PROGRAMM des in Veröffentlicht von der Direktion am Schlüsse des Studienjahres 1867. ?■ V*/'------- . !C., Marburg. tiuchdruckerei des E. Janschitz. 1867. des k ai s. kön. Gymnasiums in MARBURG. Veröffentlicht von der Direktion am Schlüsse des Studienjahres 1867. Marburg. Druck Ton Eduard Jinschitz. I. Nekoliko sklepov na predzgodovinsko omiko slovanskih narodov v obče in slovenskega naroda posebej povzetih iz primerjanja jihovih jezikov. Sostavil J. Maj ci g er. II. Die deutschen Geschlechtsnamen mit besonderer Rücksicht auf Marburger Namen. Vom Prof. R. Reichel. III. Jahresbericht des Direktors. $ £\Lòf (hart), allein, ob diese Beinamen forterbten, also echte G eschlechtsnamen waren, wissen wir nicht. Characteristische Beinamen dem Eigennamen hinzuzufügen zwang der gesteigerte Verkehr und diese Beinamen sind überall auf dieselbe Weise gebildet. Die Eigennamen genügten nicht mehr, da viele denselben trugen, manche verschiedene Namen in der im gewöhnlichen Leben gebrauchten Koseforen zusammenfielen (z. B. Hezzilo ist Heinrich aber auch Hermann), ferner einzelne Namen in einzelnen Gegenden besonders beliebt und häufig gebraucht waren, wie noch heute in Preussen Friedrich Wilhelm, in der Altmark Johann Joachim usf. Eine Modeneser Urkunde, bei Muratori, antiquitates Italicae tom. III. zeigt uns deutlich, wie nothwendig diese Neuerung der characterisirenden, die sogenannten Genannen, (mhd. Namensvetter, gleichnamiger) unterscheidenden Beinamen war. Eine Bruderschaft bildete sich im Jahre 980 „ad luminaria majori templo Mutinensium ministranda“. Unter 119 Personen finden sich 10 Johannes, 6 Petrus, 4 Martin, 3 Andreas usf. ohne jede weitere Unterscheidung. Bei gesteigertem Verkehr unterschied man nun gleichnamige durch Hinzufügung des Namens ihres Vaters, ihrer Heimat, ihres Amtes, Standes oder Gewerbes, geistiger und körperlicher Eigenschaften usf. Unter den Ministerialen von Köln finden wir, wie Becker mittheilt, in den Jahren 1141—1159 nicht weniger als 12 Hermann, die auf die angegebene Weise unterschieden werden : H. Sohn Ditwigs, vom Neumarkt (Wohnung), Vogt (Amt), der Rothe, der Weisse, der mit dem Bart (körperliche Eigentümlichkeiten). Die italienischen Urkunden bei Muratori bieten zahlreiche Beispiele : Luvola da fiume (Wohnort), Luvolo qui dicitur Plato (Uebername), Luvolo filius quondam Dominiconi (Name des Vaters). Eine Mailänder Urkunde von 882 gibt folgende Namen : Leo judex, Aginaldus notarius, Hilderadus notarius, Garmarius de Mediolano, Warimbertus de Comteriano, Adalgisus de Roveniasco. Manchmal ist sogar eine doppelte Bezeichnung vorhanden : Garipertus filius quondam Arip erti qui super nominatur Incendimesse, der den Beinamen Ernt’anziinder führt, dies Incendi-messe ist ein sogenannter Uebername oder Spitzname, Eckelname wie wir zu sagen pflegen. Die ältere Sprache hat dafür die Bezeichnungen : àname, nàchname, iibemame, unname. Neben den prosaischen Bezeichnungen nach Amt und Stand, Herkunft und Heimath u. s. w. bilden diese Nebennamen eine poetisch-humoristische Namenclasse. Italienische Namen dieser Art führt Muratori an: Landus datus Diabolo (Teufelsgabe) der Gegensatz zum Namen Deodatus ; caput asini, musca in cervello (Muck’ im Hirn), Johannes qui vocatur Bracca curta (Kurzhose). Eine Marburger Urkunde gibt : Dyetmar der mit zunamen Singer ist genant. Welche Rolle der Scherzname, Uebername noch heute in den verschiedensten Lebenskreisen spielt, ist bekannt. Alle diese Bezeichnungen sind nun noch nicht, wie jene vene-tianischen, Geschlechtsnamen, sie werden dies erst, wenn sie auch auf die Nachkommen dessen dem sie zuerst zukommen forterben. Dies geschah, wie wir gesehen zuerst in Venedig, dann in den oberitalischen Städten, die sich frühzeitig durch Handel und Industrie Wohlstand und politische Macht erwarben ; weit später in Deutschland und liier wiederum früher in Köln, der mächtigsten Stadt Deutschlands im Mittelalter, als in Zürich und Basel, noch später in Norddeutschland (in Nordhausen z. B. nach Förstemann im XIV. Jh.) und, dürfen wir hinzufügen, in den südöstlichen Alpenländern. Beckers Ansicht, dass man das frühere oder spätere Vorkommen von Geschlechtsnamen zum Gradmesser für die frühere oder spätere Entwicklung des Bürgerstandes in den betreffenden Städten machen dürfe, ist gewiss zutreffend, ist ja doch die Entwicklung des Verkehrs diese Quelle des Wohlstandes und städtischer Macht, die gesteigerte Aus- und Zuwandrung die seit den Kreuzzügen begann, die grössere Menge der Urkunden und Verträge, die der gesteigerte Verkehr nöthig machte, Veranlassung der Entstehung von Geschlecht zu Geschlecht forterbender Namen geworden. Auch erscheinen diese Namen in den Städten zuerst bei den vornehmen Familien, die sich wohl ihres Reichthums wegen vorzugsweise mit dem Handel beschäftigten, erst später bei den Handwerkern. Die Altmarburger Urkunden und Steuer- 2* Micher zeigen uns, dass ein grösser Theil der Handwerker, besonders neu eingewanderte namenlos sind und erst allmählich einen Beinamen erhalten, der wiederum später zum forterbenden Geschlechtsnamen wird. Noch im 15. Jh. werden sie bloss durch Hinzufügung ihres Gewerbes, ihrer Wohnung oder des Ortes, von wo sie einwanderten gekennzeichnet: Mert Schuster, Oswald Sneider, Gregor am Graben, die alt Nurnbergerin, Urban von Feustricz, oder es wird nicht einmal der Vorname genannt: Swertfeger, Piltsniczer. Das Steuerbuch von 1452 beginnt mit einem Hanns Ledrer; in Klammern steht dahinter Rakespurger, ein Zusatz der ihn von den „Genannen“ scheidet, 1460 schreibt er bereits Hanns Rakespurger (Ledrer); der Name ist also schon allgemein gebräuchlich geworden. Später als in den Städten kamen auf dem Lande die Geschlechtsnamen auf und auch hier früher bei den freien Bauern, z. B. der schweizer Cantone als bei der hörigen Landbevölkerung, die mehr an die Scholle gebunden ist als jene. Auf dem Lande haben in vielen Gegenden die Geschlechtsnamen auch nicht in derselben Weise Wurzel gefasst wie in den Städten. Die Lebenskreise sind hier enger und beschränkter. Hier haben wir es in der That mit Schreibnamen zu thun, die nur im amtlichen Verkehr Bedeutung haben, während sich das Volk neben diesen Geschlechtsnamen eigene Bezeichnungen für die Gemeindegenossen bildet. Uns Bewohnern der Alpenländer sind die sogenannten Vulgarnamen wohlbekannt, die in ihrer Bildung ganz den Geschlechtsnamen gleichen; auch hier sind der Wohnort, die Beschaffenheit desselben, körperliche lind geistige Eigenthümlichkeiten usf. im Namen angedeutet, der den Leuten oft bekannter ist als der Geschlechtsname und sogar häufig im ämtlichen Verkehr neben diesem genannt wird. Diese Vulgarnamen, die indessen nicht in allen Theilen Steiermarks gleich gang und gäbe sind, unterscheiden sich dadurch von den Geschlechtsnamen, dass sie theilweise an Haus und Hof zu haften pflegen und nicht nur in der Familie forterben, sondern auch, falls diese ausstirbt, auf den neuen Besitzer und dessen Familie übergehen-Eine ähnliche Erscheinung haben wir z. B. in demjenigen Theile Westfalens, nördlich von der Lippe, wo die Einzelhöfe die Stelle der Dörfer vertreten. Hier verliert ein Bauernbursche, der die Erbtochter eines Hofes heirathet, seinen Namen und erhält den des erheiratheten Hofes. — Alle Geschlechtsnamen zu erklären sind wir noch nicht im Stande, wir können nicht die Entstehung jedes einzelnen nachweisen, da die Uebernamen z. B. manchmal auf einen ganz bestimmten uns nicht bekannten Vorfall zurückzuführen sind; dazu kommt, dass viele Geschlechtsnamen im Laufe der Zeit der Art entstellt wurden, dass man nur von Fall zu Fall an der Hand der Urkunden ihre ursprüngliche Form wieder herstellen könnte. So entstand beispielsweise aus dem unverstandenen slavischen Vornamen Bogumil Bockmühl, aus Behrend Birente, aus Augustin Augstein; die Schreibung Kohnrat lässt erst bei näherem Zusehen den Namen Konrad entdecken. Wohl aber sind wir im Stande, im Grossen und Ganzen Kategorien von Namen aufzustellen und zwar sollen eingehender betrachtet werden: I. Die patronymischen Geschlechtsnamen. II. Namen aus Amt und Würden entsprungen. III. Namen aus Gewerbe, Geschäft u. s. w. entstanden. IV. Namen von der Heimath. V. Namen der Lage oder dem Namen des Stammhauses oder Hofes entnommen. VI. Namen, hergenommen von körperlichen oder geistigen Eigentümlichkeiten, von Kleidung und Waffen, Speisen, Getränken u. s. f. VII. Imperativische und Satznamen. III. Die Bildung der Geschlechtsnamen. A. Die patronymischen Geschlechtsnamen. Nachdem wir auf den vorhergehenden Blättern die Entstehung der Geschlechtsnamen besprochen und die wichtigsten Kategorien derselben aufgestellt haben, gehen wir zur Betrachtung der letzteren über. Von den oben erwähnten näheren Bezeichnungen die man, um eine Person von den Namensvettern zu unterscheiden, dem Vornamen beifügte gehören die patronymischen, d. h. diejenigen, welche die Abkunft bezeichnen, gewiss zu den ältesten. Schon in der deutschen Heldensage nennen sich die Helden nach dem Vater : Sigfrid Sigmundes sun, Hiltibrant Héribrantés sünu; in der Ilias und Odyssee zeigen uns zahllose Beispiele, dass die Helden, stolz auf die Abkunft von einem berühmten Vater, dessen Namen dem ihrigen beifügten. Bei den semitischen Völkern findet sich derselbe Gebrauch : Mohammed ben Abdallah (d. h. Sohn des Abdallah), Joschua ben Nun usf. Doch sind diese Zusätze niemals fest und erblich geworden ; ein Sohn des Mohammed würde sich wieder ben Mohammed genannt haben. Odysseus Sohn heisst nicht mehr Laertiades. Derselbe Gebrauch, eine Person durch Hinzufügung des Vatemamens zu bezeichnen, blieb auch im Mittelalter, nur sind diese Zusätze allmählich fest und erblich geworden, d. h. sie kamen nicht bloss dem Solin zu, sondern