Aireltag den SV. März 1880. XlX. I-Hrgavg. vle „Varb«rg«r Leitung" trscheint jtdin Eonntag, Mittwoch und Freitag. Preis« — stir Marburg ganzjährig S fi.. halbjährig S sl., vierteljährig ! fl. »0 kr.; siir Zustellknz ins Haus monatlich 10 kr. — mit Poslversendung: ganzjährig » fl.. haldjährig 4 !!., vierteljährig 2 fl. Jnsertionsgebühr 8 sr. per Zeile. Alt bldrohlt Vilksschlllt. Eil, kaller Wind geht durch Oesterreich. Rascher uitd üppiger, al« seit Langem schießt die Reaktion in die HaUne. Der ^.i^olksschule gilt der erste Angriff, bald wird sie die Mittelschule erfassen, und bald wer-.den auch die höchsten wissenschaftlichen Anstallen de» Reiche« von der Strömung sich verletzt fühlen. Gegen die Volksschule ist der erste Schlag gerichtet. Da scheint der Kampf am leichtesten, da isl der Sieg der folgenschwerste, da kommt man dem Verständnib der großen Masse entgegen und wird von ihr getragen. Also dazu brauchte man zehn Jahre Zeit, um zu erfahren, daß dott und da acht Jahre Schulpflicht Unzufriedenheit erregt hat! Als ob e» nicht noch Leute genug gäbe, die auch fünf Jahre fllr viel zu viel ansehen, ja vier Jahre, vielleicht sogar zwei. Da» kann man erfahren, wenn man dort anfragt, wo auf Bildung über, Haupt kein oder nur geringer Werth gelegt wird, wo der augenblickliche kleine Nutzen mehr wiegt, al» der bedeutendere, wenn dieser nicht gleich greifbar ist und nicht in Geld sich um-setzen läßt, wenn man itn äußersten Osten und im äubersten Süden die Regel finden will für Provinzen mit hoher geistiger und materieller Kultur. Sech» oder acht Jahre! Eitl geringer Unterschied, in unserer Frage aber ein ganz gewaltiger. Denn e» handelt sich nicht um die Zahl sech» und acht, sondern darum, ob da» Kind die Zeit vom zwölften bi» zum vierzehnten Jahre in der Echnl» zubringt, jene Zeit der Entwicklung, wo der Verstand zu regerer Thätigkeit erwacht, wo da» Kind mehr lernt, al» in den vorangegangenen Jahren seiner Echnlztit zusamtnen — selbständig denken und nicht mehr blo» gläubig hinnehmen. Die» mag Manchem heutzntage unangenehin s.!itt. ist aber Jedetn unutntjänglich nothwendig, wo Industrie und lIswerbe, Ackerbau und Hatidel ring» umher zu hoher Blüthe gelangt sind, wo Geschick, lichkeit, Findigkelt, Elastizität de« Geiste» mehr als je nölhig sind, utn sicher durch die Welt zu gehen. Nicht jedem in'ü gegeben, wie sein Herr Vater zu leben, zu handeln, zu wandeln. „Wer durch'» Leben sich will schlagen, inub zu Schutz und Trutz gerttsiet sein." Die» gilt besonder» für unsere Zeit, und e» weiß dies der Kaufherr und der Fabrikant, e» weiß da» der Kleingewerbetreibende und e» sollte e» auch die gesammte Landbevölkerung in allen Tkzeilen Oesterreichs wissen. Das Heralzsehen der Schulpflicht von echt puf sechs Jahre als Regel hin» gestellt, wäre gerade für unsere Landbevölkerung von Unheil. Daß in unserer Volksschule nicht Alle» ist. wie e» sein könnte, daß sie verbesserungssähig, wer wollte da» leugnen? Es bestehen noch andere Institutionen; sie bestehen länger al» zehn Jahre und sind sie makello», fehlerfrei? Der Antrag, mit der Schulpflicht von acht auf sechs Jahre herabzugehen, berührt keine Ver-vollkomlnnung, sondern lockert den (Arnndstein dt» ganzen