SIEBEtuJZ RANZIGSTER JAHRESBERICHT DES ti, Mii ÜNTERGYMNASIUMS ZU PET TAU VERÖFFENTLICHT AM SCHLÜSSE DES SCHULJAHRES 1895/6. INHALT: SCHUI-NACIIltIClITEN VOM ÜIRECTOR. cj&rezcg&s&sfe ätytvr&zx.— PETTAU 1896. IM SELBSTVERLÄGE. ^A Rl BQ R Schul n achricli ten. I. Personalstand, Fächer- und Stundenvertheilung. A. Lehrkörper. 1. Tschanet Hans, Director, Bibliothekar, Obmann des Unterstützungs-vereines für arme Studierende, lehrle Geographie und Geschichte in der II. III. und IV. Gasse, wöchentlich 1.1 Stunden; ausserdem Geographie und Geschichte der Steiermark, wöchentlich I Stunde. 2. Unterhuber Alois, Dr. pliil., Professor, Gustos des physikalischen Gabinets, Ordinarius der IV. Glasse, lehrte bis 2. Jänner Mathematik in der I., If. und III. Glasse, Physik in der IV. Glasse, Geographie in der I. Glasse, wöchentlich 15 Stunden, vom 2. Jänner an Mathematik in der II. u. III. Glasse, Deutsch in der II. Glasse, Physik in der IV. Glasse, Geographie in der I. Glasse, wöchentlich 16 Stunden. 3. Cilenšek Martin, Professor, Gustos des naturhistorischen Gabinets, lehrte Naturgeschichte in der I., II., III. Glasse (II. Sem.), Naturlehre in der III. Gl. (I. Sem.), Slovenisch für Slovenen in der 1., II. und III. Classe, Mathematik in der IV. Glasse, wöchentlich 17 Stunden. 4. Pogatscher .losef, Professor, Ordinarius der III. Glasse, Mitglied des Ausschusses der gewerblichen Fortbildungsschule, lehrte Latein, Deutsch u. Griechisch in der III. und Deutsch in der IV. Glasse, wöchentlich 17 Stunden. 5. Majcen Ferdinand, Professor und Exhortator, Schriftführer des Unterstützungsvereines für arme Studierende, lehrte Religion in allen Glassen und Slovenisch in der IV. Gl., wöchentlich 10 Stunden: Slovenisch in beiden deutsch-slovenischen Freicursen, wöch. 4 Stunden und ausserdem seit 2. Jänner Latein in der 2. Classe, deren Classenvorstandschaft er auch übernahm; seit 2. Jänner hatte er wöchentlich 22 Stunden. (i. K o h au t Vincenz, Gymnasiallehrer, Gustos der Zeichenlehrmiltelsammlung, Verwalter der Armenbücher, lehrte Freihandzeichnen in allen Glassen und Kalligraphie in der I. Classe, wöchentlich 17 Stunden; vom 2. Jänner an auch Mathematik in der I. Classe und hatte dann wöch. 20 Stunden. 7. Brigola Hans, Gymnasiallehrer,Verwalter der Schülerbibliothek, Ordinarius der I. Classe, lehrte vom 1. October an Latein und Deutsch in der 1. Glasse, Latein in der IV. Classe, vom 2. Jänner an auch Griechisch in der IV. Classe, ausserdem besorgte er vom 4. November an den Turnunterricht in 3 Abtheilungen und hatte seit 2. Jänner wöchentlich 28 Stunden. 8. Ferk Jakob, Volksschuldirector, lehrte Gesang in 2 Abtheilungen, wöch-4 Stunden. B. Gymnasialdiciier: Sarnitz Franz. II. Lehrstoff und Lehrbücher im Schuljahre 1895/96. I. G 1 a s s e. Religionslehre. Die Glaubenslehren der katholischen Kirche, Lehre von den Geboten und Gnadenmitteln. Fischers katholische Religionslehre. Wöch. 2 Stunden. Lateinische Sprache. Formenlehre der wichtigsten regelmässigen Flexionen, eingeübt in beiderseitigen Übersetzungen aus dem Übungsbuche. Allwöchentlich eine Composition von einer halben Stunde. Memorieren und später häusliches Aufschreiben von lateinischen Übersetzungen und kleine Hausaufgaben. Grammatik von Goldbacher und Übungsbuch von Nahrhaft. Wöchentlich 8 Stunden. Deutsche Sprache. Formenlehre, der einfache Satz, Elemente des zusammengezogenen und zusammengesetzten Salzes. Orthographische Übungen. Lesen, Sprechen, Memorieren, Vortragen. Aufsätze: Im 2. Semester monatlich 4-, abwechselnd Schul- und Hausaufgaben und Dictate. Grammatik von Willomitzer, 1. Lesebuch von Kummer und Stejskal. Wöchentlich 4 Stunden. Slovenische Sprache. Regelmässige Formenlehre. Der einfache Salz. Lesen, Erklären, Nacherzählen, Vortragen memorierter Lesest iiclce. Monatlich vier schriftliche Arbeiten. Slovenska slovnica von Sket und Skets slovenska čitanka 1. Theil. Wöchentlich 3 Stunden. Geographie. Anschauliche Vermittlung der geographischen Grundvorslellungen. Die Tagesbahnen der Sonne inbezug auf das Schul- und Wohnhaus in verschiedenen Jahreszeiten; hienach Orientierung in der wirklichen Umgebung auf der Karte und am Globus. Meschreibung und Erklärung der Beleuchtungsund ErwärmungsVerhältnisse innerhalb der Heimat im Verlaufe eines Jahres, soweit sie unmittelbar von der Tageslänge und der Sonnenhöhe abhängen. Hauptformen des Festen und Flüssigen und ihre Vertheilung auf der Erde, sowie die Lage der bedeutendsten Staaten und Städte bei steter Übung und Ausbildung im Karlenlesen. Versuche im Zeichnen der einfachsten geographischen Objecte. Richters Geographie, Kozenns Atlas. Wöch. 3 Stunden. Mathematik. Arithmetik. Das dekadische Zahlensystem. Römische Zahlzeichen. Die vier Grundoperationen mit unbenannten und einfach benannten ganzen und Decimalzahlen. Das metrische Muss- und Gewichtssystem. Das Rechnen mit mehrfach benannten Zahlen. Theilbarkeit der Zahlen, Zerlegung in Primfactoren. Die einfachsten Vorübungen für das Rechnen mit gemeinen Brüchen einschliesslich des Aufsuchens des gemeinschaftlichen Masses und Vielfachen. Geometrische Anschauungslehre (2. Semester): Die