vererben auf alle Nachfahren, werden also eigentliche Geschlechtsnamen Mit unseren, auf diese Weise entstandenen Geschlechtsnamen lassen sich zunächt die schottischen und irischen Namen, die mit Mac (M’) und 0' beginnen, vergleichen. Mac und 0' bedeuten eigentlich : Sohn ; daher isti Mac Fergus, Mac Gregor, der Sohn des Fergus, des Gregor, O’Donnel, der Sohn des Donnei, dann aber bedeutet Mac Fergus, Mac Gregor, Mac Donald, jeden Nachkommen des Fergus, des Gregor, des Donald usf., ja sogar jedes Mitglied des Clans oder Stammes der seine Entstehung auf einen Häuptling dieses Namens zurückführt. Die Slaven haben ebenfalls eine grosse Zah solcher patronymischer Geschlechtsiiamen auf ič. Ruprecht sagt in seiner oben erwähnten Abhandlung über die friesischen Patronymica : „Die Patronymica oder Vaternamen gehören nicht nur zu den ältesten unter allen Familiennamen, sondern zeigen uns auch durch ihre Entstehung jenen Hebergang am deutlichsten, der neben dem eigentlichen Personennamen zu dem Gebrauche eines zweiten unveränderlich fortlebenden Namens, den wir Familiennamen nennen, führte“. Und weiter: „Diese Patronymica leben in solchen Kreisen, wo das Leben und die geselligen Verhältnisse einfacher sind und die Bildung von Beinamen, die den Gewerben und ändern Lebensbeziehungen entnommen sind, weniger begünstigen, also bei dem Bauernstände“. — Wir haben schon oben gesehen, dass die Bauern in ihren engeren Lebenskreisen sich vielfach der Familiennamen gar nicht bedienen, sondern sich neue Bezeichnungen, die hier zu Lande die sogenannten Vulgarnamen, von Becker passend Dorfnamen genannt, bilden. Unter diesen finden wir viele patrony-mische Namen. Becker führt folgendes treffende Beispiel aus dem alama-nischen Sprachgebiet an : Zu Wollbach im Kanderthale gibt es ein zahl- reiches Geschlecht Knoll. Einer der Vorfahren ist Säger gewesen und hatte zwei Söhne, Bartholomäus und Hanns Michael. Demgemäss heisst nun der eine Zweig des Geschlechtes s’Säger—Bartli’s (sc. Nachkommen), der andere s’Sägers—Hanns Micliel’s und einzelne Glieder der Familie heissen s’Sägers— Barthli’s—Hannsli und s’Sägers—Hanns Michel’s—Kätterli. Vielfach mögen solche patronymische Dorf- oder Vulgarnamen Vorkommen, zahllos sind aber auch die eigentlichen Familiennamen dieser Gattung. Ganz besonders aus-gebildet erscheinen sie, wie Ruprechts Abhandlung darthut, im friesischen Sprachgebiet. Sehen wir uns die einzelnen Arten näher an. 1. Am deutlichsten ist der patronymische Character der Geschlechtsnamen in den Compositis auf sohn, son, ab geschwächt sen, zu erkennen. Mendelssohn, Levinsolin, Abrahamssohn; besonders zahlreich sind diese Namen bei den Juden und entsprechen dem hebräischen ben, Sohn. Nelson (Sohn des Cornelius), Richardson, Dirksen (Sohn des Dirk-Dietrich), Hansen, Peterscn, Thomsen, Lomsen (Solm des Lorns-Lorenz), Thyssen (Sohn des Matthias, Matthijs). 2. Die Abstammung wird bloss durch den patronymischen Genitiv starker oder schwacher Deklination angezeigt. a) Der starken Deklination gehören folgende Beispiele an: Friedrichs, Philipps, Heinrichs, Hilbrands, Swers (zusammen gezogen aus Swidberts), friesisch : Fockes (Genitiv von Focko), Gerhards, niederdeutsch Gerdes (Genitiv von Gert, Gerhard), Dirks (Genitiv von Dirk, Dietrich). Bei manchen Namen ist das s des patronymischen Genitivs verwischt, z. B. Arnoltz, Richarz—Arnolds, Richards, SeifritzrzSeifrids, Sigfrids. Ucbrigena werden solche patronymische Genitive nicht nur von Eigennamen gebildet, sondern auch von Worten, welche das Geschäft des Vaters, respektive Vorfahren anzeigen : Beckers, Snyders (Schneiders), Brauers Bötchers, Schmitz (Schmieds). b) Die schwache Deklination gewährt die Beispiele : Wilken (von Wilke-Wilhelm), Eppen (Eppo), Ennen (Enno), Gerken (Gerke, deminutiv von Gerhard), Mellen (Aemilius), Poppen (Poppo), Riken (Riko, hochdeutsch Richo). Vielleicht gehören hierher auch einige scheinbar mit sen zusammengesetzte Namen, so könnte Mathiasen auch der schwache Genetiv von Mathias sein. c. Eine Mischform der starken und schwachen Deklination zeigen die Namen: Wilkens, Rikens, Claasens (Sohn des Claas, d. h. Nicolaus). 3. Dem friesischen eigenthümlich sind patronymische Genitive des Pluralis der starken und schwachen Deklination. a) Der starken Deklination gehören an: Bartela (einer der Nachkommen des Bartel, Barthold oder Bartholomäus), Onja (gen. plur. von Onno), Ribberta (gen. plur. von Rippert, Richbert) usf. b) Die schwache Deklination bietet z. B. Ebbena (einer der Nachkommen des Ebbo), Tammena (Tammo), Boyena (Bojo), Ukkena (Dkko). 4. Dem kärntischen Dialecte eigenthümlich ist die Bildung von abgeleiteten Namen auf er aus Vornamen. Lexer (Lex-Alexius), Micheler (von Michel), Anderler (von Anderl, Andreas), Martner, Luggiser, Gaberler, Tambler (von Martin, Lucas, Gaberl-Gabriel, Tambl-Toman, wie der Name in Urkunden stets lautet). 5. Die Abstammung wird in den germanischen Sprachen durch Ansetzung der Silbe iuc oder unc bezeichnet. Welsunc (Wels), Nibelunc, Amalunc (von Amala) Eppinc (Abkomme des Eppo). Im Angelsächsischen finden wir diese Endung geradezu statt des Genitiva. Vulf Vonrèdes (Sohn), heisst auch Vulf Vonrèding. Die friesische Mundart theilt mit der angelsächsischen den lebendigeren Gebrauch dieser Patronymica auf ine : Jering (Gero), Popping (Poppo), Tamming (Tammo), Alfing (Alf, Adolf). Neben dem Gen. sing, finden wir auch hier den genit. plur. wie oben: Tamminga, Bruninga (Bruno), Sickinga (Sicko), einer der Nachkommen des Tammo, Bruno, Sicko. Derartige Geschlechtsnamen auf ine, unc sind im Deutschen nicht allzuhäutig. Einige der vorkommenden erinnern an berühmte Geschlechter der Heldensage und Geschichte. Amelung (Amalungen, das Königsgeschlecht der Ostgothen, verwälscht Amélon), Billung (Herzoge von Sachsen zur Zeit der Ottonen und Salier), Hartung (goth. plur. Azdiggós). Viele der vorkommenden Namen auf ing sind nicht Patronymica; so bedeutet bertinc im mittelhochdeutschen einen Klosterbruder, breitinc eine Kröte, dann eine Art Aepfel und drittens eine Art Kuchen ; Göttling (mhd. getelinc) bedeutet Genosse, Geselle usf. Andere Namen auf ing sind als aus Ortsnamen entstandene Geschlechtsnamen zu betrachten; so bedeutet Fehring einen aus dem Orte Fehring. Freilich sind diese Ortsnamen auch auf patronymischem Wege entstanden, eigentlich Dative des Pluralis, waa deutlich die schwäbische Form auf ingen zeigt : ze den Eppingen, bei den Nachkommen Eppos, Bessingen oder Besaungen, bei den Nachkommen Bessos (ze den B.) Oestlich vom Lech herrscht die Form ing, Straubing, Freising, Meidling, Penzing usf. Im pommerisch-meklenburgischen Dialect ist ing Verkleinerungssilbe (wohl die ursprüngliche Bedeutung dieser Silbe): Nanting, Philipping, soviel wie der kleine Ferdinand, der kleine Philipp. 6. Zu erwähnen sind ferner die latinisirten patrony-mischen Namen: Ruperti, Gerhardi, Arnoldi, Henrici, Dietrici. 7. Die umfassendste Classe sind in dessen die sogenannten uneigentlichen Patronymica, bei denen wir auch die zahllosen nach Gegend und Zeit verschiedenen Abkürzungen (diminutive und Koseformen) zu besprechen haben. Es ist eine auf den ersten Blick auffallende Erscheinung, dass Taufnamen, Personennamen in grösser Zahl als Geschlechtsnamen Vorkommen, z. B. Ludwig, Lambrecht, Stefan, Dietrich, Lukas, Leonhard usf. Das Auffallende dieser Erscheinung schwindet indessen, wenn man weiss, dass in diesen ! Namen ein genetivisches s weggefallen ist, dass sie also eigentlich zur Classe 2a gehören, weshalb man sie uneigentliche Patronymica zu nennen pflegt. Becker hat dies in der erwähnten Abhandlung urkundlich nachgewiesen. Unter den Dienstmannen der Ab tei St. Pantaleon zu Köln findet sich 1128 und 1147 ein gewisser Razo, 1149 unter den Rathsherrn ein Her-mannus filius Razonis, 1169 ein Henricus Ratio, 1185 Henricus Razonis, 1195 wieder Henricus Razo, 1272 ist Theodoricus dictus Razo Bürgermeister. Denselben Vorgang zeigt ein zweites Beispiel aus Zürich. 1172 Rudolfus filius Dietelonis, 1221 (genit.) Onirici Dietiln, 1263 Dietello ritter, 1265 her Chuonrat Dietlo, 1277 consul Dietelo. Hier ist die ursprüngliche patrony-misclxe Bedeutung des zweiten Namens verseli wunden und derselbe wird von allen Nachkommen in der Nominativform als Geschlechtsnamen fortgeführt, Die späteren Nachkommen, die den Namen erbten, vergassenseinen Ursprung und streiften in der deutschen Namensform die unverständlich gewordene Genetivendung ab oder verschmolzen das s derart mit dem Schlussconso-nanten, dass seine ursprüngliche Bedeutung nicht mehr erkennbar war. Bei vielen Vornamen ging später das Bewusstsein, dass sie einst Eigennamen gewesen, verloren und sie wurden theilweise gänzlich entstellt. So wurde aus Walraff (einer Nebenform des schönen deutschen Namens Walram) Wohlrabe oder Wollrabe. Aus Gèrleip, Garlieb, aus Werimuot, Wermuth, aus Berengar, Biringer usf. Hier ist es nun an der Zeit, auf die zahllosen Abkürzungen und Veränderungen der Eigennamen, die wir ebenso bei den zu Geschlechtsnamen gewordenen Eigennamen finden, einzugehen. Die übrigen Bestandteile des Sprachschatzes eines Volkes sind nicht so willkürlichen Veränderungen und Umbildungen aus gesetzt, wie die Eigennamen, dort vollziehen sich die Veränderungen organisch, d. h. nach bestimmten, der Sprache innewohnenden Gesetzen, während man sich die Eigennamen, so zu sagen für den Haus- gebrauch zurechtmachte. Wie selten hört man im engen Familienkreise jemanden mit dem vollen Vornamen rufen, wie häufig dagegen mit der Koseform. Diese Koseformen sind ausserordentlich mannigfaltig, fast in jeder Landschaft verschieden ; oft haben gleichlautende Koseformen in verschiedenen Gegenden ganz verschiedene Bedeutung. Unter den Koseformen sind zunächst die Deminutiva zu nennen. Die Deminution verkleinert nicht bloss, sie hat auch den Charakter des traulichen, liebkosenden. Wir unterscheiden in der altdeutschen Sprachperiode zwei Arten von Deminutiven, die durch die Consonante!! 