Beilage zur Laibacher Zeitung. ^^^ "^Fünfter Jahrgang. "ÄTMlärz R8VR. Natur und Herz. ^urch milder Frühlingöwindc Drang Ist rasch der, kalte Schnee zerronnen; Und was er deckte, winterlang, Tritt wieder au das Licht der Sonnen. Nun regen Keim' nnd Knospen sich, Es sproßt und treibt in allen Gründen; Ein neueS Grün wird sicherlich Uns bald den neuen Lenz verkünden. Ein neueS Griln — und ist es neu? Sind's nicht die alten Keim' und Triebe? Schafft nicht Natur, Gesetzen treu, Die ewig, wie das Ncich der Liebe? Gleicht uicht der Eiche zackig Blatt, Gleicht nicht der Linde Herz dem alten, DaS vordem hier gcgrüuet hat, Vom selben Zweige festgehalten? Es ist nur Wiederkehr des Scheins. Noch wirkt das Schöpfuugswort: es werde! Im raschen Wechsel alles Seins. Das Grün ist ewig, wie die Erde. Und wie's mit der Natnr bestellt, So ist es auch mit nns'rcm Herzen; Voll Wandel ist die inn're Welt, Urewig aber sind die Schmerzen. Und schwindet auch die Leidenschaft, Die lange uns im Herzen glühte, So bleibt tief innen doch die Kraft Zu treiben eine neue Blüthe. Was braucht es mehr, als einen Strahl "" » Der Sonne, als eiu mildcö Grüßen, Daß iu dem einsam öden Thal Der Liebe Keime wieder sprießen? Ein weidliches Her). Novelle von Ludwig Vowltsch. alte Thalhaimner war Reülmeistcr auf einem Gute deö Grafen Sternau gewesen. Bösartiges Vrusi- und Gicht« leiden hatte ihn jedoch im besten Manucßalter dienstunfähig gemacht und gezwungen, in den Pcnsionsftaud zu treten. Er begab sich mit Frau und Tochter in die Residenz, wo er in einem uruäterlichcn. Stiftungöhause, kraft testanienta« rifcher Verfügung des Erblassers, eine freie Wohnung anzu- sprechen berechtiget war. Bald nach der Uebersiedlimg begrub I der Kranke die bis dahin der rüstigsten Gesundheit theilhaftig ! gewesene Gattin. Seine einzige Stütze war min Adele. Das > IHjä'hrigc, Mädchen unterzog sich dem schweren Berufe einer Wärterin mit aller Liebe und Aufopferung, deren ein kind» ! liches Herz fähig ist. Sie besorgte überdem das ganze Haus- ! wescn, und kannte und wüuschte für ihre Mühe keine Herr» ! lichere Entschädigung als ihres Vaters anerkennenden, freund« ! lichen Blick. Sie konnte selten und nur auf kurze Zeit das Zimmer verlassen, da die bedenkliche Lage des Leidenden stets zu schlimmsten Befürchtungen Anlaß gab; ihre Nachhaltigsie Erheiterung dankte sie den Büchern, ans welchen sie, nenn ! sonst nichts zu besorgen und zu ordnen war, dem auf den Wohllaut ihrer Stimme gerne Horchenden vorlas. ! Lenz und Sommer schieden; Herbst und Winter ver- j gingen; die Nosen sprangen wieder aus den Knospen. ! Adele war bereits in's 18. Jahr getreten, vom Kinde ^ zur reizenden Jungfrau aufgeblüht, ohne daß in ihrem Herzen j eine andere Veränderung vorgegangen, als die der verstärkten ! Innigkeit, womit sie sich an den armen Vater klammerte. ! Aber auch sie sollte es inne werden, daß es außer jenem Frühling, der den schlummernden Grashalm weckt, die Quellen von den Bergen jubelnd niederstürzen macht, noch einen andern Frühling gebe, der über die Saiten in der Menschenbrust hinzieht und dieselben zauberhaft erklingen läßt— einen Früh« ling, dessen Hauch ein Paradies erschließt, an dessen Pforten ^ Alles, was dem Herzen sonst als Welt gegolten, farblos verbleicht und in Nebeln versinkt. Ein von mütterlicher Seite fern Verwandter betrat das stille Haus. Ernst Walter war ein junger Mann von etwa 23 Jahren. > Auch für sein Iugendlcben hatte die Sonne des Glückes ihren segnenden