Grundgebilde. Gerade, Kreis; Winkel und Parallelen. Die einfachen Eigenschaften des Dreieckes. Močniks Lehrbücher. Wöchentlich 3 Stunden. Monatlich eine Schularbeit. Naturgeschichte. Anschauungsunterricht. Die ersten sechs Monate des Schuljahres: Thierreich und zwar: Säugethiere und Insecten in entsprechender Auswahl. Die vier letzten Monate des Jahres: Pflanzenreich. Beobachtung und Beschreibung einer Anzahl von Samenpflanzen verschiedener Ordnungen nach ihren wichtigeren Merkmalen, vergleichende Betrachtung derselben behufs Auflassung ihrer Verwandschaft. Wöchentlich 2 Stunden nach Pokornys Naturgeschichte des Thier- und Pflanzenreiches. Freihandzeichnen. Anschauungslehre. Zeichnen ebener geometrischer Gebilde und des geometrischen Ornamentes aus freier Hand unter besonderer Berücksichtigung des Zeichnens gebogener Linien. Grundbegriffe aus der Baumlehre und anschauliche Erklärung der elementaren Körperformen. Wöchentlich 4 Stunden. Kalligraphie. Current-, Latein- und Bundschrift. Schreibvorlagen von Greiner. Wöchentlioh 1 Stunde. IT. G i a s s e. Religionslehre. Die Ceremonien und Gebräuche der katholischen Kirche. Fischers Liturgik. Wöchentlich 2 Stunden. Lateinische Sprache. Formenlehre der selteneren und unregelmässigen Flexionen, eingeübt wie in der 1. Classe. Monatlich drei Gompositionen von einer halben Stunde. Memorieren wie in der I. Classe, später häusliches Präparieren. Alle Monate ein Pensum. Grammatik von Goldbacher und II. Übungsbuch von Nahrhaft. Wöchentlich 8 Stunden. Deutsche Sprache. Grammatik: Formenlehre, der zusammengesetzte und zusammengezogene Satz, praktische Übungen in der lnl.erpunct.ion. Orthographische Dic-tate. Lesen u. s. w. wie in der I. Classe. Aufsätze monatlich 3, abwechselnd Schul- und Hausaufgaben. Grammatik von Willomitzer, II. Lesebuch von Kummer und Stejskal. Wöchentlich 4 Stunden. Slovenische Sprache. Wiederholung und Ergänzung der Formenlehre. Der einfache und zusammengezogene Satz. Satzverbindung. Gebrauch der Casus mit und ohne Präposition. Interpunktion. Monatlich 2 Aufgaben. Skets Slov. slovnica und slovenska čitanka II. Theil. Wöchentlich 3 Stunden. Geographie und Geschichte. a) Geographie: Wöchentlich 2 Stunden. Asien nnd Afrika nach Lage und Umriss, in oro-hydrographischer und topographischer Hinsicht unter Rücksichtnahme auf die klimatischen Zustände, soweit letztere aus den Stellungen der Sonnenbahn zu verschiedenen Horizonten erklärt werden können. Der Zusammenhang des Klimas mit der Vegetation, den l'roducten der Länder und der Beschäftigung der Völker, an einzelnen naheliegenden und ganz klaren Beispielen erläutert. Europa: Übersicht nach Umriss, Relief und Gewässern. Die Länder Südeuropas und des britischen Inselreiches nach den bei Asien und Afrika angedeuteten Gesichtspunkten. Übungen im Entwerfen einfacher Kartenskizzen. Geschichte: Wöchentlich 2 Stunden. Alterthum. Ausführliche Darstellung der Sagen. Die wichtigeren Personen und Begebenheiten, hauptsächlich aus der Geschichte der Griechen und Römer. Supans Geographie, (1896/7 Richters Geographie), Kozenns Atlas, Geschichte des Altertliums nach Gindely. Mathematik. Arithmetik: Erweiterte Übungen über Mass und Vielfache. Zusammenhängende Darstellung und Durchübung der Bruchrechnung. Verwandlung von Decimalbrüchen in gemeine Brüche und umgekehrt. Die Hauptsätze über Verhältnisse und Proportionen. Die einfache Regeldetri mit Anwendung der Proportionen und der Schlussrechnung. Die Procent-und einfache Zinsenrechnung. Geometrische Anschauungslehre: Strecken- und Winkcl- syinmetrale. Congruenz der Dreiecke nebst Anwendungen. Die wichtigsten Eigenschaften des Kreises, der Vierecke und Vielecke. Wöchentlich 3 Stunden. Lehrbücher von Močnik. Monatlich eine Schularbeit. Naturgesch ichte. Die ersten 6 Monate des Schuljahres: Thierreich: Vögel, einige Reptilien, Amphibien und Fische. Die vier letzten Monate: Pflanzenreich. Fortsetzung des Unterrichtes der ersten Classe durch Vorführung anderer Samenpflanzen und durch Anbahnung des Verständnisses ihrer systematischen Gruppierung. Einige Sporenpflanzen. Anschauungsunterricht. Naturgeschichte des Thierreiches und Botanik von Pokorny. Wöchentlich 2 Stunden. Freihandzeichnen. Perspectivisches Freihandzeichnen nach Draht- und Holzmodellen. Zeichnen einfacher Flachornamente im Umrisse. Wöchentlich 4 Stunden. III. G 1 a s s e. Ileligionslehre. Geschichte der göttlichen Offenbarung des allen Bundes nach Fischers Lehrbuche. Wöchentlich 2 Stunden. Lateinische Sprache. Grammatik (3 St.): Congruenz-und Casuslehre. Praepositionen. Wiederholung aus der Formenlehre. Lectüre (3 St.): Aus Cornelius Nepos: I. Mil-t.iades, II. Themistocles, III. Aristides, IV. Epaminondas, V. Pelopidas, aus Curtius: I, II, VI, VIII, IX, XII, u. LVI. Alle vierzehn Tage eine Compo-silion von einer ganzen Stunde, alle 3 Wochen ein Pensum. Memorabilia von Schmidt und Gehlen, Übungsbuch (III. Tlieil) von Nahrhaft, Grammatik von Goldbacher. Griechische Sprache. Regelmässige Formenlehre bis zu den Verbis auf /a. Übersetzungen aus dem Lesebuche. Memorieren, Präparation. Vom 2. Theile des I. Semesters an alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit, abwechselnd Compositionen und Pensa. Grammatik von Curtius, Elementarbuch von Schenkl. Wöch. 5 Stunden. Deutsche Sprache. Grammatik: Systematischer Unterricht, in der Formen- und Casuslehre mit Rücksicht auf die Bedeutungslehre. Lectüre mit besonderer Beachtung der stilistischen Seite. Memorieren, Vortragen. Im Semester 4 Schul- und 4 Hausaufgaben (Aufsätze). Grammatik von Willomitzer, III. Lesebuch von Kummer und Stejskal. Wöchentlich 3 Stunden. Slovenische Sprache. Wiederholung, Wortbild ungs-, Tempus- und Moduslehre, Lesen, Erklären, Memorieren ausgewählter Lesestücke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. Skets Slov. slovnica und Slovenska čitanka, III. Theil. Wöchentl. 