1 und k mit vorausgehendem i gebildet werden und von denen die erste Art den hochdeutschen, die zweite den niederdeutschen Stämmen eigen ist. Ahd. : Ezzo, dim. Ezzilo, Hùn, dim. Hùnilo, Hilt (femin), Hiltila. Altsächsisch entspricht Dodo, Dodilo, Hùn, Hùniko. Im Mittelhochdeutschen entsprechen dem ahd. ilo die Formen 1. auf le, 1.: Kindel, tröpfel. 2. Auf ili, li, schweizerisch : bliiemli, triutli. 3. Auf ehn: kindelin, herrelin usf. Die Formen 1 und 3 kommen auch unter den mir zugänglichen Mar-burger Namen vor: Hansel, Mörtel, aus Hanns und Martin. Henslin des Walhen sun, Hainczlin der Salzcher. In der neudeutschen Schriftsprache verfügen wir nur noch über die dritte der genannten Arten : Kindlein, Gretlein, Hännslein, im Dialect sind auch die ändern erhalten ; Namen wie Hansel, Gretel, Lippel, Nandl sind in dem bajuwarischen Sprachgebiet allbekannt. Niederdeutsch ist die Deminution auf ken, Ilänseken, Lineken usf. Bei den zusammengesetzten Eigennamen können zwar auch diese Arten der Diminutive Vorkommen, indessen ist hier ein anderer Gebrauch herrschend. Der 2. Theil des Compositums wird abgeworfen und an seine Stelle tritt ein z ; ausserdem wird der 1. Theil des Compositums oft eigentümlich modi-ficirt. Fried-rich wie Fritz, Lantfrid Lanzo, Winifrid, Winizo, Kuonrat wird Kunz, Sigfried Seitz, Gotfrit Götz, Uodalrich Utz, Uz. Dass diese abgekürzten Eigennamen auch als Geschlechtsnamen Vorkommen ist bekannt. Oft findet noch eine weitere Diminution statt : Heinz, Diminutiv von Heinrich wird weiter verkleinert in Heinzilo (Heinzei) oder Heinzehn (ital. entspricht Enzio unserm Heinz ; Ezzelin unserem Heinzelin), Wemher wird Wezzilo ; der Name Weitzel ist entweder dieses Wezzilo oder ein aus Wichart, verkleinert Weiz, weiter verkleinertes Weizilo. Bei fremden Namen fanden eben solche Veränderungen nebst Diminution statt : Joseph wird am Niederrhein Jupp, bei uns Sepp oder verkleinert Seppel, Philipp Lipp, Mathias Matz, Nicolaus Claus, Bartholomäus Bartel. Bald wird der erste, bald der zweite Theil des Namens weggeworfen. Eine ziemlich häufige Koseform entsteht durch Anhängung des Wortes mann : Heinzeimann, Petermann, Kunzmann, Bertschmann (zu Bertsch, Barthold), Tillmann (zu Thiel, Abkürzung von Dietrich), Lippmann usf. Nicht alle Koseformen lassen sich in ihrer Entstehung auf bestimmte Regeln zurückführen, man liess willkürlich Buchstaben weg oder setzte, um den Namen wohllautender zu machen, Buchstaben zu. Becker führt z. B. als Koseformen von Adelheit an : Atela, Adela, Adeligia, Adelgida, Adalasia, Athelasia, Aida. Wenn aus Albert Azo, aus Adalberto Albizo wird, so ist der ursprüngliche Namen fast nicht mehr zu erkenn en. Um einen Beweis von der Manigfaltigkeit dieser Koseformen zu geben, mögen hier einige Formen der Namen Heinrich und Dietrich Platz finden, die zugleich sämmtlich als Geschlechtsnamen Vorkommen : Heinrich, Heinreich, Heimreich, Hinnerk, Hendrich, Hein, Heyne, Heinike, Heinse, Heintze, Heinz, Heintz, Heinzei Heinzmann, Heinzeimann, Heinemann, Heiner, Henner, Hinz, Hinscli, Hintze, Heim, Henne, Henneke, Henke, Henkel. Dietrich, Dietreich, Ded rieh, Dietsch, Dietzcli, Diez, Diezel, Deitz, Diede, Ditt, Dittmann, Diezmann, Piede, Pietz, Peetz Petzei, Dede, Deike, Derke, Dirk, Dirks, Drickes, Dirking, Dietel, D itges, Phielo Phiel, Pilimann, Phielemann usf. 8. Zum Schluss erwähnen wir noch die selteneren, aber auch nicht fehlenden Metrony mica, d. li. Namen, welche die Abstammung von einer durch Schönheit, Pugend usf. ausgezeichneten Mutter oder Ahnfrau anzeigen. Ein solcher Name ist z. B. Vernäleken, gewöhnlich falsch betont Vérnaléken. Vern ist nämlich der Genitiv von ver, einer abgekürzten Form fürFrouwe, fron; Aleken, genitiv von Aleke, Diminutivform von Alheit, Adalheit. Vernäleken ist also der Sohn der Frau Adelhaid. Ebenso ist Elsensohn der Sohn der Else, Elisabeth (oder der altdeutsche Namen Ilse?). Unter den friesischen Namen bei Ruprecht sind Alljets und Fennen Metronymica von Alljet (Adelhaid) und Ferma. Auch uneigentliche Metronymica gibt es, denn die Namen des Berliner Adresskalenders : Armgardt, Jütte (Iutta, oft mit Judith zusammengeworfen und verwechselt), Ilse, Ahlheit, Liese, Ehrentraut, Rosa, Hedwig, Elisabeth, Gretlein, Gustine, Hanne, Juhle, Ricke (Friederike), Salome, dürften kaum anders zu erklären sein. Sehen wir nun zu, was Alt- und Neumarburg an Patronymicis aufzuweisen haben. Wir finden in Marburg wie überall Bezeichnungen der Person nach der Abstammung oder selbst der weiteren Verwandtschaft, sei es nun, dass der Name des Vaters dem eigenen hinzugefügt wird oder das Amt oder Geschäft desselben. So finden wir 1305 Merchel (wohl Koseform von Markwart oder diminutiv von Marcus) des richtet" sun ; auch das ist eine patronymische Bezeichnung im weiter en Sinn, obwohl nicht der Name des Vaters hinzugefügt ist. Aber auch entferntere Verwandtschaft dient zur näheren Bezeichnung, z. B. Siglin (die Frau des Sigl-Sigmund) Fleyschckkerin (Fleischhackerin ; die Häufung der Buchstaben ist den späteren Zeiten des Mittelalters eigen) und Benedict ir aidem (Eidam, Schwiegersohn) 1460. Hanns des Kirchdörfer vetter, Stephan des Ubici vetter, Michel Kle vetter usf. Aus letzteren und ähnlichen Bezeichnungen müssen, natürlich zunächst nur für den engeren Kreis der Verwandten, die Beinamen Vetter, Ohm, Eidam usf. entstanden sein, die dann auch in weiteren Kreisen üblich wurden und zu Familiennamen erstarrten. Zugleich zeigen uns diese Bezeichnungen, wie es Bedürfnis« war, homines novi durch ihr Verwandtschaftsverhältniss zu bekannten, angesehenen Bürgern näher zu kennzeichnen. Alle Patronymica, die mir unter den alten Marburger Namen aufstiessen, sind uneigentliche, die das genetivische s schon verloren haben. Nirgends kommt ein Compositum mit solin, son, sen vor. Der Name Caspar Mautters ist vielleicht zu vergleichen mit Beckers, Brauers usf., würde also den Sohn des Mautners bezeichnen. Den im 15. Jahrhd. vorkommenden Namen Mathes Weitzier möchte ich ebenfalls als Patronymicum auffassen und nach Analogie der kärntischen Namen auf er (Hannser, Micheler usf.) erklären. Sonach wäre Weitzier der Nachkommen des Weitzl, was entweder Wezzilo-Wernher oder aus Weitz, Koseform von Wichart entstanden ist. Das 14. Jahrhd. bietet folgende patronymische Namen: Walther Haertel (Koseform für einen mit hart zusammengesetzten Namen wie Bernhart Meinhard Eberhart usf.) ; Peter Wernherr, Minkel Weichart (Minkel, wohl dimin. und Koseform von Meinhart, Waichärt-Wichart) ; Lieb Wolf hart (Liebhart Wolf hart); Balther (für Walther verschrieben) Eberhart Rueger. Ist Rueger Name des Amtes, mhd. rüegaere, Ankläger, so hätten wir einen patrony-mischen Namen, ist er aber Familienname, so haben wir als Vornamen einen Doppelnamen (wie Franz Josef, Karl August usf.). In den Steuerbüchern des 15. Jahrhd. kommt vor: Hanns Ernst, Niclas Mainhart, Lienhart Ekclihart, Johannes Mendel (wohl von Meinhart), Wolfgang Balbram (Walram ?), Hanns Gebhart, Peter Walbram und Hanns Meindel (wohl identisch mit Johannes Mendel). In dem Namen Niclas Neit-hart muss Neithard (mhd. Nithart) nicht gerade Patronymicum sein, da man diesen Namen auch appellativisch für einen boshaften, neidischen Menschen brauchte. In diesem Falle hätten wir es mit einem Uebemamen zu thun, der eine geistige Eigenschaft bezeichnet«. Jüdisch sind wohl die Namen Ysack Jonas, Aram Selman (Salomon) sun und Haiger Salmand sun. Neumarburger Patronymica sind: Abram, Burghard, Bernhard, Cölestin, Dominik, Ekhart, Erhard, Franz, Günther Kaspar, Klement, Leonhart, Linhart, Ludwig, Lukas, Rudolf, Rumpold, Reinprecht, Stefan, Walter, Ulrich, Werner, Wolfgang, Wolf hart. Folger und Völcker halte ich für den deutschen Namen Volker. Diminutive und Koseformen sind: Fritz, Götz, Gerike (Gerhard), Gert (dasselbe), Gilg (Aegidius), Barthel, Jobst (Jodocus oder Justus), Waitz und Weitzel, Hansel, Maxi, Thiel (Dietrich), Manz (Meinhart, Menz), Hauser (Balthasar, in Deutschland in Walthauser umetymologisirt), Markl (Markwart), Reichel (Richilo, diminutivfomi des altdeutschen Namens Richo). Patronymisches s zeigen: Seifritz—Seifrieds, Sigfrieds, Gerdes genitiv von Gert (-Gerhard). Entstellt ist Seuffert aus Seifrid, österreichische Form für Sifrit, Sigfrit, und wahrscheinlich auch Geuppert (aus Gisbert?) Nach Analogie der kärntischen Namen könnte man Wenedicter, als Sohn des Benedikt erklären, obwohl es auch einen aus St. Benedict, Benedicten bezeichnen könnte. Schliesslich ist es vielleicht erlaubt die Namen Stanzer und Walbiner als Metronymica aufzufassen und wieder nach Analogie der kärntischen Namen auf er als Sohn der Stanzi (Constantia) und der Balbina zu erklären. i B. Namen aus Amt und Würden entstanden. Die verschiedenartigsten Aemter sind in den Namen vertreten. Da im Mittelalter viele Aemter erblich waren, so sind auch diese Namen auf patro-nymischem Wege entstanden. Der Sohn fügte seinem Namen die Bezeichnung des Amtes bei, das er vom Vater ererbt hatte und so wurde allmählich die Bezeichnung des Amtes zum Geschlechtsnamen, den die Nachkommen auch dann fortführten, wenn sie längst nicht mehr im Besitze des Amtes waren. Ein Theil dieser Namen kann aber unmöglich auf diesem Wege entstanden sein und muss seiner Natur nach zu der grossen Classe der Uebemamen, Scherznamen gehören. Das Amt eines Papstes, Kardinals oder Bischoffs vererbte nicht ; ebenso wie diese Namen, Papst, Kardinal, Bischoff, Pfaff, Münch (i. e. Mönch), sind auch die Namen Kaiser, König, Herzog, Fürst, Graf, Baron