Baues. Gelänge das, dann wird unserer Schule bald ändert» Unheil drohen. Wir wollen nicht den Propheten spielen, aber wundern sollte e» un» wahrlich nicht, wenn sich die Herren von der Rechten nicht bald noch ein andere» Objekt au»suchen sollten, gegen da» sie ihre Waffen richten werden, um unsere Volksschule ^.konfcssionell", will sagen klerikal, umzugestalten. Denn da» ist'», was uns.droht. Es ist keine Frage: Geister sind heraus, beschworen, die kein Meister rief. Leidenschaften, unselige Leidenschaften sind entfesselt, bei un». wie bereits draußen im Nachbarstaate, die besser nicht entfesielt worden wären. Eine trübe Zeit will allenthalben hereinbrechen. Sie foll nnfere Partei auf ihrem Posten fiilden, maniihaft und treu, um da« zu fchützen, was al» ein Kltiuod betrachtet, Hochgebalten und ge!ie!^t werden muß: die Freiheit und Selbständigkeit der Schule. Zur Zeschichle des Tiijies. Die Führer der Rechten arbeiten mit Hochdruck — ob auch mit Erfolg? Will Taaffe, wie es heißt, nach den Feiertagen die V-rhand» lungen mit diesen Führern noch fortsetzen, trotz-dem er da» Begehren derselben genau kenni, so gilt die» der Rechten al» ein günstige» Zu-chen. „Halb sank er hin, halb zo^; sie ihn!" Unserer Staatsweisheit vorletzter Schluß in Bosnien-Herzegowina ist die Verkündung des Standrechte» gegen die „Räuber" für zwei Kreise — zweiundzwanzi,; Monate nach deln Eintnarsche der Truppen. Diese Maßnahme wild jedoch bei dnn Charakter der Bevölkerung und bei den Verhältnissen der Nach« barschaft sehr wenig fruchten und will man wie ein Führer der Rechten vorhergesagt — glorreich fortfetzen, wa» so glorreich begonnen, so dürste sich bald die Nothwendigkeit ergeben, da» Standrecht aus» ganze Land auszudehnen, ja sogar den Belagerungszustand zu verhängen. Republikanische Blätter warnen die fran-zösifche Regierung, die rein innere Frage wegen der.Ordensgemiinfchaften al» eine auswärtige behandeln zu lassen und die Ein-lnijchung de» Papstes wie unter Äuizot zu ge» statten. Die Ze,ten von 1845 und 1880 seien ganz verschieden; damals habe e» noch eine Kirche Frankreich» mit fcanzösischeit Bischösen nnd einer französischen Geiftlichtkit gegeben; jetzt dagegen sei die lSelstlichke»t römisch und Rom in der Gewalt einer Gesellschaft, welche die Kirche verschlungen habe. Der Wille de» jetzigen Papste» sei ohnmächtig, die Lasi zu herien, die sein Vorgänger ihm hinterlassen habe; Leo XIII. wolle Frieden und Versöhnung, aber habe er auch die Macht dazu? Glaubt man, daß er in Frankreich nach den dreißig Iahren de» neunten Piu» die Maßregel wieder-holen kann, die Gregor XVI. im Jahre 1845 traf, indem er die Jesuiten abbelies? Ii e u i l t c t o tt. Morgtnroth. !tton Herman Schmid. lSortsel»ung.) „Er wird spielen, Herr", sagte er barsch und leise, „und Er wird so spielen, wie tnan e» von Ihm verlangt l Will Er im letzten Augenblick die Vorstellung unmöglich machen und UN» vor Hof und Stadt prostiluiren? Noch ein einzige» Wort de» Widerspluch« — und ich lasse ihn nicht spielen, ich trete hinaus auf das Theatrum, und sage dem Auditorium, daß es sich umsonst bemüht hat, sage ihm Seine Weigerung, aber auch warutn Er sich weigert. . . wie e» d. ln utn Ihm und Seine