiburg, Friedrich Christian, ist am 8 Sept. »765 ge-bohren, und am 27. May «756 vermählt mit dcr Prinzessin Louisc Auguste, Schwester des regierenden Königs vou Dänemark, gebohrcn dcn 7. Julius 17/". Alls dieser Eöe sind 2 Prinzen und eine Prinzessin vorhanden. Berlin, denn 22. Iul. Die Verordnung in den hiesigen Zeltungen, welche allcn Verkchr mit drn nordümellkal!», schen Staaten verbiet»!, ftat im Wcsenlli, chcn Folgendes : Se könial. Majestät von Preu« ß>.n finden sich veramaßl, zu mehrerer Auf, rrchlhaltnng des schon bishrr in Uebereir.stiMt munn, mit dem kaiscll. französischen Hofe strenge beobachteten KoülinknlaisystrmS Ihr? saml^ liche Häoen gesscn nordamerikanische Schiffe «änlich »nd ohne Ausnahme z<» verschließen. Icdcs Schiff dieser Nation soll. wenu eS vor einem vreußischen Haoen erscheint ohne Wci-ters abgewiesen werden. Die Fannlil', weiche unsere unvergeßliche Königin hinltllassen hat. besteht in 4 Prinzen und I Prinzessinnen, die M sämmtlich sehe iiebenswüroiKe Eigenschasten besitzen. Die Verewigte war das virile Kind aus der Ehe des regirenden Herzogs von Me?- lllldmg »Sllelih Karl Ludwig Friedrich mit ^er Prinzcsin Friederlke, Tochter deS Prinzen Georg Wilhem von Darmstadt. Sie wa? den ;o. März »776 gebohren, verlor ihre Müller H782, undverdankle dieoorlreffliche Bildunh ihres Geistes und Herzens besonders ihrer ehr, würdigen Oroßmuller Louise Alberline, einer gevvhrenen Gräsin von Leiningen Heilersheim Wittwe des Prinzen Georg von Barmftadl. Im Darmstädtischen lernte unser Monarch <^e Kronprinz während deS Kriegcs gegen Fvank« ??ich die liebenswürdige Prinfsin kennen, mil der «e sich am 4. Dez. ^794 oerband. Gestern Früh ist der König nul seinen Kindern aus Hohcnzicriz zu Charlollenburg ein« yelrvffin. Am 26. kummt der klNseelte Leich« nam dcr verewigten Königin hier an, und wlld F Tage lang auf dem Schlosse ausgesetzt bleiben. Am Zl. ist in der Domkirche feycr« licher Gotlevoicnst, und Beyseyung des Leick« «cms 'n die könig«. Gruft. Die Stunde deS Todes der alloerehrlcn Monarchin war sanft, wie ihr Charakter; sie blieb auch nach dem 3oi>e schön, wie sie es im Lcben ge^cssn. Die Unllösillchkeit des Köcii^S und aNer Einwoh^ »er von Berlin, so wie l»cr preußischen Mo« narchie sind die schönste Lobrede auf die V 2 Hofdammel, und 2 Pagen zur Seile deS Sarges. Erstere wechseln sich nnl 3em Schloß, hauptmann von Buch und Hsfmarschall von Malhahn, so wie die Damen «nler sich alle Stunden ab. Die hohe Leiche stehl Vermit. von 9 bis »2 Uhr, Nachmittags vo« 4 bis 7 Uhr en Parade. Während dieser Stunden ist dem Publikum die Enleee erlaubt. Die Beysctzung der Leiche in dem Dom erfolgt den iZ. Abends. Schweden. Stockholm den lo. Iuly. Se. königl. Majestät haben' den General Silversparre wegen seines Betragens am 20. Iuny vor ein Kriegsgericht steilen lassen. Vorgestern ward hier ein Bedienter des Lieutenannts Tersmcden arrc, tirt, welcher infame Proklamattonen herumtrug. Man hält dieß für einen glücklichen Fang, und honr, jezr nähere Aufschlüsse in Beziehung des Complotts am 20. Iuny zu erhalten. — Heute hat d:c Untersuchung/ tn Becreff der Zufälle.am 20. Inny, tin Svea Hofgericht ih» ren Anfang genommen. - Stockholm den >Z. Inly. Heute Nachmittag erfolgte das feyerllche Le^chenbegängniß Sr. königl. Hoheit des verewigten Kronprinzen. Der Bischof von Linköping, Boctor v. ^t^scnstein, hielt die Leichenpredigt, und ier Erzbischos Doctor Lindblom, verrichtete den Beerdigungs-Act in dem Carolinischcn Gr^.be, i23Can2nen, schüsse erfolgten zu zweycnmalen, worauf Ge, wehr «Salven ertheilt wurden. Die sämmtliche Bürgerschaft und alle hier anwesende Regimenter paradirten. In einem Aufsatz des Iustizkanzlers über den Fortgang der Untersuchung wegen des To» des des Kronprinzen wird anch angezeigt, daß-nachdem die Erklärung des Leibarztes Ross» ( welcher die Oessmmg der Leiche des Kronprinzen vorgenommen hatte, ) über das Anmer-' knngs Memorial des ^nstizkanzlers eingelau-^ ftn sey, die dieser aber nicht als befriedigend > habe annehmen kinnen, so sey vom Iustizkanz-l leyamt an den Aetor beym Burggericht, de» e Hofa'.lditor Edmann, die Nemisse abgegangen, » den gedachten Rossl »egen seines fehlerhaften . Benehmens bey diesem Gelegenheit gerichtlich ' zu btl«ngen>