2 Stunden. Geographie und Geschichte. Wöchentlich 3 Stunden, abwechselnd Geographie und Geschichte. a) Geographie: Die in der II. Classe nicht behandelten Länder Europas (mit Ausschluss der österreichisch-ungarischen Monarchie), Amerika und Australien, nach denselben Gesichtspunkten wie in der II. Classe, insbesondere auch rücksichtlich der Erklärung der klimatischen Zustände. Übungen im Entwerfen einfacher Kartenskizzen. b) Geschieht e: Mittelalter. Die wichtigsten Personen und Degebenheiten mit besonderer Rücksicht, auf die Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie. Geographie von' Supan, Atlas von Kozenn, Geschichte des Mittelalters von Gindely. Mathematik. Arithmet ik: Die vier Grundoperationen mit ganzen und gebrochenen allgemeinen Zahlen. Quadrieren und Ausziehen der Quadratwurzel. Im Zusammenhange mit den geometrischen Rechnungen: Unvollständige Zahlen, abgekürztes Multiplicieren und Dividieren. Anwendung des letzteren beim Ausziehen der Quadratwurzel. Geometrische Anschauungslehre: Einfache Fälle der Vergleichung, Verwendung und Theilug der Figuren, Längen- und Flächen- messung. Pythagoräiseher Lehrsatz auf Grund der einfachsten Beweise. Das Wichtigste über die Ähnlichkeit geometrischer (Jebilde. Monatlich eine Schularbeit. Die Lehrbücher von Močnik. I. Semesler: Physik. Vorbegriffe: Räumlichkeit und Undurchdringlichkeit der Körper; Charakteristik der 3 Aggregat.ionszustii.nde. Lothrechte, wagrechte Richtung, absolutes und specifisches Gewicht. Druck der Luft. Aus der Wärmelehre: Wärmeempfindungen. Wärmegrad und Wärmemenge. Veränderung des Volumens und des Aggregationszustandes; Wärmeverbrauch und Wärmeabgabe bei Änderung des Aggregatzustandes. Verbreitung der Wärme durch Leitung und Druck und durch Strahlung; von letzterer nur die einfachsten Erscheinungen. Quellen der Wärme. Aus der Chemie: Als Vorbereitung: Gohäsion, Adhäsion; Elasti-cität, Sprödigkeit, Zähigkeit; Mischung, Lösung; Kristallisation. Synthese, Analyse und Substitution. Nachweis der Gesetze der Erhaltung der Masse und der bestimmten Gewichts- und Raumverhältnisse an wenigen einfachen Versuchen. Grundstoffe; Molecül, Atom; Basen, Säuren, Salze. Die verbreitetsten Metalloide und einige ihrer Verbindungen. Verbrennung. Krist’s Anfangsgründe der Naturlehre. Wöchentlich 2 Stunden. II. Semester: Naturgeschichte. Mineralreich. Beobachtung und Beschreibung einer mässigen Anzahl von wichtigen und sehr verbreiteten Mineralarten ohne besondere Rücksicht auf Systematik. Gewöhnliche Gesteinsformen. Anschauungsunterricht.. Wöchentlich 2 Stunden. Mineralreich nach Pokorny. Freihandzeichnen. Perspectivisches Freihandzeichnen nach Holzmodellen und Modellgruppen. Zeichnen und Malen von Flachornamenten der antik-classischen Kunstweise. Übungen im Gedächtnis-Zeichnen einfacher körperlicher und ornamentaler Formen. Wöchentlich 4 Stunden. IV. C 1 a s s e. Religionslehre. Geschichte der göttlichen Offenbarung des neuen Bundes nach Fischer. Wöchentlich 2 Stunden. Lateinische Sprache. Grammatik (3 St.): Wiederholung der Casuslehre. Lehre vom Gebrauch der Tempora und Modi nebst den Conjunctionen. Leotüre (3 St.): Caesars de b. G. comm. I., II. und IV. Im 2. Sem. Einführung in das rhythmische Lesen und die metrische Erklärung des daktylischen Hexameters und des elegischen Distichons; in der 2. Hälfte des 2. Sem. wöch. 2 Stunden Ovid-Lectüre (Auswahl). Alle 14 Tage eine Composition, alle 3 Wochen ein Pensum. Grammatik von Goldbacher, Übungsbuch von Nahrhaft, IV. Theil. Caesars de b. C. von E. HofTmann, Sedlmayers Ovid. Griechische Sprache. Verba in ///.. Das Wichtigste der unregelmässigen Flexionen. Hauptpunkte der Syntax. Übersetzungen aus dem Lesebuche. Memorieren, Präparation. Alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit, abwechselnd Compositionen und Pensa, Grammatik von Gurtius, Elementarbuch von Schenkl. Wöch. 4 Stunden. Deutsche Sprache. Systematischer Unterricht in der Syntax des zusammengesetzten Satzes, die Periode. Grundziige der Metrik. Lectüre wie in der III. Classe. Memorieren, Vortragen. Aufsätze wie in der II f. Classe. Grammatik von Willomitzer. IV. Lesebuch von Kummer und Stejskal. Wöchentlich 3 Stunden. Slovenische Sprache. Das Satzgefüge. Wiederholung der Syritax. Das Wichtigste aus der Poetik. Lectüre. Vortragen memorierter Lesestückc. Im Semester 8 schriftl. Arbeiten. Slov. slovnica von