Schriftleitnog: Rath«»»gasse Str. 5. t«lqi>oi Jfr. Zl, tntenitsa. «piech?»»»«: Tlglich smit «-«na»» Brt Eoim- u. Aeiei-uge) Hl 11—M Dl|i oota. H»»dschrrite» werd«» nicht ,ri«ckg«gede». Si». I n»n»gn> «Mit drrttcksichlljU lltiitl|ii|iii »mmii di« fkrooltsiü gegen BcratiuiBg brt dtlltzft »lest-gdUUlcii ««diihini entftgo. — 8« Su6ci%*lititgtn Pieil-sutlot. tu .1 nilirt* CBaAt" er(4etal tcMs nin*M| nnt e-amltog «ktnM. trtitwixfaffrn-Soitto Verwaltung: RathauSgasse ffhr. 5. fdcrtti Rt. »1. tstenuttm. Pez»gSdedwz»nge» Dirch Me Post tqegea : Bi«n!jl6rij .. .X rm fwltjutng . . . . K f« •aiuiairia. . . . K 1***® »ik Httti mü jittSaa« ml Ha»« : ntsalU« .... K 11* fxIMltitg . ... X !»•— et Sultan* n»<»«n M W< ii-i# kc uljrcTi m dirhötzeie» Vnlnidllnzl-Bldlchrcil. StsgdeiKle Ätmimmmi« jillen tit i« »befrans« Mr. 41 Gilli, Mittwoch, den 24. Mai 1911. 36. Jahrgang. Abgeordneter Marckhl und die Poftdedienstelen. Der „Arbeiterwille" vom 21. d. bringt eine Notiz, in welcher unser Wahlwerber M a r ck h l in der den Roten äußerst geläufigen Fälschermanier als ein Gegner der Postbediensteten hingestellt wird. Lüge und Verdrehung sind ja den roten Schmücken zur zweiten Gewohnheit geworden und da darf man sich nicht wundern, wenn sie nun im Wahlkampf kein Mittel, also auch nicht das verwerflichste, unver« sucht lassen, um gegen Marckhl sür Horvatek Stim-mung zu machen. Diesmal muß der demagogische Schwindelan-trag der sozialdemokratischen Abgeordneten Beer und Genossen, den sie am 10. März 1908 eingebracht und worin sie verlangt haben, daß der Postdienerschaft 4,700.000 Kr. Ausbesserung zu bewilligen seien, herhal« len. Die Notiz besagt, daß der Antrag im BudgetauS-schufst eingebracht, daß namentlich abgestimmt und Abgeordneter Marckhl mit den übrigen Deutschn«-tionalen und Christlichsozialen dagegen gestimmt habe. Die Lüge hat aber kurze Beine, denn Wahlwerber Marckhl war im Jahre 1908 gar nicht Mitglied des Bud« getauSschusseS. Aber abgesehen davon handelte eS sich in die« sem sowie in anderen zahllosen Fällen (z. B. der sozialdemokratische 20 Millionen-Antrag sür die Ksenbahnbediensteten und ähnliche) um nichts an-deres, als um eine pure Augenauswischcrei, um eine demagogische Irreführung der Postbediensteten ; denn (Rachdruck verboten) 'S Waitüstet. Novellette von A. Hinze. Unternehmungslustig den Spazierstock schwen kead, schritt der junge Norbert Wellner durch den Maimorgen dem Bureau zu, bei dem er als Korrespondent angestellt war. Der laue, lustige Maiwind meinte eS heuer gar zu gut. Sausend trieb er die Blütcnflocken von den Bäumen, so daß sie den Weg-ganger wie tolles Schneegeriesel umwirbelten. Fegte üb« die sastgrünen Rasenmatten der Anlagen, daß d:e Grashalme sich zitternd neigten, zerrte an den duftigen Damen-Toiletten und raubte den Herren der Schöpfung, zum Ergötzen der Passanten, unbe deutlich die Bedeckung ihres edlen Hauptes. Norbert Wellner lachte mit, sobald das Mai liiftel diesen Bubenstreich ausführte. Er war überhaupt in bester? Laune. War es doch im „wunderschö> am Monat Mai, als alle Knospen sprangen. . . . Na und war auch in seinem Herzen die Liebe noch nicht ausgegangen, so schadete dies, in Anbetracht seiner 24 Jahre, nicht. Um so sicherer aber war ihn die Gehaltszulage, die der Alle, richtigem der Kureauchef, Herr Cornelius Görne, ihm zum Mai« tag versprochen hatte. War der Alte auch im übn-zen ein ungenießbarer Kauz, so doch ein gerechter Vorgesetzter seinen Untergebenen. Gestern noch hatte Herr Cornelius ihm anerkennend aus die Schulter geklopft und gesagt: „Ich bin mit Ihren Leistungen sehr zufrieden, mein lieber Wellner". Daraufhin war es selbstverständlich, daß der Alte heute Ernst machen und ihm die Zulage ankün-d,gen würde. Nun, und dann —. die sozialdemokratischen Antragsteller wußten ganz genau, daß ihr Antrag schon wegen des Wieder-stände« der Regierung und des Herrenhauses nie-malS hätte Gesetz werden können. Auch dachten sie gar nie ernstlich daran, mit diesem Antrage den Postbediensteten zu helsen, sonst hätten sie unter einem auch die Mittel zur Bedeckung vorgeschlagen und bewilligen müßen. Dem entgegen stimmten die Sozialdemokraten konsequent gegen jede Bedeckung, insbesondere gegen den StaatSvoranschlag, so daß, wenn es nach ihrem Willen ginge, die Regierung heute den Postbediensteten wie überhaupt den Staats« angestellten nicht einmal die Gehalte auszahlen, ge« schweige denn sie verbtssern könnte. Die Sozial« demotraten verlangen eben alles mögliche, stimmen aber stets gegen d i e B e d e ck u n g. Die Annahme ihrer Anträge sür einzelne Kategorien hätte natürlicher und ge« rechterweise auch die Annahme von Millivnenanträgen sür zahlreiche andere Kategorien zur Folge haben müssen, was schließlich den gesamten StaatSvoran« schlag zu Falle gebracht und eine vollständige Ber« wirrung nnd Unordnung hervorgerusen hätte. Die Einstellung dieser vielen Millionen in den Staat«-Voranschlag ohne gleichzeitige Lösung der BedeckungS-frage, um die sich die Sozialdemokratin bequemer Weife nicht kümmer, hätte also niemals zum Ziele geführt und das wußten die roten De-magogen ebenso gut, wie eS hoffentlich auch die be° troffenen Angestelltenkategorien einsehen. Der einzige Weg, um,wenn überhaupt möglich, zu einem Erfolge zu gelangen, i st der deS Verhandeln« mit der Regierung. Wahlwerber Marckhl hat mit seinen Kollegen auch Hui! kam da der Junker Blasewind daher und nahm dem Grübelnden keck den Hut Hoch warf er ihn in die Luft und dann um die nächste Straßen-ecke, so daß er den Augen des Besitzers entschwand. Lachend eilte Norbert Wellner hinterdeein. Doch das Mailüftel war schneller. Eine Hetzjagd begann zwischen beiden. Indessen trieb das Streit-objekt um eine zweite Straßenecke nnd Wellner hin-terher. Bautz! prallte er bei der Biegung hart und somit ungalant gegen eine junge Dame an. Der Urheber vernahm einen Schreckensschrei und sah di-verse Packetchen, das Täschchen, sowie dtn Sonnen schirm der Dame in buntem Durcheinander fliegen. Er stammelte eine Entschuldigung, raffte, so gut es ging, die Gegenstände aus und händigte sie der Eigentümerin ein. Schaute dabei in ein entzückendes Gesichtchen, wollte, den ihn bestürmenden Gefühlen Ausdruck verleihen, feinen Hut gegen die junge Dame ziehen, fuhr mit der Hand auf den unbedeckten Kopf, erinnerte sich jetzt erst wieder der Veranlassung, stammelte abermals eine Entschuldigung nnd raste dann über Stock nnd Stein seinem Hute nach, bis er ihn erwischte. Verspätet, echauffiert, doch wohl gelaunt und mit eigentümlich krausen Gedanken, die beharrlich den Moment umkreisten, wo er das liebreizende Geficht-chen erblickt, langte er im Bureau an. Damit ward die Erwartung, bezüglich der Gehaltserhöhung, wie« der in ihm wach. Der Ehes und das Personal waren bereits anwesend und bei der Arbeit; die Uhr wies aus einviertel nach. betreffs der Postbediensteten diesen Weg betreten und — siehe da auch die Sozialdemokraten