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Mai 1889 — Herr Alois Loy zum Bürgermeister der Stadtgemeinde Gottschee gewählt worden war, wurde in festlicher Weise begangen. Der Joraöend. Am Vorabende veranstaltete unser Männergesangverein eine Serenade. Die Sänger, der Turnverein und die Freiwillige Feuerwehr versammelten sich auf der Schulwiese, von wo nach 8 Uhr abends unter Salutschüssen, die im Kirchturme aus einer kleinen Kanone abgefeuert wurden, der lange Zug, von einer großen Volksmenge begleitet, über den Auerspergplatz und Hauptplatz zum Hause des Herrn Bürgermeisters marschierte und auf dem Platze vor demselben Ausstellung nahm. Karbidlampen und Lampions erhellten den Platz, ab und zu blitzte auch bengalisches Licht auf. Unter der Leitung des Herrn Chormeisters Übungsschullehrers Karl Miklitsch trug unsere wackere Sängerrunde zuerst das ungemein zarte Lied „Nachtzauber" von A. M. Storch vor, dem als zweites „Ein Wörtchen nur" (Gedicht von M. R. von Stern, vertont von H. Sickingen) folgte, ein Lied, erfüllt von süßem Heimatzauber, der das Herz bewegt. Hierauf begab sich der Obmann des Gesangvereines Herr Rechtsanwalt Dr. Hans Arko mit Herrn Distriktsarzt Dr. Georg Röthel und den Herren Obergeometer Wilhelm Ritter von Für er (Wehrhauptmann) und Eduard Tomitsch (Sprechwart des Turnvereins) in die Wohnung des Herrn Bürgermeisters, um die Glückwünsche der drei genannten Vereine zu entbieten. Herr Rechtsanwalt Dr. Arko hielt folgende Ansprache: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Morgen jährt sich zum dreißigsten Male der Tag, an welchem Sie, von dem Vertrauen der Stadtgemeindevertretung getragen, an die Spitze dieser Körperschaft berufen wurden. Das Ihnen damals von der Gemeindevertretung entgegengebrachte Vertrauen hat während Ihrer ganzen Amtstätigkeit in ungeminderter Weise angedauert und eben aus diesem guten gegenseitigen Einvernehmen erklärt sich auch die Bereitwilligkeit, mit welcher Sie bei den Neuwahlen das schwere, verantwortungsvolle Amt eines Stadtvberhauptes neuerdings immer wieder auf sich genommen haben. Ein ganzes Menschenalter stehen Sie bereits auf diesem Posten und es war Ihr Handeln stets darauf gerichtet, Ihrer Heimatstadt die besten Kräfte zu widmen. Sie haben in Ihrer dreißigjährigen Tätigkeit durch Ihre unverdrossene Arbeit das Werden und Emporblühen der Stadt Gottschee auf das eifrigste gefördert und miterlebt. Viel Freude haben Sie in Ihren Arbeiten gefunden, doch sind Ihnen gewiß auch Enttäuschungen nicht erspart geblieben, die durch des Schicksals Wechselfälle an Sie herangekommen sind und an jedermann herantreten, der, wie Sie, an exponierter Stelle steht. Auch in nationaler Hinsicht sind Sie, sehr geehrter Herr Bürgermeister, stets in erster Reihe gestanden und haben in allen nationalen Belangen tatkräftigst mitgeholfen. Mag auch vor Jahren ein gewisser politischer Zwiespalt unter uns Gottscheern eingetreten und damals manch harter Strauß unter uns ausgesuchten worden sein, die harte Kriegszeit und das schwere Schicksal, das derzeit auf uns lastet, hat uns doch wieder alle zusammengeführt und ein einig Band um uns geschlossen, in dem Bestreben, unser geliebtes Heimatland in eine bessere, lichtvollere Zukunft hinüberzuleiten. Mögen die diesbezüglich eingeleiteten Schritte, an denen Sie hervorragenden Anteil genommen haben, nicht vergebens sein und mögen die Hoffnungen, die wir hegen, in Erfüllung gehen. Aus dieser schweren Zeit heraus bedeutet uns der morgige Tag eine zweifache Feier, sowohl das Fest Ihrer dreißigjährigen Bürgermeisterschaft als auch ein Fest unserer nationalen Einigkeit. Gestatten Sie daher, sehr geehrter Herr Bürgermeister, daß ich Ihnen als Sprecher der hier erschienenen Vertreter des Feuerwehr-, Turn- und Gesangvereines in Gottschee zu dem morgigen Jubelfeste die herzlichsten Glückwünsche darbringe und daran das weitere Ersuchen knüpfe, Sie mögen wie bisher so auch fernerhin Ihre bewährte Kraft in den Dienst der guten Sache stellen zum Nutzen und Frommen des Gesamtwohles." Der Herr Bürgermeister erwiderte hierauf: „Lassen Sie mich zunächst meinen herzlichsten und innigsten Dank aussprechen für den so warmen Liedergruß, mit welchem Sie mich soeben hoch erfreuten und ehrten. Zugleich danke ich Ihnen, sehr geehrter Herr Doktor, für die warm empfundenen Worte, die Sie an mich zu richten die Liebenswürdigkeit hatten. Es war ein Akt besonderer Aufmerksamkeit von der geehrten Sängerrunde sowohl wie auch von Ihnen, meine Herren, daß Sie am Vorabende jenes Tages, an welchem sich meine dreißigjährige Tätigkeit als Bürgermeister vollendet, mir diese Ehrung bereiteten. Einen besonders tiefen und ergreifenden Eindruck hat auf mich das Lied von dem süßen Zauber der Heimat gemacht. Wir, die Kinder unserer teuren Heimat Gottschee, lieben unser Heimatland mit der tiefsten Glut unseres Herzens. Wir leben, fühlen, denken und arbeiten für das Wohl und Gedeihen unserer teuren Heimat und unserer lieben Vaterstadt, die der Allmächtige jederzeit schützen und schirmen möge. Nochmals sage ich den Herren herzlichsten Dank und bitte Sie, dem hochgeehrten Herrn Chormeister Miklitsch, den Herren der Sängerrunde und den verehrten Mitgliedern der erschienenen Vereine für die mir erwiesene ehrende Aufmerksamkeit den Ausdruck meines tiefgefühlten Dankes gütigst übermitteln zu wollen. Heil Gottscheel" Die Serenade schloß mit dem Liede „Das treue deutsche Herz" von Julius Otto. Unter begeisterten Heilrufen auf den Herrn Bürgermeister erfolgte sodann der Abmarsch. Die Ieststhung. Am nächsten Tage fand um V2II Uhr vormittags eine Festsitzung der Gemeindevertretung statt. Das Stadthaus trug die blauweiße Flagge; der Sitzungssaal war mit Blattpflanzen und Blumen reich geschmückt. Der Bürgermeister-Stellvertreter Herr Forstrat Rudolf Schadinger eröffnete die Festsitzung und teilte mit, daß den ersten und einzigen Punkt der Tagesordnung der Antrag auf Ernennung des Herrn Bürgermeisters Alois Loy zum Ehrenbürger der Stadtgemeinde Gottschee bilde. Hierauf erteilte er dem Berichterstatter Gemeindeausschußmitgliede Herrn Obergeometer Wilhelm Ritter von Für er das Wort. Der Herr Berichterstatter schilderte in längerer, ausführlicher Darstellung die großen und hervorragenden Verdienste des Herrn Bürgermeisters in allen Zweigen und Gebieten seines vielseitigen Wirkens und Schaffens. Dieser Bericht wird wegen Platzmangels demnächst an anderer passender Stelle gebracht werden. Der Antrag wurde unter begeisterten Heilrufen durch Erheben von den Sitzen stimmeneinhellig angenommmen. Nun wurde der Herr Bürgermeister von zwei Mitgliedern der Gemeindevertretung eingeholt und in den Sitzungssaal geleitet. Herr Bürgermeister-Stellvertreter Forstrat Schadinger richtete an ihn folgende Ansprache: „Hochgeehrter Herr Bürgermeister! Es jährt sich heute zum dreißigsten Male der Tag, seitdem Sie, verehrter Herr Bürgermeister, an die Spitze unserer Stadtge-meinde getreten sind. Dreißig Jahre — das ist ein volles Menschenalter und diese lange Reihe von Jahren ist ausgefüllt mit Werken und Schöpfungen für das Gemeinwohl unserer Stadt, welchem Sie, hochgeehrter Herr Bürgermeister, in beispiellos dastehender Hingebung und mit den größten, reichsten Erfolgen auf allen Gebieten des Schaffens ihre Kräfte geweiht haben. Von dem Wunsche beseelt, eine längst schon fällige Dankesschuld abzutragen, hat die Vertretung der Stadtgemeinde Gottschee in ihrer soeben abgehaltenen Festsitzung folgenden Beschluß gefaßt: ,Die Vertretung der Stadtgemeinde Gottschee beschließt, Herrn Alois Loy, Bürgermeister der Stadtgemeinde Gottschee, in dankbarer Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um die Hebung der Stadt Gottschee und in geziemender Würdigung seines hingebungsvollen, an Erfolgen reichen dreißigjährigen.Wirkens für das Wohl von Stadt und Land Gottschee das Ehrenbürgerrecht zu verleihen? Indem ich mich beehre, diesen Beschluß der Gemeindevertretung Ihnen, verehrter Herr Bürgermeister, hiemit zur Kenntnis zu bringen, bitte ich Sie, diese Ehrung der Stadtgemeindevertretung als einen Tribut tiefstgefühlten Dankes für Ihre so überaus ver- dienstvolle dreißigjährige Tätigkeit für das Wohl und Gedeihen unserer Stadtgemeinde freundlichst entgegenzunehmen, und gestatte mir namens der gesamten Gemeindevertretung und im eigenen Namen die herzlichsten, innigsten Glückwünsche zum heutigen Jubeltage auszusprechen. Die Bevölkerung von Gottschee ist mit uns eines Sinnes, wenn ich dem Wunsche Ausdruck gebe, es möge der Stadtgemeinde das Glück beschicken sein, Sie, verehrter- Herr Bürgermeister, noch durch viele, viele Jahre als Leiter und Lenker der Schicksale Gottschees an der Spitze unserer Gemeindevertretung zu sehen. Heil unserem hochgeehrten Herrn Ehrenbürger und Jubilanten!" (Brausende Heilruse.) Der Bürgermeister dankte mit folgenden Worten: „Sie haben mir, meine verehrten Herren Mitbürger, durch den Mund des Herrn Vorsitzenden soeben die mich hoch ehrende Mitteilung gemacht, daß die Vertretung der Stadtgemeinde in ihrer heutigen Sitzung mich zum Ehrenbürger der Stadt Gottschee ernannt hat. Ich finde in diesem Augenblicke schwer die richtigen Worte, um meinem Dankgefühle den rechten, beredten Ausdruck zu verleihen. Ich bin mir, meine Herren, vollkommen bewußt, daß die Fortschritte, die unsere teure Vaterstadt in den letzten dreißig Jahren gemacht hat, nicht etwa nur das Werk eines Einzelnen sind, sondern daß alles, was geschehen ist, aus treuer, gemeinsamer und unverdrossener Zusammenarbeit hervorgegangen ist. Hätte die Gemeindevertretung nicht kräftig und verständnisvoll mitgewirkt und wäre unsere gemeinsame Arbeit nicht von dem Vertrauen der gesamten Bevölkerung getragen gewesen, so hätte vielleicht so manches, was glücklicherweise geschaffen worden ist, unterbleiben müssen. Möge dieser gute fortschrittliche Geist unsere Gemeinde auch fernerhin beseelen und noch weiter angestrebte Ziele erreichen lassen. Empfangen Sie, hochverehrter Herr Forstrat, auch meinen tiefstgefühlten Dank für die so schönen ehrenden Worte, mit denen Sie mir den auszeichnenden Beschluß der Gemeindevertretung milzuteilen die Güte hatten. Ihnen, liebe Mitbürger, für die mir verliehene hohe Auszeichnung nochmals aufs herzlichste dankend, schließe ich mit dem Rufe: Heil unserer teuren Heimat! Heil unserer geliebten Vaterstadt Gottschee!" (Begeisterte Heilrufe.) Nun ergriff Herr Forstrat Schadinger nochmals das Wort und sagte: „In meiner Eigenschaft als Direktionsobmann und Kanzleivorsteher der Sparkasse der Stadt Gottschee gebe ich mir die Ehre, an den Glückwunsch der Gemeindevertretung auch die beglückwünschende Begrüßung unserer Sparkassevertretung anzuschließen. Verehrter Herr Bürgermeister sind bereits an der Wiege unseres Institutes gestanden und haben zunächst als Mitglied des Ausschusses und der Direktion und seit einer längeren Reihe von Jahren auch als Obmann des Ausschusses alles daran gesetzt, um unser für Stadt und Land Gottschee so wichtiges Institut immer mehr- zu heben und zu immer größerer Blüte zu bringen. Der Erfolg dieser ausdauernden Bemühungen ist nicht ausgeblieben. Verfügt doch die Sparkasse heute über einen Einlagenstand von elf Millionen Kronen und der Reservefond nähert sich dem Betrage von 700.000 Kronen. Verehrter Herr Bürgermeister können aus diesen Eindruck machenden Ziffern selbst