Nr. 163. Freitag, 19. Juli 1912. 131. Jahrgang. Zeitung Vr3numerat,o««prrio: Mil Postvorsenduna: «anzjührig 3U ll, halbjährig ib k. Im Kontor: ganzjährig 82 II halbjähria 11 k. ssür die ZusteUun« inb Haus ganzjährig 2 II. — Änlertionsgebülzr: Für llkine Inserate bi« zu 4 Zeilen 50 K, grusiere per Zeile 12 l,; bei öfteren Wiederholungen per Zeile 8 k. Die «!iail>actn>r ZeiNmg» erscheint täglich, niii Alienalnne der Sonn- und Feiertage. Die Administration bcsinbet sich Millröiüstraße Nr. 2<>; die Nrdantivn MitloLilstrake Nr, ^!0, Lprrckstunde» der Nedaltiun uon « bis io Uhr vormittags. Unsranlierte Briefe werden nichl annenoiuincn. Manuilripte »icht zurückgestellt. Telephon-Nr. der Redaktion 52. Amtlicher Heil. Seine k. lind k. Apostolische Majestät geruhten allergnädigsl zu ernenllen: lmit 7. Juli 1912): den Vizeadmiral Anton Haus zum Fluttcnin-spektor bei gleichzeitiger Enthebung vom Posten des Präses des Marinetechnischen Komitees; zu verleihen mit Nachsicht der Tazci den Titel nnd Charakter eines Konter-Admirals: dem Linienschiffskapitän des Ruhestandes Anton San ch e z de la Eerd a. Gestern wurde das XIX. Stück des Landesgesehblattes fik das Herzogwm Kram ausgegeben und versendet. Dasselbe enthält unter Nr. 40 die Kundmachung der l. k, Landesregierung für Krain vom 8. Juli !912, Z. I719/z,r., mit welcher das zwischen der l. t. Landesregierung, dem lrainifchen Landesansschusse und dem Morastkulturhauptausschusse in Laibach inbetreff der Ausführung der Verbammgen und Aufforstungen im Sammelgebicte der Grada8ica und IZla abgeschlossene Übereinkommen Verlautbart wird. Vo« der Redaltion des Landesgesetzblattes für Krain. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 17. Juli 1912 (Nr. 161) wurde die Weitcrverbreitnng folgender Preß, erzeuqnisfe verboten: Druckschrift: Gebrauchsanweisung für Patentex (früher Ex). Druckfchrift: «Sftezialliste über hygienische Gummiwaren Felix Schufried, Wien, I., Göttweihergasfe 1 (Zugang Spie» gelgasse)». Druckschrift: «Preislurant über französifche Gummiwaren, chirurgische, hygienische und Vandagistenartilel» im Verlage des hygienischen Warenhauses, Wien, I., Notenturmstraße 13. Nr. 77 «Illil» Iiv»iii» vom 9. Juli 1912. Das l. l. Ministerium des Innern hat dem in Budapest erscheinenden Bücherkatalogc der «Reklam» Versandouchhanb> lung, in Budapest unterm 13. Juli 1912, Z. 6985/M. I-, auf Grund des § 2« des Prehgesetzes den Postdebit für die im Reichsratc vertretenen Königreiche und Länder mit der Mir» kung entzogen, daß diefe Verfügung für alle von der genannten Firma unter was immer für einem Titel herausgegebenen Vücherlataloge Geltung hat. Mchtanrtlicher Geil. Der italienisch-türkische Krieg. Wie man aus Paris meldet, entbehrt man dort verläßlicher Mitteilungen über die vertraulichen direkten Verhcindlnngen, die angeblich zwischen Nom nnd Konstantinopel zur Herstellung des Friedens gepflogen werden. Man möchte jedoch die Möglichteil, daß Fäden zur Anbahnung einer Verständigung auf diesem Wege gesponnen werden, nicht ohne weiteres bestrciten und hält e3 für nicht mm>ahrscheinlich, daß Personen, die ohne amtlichen Charakter zn besitzen, immerhin aber zn einer derartigen vertraulichen, Fühlungnahme geeignet er. scheinen mögen, in unverbindliche Besprechungen zum. Zwecke gegenseitiger Orientierung eintreten. Manche änßern allerdings den Zweifel, ob man es für zweck» mäßig erachten kann, einen dem Frieden zustrebenden direkten Meinungsaustausch zwischen Nom und Kon-slantinopel in einem Zeitpunkt zn führen oder auch nnr fortzusetzen, in dem der Bestand des türkischen Kabinetts bedroht isl nnd der Ansgang der jetzigen Krise sich nicht absehen läßt. Diesen Bedenken gegenüber wird in diplomatischen Kreisen bemerkt, daß die in» nere Lage der Türkei, falls in Konslantinupel eine zu einem Kompromiß über Tripolis geneigtere Stimmung dnrchgeornngen sst, kein Hindernis für das Eingehen ill Beratungen bilde, dnrch welche für die türkische Regie» rung, mag nnn das Kabinett Said an der Spitze blei» ben oder einem anderen Ministerium zu weichen ge» zwungen sein, der Boden für weitere Schritte auf der Fricdensbahn geebnet wird. Nach einer Meldung ans London ist dort die Version verbreitet, daß die vertraulichen Besprechungen zwischen türkischen und italienischen Persönlichkeiten über die Bedingungen, ans deren Grundlage der Friede zwischen Italien nnd der Türlei hergestellt werden könnte, nicht, wie in manchen Nachrichten behanplet wnrde, in Nom, sondern in der Schweiz stattfinden. Es heißt, daß der Meinungsaustausch zwischen einem Mitgliede des türkischen Staatsrates nnd mehreren ita° lienischcn Vertranensmännern gepflogen werde. Aus Petersburg wird gemeldet, daß der dortige otlomanische Botschafter, Turkhan Pascha, der eine Urlaubsreife nach Konstantinopel anzutretcn beabsichtigte, die Weisuug erlMen hat, auf seinem Posten zu verbleiben. Es verlantet, daß dies mit der jetzigen Phase des italiemsch.türkischen Konfliktes m Zusammenhang stehe. Italienische Finanzen. Der Schatzminisler Herr Tedeseo hat, wie man aus Nom schreibt, an die Ministerien ein Zirkular» schreiben, betreffend die Vorbereitungen des richtigge» stellten Gebarnngsergebnisses des Finanzjahres 19l1/12 nnd des Voranschlages für das Jahr 19l2/13, gerich» tet. Er weist wiederholt anf den blühenden Stand der italienischen Finanzen hin, wie er von den Äontroll» organen des Parlaments anerkannt wurde. Man darf behaupten, erllärl der Minister, daß das italienische Budget ans Granilgrnndlagen steht. In der Tat haben die Efsekliveinnahmen seit 1888/99 die Ansgaben be» trächtlich überschritten. Der Gesamtliberschuß der Ein» nahmen über die Ausgaben betrug von diesem Jahre bis zu dem Jahre 1910/11 5l 1,687.000 Lire. Dieser Überschuß ermöglichte nicht bloß die vollständige Amor» tisiernng des Defizits, das noch im Jahre 1897/98 4lU Millionen betrug; es verblieb vielmehr noch im Jahre 1910/11 ein reiner Nutzen von 57 Millionen zu» gnnsten des Staatsschatzes, ans welchem ein Teil der Kriegsanslagen gedeckt werden konnte. Nnd dies alles, trotzdem in den erwähnten 13 Jahren die Kredite zur Hebung der Landwirtschaft, znr Anfsorstnng der Wäl-der, für industrielle und kommerzielle Zwecke um mehr als 150 Prozent erhöht wnrden, sür die südlichen Pro» vinzen nnd für die Inseln enorme Ansgaben erwnch» sen, und mehr als 400 Millionen Lire sür öffentliche Arbeiten verausgabt wurden. Mit großeil Kosteil wurde der Eisenbahudienst reorganisiert, bedeutende Summen wurden sür Post, Telegraphen nnd Telephon, für die Kolonien, die Armee und die Flotte ausgegeben; das Erdbeben in Kalabrien und Sizilien hat den Staat 190 Millionen gekostet; die Ansgaben für den öffent-lichen Unterricht erfuhren in dem erwähnten Zeitraum eine Steigerung nm 200 Prozent; 140 Millionen wnr. den zur Verbesserung der Neamtengehalte gewidmet; die Lage der Provinzial- nnd die Gemeindebudgets wurden verbessert. Dabei wurden die Steuern für Bodenbesitz und Zölle auf Kaffee und Petroleum her» abgesetzt und der Mehlzoll ganz anfgehoben. Minister Tedeseo empfiehlt jetzt seinen Kollegen, ihre Budgets mit großer Sparsamkeit auszustellen in Anbetracht des Umstandes, daß in der Periode 1898/99 bis 1912/13 die Esfcktivansgaben um 40 Prozent, das ist um 650 Millionen Lire, gestiegen sind. Feuilleton. Liebessklaverei. Von Ingo Hroll. (Schluß.) So waren sechs Monate vergangen. Nndi seufzte, seufzte immer öfter! Nnr ein klein wenig Freiheit! Aber wenn er einmal versuchte, der kleiuen Frau aus° eiuanderzusetzcn, daß ein Mann durch so viel eigen» süchtige Liebe entmündigt würde, dann gab es verzwei. felte Szenen: Er sehne sich sort von ihr, er liebe sie nicht mehr, sei ihrer schon überdrüssig! Es gab eine leidenschaftliche Versöhnung — und alles blieb, wie es gewesen! Nudi hielt's nicht mehr aus! Er mußte raus! Er verlor sich selbst, verweichlichte — er — er — er kounte uicht mehr! Wenigstens ein paar Tage wollte er allein sein! Er hatte seine Lucie ja lieb, war an sie gewöhnt. Aber sie würde ihm dann fehlen, er sich nach ihr sehne» nnd voll Seligkeit zu ihr zurückkehren. Ja, ja, ein bißchen anffrischen! Das luar notwendig, dar» anf sollte man in jeder Ehe halten! So schützte er eine dringende Geschäftsreise vor und teilte Lucie mit, daß cr auf acht Tage verreisen müsse, nach Berlin und Ham-burg. Lucie war fassungslos, er wollte sort — ohne sie! All sein Zureden half nichts! „Allein bleiben — nie» mals!" Er solle sie mitnehmen! Nndi war zuerst ver° zweifelt. Das fehlte ihm gerade noch! Tann aber fand er zum erstenmale seit seiner Verlobung seine alte Energie wieder. Er blieb dabei, er fuhr allein. Er kam sich zluar selbst ein wenig hart vor, als ihn die Tränen-fluten der verzweifelten Fran anch nicht anderen Sinnes machten, aber — er hatte sich auf die paar Tage so gestellt, er