usf. Nebennamen). Als Beispiele solcher, aus Amt und Würden entstandener Namen mögen folgende dienen : Marschall, Schenk (sehr häufig bei Adelsgeschlechtern, die dann ausser dem Amt zur weiteren Unterscheidung oft noch den Stammsitz hinzufügten, z. B. Marschall von Biberstein, Schenk von Schweinsberg, Schenken von Limburg, Ulrich Schenk von Winterstetten usf.). Drost (Truchsess), Münzer, Rath, Zoller, Zöllner, Mautner, Vogt (advocatus ecclesiae westfälisch ist der patronymische Name Vagedes, d. h. des Vogtes Sohn) Amman, Landgraf, Centgraf (Vorsteher einer Hundertschaft, Unterabtheilung des Gaues, entstellt in Zingrefl), Schulze, Schulz, Schulte, Scholz (lat. Scultetus, Schultheiss, patronym. Sculteti), mit vielen Compositis wie Schwarzschulz, Rothschulz, der Schulz mit schwarzen oder rothen Haaren. Kampschulte, der im Kamp wohnende, Wächter, Wächter, Brückner (Brückenaufseher, aber auch der an der Brücke wohnende), Gildemeister (Vorsteher einer Gilde), Florschütz (Flurschütz), Castner (Amtsverwalter, Kirchenpfleger), Bauermeister, niedd. Burmeister oder Burmèster. Scherznamen sind wohl Abt, Einsiedl, Einsiedler, Pastor, Mönch, Soldan (wohl für einen aus dem Orient nach Deutschland verschlagenen — Sultan), dem Kriegerstande gehören die Namen Fenner mhd. venre, Fahnenträger), Hauptmann, Knapp, Ritter usf. Der Name Holz greve zeigt uns, wie durch den Einfluss der Schriftsprache niederdeutsche Namen in schriftdeutsche umgewandelt wurden, hier ist die Umwandlung nur im ersten Theile vollzogen. Holz für holt, der zweite Theil greve, Graf ist noch niederdeutsch. Einige dieser Aemter liahen in verschiedenen Gegenden sehr verschiedene Bezeichnungen : so lieisst unser Messner (nicht von lat. missa, sondern mansionarius, ahd. messinari, mhd. messenaere, Hausbesorger) in ändern Gegenden Kirchner, Kirchmann, Küster (niedd. Köster, Koster), Canter (Cantor, weil beide Aemter oft vereinigt sind), Opfermann, Oppermann, Sigrist (sacrista). —Da einige dieser Namen sehr häufig Vorkommen (man denke nur an die sprichwörtlich gewordene Zusammenstellung Müller und Schulze), so fügte man um diesen Namen wieder besser unterscheiden ZU können, neue Charakteristika hinzu. Besonders zahlreich sind die Composita mit meier (villicus), vor Allem da, wo das Maierthum, wie z. B. in Hannover üblich ist. In Marburg haben wir z. B. Weissmeyer (von der Farbe der Haare), Girstmayer (ein Maier, der vorzugsweise Gerste baut oder solche zinst), Heumayer, Poppenmayer (zusammengesetzt mit dem Namen Poppo?) Kretschmayer (Kretscham slav. Ursprungs, bedeutet eine Schenke), Strohmayer, Murmayer (meier an der mure, d. Mauer.) Die Marburger Namen älterer Zeit bieten uns ebenfalls Beispiele für den Gebrauch, die Person durch Hinzufügung des Amtes von anderen zu unterscheiden. Herman der Perchmayster (1290), Sechei (wohl ahd. Sacello zu Sacco), der Neumeister (vielleicht ein neu in die Zunft aufgenommener Meister?) Heinrich der Schuelmeister (1295), Herman der Amman aus der Lausgassen (1321), hier ist zur näheren Bezeichnung auch noch die Wohnung hinzugefügt. (Die Lausgasse ist die heutige Blumengasse in der Grazervorstadt ; warum man den zwar unästhetischen aber althistorischen Namen geändert, weiss ich nicht.) Diettrich richter von Marchpurg( 1330), Nicla der Schreiber (1330), Niclas richter ze Marchpurg (1355), Schechel der Mawter (Mautner, 1305), Ruprecht der Soldner (der den Sold auszuzahlen hatte?) Ein Uebername ist Jans der Chunich (mhd. Künec, König), Mathes der Künig, dann Mathe Chunig mit Weglassung des Artikels. Auch in den Steuerbüchern fehlen solche Bezeichnungen nicht: Thaman (Thomas) der Judenschreiber, Hanns Kornmess (der Kornmesser), Ruprecht Schulmeister, Ambros Püchsenmeister, Paul Prackmeister und andere. Diese Bezeichnungen, die zunächst nur einer bestimmten Person zukommen, vererben später und werden eigentliche Geschlechtsnamen; so führt nicht blos jener Jans (1322 und 26) den Beinamen Chunich oder Kunig, sondern auch sein Bruder und 50 Jahre später finden wir Mathe den Kunig als Richter, der Uebername vererbte also. In Neumarburg leben: Kaiser, Herzog, Baron, Kanzler, Kämmerer (Kämmerer, Verwalter des städtischen Vermögens), Richter, Schulz, Forstner (-Förster), Högenwarth (soviel als Heger); auch Waltner kann einen Forstbeamten bedeuten, wohl aber auch einen im oder am Walde wohnenden, (Gegensatz Feldner). C. Namen aus Gewerbe, Geschäft und Handwerk entstanden. Die Zahl dieser Namen ist Legion. Vor allem ist auch bei dieser Namensklasse auf die verschiedenen Benennungen desselben Handwerks in verschiedenen Gegenden zu achten. So heissen zum Beispiel die Fleisch- hauer: Fleischhacker, Fleischer, Metzger, Knochenhauer, Beinhauer; die Anstreicher heissen in Westdeutschland Weissbinder, in Norddeutschland Tüncher ; Binder, Küfer, Böttcher, Scheffler sind nur verschiedene Beziehungen desselben Handwerks, ebenso Hafner, Töpfer, Pütter, Potter, Eulner, Grapen-giesser, Gröper, Grabner ; der Ausdruck Leyendecker für Schieferdecker ist nur in einem Theile Deutschlands verständlich ; die Formen Müller, Müllner, Möhler, Mühler, Möller entsprechen verschiedenen Landschaften usf. Viele Handwerke existiren heute nicht mehr ; der Plattner (Verfertiger von Harnischen), Harnischfeger (dasselbe), Bogner, Bolzer (Verfertiger von Bolzen), Armbrusten, Pfeilschifter (schiften oder scheften, etwas an einen Schaft befestigen, mit einem Schaft versehen) und vieler anderer, die zum Theil im Mittelalter sehr verbreitet und wichtig waren, können wir heutzutage ent-rathen. Andere Gewerbe oder Geschäfte bestehen zwar noch, aber die alten Namen sind verloren ; ich glaube nicht, dass der Ausdruck Mengen oder Winkler für einen Kleinverkäufer (in Compositis Futtermenger, Eisenmenger) noch erhalten ist, obwohl er als Geschlechtsname vorkommt. Ebenso weiss ich nicht ob man die Inhaber einer Badestube noch irgendwo Stübner nennt. Von einzelnen Gewerben gab es viel mehr Specialitäten als heutzutage. So führt z.B. Becker an : Brodbeck und Semmelbeck, Tachpeck oder Täglichspeck, ein Bäcker, der alle Tage bäckt, Judenheck, der den Juden ihre ungesäuerten Brode, Matzen bäckt. Ebenso sind die Specialitäten des Schmiedhandwerkes zahlreich ; ausser den heute bestehenden finden wir z. B. einen Kaltsmit, der mit Hämmern die Metalle schmiedet ohne sie ins Feuer zu bringen. Im Mittelalter braucht man das Wort schmieden in weiterer Bedeutung von jeder künstlichen Verfertigung. So finden wir das Wort spiegelsmitte, welches eine Werkstatt bedeutet, in der Spiegel verfertigt werden (allerdings waren die Spiegel von Metall, Glaspiegel finden sich erst spät), Wurstschmied bedeutet einen Verfertiger von Würsten, pfenningsmit einen Münzer (die sogenannten Bracteaten, nur auf einer Seite geprägte Münzen wurden mit dem Hammer geprägt), urteilsmit bedeutet einen Urtheiler usf. Schliesslich sei noch unter den Specialitäten des Wirthsgeschäftes der Name Leitgeb erwähnt, es ist dies ein Mann der Meth, lithus ausschenkt. Häufig sind die Namen, welche von Gewerben herrühren noch weiter differencirt ; der Lindenschmidt ist der an der Linde wohnende, der Wasenschmied hat seine Werkstatt auf der grünen Haide, der Blumenschmied wohnt dem Gasthof zur Blume gegenüber, der Heiligenschmied arbeitet für ein Kloster oder wohnt neben „dem Heiligen“. Doch genug der Beispiele, die sich ins Endlose häufen Hessen, nur dürfen die Oberdeutschland ungehörigen einfachen Wertformen Beck, Breu, Fassbind (Leitgeb) Ledergerw, Pack, Gewerk statt der sonst üblichen auf er nicht unerwähnt bleiben. Aus Altmarburg führe ich keine Beispiele an, weil es sich in den meisten Fällen nicht entscheiden lässt, ob die hinzugefügte Handwerksbezeiclmung Geschlechtsname oder eben blosse Handwerksbezeichnung ist. Hier wie überall dient die Hinzufügung des Handwerks zur näheren Bezeichnung. I^ycla der Riemer, Jörgl der smid, später ohne Artikel Veit Goldsmid, Will fiel (Wolf, Wolgang), Schuster. Von denen, die schon einen eigentlichen Geschlechtsnamen führen, fügen manche trotzdem die Bezeichnung des Handwerkes hinzu, z. B. Chonrat Plauelder (in anderen Urkunden Plumfelder) Zinngiesser ; andere lassen sie weg. *) Unter den jetzigen Marburger Namen kommen folgende aus Gewerbe, Beschäftigung usf. entstandene vor : Bauer, Baumann (human, soviel wie gebüre, Bauer), Drexler, Fischer, Geiger, Gruber (Besitzer einer Grube, d. h. eines Kellers mit Ausschank, der Name ist erhalten in dem Gasthause „zurGrüb“), Hafner, Hofbauer, Huber, Kramer, Krieger (vielleicht miles, vielleicht aber auch Krüger, Besitzer eines Kruges, Wirthshauses), Kaufmann, Läufer, Müller, Pfeifer, Rebenklauber, Schreiber (soviel wie Tischler), Seiler, Schiffer, Schmiedl (diminutiv), Schubert (entstellt aus scliuochworhte, Schuhmacher), Wagner. Ziemlich zahlreich sind auch die Namen nach Geräthen, Handwerkszeug oder Erzeugnissen eines Gewerbes. Viele davon sind wohl Uebernamen, wie solche noch heute für die verschiedenen Gewerbe im Schwang sind. Man denke an die Namen Leimpfann für den Tischler, Pechdraht oder Knieriem für den Schuster. Andere mögen auf folgende Weise entstanden sein. Man tindet in den früheren Zeiten die sogenannten Hausmarken in viel lebendigerem Gebrauche als heutzutage. Sie gleichen den Fabrikszeichen der Sensengewerkschaften, den Zeichen, deren sich die Holzschläger bedienen, nm das jedem Besitzer gehörige Holz zu kennzeichnen, den Zeichen, die den aut der gemeinsamen Weide befindlichen Thieren eingebrannt werden. Allein ihr Gebrauch ist ein viel allgemeinerer gewesen. Sie vertreten bei nicht patricischen Bürgern die Wappen der Adelsgeschlechter. Oft bestehen sie aus willkürlich zusammengestellten Linien, oft sind diese Limen mit Buchstaben verbunden. Auf dem Grabmale des Georg