^ IIS Ireitag den 4. Hktover 1878. lVII. Jahrgang Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittivoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig L fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. KV kr; fiir Zustellung ins Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendnng: ganzjährig g fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 3 kr. pr. Zeile. Protkst der Märkte Mahrenberg, Hoheiunauthell und Saldenhofen gegen die Wahl des Dr. Ehmer. Hoher Landesausschub l Wir gefertigten Wähler der Märkte Malirenberg, Hohenmauthen und Saldenhofen »überreichen hiemit gegen die Giltigkeit der am 14. d. M. in Windiich-Graz stattgefundenen Wahl des Landtagsabgeordneten aus der Gruppe der Städte und Märkte mit Bezug auf unseren gleich bei der Wahl erhobenen mündlichen Protest und mit Bezug auf den in Nr. L50 der Tagespost vom 17. d. M. enthaltenen, den Wahlgang vollkommen fach- unv wahrheitsgemäß besprechenden Artikel aus Mahrenberg mit der Ausschrist „Ein erregter Wahlakt", aus folgenden Gründen nachstehenden schriftlichen Protest. 1. lZrscheint der seit nahezu 9 Jahren in Graz domizilirende Statth-^ltereirath Herr Glo-botschnik in der Wählerliste der Stadt Wind.-Groz als Wähler eingetragen und erhielt die Legilimationskarte zugeschickt, obwoljl er in dieser Sladt gegenwärtig wohl kaum ivahlbe-rechligt sein diirfte, wenigstens wurde diesjalls kein Nachweis der Wahlkommission vorgkl-'gt. 2. Wurde laut der von Ohrenzeugen bestätigten Aeuberung des Herrn Wahltoinmissärs der seit nahezn 1 '/g Jahren in Cilli beständig domizilirende Apotheker Herr Kalligaritsch e?st am 13. d. M. in die Wät^lerlille der Stadt Wind.-Graz eingetragen, seine LegiliutationS-kalte dagegen, aus uns unbekanirlen Griulden schon vom v. d. M. datirl, ohne jeden weis, daß ihm iir seineln derzeltigen Wohnorte ein Wahlrecht nicht zusteht; wenigstens uns wurde ungeachtet eurer diesfalligen Anfrage kein Mchiveis bekannt gegeben; der belressende Fragesteller vielmehr mit der ktirzen Erklärung abgefertigt, daß .j'^err Kätligaritsch in Wind.-Graz wahlberechtigt sei. 3. Der Stadlpfarrer Herr Dr. Schutj ist in dcr Wählerliste iil dreifacher Eigenschaft eingetragen, einmal in der Eige>lschast als Pfarrer, oaS zweUe Mal als Kirchellvorsleher und daü drttte Mal als Bezirks-Sparkasse^Direktor. In den beiden ersten ^tgenschaften wäl)lle er persönlich und gab zweilnal seine Stimme sitr Dr-tShmer ab, in der letzten Eigenschaft wählte er durch einen Bevollmächtigten in der Person dcS Herrn Bouvier, welcher diese Stimme gleich-jalls ft'tr Dr. Ehmer abgegeben hat. Wahrlich! ein solcher Wahlmodus, wornach eine Person, ausger.olnmen den Fall, wo sie voll einer wahlberechtigte»» physischen oder moralischen Person fUr dieje zur Etiinmenabgabe besonders bevoll mächligt wird — für j'ich mehr als Einmal wähleir kann, war uns bis jetzt iticht bekannt, wir konnten auch in der in jlraft bestehenden LandtagSwahlordnung dafür keinen Anhlillspunkl finden und sind erst durch die von der k. k. Bezirkshaupttnannschast sanktionirte Wählerliste der Gemeinde Wind.-Graz eines Besseren belehrt worden. Ein solcher Wahlntvdus kann jedoch »mch unserer Ueberzengung in der Landtags-l^ahlordnnng untnöglich liegründet sein, weil u ul sonst zu dem absurde» Falle gelaugen müßte, daß z. B. ein wahlberechtigter Staats« beamte, welcher zwei Nealitäten besäße, von welch jeder er an direkten Steuern 10 fl. zahlen wstrde, einmal alü Staatsbeamte, einnral als Besitzer der einen und einmal als Besltzer der andern Realität, also filr seine Person dreitnal stimmen könnte. Dies wlirde aber der bestehenden Theorie des Wahlrechtes geradezu itis Gesicht schlagen. Herr Dr. Schutz durste somit für seine Person nur Eininal die Stilnine abgeben. 4. Herr Bouvier ist in der Eigenschaft als „Verlaßknrator" in die Wäl)!erliste eingetrageil, hat in dieser Eigenschaft gewählt und seine Stimnie sür Dr. Ehtner abgegeben. Was flir Begriffe die löbl. k. k. Vezirkshauptnian'tschast, resp. der Herr Wahlkommlssär von einem Verlaßknrator hat, wissen »vir nicht. Nach unserer ans die Bestinllnnngen d>.'ü a. b. G. V. basirten Meiitung ist ein Verlaßkurator lediglich nur ver Repräsentant der persöiilichen Sachenrechte des Verstorbeiten^ nie uird nienrehr aber der Repräsentant des höchstpersönlichen Rechtes desselben, »vozu eben auch das Wahlrecht gthort. Eeine in dieser Eigenschast abgegebene Stnnme ist daher null ulld »»ichtig. 5. Wurde die zu Gnnsien d^s Dr. Ehmcr abgegebölle Stiinme der Frau Prusch angenoin» nien, obwohl sie nlit ihrem Ehegalten noch in ehelicher Äerb.ndung lebt, silr sich dal)er nicht stunmberechligt ist. ö- Hat die Wahlkouuuission eiltgegen der auf die Getneindewal)1ordnnng sich stutzeirden strikten Bestunntungen der Landiagswalilordnung sich fiir die persötüiche AitSübung des Wahl-rechtes Seitens der Fraueir resp. Witwen entschieden. Diesein Beschlüsse gemäß haben sechs oder siel?en Frauen resp. Witwe»» von Wind.