>Maril>orer Zeitung« Nununer 356. 6 Sonntag» den 13. November 1038. sei denn, daß der ganze Block rechts und links des bisherigen alten Baues ange­ kauft- und abgetragen würde, um den Baugrund für einen neuen Monumental­ bau zu gewinnen. Dies wäre jedoch nur mit Aufbringung vieler Millionen Dinar möglich. Könnte nicht der ganze große Block zwischen vier verkehrsreichen Straßen, zwischen der Tattenbachova, der Kopa- liSka, der Marijina und der FranöiSkanska ulica, für die Zwecke der Stadtgemeindc herangezogen werden? Der imposante Bau des Narodni dorn könnte unter entsprechender Adaptierung und einer Verlängerung der Front bis zur Franöi- skanska ulica als Rathaus oder für an­ dere Zwecke der Stadtgemeinde dienen. Die Lücken zwischen den aufzuführenden Amtsgebäuden wären durch Wohn­ bauten aufzufüllen. Auf diese Weise würde ein der Gemeinde gehörender impo­ santer Häuserblock zwischen vier verkehrsreichen Straßen möglich sein, der im Innern, also im Hof, die Markthalle, die Badeanstalt und die Zentralwerkstätten aufnehmen könnte. Zugänglich wäre dieser neue Oemeindeblock, auf dem alle der Stadtgemeinde gehören­ den Ämter und Betriebe vefe.iii;;: wären, von vier Seiten. Die Tattenbachova ulica, die jetzt ebenfalls fast zur Gänze gepfla­ stert ist, ist als die zweite und sicherlich wichtigste Ost-West-Verkehrsader am linken Drauufer gedacht und hätte als monumentalsten Bau den zum Rathaus umgewandelten Narodni dorn. Die Mari­ jina ulica, deren Durchstich durch den Bahndamm ohnehin gcp'ant ist, wäre ebenfalls eine wichtige Verkehrsstraße, sobald die Passage oder noch besser die Verbindungsstraße zwischen der Ve- trinjska und der KopaliSka ulica gebaut sein wird. Maribor erhielte dann ein großes Gemeindehe i m, um das uns wohl manche große Stadt benei­ den würde. Die Realisierung dieses großen Pro­ jekts, dessen Durchführung zwar mit be­ trächtlichen, jedoch keineswegs unauf- bringlichen Opfern verbunden wäre, müß- durch die Erwerbung der Parzelle zwischen der KopaliSka und FranöiSkanska ulica ermöglicht werden. Das hier investierte Geld würde sich schon in kürzester Zeit jrewinnbringend amortisieren . [Schrift legt ihr zur Last, im Sommcf d. [J. im Wald einem unehelichen Kinde [das l.eben geschenkt zu ' haben. Am 3 Juli wurde im betreffenden Walde die i'ialbvcrweste Leiche des Neugeborenen und daneben eine Milchflasche vorgefun­ den. Die Angeklagte gestand, dem Kind das Leben im Walde geschenkt zu ha­ ben, sie hätte sich jedoch nicht getraut, es nach Hause zu bringen. Sie sei dann zurückgekehrt und habe dem Kinde Milch zu trinken gegeben, ferner hätte sie es eingewickelt und gut zugedeckt. In der Nacht habe sie es holen und nach Hause bringen wollen. Sie sei jedoch von Schwäche befallen worden und hätte las Bett hüten müssen. Am nächster Tage war das Kind bereits tot. Bei der Obduktion der Kindesleiche konnte die Todesursache nicht festgestellt werden, weshalb die Jus nicht'des Kindesmordes, sondern der fahrlässigen Tötung ange­ klagt ist. Die Angeklagte Maria Jus wurde zu 5 Monaten Arrest, bedingt auf drei Jahre, verurteilt. S)a0 OVrunribortne im ^ald Ifei^rn gelaffen Vor dem Kreisgericht in Maribor hatte sich das 33jährige Dienstmädchen Ma­ ria Jus als Dolena wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten. Die Anklage- * Lokalvertreter für Maribor für Be­ such von Industrie- und Handelsunter­ nehmungen wird gesucht. Angebote mit Anführung der bisherigen Tätigkeit sind unter »Invensive Tätigkeit« an die Ver- ' waltung des Blattes zu senden. 