lechzte nach Freiheit! Die Selbstuurwürfc schwaudcn, als der Zng die Bahnhofshalle verließ. Er wurde kreuzfidel, der'gute Nudi; wie ein Junge, der die Schule schwänzt, kam er sich vor. In Berlin suchte er einen alten Freund auf, mit dem er zwei Tage und — der Wahrheit sei die Ehre gegeben — zwei Nächte sehr fröhlich war nnd dann, am dritten Tage, fuhr er uach Hambnrg, sür das er noch aus seiner Iunggesellenzeit her eine große Vorliebe be» saß. Es drängle ihn anch zu hören, wie seine kleine Frau sich in das Unvermeidliche fjefunden hatte, denn nach Berlin durfte sie ihm nicht schreibeil, nur die Hamburger Adresse hatte er ihr hinterlassen. Er kam abends in Hambnrg an und fnhr sogleich in sein Hotel, um uach Vriefeu zu fragen. Nein, es sei nichts für ihn gekommen. Das machte ihn slntzig. Sollte Lncie ernstlich böse sein? Das wäre doch zu nnvernünf' tig gewesen! Ganz in seine Gedankeil verloren, bemerkte er das sonderbare Gesicht gar nicht, mit dem der Por- tier ihm die Nnmmer seines Zimmers, das er sich tele-graphisch reservieren ließ, nannte. Eilig lief Nudi die Treppen hinauf. Er wollte Lueie schreiben, sofort — ihr alles sagen, ja, das wollte er! Diese Tyrannei der Liebe mnßle anshören, das ging so nicht weiter. Hastig öffnete er die Zimmertnr und blieb wie erstarrt stehen! Da saß in seinem Zimmer, sehr ruhig und hänslich ein-gerichtet, in einem nenen reizenden Neglige — seine Frau und lachte ihn halb ängstlich, halb triumphierend an. „Sei nicht bös', Nndi, ich hielt's nicht aus zu Hause! Siehst, so lieb hab' ich dich, daß ich die weite Neise allein gemacht hab', nnr um wieder mit dir bei. sammen zu sein!" Was sollte der arme Nudi tun! Sie war so hübsch und eigentlich Nxir's rührend, daß sie ihn so liebte! Re-signiert gab Nndi fortab weitere Befreinngsversuche auf. Aber er hofft. Sein Befreier ist unterwegs! Allem Anschein nach wird Frau Lu^ie eine ebenso leidenschast» liche Mnlter werden, als sie bis jetzt eine leidenschaft» liche Gattin War; dann tritt er an die zweite Stelle. Tarans hofft er. Dann — dann geht er wieder einmal in der Woche in den Schachklub und zweimal ins Thm-ter. Lueie kann doch das Kind nicht allein lassen! ^ca ja. Dafür bleibt er dann einen oder Mei Abende zu Hanse. Er verrät diese kühnen Znknnstspläne vorslch. tigerweise nicht, aber er ist voll guter Hoffnung! Aaibacher Zeuung Nr. 163. 1576 19. Juli 1912. Politische Uebersicht. Laibach, 18. Juli. Die „Neichspost" weist darauf hin, daß das Jahr 1913, in welchem die meisten Tarifverträge ablaufen, voraussichtlich für die österreichische Arbeiterbewegung cin Schicksalsjahr sein werde. Die organisierte Arbeiter» und Unternehmerschaft werde gezwungen fein, gleichzeitig aus einer ganzen Neihe von Kampfplätzen um die Gestaltung der künftigen Lohn- und Arbeitsver-trägc zu ringen. Die christlichen Gewerkschaften mögen deshalb jetzt fchon ihre Vorbereitungen treffen, dann werde ihnen das gefürchtete Jahr Erfolg bringen. Man schreibt ans Nom: Die Kammer und der Senat haben die vom Marineminisler 3eonardi°Calto° lica für 1912/13 angeforderten Nachtragskredite in der Höhe von 211/2 Millionen Lire bewilligt nnd das be» zügliche Vudget»Ergänzungsgesctz angcuommeu. Von diesem Vetrage werden 15 Millionen Lire für die An. schasfnng von 12 Stück 800 Tonnen Torpedobootszer» störern, nnd 6^/-. Millionen Lire für Standescrhöhnn-gen der MalrofenMannschaft verwendet, deren Stand von derzeit 31.000 bis Mitte 1913 auf 33.000 Köpfe gebracht werden wird. Ein Teil der letztgenannten Summe dient anch zur Erweiterung der ständigen Kriegsvorräte von Munition, Kohle und Kunserveratio-nen, Zur Verdichtung nnd Vermehrung der Radioslatio° neu zu Wasser und zu Lande, endlich zur Anschaffung von Hydro.Äroplanen und Marineflugschiffen. Die Post von 6'/^ Millionen Lire soll mit der gleichen Widmung auch in den Marineetats der folgenden beiden Budgetjahre 1913/14 und !9l4/15 angesprochen werden. Der Rücktritt des türkischen Kriegsministers scheint, wie ans Salouiki berichtet wird, bei den Allianiern nene Hosfunngen hervorgerufen zu habeu, indem sie dadurch in der Erwartung des Rücktrittes des gauzen Kabinetts bestärkt wurden. Die Agitation zur Aufwieg-lung der Bevölkerung, besonders in der Gegend von Mitruviea, Pri^tina, Verisovw, t'lslüb, Ghillan nsw. wird eifrigst fortgesetzt. Die Notabeln nnd viele Bürger und Ulemas von Pri^lina haben sich telegraphisch an die Negierung gewendet, um die Rücknahme der Verfügung über die Anwendung des Bandengesctzes zu erwirken. Mahzar Vey, der Vali von Üsküb, der sich nach Ghillan begab, dürfte rasch auf seinen Posten zurücklehren, weil die Erregung dort zunimmt. Die in einiger Entfernung von Prisma stattfindenden Kämpfe zwischen den Trnp° pen und den Aufrührern habcu die Bevölkerung sehr erschreckt, der Markt von Pri.^tina ist infolgedessen ge-schlössen. Der Kaimatam von Ghillan, der von den Aus-ständischen bedroht wurde, hat seinen Posten verlassen müssen und ist vorläufig dnrch den Kaimatam von Ku-manova ersetzt worden. Handel und Verkehr stocken in der Gegend vorläufig fast gäuzlich. Die Nachrichten aus Konstantinopel stimmen bisher darin übercin, daß die Regierung den Arnauteu gegenüber nicht zur Nach. giebigteit geneigt sei. Nach einer Meldung der „Times" aus Petersburg, sei ein Bündnis zwischen Japan und Nußlanb nahezu abgeschlossen. Es soll auf der vollen Aktionsfreiheit Japans in der Südmandschurei und auf der Verpflichtung aufgebaut seiu, daß Japan Rußland, falls es an» gegriffen wird, uuterstütze. Rußland sei fest entschlossen, mit Japan Hand in Hand zu gehen. Das „Frcmdenblatt" führt in einer Betrachtung über die Lage in China aus, daß sich die Kluft zwischen dem Süden und Norden des Reiches abermals erweitert habe. Sie könne leicht in eine vollständige Trennung ausarten und dann zu politischeu Konsequenzen führen, denen die junge Republik kaum gelvachsen wäre. Auch die fremdenfeindliche Strömung, die sich wieder bemerkbar mache, berechtige zu einigen Besorgnissen und zu der Annahme, daß jenes Maß oon Ruhe, deren das Land dringend bedarf, noch lange nicht vorhanden ist. Tllgcsnciligtcitm. —Wine vornehme Zigcunerhochzeit.) Aus Buda» pcst, 16. d. M., meldet man: Eine Zigeunertruppe, deren Gesamtvermögen nach Millionen zählen soll und die vor kurzem nach ihrer europäischen Rundfahrt nach Ungarn gekommen ist, hält sich gegenwärtig in Zala» egerszeg ans. Die Leute müssen, obwohl sie sehr reich sind, von Ort zu Ort »vandern, da ihnen nirgends die Erlaubnis znm Niederlassen gegeben wird. In der ge. nannten Stadt fand eine große Zigeunerhochzcit statt. Der junge Johann Cserun nahm die hübsche Vanda Maeznla'znm Weib. Ein Beweis für die kulturelle Ent» Wicklung der Truppe ist es, daß die Trauung gegen alle Zigennergewohnheit in der Kirche nach römisch» katholischem Ritus stattfand. Für die Braut zahlte der Vater des Bräutigams zweitausend Kronen bar in Gold. An der Hochzeit nahmen hundert geladene Gäste teil. Die erheblichen Kosten bestritt der Vater des Bräutigams. Braut und Bräntigam sprechen Vortreff» lich englisch, russisch, rumänisch, türkisch, ungarisch und deutsch. Die Spezialität der Trnppe ist die Anfertigung der allcrfeinsten Knpferschmiedearbeit. — jDer Kurpfuscher.) Peter Nosegger erzählt in seinem „Heimgarten" folgendes nette Geschichtchen: In St. Ruprecht an der Sallach Uxir ein bäuerlicher Winkel» arzt wegen Kurpfuscherei zu acht Tagen Arrestes ver» urteilt worden. Der Verurteilte machte sich nichts dar» ans, nnr sagte er ganz artig: „Herr Richter, a Gebitt hätt ich halt. Kunt ma nit mei Strafzeit a bißl ver» schobn wern, af a Monat oder was?" Antwortete der Richter: „Ich möcht Ihnen doch raten, die Strafe gleich anzutreten. Dann sind Sie fertig." — „Halt frei nit derweil (nicht Zeit) han ih hiaz." — „Was haben Sie denn so Nötiges zu tun, jetzt im Winter?" — „Wiss'u 'S, Herr Nichter, der Doktor, unser Spitalarzt, is krank, nnd ih han ihn in Behandlnng." — sDer Kinematograph der Einbrecher.) Daß der Kinematograph in der neuesten Zeit in den Dienst der Kriminalpolizei gestellt wird, konnte man erst dieser-tage lesen, gelegentlich der Unterschlagung des Kassen» boten Vruning, dessen Bild in allen Kinematographen» theatern Berlins gezeigt wnrdc. Aber umgekehrt hilft der Kinematograph den Einbrechern. An einer Unzahl von Londoner Wohnungen sind jetzt die Jalousien herab» gelassen und die Herren Einbrecher haben nur zu wäh» len. Trotzdem darf dabei nie die Vorsicht anßer acht gelassen werden; denn die Londoner Konstabler sind gerissene Leute und besonders znr Sommerszeit haben sie die Augen offen. Also begaben sich ihrer drei nach Hanlpstead und hatten auch bald die Gelegenheit „aus» baldowert"; zwei Mann hoch begaben sie sich au die Arbeit, einer stand „Schmiere". Der Schmieresteher han» tierte an einem Apparate von