-Graz für Dr. Ehnier gestimint. Nachdein die Frauen resp. Witweir ihr Wahlrecht nnr mittelst Äevollinüchtigter ausiiden köitnen, so erklären wir diese Stiinmen snr null und nichtig. 7. Hat der Bittgerineisier von Wind. Graz Herr Toinschek elnnral in der Eigenschaft als HaitSbesttzer u!ld das zweiteinal als Biirger-ineister sür die Gelneinde Wii'd.-Äraz persönlich gestiin»nt. Ueber die Gilligkeit dieser zweisachei» Slilnnrenabgabe v^rweijeil »vir ans das unter Z. Z Gesagte. 8. Erscheinen in der Wählerliste für Wind.-Graz mehrere Wähler niit halbdrüchigen Z^hlei» eingelragen. Ueber eine diessallige Jnlerpellalion unsererseits ivurve ttnS SeileilS des Herr»» Wal^lkomnrissärs der Bescheid, es seien eiiuge Wähler früher übersehen, daher erst nachträglich i»r die Wählerliste eingetragen worden. Abge-seheit davon, daß nach unserer Meinnng solche später ansgesnndene Wühler i»n Nachl)ai>ge zur Wäl)lerliste in arithmetischer ^^ieihenfolge ein» zutragen ge»vesen wärei», konstatiren wir einen speziellen uns bekannten Fall, wo der Arzt Herr U»lger laut seiner eigenen Aussage ent ain 13. oder 14. d.M. als Wähler aufgefunden, iil die Wählerliste in hcilbbrnchiger Zahl einge-tragen wurde und seine Slilnine für Dr. Ehmer abgegeben hat. Aus diese»n, soivie atiS dein su!» Z. 2 konstalirten Falle erseheil wir, daß in die Wäliler-liste der Ge»neinde Wind.»Graz früher über-seheire Wähler nach bereils verstrichci»er Ziekla-mationssrist eingelrage»» wurde»», »velcher Lor-ga»»g offenbar eiir ungesetzlicher ist. Nachdeln auch wir inehrere bei der Zufalninenstellul»g der Wählerliste libelfehene, nach ihren» Steuersätze jedoch wahlberechtigte Personen haben, welche nach dem, von den Win>.-Grazern praktizirten Vorgange zur nachträglichen Eintragung in die Wählerliste ulld sohin zur Ausübung ihres Wahlrechtes in gleichem Maße berechtigt wären, so beantragten noch während der Stinllnenad-gäbe der Wind.-Grazer einige unserer Wähler ultd die drei artS unserer Mitte gewählten Mitglieder der Wahlkotttlnission, gestützt auf den Grundsatz der Gleichberechtigung, die Vertagung der Wahl bis zum nächsten Tage behuss Ergänzung unserer Wählerliste iln Sinne der Wlnd.«Grazer Wählerliste. War auch dieser Antrag gerecht und durch die Umstände voll-konimeit begrül^det, er sand bei deiu als Wahl-kolninissär sungirenden, de»» Wind.-Grazer Kandidaten in einer anssallenden Weise protegirenden k. k. Bezirkshanptlnann Herrn Nnpnik keine 'Würdigung, derselbe protestirte vielrnehr gegen jede Vertagung, ohne den Beschlnß der Wahl-koinlnission über diesen Ailtrag abzuwarten. y. Sonach wurde die dnrch diesen ZwiHen-fall unterbrochene Sliminenabgabe der Windisch, grazer sortgesetzt. Alü einer der letzten Wäl)ler, näinlich der k. k. Bezirks-Nichter Herr Pecharz ausger»ifen wurde, sich aber »licht meldete, weil er gar nicht anwesend war, ging ihn der Herr Wahlkoin»nissär sucheit, entsernte sich aus dc»n Wahllokale, ohne den Wahlgatig tnomentan vertagt zu haben, mit den Worten „Ja wo ist er denn" »»nd verfügte sich in das ebei»erdige Gasthauslokale der Fran Günther lim I Stocke fand die Wahl stall), »vo er Erfrischungen zu sich nahln. Während seiner Ab-»vese,cheit iin Wahllokale wurde die Stim-»nengabe der Windischgiazer beendet, während seiner Abwe!ei,heit daselbst wurde zu ltnserer Stiinmenabgabe geschritten. Der Anfa»u^ »vnrde mit de»n Markte Hohenmautlien gemacht. Als bereits einige l»icht anwese»lv gewesene Wähler anfgernfetl worden waren, kam der Gk'n»einderath und Reolitä'.enbesitzer Herr Josef Hofer an die Reihe. Anstatt zi» stilnmen, gali er die Erklärung ab: „Die heulige Wahl ist eine unge-rechle und paiteiische, lvir protestiren.- Waren lvir schon dnrch die sonderbare und ungesetzlich versalzte Wählerliste der Wi!»dischgrazer, soivie durch das unkorrekte und eigenniächtige Handeln des Herrn Wahlkonunissärs beim Begi!»ne der Wahl und während derselben auf das Höchste erregt, so hat es uns lies beleidigt, ja gerade-zil empört, daß der Herr Wahlkoininissär, welcher der Stiinlneitabgabe der Windischgrazer bis gegeit das Ende beiwohnte, nachher die Erfrischnngen der Wirt hin Günther vorzog, anstatt ltns währeitd unserer Stimmenabgabe dnrch seine Anwesenheil in» Wahllokale zu be-ehren. In de»n Glanben, daß eine in Abwesenheit eines landesfürstl. zv0l»rmissärü vorgenoin-mene Wahl ohnehin nngillig sei, haben wir übrigen anwese»»den Wähler aus diese»n Grunde sowie aus den ol)angesührten Gründen nns dein Proteste des Herrn Hofer gegen die Gil« tigknt der Wahl angeschlosseit und verließen das Wahllokale, ohne gestimint zu l^aben. Man köniUe nns vielleicht zun; Vorivurse machen, daß mir das Wahllokale ohne Abstitn-»nung verließen. Allein einein etwaigen solchen Vorwurfe e»ttgegen tnüsseir wir beinerken, daß wir, obgleich der Sieg nach Wegfall der ui»ge-setzlich abgegebenen Stimmen der Windischgrazel? aus unserer Seite gewesen wäre, einerseits die vorgefallenen Unkorrcklheiten und Ungesetz-lichteileu durch unsere Stimmenabgabe nicht sanktioniren wollten, anderscitü aber war die !