den Erfolg Ihrer hingebungsvollen Tätigkeit entnehmen. Indem ich also namens des Sparkasseausschusses und der Sparkassedirektion Sie als hochverdienten Obmann unseres Institutes am heutigen Gedenktage herzlichst beglückwünsche, spreche ich im Interesse unseres Institutes die zuversichtliche Hoffnung aus, daß Sie Ihre unentbehrliche und vollen Erfolg verbürgende Kraft unserer Sparkasse auch fernerhin widmen werden." Der Herr Bürgermeister erwiderte: „Nehmen Sie, hochgeehrter Herr Forstrat, für die Glückwünsche, die Sie mir im Namen des Ausschusses und der Direktion der Sparkasse auszusprechen so freundlich waren, meinen herzlichsten Dank entgegen. Das Wohl und Gedeihen dieses für Gottschee so wichtigen Institutes liegt uns allen wärmstens am Herzen und wollen wir auch künftighin unsere Kräfte dafür entsetzen, daß es blühe, wachse und gedeihe." Sodann trat Se. Hochwürden Herr Dechant und Stadtpfarrer Ferdinand Erker mit Hochwürden Herrn Pfarrer und Geistlichen Rat Josef Eppich vor, um die Glückwünsche unserer deutschen Geistlichkeit zu entbieten. Er sprach: „Ich gebe mir die Ehre, Sie, verehrter Herr Bürgermeister, am heutigen Gedenktage Ihres dreißigjährigen Wirkens an der Spitze der Städtgemeinde-vertretung ergebenst zu begrüßen und zu Ihrer Ernennung zum Ehrenbürger von Gottschee im eigenen Namen und namens der deutschen Geistlichkeit unseres Gebietes aufs herzlichste zu beglückwünschen. Dieser Glückwunsch quillt umso freudiger aus unseren Herzen, als Sie, hochgeehrter Herr Bürgermeister, nicht bloß als Oberhaupt der Stadtgemeinde Großes und Bleibendes geleistet haben, so daß man mit vollem Rechte von einer segensreichen Aera Lop sprechen darf, sondern weil Ihre hingebende vaterländische und erfolgreiche Tätigkeit unsere ganze engere Heimat umfaßte, als deren Führer, Anwalt und Ratgeber Sie von uns Gottscheern in Stadt und Land stets nach Gebühr und Verdienst gewertet und geschätzt wurden. Ich gedenke hiebei auch des schönen Einvernehmens, das schon in der Vergangenheit zwischen Ihnen und der heimischen Geistlichkeit stets herrschte und das in letzterer Zeit au Innigkeit und Wärme noch gewonnen hat. Möge das Band, das uns alle umschließt, noch immer stärker und fester geknüpft werden. Als Stadtpfarrer von Gottschee fühle ich mich auch gedrängt, am heutigen Gedächtnistage einer Ihrer verdienstlichsten und bedeutendsten Neuschöpfungen besonders zu gedenken, nämlich der Erbauung unserer prächtigen, stilvollen Stadtpfarrkirche, wodurch Sie sich in der Stadt und in der Pfarre ein dauerndes Denkmal für alle Zeiten gesetzt haben. Möge Gott der Herr auch Ihr künftiges Wirken gnädig segnen zum Wohle der Stadt Gottschee und zum Heile unserer lieben Heimat!" Der Herr Bürgermeister antwortete: „Ich fühle es als eine besondere Auszeichnung, daß mir am heutigen Tage hochverehrte Vertreter unserer heimatlichen hochwürdigen Geistlichkeit die Ehre erweisen, in so warmen, tiefempfundenen Worten ihre Glückwünsche auszudrücken. Indem ich, für diese Ehrung meinen liesstgefühlten Dank ausspreche, fühle ich mich im Innersten meines Herzens gedrängt, den Gefühlen der Verehrung, Hochachtung und Zuneigung Ausdruck zu geben, die ich selbst und mit mir die Gemeindevertretung sowie die Bevölkerung von Stadt und Land Gottschee für unsere heimatliche hochwürdige Geistlichkeit hegen. In der gegenwärtigen schweren Zeit blickt unser Volk mit besonderem Vertrauen auf seine Priester, in denen es die kräftigsten Stützen für die Erhaltung seines Wesens sieht. . Möge dieses vertrauensvolle Verhältnis zwischen Volk und heimischer Geistlichkeit ungeschwächt fortdauern für und für!" Im Namen der Vermögensverwaltung der Stadt Gottschee beglückwünschte an Stelle des durch Krankheit verhinderten Obmannes Herrn Josef Röthel Herr Gemeinderat Josef Oswald den Jubilar, indem er hiebei hervorhob, daß der Herr Bürgermeister insbesondere auch in den letztvergangenen schweren Zeiten die feste, nie wankende Stütze unseres Gemeinwesens bildete. Hiefür und für seine unvergänglichen Werke werden ihm seine Mitbürger dauernden, unauslöschlichen Dank bewahren. In der Geschichte Gottschees werde der Name Lop verewigt bleiben. In seiner dankenden Erwiderung hierauf bemerkte der Herr Bürgermeister, daß der Bermögensverwaltungsausschuß an den Fortschritten, die Gottschee in den letztvergangenen Jahrzehnten gemacht, nicht unwesentlichen Anteil habe, und bat die Herren Mitglieder dieses Ausschusses, auch in Zukunft die Gemeinde in ihren Bestrebungen kräftigst zu unterstützen, damit in der Entwicklung der Stadt nicht ein ungesunder Stillstand eintrete, der den Rückschritt bedeuten würde. Namens der Ortschaft Mooswald entbot das Gemeindeausschußmitglied Herr Johann Jaklitsch die Glückwünsche dieser Ortschaft, die mit freundlichen Dankesworten ausgenommen wurden. Im Namen der erschienenen Mitglieder des Straßenbezirks- ausschusses ergriff der Bürgermeister von Unterdeutschau Herr Hans Meditz das Wort und führte aus: „Auch der Straßenbezirksausschuß von Gottschee fühlt sich angenehm verpflichtet, Sie, Herr Bürgermeister, an Ihrem heutigen Ehrentage herzlich zu beglückwünschen. Das für unsere Volkswirtschaft so wichtige Straßenwesen war bei uns in früherer Zeit lange recht stiefmütterlich behandelt gewesen. Erst seitdem Sie, verehrter Herr Bürgermeister, vor 20 Jahren Obmann des Ltraßenbezirksausschusses geworden sind, wurden in sehr anzuerkennender Weise alle Hebel in Bewegung gesetzt, um unser vielfach noch rückständiges und vernachlässigtes Straßenwesen zu heben. Allerdings gab es da förmliche Berge von Hindernissen und Schwierigkeiten zu überwinden. Ihren unablässigen Bemühungen ist es aber doch gelungen, die schon so lang ersehnte Straße nach Ebental endlich durchzusetzen und zu verwirklichen. Auch die Straße nach Morobitz ist zum größeren Teile bereits fertiggestellt und nur das Dazwischentreten des Krieges hat ihre Vollendung verhindert. Für die Umlegung der Straße nach Unterlag sowie für die behufs Vermeidung der Steilen notwendigen Änderungen des Straßenzuges nach Nesseltal waren bereits alle vorbereitenden Schritte geschehen. Möge es Ihnen, Herr Obmann, gelingen, alle berechtigten Wünsche unserer Landbevölkerung bezüglich des Ausbaues unseres Straßenwesens der Erfüllung zuzuführen. Indem der Straßenbezirksausschuß Sie, hochgeehrter Herr Bürgermeister und Obmann, zu ihrem Jubelfeste aufs herzlichste beglückwünscht, gestattet er sich die Bitte auszusprechen, Herr Bürgermeister mögen auch fernerhin, wie bisher, Ihre volle, erfolgverbürgende Kraft in den Dienst des Wohles der Gesamtbevölkerung unseres Gebietes stellen und sich insbesondere auch um die Ausgestaltung unseres Straßenwesens hingebungsvoll annehmen." Der Herr Bürgermeister antwortete: „Es bereitet mir große Freude, daß Vertreter des Straßenbezirksausschusses mir die Ehre der Beglückwünschung erweisen. Die Ausgestaltuug des Straßenwesens unseres Bezirkes gehört zu den wichtigsten Angelegenheiten, da ohne Herstellung der notwendigen Verkehrswege ein volles Gedeihen des Bezirkes nicht möglich ist. In gemeinsamer fortgesetzter Zusammenarbeit haben wir es erreicht, daß wenigstens einzelne besonders notwendige Straßenzüge teils fertiggestellt wurden, teils ihrer Vollendung oder Inangriffnahme entgegengehen. Immerhin wird es noch viel angestrengte Arbeit und Mühe erfordern, um alle unsere gesteckten Ziele zu erreichen. Wir wollen trotz Hindernissen und Schwierigkeiten hiebei nicht erlahmen." Im Namen der Sanitätsdistriktsvertretung, in seiner Eigenschaft als Distriktsarzt und namens des Vereines „Deutsches Studentenheim" sprach Herr Dr. Georg Röthel die herzlichsten Glückwünsche aus. In der Erwiderung gab der Herr Bürgermeister dem Wunsche Ausdruck, es möge gelingen, das Sanitätswesen im Distrikte immer kräftiger zu hegen, zu pflegen und zu heben. Herr Werksdirektor Josef Stöckl überbrachte'die Glückwünsche des hiesigen Kohlenwerkes. Er bezeichnet das dreißigjährige Wirken des Herrn Bürgermeisters als ein wahrhaft segensvolles und dankte für das Entgegenkommen, dessen sich das Kohlenwerk stets erfreute. Seine warmen Worte schlossen mit einem bergmännischen „Glückauf!" auf den Gefeierten. Der Herr Bürgermeister betonte in seinen Dankesworten, daß er sich stets bewußt gewesen sei, welche Bedeutung das Kohlenwerk, das jetzt bereits mehr als ein Vierteljahrhundert im Betriebe steht, für unser städtisches Gemeinwesen besitze. Gottschee sei durch dasselbe industrialisiert worden. Während der abgelaufenen Jahre habe zwischen der Direktion des Kohlenwerkes, seiner Arbeiterschaft und der Gemeinde sowie der Bevölkerung von Gottschee stets das beste Einvernehmen geherrscht und er hoffe zuversichtlich, daß dieses schöne, gedeihliche Verhältnis im beiderseitigen Interesse auch in Zukunft fortbestehen werde. Herr Kaufmann Matthias Rom beglückwünschte den Herrn Bürgermeister im Namen des Handelsgremiums mit folgender Ansprache : „Es ist mir die ehrenvolle Aufgabe zuteil geworden, Sie, hochverehrter Herr Bürgermeister, im Namen des Handelsgremiums von Gottschee anläßlich Ihres heutigen Jubelfestes und Ihrer Ernennung zum Ehrenbürger der Stadtgemeinde Gottschee aufs herzlichste zu beglückwünschen. Wenn ein Stand an dem vollen Aufblühen unseres städtischen Gemeinwesens ein besonders lebhaftes Interesse hat, so ist dies vor allem der Kaufmannsstand. Bedeutet doch ein blühendes Gottschee auch einen blühenden Kaufmannsstand in Gottschee. Darum drängt es uns Kaufleute heute dazu, Ihnen, hochgeehrter Herr Bürgermeister, aus vollem Herzen zu danken für alles das, was Sie im Laufe einer dreißigjährigen erfolgreichen Tätigkeit für das Emporblühen unserer teuren Vaterstadt geleistet und geschaffen haben. Wir Kaufleute haben die großen Fortschritte, die Gottschee im abgelaufenen dreißigjährigen Zeiträume unter Ihrer ausgezeichneten Waltung und Leitung gemacht hat, stets mit Freude und Genugtuung begrüßt und werden auch fernerhin für den gesunden Fortschritt Gottschees stets mit Überzeugung und Opferwilligkeit eintreten.'1 Der Herr Bürgermeister dankte mit folgenden Worten: „Es gereicht mir zur besonderen Freude, am heutigen Tage die Vertreter der hiesigen Kaufmannschaft bei mir zu sehen, und danke ich Ihnen aufs herzlichste für die mir erwiesene freundliche Aufmerksamkeit. Die Kaufmannschaft unserer Stadt war vermöge ihrer Reellität, Tüchtigkeit und ihres Unternehmungsgeistes bisher stets eine der kräftigsten Stützen unseres Gemeinwesens. Möge sie dies auch fernerhin sein, möge sich der hochgeachtete Kaufmannstand unserer Stadt immer mehr bewußt werden, daß er dazu berufen ist, beispielgebend für das öffentliche Wohl einzutreten und Opfer zu bringen." Im Namen des Handwerkervereines sprach das Gemeindeausschußmitglied Herr Joses Pavlicek: „Auch die Handwerksmeister von Gottschee entbieten Ihnen, sehr geehrter Herr Bürgermeister, zum heutigen Ehren- und Festtage herzlichsten Glückwunsch. Die ganze Stadt ist von tiefem Danke erfüllt für Ihre dreißigjährige unermüdliche Tätigkeit für ihr Wohl und Gedeihen, wir Handwerksmeister haben aber noch ganz besondere Gründe, den Dankeszoll darzubringen. Herr Bürgermeister hatten die Güte, seinerzeit den Wünschen unserer Kreise freundlichst entgegenzukommen und Ihren entscheidenden Einfluß dahin geltend zu machen, daß bei den letzten Gemeinde» ausschußwahlen auch der Handwerkerstand