Zukunft steht, da» kann Er sich selber sagen und sich an den siebenten September 1758 erinnern!" Der Jüngling bebte vor Ausregung, aber er sand weder Worte nach Zeit zur Erwiderung, denn Frater Aegidi, der inzwischen triulnphirend sein Kreuzbild an dem Streitwagen befestigt hatte, rief herüber: „Die Musik geht zu Ende, Herr Pater Komikus — der Kapelltneister hat schon da» Zeichen gegeben ... Wir tnstsskn anfangen .. Auf einen Wink de» Pater» rollte der Vorhang in die Höhe und die rasch geordneten Personen zogen unter den Tönen eines schtnet« ternden Marsches aus die Bühne. Nietzer mußte folgen. „Ich Thor!" murmelte er, indem er vie Falten seines Purpurmantels zusammenfaßte und über die Schulter warf.- „Diefe unselige Liebhaberei, Komödie zu spitliin, hat mich wieder einmal verleitet ... ich hätte e» nur wissen solle.1. daß ich nicht nlehr hierher gehöre!" Paler Neumayzr sah ihm kopfschüttelild nach. „Der ist auch zum Letzteninale in diesem Hause gewefen", murmelt- er. „Ich werde dem Paler Rektor einen Wink geben, baß man d-n gefährlichen Menschen nicht aus den Augen läßt .. Draußen im Saale hatte ilidessen die drän« gende und stimlnende Zuhörerschaft mit Ungeduld den Beginn de» Spicl» erwartet: eine stattliche, aber bunt durch einander gewülfclte Verfammlung. Zu beiden Seiten der gemalten Pilaster, welche ten Bühnenraum abschlössen, waren erhöhte Tribünen angebracht; die blauseidenen und silverbefranztsn Titcher, womit sie behangen waren, ließen erkennen, daß sie l»e-ltimmt waren, den Hof und seine Angehöligen aufzunehmen. Dazwischen, hlnter den Sitzen der Musiker und der BNHne gegellüber, zogen sich einige Reihen von Etande»personen hin; von Mitgliedern der vielen geistlichen Orden in München, vom feinen weltgewandten Theatiner iln weißen Habit und dein schwarzen Talar de» gelehrten Benediktiner» bi» zur braunen Kutte de» schlichten Franzi»kaner«. Dazwischen blitzten reichgestickte Uniformen von Offizieren der verschiedenen Regilnenter, oder bewegten sich die würdigen Perrücken von Beamten, Dikasteri-anten und Kanzleiverwandten aller Art. Die Frauen derselben saßen steif in steifen Reiflöcken va und sahen mit den hohen abenteuerlichen Frifnren beinahe wie phantastifche, in einen Topf gepflanzte Blumengewächse all». Den üi)rigen Theil de» Raumes nahmen die Bürger von München ein; behäbig saben die zünftigen Meister der verschiedenen Gewerbe da, mtt Haarbeutel und Zops, und in den langen groß-knöpfizen Röcken, aus deren Farbe untrüglitd da» tÄewerbe seine» Trägers zu erkennen war. So trug der Müller unfehlbar Grau, der Bäcker Blau, der Bierbrauer Braun, All- und Juttg-meKger Rothbraun. Elwa» abgesondert an einem der verhüllten Si'.alsenster hatte eine kleine Gruppe von Mäilnern Platz genolnmen. welche durch genauere pttsonliche Betaunlschast zusammen zu gehören schienen. Der Eiie war eine hohe männliche Gestalt mit kräftig geschnittenem Veriuischli? Zlachrichteii. (Erfindung.