m Jahresbericht der b. k. Staats-Oberrealscliule in Laibach für das Schuljahr 1904/1905. Veröffentlicht durch die Direktion. Laibach 1905. Verlag der k. k. Staats-Oberrealscliule. Buclnlruckerei von lg. v. Kleinmayr & Feil. Bamberg. ?!W1 .. Verzeichnis der in den Jahresberichten der k. k. Staats-Oberrealschule in Laibach von 1852/53 bis 1904/1905 erschienenen Abhandlungen. 1852/53. 1853/54. 1854/55. 1855/5G. 1856/57. 1 857/58. 1858/59. 1859/CO. 1860/61. 1861/62. 1862/63. 1863/64. 1864/65 1865/66. 1866/67. 1867/68. 1868/69. 1869/70. 1870/71. 1871/72. 1872/73. 1873/74. 1874/75. 1875/76. Errichtung (1er k. k. Unterrealschule in Laibach. Andeutungen zur Vaterlandskunde von Krain. Vom pro v. Direktor Michael Peternel. Georg Freiherr von Vega. Biographische Skizze. Vom prov. Direktor Michael Peternel. Geographische Skizze des Herzogtums Krain. Vom prov. Direktor Michael Peternel. Geographische Skizze des Herzogtums Krain. (Fortsetzung.) Vom prov. Direktor Michael Peternel. Die VegetationsVerhältnisse Laibachs und der nächsten Umgebung, Vom wirkl. Lehrer Wilhelm Kulcula. Schule und Leben, insbesondere Realschule und gewerbliches Leben. Vom prov. Direktor Michael Peternel. Schule und Leben (Fortsetzung.) Vom prov. Direktor Michael Peternel. Der Milchsaft der Pflanze in seiner Bedeutung für den Haushalt der Menschen. Vom wirklichen Lehrer Wilhelm Kulcula. Glasoslovje slovenskega jezika. Vom Religionslehrer Anton Lesar. Imena, znamnja in lastnosti kemiških pervin. Vom wirkl. Lehrer Michael Peternel. Slovenska slovnica v pregledih. Vom Religionslehrer Anton Lesar. 1 Ribniška dolina. Vom Religionslehrer Anton Lesar. Die Landeshauptleute von Krain bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Vom suppl. Lehrer Georg Kozina. Paul Puzels Idiographia. sive rerum memorahilium monasterii Sittieensis descriptio. Bespr. vom prov. Oberrealschullehrer Georg Kozina. Konstruktion der F.riimmungslinien auf gewöhnlich verkommenden-Flächen. Vom suppl. Lehrer Josef Opi. Übelstände der Lokalitäten der k. k. Oberrealschule in Laibach. Vom wirkl. Lehrer Josef Opi. Über die Saftbewegung in den Pflanzen. Nach neueren physiologischen Arbeiten durgestellt vom wirkl. Lehrer Franz Wastler. Reihenfolge der Landesvizedome in Krain im Mittelalter. Vom Professor Georg Kozina. Zur Wertigkeit des Fluors. Vom Professor Hugo Ritter V. Perger. I. Studien aus der Physik. Vom Professor Josef Finger. II. Direkte Deduktion der Begriffe der algebraischen und arithmetischen Grundoperationen aus dem Grössen- und Zahlenbegriffe. Vom Professor Josef Finger. III. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom Prof. Hugo Ritter v. Perger. 2 I. Studien aus der Physik. (Fortsetzung.) Vom Professor Josef Finger. II. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom Prof. Hugo Ritter v. Perger. I. Direkte Deduktion der Begrifle der algebraischen und arithmetischen Grundoperationen aus dem Grössen- und Zahlenbegriffe. (Fortsetzung.) Vom Professor Josef Finger. II. Über den geographischen Unterricht an unseren Mittelschule n Vom Realsehullehrer Dr. Alexander Georg Supan. III. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom Prof. Hugo Ritter v. Perger. I. Über Inhaltsberechnung der Fässer. Vom suppl. Lehrer Joh. Berbuč.. II. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom suppl. Lehrer Balthasar Knapitsch. Der Apfelbaum (Pyrus malus L.) und seine Feinde. Vom Prof. W. Voss. Das Rechnen mit unvollständigen Dezimalbriiclien. Vom suppl. Lehrer Josef Gruber. ‘ Mit dom Krlasso des k. k. Staatsministeriums vom l t. Oktober 1803, Z. 11.015, 7.11 einer Bcehsklassigen Oberrealsehule erweitort. * Mit dem Krlas.se des k. k. Ministeriums f. K. u. U. vom 31. Mai 1871, Z. 2131. zu einor ßiebonklassigen Oberrealsehule erweitert. Fortsetzung a. Umschlag Seite 3 Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Laibach für cl.'is Schuljahr 19Ö4/ÖO. Veröffentlicht durch die Direktion. Laibach 1905. Verlag der- k. k. Staats-Oberrealschule. EJuchdruckurei von 1^. v Kleinmayr A l-od. Batnlicrg. I 11 11 a 1 t. Seite I. Deutscher Mythus in der tschechischen Ursage. Von Dr. Anton Wullner . . 1 II. Eine Ableitung der Maxwellschen Gleichungen. Von Karl Schmutzer ... 36 Schulnachrichten: 1. Personalstand des Lehrkörpers und Lehrfächerverteilung.................................41 II. Lelirverfassung.......................................................................43 III. Lehrbücher............................................................................45 IV. Ilaus- und Schulaufgaben...............................................................47 V. Unterstützung der Schüler..............................................................49 VI. Vermehrung der Lehrmittelsammlungen....................................................55 VII. Statistik der Schüler..................................................................G2 VIII. Maturitätsprüfungen...................................................................60 IX. Chronik................................................................................68 X. Wichtigere Verfügungen der Vorgesetzten Behörden.......................................73 XI. Die körperliche Ausbildung der Jugend..................................................73 XII. Gewerbliche Fortbildungsschule.........................................................76 Verzeichnis der Schüler...............................................................79 XIII. Kundmachung für das Schuljahr 1905/06 85 Deutscher Mythus der tschechischen Ursage. Von Dr. Anton Wallner. Hertnid und Isung. Von König Hertnid und seiner Königin Ostacia. König Hertnid war ein mächtiger Mann in Wileinenland nnd ein gewaltiger Häuptling in allen Hinsichten: er war der größte aller Kämpen. Seine Gattin war Ostacia, die Tochter Runas, Königs von Austrriki. Ihre Stiefmutter war so zauberkundig, daß sie dieselbe in ihrer Kindheit behexte und ihre Zauberkunst ihr mitteilte, so daß sie ebenso kundig ward wie zuvor ihre Stiefmutter war. Ostacia war nichtsdestoweniger die schönste und weiseste aller Frauen, aber auch überaus boshaft. König Hertnid liebte sie sehr. Von König Isung dem Starken und seinen Söhnen. In dieser Zeit beherrschte Bertangenland König Isung der Starke mit seinen Söhnen. Er war ein großer Feind König Hertnids und batte Attila stets große Hilfe geleistet und den Wilcinenmännern manches Ubele getan. König Ilertnid wollte das gern rächen, daß König Osant.rix, sein Vatersbruder (Vater A 15) erschlagen war, zuerst, an König Attila oder König Thidrelc und demnächst an König Isung, welcher zum dritten der Haupt-tätcr an König Osantrix’ Tod war. Nun sammelte König Hertnid ein großes Heer und fuhr mit dem Heere, bis daß er nach Bertangenland kam, in das Reich König Isungs. Dort brannte er und erschlug Männer und raubte großes Gut. König Isung und seine Söhne saßen in Bertangaburg und wurden nicht gewahr, was König Hertnid getan hatte. Und als König Hertnid so große Kriegsbeute gemacht hatte, und so weit in Bertangenland gefahren war, wie er wollte, fuhr er wieder heim und hatte all seine Mannen behalten. 2. König Isung und seine Söhne vernahmen, was Hertnid, König von Wileinenland, getan hatte, welcher ihr größter Feind war. Sie sammelten ein Heer über ihr ganzes Reich und fuhren Ivöllig Hertnid nach und wollten sich rächen. Er sandte Botschaft seinem guten Freunde Thetleif dem Dänen, und einem ändern Mann, Fasold dem Stolzen. Diese nahmen die Botschaft wohl auf und fuhren mit ihren Mannen König Isung entgegen; und sie kamen nun alle zusammen ins Wileinenland und verbrannten dort l* viele und große ITarden und erschlugen manchen Mann. Vor ihnen floh alles, wohin sie nur fuhren; kein Mann war so kühn, daß er cs wagte, einen Spieß gegen sic ahznschießen; a I los floh, etliche in den Wald, etliche zu Schiffe, und etliche auf unbewohnte ITeiden; etliche flohen zu König ITertnid und sagten ihm, daß König Tsung von Bertangenland mit seinen Söhnen in sein Keich gekommen wäre, ,und da ist mit ihnen Thetleif der Däne und Fasold der Stolze: und in allem haben sie fünftausend Heermannen, und keine Heerschar hält vor ihnen Stand und kein Kämpe wagt es, ihrer zu warten'. Bei dieser Zeitung ward König ITertnid sehr zornig, und sendete Botschaft über sein ganzes Land, daß alle Ileermaimen der Wilcinenmänner zusammenkämen und ihr Land wehrten. Diese Zeitung deuchte allen furchtbar, gegen so gewaltige Kämpen zu streiten, wie nun in Wilcinenland gekommen waren. Schlacht König Isungs. Hierauf sammelte sich um ITertnid ein großes TIeer. Und seine Gattin Ostacia (Ostantia A, Ostancia B) fuhr hinaus und setzte ihre Zaubergeister in Bewegung, das nennen wir, sie zog aus zu zaubern, so wie cs im Altertum geschah, daß zauberkundige Frauen, die wir YVolen (Wölwen AB) nennen, sich damit abgabcn, Zauberei zu treiben. So Großes wirkte sie durch ihre Zauberei und Hexerei, daß sic zu sich zauberte mancherlei Tiere, Löwen und Bären und große Flugdrachen ; sie zähmte sie alle, bis daß sie ihr gehorchten und sic dieselben gegen ihre Feinde hetzen konnte. So wird gesagt in deutschen Liedern, daß ihr Heer dem bösen Feinde selber gleich war; sie selber war auch wie ein Flugdrachc. König ITertnid führte sein Heer gegen König Tsung, und als sie sich trafen, kam es zu einer großen Schlacht. König Tsung und seine Söhne gingen mit ihrem Banner tapfer vorwärts und erschlugen manchen Mann, hieben zu beiden Seiten Bosse und Männer nieder, und vor ihnen fiel das Heer überall, wo sie nur vordrangen. An einer anderen Statt ritt Thetleif der Däne mit seiner Schar vorwärts und gab auch manchem Mann den Tod, und vor ihm hielten die Wilcinenmänner nicht aus. Und die dritte Schar hatte Fasold der Stolze; er stritt den ganzen Tag mit großem Heldenmut und schied manchen Mann von seinem Rosse, so daß sie sich seitdem nimmer wiedersahen. Die Wilcinenmänner fielen in dieser Schlacht gleichwie wenn ein Acker gemäht wird. Isungs Fall. In diesem Augenblick kam Ostacia herbei mit ihrer Schar, welche sie durch Zauberei zusammengebracht hatte; die Drachen flogen über das Heer und gaben mit ihren Klauen und ihrem Hachen den Männern den Tod, und die Löwen schlugen sich und bissen, und desgleichen die Bären; und Ostacia selbst flog als Drache über das Heer und hetzte alle Tiere und alle Drachen, sich zu schlagen. König Isuug und seine Söhne sahen nun, wie dieses gewaltige und iibele Heer ihnen großen Schaden tat; er stieß sein Koß mit den Sporen und spannte seinen Spießschaft fest, der war hoch und so dick, daß er der eine Teil von einer in drei Stücke gespaltenen dicken Esche war (daß er eine in drei Stücke zerspaltene Esche war A; obgleich er in drei Stücke war, so war doch jeder Teil stark genug B). Er sah, wo der arge Drache flog, der größer und schrecklicher war denn alle ändern, und schoß mit dem Spieß auf den Drachen. Der Drache sah, wie dieser gewaltige Spieß auf ihn zuflog, schwang sich von dannen und der Spieß flog bei ihm vorbei: der Drache aber stürzte sich hinab auf den König und packte ihn mit seinem Rachen und seinen Klauen und verschlang ihn. Dieses sah sein ältester Sohn, welcher der stärkste ihrer aller war, er stach den Drachen mit seinem Spieß durch den Fuß hinauf in den Bauch; der Drache wandte sich bei dem Stoße und packte ihn mit seinen Klauen so fest, daß es durch die Brünne und den Bauch ging, und also ward er des Todes; docli zuvor hatte er einen Löwen und Bären erschlagen. I n dieser Zeit hatte nun Lorantin, der jüngste Sohn des Königs, einen Löwen erschlagen und war verwundet worden, und noch verwundete er einen Drachen zum Tode, aber dieser gab ihm die Todeswunde mit seinen Klauen. So lange währte diese Schlacht, bis daß beinahe alle Drachen und Löwen ihr Leben gelassen hatten von den starken Hieben der Söhne König Isungs. Und König Isung war nun tot mit all seinen Söhnen durch die Tiere und Drachen, und niemand gab ihnen den Tod auf andere Weise als durch die Zauberei Ostacia. Fall Fasoltls des Stolzen und Tlietleifs des Dänen. Fasold der Stolze ließ sein Banner vorwärts tragen mitten in das Heer der Wilcinenmänner dem König Ilertnid entgegen, und dort entstand ein tapferer Kampf zwischen diesen beiden Häuptlingen. Fasold hatte nun mit seiner Hand manches hundert der Wilcinenmänner erschlagen, und er war nun sehr wund und müde vom Kampfe. Da ritt gegen ihn König Hertnid selber und stach ihm seinen Speer in die Brust, so daß er zwischen den Schultern herausfuhr: da fiel Fasold tot von seinem liossc; und zuvor war nun der größte Teil seines Kriegsvolks gefallen. Dies sah Thetleif der Däne, als er sich schlug, und hatte die Wilcinenmänner gefällt, so daß der Leichenhaufen nicht niedriger lag als sein Sattel ragte; er hatte auch meist all soino Mannen verloren, und er selber war nun sehr wund; nichtsdestoweniger ritt er nun kühnlich vorwärts in das Heer der Wilcinenmänner und wollte nun Fasold rächen, seinen lieben Freund. Er stieß das lioß mit den Sporen und ritt gegen König Hertnid, und stach mit seinem Spieße in dessen Schild, so daß er den Schild und die zwiefache Brünne zerriß und unter den Arm hiiiging lind die Schultern an der Höhlung hei dem Schulterblatt ganz entzweischnitt: und der König fiel sogleich von dem Rosse zur Erde. Thetleif erschlug dort mit seinem Schwerte manchen guten Iielden über König Hertnid, und manche flohen nun, und nur wenige blieben zurück. Da flog einer der ärgsten Drachen über Thetleif mit klaffendem Rachen und wollte ihm den Tod geben. Thetleif stach mit seinem Speer hinauf durch des Drachen Hachen, so daß er am Halse herausfuhr. Der Drache umspannte ihn mit seinen Klauen und schlug mit den Schwingen und fiel ganz über ihn herab, und also fand Thetleif der Däne den Tod und sein Roß unter ihm. Tod der Königin Ostacia. Als nun alle Kämpen von Bcrt.angen gefallen waren, schieden sich die Wilcinenmänner nicht eher, als bis jedes Mannskind des Bertangenheeres erschlagen war. Die Wilcinenmänner fanden ihren Herrn König Hertnid sehr verwundet mit großen Wunden, nahmen ihn mit sich und die besten Ärzte in Wilcinenland kamen herbei und heilten ihn. Als König Hertnid heinigekommen war in seine Burg, da war seine Gattin Ostacia siech: und daran ward König Hertnid gewahr, von wannen ihm der Beistand gekommen, welchen ihm die Drachen und Tiere geleistet hatten, und wie zauberkundig seine Gattin war. Und drei Tage später starb sie mit geringem Nachruhm. König Hertnid ward wieder heil von seinen Wunden und regierte nun sein Reich Wilcinenland, sowie man noch hört in seiner Saga, und er vollbrachte manche Heldentaten, so lange er König in Wilcinenland war, und von ihm ist noeh eine gar große Sage, obschon dessen nun hier nicht gedacht wird in dieser Erzählung. * * -X- Es sind die Kap. 3-19 — 355 der Thidrekssaga, die hier in Rassmanns Übersetzung wiedergegebon sind. Thidrekssaga nennt sich eine umfangreiche Sammlung deutscher Heldensagen, die um 1250 von einem Norweger angelegt wurde. Sie ist uns in drei Handschriften überliefert, einer norwegischen Membrane (M) und zwei isländischen Papierhandschriften (A und B). Erheblich jünger — etwa um 1454 entstanden — ist eine altschwedische Bearbeitung der Saga. Die Quellen der Thidrekssaga sind Erzählungen niederdeutscher Männer und deutsche Lieder. Der Inhalt läßt sich in drei Gruppen zusammenfassen: die Sago von den Weisungen und Niflungen, die Sage von den Wilcinen und die Sage von König Thidrek von Bern. Der Wilcinensage gehört das oben mitgcteilte Stück an. Wilcinen heißen in der Sage die Ostseevölker nach ihrem Könige Wilcinus. Dessen Nachbar ist König Hertnid, der über Reussenland, Griechenland, Ungarn und beinah über das ganze Ostreich gebietet. Wil- cinus besiegt ihn in großen Schlachten und macht ihn zinspflichtig. Aber nach Wilcinus’ Tode schlägt ITertnid dessen Sohn Nordian und unterwirft sich das ganze Wilcinenland. Hertnids Sohn Osantrix, der Wilcinen-land geerbt hat, fällt in einer Schlacht gegen Attila und Tliidrek von der Hand Ulfrads und ihm folgt im Reiche sein Sohn Hertnid, der Held unserer Erzählung. Von einer Teilnahme Isungs von Bertangenland an diesem Kampfe weiß die Sage sonst nichts. Dagegen wird in anderem Zusammenhang erzählt, Osantrix habe durch Wildifer und den Spielmann Isung den Tod gefunden, die sich bei ihm eingeschlichen hatten, um den gefangenen Widga zu befreien. (Kap. 140 — 144.) Es scheint also hier eine Verwechselung vorzuliegen. Bertangenland fällt dem Namen nach mit Britannien zusammen. Dunkle Kunde von König Artus in Britannien hat wohl die Angabe verschuldet, Isung und seine eilf Söhne hätten nach Artus’ Tode dessen Reich durch Heerfahrt gewonnen. (Kap. 245.) Isung erscheint auch sonst in der Thidrekssaga; Thetleif und Fasold sind überdies aus deutschen Denkmälern bekannt. Ostacia und ihr Vater Kune von Austrriki werden sonst nirgends genannt; aber ausdrücklich beruft sich der Sagaschreiber gerade hier auf deutsche Lieder. Wlastislaw und Neklan. 10. Gostivit autem genuit Borwoy, qui primus dux baptizatus est a venerabili Metudio episcopo in Moravia, sub tomporibus Arnolfi. impera-toris et Zuatopluk eiusdem Moraviao regis. Nec superfluum esse iudicaviinus, quod referente fania audivimus, lmic operi nostro hoc in loco suimnatiin literarum apicibus inserere bellum, quodque olirn antea rotro dierum, tempore ducis Xeclan in campo qui dicitur Turzco consertum est intcr Boemos et Luczanos, qui nunc a modernis ab urbe Satec vocitantur Satcenses. Unde autem antiquitus nuncupetur ca natio Luczano, nolumus practerire sub silentio. Quippe illa distinguitur provincia quinque regionibus locorum per compendia. Prima regio est, sita circa rivum nomine Gutna. Secnnda ex utraque parte est iluvii Uzka. Tercia oxtenditur per circuitum torreutis Bocnica. Quarta, quae et silvana dicitur, sita est infra terminos fluminis Msa. Quinta, quae in medio est, dicitur Luka: pulcherrima visu et utillima usu ac uberrima satis, nec non habundantissima pratis, unde et nornen ipsa regio traxit, quia luca latine pratum 2), lib. 1 LI, der Noklan als Wlastislaws Vetter bezeichnet, während Aenens Sylvius (Histor. Bohem. 