bezüglich seiner Vertretung entsprechend berücksichtigt wurde. Zu Beginn des Weltkrieges übernahm die hiesige Handwerkergenossenschaft in der Voraussetzung, daß durch den Krieg die gewöhnliche Verdienstmöglichkeit geschmälert werden werde, die Lieferung von Militäruniformen. Daß es der Genossenschaft möglich wurde, durch volle vier Jahre die Schneidermeister nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Lande mit Arbeit und hiedurch auch mit Verdienst zu versorgen, haben wir in erster Linie Ihnen, Herr Bürgermeister, zu danken. Als das Militärärar uns Arbeit zusicherte, verlangte es gleichzeitig eine Sicherstellung in einem so hohen Betrage, daß es uns Handwerksmeistern nicht möglich war, sie aufzubringen. Wir hätten auf den Erhalt der Arbeiten verzichten müssen. Herr Bürgermeister waren es, der im Gemeinderate warm dafür eintrat, daß diese Sicherstellung dem Ärar gegenüber die Stadtgemeinde übernahm. Monate vergingen. Die Arbeiten waren geliefert, die verdiente Summe langte jedoch nicht ein, denn die Auszahlung verzögerte sich in unliebsamer Weise. Die Genossenschaft hatte bereits alle ihre Gelder den Schneidermeistern zur Verfügung gestellt, doch sie reichten nicht hin, um den an sie gestellten Anforderungen gerecht zu werden. Da waren es wieder Sie, Herr Bürgermeister, der der Genossenschaft hilfreich beisprang und ihr ans eigenen Mitteln jenen Betrag zinsenlos zur Verfügung stellte, den sie dringend benötigte. Wir benützen diese feierliche Gelegenheit, um Ihnen für dieses Wohlwollen und Entgegenkommen noch einmal aufs herzlichste zu danken und zu bitten, uns Handwerksmeistern diese Geneigtheit auch fernerhin gütigst zu erhalten. Die Zukunft ist uns noch verhüllt. Der Kamps, der uns alle, insbesondere aber die Handwerkerschaft auf wirtschaftlichem Gebiete erwartet, wird schwer sein. Wir werden unsere ganze wirt- schaftliche Kraft nicht allein aufwenden müssen, um aus dieser schwierigen Zeit erfolgreich hervorzugehen, sondern werden auch fremde Hilfe benötigen. Es ist zum Teil dafür vorgeforgt, daß eine Kceöitorganifation geschaffen wird, die dem Handels- und Gewerbestande die notwendigen Geldmittel verschaffen soll. Auch um diese Organisation haben sich Herr Bürgermeister schon warm angenommen dadurch, daß durch Ihre Einwirkung für die vorbereitenden Arbeiten die nötigen Geldmittel bereitgestellt wurden. Durch billigen und raschen Kredit wird es den Gewerbetreibenden ermöglicht werden, ihre Arbeitsweise den Forderungen der neuen Zeit anzupassen, damit sie so in die Lage kommen, durch ehrliche und sorgfältige Arbeit auch ihrerseits das Gedeihen unseres Gemeinwesens heben zu helfen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Erziehung unseres gewerblichen Nachwuchses. Infolge Auflassung der Fachschule ist unsere gewerbliche Fortbildungsschule gewissermaßen obdachlos geworden. Wir brauchen aber unbedingt notwendig die Wiedereröffnung dieser unentbehrlichen gewerblichen Bildungsstätte, für deren Wiedererrichtung in dieser oder jener Form neue Wege gesucht und gesunden werden müssen. Auch in dieser wichtigen Frage rechnen wir, verehrter Herr Bürgermeister, aus Ihre tätige, förderliche Mitwirkung und wir bitten, dieser Angelegenheit Ihre ganze Aufmerksamkeit gütigst zuzuwenden. An unsere innigen Glückwünsche fügen wir den herzlichen Wunsch, es möge Ihnen beschießen sein, noch lange, lange Jahre zu schaffen und zu wirken zum Heile Ihrer dankbaren Vaterstadt." Der Herr Bürgermeister fügte an feine Dankesworte folgende Ausführungen: „Das Handwerk hat in Gottfchee in früheren Jahrhunderten in seinen Zünften eine wichtige Rolle in unserer Stadt gespielt, bis die wirtschaftliche Entwicklung der Neuzeit sein Fortblühen hemmte. Möge es dem heimischen Handwerk, das jetzt eine der Stützen von Gottschee bildet, beschießen sein, sich zu neuem Aufblühen emporzuringen zum Wohle und zur Ehre unserer Vater-stadt. Wollen die Herren auch die Versicherung entgegennehmen, daß ich, soweit es an mir liegt, Ihre auf Hebung des Handwerkes und Gewerbes gerichteten Bestrebungen stets unterstützen werde und daß ich mich auch für die Verwirklichung Ihrer soeben vorgebrachten berechtigten Wünsche überzeugt und warm etnsetzen werde. Ich zweifle nicht daran, daß auch die Gemeindevertretung, den Geist der neuen Zeit erfassend, Ihren Bestrebungen alle Förderung zuteil werden lassen wird." Die Glückwünsche des deutschen Lesevereins verdolmetschte Herr Professor Peter Jonke, indem er ausführte: „Auch der Deutsche Leseverein Gottfchee nimmt gerne den heutigen Anlaß wahr, Ihnen seine Glückwünsche darzubringen; sieht er doch in der Gottscheer Sparkasse, an deren Spitze Sie stehen, einen seiner treuesten Förderer, dem er zu Dank verpflichtet ist. Als vielleicht einziger Verein aus der Friedenszeit hat der Leseverein selbst in der Zeit des grauenvollen Krieges seine Aufgabe still und selbstlos fortgeführt und den Bewohnern unserer schönen Vaterstadt die Schätze deutschen Geistes und jene schöngeistige Bildung vermittelt, welche die Seele frei macht vom Staube des Alltags. Damit hat er auch jenen Fortschritt gefördert, den Sie in dreißigjähriger Tätigkeit im Dienste der Öffentlichkeit gewollt haben. Aber wie so manches in der Welt hat auch unser Verein seine Kuriosität. Seit einem Menschen-alter hat er in unserer Stadt sein Heimatrecht, aber noch immer kein festes Heim, in dem er sich sorglos einrichten könnte. Vergessen Sie, Herr Bürgermeister, unseres Vereines auch fürderhin nicht! Als Vertreter eines nichtpolitischen Vereins überlasse ich es anderen, Wünsche politischer Art auszusprechen. Was ich Ihnen aber im Namen der Mitglieder des Lesevereins wünschen bars und will, ist: Gott erhalte Sie noch lange glücklich und gesund und gönne es Ihnen, in Kürze Ihren Mitbürgern als vollberechtigten Staatsbürgern die deutsche Bruderhand zu schütteln. Heil!" In seinen Dankesworten versicherte der Herr Bürgermeister, daß er die edlen Bestrebungen des Vereines auch künftighin stets bereitwillig fördern helfen werde. Auch mehrere Bürgermeister von Gottscheer Landgemeinden waren zur Festsitzung gekommen. In ihrem Namen begrüßte Herr Hans Meditz, Bürgermeister von Unterdeulschau, den Jubilanten mit folgender Ansprache: „Auch wir Vertreter der Landgemeinden fühlen uns gedrängt. Ihnen, verehrter Herr Bürgermeister, am heutigen Festtage unseren herzlichsten Gruß und Glückwunsch zu überbringen. Während Ihres nunmehr dreißigjährigen Waltens als Bürgermeister von Gottschee haben Sie sich nicht bloß um Ihre Vaterstadt unvergängliche Verdienste erworben, sondern auch um die Gottscheer Landgemeinden, um unsere ganze teure Heimat. Ich verweise diesbezüglich nur auf Ihre großen Verdienste um die Hebung unseres Straßenwesens, dann auf Ihre vielfachen, ausdauernden Bemühungen zugunsten unserer Hausierer. Auch für die Zuwendung besserer Verdienstgelegenheiten für unsere dem Broterwerb in Wien nachgehenden Landsleute haben Sie sich erfolgreich verwendet. Im übrigen verehrt unser ganzes engeres Heimatland Sie, hochgeehrter Herr Bürgermeister, als seinen Führer und Berater, als seinen stets hilfsbereiten, unermüdlichen und uneigennützigen Anwalt. Und gerade wieder in der jüngsten schweren Zeit, wo das Land Gottschee einer gediegenen Führung und weisen Lenkung mehr denn je bedurfte, haben alle Gottscheer Landgemeinden vertrauensvoll auf Ihre weise Führung gebaut'und erwarten von ihr besten Erfolg. Noch ist zwar das Tor der Zukunft verschlossen. Wir geben uns aber der zuversichtlichen Hoffnung hin, daß. diese Zukunft nicht allzu düster sein wird. Im übrigen beruht unser Schicksal in letzter Linie aus der Kraft und auf dem entschlossenen Willen der Bevölkerung, ihre Eigenart zu wahren. Bewahren Sie, Herr Bürgermeister, unserer teuren Heimat auch künftighin Ihre unersetzliche Arbeitskraft und Arbeitslust zum Heile von ganz Gottschee!" Der warme Glückwunsch fand folgenden Widerhall: „Ich danke den Herren Vertretern der Gottscheer Landgemeinden wärmstens für ihre freundlichen Glückwünsche. Daß die geehrten Herren die Liebenswürdigkeit hatten, mir eine so ehrenvolle Aufmerksamkeit zu erweisen, macht mir besondere Freude, weil dadurch bewiesen wird, daß Stadt und Land Gottschee eines Herzens und eines Sinnes sind und einträchtig zusammenstehen. Fest und geschloffen Zusammenhalten ist jetzt das Gebot der Stunde für uns. Die Herren haben der zuversichtlichen Hoffnung auf die Gestaltung der Zukunft unserer Heimat Ausdruck gegeben. Ich teile diese Zuversicht und erwarte für unsere Heimat das Beste. Ich hoffe, daß bald die Zeit kommen wird, wo sich so manches ins Werk setzen lassen wird, was zu den berechtigten Wünschen und Forderungen unserer Landbevölkerung gehört. Ich danke Ihnen ganz besonders auch dafür, daß Sic stets bereitwillig meinem Rufe gefolgt sind, wenn es galt, für das Wohl unserer Heimat einzutreten. Gott schütze das Gottscheerland!" Herr Gymnasialdirektor Dr. Franz Riedl gedachte in seinen beglückwünschenden Worten der hervorragenden Verdienste des Herrn Bürgermeisters um die Schaffung des hiesigen Obergymnasiums und des damit verbundenen Studentenheims und dankte herzlichst für die väterliche Obsorge und Förderung, welche beide Anstalten und die Gottscheer Studentenschaft durch den Herrn Bürgermeister erfahren haben. Der Herr Bürgermeister betonte, er habe stets die hohe Wichtigkeit dieser Anstalten für Gottschee vollauf gewürdigt, doch müsse er es ablehnen, Verdienste für sich in Anspruch zu nehmen, die vorwiegend anderen gebühren. In kernigen, vom Herzen kommenden Worten beglückwünschte namens der Beamtenschaft der Sparkasse Herr Buchhalter Hans Arko den Chef des Institutes, dankte für das stets entgegengebrachte Wohlwollen und bat um dessen geneigte Forterhaltung für die Beamtenschaft. Der Herr Bürgermeister wies in seiner Antwort darauf hin, daß das Gedeihen der Sparkasse vor allem auch von der treuen Mitwirkung der Beamtenschaft abhänge. Diese Mitwirkung sei bis jetzt immer vorhanden gewesen und dürfe von dem regen Pflichteifer der Beamtenschaft auch in Zukunft sicher erwartet werden, zumal da infolge der-geänderten Verhältnisse auch an das Institut neue Ausgaben herantreten können. Nach nochmaligen Dankesworten an sämtliche Anwesende brachte der Herr Bürgermeister auf Gottschee ein donnerndes Heil aus, in das die Anwesenden begeistert einstimmten. Die Angestellten der Stadtgemeinde fanden sich nunmehr im Bureau des Herrn Bürgermeisters ein, wo Herr Stadtsekretär Karl Porupski an den verehrten Chef folgende Ansprache hielt: „Gestatten, hochverehrter Herr Bürgermeister, daß auch wir Angestellte der Stadtgemeinde Ihnen an Ihrem heutigen Jubel-und Ehrentage unsere ebenso ergebenen als innigen und herzlichen Glückwünsche darbringen. Ich selbst habe das Glück, bereits durch 22 Jahre unter Ihrer Leitung die Kanzleigeschäfte des Stadtamies zu führen, und Wachmann Josef Kraker blickt ebenfalls aus eine 20 jährige Dienstzeit zurück. Herr Betriebsleiter Schwarz! im Verein mit dem Maschinisten Eppich ist seit 18, bezw. 21 Jahren nach Kräften bestrebt, den ununterbrochenen Betrieb des von Ihnen geschaffenen Wasser- und Elektrizitätswerkes aufrecht zu erhallen. Mit uns vereinigen sich gewissermaßen im Geiste die vor nicht sehr langer Zeit aus dem- Leben geschiedenen gewesenen treuen Bediensteten der Gemeinde Ignaz Kreuzmayer und Georg