i dieser \umrnor Gehet hin und lehret alle Völker Geistes- gegenwart Inder in Afrika Chinesischer Bischof über China St. Martin November/Dezember 1959 PS 52. Jahrgang - Heft 6 Zum Weihnachtsiest und zum neuen Jahr wünschen wir unseren Lesern und Förderinnen Gottes Gnade und Segen. Allmächtiger Gott, durchflutet vom neuen Lichte deines menschgewordenen Wortes bitten wir, laß in unseren Werken widerstrahlen, was durch den Glauben in unserer Seele leuchtet. (2. Weihnachtsmesse) Advent der Völker Es gibt nicht wenige Völker, die um Missionare bitten, anstatt sie wie einst zu töten. In Nordindien wollen zwei Millionen Ekbatas in die Kirche aufgenommen werden. Auf den Südseeinseln bitten die Menschen um Glaubensboten. Der Bischof verlangt von ihnen als Voraussetzung für sein Kommen, daß sie einen Flugplatz in den Urwald hauen, damit er zu ihnen hinüberfliegen kann. Ein Missionar schreibt: „Immer wieder belagern Tausende unsere Missionsstationen und rufen im Sprechchor: ,Wir wollen beten lernen. Wir gehen nicht eher fort, bis ihr mit uns geht!' Wir müssen sie fortschicken. Wir sind zu wenige." Werden die Abgewiesenen noch einmal kommen? Das sind wenige Beispiele für viele ähnliche Verhältnisse. Mag diese Bereitschaft für das Evangelium auch nicht überall zu gleicher Zeit vorhanden sein, so geht doch durch die Welt der Heidenvölker eine bewußte oder unbewußte Erwartung des Heiles. Adventstimmung liegt über vielen Völkern. An uns ist es, dafür zu sorgen, daß diese Völker zu ihrem Heiland finden. Rüttle auf, o Herr, unsere Herzen, um deinem Eingeborenen die Wege zu bereiten (2. Adventsonntag), auch die Wege zu den Heidenvölkern. Unsere Bilder: Frz. Egger 1, W. Kühner 3, A. Nagler 1, G. Schmid 1, R. Stengel 1, Zirlik 1, Felici 1, Fides 5, Bildarchiv Foto Marburg 1 (Titelbild), Natal Mercury 2. STEHN DER NEGER Zweimonatsschrift November/Dezember 1959 INHALT Gehet hin und lehret alle Völker — 121 Noviziat in Mellatz eingeweiht .. 124 Bischof Reiterer in Europa und Amerika ................... 126 P. Willi Kühner: Großmutter, ein Märchen! ........ 129 Br. August Cagol: Geistesgegenwart in höchster Not_ 131 P. Karl Fischer: Überschwemmungskatastrophe in Südafrika .................. 132 Die Inder in Afrika ............. 134 P. Roland Stengel: Meine Pfarrei Acobamba .......... 136 Chinesischer Bischof über China — 138 P. Oskar Hofmann: St. Martin, Bischof von Tours ... 140 P. Adalbert Mohn: Mit dem Kinderwagen unterwegs — 140 Br. Vinzenz Plank: Aus der Kolpingsfamilie in die Ordensfamilie ................. 142 Koko und Poko ................... 144 Kurz berichtet ....... 3. Umschlagseite Titelbild Der hl. Martinus, Dommuseum, Anfang des 15. Jahrhunderts Bestellung Deutschland: Missionshaus Josefstal (14a) Ellwangen/Jagst (Württemberg) Österreich: Missionshaus Maria Fatima Unterpremstätten bei Graz Italien: Herz-Jesu-Missionshaus in Milland bei Brixen Jährlicher Bezugspreis DM 3.---S. 15 — Lire 400 Einzahlung Deutschland: Missionshaus Josefstal Postscheckkonto Stuttgart 540 66 Österreich: Scheckkonto 862 11 „Stern der Neger“ Italien: Herz-Jesu-Missionshaus in Milland Bressanone/Brixen C.C.P. 14 / 7392 Trento Herausgeber und Verleger Kongregation der Missionare Söhne des Heiligsten Herzens Jesu Josefstal bei Ellwangen/Jagst Schriftleitung P. Edmund Schümm, Josefstal Druck : Schwabenverlag AG Zweigniederlassung Ellwangen/Jagst Mit. kirchlicher Druckbewilligung und Erlaubnis des Generalobern V________________________________________J Papst Johannes XXIII. segnet die Kreuze, die er dann den über 500 Missionspriestern, Brüdern, Schwestern und Laienhelfern überreichte. Der Hl. Vater nannte diesen Tag den schönsten seines ersten Pontifikatsjahres. Gehet hin und lehret alle Völker Am Sonntag, dem 11. Oktober, nahm der Hl. Vater im Petersdom die Aussendung einer großen Zahl von Missionaren vor. über 500 Priester, Brüder, Schwestern und Laienhelfer hatten sich vor ihrer Ausreise in die Mission um den Stellvertreter Christi geschart. Sie stammten aus den verschiedensten Ländern der Christenheit, auch aus den Missionsgebieten, und wurden so zum lebendigen Ausdruck des opferbereiten und freudigen Echos, das der missionarische Gedanke in unseren Tagen in der ganzen Kirche findet. Und die Länder, in die sie gesandt wurden, umfaßten die ganze Welt, in der die Frohbotschaft Christi verkündet werden darf — in buchstäblicher Erfüllung des Wortes unseres Herrn: „Gehet hinaus in alle Welt!" Die Feierlichkeit begann mit dem Meßopfer, das der Hl. Vater selbst zele- brierte; anschließend vollzog er die Weihe der Kreuze, die er dann den einzelnen Missionaren persönlich überreichte. Der Sixtinische Chor umrahmte die Feier mit Werken von Palestrina, Vitoria und Perosi. Die Tatsache, daß der Papst diese Aussendungsfeier selbst wollte und jedem einzelnen das Missionskreuz überreichte, zeigt, mit welch tiefem Verstehen und welcher Güte er der Arbeit der Missionare verbunden ist. Allen Missionaren und Missionsfreunden ist er durch diese Geste seines Missionseifers nähergekommen. Die Ansprache, die der Hl. Vater nach Überreichung der Kreuze hielt, läßt uns erkennen, daß sein Geist nicht nur die ewigen Richtlinien des Missionsapostolates umfaßt, sondern daß er mit seinem Herzen auch persönlich den Missionaren verbunden ist. sionaren befanden sich auch zahlreiche Vertreter der Missionsländer, so Afrikas, Japans, Chinas und Siams. Aus der Ansprache des Hl. Vaters Unsere Lippen öffnen sich vor allem für jene Glaubensboten, die aufs neue jene himmlische Botschaft verkünden, die Jesus Christus zuerst der Welt gebracht hat: Ehre sei Gott und Friede den Menschen, die guten Willens sind! Liebe Missionare und Söhne! Die Überreichung des Kreuzes ist eine einfache und doch sinnvolle Zeremonie. Sie ist wie der letzte, entscheidende Weiheakt für das Missionsapostolat und Anlaß zu tiefinnerer Bewegung, die Unser Herz ergreift und die fromme Schar der Gläubigen aufwärts zieht. Gern haben Wir mit euch und für euch das eucharistische Geheimnis gefeiert, und zwar in erster Linie, damit sich für uns, die wir am Altar des ewigen Hohenpriesters versammelt sind, das Erlösungsopfer von Calvaria erneuere, von dem die Missionstätigkeit der Kirche Auftrieb und Erfolg empfängt. Wir wollten diese ergreifende Zeremonie aber auch, damit durch sie die Verehrung und Liebe klar werde, die Wir für all die vielen hoch- herzigen und begeisterten Söhne hegen, deren Stellvertreter ihr seid, ihr, die ihr nun zum Auszug bereitsteht. Die Missionare und Missionarinnen der ganzen Welt harren voll innerer Freude aus, trotz all der Schwierigkeiten, die sie überwinden müssen, und in der Einsamkeit, in der sie leben müssen, gar oft der materiellen Hilfe und auch des geistlichen Trostes beraubt. In all den Jahren, seitdem sie hinauszogen, dienen sie voll Begeisterung der Kirche und der Sache des Guten und der Kultur. Wir sind allen Missionaren innig nahe und grüßen sie voll Ergriffenheit mit dem Blick und Herzen des Vaters. Die Missionen waren in der Tat, nach 17jähriger Tätigkeit in Unserer Heimatdiözese, Unser Arbeitsfeld in Rom, in einer Zeit, da das Missionswerk mit Eifer wieder aufgenommen und neu organisiert wurde. Mit tiefer Herzensfreude denken Wir an die Jahre zurück, die Wir an der Propaganda Fide verbracht haben. Damals hatten Wir Gelegenheit, so viele Missionare persönlich kennen Die Schwestern gehörten 16 Nationen an und waren für 45 verschiedene Missionslähder bestimmt. Die Laienhelfer waren ein Beweis dafür, daß der Missionswille im christlichen Volk immer mehr Boden gewinnt. zu lernen und ihre solide Ausbildung, ihren brennenden apostolischen Eifer, ihre nur Gott bekannten Opfer gebührend zu schätzen. Auch inmitten der andern Aufgaben, die Unsere Vorgänger Uns in der Folge in Bulgarien, der Türkei, Griechenland und Frankreich Uns anvertrauten, konnten Wir aus der Nähe dieses in aller Stille wirkende imponierende Werk verfolgen. Wir konnten die Ausbildungsstätten und die Aussendung von Missionaren bewundern. Wir danken dem Herrn dafür und Wir halten sie für eine der hervorragendsten Gnaden, die