^ilusrcguug zu groß. Uud wo mar in diesem kritischen Momente der Herr Wahlkomu'.issär, der ul^s hätte beruhigen und auf uns belehrend einwirken können? — In seinem Glücke schwimmend, über die nach seiner Meinung siegreiche Wahl seines Kandidaten, saß er ruhig im Wirtl)Slokale bei einem Glase Vier, unbe-künunerl um die anscheinend ohnehin schon be» siegten Mahrcnberger. Als der Obmann der Wahlkommission sah, daß er allein nicht im Stande sei, die aufgeregten Gemüther zn beruhigen und er vergeliens nach dem Herrn 3^>ahlkommissär fragte, verließ schließlich auch er daz Wahllotale, ohne den Wahlakt abzuschließen, wozu er sich in Abwesenheit des Wahlkommissärs weder für verpflichtet noch sür berechtigt hielt. Zu den vorstehenden sachlichen Gründen scien uns noch einige Bsmerkungen persönlicher Natur gestattet: Wir übergel)en es, daß der Herr Wahl« kommissär vier Wähler von Windischgraz in die Wahlkommission berief und dadurch den Windischgrazern bei den Entscheidungen der letzteren voll Anfang an die Majorität sicherte, ol)glelch er auf unsere drei vertretenen Märkte denn doch Hütte Rücksicht nehmen sollen; »vir übergeben es, daß er fort und solt den Wahlgang durch allerlei nichtige n>id langweilige Einwendungen in die Länge zu ziehen suchte, lvahrscheil'.Ilch um den Windischgrazern, welche beim Anblicke unserer Zahl eilends von Haus zu HaltS rannten und die Wähler aus allen Schlnpsirinkeln hervorlwlten, Zeit zur Sammlung ihrer Schaar zu schaffen, wegen welcher Störungen er auch mit dem Obniann der Walil-tommission in einen unbedeutenden Konflikt ge-rieih; wir übergehen es serner, daß er selbst sür den Windischgrazer Kandidaten stimmte und dadulch essen Partei ssir denselben ergriff, anstatt sich bei der bestandenen Sachlage der Abstimmung zu enthalten, was doch ei»l jeder taktvolle Wahlkommiffär gethan halben würde. Was wir aber nicht übergehen können und was uns mit gerechter Entrüstung erslillt, das ist das Vorgehen, welches er nun gegen unsere Wähler ailS Beamtenkreisen deßhalb anszu» üben- sticht, weil sie sich erdreisteten, snr einen anderen Kandidaten zn stimnleil als er. Es er-tnelten nämlich die inr ganzen Bezirke in jeder Beziehung hochgeachteten drei Eteueramts-bcanUen von Mahrenberg, voin k. k. Bezirks-tiallptnmnne Nupnik lintersertlgte Legitimations? karten zugestellt, mit deni, laß sie zur Wahl eines Landtagsabgeordneeen am 14. d. M. um 10 Uhr Vormittags in W. Graz zu erscheinen liaben. Von ihrem ihnen durch Gesetz garan-ürten siciatsbürgerlichen Rechte Gebrauch ma-cheiid, solgten sie dem Rufe ihres theilweisen ^hess und kamen zur Zeit nach Windischgraz, jedoch in der Absicht, um die Stimme ihrem in weiten Kreisen hochgeachteten Kandidaten zu geben. Dadurch zöge»» sie sich den Zorn des l. k. Bezirkshauptmannes zu, er machte gegen sie w^gen lhrer angeblich ungerechtserligten Entseri'nng von Mahrenberg am Tage der Wahl josort die Anzeige bei der Oberbehörde, und diese drei Beamten stehen gegenwärtig be-reits in der Disziplinar-llntersuchun^, obwol)l sie am selbcn Tage Stanbsenen hatten, von Mahrenberg nur von 7 Uhr Früh bis 4 Uhr ^^iachnuttags fern blieben und zur Bewachung der Kasse den Kaiizleidiener zulückließen. Ja cr hat sich sogar geäußert, er werde dahin trachten, daß auch ein richterlicher Beamter, welcher si^r nnseren Kandidaten stimuien wollte, in die Disziplinar'Untersuchung kommt. Ein solches Halldeln ist unerhört und nmß von uns entschieden verdammt werden. Wenn nran einen Beainten voil reiser politischer Gesinnung fürchtet lUld sein Denken und Handeln nach seiner innerhalb der gesetzlicheir Grenzen sich bewegenden Uebcrzeugung einschränken will, so urtjiehe nmn il)m lieber das Äöahlrecht, anstatt ihn sür die AnSslbung desselben zu strasen. Wir bitten daher: Ein hoher Landesausschuß geruhe in gerechter Würdigung unserer gegen die Giltigkeit der am 14. d. M. in Windischgraz stattge-sundencn Wahl des Landtagsabgeordneten vorgebrachten sachlichen und persönlichen Gründe dit. nngesetzliche Wahl des Herrn Dr. Ehmer zn annulliren, damit wir den Glauben nicht verlieren, daß bei den Wahlen noch Recht und Gerechtigkeit herrscht. Mahrenberg am 22. September 1876. (Folgen 51 Unterschriften der Wäl)ler.) Die AliMm der chrWchcn JosjKülldischtil. Zu der verhältnißmäßig raschen und unblutigen Besetzung der Herzegowina, deren Männer doch im Rufe kriegerischer Tüchtigkeit und stolzen