1458), cap. X, ihn dessen Neffen nennt. Vergl. dazu Pehem. Cron. X, 10, und Hajek ad an. 834. Anno 807. Wlastislaw betrachtete, ob sich crichtct hat, führt er fort: Pavore Ncclan perculsus, duos ex intimis aulicos ad patruelem legat, pacem et mutuam amieitiam oraturos: quos ille quasi exploratum missos, coclites doinuni remittit, suo utrique elFosso oculo. Supervenerunt mox alii (jui i r a ( u m muneribus haud spernendis plncarcnt. Sed et. illi dicta contumeliosa minaruinque plena retulerunt. Sic orationem suam Vlastislao finiente, non muneribus, sed toto principatu misso opus esse, si suam orexim sedare Ncclan voluer'it. Hier erst folgt das Aufgebot durch das Schwert. IG Anno 8(>!) im Frühling, befahl Wlastislaw :i Ilern seinem Volcke in guter Bereitschafft zu sitzen, und so bald er ihnen aufgebieten würde, daß sie sieh auf dem Felde Bozdiechow vcrsammlen, und von dannen, dahin es die Noth erfordern würde, rucken sollen. Sandte demnach seine Boten zum Neklan, mit Vermeidung, seiner den 10 May auf dem Felde, welches Turske Pole genannt, zu warten. Der vielmehr andächtige dann behertzte Neklan, so bald er diesen Gesandten ersähe, und seine Botschafft vernähme, erschrack er gantz unmässig; doch ließ er dem Wlastislao, aus Anregung seiner Riithe, wieder sagen: Er solte nur kommen, er wolte ilnne selbst mit seinem Schwerdt den Kopff abhauen. Des ändern Tages erforderte der Neklan alle Edelleute, Bürger und Bauern und gebot ihnen, daß sie alle bereit seyn solten; da rüsteten sie sich sämtlich in ihre Proschiwaniczen, Pechwäm-mesern und Pickelhauben, mit Schwordtern, Schilden, Bögen, Pfeilen und anderer Rüstung aufs zierlichste und lägerten sich den 8 May auf der Ebene über dem Ort, Brusky genannt, und die sagten allesamt dem llertzogcn zu, daß sie sich standhafftig und männlich wehren wolten. Eben desselben Tages lagerte sieh Wlastislaw mit seinem IlaullVn bey der abgebrannten Stadt Budecz, aufm Morgen stieg er auf einen hohen Ort, hielt in seiner Hand ein bloßes Schwerdt und ermahnete sein Volck mit diesen Worten: Nun wolan ihr liebe I.litter und streitbare Kriegslcute, ihr wisset wol, daß wir diesem verzagten Volcke nunmehr zu etlichen malen obgesieget und unsere Schwerdter mit ihrem Blut gefärbet haben. Derohalben streitet Männlich, dann ihr sollet an diesem Tage den Sieg erlangen. Ich weiß gewißlichen, daß die Götter mit diesem Volck zürnen. Und der Gott Mars hat uns nicht allein die Gnade, sondern auch IIi.il ff und Beystand zugosagt. O hättet ihr nicht allein diese Habichte, Sperber, Falcken und Raben; sondern auch Trappen, Adler und Greiffen, mit euch genommen, daß ihr sie mit unserer Feinde Fleisch hättet speisen können. Ich schwere heutiges Tages, durch des Gottes Marlis Würdigkeit und durch dieses Schwerdt, so ich in meiner Iland halte, daß, sobald ich werde obgesieget haben, aus dem Männlichen Geschlecht nicht einen will leben lassen, es müssen mir auch die Kinder her halten. Ich will den Müttern, anstatt ihrer Kinder, die jungen Hunde an ihre Brüste legen,1 und die Erschlagenen unbegraben liegen lassen, damit die Hunde von ihrem Fleisch ersättigt werden. Und will also die bösen und unnützen Nachbarn zu Grund ausrotten, und euch mit ihrem Gold und Silber reich machen, welches euch Morgen um diese Stunde soll wahr gemacht worden. In der Zeit war in dem Sotzcr Ilertzogthum ein Weil», dieselbe hatte einen Stieffsohn, mit Namen Straha”. Als derselbe auch in den Streit ziehen ’ Fehlt nur bei Dalimil. Acimmis Sylvins ersetzt die etttuli durch pulli ei/nonim. ■ Diesen Namen hat zuerst Dalimil; hei Aenens Sylvins (und bei Marij-uola, der nur den Cosmas ausschreibt) fehlt er; desgleichen bei l’ulkava. solte, ruffte sie ihn beyseits und redete mit ihme heimlich also: Straba mein lieber Sohn, wiewol den Stieffmiittern nicht angebohren, daß sie den Stieff-kindern Gutes thun: Aber dieweil ich meinen frommen Mann, deinen Vater, im Gedächtnüs habe, so will ich dir diese Warnung geben, wirst du nun meinem Käthe folgen, so bleibest du gewißlichen beym Leben und kommst in diesem Streite nicht um. Ich sage dir vertreulichen, daß die Präger den Sieg erlangen werden und dieUnscrn werden allesamt ermordet,cs käme dann jemands geringes davon. Derowegen, welchen du in diesem Streit zum ersten an treffen wirst, so gieb ihme mit deinem Schwerdt einen starken Schlag oder Stich, alsdann wird er vom .Rosse fallen, spring du auch behende hinunter, schneid ihme beyde Ohren ab und stocke sie in deine Taschen. Mache nachmals mit deinem Schwerdt vor deines .Rosses fördern Füssen ein Creutz, sitze behende wieder auf, eyle davon und siehe dich nicht um, ob gleich noch ein großer Getümmel hinter dir wäre.1 Also wirst du, wann die ändern fast alle erschlagen seynd, mit Notli davon kommen. Dann die Götter, so euch hingeleiten, werden sich im Streit von euch zu euren Feinden wenden. Straba, als einer, der da wol wüste, daß seine Stieffmutter allerley Zauberey voll war, sagte zu, er wolte ihrem Rath folgen. Neklan, der Ilertzog von Prag, der (wie oben gemeldt) übermässig verzagte Herr, beruffte den Stier' von Oheinow, einen sehr behertzten und Kriegserfahrnen Mann, und vertrauete ihme heimlicher Weise seines Hertzens Blödigkeit und bat ihn, er solte seinen blancken Harnisch anlegen und an seiner statt des Volcks Führer seyn. (Bey diesem ist nur eine kleine Anzahl deren vom Adel gewesen, dann es fast insgeheim gehandelt wurde.)3 Da fragte der Stier den Hertzogen, was er ihme vor seine Mühe und Leibes-Gefahr geben wolte? Der Ilertzog antwortete und sagte zu ihme: Was er billiches begehren würde, dasselbe solte ihme werden. Da sprach der Stier: Wann ich wieder komme, was ich alsdann verdienet habe, dasselbe wirst du mir wiederfahren lassen. Werde ich aber an deiner Stelle daselbst um-kommen, so bitte ich, du wollest mir ein Grab an derselben Höhe machen lassen, davon man Cheinow ersehen kan. Der ilertzog versprach ihme solches. 1 ,So mache voren dem pferde an die stirne ein czeiclien, das ist genant das crewcze, des die toren iezund lachen und spoton.“ Pehem.Cronica, die Dalimils Angabe: ,Vor das Pferd* (Pfßd kofi) falsch ausdeutet. Sie setzt, wie Cosmas, hinzu: ,Vnd ewere pferde sint also gepunden, das sichs keines geruren mag, also das dw nur alleine davon wirst kumen.‘ Diesen Zusatz, der bei Hajck und Aeneas Sylvius fehlt, bringt Dubravius in anderem Zusammenhang. Aen. Sylvius fügt dem Kreuzzeichen noch das Küssen der Erde hinzu. 2 Ti/ro und Ti/rus, bei Cosmas und Marignola; Sti/r, bei Dalimil und Hajek; Sder, bei Pulkava (Cronica Boem. bis 1330); Sclercins, bei Aeneas Sylvius; Si/derius, bei Dubravius; Zderus, bei LupaC (Ephem. rer. Uoh. 1584); Czestmir, in der Königinhofer Handschrift. ‘ Dio Verkleidung erwähnt Dalimil nicht ausdrücklich; sonst erscheint sie überall. Aeneas Sylvius und Dubravius geben an, daß der Stier dem Ke klan sehr ähnlich war. O.-R- 2 Da nahm der Stier die Fürstliche Rüstung an sich, saß auf dos Hertzogen köstliches Roß und ritt mit etlichen vom Adel vom Wischehrad bis auf die Bruska. Daselbst brachen der Präger Hauffen auf und zogen dem Stier ihrem Führer nach, und er für ihnen hin, mit frölichem Gemütlie. Und als sie an das Wasser kamen, da stund ein Weib auf einem grossen Felsen und rulite mit hoher Stimme also: Folget meinem Rath, so werdet ihr einem großen Ungemach entgehen können. Dann wollet ihr den Sieg erlangen, so müsset ihr der Götter Willen erfüllen. Derowegen schlachtet den Göttern eine Eselin,1 also werdet ihr ein angenehmes Opft'er verbracht haben. Dann der oberste Jupiter und Mars, deßgleichen seine Mutter Ceres und Bellona mir dieses euch zu vermelden befohlen haben. Alsbald tödteten sie eine Eselin, zerhieben dieselbe auf viel tausend Stücklein, und ein jeder Kriegsmann aß einen Bissen davon. Sobald solches geschehen, empfunden sie an ihnen eine ungewöhnliche Mannheit, zogen also sämtlich mit frölichem Gemütlie an den gelegensten Ort, lagerten sich bei Tursko auf eine Höhe, bestehen auch die Wach und waren daselbst die gantze Xacht frölich und guter Ding. Auf den Morgen, eh dann die Sonne aufgieng, Hessen sich des Wlatislai Hauffen sehen, lagerten sich an einem niedrigen Ort, schickten sich auch alsbald wider die Präger zur Schlacht und erzeigten sich in ihrer Rüstung sehr zierlich. Der Stier tliät an die Seinen eine kurtze Vermahnung und sprach: Meine allerliebsten Brüder, sehet wie stoltz und übermüthig sich jene wieder uns bereitet haben. Dann sie gedencken, wegen ihrer Hoffahrt, mit uns zu fechten. Wir aber wollen mit ihnen, von unsers Vaterlands und Lebens wegen, dieselben beyde zu erhalten, streiten. Derohalben ermuntert euch und seyd Männer. Dann ihr die Götter (welche euch zuvor ungnädig gewesen) euch mit dem, womit sie gestillet seyn woIton, geneigt und gnädig gemacht habet. Werdet ihr euch als die Männer erzeigen, so wird euch dieselbe Mannheit nicht anders seyn, als wie eine Mauer, dann die Götter stehen den Starcken und Kühnen bey: Die Verzagten aber pfleget die I'1 lucht zu plagen. Werdet ihr fliehen, so entfliehet ihr gewißlichen dem Tode nicht, sondern müsset denselben gedoppelt empfinden. Der eine Tod wird seyn, wann ihr euere Kinder vor euerem Angesichte werde sehen ermorden. Item, wie sie zu den Brüsten euerer Weiber junge Hunde (wie sie sich vermessen) legen werden, welches euch ein übersehmertzlicher Tod seyn wird. Und endlich werden sie es mit euch als den Verzagten gut machen haben. Aber diesem vorzukommen, wollen wir lieber allen Fleiß fürwenden und sie allesamt bis auf einen Mann todtschlagen. Solches wird uns Ehre, Freud und Ruhm bringen. Ich weiß cs gewißlichen, daß wir heute das Sotzer Ilertzog-tlium erlangen. 1 Zuerst bei Dal'imil, statt des asiitus, asellits bei Cosmas. Aeneas Sylvius hat dafür ein Jünglingsopfer, desgleichen Kutlien (nach Dobners Angabe). Wlastislaw aber ruckte mit seinem Volcke stracks wieder die Präger. Und als er gesehen, daß sie sich von der Stelle nicht verwendeten, hieß er die Seinen ein wenig stille halten, stellet, sich vor ihnen, als hätte er mit den Feinden ein Mitleiden. Und damit er seines Volcks Mannheit ermunterte, sprach er: O ihr arme Leut und verzagte Hertzen, diese Höhe, welche ihr für Furcht eingenommen, wird euch gar wenig helffen. Wandte sich liieinit zu den Seinen und sagte: Sehet ihr nun, daß sie uns in der Ebene nicht begegnen diirffen. Schauet doch, mich bediinckt, sie wollen allbereit die Flucht geben, und so bald wir nun etwas näher an sie kommen, werden wir mit niemands zu treffen haben. Ich glaube, sie haben sich daselbst mit den Füssen angebunden. Werden sic nun unser erwarten, so schlaget sie nicht mit den Scliwerdtern, sondern tretet sie allein mit Füssen, gleich wie eine Stupffel, damit ihr weder euch selbst noch eure Schwerdtcr und Pfeile mit dieses verzagten Volckes Blute nicht verunreiniget. Xu 11 lasset eure Vögel, die ihr habet, fliegen, mit denselben wollen wir sie vollend zu tode schrecken. Und als sie dieses thäten, da wurde von den Vögeln der Sonnenschein nicht anders wie von einer tuncklen Wolcken verfinstert. Nachdem dieses der unerschrockene Stier gesehen, sprach er: Meine liebe Ritter, ich weiß es gewißlichen, daß ihr siegen werdet, und im Fall sichs begebe, daß ich auf der Wahlstadt sterben miiste, so bitte ich, lasset mich auf dieser Höhe begraben, und machet mir ein Grab, welches eine lange Zeit währen kan, zur Gedächtnüs. Dann ich heut alhier viel Sotzer lassen und den Wlatislaum ihren Hertzogen vor euren Augen mit meinem Schwerdt erlegen muß. .M itlcrweile kamen sie gar nahend aneinander. Und als der Stier seine Gelegenheit ersähe, schrye er die Seinigen an und sprach: Nun ihr meine Lieben, schlaget nur getrost drein, sprängte liiemit unter die Feinde. Die Präger folgeten ilnne nach, nicht anders als wie die Bienen ihrem Weißei nachzufliehen pflegen. Also sprängten sie die Sotzer von der Höhe an und schlugen alles darnieder, was ihnen unter die Hände kam. Der Stier arbeitete mit seinem Schwerdt nicht anders, als wann einer mit der Sensen Graß hiebe, also kehrete er den Feinden den Staub von den Köpffen, daß ihnen das Gesicht und das Gehöre vergieng. Die Schlacht währete lange, und der Sieg wanckte von einer Seiten auf die andere. Da hörte man von dem Volcke ein Gesehrey, ein Gephitze von Sclnverdtern und Getümmel der Rosse. Und unter dem Hauffen der schönsten Räisigen und gewappnesten Kriegsleut, ersähe der Stier einen Mann von schöner Gestalt, in einem zierlichen Harnisch, welcher einen vergüldeten Helm auf seinem Haupt hatte, und auf den die anderen Achtung gaben. Verstund derohalben wol, daß es der Wlastislaw seyn muste, gedachte ilnne beyzukommen. Aber seync Ritter-schafft beschützte ihn dermassen, daß der Stier wol in zweyen Stunden nicht zu ilnne kommen kunte. Mitlcrweile aber, ehe dann er sich zu ilnne arbeitete, musten in die 100 Sotzer von seinem guten Schwerdt niederfallen, 9 :i: dennoch entwich der Wlastislaw vorm Stier und verbarg sich hinter die ändern. Da schrye ihn der Stier an und sprach: Ich sehe dich gar wol, du Blutgieriger Tyrann, du bist derselbe, der du deine Vögel mit unserm Fleisch hast speisen wollen, dvi solst, kurtz erfahren, daß du deinen Vögeln selbst zur Speise werden must. Ich will bald mein Schwerdt mit deinem Blut träncken und die fliegende Vögel mit deinem Fleische speisen. Drang also auf ihn zu, hieb ilmie seinen Schild entzwey, und in dem ändern Streich spaltete er ihm den Köpft samt dem Helm voneinander, daß er von dem lloß auf die Erden todt niederfiel.1 Bald machten sich viel der Sotzer über den Stier, hieben, stachen und schossen auf ihn loß und fügten ilune viel Schäden zu. Die Präger retteten ihn aufs beste, aber sie schafften wenig. An diesem Ort lag ein grösser Häuften der Ermordeten, auf dieselben fiel der Stier auch nieder und starb. Wer ihn aber tödtlicli verwundet hatte, kan niemand eigentlich wissen.2 Also blieb des Neklans Volek viel auf der Wahlstadt, und von des Wladislai sind ihrer wenig davon kommen. Der Erste aus den Flüchtigen ist der obgedachte Straha gewesen, welcher durch Lehr und Unterweisung seiner Stieffmutter heim kam, fand sein Weib gleich mit dem Tode ringende, hatte an ihrer Brust einen grossen Schaden, welchen sie von seinem Schwerdt empfangen. Er besähe den Schaden mit Fleiß und kunte spüren, daß er ihr denselben zugefiiget, verwunderte sich darüber und sprach: Ich will noch besser auf den Grund kommen, zog hicmit beyde Ohren aus der Taschen, hielt ihr dieselben an den Köpft und befand also gründlich, daß sein Weib derselbe Feind war, welchen er in der Schlacht geschlagen, und sie verschiede zur selben Stunde. Also kunte der Straba verstehen, daß sein eigen Weib den Prägern zu Ilülftc wider ihn gezogen war, dann sie war der Geburt von Prag und hatte in des Xeklans Ilertzog-thum viel Freundschafft. Derowegen sie dann ihren Freunden zu 11 iilfTe ziehen und ihren Mann heimlich umbringen wollen.3 1 Wlastislaws Tod durch den Stier meldet zuerst Daliinil: Stir slug dem Wladislaw sein hawbt ab. Peh. cron.—Bei Aeneas Sylvius fehlt diese Angabe. Dubravius kommt Hajek am nächsten: Mirabatur simul et indignabatur Vlastislaus ubi vidit Neclan quovis alias lepore pavidiore, tune in prima acie velut leoneni versari. In ipsum itaque inllammatus, infestusque liustam dirigit. Cui liastatus occurrit Syderius, Vlastislaumque c u s p i d e transfixum, e q u o morili u n d u m d e t u r b a t. Ab occasu ducis, tanta repente eonsternatio, tantusque stupor equos pariter atque homines Lucenses ineessit, ut nec ultra progredi, nec retro pedem referro possent, a Saga, suo quisque loco ne profugerent, miro stupore in'ieeto affixi. 2 Des Stiers Tod meldet Dalimil nicht ausdrücklich, ganz kurz Aen. Sylvius: occi-ditur inter praeliandum. Dubravius hat den merkwürdigen Satz: In hac pugna Syderius cecidit non tarn ab hostibus, quam a suis, qui virtuti et gloriae ipsius invidebant, oppressus. 3 Schon bei Dalimil: Vnd das was darvmb geschehen, wenne sie vnter den Pragern ire freunde hatte, vnd darvmb wolde sie yn lielffcn vnd ires niannes spotten. Pch. cronica. — Aeneas Sylvius scheint an Zauberei der Stiefmutter zu denken: Tantum praestigia possunt, aut veneficarum carmina mulierum. Dubravius spricht das ganz bestimmt aus: Seroque tandem agnovit, a noverca nurui infesta, hanc caedem fuisse procuratam, siquidem auriculae illae, quas secum retulit, capiti uxoris admotae protinus in loco suo coa-1 u e r u n t. Aus der Vergleichung all dieser Varianten ergibt sicli für die Geschichte der Sage folgendes: Dalimil ersetzt die bei Cosmas begegnende latinisierte Namensform des Helden durch die volkstümliche Styr. Neu erscheint bei ihm der Name Straha und die Deutung des Namens NeTclan. An Inhalt wächst hinzu, daß Wlastislaw durch den Styr getötet wird und daß Strabas Weib wegen ihrer Herkunft aus Prag auf Seite der Feinde kämpft. Ein paar Abweichungen von Cosmas sind bedeutungslos. Der Opferesel wird zur Eselin.1 Die Luczaner nehmen nicht nur Vögel, sondern auch Hunde mit; dafür fehlt des Saazers Drohung, den Müttern in Feindesland junge Hunde an die Brust zu legen. Der Tod des Styr wird nicht ausdrücklich erwähnt. Unabhängig von der Reimchronik des böhmischen Ritters sind von den späteren Historikern die Ausländer Johann von Marignola, Bischof von Bisignano, der seine Chronik im Aufträge Karls IV. schrieb, und Aeneas Sylvius Piccolomini, der Böhmen im Dienste Kaiser Friedrichs III. kennen lernte, eh er als Pius II. den päpstlichen Stuhl bestieg; von den Einheimischen zeigt der Olmützer Bischof Dubravius (Dubravsky) keine Beeinflussung durch Dalimil. Marignola schreibt nur den Cosmas aus, Aeneas Sylvius aber zeigt ein paar neue Einzelheiten: das Jünglingsopfer statt des Eselsopfers, die Fohlen statt der jungen Hunde, das Küssen der Erde und die bezeichnende Angabe, daß nur den Vornehmen befohlen wird, ihre Jagdvögel mitzubringen. Dubravius übernimmt diesen Zug sowie die Deutung der Straba-Episode von Aeneas Sylvius. Ganz allein steht er mit seiner Andeutung, der Styr habe durch die eigene Partei den Tod gefunden. Die zauberhafte Lähmung des Heeres — bei Aeneas Sylvius fehlt, sie — erwähnt er an anderer Stelle als seine Vorgänger. Von diesen weicht er auch darin ab, daß er von einem bestimmten Plünderungszuge Wlastislaws spricht und von einer Gesandtschaft Neklans, die den Erzürnten durch Geschenke friedlich stimmen sollte, und daß er über Wlastislaws Tod Genaueres berichtet. Dubravius benutzt also Cosmas und Aeneas Sylvius, nicht aber den Dalimil, und hat Einzelheiten, die aus keiner dieser Quellen stammen. Hajek verwertet unmittelbar den Bericht des Cosmas und ergänzt ihn aus dem Dalimil. Von Aeneas Sylvius übernimmt er nichts. Den mißglückten Rachezug Neklans erwähnt nur er; dagegen stimmt er auffallend mit Dubravius überein, wo er von dem Plünderungszuge, dem Zorne Wlastislaws über Neklans Botschaft und dem Tode dos Saazer Herzogs erzählt. Der etwas spätere Dubravius könnte liier bei ihm Anleihen gemacht haben, doch spricht die sonstige Unabhängigkeit seiner Darstellung nicht dafür. Hier haben wohl beide aus einer unbekannten literarischen Quelle oder aber aus mündlicher Überlieferung geschöpft. ■ 1 Der Grund dieser Änderung wiire nicht einzusehen. Wenn Dalimil und Hajek sie aufweisen, so hat jeder von ihnen sie mit Absicht gegen Cosmas eingesetzt; doch nur, weil sie der Tradition entsprach. Warum Cosmas von ihr abwich, ist klar: er brauchte ein Reimwort auf asi/lum. Verhältnis der beiden Sagen. Zwei Züge sind es, durch die sich die tschechische Sage charakteristisch von anderen Geschichtssagen abhebt: die Straba-Episode und das Gebot des Saazer Herzogs, Vögel mit in den Kampf zu führen. Beiden Zügen stelin die böhmischen Chronisten mit sichtlicher Befremdung gegenüber und versuchen allerlei Deutungen. Die Vögel sollen mit dem Aas der Feinde gefüttert werden; die Feinde sollen vor ihnen erschrecken wie die Taubem vor dem Habicht. Die einen sagen, Strabas Hausfrau kämpfe ihrer Abstammung wegen auf Seite der Präger; die anderen, alles sei Zauberwerk der bösen Stiefmutter gewesen. Beide Züge begegnen auch in der deutschen Sage, und zwar der erste sogleich erkennbar in der Heimkehr Hertnids, der seine Gemahlin totwund vorfindet und daran erkennt, sie habe an der Schlacht teil genommen, der zweite stärker verändert in den Flugdrachen der Ostacia. Die Identität dieser Flugdrachen mit den rätselhaften Raubvögeln ist schon wegen der Übereinstimmung des ersten Zuges kaum zweifelhaft; sie wird aber zur Gewißheit, wenn noch andere Parallelen hinzutreten und für die beiden Sagen den Beweis einer gemeinsamen Grundlage erbringen. 