seine Güte Unserm armen Leben zuteil werden ließ. All diese Erinnerungen vereinigen sich bei der heutigen Feier zu einem ungemein ansprechenden Bild, da eine neue Gruppe von Missionaren als Beweis für die ununterbrochene Weitergabe der Botschaft des Evangeliums sich andern zahllosen Scharen anschließt, um auf der ganzen Welt den Glauben Christi zu verkünden. Gehet also hin und lehret alle Völker und taufet sie! Die Kirche erwartet von euch aufs neue hellschimmernde Ernten, die aus euerem priesterlichen und sakramentalen Dienst, aus der Lehre des Evangeliums und aus dem Bestreben reifen, das heilige Erbe der Offenbarung immer von neuem zu verkünden und unversehrt zu bewahren. Wir werden mit euch sein. Mit euch wird auch das christliche Volk sein. Wir werden immer für euch und die euch anvertrauten Seelen beten und für die teueren Verwandten, die ihr daheim zurücklasset, damit er allen den allmächtigen Beistand seiner Gnade verleihe. — Blicke hin, o Herr, auf diese deine Söhne, Priester, Brüder, Schwestern und Laien, die alles verlassen, um Zeugnis abzulegen für dein Wort, für dein Herz. Halte sie aufrecht in schweren Augenblicken, unterstützte ihre Kräfte, tröste ihre Herzen, kröne mit Erfolg ihre Arbeit. Dein Kreuzesbild, das sie das ganze Leben hindurch begleitet, sei ihnen ein Zeichen der Tapferkeit, der Selbstverleugnung, der Liebe und des Friedens; es diene ihnen als Trost und Führer, als Licht und Kraft, damit durch sie dein gebenedeiter Name immer mehr verherrlicht werde. Bischof Freundorfer bei der Weihe der Hauskapelle. Links P. General Richard Lechner Nächste Seite oben: Der Bischof erteilt vom Altar aus den Segen Noviziat in Mellatz eingeweiht Am 5. Oktober erteilte Bischof Josef Freundorfer von Augsburg unserem neuen Klerikernoviziat in Mellatz, P. Opfenbach über Lindau, die kirchliche Weihe. Der Bischof traf am Vorabend um 18 Uhr am Portal des Hauses ein, wo er von P. General Richard Lechner herzlich begrüßt wurde. P. General nannte das Haus ein Haus der Hoffnung für unsere junge Kongregation. Diese Worte griff Se. Exzellenz in seiner Erwiderung auf und wünschte, das Haus möge ein Haus erfüllter Hoffnung werden. Der Chor des Noviziates umrahmte die Begrüßungsfeier mit einigen mehrstimmigen Liedern. In der Hauskapelle erteilte Bischof Freundorfer den bischöflichen Segen. Am Morgen des nächsten Tages traf ein Omnibus mit Gästen aus Josefstal und Ellwangen ein, darunter das ganze Brüdernoviziat in Josefstal. Der Bischof erteilte zunächst der Hauskapelle die kirchliche Weihe und feierte dann eine Pontifikalmesse. In seiner Predigt verglich er das Noviziat mit einem Bergquell, der ins Tal herabfließt und alles neu belebt. Weiter deutete er es als den Platz am Rande des Arbeitsfeldes, als den Platz am See Genesareth, wo der Herr die Sendung erteilt, und als den Platz unter dem Kreuze. Während des Gottesdienstes sang der Chor der Novizen eine mehrstimmige deutsche Messe. Danach schritt der Bischof durch das Haus, um allen Räumen seinen Segen zu geben. Beim Mittagsmahl eröffnete Kamerer und Pfarrer Mannsnetter von Opfenbach die Reihe der Tischreden. Er sagte, er sei glücklich, ein Ordenshaus in seiner Pfarrei zu haben. Er brauche nur das Telefon zu betätigen, und schon sei das Missionshaus bereit, ihm zu helfen. So wünsche er dem Hause Gottes Segen. P. Rektor Bay eri gab in seiner Tischrede einen Überblick über die geleistete Arbeit. Als Vertreter des Landrats von Lindau sprach ein Bürgermeister. Er sagte, daß früher an der Stelle, wo jetzt das neue Haus steht, ein Exerzitienhaus geplant war, aber nicht ausgeführt werden konnte. Nun freue er sich, daß an seiner Stelle dieses schöne Haus stünde. Dann überreichte Architekt Dr. R a i s c h von Donzdorf P. General den Schlüssel. Dieser dankte in seiner anschließenden Rede allen, die zum Gelingen des Baues beigetragen hatten. Er vergaß nicht P. Würz, der die Bauarbeit geleitet, und P. Generalökonom Stadtmül-1 e r, der die Schulden bezahlt habe oder noch bezahlen müsse. In diesem der Muttergottes von Lourdes geweihten Haus werden nun die Priesterkandidaten, die aus unseren fünf Missionsseminaren in Ellwangen, Bad Mergentheim, Neumarkt, Unterpremstätten und Milland kommen, ihr erstes, entscheidendes Ordensjahr verbringen, das seinen krönenden Abschluß in der hl. Profeß findet. Dann ziehen sie zum Studium, das gewöhnlich fünf Jahre dauert, nach Bamberg, Brixen oder Rom. Die beiden Wohnflügel (links das Noviziat, rechts die Wohnungen der Patres, Brüder und Schwestern mit Küche und Speisesaal) sind durch die Kapelle miteinander verbunden. Den Haushalt besorgen Franziskanerinnen von Dillingen. Bischof Reiferer in Memphis (USA). Neben ihm P. Lohr Bischof Reiferer in Europa und Amerika Bischof Anton Reiterer, seit 1956 Oberhirte der Missionsdiözese Lydenburg in Südafrika, weilte für einige Monate dieses Jahres in Europa und Nordamerika. Am 30. März bestieg er in Johannesburg das Flugzeug und landete in Rom. Von seiner Südtiroler Heimatgemeinde Haf-ling wurde er begeistert empfangen. In Bozen nahm er an der dort aufgebauten Missionsausstellung „Missio“ teil. Die Jugend Südtirols hatte in ihren Reihen eine große Sammlung veranstaltet, um den Bischof reichlich beschenken zu können. Er erhielt für seine Mission einen Volkswagen, zwei Fahrräder, Meßgeräte und eine große Geldspende. In Deutschland besuchte er unsere Niederlassungen und flog dann von Frankfurt aus zunächst nach Kanada. In einer Stadt dieses Landes mit 25 000 Einwohnern erteilte er einem Diakon die Priesterweihe. Dieser Weltpriester wird nun in der Diözese Lydenburg als Seelsorger arbeiten, und die Stadt erlebte die erste Primiz ihrer Geschichte. Von hier reiste der Bischof weiter in die Vereinigten Staaten. In New York wurde er von Kardinal Spellman und Weihbischof Sheen empfangen. In Memphis verbrachte er einige Wochen bei unseren dortigen Patres Lohr und Schmid. An den Sonntagen predigte er in 14 Während seines Aufenthaltes in Aschaffenburg besuchte Bischof Reiterer auch eine befreundete Familie Pfarreien verschiedener Diözesen und sammelte Geld für die Anliegen seiner Diözese, besonders für den Fortbestand der Missionsschulen. Uber England flog er nach Holland, um am Missionsliturgischen Kongreß in Nimwegen teilzunehmen, der unter Vorsitz des indischen Kardinals Gracias Fragen der zeitgemäßen Gestaltung der Meßliturgie in den Missionsländern behandelte. Unter den versammelten Mis-sionsfadileuten sah man 37 Bischöfe, die aus fast allen Missionsländern gekommen waren. Das Ergebnis der Beratungen, die eine wichtige Vorarbeit für das kommende Konzil bilden, wurde in Form von Entschließungen nach Rom gesandt. In Trier erlebte Bischof Reiferer die Wiederverhüllung des Heiligen Rockes und nahm am Staatsempfang teil, der zu Ehren des anwesenden Kardinals Ottaviani und der versammelten Bischöfe gegeben wurde. Uber Aachen, das deutsche Missionszentrum, und Maria Laach fuhr er weiter nach Aschaffenburg, wo er einen Missionstag hielt. Nach einer Wallfahrt nađi Lourdes, zusammen mit P. Sieberer und P. Fischer, flog er von Rom aus, wo er noch zu seinem Ad-Li-mina-Besuch und zu einer Audienz beim Hl. Vater Aufenthalt nahm, über Athen, Der indische Kardinal Gracias, Erzbischof von Bombay, Leiter des Missionsliturgischen Kongresses Khartum, Nairobi, Salisbury nach Johannesburg zurück, wo er am 19. November von Patres seiner Diözese freudig begrüßt wurde. Blick in den Sitzungssaal In Pretoria, der Hauptstadt der Südafrikanischen Union, gründete Bischof Reiterer ein dem hl. Antonius geweihtes Schülerheim für weiße Kinder seiner Diözese Lydenburg, um ihnen eine christliche Erziehung zu gewährleisten. Die Schüler besuchen die Schule der Christlichen Schulbrüder Die Kapelle ist der religiöse Mittelpunkt des Hauses Blick in den Studiersaal Während der Pause Großmutter, ein Märchen! Von P. Willi Kühner P. Andreas Nagler, Maria Trost, mit seinen jungen Freunden Moses und Aaron, eifrigen Helfern beim Bau einer Mariengrotte und Anlegen eines kleinen Parks Zwei Swazifrauen mit ihren Kindern Auch die Zulukinder hören gern Märchen