Sket. und Čitanka (4. Theil.) Wöchentlich 2 Stunden. Geographie und Geschichte. a) Geographie: Wöchentlich 2 Stunden. Physische und * politische Geographie der österreichisch-ungarischen Monarchie, mit Ausschluss des statistischen Theils als solchen, jedoch mit eingehenderer Beachtung der Producte der Länder, der Beschäftigung, des Verkehrslebens und der Culturverhältnisse der Völker. Übungen im Entwerfen einfacher Kartenskizzen. b) Geschichte: Wöchentlich 2 Stunden. Neuzeit. Die wichtigsten Personen und Begebenheiten; Geschichte der österreichisch- ungarischen Monarchie bildet den Hauptinhalt des Unterrichtes. Gindelys Neuzeit. Ilannaks Vaterlandskunde. Kozenns Alias. Mathematik. Arithmetik: Die Lehre von den Gleichungen ersten Grades mit einer und mehreren Unbekannten und von solchen reinen Gleichungen zweiten und dritten Grades, welche bei den geometrischen Bechnungen Vorkommen. Im Zusammenhange mit den letzteren: Cubieren und Ausziehen der Cubikwurzel. Die zusammengesetzte Begeldetri, die Theilregel, die Zinseszinsenrechnung. Geometrische Anschauungslehre: (Jegenseilige Lage von Geraden und Ebenen. Die körperliche Ecke. Hauptarten der Körper. Einfachste Fälle der Oberflächen- und Bauminhaltsberechnung. Lehrbücher von Močnik. Wöchentlich 3 Stunden. Monatlich eine Schularbeit. Physik. I. Semester. Aus der Lehre vom Magnetismus: Natürliche und künstliche Magnete. Magnetpole und ihre Wechselwirkung. Magnetisierung durch Ver-t heilung. Erdmagnetismus. Aus der Elektricitätslehre: Elektrischer Zustand, einfachste Elektroskope. Oute und schlechte Leiter, positiv und negativ elektrische Körper. Elektrisierung durch Vertheilung. Die gebräuchlichsten Apparate zur Erzeugung und Ansammlung der Eleklricität. Gewitter, Blitzableiter, Voltasche Kette; von den constanten Ketten nur diejenigen, welche zu den Versuchen verwendet werden. Die Hauptwirkungen des galvanischen Stromes, Galvanoskop, Elektro- und Magnetoinduction. Die einfachsten und bekanntesten elektrotechnischen Anwendungen (z. B. elektrisches Licht, Galvanoplastik, Morses Telegraph.) Aus der Mechanik: Beschreibung der Hauptformen von Bewegung, geradlinige, krummlinige, gleichförmige und gleichmässig beschleunigte Bewegung. Die beiden Wirkungsarten der mechanischen Kräfte: Beschleunigung und Druck (Zug); Messung der letzteren (statischen) Wirkung durch Gewichte. Äusserung des Beharrungsvermögens bei Änderung der Geschwindigkeit und der Biehtung (Fliehkraft.) Schwerkraft, Stoss, Bewegungshindernisse. — Zusammensetzung und Zerlegung gleichartiger Bewegungen von ungleichartigen: Wurfbewegung. Zusammensetzung und Zerlegung von Kräften mit einem gemeinschaftlichen Angriffspunkte und von gleichstimmig parallelen Kräften. Schwerpunkt, Arten des Gleichgewichtes; Pendel. Einige Beispiele einfacher und zusammengesetzter Maschinen. II. Semester. Charakteristische Eigenschaften tropfbar-flüssiger Körper. Niveau, hydrostatischer Druck. Gleichgewicht einer Flüssigkeit sowie zweier sich nicht mischender Flüssigkeiten in Communicationsgefässen. Archimedisches Gesetz; die einfachsten Methoden zur Bestimmung des specifischen Gewichtes fester u. tropfbarer Körper. Capillarerscheinungen. — Charakteristische Eigenschaften gasförmiger Körper (Mariott.es Gesetz.) Torricellis Versuch, Barometer; einige weitere Anwendungen der Wirkungen des Luftdruckes; Luftpumpe, Luftballon. Princip der Dampfmaschinen. Aus der Lehre vom Schalle: Schallempfindungen, Geräusch, Klang. Tonhöhe, Tonleiter; die einfachsten Schallerreger. Stimmorgan. Telephon. Fortpflanzung und Reflexion des Schalles; Mittönen. Gehörorgan. Aus der Lehre vom Lichte: Lichtempfindungen. Geradlinige Fortpflanzung des Lichtes, Schatten, Photometer. Reflexion und Brechung des Lichtes. Spiegel und Linsen (Dunkelkammer, Princip der Photographie.) Farbenzerstreuung, Regenbogen. Auge, Mikroskop; dioplrische Fernrohre in einfachster Form. Beschreibung der Erscheinungen am Fixsternhimmel. Phasen des Mondes; sein monatlicher Umlauf. Jährliche Bewegung der Sonne. Erklärung dieser Erscheinungen, so wie der Verschiedenheit der Tages- und Jahreszeiten an Orten verschiedener Breite und Länge, aus der Drehung der Erde um ihre Achse binnen einem SLernlage und aus dem jährlichen Umlaufe der Erde um die Sonne. Sonnen- und Mondesfinsternis. Krists Anfangs-griinde der Naturlehre. Wöchentlich 3 Stunden. Freihandzeichnen, Perspectivisches Freihandzeichnen nach einfachen Gelaßformen und Baugliedern. Zeichnen und Malen von Flachornamenten der classischen und der übrigen bedeulenden Kunstweisen. Zeichnen nach ornamentalen Gyps-modellen. Gedächtnis-Zeichnen körperlicher und typischer ornamentaler Formen. Wöchentlich 4 Stunden. Freigegenstiinde. 1. Steiermärkische Geographie u. Geschichte. Wöchentlich 1 Stunde für Schüler der IV. Classe. Es betheiligten sich alle 9 Schüler der Classe am Unterrichte. Siehe unter IX. Chronik. Heimatkunde von Hirsch, Skizzen von Steiermark. 2. Deutsch-slovenischer Freicurs in 2 Abtheilungen. Im I. Sem. zählte er 17 Schüler, im II. Sem. Iß. Slovenisches Sprach- und Übungsbuch von Sket. Für jede Abtheilung wöchentlich 2 Stunden. 