ha« ben das Gleiche getan, denn auch sie haben an den seinerzeitigen vieltätigen Verhandlungen mit dem damaligen Minister Dr. Fiedler teilgenommen. Allein Marckhl hat sich damit nicht begnügt, sondern hat auch später wiederholt bis in jüngste Zeit mit Dr. Hosmann v. Wellenhos und anderen Kollegen die Wünsche der Postbediensteten, insbeson-dere gegenüber dem Generalpost- und Telegraphen« Direktor Sektionsches Dr. v. Wagner mit allem Nachdrucke venreten und keine passende Gelegenheit vorübergehen lassen, ohne auch für diese Kategorie der Staatsbediensteten sein Wort einzulegen. Es ist daher ebenso dumm als dreist, zu behaup« ten, daß Marckhl die Lebensmittelteuerung für not. wendig hält. Einen derartigen Blödsinn kann eben nur dem verworrenen Gehirn eines verbiffenen So-zischmocks entspringen. Marckhl hat sich, allerdings nicht durch demagogische Resolutionsanträge, aus de« ren Annahme die roten Antragsteller selbst nicht rechneten, zumal sie gegen den Staatsvoranschlag stimmten, wohl aber durch seine und seiner Ver-bandskollegen wiederholt unternommenen Schritte und in den Verhandlungen mit der Regierung stet» als warmer Freund und Vertreter der Postbediensteten erwiesen. Er trat auch zur teilweisen Behebung der momentanen Not-läge alljährlich für eine entsprechende Remuneration ein und ist es seinem Verdien st e allein zuzuschreiben, daß die Stadt Eilli in eine höhere Aktivitätszulagen--k l a s s e kam. Wellner brachte eine Entschuldigung vor und wollte sich nun rasch an seinen Plaz begeben. Die Stimme des Chess hielt ihn zurück. Derselbe hatte seine Uhr hervorgezogen und sah mit gerunzelter Stirne aus den Zeiger. „Diesmal mag es hingehen. Wellner, ein zwei-tes Mal aber darf es nicht geschehen, Sie verstehen mich? WaS ich noch sagen wollte." — Herr Cor« neliuS sah geärgert an Wellner vorbei. Er hatte dem tüchtigen Menschen eine Gehaltserhöhung zu« gedacht; WellnerS Zufpätkommen aber verdroß ihn ungemein. Ihn ärgerte überhaupt alles, die Fliege an der Wand, der Sonnenschein draußen, der die verrückten Riesenhüte der Frauenzimmer beglänzte, ja selbst helles Mädchengelächter, das jetzt, im Lenz, ja zu hören war, sobald man den Fuß ins Freie setzte und ihm, den Junggesellen und Weiberfeind unausstehlich war. Nun, wie dem auch fei, fein Wort gegen Wellner mußte er halten — „Ich versprach Ihnen eine Aufbesserung, Herr Wellner," fuhr er, seinen Groll meisternd, fort, „ich werde Ihnen —Der Sprecher stockte jäh. Sein Blick war aus Wellner gefallen nnd hatte sich aus dessen Rockärmel festgebohrt. Das Geräusch der emsig arbeitenden Federn hörte wie auf Kommando auf; daS Personal lauschte mit verhaltenem Atem. Was machte der Alte denn für Sperenzien? Wollte er etwa Wellner königlich besolden ? „Beim Stix, Wellner, — Herr Wellner, was haben Sie sich denn aufgegabelt?!" ertönte in die-sem Augenblick Herrn Cornelius Stimme, mit jenem unheimlichen Grollen im Ton, das jeder hier kannt Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 41 Die Postbediensteten, die ein viel besseres Gedächtnis haben, als ihnen offenbar die roten „Volksvertreter" zumuten, werden auf den sozialdemotratischen Stimmensang sicherlich nicht hineinsallen. Sie werden derartige Versuche als das einschätzen, waS sie sind, nämlich als plumpe W a h l m a ch e. Sie werden umso weniger hinein-sallen, als es ja bekannt ist, daß im Falle der Stichwahl die Sozialdemokraten ihr Stimmen dem windischen Kan-dldaten geben und Rebek als Vertreter der StaatSangestcllten?!! Wer lacht da?! Trübe Aussichten. Mit den Wahlen in den ReichSrat scheint es auf deutscher Seite, wenn nicht in letzter Stunde noch eine Umkehr zur besseren Einsicht erfolgt, ganz anders zukommen als man bei der Auflösung gehofft halte. Als das Abgeordnetenhaus aufgelöst wurde, ging auf deutscher Seite die allgemeine Ueberzeugung dahin, daß man nur dann von einem Erfolge bei den Neuwahlen für die Deutschen sprechen könne und daß nur dann die Auflösung des Abgeordneten-Hauses einen Vorteil sür die Stellung der Deutschen im Parlamente zu bringen vermag, wenn es gelingt, möglichst viele bisher sozialdemokratifche Mandate in de» Besitz der beiden deutschen Blocks zu bringen. Man hatte auch, um zu diesem Ziele zu gelangen gleich nach Auflösung des Abgeordnetenhauses Vcr-suche unternommen, um ein geeintes Vorgehen der beiden deutschen Blocks zu erzielen. Optimisten gin« gen gar so weit, zu glauben, daß ein formeller Ver-trag zustand« kommen werde. Das war weder zu erstreben, noch wäre es vielleicht gut gewesen. Aber man durste es doch wenigstens annehmen, daß für den Wahlkampf selbst unter den deutschen Parteien Formen in Betracht kommen würden, die ein ge-schlosfeneS Zusammengehen gegen die Sozialdemo-kraten bei entscheidender Stichwahl ermöglichen. Aber auch diese Hoffnung scheint nicht mehr in Erfüllung zu gel,en. Je näher man dem Wahltage kommt, desto heftiger wird der Kampf unter den deutschen Par-teien. Ja, wenn es sich nur darum handelte, ob in diesem oder jenem Wahlbezirke der Anhänger des deutschen Nationalverbandes oder ein Mitglied der christlichsozialen Partei zum Mandate gelangen soll, so wäre der Kampf als etwas nicht zu Verhinderndes begreiflich, weil eben aus der Verschiedenheit der Wellaauffassung erklärlich, hinzunehmen. So aber gibt cs Kampf auch in dem Schoße der beiden Par-teien selbst. Die christlichsoziale Partei zeigt in Wien und fürchtete, als den Vorboten des ausbrechenden Gewitters. Aller Augen folgten dem Chef. Der hatte sich erhoben und seine Hand gegen den erschrockenen Wellner ausgestreckt. Mit feinen hageren Fingern löste er von dessen Aeimel einen Gegenstand, der hier hängen geblieben war und hielt ihn dem mit heilloser Verlegenheit ringenden jungen Manne vor die Augen. Es war eine silberne, fein ziselierte Damen-Haarschmucknadel. .Hier haben wir den Verräter Ihres Zuspät« kommen«!" sagte Herr Cornelius mit niederschmet-ternder Verachtung. „Das ist ja wohl solch ein Ding, womit die Weiber sich da« Haar beblechen! — Wie sind Sie dazu gekommen, Herr Wellner?" Eine wahrhast erhabene Stille folgte. Aller Atem stockte, sämtliche Ohren waren gespitzt. Vergebens fann Norbert Wellner auf eine Ant-Wort. Seine Gedanken umkreisten wieder den Augen-blick des Zusammenstoßes vorhin; im Geiste fah er wieder die Paketchen fliegen, auch das Täschchen und den Sonnenschirm, — eine Echmucknadel aber halte er dabei nicht bemerkt. Sie mußte der jungen Dame, infolge des Stoßes und des Windes, aus dem Haar geglitten und just an seinem Aermel hängen geblieben sein. Diese Erklärung seinem Chef zu machen, aber würde nutzlos fein, — Herr Cornelius, dieser Choleriker, hätte ihm doch nicht ge-glaubt. „Ich — ich weiß wirklich nicht," brachte er stockend vor. „So will ich eS Ihnen sagen!" donnerte jetzt 5er Ehes. „Sie sind auch so ein Jammerlappen, der jeder Schürze nachläuft l Sie haben ein Techtemechtel das Bild vollständigster Zerfahrenheit. In