und plagen ihre Großmütter mit der Bitte, ihnen Märchen zu erzählen. Wenn sie untertags mit diesen Anliegen kommen, sagt die Großmutter: „Untertags werde ich euch keine Märchen erzählen, sonst wachsen euch Hörner!" Vor mir habe ich die Lesebücher des 3. und 4. Schuljahres. Sie sind voller Märchen. Ich habe mich mit der Lehrerin Domi-tilla Dhlamini über diesen Gegenstand unterhalten und sie gebeten, mir einige Märchen aufzuschreiben, die sie von ihrer Großmutter gehört habe. Diese Märchen haben zum Inhalt die allbekannte Tatsache, daß der Mensch sehr am Leben hängt oder vielmehr ewig leben und nicht sterben möchte. Andere Märchen handeln von der Tierwelt. Was bei unsern deutschen Märchen der schlaue Fuchs ist, das ist hierzulande der Hase, der mit seiner Gerissenheit alle andern Tiere hereinlegt, selbst den mächtigen Löwen. Wieder andere Märchen schildern Eltern- und Kindesliebe, Bosheit und Laster, Güte und Tugend. Hier sind die Märchen, die mir Domi-tilla auf geschrieben hat: Der Jungbrunnen Es war einmal ein Greis, der lebte mit seiner alten Frau in einem Dorf. Beide waren schon so hoch in den Jahren, daß sie nichts mehr arbeiten, sondern nur noch in der Hütte hocken und auf das Kochen des Bieres achtgeben konnten. Ihr Kral stand am Fuße eines hohen Berges. Auf dem Gipfel dieses Berges war ein großer, tiefer See. Nichts kam je wieder ans Tageslicht, was da hineingefallen war. Denn ringsum war er von senkrechten Felswänden umgeben. Wenn die Erwachsenen den Kral verließen, blieben die beiden Alten mit den kleinen Kindern zurück, die nur zu gern mit Großvater und Großmutter ihr Spiel trieben. Einmal sagten die Kinder: „Wir wissen, daß alte Leute, die in den See springen, wieder jung herauskommen; sie sind wieder Burschen und Mädchen." Die beiden Alten glaubten diese Worte. Ihre Gedanken gingen zurück in die Tage ihrer Jugend. Eines Tages geschah es nun, daß die Großen zu einem Biergelage fortgegangen waren. Da sagte der alte Mann zu seiner Frau: „Wie wäre es heute? Komm, wir gehen in den See, der uns jung macht! Ich bin es müde, immer mit kleinen Kindern Zurückbleiben zu müssen, wenn die Männer fort-gehen." Seine Frau stimmte zu und sagte: „Jawohl! und wie werden sie sich wundern, wenn sie uns jung vom Berg herabkommen sehen, schön wie am Tag unserer Hochzeit." So sagte die Alte und lächelte dazu. „Erinnerst du dich noch, wie wir damals tanzten und in die Hände klatschten? Doch, beeilen wir uns!“ Sie ergriffen ihre langen Stöcke und gingen. Die Kinder fragten sie: „Wohin geht ihr denn?" Der Großvater antwortete: „Wir gehen zum Jungbrunnen. Sagt euren Eltern, wir werden zurückkommen, so jung wie sie." Die Kinder lachten und sagten, sie hätten nur mit ihnen gescherzt. Doch die beiden Alten verließen den Kral und stiegen den Berg hinauf. Eine Weile rasteten sie, dann stiegen sie weiter bergan, bis sie auf dem Gipfel anlangten. Da setzten sie sich nieder, nahmen ihre Schnupftabaksdosen heraus und nahmen eine Prise. Der Großsohn des Greises war inzwischen vorzeitig nach Hause gekommen und fragte die Kinder: „Wo sind Großvater und Großmutter?" Die Kinder sagten: „Sie sind fortgegangen. Sie haben gesagt, sie wollen zum Jungbrunnen gehen, damit sie wieder verjüngt zurückkommen." Als der Großsohn zum Berg hinaufblickte, sah er die beiden Alten in der Höhe verschwinden. Mit großer Eile — sein Name war „Läufer" — machte er sich auf und dachte, er könnte das Vorhaben seiner Eltern noch verhindern. Als er in großer Hast näherkam, hatten sie gerade ihren Tabak genossen und standen auf. Er rief ihnen mit lauter Stimme zu: „Papa, Mama!" Doch sie hörten ihn nicht. Platsch, platsch, die Wasser schlugen über ihnen zusammen, und sie wurden nie mehr gesehen. Chakijana und die alte Frau (Chakijana ist in der Sagenwelt der Zulu ein kleines, schlaues Fabelwesen.) Chakijana war ein sehr unartiger Bursche. Eines Tages fand er eine alte Frau allein in ihrer Hütte sitzen. Er sagte zu ihr: „He, Großmutter, würdest du dich nicht freuen, wenn du dich wieder jung sehen könntest?“ Da sagte die Greisin: „Ach, mein Enkelkind, wo kann ich die Arznei finden, die mich zu dem macht, was ich einst war. Denn ich war ein Mädchen von Rang und Ansehen vor allen andern. Für solch eine Arznei würde ich einen Ochsen zahlen." Chakijana lachte und sagte: „Nein, Mütterchen, du brauchst sie nicht zu kaufen, diese Arznei gibt es gar nicht. Aber höre: Du siehst mir an, daß meine Geburt weit zurückliegt. Wenn ich nun in meinem hohen Alter in einen großen Topf schlüpfe und mich sieden lasse, komme ich verjüngt wieder heraus." Da freute sich die alte Frau und sagte: „Mein Enkelkind, nimm den großen Topf da hinten und siede mich. Dann werden die Zimangele kommen und mich als junges Mädchen antreffen.“ Chakijana aber schlug vor: „Zuerst werde ich in den Topf schlüpfen, damit du siehst, wie ich herauskomme. Wenn ich sage: ,Tswi, tswi, ich bin gar', mußt du den Deckel wegnehmen und mich herauslassen." Chakijana füllte den Topf halb mit Wasser, machte Feuer darunter und stieg hinein mit den Worten: „Blas, Gogo (Großmutter)!" Die alte Frau blies in das Feuer. Kaum spürte Chakijana das Wasser warm werden, schrie er schon: „Tswi, tswi, Gogo, ich bin gar!" Die Großmutter nahm den Deckel weg, und Chakijana kam heraus, lächelnd und sauber. „Siehst du mich, Gogo, wie bin ich jetzt?" Chakijana war vorher schmutzig und mit dem Staub der Straße hineingestiegen und kam sauber gebadet wieder heraus. Die Greisin sagte: „Ah, du bist schön, mein Kind!" Dann stieg sie in den Topf. Chakijana setzte den Deckel darauf, holte einen großen Stein und legte ihn auf den Deckel. Dann schürte er das Feuer, daß es mächtig loderte. Drinnen wurde das Wasser unerträglich heiß, die alte Frau rief: „Tswi, tswi, ich bin gar.“ Chakijana aber höhnte: „Sei still, du lügst, du bist noch nicht gar, das Fleisch alter Leute ist zäh." Er schürte das Feuer noch kräftiger, bis das Wasser kochte. Die alte Frau aber starb, weil Chakijana sie nicht befreien wollte. Dann ging er seines Weges und sagte: „Die hat ihr Lehrgeld gezahlt!" Die Alte und der Tod Es war einmal eine alte Frau. Die ging in den Wald, um Holz zu sammeln. Sie fand sehr viel und band es zuletzt zu einem großen Bündel zusammen. Dann versuchte sie, das Bündel auf ihren Kopf zu legen. Doch es war zu schwer. Ein neuer Versuch — vergebens! Da setzte sich die Frau nieder, weinte und sagte zu sich selbst: „Ach, ich Arme! Jetzt ist mir das Bündel zu schwer. Ich bin nichts mehr. Wozu lebe ich noch? Als ich jung war, bedeutete so ein Bündel nichts für mich, aber jetzt kann ich es nicht einmal mehr aufheben. Ach, Tod, wann wirst du kommen und mich holen? Ich bin nichts mehr!" Sie hatte das Wort noch nicht ausgesprochen, da stand vor ihr ein Riesenmensch in schrecklicher Gestalt, sprang sie an und wollte sie töten. Doch die Frau stand fest, widersetzte sich, weinte und sagte: „Weh mir, ich, das Kind meines Vaters, soll sterben? He, Leute, helft mir dodi!" Da sprach der Tod: „Gogo, was redest du jetzt daher? Warst nicht du selbst es, die midi gerufen hat, dich zu holen, da du nichts mehr wert seiest?" Bebend schrie die Alte: „Mach dich fort von hier. Ich soll dich gerufen haben? Damit du mich von meinen Enkeln wegnimmst? Und wohin? Ich habe nur gesagt: ,Komm und lade mir das Bündel Holz auf!'" Da sprach der Tod: „Weib, spiele nicht länger mit mir!" Sprach es, lud sie auf seine Schultern und ging mit ihr davon. Geistesgegenwart in höchster Not Von Br. August Cagol Die schwarze Frau war eine Art Hausiererin, die bei ihren Landsleuten Hühner, Eier und dergleichen aufkaufte, um sie mit einem kleinen Gewinn an die jenseits des Limpopo-Flusses seßhaften indischen Händler weiterzuverkaufen. Auf diese ihre Geschäftsgänge nahm sie gewöhnlich ihren 14jährigen Sohn Lotemu mit sich. Eines schönen Tages waren Mutter und Sohn wieder auf Wanderschaft und näherten sich eben dem breiten Krokodilfluß oder Limpopo von Süden her. Die Woche zuvor hatte es stark geregnet. Infolgedessen war der Fluß stark angeschwollen, befand sich aber schon im Abfallen, so daß zu hoffen war, daß die