3. Turnen. Für jede Classe 2 Stunden wöchentlich. Die 3. und 4. Classe waren zu einer Abtheilung zusammengezogen. Im I. Sem. beiheiligten sich 43, im II. Sem. 53 Schüler. 4. Gesang. Theoretischer und praktischer Unterricht in 2 Abthei-lungen, jede 2 Stunden wöchentlich. Liederbuch für österr. Gymnasien von Vogel und das Liederbuch von Nitsche. Im I. Semester beiheiligten sich 54, im II. Sem. 46 Schüler. III. Vermehrung der Lehrmittel. A. Professorenhibliothek. 1. An Zeitschriften wurden gehalten: a) Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien und als Supplement dazu die Wiener Studien, b) Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik, c) Illustrierte nützliche Blätter (lür Naturwissenschaften), d) Zeitschrift für Zeichen- und Kunstunterricht. e) Das Verordnungsblatt des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht. 2. Fortsetzungen: Grimms deutsches Wörterbuch. Die österreichischungarische Monarchie in Wort und Bild. Rječnik hrvatskoga ili srpskoga jezika. 3. Neu angeschafft wurden: Oehlers classiches Bilderbuch in Einzelnblättern. Fclsner: Fel tau und seine Umgebung. Slowassers lateinischdeutsches Schulwörterbuch. Feodor Hoppe: Bilder zur Mythologie der Griechen und Römer (4 Lieferungen). 4. Geschenke: Mittheilungen der kaiserlichen Akademie in Wien, von derselben. Mittheilungen des historischen Vereines von Steiermark (43. Heft), von demselben. Stenographische Protokolle der steiermärkischen Landtagssitzung (VI. Session in der VII. Landtagsperiode), vom h. steierm. Landes-ausschusse. 236 .Jahresberichte von verschiedenen cisleilhanischen Lehranstalten vom Schuljahre 1894/5. Dr. Heinrich Baumgartners: Zur Litteratur der Erdkunde, vom Herrn Verfasser. Seilers griechisch-deutsches Wörterbuch über die Gedichte des Homeros und der Homeriden, von Herrn Hofkapellmeister Richard Sahla. Vertraute Briefe über Frankreich (2 Bände) und Napoleon und Thiers (3 Bände), von Herrn Filaferro, Rittmeister a. D. Vierteljahrhelt der Zeitschrift „Monatshefte für Mathematik und Physik“ 1895, vom hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht. Reichs: Des Q. Curtius Rufus Geschichte Alexanders des Großen und Stowassers lateinisch-deutches Schulwörterbuch von der Verlagshandlung Tempsky. B. Scliiilerbibliothek. Pohlmanns .Jugendschriften: Wilde Scenen und die Rache des Indianers. Nieritz:: Treu bis in den Tod. Wiesemann: Fabiola. Masius: Die Schiffbrüchigen. Höcker: Der rolhe Freibeuter. Scipio: in der Wildnis. Wullke-Biller: Ein Mann, ein Wort. Zöhrer: Der österreichische Robinson, Unter dem Kaiseradler und der letzte Ritter. Von Franz Hoffmanns Jugend-schriflen: Der Gefangene von Dürenstein. Schloss und Mühle. Willenskraft Wege schafft. Unter fremdem Joche. Der Trotzkopf von Denzin. Der Heidekrieg. Treue um Treue, ’s Studentle. Die Hexe des Schneebergs. Wiedergefunden. Die Rofner Tochter. Rei den Dragonern. Das Kind des Seiltänzers. Die Grenzräuber. Kaiser Wilhelm I. Besenfriedei. Auf der Fährte. Der Findling vom Belchen-See. Auf dem Raubschiffe. Jan Kattegat, der Schiffsjunge. Schmied: Eustachius. Th. Justus: Enoch Arden, Everdingshof und Zur rechten Stunde. C. Geschichte. Wandtafel der vor- und frühgeschichtlichen Denkmale aus Österreich-Ungarn, Geschenk vom hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht. I). Naturgeschichte. Modelle von der Erbsen-, Kartoffel-, Wiesenklee-, Mais-, Haselstrauch-, Erdbeer-, Wallnuß- und Apfelblüte. E. Physik. Apparat für die Frauenhoferschen Linien. Projeclions-Polarisations-apparat. Gipskeil. Nikolprisma. Quarzplatte. Kleines Spiegelteleskop. Apparat für Seitendruck. F. Freihandzeichnen. Andel: Elemente des pflanzlichen Ornaments. Andel: Das polychrome Flachornament. Värdai: Wandtafeln zum Unterrichte im elementaren Freihandzeichnen. Die Directio» entrichtet liicmit fiir alle der Anstalt gemachten Geschenke den verbindlichsten Dank. Stand der Lehrmittelsammlungen der Anstalt im Juni 1866. Lehrerbibliothek: 1513 Bände, 1974- Hefte. Schülerbibliothek: 277 Bände und Bändchen. Physikalische Apparate : 183. Zoologische Sammlung: Wirbelthiere 501. Andere Thiere 1255. Sonstige zoologische Gegenstände 144. Botanische Sammlung; Herbariumblätter 577. Sonstige Gegenstände für den botanischen Unterricht 19. Mineraliensammlung: Naturstücke 1057. Cristallmodelle 163. Naturwissenschaftliche Abbildungen: 130. Geographische Wandkarten 63. Atlanten 10. Globen 2. Ein Tellurium. Stereometrische Körper: 8. Wandtafeln für den geschichtlichen u. geographischen Unterricht: 112. Modelle fürs Zeichnen: 318. Zeichnungsvorlagen: 645. Kleine Münzsammlung. IV. Lehrplan des Untergymnasiums nach der wöchentlichen Stundenzahl der Lehrgegenstände. (! 1 n s s e s 1. Zahl. I. II. III. IV. E o 29 II 27 102 Zu Anfang 1895/6 44 30 31 10 115 Während des Schuljahres engetreten .... 1 — — — 1 Im ganzen also aufgenotnmen ■i-5 30 31 10 116 Darunter: Neu aufgenoinmen und zwar: L 2 1 46 Repetonion — 1 1 1 3 Wieder aufgenoinmen und zwar: aufgestiegen -- 27 2(5 8 61 Repetenten 3 1 2 — 6 Während des Schuljahres ausgetreten .... 11 3 4 1 19 Schülerzahl zu l’.nde 1895/6 .... 