Tirol und Steiermark und teilweise auch in Oberösterreich machen sich die Gegensätze der alten Konservativen gegen die christlichsoziale Parteiführung geltend und eS gibt heftige Kämpfe in oft recht unschönen For-men. Und in Deutschböhmen, wo doch die Anhänger des Deutschen NationalverbandeS zumeist in Betracht kommen, steht eS nicht anders. Hier gibt es Streit um die Mandate zwischen den Deutschfrciheitlichen, den Deutfchradikalen und den Agrariern, wenn nicht gar zwischen zwei Anhängern einer und derselben Parteirichtung. — DaS allgemeine Bild wird immer verworrener und damit die Aussicht auf den bei der Auflösung des Abgeordnetenhauses allgemein gewün-teil Erfolg der Neuwahlen immer geringer. Die Sozialdemokratie, die nach der Auflösung des Ab« geordnetenhauseS die Fassung völlig verloren hatte und sich sofort mit dem Gedanken vertraut machte, daß daS neue Abgeordnetenhaus die fozialdemokrati-fchen Vertreter in weit geringerer Zahl sehen werde als das alte Haus, kann jetzt den 13. Juni mit größter Beruhigung abwarten. Die Uneinigkeit im deutschbürgerlichen Lager ist da und sie scheint sich noch immer mehr und mehr zuzuspitzen und damit wachsen die Wahlaussichten der Sozialdemokraten. Von einer einheitlichen Führung merkt man aus deutscher Seite in keinem der beiden Lager et-was, es ist bei der lediglich platonisch geäußerten gntcn Absicht geblieben, sie ins Praktische umzusetzen hatte man nicht den Willen oder nicht den Mut und so werden die Wahlen vom 13. Juni, wenn nicht bis dahin noch gründlich Wandel geschaf-fen wird, vielleicht kleinere Verschiebungen innerhalb der Verbände ans deutscher Seite, aber keine Nieder-läge der sozialdemokraten, vielleicht sogar eine Schwächung der gesamten deutschen Vertrctnng im Abgeordnetenhause bringen und damit eine Nieder-läge der deutschen Sache selbst. Die südslawische Frage. Bor einigen Tagen hat die selbständige serbi-sche Partei auf einer in Agram abgehaltenen «kon-fercnz beschlossen, unter Fortsetzung deS schärfsten Kampfes gegen den gegenwärtigen Banus Tomasilfch die bisherige radikal serbische Sonderpolitik aufzu-geben und behnfs Lösung der serbo kroatischen Frage in der Monarchie nnd der Frage der politischen Zu-kunft von Kroatien-Slawonien, Dalmatien und Bos-nien sich mit den betreffenden Parteien in diesen Ländern ins Einvernehmen zu setzen, da nur in „der Gemeinschaft der Kroaten und Serben die schönere Zukunft des serbischen und kroatischen Volkes in der Monarchie liege." und es gewagt, auf dem Wege zum Bureau Ihre Schöne abzuküssen. Hierbei nun. —" „Herr Görne. ich kann Sie versichern, daß —" „Sparen Sie Ihre Worte, Herr Wellner, ich würde denselben doch keinen Glauben schenken l — Ich habe mich in Ihnen getäuscht, junger Mann, schade, schade. Gehen Sie an Ihre Arbeit, — ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen.- Die Federn kratzten wieder übcr das Papier; dcr Tag und feine Arbeit nahm den gewohnten Fort-gang; doch wußte es ein jeder hier, daß die kleine, silberne Schmucknadel Norbert Wellner um die Ge« haltserhöhung gebracht hatte. Auch am folgenden Tage noch führte das Mailüftel das Regiment. Die Zeitungsexpedition, woselbst er ein Inserat für die Rubrik „Verlorene Sachen" aufgegeben, verlassend, schritt ein ältlicher, aber stattlicher Herr, dem Zentrum der Stadt zu. Plötzlich fühlte er aus seiner Schulter einen leichten Schlag und eine joviale Stimme sagte: ..Nehmen Sie mich mit ins Schleppe tau, lieber Rendant, es könnte sonst geschehen, daß das Mailüftel mich fortträgt, ha, haha!" Der Rendant stimmte in daS Lachen ein und die Herren schüttelten sich die Hand. „Na, bei Ihnen hat's keine Not," meinte der erstere mit einem Blick über die behäbige Gestalt deS anderen. „Im übrigen aber vermag das Mailüftel manchen Streich zu verübend suhr der Rendant scherzend sort und dabei dachte er auf die silberne Schmucknadel, die seine ElSbeth gestern verloren. „Das sagen Sie mir!" fiel der andere lebhaft ein. „Eine Geschichte kann ich Ihnen davon erzählen, die dem jungen Korrespondent an unserem Obgleich dieser Anschluß zunächst eine wähl-taktische Bedeutung hat und die serbisch-kroatische Koalition gegen den BannS für die wahrscheinlich im Herbste stattfindenden Neuwahlen in den kroati« schen Landtag stärken soll, ist ihm doch auch eine weitere Bedeutung nicht abzusprechen. Die Politik, die seit Jahrzehnten von Budapest und auch von Wien aus in der südslawischen Frage gemacht werde, beruhte im Wesentlichen darauf, Serben und Kroa-ten hauptsächlich unter Benützung des zwischen ih nen bestehenden konfeffionellen Gegensatzes gegen einander auszuspielen. — Es war eine der Folgen-erscheinnngen der Revolution in Rußland, daß die südslawische Frage ins-,ferne eine andere Gestalt ge« wann, als durch Stärkung des Liberalismus und der demokratischen Ideen bei Serben nnd Kroaten das konfeffionelle Moment zurücktrat und die Ten deuz nach politischer und nationaler Verschmelzung der beiden Volksstämme zu einer einheitlichen süd« slawischen Nation sich immer stärker geltend machte. So bildete sich in Kroatien die serbisch-kroatische Koalition, die die alte magyaronische Mehrheit des kroatischen Landtags zertrümmerte. Die Versuche des gegenwärtigen Banus Tomasitsch, die Koalition in ihre früheren Bestandtteile aufzulösen, scheiterte und wenn nunmehr auch die selbständige Serbenpartei sich dieser Koalition anschließt, so ist das ein Be-weis, daß die liberalen südslawischen Fraktionen entschlossen sind, alle sonstigen Meinungsverschieden-heilen dem Gedanke» dcr politischen und nationalen Einigung zu opsern, um auf diesem Sege zu einer staatsrechtlichen Konsolidierung des Südslawentum« zu gelangen. Da in Oesterreich-Ungarn und Bosnien rund 3 Millionen Kroaten uns 2 3 Millionen Serben, im Königreiche Serbien aber nur 2-4 Millionen Serben wohnen, liegt es aus der Hand, daß der kroatisch-serbische PerschmelznngSprozeß. dem heute nnr noch die katholischen Fraktionen in Kroatien und Bosnien entgegenarbeiten, eine Angelegenheit ist, de-ren Entwicklung nicht nur sür die beiden Reichshälf-ten von großer Bedeutung ist, sondern in ihren Wirkungen auch über die Grenzen der Monarchie hinauSgreiseu muß. Socialdemokratisches Aationalgesiihi. In dem sozialdemokratischen Pamphlet „Der deutsche Arbeiter und der Nationalismus" erklärt der k. k. ParlamentsbibliolhekSdirektor Dr Renner „die Sozialdemokraten wollen den oberflächlichen Phrasen der Deutschnationalen ihr klares nationales Programm entgegensetzen." Wie das klare Programm der Sozialdemokratie aussieht, das kann jedermann Bureau, infolge des Windes, passiert ist." Und er berichtete. .Ler junge Wellner selbst hat mir erzählt, wie sich die Sache zugetragen." schloß der Buchhalter, als er seine Erzählung beendet. „WaS glauben Sie aber wohl, lieber Rendant? Unser Alter glaub i dem prächtigen jungen Mann nicht und hat ihm darob die Gehaltserhöhung entzogen! Hier bewahrheitet