Willenrainer (1586) an der Südseite der Wurmberger Kirche befindet sich beispielweise eine Hausmarke der letzteren Art, Häufig finden sich nun solche Hausmarken, sowie die denselben ähnlichen Handelszeichen auch über dem Hausthore abgebildet. Statt der. Hausmarken findet man nun aber auch Geräthe oder Erzeugnisse eines *) Obwohl dies streng genommen nicht hicher gehört, führe ich doch des cultur-historischen Interesses wegen die Beschäftigunger. und Gewerbe an, die im 13., 14. und 15. Jh. in Marburg vorkonunen: Argeimeister (Orgel), ßarbirer, Chürsner (Kürschner), Chramer, Cimerman, Choch (Koch), Drechsler, Drucker (schwerlich Buchdrucker), Fleisch-ker (Fleischhacker), Fisscher, Flosser (Flösser), tioldner (Vergolder oder Goldarbeiter), Goldsmid, Gloser (Glaser), Haffner, Hüter, Keiner, Ledrer, Leykeb (Leitgeb), Maler, Mul-ner, Mawrer, Messrer (Messerschmied), Peck (Bäcker), Pinter, Plattner, Bogner, Polczer, Pader (Besitzer einer Badestube), Pfeilschifter, Pildsniczer, Riemer, Rostauschcr, Salcz-sneider (wohl Salzverkäufer, auch Salzer und Salzcher genannt), Sneyder, Smid, Sailler, Satler, Schuster, Staiiimocz, Sparer (wohl für Sporer verschrieben^, Swertfeger, Slosser, lischler, Tuechscheerer, Wagner, Weinpremier (Verfertiger von Branntwein), Zinngiesser. Gewerbes oder Dinge, die mit dem Beruf des Erbauers in irgend einer Weise Zusammenhängen. So lässt der pfälzische Weinbauer über seiner Hausthüre eine Weintraube abbilden, in ähnlicher Weise finden sich an Bäckerhäusern Brezeln usf. Das Haus wurde dann nach diesen Wahrzeichen genannt, und der Erbauer erhielt wiederum seinen Namen von dem Namen des Hauses. Wir werden über diese Classe von Geschlechtsnamen weiter unten sprechen. D. Namen von der Heimath entlehnt. Dass neue Ansiedler in den Städten, soferne sie keine Geschlechtsnamen mitbrachten, durch Beifügung des Ortes von wo sie kamen bezeichnet wurden, hat durchaus nichts auffallendes. Zu beachten hat man liier vor Allem, dass viele Orte, deren Name nur in Geschlechtsnamen erhalten ist, gar nicht mehr existiren ; ihre Namen sind oft ganz verschollen oder haben sich nur als Flur- oder Waldgemarkungsnamen erhalten. Hoffmann von Fallersleben bezeichnet in seinem Kasseler Namenbüchlein unter 120 Orten, aus deren Namen Geschlechtsnamen gebildet wurden 30, also ein Viertel als nicht mehr vorhanden. Die grossen Seuchen des Mittelalters, die barbarische, auf Verwüstung des feindlichen Landes abzielende Kriegführung früherer Zeiten, besonders die entsetzlichen, nach dieser Seite kaum genügend gewürdigten Verheerungen des dreissigjährigen Krieges erklären dieses Verschwinden ganzer Ortschaften. In unserem Lande mögen die Türken manchem Orte ein ähnliches Schicksal bereitet haben. Zunächst finden wir allgemeine Bezeichnungen nach Nationalität und Stamm, z. B. Oesterreicher, Steyrer, Böhm, Ungar, Sachse und Sachs, Franke und Frank, Schwabe und Schwab, Westfale, Pommer, Baier, Walch und Walcher (d. h. Wälscher) ; die Formen, Schwabe, Sachse, Franke weisen auf die ältere mit dem Artikel versehene Bezeichnung : der Sachse, der Franke, Niederländische Namen haben den Artikel beibehalten, z. B. de Vries (der Friese). Altmarburg bietet die Namen : Lienhart Walh, Hainreich der Sachse, Hanns Krayner, Hanns Tschech, Andre Windisch, Peter Prewss, Mathe Ungerli, (Ungerlein), Jorg Pair, Jorg Kerner, Mert Pollakh, der Krapott (der Kroate), Friedrich Franiceli, Mathe Steyrer. Neumarburg : Gottscheber, Payer, Portugal!, Ungar, Böhm, Deutscher. Allgemeinerer Natur sind auch Geschlechtsnamen wie Mosler, was wohl einen aus der Moselgegend herstammenden bezeichnet, wie Sulmer einen aus dem Sulmthal. Letzterer Name kommt wenigstens als Vulgarname in Steiermark vor. Unter den alten Marburger Namen findet sich Mert Schuster von der Pessnitz ; Jorg Raber kann aber seinen Namen ebenso gut von der Stadt Rab haben. Bei den von Ortsnamen abgeleiteten Geschlechtsnamen kommen drei Formen vor, einmal die ursprüngliche volle Form mit Präposition, dann Formen auf er und endlich der blosse Ortsname. So finden wir in den Urkunden 1295 und 1305 Ulreich von Kosschach (Koschak bei Marburg), 1321 Ulreich der Koschacher, 1464 Andre Koschak, 1322 Georgen sun von Sleuncz (Schleinitz) und Georg der Sleuncz, 1373 und 1394 Hainreich der Cozeraep (nach H. Prof. Zahns Mittheilung ist Cozeraep ein oft erwähntes castrum dirutum auf dem Bacher), 1399 Heinreich Kossirepp. Becker führt als Beispiele an : von Speir, von Mechel (Mecheln), Basler, Zürich, Hagenbach, Kehlstadt. Bei dem berühmten Baseler Drucker- und Gelehrtengeschlecht der Amerbach kommen in den Zunftlisten alle 3 Namensformen vor: von Amorbach, Amerbacher und Amerbach. Altmarburg bietet zahlreiche Namen dieser Classe. Die Bestimmung der Orte, sowie die Beantwortung der Frage, ob sie noch vorhanden sind oder nicht, muss ich Kundigem überlassen, da Schmutz’ steirisches Lexikon den Suchenden bald im Stich lässt. Der ersten Form gehören an, die Namen : Heinreich von Weintz, Fridereich von Raytz, Ulreich von Choschach (Koschak), Heinreich von Luchsberg, Conrad von Colmiz, Ulreich Georgen sun von Sleuncz, Ullein (Uelin, Koseform von Uodalrich, Ulrich) von Cellencz (wohl Zellnitz), Hainreich von Friesach, Rudolf von Marchpurch (der natürlich diesen Namen nicht in M. sondern wo anders erhalten hat), Paule von Teppsaw (Pepsau bei St. Peter), Jorg von Laybach, Hanns von Cilli, Urban von Feustricz, Hanns von Grecz (Grätz, Graz), Adam von Gamlicz, Michel von Ybs, Friedreich von Velpacli (1 cldbach), Thaman von Chaisersperg, Jacob von Rasswein (Rosswein, slov. razvaje), Weyss voti Meiling, Sloyer von Merenburg, Wilibald von Aichstet, Hanns von Fürstenfeld, Prawn von Aussee (hier ist die Ortsbezeichnung dem I' amiliennamen beigefügt), Peter von Zwetell, Steffan von Tresternicz, Gschur? von Altenhofen, Steffan von Littschaw, Hanns schlossen von Gurk, Gilg aus der Zirknitz, Jorge von Kleping, Mert Sneider von Stein, Jörg Kleppen (wohl identisch mit Klepping). Wir finden unter diesen Namen Ortsnamen der näheren Umgebung, dann aus dem übrigen Steiermark und den Nachbarländern Kärnten, Krain, Oesterreich usf. Die Namen der zweiten Form sind ebenso zahlreich ; wir lassen der Raum-ersparmss wegen die Vornamen weg : der Ceyriker, der Prawnsperger, der Rosenberger, Chruegstorfler, Wolfsperger, Kirchperger, Hanstainer, Tulinger, Grillnperger, Cillier, Teisendorfer, Stradner, Mulhofer, Altersperger, Gruen-perger Fomiczer, Oberhaymer, Müregker, Suessenhaymer, Mutmannsdorfer (auch Muetendorter, wohl die Familie Mautendorfer), Haslawer, Villacher, Srein-stetter, Poseger (Proseger ?), Hollebrunner, Stainer, Feistriczer, Rudenegker, Riczenstorfier, Edlinger, Krewssenberger, Pfaffenhofer, Re gens purger, Kremser, Strasser, Pfaftinger, Ehrenhauser, Kamenczer, (wohl nicht. Kamenz in der Lausiz, sondern Gams bei Marburg), Newnstetter, Rogendorfer, Plein-linger, Hengstpacher, Erlinger, Hollenperger, Reyffneker, Pullnhofer, Drasiuger, Derringer, Hirczawer, Ruetzinger, Wiczeiner (Witschein), Lachperger, Wis- 3 welder, Kefringer, Praitenfelder, Kotschauer, Muttenhauser, Iiosegker, Pes-nitzer,Hellsperger,Wintershoffer, Strauthaimer, Weytensdorffer, Nurnberger, Kirchdorffer, Wiudischgreczer, Hertenvelder, Trautmannsdorffer, Rakespurger, Slechdorffer, Gossenperger. Zur dritten Form gehören: Luhe der Zwietnik und Nicla der Zwietnik (man sieht, dass der Name schon fest und erblich war, der erstere kommt 1305 und 1326 vor, der zweite ist sein Sohn 1326, 1330. Zwietnik ist wohl Zweinig bei Marburg), Heintz Wolfstain, auch bloss der Wolfstain, Heinreich der Cozeraep, Georg der Sleuncz, Veit Eisenburg, Thomas der Ebersperg, Schrattenbach, Hanns Zawsach, Andre Zwetl, Achacz Mutmannsdorff, Stefan Marchpurch, Mert Sysek. Unter den heutigen Marburger Namen sind der Heimat entnommen : Bramberger, Lassbacher, Russbacher, Steinbacher, Staudinger, Lindauer, Hyrenbach, Jerusalem (in Steiermark). Pieringer und Antauer dürften entstellt sein, ersteres aus Berengar, letzeres aus: am Thor. — E. Namen der Lage oder dem Namen des Stammhauses oder Hofes entnommen. Wir sahen bereits wiederholt, dass die sogenannten Vulgarnamen aus demselben Trieb nach genauerer Kennzeichnung eines Individuums entsprungen sind, wie einst unsere jetzigen Geschlechtsnamen. Unter ihnen finden sich zahlreiche, von dem Namen oder der Lage und Beschaffenheit des Stammhauses oder Hofes entlehnte. Besonders sind diese Namen im Bauernstande verbreitet, der schon durch seine Beschäftigung mit dem Grund und Boden, den er bearbeitet, dem Hofe, den er besitzt, enge verbunden ist. So kam es, dass man den Besitzer eines Hofes schlechthin auch nach dem Namen des Hofes benannte, z. B. Thalhofer, Berghofer, Oberhofer. Der an der troije, einem Alpensteige oder Feldweg wohnende heisst in Kärnten Troijar, der in einer talle (mhd. teile, Vertiefung in einer Fläche) wohnende Taller. Diese Art der Bezeichnung ist indessen nicht nur im Bauernstande verbreitet, sondern auch in den Städten schon in früherer Zeit zu finden. Die meisten Familien wohnten auch in den Städten nicht zur Miethe und hatten ihre eigenen Häuser oder Häuschen. Becker führt aus Köln aus dem zwölften Jahrhundert folgende Beispiele an: de monticulo (amBühel), vom Neumarkt, de foro, de Saltzgassen, de Strata lapidea (vom Steinweg), aus Zürich: zer Linden, von der Brugg, am Thor; aus Basel: in angulo, de Cornemerck, (von Kommarkt) usf. Die friesischen Urkunden bieten: Johann von der Molen, Oltman bi der muren (Mauer), Ghebbelce van dem Moore, Godeke van dem Werder, Robeke Bakhus (elliptisch statt von an oder in dem B.). Die Strasse, ein Thor, ein Baum, die Stadtmauer in der Nähe des Wohnhauses, usf. dient hier zur näheren Bezeichnung der Person. Auch Altmarburg