Strahl nicht ausgegossen. Unter Entbehrung und Mühsal mußte er reisen, und — er reifte. Edler Ernst umschattete die männlich schönen Züge, während in der schlichten Ausdrucksweise seiner Ncde ein wohlwollend Gemüth sich offenbarte. Dieser ferne Verwandte stand der guten Adele in Bälde näher, als sie es selber ahnte. Sie suchte oft, wenn er kam, seinen Vlickcn auszuweichen, und ließ dagegen ihre Blicke, wenn sie nch nicht beachtet glaubte, auf seiner Gestalt, seinem Antlitz ruhen. Es war ihr bang, wenn er lange ausblieb und es überkam sie wie ein leiser Schauer, wenn er nahte. 34 Aber auch Ernst kam nicht allein, wenn es galt, in Familien-Angelegenheiten sich den Rath des alten Thalhammer zl zu erbitten; er willfahrte nicht einzig der Einladung des Kranken, st ihm durch öftere Vesuche Zerstreuung zu bieten. Adele's schwärmerisches Augenpaar, ihr blasses, zartes Angesicht, das milde g Lächeln der rosenrothen Lippen übten auf ihn einen magischen Bann. b Endlich überraschten sich die beiden, lMgst im Stillen 2 ilch Liebenden in einem Momente, wo sie sich Auge in's Auge, .5 Herz in'ö Herz schauen mußten, und das Gestä'ndniß tief-innerster Neigung entfuhr den bebenden Lippen. 3 Ernst fühlte zum mannlichsten Streben, zum kräftigsten Ringen sich begeistert, Adelen's Besitz als Preis seiner Mühen gewährend. f Das Mädchen waltete wie im Traume. Oft blitzten seine Augen, tiefste Wonne verkündend, oft umflorten sie sich wie im Leide und himmlische Thränen sanken von den Wangen nieder. Adele, die nie vordem ein Geheimniß vor ihrem f Vater bewahrt, fürchtete jetzt jeden Augenblick, zur Verrä-therin ihres Gefühles zu werden. Oft drängte es sie, den Vater zum Theilnehmer ihres Glückes zu machen, aber im Momente des Vorsatzes fuhr sie sich mit der Hand über die Stirne und ihre Liebe erschien ihr wie ein Verbrechen. ' Merkwürdiger Weise besserte sich zur Zeit Thalhammer's Zustand. Ließ sich zwar bei dem chronisch gewordenen Leiden eine völlige Genesung nicht anhoffen, so mußte doch die Linde» ! rung als erfreuliche Thatsache gelte«. Thalhammcr vermochte, was seit Jahren nicht der Fall gewesen, oft ganze Tage außer dem Bette zuzubringen. Musite diese Erscheiuung nicht den Hoffnungen und Wünschen der jugendlichen Herzen Vorschub leisten? „Unsere Träume!" rief Ernst eines Tages, wonnetrunken in Adelen's Arme stürzend, „sind nicht länger Träume mehr. Ich habe nun eine Anstellung erhalten, die es möglich macht, einen Haussiand zn gründen. Zwar gilt es, in eine entfernte Provinzstadt zu übersiedeln — doch Adelen's Heimat ist ja dort, wo Ernest waltet. — Laß uns ein wenig in's Freie gehen — mir ist's zu enge zwischen den Mauern — des Nachbars Dirne, die Martha, wird es wohl auf sich nehmen, während Deiner Abwesenheit dem Kranken nachzusehen. — Adele, ich weiß mein Glück nicht zu fassen." (Forts, folgt.) Pas Hüttelheben. Aus den Memoiren meines Großvaters. (Schlusi.) Ah pah!" drängte er endlich heraus, „es ist nichts, bloß eine Warnung, auf meiner Hut zu sein." „Ist cs Jemandem andern gefällig, einzutreten?" ließ sich die Stimme der Sibylle vernehmen, und unsere Aufmerksamkeit wurde von dem Herrn des Hauses abgelenkt. Dieser aber benutzte rasch die ihm willkommene Gelegenheit zur Unterbrechung, und er wandte sich mit den Worten zn mir: «Und nun müssen Sie hinein, der Sie die Veranlassung zu dem Ganzen sind; holen Sie sich drinnen auch Ihr Schick- ' sal ab." Er versuchte abermals zu lächeln, was ihm nun besser gelang, und