11552 I m. Kranzspende. Anläßlich des Able- I bens der Frau Anna Stanzer spendete die I Familie Sobotka 10 Din für die Anti- tuberkulosenliga in Marlbor. Herzlichen Dank! (Dfer Betrag ist in der Redaktion des Blattes zu beheben). * Pschunder, Spod. Radvanje, Martini­ feier, Brat- und Selchwürste. Prima alter und neuer Wein. * Im Gasthause Vogrinec, Kamnica, am Sonntag Konzert. Neuer Muskateller­ wein. * Italienische Harmonikas. Unsere P. T. Kunden und Interessenten werden dahin verständigt, daß wir die Generalvertretung der größten italienischen Harmonikafabri­ ken für Jugoslawien übernommen und gleichzeitig die Vertretung der deutschen Hohner-Harmonlkas aufgelassen haben. Mehr im heutigen Inserat! Die General­ vertretung für Jugoslawien V. W e i x I <5 Söhne, Maribor. 11359 * Gasthaus Krempl, Wurstschmaus, Wild. * Gasthaus Sunko, Radvanje, Martini­ ganserl, Brathühner, Bratwürste, vorzüg­ liche Weine, Ribisel! Gasthaus »Balkan«. Auf ein gutes Martinigansl ladet ein A. Anderle. * Der Musikverein der Eisenbahn-Ar- beiter und -Angestellten dankt auf diesem Wege allen, die zum guten Gelingen des Jubiläumskonzertes zu Ehren des Kapell­ meisters Herrn Max Schönherr beigetra-. gen haben. — Der Ausschuß. I m Aus Pfcvalje. Die Lage bei der hei­ mischen Sparkasse — Spar- und Vor­ schuß verein. Maria, am See — hat sich im laufenden Jahre sehr gebessert. Das In­ stitut zahlte den .Einlegern aus alten Ein­ lagen bedeutende Beträge aus und wird auch in Zukunft dafür sorgen, daß immer mehr ausgezahlt wird. — Die Einleger sind beruhigt und beheben das Geld nur, wenn sie es tatsächlich benötigen, —Es kommen aber auch bereits neue Einlagen in die Anstalt, die jederzeit sofort beho­ ben werden können, was früher jahre­ lang nicht der Fall war. Das Vertrauen in die Sparkasse, die bereits 47 Jahre tätig ist, kommt wieder zurück. Da in diesem Bezirke auch der Bedarf an neuen Dar­ lehen groß ist, mögen auch diejenigen, die ihr Geld daheim tesaurieren und nutz­ los liegen haben oder es In fremde Insti­ tute einlegen, ihre Ersparnisse dieser hei­ mischen Geldanstalt anvertrauen. Neue Einlagen werden bis zu 5 Prozent verzinst und sind vollkommen sicher angelegt. — Das Vertrauen kehrt wieder in das Insti­ tut zurück. Bei verständiger Mitarbeit aller werden sich die Verhältnisse in ab­ sehbarer Zeit vollkommen normalisieren zum Nutzen der gesamten Bevölkerung des Meza-Tales. m. Wichtig für Altpensionisten. Jene Kronen-Altpensionisten der ehemaligen Südbahn, die den Anmeldungsbogen noch nicht eingeschickt haben, mögen das Anmeldungsformular ehebaldigst bei H. K c i s c h 1 e r, Vrbanova 12, abholen. — Die Vereinsleitung. rürfirfff REPERTOIRE. Samstag,'12. November.: »Betrug«. Ur­ aufführung. Sonntag, 13. November um 15 Uhr: »Boccacck)«. — Um 20 Uhr: »Der »Teufelsschüler«. Montag, 14. November: Geschlossen. Dienstag, 15. November um 20 Uhr: »Was ihr wollt«. Ab A. ^olf^uniDerfität Montag, 14. Nov.: Jugoslawischer Volks­ liederabend des Septetts der Brüder 2ivko. ^potiytTennatOtMtnn Bis einschl. Freitag, den 18. d. M. ver­ sehen die MartatiOf-Apotheke (Mag. Pharm. König) In der Aleksandrova c. 1, Tel. 2179, und die St Antonius-Apotheke (Mag. Pharm. Albaneie) in der Franko­ panova ul. 18, Tel. 2701, fden Nacht­ dienst Burg-Kino. Der.schmissig« und