Linnes stehen, haben nach der „Politischen Korrespondenz" die Führer der gewesenen christlichen Aufständischen wesentlich beigetragen. Was der Wojwode Don Ivan Musiic .in dieser Richtung geleistet, ist hinlällglich bekannt. Aber auch andere herzegowinisch-christliche Häupter haben ihren Einfluß im Interesse der Okkupation ausgenützt, deren Fahne gleichzeitig das Sr^ulbol einer schöiieren Zukunft sür dieses hart geprüfte Land ist. Unter diefen verdienen der Archimandrit Meluitije, Prior des Klosters Duga, und der Pope Leontije, Mostarag genannt, eine befondere Erwähnung. Ersierer hatte im letzten Ausstande eine große Schaar unter seinen Befehlen und brachte den Türken beträchtliche Niederlagen bei. Wegen seiner außerordentlichen^ Tapferkeit steht Archimandrit Melentije in allgemeinem Ausehen und sein Wort wiegt bei den Christen sehr schwer. Den Popen Leontije unlgibt die Gloriole eines Märti)rerlhums. Wegen seines patri-otischeil Sinnes mußte er ins Exil nach Asien wandern, welchem er sich nach einer Reihe abenteiierlicher Zufälle zll entziehen verstand. Heute übt er eiiie Autorität in» Volke ans, wie sie in diesen Ländern nur die sogenannten (Ltammes-Aelteste) vo,n alten, echten Schrot und Korir genießen. Diese beiden hervorragenden „^^nrotln^aei" (Volks-Tribuuen, N'ie' sie von ihren Landsleuten kurzweg und init gewissem Stolze ge-nannt werden) haben nun überall den Terro-riölnus gebrochen, welchen die Begs auszuüben snchten, und das Terraii, sür die Pacifikation nach Kl ästen vorbereitet. Vor Allein waren sie befließen, die allerdings nur dünnen Fäden zn zerreißen, welche meistetlS fremde Agitatoren zwischen Christen und Ä!ol)aiumedanern zuln Zwecke eines ge-meinsalnen Lorgehens zu knüpsen versuchten. Der von gewisser Seite hartnäckig geplante widernatürliche Bilnd der Unterdrücker mit den Unterdrückten hat nicht zu Stande kommen könllen. Ferner abcr waren die geirannten Häupter der lzerzegowinischen Christen bemüht, die Schaaren der mohammedanischen Aufständischen ihrerseits zu verringern und zn dekoutiren. Zu dieseln Zwecke drangeir Mussic, Melentije und Leontije urit ihren verwegene!» Gesellen bis zu ven felsigen Schlupfwinkeln der mohainlne-dänischen Insurgenten vor, scheuchten sich dort ans und sprengten sie auseinander. Was denl starken Arm Feloinalschall-Lientenants Baron Jovanovic mit Roth entging, das lvurde von den die Operationen der k. k. Truppen uiiter-stützenden Christen vollends zerbröckelt und iln mllitärischeu Sinne vernichtet. Die herzsgowinischen Häuptlinge Peko Paplovic, Simonie, Bukalovic und Konsorteli, welche bereits schlüssig geworden sind, ihre Unterwerfnng längstens bis Ende des Monats officieU anzuzeigen, dürsten nach Bezwingung der Ausstäudischen von Klobuk nach Mostar kolnlnen und sich uin den Grund und Boden bewerben, welchen sie srl'cher bei Nevesinje be» sessen haben, der ihnen aber von der türkischen Regierung konsiszirt worden ist. Es soll dann gleichzeitig die Frage der Repatriirung jener herzegowinischen Flüchtlinge, welche in Montenegro Obdach gesunden haben, angeregt werden. Zur.geschichle ves Tages. Die ungarische Ministerkrise soll Herbeigeführt worden sein durch die Uu-möglichkeit, die Kosten der bosnisch-herzego-winischen Expedition zu beschaffen, nachdem der bisherige Beitrag nur tnittellt einer schwebenden Schuld gedeckt worden. Löst sich dieft Krtsis in magr^arisches Wohlgcfallm auf, so geschieht es nur durch eine gemeinsame Schuld, der gegenüber rechtlich ein Theil für dell andern hastet, Oesterreich aber »ücht blos Bürge ist, sondern auch Selbstzahler sein wird. Bei Sarajevo werden österreichifch-ungarische Truppen in so großer Menge kon-zentrirt, daß es den Anschein gewinnt, als sollte nun der Vormarsch gegen Rascien doch unternommei» werden. Schwerer als die militärischen Bedenken wiegen die politischen, welche jedoch in maßgebenden Kreisen nicht getheilt werden. Darin aber liegt der ganze Jammer auch uilserer Orientpolitik, daß Volt und Vertretung diese Kreise thatsächlich nicht sind, obgleich sie es krast der Verfassung sein könnten. Rußland hat — wie die Sage geht — ein geheimes Uebereiukolnmen mit der Pforte abgefchloffen, welchem zufolge nun letztere einwilligt, daß das rufnsche Heer in Bulgarien auch über die im Berliner Vertrag festgesetzte Zeit hinaus belassen werde. Dieses Heer, wie jenes in Ost-Rnlnälnen unter Totleben soll Kehrt gegeld Nordwesten machen — eine Frontveränderung mit 150.000 Mann, deren Bedeutung in Wien und Pest um so bestiminter erkannt werden dürfte, je weiter unsere Truppen gegen Naecien ulid Albanien vor-dringell. Verinijchte Züi.tjrichle». (Z,i r V e r m i II d e r u n g d e r K r i e g e. Erwagnngcn der „Friedensfreunde") Die Ge-sellschajt der Friedensfrellnde, die nun zu Paris getagt, hat folgeitdem