1. Die ITertnidsage beginnt mit einem Plünderungszuge des Wilcinen-fürsten nach Bertangonland. So setzt auch die tschechische Sage mit der Angabe ein, Wlastislaw sei mehrmals plündernd ins Prager Gebiet gefallen. Hajek und Dubravius reden gar nur von einem bestimmten Zuge, der —- wie in der deutschen Sage — mit einem Gegeneinfall beantwortet wird. 2. König Isung ruft seine Freunde Thetleif und Fasold, gewaltige Kämpen, zu Iiilfe. Das tschechische Seitenstück ist die Berufung des Styr durch den feigen Noklan. 3. ITertnid sammelt ein großes Heer und Ostacia rüstet ihre Zauberdrachen. Wlastislaw beruft sein Heer und befiehlt, die Raubvögel mitzubringen. Bis hieher sind die Hauptpunkte der Erzählung ganz die gleichen. Nun aber tritt eine Änderung ein, denn die deutsche Sage wendet dem Angreifer den Sieg zu, die tschechische dem Angegriffenen. Aber Einzelheiten, die davon nicht berührt werden, decken sich auch weiterhin: das Erscheinen der Flugdrachen und der Raubvögel, der Fall Ilertnid-Wlastislaws, der bis zum Wortlaut gleich erzählt wird, der Tod Thetleif-Stiers, die Schlußpointe von der sterbenden Frau. Diese Fülle von Übereinstimmungen dem Zufall aufzubürden, ist nicht möglich. Zweifellos liegen uns hier zwei Versionen derselben Sage vor, und es erhebt sich die Frage, in welchem Verhältnisse sie zu einander stehn. Ist die deutsche von der tschechischen abhängig, oder hat sich, umgekehrt, diese ans jener entwickelt? Auf den ersten Blick hätte die tschechische wegen ihres höheren Alters mehr Anrecht auf Originalität, denn sie ist um anderthalb Jahrhunderte früher aufgezeichnet worden, und die Möglichkeit muß zugegeben werden, daß sie auf mündlichem oder gelehrtem Wege in Deutschland Eingang finden konnte. Freilich regen sich gegen diese Annahme sogleich Bedenken ganz allgemeiner Natur. Die deutsche Heldensage hat sonst von tschechischem Sagengut nichts übernommen und ihre Beziehungen zu Böhmen beschränken sich, soviel ich weiß, auf den Namen des Bären Wisselau, der ein verkappter Vaclav ist (Uhland, German. 6, 315, -320), und die Namen böhmischer Helden, die der Biterolf (11719—2:5) anführt: Witzldn, Jciinic ilz Belieim, und sein Bruder Poitän von Wusch erat, die Landherren Schim, Stoyne, Sytomer, Ladislau, Ratebor, Bodislau. ,Ihre Einführung ist in der gleichzeitigen Dichtung ohne Parallele.' (Jänicke XXX.) Dagegen fehlt es nicht an Zeugnissen, daß die deutsche Heldensage den Tschechen des Mittelalters ziemlich vertraut war. Die Anspielungen im Dalimil auf Dietrich von Bern, in der Martiniana auf ihn und Meister Hildebrand und auf den hürnen Seyfried (von dem es auch ein tschechisches Volksbuch gab), die Reisobeschreibung Leos von Rozmital (Müllenlioff, Zeugnisse und Exkurse XLI, XLVI, LII), eine scherzhafte Urkunde König Wenzels (Deutsche Heldensage,3 S. 474) redeten schon deutlich genug. Neuerdings hat man sogar den Großen Rosengarten (Patera 1881) und den Laurin (Brückner 1887) in tschechischen Bearbeitungen aus dem 14. Jahrhundert aufgefunden (s. Archiv f. slav. Phil. XIII, 1). Selbst die deutsche Mythologie ist in tschechischen Brauch und Glauben eingedrungen. ,Dcr slavische Volksglaube in Böhmen ist so vielfach mit Deutschem vermengt, daß er ebenfalls als eine Quelle für deutsche Sage und Sitte angesehen werden kann/ (Grolnnann, Aberglauben und Gebräuche aus Böhmen, S. VI). In einem tschechischen Diebssegen (ebenda 203) brechen noch deutlich die deutschen Reime durch. Die Paruchta und der SJerüelc müssen noch aus dem Althochdeutschen (Pcrahta, Shrato) übernommen worden sein.' Wie der Stier, kam auch die Perchta ins Sprichwort 1 Ein Zeugnis für die Verbreitung der deutschen Sprache unter den Tschechen des 10. Jahrhunderts bietet Cosmas, als er den Empfang des Bischofs Dethmar in Prag erzählt. Beim Tcdeum antwortete der Herzog mit den Großen: Christe keinado, Kyrie eleison, und die. Halliiyen alle hel/uent unse, l\i/rie eleison etc. (Cliodi jako Perchta). Auch die früher für slavisch geltenden Gebräuche des Todaustragens und des Schmeckostern sind nach der Ansicht neuerer Forscher entlehnt (vergl. Brückner, Archiv f. slav. Phil. XIV, 177). Lassen nun schon solch allgemeinere Erwägungen die Ursprünglichkeit der tschechischen Sage zweifelhaft erscheinen, so stellt eine nähere Vergleichung ihre Abhängigkeit vollends klar. Die beiden Versionen weichen hauptsächlich darin voneinander ab, daß die eine dem Iiertnid-Wla-stislaw den Sieg zuschreibt, die andere dem Isung-Neklan. Hätte die deutsche geändert, so war kein Grund vorhanden, Strabas Weib zur Königin zu machen. Hat aber die tschechische Sage, die sich ja an ein historisches Ereignis anlehnt, den Gang der Erzählung ins Gegenteil Umschlägen lassen, so mußte sie notgedrungen die Königin Ostacia, deren Gemahl nun fällt, durch eine, andere Frau ersetzen, deren Mann zurückkehrt. Freilich wird dann aus der mit der Haupthandlung innig verwachsenen Ostaciageschichte eine losgerissene Episode. Auch waren die Flugdrachen, mit denen Ostacia ihrem Gemahl zu Hilfe kommt, jetzt nicht mehr zu verwerten. Aber ganz ausgeschieden wird kein Motiv: das Saazer Heer bringt Raubvögel mit in die Schlacht, deren Schwärme die Sonne verfinstern, und die Stiefmutter Ostacias wird zur Stiefmutter Strabas. Es ist ferner nicht einzusehen, warum die deutsche Fassung die Anekdote von den abgeschnittenen Ohren übergangen hätte. Nun denke man sich aber in die Lage des tschechischen Nacherzählers: Wie hätte Straba aus der Brustwunde seiner Frau schließen können, sie habe an der Schlacht teilgenommen! Die Einwendung lag doch zu nahe, sie sei in seiner Abwesenheit von seiner Stiefmutter oder von anderen überfallen worden. Der Erzähler war gezwungen, ein untrügliches Merkmal einzufiechten — die abgeschnittenen Ohren! Wo solcher Zwang nicht vorliegt, strengt der Nacherzähler seine Phantasie durchaus nicht an. Bezeichnend ist dafür die Schlachtschilderung. Die Thidrekssaga führt in epischer Breite alle Phasen des Kampfes vor. Die tschechische Version, an die hier die Aufgabe eigener Erfindung herantritt, bi'icht hilflos ab. ,Nicht kennt man die Namen der Gefallenen, nicht kennt man die Wunden, nur das wissen wir gewiß, daß die Böhmen den Sieg erlangten', sagt Oosmas. Nicht einmal den Tod des Saazer Herzogs erwähnt er. Ilajek — oder die Volkssage — macht das freilich wieder gut, erzählt aber dann, bis auf den Todesstreich, den Vorgang genau wie die Thidrekssaga. Fügen wir zu diesen Argumenten für die Entlehnung aus deutscher Quelle, die der Inhalt bietet, noch ein sprachliches. Der Name des Vorkämpfers der Prager lautet, wie aus Turske pole zu erschließen ist, ursprünglich Tu r. Das Wort bedeutet Stier oder genau: Auerstier. Die Form Tyro oder Tyrus bei Cosmas sieht wie eine Kompromißform von Tut und Stier aus. Zu Cosmas Zeiten hat man vielleicht noch beide Namen nebeneinander gebraucht. Später ist der einheimische durch den deutschen spurlos verdrängt worden; denn der steckt nicht nur in Dalimils und Hajeks Styr, sondern offenbar auch in den Formen 8 der und Zderus bei Pulkava und Lupacius und in den Verderbnissen Sclercms und Syderius bei Aeneas Sylvius und Dubravius. Sclercius geht über Sdercius auf die Diminutivform Stirek zurück^ die auch einzelne Dalimilhandschriften aufweisen. Wenn nun eine tschechische Sage, die sich inhaltlich mit einer deutschen deckt und selbst in ihren Abweichungen das deutsche Vorbild noch erkennen läßt, ihren Helden obendrein mit einem deutschen Namen benennt, so ist die Frage nach ihrer Herkunft wohl erledigt.1 Nur zwei Züge der tschechischen Version haben bisher im deutschen Vorbild keine Entsprechung gefunden: das Eselopfer und die Aussendung des Schwertes. Denn Wlastislaws Drohung, den Müttern Welfen an die Brust zu legen, ist wohl nur eine Weiterung, die das Mitführen der Raubvögel und dessen Ausdeutung veranlaßte. Für das Eselopfer (vergl. dazu Grimm, Myth.“ 40, N. 27 und Schwartz, Ursprung der Myth., 102 — 164) weiß ich keine Parallele aufzuzeigen; wohl aber bietet sich eine für das Schwertmotiv. Die Thidrekssaga kennt, wie eingangs erwähnt wurde, im Zusammenhang der Sage zwei Ilertnide, Großvater und Enkel. Sie sind nur Spaltungen einer ursprünglichen Gestalt (cf. Symons, Pauls Grd r. II. 38), wie das in Sagen öfter vorkommt. Der eine wurde zum Enkel des ändern vielleicht nur wegen des Brauches, in Geschlechtsfolgen zwei Namen abwechseln zu lassen. Der ältere Hertnid ist König von Reußen und an ihn knüpft sich die gleiche Sage wie an den jüngeren; nur das Eingreifen Ostacias fehlt. Dafür sind manche Züge bewahrt, die in der gemeinsamen Urform standen, als sie von den Tschechen übernommen wurde: König Nordian und König Hertnid. Als aber das König Hertnid in Ruzenland vernahm, da sprach er und bat seine Mannen, die seine Rede vernehmen möchten, ihn anzuhören: ,Gott sei gelobt! daß ich blieb auf meinem Hochsitz, bis daß ich sagen hörte den Tod König Wilcinus’, und darauf will ich schwören, daß, wenn ich auch drei Menschenalter lebte, ich nimmer den Wilcinenmännern hinfort Schatzung zahlen werde, weil jetzt das Joch von meinem Halse gelüftet ist, das der mächtige König Wilcinus aufgelegt hatte. Und höret nun, all meine Mannen, mein Gebot, und all ihr Ruzenmänner, vernehmet meine Worte: jedermann in meinem Reiche, der so alt ist, daß er sein Roß reiten und 1 Die mythische Wesensgleichheit Thetleifs und Turs, die der eigentliche Anlaß zur Übernahme der Sage war, wird in anderem Zusammenhänge dargelegt werden. seinen Schild tragen mag, oder zu streiten oder das Schwert, zu schwingen wagt, der nehme seine Waffen und sein Roß, rüste sicli und komme zu mir. -letzt wollen wir uns rächen an den Wilcinenmännern. — Kurze Zeit darauf rüstete König Hertnid seinen Ritt von Ilolmgard aus und ritt nordwärts auf der Straße nach Wilcinenland, und zu ihm stieß ein unbezwingbares Heer, beides von Rittern und Fußgängern. Und als er ins Wilcinenland kam, da brannte er und erschlug Männer und raubte und fuhr mit Spieß und Schwert durch das ganze Land, bis daß er König .Nordian mit seinem Ileere traf. Da geschah eine große und lange Schlacht und großer Männerfall in beider Ileer, und doch tielen mehr von den Wilcinenmännern, Aveil König Nordian ein geringeres Heer hatte und viele Häuptlinge daheim sitzen geblieben waren und ihm keine Hilfe leisteten. Und also endigte diese Schlacht, daß König Xordian in die Flucht geschlagen wurde, und all seine Mannen Unsieg erlitten, König Ilertnid aber Sieg erhielt und die Fliehenden drei Tage verfolgte/ (Thidrekssaga, Ca]). 24, 25). Nordian fällt dem König Hertnid zu Füßen und bittet um Gnade für sich und sein Königtum. ,Hierauf unterwarf sich König Hertnid ganz Wilcinenland, und bevor er heim in sein Reich fuhr, setzte er Nordian zum Häuptling über das Reich, welches wir Svithiod (Sialand, A und B) nennen.’ Hier findet sich in dem Aufgebot Jlertnids das Vorbild der tschechischen Fassung, die daran die Aussendung des Schwertes reiht. Hat sie auch den Namen Nordian gekannt, so war er vielleicht nicht ohne Einfluß auf die AuswahlNcklans unter Böhmens heidnischen 1 lerzogsnamen. Wenigstens steht der ihm lautlich näher als die Nezamizl, Mnata, I oc/en, Unezlav, Cre-zomisl und Gostivit. Mythische Grundlage. Die Vergleichung' der beiden Sagenformen liat ergeben, da Li die tschechische sich ohne Schwierigkeit aus der deutschen herleiten lasse, wobei ihre Abweichungen als notwendige Folgen der Hauptänderung erscheinen, die selbst wieder durch die Anlehnung an ein historisches Ereignis bedingt war.1 Damit ist zugleich der indirekte Beweis erbracht, daß die in der Thidrekssaga vorliegende Fassung mindestens ins 11. Jahrhundert hinaufreicht. Anhaltspunkte für eine ursprünglichere Gestalt gewährt die tschechische Sage sonst nicht. Man könnte wohl die Frage aufwerfen, ob nicht auch Ostacia durch ihren Gatten die Todeswunde empfängt, wie Strabas Frau. Eine Parallele stünde in den Fornaldarsogur (II. 375), wo Helgi im Kampfe seine Geliebte Kara verwundet, die als Walküre im Schwanenkleid über ihm schwebt.'' Man könnte auch erwägen, ob die Angabe, daß die tschechische Amazone ihrer Herkunft wegen auf Seite der Prager kämpfte, nicht doch mutatis mutandis sagenecht sei. Wenn Ostacia mit ihrem Gatten gegen ihr eigenes Geschlecht in den Kampf zog, würde das vielleicht die sonderbare Bemerkung erklären: ,Und drei Tage darauf starb sie mit geringem Nachruhm*. Ein Seitenstück wäre Sigrun, die schützend auf ihren Helge niederschwebt, als er im Kampfe gegen Hödbrodd steht, an dessen Seite Sigruns Vater und Brüder fallen (Helgaltv. Hundingsbana); oder — in griechischer Mythe — Antiope, die an Theseus Seite im Amazonenkrieg gegen ihre Schwestern kämpft und fällt. Auf diese Fragen antwortet die Sage selbst, sobald man ihren Sinn erfaßt, mit einem klaren Nein: denn der Kampf Ilertnids und Tsungs ist offenbar ein Jahresmythus. Das deuten schon die Namen an. Isunq, der Eismann, ist dadurch als Wintcrgestalt gekennzeichnet.3 Sein Reich Bcrtangenland oder Britannie ist das Totenreich, der Rosen- 1 Auch der Kle'idertauseh zwischen Nek lau und dem Styr ist wohl keine Vergröberung eines ursprünglichen Gestaltentausches, sondern soll nur die Prager an Stelle der eigentlichen Eroberer des Saazer Gaues schieben, der Bewohner des Gaues Tursko. (Vergl. läppert, S. 21.) 2 Miillcnhoff (Zs. 12, 351; 23, 127) hält diese Episode sogar für wesentlich dieselbe wie die Hertnid-Ostaciasage. * Ebenso charakteristisch heißt in der Doublettc sein Vertreter Nordian. garten. Winter, Nacht und Tod verschwimmen mythischer Auffassung in eins und vertreten einander als Symbole, wie anderseits Tag und Sommer sogar sprachlich wechseln: germ. dagaz ,Tag' und preuß. dagas , Sommer'. Fasold ist als Sturmdiiinon auch aus anderer Überlieferung bekannt; schön charakterisiert ihn namentlich das Eggenlied. In einem Wettersegen wird er angerufen: Ich peut dir Vasall, dass du das Wetlcr ver first mir und meinem nachpauren An schaden. Seinem Gesellen Thetleif hat der Wandel der Zeiten übel mitgespielt, so daß sein ursprüngliches Wesen nur selten durchblickt. Uber ihn wird an anderer Stelle gehandelt werden. Isungs Gegner führt den Namen Tlerlnid, der uns in der Umstellung Neidhart noch geläufiger ist. Der Sinn, den wir heute damit verbinden, konnte dem Namen ursprünglich nicht zukommen, wenn der auch schon in alter Zeit schlimme Deutung erfährt.1 Ich versteh ihn liier als Winterfeind. Hart in. bezeichnet die Schneekruste; vergl. dazu verharschen; hartmachen = gefroren machen, feien; hartmacher, Myth." X. 317. llartmond, ahd. hertirminöt, mhd. hertemdriet heißt gewöhnlich der Januar, zuweilen auch der November oder Dezember, allgemein also einer der winterlichen Frostmonate. Hieher sind die; Personennamen Hartrabe (Arthraban Graff IV. 1147) und Hardulf (Förstemann1 612) = Wintarolf Graff I. 031) zu stellen. Ilertnid, dem als Personenname ein Hartwtn (Förstemann 012) gegenübersteht, konnte demnach recht wohl als Beiname des Sommers verstanden werden. Ein Ilerlnkl kunec von llmzen, der mit unserem Ilertnid ursprünglich identisch ist (s. oben), kämpft in der Rosen-gartendichtung (C und D) gegen die Nibelungen, die hier die Isungen vertreten. Sein Schildzeichen ist das Rad, das Sinnbild der Sonne (vgl. Myth." 515 f.): Hertinc. (= Ilertnid) der kune drabete vctst dort her, her flirte an stner hende ein armdic/cez sper. Her d&ht ,nu sat ich vechtens hüte werden mt‘. her färte üf sime helme von golde ein michel rat. IIs. P, 631 ff. (Germania IV. 1 — 33.) Der Name Ostacia (oder Ostancia) ist ein Rätsel; wohl infolge eines Verderbnisses. Die entlegenste Erklärung hat Ileinzel (Uber die Ilorvarar-saga, Wien. Sitzungsber. CXIV. 63) versucht, der die Ostacia wegen der niederdeutschen Lokalisierung der Sage in Rußland (vgl. dazu Symons in 1 ,Es ist kein Lauern wider des Neidharts Lauern‘ (Jes. Sirach 25, 19), heißt es bei Luther; und schon im 11. Jahrh. erzählt der Mönch Otloli, wie sieli der Teufel zu dem Spielmann Vollarc gesellt und seinen Namen nennt: ,Nitharl vocorquod latina lingua odiosus vel raldc malvjnus dici polest, l’ez, Thes. anccd. :t, 2, 000. Übrigens könnt in diesem Nithart leicht eine Verteufelung des Sommers stecken. Pauls Grdr. II. 50) zu der russischen palenica Nastasia stellte, einer Personifikation des Dnjestr (Jagič, Archiv f. slav. Phil. I, 326). Das erste Kompositionsglied Ostan- oder Ostar-, auf das der Name ihrer Heimat Austrriki hinweist, läßt auf einen w al k ürenmä ß i gen Frauennamen wie Oslarrad, Ostarhilt schließen, der vielleicht nach Analogie von Nordhilt und Sundhilt auf einen gewitterbringenden Wind zu deuten wäre. Zu dieser symbolischen Auffassung der in der Sage vorkommenden Namen drängt ihr Inhalt, der sich nur als Kampf zwischen Sommer und Winter verstehn läßt: Der Winter weilt ahnungslos in seiner Burg, als der Sommer mit Heeresmacht in sein Land einbricht und großen Schaden tut. Da rüstet er sich zum Eachezug und ruft, da er sich allein schon zu schwach fühlt, seine Freunde, den Sturm und den Frost, zu Hilfe. Vor ihnen flieht alles Sommergesinde, die einen zu Walde, die anderen über See,1 die dritten auf entlegene Heiden. Wieder andere kommen klagend zum Könige. In Zorn entbrennt der Sommer und bietet all sein Gefolge zur Abwehr auf. Aber ,diese Zeitung deuchte allen furchtbar, gegen so gewaltige Kämpen zu streiten, wie nun in Wilcinenland gekommen waren.’ Die Symbolik kann gar nicht deutlicher sein, zumal wenn man bedenkt, daß der Erzähler den zugrunde liegenden Sinn selbst nicht mehr versteht. Nur so löst sich der Widerspruch, daß Ilertnids Volk durch den Vergeltungszug völlig überrascht wird, den der Einfall in Feindesland doch heraus-gefordert hat. Ihre ratlose Angst und Ilertnids Zorn sind bei realer Auffassung der Begebenheiten ganz unbegreiflich.' Es kommt zur Schlacht. Die Winterriesen dringen unaufhaltsam vor. Alles Blühende wird vernichtet. ,Die Wilcinenmänner fielen in dieser Schlacht, gleichwie wenn ein Acker gemäht wird“.3 Inzwischen hat die heiße Sommerluft ihre Wetterwolken hervorgezaubert; in unheimlichen Gestalten, wie ungeheure Vögel, Bären und Löwen, ziehen sie heran. Gegen zwei Feindesheere müssen sich nun die Scharen des Winters wehren, gegen die Sommerstürme und die Gewitterwolken. Vergebens stößt Isung seinen dreigabeligen Eschenspeer — den Wetterbaum (cirrus), der mit der Spitze 1 D.h.daliin zurück, woher sie gekommen: der situier ist körnen schöne über mer, hat uns zc lande brüht ein wunneliches her. MSII. 3, 226 a. 5 Dieser unbegründete Zorn des Königs taucht auch in der tschechischen Fassung auf, hei Hajek und Dubravius. 5 Ae veluti si quis in liorto tenera papavera suecideret ferro, ita obstantium metit ense capita hostium. Cosmas. — Der Stier arbeitete mit seinem Schwerdt nicht anders, als wenn er mit einer Sensen Graß hiebe. Hajek. Das scheinbar gewöhnliche Bild geht hier — das erklärt auch seine Bewahrung — auf mythische Vorstellungen zurück. Stunndümonen führen eine Sichel, so der wilde Jäger oder Odin, der davon Sigdir heißt. Vergl. Seliwartz, Ursprung der Mythologie, 133. gegen die Wetterwolke gerichtet ist — gegen die Drachen empor.1 Er wird überwunden mit all den Seinen, aber auch die Wolken sind nach wildem Gewitterkampf im liegen herabgestürzt. Schwer verwundet, aber siegreich, behält der Sommer das Feld und regiert nun sein Reich und vollbringt noch manche Heldentaten.“ Soweit etwa lassen sich die Elemente der Mythe noch auf decken. Alles andere ist motivierende Zutat und Ausgestaltung späterer Zeiten. Einzelne Schichten dieses Anwachsens heben sieh noch erkennbar voneinander ab. Die älteste ruht auf uralten rohen Vorstellungen. Schauplatz des Kampfes ist nur der Himmel, an dem die Sturmriesen wider einander streiten. Die Wolken sind wilde Tiere. Eine jüngere Schicht verlegt die Vorgänge vom Himmel auf die Erde. Sommer und Winter sind zu kriegführenden Königen geworden. Die Riesen, aus der Hauptrolle verdrängt, nehmen doch noch als Helfer entscheidenden Anteil am Kampfe; aber sic treten nun als menschliche Helden auf. Auch die Wolkentiere erscheinen noch in unserer Überlieferung, doch ist ihr Zusammenhang mit denen der ältesten Schicht nicht sicher. Sie gehorchen nun einer Herrin. In den wallenden Nebeln, die über Waldbrunnen und Seen schweben und als lichte Wolken entfliegen, sahen Germanenaugen einmal göttliche Jungfrauen im Schwanenkleid, Wodans Gesinde. Als sich der Sturmgott in den Kriegsgott wandelt, werden die Schwanjungfrauen zu Schildmaiden, die auf Wolkenrossen reiten und über Schlachtenglück gebieten. In schwarzem Gewölk oder in Vogelgestalt8 schweben sie überm Heere und schirmen 1 Wohin die Spitzen des Wettorbaums gelien, dahin wird der Wind gehn. Norddeutsche Sagen, 412. Über die Esche als mythische Lanze, vergl. Schwartz, Ursprung. 130 f. Ein Wolkenbaum ist bekanntlich auch die dreiteilige Weltesche. Die Esche gilt als blitzgefeit. Grohmann, Aberglauben etc. 101. = Auch die Änderung in der Doublette, daß dem besiegten Winter (Nordian) ein hoch im Norden gelegenes Land zugewiesen wird, ist für den mythischen Charakter bezeichnend. 3 In der Essexischen Genealogie steht eine Namenreihe, die die einzelnen Phasen der Schlacht symbolisiert; Gesccg und Andsccg die gegnerischen Heere (Symmachos und Anti- machos). Es folgt Secppa (Schlachtgetiimmel) und darauf Sigcfugcl, ,der Vogel, dessen Erscheinen den Sieg verkündet.“ Mtlllenhoff, Zs. XI, 291. Simroclc, Myth. 109. — Die Vogel- schwürme der tschechischen Version bewahren keinen älteren Zug, denn Ostacia ist unzweifelhaft schon als Hexe übernommen worden. Die Abschwächung der Flugdrachen zu Raubvögeln erklärt sich hinlänglich aus der Umwandlung Ostaeias in das Weib eines ein- fachen Kriegers und aus dem Bestreben, alles Wunderhafte, das sich mit der Geschichts-sage schlecht verträgt, möglichst zu mildern. Übrigens kommen Hajeks Trappen, Adlet• und Greiffen den Flugdrachen noch ziemlich nahe. — Für den Walkürenglaulien bietet die tschechische Fassung aber einen anderen sicheren lieleg. Strabas Stiefmutter rät ihm, ein Kreuz vor das Pferd zu zeichnen. ,Dadurch wirst du die unsichtbaren Hände lösen, durch welche der Zorn der Götter eure Pferde milde, und hinfällig macht, als hätten sic einen weiten Weg zurilckgelegt.1 Cosmas. Auch die Peliem. Croniea bewahrt den Zug: vnd ewere pferdc sint also gepunden, das sichs keines gcruren mag. Später begegnet er nur noch bei ihre Helden. Ostacia ist eine Walküre. Aber in die mythischen Vorstellungen dieser Zeit paßt ihr Gefolge von Drachen, Löwen und Baren schlecht hinein. An deren Stelle mögen die Kaubvögelschwärme, die die tschechische Fassung selbständig einführte, tatsächlich echter Bestand der Sage gewesen sein. Über Helges Geburt freuen sieh die Raben, weil er ihnen einst reichliche Atzung bescheren wird (Helgakv. Hundingsb. 1, 5 f.). Wo hast du, König, Kampf erweckt, Wo die Vögel der Kriegsschivestern gefüttert? fragt ihn Sigrun (H. H. II, 0). Und als ihr der tote Helge vor seinem Grabhügel entgegentritt, ruft sie ihm zu: Nun bin ich so froh., dich wiederzufinden, wie die aasgierigen Habichte Odins, Wenn sie Leichen wittern und warmes Blut, Oder tautriefend den 'Tag schimmern sehn (ebenda 42). Xocli heute lebt in Volkssagen die Vorstellung, daß Hexen in Wetterwolken fahren. Als bei furchtbarem Gewitter ein Jäger mit geweihter Kugel auf die schwärzeste Wolke schoß, stürzte ein Weib herab. Ein anderer schießt nach Wildgänsen, trifft, und findet im Gebüsch eine Hexe. Baader 337. Es sind die letzten Spuren des alten Walkürenglaubens. Ostacia geriet in unheimliche Beleuchtung, als die Kirche gegen heidnischen Glauben zu Felde zog. ,Was sie strafen oder austilgcn wollte, mußte allmählich der milden Einbildungskraft entzogen werden und den grellen Schein einer schauderhaften Realität annelunen. Zauberer und Zauberinnen fügen sich zunächst an den gespenstigen Zug der Gottheiten, an jenes wütende Heer, dem man elbische und böse Wesen aller Art zugesellte; in der Vilcinasaga zeigt uns «las wilde Heer der Ostacia bedeutsame Anknüpfung/ Grimm, Mvfh.3 882. Allenthalben begegnen Spuren dieser Wandlung, die sich um so leichter vollzog, als sich mit dem Walkürenglauben von jeher Elemente des Maren-und Hexenglaubens mischten. Ganz hexenhafte Züge zeigen schon die Wetterfrauen Thorgerd und Irpa, die dem Jarl Hnkon (f 995) zum Siege helfen. Der Ilimmel verdunkelt sich von Wolken, Sturm und Hagel saust Dubravius, und zwar an einer Stelle, an der er leicht ursprünglich sein kann, am Schlüsse der Schlachtschilderung: Ein solcher Schrecken befiel Rosse und Männer, daß sic nicht vor noch zurück konnten, jeder von der Zauberin an seinen Fleck geheftet, damit sie nicht entwichen. Es ist die Heerfessel (Herfjötr) gemeint. Man bezeichnete mit diesem Wal-ktirennamen einen panischen Schrecken, der im Kampfe oder auf der Flucht die Krieger befällt >ind lähmt. Hörd und sein Bruder werden gefangen, aber sie reißen sich los und entfliehen, von den Feinden verfolgt. Da kam über Hörd die Heerfessel, und er zerhieb die ,Zauberbande‘ (die inrisibiles liguturas des Cosmas) das erste- und zweitemal. Zum drittenmal kam über ihn die Heerfessel und die Feinde schlossen ihn ein (Hardar. Sag. Grimk. 35. ,Tliorleif wurde überfallen und sagte dabei, er wolle davonlaufen und in das Gebirge hinauf; aber da kamen Heerfesseln an ihn, und er konnte nicht gehen, außer ein klein wenig ihnen entgegen, und doch nur langsam (ut nee, ultra proi/rcdi, nee retro pedem referre possent. Dubravius); als die Feinde ihn einholten, erschlugen sie ihn.“ (Sturl. VIT 25.) Ilerrniann, Nord. Myth., 04. Auf deutschem Hoden sind die Heerfesseln aus dem ersten Merseburger Zauberspruche bekannt, wo es von ihnen heißt: suma hapt hepti-ditn, suma heri hzidnn. nieder gegen die Feinde. Einzelne von diesen sehen sogar die Unholde, denen Pfeile von allen Fingern fahren. (Forum. Sog. XI, 134). In einem angelsächsischen Segen gegen Ilcxensticli und Hexenschuß (Kluge, Ags. Leseb. 'J2:5) heißt es: Laut waren sie, ja laut, als sie über den Hügel ritten, Sie waren hochgemut, als sie überland (d. h. durch die Lüfte) rillen. Schütze dich nun, wenn du vor ihrem Neid genesen willst: Hinaus, kleiner Speer, wenn du hier innen bist! Ich stand -unter der Linde unter lichtem Schilde, Da die mächtigen Frau’n ihre Scharen bereiteten Und ihre gellenden Gere entsandten. Noch im 11. Jahrhundert spricht Burkhard von Worms von dem Glauben, es könnten Weiber bei geschlossenen Türen ausfahren und hoch in den Wolken einander Kämpfe liefern, Wunden erteilen und empfangen. Burkhard (f 1125, im Todesjahre des Cosmas), pag. 200. Auch die Walküre Ostacia ist zur Hexe geworden. Sich und andere verwandelt sie in Drachen, Bären und Löwen, wie es die Zauberinnen der Märchen tun (Myth.J .N" 317) ; und damit erwachen die Wolkentiere der Urmythe zu neuem Leben. Heimlich treibt sie ihr verfebmtes Gewerbe; nur durch die Wunde wird sie entlarvt, wie es Hexen und Zauberern öfters geschieht. Als der Katze die Pfote abgehauen wird, fehlt am Morgen der Müllerin im Bett die Hand. Grolnnann, Sagen aus Böhmen 225. Miillenhoff 227. ,Der ofreskr sieht abends einen Bären und Stier sich bekämpfen, morgens liegen verwundete Männer im Bett/ Landn. 5, 5 (Myth. N. 317). Aus dem Grauen vor der Hexe erklären sich die Worte des Erzählers über Ostacia: Und drei Tage später starb sie mit geringem Nachruhm. * * * So wird gesagt in deutschen Liedern, daß ihr Heer dem bösen Feinde selber gleich war, schaltet der nordische Erzähler gelegentlich ein. Diese Lieder sind in der Heimat verschollen und verloren, wie so vieles andere von dem deutschen Sagengut, das uns die unschätzbare Thidrekssaga überliefert. Die Vorstellungen aber, die die Hertnidsage geschaffen haben, sind noch lange Zeit lebendig geblieben in Sprache und Brauch des deutschen Mittelalters. Jakob Grimm hat in seiner Mythologie die sprachlichen Zeugnisse einer persönlichen Auffassung von Winter und Sommer zusammengestellt; überall, wo vom Frühlingsbeginn die Hede ist, bricht die Anschauung eines Kampfes durch. Dabei treten Züge auf, die mit unserer Sago aufs engste Zusammentreffen, und Wendungen, die sich wie Bruchstücke aus den verlorenen Liedern über Hertnid und lsung ausnehmen. Wie ein König zieht der Mai ein: der Meie hat brieve für gesant, daz sie künden in diu laut sine leunft den vruoten.1 Ben. 433. Kriegerisch ist er gerüstet (mein ros schrait gen des Meien schilt. Wolkenst. 115) und sagt dem Winter Fehde an: Winter dich vorhote, der Sumer leomt ze mote! Witzlan. Aber der Winter hat starke Helfer zum Streit: W Inder ist mit s/nen vriunden leomen. Ben. 414. der Winter und sine knechte, daz ist der Btfe und der Wint. Ilartm. 1. Büchl. 834. Auch sie künden dem Sommer Krieg: dir hat widerseit beidiu Rif und Sne. Ben. 398. Wann der Winter ins Land bricht, heißt es: Sumer, dine holden von den huoben sind gevarn. Ben. 304. Aber der Winter muß sieglos werden: Weiz got, er lät ouch dem Meien den strit. Waith. 39, 9. Winder, wie ist nu din kraft ivorden gar unsigehaft, sit der Meie sinen schaft hat tlf dir verstochen. MSII. 3, 195. Fuort mich durch des Meien her, der mit ritterlicher wer den Winter hat erslagen. Hätzl 131, 51. Wie in der Sage, treten auch im Sprachgebrauch als Hauptpunkte der Handlung: Angriff des Sommers, Gegenzug des Winters mit zwei Helfern, Kampf und Sieg des Sommers deutlich hervor. Im Sprachgebrauch spiegelt sich das Leben. Der Streit zwischen Sommer und Winter wurde in festlichen Bräuchen wirklich dargestellt und man darf aus der bildlichen Rede vielleicht auf dramatische Spiele von ähnlichem Aufbau schließen. Für diese Spiele sind die Zeugnisse” spärlich geworden, und wieder ist es der Norden, der uns Andeutungen über Bräuche deutscher Vorzeit gewährt. Olaus Magnus 15, 4 meldet: ,I)ie Schweden und Gothen haben einen Brauch, daß in den Stätten die Obrigkeit den ersten Tag Meiens zwei Geschwader Beuter von starken, jungen Gesellen und Männern versammeln läßt, nicht anders als wolt man zu einer gewaltigen Schlacht ziehen. Das ein Geschwader hat einen Rittmeister, welcher unter dem Namen des Winters mit vil Pelzen und gefütterten Kleidern angethan und mit einem Winterspieß bewappnet ist: der reitet hoffertiglich hin und wieder, wirft Schneeballen und Eisschemel von sich, wollte er die Kälte erlängern, macht sich ganz unnütz, hiergegen hat das ander Geschwader auch einen Rittmeister, den heißt man den Blumengraven, der ist von grünem Gezweig, Laub und Blumen bekleidet, auch mit ändern Sommerkleidern angethan 1 Er kommt von ,Austrriki‘ her: , 1 Vir ziehen daher au* Österreich1, sagt der Sommer in einem Streitlied aus Niederdeutschland (aus Boitzenburg an der Elbe. Ivuhn, Zs. 5, 478). Vergl. auch Uhlands Volkslieder I, 23 ff., Str. 9. 2 Als ein solches kann man vielleicht schon die Namen des Brüderpaares in der S. Gallener Urk. vom J. 8.18 ansehen: cum Willehelmo ejuxqtte filiin Vrintarc et Suniare. Uhland, Germ. 5, ‘2CG zieht ein lat. Gedicht aus dem 8. oder 9. Jahrli. an, in dem Ver und lliems (beide männlich gedacht) ein Streitgespräch Uber ihre Vorzüge halten. Es ist ein Vorläufer jener spätem Streitgedichte, die Sommer und Winter, dann auch Buchsbaum und Eelbinger, Wasser und Wein u. ä. einander gegenüber stellen. Als Heereszug aufgefaßt ist der Streit zwischen Sommer und Winter in einem Gedichte des Hans Sachs. O.-R. 3 und nicht fast werhaft, reitet mitsampt dem Winterhauptmann in die Stadt ein, doch ein jeder an seinem besondern Ort und Ordnung, halten alsdann ein öffentlich Stechen und Turnier, in dem der Sommer den Winter iibcr-windt und zu Boden rennet. Der Winter und sein Gefolge werfen um sich mit Asche und Funken, das sommerliche Gesinde wehrt sich mit Birkenmaien und ausgeschlagenen Lindenruten; endlich wird dem Sommer von dem umstehenden Volk der Sieg zugesprochen/ (Myth.“ 046. ) Auch für Dänemark sind solche Maispiele vielfach zu belegen; nur fehlt der Kampf. Der Maigraf reitet auf Walpurgistag, mit zwei Kränzen geschmückt, während seine Begleiter je einen tragen,' durch Straßen und Dörfer und wählt sich eine Maigräfin zum Reihentanz. Diese Sitte des Mairittes war auch in .Niederdeutschland heimisch, muß aber hier landschaftlich ein mehr kriegerisches Gepräge bewahrt haben, da einmal die Bürger von Soest, die mit dein Kölner Erzbischof in Fehde lagen, die kriegerische Rüstung des Mairittes zu feindlichem Einfall iu die Grafschaft Arnsberg benutzen. Sie ziehen in den Arnsberger Wald, ordnen hier ihre Scharen und fallen dann mit Raub und Brand in das feindliche Gebiet, zerstören Dörfer und Vesten, führen Herden und beladene Wagen hinweg und kehren nach Abwehr der Verfolger mit Maien geschmückt (under dem gronen megge) nach Hause. (Vergl. Uhland, German. V.) Nur für [Niederdeutschland läßt sich dieser Brauch allgemein belegen (s. Myth. 048 und Uhland, Germ 5, A. 50). Am mittleren Rhein, in Bayern lind in der Schweiz wird der Frühlingsbeginn schon zu Mittfasten durch Spiele gefeiert. Sommer und Winter treten in Vermummung auf und kämpfen, his der Sommer siegt. Zur gleichen Zeit begehen Franken, Thüringen und Böhmen das Frühlingsfest. Eine Strohpuppe wird in großem Geleit vor das Dorf getragen und verbrannt oder ins Wasser geschleudert. Dabei wird gesungen: Wir haben den Tod hinausgetriehen, Den lieben Sommer bringen wir wieder, Den Sommer und den Maien Mit Blümlein mancherleien. Hier trägt also der Winter den Namen des Todes, wonach das Spiel auch Todaustreiben Heißt. Es ist gewiß kein Zufall, daß Niederdeutschland, das allein das Frühlingsfest mit kriegerischem Gepränge im Mai feierte, auch die Heimat der Lieder von Hertnid und Tsung ist. Darin liegt zugleich ein Fingerzeig, daß 1 Ein solcher Kranz wurde Herzog Hansen von Kaiser Albrecht aufgesetzt, als er ihn um den Herzogshut gebeten hatte. Auf dem sich anschließenden Mairitt erschlug er den Olim. Von der Königin-Witwe hieß es, sie sei zu Fahrwangen im lilvitc gewandelt, als die schuldlosen Burgmannen hingerichtet wurden, und habe gesagt, nun bade sic im Maientau. Vergl. Uhland, Germ. 5, 270. die Tschechen ihre Gescliichtssage unmittelbar aus derselben Quelle schöpften, aus der die Erzählung der Thidrekssaga floß. Daher das auffallende Zusammen stimmen der beiden Fassungen bis auf Einzelheiten herab. Eine dieser Einzelheiten verdient noch ein paar Worte. Hertnids Kampf mit Isung fällt in die Maienzeit, wie die mythische Deutung (Blumen, Gewitter) ergeben hat. Die tschechische Version hat sogar eine genaue Datierung: die Schlacht auf Turske pole wurde nach Hajeks Angabe am 10. Mai geschlagen. Dieses Datum wurde auch in Weleslawins Kalendar histor. (1578) und in Lupacii Ephemeris rer. Bob. (1584) aufgenommen. Natürlich wußten die beiden Gelehrten, daß Hajeks Angabe nicht aus Urkunden geholt war, da doch schon Cosmas darüber schweigt. Wenn sie das Datum trotzdem so ernst nahmen, geschah es wohl, weil es sagenecht war. Was mit der genauen Zeitbestimmung ursprünglich gemeint ist, zeigt der Kalender: es ist das Datum der Eismänner. So nennt das Volk bekanntlich noch heute die Heiligen des 11., 12. und 13. Mai, wegen der zu dieser Zeit häufigen Kälterückfälle. Ist Hajeks Ansatz wirklich alt — und die Möglichkeit ist nicht zu bestreiten,1 — dann fällt erst volles Licht auf die Begebenheiten ,, />„, l>3 festgelegt und, da z. B. ist, so ergeben sich für die Komponenten der Feldstärke nachstehende Gleichungen: Wird die Größe der Feldstärke an der Stelle r, wie sie der ganze geschlossene Leiter ergibt, bestimmt, so erhalten die Komponenten schließlich die nachstehende Gestalt, es ist dann: da = d$ cos (,§, x\ dfi = d!g cos (,§, y), dy = d$ cos (§, z), 2df3= ' *’ ' = rds — «A) rb„, rl>3 ( * Umformung nach Stefan. Stellt dq den Querschnitt des Leiters und j die Stromdichtigkeit*, deren Komponenten mit u, v und iv bezeichnet werden mögen, vor, so wird, da einerseits dsdq — d% dem Raumelemente und anderseits u — jaj, bezw. o — ja2, bezw. tv — ja3 ist, ['uvd-c 7 Cuwdr, 1‘tivdt, Citwdc, J Ä.