sich wieder 'mal das Wort:' Wer den Schaden hat, hat sür den Spott nicht zu sorgen." Mit steigender Spannung hatte der Rendant zugehört. Nachdenklich fah er vor sich hin. Dana lächelte er eigentümlich. Aber er äußerte nicht, waS er dachte, nicht, was er wußte Laut sagte er nur: „Ein Unglück ist oft ein verschleiertes Glück. Wün-fchen wir dem jungen Herrn, daß diese Erfahrung sich auch ihm erfüllt." Der geneigte Leser wird erraten haben, daß es tatsächlich so kam. Als Norbert Wellner in dcr Zeitung las: Gestern morgen ist an der Ecke der Kreuzstraße eine silberne Haarschmucknadel verloren worden. Abzugeben gegen Belohnung beim Rendanten Hollseld, Lange Straße 10. nahm er nach der Bureauzeit, mitsamt der Nadel, den Weg dorthin. Seine Erwartung, das schöne Mädchen wiederzusehen, war nicht gering und sein Herz ging bedenklich schnell, als er beim Rendanten die Klingel zog. Doch nicht daS Fräulein, wie er gehofft, sondern ein Dienstmädchen, öffnete ihm. „Ich will es melden, daß Sie Fräulein» Nadel gesunden haben;" damit verschwand es. Gleich daraus stand er im Familienzimmer und Familienkreise und brachte seine Sache vor. Nummer 41 aus gelegentlichen Aeußerungen sozialdemokratischer Führer entnehmen. So hat der sozialdemokratische Kandidat für den Gablonzer Landgemeindebezirk. Trübevecker, erklärt, er schäme sich von einer deut-schen Mutter geboren zu sein. AnsangS natürlich hat Trubenecfer versucht, das in Abrede zu stellen, mußte es nun aber selbst zugeben. Oder das bekannte Wort Dr. Berstls, den die sozialdemokratische Partei zwar abzulehnen versucht hat, der aber nicht nur aus den Parteitagen (in Brunn 18971), sondern biS in die letzte Zeit als offizieller sozialdemokratischer Redner figuriert hat, in denen er die deutsche Nation als eine Nation von Knechteseelen und Kanaillen bezeichnet hat. Sehr schars haben es die sozialdemokratischen Parteiführer insbesondere auf die deutichnationalen Arbeiter abgesehen, weil gerade deren Organisation geeignet ist. dcr Sozialoemokratie den Boden ab;u-graben. Auf diese ergießt sich daher ganz besonders die Glut dcr sozialdemokratischen Schmähungen. Sie als Lumpenhunde zu bezeichnen, wie Abgeordneter Dr. Renner es in der oben genannten Broschüre tut, oder als „Hundejeelcn", die in Charakterlosig-kcit und Hundemut arbeiten, wie das sozialdemo-kratische .Aussiger Volksrecht" schreibt, ist ganz nach sozialdemokratischer Art. Unlängst nannte gar der sozialdemokratische Agitator Dudo in TraiS-kirchen die deutschen Arbeiter einen — Misthaufen. Was die Sozialdemokraten des Deutschen Reiches für dessen Einigkeit und Größe fühlen, beweisen die Begrüßungsworte der sozialdemokratischen „Ehem-nitzer freie Presse' an die aus dem französischen Feldzug heimkehrenden siegreichen Truppen: Bürger! Steckt recht 'chwarze Fahnen auSI Eine Rotte von Mördern und Mordbrennern hält heute Einzug in unsere Maue.n." Das sind Ergüsse des .Nationalgefühls" der „deutschen- Sozialdemokraten, die sich als die einzig wahrhast nationale Partei so gerne ausspielen mäch-ten. Daß diese Bestrebungen erfolglos bleiben, dafür wird der gesunde Kern des deutschen Volkes sorgen, der sich empört gegen eine solche Art von „National-gtfühl." _ Zweiter ordentlicher Handwerkstag Klagenfurt 1911. Handwerksmeister! Zu Beginn des Monats April verschickten wir einen Aufruf, in welchem da-von die Mitteilung gemacht wird, daß dcr diesjährige zweite ordentliche ReichShandwerkertag in der Zeit vom 12. biS 15. August d. I. in der schönen Stadt Klagenfurt zu Kärnten während der Kärntner Lan» Mit einigen sonnigen Dankesworten nahm Fräu-lein Elsbeth die Schmucknadel entgegen. „Papa,' wandte sie sich darauf schelmisch an den Rendauten. dcr sich vom Sofa erhoben hatte, „für den Lohn mußt Du sorgen." .Sie sind uns kein Fremder, lieber Herr," sagte der Rendant wohlwollend, „von Ihrem Kol-legen, dem Buchhalter Rüst, habe ich gehört, was das „Mailüftel" Ihnen eingebracht. Als kleine Entschädigung dafür bitte ich Sie herzlich, am kom» wenden Sonntag unser Gast zu sein und unser Be» gleiter auf dem Ausflug, den wir sür diesen Tag geplant." Angesichts von Fräulein Elsbeths schönen Augen war es selbstverständlich, daß Norbert Wellner freu-dig zustimmte.-- Ein lachender Maitag.... Der Jasmin duftet schwül und der Flieder so süß. — die Welt scheint jetzt ein Paradies zu sein. Ist's da zu verwundern, wenn Herz zu Herzen im Sturm sich findet?! Den zwei jungen, schmucken und lebensfrohen Menschen-lindern, Norbert und ElSbeth, geschah eS so. Dem ersten Ausflug folgten andere, bei denen die jungen Leute sich näher kennen lernten. Als der Juni ins Land kam, hatte Herr Cornelius endlich seinen Groll gegen Wellner überwunden und erteilte ihm die versprochene Gehaltzulage. Bald darauf holte Wellner sich den Brautkuß von geliebten Lippen. Als Elsbeth ihm felig im Arme lag, flüsterte sie: „Gelt. Liebster, das Mai-lüftel hat es doch gut gemeint!" Mit einem heißen Kuß unterschrieb er ihre - Worte. z»s:»»fche Aacht des-Handwerker-Ausstellung abgehalten wird. Es ist die Pflicht aller gewerblichen Korporationen, an die-ser Tagung teilzunehmen, weil es gilt im Interesse des Handwerks hochbedeutsame gemeinsame Aktionen ins Werk zu setzen. An die Leitungen der Verbände, Genossenschaften und Vereinigungen wird das Er-suchen gestellt, diese Frage raschest zur Sprache zu bringen, damit die Nominierung der Delegierten recht feil die Anhänger Cobals (des sozialdemokratischen Kandidaten im bisherigen Benkovii'schen Bezirke) für Dr. Kukovec gegen den verhaßten Dr. Bcnkovik stimmen. Diese Rechnung ist ganz salsch denn Dr. Kukovec wird niemals in die engere Wahl kommen, dafür werden unsere disziplinierten Gesinnungsgenos« sen sorgen, welche leicht 500 Stimmen opsern tön' nen. Wie aber die Dinge stehen, ist die engere Wahl nur ein frommer Wunsch des Dr. Kukovec und deS Cobal. Wozu also arbeiten, Jungliberalen, sür Hör« vatek gegen den gemeinsamen Kandidaten Rebek? Sie glauben vielleicht, daß bei der engeren Wahl alle oppositionellen Elemente für Horvatek stimmen werden. Nun wir werden noch einmal darüber ernst-lich sprechen müssen, wozu wir etwa den Sozialde-mokraten unterstützen sollen, der sich im Land» tage als der verbissenste Gegner der Slowenen gezeigt hat. Die ehrlichen Slo-wenen sind und bleiben biS aus den letzten Mann für Rebek. Mit den jungen Hetzern sind wir schon längst im Klaren.' So der „Slovenec". — Bei der Verteilung des Cillier Städtemandales machen die feindlichen slowenischen Brüder die Rechnung ohne — die Deutschen Und wenn die Einigkeit in den deut-schen Reihen nicht durchbrechen wird und wenn die deutsche Wählerschaft mit dem gleichen Pflichtbewußt-sein und dem gleichen nationalen Ernste am 13. Juni ihrer völkischen Wahlpflicht eingedenk ist und allen Quertreibereien zum Trotze sür den bewährten bis herigen Richard Marckhl eintritt, dann ist jede Eventualität einer engeren Wahl vollkommen