Antrage beigestimmt: „In Erwägung, daß die Znstuchtnahme zu den Waffen nnzählige Leiden nach sich zieht ul»d überdies ganz und gar nicht geeignet ist, die internationatelr Streitigkeiten in besriedigender, dauerilder Weise zu schlichten, rst der Kongreß der Ansicht: l. daß es die Pflicht der Regierungen und Völker ist, andere, init der Vernunft, Gerechtigkeit und Religion in defferln Einklänge stehende Mittel zur Lösung der Schwierigkeiten auszusuchen; 2. daß der Angriffskrieg eine internatioiiale Räuberei ist, daß er de;-. Despotisnrus auf deu Thron setzt nnv die Lage d.'r an Köpsen zahlreichsten nnd ärmsten Klassen sowohl in detn siegreichen als in deur besiegten Lande verschlimmert; 3. daß dieselben Grund-jätze der Gerechligkeil nnd Menschlichkeit, welche die Moral in der ganzeii Welt für den Privatverkehr geheiligt hat, auch ans den Verkehr zwischen Völkern Anwendulig findell müssen; 4. daß es die Pflicht der zivilifirten Völker ist, nachdem sie znr Schlichtung ihrer Streitigkeiten den Weg der U-iterhandlung erschöpst haben, zuin Schiedsgericht ihre Zllstncht zn nehmen." (Lassale über Btsmarck.) In dei» Bücherii und Flugschristen Lassalle's wird wol,l „Herr v. Bismarck" häufig erwähnt, ader nie' mals auch nur Eine Sr>lde kritischen Urtheils ul)er denjelben adgegebei?. Elnzig ultd allein in eilier Rede, die Lasjalle in deii Versaminlnngen des Allgelneiiren deutscheir Arbeitervereins zil Barmeii, Solingen und Dliffeldorf gel)alten, begegliet man endlich einer sehr be,nerkeiiS-werthen Aeußerung ül'er diesen Gegenstand. Der Redlier polemisirt darin ii» erbittertster Weise gegen die preußische Forlschrrttspartei, konstatirt, daß Herr v. Bismarck, i,»oem er da<> Adgeordnetenhaus vertagte, anstatt der Fortschrittspartei die Gelegenheit zil lassen, „ihre Schwäche ulld Uusähigkeit ii» immer grellerni Lichte zu zeigen", einen „Fehler gegen sein eigenes Interesse" begangen habe, und bemerkt schlieblich bei Besprechung des Fürslentages wörtlich: „Die Fortschritiler liebäugeln mit den deutschen Fürsten, um — Herrn v. Bismarck bange zu machen. Sie hofsen ihn einzuschüchtern durch Koqliettiren mit den deutschen Fürsten! Das sind die Mittel dieser Aerinsten! Und wenn wir Flintenschüsie mit Herrn v.Bisniarck wechselten, so würde die Gerechtigkeit erfordern, noch wahrend der Ealven eiilzugestehen: er ist ein Mann l Jene aber sind —^ alte Weiber! Und noch niemals haben alle Weiber einen Mann eingeschüchtert ..." Diese Bemerkung stammt aus den Septembertagen I8e3. Eis Monate später fiel LassaUe im Duell. Es kann kein Zweifel darüber obwalten, daß die Beziehungen zwischen ihm und Bismarck, von denen der Neichskanzler in seiner Rede sprach, schon vor jener Agitations-Neise bestanden haben. Bestätigt wird diese Annahme durch die That» fache, dab, als in Solingen die Gensdarmerie die Arbeiterversammluug auflöste, Lassalle sich sosort telegraphisch an den „Minister-Präsidenten v. Bismarck" wandte und diesen „um strengste, schleunigste gesetzlick)e Genugthuung" bat. (O rien tp ol i tik. Volksversanunlung in Pest.) Die zahlreiche Massenversammlung, welche am Sonntag in der Hauptstadt llngarns getagt, hat folgende Resolutionen angenommen: „Wir protesliren gegen die Okkupation. Wir erkennen den Krieg in Bosnien-Herzegowina nlcht als einen Krieg der Nation an und erklären dessen Fortsetzung sür eine Gefahr." „Iu An betracht dessen, dab der Krieg ohne Zustimmung des Parlamentes gegen den Willen d.:? Nation unternommen wurde, möge die Negierung in Anklagezustand verseht werden." Zllarburger Rericht?. (P l a b s a m m l u n g s und AbNlab -gefalle in Marburg.) Jnl September wurden 1387 fl. 61 kr. eingenommen. Der Gesammteingang seit 1. Jänner d. I. belänst sich demnach aus 9223 fl. kr. (E r t r ä nkt.) Die Griuidbesitzerln M. Blatterer zu Chrent)ausen, welche vor längerer Zeit irrsinnig geworden, hat sich im HauStciche ertränkt. (Gewerbe. Im verflossenen Monat wurden beim hiesigen Ltadtamt sollende Gewerbe angemeldet: GreiZlerei, Driuiglisse, Änton Pauschcr — Malerei. Ltadt, Burggusse, i^duaid Fröl)lich und Alois Janauschek — Handel mit Mehl und Landeöerzeugnissen, Stadl, Viktring-l)osgasse, Anton Weißenhos — Schut)nmcher, St. Magdalena, Iolzann Wabitsch — Ma-tratzeuerzeugung, Stadt, Kärnlncrgasse, Seraph Makotter — Handel mit Epezereieir und Lebensmitteln, Kärntnervorstadt, Anton Janjchik — Greislerei, Mellinp, Theresia Schocher — Seilerei, Stadt, Herrengasse, Anton Löscher — Photographie, Grazervorftadt, Schillerstraße Ferdinand Weizinger — Kui^sttijchlerei, Kärutner-vorstadt, Johann Tschuvan — Fleischselcherei, Ltadt, Drangasse, Karl Hammerl. Konzcssionirt wurde ein Geschäft: Kaffeehaus, Stadt, Domplatz, Karl Htlberger. (Sparkasse.) Im Monat September wltrdeir voll 397 Parteien 86 001 fl. 70 kr. eingelegt ltnd