-J' ,.s h USW. Berücksichtigt man, daß unter dem Integralzeichen ein Differentialquotient steht, so sind dio Gleichungen (4) darstellbar durch: d ruw , d rav , 1 dt — , de dt Die Integrale F dyJ r dzJ r ff"“*- ff"'"* dzJ r dxJ r d ntv 1 d ruu * = dx J r * - dv J r (5) rau , rav . rr ruw , J de, G — J de, H = J dx .... ((!) sind jedoch, was ihr Aussehen bezeugt, Potentialfunktionen, und zwar sind sie dio Komponenten des sogenannten Vektorenpotentials und müssen daher der Poissonschen Gleichung genügen. Daher wird: AF** = —4jri.ni, AG = — 4itf.iv, All — — 4iifiw . . (7) Mit Berücksichtigung der Gleichungen (5) und der Bezeichnungen in (6) wird , ,,, A F = 1 - 7 4- ( " 4- dG 4- ). dz dy dx V dx dy dz) Der letzte Posten ,,, dF . dG dH dx dy ' dz verschwindet jedoch, was unmittelbar aus dem Biot-Savartschen Gesetze hervorgeht,*** und es ergeben sich zwischen den Komponenten der Feldstärke und jenen der Stromstärke nachstehende Beziehungen: * Stromstärke für dio Querschnittsflächo 1. iPF d-F d*F ** \F Abkürzung für , , + , , + . b dx‘ r dtf ' dz2 *** Dio durch dio Gleichungon (6) festgesetzten Funktionen F, G und II lassen sicli auch auf die Form J au J bezw. “a bringen; berücksichtigt man diesos, . , dF dG , dH f|lids. |‘aids so wird -f- + dz = | ri (aA + 0 A + 0 A) = J ri C0lt (ds, r), was jodocli nach Biot-Savart gleich Null ist. — Vergl. Gleichung (2). dy dp , — , = 4?r uu dy dz da d y dz dx dS da dx dy , = 4 7TIIV ilio elektromagnetischen Grundgleichungen nach Maxwell. Nach F. Neumann ist die in einem sich bewegenden Leiter induzierte elektromotorische Kraft E definiert durch: <•> worin N die Anzahl der magnetischen Kraftlinien vorstellt. Gauß stellt nun die Anzahl der Kraftlinien, welche durch die Oberfläche eines Körpers — Magnetisierungskonstante ju — treten, fest in der Form: iV = f,fu§dF...............................(10) dabei ist ,£) die magnetische Feldstärke senkrecht zum Oberflächenelemente dF zu nehmen. Nach dem Gesetze von liiot und Savart ergeben sich für die Komponenten der Feldstärke nachstehende, aus den Gleichungen (4) gewonnene Formen: , n p ums d p /nds “ = dy) r ('s ~~ dz) r "2 d (' itids d [• uids ß = -J- - «1 , ‘ "-A dzJ r dxJ r d ['uids d (itids a, (11) a p f.uds d ‘ dx) r dy) r Wird weiters berücksichtigt, daß die Gleichung (10) bei Annahme der Komponenten a, ß und y dargestellt wird durch: N — SS« [« cos (§, x) 4- ß cos (,§, y) -f- y cos (,p, z)} dF . . .(12) so läßt sich bei eingesetzt gedachten Werten aus (11) das Flächenintegral (12) nach dem Stokesschen Satze* in ein Linienintegral verwandeln, und zwar ergibt sich sodann für N der Wert: X = J[(J^)ia, + (J'f?0l)%+(Jüf „,)*] . . (18) * Nacli Stokes ist z. B. f(Xdx -f- Ydy -\- /dz) = jdZ dY\ . . /dX dX\ /dY dX\ "l dy - dz ) C0S ("> *> + ( dz ~ dx ) C0S ("'+ ( d, - dy ) C0S ("’ dK Unter Beiziehung der Neumannschen Formel und des in (13) bestimmten Wertes für N ergeben sich nun weitere wichtige Beziehungen. Stellt GŠ die für die Längeneinheit entfallende elektromotorische Kraft, deren Komponenten P, Q und 11 sind, vor, so ist K = /Gšfife cos (s, (S) =*= S(Pdx Qdy -(- lidz) (1 Durch Differentiation der Gleichung (13) und Vergleichung der entsprechenden Glieder in (14) — dabei sollen noch entsprechend den Bezeichnungen in (5) ids. «i = ndr, ids. . Aufl. — Janker und No'e, Deutsches Lesebuch für die oberen Klassen der Realschulen. I. Teil. 4. und 3. Aufl. — Sket, Janežičeva slov. slovnica. 8. Aufl. — Sket, Berilo za V. in VI. razr. 3. Aufl. — Weitzenbück, Lehrbuch der französischen Sprache in 2 Teilen. 4. und 3. Aufl. — Plötz, Schulgrammatik der französischen Sprache. 33. und 32. Aufl., Ausgabe für Österreich. — Marchel, Italienische Grammatik. Nur 2. Aufl. — Supan, Lehrbuch der Geographie. 10. und 9. Aufl. — liebkann, Zeehcs Lehrbuch der Geschichte des Altertums für die oberen Klassen der Realschulen. — Stieler, Schul-atlas. 72. und 71. Aufl. — Putzger, Historischer Schulatlas. 21. und 20. Aufl. — Gajdeczka, Lehr- und Übungsbuch in der Arithmetik und Algebra wie in der IV. Klasse. — Hočevar, Lehrbuch der Geometrie für die oberen Klassen der Realschulen. — Hočevar, Geometrische Übungsaufgaben für die oberen Klassen der Realschulen. — Streißler, Darstellende Geometrie. 4. Aufl. — Heller, Aufgabensammlung aus darstellender Geometrie. I. Teil. 2. und 1. Aufl. — Wretschko, Vorschule der Botanik. 7. und 6. Aufl. — Hemmelmayer, Lehrbuch der anorganischen Chemie. 2. und 1. Aufl. In der VI. Klasse: Wappler, Katholische Religionslehre für höhere Lehr- anstalten. 8. Aufl. — Jauker und No'e, Deutsches Lesebuch. II. Teil. 6. und 5. Aufl. — Jauker und No'e, Mittelhochdeutsches Lesebuch für Oberrealschulen. 4. bis 2. Aufl. — Lessing, Mis Sarah Samson. — Shakespeare, Coriolan (Schulausgabe). — Sket, Janežičeva slov. slovnica. 7. Auf! — Sket, Berilo za V. in VI. razr. 3. Aufl. — Sket, Slov. čitanka za VII. in VIII. razr. 2. Aufl. — Pajk, Izbrane narodne srbske pesni z dodatkom iz «Smrti Smail-age Cengijiea». — Bechtel, Französische Chrestomathie. 5. und 4. Aufl. — Plötz, Schulgrammatik der französischen Sprache. 33. und 32. Aufl., Ausgabe für Österreich. — Marchel, Italienische Grammatik. Nur 2. Aufl. — Marchel, Letture italiane. — Richter, Geographie. 3. und 2. Aufl. — Mayer, Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die oberen Klassen der Realschulen. II. Teil: Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. 4., 3. und 2. Aufl. — Stieler, Schulatlas. 72. und 71. Aufl. — Putzger, Historischer Schulatlas. — Gajdeczka, Lehr- und Übungsbuch der Arith-metliik und Algebra für die oberen Klassen der Mittelschulen. 4. und 3. Aufl. — Hočevar, Geometrie und Übungsaufgaben wie in der V. Klasse. — Streißler, Darstellende Geometrie. 4. Aufl. — Heller, Aufgabensammlung. II. Teil. — Woldrich, Zoologie. 9. und 8. Aufl. — Ilöfler, Naturlehre für die Oberstufe der Gymnasien, Realschulen und verwandter Lehranstalten. — Henwielniayer, Lehrbuch der organischen Chemie. 2. und 1. Aufl. ln der VII. Klasse: Wappler, Religionslehre wie in der VI. Klasse. — Jauker und Noe, Deutsches Lesebuch. III. Teil. 5. Aufl. — Goethe, Hermann und Dorothea. —- Lessing, Laokoon. —— Schiller, Jungfrau von Orleans. — Goethe, Iphigenie auf Tauris; Hermann und Dorothea; Tasso (Schulausgabe). — Sket, Janežičeva slov. slovnica. 7. Aufl. — Sket, Slov. čitanka za VII. in VIII. razr. — Bechtel, Französische Chrestomathie. 5. und 4. Aufl. — Plötz, Schulgrammatik der französischen Sprache. 33. und 32. Aufl., Ausgabe für Österreich. — Marchel, Italienische Grammatik. Nur 2. Aufl. — Marchel, Letture italiane. — Richter, Geographie. 3. und 2. Aufl. — Hannak, Österr. Vaterlandskunde für die oberen Klassen. 13., 12. und 11. Aufl. — Mayer, Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die oberen Klassen der Real-hsculen. III. Teil: Die Neuzeit. Nur 2. Aufl. — Stieler, Schulatlas. 72. und 71. Aufl. — Putzger, Historischer Schulatlas. — Gajdeczka, Lehr- und Übungsbuch wie in der VI. Klasse. — Hočevar, Geometrie und Übungsbuch wie in der V. Klasse. —-Streißler, Darstellende Geometrie. 4. Aufl. — LIeller, Aufgabensammlung. III. Teil. — Hochstetter und Bisching, Mineralogie und Geologie. 17. und 15. Aufl. — Höfler, Naturlehre wie in der VI. Klasse. Fiir nicht obligate Lehrfächer: Lendovsek, Slovenisches Elementarbuch für deutsche Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten. (Für den I. und II. Kurs.) — Lendovsek-Štritof, Slovenisches Lesebuch für Deutsche an Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten, hiezu ein sloveuisch-deutsches Wörterbuch. (Für den III. Kurs.) — Scheller, Lehr-und Lesebuch der Gabelsbergerschen Stenographie. 10., 9., 8. und 7. Aufl. — Wilhelm Svoboda, Elementarbuch der englischen Sprache für Realschüler. 1. Teil. School for scandal, Lustspiel von Sheridan. — Marchel, Italienische Grammatik. 2. Aufl. — Mussafia, Italienische Sprachlehre. 26. und 25. Aull. IY. Haus- und Schulaufgaben zur schriftlichen Bearbeitung gegeben im Verlaufe des Schuljahres 1904/05. In deutscher Sprache. V. a. Klasse. 1.) Der glückliche Spielmann. (Freie Nacherzählung.) — 2.) Eine Begebenheit aus dem Leben. — 3.) Der überlistete Riese. (Nacherzählung und Erklärung des Eddaliedes: «Des Hammers Heimkunft».) — 4.) Unterm Weihnachtsbaum. —- 5.) Das Leben in der Pflanze. — 6.) Ein Blick in die Wunderwelt Homers. (Beschreibung eines Gemäldes.) — 7.) Der Griesgram. — 8.) Bertran de Born, ein Sänger und Held. — 9.) Vor dem Herrscherpalaste zu Samos. (Zwiegespräch.) — 10.) Frau Helene Amtlior in Paul Ileyses Novelle «Der verlorne Sohn». — 11.) Woran ging das Römerreich zugrunde? — 12.) Das Wasser als Quelle der Verwüstung und des Reichtums. V. b. Klasse. 1.) Der glückliche Spielmann. (Freie Nacherzählung.) — 2.) Eine Begebenheit aus dem Alltagsleben. — 3.) Hektor und Andromaehe. (Beschreibung eines Bildes.) — 4.) Die Schule ist aus! (Schilderung.) — 5.) Der Heuchler. (Charakteristik.) — G.) Wie sicli die Pflanze nährt. (Betrachtung.) — 7.) Auf dem Markte von Korinth. (Erzählung im Zwiegespräch nach dem Gedichte «Die Kraniche des Ibykus».) — 8.) Der Einzug des Frühlings. (Allegorie.) — 9.) Die beiden Alten in der Novelle Das Fähnlein der sieben Aufrechten von G. Keller. — 10.) Der Fahnenflüchtling. (Nach dem Soldatenlied.) — 11.) Rom und Karthago. — 12.) Willst du dich selber erkennen, so sieh, wie die ändern es treiben; Willst du die ändern verstehen, sieh in dein eigenes Herz! VI. a. und b. Klasse. 1.) Die Schicksale der Ostgermanen. — 2.) Der Traum im Leben und in der Dichtung. — 3.) Die Erde als Leuchtquelle. — 4.) Der Schauplatz der Ereignisse im Nibelungenliede. — 5.) Die gesellschaftliche Gliederung im Altertum und im Mittelalter. — 6.) Vom Hebel. — 7.) Parzival. — 8.) «Verfall der Sangeskunst» von Walter von der Vogelweide. — 9.) Das Papsttum im Zeitalter der Renaissance. —- 10.) Gott in der Natur. (Nach den Oden von Klopstock.) — 11.) Werner und Just im Lustspiele 'Mina von Barnhelm». — 12.) Nichts halb zu tun ist edler Geister Art. (Wieland, Oberon V. 30.) Chrie. VII. Klasse. 1.) Dichter und Maler. (Ein Zwiegespräch über die Laokoongruppe.) — 2.) Der Untergang der Heldin in Lessinga Trauerspiel «Emilia Galotti». -— 3.) Die Aufklärung des XVIII. Jahrhunderts. — 4.) Die Exposition in Goethes Drama «Clavigo». — 5.) Wo viel Licht ist, ist starker Schatten. (Goethe, Götz von Berlichingen.) — (5.) Von edlen Gesteinen. — 7.) Maria Stuart in Geschichte und Dichtung. — 8.) Vom Feuer. (Entwurf einer Abhandlung.) — 9.) Die geschichtliche Bedeutung der geographischen Lage von Wien. — 10.) Charakterköpfe aus Goethes «Hermann und Dorothea». — 11.) Ein Bruderzwist im Hause Habsburg von Grillparzer nach Inhalt und Aufbau. — 12.) Die Satire in der deutschen Literatur. (Reifeprüfung.) Freie Vortriigo, gehalten von den Schülern der VII. Klasse. 1.) Charakterzeichnung in der Tragödie «Die Verschwörung des Fiesko zu Genua». (Bricelj Josef.) — 2.) Die Jungfrau von Orleans in Geschichte und Dichtung. (Brinšek Stanislaus.) — 3.) Antikes und Mittelalterliches im Trauerspiele «Die Braut von Messina». (Cuk Viktor.) — 4.) Die Balladen Goethes. (Detter Franz.) — 5.) Der Graf Caylus als Liebhaber und Kunstkritiker. (Englisch Oskar.) — 6.) Die Balladen Schillers und ihr sittlicher Gehalt. (Kleinmayr Felix von.) — 7.) Faust, I. Teil, Aufbau und Entstehungsgeschichte. (Klemenz Alfons.) — 8.) Der Ausdruck des körperlichen Schmerzes in der dramatischen Poesie. [Nach Lessing, Laokoon IV ] (Lugek Albert.) — 9.) Spences Polymetis nach Leasings «Laokoon» (Pirc Cyrill.) — 10.) König Ottokars Glück und Ende, von Grillparzer; Aufbau und Würdigung. (Rieger Wilhelm.) — 11.) Goethe in Italien. (Robba Theodor.) — 12.) Lessings Anmerkungen über den Schauspieler in der Hamburgischen Dramaturgie. (Seitz Harald.) — 13.) Der zeitgeschichtliche Hintergrund in Lessings Lustspiel « Mina von Barnhelm. (Uhl Reinhold.; In slovenischer Sprache. V. b. Klasse. 1.) Slovo od domačega kraja. — 2.) Jesen opominja k pridnosti in delavnosti. — 3.) Zimska otrplost. (Narava, bajeslovje.) — 4.) Zlata roka železna vrata prebije. — 5.) Zima — dobrotnica. — 6.) Volkova topost. (Po pravljici.) — 7.) Balada «Mlada Zora», znamenita v kulturnozgodovinskem oziru. — 8.) Jeftejevo slavje. (Po Gregorčičevi baladi) — 9.) Zvonovi. — 10.) Prid’ vrb planin, — nižave sin! BI. Potočnik. — 11.) Junak v narodni pesmi. VI. b. Klasse. 1.) Valjhunov boj. — 2.) Kateri prizor v «Krstu» mi najbolj dopada. — 3.) Po čem se odlikuje povest «Martin Krpan». — 4.) Pomnik tvoj prvi tvoja dela, — ki vek ne vniči jih noben. S. Gregorčič. — 5.) Svojstva pesmi v «Zvonikarjevi». — 6.) Uporaba papirja. (Dvogovor.) — 7.) Slikoviti prizori v Gregorčičevi odi «Oljki». — 8.) Misel se brani in čut oklepa okorne besede, —-mavra nebeška Iakd brani prstenih se boj. J. Stritar. — 9.) Ob reki. — 10.) Pre-vz vi Seno si čutje ti, ljubav do domovine. P. Pajkova. — 1 1.) Rodoljubove dolžnosti po Koseskega poučni pesmi «Novice bralcem h koncu leta». VII. Klasse. 1.) Par in elektrika kot gonilna sila. — 2.) Z venci so pokrili krsto tvojo — in zapeli pesem žalostno. (Ob prijateljevem grobu.) — 3.) Za kaj mora zahvaliti Rusija Petra Velikega v kulturnem in političnem oziru. — 4.) Velevažni pomen protestantskih pisateljev v prosvetni in slovstveni zgodovini slovenski. — 5.) Nič ni nam previsoko, pregloboko, — človeku vse mogoče je doseči. J. Stritar. — 6.) Sneženi prt zemljo odeva — krasna pod njim sta gozd in plan. S. Gregorčič. — 7.) Mala iskra često vnatne velik plamen. — 8.) Netiva v človeškem gospodarstvu. — 9.) Kako je vplivala Kranjska (/belica na razvoj slovenskega pesništva. — 10.) «Krst pri Savici» in «Sedem sinov». (Primera.) — 11.) Zrelostna preizkušnja: «Prometne olajšave vsled novejših tehniških izumov.» Vaje v prostem govoru. 1.) Ferdinand Kranjec: Hoja na Snežnik. — 2.) brau Zupančič: Prešeren in ilirska ideja. — 3.) Albert Poženel: Skoeijanska jama pri Rakeku. — 4.) Ciril Pirc: Rim in njega znamenitosti. V. Unterstützung der Schüler. a) Stipendien. 'Pi /. Name des Stift lings Klasse Name der Stiftung Verleihungs- Dekret Ifc trag in Kronen Anmerkung 1 Gozani Renč, Marquis v. I. a. KranzMarquis v. Gozani K. k. 1 .and.-lieg. 18. V. 04, 8!!94 140- I 2 Weiss Josef 1. a. Kaiser K ra n 7. .1 ose f Krain. Spark. | 8. XI. 04, Z. 4091 j ! ;i Bischof Viktor II. a. Kaiser Kra n/, Josef Krain. Spark. 8. XI. 01, Z. 4091 100' 4 Ebner Walter 111. a. Kaiser Kranz Josef Krain. Spark. 8. XI. 04, Z. 4091 100' fi Jagritsch Krnst IV. a. Kaiser 1''ra n z .1 osef Krain. Spark. 18. 1. 02, Z. 8079 100- (1 Finžgar Kranz IV. b. 1 >r. Josef St.riiy 1. 1*1. K. k. Land.-Reg. 25. 1. 02, Z. 105:! 238’ 7 Geržina Ladislaus IV. b. Josef Gorup 9. IM. K. k. I.and.-lieg. 20. 1. 05, Z. 1593 500' 8 Remic Kranz IV. b. Martin T.arab und Schwarzonliorg K. k. Land.-Reg. 5. III. 08, Z. 948 180- '1 Tavčar Cyrill IV. b. Kranz Knerler 2. IM. K. k. Land.-Reg. 28. X. 02, Z. 11.240 200' 10 Haileger Albin V. a. K aiser Kranz .1 osef Krain. Spark. 2(i. XI. 00, Z. 3833 100- 1 1 Juvane Milan V. b. Kaiser Kraiiz .1 osef Stadtm. Laibach 25. V. 05, Z. 13.478 100- 12 Sterlekar Johann V. b. Kaiser K ra. n 7 J osef Stadtm. Laibach 23. IV. 04, Z. 24.187 100' 1 ‘i Šarabon Kranz V. b. Jak. v. Schel-lnulmrg 1. I’l. K. k. Land.-Reg. 26. VI. 01, Z. 10.070 105- 1 «) Kaiser Krau 7. J osef Stadtm. Laibach 5. 1. 01, Z. 252 100' 1 1 Arko Kranz VI. a. Juli. Stanipll 1«. I’l. K. k. Land.-Reg. 14. 111. 03, Z. 4418 100- Für trog . . 2269- ü.-K. 4 § rjj O Name des Stift.liiif^s Klasse XI Name der Stiftung Yerleihungs-I)ek rot Betrag in K ronen Anmerkung Übertrag . . 2269' 15 Drassal Heinrich VI. a. ('.«riilla- Slrafgelder- ÜbcrscltUssn K. k. Fin.-Min. 5. 1. 04, Z. 92.792 300' 1(S Schulz Eduard VI. a. Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 14. XI. 99, Z. 3268 100' 17 Ahčin Franz VI. b. Kaiser Fran ■/. .1 osef Stadtni. Laibach 27. 11. 05, Z. 4515 100' 18 Kralj Rudolf VI. b. Johann (ieorg Kuntsohlitz K. k. Statthalt.Wien 21. II. 02, Z. 15.635 240- 19 Detter Franz vii- I- ■ Kaiser Franz .1 osef Krain. Spark. 5. I. 04, Z. 4939 100' 20 Klemenc Alfons vn. Kaiser Franz .1 osef Krain. Spark. 26. XI. 00, Z. 3833 100- 21 — Lugok Albert VII. Kaiser Franz .1 osef Krain. Spark. 3. I. 03, Z. 3942 100- 22 Mislej Heinrich VII. Job. Kalister 4. PI. K. k. Laml.-Reg. 31. 111. 02, Z. 133 496' 23 Pichler Franz VII. Franz Wernisch K.k. Laml.-Reg. Klag. 2. 111. 04, Z. 1017 596' 24 Poženel Albert VII. Franz Knerler 3. 1*1. K. k. Laml.-Rog. 23. 11.02, Z. 11.240 200' ! 25 Uhl Reinhold VII. Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 23. XI. 98, Z. 4550 100’ Musikfonds-Stiftung 5. 1 *1. K. k. Laml.-Reg. 8. VI. 01, Z. 8992 112- 21! Zupančič Franz VII. Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 14, XI. 99, Z. 3268 100' Summe . . 4913- b) Lokales Unterstützungswesen. Untorstützungsverein für arme Realschüler. Dieser Verein hat die Unterstützung dürftiger, gesitteter und fleißiger Realschüler durch Beischaffung von Schulbüchern, Zeiclienrequisiten, Kleidungsstücken, Bezahlung der Wolmuiigsmictc itsvv. zum Zwecke. Seine Wirksamkeit ist aus dem nachstehenden, der Generalversammlung vom II. Februar 1905 für das Jahr 1904 vorgolegton Jahresabschlüsse zu ersehen. Nr. K h 1 Ei n nah men: Kassarest vom Jahre 1903 . . . 453 80 2 Geschenk der Krainischen Sparkasse . . . 400 3 Couponerlös 180 40 4 Mitgliedcrbeiträge . 5 Erträgnis der Weihnachtssammliing an der Realschule 151 38 0 Andere Geschenke . . . . . 5!) 30 Summe . . 155)2 94 1 Ausgaben: Für Schulbücher 284 71 o » das Einbinden von Schulbüchern 90 40 ;> Kleider und Schuhe 512 58 4 » Wohnungsmiete . . . 