— Strohholz.) Wenn die Nachrichten au« Nordamerika sich destätigen, so dürfte sich auch für unsere Landwirthschaft eine neue Quelle eröffnen, die manche Wunde heilen könnte. Im Staate Illinois ist es nämlich einem unermüdlichen Morscher und Denker ge-lungm, künstliche« Holz au« Stroh in solcher Weise herzustellen, daß das nengewonnene Produkt selbst der feinsten Politur fähig sein soll. Zu diesenl Behufs wird das Stroh vorerst einer chemischen Behandlung unterzögen, indem es ein Bassin, gefüllt mit einer bisher nur den, Erfinder bekannten Flüssigkeit zu passiren hat, um sodann unter kolossalem hydraulischen Druck in feste Blöcke verwandelt zu werden, wie man Papier schon seit Langem in sehr harte und widerstandsfähige Körper verwandelt, welche z. B. zu Satinirwalzen und Eifenbahnwagen-rädern verwendet werven. Auch da« „Stroh-holz" soll das Versuchsstadium schon endgiltig überschritten haben und werden außer anderen lÄeyenstänven in San Francisco namentlich Fässer auS dem neuen Material gefertigt, die m Folge ihrer außerordentlichen Leichtigkeit und chrec Billigkeit wegen bereits ein sehr be-liebles Transportmittel geworden sind. Welchen immensen Werth wird diese Erfindung aber auch sttr UN« und namentlich für Ungarn ha« den, wo man vielen Ortes thatsächlich nicht weiß, wa« mit dem Stroh anfangen! Hoffen wir, daß e« unseren technischen Wissenschaften gelingt, sich dem Landwirth immer mehr nütz» lich AU erweisen, denn wir können'« wirklich brauchen. (Nach Valencia!) In Valencia werden „Vereine gegen Unwissenheit" contra In. iAnvranvia) gebildet. Diese liezwecken, mit allen denkbaren erlaubten Mitteln dahin zu wirken, dab der Volksunterricht als obligatorisch erklärt und unentgeltlich ertheilt werde, sowie daß alle diejenigen, welche nicht in einem gewissen Alter jene« Maß von Schulbildung besitzen, da« nöthig ist, um die Stellung von nützlichen und arbeitsamen Bürgern würdig auszufüllen, gewisser politischer und gesellschaftlicher Rechte verlustig erklärt werden. (Deutschland« Verkehr«politik und Fiume.) Die Tarifpolitik Deutfchland« hat den ungarischen Verkehr nach Frankreich ge-»wungen den Seeweg über die Adria einzuschlagen, so daß die englische Schifffahrts-Gefell-schast ,,Adria" gegen Schluß de« Jahres außer nach Gla«g0V und Leith, Liverpool, Amsterdam und London auch eine fünfte Route direkt nach Rouen organistrt hat, welche, wenn auch mil einer Umladung, Ungarn dem Pariser Markt näher bringt und diesen Verkehr steigern wird. Die englische Gefellschaft thut dabei natürlich edlem Angesicht, au« welchem ein Paar Augen von wunderbarer Bläue leuchteten. Der Andere war etwas älter, von mehr hagerem und zartem Bau, mit einem Antlitz, dessen Blässe durch den sinnenden Ernst dunkler Augen noch mehr hervortrat. Ein unterfetzter Mann mit offener wohlwollender Miene saß zwischen beiden und jchien zuzuhören: Tonsur und Anzug ließen den Wellgeistlichen nicht verkennen, während die gewählte seine Tracht der Andern, Perrlicke und Degen verriethen, baß sie dem Beamtenstande angehörten. Der ältliche blasse Mann erzählte eifrig und mit gedämpfter Stimme, so daß seine Worte nur der nächsten Umgebung vernehmbar waren. Die daneben Sitzenden, ein Paar Bür-gersantilien, hätten aber auch ohne diese Vor-tlcht nicht« von der Unterhaltuug vernommen, denn sie waren ausschließend mit sich selbst tzejchäftigt und in ein nicht minder eifrige« Gespräch vertieft. „Aber sagen Sie doch, Limbrunn", unter-!)rach der Jüngere den Erzähler, und seine bläulichen Augen glänzten noch stärker auf, „sagen Sie, woher Sie alle diese Nachrichten haben?" .Aus der besten Quelle, mein lieber Lori", erwiderte Limbrunn, „nämlich geraden Wege« ou» Ingolstadt und vom Geheimrath Jckstatt Alle«, wa« dem Handel nützlich sein kann; so hat sie ihre neuen Dampfer „Tisza" und „Hun. garian" mit speziellen Einrichtungen für Mehlverladungen versehen. 