beiden die Furt glücklich passieren konnten. Unangenehmerweise hatte der Fluß während seiner Schwellhöhe an den bei- den Ufern allerhand Treibgut und Unrat im Ufergebüsch zurückgelassen, das nun für das überschreiten ein weiteres Hindernis bildete. Der Sitte gemäß ging die Mutter voraus, der Sohn folgte nach. Die Frau ging, einen Korb mit Eiern auf dem Kopf, vorsichtig tiefer und tiefer ins Wasser, Lotemu folgte ihr tapfer nach, unter jedem Arm einige lebende Hühner an sich drückend. Er hatte den Fluß noch nie so voll sandgelben Wassers gesehen, das strudelnd und Blasen bildend an ihm vorbeirauschte. Immer tiefer kamen sie in den Fluß, so daß das Wasser ihm schon unter den Achseln hindurchspülte. Manchmal, wenn ein großer Ast oder ein Baumstrunk an ihm vorbeihuschte und eine größere Welle bildete, geriet er wohl ganz unter Wasser. Doch seine Eine Pythonschlange, die ihre Opfer durch Umschlingen tötet, scheint sich vergeblich um die Schildkröte zu bemühen, die sich unter ihrem harten Rückenpanzer in Sicherheit weiß. Augen waren immerfort auf seine tapfer voranschreitende Mutter gerichtet. Sie würde ihm gewiß helfen, wenn das Wasser ihn fortreißen wollte. Sorge bereiteten ihm die Hühner, die sicher ertrinken würden, wenn sie noch einige Male unter Wasser gerieten, und von toten Hühnern wollten die indischen Händler nicht viel wissen. Die Mutter hatte aber bereits die Gefahr, die den Hühnern drohte, bemerkt, und so stellte sie ihren Eierkorb auf einer kleinen Insel im Flusse ab und kehrte um, um dem verängstigten Sohn die Hand zu reichen. An einer ruhigeren Stelle des Flusses trieb schon lange ein Blatt auf der Wasserfläche umher, das der Mutter nicht gefallen wollte. Sie beschleunigte ihre Schritte, um daran vorbeizukommen. Doch plötzlich kam das blattähnliche Ding aus dem Wasser hervor, und nun war es ein häßliches Tier mit einem schuppigen Schwänze, ein Krokodil! Das Untier war im Nu bei der Frau. Als der arme Junge das sah, erschrak er aufs äußerste. Die Frau stieß einen Schreckensruf aus. Wie konnte Lotemu seiner Mutter helfen? Schon hatte das Krokodil die Frau mit seinen starken Kinnladen gefaßt, und sie rang aus Leibeskräften mit dem scheußlichen Reptil, um sich zu befreien. Zum Glück hatte das Krokodil zunächst nur die Felldecke der Frau zu fassen bekommen, ihre Haut war nodi unberührt. Aber auf die Dauer würde sie sich der Riesenechse nicht erwehren können. Ein Krokodil ist ein höchst blutdürstiges und starkes Tier, besonders im Wasser. Der Knabe fühlte sich machtlos gegenüber dem Todfeind seiner Mutter, und doch mußte etwas geschehen, wenn sie nicht eine Beute des Krokodils werden sollte. Als das Tier inne wurde, daß es etwas Ungenießbares ergriffen hatte, ließ es die Felldecke los und öffnete den Rachen, um etwas Besseres zwischen die Zähne zu bekommen. In diesem Augenblick kam Lotemu die rettende Idee: Als das Krokodil seinen Rachen weit aufgesperrt hatte, schleuderte er eines seiner Hühner hinein, und dann noch eines. Das Krokodil war mit dieser Beute vorläufig zufrieden, klappte seinen Rachen zusammen und verschwand im Wasser. Die beiden gelangten wohlbehalten ans andere Ufer. Überschwemmungskatastrophe in Südafrika Von P. Karl Fischer In der zweiten Maiwoche dieses Jahres setzte in Südafrika kaltes Wetter ein, und es begann zu regnen. Manche Landwirte freuten sich nach der langen Trockenheit über diesen Regen, andere bangten um die Ernte. Die hohen Drakensberge im Basutoland bedeckten sich mit Schnee. Einige Universitätsstudenten wurden dort vom Schneesturm überrascht. Einer von ihnen verunglückte im tiefen Schnee und wurde später tot aufgefunden. Von den Drakensbergen aus nahm das Unheil seinen Anfang. Hier entspringen einige der größeren Flüsse Natals, so der Polela, der Umzimkulu, der Umkomaas. Sie ergießen ihre Wasser in den Indischen Ozean. Die Schneeschmelze und der starke Regen im Lande verwandelten die Flüsse und Bäche ungewöhnlich schnell in reißende Ströme und traten über die Ufer. Uber die Flüsse und Flüßchen führen Brücken aus Stahl oder Beton für die Staatsstraßen und die Eisenbahn Durban — Portshepston. Einige dieser Brücken wurden ganz zerstört, bei andern wurde von den Pfeilern das umgebende Erdreich weggespült. Die Straßen erlitten schwere Schäden, Telegrafenmasten wurden weggerissen. So wurde an der Südküste jeder Verkehr unterbrochen. Die große Brücke über den Umzimkulu bei Portshepston für Bahn und Straße, die erst vor wenigen Monaten dem Verkehr übergeben worden war, steht allein noch, von den reißenden Wellen umbrandet. Nur in der Mitte hat sie etwas Schaden gelitten. Das Erdreich unter dem Bahngleis wurde von den Wassermassen weggerissen Von der Eisenbahn-und der Straßenbrücke ist die Hälfte in den Fluten verschwunden Am meisten hatten die weißen und schwarzen Bewohner an der Küste und an den Flußufern zu leiden. Die Häuser standen bis zu den Fenstern im Wasser, das Innere füllte sich mit Schlamm. Türen und Fenster waren mit angeschwemmten Bäumen und Strauchwerk blockiert. Die Häuser der Schwarzen und Inder wurden fast alle zerstört. Da die Flut in der Nacht (vom 16. auf 17. Mai) die Küste erreichte, wurden hier die meisten im Schlaf von der Katastrophe überrascht und konnten nur im letzten Augenblick das nackte Leben retten. Ein schwarzer Katholik berichtet: „Ich erwachte und hörte ein ungewöhnliches Gackern unserer Hühner. Ich fragte meine Frau, warum die Hühner wohl diesen Lärm machten. Ich stand auf, um nachzusehen. Als ich die Türe aufmachen wollte, ließ sie sich nicht öffnen. Da blickte ich zum Fenster hinaus. Ich sah nur Wasser und konnte es mit der Hand berühren. Wie im Traum weckte ich meine Kinder. Durchs Fenster hob ich meine Tochter Irene mit dem Kleinsten hinaus. Das Wasser reichte ihr bis an den Hals. Wir könnten nicht schwimmen, so half ich Irene und brachte sie auf eine noch trockene Stelle, das Kind hielten wir mit den Händen über dem Wasser. Das Wasser stieg immer höher, und ich kam nicht wieder in mein Haus. Beim Versuch, es zu tun, bekam ich schon Wasser zu schlucken." Sein Nachbar wurde auch durch das Gurgeln des Wassers aus dem Schlaf geweckt. Mit der Hand fühlte er das Wasser schon nahe am Bettrand. In der Dunkelheit suchte er sich einen Weg durchs Dach des Hauses. Sein Kleinstes setzte er einstweilen auf den First des Daches. Die andern Kinder brachte er schwimmend aufs trockene Land, zuletzt audi seine Frau. Halb scherzend, oder mehr als Trost im Unglück, sagte er zu den Seinen: „Seht, es gibt keinen, der nicht auch die Kraft hätte, seine Frau zu tragen.“ (Wörtlich übersetzt: Kein Elefant wird schwerer durch seinen Rüssel.) Durch die plötzliche Überraschung im Schlaf war den Unglücklichen die Möglichkeit genommen, sich richtig anzukleiden oder auch nur das Wichtigste mitzunehmen. Hier galt es einfach, das Leben zu retten. Alle, Weiße und Schwarze, flüchteten auf die nächste Anhöhe. So Die Inder Die neuere Geschichte Afrikas ist die Geschichte des kontinentalen Gegensatzes zwischen Weiß und Schwarz, und der Hinweis auf das „Erwachen der Farbigen" ist heute eines der gängigsten Schlagworte der Leitartikel. In all den Meldungen, Untersuchungen und Reportagen über soziale Gegensätze, Rassenmaßnahmen oder Unruhen in den Ländern des Schwarzen Erdteils wurde bisher jedoch eine Gruppe von Menschen kaum erwähnt: die afrikanischen Asiaten, zumeist indischer Abkunft, „die unverdauliche Fülle des schwarzweißen Sandwichs", wie sie jüngst ein amerikanischer Politiker bezeichnete. Die asiatische Minorität des afrikanischen Kontinents sieht sich in der Gegenwart einem zweifachen Rassenpro- bildeten sich mitten in der großen Wasserwüste Inseln, auf denen sich Menschen dicht zusammendrängten. Ungenügend bekleidet und ohne Decken mußten sie hier die kalte Pfingstnacht verbringen. Selbst am Morgen war es unmöglich, ihnen Hilfe zu bringen. Zunächst kamen Militärflugzeuge, um sich einen Überblick über die Katastrophe zu verschaffen und Rettungsmöglichkeiten zu entdecken. Dann kamen sie wieder und warfen auf die Inseln Lebensmittel, Wasser, Kleider, Decken und auch Medikamente