110 5 » Zeichenrequisiten . . . 51 72 6 * Reisegeld nach dom Kltornhauso 8 (10 7 » das Einkassicren der Mitgliederbeiträge 12 8 >• die Versendung von Boitrittseinladungen 2 20 9 Kassarest 520 73 Summe . . 1592 94 Vereinsvermögen. Acht Fünftellose vom 1860er Anlelien k 200 K, und zwar: 1.) ! Serien-Nr. 656, Gew.-Nr. 15, Abt.-Z. 11, 2.) » 1.972, 7, IV, 3.) 2.420. » 12, v, 4.) 12.108, 13, V, 5.) 17.944, » 14, I, 6.) 17.944, * 14, » III, 7.) 18.288, » H, V, 8.) 18.452, » 11, » III. Zwei Staatsschuldverschreibungen, und zwar: 1.) Nr. 81.409 vom 1. Mai 1892 über 400 lv mit Mai- und November-Coupon. 2.) Nr. 17.062 vom 1. August 1892 über 800 K mit Februar- und August-Coupon. Die Obligationen repräsentieren einen Nennwert von 2800 K. Das Sparkassebuch der Krainischen Sparkasse Nr. 207.705 enthalt 483 K 53 h, Nr. 279.149 1273 K 79 h und Nr. 281.135 716 K 87 h (davon wurden 561 lv im Buche Nr. 279.149 gelegentlich der Feier des fünfzigjährigen Bestandes der Lai-bacher Realschule vom Festausschüsse zur Gründung eines Stipendiums gewidmet). Die Sparkassebücher Nr. 207.705 und 279.149 sowie die Obligationen sind vinkuliert. Verzeichnis der P. T. Mitglieder des Unterstützungsvereines. Die mit * bezeiehneten Mitglieder sind gründende, d. h. sio erlegten »len einmaligen Hetrag von '10 K. Hei denjenigen ordentlichen Mitgliedern, die mehr als den Milgliederbeitrag von Li 1< bezahlen, ist der Jahresbeitrag angegeben. Herr Aeetto Jakob, Maurermeister » Alfons Graf Auersperg, k u. k. Linienschifisleutnant i. R. Der löbliche Ausliilfskasseverein. Herr Belar Albin, k k. Oberrealschulprofessor und Bezirkssehulinspektor. » Dr. Binder .J. J , k. k. Oberrealschulprofessor und Direktor der deutschen Privat- Lehrerinnenbildungsanstalt des Laibacher Schulkuratoriiims. » liradamante Kranz. » Brunet Franz, k k. Oberrealschulprofessor. * » Buchal Ludwig, k. k. Oberhüttenverwalter in Idria. » Dekleva Max, Besitzer in Britof-Vrem. » Demšar Josef, Religionslehrer. » Engelsberger Rupert, Handelsmann in Gurkfeld » Englisch Oskar, Ingenieur, Bau-Oberkominissär und Balinerlialt.ungsSekt.ions- vorstand der k. k. österr. Staatsbahnen, 11. a. k k. Hauptmann (5 K). Fischer Otto, Buchhändler. » Franke Johann, kaiserlicher Rat. k. k. Oberrealschulprofessor. » Fröhlich Theodor, Brauhausbesitzer in Oberlaibach. » Garzarolli Edler von Thurnlack Viktor, Grundbesitzer in Präwald (5 K). » Germ Karl, Großgrundbesitzer in Weinhof Ix^i liudolfswert (20 K). » Giont.ini J., Buchhändler (5 K). *Frau Gnesda-Prossinagg Josefine. Herr Goeken Julius, Scliuhfabrikant in Neumarktl. » Hamann C. J., Kaufmann (6 K). * » Iloyos Ludwig, Graf, k. u. k. Rittmeister. » Hauffen Josef, k. k. Landesgerichtsrat. o lluttmann Julius, Heizhausehef in Franzdorf. » Janesch Johann, Privatier (4 K). :f: > Jeloväek Gabriel, Kaufmann und Bürgermeister in Oberlaibaeh. Dr. Jeršc Josef, Religionslehrer. » Schulrat Dr. Jnnowiez Rudolf, k. k. Oberrealschuldirektor. » Jurca Franz, Fabrikant in Adelsberg (50 K). » Kagnus Josef, Sparkassekassier i. Ii. * » Kantz Viktor, Hausbesitzer in Gleinitz. » Kantz Julius, Fabrikant, in Laibach. » Keller Franz, k. k. Oberrealschulprofessor. » Klein Johann Josef, Assistent an der k. k Oberrealschule. Löbliche Firma lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg (5 K) Herr Klusemann Otto, Geworbekammerpräsident in Graz (5 K). Frau Krenner Emilie. Herr Kukovec Johann, Grundbesitzer in Luttenberg. » Legat Johann, Gastwirt und Grundbesitzer in Leos. » Lorber Josef, Fabriksdirektor in Spital a. d. D. (8 K). Frau Luckmann Adele. *Herr Luckmann Anton, Fabriksbesitzer. » Luckmann Josef, I Iandelsmann, Sparkassepräsid(!nt, Ritter des Franz Josef-Ordens. » Luckmann Karl, Direktor der Krain. Industricgcsellsehaft, Ritter des eisernen Kronen-Ordens III. Klasse. Herr Malir Artur, Inhaber iintl Direktor der Handelslehianstalt, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone (4 K). » Majdič Vinko, Dampfmühlenbesitzer in Krainburg (3 K). Malitseh Alexander, Privatier. » Mally Karl, Fabrikant in Neumarktl. » Dr. Mandl Maximilian, k. k. Oberrealschulprofessor. * » Mayr Maurilius, Brauhausbesitzer in Krainburg. » Mikuseh Lorenz, Handelsmann (5 K). » Mlakar Ignaz. Hauptsteuereinnehmer in Cilli. » Mühleisen Artur, Handelsmann. » Naglas Viktor, Möbelfabrikant » Nagy Stephan, Kaufmann. » Nömeßek August, k. k. Oberrealschulprofessor. » Novak Stephan, Zuckerbäcker in Fiume. * » Ogorelee Johann, Handelsmann. > Opelca Michael, Dr. der Gregorianischen Universität in Rom, k. k. Oberrealschul- professor. » Orožen Franz, k. k. Professor an der Lehrerbildungsanstalt. » Pajk Milan, k k. Oberrealschulprofessor. * » Dr. Papež Franz, Advokat. » Pehani Ignaz, l'abriksdirektor in Werfen (Salzburg). » Petech Karl, Dampfmühlenbesitzer in Gimino (Istrien). l’irc Gustav, Direktor der Krainischeu Laudwirtschaftsgesellschaft (5 K). > l’irker Heinrich, k. k Oberrealschulprofessor i, II. Pleiweiß Josef, Fabriksbesitzer. » Pollak Ludwig, Lederfabrikant in Neumarktl. » Ravnik Georg, Bäckermeister in Veldes. > Ravenegg Emil, Gutsbesitzer auf Schloß Smeregg bei Weixelburg (3 K). » Richter Franz, Bergwerksdirektor in Zenica (Bosnien). » Rieger Simon, Direktor in Neumarktl. » Samassa Albert, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, Privatier (10 K). :i: » Samassa Max, Fabriksbesitzer. < Dr. Schaffer Adolf, Landtagsabgeordneter, Mitglied des krainischeu Landos- aussehusses und des k. k. Landesschulrates (4 K) 'j'. * » Dr. Sohoeppl Anton, Ritter von Sonnwaldeu, Direktor der Krainischeu Sparkasse. » Schrautzer Karl, k. k. Oberrealschulprofessor. Frau Schuster Marie, Kaufmannswitwe. Herr Seimig Johann, Lederfabrikant. » Simonetti Ferdinand, Hausbesitzer und Juwelier. Frau Skaberne Adele, Kaufmannswitwe (4 K). :sl>ie löbliche Krainische Sparkasse. Die löbliche priv. Spinnfabriksgesellschaft (4 K). *llerr Dr. Guido Srebre, Advokat in Rann. » Stacul Anton, Kaufmann (4 K). » Stauger Julius, Bauunternehmer in Mostar (5 K) f. :f; » Dr. Starö Josef, Adjunkt bei der k. k. Finanzprokuratur und Hausbesitzer (50 K). » Dr. Svoboda Heinrich, k. k. Oberrealsclmlsupplent. j Szantner Franz, Schuhwarenfabrikant (5 K). » Šuflaj Daniel, k. k. Landesgerichtsrat in Großlaschitz. Herr Tavčar Alois, k. k. Oberrealsehulprofessor. » Dr. Tavčar Ivan, Advokat, Reichsrats und Landtagsabgeordneter, Mitglied dos krain. Landesausschusses und Landesschulrates (4 Iv). *Herr Tittel Clemens, Generaldirektor der Papierfabrik Josefstal. » Thoman Rudolf, k. k. Obergeotneter in Makarska (Dalmatien). » Toman Felix, Steinmetzmeister (5 K). Firma Tönnies Gustav (5 K). *IIerr Treo Wilhelm, Baumeister und Areliitekt. * » Valenčič Ivan, Gutsbesitzer in Dornegg. » Regierungsrat Dr. Valenta Alois, Edler von Marebtburn, k. k Professor und Direktor der Landes •Wobltiitigkeitsaustalten i. R. (3 K). * » Velkavrh Johann, k. u. k. Oberleutnant i. R. » Vesel Josef, Professor an der k. k. kunstgewerblichen Fachschule. » Vuöetie Stephan, k. u. k. Oberst des 27. Infanterie-Regimentes. * » Dr. Waldherr Josef, Institutsvorsteher. » Dr. Wallner Anton, k. k. Oberrealsehulprofessor. » Weinlich Adolf, Leiter der deutschen Privat-Knabenvolkssehule und Instituts Vorsteher. » Wentzel Josef, Dr. der Universität in Straßburg, k. k. Oberrealsehulprofessor. » Werner Karl, k. k Oberrealsehulprofessor. » Witt Jakob, Inhaber eines llerren-Modegesehäftcs (4 K). Frau Wölfling Hedwig in Veldes. Herr Zeschko Albert, Handelsmann (10 K). » Zeschko Valentin, Privatier (10 K). * » Zuffar Alois, Gutsdirektor auf den Brionisohen Inseln (Dalmatien). Weihnachtssammlung. I.a. Klasse: Beltram Robert 40 h, liogataj .lohanu 20 h, Bolaftio Amadeo 1 K, Cascio Vito 20 h, Klemenc Wilhelm 40 li, Klopčič Josef 40 h, Košir .lohanu HO h, hilleg Erwin GO h, Marčič 1‘aul 20 h, Markovich conto de J20 h, Martinčič Albert 10 h, Meilič Paul 40 h, Miklavčič Emil 40 h, Mikola Anton 20 h, Paar Ignaz 40 h, Parma Viktor 1 K, Pilny Karl 20 h, Hosner Alfred 1 K, Smerdu Rudolf 40 h, Soppe Norbert 60 h, Tittel Otto 1 K, Waltl Heinrich 40 h, Wernig Josef 40 h, Wölfling Leo 20 h, Zoratti Ferdinand 40 h; zusammen 11 K. I. h. Klasse: Ahram Eduard 10 h, Albrecht .lohanu 12 h, Uaudek Viktor 20 h, Bokšič Franz 20 h, s. BukovSelc Martin 10,h, .örnagoj Boleslav 40 h, Dolenc Eduard 1 K, Dolenc Josef 1 K, Geso Alois 1 K, Jan Franz 40 h, Jankovič Alois 40 h, Jurca Josef 80 h, Kolenec Valentin 20 h; zusammen 5 K 92 h. I.e. Klasse: Lušin Josef 40 h, Podboj Andreas 1 K, Podreka Karl 3 K, Poljanšek Ignaz (10 h, Prijatelj Cyrill 1 K, Sekovanič Ferdinand 1 K, Stumberger Friedrich , l.f K, Šest Josef 1 K. Suhic Vladimir 1 K, 'Trošt Augustin (>0 h, Zorc Josef 20 h; zusammen 10 K 80 h. H.a. K lasse: Faher Erwin 1 K, Krisper Erich 2 K, Schiffer Franz 1 K, Scholhnayer-Lichtenberg Ethiiin 1 K, Stacul Johann 2 K, Tönnies Gustav 2 K, Ulrich Vladimir 1 K; zusammen 10 K. 11. I». Klasse: D llenc Heinrich 5 K, Ferjančič Srečko 2 K 10 h, Ferlinc Bogdan 1 K, G robotek Michael 1 K, Levičnih Johann 2 K, Mayr Mauritius 6 K, Mikuž Vladimir 1 K, Oražem Jakob 30 h, 1’eruzzi Johann 20 h, 1’ikel Bogomil' 1 K, Prešern Heinrich 20 h, Iloglič Stanislaus 10 h, Sturm Emil 40 h, Toman Felix 60 h, Tomšič Josef 1 K, Verbič Zlatko_ 1 K, Vončina Josef 5 K, Wosclinig Julian 14 h, Zadnik Franz 1 K, Žabkar August 2 K, Žebre Wilhelm 12 h; zusammen ;il K lli h. 111. a.. Klasse: Koissor Karl 1 K, Miklavčič Rudolf 60 h, Richter Ludwig 10 K, lt.ie.ger Rudolf 1 K, Schooppl, Ritter von, Herbert 5 K, Stampfl Franz 1 K; zusammen 18 K (>() h. III. h. Klasse: Doganoc Ferdinand 40 h, Gaspari Ferdinand 5 Stück. — Verschiedene Vasen, 25 Stück. — Schmetterlinge, 10 Stück. — Schädel, 1 Stück — Säugetiere, 5 Stück. — Köpfe von Säugetieren, 3 Stück. — Vögel, 21 Stiick — Reptilien, 3 Stück. — Fische, 2 Stück — Pflanzenpräparate, 5 Stiick — Muscheln, 8 Stiiek. — Künstliche Blumen, 12 Stück. — Tonfließe, 47- Stück. — Verschiedenes, 19 Stück. VII. Statistik der Schüler. Die rechts beigesetzten kleineren Ziffern bezeichnen die Privatisten und mit * außerordentliche Schüler. I- CO CO CI 05 10 io & tu -r| *i\ Ph N NI 'C CO ^ Cl CI iO CD CI Cl r- CI > “■IMIII I I I INI INI I I - I INI I I II I lCT I I H I I i I I II - M i Mi- lili INI I I I I I I I I I I I I I I I I ! I I I | S .§ ä »o s a o a s ~ “ fl o 4PW a 'S iü u ^ :fl O f3 > «J ^ ^ P Ci co —• < 00 *“• CI CI I f, I S I -I S I co I 05 I 3 I I Š I l- I CO I -Tfl I I Ul Ö O •H •00 *r3 o « Ph C3 t/J -Tj -ŠS - - - fl m O O «3 ..S 3 *.c £ o *rj ^ 5.8 § S o rt u. > s- o ^co^o-^^ojocni'^. rH lO Cß CO 05 I' IO lO CI rH | »ß 05 CO C0 CI -h | | | ^ CO N H CI | I I |>. o (O CO »C5 | | »O IO N N lO r-t | ^ 'Pt r£> r'° | CO »O Cl H I-* rH CI | lO CO 05 05 T}i | | CO 00 ® »o O ^ j | O H H r- CI Cl j | ^l'^OCO- O co —I 05 CO Cl Cl o o ^ I I I- CO 00 t- Cl - I I I I r-H CÖ Cfl ß bo bo »h bo sm P« -M o3 Oh *-* CD bo O -tl G5 o o »O CM 1- C1 O 1' CM —1 CO CO 05 1 — »O CM g |||C0-a)||ur3OI(N| 00 10 18 2 17 13 440 720 1160 8 30 26 11 3 11 11 1 5 2i) 1 49 24 200 1180 1380 3 54 48 2 2 27 4 17 21 26 19 680 840 1520 5 43 33 3 2 22 1 O O 00 co II 05 CM CM CM *-» II CO CO CO lO I'"1? s i i li l i i ~ m i i i 22 33 29 14 880 1320 2200 5 52 38 1 5 9 5 1 O o ■'t' —1 II i - t'- co ^ CM CM II (M d £ 2 s ® Se,}} **3 oj >73 •_» cu C/J CO ^ ’/0 rO ■ ,•* a .r. 2 «J P O -*-» tu .r*. *-* oj t« e i* IS2 ^ „ fl O +3 £ ^ rfl r-t a ■3 1?N 00 ~ CD •-H 5- co fl S ° ^ >. «s 8 «s 5 S,^ c3 B k - "O a S>EjE.,e u «D M a A M « A » « a« co a, (O bo a W bo fl (Ü S o -fl O «-i w M-l cj «S 03 H •'■j bO tf O £? m «J " fl rt p< ‘-J3 W O M »—H 05 T* fl a> 'S c a " SL fo **3 ^3 co g m Oi ^ '-C ^ co bo C3 *-< S-, OJ .*_> -3 O) -tj O O.-H. (>(> VIII. Maturitätsprüfung. Im Herbsttermine 1904 wurde die Reifeprüfung unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landesschulinspektors Franz Hubad am 28.. 29. und 30. September mit 21 und im Februartermine am 1. Februar 1905 mit 3 Abiturienten unter dem Vorsitze des Realschuldircktors Dr. Rudolf Junowicz abgehalten. Verzeichnis jener1 Abiturienten, welche beider im Herbsttermine 1904 und im Februartermine 1905 abgehaltenen Maturitätsprüfung approbiert worden sind. Zahl Name Geburtsort Geburtstag Studien- dauer Gewählter Beruf 1. Aceto Valentin Kosez hoi Laibach 11. Jiinner 1886 7 Jahre Technik 2, lirelih Peter Kirchheim, Küsten!. 25. Juni 1882 10 Jahre unbestimmt . 3. Kutscher Egon Laibach 8. Februar 1886 8 Jahre Technik 4. Demonte Sixtus Görz 13. Sept. 1881 'J Jahro unbestimmt j 5. Groscliel Andreas I .aibach 8. Februar 1885 9 Jahre unbestimmt G. Ilarbich Adolf Laibach 15. April 1887 7 Jahro Technik 7. Kantz Richard Laibach 22. Februar 1887 7 Jahre Exportakadem. 8. Kisič Nikolaus Ombla, Dalmatien 8. April 1883 7 Jahro Militär 9. Klauer Friedrich Laibach 13. Jänner 1880 8 Jahro Philosophie 10. Kurnik Ludwig Marburg 18. Mai 1884 8 Jahro unbestimmt ] 11. Merlatto Artur Fiume 5. März 1885 8 Jahro Bergakademie 12. ltippl Leo Pola 8. Juni 1884 !) Jahre unbestimmt 18. de Toni Anton Zirknitz 28. April 1884 7 Jahre Forstakademie 14. Trco Alfons Laibach 29. Juni 1885 8 Jahro unbestimmt 15. Zakrajšek Albin Laibach 20. Februar 1884 7 Jahro Philosophie Im heurigen Sommerterminc meldeten sieh zur Reifeprüfung 31 öffentliche Schüler und 1 Externist. Zur schriftlichen Prüfung, welche in den Tagen vom 29. Mai bis zum 3. Juni abgchalten wurden, erhielten dieselben folgende Aufgaben zur Bearbeitung: Aus der deutschen Sprache: «Die Satire in der deutschen Literatur.» Aus der slovenischen Sprache: «Prometne olajšave vsled novejših tehniških izumov.» Übersetzung aus dem Deutschen ins Französische: «Paris unter Ludwig XIV.» Übersetzung aus dem Französischen ins Deutsche: «Guizot, Caractere des croisades » Übersetzung aus dem Italienischen ins Deutsche: «Giustizia e severitii di Leone X.» Aus der Mathematik: 1.) Fünf Zahlen bilden eine geometrische Reihe, die Summe der geraden Glieder ist 204, der ungeraden 819. Wie heisson diese Zahlen? 2.) Von einem Dreiecke kennt man das Verhältnis zweier Seiten a: b = 3:2, den eingeschlossenen Winkel y = 67° 30f und die Summe der dritten Seite und der zugehörigen Höhe c —|— //,. = 12'5. Es ist das Dreieck aufzulösen und zu konstruieren. 3.) An zwei Kugeln, mit den Halbmessern rund () und der Entfernung ihrer Mittelpunkte C, ist der gemeinsame äußere Herülmingskegel gelegt. Wie groß ist das zwischen seiner Spitze und der Kappe der kleineren Kugel liegende Kegelstück V Speziell: r = 5, Q = 1, c = 8. 4.) Wie lilutet die Gleichung jenes Kreises, welclier die Parabel y2 — 9 x —(- 18 = 0 in den Punkten deren Abszisse x = 6 ist unter einem rechten Winkel schneidet und wie groß ist die kleinere von beiden Linien begrenzte Flüche ? Aus der darstellenden Geometrie: 1.) Gegeben zwei sich kreuzende Gerade ab und cd [ti (—6, 6), b (0, 0, 5), c ((), 2, 5), d (—2, 2. 0)] Es ist ein Gerade zu konstruieren, welche dieselben schneidet und mit ab einen Winkel von 60°, mit cd einen Winkel von 50° bildet. 2.) Ein schiefer Kegel, dessen kreisförmige Basis in J\ liegt, ist durch die Spitze f (0, 0, 8), zwei Punkte der Mantelfläche a (—6, 2, 3) und b (—4, 4, 4) und die Tangente bc in b, c (0, 12, 0) gegeben. Es ist der Kegel darzustellen und der Schnitt mit jener Ebene zu konstruieren, welche durch a und bc bestimmt ist. 3.) Auf einer Kugel [;// (0, 5'5, 4), r = 4] liegt konzentrisch eine horizontale quadratische Platte von 2 cm Höhe und 8 cm Seitenlange mit einer Seitenkante in Es sind alle Schatten dieser Körpergruppe bei Parallelbeleuchtung zu bestimmen. Die mündliche Prüfung fand unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landesschul-inspektors Franz Hubad vom 10. bis 13. Juli statt. Verzeichnis jener Abiturienten, welche bei der im Sommertermine 1905 abgehaltenen Maturitätsprüfung für reif erklärt worden sind. Zahl Name Geburtsort Geburtstag Studien- dauer Gewählter Beruf 1. Brinšek Stanislaus Dorn egg, Krain 7. Oktober 1880 7 Jahre Technik 2. čuk Viktor Stein, Krain 8. Juli 1887 7 Jahre unbestimmt 8. Detter Franz Laibach 2. Dezember 1886 7 Jahre unbestimmt 4. Englisch Oskar* Villach, Kärnten 22 Dez. 1888 7 Jahre Militär 5. Kleinmayr Edler von Felix Stein, Krain 14. Jänner 1885 7 Jab ro unbostimmt (i. Klemenc Alfons* Unteršiška, Krain ls. Sept. 1885 7 Jahre Technik 7. Lugek Albert Ijaibach 27. Jänner 1888 7 Jahre Militär 8. Majdič Vinzenz Krainburg 9. Juli 1887 8 Jahre Technik 9. Marinovich Anton Triest 13. Juni 1880 8 Jahre unbestimmt 10. Miklauc Paul Laibach 10. Jänner 1888 7 Jahre Militär 11. Pirc Cyrill* Laibach 25. Juni 1888 7 Jahre unbestimmt 12. Poženel Albert Maunitz, Krain 7. April 1885 7 Jahre Technik 13. Schaffer Eugen Lienz 28. Dez. 1887 7 Jahre Technik 14. Seitz Harold Bari, Italien 31. August 1887 8 Jahre unbestimmt 15. Tutta Otto Marburg, Steiermark 18. Oktober 1887 8 Jahre Exportakadom. 10. Uhl Reinhold Laibach 8. August 1888 7 Jahre Marine 17. Verbič Johann Adelsborg 1). April 1887 7 Jahre unbestimmt 18. Zupančič Franz Kroisonbach, Krain 14, Dez. 1880 7 J ab re Technik Di»* mit * bozcichneton Abiturienten erhielten die Heile mit Auszeichnung. 