3!icht minder hat die österreichische Südbahn-Gesellschast die Lage rasch uud glücklich aufgefaßt und benützt. Man hat aber auch schon neue Vortheile ersehen. Soweit die ungarischen Mühlen nur bedacht sind, stet« komplete Ladungen zu beschaffen, wozu da« Interesse an kurzen Seereisen von selbst drängt, bietet der Seeweg besonder« für Holland bedeutenden Vortheil und ermöglicht allein da« Geschäft, da er beispielsweise gegen die Bahn-srucht vis. Dentschland nach Amsterdam vom Jahr 1879 um 60 kr. per Meterzentner, gegen die im Jahr 1880 einznhebenden Bahntarife sogar unl fl. 1.40 ö. W. per Meterzentner billiger zu stehen kommt. Alle diese Produkte, die früher über Deutschland ihren Weg nach Holland, Belgien, Frankreich und England zc. nahmell. werden Über Fiume gehen. Die deutschen Eisenbahnen werden aber über kurz oder lang dat Ergebnis dieser Konkurrenzirung in Form höherer Tarife zum allgemeinen Verständnis zu bringen versuchen. Zwischen der ungarischen Negierung und der Schisifahrts-Gesell-schüft ,^Adria" ist eine Vereinbarung zu Stande gekommen, daß letztere eine Jahressubvention von 150.000 ff. erhält, wogegen sie sich verpflichtet, von Fiume nach England jährlich 150 ordentliche Fahrten zu veranstalten. Außerdem verpflichtet sich die „Adria^^ nach Verlaus von zwei Iahren sich zu einer ungarischen Aktiengesellschaft mit dem Sitze in Budapest umge» stalten, wobei die Mehrheit der Mitglieder de« Direktion«rathe« au« Ungarn bestehen muß und müssen auch die eventuell zu emittirenden Aktien im Jnlande zur Subskription ausgelegt werden. (StaatsVirthschaft.) Seit zwölf Jahren haben sich in Oesterreich die Staat«au«gaben um 98 Millionen vermehrt. Seit vier Jahren ist — die letzte Goldrente von 20 Millionen nicht gerechnet — eine Schuldenlast von ZÄ0 Millionen zugewachsen und betlägt die Vermehrung der Zinsen 17 8 Millionen. Zliarburger Zzerichte. (Vom Save-Durch stiche bei Rann.) Die S^osten für den Save-Durchstich oberhalb Rann, welcher im Jahre 1875 mit einem Voranschlage von 86,000 fl. begonnen worden, belaufen sich bereit« auf 130,000 fl. Die Arbeiten sind trotzdem zwecklos und da die Anrainer sich weigern, dem Staat Beiträge zu leisten, so muß nun das Gericht entscheiden. (Feuerwehr in Ar nsels.) Die wechselseitige Versicherungsanstalt hat der freiwilligen Feuerwehr in Arnfel« 50 fl. gemidmet in An' selbst. Einer seiner Zuhörer — wenn ich mich nicht irre, ist sein Name Wei«haupt — hat mir Briefe von ihm gebracht und mir noch mehr mündlich erzählt. Jckstatt hat mir den jungen Mann dringend empfohlen und scheint sich große Hoffnungen von ihm zu machen — ich muß ihn also für vollkommen glaubwürdig halten." „Und darnach hätte ea auch wirklich den Anschein", fragte Lori, ^daß die Jesuiten einen Streich gegen Jckstatt und die Uillversität beabsichtigen „Es ist wohl mehr al« Schein", erwiderte Limbrunn, „und im» so bedenklicher, als lioch mancherlei Umstände damit übereinstimmen. Sie wissen, daß diese Partei nichts verzelht und nichts vergißt. Sie können es nicht verwinden, daß ihnen durch de« freisitinigen Jckstatt Ernennung zum Direktor der Universität die ausschließende Gewalt in Ingolstadt au« den Händen gewunden ist. Sie konspiriren fortwährend in der Stille gegen ihn und haben auch die Studenten auf ihre Seite gebracht. Jckstatt hat ihnen da« Nachtschwärmen und die steten Prügeleien mit den Ossizieren untersagt — nun hassen ste ihn, haben ihm die Fenster eingeworfen und neulich tn einer stürmischeil Nacht sein Bildniß mit einer höhnischen Ausschrist an den Galgen geschlagen. Daraus läßt sich schließen, erkennung de« thatkräftigen Einschreiten« bei dem Brande der Soggaumühle. (Neue Firma.) In da« Handel«register de« Krei«gerichte« Eilli ist die Ftrma: „Bauunternehmung Eichelter und Fritsch" zu Trisail eingetragen worden. (Den Brandwunden erlegen.) In St. Johann auf dem Draufelde wurde da« Wohnhan« de« Grundbesitzers Michael Kooa-tschitsch ein Raub der Flammen. Der Eigen-thümer und die Jnwshnerin Maria Iavornik erlitten bei Rettung ihrer Stubeneinrichtung schwere Brandwunden und starben in Folge derselben am nächsten Tage. (Waldbrand.) Zu St. Christoph bei TÜffer entstand im Walde de« Grundbesitzer« Joses Zonner durch'« Abbrennen de« dürren Grases Feuer und konnte diese« mit Hilfe der Ortsbewohner erst gelöscht werden, nachdem e« sich auf zehn Joch ausgeoehnt. (Erfroren.) Der Maurer PH. Dreven-schek in Kartschovina bei Pettau, welcher am !8. März Abends viel Branntwein getrunken, wurde am nächsten Morgen aus der Straße erfroren aufgefunden. (Zum Kampfe um die Schule.) Die Stadtvertretung von Nadker«burg hat sich für die unverbrüchliche Durchführung de« Schulgesetzes erklärt. (Fül's Schulgesetz.) Die Pettauer Stadtvertretung hat sich für die achtjährige Schulpflicht ausgesprochen und erkärt, Aende-rungsversuche mit allen gesetzlichen Mitteln be-kämpsen zu wollen. (Ste irisch er Wein markt.) Eine Ab-theilung der Landesausstellung wird der stei-rifche Weinmarkt bilden, für welchen sich in den Kreisen der Weinbauer schon jetzt eine sehr lebhaste Theilnahme kundgibt. Wird dieser Weinmarkt zahlreich beschickt, so dürste er viele Käufer anziehen und wohl den Anstoß geben zu Landes - Weinmärkten, welche alljährlich wiederkehren und aus den Absatz der steirischen Weine günstigen Einfluß haben. Letzte ^ost. Der genossenschaftliche Klub in Wien hat beschlossen, da« Herrenhau« um die Ablehnung de« Gesetzentwurfe« über die Besteuerung der Genossenschaften zu ersuchen. Im Kreise von Banjaluka sind zwei Steuerbeamte ermordet worden. Die Bandenführer in Bo«nien, auf deren Kopf ein Prei« gefetzt worden, sind Serben. Die Dekrete der französischen Regierung, betreffend die nicht anerkannten Orden«gemetn-schaften sind bereit« unterschrieben, die Kundmachung soll jedoch erst nach Ostern erfolgen. wie weit die Sache schon vorbereitet ist, und demnächst schon soll die Lunte an die Mine gelegt werden!" „Und worin soll die Mine bestehn?" „Wer weiß da«? Man hört die Minirer graben, aber kennt die Richtung