auSge-schlössen, jedenfalls aber noch viel unwahrscheinlicher als im Landgemeindenbezirke Rann—Lichlenwalb— Tüffer. Vergessen wurde Sonntag nachmittags aus der Bürgerlichen Schießstätte ein Spazierstock mit silbernem Beschlag. Derselbe ist bei Herrn Friedrich Jakowitsch abzuholen. Fuhball. Morgen Donnerstag halb 5 Uhr nachmittags UebungSipiel der vollständigen ersten Mannschaft. Vollzähliges Erscheinen notwendig. Zur Schüleraufführung am Samstag und Sonntag. Der Märchenprinz scheint bereits feinen Einfluß auszuüben; eS ist nämlich in der Stadt fast allgemein das „Märchen" verbreitet, daß für die beiden Vorstellungen schon sämtliche Plätze verkauft wäre». DieS ist nicht der Fall; eS sind »och für beide Abende Karten aller Sitzgatlungen in dcr Buchhandlung des Herrn Friy Rasch erhältlich. Kaufmännischer Gesangverein Mar-bürg. Im Verfolge bisheriger Mitteilungen über das Gründungsfest sei heute berichtet, daß nunmehr die Festordnnng festgestellt erscheint u. zw. beginnt das Fest mit dem Samstag abends vor Pfingsten statthabenden BegrüßungSkonzcrtc, welchem Pfingst-sonntiij vormittags 10 Uhr der Einzug der Sänger vom Bahnhöfe zum Festlokale mit daran anschließen-der Weihe folgt; Sonntag nachmittags 3 Uhr Festkonzert des Kaufmänischen Gesangvereines, abends 8 Uhr Kommers der auswärtigen Vereine; den Ab-schluß des Festes bildet am Montag der von den Frauen und Mädchen Marburgs gespendete Früh-schoppen. — Die Festrede hat Herr Abg. Heinrich Wastian übernommen. — Die Festkarlen sind be-reitS zur AnSgabe gelangt und empfiehlt eS sich sür auswärtige Besucher sich um selbe au den FcstauS-schuß rechtzeitig zu wenden, damit durch spätere Lösung keine Verzögerung und unliebsamer Aufenthalt entsteht. — Die Festschrift ist bereit» in Druck ge-legt und gelangt mit 1. Juni zur Ausgabe. — Die Anmeldungen auswärtiger Vereine sind bisher recht zahlreich eingelausen und verspricht das Fest schon hente einen Massenbesuch auszuweisen. Etwaige Wünsche wegen Festkarten oder dergleichen sind an den Festausschuß Marburg, Hotel „Schwarzer Ad-ler" zu richten. Landesverband für Fremdenverkehr in Steiermark. (Sitzung am 19. Mai.) Vor-sitzender Herr Präsident Landesausschuß Edler von Fcyrer. — Der vom Herrn K. R. Schütz erstattete Bericht über die Kassegebarung im Monate April wurde zur Kenntnis genommen, ebenso der Bericht über die Wintersportsahrkartengebarung im Winter 1910/11. Der Referent für allgemeine Angelegen, heilen Herr Skriplor Gawalowski berichtete, daß die steierm. Statthalter« über Ersuche» des Verbandes dos SanitätSdepartcmcnt angewiesen hat, dem Ver-bände regelmäßig die Lanvcsauswcise über Jusekti-onskrankheiten zur Verfügung zu stellen Ferner hat die Statthalterei die politischen Unterbchördcn^ im Lande beauftragt, bei allen sich ergebenden passen-den Anlässen den Fremdenverkehrskreisen den Bei-tritt zum Verbände zu empfehlen. WeiicrS hat sie an die Bezirkshauptmannschaften einen Erlaß ge-richtet, daß die Bevölkerung durch die Amtsblätter und in sonst geeignet erscheinender Art über den volkswirtschaftlichen Wert des Fremdenverkehrs, über den Einfluß guter Wegmarkierungen aus die Ent-wicklung eines solchen, sowie auch darüber zu be-lehren ist, daß durch Aenderungen an den bestehen-den Markierungen unter Umständen Gefahren für Leben und Gesundheit ortSunkuudiger Touristen ent-stehen können. Zum Zwecke einer Uebersicht über die touristischen Vereinigungen und ihre Arbeitsge-biete wird die Statthalterei ErhebungSsormulare auflegen, die vom Verbände bereits begutachtet wor-»en sind. Ueber Antrag desselben Referenten beschloß der VerbandSausschuß die vom Vereine „Gra* zer Herbstmesse" geplante Sportausstellung anläßlich der diesjährigen Herbstmesse zu beschicken und die Beteiligung an dieser Ausstellung auch den tou-ristischen Vereinigungen, Bädern und Kurorten zu empfehlen. Herr Skriptor GawalowSki trug hieraus ie Bestimmungen für das zu erlassende PreisauS-schreiben für Fremdeuartikel vor, die genehmigt wurden. Gleichzeitig wurde beschlossen, daS Preis-gericht aus 10 Mitgliedern zusammenzusetzen und jeweils nach Ersordernis einen Sachverständigen aus der betreffenden Warengattung beizuztehen. Endlich berichtete der Referent noch über einige vom Mini-sterium für öffentliche Arbeiten aus Grund abgege-bener Gutachten des Berbandes ersolgte Subventionierungen und erwähnte, daß anläßlich der Berli-ner Ausstellung eine Reihe von Aussätzen und No tizeu in reichsdeutschcn Blättern zur Veröffentlichung gelangten. Der Obmann des Reklame- und Preß-auSschusses Herr Hofbuchhändler Meyerhoff bean-tragte den Maler Heilmann mit der Anfertigung einer Reliefkarte von Obersteiermark (OestlicheS Blatt), die an die bereits erschienene Karte vom Westlichen Blatte anzuschließen hätte, zu betrauen. Dieser Antrag wurde angenommen und zugleich be-schlössen, eine größere Anzahl von Reliefkarten (Westliches Blatt) aus den Bahnhossteigen der öfter-reichischen und sächsischen ItaatSbahnen zum An-schlag zu bringen. Herr Prasidentsstellverireter Dr. von Weis-Osthorn erstattete Bericht über den IV. Steinacher VerkehrStag dem Verbandssekretär Riikl als Vertreter des Verbandes beigewohnt hat und teilte mit, daß die bei dieser Tagung gefaßten Be-schlüffc dem Ministerium für öffentliche Arbeiten mit dem Ersuchen zur Kenntnis gebracht worden sind, eS mögen beim Eisenbahnministerinm geeignet er-scheinende Schritte unternommen werden, damit die vorgebrachten Wünsche einer gedeihlichen Lösung zu-geführt werden. Sodann berichtete er über die er-folgten Eingaben in Angelegenheit der rechtzeitigen Herausgabe des österreichischen Kursbuches, der Er-nchtnng eines Postamtes in Pürgg, der Straßen-Verbesserung nach Eibisberg, der Einführung von Fcrienzüge», dcr Errichtung einer Staatsbahndirek-tion in Graz, der Straßenverbeffernng in der Ge-meinde Ramsau und der Herstelliing einer iuterur-bancn Telephonli»i« von Fürstenfeld »ach Hartberg. Diese eingeleiteten Schritte des VerkehrsauSschusieS wurden vom Verbände nachträglich genehmigt. Die Errichtung einer Haltestelle in Windors an der Köf-lacher Bahn ist über Antrag des gleichen Referenten zu befürworten. Herr Jngieueur Reiser führte aus, daß die Ersichtlichmachung der Fahrpreis« von Graz ans im offiziellen österreichischen Kursbuche von Wichtigkeit wäre, indem selbst von vielen kleineren Städten ausgehend die Preise bereits in diesem Kursbuche enthalten sind und beantragte eine Ein« gäbe an das Eisenbahnmtuisterium zu richten. Wurde angenommen. Unfall der Tochter Peter Roseggers. Die in Ragusa weilende Tochter RoseggerS siürzt« beim Verlassen einer Barke, aus der sie nach der Insel Lacroma fuhr, so unglücklich zu Boden, daß sie bett Fuß brach. Fräulein Rosegger wurde in das Spital gebracht. Schreckliches Flugunglück. Auf dem Flugplatze in Jsfy les Moulineaur bei Paris ereig-nete sich Sonntag früh beim Start der Aviatiker zu dem Fernfluge Paris—Madrid ein schweres Unglück. Nachdem