unbestimmbarem Äußern herum. Die beiden Arbeiter hatten mittlerweile das Hochparterre erklettert, auch gefunden, was sie wollten, und während einer wieder herausstieg, warf der andere einen Gegenstand nach dem anderen zum Fenster her» aus, um ihn seinem Kollegen zu reichen. Plötzlich ein Pfiff! Und ehe die drei sich'Z versahen, stehen zwei Kon-stabler mit vorgehaltenen Revolvern mitten nnter ihnen ans dem Hofe. „Hands np!", ertönt es. Aber die Her. ren lassen sich durchaus nicht stören; bloß der Schmiere» sieher, der sich noch immer an seinem Apparat zu schaf» sen macht, winkt den beiden Konstablern, znr Seite zu treten. Er selbst dreht lustig an seinem Apparat weiter. Die Policemen stntzen. Will man sie hier zum Besten halten? Endlich geht ihnen ein Seifensieder auf: Das ist ja eine — Aufnahme für den Kinematographen. Dies bestätigt sich auch sofort, da der Schmieresteher, der unentwegt weiter dreht, ihnen znrnft, sie möchten um Gotteswillen die Aufnahme nicht stören, da sie, drei Manu hoch, Mitglieder der „Western Film Company" seien und hier von Berufs wegen eine Aufnahme mach» ten. Und ruhig, als ob nichts geschehen wäre, laden die Spitzbuben weiter aus, während die Polizei geduldig zusieht. Schließlich wird ihnen das Warten zn lang uud mit einem herzhaften Lachen gehen sie ab. Sie sollen recht verdutzte Gesichter gezeigt haben, als ihnen einige Tage später eröffnet wurde, daß der Eigentümer des Hauses eiue Anzeige wegen Diebstahles erstattet habe. — lDie Tragödie der Vögel.) Ein alter Sports« mann der Normandie berichtet, daß im vergangenen November in vier Nächten rnnd nm den Leuchtturm von Varfleur 10.000 Vögel aller Art, darunter 1800 Schnep» sen, aufgelesen worden seien. — Der Leuchtturn, an der Landspitze von Penmarch in der Bretagne hat ein Drehfeuer vou 30 Millionen Kerzenstärken. Bei zwei Besuchen dieser Stelle, am 10. und 12. November 1911, sah ein Beobachter reichlich 10.000 Vögel nm die bleu» dende Laterne herumflattern, die einen Hagel von elek» trischcn Funken zwischen die Tiere hinauszuwerfen schien. Am nächsten Morgen war der Beobachter gegen» wärtig, als die tuten Vogelleiber gesammelt wurden. Diese werden jeden Tag mit der Eisenbahn nach Paris gesendet, und der „Fang" soll, wie ihm gesagt wnrde, meist 2000 bis 4000 Opfer zählen. Eines Morgens lagen allein über 500 Schnepfen in einem Versandkorb. — lDer Esel.) Bekanntlich benützt man, so schreibt „Kolonie und Heimat", in Deutsch-Oslafrika vielfach Esel als Reittiere, namentlich ans kürzeren Wegstrecken. In 3. ist größere Enropäergesellschaft. Verschiedene alte Afrikaner sind mit ihren Familien versammelt. Unter den Anwesenden befindet sich anch eine junge, soeben erst nach der Kolonie gekommene Berlinerin, deren Gatte noch erwartet wird. Plötzlich sieht mau ganz am Ende der staubigen Barbara ein nndefinierbarcs Etivas auftauchen. Der Hausherr, der dem Gegenstand einige Zeit seine Aufmerksamkeit geschenkt hat,' meint schließ» lichi „Ick glaube, da kommt ein Esel." — „Ach", platzt sichtlich erfreut das junge Frauchen heraus, „dann ist es wohl mein Mann!" Wir haben an dem Abend nicht wieder so herzlich gelacht wie über diesen nnfreiwilli» gen Witz der jungen Berlinerin. Der eigene Gatte natürlich am meisten. Leben heißt kämpfen. Roman von A. Oo«rth^> Mahler. (7. Fortsetzung.) (Nachdruck «erboten) Bettina nickte dankend und wandte sich zu den an» deren Zeichuerinnen. „Auch für Sie gibt es an den anderen Spiel» platzen reichlich zu tun, meine Damen. Ich hoffe, ich kann auf Ihre Hilfe zählen." Die jungen Mädchen beeilten sich, ihre Zuslimmuug zu geben. Maria Rottmanns ruhige Artigkeit stach sehr ab gegen die unterwürfige Dienstbeflisseuheit der an» deren. „Sie ist entschieden stolz nnd hochmütig," dachte Bettina, der das nicht entging. Währenddessen hatte Hcrbig schon einigemal seinen Platz gewechselt. An jeder Tafel hielt er sich eine Weile aus und plauderte lustig mit seiucn Leuten. Dabei hatte er jedoch heimlich ein Ziel im Ange, ohne es sich gerade einzugestehen. Aber, ob mit oder ohne Einge« sländnis, schließlich saß er doch Maria Rottmann gegen» über und war darüber so vergnügt, daß ihm die helle Freude aus den Augen lachte. Bettina bemerkte sehr gut, wie er wohlgefällig sein Auge auf seinem Gegenüber ruhen ließ. Und Bettina fing seine, Blicke voll Unruhe aus. Ihr Bruder sah heute so gar nicht aus, als hätte er Lust, seine Tage als Junggeselle zu beschließen. Was konnte sie tun, um Maria Nottmann ungefährlich zu machen? Sie sann nnd grübelte und rückte nnbehaglich auf ihrem Platz. Wenn doch wenigstens diese Kaffeetafel ein Ende hätte! Aber die Leute stippten ohue Unterlaß immer neue Kuchenstückc in ihren Kaffee, und bevor nicht alle gesättigt ünren, mußte sie aushallen. Endlich aber nahm ihre Qual ein Ende. Die letzten Neste wurden für die Kiuder zum Mitnehmen cinge» packt, uud man erhob fich, um die Spiele zu beginnen. Bettina schob ihren Arm liebenswürdig lächelnd in den Fräulein Rottmanns und zog sie mit sich sort. „Kommen Sie schnell, liebes Frünlein, die Kinder stehen schon erwartungsvoll um die Gabentische," sagte sie lebhast, und ehe Herbig noch zur Besinnung kam, lvaren die beiden Damen seinen Blicken entschwunden. Vorläufig mußte er sich nun erst einmal um seiue Ar» beiter bekümmern, damit auch die an den Schießbuden und Würfelzelten zn ihrem Rechte kamen. Einige Herren aus dem Kontur halfen ihm dabei. Die Musik spielte auf, alles amüsierte sich. Es war ein Leben wie ans dein Jahrmarkt. Bettina nbernxichle, neben Fränlein Rollmann stehend, die Spiele der Kin» der, während das jnnge Mädchen die Preise austeilte. Eiuige Herren aus dem Kontor kamen herüber und stellten sich Bettina zur Verfügung. Sie aber wehrte lachend ab. „Danke sehr, meine Herren, aber hier kann ich nnr weibliche Hilfe gebrauchen. Sie würden höchstens die Verwirrung vergrößern. Drüben bei meinem Bruder können Sie sich nützlicher machen." Als sich die jungen Leute entfernt hatten, sah Bet» tina lächelnd in Marias Gesicht. „Da hab' ich wohl nicht in Ihrem Sinne gehandelt, Fräulein Roltmann?" Diese sah erstaunt auf. „Warum uicht, gnädige Frau?" „Nun, mir schien, als habe die Herren mehr der Wunsch, Ihnen nahe zu sein, als der zu helfen, hierher» getrieben." Die jnnge Dame nahm eine abweisende Miene an. „Das ist sicher ein Irrlnm, gnädige Frau." Bettina drohte lächelud mit dem Finger. „Seien Sie nur ehrlich, Sie plauderten gewiß viel lieber mit den jungen Herren, als sich hier mit den Kindern herum» zuplagen." ,'.Wirklich nicht. Ich habe Kinder sehr gern." „Nun, Sie können sich ja anch heui abends schad» los halten. Sie freuen sich gewiß aus das Tauzen." „Ich habe, noch gar nicht daran gedacht." Bettina sah sie mit lächelndem Zweifel an. „Eine jnnge Dame, die nicht an das Tanzen denkt? Das ist doch kaum glaublich. Sollte sich unter unseren jungen Herren nicht einer befindeu, mit dem Sie gern tanzen möchten?" Maria Rottmann errötete vor heimlichem Unmnt. Bettina legte dies Erröten anders ans. Sollte fie da anf einer Spur fein, die ihr von Nutzeu sein konnte? „Ich kann Ihnen diese Frage nicht beantworten," erwiderte Maria mit leiser Abwehr im Tone. Nettina merkte das sehr wohl. Also die juugc Dame wünschte nichl, alls ihre Herzensangelegenheiten geprüft zn werden. Das loar immerhin, etwas. Vielleicht hatte sie eine heimliche Neignng zu einem der Angestellten. Man konnte da vielleicht vermitteln. „Verzeihen Sie, ich erscheine Ihnen wohl ein wenig neugierig, liebes Kind. Aber Sie sind mir außer» ordentlich angenehm. Ich hege eine große Vorliebe für Sie nnd interessiere mich schon lange für Ihr Schicksal. Mein Bruder erzählte mir, daß Ihr Vater Offizier war. Sie müssen Ihre abhängige Stellnng schwer emp» finden, nnd ich glaube ganz ficher, lange werden Sie diese nicht zu bekleiden brauchen. Eine so hübsche nnd liebenswürdige junge Dame bleibt nicht lange unbe» achtet. Aber es liegt mir fern, mich in Ihr Vertrauen zu drängen. Trotzdem möchte ich wetten, daß es man» chen jungen Mann gibt, der Sie gern znr Lebens» gefährtiu wählte." (Fortsetzung folgt.) L^ioa^r Zeitung Nr. 1K3. 1577 19. Juli 1912. — Mnc seltsame Ttatistik.j M. Stanley Hall, dcr Rektor dor Univcrsitäl in Clark (Vereinigte Staaten), ist ein passionierter Statistiker. Die merkwürdigste Statistik aber hat er sich jüngst geleistet, als er ans Grund einer Unisrage die lvichtigsteil Motive nnd Onellen der Angst bei bindern znsammenstelltc. Im ganzeil befragte er 10l10 Kinder, nnd' zwar 500 Mädchen nnd 500 Knaben. Ans den« Ergebnis seiner Umfrage seien einige immerhin interessante Pnnkle mitgeteilt. Am hänfigste» zeigten nach dieser Statistik die Kinder furcht vor Donner nnd Blitz! 