äußerst pikante Lustspielschlager »Capriccio« mit Lilian Harvey, Paul Kemp u. Viktor Staal in den Hauptrollen. Ein feuriger, mit prik- kelndem Humor gewürzter Prachtfilm, der jedermanns Zwerchfell zu sprengen (froht. Ein Bombenerfolg ohne seinesglei­ chen! — In Vorbereitung der beste Pola- Negri-Film »Tango noctumo«. — Sams­ tag um 14 und Sonntag .um halb 11 Uhr bei ermäßigten Preisen »Pepe le Mocco« (Das geheimnisvolle Algier). Sonntag als Vorprogramm Auftritt des Hellsehers und Psychotelepathen Svengali mit neuen Ex­ perimenten. Union-Tonkino. Leute das famose Lustspiel »Roxi« mit Rosi Barsony, Hor­ tense Raky, Fritz Imhoff und Tibor v. Halmay. Eine amüsante Operette von Paul Abraham mit Tanz, Musik und Sport. — In Vorbereitung: »D'e Unbe­ kannte«, der neueste Lustspielschlager mit der entzückenden Simone Simon in der Hauptrolle. 2>ie Sage im e(|)laf Wenige Menschen denken daran, was für einen großen Einfluß auf die Gesund­ heit eine normale Lage des Körpers wäh­ rend d. Schlafes hat Der gesunde Mensch sollte zur Nacht mit dem Kopfe auf ei­ nem erhöhten Kopfkissen liegen, sich zu­ nächst auf die linke Seite legen, aber auf der rechten einschlafen. Die Bettdecke darf höchstens das Kinn erreichen, damit die Nase frei bleibt und möglichst viel frische Luft einatmen kann. Die Lage drs Körpers sei eine ungezwungene und na­ türliche, damit das Blut leichten Umlauf habe und das Herz und die Lungen nicht in ihrer Tätigkeit gehemmt werden. Liegt dagegen der Kopf zu hoch oder kommen die Schultern in eine vorgebeugte Stel­ lung, so erhalten die Arme eine Neigung nach innen, und die Brust wird eingeengt; das alles hindert das freie Atmen durch die Lungen und macht deren Tätigkeit unregelmäßig. Mancher Herz- und Lun­ genkrankheit könnte durch Beachtung die ser einfachen Regel vorgebeugt werden. * Bei dicken Leuten erweist sich das natürliche »Franz-Jo8Cf«-Bitterwas8er als ein sicher und angenehm wirkendes Ab­ führmittel, welches — ohne besondere Diät zu erfordern — auch dauernd ange­ wendet werden kann. Das Franz-Josef- Wasser ist in Apotheken, Drogerien und Mineralwasser - Handlungen erhältlich. Reg. S. br. 30.474/35. cmar*6orrr $ofalnrf(A'(Ate ©iDPf ©leb VOLKS- UND FAMILIENKUNDL ICHER BEITRAG Von Paul Schlosser. Das Gereute um das Kirchlein Smol- niks, 868 m ü, d. M., ist das größte die­ ser Gemeinde. Waldesrauschen und Harz duft umfängt uns. Hier saßen laut dem Franziszeischen Kataster (Landes Reg. Archiv Graz) 1824 von N nach S, west­ lich des es durchschneidenden Fahrwe­ ges: Haus Nr. 11 vulgo Prodner, Anton Rebernigg und Nr. 8 Goriagg (auch Go- riach) Thomas (auch vulgo Gratschan); östlich des Weges: Haus Nr. 10 Sebasti­ an Schweiger (ebenso vulgo) und Nr. 9 Anton HIepp (desgl. vulgo). Die Ortswiede dieses Gereutes führten die Vulgärnamen des Hofes und waren mit sehr wenig Acker, vorwiegend Wei­ de, weniger mit Wiesen bedeckt. Ge­ strüpp, also wohl kurz vordem abgeholz­ te Flächen, werden desgl. genannt. Der unvermeidliche Gemüsegarten war über­ all vorhanden. Die dazugehörigen Wäl­ der schlössen bei Nr. 11 im NV/., bei Nr. 8 im SW., bei Nr. 9 in NO. an das offe­ ne Hauswied an, bei Nr. 10 aber beider­ seits desselben. An Fläche war zu Nr.lO die kleinste, Nr. 8 und 9 gleich groß und Nr. 11 hatte am wenigsten .Waidebesitz. Hier hatten die Gehöfte innere Randlage in Beziehung zum Waldbesitzc. Die Randlage ist in der ganzen