rasch trat ich in's Nebenzimmer. Auf einem runden, mit einem weißen Damasttuche bedeckten Tische stand eiu Leuchter mit einer dicken, gelben Wachskerze, und um dieselbe herum lagen im Kreise unsere Kopfbedeckungen. „Wollen Sie nun Ihr „Hüttel heben"," begann das Weib, als wir allein waren. Ich sah unsere Kopfbedeckungen der Reihe nach an. „Wem gehört der Strohhut?" fragte ich, in eine leichtfertige Laune übergehend. — Dem Fräulein vom Hause. — Wie, wenn es mich gelüstete, denselben aufzuheben? — Immerhin, dann werden Sie darunter Dasjenige finden, was Ihre Person, mein Herr, angeht. — Und das Fräulein? — Wird finden, was die Person des Fräuleins angeht. — Hm, das wollen wir sehen. Ich hebe den Strohhut auf. Rasch griff ich nach demselben, und als ich ihn wegnahm — lag ein Reiterhelm da. Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, denn das Weib kam mir wie das Orakel der Alten vor, das stets einer doppelten Deutung fähig war. Ich versetzte in der heitersten Stimmung: „Jetzt soll der Helm wahrscheinlich bedeuten, daß ich mir den Soldatenstand zu meinem Berufe erwählen werde; wenn ihn das Fräulein findet, wird er verkünden, daß sie einen Dragoner» oder Kürassier »Offizier zum Manne bekommen wird." „Was das Fräulein darunter finden wird," antwortete sie ruhig, „weiß ich nicht; aber daß Sie den Helm auch unter Ihrem Hute gefunden hätten, kann ich Sie versi« chern; denn der Gegenstand wandert von einem Hute zum ! andern, wenn man nach einem fremden greift." > Wie ein Vlitz fuhr ich nach meinem Hute, um ihr keine , Zeit'^zum Changiren zu lassen, und — der Helm lag auch unter ihm. ) Betroffen ließ ich den Hut fallen nnd flüsterte ihr zu- „Mutter, ich will Euch morgen aufsuchen, sagt mir dann, was die Tochter vom Hause nnd ihr Vater gefunden; rechnet auf meine Dankbarkeit und Verschwiegenheit." Das Weib antwortete weder durch Wort noch durch Miene, und ich kehrte zur Gesellschaft zurück, ß »Sie wollen mich mit aller Gewalt bei der Kavallerie haben!" rief ich in muthwilliger Lustigkeit,'„und ich werde H ihnen schon den Gefallen thun müssen, mich bei einem rei-k- tenden Korps engagiren zu lassen." Mein heiteres Auftreten belebte die Gesellschaft. Man ,- forderte nun die Haustochter auf, zu der Wahrsagerin ein-!„ zutreten; allein sie weigerte sich und erklärte sogar, sie werde es überhaupt nicht thun. 35 „Ei," sprach ihre Mutter, „ich weiß nicht, wie Du mir heute vorkommst, Nosalie; Du zeigst ja eine Angst, als ob mit diesem harmlosen Scherze — denn als solchen betrachte ich die Sache — in der That Dein zukünftiges Schicksal werde ausgesprochen werden. Geh' und störe das Spiel nicht." Mit Widerstreben gehorchte das Madchen. Ich hatte den jungen Mann, mit dem sie in Verbin-düng zu stehen schien, aufmerksam beobachtet und dabei wahrgenommen, daß während dieses Gespräches sein Vlick in ängstlicher Spannung auf Nosalien ruhte und bei ihrem Abgehen ihr mit Besorgniß folgte. Sie mußte bloß ihr „Hüttel gehoben" haben, ohne mit der Alten sich im Gespräche aufzuhalten; denn es öffnete sich sogleich wieder die Thür, sie trat heraus und eilte, als ob sie Jemand verfolge, durch das Gesellschafts « in das anstoßende Zimmer. Im Vorbeigehen hatte ich in ihren Augen deutlich Thränen glänzen gesehen. Meine Theilnahme für die Wahrsagerin hatte einen hohen Grad erreicht. Der junge Mann, für den Nosalie Interesse hegte, kam mit ziemlich gleichgiltiger Miene heraus. Auch in Betreff seiner wollte ich morgen die Wahrsagerin