230 Mädchen nnd 155 Knaben. Vor bestimmten Menschen erklärten 190 Mädchen nnd 129 Knaben Fnrchl zn haben. Dann folgten Frageil nach Fnrchl in dcr Finsternis, vor dem Tode, vor Rattm nnd Mälisen, vor Gespenstern, vor dein Wellnntergang, vor Dieben vor dem Ertrinken, vor dem Alleinsein nsw. Wcirnm M. .Hall anch die Frage stellte, ob die Kinder furcht vor dem Lebendig-begraben-werden hätten, wird wahrscheinlich nnr er wissen, nnd es geschieht ihm schon ganz recht, wenn von den 1000 Kindern nnr 37, dar» nnter fünf Knaben, mit Ja ant»vorteten. Was er mit diesen, Resnltal gegenüber den 355 Gcwitterängstlichen beginnen wird, ist seine Sache. Ergötzlich ist anch das Ergebnis der Frage nach der Fnrcht vor Feen: Nnr sieben Mädchen erklärten, daß sie von Angst befallen wnrden, sails ihnen eine Fce begegnete, von den 500 Knaben aber fand sich kein einiger, der sich hätte denken könne», jemals vor einer Fee in Anqst zn geraten. — sDie Ferien einer Amerikanerin.) Die amerikanische Franenzeitschrift „The Womans Home Com-panion" setzte kürzlich Preise ans für die besten Anf-sätze über die von Hansfrane» verlebten Ferien. Bei der Verteiluug erhielt einen der Preise eine Frau ans Wyoming, und zlvar fnr einen Brief, der, knrz zusam» mengedräilgt, wie folgt lautet: „Ich bin die Frau eines Ranchers lViehzüchters) nnd eines Farmers Tochter, nnd ich weiß, Nxis es heißt, von früh bis spät zll ar» beiten. Ich »vnßte anch, daß ich mich während meines Urlanbes zn Tode langiveilen »vürde, wenn ich nichts zu tnn halte, nnd so machte ich meinem Mann den Vorschlag, mich ihm als Arbeiter zu verdingeu, znmal er doch keine ,Hände' bekommen konnte. Ich stellte ein Mädchen fiir die .Hansarbeit ein nnd sagte diesem, ich dnrfe absolut iiber nichts besragt werden, da ich meine Ferien ohne irqend welche Hanshallnnqssorgen genießen wolle. Und so zog ich denn blane Arbeitshosen an, eine dito Jacke, setzte einen breitrandigen Hut aus, steckte die Hände in Handschuhe nnd begann zn mähen. Am Abend mnßte ich noch die Pferde versehen nnd legte mich dann recht müde ins Bett.. Am anderen Morgen fühlte ich meine Glieder kanm mehr, dennoch blieb ich an der Arbeit' ich mähte so viel wie irgend ein anderer Ar. beiter uud konnte die Nacht ausgezeichnet schlafen. So arbeitete ich jeden Tag meine zehn bis zwölf Stunden und fühlte mich so wohl wie seit langem nicht mehr. Am Ende meiner dreiwöchentlichen Ferien zahlte mir mein Mann meinen Lohn ans. Ich hatte, nachdem ich der Hausbesorgerin ihren Lohn gegeben hatte, acht Dollar per Woche übrig nnd stürzte mich nnn wieder mit verdoppeltem Eifer in den .Hanshalt- ich war viel besser ansgernht, als wenn ich wochenlang in der Hänge» matte gelegen nnd Romane gelesen hätte." Wenn dcr Kaiser von dcr Jagd kommt. Ischler Skizze. Von Francine Mannjonng. Kaiser Franz Josef ivar all seine Tage ein rifriger Jäger und selbst hente noch huldigt er diesem Vergnügen iir der ansgiebigslen Weise, so wie es nnr seine Zeit irgendwie erlanbt. Er liebt Ischl hanptsächlich nnr deswegen so, weil es im Mittelpunkt des Jagdrevieres ist und er die freie Zeit seines so karg bemessenen Ur» lanbes dem edlen Weidmotive opfert. Fast täglich, wenn das Wetter es nnr halbwegs er. laubt, fährt' er in der traditionellen Tracht, Kniehose, Jagdrock und Lodenhnt mit dem herrlichen Gemsbart, der ans den Haaren von Seiner Majestät erlegten Gemsen besteht," im offenen Wagen anf der Ebenseer Straße in irgend ein Revier, meistens Steinkogel, Offersee, Trannsteingebiet nsw. Nur sein Büchsen» spanner'ist mit, sonst liebt der Kaiser bei den kleinen Jagdeil allein zn sein. Es ist dies die beste Gelegenheit für das Volk, den Kaiser da zn sehen. Die Rüclsahrl erfolgt meistens gegen Abend; oft ist es schon stockfinster. Das Stammpnbliknm von Ischl kennt diese Gewohnheit Seiner Majestät. Es gibt Per° somn, die Tag für Tag um die Abendstunde anf der Ebenscer oder' Götzstraße vor der Kaiservilla Anfstel» lnng nehmen, nicht eher weichen und Uxinken, bis ihr Wunsch erfüllt ist Das sicherste Zeichen, daß Seine Majestät bald von dcr Jagd kommt, liegt darin, daß anf der Ebenseer Brücke ein Vnrggendarm anstancht nnd die Automobile ermähnt, jetzt nicht in so rasendein Tempo dahinzn» sausen. Ferner gehen einige stramme Tonrislengestalten bor der Einsahrt der Kaiservilla scheinbar planlos um» her; hie nnd da taucht ein hartgeschnitlenes Detektiv-gesicht aus oder es erscheint des Polizciinspektors Mayer bekannte Gestalt. Unser Kmser ist ein Feind jeder Be-nxichnng. Sobald der kaiserliche Wagen in Sicht ist, vcr» schwindet der jeweilige Bnrggendarm hinter einem Banmc oder Pfeiler, kurz, hinter einen ihn verbergen» den Gegenstand. Die in Zivil gekleideten Herren haben es da besser, denn in der Menge bleiben sie unbemerkt. Sobald der Knrgasi oder der Einheimische den Burg-gendarmen ans der Brücke erblickt, trachtet er einen vor» tnlhaften Platz zu bekommen, lim konstatieren zn kön- nen, ob Seine Majestät Jagdglück gehabt, d. h. ob er den Vrnch aufgesteckt hat. Die Damen beeilen sich, in den engen Rücken, so gut es geht, eine Art Huflni)- z» machen, die Kinder schwingen die abgepflückten Blumen und Taschentücher, die Männer die Hüte, Zuruse in allen Sprachen werden schüchtern laut, und freuudlich, nnzähligemale den Lodenhut lüftend, fährt der Kaiser wieder allein in seine Villa. Das Pnbliknm sieht ihm befriedigt nach, der Vnrggendarm verläßt die Brücke, die Tonristen nnd Detektive zerstreuen sich nach allen Seilen, dnrch die anbrechende Dnnkelheit ertönt das feierliche Achtnhrgebetläuten, Lichter flammen auf. Still ist es nnn in der kaiserlichen Villa geworden — der Kaiser schläft. — Der Kaiser geht unmittelbar nach dcr Jagd zu Bette, ohne je ein Sonper einznnehmen — ein Glas sanre Milch ist das tägliche Nachtmahl des höchsten Herrn Europas. Er geht meistens zwischen 8 nnd 9 Uhr abends zn Bett nnd erhebt sich nm 4 Uhr morgens. - Ein leuchtendes Beispiel der Mäßigkeit nnd Arbeit, dic ihn so viele Jahre erhielt nnd znm Wohle seiner Untertanen noch lange in seiner geistigen Frische er. leiten soll! LM- und Provinzilll-Mchlichtm. Schulhygiene und Schnlärztcwcscn. Von Dr. M. illus. (Fortsetzung.) Wir leben im Zeitalter der Nervosiläl nnd dürfen nns nicht wundern, wenn so mancher ans Rechnung der Nervosiläl Fehler begeht. Auch die nervösen Früh-symplome schwerer Nerven- sowie Geisteskrankheiten sind in dem schnlpslichligen Alicr zu finden. Die Vchandlnng solcher nervösen Kinder sollte sowohl von den Eltern als auch von der Lehrerschaft rich» tig gehandhabt werden. Sind nnr einzelne Schüler in hohem Grade der Nervosität nnlerwurfen, so daß sie für ihre Mitschüler von Nachteil sein könnwn, so wäre es besser, solche Schüler vom Schnlnnterricht überhanpl sernznhalten und sie der ärztlichen Fürsorge außerhalb der Schule zu überlassen. Die Pflege der Zähne ist bei der Jugend für die körperliche Enlwicklnng und für das ganze Leben von sehr großer Bedeutung. Schon in der frühen Ingeno ist darauf zu sehen, daß die Zähne nicht vernachlässigt werden- um so grüßer sei nnsere Sorge für die Er» Haltung der Zähne während der Schulzeit. Den Kindern soll beigebracht werden, »vie man die Zähne pfleg!, indem man jedem Hind in erster Linie den Gebrauch einer gnten Zahnbürste und eim's guten Zahnpulvern anrät. Wichtig ist es auch, die Kinder daraus aufmerksam zu machen, daß man nicht nur die Vorderseile der Zähne, sondern anch die Innenseile des Gebisses reinigen nnd die Zahnbürste nicht nnr qncr über die Zähne, sondern auch vom Zahnfleische zur Krone führeu muß. Sowohl die Eltern als auch die Lehrer mögen es als ihre Pflicht ansehen, den Kindern beizubringen, daß gute Zähne nicht nnr zn den Vorzügen der menschlichen Schönheit gehören, sondern daß sie auch für die Gesundheit von der größten Wichtigkeit sind. Alle'möglichen Krankheiten können anf einen krankhaften Zahn zurückgeführt werden, so Lungenschwindsncht, Magmdarm-krankheilen, weitere BIntarmnl, Bleichsucht. Die Zähuc sollen vom Schulärzte untersucht, die Schüler, resp. deren Eltern, auf deren Zustand aufmerksam gemacht werden. Die Lehrer mögen nahezn täglich die Kinder hinsichtlich der Reinhaltnng der Zähne prüfen, um die Überzengnng zn gewinnen, ob sich die vom Schulärzte bezeichneten Schüler der spezialzahnärztlichz'n BeHand» lnng unterzogen haben. Leidei steht die finanzielle Frage anch hier vielfach im Wege; es wird den weitgehendsten Erleichterungen bei der Behandlung der Zähne armer Kinder vorgearbeitet werden müssen. Über die Einwirkung des Alkohols insbesondere anf den jugendlichen Organismus, ist schon so viel ge° sprochen worden, daß es unnütz wäre, darüber ein» gehend zu verhandeln. — Bei den Schulkindern kommt natürlich die vollständige Alkoholabslinenz in Betracht. Anch in dieser Fragc können die Schulärzte uud Lehrer die Kinder und Eltern über die Schädlichkeit des Alkoholgennsses sür den jugendlichen Organismns nie genug eindringlich belehren. Es gibt