34 27 27 9 97 Darunter: Öffentliche Schüler 27 27 9 96 1 Privatisten '1 — — — 1 2. Geburtsort (Vaterland). Steiermark 29 24 ■24 9 86 (Peltau) (11) (H) (3) (1) (18) Niederösterreich i i Dalmatien 1 — — — 1 Krain — 1 2 — 3 Küstenland 1 1 — — 2 Croatien 1 — 1 — 2 Ungarn 1 — — — 1 Preußen — 1 — — 1 Summe . 33 > 27 27 9 96 > 3. Muttersprache. Deutsch 2()i 8 13 3 44' Slovenisch 13 19 14 6 62 Summe . 33' 27 27 9 96* 4. Religionsbekenntnis. Römisch-katholisch 27 27 9 95 < Israelitisch 1 — — — 1 Summe . 331 27 27 9 96' 5. Lebensalter. 10 Jahre . ... . 1< — — 1' 11 „ 4 — — — 4 12 „ 8 3 — — 11 13 12 4 5 — 21 14 „ 6 7 5 — 18 15 » 1 (i 4 1 12 ; Iß 1 5 G 2 14 17 „ — — 5 4 9 18 „ — 1 1 2 4 19 „ — 1 — — 1 20 „ — — — — — 21 — — 1 — 1 Summe . 33' 27 27 9 96' C 1 a s s e 3 6. Nach dem Wohnorte der Eltern. ' Ortsangehörige i Auswärtige I. II. III. IV. 5 18 15* 10 17 9 18 1 l ! 8 38 58« Kumme . 33« 27 27 9 96« 7. Classification, a) Zu Ende des Schuljahres 1895/6. | I. Fortgangsclasse mit Vorzug I. „ Zu einer Wiederholungsprüfung zugelassen II. Fortgangsclasse HI. „ Außerordentliche Schüler 3 25 1« 2 2 1 17 6 3 4 20 3 1 7 1 9 69 11« 5 1 2 Summe . 33« 27 27 9 96« b) Nachtrag zum Schuljahre 1894/5. Wiederholungsprüfungen waren bewilligt . . Entsprochen haben Darnach ist das Endergebnis für 1894/5: I. Fortgangsclasse mit Vorzug I- „ II- „ HI. „ 2 2 3 26 4 2 7 20 2 1 8 1 2 23« 1 2 2 13 77« 8 3 Summe . 35 29 11 2(5' 10t« 8. Geldleistungen der Schüler. Das Schulgeld zu zahlen waren verpflichtet: im 1. Semester „2. „ Ganz befreit waren am Endo des 1. Semesters » n »2. Das Schulgeld betrug im ganzen brutto . . . im 1. Semester 705 fl. »2. „ 510 „ 27« 9« 12 24 9 14 19 13 8 8 21 19 2 2 8 7 46« 33« 60 63 Zusammen . 1215 II. Die Aufnahmstaxen betrugen 100 fl. Die Lehrmittel beitrage betrugen . . . 500 „ Die Taxen für Zeugnisduplicatc betrugen 2 „ 9. Besuch in den relat.-obligaten und nicht obligaten Gegenständen. Slovenisch für Slovenen (obligat für Slovenen) Slovenisch für Nichtslovenen (Freigegenstand) Turnen (Freigegenstand) Gesang (Freigegenstand) Steirische Geographie und Geschichte: Dem Unterrichte wohnten bei .... Der Prüfung unterzogen sich 13 27 22 19 8 15 12 \4 7 5 10 6 1 6 2 9 2 52 1 16 63 46 9 2 10. Stipendien. I Zahl der Stipendien Anzahl der Stipendisten Gesammtbetrag der Stipendien .... 450 fl. 1 1 2 2 — 2 2 5 5 11. Beitrag der Schüler zur Schüler-bibliothek: 34 fl. 80 kr. VIII. Verzeichnis der bis zum Schlüsse des Schuljahres an der Anstalt verbliebenen Schüler. Mit * sind die Vorzugsschüler bezeichnet. Wo das Geburtsland nicht beigefiigt ist, hat als solches Steiermark zu gelten. I. Classe. (34.) Arnusch Josef aus Petlau. Rorovič Alois aus Polemchak. Bruckner Adolf aus Pettau. Crnko Josef aus Vinica in Croatien. Cvetko Martin aus Kleinsonntag. Čuček Felix aus St. Ruprecht (W.-B.) * Deutschbauer Felix aus Marburg. Fürthner Josef aus Pettau. Heller Konrad, aus Pettau. Kasimir Josef aus Pettau. Knoppek Josef aus Pragerhof. Kollenz Victor aus Pettau. Koser Jaroslav aus Marburg. Krajnc Franz aus Kartschowina. Lah Johann aus Janschendorf. Menzel Heinrich aus Weitschach. Petovar Franz aus Friedau. Pouch Julius aus Ober-Rann. ♦Putrich Adolf aus Pettau. Ribitsch Johann aus Ober-Rann. Saria Othmar aus Petlau. Savcc Franz aus Gorischnilz. Schüffer Ernest aus Varea. Schiiffer Rudolf aus Varea. Sonnenschein Ignaz aus Petlau. Tamm Vincenz aus Pettau. Tolazzi Heinrich aus Pettau. Toplak Alois aus Knin in Dalmatien. Venta Jakob aus Formin. Vodopitic Method aus Triest, Küstenland. Warren-Lippitt Heinrich aus linden in Niederösterreich (Privatist). Weinhardt Raimund aus Neu-Algersdorf. ♦Zaveršnik Johann aus Urachenburg. Zuneg Victor aus Berzenczen in Ungarn. II. Classe. (27.) Babič Rudolf aus Pettau. Bezjak Karl aus St. Margarethen. Bratuša Jakob aus Groß-Sonntag. Danielides August aus Schönholz bei Berlin in Preußen. Gal Vincenz aus Jansehenberg. Gregorič Karl aus Kleinsonnlag. Koser Adalbert aus St. Lorenzen (W.-B.) Koser Svetozar aus Marburg. Lackner Arthur aus Adelsberg in Krain. Laurenčič Ottokar aus Pettau. Motoch Franz aus Trifail. Najžer Mathias aus Friedau. Pclritsch Josef aus Laafeld. Pichler Alois aus Stadtberg. ♦Plochl Franz aus Pettau. Potočnik Franz aus Janschendorf. Pristolitsch Adolf aus Marburg. Badej Heinrich aus Doläko. Reberc Jakob aus St. Lorenzen (W.-B.) Sattler Johann aus Negau. Skaza Friedrich aus Graz. Schmidt Anton aus Groß-Sonntag. Schmidt Karl aus Trifail. Sevcr Josef aus Ragosnitz. Vodušek Josef aus Hcidenschaft im Küstenlande. Wresnik Josef aus Ragosnitz. Zelenik Franz aus St. Urban. III. Classe. (27.) Arnuš Jakob aus Dornau. Donaj Franz aus Moschganzen. Eberhard Max aus Pettau. Fekonja Max aus Luttenberg. Förster Franz aus Slainz. Gašparič Alois aus Grajena. Ilallar August aus Sagor in Krain. llalfar Zeno aus Sagor in Krain. llameršak Johann aus Tristeidorf. *Ilcbar Anton aus Witschanetz. Kamenšek Stefan aus Gerdina. Kodela Guido aus Pettau. Luskar Anton aus Poglag. Marušič Johann aus Topusko in Croatien. *May Erwin aus Sauerbrunn. Mravljak Heinrich aus Schönstein. Nigl Franz aus St. Lorenzen (W.