nicht, in der sie arbeiten. Der junge Wei«haupt meint, man wolle dem Kurfürsten die Beweise beibringen, daß Jckstatt vor so und so viel Jahren, al« er mit dem Grasen Bouroal im Orient reiste, zum Islam übergetreten sei!" Lori lächle laut auf, daß die flüsternden Bürger sich nach ihm umsahen. „Albernheiten l" rief er. „Daunt kommen sie nicht auf bei einem so hellen Kopfe und einem so edlen Herzen, als Kursürst Max Joseph besitzt! Er liebt Jckstatt als seinen Erzieher und Lehrer, er weiß ihn vollkommen zu würdigen und wird ihn datier nicht fallen lassen wegen solcher Hirnge-spinnste l'^ „Der Kursülst ist gnt, klug und dankbar", entgegnete Limlirunn mit Achselzucken, „aber wer steht dafür, daß es nicht noch einmal geht, wie es schon gegangen ist?" (Fortsetzung folgt.) Die Liberalen England« ploicsiiren geqen eine Allianz mit Deutschland und Oesterreich, Ungarn. Land und Stadt. Ein schönes Wohnhc,uS, niichst dem Mar-bur^^er Südbahnhose, mit Weingarten, Obst-. Wiesen- und Gartenanlagen ist zu vcrktnlskn. 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I l^'tidkr^islie!' von tl. 5.5l) nnKssüNßskn. .^N2ÜAv von i1. 9.80 auk^srts. vuu l!. 1.20 aufwärts itt ^us^valil, el>en?c> wis sein /l Abonnemeiü-z-tKlnIilllung nuf !?ssnstni te Dniiieii- »iiii Zltliden-Zeitiiiiq. AlionlitUiciilSprciS vicrtcljäliri,, nnr '-i V, Mark (in Scsterrcich naib vour?^> Jährlich erscheinen: 24lliim»irr» m. Modt» n.Handlirlicilrii^ ^ 2^ Snpplkmciite. .'chO Schnittmiillli. 24UNMNIN!> mit lliitrrlialtnnN, . Lrilagkn. lÄ colorirte Modenbilder. AcNrlr»ngcn auf dlcsc »eNevIc niid >oeN»crl>reUcte ModcnMunft nelmc» asse N«chyan»su»-,n und jederzeit entgegen. Ein .Kostkind wird von liner sorgsamen Mlittcr in gesund.r Wohnung aufgenommen. Anfrage Franz Io'es' Skraße, Kolonie Nr. 30. lalwLvdwvri^rdkr Art beheben sofort: ».««<„, ü 7i>kr^, 'F.ai,i>i,?l> ä 4» kn weil» kein -nderk« Mittel Hilsts Bei Herrn W.König. A^wiheker. ll»7!» r>0«S«I^dWStNV. ^lkrkk: V. tirisduksr'selts I(«!Ioröi Ktts'dfoixsr l^'omi). ^lollm^er.......... (Mor rvtt^.......... ltiUkrsdvrxer......... Uk<^i»oIIer.......... t'iolcol'Sl'........... i'iczlnmt^Iivl'j^er........ ji^öi'kLkl)al?!isi'......... ^»otiliß^ktllel'......... liot^vvsin ^VlS Ijonltisux..... ^srukikleiner......... t^rüllnusr.......... I^utteuiisrjssl'......... l'adiuot.......... tiivklinj^........... .Iobnnnigt)si'jF6»'........ tikljigkllor ^usIssL....... Iloekstermit^bsrxsr ^ualeso . . . >^nödruvk , . . O! »arn x» a K r» SI?. Lrütlvi' LlömosolivA tIo1l^i1a«cI>o mit rotder ktil^uotte, lws l^eillsto.........2 b0 !! ^ost-............l 1 70j tiwnetis............ 70 k'rau^övivLtiv ^arlcon. ^ j ^ l^i-emö öou?i...... . . ! ^! 50 ji LUeri zsraväs ^oussoux.....I 70' Oscar lZs ^ovtai'xvs......I s!.-!! Ü68tkIIullAvn Uder lo öout. ^ver6on aug 6er Xellsrei V. Xiieduder'« ^»edtolKer ^ (^v. prompt sü^eewird. (360 I Laut. 50 — 30 50 30 — 60 -- 35 — 60 i — 35 60 j — 35 i— 70! — 40 — 70! — 40 j— 80 l — 45 ! — 30! — 45 — 80 — 45 — 80 — 45 80! — 45 — 90 — 50 — 90 l — 50 90! — 50 I "! — 55 ! 