leider noch immer Eltern, die entgegen allen solchen Belehrungen ihren Kindern alkoholische Getränke verabreichen. Anch hier wird von der Schule aus verhältnismäßig wenig getan, denn gegen die Unwissenheit und gegen viele volksübliche Traditionen ist es schwer anzukämpfen. Ich wollte besonders die falsche Ansicht konstatieren, daß es gnt sei, den Kindern im ^rlen Alter, wenn sie zahnen, Wein, zu verabreiche». Dies ist absolut schädlich. Was ein Schularzt mit Unterstützung der Lehrerschaft in b^ treff der vollkommene» Alkoholabftinenz unter der Schnljngend erreichen kann, l)al besonders das henrige Jahr gezeigl, wo in den einzelnen Schulen 70 bis K0 Prozent an Abstinenten gezählt werdeil konnten. Das sind sicherlich sehr erfreuliche Resultate, für dereu Zu-standekommen ich den Schnlleitnngen nnd der Lehrerschaft nnr danken ninß. Der Lehrer soll ein geivisscnhafter Beobachter des Gesundheitszustandes seiuer ihm anvertrauten Schüler sein. Das täglich mehrstündige Zusammenleben befähigt ihn, allfällige Veränderungen, oft die ersten Krank» heitssymptome, die Mattigkeit, Abgespannthcit n. a. gleich zu erkennen nno das Kind dem Schnlarztc vor» zuführen oder es in dringenden verdächtigen Fällen be» hnfs sofortiger ärztlicher Behandlung den Eltern zn übergeben. Anch b,i Inseltionslrantheiteu ist das Er» kennen der ersten Symptome dnrch den Lehrer für das Hintanhalten von Epidemien sehr oft von grußer Wich« tigkeil. lSchluß folgt.) — lVom hydrographisch«.',, Dienste.) Seine Exzellenz der Landespräsident im Herzogtume Krain hat den f. k. Assistenten !. Klasse des hydrographischen Dienstes Leo Lewie ki znm k. k. Adjunkten ernannt. — <Öffentlichteitörecht.> Wie bereits gemeldet, hat Seine Exzellenz dcr Minister für .Kultus nnd Unter-richt der dreiklassigen Fortbildnngsschnle in Rudolfs» wert das,5ffentlichleitsrecht, gültig schon sür das Schul» jähr 191l/l2, verliehen. Herr Landesschnlinspektor Franz Levec IM diese Schule schon zweimal inspiziert nnd sich über sie recht anerkennend ausgesprochen. Den Unterricht erteilen die Armen Tchnlschweslern de Notre Dame; Obmann ist Herr Propst Dr. E l b e r l. — sDie Neifeftrilfuna.cn an der Privat-Lchrerinnen» bildnilN.SlN!stall der Nrsnlincrinnen in Bischoflackj wurden am 13. nnd !4. d. M. nnler Leitung des k. k. Lan» desschnlinspelwrs Franz Leve e abgehalten. Der Reist'» Prüfling nnterzogel, sich sämtliche 13 ordentliche Zög» linge des vierten Jahrganges. Hie.bei erhielten ein Zeng» nis der Reife mit Auszeichnung die Kandidatinnen Ale.5 Franziska aus Ra^ica, Bu5ar Sylvia aus Tscheruembl, Dem^ar Josefa ans Bischoflack, Has» ner Christina ans Sasnitz nnd Kramer Olga ans Bischoslack. Die übrigen acht Kandidatinnen, n. zw.: Bahovee Panla ans Laibach, One Helene ans Ober» ki,^sa, Gröbner Maria ans Grixirevee bei Planina, Marinko Amalia ans Tobrova, Manrin Maria alls Idria. Me^ek Stanislava ans Littai, Miholi<' Josesa aus Rudolfswert und Zai/e Olga ans Großgaber, wurden als reif erklärt. —i,. — sAnssichten der absolvierten Lehramtskandidaten »nd Lehramtsfaudidatinneu.1 Nach den Ergebnissen der nnn abgeschlossenen Reifeprüfnngen erhicllen ei» Zeng» nis der Reife sür Volksschulen mit dentscher und slo» venischer Unterrichtssprache 21 Kandidaten, ein Zeng» nis der Reife für Volksschulen mit slovenischer Unter» richtssprache 1 Kandidat. Eine Wiederholnngsprüfnng im Herbsttermine wnrdc 5 Kandidalcn gestattet. Vor« anssichtüch werden zn Beginn des Schuljahres 1912/13 im ganzen 2 6 geprüfte V o l ks s ch u l - L eh r » a m tskandidaten zur Verfügung stehen, von denen jedoch drei oder vier als geborene Steirer ihre An» stellung in Steiermark anstreben dürsten. — Von den Lehramtskandidalinnen erhielten ein Zeugnis der Reife für Volksschulen mit dentscher uud slovenischer Unter» richtssprache an der k. f. Lehrerinnenbildnngsanstalt in Laibach 33 ordentliche Zöglinge lind 15 Externistinnen, an der Privat-Lehrerinnenbiidnngsanstalt in Bischof» lack 13 Kandidatinnen? überdies wnrde einer Kandidatin die Reise sür Volksschulen mit dentscher Unterrichtssprache znerlannl nnd 8 Kandidatinnen die Ablegnng der Wiederholnngsprüfnng im Herbsttermine bewilligt. Voraussichtlich wcrde» daher im September l. I. den 26 geprüften Lehramtskandidaten im ganzen 70 gc» p r ü f t e V o l k s s ch l, l l e h r a,n t s k a n d i d a t i n -nen gegenüberstehen. Da in Krain alljährlich dnrch» schnittlich nur 35 bis 40 neue Klassen znr Eröffnung gelangen, an denen znnächst männliche Bewerber Berücksichtigung finden, und überdies einzelne Kandidatinnen als Snpplentinnen für krankheitshalber benrlanbte Lehrkräfte in Verwendnng genommen werden, können die Aussichten der Lehramtskandidatinnen ans eine bal» dige Anstellung keineswegs als günstig bezeichnet werden. —p- - lAufnahmsprnsuii.qen in die k. t. Lehrer- und LehrerinnenbildunMüstalt in Laibach.j Znr Ausnahme in die k. k. Lehr/rbild»ilgsa»stalt haben sich im Iul,° termine 32 Bewerber gemeldet, von denen aus Grnnd der Anfnahmsprüsnng 22 Bewerber in den ersten I Ein-heilen). Eine Anfnahmsprüfnng in den ersten Johrgang der k. k. Lehrerinnenbildungsanstalt im Herbsttermine entfällt gänzlich. — lSiqnieruna. dcr Neiseesfcktcn.j Zur Vermci» dung größerer Verzögerungen ill dcr Abliefcrnng von Reiseesfekten infolge Verschleppuug oder Verwechslung wird dem reisende» Publikum driugeud empfohlen, Reise-efsekle» aller Art lals Reisegepäck, Eil» oder Fracht-gut) mit den Bestimmungsstationen sowie dem Name», Stand, Ort und der Wohnung des Empsängerö D'«^"' tümers) zn bezeichnen. Am zweckmäßigste» geschieht dies anf dem Gepäcks-lFracht.jStück, bezw. ans dessen um-hiillnng selbst oder auf einem an diese in I""" ^''^n Fläche festgeklebten Zettel. Bei Körbe», Säcke», fallen, Tafche» usw. ist es angezeigt, die Angaben ans cm nnt Laibacher Zeitung Nr. 163. 1578 19. Juli 1912. dem Gepäcksstücte dauerhaft verbundenes Täfelchen ans ^ Holz, Leder oder Pappe zu schreiben. Diese Maßregel erleichtert und fördert dm anstandslosen Trallsport und bietet die sicherste Gen'ähr fiir dos rasche Zustandebringen verschleppter, verwechselter oder zurückgebliebener Neiseeffekten oder seitens der Vahnorgane mit un-richtigen Zetteln Verseheuer Stücke, wie sie bei der cili-gen Abfertigung des Gepäcks insbesondere während der starken Reisezeit leicht vorkommen kann. Zur Ver-hütung von Verschleppungen ist es auch erforderlich, daß ältere Neklebnngen oder sonstige Zeichen, die mit Ei senbahilbeförderlingszeichen leicht verwechselt werden könnten^ im Sinne der Bestimmungen des § 81 des Eisenbahnbetriebsreglements vor der Aufgabe entfernt werden. — (Gin Nergfest in den Karawanten.) Wir erhalten folgende Mitteilung: Die Eröffnung des vom Alpen» vereinsgane „Karanxinken" erbauten Touristenhauses auf deni 1690 Meter hohen Ursnlaberg am 14. Juli ge» staltete sich infolge eines ganz uuerwarteten Znstro'mens der Bevölkerung von nah und fern zn einem improvisierten Bergsesl. Schon der Begrüßnngsabend in Wiildischgraz am !3. Inli verlies sehr anregend. Zur eigentlichen Eröfsnnngsseiev hatten sich mittags am 14. Juli trotz etwas nebligen Wetters bei 500 Fremde ciugesundeii, für deren Unterhaltung zwei Musikkapellen nnd mehrere Männerchöre sorgten. Ans den zahlreichen Ansprachen, der erschienenen Vertreter alpiner und Fremdenverkehrsverrine aus den gesamten Alpenländern sowie der politischen Vehürden zeigte sich, daß dnrch die Errichtung dieses Houses ein wirkliches Bedürfnis für das steirische nud Kärntner Unterland befriedigt wurde. Das Ursulaberg-Haus wird am schnellsteil, nnd zlvar in 3'/2 Stnnden von der Haltestelle Gntenstein-Streitebcn nächst Unterdrauburg erreicht' es besitzt eine gnt ein» gerichtete Wirtschaft nnd 14 Betten >n fünf Zimmern und 15 Matratzenlager in zwei Zimmern. — (Hanptuersammlung des D. u. D. Alpenvereines.) Die steiermärkische Landeshauptstadt will, nach den Vor. bereituugen zn schließen, den Alpenvereinsmitgliedern, die alljährlich in großer Zahl die Hauvlversammlung besuchen, den Aufenthalt anf das angenehmste gestalten. Der die Alpen von Nord nach Süd durchziehende Schie» nenslrang, den der Tonristenftrom mit Vorliebe be» nützt, bringt es mit sich, daß die Steiermark als östlichst gelegenes Älpenland, abseits von der großen Hauptver-kehrslinie, im Vergleiche zu Tirol, Kärnten, Salzburg einen geringeren Besuch von Fremden nnd Tonristen auszuweisen l>al. Um so mehr will man hener in Graz alles aufbieten nnd den Gästen mit besonderer Wärme entgegenkommen friedigt von dem Geschauten, der Touristen- nnd Reise-Welt das Land bekannter nnd besuchter machen werden. Da die Hauptversammlung auch Teilnehmer ans un» serem Lande zählen nnd dabei auch die Sektion Krain durch etliche Vereins» nnd Ausschußmitglieder vertreten sein wird, ferner vor und nach der Hanfttversammlnng Ausflüge in das