von t^i03 Parteien I4t fl. 1'.Z kr. hernusgenommen. (M usikverein zu Petta u.) Dieser Bereiil hat am 1. Oktober eiilen neuen llnter-richtskurs fiir Musik und Gesang eröffnet. Der letzte Kurs war von 15 SchlUeru besucht. (Sia i f e r s pe n d e ) Seine Majestät hat der Genleinde Slernstein, Bezirkshanplinann-schaft Cilli, behufs Tilgung einer Schuld zur Anschassung neuer Kirchenglocken 100 fl. gespendet. (Mit Zündhölzchen gespielt!) Der Grundbesitzer I. Selenjak in Lachonetzberg, Gerichtsbezirk Friedau, hat durch Gebäudebrand einen Schaden voir 800 fl. erlitten. Dieses Feuer soll ein achtjähnger Knabe verursacht haben, welcher mit Zündhölzchen gespielt. (beschwöre n e.) Unter jenen Hanpt-geschworenen, welche sür die nächste Sitzung des Tillier Schwurgerichtes ausgelost worden, behüben sich solgende Herrn aus Marburg: Zduard Schlesinger, Handelsmann, Johann Sttottmayer, Handelsmann, Joses Plecha, Han-, delsmann, Johanil Lacher, Mobelsabrikant, Johann Temmerl, Hausbesitzer, Josef Frank, Direktor an der Ober-Nealjchule, Karl Kle-mentfchitsch, Hausbesitzer, Leopold Posch, Handelsmann, Franz Koschell, Bäcker, Franz Mo-)oritsch, Handelsmann, Peler Tschertjchitsch, HnndelSlnann, Franz Koroschitz, Kaufmann. (Uebers ch w e m m u ir g.) Beim Kvhlen-;ewerk Trifail hat die Ueberschwcnnnung einen Schaden von 5000 fl. verursacht. Theater. Am 1. Oktober wurde» uns drei einaktige Piecen, nätnlich: „Ein Opfer der Konsuln", ein Schwank von C. Grundorf, „Dir wie mir!", Lustspiel von Roger", dann „Der Liebestrank^', Operette von Gumbert, recht zufriedenstellend vorgesllhrt. Dem erstgenannten verhalf das lebhaste und brave Zusammenwirken zu lohnendem Erfolge. Besonders gut, wetui auch hie und da etwas zu drollig, war der Horatius Claudius von Herrn Högler gegeben. Die Operelte, ob-ztvar alt, doch immer gut, hatte in den Gesaugs-piecen nur Substitute. Herr Brakl zeigte als Sänger darin eine zinimllch gute Slimme und Frl. Makesch als recht brauchbar. Hiedei können wir nicht unerwähnt lassen, daß Herr Högler ein Schauspieler von Routine nicht nöthig l)at, durch übermäßige Gestikulationen das Publi kum zu gewinnen. Es sind grelle optische Er scheinungen, welche beleidigend und störend wirken. Das schöne Duett, welch,'S recht brav und gut gesungen wurde, dadurch verloren und unbeachtet blieb. — Jetzt zum „Dir und mir". Wer soll da krilisirl werden'^ — Nun, wir wollen unsere Pflicht thun. Herr Direktor 'Möllmann und Frl. v. Jser waren gleich vortrefflich und die kleine feine Piere wulde wohldurchdacht und reizend gegeben, was bei solchen Künstlern vorauszusehen war. wurden betde Darsteller bei »ffener Szene nnt Beifall und me!)rmaligem Hervorruf ausgezeichnet, auch Frl. Uberti brachte ihre Partie zrlr vollen Geltuilg. Mittwoch den 2. Oktober. „Spielt nicht mit den: Feuer." Lnstspiel voll G. zu Pultitz. Jnl ersten Akte zeigte sich bei allen '^^ctheiligteii ein schwaches Feuer, — im zweiten Akte wurd durch das Eingleisen von Frl. Jser, Herrn Pohl und Herrn Högler dcisselbe ongefacht, so dab sich allch Frl. Albrecht mit etwas zu grober Anstrengung — (als Dr. Wellers Frau), Frl. Beer (als Töchterlcia) sehr brav, Frl. Lahr (als Alice van Molden) vortrefflich, wo auch der Beifall sosott solgte, entfalteten; auch Herr Fi)rster sing Hilze und die Glnth war vollständig, so daß das Lilstspiel feurig, trotz-d.'m man nicht mit dem Feuer fpiele'l soll, recht gut gegeben wurde. 1'. Kl. (r. Letzte Post. Im bvhmisÄ-ii Landtag ist die Er-lassung rincS Wuch?rgesetzeS beautragt worden. Der Kaiser hat die (Kiitlassung dcS Uttgariscden 5^lnattz»nlnisterS angknommtii. Andrasfy hat vrm Kaiser erklärt, t,aß nur das Ministerium Tißa di,? Okkupations Politik vor ve»n Retclista» vertrete» könne. Viertaufend Aufständische von Tuzla, Zwornik und Visegrad haben sich nach Serbien geflüchtet. Die Ansithrer der gewesenen christlichen Ausstündischen in der Herzegoivina sind von Grahovo auf heimisches Gebiet zurückgekehrt. Vom Attchcrtisch. Zeitschrijt für Gcsgraphii: iiiid Statistik. Bei A. Hartleben in Wien erscheiiU vom 1. Oktober an die „DelUsche Rundschau filr Geographie und Statistik." Unter Mitwirkuisg hervorragender Fachmänner herausgegeben von Prosesior Dr. Karl Arendts in München. Dem Verlangen nach einer Zeitschrist, welche ihren Lesern in allgemein populärer Form, doch ohne den wissenschastlicheu Werth zu schädigen, Kunde gibt von den Fortschritten und Ergebnissen aller wissenswerthen geographischen und statistischen Beziehungen, beabsichtigt die „Deutsche Rundschau für Geographie utid Statistik" zu entsprechen. Sie wird sich wesentlich in ihrem geographischen Abschnitt auf anziehende Reiseschilderungen und die Beschreibung fremder Länder erstrecken, ferner auf astronomische und erdkundliche Entdeckungen, auf die Aodensornl und