bietet solche Namen: Andre bei der Lackchen (lache, Pfütze), Anna vom Berg, Regina in der munich Keller, Mathe am Teber (taeber, slav. Ursprungs bedeutet eine Wagenburg, eine Befestigung), Hanns an der Tratten (trate, nach Schmellers bair. Wörterbuch der Tkeil des Feldes der als Viehtrieb offenbleibt, Brache), Hans in der Newgassen, Jorglitsch bei der Judengassen, Erhart am Graben, Fritz in dem Spital (auch der Spitaler genannt), Jorg am Knyegessel, Herman der Amman aus der Laussgassen, Clements sun am Zawn. Diese volle Form von mit Praeposition findet sich, jedoch nicht zu häufig auch noch in heutiger Zeit: van der Strass, von der Au, Andermatt, Imhoff, aus’m Werth, van der Heydt, zum Steg, Amthor, Imthurn, von dem Busch. Viel häufiger sind die Bildungen auf er; Feldner, Waldner ist der im Feld, im oder am Walde wohnende ; die Ebner, Griindner, Holzer, wohnen in der Ebene, im Grund, im Holz; ebenso sind zu deuten Eickholzer, Buchholzer. Tauner, Weidner ist der im Tanne, an der Weide (salix) wohnende. Gleichbedeutend mit Weidner ist Felber (das St. Fauler Urbar von 1371 hat Chonrat ob dem Velber und Merten unterm Velber). Andere Beispiele sind Berger, Landner der auf dem Berg oder im Flachland hausende, Leitner, Sonnleitner, Hinterleitner, Egger (am Eck), Voregger, Mitteregger, Hochegger, Steinlechner (an der Steinlehne), Moser (am Moose), Kaltenmoser (am sogenannten kalten Moose), Brunner, Kaltenbrunner, Wieser, Breitenwieser, Baumgartner (der im Baumgarten wohnende); der Kirchsteiger wohnt am Kirchsteig, der Gasteiger am Gasteic (nach Ziemanns Wörterbuch ein Hohlweg, der auf eine Anhöhe, besonders auf ein hohes Flussufer führt) ; der Gschaider oder Wegscheider wohnt an der Wegscheide, der Klammer in der Klamm, der Gräbner im Graben, der Westenrieder hat sein Haus im westlichen Ried (Abtheilung der Feldflur), der Eckrieder im Ried am Eck. NB. Zur zweiten Form gehören aus Altmarburg : Brunner, Werder, Awer, Ekker, Terger, Lackner, Mitterhueber, Seleiter, Aycher, Nadelbawmer, Hochleiter, Staudacher (Stùdack, Gebüsch) Neumarburg bietet: Voregger, Steinlechner, Gasteiger, Gschaider, Lacher, Lackner, Fuchsbickler (am Fuchsbühl), Mitteregger, Bindlechner (wohl Wind-lechuer, an der Windlehne wohnend). Wie wir bei den von der Heimath entlehnten Geschlechtsnamen die volle Form mit praeposition, zweitens Formen auf er und drittens den einfachen Ortsnamen fanden, so sind auch hier diese drei Formen vertreten. Die Namen der dritten Form sind also elliptisch zu erklären: Werth ist der „aus dem Werth“, Lind, der an der Linde, Bach, Berg, Grünwald, Wiese der am Bach, au oder auf dem Berg, im grünen Wald, auf der Wiese wohnende. NB. Zur dritten Form gehören aus Altmarburg: Jorg Pühel (soviel wie Jorg am Bühel), Gruenwald, Lienhart Pruckl. Zu diesen der Lage des Stammhauses entnommenen Namen kommen nun auch Geschlechtsnamen, die aus den Namen des Hauses gebildet sind. Zu den in Lexers kärntischem Wörterbuch angeführten Haus- und Hofnamen lörle, Pliiemle, Tschäle, Goste, Fuchse, Groje gehören die Geschlechtsnamen 1 örlar, Plüeinlai' usf. Aber nicht bloss ■ ländliche Gehöfte, sondern auch die Häuser in der Stadt hatten ihre besonderen Namen, ja nicht bloss die Häuser, sondern sogar einzelne Zimmer. So starb Heinrich IV. von England, dem 3* geweissagt worden war, [er werde in Jerusalem sterben, in einem Zimmer das diesen Namen führte. Die Bewohner eines Hauses nannten dasselbe entweder nach der alten Heimath (so hiess das Haus in dem der Dichter Konrad von Würzburg in Basel wohnte Würzburg, andere Häuser hiessen zum Mailand, zum Venedig usf.) oder nach Thieren, Pflanzen, Geräthen etc. Heutzutage führen nur noch die Wirthshäuser und in Süddeutschland Kaufmannsgeschäfte solche Namen. Die Thiere, Pflanzen, Geräthe usf. waren über dem Hofthore oder sonst wo am Hause abgebildet und das Haus wurde allgemein nach diesem Wahrzeichen genannt. So existirt noch heutzutage in Wien der schmeckende Wurmhof; offenbar war einst ein Drache Wahrzeichen des Hauses der einen smac (Gestank) aus seinem Munde ausgehen liess. In Mainz gab es die Häuser: zum Rebstock, zum Blasofen, zum Frosch, zum Gutenberg, zum Gensfleisch. Becker führt aus Köln an: zum Saphir, von me Hane, van me Granen (von dem Kranich), aus Basel: zum Sternen, zer Tannen. In Marburg ist mir kein solches Wahrzeichen bekannt; über den Thoren einzelner Häuser befindet sich allerdings eine Art von Hausmarken oder Handelszeichen, aber Bilder von Thieren oder Pflanzen habe ich nicht gefunden. Freilich sind die Häuser des heutigen Marburgs nicht sehr alt, da die Stadt mehrmals von grossen Feuerbrünsten heimgesucht wurde (so 1521, 1601, 1648, 1650; am 21. August 1700 brannte die ganze Stadt mit Ausnahme der Pfarrkirche, der Minoritenkirche und der Windischgasse ab; ferner 1720, 1779 (siehe Puffs Geschichte Marburgs). Die meisten von Thieren und Pflanzen entnommenen sowie, wie ich oben zu zeigen gesucht, auch viele von Geräthen entlehnte Geschlechtsnamen sind auf diese Weise entstanden. Altmarburg hat die Namen Andre Han, Hechtei, Kefer und Rosenzweig aufzuweisen. Auch den Namen Hanns Vinsterstern (wohl gleichbedeutend mit mhd. Tunkelstern, Abendstern) glaube ich hieher setzen zu müssen. Neumarburg bietet: Tax, Fux, Haas, Wolf (kann auch Abkürzung von Wolfgang sein), Wölfling (vielleicht Wölflin?), Vogl, Deich, Hahn, Fuchs, Häring, Pilz, Felber, Kronawetter. F. Namen, entnommen von körperlichen und geistigen Eigentümlichkeiten, von Kleidern, Waffen usf. Die Geschichte bietet uns zahlreiche Belege dafür, dass man gleichnamige Persönlichkeiten durch Hinzufügung geistiger oder körperlicher Eigenschaften oder Eigentümlichkeiten näher kennzeichnete. Kaiser Otto führt in der Sage den Beinamen mit dem Barte, Graf Eberhard von Würtem-berg führt gleichfalls den Namen im Barte; die Geschichte kennt einen Heinrich den Schwarzen, den Stolzen, den Heiligen, den Zänker, einen Ernst den Eisernen, Friedrich Rothbart und Friedrich mit der gebissenen Wange, Otto den fröhlichen und Otto mit dem Pfeil. Auf dieselbe Weise unterschied man aber in allen Lebenskreisen gleichnamige Personen, und dass diese Namen allmälich fest und Familiennamen wurden zeigen uns zahlreiche Beispiele. In den Marburger Steuerbüchern wird ein Krophat Jorg (Jorg mit dem Kropf, der „ kröpfete“ Jorg) angeführt, seine Frau heisst die Krophat Jorgin; es ist doch kaum anzunehmen, dass sie auch mit einem Kropfe behaftet gewesen sei, der Zusatz ist mit dem Vornamen so eng verbunden, dass er auch der Frau zukommt; ebenso ist die Gross-Hannsin die Frau des Gross-Hanns ; diese charakteristischen Beisätze sind nun theils adjective, theils substantive, die ersteren wurden früher mit dem Artikel dem Eigennamen nachgesetzt, daher auch die fiectirten Formen auf e (Weisse, Lange, Wilde) als die älteren anzusehen sind. Bald fiel der Artikel weg und das Adjektiv verlor in vielen Fällen die Flexion (Weiss, Lang, Wild usf.). Die friesischen Urkunden bieten Beispiele, wie : Kersten de rike (der Reiche) neben Kersten rike, Floreke de witte (der Weisse) neben Floreke witte, ferner Gherlich swarte, Hinrik Wüte. Die niederländischen Namen haben den Artikel noch erhalten, de Vrient (der Freund, verwälscht Dévrient), de Laet (der Lasse, Träge), de Jonglie usf. Diese Unterscheidungen sind nun bald prosaischer Natur, wie Alt, Jung, Schwarz, Weiss, Bunt, Gut, Böse, bald sind sie offenbar Uebernamen wie Unverzagt, Overstolz (überstolz) upf. Häufig erscheinen diese Adjective mit mann cömponirt: Liebmann, Gutmann, Langmann, Taubmann usf. oder sie werden mit der Bezeichnung des Geschäftes componili: Kleinpaul, Gross-jan, Grotjan, Langheinz, Schwarzreinhardt, Lüttkemüller (der kleine Müller), Kleinschuster, Alterbeck u. s. w. Die substantivischen Bezeichnungen erklären sich theils selbst, wie z.B. Stammler, oder sie sind aus Ellipsen zu erklären; Breitkopf bedeutet den mit dem breiten Kopfe, Schmalfuss den mit dem schmalen Fusse. Wir führen eine Anzahl Beispiele an. Die Beschaffenheit und Form des Kopfes, die Farbe und Beschaffenheit des Haares und Bartes ist in folgenden Geschlechtsnamen bezeichnet : Haupt, Hövet (ganz allgemein ohne jeden näheren Zusatz, doch ergibt sich schon aus der Hinzufügung dieser Bezeichnungen, dass das Haupt des Betreffenden eigenthühmlicli gewesen sein müsse), Breitkopf, Breithaupt, Grosskopf, Grossschädel, Schädl, Köpke (Köpfchen), Schwarzkopf (Farbe der Haare), Rotschädel, Rothhaar, Kraus, Krause, Krisper, Kroll, Krull, Wollhaar (die letzten 6 bezeichnen einen mit geringeltem Haare), Glatthaar, Schorkopf (mit geschomem Kopfe), Gehlhaar, Honschop (mit hohem Schofp), Rauchhaupt, Strobel (mit struppigem Haar), Siebenhaar (Spottname), Spitzbart, Flachsbart, Weissbart. Steinkopf und Eisenkopf dürften geistige Eigenschaften bezeichnen. Die Beschaffenheit der Fiisse kennzeichnen die Namen Bein, Fuss, Füsslein, Füssli, Beneke, (Beinchen), Schmalfuss, Zierfuss, Ziegenfuss, Kuhfuss, Dollfuss (Oedipins), Klumpfuss, Gensbein, Hasenbein, Langbein, Einbein. Der Name Frohbein ist wohl aus Frowin, Frowein entstellt. Die Namen Leichtfuss, Geilfuss (latinisirt Gelfius, dasselbe bedeutend) weisen aut geistige Eigenschaften. Ebenso sind zu erklären Namen wie Bauch, Hand, Finger, Daum, Däumling, Kurzhals, Schönhals, Kropf, Wartze, Schramme, Schertlin (kleine Scharte). Kleider und Waffen führen zu den Bezeichnungen Helm, Eisenhuth, Stahlhut, Spitzhut, Rothhut (rother Hut), Grünhut, Schwerdt, Breitschwert, Strumpf, Breitschuh, Buntschuh, Haube, Häublin, Blaufuss, Schneefuss (von der Farbe der Fussbekleidung), Lederhose, Harnisch (franz. Beauharnois, schönharnisch), Panzer, Schilt, Pfeil, Boltzen, Degen, Kolben, Sporn, Mantel, Langen-mantel, Rock, Kurzrock, Wittrock (Weissrock) Göller (eine Art Jacke) usf. Die Namen, welche von Speisen und Getränken berühren, wie Sauermilch, Süssmilch, Schweinfleisch, Kalbfleisch, Wurst, Schunken sind wohl nicht anders zu erklären, als wenn man annimmt die betreffende Persönlichkeit habe diese Speisen und Getränke besonders geliebt. Sauerwein kann freilich einer auch heissen, der säuern Wein ausschenkt, Altwegg, einer der alte Backware verkauft. Geistige Eigenschaften bezeichnen die adjectivischen und substantivischen Namen Gutherz, Frommherz, Witzig, Seltenreich (aus saelden rieh, an Glück reich), Freudenreich, Ehrenreich, Kühn, Kühne, Hartnack, Stolz, Woltemate. Altmarburg bietet die Beispiele Jacob der Chräfuez (Krähenfuss), Peter Perenchla (Bärenklaue), Heinreich der schrall (schrolle ein Klumpen, eine Erdscholle, wohl auch ein plumper Mensch), Erasm Freismuat (vreise, adj. was Schrecken erregt), Konrad der Pauch, Hans Ehrenreich Gewerlicli (für den man Gewähr leisten kann oder der Gewähr leisten kann), Unverricht (nicht belehrt, nicht unterwiesen), Kropliat (krophet), Kröpphel, Fröhlich, Schelm, Gutman, Keckli, Gayller (Bettler, Landstreicher), Kuefuss, Kchraws, Strobel, Swarzkopff, Dewmel, Puntschuh, Altczeug, Reich, Weyss. Composita sind Schöngilg (Aegidius) und Grosshans. Neumarburg : Schwarz, Schwarzl, Wittmann (Weissmann), Lang, Langer, Langmann, Schön, Guttman, Kurzmann, Auffrecht, Stark, Zach (zage?, feige, oder zäh, steir Zäch), Marb, Weiss, Frisch, Wundsam (offenbar entstellt aus Wunnesain), Kurzrock, Frass (Fresser), Landfrass, Schmiermaul, Fauland (mhd. välant, der Teufel). Compositum ist Kleinschuster. G. Die imperativischen und Satznamen. Die Namen dieser Klasse, wohl ausnahmslos Hebernamen, im Kreise lustiger Gesellen, Waffen- und Zechbrüder entstanden, gehören zu den merkwürdigsten, wofür schon der Umstand Beweis ist, dass keine andere Classe so sorgfältig gesammelt worden ist. In manchen derselben gibt sich ein wahrer Galgenhumor kund. Es muss eine schöne Zeit gewesen sein, als die Würgenpawer (würge den Bauer), Zerrenmantel (zerre den Mantel) usf. auf des Königs Hochstrasse ihr sauberes Handwerk trieben. Diese Namen sind schon ziemlich alt; Becker führt aus dem X. bis XII. viele italienische und französische Beispiele an, von denen wir Tasta-guadum (such’ die Furth), Mecuni in pugna, Nimium habens frumentum, Minat-hovem (droh dem Stier) anführen. Grimm sagt über diese Namenclasse (Gramm. II. p. 961 fl.). Lebendige Namen für Sachen und Personen entspringen durch Ausrufungen ; das Verbum und was daneben steht, verhärtet sich in uneigentliche Composition. I. Meistentheils ist es der Imperativ und zwar a) entweder mit einer blossen Partikel : Trinkaus, Frischauf, Spannhut (span ut, spann aus), Thugut, Saufaus, Klaubauf, Lcbrecht, sing üf (hebe an zu singen) oder b) mit einem Substantiv im Accusativ, daneben : mmelant (räum [das] Land), Schlichtegroll, Hebenstreit (Beginne den Streit), Essküchen. Die spätere Sprache schiebt gern den Artikel den und das, meist verkürzt dazwischen : Hassenpflug (hass den Pflug), Scheuchenpflug, Scheuchenstuhl, Stürzenbecher, Füllenbüttel, Bitdendüvel (beiss den Teufel), Fressenteufel, Jagenteufel, Hauenschild, Hauenhut, Kluibenschedel, Baumensattel, Wüstenwald, Baumsglas, Schreckenwirt, Suchenwirt, oder es steht neben dem Imperativ eine Präposition mit ihrem Substantiv : Springinsfeld, Haltanderheide, Bleibimhaus. II. Das Verbum fehlt ganz und es bilden bloss Partikeln den Ausruf und den Namen : Nimmersatt, Nimmervoll, Immervoll ; eine Urkunde des Jahres 1205 gibt einen Albero iummirowe (iemer o-wè). Altmarburg bietet : Bussenzan (heruz den zan), Springenklee (spring in Klee), Baumschussl (räume die Schüssel), Bettumviel, Cucksswert (zücke das Schwert) Trittinschaiten (tritt in Schatten), Betenpalg (rette den Balg), Plasimbuesen, Schreckenast, Quelnschneck, Klebsattel, Scheissinpart, Swentenkrieg (vertilge den Krieg, ein schöner Name für einen Geistlichen ; Pfarrer 1462). Neumarburg hat : Lobenwein (lob den Wein), Schwendenwein (vertilge den Wein), Schweigstill, Böckenzaun (richte den Zaun auf). Somit hätten wir die wichtigsten Kategorien der Geschlechtsnamen besprochen. Zu erwähnen wären noch Namen von Tagen und Jahreszeiten wie z. B. Winter, Sommer, Lenz (doch auch Abkürzung von Lorenz), Sonntag, Frey tag, Feiertag, die nur so zu erklären sind, dass man annimmt der Betreffende sei in jener Jahreszeit oder an jenem Tage geboren. Ebenso finden wir Namen wie Immer, Also, Eben, die ich mir durch die Annahme erkläre, der Betreffende habe diese Worte aus übler Angewohnheit oft im Munde geführt. Doch sind die etwa noch zu erwähnenden Namen in der entschiedenen Minderzahl und so darf ich denn diese Zeilen mit dem Wunsche schliessen, dass es mir gelungen sein möge zu zeigen, wie auch das Naheliegende, sich scheinbar selbst erklärende der näheren Beachtung werth sei und manches Interessante biete. Jahresbericht M S« o 5 O a O V3 W. ČC o 3 53 fi :c5 -C S fl 'S g s > o o E3 « bo II ! c S z,. S .2 a 5 ‘® .5 Cf> fi O 'So Pi o Ph «v -s« 'S p ra S Ö O *3) 'o Ph Ph rt P fi v,fi rt g ^.2 O .fi o S o o "gS S "S m V o_ ' co « >■ O p co .Q fi 45 •fi o -2 ■§ rt fl j o mq co 1-5 • 2 fi rfi o >2 O 53 ® NI •73 fi 0 bo fi 0 P <1 bo fi rt O ^5|a n .2.2 fin ^ ’S.’S) s Nil ei »s _fe3, 11 fcl’5 U3.2 m-S£« « " " S ^ «s® £|| = fj I- « bo •a o v p . -6 2 *a« .2 -«-S H‘E « L 8§ri f alfi el” S..1 N P v- S - 2 u j? U..HO s 3* •— .-O « " M' : ^ oT 2 O '2.'® ^ M §3« ÒJ^ S .2 S?M W d J — Q «.... *5.1 S ; s= k e o •o s g ec-s «.s „i-< če fi.~ O «-. »I |l w— p Jl ®"C ® S'-» »2 - 2 S S1 >1| s » >> E Ì© . ä n 2 g| M ® g -g as» SZ n3 fi 0 bo C 0) rfi 3 <5 0 H fi S 0 S S“ o o QO fi.fi fi :0 . a * -S .. a U 3 c <5 =3 E 1 I O rfi rfi O ti rfi > ■sS rfi ^ f 2 Der hochw. Herr Dr. Josef Ulaga, Subdirektor des fürstbischöfl. Priesterhauses in Marburg 2 — n Herr Dr. Jakob Traun, Hof- und Gerichtsadvokat 5 — n Frau Maria Sekunderer, Realitätenbesitzerin 5 — n Herr Adolf Rotondi Edl. v. Arailza, k. k. Bezirksvorst. 2 — n Herr Johann Girstmayer, Gemeinderath, Realitätenbes. 5 — n Herr Theodor Eindauer, k. k. Bezirksingenieur 2 — n Herr Carl Bitterl Edl. v. Tessenberg. k. k. Hauptmann 2 — n Herr medic. Dr. Josef Röckenzaun, Realitätenbesitzer 2 10 » Herr Eduard Janscliitz, Kreisbuchdrucker 2 — N Frau Aloisia Altmann, Realitätenbesitzerin . 2 — » Herr Dr. Franz Duchatscli, Hof- und Gerichtsadvokat 5 — » Herr Friedrich Leyrer, Buchhändler, Realitätenbesitzer, Gemeinderath 2 — » Herr Josef Albeusberg, Handelsmann u. Realitätenbes. 5 — 1866 im Dezemb. Herr Alois Edl. v. Kriehuber, Gutsbesitzer, Landtags- fl. kr. 11 Abgeordneter Herr Josef Wundsam, Handelsmann, Realitätenbesitzer, 5 25 Gemeinderath 5 11 Herr Johann Pogatschnigg, k. k. Landesgerichtsrath . 2 ii Herr Franz Oehm, Gemeinderath, Realitätenbesitzer 2 n Herr Johann Burkliart, Realitätenbesitzer Herr Othmar Reiser, k. k. Notar, emerit. Bürgermeister 2 der Stadt Marburg 5 ii ii Herr Dr. Matthäus Reiser, k. k. Notar, Gemeinderath Der hochw. Herr Altherr, Capitolar des Benediktiner-Stiftes St. Paul, emerit, k. k. Lyceal-Professor, 2 Güterdirektor 5 n ii Herr Josef Noss, Apotheker und Hausbesitzer Der Hochgeborne Herr Graf Ferdinand Brandts, Sr. 2 k. k. Majestät Kämmerer, Gutsbesitzer . 5 n Herr Franz Tscheligi, Realitätenbesitzer . Herr Michael Marko, Notariats-Concipient, Gemeinderath 5 und Realitätenbesitzer Herr Friedrich Edl. von Kriehuber, Eisenbahn-Amts- 2 offizial 2 10 „ Herr Johann Delago, Realitätenbesitzer 5 — 1867 im Jänner Herr Dr. Anton Križan, k. k. Hauptm.-Auditor in Petrinja Herr Dr. Jakob Razlag, Hof- und Gerichtsadvokat 10 11 » in Rann Herr Alois Edl. von Feyrer, Gutsbesitzer, Landtags- 5 n Abgeordneter Herr Andreas Tappeiner, Bürgermeister der Stadt 5 März Marburg, Landtags-Abgeordneter .... 2 — Die Hochwohlgeborne Frau Baronin Josephine von Rast 3 10 11 Herr medic. Dr. Anton Magdič in Friedau . 2 n Fräul. Aloisia und Fräul. Josepha Stachel . Für fällige Coupons der Creditpapiere des Vereins. 5 wurden eingelöst ....... Für die von Herrn Hermann Puff, k. k. Hauptmann-Auditor, zur Veräusserung überlassenen „Skizzen“ aus dem Nachlasse des Prof. Dr. R. G. Puff wurden 107 96 eingehoben Es beträgt hiernach die Gesammteinnahme des Vereines 2 60 vom 1. August 1866 bis inclusive 31. Juli 1867 . Nach dem Jahresberichte pro 1866/67 war zur Veraus- 272 11 gabung verblieben ein Barbetrag von . 152 61 Summa . j 424 72 Von diesem Betrage wurden im Studienjahre 1866/67 d. i. in der Zeit vom 1. August 1866 bis inclusive 31. Juli 1867 für Vereinszwecke, somit zur Unterstützung dürftiger und braver Schüler des Gymnasiums durch Bestellung von Freitischen, Anschaffung der Lehrbücher, Schreib- und Zeichenrequisiten, Subvention in Krankheitsfällen etc. 7. I kr. 83 89 verausgabt...................................jj 161 Den Fonds des Vereins bilden sonach gegenwärtig: a. ein Barverlag von.........................Ij 262 b. Creditpapiere im Nennwerthe von . . . |J 1470 c. Sparkasse-Einlagen im Betrage von . . . jj 410 H. Die Herren Doktores der Medicin leisteten unbemittelten kranken Gymnasiasten ohne Anspruch auf Entgeld in liebreichster Weise ihre Hülfe. In sehr vielen Familien wurden für dürftige Schüler des Mittags oder Abends Freitische — 421 in jeder Woche — bereit gehalten. Die den mittellosen Schülern des Marburger-Gymnasiums zu Theil gewordenen Beneficien sind also auch in diesem Schuljahre wieder gleichwie in früheren sehr bedeutend gewesen, und der Berichterstatter ist verpflichtet im Kamen der Begünstigten allen edlen Wohlthätern derselben hiermit offenkundig innigen Dank zu sagen. VI. Normalien. 