ab. Auf diese erhöhten Stellen wurden auch Bäume, Sträucher und Gras angeschwemmt. Auch Schlangen und anderes giftiges Getier fand sich ein, und einige, die dem Wasser entkommen waren, starben hier durch den Biß der Schlangen. Die Regierung tat in den folgenden Tagen und Wochen alles, um den Verkehr wieder zu ermöglichen, und setzte modernste Straßenbaumaschinen ein, um die in die Straßen gerissenen Lücken zu schließen und die umspülten Brückenpfeiler wieder mit Erdreich zu umgeben. Alsbald bildeten sich in den Städten und Dörfern Hilfsvereine, um für die Unglücklichen das Notwendigste zu sammeln. Die Flutkatastrophe hat etwa 30 Menschenleben gefordert. in Afrika blem gegenüber. Die „braunen Afrikaner" werden von den weißen Herren nicht selten ähnlich wie die Neger behandelt, von den Schwarzen allerdings oft wie Weiße. Das Problem wird besonders deutlich durch einen Vorfall illustriert, der sich vor Jahren in Durban ereignete. Ein indischer Kaufmann stieß während einer geringfügigen Auseinandersetzung einen Negerjungen gegen das Schaufenster seines Ladens. Die Scheibe ging in Brüche, und der Neger erlitt einige leichte Schnittwunden. — Schwarze Passanten, die den Vorfall mitangesehen hatten, streuten das Gerücht aus, ein Inder habe einen Afrikaner getötet. Wenige Stunden später war kein Inder in der Stadt seines Lebens mehr sicher. Neger steckten indische Läden in Brand, demolierten Wohnungen und entfesselten eine sinnlose Lynchjustiz. Das Resultat der Unruhen, deren die Polizei erst nach drei Tagen Herr werden konnte, waren rund 1200 Tote und Verletzte und über 1500 ausgebrannte oder zerstörte Wohnungen und Geschäftslokale. Den Mulatten gleichgestellt Derartige Exzesse haben sich seitdem glücklicherweise nicht mehr ereignet. Daß der Konflikt jedoch noch nicht begraben ist, zeigte unter anderem der Aufruf zum Boykott aller nichtafrikanischen Geschäfte, den die Nationalbewegung von Uganda vor einigen Monaten veröffentlichte. Die ersten größeren Gruppen von Asiaten wurden von den weißen Kolonialherren nach Afrika gebracht. Die Besitzer der großen Zudcerplantagen von Natal „importierten" im letzten Jahrhundert indische Kulis. Nach einiger Zeit konnten nicht wenige Inder, nachdem ihre Kontrakte abgelaufen waren, eigenes Land erwerben. Andere Einwanderer folgten. Heute leben rund 800 000 Asiaten in den afrikanischen Gebieten südlich der Sahara: Sikhs, Ismaelis, Mohammedaner aus Pakistan, Parsen, Christen aus Goa. Diese Zahl scheint nur auf den ersten Blick gering zu sein, denn die soziologische Bedeutung der Inder geht weit über ihre zahlenmäßige Stärke hinaus. In Daressalam findet man kaum ein Schild eines Ladens oder einer Werkstätte, das keinen indischen Namen trägt. Das gleiche gilt für Nordrhodesien und Nyassaland. In Kenya zahlen die Asiaten rund ein Drittel der indirekten Steuern. In Sansibar kontrollieren sie den Gewürzmarkt. In Uganda gibt es ein geflügeltes Wort, das weit besser als langatmige Abhandlungen die Stellung der Inder umreißt: „Die Europäer haben die Macht, die Afrikaner das Land und die Asiaten das Geld." Die Behandlung der Inder wechselt mit der geographischen Breite und wird auch von Seiten der Weißen gegen Süden zu immer unduldsamer. In Nyassaland bestehen so gut wie keine wirtschaftlichen Beschränkungen für Inder. Aber in Süd- rhodesien ist es einem Inder nicht erlaubt, ohne spezielle Genehmigung alkoholische Getränke zu kaufen. Ein indischer Rechtsanwalt aus Nyassaland, der in Südrhodesien wegen eines Falles zu tun hatte, berichtete, er habe im Gerichtsgebäude weder das WC noch den Aufzug benutzen dürfen. In Daressalam kann ein Inder ohne weiteres mit einem Europäer Cricket spielen. Aber es ist ihm nicht erlaubt, seinen europäischen Bekannten nach dem Spiel auf einen Drink in den Gumkhana-Club zu begleiten. Besonders arg ist es freilich in der durch ihre Rassengesetze berüchtigten Südafrikanischen Union. Dort wurden die Asiaten schon längst aus den Wahllisten gestrichen, Schritt für Schritt aus dem öffentlichen Dienst abgeschoben und schließlich in den „Apartheid"-Gesetzen den Mulatten gleichgestellt. Fronten auf beiden Seiten Die meisten Inder wollen nicht in ihr Heimatland zurückkehren, denn sie leben meist schon in dritter oder gar vierter Generation in Afrika und fühlen sich selbst als „braune Afrikaner". Infolge ihrer Kinderfreudigkeit erhöhte sich die Zahl der indischen Bevölkerung Afrikas von Jahr zu Jahr, allein in Ostafrika in den letzten zehn Jahren um nicht weniger als 74 Prozent. Neben der mehr oder weniger abfälligen Behandlung durch die Weißen sehen sich die Inder nun auch der immer stärkeren Ablehnung durch die Neger gegenüber. Die Afrikaner beschuldigen sie, „das Land auszubluten" und das Geld nach Indien zu senden, zu hohe Profite einzustreichen und die Unkenntnis der Eingeborenen durch wucherische Ratenkredite auszunützen. Der Finanzminister des Königs von Buganda erklärte vor kurzem in aller Öffentlichkeit: „Sogar nach Erhaltung unserer Selbständigkeit werden wir genug Platz für Europäer haben. Aber wir müssen uns von den Asiaten befreien." Den massiven Fronten auf beiden Seiten können die Inder keine Organisation entgegenstellen. Da sie durch Kasten, Religion und durch die weite Entfernung voneinander getrennt sind, mangelt es ihnen an Führern. Meine Pfarrei Acobamba Von P. Roland Stengel Acobamba ist nur acht Kilometer von Tarma entfernt und durch eine geteerte Autostraße mit dieser Stadt, in der unser Prälat Anton Kühner residiert, verbunden. Acobamba ist rings von hohen Bergen umgeben und zählt 3000 bis 4000 Einwohner. Der Ort liegt 2800 Meter hoch und wird wegen seines sehr guten Klimas gern aufgesucht. Hier führt die Straße Lima — Oxapampa durch, auf der täglich vollbeladene Lastwagen Gemüse und Früchte aus der Montana zur Hauptstadt bringen. Von hier aus gehen holprige Fahrstraßen durch enge Talschluchten und in Serpentinenwindungen in einsame Seitentäler zu weitentlegenen Dörfern, die noch alle zu meiner Pfarrei gehören und die ich noch längst nicht alle besuchen konnte. Insgesamt sind es fünf Ortschaften mit über 3000 Einwohnern und etwa zwei Dutzend kleinere Siedlungen, die alle auf meinen Besuch warten. Der Durchmesser der Pfarrei wird wohl 50 Kilometer betragen. Es war höchste Zeit, daß P. Georg Angst im Juni hierher kam, um in der Seelsorge mitzuhelfen. Zuerst muß einmal in Acobamba selbst ein Zentrum kirchlichen Lebens geschaffen werden. Die ersten Monatsfreitage und -samstage haben sich schon zu guten Kommunion- tagen entwickelt, wo vorher praktisch noch nichts bestand. Zwei große Kollegien — eine Knabenschule mit 460 Schülern und eine Mädchenschule mit 180 Schülerinnen — warten noch auf Religionsunterricht, von den Außenschulen ganz zu schweigen. Schließlich sei noch die berühmte Wallfahrtskriche „Zum Gekreuzigten Flerrn von Muruhuay" erwähnt. Sie stand während des ganzen Monats Mai im Mittelpunkt unserer Seelsorgsarbeit. Der große Andrang von Pilgern aus ganz Peru, die täglichen levitierten Ämter, die Hunderte von Kerzen, die Tag für Tag vor dem Gnadenbild entzündet wurden, sind Zeichen des großen Vertrauens, mit dem die Wallfahrer aus nah und fern kamen. Auch durch diese Wallfahrt ist Acobamba ein wahres religiöses Zentrum für die ganze Gegend. In den 14 Pfarreien der Prälatur Tarma arbeiten unter Prälat Anton Kühner: In Tarma P. Lorenz Unfried, Generalvikar und Stadtpfarrer, P. Karl Krapf, P. Josef Lang, Br. Johann Niederbacher und Br. Kuno Stößer; in Acobamba P. Roland Stengel, Pfarrer, und P. Georg Angst; in Cerro de Pasco P. Andreas Lechner, Stadtpfarrer, und Br. Hugo Kapraun. Dazu kommen vier peruanische Weltpriester. Lustige Vertreter der drei Bevölkerungsgruppen Perus: Links Mischling, Mitte fast rein spanisch, rechts Indios Prälat Anton Kühner von Tarma. Bel den schlechten Weg Verhältnissen im Hochland von Peru wird das Reitpferd wohl noch lange ein unentbehrlicher Gehilfe des Seelsorgers bleiben. — Prälat Kühner, der am 25. Juli des vergangenen Jahres die neuerrichtete Freie Prälatur Tarma in Peru übernahm, ist inzwischen zu einem Besuch