Gemeinde vorherrschend. Gemeindebewaldungen waren 1824 laut Göthscher Handschriftensammlung in Smolnik keine vorhanden, sondern je­ der Bauer hatte bei seiner Hube, wie wir es eben kennen lernten, einen Fleck Wal­ des, der r bis 300, selbst 400 Joch maß. Eine Forstaufsicht, wie etwa heute, gab es noch nicht. Jeder Eigentümer führte sie selbst und nur bei argen Unzukömm­ lichkeiten schritt die Obrigkeit in Fala ein. Lukas Hieb, geboren 1854, war laut dankenswerter Mitteilung des Herrn Franz Serne (Ruse) der Letzte seines Stammes. Seine Vorfahren waren Urbil­ der von Kraft und innig verwachsen mit ihrer Waldheimat. Nun deckt auch den letzten Hieb die kühle Erde, Seine nun auch schon verstorbene Schwcster war die Frau Sernes, Lukas Hiebs gleichnami­ ger Vater war als Jüngling zum geistli­ chen Berufe bestimmt und kam nach Ab­ solvierung des Gymnasiums in Maribor an die theologische Fakultät nach Graz, anfangs mit, später gegen seinen Willen, denn den aufgeweckten, trotzigen Pohor- zen zog es hinaus in den Wald, in die Welt, wie es ein mir vorliegender Brief vom 25. Feber 1847, fein, säuberlich, ta­ dellos geschrieben, verrät Das Jahr 1848 sah ihn Wachest^hen als Studentgardist in Graz vor dem Attems'schen Palais. Der Militärdienst litt ihn nicht; die Wald­ heimat rief unwiderstehlich und er riß aus, eigenmächtig, vom Soldatendienste. Beim Domherrn Glaser, mit dem die Hiebs mütterlicherseits verwandt waren, und der die Pfarrstelle in Sv. Peter inne­ hatte, fand er einsichtsvolles Verständnis und Unterschlupf. Dessen Darlehen von 1400 fl. R.M. ermöglichte es ihm, den Besitz seiner Mutter zu erwerben. Damit wurde er als seiständiger Besitzer mi­ litärfrei und heiratete bald darauf. Lukas Hieb d. Ä, erbaute unter Mithil­ fe der Gemeindeinsassen 1859—1860 auf eigenem Grunde das uns schon bekannte Kirchlein auf dem Hochgereute »Zur un­ befleckten Empfängnis Marlae«. Am 28. Oktober 1860 wurde es vom Lavanter Bischof Martin Slom§ek eingeweiht. Das war eine wahrhafte Gemeinschaftstat Die Bauern halfen mit Geld, Lebensmit­ teln, Baumaterialien und Fuhrenwerk. Doch plötzlich war die Sandgrube er­ schöpft Öa träumte es Lukas Hieb nachts, wo noch Sand zu finden wäre. Sofort wurde an jenem Orte geschürft iund richtijg bewährte sich das Traumge­ sicht als Wahrtraum. Nun hatte da Hochgereut auch seinen Kirchtag alljährlich. Da ging es nach al­ tem, guten Brauche hoch her. Mit dem Kirchbau hatten die Hiebs A gesagt nun mußten sie auch B sagen und für solch' hohe Tage die Gastwirtschaft einrichten. Da kamen von weit und breit her die Bauern, Jäger, Holzarbeiter, reingewa­ schen die Köhler und ungekannt der Wildschütz, Trotz aller Lustigkeit kam es aber hier nicht zu Exzessen, wie et­ wa in Heiligen Dreikönig, bei dessen kirchweihfest es nach dem Volksmunde »immer wenigstens drei Tote geben« müsse. Wurde es kritisch, so genügte des Wirtes dost« oder eine mehr verspre­ chende Geste, und Ruhe trat ein. Und dennoch bezeugt Serne manche Holz­ knechtschlachten, bei denen Gläser in Trümmer gingen Vater Hieb fand einst am Dachboden seines Waldhauses unter einem Brette einen Topf voll Geldes. Das war eine der üblichen Hortungsarten von Ersparnis­ sen, die andere, im hohlen Baume, haben wir schon kennen gelernt ( s. »Hubertus­ brüder«, »Mariborer Zeitung« vom Ende Mai 1937). Mit dem Bau des Kirchleins war gleich zeitig, unbewußt ein Baustein zur Fort­ entwicklung