68 _ IX. Chronik. Am 15. Juli v. J. fand die Aufnahmsprüfung für die Scliiilcr in die erste Klasse statt; sie wurde am 16. September fortgesetzt und gleichzeitig auch für die Schüler in die höheren Klassen der Anstalt vorgenommen. Das Schuljahr wurde am 18. September mit einem feierlichen Gottesdienste eröffnet; hierauf begann der ordnungsmäßige Schulunterricht. An der Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Seiner kais. und königl. Apostolischen Majestät des Kaisers am 18. August beteiligte sieh der Lehrkörper an dem in der Domkirche feierlichen Hochamte. Aus Anlaß des Allerhöchsten Namensfestes Seiner kais. und königl. Apostolischen Majestät des Kaisers wurde am 5. Oktober in der St. Florianskirche ein feierlicher Schulgottesdienst abgehalten, an dem die Realschüler in Begleitung des Lehrkörpers teilnahmen. Am 19. November wurde aus Aidaß des Namensfestes weiland Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth für die Schuljugend in Begleitung des gesamten Lehrkörpers eine Gedächtnismesse veranstaltet. Bei dem Trauergottesdienste für weiland Seine Majestät den Kaiser und König Ferdinand l. am 21. Juli war der Lehrkörper vertreten. Prof. Johann Nep. Gnjezda war am 29. Mai 1838 in Idria geboren. Den ersten Unterricht erhielt er in seiner Vaterstadt an der dortigen Volksschule. Als Zögling des fürstbischöflichen Knabenseminars «Collegium Aloisianum» absolvierte er das Gymnasium in Laibach (1856). Nach vollendeten theologischen Studien wurde er im Jahre 1861 als Präfekt im «Coll. Aloisianum» angestellt. In dieser seiner Stellung verblieb er bis zum Jahre 1882, also volle 21 Jahre. In diesen Jahren hat er vielfach am Gymnasium ausgeholfen, teils als Katechet, teils als Lehrer der lateinischen und sloveni8chen Sprache. Im Jahre 1882 verließ er das Aloisianum und wurde Katechet an den städtischen Volksschulen in Laibach. Vier Jahre darauf erhielt er die Stelle eines Religionslehrers an unserer Anstalt. Seine Exzellenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat mit dem Erlasse vom 6. Juli 1904, Z. 22.545 ihn über sein Ansuchen mit Ende Juli 1904 in den bleibenden Ruhestand versetzt. Bei diesem Anlasse wurde ihm im Namen des k. k Landesschulrates der wärmste Dank und die vollste Anerkennung für seine durch eine lange Reihe von Jahren an den Tag gelegte treue Pflichterfüllung und für die reichen Erfolge seiner lehrreichen Tätigkeit ausgesprochen Ein schweres Leiden hat ihn jedoch bereits am 10 September 1904 dahingerafft. Seine Wirksamkeit beschränkte sich aber nicht bloß auf die Schule. Schon als junger Geistlicher war er beim hiesigen «katholischen Gesellenvereine» tätig, dem er später, nach dem Tode seines Gründers, Prof. Dr. Vonöina, bis zu seinem Tode Vorstand. Auch zeigte der Verstorbene reges Interesse für die Reform des Kirchengesanges. Er war unter den Begründern des Laibacher «Cäcilien-Vereines» und in der Folge auch sein Präses. Durch volle 27 Jahre redigierte er das Organ dieses Vereines, den «Cerkveni glasbenik». Die idealen Bestrebungen und die allseitige Tätigkeit des Verstorbenen wurden verschiedenorts durch Auszeichnungen an denselben anerkannt Prof. Gnjezda war fürstbischöflicher Konsistorialrat, Ehrenbürger der Stadt Laibach und liesitzer des goldenen Verdienstkreuzes. Prof. Gnjezda war als Erzieher und Lehrer ein Mann unermüdlichen Fleißes und der genauesten Pflichterfüllung. Seine Zöglinge aus dem «Aloisianum» und seine Schüler der hiesigen Realschule stellten ihm darin das glänzendste Zeugnis aus — Als Kollege und Mensch war er wegen seiner Liebenswürdigkeit von allen Mitgliedern des Lehrkörpers verehrt und von allen Kreisen der Bewohner Laibachs wohlgeschätzt. Er ruhe sanft in Frieden! K. k. Professor i. R. Schulrat Emil Ziakowski ist während einer Dienstreise nach kurzer Erkrankung am 11. Oktober 1904 in Agram gestorben und wurde am 14. Oktober in Laibach in der Familiengruft beigesetzt. Er ist am 31. August 1835 zu Brünn geboren. Dort hat er seine Studien an der Oberrealschule und an dem technischen Institute zurückgelegt und wurde auf Empfehlung des Direktors der hiesigen Realschule Rudolf Schnedar, der ihn noch von seiner Lehrtätigkeit in Brünn her als einen fleißigen und strebsamen Schüler gekannt hatte, mit dem Erlasse der k. k. Statthalterei in Triest vom 13. Dezember 1860, Z. 19.002, zum Zeichenassistenten der damaligen Unterrealschule in Laibach ernannt. Mit dem Erlasse des Staatsministoriums vom 31. Jänner 1864, Z. 795, erfolgte seine Ernennung zum wirklichen Lehrer. In dieser Stellung wurde er im Leliramte bestätigt , später in die VIII. und mit dem Erlasse des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 29. September 1899, Z. 19.123, in die VII. Rangsklasse befördert. Mit dem Erlasse der k. k. Landesregierung vom 10. Februar 1864, Z. 1512, wurde er auch an der mit der Realschule in Verbindung gestandenen Sonntagssehule für Gewerbetreibende beschäftigt. Seit dieser Zeit hat er ununterbrochen auch an später zur gewerblichen Fortbildungsschule ausgestalteten Lehranstalt gewirkt. Das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht hat mit dem Erlasse von 11. März 1894, Z. 4580, ihm für seine langjährige, ersprießliche Tätigkeit an dieser Schule die Anerkennung ausgesprochen. Auch in einer anderen Richtung hat er sein gründliches fachmännisches Wissen, verbunden mit reichen praktischen Erfahrungen, in den Dienst des Staates gestellt. Schon mit dem Erlasse der k. k Landesregierung vom 14. Dezember 1865, Z. 14.020, wurde er «zum Prüfungskommissär zur Vornahme der Prüfungen jener Individuen, welche zur Bedienung oder Überwachung einer Dampfmaschine oder eines Dampfkessels, sowie zur Führung einer Lokomotive oder eines Dampfschiffes verwendet sollen», bestellt. Zufolge Erlasses der k. k. Landesregierung vom 18. Jänner 1870, Z. 115, wurde er «zum Dampfkessel - Prüfungskommissär für den Baubezirk Laibach* ernannt und mit dem Erlasse vom 23. November 1891, Z. 14.084, vom k. k. Handelsministerium im Einvernehmen mit dem k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht «zum selb ständigen Prüfungskommissär für Wärter von stationären und lokomobilen Dampfmaschinen» sowie mit dem Erlasse vom 2. Oktober 1892, Z. 44.018, ausnahmsweise auch «zum Prüfungskommissär für Lokomotivführer für das Verwaltungsgebiet dieser Landesstelle» zu bestellen befunden. Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 30. November 1898, ihm das goldene Verdienstkreuz m. d. K. und anläßlich der erbetenen Versetzung in den bleibenden Ruhestand mit allerhöchster Entschließung vom 19. August 1902, den Titel eines Schulrates allergnädigst zu verleihen geruht. So ist der Schulrat Emil Ziakowski nach 42jähriger Lehrtätigkeit an dieser Lehranstalt am 1. September 1902 in den bleibenden Ruhestand getreten. Die angeführten Tatsachen führen eine so beredte Sprache, daß es überflüssig erscheint, noch seine in jeder Beziehung ausgezeichnete Wirksamkeit in allen ihm anvertrauten Dienstzweigen näher zu erörtern. Sein edler Cliarakter, Beine Begeisterung für allen Schöne und Gute haben ihm bei Kollegen und Schülern, sowie allen, die Gelegenheit hatten, mit ihm in nähere Berührung zu kommen, ein bleibendes Andenken gesichert. — Friede seiner Asche! Dem Professor Milan Pajk wurde die erste (Landesschulratserlaß vom 2. August 1904, Z. 2951) und dem Professor l'ranz Keller die dritte Quinquennalzulage (Landesschulratserlaß vom 23. September 1904, Z. 4081) zuerkannt. Schiller-Gedächtnisfeier. Erhebend verlief die von der k. k. Staats-Oberrealschule unter Leitung des Ilerrn Professors Dr. J. J. Binder veranstaltete Feier, die in der Turnhalle stattfand. Neben der Büste Schillers, die von Lorbergebüsch umgeben war, nahm der Schülerchor unter Leitung des Gesangslehrers, Herrn Professors Anton Foerster, Aufstellung. Die Feier eröffnete ein von Herrn Professor Dr. Wa/lner gedichteter, schwungvoller Festspruch, der, reich an edlen Gedanken, geistvoll die Bedeutung des unsterblichen Dichters preist. Kr war wie einer von den Gottoshelden, Die einst in Schmach und Not der Herr gesandt, Wie uns die uralt heil’gen Bücher melden, Sein Volk zu führen ins verheiß’ne Land. I>ie, lauschend hoher Stimme heil’gem Raunen, Mit fremden Augen in das Leben staunen Und jäh entsetzt vom gräuelvollen Wesen, Kmpörungs trunken auf der Menschheit Stirne Des Fluches Brandmal drücken: Feile Dirne! Durch Sclnvert und Feuer nur sollst du genesen! Und ist vorrast das Zürnen der Propheten, Sie weinen ums betörte Volk und beten. So sprach voll Mild’ auch er: Ihr sollt gesunden! Ich weiß ein Land, das heilt der Seele Wunden. Aus dieser Nicd’rung üppigen (lefildon, Wo schwüler Hauch die Sinne trunken macht, Wo Taumelschlaf der Lust zur Reu’ erwacht, Daß grau’ndurchbebt ihr kniet vor Wahngebilden 0 laßt, euch aus der Lüste dumpfen Schwaden, Des Wahnes grauen Nebeln laßt, euch laden, Folgt mir empor zu sonnenlichten Iliih’n! »öS nennt, ihr häßlich dort, und gut heißt schön, Kein finsteres «Du sollst!» wird euch bedroh’n: Die reine Stirn hebt stolz der Menschensohn, Der iu der Schönheit Sonneuaug’ geseh’n Und all das Nachtgelichter muß vcrgeh’n! Kr schritt voran mit siegender (Jowalt. Nachdrängt das Volk ihm jubelnd, jung und alt. Sein Wort war Manna und war Lahehorn Auf rauhem Weg, durch Wüstenei und Dorn. Ki' schritt voran und ließ die Wunden bluten, Und sank er hin am Weg in Fiebers Gluten, Er rafft’ sich lächelnd auf und schritt voran Rastlos entgegen seinem Kanaan! Doch ach! Die hohen Führer sch’n es nimmer, Das Land, in das zu zieli’n der Herr gebot, Nur sehnsuchtmiide grüßt des Zieles Schimmer Ihr brechend Aug’ im fernen Morgenrot. Dann deckt mit dunklen Schatten es der Tod. I ud ist er tot lebendig blieb sein Wort! Und klinget leis in tausend Herzen fort Und tönet mahnend in das Marktgewühl Des Lehens hoch herein wie (ilockenrufen, Das aus des Alltags Treiben sinnenschwül Die Keinen ladet zu des Tempels Stufen. Unbillig murrt das Volk und schleicht davon: Sein hohes Wort ward uns zu Not und Leide! Im Lande l’haraos war fette Weide, Hei Schmaus und Tanz klang hell der ('ynibel Ton. Wir wußten nichts vom Lande Kanaan, Und waren Knechte wir, was lag daran! Und waren Knechte wir, wir waren satt! - Und andre lauschen scheu; ihr Herz ist matt. Und mild die Glieder, und sie. flüstern leise: Wohl herrlich ist das Land, doch weit, die Reise! Und an der .Tugend Herzen pocht, das Tönen. Sie fährt empor, helläugig, jauchzt, und ruft: «Ward es den Vätern nicht. es wird den Söhnen, Das Land dort in der Ferne goldnem Duft!» Und ungestüm reißt fort ihr junger Mut Das stumpfe Volk, die Lauen, und die Zagen, Führt sie empor in heißen Wandertagen Den steilen Pfad, vor dem die Berge ragen, Iiis Wegesmüd die Menge lagernd ruht. Die Feuer qualmen, keiner denkt ans Wandern, Sie schmausen, feilschen, trügen: der den ändern. Der Becher kreist, die ('ynibel klingt, es tollt Der Reigen 11111 das Götzenbild von Gold . . . Wie bist du fern, o Land der lichten Träume! Fern wie des Maieutages Himmelsblau, Das heilt’, w ie zu des Dichtorfestcs Schau, Hettiiedorgrüßt durchs junge Grün der Bäume. Heil dir, du Lenzes-Auferstolmngstag! () laß ersteh’11, was lange schlafend lag. . . . Da sein Gedenken :i.ll*s Herzen weitet, Sc,in holmr Sc,hatten durch die Lande schreitot, Wer kann ihn, hei des Frühlings frischem Wehn, Mutlos und stumpf vorüber wandeln soh’n! Trutz allen Lauen und Trutz allen Keigen: Schiller, dir schwört die Jugend sich zu eigen! Wir woll’n den Stab nicht legen aus den Iländen Und nicht entgiirten lässig unsre Lenden; Taub für die Lockungen knechtschaffner Zeit, Steh’n rüstig wir zur beil’gen fahrt bereit. Es soll dein Bild Weg weisend vor uns glänzen, Wir folgen, Führer, dir in stolzer Lust, Die Stirn geschmückt mit, deines Festes Kränzen, Und deines Wortes Flamme in der Brust! Er wurde vom Oberrealsehüler Harold Scitz mit schönem Verständnis vorgetragen. Der Chor sang nun die von Adolf Kirchl vertonte «Sehnsucht» von Schiller, aus der einige Strophen vom Realschüler Schiffer deklamiert wurden. Auf einer eigenen Bühne gelangte sodann Schillers unsterbliches «Lied von der Glocke», von Herrn Prof. Dr. Binder szenisch eingerichtet, zur Aufführung. Der Meister, vom Schüler Petricek recht trefflich dargestellt, mit seinen Gesellen mit dem Guße der Glocke beschäftigt; während die Arbeit fortschreitet tragen abwechselnd die Gehilfen die einzelnen auf die wichtigen Momente des Lebens bezüglichen Abschnitte der in ihrer Schönheit unerreichten und unübertroffenen, herrlichen Schöpfung vor. Da bald der eine bald der andere abtrat, 11111 an die Arbeit zu geben, bis sie zuletzt wieder alle nach Vollendung der Arbeit beisammen sind, so bot sich ein ganz unbezwungenes lebenswahres Bild, das von guter Wirkung war. Mit echt jugendlicher Begeisterung, ihren Schiller im Herzen, mit Innigkeit des Empfindens von den Oberrealschülern Bevk, Brauner, Klemenc1, Kotnik, Miklauc, K. Ohm-Januscbowsky, Petriöek und Schaffer deklamiert und gespielt, übte das Meisterwerk einen tiefgehenden, lebensvollen Eindruck. Den Abschluß der Feier bildete der Chor an die Freude, vertont von Kirchl, in dem die Schüler lieisner und Kotnik mit wohlklingenden, frischen Stimmen die Einzelgesänge wirksam zur Geltung brachten. Herr Prof. JJr. Binder würdigte die Bedeutung der Feier in einer kurzen Ansprache. Er entwarf ein Bild von Schillers Kinder-, Schüler- und Studienzeit, indem er ihn als nachahmenswertes Vorbild der studierenden Jugend hinstellte, die sich, an seinen hohen Idealen erhebend, für ihr ganzes Leben den Zug nach dem Edlen, dem Schönen, Wahren und Guten bewahren möge. Herr Fachinspektor für den Zeichenunterricht Schulrat Hermann Lukas hat den Zeichenunterricht durch einige Tage inspiziert. Der Schüler der I. c. Klasse Andreas Podboj ist am 13. Juni gestorben. Die Anstalt betrauert in ihm den Verlust eines sehr braven, strebsamen und gesitteten Schülers. Friede seiner Asche I Das I. Semester wurde am 1 1. Februar beendet, das II. am 15. Februar begonnen. Das Schuljahr wurde am 8. Juli mit einem Dankgottesdienste geschlossen. X. Wichtigere Verfügungen der Vorgesetzten Behörden. Stellungspflichtige Schüler der VII. Klasse besitzen nicht die Begünstigung des einjährigen Priifungsdienstes; sie sollen daher rechtzeitig die Befähigungsprüfung zum Einjährig-Freiwilligendienstc abzulegen trachten. (Ministerialerlaß vom 3. August 1904, Z. 26.591). Die geometrische Formenlehre in der I. Klasse wird vom Beginne des II. Semesters 1904/1905 mit der Arithmetik vereinigt (Landesschulrats-Erlaß vom 18. Oktober 1904, Z. 4099). Mit dem Landesschulratserlasse vom 2. November 1904, Z. 4762, werden Weisungen über den Zeichenunterricht erlassen. Die vor der Semesterklassifikation angefertigten schriftlichen Maturitätsarbeiten eines Abiturienten, dem eine Semestral-Wiederholungsprüfung bewilligt wurde, haben in der Regel koine Gültigkeit, können daher auch nicht der Grund zu einer Reprobation sein. (Landesschulratserlaß vom 5. Juni 1905, Z. 2341.) XI. Die körperliche Ausbildung der Jugend. Fürs Baden, beziehungsweise Schwimmen, herrschen günstige Verhältnisse. Die Schüler genießen bei Lösung von Badekarten im städtischen Bade «Kolesia» die Begünstigung einer weitgehenden Preisermäßigung, im Bade der Militärschwimmschule sind die Badekarten sehr billig; außerdem bieten die Bäche Kleingraben und Gradašca gefahrlose Badegelegenheit. Auch im Winter brauchen selbst die ärmsten Schüler des für die Gesundheit so notwendigen Bades nicht zu entbehren; denn einerseits hat das städtische Volksbad für Wannen- und Duschbäder sehr niedrige Preise, anderseits gewährte auch heuer, wie schon seit mehreren Jahren, die Besitzerin des Bades «Zum Elefanten», Frau Gnesda, in hochherziger Weise Freibadekarten für arme Realschüler. Für diesen Akt der Wohltätigkeit sei ihr hier der wärmste Dank ausgesprochen. Für den Eislauf war der Winter sehr günstig, über zwei Monate konnte sich die Jugend dieser gesunden körperlichen Bewegung hingeben. Der Vorrat der auszuleihenden Schlittschuhe betrug 22 Paare. Die Jugendspiele wurden im Schulhofe nach der bisherigen Weise betrieben. Bei den allgemeinen Spielen hatten die oberen Klasson freie Wahl des Spieles, die unteren spielten unter der Führung der Vorspieler, welche in je einer-Stunde wöchentlich die nötige Unterweisung erhielten. Die Teilnahme seitens der Schüler war eine rege, insbesondere im Herbst und Frühling, weniger zahlreich erschienen die Schüler zum Spiel im letzten Monate. Die Ursache liegt wohl darin, daß der Schulhof als Spielplatz in der heißen Jahreszeit zum Spielen weniger einladet, dagegen die nahe, schöne Umgebung der Stadt ins Freie lockt, daß in dieser Zeit die volle Badosaison anfängt und der Schulschluß vor der Tür ist. Gespielt wurde in der für jeden Mittwoch und Samstag festgesetzten Zeit. Die Schüler der höheren Klassen benützten auch sonst, eingeteilt in kleine Spielgesellschafton, die freie Zeit zum Boccia- Croquet- und Lawn-Tennisspiel. Solche Gesellschaften gab es 14: 6 für Lawn-Tennis, 6 für Croquet und 2 für Boccia. Für jede Gesellschaft waren je 2 Tage zu je 2 Stunden bestimmt. Aus folgenden Tabellen ist die Anzahl der Schwimmer, Eisläufer und Radfahrer sowie die Durchführung der Jugendspiele und die Beteiligung an denselben orsichtlich. I. Schul- Zalil der Schüler Von (len Schülern der Anstalt sind An den Jußcnd-spielcn beteiligten sieh i“ 7. klassen Schwimmer i» % Eisläufer in % Radfahrer i" °/o L a. f>l I!) 37 • 2 28 57 5 1 42 82-3 I. b. 35 26 74-3 20 55'7 11 31 4 28 80 I.e. 40 26 (35 22 54 9 22 • 5 34 85 H.a. 49 33 «7 3 37 75'5 19 38-8 31 63-3 11. b. 49 32 05'3 36 73-5 27 57-1 30 612 IM.a. 47 41 87-2 40 85- 1 32 68 1 29 61 '7 III. b. 45 31 68'9 33 73-3 24 53-3 29 64'4 IV. a. 40 38 95 28 70 30 75 29 72 • 5 IV. b. 54 42 77-8 37 68-5 46 85'2 30 55 ■ 5 V. a. 30 27 90 23 7(1-7 23 76-7 25 83 • 3 V. b. :>0 27 90 23 76-7 24 80 27 90 VI. a. 30 24 80 28 93-7 21 70 7 23-3 VI. b. 26 25 96 20 76'9 22 84-6 13 50 VII. 31 31 100 25 80-7 28 90-3 4 10-3 ! 14 557 422 75-7 400 71-8 321 57-6 358 64-3 II. Datum Spielzoit 1 Klasse Anwesend Spiele 1904 5. Okt. 3—5 I. a., b., c. 78 | Katze und Maus; Stehball; Jäger; Ilexontanz. 8. Okt. 3-5 11., 111. a., b. 73 Jäger; Wettball; Schleuderball; Stehball; Stelzen; Boccia. 12. Okt. 3-5 IV,—VII. a., h. 78 Fußball; Pfoilschioßen; Lawn-Tennis; Croquot; Boccia; Stolzen. 15. Okt. 3-5 I. a., b., c. 72 Holland und Seeland; Diobschlagen; Wettball; Tauziehen. 19. Okt. 2 4 IV,—VII. a., b. 73 Sclileudorball; Lawn-Tennis; Croquot; Boccia; Schlagball. 22. Okt. 2—4 11., III. a., b. 65 Schleuderball; Urbar; Prollball; Sauball; Boccia. 5. Nov. 2—4 1. a., 1)., c. 73 Fuchs aus dem Loch; Heiterball; Jakob wo bist du?; Zielroißen. 9. Nov. 2—4 ii., m. a., h. 69 Jäger; Stohball; Sauball; Boccia; Stolzen. 12. Nov. 2—4 IV.-VII. a., b. 67 Fußball; Sclileudorball; Barlaufen; Croquot; Boccia. 1905 29. März 3- 5 I. a., b., c. 73 Jäger; Plumpsaek; Sclileudorball; Goldene Brücke. 1 Datum Spielzeit Klasse Anwesend Spiele li). April 3—5 II., 111. a., h. 59 Stehball; Schleuderball; Urbilr; Sauball; Boccia. 2(i. April 4—0 IV. VII. a., h. 53 Schleuderball; Pfeilschießen; Barlauf; Schlagball; Boccia. 29. April 4-6 1. a., h., c. 67 Doppelte Birne; Zielreißen; Kreisfußhall; Keifen. 3. Mai 4 — « 11., III. a., li. 75 Urbar; Schleuderball; Sauball; Tamburinball; Stelzen. (1. Mai 4—C IV,—VII. a., h. 54 Schleuderball; Schlagball; Boccia; Croquet. 1U. Mai 4 6 I. a., l>., c. 64 Katze und Maus; Jäger; Stehball; Schleuderball; llexentanz. 17. Mai 4— 6 11., 111. a., b. 69 Drittenabschlagen; Schleuderball; Sauball; Boccia. 20. Mai 4—6 IV.—VII. a., h. 64 Schlagball; Schleuderball; Boccia; Pfeilschießen; Croquet. ' 27. Mai 4—6 I. a., h., c. 83 Kreisball; Reiterball; llexentanz; Tauziehen. 31. Mai 4- 6 11., 111. a., l>. 69 Kroisball; Prellhall; Sauball; Boccia. 