fragen. Der übrige Theil der Gesellschaft bot mir nichts besou« ders Vemerkensweithes dar; aber der Hausvater und seine Tochter hatten meine Neugierde erregt, und dieß umsomehr, da Rosalie ein Unwohlsein vorschützte, um sich mit Anstand zurückziehen zu können. Frau O..., wahrscheinlich durch das Befinden ihrer Tochter erschreckt, hatte es jedoch unterlassen, ibr „Hüttel zn heben", und so hatte im Ganzen die Sache mehr Verstimmung als Zerstreuung hervorgerufen. Erst das ausgesuchte Souper brachte wieder Leben in die Gesellschaft. Nachdenkend kam ich nach Hause. Mein Oheim fragte bloß, wie ich mich unterhalten; um das Resultat der Wahrsager-Geschichte kümmerte er sich nicht oder wollte vielmehr von derselben keine Notiz nehmen. Aul folgenden Tage begab ich mich, unter dem Vor« wände, von der Gegend Abschied zu nehmen, zu der Wahr-sager-Leni, um von ihr die bewußten Auskünfte zu erhalten. „Wenn es Ihnen möglich ist," sagte sie nach einigem Nachdenken, „so suchen Sie den alten Herrn zu bewegen, vor vier Wochen nicht über eine halbe Stunde Weges sich von seinem Hause zu entfernen: ihm droht Gefahr, denn unter seinem Hute lag — ein Todtenkopf." Ich muß gestehen, mich schauerte bei diesen Worten. „Und die Tochter?" fragte ich weiter. — Da wird wohl nicht mehr viel zu verhüten sein. Sie fand unter ihrem Hute — etwas Kleines. Sie sehen daher, daß der Soldatenhut nur für Sie und nicht für das Fräulein bestimmt war. Mir siel der jlmge Rechnungsbeamte ein und ich erklärte mir seine Verlegenheit und sein Micncnsvicl mit Nosalien, sowie die Stimmung der Letzteren. Ich fragte, was der junge Mann gefunden. — Er erblickte ein Wcmdcrbündel. — Ich beschenkte daS Weib und kehrte nachdenkend zu meinem Oheime zurück. Diesem gegenüber wagte ich in Betreff dieser Sache kein Wort zu verlieren. Die Frau des Gewerken aber beschwor ich, zu ihrer eigenen Beruhigung den Gatten nicht aus den Augen zu lassen, indem die Wahrsagerin mich ersucht habe, ihn zu warnen. Die Frau stutzte zwar, doch schien sie keinen großen Werth auf die „Spielerei," wie sie sich ausdrückte, zu legen. Leider sollte die Prophezeiung des „Hüttelhebens" wirklich in Erfüllung gehen. Der Gewerke O... ließ sich kurz darauf bereden, an einer Jagd Theil zu nehmen; auf derselben entlud sich sein Gewehr und verwundete ihn so schwer, daß er am folgenden Tage in Folge dieser Verwundung starb. Seine Tochter, die mit dem jungen Manne in einem nur zu vertrauten Umgänge stand, büßte denselben mit dem Verluste ihrer Ehre, während ihr Geliebter das Weite gesucht hatte. Später sollen sie übrigens doch noch ein Paar geworden sein, nachdem der Treulose in der Welt keine Ruhe gefunden. Ich aber, der ich Anfangs den juridischen Studien mich hatte widmen wollen, änderte mit dem Tode meiner Eltern diesen Plan, und bin nun, während ich diese Memoiren schreibe, schon seit mehreren Jahren Dragoner-Rittmeister, ohne es je bereut zu haben, Soldat geworden zu sein. Als ich meinem Oheime die ganze Geschichte erzählte, zuckte er bloß die Achseln und meinte, in der Welt lasse sich Manches errathen, wenn man die Verhältnisse kenne; oft komme auch der Zufall zu Hilfe und dann sei die Wahrsagerei fertig. Ich versuchte es nicht, ihm zu widersprechen, im Stillen aber dachte ich: „Die Wahrsager»Lem hat ihre Kunst doch. gut verstanden." 