dieses Gereutes zum Weiler gegeben. Die Vierzahl der Einödhöfc hier oben stempelte das Gereute schon fast zum Kernraimi der Gemeinde. Lukas Hieb d. A. und seine Frau Anna Sonntag, den T3. November t938. »Marlborcf Zeitung« Nummer 25R. UkiSikMlklti Optimtömu«» in 6er QBrlltDirtfd^aft DER HERBSTBERICHT DES BERLINER INSTITUTS FÜR KONJUNKTURFOR- SCHUNG. — WELTWARENPREISE ZUM ERSTEN MAL NACH 15 MONATEN NICHT MEHR GESUNKEN. — INDUSTRIELLE ERZEUGUNG HÖHER WELT­ HANDEL STABIL. — DEUTSCHE PRO DUKTION STARK ANGESTIEGEN — Das Berliner Institut für Konjunkturfor- schung gibt in seinen »Halbjahresbcrich- tcn eine eingehende Analyse der Wirt­ schaftslage der Welt und In Deutschland, wie sie sich im Herbst dar­ stellt. Die Konjunktur des Auslandes zeigt, nachdem sie im Frühjahr noch fast all- j;eniein nach unten gerichtet war, wieder iine stärkere Differenzierung. Im ganzen hat sich jedoch die rückläufige Bewegung nicht mehr fortgesetzt. Die industrielle l'röduUiion ist seit Mitte des Jahres im Uli i chschnitt etwas gestiegen, die Preise >auf den internationalen Warenmärkten sind nach einem fast 15 Monate ohne Un­ terbrechung anhaltenden Rückgang zum erstenmal längere Zeit nicht mehr ge­ sunken. Der Welthandel dürfte im dritten Viertel dieses Jahres konjunktu­ rell nur noch wenig niedriger gewesen sein als im zweiten Vierteljahr. Die au­ ßenpolitischen Spannungen zum Beginn des Herbstes haben die Güter>\'irtschaft fast nirgends merklich beeinträchtigt, 'höchstens ist der Auftragseingang kurze Zeit etwas ins Stocken geraten. Auf der Ei e 1 d s e i t e waren jedoch heftige Kapitalverschiebungen von Land zu • Land wahrzunehmen, die sich auch in den dußerordentllch hohen Goldverschiffun- ^rn der letzten Wochen und in den zum feil starken Schwankungen des Pfundes ind der mit diesem verbundenen Wäh- ningen geäußert haben. Von den Industrieländern zeigen die Vereinigten Staaten eine ent­ scheidende Besserung der Wirtschaftsla­ ge. Die industrielle Produktion hat von Mai bis Oktober um rund ein Fünftel zu- iUenonimen. Das ist eine ungewöhnliche Steigerung; den in den letzten 20 Jahren . - vom Sommer 1933 abgesehen — ist ÜL'ses Aufschwungstempo nie zuvor cr- 'cicht worden. In den anderen ausländi­ schen Industriestaaten, in denen die Wirt schaftstätigkeit seit 1937 gleichfälls ge­ sunken war, ist dagegen bis jetzt noch \cin eindeutiger Umschwung festzustel- 'en. Immerhin war der Rückgang in Groß­ britannien in den Sommer- und Herbst- nionaten nur noch sehr schwach. In den von Lagerschwankungen stark abhängi­ gen Industrien hat sich die Produktions­ schrumpfung gefangen; nur die Investiti­ onstätigkeit scheint nachzulassen. Auch in Schweden* hat sich der bisherige leichte Konjunkturrückgang neuerdings verflacht. Japans wirtschaftliche Lei­ stungsfähigkeit wird durch den Krieg mit China auf eine harte Belastungsprobe ge­ stellt. Die einschneidenden kriegswirt­ schaftlichen Maßnahmen haben den japa­ nischen Zivilverbrauch erneut scharf ge­ drosselt. Infolgedessen ist die Erzeugung in den Verbrauchsgüterindustrien erneut zurückgegangen. In der Schwerindustrie dagegen scheint Produktion und Beschäf tigung wieder zu steigen. Infolge der Be­ schränkung der Einfuhr und der in den letzten Monaten wieder befriedigenderen Entwicklung der Ausfuhr hat r^icli die Handelsbilanz gebessert. In Italien ist die Zahl der Beschäftigung im Sommer zwar höher gewesen'als