Hutter, die an Ihnen, hochverehrter Herr Chef, wie mir aus eigener Wahrnehmung bekannt ist, stets in hingebungsvollster Verehrung gehangen sind. Niemand hat tieferen Einblick in das ebenso opfervolle als erfolgreiche Wirken unseres allverehrten Jubelbürgermeisters als wir, die Mitarbeiter seiner 30 jährigen, überaus arbeitsreichen und gesegneten Tätigkeit. Schon lange, lange haben wir daher auch den heutigen Tag herbeigesehnt, an dem die Stadtgemeinde ihrem unvergleichlichen Bürgermeister den Zoll besonderer Ehrung reicht. Waren wir doch die nächsten Zeugen dafür, wie Sie, hochgeehrter Herr Chef, Ihr ganzes Leben, Ihr Denken und Trachten auf das uneigennützigste, einzig und allein nur beseelt von reinster, lauterster Liebe zu Ihrer Vaterstadt, in den Dienst Gottschees gestellt haben. Wir waren bewundernde Zeugen Ihrer unermüdlichen, angestrengten Arbeit für das Gemeinwohl, wir wissen, daß Ihnen die Sorge um dasselbe nicht nur Tausende von Arbeitsstunden bei Tage gebracht, sondern auch so manche schlaflose Nacht verursacht hat. An unsere ergebensten Glückwünsche schließen wir den Ausdruck tiefsten Dankes an für die liebevolle Behandlung, die uns stets zuteil wurde, sowie für das uns unentwegt geschenkte ehrende Vertrauen und für die unseren Eifer anspornende, nie vorenthaltene gütige Anerkennung unserer bescheidenen Dienstleistung. Besonderen Dank sprechen wir auch dafür aus, daß hochverehrter Herr Chef stets ein gerechter und gütiger Anwalt unserer materiellen Sorgen und Interessen waren und unseren diesbezüglichen Wünschen und Bitten in geneigtester Weise entgegenkamen. Es ist unser Herzenswunsch, daß unser allverehrter Herr Bürgermeister noch eine lange, lange Reihe von Jahren an der Spitze der Stadtgemeinde stehen möge, zum Wohle und Heile unserer heißgeliebten Vaterstadt. Wir schließen mit dem Rufe: Unser vom Herzen geliebter und verehrter Chef und seine werte Familie, sie leben hoch, hoch, hoch!" Der Herr Bürgermeister dankte den Angestellten der Stadtgemeinde wärmstens für ihre treue Mitarbeit und für die stets gewissenhafte Unterstützung bei seiner Tätigkeit. Wenn es geglückt sei, im abgelaufenen Zeiträume so manches zu schaffen, gebühre ein wesentlicher Teil des Verdienstes denjenigen, die in Betätigung eifriger Berufstreue die Schöpfungen fördern halfen. „Darum haben auch Sie, meine Herren, vollberechtigten Anteil am heutigen Gedenktage. Hätte ich nicht so treue und so zuverlässige Mitarbeiter im Amte gehabt, so hätte ich unmöglich auf meinem verantwortungsvollen Posten so lange ausharren können." Hierauf richtete der Herr Bürgermeister an Herrn Stadtsekretär Porupski Worte besonders anerkennenden Dankes für dessen unermüdliche Tätigkeit, mit der er mit größtem Geschick, gediegener Sachkenntnis und muster- gütiger Hingebung die Kanzleigeschäfte der Gemeinde geführt und sich "allzeit als die zuverlässige Stütze des Amres erwiesen habe. Ebenso wurde der Leiter des Wasser- und Elektrizitätswerkes, Herr I. Schwarzl, durch ehrende Worte dankbarer Anerkennung ausgezeichnet, der in der ganzen langen Zeit stets in tadelloser Weise seinen Dienst versehen und denselben auch in den letztvergangenen schwierigen Jahren klaglos verrichtet habe. Auch dem nunmehr mit Arbeit überhäuften Wachmann Herrn I. Kraker und den Bediensteten des Wasser- und Elektrizitätswerkes Herren Eppich und ^ Sorget dankte der Herr Bürgermeister für ihren Eifer und ihre Pflichttreue. Der Ichaöend. Abends wurde in dem mit Tannenreisig, Efeu, Girlanden und dem Wappen der Stadt reich geschmückten Saale des Hotels „Stadt Triest" eine Festfeier veranstaltet, an der alle Kreise der deutschen Bevölkerung teilnahmen. Der große Saal war dicht gefüllt. Die Stimmung war eine ebenso gehobene wie herzliche. Als erster Redner ergriff "Hochwürden Herr Dechant und Stadtpfarrer F. Erker als Obmann des Festausschusses das Wort lrad führte aus: „Hochgeehrter Herr Bürgermeister! Sehr geehrte Festgäste! Als Obmann des zur würdigen Feier des heutigen Gedenktages eingesetzten Festausschusses fällt mir die ehrenvolle Aufgabe zu. Sie, verehrter Herr Bürgermeister, namens des Festausschusses und im Namen der hier so zahlreich Versammelten auss herzlichste zu begrüßen und zum heutigen Jubelfeste zu beglückwünschen. Die Vertretung der Stadtgemeinde hat in ihrer heute abgehaltenen Festsitzung Ihnen in dankbarer Anerkennung Ihres außerordentlich segensvollen und tatenreichen dreißigjährigen Wirkens als Bürgermeister das Ehrenbürgerrecht verliehen. Es entsprach dem Empfinden der Bevölkerung, daß die heutige Jubelfeier nicht bloß einen internen und offiziellen Charakter trage; es sollte vielmehr der Bevölkerung unserer Stadt nach ihrem vielfach ausgesprochenen Wunsche Gelegenheit geboten werden, an dem heutigen Feste auch selbst Anteil zu nehmen. Die Bevölkerung will durch ihr zahlreiches Erscheinen qm heutigen Festabende zum Ausdruck bringen, daß Ihnen, verehrter Herr Bürgermeister, aus allen Kreisen dankbare Herzen entgegen-schlagen; die Bevölkerung will zeigen, daß Herr Bürgermeister sich überall, wo treue Gottscheer Herzen für die teure Heimat fühlen, sich der allgemeinen, ungeteilten Hochschätzung, Verehrung und Zuneigung erfreuen und daß es keinen Gottscheer gibt, der nicht zu schätzen wüßte, was Sie seit einem Menschenalter für Stadt und Land Gottschee in nimmermüder, hingebungsvoller Arbeit geleistet haben. Ihr segensvolles Wirken im einzelnen darzustellen, ist eine Aufgabe, die nicht mir, sondern dem Festredner des heutigen Abends zufällt. Ich beschränke mich auf die Bemerkung, daß es, wo so viele Taten sprechen, der Worte eigentlich gar nicht bedarf. Saxa loquuntur! Die ins Leben gerufenen Neuschöpfungen sind selbst die besten Lob« redner unseres verehrten Jubilanten. Unsere prächtige Stadtpfarrkirche, das schöne Volksschulgebäude, das Wasser- und Elektrizitätswerk sowie alle übrigen in den vergangenen dreißig Jahren geschaffenen Werke verkünden weithin das Lob ihres Schöpfers. Sie sind ehrenvolle Denkmäler der Schaffenskraft und Schaffensfreudigkeit unseres hochverehrten Bürgermeisters. Und nicht bloß die Stadt Gottschee blickt mit stolzem Gefühle und dankbarer Verehrung zu ihrem Bürgermeister empor, auch unser gesamtes engeres Heimatland feiert heute freudig den Tag mit, an dem einer seiner besten Söhne geehrt wird. War doch der Herr Bürgermeister stets ein treuer Berater und Helfer unseres gesamten Volkes. Das hat er schon in den früheren Jahrzehnten oft und oft bewiesen, das hat sich insbesondere auch in den letztvergangenen Tagen der Heimsuchung gezeigt, wo seine aufrechte und besonnene Haltung uns allen zur Beruhigung und Ermutigung diente. Möge es un- serem allverehrten Bürgermeister beschieden sein, das Banner der Heimat auch in künftigen Tagen hochzuhalten. Stimmen Sie, geehrte Anwesende, alle mit mir in den begeisterten Ruf: Heil und Dank unserem verehrten Herrn Bürgermeister! Heil dem Ehrenbürger der Stadt Gottsched Heil!" (Brausende Heilrufe.) Hieraus folgte eine sinnige Überraschung. Drei Fräulein — Herta Pavlice?, Ritschi Kresse und Fritzi Schleimer — überreichten dem Herrn Bürgermeister eine prächtige Blumenspende und Fräulein Herta Pavlicek begleitete diesen Blumengruß mit folgender Ansprache: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Auch wir Mädchen der Stadt Gottschee fühlen uns vom Herzen gedrängt, Ihnen zu Ihrem heutigen Ehrenfeste die herzinnigsten Glück- und Segenswünsche darzubringen. Im Namen der Mädchen überreichen wir Ihnen einen einfachen, anspruchslosen Blumenstrauß und bitten, ihn so anzunehmen, wie er geboten wird. Gerne wurden wir Ihnen auf den Weg Blumen streuen, doch die herbe Zeit läßt es nicht zu. Mag uns die Zeit auch so manches Widerwärtige bringen, mag sie die Blumen verwelken und verdorren lassen, unsere Liebe und Verehrung wird nie verblassen, nie vergehen. Heil unserem Herrn Bürgermeister!" (Stürmische Heilrufe.) Nach einer kurzen Pause ergriff der Festredner des Abends, Herr Obergeometer Wilhelm Ritter v. Fürer das Wort und entwickelte in formvollendeter, von warmen Gefühlstönen getragener Rede ein treues, sprechendes Bild der segensvollen Tätigkeit des Herrn Bürgermeisters. Er hob hiebei besonders hervor: den Neubau der Volksschule im Jahre 1894, die Erweiterung des Gymnasiums zu einer Vollanstalt im Jahre 1908, die Erwirkung der Verstaatlichung der Fachschule für Holzbearbeitung im Jahre 1898, die Schaffung des Wasser- und Elektrizitätswerkes im Jahre 1896, den Bau der Stadtpfarrkirche im Jahre 1903, die Einverleibung der Ortschaften Gnadendorf und Hutterhäuser mit der L>tadt Gottschee, die Ausscheidung der Gemeinde Seele und der Ortschaft Mooswald, die Kanalisierungsarbeiten, die Tätigkeit des Herrn Bürgermeisters als Landtagsabgeordneter (1895 bis 1901), die Förderung des Straßenwesens und die Verdienste um das Gedeihen und Emporblühen der städtischen Sparkasse, das hingebungsvolle Wirken und Schaffen des Herrn Bürgermeisters auch für unsere ländliche Bevölkerung. Sodann beleuchtete Redner dessen höchst verdienstvolle Tätigkeit während des Krieges und nach demselben und schloß mit folgenden Worten: „Diesen Krieg möchte ich vergleichen mit einer schweren Gewitternacht. Blitz auf Blitz, Schlag auf Schlag ging auf uns hernieder, es war eine schaurige Zeit. Jetzt beginnen sich langsam die bleischweren, düsteren Wolken zu zerteilen und im grauenden Morgen erscheint am fernen Horizont ein lichter Streifen — Morgenrot! Und geradeso wie nach einem Gewitter die Natur gereinigt und geläutert dasteht, ebenso wird sich auch in der Welt nach dem grauenvollen Kriege allmählich alles läutern. Auch für uns wird hoffentlich eine bessere Zeit kommen, dem schüchternen Morgenrot wird herzerfreuender, heller Sonnenschein folgen, alles neubelebend, erquickend, erfrischend. Mit erneuter Schaffensfreude werden die Völker nach Überwindung der jetzigen unerfreulichen Zwischenerscheinungen in hoffentlich nicht allzuferner Zeit wieder friedlich nebeneinander an die Aufrichtung der durch den Krieg ans allen Fügen geratenen Welt schreiten und auch wir in Gottschee werden mit erneuter Schaffensfreude, erfüllt von warmer Heimatliebe, ans Werk gehen. Alle Stände werden an diesem Neuaufbau mitarbeiten, der Bürger und der Bauer, der Kaufmann und der Handwerker, der Industriearbeiter wie auch alle geistig arbeitenden Schichten der Bevölkerung. Und gerade in dieser Zeit werden wir mehr als jemals erfahrene Männer brauchen, die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen, uns leiten und führen. Möge es Gott der Allmächtige fügen, daß in dieser neuen herankommenden Zeit Sie, geehrter Herr Bürgermeister, in geistiger und körperlicher Frische zum Wohle und Heile von Stadt und Land Gottschee auch weiterhin am Steuerruder unseres Heimatschiffleins stehen!" (Großer Beifall.) Sodann erhob sich der Herr Bürgermeister kaiserl. Rat Loy und hielt bewegten Herzens folgende Ansprache: Vor allem drängt es mich, an dem heutigen für mich so denkwürdigen Tage, der mir in unauslöschlicher Erinnerung bleiben wird, dazu, den Gefühlen meines innigsten, überströmenden Dankes aus tiefstem Herzen Ausdruck zu geben. Meinem Empfinden tut es besonders wohl, daß der heutige Gedächtnistag nicht nur einzig und allein in streng offizieller Weise begangen wurde, sondern daß er durch die mich hocherfreuende und hochehrende Teilnahme der