bereits drei Aviatiker um 5 Uhr 10, 5 Uhr 20 und 5 Uhr 40 mit Blerioteindeckern glatt aufgestiegen waren, startete der Aviatiker Train. Lei seinem Rundfluge um den Platz kam er nahe an eine Abteilung Kürassiere, die die offizielle Tribüne von den übrigen Zuschauern schützte. Der Aviatiker flog sehr nieder und, jedenfalls um einen Zusam-mcnstoß mit der Reiterabteilung zu vermeiden, machte der Luftschiffer eine kurze Wendung. Er hatte nicht alle Gewalt über seinen Apparat und konnte nicht verhindern, daß das Flugzeug zur Erde stürzte mit-ten unter die zahlreichen Zuschauer, unter denen sich der M nisterpräsident MoniS. der Kriegsminister Berteaux und andere bekannte Persönlichkeiten befair-den. Der Kriegsminister wurde von den Trümmern an der Schläse getroffen furchtbar verstümmelt und ist alsbald feinen Verletzungen erlegen. Ministerprä-sident MoniS erlitt einen Beinbruch und Verletzun-gen am Kops. Der bekannte Aviatiker de la Mert wurde leicht verletzt. Die Leiche des getöteten Kriegsministers wurde nach dem Kriegsministerium nach PariS überführt. Der abgestürzte Aviatiker Train kam mit leichten Verletzungen davon. Numrcr 41 Deutsche Wacht Seite b Ein nationale« Fest in Weihenfels. Zlm Pfingstsonntag, 4. Juni 1911 suchet anfchlies-froh an die Vollversammlung der beiden Gruppen des Deutschen SchulvereineS und der Südmark zu Gunsten dieser beiden Schutzvereine im neu ausgestatteten Weißenselser Postgasthause ein Frühlings« fest statt. Die Mitwirkung haben bisher zugesagt: der Tarviser Männergesangverein, die Sängerrnnden von Aßling und Weißenseis, Turner von Kram und Kärntt» und die freiwillige Feuerwehr von WeißenselS. Beginn 2 Uhr nachmittag. Der diesjährige Ferienbeginn. Aus einem größeren Sommersrischorte wird den „Freien Stimmen' geschrieben: Da das Schuljahr 1910/11 bereits am 9. September 1910 begann, so waren viele Eltern der Meinung, daß die diesjährigen Hauvtserien am 1. oder 7. Juli ihren Ansang nehmen werden. Demzufolge wurden nicht wenige Som-Verwöhnungen ab 5. Juli aufgenommen und die Bevölkerung der Sommerfrischvrie rechnete aus eine zutc Saison. Nun geht aber die Nachricht durch die Presse, daß wohl die Mittelschulen den Unterricht am 5. Juli schließen, in den Volksschulen der-selbe jedoch bis zum 15. Juli dauern soll. Dadurch ist es vielen Parteien unmöglich, die Sommerwohnungen zum ausgemachten Termine zu beziehen, was Mieter und Vermieter schädigt. Man sollte doch glaube», daß die städtische Volksschuljugend einer Erholung in Helunder Landlust dringender bedars als die MitteftchuljugendDas viele Schulsitzen, besonders in der heißen Zeit, soll nach der Anschau-u»z vieler Aerzte und Schulreform?! ja ungesund sein ? Die Fremdenverkehrsvcreine der Alpenlünder nts-jen deshalb energisch sür einen gleichzeitigen Un-i terrichtsschluß an den Orten mit Mittelschulen ein-treten, damit die Bevölk rung der Sommerfrischorte die hauptsächlich aus die Einnahmen in den Mona-ten Juli und August angewiesen sind, nicht unnötig , geschädigt wird. In peinlicher Lage. Aus Windisch Lands-berg berichtet man der „Tagespost": Als Sonntag gegen 10 Uhr nachts der Gendarmerie Wachtmeiner Po'tenkommandant Hribernik Patrouillendienst in der Richtung gegen die kroatische Grenze versah, trieb j ein Mann über die Miljanabrücke von Kroatien her ■ Ost das österreichische Ufer eine» Ochsen. Vom Wachtmeister angehalten, lief der Treider nach Kro-«lien und ließ daS Tier zurück. Wegen der großen Finsternis war eine Verfolgung des Schmugglers nicht möglich. Der Wachtmeister nahm dann das lier an dem Strick und war im Begriffe, eS auf | Wt Straße nach Stadcldorj in den Jsolicrstall zu ! hingen. Der Ochse machte aber plötzlich einen i Ehrung in den über einen Mete' tiefen sumpfigen Straßengraben und rißj den Wachtmeister mit hin-I ein In dieser Lage — den Karabiner schußbereit I »derin Wasser haltend — besand sich der Wacht-| »einer, dcr außerdem durch das Bajonett Verletzunzen erlitt, nahezu eine Stunde bis an die Hüften im Wasser, bis endlich der ungarische Finanzwachaus-I scher Anton Biskup vom Posten Miljana kam, der »der Anrus in das Wasser sprang und dem Wacht meister behilflich war, mit dem geschmuggelten Rind tmeder auf dos Trockene zu kommen. Ein Bezirkskrankenkasse-Sekretür als Desraudant. Aus Rohitsch berichtet man mis: Der Gemeinde- und Bezirkskrankenkasse-Sekre-tär Josef Zivuy in Rohitsch, von dem wir erst kürz-Ich berichtete«, daß er Herrn E. M. Suppanz in Aehilsch mit einem Revolver bedroht hat, ist am 17. d. M mit einem Betrage von 700 Kronen, ten er bei der Bezirkskrankenkasse unterschlug, ver-schwunden. Er fuhr mit einem Bauernwageu über Reulirche» gegen Pettau. An seine Frau richtete »r em schreiben, in dem er Selbstmordabsichien kund-i gibt. Dies geschah wahrscheinlich zu dem Zwecke, um die Gendarmerie, die eifrig nach ihm fahndet, irre-jitführen. Ein Volltsschüler als Lebensretter. Aus Pöltfchach schreibt man: Die Schülerin der ersten ülafle Bikto-ia ttottnig wollte bei Unter-Pöltschach über die Dr au gehen, kam dabei aber in eine starke Strömung; das Wasser riß sie mit sich uud sie wäre ertrunken, wenn nicht der 12jährige Rudolf Leck. Schüler der sechsten «lasse, herbeigesprungen wäre und mit eigener Lebensgefahr das halbtote Mädchen aus dem Wasser gezogen hätte Eine Sprengkapsel in der Schule entzündet. Äus Ponigl berichtet man dem Grazer Jagblatte: Der Besitzerssohn MartinKriznik auSPontgl brachte kürzlich zwei Sprengkapseln in die Schule, die er angeblich von einem anderen Schüler erhalten $aite. Er zündete nun in dem Lehrzimmer ein Zünd-holz an und brachte die Flamme mit der Spreng-kapsei, die er in der ausgestreckten rechten Hand hielt, in Berührung. In diesem Augenblicke gab es einen Knall und ein Metallsplitter der Kapsel drang dem Kriznik in das rechte Auge. Dieses dürste leider ver-loren sein. Der Knabe wurde in das Krankenhaus nach Laibach gebracht. Merkblatt für Fischzüchter. Häufige fischereiwirtschaftliche Anfragen veranlaßten den Gra-zer Sportanglerverein ein vom Herrn Fachlehrer Rudolf Krakos»ik bearbeitetes, der Wasserwirtschaft dienendes Merkblatt herauszugeben. In übersichtli-cher Anordnung enthält das Merkblatt alles für den Wasserwirt Beachtenswerte über die Bewirtschaftung geschlossener und freier Gewässer bezüglich Laichzeit, Schonzeit, Mindestmaß, Eiervorauktion, Brutdauer, natürliche Eierunterlage itttb die dazu erforderliche Wasserbeschaffenheit des BrutdetteS. Allgemein gehaltene Angaben über Besatz, Ertrags-sähigkeit, Futterprozente, Futtermittel, Futtermenge und Sauerstoffgehalt deS Wassers beim Transporte lebender Fische vervollständigen die wertvolle Zu-sammenstellung. Mit Rücksicht ans den wirtschaft li chen Zweck kostet ein Metkblatt 20 Heller. Private erhalten bei Abnahme von mehr als zehn Stücke» das Einzelblatt um 15 .Heller, .vischereiköiperschasten noch außerdem einen entsprechenden "Nachlaß. Beitel-luiigeir gegen Einsendung