letztes Jahr, die industrielle Erzeugung hat dagegen etwas nachgelassen, hält sich aber auf sehr ho­ hem Stande. In Frankreich sind im letzten halben Jahr zwar keine stärke­ ren Rückschläge eingetreten; es waren je doch auch weiterhin die Bemühungen des Staates, die Wirtschaftstätigkeit über das Krisentief zu heben, erfolglos. In den überseeischen Roh­ stoffländern geht die Ausfuhr zum Teil nicht mehr zurück, während die Ein­ fuhr noch stark sinkt, da die Binnenmärk­ te darniederliegen. Die Devisenlage hat sich daher zum Teil etwas entspannt, u. weitere Währungsentwertungen traten nicht ein. Dies gilt vor allem für A r - gentinien, Brasilien und Chile. In den überseeischen Gebieten des Bri­ tischen Imperiums war die Wirt­ schaftsentwicklung wenig einheitlich. So ist in Australien, Neuseeland und der Süd afrikanischen Union die noch immer hohe Wirtschaftstätigkeit auf den Binnenmärk­ ten die Stütze der Konjunktur. Die europäischen Agrarl än- d e r, die sich noch im Frühjahr als sehr widerstandsfähig gegen weitwirtschaftli­ che Rückgangstendenzen erwiesen ha­ ben, wurden seither doch stärker von der allgemeinen Abschwächung erfaßt. Die Ausfuhr ist aligemein etwas gesunken. In den südosteuropäischen Staaten wur­ de dieser Rückgang jedoch dadurch ge­ mildert, daß die Nachfrage Deutschlands ^uaof'atDffdDfr S^earfttg B e 0 g r a d. Aus dem letzten Stand des Clearings ist ersichtlich, daß die­ ser im Vergleich zum Stand vom 31. Ok­ tober d. J. folgende Veränderungen auf­ weist: Die Forderungen gegenüber Deutschland stiegen um 4,8 Mil­ lionen auf 25,2 Millionen RM (d. i. um 68,4 Mill. auf 361,1 Mill. Dinar). Die For­ derungen gegenüber Italien sind um Aktiver Bulgarien (ordentl.) Din 1.649 Bulgarien (Tourism.) „ 385 Italien „ 67.400 Deutschland RM 25,255 Polen Din 491 Türkei „ 18,744 J^panien Pez. 1,903 Passiver Belgien F^elga 2,472 Ungarn Din 38,421 Rumänien „ 9,637 Tschechoslowakei KC 165.542 Schweiz . Sch. Fr. 4,308 7,7 auf 64,7 Mill. Dinar zurückgegangen. Die Schuld gegenüber Ungarn stieg um zwei auf 38,4 Millionen Dinar und jciio gegenüber Rumänien um 2,9 auf 9,6 Millionen. Endlich schuldet P 0- I e n Jugoslawien in der ersten Woche dieses Monats wieder 500.000 Dinar, ob­ gleich diese Rechnung liquidiert wurde. Der Clearing war: Clearing: .000 1.673.0a) — 24.000 .000 394.000 - 9.000 .000 75.077.000 —7.677.000 .OCiO 20,469.000 +4,789.000 .000 419.000 -f 72.000 ,000 18,486.000 -j 258.000 .000 1,903.000 — Clearing: .000 2,460.000 12.000 .000 36,414.000 1-2.007.000 .000 6,700.000 4-2,937.000 ,000 164,357.000 -f-l,185.000 .000 4,420.000 ~ 112.000 fanden (1874) auf ihrem Friedhofe auf eigene m Grunde die letzte Ruhe­ stätte. Am Gedenkstein ist noch ihr Bild­ nis erhalten, klares Zeugnis ablegend vom währen Typus echten Pohorzen- haucrntumes. Auch dieser Gruftbau zeigt vom dankbaren Gemeinsinn der Smolni- ker, zu dem die jungen Burschen die ganze Nacht hindurch die Bausteine mit den Händen zusammentrugen. Schon Vorfahren der Hiebs betätigten dtn frommen Sinn der Pohorzen. So wur- UL' am Kalvarienberg von RuSe i. J. 1719 c'ne Kapelle größtenteils auf Kosten des Organisten Johann Felix Marin (auch ein Schwaigsasse) und des »Urban Hieb von Smolnik« hergestellt. 