-B.) *0zmec Johann aus Draxl. Ozvatič Ignaz aus Sinolinzen. Schaffer Eduard aus Varea. Schiiffer Julius aus Varea. Schwab Norbert aus Pettau. Simone Simon aus Thörberg. Sprach Josef aus Strajna. Toplak Josef aus Arnfels. *Tschanet. Hermann aus Leoben. Vesenjak Johann aus Moschganzen. IV. (Hasse. (9.) Rorko Franz aus Kleindorf. De Crinis Eugen aus Ehrenhausen. Friedauer Josef aus Pobresch. Gala Franz aus III. Kreuz. Leben Alois aus Podgorzen. Mraz Carl aus Polstrau. Pečovnik Rudolf aus Götsch. ♦Pichler Franz aus Ternowetzdorf. Unar Adolf aus Pettau. IX. Chronik. Das Schuljahr wurde am 16. September begonnen. Die Anstalt zählte beim Beginne desselben 115, am Ende 97 Schüler. Zur Aufnahme in die 1. Classe meldeten sich an beiden Terminen, abgesehen von den drei Repetenten, 52 Schüler, von welchen 10 als lür die Mittelschule noch unreif zurückgewiesen wurden. Die Aufnahme in die übrigen ('.lassen war am 17. September. Am 18. fand nach dem ErölTnungsgotlesdien-ste die Mitlheilung des Stundenplanes und die Vertheilung der Bücher seitens des Unlersl.ützungsvereines durch Herrn Gymnasiallehrer Vincenz Kohaut slalt,, und nachmittags wurde die Eröllnungsconferenz abgehalten. Am 19. September begann der regelmäßige Unterricht. Schon am 20. September ereignete sich für die Anstalt ein großes Unglück, indem Herr Professor Wilhelm Sahla um die Millagszeit beim Buden in der offenen Drau ertrank; seine Leiche wurde erst 9 Tage später bei Friedau ans Ufer geschwemmt und am 29. September auf dem Friedhofe in Friedau in Anwesenheit des Lehrkörpers begraben. Tags darauf beiheiligten sich der Lehrkörper und die Schülerschaft am Trauergoltesdienste in der Bettauer Bfarrkirche. Er hatte dem Lehrkörper durch 5 Jahre angehör!. Am 25. September beehrte der Herr Landeshauptmann Graf Edmund Attems die Anstalt mit einem Besuche, wobei der Lehrkörper vorgestellt wurde. Für den verunglückten Professor Sahla musste bis I. October in der 1. und 4. Classe suppliert werden. Am 1. October trat an seine Slelle Herr Gymnasiallehrer Hans Brigola, der vom 4. November an, da der bisherige Turnlehrer Herr Johann Lackner von hier nach Pischelsdorf versetzt worden war, auch den Turnunterricht übernahm. Am Namenstage ihrer Majestäten, des Kaisers und der Kaiserin, wohnten Lehrkörper und Schüler dem feierlichen 1 lochamte bei, eine Vertretung des Lehrkörpers auch dem Hochamte am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers. Die Anstalt betheiligte sich auch am Bequiem für Erzherzog Karl Ludwig. Die religiösen Übungen bestanden im Erölfnungs- und Schlussgotles-dienste, dreimaliger Beichte und Communion, ferner im sonn- und feiertäglichem (Jotlesdienste. An Sonntagen gieng der Schulinesse eine Exhorte voran. Am 12. December erkrankte Herr Professor Lukas Künstele an Lungenentzündung und starb am 6. Jänner. Er hatte dem Lehrkörper seil Beginn des Schuljahres 1872/3 angehört. Am 8. Jänner betheiligten sich Lehrkörper und Schüler am Leichenbegängnisse, am 9. Jänner am Bequiem. Seine Lehrfächer wurden, nachdem für ihn vom 12. December bis 6. Jänner suppliert worden war, da kein Supplent angestellt wurde, unter die übrigen Mitglieder des Lehrkörpers vertheilt. Der Gesundheitszustand war, abgesehen von diesem Falle, in diesem Schuljahre beim Lehrkörper sowohl als auch bei der Schülerschaft ein ziemlich günstiger. . Oonferenzen wurden im Laufe des Schuljahres 22 abgehalten. Am 16. und 17. April inspicierle Herr Professor Hermann Lukas den Zeichenunterricht. Von der Verpflichtung, das Griechische zu erlernen, waren im Sinne des £ 19 Absatz 2 des Organisalionsenlwurl'es lür österreichische Gymnasien von der III. Glasse 4, von der IV. Glasse 2 Schüler befreit. Dieser Absatz lautet: Nur solche Schüler des Uulergymnasiums, welche nicht ins Obergymnasium übertreten, können für die III. und IV. Classe des Untergymnasiums auf besonderes Ansuchen, über welches die Lehrerversammlung mit Rücksicht, auf die Disciplin der Schule sich auszusprechen hat. durch den Landesschulrath vom Erlernen des Grie-chischen enthoben werden. Das Gesuch (mit einem 50 kr. Stempel versehen) muß aber von den Eltern oder deren gesetzlichen Vertretern ausgehen oder wenigstens von ihnen unterfertiget sein. Folgende Schüler haben 1893, 1894, 1895 dem Unterstülzungs-vereine noch brauchbare Schulbücher geschenkt: Hrastnik 1, Tschanet 4, Skrbinšek I, Oschgan 7, Pristolitseh 2, Vodušek 1, Skaza 1, Fekonja 3; dann schenkten dem Unterstützungsvereine Herr Hofkapellmeister Richard Sahla 15 liücher, Herr Wegscheider Johann ein Lexicon. Die Prüfung aus steirischer Geographie und Geschichte welcher mehrere Mitglieder des Lehrkörpers beiwohnten, wurde am 27. Juni nachmittags abgehalten. Den Unterricht halten alle 9 Quartaner besucht, der Prüfung unterzogen sich zwei. Unar Adolf aus Pettau bekam die silberne Preismedaille, Alois Leben aus Podgorzen die Werke Schillers in 4 Händen, gespendet vom Direclor, der diesen Freigegenstand lehrte. Die statutenmäßige Generalversammlung des Unterstützungsvereines für arme Studierende am Landesuntergymnasium zu Pettau fand am 1. Juli 189(i statt. Es wurde der Rechenschaftsbericht vom Obmanne und vom Cassier erstattet und