3. A. Die Lenoir'sche Gasmaschine. (Schluß.) ^ Der Hauptbestandtheil der Maschine ist ein gußeiserner Zylinder, in welchem sich ein Kolben gasdicht hin« und her-schieben läßt, der mit einer Kolbenstange versehen ist, von welcher, wie bei jeder Dampfmaschine, die Bewegung auf ein Schwungrad und von da weiter übertragen wird. An den Seiten des Zylinders befinden sich zwei Schieberkasten, welche gasdicht am Zylinder gleiten, und deren Bewegung durch zwei an der Schwungradwelle angebrachte, mit Stangen versehene Ercentriks bewerkstelligt wird. Der eine Schiebkasten dient zum Einlassen des Gasgemenges, welches durch ein gabelförmig getheiltes Rohr auf der einen Seite des Zylinders einströmt; der zweite Schiebkasten hat die Bestimmung, nach erfolgter Erplosion die verbrannten und nichtverbrannten Gas-arten und entstandenen Wasserdämpfe zu entfernen. Das Eindringen des Gasgemcnges in den Zylinder erfolgt durch Einsangen desselben in Folge der Kolbenbewegung. Die Negu» liruug der Gaseinströmung findet durch Hähne Statt, die in dem gabelförmigen Einströinungsrohre angebracht sind, und 36 zugleich ist auch mch zur weiteren Regulirung derselben ein Kugelregulator, ähnlich der gleichen Vorrichtung der Dampfmaschinen, angebracht. Die Entzündung des Gasgemenges wird durch den elektrischen Funken eines kräftigen Induktions-Apparates bewirkt. An den beiden Enden des Zylinders befinden sich von Außen bis in das Innere geführte und daselbst einander gegenüberstehende Kupferdrähte, welche in eisernen Röhrchen, die mit einer isolirenden Schichte von gebranntem Ton ausgefüttert find, eingeschlossen sind, und durch den Gang der Maschine abwechselnd mit den Polen der galvanischen Vorrichtung in Verbindung gesetzt werden, wodurch abwechselnd zu beiden Seiten des Kolbens das Gas« gemenge entzündet wird und erplodirt, was ohne Detonation geschieht. Zwei mittelgroße Vunsen'sche Elemente reichen zur Bedienung des Induktionö»Apparates vollkommen aus. Da ^ sich in Folge der Erplosion der Zylinder bedeutend erhitzt, ! so ist noch eine Vorrichtung angebracht, durch welche fort« ^ wahrend kaltes Wasser zur Abkühlung auf den Zylinder ^ geleitet wird, welches sich dadurch erwärmt, abfließt und in ! dem erwärmten Zustande zu verschiedenen andern Zwecken weiter benützt werden kann (z. V. zur Heizung der Werkstätte ! uud nach seiner vollständigen Abkühlung wieder zur Abküh- ! lung des Zylinders). Nach den bisher gemachten Erfahrungen braucht die ' Lenoir'sche Gasmaschine pr. Stunde und Pferdekraft durch« ^ schnittlich 1ä Kubikfuß Gas, also pr. Tag 720 Kubikfuß. ! Das Wasser zur Abkühlung des Zylinders kann entweder den ^ öffentlichen Wasserleitungen entnommen, oder durch die Ma« > schine selbst aus einem Brunnen in die Höhe gepumpt, oder ! durch dieselbe aus einem kleinen Reservoir, einem mäßig ! großen Bottich, eingesaugt werden. Was das Verhältniß der Betriebskosten dieser Maschine im Vergleiche mit einer Dampfmaschine betrifft, so stellt sich nach den bisherigen Erfahrungen daö höchst wichtige Ergebniß heraus, daß die Gasmaschine um fast 3U"/^ wohlfeiler arbeitet, als die Dampf. Maschine. Die Vortheile, welche diese neue Erfindung im Vergleiche mit Dampfmaschiuen darbietet, werden von dem Berliner Chemiker und Techniker Lipowitz in folgender Weise aufgezählt: 1. Keine großen Kessclvorrichtungen und Näume sind dazu erforderlich, u»d die bei Dampfmaschinen nothwendige sorgfältige Ueberwachung fällt weg. 2. Alle hohen und theuern Schornsteine siud überflüssig. 3. Nur kleine Näume sind zur Aufstellung der Maschine erforderlich; sie kann daher selbst von Gewerbetreibenden, welche zur Miethe wohnen, überall aufgestellt und wie ein gewöhnliches Möbel transportirt werden. 