1866. Hoher Ministerial-Erlass vom 18. Oktober Z. 8256 genehmigt die Theilung der I. Classe am Marburger-Gymnasium pro 1866/67 in zwei Parallelcötus. II. M. E. 6. Dez. Z. 69. Präs. betrifft die Begünstigungen jener Studiren-den, welche sich i. J. 1866 als Freiwillige dem Heeresdienste gewidmet hatten 1867. Note des hohen steierm. Landesausschusses vom 30. März Z. 2331 betreffend den Vortrag in der steierm. Geschichte und die öffentliche Prüfung in diesem freien Lehrgegenstande. H. M. E. 16. April Z. 2365 enthält Verfügungen zum Behufe der Vereinfachung der Schreibgeschäfte an den Gymnasien. VII. Chronik. Am 5. August wurde der nach langem Leiden verstorbene Septimaner Anton Edl. v. Planer, ein neunzehnjähriger Jüngling, dessen reiches Talent zu schönen Hoffnungen berechtigt hatte, im Beisein der während der Ferien in Marburg anwesenden Professoren und Comndlitonen zur Erde bestattet. Am 1. Oktober wurde das Studienjahr 1866/67 mit dem von dem hochw. Herrn Canonicus Mathias Pack, fiirstbischöfi. Ordinariats - Commissär des Marburger-Gymnasiums, celebrirten heil. Geistamte eröffnet. Die Zahl der aufgenommenen Schüler belief sich bei Beginn des Schuljahres auf 324. Im Lehrkörper hatte sich im Vergleiche mit dem zunächst vorhergegangenen Studienjahre keine Veränderung ergeben. Der Religionslehrer am O. G. der hocfyw. Herr Blasius Slavinetz wurde nach bestandenem Probe-Triennium unter Zuerkennung des Titels „Professor“ im Lehramte definitiv bestätiget (M. E. vom 21. Februar Z. 1269) ; musste aber seiner andauernd gestörten Gesundheit wegen um Urlaub ansuchen, der ihm durch den h. M. E. vom 14. Dezember Z. 10062 auf die Dauer des I. Sem.- und durch h. M. E. vom 27. März Z. 2284 auch für das II. Sem. bewilliget wurde. Zu dessen Supplirung wurde berufen der hochw. Herr doset Fleck, Dom-und Stadtpfarr-kaplan an der Marburger-Kathedrale (St. E. 10. Dez. Z. 14915). Der Herr Professor Dr. Leop. Konvalina erwarb im Laufe des Schuljahres zu seiner Lehrbefähigung im philosophischen Fache am ganzen Gymnasium auch die gesetzliche Approbation der philosophischen Propädeutik. Die Herren Professoren Josef Essl und Johann Gutscher vollendeten in diesem Studienjahre ihr erstes Dienstes-Decennium. Am Oktober gottesdienstliche Feier des Namensfestes Sr. Majestät des Kaisers und am 19. November gleichartige Feier des Namensfestes Ihrer Majestät der Kaiserin. Am 31. Dezember zum Jahresschlüsse feierlicher Gottesdienst. 1867. Am 27. Jänner betheiligte sich die Lehranstalt an dem Leichenbegängnisse des hoch. Herrn Dompropstes Michael Pikl, eines um die studirende Jugend des Marburger-Gymnasiums vielfach verdienten Gönners und Wohlthäters. Am 2. März wurde das I. Sem. geschlossen, das II. Sem. begann mit dem 8. März. Die am 14., 15. und 16. April abgehaltenen österlichen Exercitien schlossen mit der Lehrern und Schülern der Lehranstalt gemeinsam gespendeten h. Communion. Die Schüler empfingen die h. Busssakramente ausserdem noch bei Beginn des Schuljahres, zu Weinachten, zu Pfingsten und am Schlüsse des Studienjahres. Am 14. Mai folgten Lehrer und Schüler des Gymnasiums dem Leichenzuge des am 12. Mai verstorbenen Herrn Anton Urek, Alumnen des türst -bischöflichen Priesterhauses in Marburg. Am 19. Mai erbaute der hochw. II. P. Prinz die studirende Jugend des Gymnasiums durch eine weihevolle, dem Gedankenkreise derselben vortrefflich angepasste Exhorte. Vom 3. bis 8. Juni inspicirte die Lehranstalt der Herr Schulrath und k. k. Gymnasial-Inspektor Dr. Eusebius Czerkawski. Am 20. ' Juni feierte die Lehranstalt im Anschlüsse an die festliche Procession den Frohnleichnamstag. Das Fest des li. Aloisius wurde am 23. Juni mit einem von dem hochw. Herrn Christ. Kanduth, Spiritualen des fürstb. Priesterhauses, celebr, Hochamte gefeiert. Am 27. und 28. Juni, 1., 2. und 3. Juli wurden die schriftlichen Abiturienten-Prüfungen, vom 10. bis 19. Juli die Versetzungsprüfungen in den Classen I.—VII. abgehalten. Am 17. Juli beschieden Sr. Gnaden der hochwürdigste Herr Fürstbischof Dr. Jakob Maxim. Stepisclinegg Sänger des Gymuasiasten-Chors in die fürstbischöfliche Sommerresidenz nach Windenau, um ihnen daselbst in Stunden heiterer Erholung huldvoll Gratifikation zu bieten für ihre freiwilligen, erbaulichen Gesangsleistungen am Chor der Domkirche bei Gelegenheit der diesjährigen Maiandacht. Am 20. Juli concertirten in öffentlicher Prüfung, welche die Abgeordneten des h. steierm. Landtages, Herr Alois Fdl. v. Feyrer, Herr Alois Edl. v. Kriehuber und Herr Dr. Mathias Prelog mit ihrer Gegenwart beehrten, Schüler der IV. Classe um die von dem hohen Landesausschusse für vorzügliche Leistungen im Studium der vaterländischen Geschichte gespendeten zwei silbernen Preismedaillen. Preisträger waren die Schüler Johann Pickhart und August Nemanič. Am 27. Juli traf Se. Excellenz der Herr Statthalter von Steiermark auf einer Inspektionsreise in Marburg ein. Bei der Tags darauf erfolgten Vorstellung erlaubte sich der Unterzeichnete Berichterstatter die Bitte, Se. Excellenz wolle, da eben das Schuljahr seinem Abschlüsse nahe sei, die für die ausgezeichneten Schüler des Gymnasiums bereit gehaltenen Prämien huldvoll an die Preisträger vertheilen. Mit freundlichster Bereitwilligkeit sagte Se. Excellenz Gewährung dieser Bitte zu und erschien alsbald, begleitet von dem Herrn Bezirksvorsteher Rottondi Edl. v. Arailza, im Gymnasium, wurde daselbst vom Lehrkörper ehrerbietigst begrüsst und schritt nun — da es der Lehranstalt leider an einem geräumigen Versammlungslokale für die gesammte studierende Jugend und ihre Lehrer gebricht — mit rülimens-werther Ausdauer von Classe zu Classe* in sämmtliche „neun“ Lehrzimmer. Allenthalben wurden der studierenden Jugend nach Vertheilung der Schul-preise die liebreichsten Worte des Lobes und der Aufmunterung zum Guten von Seiten Sr. Excellenz zu Theil. Insbesondere aber hatten sich die Abiturienten einer den wichtigsten Moment ihrer nahe bevorstehenden Berufswahl betreffenden gehaltvollen Mahnrede Sr. Excellenz zu erfreuen. Diese improvisirte, höchst ehrenvolle Schlussfeier des Studienjahres wird Dank dem wohhvohlendem Entgegenkommen Sr. Excellenz des Herrn Statthalters Lehrern und Schülern des Marburger-Gymnasium fortan ein Gegenstand der freudigsten Erinnerung bleiben. Es erhielten aber aus den Händen Sr. Excellenz des Herrn Statthalters bei dieser feierlichen Gelegenheit: a. Die Schulpreise für ausgezeichnete Leistungen in den obligaten Lehrfächern die Schüler Šket Anton, Starki Theodor (I. A); Lederhas Ludwig, Nosek Friedrich (I. B) ; Fux Ferdinand, Novak Michael (II.) ; Pascolo Dominik, Feuš Franz (III.); Venger Ferdinand, Schreiner Heinrich, Nemanič August (IV.) ; Mihelič Josef, Heric Josef (V.); Krenn Franz, Weiss Alexander (VI.). b. Die von dem hohen steierm. Laudesausschusse für vorzügliche Leistungen im Studium der vaterländischen Geschichte gespendeten silbernen Preismedaillen die beiden Quartaner Pickhart Johann und Nemanič August. c. Die Zinsen aus der „Schillerstiftung“ für gelungene poetische Versuche im Deutschen: Amschl Alfred (V.). Kratter Julius (VII.); für eben solche poetische Versuche im Sloven. Wiesthaler Franz (VII.), Skuhala Joh. (VIII.). d. Die Zinsen aus der Hummer’schen Studentenstiftung Martini Joh. (I. B). Am 31. Juli wurde das Studienjahr mit dem von dem hochw. Herrn Canonikus und Dompfarrer Georg Mathiaschitsch celebr. Dankamte geschlossen. Am 31. Juli, 1. 2. und 3. August wurde unter dem Vorsitze des Herrn Schulrathes Dr. Eusebius Czerkawski die mündliche Maturitätsprüfung abgehalten. Mit Auszeichnung bestanden diese Prüfung die Abiturienten : Hinter Anton, Čuček Lorenz, Hauptmann Franz, Skuhala Johann und Slavič Franz. Ausser diesen erhielten noch das Zeugniss der Reife zum Besuche der Universität die Oktavaner: Allitsch August, Adolf Rotondi Edl. v. Arailza, Ferstner Maximilian, Feyertag Richard, Ilenik Martin, Hoffory Leopold, Jurčič Josef, Klemenčič Josef, Krainz Carl, Krisper Raimund, Napast Martin, Pišek Anton, Pölz Anton, Remiseli Carl, Senčar Johann, Slekovec Matthäus, Spie Mathias, Terstenjak Franz, Volavšek Alois, Vraz Anton, Zver Alois, Geč Franz und der Extemist Jurtela Jakob. Lokation der vorzüglichen Schüler vom II. Semester 1866/67: VI. Classe. 1. Krenn Franz. 2. Weiss Alexander. 3. Žlamb erger Anton. 4. Prešern Johann. 5. Rop Mathias. 6. Medved Franz. VII. Classe. 1. Purgaj Jakob. 2. Čuček Raimund. 3. Kratter Julius. 4. Dovnik Franz. 5. Senekovič Andreas. 6. Ferlinz Anton. 7. Kunce Johann. 8. Cajnkar Jakob. Vili. Classe. 1. Slavič Franz. 2. Čuček Lorenz. 3. Hinter Anton. J. Hauptmann Franz. 5. Skuhala Johann. I. Classe A. 1. Šket Anton. 2. Starki Theodor. 3. Lorbek Franz. 4. Pernat Anton. 5. Šketa Johann. I. Classe B. 1. Lederhas Ludwig. 2. Nosek Friedrich. 3. Pihler Josef. 4. Veršič Alois. II. Classe. 1. Fux Ferdinand. 2. Novak Michael. 3. Horvat Thomas. 4. Jurkovič Franz. 5. Tribnik Ernest. 6. Verlič Alois. 7. Tognio Julius. 8. Postružnik Anton. 'J. Sket Jakob. 10. Zadravec Johann. 11. Honerlein Josef. 12. Tauerer Hubert. 13. Lindauer Josef. III. Classe. 1. Pascolo Dominik. 2. Feuš Franz. 3. Schmirmaul Math. 4. Girstmaier Eduard. 5. Legat Josef. 6. Senčar Josef. 7. Kocbek Martin. 8. Bezjak Anton. IV. Classe. 1. Venger Ferdinand. 2. Schreiner Heinrich. 3. Nemanič August. 4. Vaupotič Mathias. 5. Lilek Emil. V. Classe. 1. Mihelič Josef. 2. Heric Josef. 3. Ekrieder Bernhard. 4. Venger Carl. 5. Repa Josef. 6. Amschl Alfred. u o O CO S'S HZ S S s's L tu -ji ® 3 "S o S« ^ S a-ZL g; Ü^-2- A fiS!° g 03 c - j-jJj P^< O P O « a -L OT M ti g o o» CQ r§ Snnjnidsnoi^i^ddH J9UT9 nz gstuquB^a is d S s a e- -d o 1-5 ,Sg.I OÌS k o ho 12 » Zu einer Reparationspriifung werden zugelassen Als Berufsstudien wählten: Theologie Jus Medicin Philosophie 12 7 o 4 Ungeprüft blieb 1 Schüler der VIII. Classe. t VISOKOŠOLSKA IN STUDIJSKA KNJIŽNICA MARIBOR ?u; 365 1 Uiif