Arbeitsgebiet der Krainer Sektion stattfinden werden, möge hier näheres in bezng auf das Programm der Hauptversammlung zur Anführnng ge-langen. Der erste Verhandlnngstag s8. September) fin-del die Teilnehmer beim Frühstück im Miserhof, nach-mittags ist Sitzung des HauplausschusseB im Märchen» saale des „Wilden Mannes", abends zlvanglose Znsam-inenl'nnft anf den, Schloßberge. Die Vorbesprechung findet am 9. September vormittags im Stephaniensaale der Steiermärkischen Sparlasse, ein Begrüßungsfest abends in der Indnstriehalle statt' an diesem Tage nach-mittags tagt im Märchensaale der Verein zum Schutze uud zur Pflege der Alpenpflanzen. Der 15». September ist der Hm'ptversammlnngstag, danach gemeinsame Tafel im Reininghauspavillon der Industriehalle. Da der Alpenverein die größte Summe geistiger nnd wirtschaftlicher Kraft in den Alpenländern darstellt, so dürf-ten sich die Verhandlungen sehr anregend gestalten. — V o r der Hauptversammlung finden für die ans dem Westen nnd Nordwesten kommenden Teilnehmer Ausflüge in die Karawanken znr Klagenfurler Hütte und auf den Stol, zum Deschmaun» nnd znm Maria There-sienhans nnd anf den Triglav statt- auch ein Besuch der Zoishütte und des Grintovec ist in Anssicht genommen. Die Führnng übernehmen die Sektionen Krain und Karawankengau in Klagenfurt. Nach der Hauptver. sammlung wird aus besonderen Wuusch vieler Mitglieder ans dem Dentschen Reiche eine Adriafahrt ver« anstallet werden. Die Abreise von Graz erfolgt am 12. September in der Richtung nach Laibach-Triest. Am 13. September wird von Diva^a aus nnter Führung der Sektion Küstenland den hochinteressanten Grotten von St. Kanzian ein Besuch abgestattet werden. Nachmit» tags erfolgt die Weiterreise nach Triest. Das Schiff verläßt Trieft am 14. September früh, nimmt Anfent» halt in Pula, berührt Lussinpieeolo, Zara, ferner Sc-bemeo sBefnch der Krka-Wasserfälle), Spalalo, Gra-vosa, Nagusa, die Voeche di Eattaro und fährt dann zu» rück nach Trieft. Die Teilnehmerzahl ist infolge mangels an größeren Schiffen anf 80 beschränkt. Anmeldungen an Dr. Albert Ott, Graz, Vürgergasse 13. Die Kosten dieser Adriareise (Bahnfahrt 2., Schiffahrt 1..Klasse) einschließlich Verköstignng und Nachtquartier auf dem Lande nnd auf den: Schiffe werden sich auf 280 bis 300 Kronen belaufen. — (Promotion.) Morgen wird an der Prager Uni» verfität Herr Rudolf Sajovic, Praktikant beim hie« sigen k. k. Landesgerichte, zum Doktor der Rechte pro-moviert werden. — l^le ^^euenprusungrn) mn ori. grweioroc-hördlichen Gesellcnprüfnngskommission in Laibach finden im Oktober nnd Dezember statt. Wir machen die gewerblichen Kreise anf die im heutigen Blatte ent-haltene Kundmachung aufmerksam. — (Militärtonzert.) Samstag, den 20. d. M., findet im Kasinogarlen ein Militärkonzert statt. Beginn um 8 Uhr, Eintrittsgebühr 70 k. — (Footlmll-Matsch Fiume-Laibach.) Wie wir infor» miert wnrden, hat der Laibacher Fußballklub „Ilirija" die Fiumaner Fußballmannschaft „Victoria", die beste Mannschaft der österreichischen Riviera, verpflichtet, am Sonntag nachmittags in Laibach ein Wettspiel mit der hiesigen ersten Mannschaft auszutragen. Das Wettspiel wird eines der interessantesten der heurigen Saison werden. — (Die deutsche Lielihaberbühnc) briugt heute abends um '/^8 Uhr die beiden Einakter „Der Nina, des Polykrates", Lustspiel von H. Tcwcles, und „Hin-über-Herübcr", Scherzspiel von I. Nestroy, zur Äuf-führnng. — (Auszeichnung.) Diesertage wurde dem unter dem Namen „Steirersranzl" bestbekannten Laibacher Gastwirte Herrn Anzlin von der Laibacher Gastwirte» genossenschaft ein Ehrendiplum für seine vierzigjährige Nerusstätigleit überreicht. Herr Anzlin, im Jahre 1840 in Franz in Untersteiermark geboren, lvar nämlich im Jahre 1872 nach Laibach gekommen nnd ist seitdem hier nnnnterbrochen als Gastwirt tätig. — (Die ersten Seeliäderzüge in Trieft.) Gestern srnh sind die beiden ersten Seebäderzüge mit zusammen 796 Passagieren im Staatsbahnhofe in Trieft angekommen. Von den eingetroffenen Passagieren verblieben 333 in Triest, während mit den in den Vormittagsstunden abgegangenen Tompfern 300 Personen nach Grado und Portorose, 13 nach Sistiana nnd Monsaleone nnd !50 nach Pola und Lnssin weiterführen. Nach dem Erfolge, der bei dem ersten Versuche erzielt wurde, ist mit Sicherheit zu ernxirlen. daß sich die Seebäderzüge in Hinkuuft zu eiuer ständigeil Institution herausbildeu uud znr Hebung und Förderung des Fremdenverkehrs nach Triest nnd den Seebädern der Adria beitragen werden. — (Unfälle.) Der neun Jahre alte Vesitzerssohn Johann Vnlovee in Kri^mane wurde zu Hause von einem bösartigen Ochsen zn Boden gestoßen nnd erlitt dabei eine schwere Verletznng des rechten Beines. — Dem sieben Jahre alten Ängnst Nnidar^ii- in Selo bei Moste wnrde beim Spielen von einem Spielgenosseu ein Fuß nntersctzt, so daß er fiel und sich einen Armbruch zuzog. — Der 3? Jahre alte Fabriksarbeiter Joses Kroner erlitt bei der Arbeit in der Eisengießerei zu Sava durch glühendes Eisen ans eigenem Verschulden bedeutende Brandwunden an beiden Beinen. — Der sieben Jahre alte Wilhelm Pipp, Magazinsmeistersohn in Lees, wollte vor einigen Tagen mit einem scharf-geschliffenen Messer ein Holzstück beschneiden. Dabei rutschte ihm das Messer aus und der Knabe zog sich eine bedeutende Schnittwunde an der rechten Hand zu. — (Unfall auf der Visenbahn.) Vorgestern verunglückte am hiesigen Südbahnhofe der Verschicber Michael Megli5 beim Ankuppeln zweier Personenloagen, indem die eiserne Verbindungsbrücke nmkippte und ihm den Kleinfinger der rechten Hand zerquetschte. — (Unglück dnrch Flobertpistolen.) Am 16. d. M. besichtigte der 14 Johre alle Kenschlerssohn Michael Marolt zn Hanse in P^ata eine Floberlpistole, hantierte aber so ungeschickt, daß sie sich entlud, wobei ihm das Projektil in die rechte Hand drang. — Ein ähnliches Unglück traf auch den 12 Jahre alten Vesitzerssohn Karl 5u>tar3iä in Svetje, der mit einer Floberlpistole anf Spatzen schießen wollte, sich aber dabei die linke Handfläche dnrchschoß. Neide Knaben erlitten schwere Beschädigungen nnd wurden ills Krankenhaus nach Lai» bach überführt. — (Verhinderte .Katastrophe.) Man schreibt nils Rndolfswert nnter dem 18. d. M.: Beim KViusmanne Franz Kastelie in Kandia brach heilte zwischen 8 nnd 9 Uhr vormittags in dem Magazine, wo Dynamol» und Venzinvorräte untergebracht sind, ein Fener ans. Der Rndolfswerter Feuerwehr gelang es dadurch, daß sie das Wasser von zwei Hydranten ins Magazin leitete, den Brand rechtzeitig zn loschen, sonst wäre es zn einer katastrophalen Explosion nnd zn einem großen Brande gekommen, denn Dynamol hat eine größere Wirkung als Dynamit. Mail vermutet, daß die Lehr» liuge, die gestern das Magazin reinigten, Zigaretten gerancht haben. — (Aus Nache.) Der Maurermeister Franz Celare in Außer-Goritz übergab unlängst zwei heimischen Mall-rergehilseu eine Arbeit in Akkord. Er wollte ihnen aber nach vollendeter Arbeit wegen mangelhafter Ausführung den vereinbarten Akkordlohn nicht auszahlen. Aus Ärger darüber gingen die beiden Maurergehilsen eiues Abends nach Anßer-Goritz, beschädigten dort bei einem von Eelare geführten Nenban die Wand und demolierten einen Teil der Mauer. — (Boshafte Beschädigung.) Vor einigen Tagen kamen zur Mittagszeit drei betrunkene Burschen zum Hause der Besitzerin Maria Kru5i« in Iosefstal, exze. dierten dort längere Zeit grundlos, beschimpften die KruÄö, schlugen ihr die Blumentöpfe von den Fen-stern und zertrümmerten ihr schließlich die Fenster-jalousien. — (Vin boshafter Nachtschwärmer.) Diescrtagc kam ein betrunkener Tischler gegen Mitternacht zum Hause des Lorenz Robavs iu St. Martin bei Littai, exze» dierte ohne Grund nnd rief den Robavs anf „Courage" heraus. Da sich Robavs nicht meldete, schlug ihm der Nachtschwärmer das Fenster ein, wobei ein dreijähri' gcs Kind, das knapp am Fenster schlief, von Glas-splittern getroffen wurde. — (Verhaftung wegen öffentlicher Gewalttätigkeit.) Am vergangenen Sonntag abends n>arcn im Gast» hause des Johann Pe<"nikar in Podgoriea mehrere Gäste anwesend. Gegen 10 Uhr nachts stieß plötzlich jemand ohne Ursache eine lange eiserne Heugabel durch ein geschlossenes Fenster ins Gastzimmer und es loar nur ein glücklicher Zufall, daß der am Fenster fitzende Schmied Franz Hromee, dem der Hnt vom Kopfe gestoßen wnrde, keinen Schaden erlitt. Beim zweiten Stoße wnrde die Heugabel von einem Gaste dnrch einen geschickten Griff dem Täter entriffen und ills Gastzimmer gezogen, wor» auf der Täter im Dunkel der Nacht versckMiud. Als tatverdächtig wurde der Arbeiter Johann Hribar aus Soteska verhaftet und dem Landesgerichte eingeliefert. — (Verhafteter Zwäugling.) In Klagenfnrt wurde der aus der Zlrxingsarbeilsanstalt Laibach entwichene Peter Maier aus Ct. Thomas in der Schwemme eines Gasthanses