des Betrages in Brief-marken oder Geld nimmt der Schriftführer des Vereines Herr Georg Wolsbauer in Graz, Sack-straße 8, entgegen. Bienenzucht- und Geflügelzuchtlehr-Kurs. Der fteiermärkische Vienenzuchwereii, in Ära;. Bürgergasie 2, veranstaltet in der Zeit vom 29. Juni bis inkl. 2. Juli 1911 an der landwirtschaftlichen Winterschule des Bezirkes Umgebung Groz in Andritz einen BienenzuchtleHrlurs für Ansänger. Mit diesem Lehrkurs verbindet die Direktion der landw rtschast-liehen Winterjchule einen Gcflügelzuchtlehrkurs, bei welchem auch die Anwendung künstlicher Brutappa-rate vorgeführt wird. Die Vorträge und praktischen Demonstrationen finden täglich von 8 Uhr früh bis 12 Uhr mittags und von 2 Uhr nachmittags bis 6 Uhr abends an der Winterichule in Andritz statt. Zum Besuche werden sowohl männliche als auch weibliche Teilnehmer unentgeltlich zugelassen und wollen sich dieselben bis Juui l. I. entweder beim st«icimärkischen Bienenzuchiverein in Graz, Bürgergasie 2. oder bei der Direktion der landwirt-schastiicheii Winterichulc in Andritz mündlich oder schriftlich anmelden. Auswärtige Kursteilnehmer kön-nen an der Winterichule gegen einen äußerst gerin, gen Betrag eine Wohnung u»d Schlafgelegenheit erhalten, da die Anstalt über 40 Betten, welche dermale» nndenützt sind, verfügt. Beköstigung ist in nächster Nähe der Anstalt zn billige» Preisen möglich. Jagdunfall eines Wilderers. Am 18 d ging der Keuschlerssohn Johann Korosec aus fiit schentza, Bezirk Gonoditz, aus ein von seiner Be-Häufung ungefähr 250 Schritte entfernt gelegenes Feld, um hier mit einem Gewehre auf Füchie zu lauern. Er hatte aber für dieses Vergnügen weder eine Bewilligung noch besaß er einen Waffenpaß. Plötzlich glaubte er, von jemanden verfolgt zu wer-, den, deshalb er sein geladenes Gewehr am Rücken versteckte. Bei dieser Gelegenheit stieß er mit dem offen gelassenen Hahn an seinen Körper derart un-glücklich an, daß der Hahn zufiel. Der Schuß ging los nnd die ganze Schrotladung drang dem Korosec in de» linken Fuß. ' Im schwerverletzten Zustande mußte er in das Allgemeine Krankenhaus nach Mar-bürg gebracht werden. Er wird sich, sobald er wie-der hergestellt sein wird, wegen versuchten Wilddieb-stahlS und Uebertretung des Waffenpatentes zn ver-antworten haben. Gerichtstaat. Ein Gaudieb. Anton Jevienak blickt ans vierzehn Abstrafun-gen wegen Diebstahles zurück. Erst im Mai vorigen Jahres wurde er aus der Strafanstalt Lepoglava entlassen. Bald darauf bewog er eine gewisse Etisa-beth Hrastnik, mit ihm in gemeinsamem HauShalt zu leben. In den ersten Monaten halte es den Anschein, als wäre Jevsenak ernstlich bestrebt sich ehrlich fort-zubringen. Aber bald ei wachte in ihm wieder daS Diebsgelüste Auf der Heimkehr von der Hopfenernte brach er in der Nacht zum 15. September v. I. in den Hühnerstall der Barbara Kosenina in Dreschen-dors ein. Schon hatte er drei Kapaune sich angeeig-»et, als Barbara Kosenina den Diebstahl entdeckte und ihre Hausleute zu Hilfe rief. Jevsenak versetzte ihr einen wuchtigen Fauftschlag, glitt hiebei jedoch selbst aus und mußte unter Zurücklassung feiner Beute fliehen. Einige Zeit verbarg er sich nun in den Wäldern. Ende September entzog er sich den Nachstellungen durch di« Flucht nach Kroatien. Aber schon am 6. Oktober erschien er wieder in seiner Heimat, brach bei Karl Fuhrmann ein und stahl auS versperrtem Koffer 280 Kronen. Während deS Aufenthaltes in Kroatien stahlen Jevsenak und seine Geliebte gemeinschaftlich verschiedenen, nicht zu ermit-telnden Personen Geflügel. Anfangs November be-gab sich das Paar wieder nach Steiermark und stahl in der Nacht znm 8. November in Rohitsch dem Anton Galozau eine beim Gastwirt Lipitsch eingestellte Kuh im Werte von 160 Kronen. Am folgen-den Tage suchten sie die Kuh in der Gegend von Ponigl zu verkaufen, fanden aber, da sie über keinen Viehpaß verfügten, keinen Käufer. Erst am 10. oder 11. November verkaufte Jevsenak die Kuh in Go-nobitz an einen Fleischhauer. Während ihres Auf-enthalteS in der Gegend von Ponigl stahl?» sie in der Sakristei der dortigen Pfarrkirche am 8. Novem» ber einen dem Pfarrer Krefl gehörigen vergoldeten, mit 18 Edelsteinen besetzten Kelch aus Silber im Werte von 348 Kronen und eine Monstranze von unbekanntem Werte. Mit dieser Beute und mit dem Erlöse der gestohlenen Kuh machten sie sich wieder nach Kroatien davon. Der mit Hilfe eines gewissen Kercelic und Krämer in Agram unternommene Ver-such, die Bestandteile deS Kelches zu veräußern, führte zur Verhaftung dieser beiden Diebshelfer und auch Jevsenaks. Anton Jevsenak wurde nun wegen Verbrechen« des DiebstahleS zu fünf Jahren schweren Kerkers mit einem harten Lager alle Viertel-jähre verurteilt, Elisabeth Hrastnik hingegen freigesprochen. FRIiZ HASCH, BocMyiig, CILLI. Schrifttum. Le Tradueteur, The Translator. Zl Traduttore, drei Halbmonatsschriften zum Studium der französischen, englischen, italienischen und deutschen Sprache. Zweck dieser Blätter ist eS, dem Lernenden eine gründliche Kenntnis der Schrift« und Umgangssprache zu vermitteln. Die Methode sührt den Lernenden auf natürlichem Wege in fri-scher, anregender und origineller Weise zum Be:-stüttdnis der fremden Sprache und bietet auch dem Fortgeschrittenen noch reichlich Gelegenheit, seine Sprachkenntnisfe weiter auszubilden und zu vcrvoll-kommnett. In den mit Geschick und gutem Geschmack bearbeiteten Gesprächen nehmen sie die gesprochene fertige Sprache znm Ausgangspunkt und wisien über eine Fülle täglicher Vorkommnisse zu belehren. — Probenummern für Französisch, Englisch oder Italienisch kostenfrei durch den Verlag des „Tra-ducteur" in La Ehaux-de-Fonds (Schweiz). „Wiener literarische Mitteilungen". Ein Literatnrblatt, das es sich, wie die im Verlag« der Hof- nnd Universitäts Buchhandlung R. Lechner (Wilh. Müller), Wien 1, Graben 31, erscheinenden, von dem bekannten Schriftsteller Leopold Hörmann mit Umsicht redigierten .Wiener literarischen Mittei-hingen" (jährlich 12 Hefte, 5 Kronen) znr Aufgabe stellt, die schriftstellerische Produktion Deutsch Oester-reichs besonders zu beleuchten nnd zu fördern, ver» dient es gewiß, von den heimischen Literatursreun-den und Literalurbeflisienen entsprechend gesördert zu werden. Jetzt bei Erscheinen dcs neuen Jahr-ganges — eS ist bereits dcr 23. — empfiehlt eS sich besonders, dem Blatte volle Aufmerksamkeit zu schenken; über Wunsch wird an jedermann das Mai-Probeheft kostenlos zur Einsicht gesandt. ES enthält eine Fülle interessanten Lesestoffes. Karl Bienenstein bringt einen aussührlichen biographisch-kritischen Aufsatz (mit Bild) über Alexander von Gleichen-Rußwurm und mit Irene von Schellander betreten wir im Geiste eine Weile daS Atelier des Grazer Künstlers Hans Brandstetter. An die Artikel über die neue Ausgabe von „BrehmS Tierleben" und das vielbeachtete Werk „Mit Zeppelin nach Spitzbergen" (mit 3 Illustrationen) sowie Gedichte von Hermann Hango, Franz Christel, Leopold Hörmann reihen sich eine ganze Anzahl kurzgefaß-ter, aber eingehender Besprechungen über die neue-sten Büchererscheinungen aller Gebiete. Als ständige Mitarbeiter der „Wiener literarischen Mitteilungen" Seite 6 Deutliche Wachi Nummer 41 Staus Kammer, seien genannt: Marie Stona, Sophie von %uen, berg. Irene vyn Schellander, Heinrich Sd)lll, lern. Wolfgang Madjera. Franz Oelwein, G. «. Ressel. Leo S-^lle Ott v. d. March, Franz Chri^ W Rad BallaM, Rudo'° Zauzal. Für das Bücher kaufende publiki^ besonder« wertvoll erweist sich ^as an die «jucherbc sprechungen und sonstigen Notizen Kunst, Literatur und Theater sich an« schließende Verzeichnis neuerschienener Bücher. Deutsch - oesterreichische Klassiker-Bibliothek, herausgegeben von Dr. Otto Rom-mel. Band 22. Franz Grillparzer, ausgewählte Werke. 