1885 war sie schon stark verfallen. Der Großvater des letzten Hieb wird jener Anton H 1 e p p gewesen sein, der mit dieser Unterschrift die quadrati­ sche Erstaufnahme des Hochgereutes 1825 mit bestätigte. Er war ein vermö­ gender und immer hillfsbereiter Mann, dessen Leibgürtel immer in Bewegung war. Er hatte große Summen an Bauern lies südlichen Pohorje-Gebirges verlie- lien. Mächtig war seine Körperkraft. So hob er mühelos ganz allein ein Bloch von 5 bis 6 Zentner auf das Rädergestell. Sein Bruder, der Großonkel Lukas des Letzten, stand ihm an Kraft nicht nach. Kam es zu Raufhändel, so- waren sie ge- fürchtete Gegner. Warf doch Großvater Hieb einst einen vorwitzigen Holzknecht einfach durch die geschlossene Tür hin­ aus. Was das heißen will, kann der be­ urteilen, der die soliden Eichen- oder Fichtenholztüren alter Bachernhäuser kennt. Einst aber krachten die beiden Brüder selbst aufeinander. Das hätte bald schief geendet, doch entriß der Großvater seinem Bruder noch im letz­ ten Augenblicke d. zum furchtbaren Hieb bereite Schlagkugel und schleuderte sie weit hinweg. .Unfehlbar wäre sonst sein Kopf zertrümmert worden Dieses urige Instrument verdient vokskundlich hohe Beachtung. Es wurde später wieder ge­ funden. Es ist eine gewiffelte Eisenkugel mit sechs Zentimeter Durchmesser und wurde mit einem daran befestigten Rie­ men gehandhabt. Ich sah es noch 1911, Riese Großvater Hieb verunglückte beim Baumfällen auf der Alm, laut Serne am Wege von der RuSka koöa gegen Beigott am Bache Verna. Seine Witwe wirtschaftete allein weiter Der Reichtum Großvater Hiebs und dieser Unfall lassen vermuten, daß er (oder schon sein Vater) den bewußten Schatz vor den Franzosen verborgen hat ten und mit dem schnellen Tod nahm er das Geheimnis mit ins Grab. Erst der Zu­ fall brachte den Hort wieder ans Tages­ licht. Aus dem Besitze seiner Ahnen bewahr­ te Lukas der Letzte noch einen Leibgürtel. Auch ein Museumstück! Das war ein le­ derner, verziert gearbeiteter Gürtel, der in der breiten Vorderseite eine Tasche barg, die für die Aufbewahrung des Gel­ des bestimmt war. Die Vorfahren des letzten Hieb, wobei ich immer die Erstfolge im Sinne habe, waren von wirklichen Raubtieren noch selbst bedrängt, bekämpften sie und wehr ten sich in ihrer fichtenbestandenen Waldheimat weitab vom Verkehre. .Auch hierüber werden Proben folgen. Erbveranlagt gastfreundlich, wußte der Letzte seines Stammes eine Menge Ueberlieferungen aus seiner Heimat und über seine Siege — hier sind sie fest­ gehalten — zu berichten. Ja. sein überkom menes Wissen ging sehr weit zurück, bis in jene graue Vorzeit »als noch die Rö­ merstraße über das Pohorje-Gebirge führte«, daran sich die Erzähiung vom Geschicke des Bauern Pusnik schloß, der, überlieferungsgemäß, aocli vor den Hiebs am Gereute hier oben saß. Sein Einödhof lag nahe dem späteren Hlebi- schen. Es ist keine Spur m:hr davon vor- iiandcn. Der letzte Lukas Hieb verkaufte den Br.sit/ seiner Väter an Lakui'c in 'Tv. Lov rcnc. So kann sich denn niemand, d'^'• Ein­ blick in die Geschichte dieses Stückchens Bachernwaldes bekommen hat, der Ro­ mantik dieses Hocligoreni.':.^ und seiner Bewohner entziehen. 