in der Heimat eingetroffen. Er flog von Lima über New York nach Lissabon, von wo er einen Abstecher zum Gnadenort Fatima machte, fuhr dann mit der Bahn weiter nach Paris und bestieg hier ein Flugzeug der Deutschen Lufthansa nach Frankfurt. In Memphis (USA) beehrte er unsere dortigen Patres Lohr und Schmid mit seinem Besuch. Am 6. Dezember wurde er von seiner Heimatgemeinde Bachenau, Kr. Heilbronn, festlich empfangen. Prälat Kühner will in der Heimat Mittel für die religiösen und sozialen Aufgaben seiner Prälatur sammeln und wird zum Ad-Limina-Besuch auch nach Rom fahren. Herzliches Vergelt’s Gott! Liebe Freunde und Wohltäter! Auf meinen Bittruf im „Stern der Neger“, im „Werk des Erlösers“ und im Stuttgarter „Katholischen Sonntagsblatt“ hin durfte ich in so beglückender Weise Euere Gebefreudigkeit erfahren, daß es mich drängt, Euch auch auf diesem Wege ein herzliches Vergelt’s Gott zu sagen. Durch Euere Gaben habt Ihr mir geholfen, einige wichtige Werke religiöser und sozialer Art in Angriff zu nehmen. Möge das göttliche Kind in der Krippe Euch und Eueren Familien mit seinem Segen lohnen! Ich empfehle- Euch der Gnadenmutter von Fatima und grüße Euch Euer dankbar ergebener f Anton Kühner MFSC Prälat von Tarma Weitere Spenden erbeten an: Missionshaus Josefstal, Postscheckkonto Stuttcjart 540 66, mit Vermerk: „Für Prälat Kühner" Chinesischer Bischof iiher China Am 2. November sprach auf Einladung des Dekanatsmännerseelsorgers Pfarrer Schips, Westhausen, der chinesische Bischof Vitus Chang aus Tsingtau in Ell-wangen. „Ich bin ein echter Chinese, und es ist gut, wenn ein echter Chinese von China erzählt“, begann der Bischof. Damit hatte er gleich das gesagt, was dem Abend ganz besondere Bedeutung gab: die vielen Besucher erfuhren von einem Chinesen, was China wirklich ist und was dort in der Tat vor siđi geht. So ernst der bischöfliche Redner alles anpackte, so sah er es doch oft aus der überlegenen Höhe des Humors, und so erfrischend wirkte der christlidie Optimismus, der aus seinen Worten sprach (darin kann der Ferne Osten dem „christ-lidien“ Westen nodi vieles geben). Wenn die 600 Millionen Chinesen tatsächlich Kommunisten wären, dann müßte man wirklidi Angst haben; dann gäbe es keine „Gelbe Gefahr“ mehr, sondern eine ganz große „Rote Gefahr". „Aber unser Volk paßt gar nicht zum Kommunismus: unsere alte Überlieferung, unsere Sitten, unsere diinesisđie Denkart stimmen nicht mit dem Kommunismus überein. Wir sind zwar noch Heiden, aber nicht Gottlose. Unsere Kulturüberlieferung ist wenigstens 5000 Jahre alt. Wir haben die natürliche Offenbarung aus der Zeit vor Abraham bewahrt. Wir anerkennen den Herrgott als den höchsten Kaiser, als den Schöpfer und Herrscher der Welt, der die Herzen durchschaut. Wir handeln nach dem Gewissen und wir glauben an ein Fortleben nach dem Tod!" Solche Selbstaussage eines Chinesen, der absichtlich lange den katholischen Bischof beiseite ließ, packte und berichtigte in wenigen Minuten falsche Vorstellungen. Und dann daraus die prägnante Feststellung: „Der Kommunist ist materialistisch, er glaubt nicht an Gott und eine Seele und er handelt nicht nach dem Gewissen: so paßt er nicht zum Chinesen.“ Sehr interessant war der Nachweis von Bischof Chang, daß vom Boden her gesehen es eigentlich keine soziale Frage in China gab, denn der Boden sei gut verteilt gewesen: auch das passe nicht zum Kommunismus, der Proletarier brauche. Die Kommunisten hätten wenigstens 30 Millionen „Großgrundbesitzer“ (mit je 80 bis 100 Morgen!) auf Schwarze Listen gesetzt und umgebracht und auch die Armen (die vorher noch Hilfe bei den Vermöglicheren suchen konnten) hilf- und hoffnungslos gemacht. Der Kommunismus habe zwar China erobert, in zehnjähriger Erfahrung hätten aber die Chinesen die Kommunisten kennen gelernt und könnten gerade deshalb nicht Kommunisten sein. Er, Bischof Chang, sei eigentlich verfolgt worden, weil er, ausgehend von einem Ausspruch eines alten chinesischen Weisen, sich in einer Broschüre dahin geäußert habe, seine Aufgabe bestehe darin, den Unterschied zwischen Mensch und Tier hochzuhalten. Das passe nicht zum Kommunismus, denn er wolle die chinesischen Menschen wie Tiere ausnutzen (16 Stunden Arbeit für das Essen und die notwendigste Kleidung). Mehrmals betonte der Bischof, daß eine Regierung, die das Volk verloren habe, nicht von Dauer sein könne. Und Beispiel war schon der erste chinesische Kaiser: er habe die Chinesische Mauer gebaut, die gelehrten Leute umgebracht, die alten Bücher verbrannt und die Waffen im Volk vernichtet. So habe er ein lOOOjähriges Reich gründen wollen, das aber gerade 12 Jahre Bestand hatte. Das chinesische Volk werde nie kommunistisch. Wegen des Kommunismus brauche man keine Angst vor China zu haben. Das Wertvollste am Vortrag aber war wohl, daß er ein wahres Bild von der Lage der jungen katholischen Kirche in China vermittelte. Man verfolge das Christentum, weil es eine ausländische Religion sei, die in Beziehung zu den „Kapitalisten", zu den „Imperialisten" stehe. Ihm — Bischof Chang — sei die verfängliche Frage gestellt worden, woher der Katholizismus komme, und er habe darauf mit der Gegenfrage geant- Bischof Chang war nach seinem hochinteressanten Vortrag noch von vielen Fragestellern umringt. Unter ihnen sehen wir (von links): Stadtpfarrer Häfner, P. Direktor Hermann Bauer, P. Rektor Alois Hügel, beide Missionsseminar St. Josef, und (vorn) Pfarrer Schips wortet: „Woher kommt der Marxismus?" öffentlich prangere man die Missionare an, sie trieben Spionage und wollten das Volk drangsalieren. Das Volk aber wisse, daß das Verleumdungen sind, und gewinne immer mehr Sympathien für die verfolgten Bischöfe und Priester. Von den 130 katholischen Diözesen hätten 40 keine Priester mehr: nach außen erscheine die chinesische Kirche als tot. Doch sei sie es nicht. Noch viele Priester würden im Verborgenen als Bettler, Apotheker und dergleichen wirken und die hl. Messe auf Grund eines besonderen Privilegs auf die einfachste Weise feiern. Die Gläubigen dürften das Sakrament zu Hause aufbewahren, sich selber und anderen reichen. Als eines der großen Wunder unserer Tage erlebe man die Tatsache, daß die Katho- liken (auf 200 Chinesen treffe einer) bis auf wenige Ausnahmen treu bleiben. Wenn heute sogar die Regierung Bischöfe weihen lasse, so sei das ein Beweis für die ungebrochene Kraft des Katholizismus. „Ein Schisma wird in China nie Vorkommen", sagte Bischof Chang mit Betonung. Die wirklich gültig geweihten Bischöfe suchten die möglichste Verbindung mit dem Papst. Ein starker Rückhalt für die Kirche in China seien die zahlreichen Blutzeugen. Vielleicht werde durch solchen Heldenmut und durch die offenkundige Kraft des katholischen Glaubens das chinesische Volk erst reif für das Evangelium gemacht. Wir hätten keine Ursache zur Angst, wir müßten nur am Glauben fest-halten und aus dem Glauben leben. Dann würden wir den Brüdern im Fernen Osten am besten helfen. (Ipf- und Jagstzeitung, 4. Nov. 59) Aus der Ansprache des Hl. Vaters am tl.Uktober| Wahr ist leider, daß in einigen Ländern diese Arbeit vergessen oder in ihrem Wert herabgesetzt wurde, wenn man nicht sogar zu versteckter oder offener Feindseligkeit überging. Aber Wir hegen in unserem Herzen die Hoffnung, die Unser Vorgänger, der hl. Leo der Große, so schön ausgedrückt hat: „Die Verfolgungen machen die Kirche nicht kleiner, sondern größer; und das Feld des Herrn bedeckt sich mit immer reicheren Ernten, wenn die Samenkörner, eines nach dem andern, fallen, um vielfältig wieder aufzuerstehen." 81. Marlin, Bischof von Tours Patron der Diözese Rottenburg Was war es eigentlich, was unsere Ahnen den hl. Martin so lieb gewinnen ließ, daß sie die ersten Kirchen im fränkischen und schwäbisch-alemannischen Raum gerade diesem Heiligen weihten? Es war wohl die Liebe, die in diesem Menschen brannte, das Erbarmen mit dem armen, nackten Bettler, den er bekleidete, nicht nur in Erfüllung des Herrenwortes: „Wer von Euch zwei Röcke hat, gebe dem einen, der keinen hat“, nein, noch darüber hinaus, indem er ihm von seinem einzigen Mantel noch die Hälfte gab. Der Herr hat diese Nachfolge gelohnt, indem er ihm nachts im Traume mit dieser Hälfte des Mantels bekleidet erschien und die Worte sprach: „Mar-tinus, der noch Katechumene ist, hat mich mit diesem Mantel bekleidet", und indem er seinen Namen groß machte unter den Völkern. Wer war nun dieser Martinus? 