letzterem für den Rechnungsabschluss das Absolutorium ertheilt. Im Ausschüsse sind bis 1. Juli 1897: Direclor Hans Tschanet als Obmannn, Herr Ernst Ecklals Obmann-Stellvertreter, Herr Gymnasiallehrer Vincenz Kohaut. als Cassier, Herr Professor Ferdinand Majcen als Schriftführer, ferner Herr Apotheker Ignaz Hehrbalk, Herr Wilhelm Planke sen. und Herr Nolar Karl Filaferro. Die Versetzungsprüfungen wurden vom 4. Juli bis 10. Juli vorgenommen. Die Schlußconferenz war am 11. Juli und am 15. Juli wurde das Schuljahr mit dem Dankamte und der Zeugnisvertheilung geschlossen. Die Direction entrichtet den Herren Ärzten der Stadt für die unentgeltliche Behandlung armer Gymnasisten, den Herren Apothekern Ift-naz ßehrbalk und Hans Molitor für die Gratis-Jledicamente, dem löblichen Bauvereine für die der studierenden •lugend gütigst gewährten Badefreikarten und allen jenen Bewohnern Pettaus, die durch Geldspenden oder Freitische die Gymnasisten edel in iitigst un terstiit/.t haben, den herzlichsten Dank. X. Gesundheitspflege. Der löbliche Verschönerungsverein gewährte der studierenden Jugend ermäßigte Preise auf dem Eislaufplatze im Volksgarlen. Der löbliche Bauverein als Inhaber der Badeanstalt erlheilte 58 Gymnasisten Freibade-saisonkarten für Bäder am Mittwoch, am Sonntage und an Feiertagen von 6—7 abends; auch wurde «lie Badetaxe für zahlende Gymnasisten auf.5 kr. herabgesetzt. Fünfzehnmal unternahmen Turner und Nichtturner der Anstalt unter Leitung des Herrn Gymnasiallehrers Hans Brigola, der seit 4. November auch den Turnunterricht besorgte, 2 bis 3 Stunden dauernde Austlüge, bei denen auch Jugendspiele betrieben wurden. Das Wetter war im Mai und Juni gerade am Mittwoch und Samstag nachmittags so oll ungünstig, daß mehr Auslliige nicht unternommen werden konnten. Die Theil-nahine am Turnunterrichte war eine lebhafte, denn von 96 öffentlichen Schülern besuchten 53 denselben. XI. Kundmachung für das Schuljahr 1896/7. Das nächste Schuljahr beginnt, am 16. September 1896. Die Aufnahme von in die I. Classe neueintretenden Schülern findet au zwei Terminen in der Direct ionskanzlei slalt. Erstens am 15. Juli von 10 bis 12 Uhr. Die Aufnahmsprüfung wird dann am 15. und 16. .luli abgehalten. Zweitens am 16. September von 10—12 Uhr. Die Aulnahmsprüfung für die an diesem zweiten Termine sich meldenden Schüler wird am 16. nachmittags und 17. September vorgenommen. Eine Wiederholung der Aufnahmsprüfung, sei es an ein und derselben oder an einer anderen Mittelschule im gleichen Jahre ist unzulässig. Hei der Aufnahmsprüfung werden nach der Verordnung des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 14. März 1870, Z. 2870 und vom 27. Mai 1884 Z. 8019 folgende Anforderungen gestellt: a) .lenes Maß von Wissen in der Religion, das in den vier ersten ('.lassen der Volksschule erworben werden kann, b) In der deutschen Sprache: Fertigkeit itn Lesen und Schreiben der deutschen und lateinischen Schrift, Kenntnis der Elemente der Formenlehre; Fertigkeit im Analysieren (Zergliedern) einfacher bekleideter Sätze. Bekanntschaft mit den Hegeln der Rechtschreibung und richtige Anwendung derselben im Diclandoschreiben. c) Übung in den 4 Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Die von einer Volksschule kommenden Schüler haben ein Zeugnis dieser Schule oder Sehulnachriehten, die nach dem h. Erlasse des k. k. Min. t. C. u. U. vom I. April 188(5 Z. 5772 verfasst sind, demnach je eine einzige Note lür Religion, deutsche Sprache und Rechnen ent- * halten, beizubringen. Die Aufnahme der Schüler in die II., III. und IV. Classe und die der Repetenten der I. Classe findet am 17. September 1896 von 4—6 Uhr statt. .leder Schüler, welcher neu in die Anstalt aufgenommen werden will, hat sich in Hegleitung seiner Ellern oder deren Stellvertreter einzufinden, den Geburtsschein als Heleg für das im laufenden Kalenderjahre vollendete zehnte Lebensjahr vorzuweisen und eine Aufnahmstaxe von 2 fl., 30 kr. Heitrag für die Schülerbibliothek und 30 kr. Tinlengeld zu entrichten, welche Heträge im Falle mislungener Aufnahtnsprüfung zurückgegeben werden. Schüler, die im vorhergehenden Jahre der Anstalt schon angehört haben, entrichten bei der Aufnahme 30 kr. Hibliotheksbeitrag und 30 kr. Tintengeld. Schüler, die von einer anderen Mittelschule kommen, können ohne schriftliche Hestätigung der an derselben gemachten Abmeldung nicht aufgenommen werden. Die Wiederholungsprüfungen werden am 16. September von 8 Uhr an abgehalten. — Das Schulgeld beträgt für das Semester 15 fl. Öffentliche Schüler können bei nachgewiesener Mittellosigkeit, wenigstens befriedigenden Sitten, wenigstens befriedigendem Fleisse und wenigstens I. Fortgangsclasse von der Entrichtung des Schulgeldes ganz oder theilweise befreit werden und zwar schon im 1. Semester der 1. Classe; nur müssen Schüler der I. Classe, die schon im I. Semester befreit werden wollen, nach Ablauf der zwei ersten Schulmonate in jedem Gegenstände wenigstens befriedigend verdienen. Der Eröffnungsgottesdienst findet am 18. September um 8 Uhr statt. Der regelmässige Unterricht beginnt am 19. September. Hans Tschanet Director.