'Jncl imnor wieder und wieder zieht es .im Naturfreund da­ hin. nach ihren Erzeugnissen verhältnismä­ ßig hoch blieb. In P o 1 e n ist die Ernte zwar gut, die Agrarpreise sind aber trotz, staatlicher Stützungsmaßnahmen gesun­ ken. In der Industriewirtschaft dagegen hat der Anstieg — getragen von öffentii- chen Investitionen — bis zum Sommer an gehalten; seither hat sich die industrielle Produktion leicht vermindert. Was die deutsche Wirtschaft anbe­ langt, werden im Bericht folgende Ein­ zelheiten angeführt: Die Errichtung einer Befestigungslinie im Westen hat die ohne hin stark angespannte deutsche Produk­ tions- und Arbeitsbilanz weiter in An­ spruch genommen, so daß alle Kräfte ent faltet werden mußten, um das Mehr an Leistungen zu bewältigen. Das Institut führt an, daß Ende September 1938 in Deutschland 20.24 Millionen Arbeiter und Angestellte tätig waren. Dies sind 1,12 Millionen mehr als um die gleiche Zeit des Vorjahres und 1,6 Millionen mehr als im Konjunkturjahr 1929, als noch nicht Hunderttausende junger Leute im Arbeits­ und Wehrdienst standen. Den Bruttowert der Produktion von 1938 schätzt das In­ stitut auf 105—110 Milliarden Mark ge­ genüber fauf gleicher Grundlage berech­ net) 84 Milliarden im Konjunkturiahr 1028. Von besonderem internationalen Inter­ esse sind die Ausführungen, die der Be­ richt der> Instituts über den deutschen Außenhandel und über die Konjunktur des Auslandes enthält. In den ersten 9 Monaten 1938 verringerte sich die deut­ sch.; Ausfuhr gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um acht Prozent, die Ein­ fuhr erhöhte sich um 3 Prozent, damit i^t ein Mißverhältnis im Außenhandel ont- sianden, daß Deutschland wogen seiner knappen Devisenbasis nicht lange ertra­ gen kann. Ueberigens haben auch zahl­ reiche andere Länder insbesondere die südosteuropäischen Staaten, in den ersten 9 Monaten eine Passivierung ihrer Han­ delsbilanz erfahren. Ljubijana, 11. d. Devisen: Berlin 1761.02—1774.90, Zürich 996.45—1003.52, London 208.33—210.39. Newyork 4371 — 4407.31, Paris 116.31—117.75, Prag 150.93 —152.04, Triest 230.69—233.78; engl. Pfund 238, deutsche Clearingschecks 14.35. Zagreb, 11. d. S t a a t s w c r t c. 2 ein halb proz. Kriegisciiadon 474 bis 475, 4 proz. Agrar 59—60, 4 proz. Nord- agrar 50—59.75, 6 proz. Begluk 90—01. 6 proz. dalmatinische Agrar 89—90, 7 proz. Stabilisationsanleihe 97-08.50,. 7 proz. Seligman 100—0, 7 proz. Blair 91 bis 91.37, 8 proz. Blair 97.50—98.50; Agrarbank 222—226, Nationalbank 7.350 bis 0. 10areii''Biorau46e)aMung im (Sleoring B e o g r a d, 11. November. Die jugo­ slawische Nationalbank hat ein Rundschreiben erlassen, welches sich auf die Kontrolle der Bezahlung von jugosla­ wischen, nach Clearingstaaten zu ex­ portierenden Waren bezieht, die im Vor­ aus zu behandeln sind. Das Rundschrei­ ben lautet: >'^Es ist festgestellt worden, insbesonde­ re in oer letzten Zeit, daß zu Gunsten ju­ goslawischer E.xporteure in großem Masse im Clearing Einzahlungen erfol­ gen, die sich auf Waren beziehen, die die Exporteure noch nicht ausgeführt haben. Dies bezieht sich insbesonder auf dieje­ nigen Clearingsrechnungen, in welchen Jugoslawien große Forderungen hat. Ei­ ne solche Einzahlung im Voraus erhöht die jugoslawischen Forderungen immer mehr. Im Zusammenhang damit informiert die jugoslawische Nationalbank die Expor­ teure dahin, daß sie in Zukunft in gerecht fertigten Fällen die Bezahlung der Ware im Voraus im Clearingwege erlauben wird, jedoch unter der Bedingung, daß die Exporteure im Voraus der National­ bank eine Erklärung überpebeii, durch welche sie sich verpflichten, daß sie die entsprechenden Waren für die eingezahl­ ten Summen auch tatsächlich in der vor­ geschriebenen Frist nach dem Staate, wo her das Geld stammt, exportieren wer­ den. Sobald die Bank das Aviso über die