317 wurde er als Sohn eines römischen Tribunen zu Sabaria, einer Stadt an der ungarisch-burgenländischen Grenze, geboren. Im Umgang mit den Christen seiner Heimat faßte er eine solche Liebe zu Christus, daß er sich schon mit zehn Jahren aus dem Haus seines heidnischen Vaters entfernte und zur nächsten christlichen Kirche eilte, um dort in die Schar der Katechumenen aufgenommen zu werden. Die Liebe zu Christus ließ ihn von da an nicht mehr los. Gerne wäre er schon damals in ein Kloster eingetreten; doch mußte er sidi zuerst dem Kriegsdienst unterziehen. Als er 15 Jahre alt war, gab ihn sein Vater, dem das christliche Leben ein Greuel war, der Truppe gegenüber als Fahnenflüchtigen aus. Er wurde daher ergriffen und nach Gallien abgeführt. Dort wurde er zum Fahneneid gezwungen und zur Reiterei befohlen. Nun einmal Soldat, nahm er auch diese seine Berufspflicht sehr ernst. Bald rückte er in die Reihen der Offiziere auf. Seinen Offiziersmantel teilte er mit dem Bettler. Kurz darnach, 18 Jahre alt, empfing er das hl. Sakrament der Taufe. Zwei Jahre harrte er noch im Heere aus, dann wurde er entlassen. Auf viele Jahre zog er sich in die Einsamkeit zurück. Von Bischof Hilarius von Poitiers ließ er sich die Niederen Weihen geben und zog dann in seine ungarische Heimat, um seine Landsleute und vor allem seine Eltern für Christus zu gewinnen. Die Sekte der Arianer aber brachte es fertig, daß er dort wieder des Landes verwiesen wurde. So wollte er wieder zu seinem Bischof nach Poitiers zurückkehren. Auf dem Wege zu ihm erfuhr er, daß dieser in die Verbannung abgeführt worden war. Erst als Hilarius wieder in seine Bischofsstadt zurückgekehrt war, verließ auch Martin, der von Ungarn aus über Italien auf die Felseninsel Gallinaria gelangt war und dort ein Leben in der Einsamkeit geführt hatte, seine Zufluchtsstätte und begab sich zu Bischof Hilarius. Mit seiner Hilfe gründete er im Jahre 360 in der Nähe der Stadt das erste gallische Kloster Ligugé. Jetzt glaubte er endlich, sein Lebensglück, Ruhe und Frieden gefunden zu haben. Der Herr aber hatte ihn für ein höheres Amt ausersehen. Im Jahr 372 wählten ihn Klerus und Volk des Bistums Tours zu seinem Oberhirten. Mit List mußte man ihn jedoch aus seinem Kloster lok-ken und zur Annahme dieser hohen Ehrenstellung nötigen, denn in seiner Demut und Armut hätte er diese Würde freiwillig nie auf sich genommen. Auch als Bischof lebte er nach den evangelischen Räten. Um einen Ruheplatz, wohin er sich zeitweilig zurückziehen konnte, in seinem Bistum zu haben, gründete er in einer öden Gegend in der Nähe der Loire das berühmte Kloster Marmoutier. Wenn nun auch Tours Bischofssitz und dieses neue Kloster in der Diözese gegründet war, so hatte Martin um sich doch noch weithin heidnisches Land. Wohl war mit Kaiser Konstantin das Christentum als Staatsreligion anerkannt; die Tempel und Altäre der heidnischen Götter aber standen noch immer. So reiste Martin alljährlich durch das Land, um die Menschen für Christus zu gewinnen und die heidnischen Andachtsstätten, zu denen die Menschen noch heimlich pilgerten, zu zerstören. Natürlich kam er dabei oft in Lebens- gefahr. Aber war er einst Soldat des Kaisers, so wollte er jetzt als Offizier Jesu Christi tapfer kämpfen. Auf den Trümmern der niedergeworfenen An-daditsstätten errichtete er christliche Kirchen. Auch vor den Großen dieser Welt trat er für die Belange Christi ein. Als sich der Feldherr Maximus als Kaiser der Briten auch Galliens bemächtigte, weigerte sich Bischof Martin standhaft, an der Tafel des Usurpators zu erscheinen; hatte dieser sich doch durch Verrat und Mord des Kaisers Gratian den Weg zum Thron gebahnt. Dennoch war die Liebe die Triebkraft in Bischof Martins Leben. Manchen Ketzer und Glaubensfeind hat er vor dem Henkerbeil bewahrt, da er keine äußere, durch Zwang herbeigeführte Bekehrung wünschte, sondern die Menschen von innen heraus zu Christus führen wollte. Mitten im Kampf, ohne langes Krankenlager, starb er am 11. November 401 auf einer Visitationsreise zu Candes. Seine Liebe aber wirkt auch heute noch fort. Seinem Andenken sind viele Kirchen geweiht, auch die frühere Pfarrkirche in Rottenburg, die seit Gründung des jungen Bistums zur Kathedrale erhoben wurde, und St. Martin, der Patron des Domes, wurde zum Patron des Bistums. Das Caritaswerk der Diözese arbeitet unter seinem Namen. Die Liebe höret nimmer auf! Oskar Hofmann MFSC Flit dem Kinderwagen unterwegs Am 28. Oktober 1959 verstarb in Wei-pertshofen im Kreis Crailsheim Fräulein Theres Brenner im Alter von 81 Jahren. Zusammen mit ihrer drei Jahre älteren Schwester Ottilie hat sie ihr ganzes Leben in den Dienst der Kirche gestellt. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie sich mit Nähen und Stricken. Aber jede freie Minute schob sie in einem alten Kinderwagen eine Unmenge Missionszeitschriften und Missionskalender durch die vielen Dörfer der Pfarrei Stimpfach. Sie warb für die Mission, wo und wann immer sie konnte, und hatte vor ihrem Tode auch keine größere Sorge, als ihr Amt als Förderin in gute Hände zu übergeben. über der praktischen Arbeit vergaß sie aber nicht das eigene religiöse Leben. Bis in die letzten Lebensjahre hinein ging sie fast täglich im Sommer und Winter die dreieinhalb Kilometer bis zur Pfarrkirche in Stimpfach. Die beiden Schwestern gingen immer getrennt; nicht weil sie Krach hatten, sondern weil sie so besser beten konnten. Wenn einer krank war in der Pfarrei, dauerte es gewöhnlich nicht lange, bis Fräulein Theres ihn aufgespürt hatte. Zwei ihrer Schwestern gingen ins Kloster. Vielleicht hat sie den schwereren Weg gewählt; in der Welt draußen mit ihren tausend Sorgen und Nöten ein ganz Gott zugewandtes Leben zu führen. Jahrzehntelang hat siel auch das Missionswirken unserer Kongregation unterstützt, und ihr letzter Gruß an unsere Missionare war eine große persönliche Spende für die Mission. Wir wissen, daß wir sie nicht verloren haben, sondern daß sie am Throne Gottes weiterwirkt für die Kirche Gottes, wie sie das in ihrem Erdenleben so [einzigartig getan hat, A. M. Aus der Rolpingsfamilie in die Ordensfaniilie Von Br. Vinzenz Plank Nun will ich dem Drängen des Schriftleiters endlich nachgeben und den Lesern des „Stern der Neger" von meinem Weg zum Ordensberuf berichten. Ich tue es aus Dankbarkeit gegen den, der mich geringen Schneidergesellen zum Ordensstand berufen hat, aber auch in der Hoffnung, daß mancher Jungmann, der diese Zeilen liest, sich angesprochen fühlt, ebenfalls diesen Weg zu wählen. Denn „die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige". Groß ist vor allem auch der Mangel an Missionsbrüdern. Als Geselle trat ich in Graz der Kol-pingsfamilie bei. Im Gesellschaftszimmer des dortigen Gesellenhauses lagen neben politischen Zeitungen auch mehrere Missionszeitschriften auf. Da ich schon als Schulbub die Steyler Missionsschriften verbreiten half, interessierte ich mich besonders für die Missionszeitschriften. Ich fand da auch eine, die sich „Stern der Neger" nannte, herausgegeben von den Missionaren Söhnen des Hist. Herzens Jesu. Der Name dieser Ordensgenossenschaft war es, der mich nicht mehr los ließ. Im gleichen Heft warb man auch um Missionsbrüder, was mich auf den Gedanken brachte, mich einmal näher für die Aufnahmebedingungen zu interessieren. Ich schrieb also, zunächst nur aus Neugierde, an das Herz-Jesu-Missionshaus in Milland bei Brixen, das damals ja noch zu Österreich gehörte. Gleichzeitig aber spielte ich noch mit dem Gedanken, in Deutschland in Stellung zu gehen. Aber schon nach einigen Tagen hatte ich die Aufnahmebedingungen in Händen. Nun gab ich mir einen Rude, denn frisch gewagt ist halb gewonnen, besorgte mir die Aufnahmepapiere und entschloß mich zu einem endgültigen Gesuch um Aufnahme