angetroffen nnd verhaftet. In seinem Besitze wurde ein Geldbetrag von 125 X vorgefuuden; außerdem trug Maier nene Kleider am Leibe. Nach län» gerem Zögeren gab Maier an, daß er in der Nacht vom 16. znm 17. d. M. in einem Brauhause in Salzburg einem Nierführer, während letzterer im Stalle schlief, eine unter dem .Kopfpolster verlvahrt gewesene Brief-tasche mit dem Inhalte von 235 X gestohlen habe. Von Salzburg will er nach Bischofshofen nnd, nachdem er sich dort neue Kleider gekauft hatte, nach Klageufurt ge» fahren sein. " (Sturz vom Fenster.) Als gestern die fünfjährige Ageutentochter Franziska Mirti<" im Hanse Nr. 4 an der Triester Straße spielte, stieg sie auf ein Dachfenster nnd stürzte in den Huf, wo sie mit einer bedeutenden Verletznng am Kopfe liegen blieb. Über Veranlaffnng ihres Vaters wnrde sie nach vorausgegaugener ärztlicher Untersuchung uiit dein Rettungswagen ins .Kranken. Hans überführt. * (Scheue Pferde.) Als gestern vormittags der bei der Firma Doberlet bedienstete Knecht Franz' Marin5ek mit einem Gespann aus der Nömerstraße nach Gradi3«e einbog, wnrden die Pferde schen. Der Knecht stürzte vom Wagen, die Pferdo aber rannten direkt in die Franzis. kanergasse, wo sie ein Fiakerknecht aufhielt. Ein Schaden wnrde nicht angerichtet. " (Eine nächtliche Übersiedlung.) Ein am Karolinen» gründe wohnhafter Arbeiter schuldete dem Hauseigen» tiimer l2<> s< an Mietzins. In einer der letzten Nächte räumte er nnbemerkt seine Wohnung und" überführte seine Möbel in ein anderes Haus. Telegramme des k. k. Teleqraphen-Korrcspondenz-Bureaus. Graf Bcrchtold beim Kaiser. Nad Ischl, 18. Juli. Munster des Äußern Graf Berchtold wnrde um 11 Uhr vormittags von Seiner Majestät dem Kaiser in besonderer'Audienz empfangen. Der Minister hat sich, wie dies auch Gepflogen-heit des Grafen Aehrentl^l luar, vor Antritt semes Urlaubes beim Kaiser gemeldet nnd dem Monarchen über laufende Allgelegenheiten seines Ressorts Vortrag erstattet. Die Andienz währte eine Stnnde. Graf Verch-told wnrde nachmittags der Familientafel in der Kaiser» Villa beigezogen. Graf Verchtold wird Ende der kom-menden Woche seinen Urlanb antreten. Dementi. Belgrad, 18. Juli. Mus amtlicher serbischer Quelle.) Die Meldung einer Wiener Korrespondenz über oin von einem Montenegriner angeblich geplantes Attentat auf König Peter ist vollkommen unbegründet. Tödlicher Absturz eines Touristen. Innsbruck, 18. Juli. Gestern abends stürzte der 53 Iahro alte Nahninspektor Albert Gogler ans Altoua vom Padannerkogel beim Edelweißpslücken ab und blieb tot liegeil. Die Bergung der Leiche gestaltete sich schwierig. Kessclexplosiou. Szolnok, 18. Juli. In Turkewe führte hcnte der Maschinenbesitzer Steppn Toth seine Dreschmaschine mit geheiztem'Kessel nach dem Dreschplätze. AIs er den überschüssigen Dampf anslösen wollte, explodierte der Kesfel. Toth, ein 14jährigcr Knabe und eine Nänerin wnrden gelötet, sieben Personen verletzt, darunter fünf schwer. Miihlenbrand. Tolna 18. Juli. Die hiesige fünfstöckige Walzen-miihle ist heute nachts niedergebrannt. Die Mühle war auf 200.000 T versichert. Erdbcbcu. Velgrad, 18. Juli. Iu, Moravatal werden zwischen den Städten I Verschiedenheiten, welche die Ernennung Mahmud Muk» tars in Frage stellten. Schließlich mußte das Kabinett demissionieren. Portugal. Lissabon, 17. Juli. Die Blätter veröffentlichen ein Manifest des Anhängers Dom Mignels, Ameidas, worin dnser die Portugiesen auffordert, Conceiro in seinem zur Gesundung des Vaterlandes begonnenen Werke zn unterstützen. Lissabon, 18. Juli. In Anjez wnrden elf Nebellen verhaftet. In Portugal herrscht vollkommene Nuhe. Paiis, 18. Juli. Die Agence Havas meldet unter Vorbehalt aus Madrid: Die dortige Polizei hat die Verständigung erhalten, daß die portugiesischen Verschworenen für heute nachts einen neuerlichen Einfall vorbereiten. Ein Attentat auf Taft? Ncwyork 18. Juli. Wie die „Tribune" aus Washington meldet, soll Tafts Hilfsfckretär Aller em an Taft gerichtetes Paket, das eine Höllenmaschine m,t sechs Pfund Dynamit enthielt, geöffnet und die bren-nende Zündschnur noch rechtzeitig erstickt l)aben. Die „Associated Preß" erklärt demgegenüber, daß die Mel. dung aus Washington dementiert werde. Neueste telephonische Nachrichten. Wien, 19. Juli. Seine Majestät der Kaiserhat dem Bezirkshauptmann Dr. Robert Praxmarer in Laibach den Titel und Charakter eines Landesregie, rungsrales mit Nachsicht der Taxe verliehen. Wien, 19. Juli. Der Minister für öffentliche Ar» beiten hat den Großgrundbesitzer Josef Lenaroi 5 zum Mitgliede der Zentrallommissiun für Angelegen» heiten des gewerblichen Unterrichtes für die Dauer der bis Ende 1914 währenden Funkliunsperiode ernannt. Vad Ischl, 19. Juli. Minister des Äußern Graf Berthold staltete nach der Nückkchr vom Diner in der kaiserlichen Villa verschiedenen Persönlichkeiten Be-suche ab, darnnter dem österreichisch-ungarischen Bot-schafter in Paris lind dem gemeinsamen Finanzminister 'Ritter von Bilinsli, den er aber nicht zu Hause antraf, und begab sich um 6 Uhr abends mit Automobil nach Strobl'zum Besuche des Gesandten Prinzen Fürsten-berg und Gemahlin, wo er zum Souper verblieb. Um 11 Uhr 52 Min. nachts begab sich Gras Berlhold nach Wien zurück. Mit dein gleichen Zuge hat sich auch der Minister des Innern Freiherr von Heinold nach Wien begeben. Xiecantwartlicher Redakteur! «nton Kuntel. Bei Nieren- und Blasenleiden, Harngries, Harnbeschwerden und Gicht, bei Zuckerharnruhr» bei Catarrhen der Atfamungs- und Verdauungs-Orgftite * tird die Bor- und Lithium-hältige Heilquelle SAILYATOE mit &nsg«Mtchnetein Erfolg angewendet. ^^ Wirksames PriUervativ gegen CS bri Scharlach aaftretend« ¦B NierenaffcetkMeii. II Harntreibende Wirknag. mO^^L Etoentrei. MtfRB Leicht verdatrttefa. PMBBBB Angenehmer Oeschmack. y.Mj.^ipa Absolut rein. ^^^H Copgtante Zusammensetzung. S rr2*E>^d Besonders jenen Personen 1 Ly^tor-^lJ empfohlen, welche rsfolge S ^^^Tu^3 sitzender Lebensweto« an o ^SjSSSf Harnsaurer Diathese vod § mHhH Hämorrhoiden, sowie $30Ü0 Rfestörtem Stoffwechsel -.»„.¦JEsaB*^^ leiden. Medicinal-W«s«er und dietätlscbes Oetrink ersten Range«. Angekommene Fremde. Grand Hotel „Union". Am 17. Juli. Notial, Professor. Vudweis. — Doktor Fantl, Advokat; Sliefel. Link. Pisl. Fleischhacker, Gandl, Schnelzer. Goldberger. Beck, s. Familie, Baumsteiger, Kohane, Finller, Rsde.; Schubert, Ingenieur u. Inspektor; Freund, Manheit, Kflte.; Haswirth, Hotelier, s. Familie, Wien. - Garns, Kfm>, s. Gemahlin; 5tohn, Wagner, Pick, Rsde.. Graz. — Trost, Wn., München. — Koledy. itfm., Trieft, — Maresch. Ksm.. Vrünn. — Kraus, Kfm., Kanizsa. — Schwägel, Friseurin, Karlsbad. — Schwestta, Rsd.; Zahar, Beamter; Ruzlova, Lehrerin, Prag. — Gerstmann, Rsd., Dresden. — Scurfte, Banldirektor, Drniß. — Höhest, Lefevorc, Ingenieure, Brüssel. — Budal, Beamter, Görz. — Fellmigcr, Rsd., Klagenfurt. — Weitzmann, Rsd., Budapest. Hotel ^Elefant". Am 16. Juli. Graf Pace, Gutsbesitzer, s. Gräfin und Sohn, Thurn.Gallenstein. ^ Ritter v. Spinier, k. l. Baurat, Marburg. — Dr. Ritter o. Pantz, k. l. Hofrat; Riebet, l. k. Ober» forstrat; Gottfried, k. t. Landesgerichtsrat; Aicher, Ingenieur; Kotraschel, Rezegh, Kah, Dolupil, Hoffmann, Nsde.. Wien. -Wakomg. itsm,. s. Gemahlin, St. Martin. — Schindler, Kfm., Leipzig. — Pereles, Zornig, Kflte.; Kurz, Rsd.; Seewein, städt. Rechnungsdireltor, s. Söhnen, Graz. — Kulta, Nsd,, Brunn. ^ Germann, Rsd., Pilsen. — Ncpnil, Nsd., Brück a. d. Mur. — Kraus, Rsd.; Holub. Lehrerin, s. Schwester, Prag. — Zhuber v. Olrog, Forstmeistersgattin, Ainüdt. — de Heuz, Prio., s. Tochter, Rümerbad. — Peternell, Priu.. s. Schwester; Soccolich, Bankbeamter; Pollal, Ingenieur. Trieft. — Siewert, Ingenieur, Nürnberg. — Feldmcier, Neallehrer, s. Bruder, Ingolstadt (Bayern). - Dr. Pregl. Arzt s. Gemahlin, Kla. genfurt. — Kollic, Hoteliersgattin. s. Sohn; Spendal, Kano» nilus, Rudolfswert. — Fied, Maffingast, Pola. — Schweiger, Dechant, Leskovec. — LovZin, Pfarrer, Radmannsdorf. Meteorologische Beobachtungen iu Laibach. Seehöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 73 18 3> windstill < teilw. bew. j 0-0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgt 20-3°, Nonnale 19-8«. Wien, 18. Juli. Wettervoraussage für den Ii). Juli für Steiermark, Kärnten und Krain: Wechselnd wolkig, Ge< wittrnieigung. warm. unbestimmt, mäßige Winde. — Für Trieft: Wechselnd wolkig, nnbestimmt, warm, mäßige Winde. — Für Ungarn: Gewitterregen zu erwarten, spater mit sinken« der Temperatur. Tagesbericht der Laibacher Erdbebenwarte und Funkenwarte. (Gegründet von der Krainilche» Sparkasse l«87,) (Ort: Gebäude der k. k. Staats.Oberrealschule.) «ugc: Nördl. Breite 46' 03'; östl. Länge von Greenwich 14« 31'. Bo den unruhe: Schwach. Antennenstörungen: Am !5. Juli um 18 Uhr 45 Min. IV4"*. Am 19. Juli um 7 Uhr 112. Fun ten stärke: Am 18. Juli um 18 Uhr 45 Mi« nuten ä-f-. "* Hüufiglcit der Störungen: I «sehr seilen» jede ib. b!