1 — 55 i 1 30^ — ?0 (?e8(;kätt8>^U2eiAe. Gefertigter zeigt dem l'. I. Publikum an, d ß er das Spengler - «esekÄtt deS Herrn Verdlsoli übernommen hat, und em-pfikhlt sich erj^ebenst zu allen in diesks Fach einschlagenden Arbeiten. Um zahlreiche Auftrüge bittet, unter Zusicherung prompter und billiger Bedienung, hochachtungsvoll (363 Zoses Rihar. Zur Isilvdtiiile l Alle Sorten Damtvpllh, Herrtnhtmdln, Krügen, Manchetten zc. zc. werden schönstens, schnellstens und billigst geputzt: (365 Kärntuerstraße Nr. 43 im Hofe, Thüre ?. EiseWöbel-Fabrik von keielmiil ^ in ^ien IN, Marxergasse Nr. K7, neben dem Tophienbad. Da wir die CommtssionS Lager in den Provinzen sämmtlich eingezogen, weil es häufig vorgekommen, daß unter dem Namen unserer tzirma fremdes und geringere» Kabrikat verkauft wurde, so ersuchen wir nnsere geehrten Kunden, sich von jetzt ab directe an unsere Kabrik in Wteu wenden zu wollen. (764 Tolideft gearbeitete Möbel für Salon, Zimmer und Gärten fiud NrtS auf Lager und verkaufen von nun au, da die Spesen für die früher gehaltenen EommifsionS-Lager entfallen, zu ><»'/, Nachlaß vom ?>retStarif, welchen auf verlangen gratis und franco einsenden. vroga ivloina. ferrovia. Iiis ferro earril. ^ärn^ägsn. vlivmin äs foi-. vtseet^volleZ ^^usil(stilel< tül' (Klavier 2U /.»ei Illi.ttäen I^rcis nur Dßß listen 1i^ili8LN^ dioseL von tisr riIlt-U«»k omittirton 1^0ttsrilZ>./^nlsllen» Dioss (Iure!» undsciinjLto Liolierlioit nnvann. Aerztliche vostAtiLllllK.« Uvrrn Ur. ^s»pp,-^« k. k. Kofzaynarzt in Wien, I. tioKneiKASse ^r. Als Arzt von mehr als 3000 Arbeitern habe ich Ahr v v I» t v » (251 MlUldVajstr bei Auflockerung des Zahnfleisches. Locker-'^^SC werden der Zähne, bci lililem Gerüche auS dem A!unde und bei scorbutischcn Erkran-'"?^ kungen der Mundschleimhaut stets verordnet und damit die ersprießlichsten (Zrfolge erzielt. Seit 10 Jahrei: mache ich täglich von Ihrem Anatheri n M nndivasse r Gebrauch, ktnin dessen Nützlichkeit nicht genug lobe» und empfehle Jlir Mundwasser Jedermann als daS Beste. Meli, unll Vtiii-. lli-. «solf, Mitglied des Wiener medic. DoctoreN'«^ Kollegiums, Falirik^'- und Bahn.Arzt der auSschl. priv. Kaiser FerdinandS-Nordbahn.^^ Floridsdorf b. Wien, den 17. Mai 1378. Zn haben in: ^arllinrx in Kancklari'« .^potdelcs, dsillvrrv lio uix, ^xotkölco sur ü^arialiiU, llorron läoriü ck (!o. unä Herrn ^oli. ?usi„-Lpr». Br.innlweintu, Num, Liqueuren, Frücht-siiften, Preßhefe,Parsilm«, Medizinal-Spiriiuosen, vaisamen, Selsen und üb-r IW» Handel«-arlikel, welche mehr ali Ivo Perc. Gewinn bringln. Preis 3 fl. Best-ilunnen gegen Baue oder Postnachnahme sind zu richten an !»»,>»» Ili-ailöka.k. k.priv.Inhaberin, Wien,Wieden, Haupistraße Nr. 36, 1. Siock. (zig Fensterstöcke sind zu verkaus-n. (Innere Lichte 92X160). Ansrage im Comptoir d. VI. Eiseiidahil-Fahrordnullg Marburg. Personenzüge. ivon Trieft nach Wien: Ankunft 8 ll. 2fl M. ftrüh nnd 6 U. bl M. Abend» Absahrt 8 U. 37 M. Arüh nnd 7 U. L0 M. Abends Von Wien nach Trieft: Ankunft 8 U. 40 M. ftrüh und 9 U. 49 M. AbeudS. Abfalirt 9 ll. — M. Kriih und 10 U. — M. Abeuds' Non Marbnrg nach Graz: L U. 15 M. Friih. Von Graz nach Marburg: 3 U. 15 M. Nachm. Aukuuft in Marbnrg: 5 U. 49 M. Gemischte Züge. Von Trieft nach Mürzzuschlag: Ankunft U. 11 M. Abfahrt 12 U. 4b M. Nachm. Bon Murzzuschlag nach Trieft: Ankunft 1 U. 44 M. Abfahrt 2 ll. 25 M. Nachm. iv vtarburg. SXGtG "