Bevölkerung das Gepräge warmer Herzlichkeit und innigen Mitgefühles erhielt. Unserer wackeren Sängerrunde habe ich bereits gestern für die mir erwiesene auszeichnende Aufmerksamkeit wärmstens gedankt. Heute lassen Sie mich zunächst innigst danken für Ihr so zahlreiches Erscheinen. Ich darf es wohl als einen Beweis dafür betrachten, daß mir bei meinem nunmehr 30 jährigen Wirken als Bürgermeister Ihre Sympathien stets treu zur Seite standen. Hätte die Bevölkerung unserer Stadt sich gegen die ins Leben gerufenen Neuschöpfungen ablehnend verhalten, wäre sie nicht auf die Intentionen der Gemeinde verständnisvoll eingegangen, so hätte manches unterbleiben müssen, das wir jetzt gewiß nicht mehr missen möchten. Möge dieser Geist gesunden Fortschrittes die gesamte Bewohnerschaft von Gottschee auch künftighin erfüllen. Mein herzlicher Dank gilt sodann dem verehrlichen Festausschüsse und dessen hochgeehrtem Obmann, Hochwürden Herrn Dechant Erker, für die Veranstaltung des heutigen Festabends sowie für die so warmen, herzlichen Worte der Begrüßung und Beglückwünschung. Ebenso danke ich dem sehr geehrten Herrn Vorredner Obergcometer Ritter v. Fürer für seine anerkennenden Worte und herzlichen Glückwünsche sowie auch unserem reizvollen Mädchenflor für den sinnigen Blumengruß. Ich bin heute schon so vielfach mit Worten der Anerkennung bedacht worden, daß meine Dankesschuld hiefür immer mehr anschwillt und es mir schwer fällt, ihr so zu genügen, wie es mir mein Herzensdrang gebietet. Ich kann nur noch sagen, daß mir der heutige Tag unvergeßlich bleiben wird. Es würde aber dem Ernste der gegenwärtigen Zeit und dem Gebote der Stunde nicht entsprechen, wollten wir den heutigen Tag, der gewissermaßen einen Abschlußstrich zieht hinter einer dreißigjährigen Vergangenheit, bloß als Gedenktag eines Einzelnen begehen. Er soll vielmehr ein Merktag sein für uns alle. So manches, was uns früher einmal zur Stütze und Hilfe diente, ist uns in den letztvergangenen Wochen nnd Monaten genommen worden. Unsere deutsche Beamtenschaft hat die Stadt verlassen müssen und so stehen wir gewissermaßen vor einer entscheidenden Schicksalsstunde, die uns mahnend zuruft: Schließt enger eure Reihen, stellt euch Schulter an Schulter aneinander, reicht euch wärmer die treue Bruderhand I Niemals in der 600 jährigen Geschichte unseres Ländchens war Einigkeit und Geschlossenheit für uns so notwendig, wie in dieser schweren Gegenwart. Unsere Geistlichkeit, unsere Lehrerschaft, unsere Bürgerschaft und unsere Bauern müssen sich voll und. ganz von dem Gedanken erfüllen lassen, daß sie es sind, die das Schicksal Gottschees nunmehr auf ihren Schultern tragen. Tun wir jetzt unsere Pflicht nicht oder nur lässig, so laden wir eine schwere Schuld auf uns, die wir vor der Geschichte nicht verantworten könnten. Sollten uns unsere Nachkommen einst vielleicht gar den Vorwurf machen dürfen, daß wir in der großen Schicksalsstunde der Gegenwart unserer Aufgabe nicht gewachsen waren, daß wir das brennende Kainszeichen der Schuld an unserer Stirn tragen, nämlich der Schuld an dem Hinsiechen unserer Heimat und an deren Niedergange? Eine solche Schande wird niemand auf sich laden wollen. Daher heißt es jetzt: Alle Mann an Bord! Jeder zu seiner Pflicht, jeder zu seiner Arbeit! Dies soll der heilige Entschluß sein, den der heutige Tag in uns zur Reife bringen möge. Ich schließe mit dem begeisterten Rufe: Heil unserer Vaterstadt Gottscheel Heil einer glücklichen Zukunft unserer Heimat!" In wirkungsvollen Schlußworten hob sodann der Herr Dechant den Anteil hervor, den die Frauen von um das öffentliche Wohl verdienten Männern an deren Wirken zu haben pflegen. Indem sie nämlich ihren Galten einen großen Teil der Sorge für die Familie und das Haus abnehmen, ermöglichen sie es erst, daß sich der Mann mit voller Kraft und ganzer Hingebung der Oeffent-lichkeit widmen kann. Das sei im vollem Maße auch bei unserem gefeierten Jubilanten der Fall gewesen. Darum bringe Redner aus vollem Herzensdrange heraus ein recht kräftiges Heil aus aus die verehrte Frau Bürgermeister Elsa Loy. Die Versammelten stimmten in den Heilruf begeistert ein. Nun wurden von Herrn Obergeometer Ritter von Fürer die eingelangten Glückwunschdepeschen und Glückwunschschreiben zur Vorlesung gebracht. Se. Durchlaucht Fürst Auersperg depeschierte an den Herrn Bürgermeister aus Schloß Goldegg: Dem verdienstvollen Altbürgermeister sendet zu seinem Ehrentage in dankbarer Freundschaft einen herzlichen Gruß Karl Auersperg. Au Hochwürden Herrn Dechant Erker (Festausschuß) sendete der Fürst folgende Drahtung: Außerstande, der freundlichen Einladung zu folgen, kann ich dafür nur danken und mich aus der Ferne den Glück- und Segenswünschen innigst anschließen, mit welchen Ihr Festausschuß dem mit Recht Gefeierten seine schuldige Dankbarkeit darbringt. Auersperg. Se. Gnaden Herr Kanonikus und Dompfarrer Josef Erker in Laibach schrieb unterm 18. Mai l. I.: Herr Bürgermeister! In trüber Zeit und in schwierigen Verhältnissen feiern Herr kaiserlicher Rat den 30. Jahrestag Ihrer Wahl zum Bürgermeister von Gottschee. Das Vertrauen, mit dem Sie die Wähler durch eine so lange Reihe von Jahren beehrt haben, ist ein unwiderleglicher Beweis, daß in Ihrer Person der rechte Mann aus den rechten Platz erhoben ward. In Krieg und Frieden haben Sie mit weiser Umsicht die Leitung der Stadtgemeinde geführt, Freud und Leid gemeinsam mit derselben getragen, durch zahlreiche Schöpfungen und Einrichtungen das Wohl und die Schönheit der Stadt gefördert. Möge Ihnen Gott tausendfach alles vergelten, was Sie Gutes der Ihrer Obsorge anvertrauten Stadtgemeinde bisher getan, und Ihnen die Kraft verleihen, derselben auch fernerhin ein fürsorgender Vater, ein schirmender Hort zu sein. Mit vorzüglicher Hochachtung Josef Erker, Domherr. Herr Pfarrer Anton Kreiner in Altlag beglückwünschte den Herrn Bürgermeister, wie folgt: Herr Bürgermeister! Dreißig Jahre lenken Sie, Herr Bürgermeister, das Gemeinwesen Ihrer Vaterstadt! Kein Stadtrichler, kein Bürgermeister konnte in Gottschee auf eine so lange Amtswaltung zurückblicken. Bedeutendes haben Sie, Herr Bürgermeister, für Ihre Vaterstadt auf jedem Gebiete geleistet, getragen von dem vollen Vertrauen Ihrer Mitbürger. Dieses 30 jährige Vertrauen, in der Geschichte der Heimat beispiellos, ist gewiß ehrenvoll für Sie, Herr Bürgermeister, ehrenvoll aber auch für Ihre Mitbürger! Mancher Ihrer Vorgänger, der alten Stadtrichter, hatte zur Zeit der Türkeneinfälle sein Haupt voll Sorgen für Stadt und Land, für die liebe Heimat; aber keiner lebte in einer so gefahrvollen Zeit, in einer Zeit so voll Hinterlist und Tücke! Gebe Gott, Herr Bürgermeister, daß Sie bald verkünden könnten: Der Stadt, der Heimat ist Heil widerfahren! Ihre ganz ergebenste Pfarre und Pfarrer von Altlag. Altlag am 19. Mai 1919. A. Kreiner, Pfarrer. Der Glückwunsch des Herrn Pfarrers I. Erker von Mosel lautete: Euer Wohlgeboren I Allverehrter Herr Bürgermeister! Gestatten, Herr Bürgermeister, auch mir, in die Reihe der unzähligen Gratulanten zu Ihrem dreißigjährigen Bürgermeisterjubiläum zu treten. Ihre Verdienste während Ihrer bisherigen Amtstätigkeit für Stadt und Land Gottschee sind so viele, so große und unvergeßliche, daß Sie an die Seite der größten Bürgermeister gestellt zu werden verdienen. Alle Gottscheer erkennen das an und jubeln Ihnen zu Ihrem Jubiläum freudig-dankbarst entgegen. Möge der liebe Gort Sie hiefür schon hienieden belohnen und das Füllhorn seiner Gnade über Sie ausgießen, damit Sie noch viele Jahre als Bürgermeister und Führer von Gottschee in voller Gesundheit und echt deutscher Manneskraft mutig und segensreich wirken können! Mit vorzüglichster Hochachtung ergebenster I. Erker, Pfarrer. Herr Pfarrer Krak er in Rieg telegraphierte: Dem Jubilar meine herzlichsten Glückwünsche und mehr denn je ad multos annos! Kraker, Pfarrer. Herr Pfarrer August Schauer in Nesseltal beglückwünschte mit folgendem Schreiben: Hochverehrter Herr Bürgermeister! Sie feiern heute den Tag, an dem Sie vor 30 Jahren Ihr schwieriges und verantwortungsvolles Bürgermeisteramt übernommen haben. Mit Stolz und Genugtuung können Sie auf diese lange Zeit zurückblicken. Ihre ganze Persönlichkeit, durchdrungen vom lautersten Charakter, verbunden mit einem energischen Willen, aber auch mit gewinnender Liebenswürdigkeit, hat Freund und Gegner Anerkennung und Hochachtung abgezwungen. Verehrter Herr Bürgermeister! Sie dürfen stolz sein auf das, was Sie geleistet und erreicht haben. Alle gemeinnützigen Bestrebungen fanden in Ihnen stets die eifrigste Förderung. Es ist Ihnen gelungen, während der Zeit Ihrer Amtstätigkeit Ihre Vaterstadt Gottschee einer neuen Blüte zuzuführen, trotz der vielen Schwierigkeiten, die sich Ihnen dabei in den Weg gestellt haben. Bon einer seltenen Heimatliebe beseelt, haben Sie, hochgeehrter Herr Bürgermeister, ein ganzes Menschenalter hindurch Ihre Tätigkeit und Manneskrast dem Wohle unseres heißumstrittenen Ländchens gewidmet und waren stets am Platze, wenn es galt, die Interessen unserer deutschen Heimat zu wahren und zu fördern. Dadurch haben Sie sich bei allen Ihren Mitbürgern und Landsleuten die ungeteilte Hochachtung und Wertschätzung erworben und die nachkommenden Geschlechter werden in Ihnen den Mann sehen, der allen ein Vorbild gewesen. Gestatten Sie mir, verehrter Herr Bürgermeister, daß ich Ihnen im Namen meiner Psarrinsassen die tiefgefühlten, aufrichtigsten Glückwünsche zu Ihrem Jubiläumstage übermittle. Möge es Ihnen noch lange beschieden sein, mit demselben Eifer wie bisher zum Heile und Wohle der Stadt und des Landes Gottschee Ihres Amtes zu walten, damit aus Ihrer Tätigkeit noch weiterer reicher Segen ersprieße für unsere schwergeprüfte deutsche Heimat! Mögen glückliche Sterne Ihren ferneren Lebensweg beleuchten, solange es dem Allmächtigen gefällt! Genehmigen Sie, verehrter Herr Bürgermeister, die Versicherung der unwandelbaren Hochachtung und Wertschätzung des ergebenen Pfarrers Nesseltal, 20. Mai 1919. August Schauer. Des hochw. Herrn Pfarrers Perz in Morobitz Glückwunsch lautete: Euer Wohlgeboren! Anläßlich des dreißigjährigen Jubiläums Ihrer tatenvollen und segensreichen Tätigkeit als Bürgermeister beehre ich mich im eigenen Namen und namens meiner Pfarrleute die herzlichsten Glückwünsche auszusprechen und beizufügen: Ad multos annos! In Hochachtung Morobitz, am 19. Mai 1919. Alois Perz, Pfarrer. Auch von Hochwürden Herrn Pfarrer Franz Sturm langte nachträglich ein Glückwunschschreiben ein. Von den Gottscheer Landgmeinden und dem Straßenbezirks-ausschusse hatten sich, wie bereits erwähnt, mehrere Vertreter zur vormittägigen Feier in der Gemeinde persönlich eingesunden, um ihre Glückwünsche darzubringen, nämlich die Herren Bürgermeister Hans Meditz von Unterdeutschau, Georg Skiber von Stalzeru, Matthias Wols von Schwarzenbach und Hans Wüchse von Nesseltal, ferner das Straßenbezirksausschußmitglied I. Jaklitsch von Schwarzenbach. Mehrere Landgemeinden sandten telegraphisch oder brieflich ihren Glückwunsch. Aus Mitterdorf kam folgender Drahtgruß an den Festausschuß: Zum 30 jährigen Jubiläum des Bürgermeisters Alois Loy die herzlichsten Glückwünsche der Gemeinde Mitterdorf. Möge es dem Jubilar beschieden sein, noch viele Jahre zum Wohle der Stadt Gottschee und des Gottscheer Landes segensreich zu