Vaterländisches. Illyriens Handel. «^Illynens Handel ist von höchster Wichtigkeit durch den Besitz von Trieft, welches nächst Hain, bürg die wichtigste See« Handelsstadt desContinentes ist *). Der Handel d,S Landes nimmt denn auch seinen Hauptzug nach Trieft; im vorigen Iahrhun. derte wurden nicht einmal kärntnische ElOnwaren in die Übrigen Provinzen der Monarchie versendtt, sen« dern gingen fast sämmtlich nach Trieft. Der innere Handel Illyriens beschäftigt sich namentlich mit Austausch der Naturprodukte: Wein, Südfrüchte und O^l aus dem Küstenlande für Holz» und Elsenwaren und Leder aus Krain. In früheren Zeiten wurde er gr'o'ßtenthnls durch Säumer betrie» den, welche NoNe insbesondere die Gailthaler über» Nahmen, deren mancher 20 Saumpferde besaß; St. Hermagor hatte sonst 1500 Pferde auf der Straße von Villach nach Tprol. Noch j.'tzt zieht der Gail-thaler, wenn die Felder bestellt sind, mit seinem Fuhrwerke nach Italien und bringt dortige Producte nach Hause, ja er besucht auch entferntere Provin« zen. Durch die Anlegung der Tauernstraßen hat na» türllly der Saumschlag abgenommen, noch immer wird aber der Wein aus Istrien auf dieft Art geholt. Nicht unbedeutend ist der Hausierhandel der Krainer, namentlich der Gottscheer, welche selbst im Auslande nicht unbekannt sind. Es ist ihre Lieblingsbeschäftigung, die sie von Jugend auf bis in daS späteste Alter treiben, meistens mit Südfrüchten, auch mit Holzwaren, und man nimmt an, daß das Völkchen bei 80,000 fi. auf diese Art heimbringe. Der Handel mit andern Provinzen der Mo« narchie ist lebhafter. Illprien sendet nach Fiume Ei« *) Costa: Der Freihafen von Tricst, Oesterreichs Hauptstapel« '" ' platz fäl den überseeischen Welthandel. 8. Wie« 1538. sen» und Stahlwaren, Leinwand, Nagel in die Milltä'rgränze; Leder und Zwunspihen nach Croa» tien und Sttyermark; Oel, Südfrüchte, Wein in die nördlichen, Quecksilber und zum Theil E,sen in alle Provinzen. Dafür bezieht eS NeiS aus Italien, feine Wolle und Hopfen auS den nördlichen Provin» zen, Knoppern, Tabak auS Ungarn n. s. w. M5« nufactulwaren aus Oberitalien und den nördlichen Provinzen. Der Handel mit dem Auslande beschränk sich auf wenige Gegenstände der AuSfuhr, nämlich Ei« sen» und Stahlwaren, etwas Leder, Tuch und grobe Wollenzeuge, Holz, Siebe ?c. in die adriati» schen Haf.n; Quecksilber nach Spanien, England und Mexico. Die Einfuhr bringt alle Arten Colo-nialwaren. Das bisher Gesagte gilt nur von dem Eigenhandel IllyrienS, um so wichtiger aber und ausgedehnter ist der Handel des Landes sowohl für dte gesammee Aus- und Einfuhr der Monarchie selbst, als für Durchfuhr durch dieselbe nach Deutsch« land und den Norden. In den Beziehungen liegt die Wichtigkeit Triest'S, welches ein wahrer Stapelort insbesondere der Producte der Levante ist, und wieder der Vedülfmsse dieser Gegenden an cu« ropaischen Erzeugnissen. Der Handel Tricst's datirt von der Erklärung Carl VI. zum Freihafcn, im I. 1717, ols die Stadt 5600 Einwohner zählte. 1750 würben sogar ausländische Erzeugnisse von aller Mauthuntllsuchuna. und Zoll befreit, wrnn die AuS» oder Einfuhr über Trieft geschähe, wovon es aber natürlich wieder abkam. 1749 wurde aller Transit von was immer für Abgaben befreit. Der zunch» wende Verfall von Venedig, die Sicherheit der österreichischen Flagge, welcher seit 4733 die Barba« resken jedcn Schaden vergüten mußten, hoben den Handel Tricft's so sehr, daß während des lussisch-türklschen Kriegcs, wo der ganze Handel des schwär« zen MeereS hicher zog, an eincm Tage, den 24. — 86 — Dt. 1797, 30 beladene Schiffe einliefen. Damals betrug die Ein- und AuSfuhr jährlich 400,000 Cent. zu Lande, und stieg nach 1797, alS di? Spgebühr in Constantincpel (l^ulti-mo) und Herabsetzung derselben in der Levante; 1829 wurde alles Transitogut, welches an der österreichischen Seeküste einbricht, vom Durchfuhrzolle befreit; die Küstenschifffahrt wurde auf die ganze Nordküste des mittelländischen MeereS, die jonischen Inseln und daS ganze Gebiet deS griechischen Staates ausgedehnt; Handelsverträge wurden geschlossen mit Brasilien, Nordamerika, England, Marocco, und neuerdings wurde von England erhalten: daß österreichische Schiffe österreichische Erzeugnisse in alle auswä'rtiaen brittischen Besitzungen, und deren Pro.