in das Missionshaus Milland, und prompt erhielt ich vom damaligen Rektor P. Matthias Raffeiner eine zustimmende Antwort. Später erfuhr ich, daß man gerade damals in Milland eine Novene zum hl. Josef um Brüderberufe hielt. Je älter ich werde, desto klarer erkenne ich die große Gnade der Berufung zum Or- densstand. Mein Eintritt ins Missionshaus war der glücklichste Schritt meines Lebens. Am Vorabend des Festes Mariä Himmelfahrt 1913 nahm ich also Abschied von meiner geliebten Heimat und traf am Festtag selbst im Missionshaus Milland ein. Hier bereitete man mir einen frohen Empfang. Zunächst konnte ich mich nur schwer an die Hausordnung gewöhnen. Besonders am Sonntag empfand ich, was ich aufgegeben hatte. War ich doch gewohnt, meine freie Zeit nach eigenem Gutdünken zu gestalten und mich nach eigenen Wünschen zu vergnügen. Ich glaubte es nicht mehr aushal-ten zu können, wenn wir Brüder nach dem Essen die Küchenarbeiten besorgten, während die Sonne so verlockend durchs Fenster schien und mir die einstige Freiheit in Erinnerung rief. Nicht minder schwer fielen mir die im Noviziat üblichen geistlichen Verrichtungen. Mein damaliger Meister in der Schneiderei, Br. Johann Anneri, der vor seinem Eintritt der Wiener Kolpingsfamilie angehörte, sagte mir, er sei schon zehn Jahre im Kloster. Mein Gott, dachte ich, so lange hältst du es nicht aus. Ich ahnte damals noch nicht, daß mir ein besonders schweres Noviziat bevorstand. Mußte ich doch schon im nächsten Jahr, statt die hl. Gelübde abzulegen, dem Ruf der Heimat folgen und sie verteidigen helfen, wenn es sich dann auch herausstellte, daß ich sie auch nicht mehr retten konnte. Durch Briefe und Urlaubsbesuche hielt ich ständig Verbindung mit dem Missionshaus, und im Frühjahr 1919 entschloß ich mich erneut zur Rückkehr ins Ordensleben, um das Noviziat zu beenden. So manche liebe Mitbrüder von einst traf ich nicht mehr an: Sie hatten ihr Leben fürs Vaterland hingegeben, wie Br. Anneri, oder konnten sich nicht mehr zur Rückkehr entschließen. Am 6. Januar 1920 konnte ich mich endlich dem Herrn durch die hl. Gelübde weihen. Nun sind es nicht zehn Jahre, sondern schon mehrere Jahrzehnte, seit ich im Blick in die Schneiderei von Josefstal. Von links: Br. Alois Hintner aus Taisten, Südtirol, Br. Vinzenz Plank aus Wildon, Steiermark, und Br. Jakob eezzei aus Campili, Süd-tirol, jetzt in Peru Ordenshause weile, und zwar seit Frühjahr 1926 hier in Josefstal, wo ich mich als Schneider und Pförtner nützlich zu machen suche. Und wenn ich zurückblicke, dann kann auch ich die Worte sprechen, die mir mein einstiger Novizenmeister, P. Josef Münch, wenige Tage vor seinem seligen Heimgang im Jahre 1936 in seinen Aufzeichnungen als Erinnerung gegeben hat: Daß mich seine Hand geführt über dunkle Pfade, daß ich tausendmal verspürt Gnade über Gnade . . . Und nun, lieber Jungmann, besinne Dich, ob nicht auch Dich der Herr ruft, in seinem Weinberg am Heil der Seelen mitzuarbeiten. Oder willst Du es machen wie der Jüngling im Evangelium, der den Ruf des Herrn zu seiner Nachfolge ablehnte? Der Herr aber, heißt es, blickte ihm traurig nach. Versetze Dich in Deine letzte Stunde. Wie würde es Dir zumute sein, wenn Du nach Jahren mühevoller Missionsarbeit sagen könntest: Ich habe in einem der schönsten Teile des Weinberges Gottes mitarbei-ten dürfen. Wenn Du dem ersten Ruf des Herrn gefolgt bist, darfst Du auch den letzten vor der Ewigkeit hören: Komm, Du guter und getreuer Knecht, geh ein in die Freude Deines Herrn! Die Missionsbrüder Die Arbeit der Missionsbrüder ist vom guten Fortgang der Missionsarbeit nicht wegzudenken. Als Handwerker bauen sie Schulen, Kirchen, Krankenhäuser, Wohnungen des Missionspersonals. Sie leiten die Arbeit auf den Missionsfarmen und tragen so zum Unterhalt und zur finanziellen Sicherung der Missionsstation bei. Sie leiten als Vorbeter und Organisten den Gottesdienst, geben als Katecheten Religionsunterricht und sind auf vielfache Weise die Mitarbeiter des Priestermissionars. In den Missionshäusern der Heimat leisten sie in Feld und Stall, im Büro und in der Werkstatt unentbehrliche Dienste. Ihrem Wirken ist es zu danken, wenn man sich im Ordenshaus recht eigentlich daheim fühlt. Und alles tun sie um Gotteslohn und haben so auch Teil an Gottes Frieden. Wer bei uns Missionsbruder werden möchte, findet Aufnahme: In Deutschland im Missionshaus Josefstal bei Ellwangen (Jagst), in Österreich im Missionshaus Unterpremstätten bei Graz, in Südtirol im Herz-Jesu-Missionshaus Milland bei Brixen. Beide sind ganz still sofort, und sie sagen nicht ein Wort: Furditsam ist ihr Angesicht, doch die Schlange rührt sich nicht. Poko merkt es denn auch bald: sie ist längst schon tot und kalt: die kann keinem etwas tun. Dođi ihr zwei, was gibt es nun? Vor das Haus der Missionäre legt sie Poko in die Quere, und nun warten sie versteckt, wer das Untier hier entdeckt. Und da kommt audi schon der Pater wie ein alter Wüstenvater, betet fleißig im Brevier, da erblickt er das Getier. ]Koko, Poko, diese Buben hocken nicht gern in der Stuben, und so springen sie behende meistens fröhlich durchs Gelände. Manchmal haben unsre zwei beiden Buben auch dabei ohne.Angst und ohne Bangen schon so manches Tier gefangen. Sind sie auch nodi kleine Leute, machen sie doch manche Beute, und auch heute, husch, husch, husch, springen beide in den Busch. Hei, dort unter jenem Strauche, — ja, was liegt dort auf dem Bauche? O, den beiden wird es bange, denn das Tier ist eine Sdilange! Und er bebt und schreit und flieht, daß man es von weitem sieht. Und der Koko lacht sich krumm: Ach, wie ist der Pater dumm! Doch da kommt der Pater wieder, und ihm beben alle Glieder; mit dem Stecken, mit dem langen haut er feste auf die Schlangen. Doch die liegt, so wie sie lag, und verspürte nichts vom Schlag. Da begreift der fromme Mann, wer ihm diesen Streich getan. Doch die beiden bösen Zwerge sind schon über alle Berge. Wartet nur, beim nächsten Streich, ja ihr zwei, da krieg ich euch! P. Georg Klose KURZ BERICHTET Nach Peru abgereist ist am 14. Oktober P. Georg Klose zusammen mit P. Karl Wetzel, der von seinem Heimaturlaub nach Lima-Mirones zurückkehrte. P. Klose stammt aus Eulau in Schlesien und wurde am 27. Juli in Bamberg zum Priester geweiht. P. Anton D e 111 i n g, der nach zehnjähriger Arbeit in Peru Heimaturlaub bekommen hatte, traf Anfang Oktober wieder in Lima ein. Das gleiche Flugzeug brachte auch den neuen deutschen Botschafter nach Lima. P. Dettling stammt aus Salzstetten bei Horb a. N. P. Karl S i e b e r e r aus Niederthalheim, Oberösterreich, seit 1949 in der Diözese Lydenburg, brachte von seinem Heimaturlaub eine Schwester der Eggenberger Franziskaner-innen nach Südafrika mit. Am 4. November bestiegen sie in Rotterdam das Schiff. Nach Saldana in Nordspanien, wo unsere Kongregation in der Diözese Pa-lencia die Gründung eines Knabenseminars vorbereitet, fuhren am 9. Oktober die Patres Franz K i e f e r le und Andreas Riedl. Sie gelangten mit der Bahn über Paris nach Pa-lencia, von dort mit dem Omnibus noch 60 km weiter nach Saldana, einem Städtchen von 2500 Einwohnern. Auf einem etwa fünf Hektar großen Grundstück soll hier im kommenden Frühjahr mit dem Bau eines Kna-benseminars begonnen werden. P. Kieferle lernt z. Z. Spanisch, P. Riedl kehrte nach Bad Mergentheim zurück, um weitere Mittel für dieses so wichtige Vorhaben unserer Kongregation zu sammeln. Einzahlung erbeten an: Postscheckkonto 3 2903 Stuttgart; Herz-Jesu-Kongregation (14a) Bad Mergentheim DM 50.— Missionsgabe aus Augsburg dankend erhalten. Okt. A. J. R. P. Kieferle mit seiner Schwester Br. Ludwig Brand aus der Diözese Lydenburg wurde von seinen beiden in den Vereinigten Staaten ansässigen Brüdern zur Primiz eines Neffen eingeladen. Von hier kam er zum wohlverdienten Erholungsurlaub nach Deutschland und besuchte seine Heimat Hohenrot, Kreis Künzelsau. Inzwischen kehrte er wieder nach Südafrika zurück, das ihm zur zweiten Heimat geworden ist. Seit 31 Jahren leistet er unserer dortigen Mission als Landwirt hervorragende Dienste. Der hl. Franz Xaver in Japan