wirken. Siegmund, Gemeindevorsteher. Die Gemeinde Rieg depeschierte an das Sladtamt: Die Gemeinde Rieg dem Herrn Bürgermeister zum heutigen Tage die herzlichsten Glückwünsche. Witt ine, Gemeinderat. Aus Göttenitz traf telegraphisch der Glückwunsch ein: Anläßlich des 30 jährigen Jubiläums des Bürgermeisters sendet vielfachen Glückwunsch die 'Gemeindevertretung Göltenitz. Die Gemeinde Kölschen: Die besten Glückwünsche zum» 30 jährigen Jubiläum sendet die Gemeinde Kölschen. Brieflich gratulierten die Herren Gemeindevorsteher Jonke von Malgern (Kletfch), I. Weber von Morobitz, I. Hoge von Altlag und M. Ostermann von Lienfeld; für die Ortsvorstehuug von Mooswald I. Schuft er itsch und Herr Oberlehrer Hans Loser in Morobitz in seiner Eigenschaft als Mitglied des Straßenbezirksausschusses. Der Verein der Deutschen aus Gottschee in Wien depeschierte: Zum 30 jährigen Bürgermeisterjubiläum entbieten herzlichste Glückwünsche die Gottscheer in Wien. Der Verband Gollscheerland in Graz: Zum 30jährigen Bürgermeisterjubiläum herzlichen Dank und Glückwünsche. Verband Gottscheerland, Graz. Aus Kärnten langte der Drahtgruß ein: Dem Jubilanten, seiner Familie und allen Festteilnehmern die aufrichtigsten Wünsche und Grüße Familien Cernstein, Pregel, Verderber, Den, Meditz, Locker. Vom Laib. Deutschen Turnverein langte folgendes Schreiben ein: Hochgeschätzter Herr Bürgermeister! Der Unterzeichnete Tnrnrat beehrt sich, Ihnen im Namen des Laibacher Deutschen Turnvereines zu der erhebenden Feier, die Sie inmitten Ihrer Gemeinde am 20. d. M. begangen haben, den herzlichsten Glückwunsch auszusprechen. Dreißig Jahre Bürgermeister! Welch eine Fülle von Arbeit, Sorgen und Mühe, Geduld und Opferwilligkeit liegt in diesen Worten! Aber auch welch ein reicher Kranz von Erfolgen, deren Sie sich um das von Ihnen geleitete Gemeinwesen rühmen dürfen I Der Laibacher Deutsche Turnverein hat ja bei seinen wiederholten Besuchen der Stadt Gotischee immer wieder Gelegenheit gehabt zu bewundern, wie diese freundliche Stadt unter Ihrer Verwaltung stetig emporblühte und wie sie sich auf allen Gebieten des modernen Städtewesens in beharrlichem Fortschritte zu einem Gemeinwesen entwickelte, auf das alle deutschen Volksgenossen in Stadt und Land mit Stolz blicken konnten. — Die Abordnungen des Vereines haben sich bei solchen Anlässen auch immer Ihrer besonderen Zuvorkommenheit zu erfreuen gehabt und dafür sei Ihnen auch in dieser ernsten Stunde neuerdings der Dank des Vereines ausgesprochen. jäh ab« der Gc erh Dr gel uni als an WQl Chi tW Frc unfc Siel fohl mid Sie und vier rag Poj mei höri sing uns« die Goi mei1 rian Spi getr dem bahr vors in > fch( loka nero schei ftan ttUNi Mt ttich: gleil Gen der Der Das der „Be meh Die Wenn wir Sie nun so zu der schönen Feier Ihrer dreißigjährigen Amtstätigkeit beglückwünschen, dann beglückwünschen wir aber auch die Stadt selbst zu ihrem hochverdienten Bürgermeister, der seinen wackeren Mitbürgern, der Stadt und dem ganzen Herzogtum Gottschee noch recht lange, lange in ungeminderter Schaffenskraft erhalten bleiben möge! Gm Heil! Für den Turnrat des Laibacher Deutschen Turnvereines: Dr. J. J. B i n d e r, Sprechwart. Walter R i z z i, Schriftwart. Auch von vielen Privatpersonen waren Glückwünsche eingelaufen. Der Festabend nahm einen ebenso würdigen als warmen und herzlichen Verlauf. Die Stimmung war eine um so gehobenere, als auch die gebotenen gesanglichen und musikalischen Darbietungen an Trefflichkeit nichts zu wünschen übrig ließen. Die von unserer wackeren Sängerrunde in gewohnter Exaktheit zu Gehör gebrachten Chöre und Lieder wurden alle durch reichen, warmen Beifall ausgezeichnet. Frau Professorswitwe Helene Loser (Sopran) und Fräulein Justi Lop (Alt) erfreuten uns mit dem sehr ansprechenden und anmutigen Bortrage von Zweigesängen („Ich wollt', meine Lieb' ergötze sich" von Heinrich Heine, vertont von Felix Mendelssohn Bartholdp, und „Flüsterndes Silber, rauschende Welle, nimm mich mit dir!" von Hermann Necke, vertont von Julius. Melchert.) Sie ernteten ebenfalls reichen Beifall. Fräulein Justi Hofmann und Herr Rainold Golf überraschten durch ihr meisterhaftes Klavierspiel. Lißts „Rhapsodies hongroises“ II (vierhändig), „Smaragden", Valse brillante von Hünten, und das Reinhardt'sche Potpourrie aus der Operette „Der liebe Schatz" wurden mit so meisterhafter Geläufigkeit und solchem Feuer gegeben, daß die Zuhörerschaft zu stürmischem Beifall hingerissen wurde. Mit der Ab-singung der Gottscheer Hymne endete der abwechslungsreiche Festabend. Alles in allem: Es war ein schönes Heimatsfest, das zu unserer Erbauung diente. Dem allgemeinen Volksempfinden gab die Zuschrift eines schlichten Landwirtes aus einer Nachbargemeinde Gottschees Ausdruck, in der er sinnig bemerkt, der Herr Bürgermeister sei nicht bloß zum Ehrenbürger der Stadt Gottschee ernannt worden, sondern er sei nunmehr Ehrenbürger der ganzen Sprachinsel Gottschee. Ganz richtig! Ein Gedanke, der ins Schwarze getroffen hat! Heil unserem allverehrten Herrn Bürgermeister! Heil dem hochgeschätzten Führer und Anwalt unserer Heimat! Aus Stadt und Land. (Ernennung.) Der frühere Vorstand der Eisenbahnstation Gottschee Herr Revident Emanuel H ail ist zum Stations-vorstand in Judenburg ernannt worden. — (Ernennung.) Herr Otto Hermann, Forstverwalter in Hohenberg (Niederösterreich), wurde zum Forstmeister ernannt. — (Spar- und Darlehenskassen verein in Gottschee.) . Montag den 9. Juni (Pfingstmontag) findet im Amtslokale in Gottschee um */212 Uhr vormittags die diesjährige Generalversammlung des Spar- und Darlehenskassenvereines in Gottschee, r. G. m. u. H., statt. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Bericht des Aufsichtsrates. 3. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für das Geschäftsjahr 1918. 4. Wahl des Aufsichtsrates. 5. Allfälliges. — Sollte diese Generalversammlung nicht beschlußfähig sein, so findet eine halbe Stunde später im gleichen Lokale und mit der nämlichen Tagesordnung eine zweite Generalversammlung statt, welche ohne Rücksicht auf die Anzahl der Erschienenen satzungsgemäß Beschlüsse zu fassen berechtigt ist. Der Vorstand. — („Beiträge zur Geschichte und Landeskunde".) Das 1. Heft des II. Jahrganges der vom Ausschüsse zur Förderung der Geschichte und Landeskunde von Gottschee herausgegebenen „Beiträge zur Geschichte und Landeskunde von Gottschee" ist nunmehr erschienen. Sein Inhalt ist (auf 68 Seiten) folgender: 1. Die Herkunft der Gottscheer und die Besiedlung des Gottscheer Gebietes (II. Teil) von Schulrat Josef Obergföll. 2. Zur Geschichte Gottschees im 14. und 15. Jahrhundert. 3. Kleinere Mitteilungen (Welche Ortschaft des Gottscheer Gebietes erscheint urkundlich zuerst erwähnt? — Mösel-Staudach-Friesach-Heiligenblut. — Der Ortsname Altkirchen. — Gottscheer in Preßburg im 16. Jahrhunderte. — Aus der Franzosenzeit. — Die Verbindung von Brvd an der Kulpa mit Fiume. — „Lanndtsgerichts Pidmarckh Bnd Gezirk der Herrschaft Gottschee" (1574). — Zur Besiedlung von Nesseltal und Tschermoschnitz. — Schloß Auersperg. — Allgäuer in Gottschee? — Zur Errichtung der Lokalie in Unterdeutschau. — Zur Errichtung der Lokalie in Göttenitz.) — Bestellungen auf diese „Beiträge" wolle man freundlichst an die Buchdruckerei Pavlieek in Gottschee richten. Preis des Heftes 4 K, mit Postzusendung 4'20 K. — (Todesfall.) Am 25. v. M. starb in der Lungenheilanstalt Grafenhof (Salzburg) nach langem Leiden Herr Wilhelm Michel, Professor an der bestandenen hiesigen Fachschule für Holzbearbeitung. Ein tückisches Lungenleiden hatte den Verblichenen schon vor längerer Zeit veranlaßt, die genannte Heilanstalt aufzusuchen. Sie brachte ihm leider nicht die erhoffte Genesung. Der Verstorbene war tüchtig in seinem Fache und ein trefflicher Lehrer, der sich der allgemeinen Wertschätzung erfreute. Er ruhe in Frieden. — (Sekretär P r e gel,) der nunmehr Gottschee verlassen hat und nach Wolfsberg in Kärnten überstcdelt ist, war die Seele der Filiale Gottschee der Landwirtschaftsgesellschaft. Sein Scheiden von Gottschee bedeutet für unsere Landwirte den größten Nachteil,, zumal da kein Ersatz vorhanden ist, da zur Anstellung eines neuen Sekretärs die Mittel fehlen. Herr Pregel begnügte sich mit einem sehr bescheidenen Gehalt. Wegen seines großen Entgegenkommens unseren Landleuten gegenüber erfreute er sich der allgemeinen Beliebtheit. Er war der immer und immer wieder aufgesuchte Ratgeber unserer Landwirte in allen Wirtschaftsfragen und besaß auch das Vertrauen der slowenischen Mitglieder der Filiale. Unter solchen Umständen ist es nicht wunderzunehmen, daß sich der Mitgliederstand sämtlicher Gottscheer landw. Filialen auf nahezu 1000 hob. Herr Pregel gründete hier auch eine Obstbaumschule. Es wurden jährlich 2000 Stück veredelte Hochstämme abgegeben. Die Filiale schaffte Maschinen und Geräte verschiedenster Art an und stellte sie den Mitgliedern unentgeltlich zur Benützung. Ferner wurde der Ankauf von Zuchtstieren, Zuchtebern, Kunstdünger, Saatgut vermittelt. Dies alles wurde, soweit es die zurückgehenden Mittel erlaubten, sogar noch während des Krieges fortgesetzt, obwohl nun die Filiale ohne Geldunterstützungen dastand. Nur durch die gute Wirtschaft des Herrn Pregel konnte nunmehr die Filiale über Wasser gehalten werden. Herr Sekretär Pregel verstand es auch, für unsere Landwirte Abnehmer für Obst, Honig usw. ausfindig zu machen. Seine Entlassung erfolgte über Weisung des Zentralausschusses der Landwirtschaftsgesellschaft in Laibach und blieb aufrecht trotz gemeinsamer Bitte aller diesbezirkigen Filialen, vieler Gemeinden und Pfarrämter, es möge Pregel auf seinem Posten belassen werden, und obwohl für die Bezahlung dieses Dienstpostens nur die Filiale aufkam, ohne eine Beisteuer der Landwirtschaftsgesellschaft zu erhalten. — (Der kalte Mai.) Schon seit dem Jahre 1850 ist der Mai nach der Feststellung der Wetterkundigen kälter geworden, als er vordem war. Heuer aber war er besonders kühl. Kaum daß die Mittagssonne etwas weniges an bescheidener Wärme brachte. Der Pflanzenwuchs wurde hiedurch stark gehemmt. Wir warteten immer auf die Wärme, die sich nicht einstellen wollte. Es ist wahrscheinlich, daß nunmehr die Wärme plötzlich kommt und daß der Juni ein sehr warmer Monat werden wird. — (Auf d i e Staatsbonanleihe) sind in der Stadt Gottschee bisher (ohne die Sparkasse) 35.000 Kronen gezeichnet worden. — (Unter staatlichen Sequester g e st e l l t.) Mehreren hiesigen deutschösterreichischen Staatsangehörigen wurde durch die Gendarmerie mitgeteilt, daß ihr hiesiger Realbesitz unter staatlichen Sequester gestellt werde. — (Gemeindegerenten.) In Mosel, Nesseltal, Ober-gras und Suchen wurden von der Regierung Gemeindegerenten eingesetzt. — (Die tschechoslowakische Krone) wird gegenwärtig mit K 160 verrechnet. — (Reis ebewilIigun gen.) Nach den neuesten Vorschriften werden Bewilligungen zu Reisen ins Ausland nur im Falle der Dringlichkeit und Notwendigkeit erteilt. Die genau begründeten Gesuche müssen bei der Bezirkshauptmannschaft überreicht werden, die sie an die Landesregierung für Slowenien in Laibach leitet. Das Visum des Draudivisions-Kommandos besorgt die Polizeidireklion. — (Direkte Zugsverbindung Laibach-Wien.) Seit 22. Mai fährt ein direkter Zug von Laibach nach Wien und zurück. Abfahrt in Laibach um 10,41; Abfahrt in Wien um 21,40. — (Schreibmaterialien.) Im