'Land 6. DaS goldene Bließ. Gebunden 1 Krone Band 23. Adolf Bäuerle auSgew. Werke. Band 2. Der Fiaker als Marquis. — Die fasche Primadsnna. — Die schlimme Lisel. Gebd. l Krone. Der vorliegende Band bringt drei seiner erfolgreich-jten und zugleich auch künstlerisch wertvollsten Possen. Sie entrücken den Leser aus ein paar Stunden dem Alltag und versetzen ihn in eine Stimmung harm^ loser Lustigkeit; daß sie diese Aufgabe erfüllen, wird ihnen niemand absprechen, der das Lachen noch nicht ganz verlernt hat. Band 24. Ferdinand Kürnberger, ausgewählte Werke. Herausgegeben und mit Einlei« hing versehen von Friedr. Hirth Band l. Die Opser der Börse. — Amor im Felde. — Der Schulmei fter Krachenberger, gebd. 1 Krone. Einige der besten Novellen sind in diesem Bande vereinigt. Sie zeigen Kürnberger von den verschiedensten Seilen seiner reifen, feinen Kunst: als liebenswürdiger, behagli> cher Erzähler präsentiert er sich ebenso wie als Pro-blemgestalter, der den Schäden des Börsenspiel« zu Leibe geht. Das große KriegSdrama von 1813 und 1814 liefert den stilvoll silhouettierten Hintergrund der anmutign Vorgänge in „Amor im Felde", während der „Schulmeister Krachenberger" einen eigenartigen Gelehrtencharakter vorführt. Am 19. Mai 1911 jährt sich zum zehntenmal der Tag. an dem „Ada Christen", eine der glänzendsten und interessant testen Dichterinnen Deutsch-Oesterreichs, auS dem Leben schied. Aus diesem Grunde erscheint aus-nahmSweise außer der Reihe: Band 29 Ada EHri-fteii, ausgew. Werke. Hei ausgegeben uud mit Einleitung versehen von Professor W. A. Hammer. Gedichte — Erzählungen, gebd. 1 Kronen. Ein persönlicher Freund der Dichterin, Professor W. A. Hammer, erzählt das abenteuerliche Leben derselben, das sich wie ein spannender Roman liest, und gibt eine ausgezeichnete kritische Würdigung ihres Schas-senS. Im Zeitalter der süßlichen Butzenscheibenlyrik hatien ihre leidenschaftlich dahinstürmenden Gedichte („L'eder einer Verlorenen" — «Aus dcr Asche") wie eine Offenbarung gewirkt und heute »och packen sie durch Echtheit der Empfindung und hinreißenden Schwung. Was aber ihre Lieder zu einer ganz eigen-artigen Erscheinung machte, das war: aus ihnen sprach mit überraschender Klarheit modernes soziales Empfinden. Die ungeschminkt« Wahrhaftigkeit dieser im besten Sinne deS Wortes modernen Lyrik warb der Dichterin Freunde bei den Edelsten der Nation: Saar, Hamerling. Storm. Loh Schar erkannten und förderten ihr großes Talent. Ueberraschend schnell erhob sie sich über den Sturm und Drang ihrer Jugendlyrik und fand Töne ergreifender Ruhe und Klarheit („Schatten", .Aus der Tiefs"). AuS reif« fter Kunst erwuchsen ihre wundervollen Skizzen aus dem alten Wien, die Theodor Storm? helle Begei-sterung erweckten. Lange vor dem modernen Natura-lismus entdeckte sie die Poesie des Alltags; sie schil-dert realistisch, ohne uns aber in jene trostlos pessi-mistische Stimmung versinken zu lassen, die uns an moderner Elendsmalerei so oft abstößt. Darin ge» mahnt sie an unsere Ebner-Eschenbach, der sie künst-krisch sehr nahe steht. Eingesendet. Der Automobilomnibusverkehr Kra-pina-Töplitz-Rohitsch (Station der Zweig, bahn der Südbahnlinie Wien—Trieft) und Krapina« Töplitz—Zabok (Station der Zagorianerbahn) andt-rerseits, wurde mit ersten Mai in Betrieb gesetzt und wickelt sich glatt und pünktlich ab, da die Automobilsührer dieselben, wie im Vorsah»« sind. Ein sonniger, wonniger Zikcnftstraam ■ ■ ■ ist den Eltern da« Kind, und olle fltäjte der Eltern Zellen dem Bestreben, Kinder steinn» ;u erhallen ■ ■■ und fröhlich gedeihen zu lassen. Kinder sind nun a>>er mebr noch al« Er oa«diene den Gefabren aus-xeietzt. die ouö Erkältungen «nlsleben, und eben darum gehört in jeden Hauöball daS ideale Sprci-ficun» gegen alle Formen der Eitällunien der Lusi-irtge: Fay> ächie sodener Mineral Pastillen. Die Paslill n sind ein Schatz im HauShall. den ver-ständige Müller nicht mehr enlbedren tonnen; sie losten K 1.26 pro Schachtet und sind überall erhältlich. Generalrepräienlan« für Oesterrixd-Ungarn: K. TH.Gunyerl. t. n. k. Hostieserant, Wien. IV/1. Grob« Neugasie 17. Saxlehner** Hunyadl Jänos Natürliches Bitterwasser. Das altbewährte Abführmittel. DaS Lokal-Museum. Zllnltr an chriunernngen au die Römerzeit fi überreiches Museum ist an Vonnerstagen an» Sonntagen von 9—1 Abr geöffnet, an anderen ijagen der Woche vsn IN—1Ä Mr. pi« ^in-trittsgevüijr betrtgt SV Seier Sfc Schutzmarke: „Knies Liniment.Capsicicomp. «r(»| tte Jfnker-Pain-Expeller ist als vorzüglichste, schwerifttllende und ableitende CHnrcUmng bei GrrfnUnngcn «fio. allgemein anerkannt: zum Preise von 80 H., tt l.40 und 2 ß vorrätig in den meisten Apotheken. Beim Einkaufe dieses überall be-liebten Hausmittels nebme man nur Original-flaichen in Schachteln mit unsrer Schutzmarke „Anker- an, dann ist man sicher, das Originalerzeugnis erhalten zu haben, vr. Richter» Apotheke zum „(goldenen Löwen" in Prag. Elisabethstrahe Hr. 5 neu. Ausweis über die im städt. Schlachthause in der Woche vom 15. bis 21. Mai 1911 vorgenommenen Schlachtungen, sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleisches. Name wkqAcil Schlachlunzra IH». ehmtHUrtrt fflwa I» «««»» mW« Iß c e SS .5 L J=> e S € 73 Ä *X «5 £ Jt — s | ? i <ö £. s I - 00 Äu'schek Jatob . Friedrich .... i»renta Johann . Janschek Martin JMger..... «neS..... Kossär Ludwig . LeStoschet Jatob. Payer Samuel . Planinz Franj . Plesischak.... Rebeuschegg Joses Eellat Franj . . Stetzer .... Suppan .... Ewettl..... Umegg Rudolf . BoUgrnber Franz Gastwirte.... Private .... — 8 — — 4 - - 3 - 1 4 eingeführtes Fleisch in Kilogramm £ g •= -9 w U § o « B ■e «o * 1 «? __ >2 - I - 3 — — U — y uGrulkmi MP = Druchau*träg« =\ in jeder beliebigen Husführung ♦ bei massiger Preisanstellung % ▲▲▲▲▲▲ AAAAAAAAAA £AAAAAAAAAA_ ♦ Cilli • Rathausgasse 5 ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦»♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ <► Celepbonanschluss Dr. 21 <> ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦■ > Inseratenaufträge | rden ♦ >net. 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