3. Juni 4 6 IV. Vll. a., h. 63 Kreisball; Schleuderball; Schlagball; Boccia; Croquet. 17. Juni 5-7 I.a., b., c. 65 Stehball; Kreisball; Blinde Jagd; Jägerspiel; Fuchs aus dem Loch; llexentanz. 21. Juni 5-7 11., UI. a., b. r_ Prellhall; Bäreusclilagen; Sauball; Schleuderball; 0 1 lioccia; Stelzen. 28. Juni 5-7 > 1 > r.. | Schleuderball; Tamburinball; Boccia; Croquet; 0(1 Schlagball. 1. Juli 5-7 1. a., h., c. 59 Jägerspiel; Drittenabschlagen; Stehball; Wurfball. Schülerausflüge. Am 6. Mai nachmittag» gingen 30 Schüler der III. b. Klasse unter Führung der Professoren Pajk und Peteriič über Stroblhof nach Dobrova, wo längere Zeit gerastet wurde; die Schüler turnten und .spielten hier. Sodann marschierten sie über den Prevaluiksattel nach Podutik und über Ober Šiška nach Hause. Am 7. Juni frühmorgens fuhren 80 Schüler der IV. b., V. b., VI. b. und VII. Klasse unter Leitung der Professoren Dr. Mandl und Pajk nach Rakek und besichtigten die große und kleine Naturbrücke von St Kanzian im Iiuktale. Von da gingen sie über das «Riiuberkommando» nach Adelsberg, wo nachmittags die weltberühmte Grotte besucht wurde. Mit dem Abendzuge fuhren die Ausflügler heim. Am gleichen Tage unternahm unter Führung des Klassenvorstandes Professors Schrautzcr die IV. a. Klasse den Ausllug nach liakek, St. Kan/.ian zu den Natur-brückcn in Jawornik und Planina, woselbst die Ruine und die Grotte «Kleinhäusl» besichtigt wurde. Am Ausfluge nahmen auch teil die Herren Oberingenieur Englisch und Schulrat Dr. funowicz. Die I.a. Klasse führte am 7. Juni Supplent Dr. Svoboda nach Josefstal zur Besichtigung der Papierfabrik. l>ie II a, geführt von Professor Wentzel, wandorte am 7. Juni nach dem herrlichen Aussichtspunkte St. Katharina und kehrte über Zwischenwässern nach Laibach zurück. Supplent Koželj führte die II. b. Klasse am 7. Juni nach Stein , woselbst außer der Stadt und der Anlagen noch die gotische Kirche des heil. Primus besichtigt wurde. Die VI. a Klasse, geführt vom Klassen Vorstande Professor Dr. Binder, besuchte am 7. Juni Weißenfels, besichtigte die Kettenfabrik und die Gewerkschaft. Die Schlitzaschlucht durchwandernd, kehrte sic über Tarvis nach Laibach zurück. XII. Gewerbliche Fortbildungsschule. Diese Lehranstalt wur'do im Jahre 1856 als gewerbliche Sonntagsschule errichtet; im Jahre 1872 wurde sie reorganisiert. Der Verordnung des Ministers für Kultus und Unterricht vom 17. Miir/, 1903, Z. 41.575 ex 1902, entsprechend wurde mit Beginn des Schuljahres 1903 1904 der neue Normallehrplan für allgemeine gewerbliche Fortbildungsschulen eingefilhrt. Der Lehrkörper bestand aus folgenden Mitgliedern: 1.) K. k. Realschuldirektor Schulrat Dr. Rudolf Junowic/., Schulleiter, 2.) Volksschullehrer Johann Bernot, Vorstand der II. Z. Klasse, Abteilung für das Kunstgewerbe, lehrte gewerbliches Rechnen in der I. a., II. Z. und gewerbliche Buchführung in der 11. Z., wöcli. 5 St. 3.) Volksschullehrer Anton Drašček lehrte Rechnen in der 1. b., wöch. 2 St. 4.) Lehrer an der k. k. kunstgewerblichen Fachschule Ingenieur Jaroslav Foerster, lehrte mechanische Technologie in allen drei Abteilungen der 111. Klasse, wöch. 1 St. 5.) Professor kaiserl. Rat Johann Franke, Vorstand der III. Z. Klasse, Abteilung für das Kunstgewerbo, lehrte das Fachzeichnen für das Kunst- und Kleingewerbe in der II. Z. und III. Z., wöch. 8 St. (5.) Volksschullehrer Viktor Jaklič, Vorstand der II. Ii. Klasse, Abteilung für das Baugewerbe, lehrte das Fachzeichnen für das Baugewerbe, Gesehäftsaufsiitze, gewerbliches Rechnen und gewerbliche Buchführung in der II. IS., wöch. 8 St. 7.) Volksschullehrer Matthias Janežič lehrte Goschäftsaufsätze in der I. c., wöch. 2 St. 8.) Volksschullehrer Johann Jeglič, Vorstand der II. M. Klasse, Abteilung für das mechanisch-technische Gewerbe, lehrte gewerbliches Rechnen in der I. o., II. M. und gewerbliche Buchführung in der II. M., wöch. 5 St. 9.) Professor Franz Keller, Vorstand der III. B. Klasso, Abteilung für das Baugewerbe, lehrte das Fachzeichnen für das Baugewerbe in der 111. I!., wöch. 4 St. 10.) Realschulsupplent Anton Koželj, Vorstand der I. a. Klasse, lehrte Geometrie und Projektionslehre, sowie geometrisches, Projektions- und Freihandzeichnen in der I. a., wöch. 4 St. 11.) Volksschullehrer Franz Marolt lehrte Geschäftsaufsätze in der I. a. und 11. Z., wöch. 3 St. 12.) Realschulsupplent Jone/' Mazi, Vorstand der III. M. Klasse, Abteilung für das mechanisch-technische Gewerbe, lehrte das Fachzeichnen für das mechanischtechnische Gewerbe in der II. M. und III. M., wöch. 8 St. 13.) Volksschullehrer Wendelin Sadar, Vorstand der 1. c. Klasse, lehrte Geometrie und Projektionslehre, sowie geometrisches, Projektions- und Freihandzeichnen in der 1. c., wöch. 4 St. 14.) Professor Karl Schmutzer lehrte Motorenkunde in allen drei Abteilungen der III. Klasse, wöch. 1 St. 15.) Volksschullehrer Fran/. Škulj lehrte Geschäftsaufsätze in der I. b., II. M., wöch. 3 St. IG.) Werkmeister an der k. k. kunstgew. Fachschule Johann Tavčar, assistierte während des Fachzeichnens für das Kunst- und Kleingewerbe beim Professor lcais. Hat Johann Franke. 17.) Volkssehullehrer Karl Wider, Vorstand der I. b. Klasse, lehrte Geometrie und Projektionslehre, sowie geometrisches, Projektions- und Freihandzeichnen in der I. b., wöch. l St. 18.) Konzeptsadjunkt der Handels- und Gewerbekammer Dr. Franz Windischer lehrte die Gesetzkunde in allen drei Abteilungen der 111. Kl., wöch. 1 St. Im Schuljahre 1904/1905 wurden 306 Lehrlinge und ein Gehilfe als Schüler aufgenommen und nach ihren Vorkenntnissen und Gewerben verteilt, und zwar: I. a. Kl. 59, I. b. Kl. 48, 1. e. Kl. 40; II. Kl., Abteilung für das Kunst- und Kleingewerbe 43, Abteilung für das Ilaugewerbe 32 und Abteilung für das mechanischtechnische Gewerbe 32, III. Kl., Abteilung für das Kunst- und Kleingewerbe 23, Abteilung für das Baugewerbe 17 und für das mechanisch-technische Gewerbe 13. Von den Schülern am Ende des Schuljahres waren ihrer Muttersprache nach 240 Slovenen, 10 Deutsche und I Kroate, dem Glaubensbekenntnisse nach 251 Katholiken. Die am Ende des Schuljahres verbliebenen Schüler verteilten sich auf folgende Gewerbegruppen: auf das Baugewerbe (37, mechanisch-technische Gewerbe 80, Kunstgewerbe 64, Nahrungs- und Genußmittel-Gewerbe 3 und Bokleidungs- und Textil-Gewerbe 35, andere Gewerbe 3 Lehrlinge. Das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht hat laut Erlasses vom 16. Jänner 1905, Z. 1671, den Direktor der kunstgewerblichen Fachschule in Laibach Johann Stibic vom 1. Februar 1905 an als Regierungskommissär für die Inspektion der gewerblichen Fortbildungsschule in Laibach bis zum 31. Dezember 1906 bestellt. Der Schulausschaß setzto sich aus folgenden Herren zusammen: Herr Ivan Hribar, Bürgermeister der Landeshauptstadt Laibach, als Vorsitzender. » Franz Groše/, Handelsmann, Gemeinderat, Vertreter der Stadtgemeinde. » Dr. Rudolf Junoxvicz, k. k. llealseliuldirektor, Vertreter der Handels- und Gewerbekammer, Kassier. » Matthias Kunc, Schneider, Vertreter der Gewerbetreibenden. . Johann Murnik, kaiserl. llat und Landesausschußmitglied, Vertreter des I jiindesausschusses. » Dr. Robert Praxmarer, k. k. Landesregierungssekretär, Vertreter der Unterrichtsverwaltung. Julius Springer, k. k. Faehschulprofessor, Vertreter der Unterrichtsverwaltung. Herr Johann Suhic, k. k. Direktor der kunstgewerblichen Fachschule, Gemeinderat, Vertreter der Stadtgemeinde, Stellvertreter des Vorsitzenden. Zur Bestreitung des Kostenaufwandes erhielt die Schule im Jahre 1904 folgende Subventionen: Staatssubvention .............................................. 4550 K Subvention der Stadtgemeinde Laibach............................1150 » Subvention aus dem krainischen Landesfonds...................... 800 » Subvention der Handels- und Gewerbekammer in Laibach 400 » Beitrag aus der Kaiser Franz Josef-Stiftung für die gewerblichen Fortbildungsschulen Krains .............................. 560 » Die Stadtgemeinde Laibach und das Land Krain stellten die Beheizung mul Beleuchtung der Schulräume bei. Von diesen Beiträgen wurden die Remunerationen für Unterrichtserteilung und Leitung, für Kanzlei-Erfordernisse, Lehrmittel usw. bestritten und für die Schüler Lehrbücher, Schreib- und Zeichenrequisiten gekauft. Die gewerbliche Fortbildungsschule ist mit einer reichhaltigen Lehrmittelsammlung versehen. Auch die Lehrmittel der Oberrealschule stehen für den Unterricht in den einzelnen Lehrgegenständen zur Verfügung. Die Lehrmittelsammlung erhielt in diesem Schuljahre folgenden Zuwachs: Durch Ankauf: Zentralblatt für das gewerbliche Unterrichtswesen in Österreich, Jahrgang 1904. — Schindler, Das gewerbliche Fortbildungswesen in Österreich. Kersten, Moderne Entwürfe künstlerischer üuehoinbände, Lieferung 3 — 6. —-Wohnräume (Speisezimmer, Hotelzimmer, Herrenzimmer, Mädchenzimmer). — Tourenzähler. — Bremsdynamometer. Wasserräder. — Turbinemodell, — Gleichstrommotor mit Anlaßwiderstand. Geschenkt bat das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht: Katalog der Ausstellung kunstgewerblicher Unterrichtsanstalten in St. Louis. — Das Lehrmittelbureau für kunstgewerbliche Lehranstalten am k. k. österr. Museum in Wien hat Lehrmittelvorlagen, 54 Blätter, geschenkt. Verzeichnis der Schüler am Schlüsse des Schuljahres 1 '.1(14/05. (Die Namen der Vorzugsschüler sind mit fetter Schrift gedruckt.) I. a. 1. Beltram Robert, Divača. 2. Bogataj .loliann, Laibach. 3. Bolaftio Amadeus, IJnter-Siška. 4. Cascio Vito, ( astcllamare de] (iolfo (Sizilien). 5. Drassal Hilbert, Laibach. (!. Favai Paul, Unter-Siška. 7. Frauke Karl, Wiesbaden, Deutschland. 8. Fröhlich Krich, Laibach. ' II. Gozani liene, Marquis v., l.aibach. 10. Habicht Franz, Povir, Küstenland. 11. Ilundeshagen Otto, Ksclnvege, Hessen. 12. Käme Karl, Laibach. 13. Klemenc Wilhelm, Laibach. 14. Köberl Franz, Graz. 15. Koisser Heinrich, Laibach. Hi. Košir Johann, Laibach. 17. Kunavar Karl, Graz. 18. Iiilleg K.rwin, Sittich. 11). Marcowich Josef, conte, Isola. 20. Markič Paul, Ototsche. 21. Martinčič Albert, Triest. 22. Medič Paul, Marburg a/D. 2:1. Miklavčič Kmil, Laibach. 24. Mil. 17. 18. 19. 20. 1. 2. 3. 4. 5. (i. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21, 22. 23. 24 25. 2(3. Lušin Josef, Loški potok. 21. Majcen Franz, Štorje, Küstenland. 22. Mazzi Kmil, New-York, Nordamerika. 23. Merzlikar August, Draga li. Weixolburg. 24. Nolimal Johatin, Zalog. 25. Obid Max, Mieß, Kärnten. 2(1. I'odrcka Karl Felix, Volčo, Küstenland. Poljanšek Ignaz Johann, Ilann, Stoier- 27. mark. 28. Potočnik Johann, Bischoflack. 29. I’reskar Anton, Laibach. I’rijatoIj Oyrill, Tržiščo 1). Kassenfuß. 30. Kogl Alfred Anton, Stein. 31. Sekovanič Ferdinand, Grad bei Veldes. 32. Sonnig Johann Konrad, Laibach. 33. Simončič Wladimir Heinrich, Laibach. 34. Stefančič Anton, Rudolfswert. 35. Sterlekar Viktor, Laibach. 36. Stumberger Friedrich Karl, Zadržc, 37, Steiermark. 38. Šest, Josef, Möttling. 39. Šetina Alois, Tschornembl. Šibenik Theodor Andreas, Adelsberg. Šmid l'anl, Gehsteig bei Krainiiurg. Sinne. Alois Mario, llaidenscliaft. Šubic Wiadimir Johann Wilhelm, Ijaibach. Šuštar Otmar, Sagor. Tavčar Alois Anton, Nabresina, Küstenland. Tomec Johann, St. Veit bei Laibach. Tomšič Johann Alexander, Ill.-Feistritz. Trošt Augustin Johann, Podgraje, Küstenland. Turek Hugo, rianina. Urbane Stanislaus Franz Josef, Laibach, Vodišek Albin, Laibach. Volčič Franz, Krainlmrg. Vremšak Emil, Stein. Wisiak Anton, Laibach. Wolhar Franz, Laibach. Zorc Josef, Ilof bei Seisenberg. Ženko Johann, Vevče. Žnidaršič Wenzeslaus Franz Josef, Kal. II. a. Klasse. liischof Viktor, Laibach. Bliiml Julius, l’onau, Kärnten. Bodner Anton, Unter-Siška. Kutscher Artur, Laibach. Gzechak Paul, Laibach. Daneu Willi, l’isiuo, Küstenland. Druškovič Georg, Kann. Ducke I'idler von Niedenthal, Ludwig, Laibach. Eisenhut Alfred, Göriach, Kärnten. Faber Erwin, Innsbruck. Favai Karl, Unter-Siška. Favai Peter, Unter-Šiška. Franz Franz, Laibach. Germ Walter, Weinhof, Krain. Goeken Wilhelm, Nenmarktl, Krain. Herrisch Artur, Laibach. Ilirsclieggei' Kupert, Josefstal, Krain. Kantz Albert, Laibach. Kloinmayr Johann v., Laibach. Klemenčič Walter, Laibach. Koprivec Johann, Villach. Koutny Wilibald, Laibach. Krisper Erich, Laibach. Kupfer Karl, Wien. Kusold Adolf, Neumarktl, Krain. Linhart Leopold, Wien. II. b. i. 3. Armič Leopold, Laibach. Babnik Wilhelm, Kojano bei Triest. Beltram Otto, Divača, Küstenland. 4. Breznikar Josef, Fiume. 5. Gerne Andreas, Kronau, Krain. 6. Oernjač Karl, Zvoneča, Istrien. 7. Debelak Richard, Treffen. 27. Loos Josef, Laibach. 28. Makovic Frz., St. l’oter b. Laak, Steierm. 29. Marchhart Heinrich, Laibach. 30. Markelj Leopold, Jožca, Krain. 31. Marn Theodor, Voitsborg, Steiermark. 32. Oberwalder (’hrysant, Ober-Domžale. 33. l’itsclimann Karl, Znaini, Mähren. 34. l’uttik Hubert, Villach. 35. lianzinger Ignaz, Tiiplitz-Sagor, Krain. 30. Rauher Walter, Mühlhausen am Neckar, W iirttomberg. 37. Rom Ernst, Gottschee. 38. Schiffer Franz, Laibach. 39. Schnell Robert, Gösting, Steiermark. 40. Schollmaycr-Lichtcnborg Ethbin, Schnee- berg, Krain. 41. Smole Rudolf, Wornberg, Kärnten. 42. Stacul Johann, Laibach. 43. Tavčar Emmerich, St. Margarethen Knittelfeld. 44. Tönnies Gustav, Unter-Šiška. 45. Ulrich Wladimir, Laibach. 40. Vala Franz, Fiume. 47. Vater Rudolf, Wien. 48. Vučetic Georg, Pola, Küstenland. 49. Wollautschnigg Julius, Unter-Šiška. Klasse. 8. Dekleva Maximilian, Britof, Krain. 9. Dimnik Stanislaus, Adelsberg. 10. Dolgan Franz, Ober-Košana. 11. Dollenz Heinrich, Triest. 12. Frzin Gabriel, Laibach. 13. Fatur Franz, Fiume. 14. Ferjančič Srečko, Laibach. bei 15. Ferlinc Bogdan, Šmarje l>. Jelše, Stcierni. 16. Fine Franz, Lailrach. 17. Gregoriß Otto, Landstraß, Krain. 18. (Irobotek Michael, Srednjavas, Krain. 19. Jankovič Franz, Laibach. 20. Jeras Felix, Laibach, 21. Levičnik Johann, Laibach. 22. Lušin Adolf, Laserbach. 23. Lušin Alois, Sodrašica, Krain. 24. Mayr Mauritius, Krainburg, 25. Mikuž Wladimir, Laibach. 26. Mrhar Josef, Laze bei Planina. 27. Novak Bartholomäus, IJnter-Šiška. 28. Oraženi Jakob, Reifnitz. 29. Osole Franz, Stein, Krain. 30. Pavlič Kranz, Laibach. 81. Peruzzi Johann, Laibach. 32. Pikei Bogomir, Adelsborg. III. a. 1. Aichholzer Franz, Fiirnitz. 2. Bremoc Melchior, Laibach. 8. Deghonghi Milan, Pola. 4. Dežman Felix, Laibacli. 5. Ebner Walter, Laibach. 6. lingolsborger Rupert, Gurkfeld. 7. Faber Egon, Innsbruck. 8. Klorijančič Johann, Laibach. !). Germ Robert, Weinhof. 10. Hold Eugen, Prnjavor, Bosnien. 11. Hribernik Karl, Mariahof, Steiermark. 12. Klauer Josef, Laibach. 13. König Matthias, Heiligenkreutz, N.-Östcrr. 14. Koisser Karl, Graz. 15. Korn Heinrich, Agram. Iß. Kortus Josef, Schluckenau. 17. Laekner Johann, Tscliernemhl. 18. Landau Erwin, Laibach. 19. Lebstok Maximilian, Stein. 20. Lehner Josef, Laibach. 21. Lentsche Karl, Fiume. 22. Ločniker Paul, Waitsch. 23. Mahr Walter, Laibach. 24. Miklavčič Rudolf, Laibach. III. b. 1. Acetto Viktor, Laibach. 2. Arko Stanislaus, Adelsherg. 3. Biber Alfred, Pola. 4. Bukovnik Franz, Laibach. 5. Qerne Ernest, Laibach. (I. Cuden Franz, Laibach. 7. Doganoc Ferdinand, Großlaschitz. 8. Dolinar Milan, Velika Dolina b. Jesenice. 9. Gaspari Ferdinand, Ahbazia. 10. Gilly Alfons, Kropa, Krain. 11. Grehenz Alois, Laibach. 12. Gröbner Albert, Gacajevce boi Planina. 13. Havliček Cyrill, Opčina. H. Hrovat Wilhelm, Nassenfuß. 15. Istinič Albin, Glinice hei Laibach. 33. Prešern Heinrich, Steyr, Oberösterreich. 34. Roglič Stanislaus, Großlaschitz. 35. Seršo Valentin, Laibach. 30. Sturm Emil, Senosetsch. 37. Šinkovec Gottfried, Krainburg. 88. Tavčar Johann, Unter-Šišlca. 3!). Toman Felix, Laibach. 40. Tomšič Josef, Illyr.-Feistritz. 41. Verbič Zlatko, Kolje, Krain. 42. Vončina Josef, Laibach. 43. YVoschnig, Julian, Mošnjo, Krain. 44. Zadnik Franz, St. Veil bei Wippach. 45. Zalokar Friedrich, Lašičo, Krain. 46. Zupan Josef, Laibach. 47. Žabkar August, Laibach. ■18. Zehre Wilhelm, Planina, Krain. 4!). Žitko Stanislaus, Verd bei Oberlaibach. Klasse. 25. Möller Rudolf, Laibach. 26. Novak Johann, Videm, Steiermark. 27. Perhauz Anton, Laibach. 28. Pregol Johann, Triest. 29. Priboscliitz Anton, Agram. 30. Pua Christian, Laibach. 31. Ranzinger Johann, Töplitz b. Sagor. 32. Reich Ernst, Laibach. 33. Richter Ludwig, Zenica, Bosnien. 34. Rieger Rudolf, St. Anna, Krain. 35. Schmalz Leo, Laibach. 36. Schönbucher Kuno, Duboštica, Bosnien. 37. Schoeppl Herbert, Ritter v., Laibach. 38. Schwegel Alois, Obergörjach. 39. Smerdu Franz, Triest. 40. Sonvico Rudolf, Innsbruck. 41. Stamptl Franz, Laibach. 42. Stirn Julius, Laibach. 43. Šircelj Karl, Hrastje, Krain. 44. Trost Johann, Vodice, Krain. 45. Uhl Richard, Laibach. 46. Verlovšek Leopold, Laibach. 47. Zgonc Franz, Picliling, Steiermark. Klasse. 16. Jarec Johann, Laibach. 17. Jerin Alois, Toplico b. Zagorje a.d. Save. 18. Jernejčič Jakob, Unter-Loitsch. 19. Jerše Maximilian, Treffen. 20. Kadunc Anton, Laibach. 21. Kolbe Franz, Vače, Krain. 22. Korbar Josef, Serajevo. 23. Krašovec Anton, St. Veit hoi Sittich. 24. Legat Kranz, Lees. 25. Molka Viktor, Stein. 26. Morawetz Johann, Gratw ein. 27. Olifeič Robert, Laibach. 28. Oraž.cm Wilhelm, Reifnitz. 29. Pikei Alois, Adelsberg. 30. Praprotnik August, Graz. 31. Preinfalk Friedrich, Littai. 32. Prešern Franz, Steyr, Niederösterreich. 33. Rupnik Anton, Schwarzenberg, Krain. 34. Ružička Johann, Adelsberg. 35. Sever Johann, Laibacli. 30. Skaberne Milan, Laibach. 37. Tauber Josef, Laibach. 38. Tauber Karl, Laibach. IV. a. 1. Adame Oskar, Rann. 2. Bitenc Josef, Laibach. 3. Blüml Wilhelm, l’iuiau, Kärnten. 4. Holaffin Eugen, Görz. 5. Buchal Egon, Rirkeuberg. 6. del Cott Hugo, Loitsch. 7. Cuzzi Julius, Pola. 8. Daneu Friedrich, Adelsberg, i). Detter Karl, Laibach. 10. Drinovč Emil, l.ienz, Tirol. 11. Englisch Karl, Laibach. 12. Fahiančič Franz, Laibach. 13. Gabrič Leopold, llojano. 14. llaring Raimund, Laibach. 15. Heyss Johann, Divacca. 10. llutt.mann Heinrich, Marburg. 17. Jagritsch Ernst, Laibach. 18. Kaiulcla Franz, Gablonz, Böhmen. 19. Klemenčič Otto, Laibach. 20. Koprivec Franz, Laibach. 39. Tomšič Dušan, Oberlaibach. 40. Tori Josef, Loke bei Trifa.il. 41. Trojer Urban, Ostri vrh bei Selca, Krain. 42. Verbič August, Adelsberg. 43. Vidmar Stanislaus, Laibach. 44. Zadnikar Josef, Laibach. 45. Zanoškar Franz, Laibach. Klasse. 21. Krziwanck Johann, Prag. 22. Kunsti Hermann, Knittelfeld, Steiermark. 23. Leideiimüllner Franz, Laibach. 24. Luckmann Hubert, Laibach. 25. Lukan Adolf, Laibach. 2