Kompensationsverträge mit Deutschösterreich hat sich die Belgrader Regierung auch eine größere Menge Schreibmaterialien ausbedungen. Die Kaufleute dieses Handelszweiges erhalten die Einfuhrbewilligung vom Handelsministerium in Belgrad. >y — (Die Weinpreise.) Während in den Agramer Gasthäusern der Wein von Tag zu Tag steigt, schreibt das „Agramer Tagblatt", sinken die Weinpreise beim Produzenten konstant. Agramer Weinfirmen haben in den letzten Wochen sehr gute Tischweine um 5-90 K — 6 K gekauft und können sie mit 7'50 K zum Detailverkauf bringen. Für Böhmen und Deutschösterreich ist die Konjunktur insofern für die Weinproduzenten ungünstig, weil sich auf diesem Markt schon der italienische Wein heimisch gemacht hat. Böhmen ist überschwemmt mit italienischen Weinen und auch Deutschösterreich bezieht schon ziemlich viel Wein aus Italien. Die italienischen Weine sind sehr guter Qualität und kommen in Wien und Prag auf ungefähr 7 — 8 Kronen im Detailhandel zu stehen. Durch diese^Unterbindung der Weinausfuhr wird unserem Staate ein großer echabe zugefügt. — (Errichtung medizinischer Fakultäten.) Wie aus Belgrad gemeldet wird, hat die Regierung beschlossen, in Belgrad und Laibach medizinische Fakultäten zu errichten. Zum Studium dieser Fragen werden eigene Kommissionen gebildet werden. — (GegendieitalienischenAspirationeninKrain.) Ein Ps-Bericht aus Laibach, 19. Mai, meldet: Die italienischen Aspirationen auf die krainischen Gebiete von Wochein, Veldes, Aßling usw., durch deren Verwirklichung Italien die Herrschaft über die Bahnlinie Triest-Klagenfurt in die Hand bekäme, führten zu einer Reihe von Protestversammlungen, in denen die Abhaltung eines Plebiszites in den bedrohten Gebieten gefordert wurde. — (Zoll bund. — Donaukonföderation.) Zwischen den aus dem ehemaligen Österreich-Ungarn entstandenen Staaten wird ein Zollbund geschlossen werden. — „Jdea Nazionale" schreibt, daß die^ Verhandlungen zwischen Bene«, Dr. Lammasch und Dr. Trumbiä, die von englischen Diplomaten zwecks Errichtung einer Donaukonsödcration geführt werden, schon so weit gediehen sind, daß binnen kurzer Zeit diesbezüglich in St. Germain eine Entscheidung zu erwarten ist, und zwar mit Bewilligung der Ententemächte, ausgenommen Italien, das seinen ganzen Einfluß einsetzt, um eine derartige Vereinigung zu verhindern. — (Erleichterung für die Ausgabe von Reiselegitimationen für das Ausland.) Nach einer Nachricht aus Belgrad werden von nun an Erleichterungen bei der Beschaffung von Reiselegitimationen für das Ausland eintreten, indem die Bewilligung hiezu nicht vom Ministerium des Innern, sondern von den Provinzialregierungen erteilt werden kann. Doch werden die Regierungen alle zehn Tage dem Ministerium in Belgrad genaue Verzeichnisse über die ausgegebenen Bewilligungen vorlegen müssen. — (Fallen der Viehpreise? — Sinken der Weinpreise?) Nach einer Meldung des „Agramer Tagblattes" (15. Mai) sind in Agram die Viehpreise von 10 — 13 Kronen auf 6 — 10 Kronen zurückgegangen. Für Schweine wurden für ein Kilogramm Lebendgewicht 15 — 18 Kronen bezahlt, für Kälber 7 — 10 Kronen. Auch die Fleischpreise fallen. — Infolge der Einfuhr italienischer Weine nach Deutschösterreich ist auf dem Weinmarkte eine Stagnation bemerkbar. Die Weinausfuhr hat stark nachgelassen, und was noch ausgeführt wird, muß zu billigeren Preisen abgegeben werden. — (Teurer Zucker.) Infolge des hohen Einfuhrzolles aus alle Waren — 2'50 K für das Kilogramm — wird sich der Preis des Zuckers sehr erhöhen. Der Zucker würde derart auf 10 bis 12 Kronen für das Kilogramm zu stehen kommen. Da sollte doch eine Abhilfe gegen eine solche Preissteigerung getroffen werden. Warum ein so hoher Zoll bei Waren, auf deren Einfuhr der Staat angewiesen ist? — (Zum Bürgermeister-Jubiläumsfeste.) Von geschätzter Seite erhalten wir folgende Verse: Nein, Worte können's Dir nicht künden, Was uns're Herzen heiß erstreben. Gott laß den Weg, das Ziel uns finden, Daß wir des Heiles Tag erleben. Wenn Du uns führst, wir fest vertrauen, Daß dieser Heiltag kommen werde. Wir harren aus in dem Vertrauen, Und sollt' auch droh'n noch manch' Beschwerde. — (Der offizielle Dinarkurs.) Vom Ministerrat wurde, wie der Pressesektion aus Belgrad gemeldet wird, der Beschluß gefaßt, den offiziellen Kurs der Krone zum Dinar mit 300 festzustellen, d. H. an den Staatskassen werden 100 Dinar mit 300 K berechnet werden. Dieser Beschluß des Ministerrates wird demnächst verlautbart werden und seine Gründe liegen in dem stets stärkeren Sinken des Marktwertes der Krone, infolgedessen der Staat bei dem bisherigen offiziellen Kurs (100 Dinar 250 K) einen großen Schaden erleiden würde. — (Der Finanzminister über die Valutafrage.) Finanzminister Dr. Momcilo Ninčid in Belgrad erklärte am 17. Mai, der Augenblick nähere sich, wo man an die Lösung der Valutafrage herantreten werde. Die Banknoten der Dinarvaluta werden demnächst aus dem Drucke kommen. Die Kronennoten im Bereiche der SHS werden eingelöst werden. Das Verhältnis zwischen dem Dinar und der Krone selbst wird festgestellt werden, sobald hiefür die Zeit gekommen erscheint. Der Plan für eine Emissionsbank ist bereits festgestellt. Es besteht die Absicht, für das ganze Staatsterritorium eine privilegierte Emissionsbank auf Aktiengrundlage, also keine Staatsbank, zu gründen, die die Emission der neuen Banknoten durchführen und die Kronen gänzlich aus dem Verkehr ziehen wird. Der Handelsminister wird wahrscheinlich im Juni der Nationalversammlung die Gesetzesvorlage über die Gründung der neuen Emissionsbank zur Erledigung vorlegen. Ich befasse mich mit der Frage der Schaffung der Grundlage für die Geld- und erstklassige fremde Valuta, auf deren Grundlage die neuen Banknoten ausgegeben werden. Diese Basis ist zu einem bedeutenden Teile bereits sichergestellt. Ich führe Unterhandlungen, von welchen ich hoffe, daß sie zu neuen günstigen Ergebnissen führen werden. Wahrscheinlich ist, daß bestimmte Staatsdomänen große Werte als besondere Garantien für die ausgegebenen Banknoten bieten werden. Die Vorkehrungen zur Lösung der Valutafrage sind umfangreich, man benötigt für sie Zeit und durchdachte Arbeit. Außerdem muß der Zeitpunkt gewählt werden, bis sich alle unsere wirtschaftlichen, Verkehrs- und anderen Verhältnisse regeln und bessern, so daß die Störung, die in bestimmtem Maße vorhanden sein muß, möglichst geringe fein wird. — Wir gestatten uns auf etwas aufmerksam zu machen. Bei der zu gewärtigenden Währungsänderung besteht insbesondere für die Festangestellten und Pensionisten die Gefahr, daß die Preise alle nach oben aufgerundet werden und daß hiedurch ihnen, die schon jetzt kaum mehr auskommen können, das Leben und Auskommen noch mehr erschwert werde. Es müßten jedenfalls alle Maßregeln ergriffen werden, um dies zu verhüten. — (Warnung.) Die Wände haben wieder Ohren, die Lüfte fliehen rauh. Ergeh' dich schweigsam vor den Toren in Flur, in Wald und Au. Und hast du einen Freund erkoren, besteh' dir ihn genau: sonst rennst du, hoffnungslos verloren, in einen Drahtverhau. — (Paß.) Ein Paß, ein sonderbares Ding! Wer heute solchen möchte haben und glaubt, als wär' die Müh' gering, muß wie nach einem Schatze graben. Ec sieht ihn schon in seiner Hand, er packt voll Eile, schmiert die Sohlen, doch hat's in dummem Unverstand versäumt, sich rechten Rat zu holen; er wird geschoben hin und her durch viele, viele teure Wochen, der Schatz, wonach er trägt Begehr, hat in ein Mausloch sich verkrochen. Ach ja, ein Paß geht übern Spaß. — (Entwurf eines Staatsbürgerrechtsgesetzes.) Nach einer im „Slovenski Narod" veröffentlichten Nachricht aus Belgrad wurde der Entwurf eines Staatsbürgerrechtsgesetzes für das Königreich fertiggestellt. Grundsätzlich wird die Staatsbürgerschaft jenen Personen zuerkannt, die in einer im Gebiete des Königreiches gelegenen Gemeinde heimatberechtigt sind. Dies gilt ausnahmslos für alle Serben, Kroaten und Slowenen. Angehörige anderer Nationalitäten, die erst 30 Jahre oder kürzere Zeit im Gebiete des Königreiches heimatberechtigt sind, haben das Recht, entweder um Erteilung der Staatsbürgerschaft im südslawischen Staate oder um Aufnahme in den Staatsverband ihrer früheren Heimat anzusuchen; die südslawische Staatsbürgerschaft erhalten sie erst, sobald die Behörde ihre diesbezügliche Erklärung angenommen hat. Besondere Bestimmungen werden bezüglich der fremden Beamten getroffen. — (Fallen der Weinpreise.) In Kroatien sind die Weinpreise gefallen, weil die Italiener große Mengen Wein nach Deutschösterreich geliefert haben, wohin bisher die kroatischen Weine geliefert worden sind. Auf diese Weise sind große Mengen im Lande geblieben. Infolgedessen haben die slowenischen Weinhändler in Kroatien keine Weinkäufe vorgenommen. Auch in Jugoslawien wird von nun an italienischer Wein eingeführt werden, und zwar aus dem Wege über Fiume. — (Der Handelsverkehr zwischen dem SHS-Staate und dem Aus lande.) Jede Waren-Ein- und Ausfuhr im SHS-Staate ist abhängig von der Ein-, bezw. Ausfuhrerlaubnis der zuständigen Behörden. Die Kaufleute werden daher aufmerksam gemacht, sich rechtzeitig mit solchen Erlaubnissen zu versehen, weil von nun an jede Ware, die ohne Einfuhrbewilligung in das SHS-Reich gelangt, oder ohne Ausfuhrbewilligung auszuführen versucht wird, beschlagnahmt wird. Für Slowenien werden die Aus- und Einfuhrbewilligungen nur von der „Centralna uprava za trgovski promet z inozemstvom v Belgradu, podružnica v Ljubljani" (Zentralverwaltung für den Handelsverkehr mit dem Ausland in Belgrad, Filiale in Laibach) erteilt. Die Zollbehörden sind angewiesen, jede Ware, die keine Ausfuhrbewilligung hat, zu beschlagnahmen. — (Die Kriegsgewinnsteuer im SHS-Staate.) Die Kriegsgewinnsteuer wird sehr radikal sein. Sie soll nämlich bis zu einem Gewinn von 10.000 Kronen 30 Prozent betragen, bis zu 20.000 Kronen 35 Prozent, bis zu 60.000 Kronen 50 Prozent, bis zu 100.000 Kronen 60 Prozent, bis zu 200.000 Kronen 70 Prozent und über 200.000 Kronen 80 Prozent. (Im Vergleich zu den Steuersätzen in Deutschösterreich sind die Steuersätze im SHS-Staate wesentlich, in manchen Fällen um das Doppelte höher.) — (Keine Hoffnung auf baldigen Frieden?) Wie die Korrespondenz Rundschau, meldet, schreibt „Corriere della Sera", daß die Hoffnung auf baldigen Friedensschluß schwinde. — (Der Bau der Likabahn wird fortgesetzt.) Der Ministerrat hat die Fortsetzung der im Herbst eingestellten Arbeiten an der Likabahn genehmigt. — (Eine Militärkonvention zwischen Jugoslawien und Frankreich?) Dem „Agramer Tagblatt" wird aus Paris berichtet, daß zwischen Jugoslawien und Frankreich sich die Schaffung einer Militärkonvention vorzubereiten scheine. Die Italiener befürchten, in der Adria umzingelt zu werden, wenn sich Griechenland gleichfalls dieser Konvention anschließen sollte. — (Die Grenzfrage zwischen Italien und Jugoslawien.) Wie „Echo de Paris" meldet, ist im Friedensvertrage mit Ungarn kein Punkt über das Schicksal oder die Zugehörigkeit Fiumes enthalten. Ungarn muß lediglich erklären, daß es auf das Gebiet an der Adriaküste verzichtet. Die Grenzen zwischen Jugoslawien und Italien werden später bestimmt werden. Auf diese Weise wird die Streitfrage zwischen Italien und Jugoslawien allmählich gelöst werden, weil die Entwicklung der Ereignisse selbst die Lösung bringen wird. — (Amerika glaubt