Gewäffer, auf die durch Kriege veranlaßten politifchen Veränderungen, auf die Regierungsformen der Staaten, aus die Abstammung, das Kulturleben und die sittliche Entwicklung einzelner Völker u. s. w. Ebeuso wird die Statistik als treuer Begleiter der Erdbeschreibung wo immer möglich in vergleichender Weise, die Flächenräume der Länder und Staa» ten, deren Bevölkerlmg nach Zahl, Geschlecht, Rationalität, Religion, Unterrichtsanstalten, Er-werbszweigen und Produkten. Handel u. s. w.; serner der Staaten Eintheililng, Finanzverhält-Nisse, Armeen, Murinen, Handelsflotten, Ein-und Aussuhr nach Waarengattungen und Wertb, Kanäle, Eisetlbahnen, Telegraphen, Post zc. um-scissett. Für geographische Schilderungen verlangt inan in immer größerem Umfang die Mitwirkung der zeichnenden Knnst. Herausgeber und Verleger werden daher eine gute und reichhaltige Jllustratiou, sowie die Beigabe von Karten, als ein unerläßliches Ersordernib sür die „Deutsche geogr. Rundschau" erkennen. So ausgestattet vermag die „Deutsche geogr. Rundschau" nicht nur als Ergänzung eines jeden geographischen und statistischen Handbuches allen besseren Familien zu dieilen, sondern überhaupt allen Jmen eine willkommene Erscheinung zu sein, die ihr Bedürsnisj nach universeller Bildung besriedigetr wollen. Die „Deutsche Rnndschau sür Geographie lind Statistik" erscheint in nionalUchen Hesten von 3 Bogen Ulnfang zum Preise von 36 kr. ö. W. Jedes Heft ist einzeln käuflich; 12 Hefte bildeit stets einen Band. CiUAcsandt. Ain Sonntag bringt die tiicsige Theater-Direktion das vorzligliche Volküstuck: „Strauß und Launer" mit der Original-Musik von Adolf Müller zur Ausflrhruisg. — Wohl wenige Bewohner nnfereS schönen Oesterreich dürste es geben, denen diese beiden Namen nnbekannt sind'. —^ Ul'd nicht allein in Oesterreich, sondern weit iwer deffen Grenzen l)inans ist der >Uang dieser Nanien und ihrer W.rke gedrungen. — A!it leuchtenden Augen sprechen noch die Neste der älteren Generation von dent alten gemüth-lichen Wien, dessen belebendes Element, ja so zu sagen, vessen Mittelpunkt damals diese beiden als Künstler tlnd als Menschen po« pulären Heroen der Tanj-Koinposition waren. — Genial in il^ren Werken, gentüthlich und lebensfroh im llmgange, halten sie. wie jedes Genie, — auch ihren Leidenskelch zu leeren. — In diefem Stücke nun lernen wir Straub Ulid Lanner nicht alleii: mit ihren Vorzügen, sondern auch mit ihren kleinen Schwächeil kennen, und es entrollt sich uns ein Spiegel' bild ihres vielbewegten Lebens, llnd um diese beiden Hallp'.siguren grtlppiren sich die gemütl)-lichen Gestallen des alten Wien — die Ver» treter der sogenannten „Backhendcl-Epoche", an welche wlr mit stiller W.'hntuth zurückdenken. llnsere jüngeren Theaterbesucher lernen je!ie zanberischen P!elodien kennen, welche „da mals" die Herzen der Schönen l)i?l)er i.l^'lagen nrachten und die Filbe elektrisirten. — Der Dichter des Stückes, Anton Langer entwirft nns da ein treffliches Bild d^'r alten Kaiserstadt. Wir sind überzeugt, dab dieses Stück, sowie überall, ailch auf das hieiige Publikuin einen grobe!» Reiz üben wird uud da dre Hauptrollen von hier bereits schnell beliebt gewordenen ersten Darslellertt gegeben werden, so glauben wir den Besuchern einen der angenehmsten Theaterabende verbürgen zu können. — Morgen Samstag gelangt AnzengruberS vortreffliche Banern-Komödie: „Der G'wissenS-wnvm" zur Aufführung^___ Frauen-gilsbkomile iu Marburg für verwundete Krieger. Berzeichniß der eingegangenen Spenden. (Durch Herrn Dr. Nak.) Die Gesellschaft „Tugendbund" zur Anschaffung chirurgischer Mittel zc. 2 fl. 41 kr. Charpie und Verbandzeug von den Frauen: LSilhelmine Dolkowsky, Nebel, Markhl, Henriette Noch, Anna Schweighofer. Therese v Lonyay, Perko, Karoline Macher, Fischer, Schmidt, Kurnig, Nasko, Ruppnik, Srebre. Äßo — von den Herren: Kausmann Schlesinger, Krainz, Dr. Stepischneg. Das löbliche k. k. Ergänzttng'^-Bataillon des Infanterie-ReginlcnteNttnart, Einlntndcrt Glllden oft. W. inl !)unnen aller Tlieile des Regiments, zllr Uttterstillnlug der zilri'lckgebliebenen Familien vaterländischell Regiment, anher über-lnittelt. N'lr diese l)ochherzige Speilde wird inl ^^uinien der Rothleidenden der wärmste Dank lnevnüt ausgedrückt. Voin Stadtratt'.e Marburg, 1. Ott. 1 lDer Vürgeruieister: Dr. M. Reiser. Eonntag den t». Oktober 1878 in ülvinil» tüöt^' liiillton-8iilo>i Allen ö'rfllildett, Rekannteil nnd Ztossegen ein herzlicheg Lebewöhs von ihrem schkidcnden 1121) .losok Vormutk, elztm. Oberrealschülcr. OeschW-Empfthlullg. Ich zeige hiemit dem geehrten Publikum ergebcnst an, daß ich das Seilergeschäst des Herrn Josef Jenko käuflich an mich gebracht und auch bercilS eröffnet l)abe. CS wird mein eifriges Streben sein, den guten Ruf, welchen dieses seit vielen Jahrzehnten schon