« ün. Minute,-II «selten» jede 4. bl« 10, Minute- IN «häusia» jede Minute 2 bi« 5 Störungen: IV «sehr hünsig» jede 5. bi« 10, Telunde Eittlndnnaen; V «fortdauernd» fast jfde Nelunde: VI «umintcrürochen» zusammc»I,>>»A'»de Werilnsche mit ffnnlen-bildung zwischen Antenne und Erde oder Znnsc» im Hürtelcplio». Otärle der Störungen- 1 «sehr sch>r«ch», 2 «lchwach», 3 »mäßig start», 4 .starl.. b «sehr starl», -j- Lautstärle der ssnnirnsprilche: » «laum vernehmbar», b «sehr schwach», <: «schwach», 6 «deutlich». c> «lrgfiiff», s «sehr lräftia», Kincmatoqraph „Ideal". H?utc> Freiwg S;x'zi sehen mit den heil. Sterbesakramenten, im Alter von 46 Jahren ruhia im Herrn entschlafen ist. Das Leichenbegängnis des teuren Verblichenen findet Freitag, den 1!1. Juli um 5 Uhr nachmittags uom Traucrhanse liimnku, «Mtu, Nr. 7 nach dem Friedhofe zum .heil. ilreuz statt. Die hart getroffene Anstalt verliert in dein all» zufrüh Dahingeschiedellen einen vorzüglichen, rastlos nnr für seinen Aeruf tätigen Lehrer, der Lehrkörper einen biederen, aufrichtigen Kollegen, die Jugend ihren für das WM und den Fortschritt sehr sorgsamen Freund, der Unterstühungsverein seinen gewissenhaften Kassier und die Direktion ihre verläßliche und kundige Hilfskraft. " Ghre seinem Andenke«! Laib ach, am 18. Juli 1912. , Laibacher Zeitung Nr. 163. - 1580 19. Juli 1912. xSsEsl si»«»t.l frii. ttmöÄi & MM i Mel oil Me sSss. >MlrUrsV»X.,J,Brun| (1835) »n Laibach____________ffF Franz-Josef-StraBe Nr. 9. ^SS^SSSS&ASSt Kurse an der Wiener Börse vom 18. Juli 1913. Schlottkurs Geld |Ware Allg. Staatsschuld. Fron. .. f(Mai-Nov.)p.k.4 87-40 87-60 a *'/o I .. » P-U.« «740 «7«0 5 k. st. K. (Jän.-Juli) p. K.4 «7 40 «7<7O * l „ „ p. A.4 HT40 S7-G0 2 412«/0».'W.Not.Feb.Aug.i>.K.4-2 9060 90'70 A 4>2°/0 „ >, „ .. P-A.4'2 9060 90-70 B 4>2°/0 „ Bllb.Apr.-Okt.j>.K.4-2 90-60 90-70 M 4'2°/0 „ ,, „ ,, p.A.42 9060 90-70 Loaev.J.1860zu500fl.ö.W.4 itSO 1640 l,O8oV.J.1860z*il00fl.ö.W.4 445— 466 — Lose v.J.1864zu 100 fl.ö.W-----G09-— 621 — Lobov.J.1864zu 60fl.ö.W----- 313-— 319-— 3t.-Doman.-Pf. 120 fl.300 F.6 287— 289-— Oesterr. Staatsschuld. Dwt.Staatsachatzsch.Btfr. K.4 — •— —•- ÜCHt.üoldr.ßtfr.üold Kasse. .4 us-45 11266 ,, ,, ,, ,, p.Arrgt. 4 112 46 112-66 üoet.Rentei.K.-W.stfr.p.K..4 8740 87-60 ,, ,, ,, .. „ „U. .4 8T40 87-60 Oest. Ren to i. K.-YV. stcuerfr. (1»19) p. K............ 87-40 87-60 Oest. Rente i. K.-W. steuerfr. (1912) p. U............ 8740 8760 Oest.Inve. t.-Rent.Btfr.p.K.8Vj 772° 77'40 Franz Josessb. i.SiIb.(d.S.)5»/4 10786 108-86 Galiz. KarlLudwigab.(d.St.)4 87-96 /18-96 Nordwb.,ö.u.aüdnd.Vb.(d.S.)4 8770 8870 Rudolfßb.i. K.-W. stfr. (d.S.)4 SS-20 8920 Vom Staate i. Zahlnng übern. Eisenbahn-FrloritltB-ObliK. Höhm. Nordbahn Em. 1882 4 113- —— Biihm. Westbahn Em.l885..4 8886 89-nt ßöhm.Westb.Em,1895i.K. 4 89-26 902t Ferd.-Nordb.E.1886(d.S.)..4 94-80 96-81 dto. E. l904(d.St.)K____4 93-60 94-6C FranzJosefsb.E.1884(d.S.)S4 8960 90-6C Galiz. Karl Lud wigb. (d.St.)S4 88-76 S9-7L Laib.-Stein Lkb. 200n.l000fi.4 9276 937t Schlußkurs Geld | Ware Um.-Czer.-J.E. l894)d.S.)K4 89-— 90--NoHwb., Oest. 200 sl. Silber 6 102-26 10326 dto. L.A E.li)0S(d.S.)K8'/, 82— S3 — Nordwb.,Oest.L. B.200sl.S.5 103-— —— dto. L.B.E.lBOSfd.S.IKaV^ «2-— 83- dto. E.1885 20OU.1OOOH.S. 4 .90-— 91-— Rudolfsbahn E. 1884 (d.K.)S. 4 89-10 90-10 Staatseisenb.-G.500F.p.St. 8 366— 369-— dto. Er"'.-Netr500F.p.St. 8 348— 862-— Südnorddout8cheVbdKb.fl. S. 4 89-- 90 — Ung.-gal.E.E. 1887 200Silber 4 88-30 89-30 Ung. Staatsschuld. Ung.StaatBkasBcn8i:h.p.K.4Vg 98-96 99-16 Ung. Rente in Gold . . . p. K. 4 108-20 ioS4O Ung. Rente i.K.Btfr.v.J.1910 4 87-26 8746 Ung. Rente i. K stfr. p. K.4 87-46 8766 Ung. Främien-AnlohenälOOsl. 416-— 427 — U.TheisB-R.u.Sieg. Prm.-0.4 280-60 29260 U.ürundentlaHtg.-Oblg.ü.W. 4 8710 88 10 Andere üifrntl. Aalehen. Bs.-horz. Eis.-L.-A.K.1902 4>/, 9640 97-40 Wr.Verkehrsanl.-A. verl.K. 4 88-90 S9-90 dto. Km. 1900 verl. K____4 8890 S9'K (lalizisches v. J.i89HvcrI.K. 4 8780 ss-st Krain.L.-A.v. J. 1888Ö.W. .4 9226 93-2f, MÜhrischesv.J.l890v.ö.W. 4 S/26 92-2r A.d.St.lindap.v.J. 1908 v. K. 4 S6S0 S7-8C Wien (Elek.) T. J.1900 v. K.4 89-oO 90-6C \Aien(Inveet.W.J. 1902 V. K. 4 90— 9l-~- Wienv. J. 1908 v. K.......4 89-40 904C RuBS.St.A.1906s.l00Kp.U. 5 10466 1061t Bul.St.-Goldanl.1907 100 K4Vj »6-60 966C Pfandbriefe und Kommnnalobligationen. l^odenkr.-A. ost.,50J. ö. W. 4 9160 92-61 Bodenkr.-A.f. Dalmat. v.K. 4 97-96 98-9t Bühm.HypothekenbankK . . ft toi— 102-— dto. Hypothbk., i.67J.v.K.4 92-60 9S6C Schlußkurs Geld |Ware Pror. Böhm.Lb.K.-SchaldBch.,50j.4 90 76 91-76 dto. dto. 78 J. K.4 90-76 91-76 dto. E.-Schnldsch. 78 J. * 90-76 91-76 Galiz.Akt.-Hyp.-Bk.......5 U0— —¦ — dto. inh.öOj. verl.K. 4V» 97'60 98-60 Galiz.Landesb.ölVjJ.v.K. 4Vj 97'76 98-76 dto. K.-Obl.llJ.Em.42j. 4'/2 97ß0 98-60 letr. Bodenkr.-A.86 J.ü. W. f> 10Q-— 101-— lBtr.K.-Kr.-A.i.62V2J-v.K. 4>/v 100-— 100-76 Mähr.Hypotli.-B.o.W.u.K. 4 91-— 91-30 Nicd.-öst.Land.-Hyp. A 66J.4 91-60 92-60 Oest. Hyp.-Banki.50J.verl. 4 90-60 9i-60 Oest.-ung.Bank60J.v. ö.W. 4 94-16 96-it dto. 50 J. v. K..........4 94-60 96-60 Centr.Hyp.-B. ung. Spark. 4l/i 97 60 98-60 Comrzbk.,Pest. Ung.41J.4V» 98-— 99- — dto. Com. O. i. 5O'/2 J. K 4Vj 9V— 98-— Herm.B.-K.-A.i.50j.v.K4»/. 9T- s&._ Spark.Inner8t.Bud.i.60J.K4Vi 97-— 98-— dto. inh.SOJ.v.K.....4'/< 9V— s2-_ Spark.V. P.Vat.C.O.K . . 41/, 96-76 97-76 Ung. Hyp.-B. in PestK . .. 4Vi 97-60 98-60 dto. Kom.-Sch. i.50j.T.K4>/i 98-60 99-60 Eisenbahn -Prior.-Oblig. Kasch.-Oderb.E.1889(d.S.)S.4 S7-60 S8-6O dto. Em. 1908 K (d.S.)... 4 «*'- «9- Lemb.-Czer.-J.E.1884 800S.3B 82-20 83-20 dto. 800 S............* 8rf>0 S8-60 Staatseigenb.-Ge8oll. E. 1896 (d. St.) M. 100 M........3 S7-60 88-60 Südb. Jan.-J. 500 F. p. A. 2« '"- 263-- Unterkraüier B. (d. S.) ö.W.. 4 96-- 96-- Diverse Lose. Bodenkr.öst.E.1880älO0fl.3X 279'- 291-— detto E.1889älOOsl____3X Z6'''~ 2(iS'~ Hypoth .-B.ung. Präm. -Schv. fl 100 sl................4 244-76 266-76 Serb.Prümien-Anl.älOOFr. 2 U6— 126-- Bud.-Basiliea(Domb.)5H.ö.W 28 76 32-76 Schlqükurs Geld | Ware Cred.-Anst.f.H.u.G.lOOfl.ö.W. 4S6-— 48T— Laibach. Pram.-Anl.20fl.o.W 69-10 76-10 RotenKreuz.ÖBt.G.v.lOfl.ö W 6360 69 60 dctto ung. G.v. . . öfl.ö.W. 33-62 39-26 Türk.E.-A.,Pr.O.4O0Fr.p.K. 238-40 241-40 Wiener Kommunal-Lose vom Jahro 1874.....lOOfl.ö.W. 490-— 602-— (Jcwinstsch. der 8% Pr.-Sch. derBod.-Cred.-Anst.E. 18bO fiO— «(?•— Gewinstech, der 3°/, Pr.-Sch. derBod.-Cred.-Anst.E. 1889 74-60 8460 Gewinstscb. der 40/p Pr.-Sch. der ung. Hypotheken-Bank 36-76 42-76 Transport-Aktien. Donau-Dampf.-G. 600 fl. C. M. 1273— 1280-— Ferd.-Nordbahn 1000 sl. C. M. 4920-— 4940-— Lloyd, osterr.........400K 672- 674-— Staats-Eisb.-G. p. U. 200 fl. S. 718 60 719-60 Südbahn-G.p.U. ...600Fre. /0/26 102-26 Bank-Aktien. Anglo-ÖBterr. Bank 120 sl. 18 K 336-60 336 60 l!ankver.,Wr.p.U. 2O()sl.3O „ 638-— 639-- Bod.-C.-A.allg.öst. 300K64 „ 1290-— 1294--Credit-Anst. p. U. 820K32 „ 662-76 668-76 Credit-B.ung.allg. 200fl.42 „ 860-— 86r— Eskompteb. steier. 200D.32 ,, 684-— 686-— Eakompte-G.,n.ü. 400K88 ,, 792-— 794-60 Länderb.,öst.p.ü. 200sl.28 ,, 639— 640-— LaibacherKreditb. 400K28 ,, 442-— 446-— Oest.-ungar.B. 1400K9030 „ 20S6-— 2096-— Unionbankp. U. . . 200fl.S2 ,, 622-60 623-60 Yerkehrsbank,allg.l40I1.20 ,, 574-60 376-— Živnosten.banka lOOfl.14,, 281-60 28260 Industrie-Aktien. Berg-u.Hüttw.-G., öst. 400 K 1262-— 126T- HirtenbergP.,Z.n.M.F. 400 K 1213-— 121T'* Königsh.Zement-Fabrik 400 K 394-— 397-60 Longenfelder P.-C.A.-G. 260 K 220— 226-— Schluökur Geld | Ware MontangO8.,ö8terr.-alp. 100fl. 9SS— 994-— Pcrlruooser h. K.. u. P. 100 fl. 492-— 496- — PragerEisenind.-Gesell. 500 K 3163---\3173-— Rimamur.-Salgö-Tarj. lOOfl. 766-70 767 70 Salgö-Tarj. Stk.-B.....loosl. 76.?-— 766-— Skodawerke A.-G. PÜh. 200 K 764-60 766-60 Waffen-F.-G.,österr... 100fl. 1090-— 1104-— Weißenfels Stahlw.A.-G. 80()K 7*0-— 750 — Westb. Bergbau-A.-G 100B. 64S-— 662 — Devisen. Kurie Sichten und Soheoks. Deutsche Bankplätze....... 117-76 117-96 Italienische Bankplätze..... 94-46 94-66 London................. 24"-w 24»-v> Pari« ................... 96-62* 96-67* Valuten. Mllnzdukaten............. 11-38 11-40 20-FrancK-Stücke.......... 19-11 19-13 20-Mark-Stiicke........... W*ß 23-69 Uentsche Reichsbanknoton . . 117^* 117^"* Italienische Banknoten..... 94-66 9486 Rubel-Noten ............. 2.64 2.641* Lokalpapiere nach Privatnotier, d. Filialed. K.K. prlv.Oest.Credit-Anstalt. Brauerei Union Akt. 200 K 0 236— 246-— Hotel Union „ 600 ,, 0 —•— —— Krain. Banges. „ 200,, 12 K 200— 210 — ,, Industrio ,, 1000 ,,90,, 2200— 2300-— Unterkrain.St.-Akt. lOOfl. 0 70 — 90-— Bankzinsfuß fl% Die Notierang eämtlicher Aktien and der „Diversen Lose" versteht »ich per Stück