nicht an die Dauer dieses Friedens?) Mit Interesse wird in Berliner Blättern die Rede des früheren amerikanischen Botschafters in Konstantinopel, Morgen-thau, wiedergegeben. Er erklärte in Koblenz, daß nach seiner Ansicht der heutige Friede die heutigen Zwistigkeiten nicht beseitige, sondern daß nach 15 oder 20 Jahren Amerika an einem neuen Kriege teilnehmen werde. — (Für den Ausfuhrhandel nach dem tschechoslowakischen Staat) hat, Belgrader Meldungen zufolge, die Handels- und Verkehrszentralverwaltung neue Bestimmungen erlassen. — (Neubestimmung der Salzpreise.) Mit Rücksicht auf die Abänderung des offiziellen Kurses des Dinars zur Krone werden vom 1. Juni an für das ganze Königreich folgende Salzpreise für den Bezug aus staatlichen Depots festgesetzt: Stein (oder zermahlenes) Salz 134 Kronen per Meterzentner, Meersalz 120, Jndustriesalz 66 Kronen. Witterdorf. (Die ersten Nachrichten aus Amerika.) Nach langer Unterbrechung beginnen jetzt wieder Nachrichten aus Amerika einzulaufen. Den zwei bekannten Telegrammen sind weitere briefliche Mitteilungen gefolgt, in denen gleich drei Sterbefälle von Landsleuten gemeldet werden. Die aus Ort 11 gebürtige 61 jährige Josefa Kren; Maria J a k l i t s ch, verehlichte M a u ß e r, aus Koflern 38 gebürtig, 39 Jahre alt, und die ledige 22 Jahre alte Anna Sturm aus Mitterdorf 12 sind drüben gestorben. — (Gefährliches Spielzeug.) In Koflern vertrieben sich Kinder die Zeit damit, ungelöschten Kalk in eine Flasche zu füllen, darauf Wasser nachzugießen und den Inhalt der geschlossenen Flasche durcheinander zu schütteln. Auf einmal zersprang unter großem Knall die Flasche und deren Stücke und Inhalt flog dem 10 jährigen I. Petsche ins Gesicht. Wenn nicht ärztliche Hilfe bald zur Stelle gewesen wäre, hätte der Bub ums Augenlicht kommen können. — (Gestorben) ist am 17. Mai der ledige Franz Kren aus Koflern 45 im Alter von 38 Jahren. — (Früher Hagel.) Am vorletzten Sonntag nachmittags entlud sich hier das erste Schauerwetter. Obwohl es nicht lange dauerte, richteten die dicht niederprasselnden Schlossen an den Bäumen, zumal in Koflern, Ort und Obrem, beträchtlichen Schaden an. Zu all der Unordnung, die jetzt in der Welt herrscht, auch noch Hagelwetter — das wäre des Schlimmen fast zu viel. — (Kommt Zeit, kommt Rat.) Vielfach wird der Wunsch ausgesprochen, es sollte in neuerlicher, eingehender Eingabe über die tatsächliche gegenwärtige Lage in Gotffchee die Regierung in Laibach unterrichtet und von ihr Milderung dieser und jener Maßnahmen erbeten werden. Unserer Meinung nach ist gegenwärtig der Zeitpunkt hiefür noch nicht da. Wohl aber sollte das Tatsachenmaterial gesammelt werden, um in einer in ruhigerer Zeit einzureichenden Eingabe verwertet zu werden. — (Der Briefverkehr mit den Soldaten in Sibirien) ist jetzt durch das slowenische Rote Kreuz in Laibach wieder möglich. — (AufdenUnterhaltsbeitrag) haben die Angehörigen der jetzt zur Waffenübung Einberufenen Anspruch. Wöfek. (Die Hauptversammlung) des Spar- und Darlehenskassenvereines findet Pfingstmontag den 9. Juni um 3 Uhr nachmittags im Pfarrhofe statt und werden die Mitglieder zum Erscheinen hiemit eingeladen. Die Tagesordnung ist folgende: 1. Bericht des Vorstandes und des Aussichtsrates, 2. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für 1918, 3. Wahl des Aufsichtsrates, 4. Ällfälliges. Im Falle der Beschlußunsähigkcit findet eine halbe Stunde später eine neue Versammlung mit gleicher Tagesordnung und bedingungsloser Beschlußfähigkeit statt. — (D er Gemeindeausschuß) wurde behördlich aufgelöst und zum Gerenten August Aber in Obermösel und zu Beisitzern Johann Hutter in Niedermösel, Josef Lackner in Verdreng, Friedrich Metlik ovic in Reintal und Franz Vardjan in Unter-skrill bestellt. — (Geheiratet) haben am 19. Mai Johann Perz aus Verdreng 16 und Johanna Verderber aus Verderb 5. Aessettat. (Verhaftungen.) Am 24. Mai wurden hier durch die Gendarmerie mehrere Aussehen erregende Verhaftungen vorgenommen. Landwirtschaftliche Mitteilungen. 1. Herr Basilius Pregl, Wanderlehrer und Sekretär der landwirtschaftlichen Filiale in Gottschee, hat seinen Wohnsitz nach Deutschösterreich verlegt. Die landwirtschaftliche Filiale wird von dem gewesenen Obergeometer Herrn Wilhelm Fürer weiter ' geführt werden, dessen Wohnung sich im Hause Nr. 133 in Gottschee, dem ehemaligen „Studentenheim", befindet, woselbst er zu treffen ist, wenn die im Schloßgebäude untergebrachte Kanzlei der Filiale geschlossen ist. 2. Jene Landwirte, die Maschinen und Geräte, die der landwirtschaftlichen Filiale in Gottschee gehören, bei sich haben, haben sie bis 15. Juni I. I. im Hause Nr. 133 in Gottschee abzuliefern. 3. Ein allfälliger Bedarf an Futtermais oder Kupfervitriol ist der Filiale bis 15. Juni l. I. schriftlich oder mündlich mitzuteilen. 4. Die Filiale ist in der Lage, Öl-(Raps-)Kuchen abzugeben. 5. Die Filiale wird den An- und Verkauf von Pferden, Rindvieh, Schweinen, Schafen, Ziegen und anderen Nutztieren, sowie von landwirtschaftlichen Realitäten und einzelnen Grundstücken vermitteln. 6. Die Filiale wird Dienstboten für landwirtschaftliche Arbeitskräfte vermitteln und teilt mit, daß 2 Pferdeknechte, 4 Mägde, ein Dorfhirte und ein 15- bis 16 jähriger Bursche gesucht werden. flus dem flmtsbiatte der Landesregierung $h$ in Laibach. Beschreibung, Sequestrierung und Liquidierung des Eigentums der Untertanen feindlicher Staaten. Amtsblatt Nr. XCV vom 20. Mai 1919. Ans Grund eines Beschlusses des Ministerrates in Belgrad wurde angeordnet: 1.) Alle Unternehmungen (Fabriken, Banken, Handels-, Industrie- und gewerblichen Betriebe, Arbeitsstätten usw.) und Eigentumsobjekte verschiedener Art (Bargeld, Wertpapiere, verschiedene Geldquellen und unbewegliches Vermögen) im Machtbereiche des Königreiches, die den Untertanen oder Gesellschaften oder Unternehmungen feindlicher Staaten gehören, sowie Unter-nehrnungen und Eigenlumsobjekte verschiedenen Charakters werden unter besondere Aufsicht und Sequester gestellt und der Liquidierung unterworfen. _ 2.) Alle Handelsfirmen, die Eigentum von Untertanen feindlicher k aiä»n oder die von Untertanen feindlicher Staaten in dem Bereiche des Königreiches exploittert werden, werden unter besondere Aufsicht und Sequester gestellt und der Liquidierung unterworfen, wie auch die ihnen gehörigen Waren. Das Bargeld, das infolge der Liquidierung nach Punkt 1 und 2 realisiert wird, wird auch unter Sequester gestellt. _3-) Alle Fr-iheiten und Konzessionen, die auf besondere Gesetze, Erlasse, Dekrete begründet sind, verlieren ihre Gültigkeit, so auch jene, die auf irgendeine Art vom Staate, von den Ländern und anderen rechtlichen administrativen Einheiten (Kreisen, Bezirken, Gemeinden) betreffs verschiedener Unternehmungen für wirtschaftliche und industrielle Exploitierung erteilt wurden, wenn sich diese Unternehmungen vollkommen oder teilweise im Bereiche des Königreiches SHS befinden und wenn das Kapital (auf Aktien oder nicht) ganz oder nur teilweise Untertanen oder Unternehmungen feindlicher Staaten gehört. Gesetz über das Verfahren mit dem Eigentum een Untertanen jener Staaten, die Serbien feindlich gesinnt sind. Artikel 1. , Wegen des Schutzes der öffentlichen Interessen Serbiens und zur Slcherstellung für den Fall einer Beschädigung des Eigentumes des serbischen Reiches und seiner Untertanen in Staaten, die Serbien feindlich gegenüberstehen, bezw. ihrer Untertanen, werden in diesem Gesetze zum Unterschiede von den geltenden Verordnungen über den Schutz der Fremden und deren Rechte besondere Bestimmunngen betreffend das Eigentum fremder Untertanen vorgeschrieben. Artikel 2. Die Vorschriften dieses Gesetzes beziehen sich auf das Eigentum der Untertanen von Oesterreich-Ungarn, des Deutschen Reiches, des Ottomanischen Reiches rote auch auf die Untertanen jener Staaten, die gegen Serbien noch feindlich auftreten werden. Diese Vorschriften- gelten wie für physische so auch für rechtliche Personen. Artikel 3. m Unter die Bestimmungen dieses Gesetzes fallen nicht und sind auch der Beschreibung und besonderen Verwaltung nicht unterworfen jene Unternehmungen fremder Untertanen, die ihre einzigen und dringend notwendigen Einnahmen für den Unterhalt bilden. Jeder Überschuß ist jedoch im Sinne dieses Gesetzes der Beschreibung und der Zwangsverwaltung unterworfen. Artikel 5, Alle Unternehmungen der Untertanen feindlicher Staaten (Art. 2) werden unter die besondere Beaufsichtigung des Ministeriums für Nationalwirtschaft gestellt. Artikel 9. Die Verwaltung von Aktiengesellschaften muß aus mindestens drei Personen zusammengesetzt sein. Artikel 11. Gelb, das für die Exploitierung des Betriebes nicht verwendet wird, ist auf den Titel des Unternehmens dem Depot für die Verwaltung der Fonds einzusenden, wo es bis zur definitiven Entscheidung nach dem Kriege verwahrt wird. Artikel 13. Die Kosten der Verwaltung und der ständigen oder zeitlichen Beaufsichtigung sowie die Subventionierung von Personen, die mit der Verwaltung oder der Beaufsichtigung betraut sind, trägt das Unternehmen. Artikel 14. Alle Unternehmungen der Untertanen feindlicher Staaten, im Betriebe oder mcht, können auf Anordnung des Ministeriums für Nationalwirtschaft auch der Liquidierung unterworfen werden, wenn dies besondere staatliche Interessen erfordern. Artikel 17. Das Eigentum der Untertanen feindlicher Staaten oder deren Unternehmungen, das aus Bargeld, Wertpapieren. Kostbarkeiten und anderem beweglichen Werte, besteht, muß beschrieben und im Sinne des Art. 11 dieses Gesetzes auf den Namen des Eigentümers angelegt werden. Artikel 18. Unbewegliches Eigentum muß beschrieben und geschätzt werden. Artikel 19. Alle Einnahmen von Fremden, von Untertanen feindlicher Staaten und ihrer Unternehmungen außerhalb Serbiens, kaufmännischen oder nicht kauf» männischen Chqrakters, die von Wechseln, Obligationen, bestätigten Rechnungen, Handelsbüchern ufro. herrühren, müssen Schuldner, serbische Untertanen, dem Ministerium für Nationalwirtschaft anmelden, das sie in ein besonderes Verzeichnis vermerkt. Die Geheimhaltung der Angaben muß geschützt werden; Dagegenhandelnde werden mit Geld von 300 bis 1200 Dinaren oder mit Arrest bis zu sechs Monaten bestraft. Artikel 21. Für die Dauer des Kriegszustandes, und wenn die Liquidierung des Eigentums fremder Untertanen nicht durchgeführt ist, ist ein Begleichen von Forderungen, angeführt im Art. 19, fei es zur Gänze, sei es teilweise, ver-boten. Jede gegenteilige Handlung wird auf Klage des Ministeriums für Nationalwirtschaft mit Arrest von einem Monate bis zu zwei Jahren bestraft. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Aleindruckzeile oder eten Raum 10 Heller, bei mehrmaliger Linschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebübr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Äs wird Höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Danksagung. Allen Nachbarn und Freunden, welche unserem nunmehr vom Leiden erlösten lieben Sohne Iranz Kren das letzte Geleite gegeben haben, danken wir herzlichst. Iosef und Maria Kren Koflern 45. Offert-Busschreibung. Infolge erfolgter Änderung der Betriebsanlage gelangen zum Werkauf: ein Aetrieöskesset 50 m2 Heizfläche, mit Treppenrost, auch zur Feuerung mit Sägespänen und Holz geeignet, 8 Atmosphären max. 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