4. (5s wird nur eine geringe Menge Wasser zur Kühlung der Maschine erfordert. 3. Jede Gefahr einer Ervlosion oder Zerstörung ist beseitigt. 6. Ein kleines Anlagekapital reicht zur Anschaffung der Maschine hin. ?. Die Abnützung scheint nach den bisher gemachten Erfah- rungen nicht größer zu sein, als die der Dampfmaschinen. 8. Diese Maschinen arbeiten, wie oben bemerkt, bedeutend billiger als Dampfmaschinen. 9. Ferner bieten diese Maschinen noch außerdem entweder warme Lust zum Heizen und Trocknen, oder warmes Wasser zu andern technischen Zwecken dar. 19. Endlich haben sie den großen Vortheil, nur wahrend der Zeit ihrer Thätigkeit eine Speisung zn erfordern, und dafür eine äquivalente Arbeitskrast zu liefern. Obwohl sich Herr Lenoir anfänglich nur auf die Ver« fertigung von Maschinen von 1—4 Pferdekraft beschränkte, so werden jetzt in der der Firma Koch A Komp. in Leipzig gehörigen Maschinen »Fabrik derlei Maschinen von jeder ver« langten Größe, selbst von 100—200 Pferdekraft, verfertigt. Um noch einige Belege für die bisher erzielten praktischen Erfolge der Gasmaschine anzuführen, möge erwähnt werden, daß in den Werkstätten des Herrn Leueque in Paris eine Gasmaschine von 4 Pferdckraft anhaltend thätig ist, und zum Bewegen von Sagen und Drehbänken zur Bearbeitung von Eisen dient; und in Lyon ein Industrieller eine Maschine von N0 Pferdckräftcn mit dem vorzüglichsten Erfolge benutzt, und auch in Berlin und Vreslau derlei Maschinen bereits zu prak--tischen Zwecken benützt werden. Da die Wichtigkeit dieser neuen Erfindung, uaiueutlich für die einer wohlfeilen und ausgiebigen Arbeitskraft entbch» renden Gewerbe, aus dieser kurzen Darstellung wohl Jeder» mann ersichtlich sein dürfte, und bei der in baldige Aussicht gestellten Einführung der Gasbeleuchtung in Laibach auch daö zum Betriebe nothwendige Material leicht zu haben sein wird, so hielten wir es für unsere Pflicht, die Aufmerksamkeit aller Indulirielleu auf diesen wichtigen Gegenstand zn lenken und denselben der allgemeinen Beachtung auf's Wärmste zu empfehlen. Schließlich bemerkn, wir noch, daß der Buchhändler Herr C. B. Polet in Leipzig sich bereit erklärt hat, ! auf frankirte Anfragen Näheres über den Preis u. s. w. der ! in der Leipziger Maschinen-Werkstätte von Koch A Komp. ! erbauten Gasmaschinen mitzutheilen. A^ Miu<^. ! i--------------— ! Die drei besten Aerzte. ! In dem berühmten medizinischen Werke: „Schule von ! Saleruo" wird gesagt, es gibt nur drei wahrhaft große Aerzte, ^ bei welchen man im ErkrankungZfalle am sichersten Hilfe finden ! kann; diese sind: ») ein ruhiger, frohmüthiger Geist; l>) mäßige ! Bewegung, und c) geregelte Diät. Als der Pariser Arzt ! Dumoulm, der nch unter Ludwig XlV. von Frankreich durch ! seine „Wunderkuren" den ausgezeichnete» Ruhm erworben ^ und selbst auch ein hohes Alter erreicht hatte, auf dem Sterbe- bette lag, ward er in der letzten Stunde noch von mehreren Aerzten besucht, welche ihn um Mittheilungen einiger Geheim- mittel seiner großen Praris angingen. „Meine Herren' sprach er zu ihnen, ich hinterlasse drci große Aerzte." Da sich Jeder von ihnen einbildete, er werde ihn unter diese DieizM setzen, ersuchten sie ihn inständig, ihre Namen zu nennen. Der Sterbende gab ihnen k»rz zur Antwort: „Wasser, Uebung ! im Geist und Leib. Diät." Druck uild V.rl^g v»n Igu. v. Klcinmayr L5 F. Vamderg in Laibach. — Bcw»twottl!chcr"N^ttmr F. Vamberg.""