bestehende Geschäft sich erworben, durch gediegene Arbeit, billigen Preis und prompte Bedienung fortzu» erhalten. Meine Seilerwaaren, anS ungarischem und italienischem Hanf bester Qualität verfertigt, sollen allen Wünschen deS geehrten Publikums entsprechen. (1113 Anton Löscher, Marburg. Seiler, untere Herrengasse. Zwei Wohnungen, die eine in der Schill erstraße, bestehend auS 3 Zimmern, Küche im II. Stocke gaffenseitig gelegen, und die andere in der Kaiserstraße, bestehend aus 3 Zimmern, Küche, Speise !c., ebenerdig gassenseitig gelegen, sind mit 1. No? vember d. I. zu vermiUhen. (11L0 Anzufragen beim H^useigenthümer Kajetan Paganl in der Schillcrstraße. von der >>iids»at)N-WerksiMen-ZNujRfmpeste mttl ller Küllbiikn-Fitlltttilfel. Reingewinn wird den zltriickgeblie-denen Familien 'der einberufene,l Reservisten der <^'!enleinde Vruundorf, nlit Bevorzugung der Wertstätteu'Arbeiter, gewidniet. Anfang 7 Uhr Abends. C'utree ol)ne Veschräntnug der Großmnth. Llirlillölll's MSllUüMlö in fW. I^Iit^Uücksieltt m,i' clis sc!>Iev!»tu ^Vittok-un» >v:>brenä unnoncirte» >vo ttas I'^tKeileinea iiesonclk^rg von I>amkn nickt 7.U m>var<(?n ^var, erlaub,« mir I^elrknnt ^edsn, tlkss — Uvl- lIntel-iieltis-l'iU'K selivu do^onnon — Uie' I'^inselireiliuli^ »ncl» liit« vc>t>I jul' ttls 1>^vk»cdsvnv tortAvsolst ellaudo luir »ntmelk^uni ?.u niaelion, tlklss Kinllkl- dm mir nietit nur im '1'nn7.e, sonclern ktueli l nterrickt i-ur rlieli« i» ^uvdilliunx ^üdltietiselw in Voi>arat-Ltuuä6n von clen 1'>>vk,. Kkenen, nntt.'r btrenKkirvr ein unä n^Liirvi-en 1'ttmiUent,^NelIern nvcU er-müsk-ij^te» llonork^r l^riikllten. (NS.'t j^l-i llc>r >Vi(.'^ttiAlieil (liose» llntörrietiteg lür kt".ri>k»rlic!!>o ^^usdil(!>mß der .lugenä uncl der ßiös-n /-»!»! von kier l)etinVir tmntenlen^ »!s Ss8tv8 unä prsisz/yllriNgstv» — Dis ksASUwÄutsI, ^Vaj?enckveIc«!U (?I»rIiti>), kelleivIliM», üeüülolle k. Ir. pr. k'^knk c von 1. e!8mg0l' L. 8»linv U !n >Vien, ^euliau, ^vllsrAaZZ« 2, W l^iesersiiten 6e» k. unck lt. icrieg^sministerium,. Sr. Kriexsmsrine, vieler ttum»nitLt»anstalten etc. etc. Keller zu vermiethen. 'Anfrage Pfarrhofgasse Nr. 13. (1098 ilvii ^ksatzll eines sehr gangbai'vn /^rtiksls, ohne jederl Auslage, lverden Herren aller Stände gesucht.! Schriftliche Anfragen sul) g. K. 5l)l) befördern ttaa8vn8tvjn Si. Voglvi- in Won. (1109 in viogantvl- fayon unä sstrr Kr0k?8va1ll, mit sekönvi' ^selcll'UNg von vt'lscljietll^nc^u ^0>vik^ aueli selu-.^iell^-nptt (',Iii^ern ^inll i'illi^'? ?.u vericaut'en I)ei 9ll« 8el»il!e. XärQtQvrxs.s»v, Ilartmauu'selle^; 11au8. ^ucll >vel(1en KeII^»e gesell l'illi^t; »r^iitunfis aus-gvlivkon. (IN 7 übelnommen habe und selbcö gcfchmackvoll reno-viren lich, erlaube ich mir dem ?. I. Publikum zur genciglen 5!!enutr.iß zu bringen, daß ich auf erqmsile Mche, echte Aaturnicine und gut abgelagertes Miirzknl'ier, sowie prompte Uedienung stets mein Auj^enmerk haben werde. Turch gütigen Blsuch sich von Obgesagtem zu ilbe'zeugen bittet ergebcnst (11 IL FriihwirtI). /^donnvmvnt3 mit jedein Tag lm nnd außer dem Hause nach Uebercinkommen. _Obige. Eiu Vorstehhund ist zu verkaufen. (l N9 Auskunft im Comptoir d. B. cs c>Z as cs c>i 8l;killei'8t»'a88s 2ll — — 8ekilIel'8ti'Ä88S 2l) ööSl)1iZ^ts-I!rööiiuiiZL->/^il2öiZs. l'oeluo enielli Ilolion ^tlel un^I Iloellgeoluten 1^. l'. I^ul^lilvuin Iiiilliellst !in/u/.ei^eu, class ie.Ii nlit. tlouti^eiu Dlltuul (lus pdot0Krs.pI»»svIiS ^tvlior »Q üor 3ol»i11orstr»»sv Ikr. 2O, vormals l»odv»^o»v, uut tlu8 Keuesto uull klv^anteste au8Ae8tattet, ^vieder eiMne. klid (iei' /uLi(.'1i6inuA, «.Iis voreluten lvuutlen (lurclt voi/ü^lielle lieiteu und liilliAsw ^iviso aut dils I^este /.utiiizden !!U Ltellou, tiitto iell um leellt 7!lllll'ei<.ken XukZpruel! und emi^t'olllo mieli Iloelmclldutt^svoll ^illrliurA, 2. Oktober 1S78. I'SrßllNttltßl HVvit-xInASN, 11V3)______?Ilot0Frtti)li. gz S88L.i;8.ISIIll>S8 — — gz S88v.iz8.^g»Ilig8 c/z co "7 c» e/> ev lvs es ^Voit's Dresel» Iliiseliine» mit ncuesicn Vervclrerungen zu den asserVNrigNcn Z»reisen. ^Veil's Iliieksei Ilsseliille Die besten, dcliebtcstei» und billigsten, »velche e» gibt, mit den nllcrncuesten Perbessernngen versehen, fiir einS, zwei liiS acht Zu^thiere, sowie Hauddrcschmalchtnci,, seststet)end oder fahrbar. — Mit Stroljschiitt. ler, mit Sicbschl"ltUer oder mit Pnjjwerk zil dcn allerbilligsten herub-gesepten Preisen. Deren grvpte Corte bei Handbetrieb 0—K00 Pfd. Hlictsel oder qriineS Kutter schneidet, Stroh, i^'en, Spreu. Klee le. ,c. Ein Mann Ii. tt. H^atcnt fnr Hesterrelch'^ngaru. dreht sie andauernd ohne Anstrengung, ein Mann bedient sie, ist ans 4 Gängen verstellbar, nlmmt sehr weulg Nanm ein und ist die beste, lvelche es gibt. 2!^S'VA.SS'dS ^SS-dS. I'atvnl 8el!rol-IliiI>lLN vsn ss. 40.-- NN. 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