-ducte in was immer für fremde Länder führen dürfen. Unter diesen Umstanden erreichte der Handel Tr,est's eine solche Höhe, daß 1823 bis 1832 im Durchschnitte 6334 Schiffe mit 319,406 Tonnen auslicfen; 1833 diS 1835 kamen jährlich an 5274 mir 324,091 und gingen ab 4739 mit 303.670 Tonnen. Die politischen Verhältnisse des Orients, Mißjahre in Aegypten und den Ländern am schwarzen M«re, Pesth und Cholera wirkcen in den letz' teren Jahren etwaS nachtheilig ein, denn 1831 fuh» ren nicht weniger als 7877 Schiffe mit 374,112 Tonnen auS, 1835 nur mehr 4391 mit 305,403 Tonnen. Seitdem ist aber die Zahl wieder in erfreulichem Steigen, denn 1837 Tonnen, Küstenfahrer 2697 mit 79,653 Tonnen, detto detto 3414 „ 100.000 „ " " Im Ganzen sind also eingelaufen: 4428 Schiffe nnt 313,865 Tonnen Fracht: ausgelaufen: 5102 mit ,243,4,66 Tonnen. Darunter.liefen ein: ! aus: 'österreichische.......... . . . 609, 58l päpstliche............ .... . 320 , 3l1 '- neapolitanische...........'. .262 251 griechische............... 236 250 englische...... . . . . / . . «^ . 95 92 russ.sche..........' ..... 41 36 ^ schwedische............... 30 2? amer,ka.n>sche.............. 23 24 französische ..<............- 17 17 Sch.iffe. - - Sehr erfreulich ist insbesondere das Anwachst« der österreichischen HandelslNarine, denn von 1833 siicg die Zahl deren Handelsschiffe, welche guslie-fen von 430 auf 727, und cb.n so wichtig ist daS Steigen der Ausfuhr. In Tr"st bild.cc sich kürzlich e>n eigener Actienverein zur Ausfuhr inne:österrei- chischer Producte. Den Gelbwerth der jährlichen Ein» fuhr für das Decenniüm 1814 bis 1823 kann man im Durchschnitte auf 32,517,073, im folgenden aber, 1824 — 1833, auf 36,23,699, den Werth der Aus. fuhr im eisten Zcitraume auf 24,900,937, ,M zweiten abcr schon auf 32,541,753 fl. annehmen. Die — 85 — stärkste E'nfuhr fällt auf 1832 mit 50^, die geringste auf 1819 mit21'/2 Mill.; die stärkste Aus» fuhr auf 18^3 mit 36^, die geringste auf 1^20 Mit 18 M'll^ .Gulden. Die wichtigsten Artikel des Handels weiset die nachstehende Uebersicht aus. Es ergibt sich daraus, daß in alleN Artikeln d,..' Rosinen....... . . . Centner 41,140 4l,040 Weinbeeren ......... Fäßchen 44,5^ ß2,0ZV, ', Zucker .......... Centner 130,731 378,Z83 / Die Elemente der Landwirthfchaft. . (Beschluß.) In der ersten Zeit der Philosophie der Natur Kar eS das Wasser allein, aus dem sich daS Organi» fche entwickelte, dann war eS daS Wasser und ge^ wisse Bestandtheile der Luft, und jctzt wissen wir, daß noch andere Hauptbedmgungcn von dcr Erde ge» l,efert werden müssen, wenn die Pflanze das Ver» mögen-, sich zu vervielfältigen, erlangen soll. Die,,Menge der in der Atmosphäre erhaltenen Nahrungsstoffe der Pflanzen ist begranzt; allein sic muß volltomnien ausreichend sey»,, um die ganze Erd< >lnde MN einer reichen V»'getation zu bedecken. Bea.ch'tcn wir, daß,unter den Tropen und in ben Gegenden der Erde, wo sich die allgemeinsten Bedin» gungen d^« Fruchtbarkeit, Feuchtigkeit, ein gecigne^ tcr Bod^en>.Luft, und eine höhere Temperatur verei-nlgen, daß dort die Vegetation kaum durch den Naum begl-änzt ist, daß da, wo dn- Boden zur Ve, festigung fehlt, die absterbende Pflanze, ihre Rinde und Zlv«ige selbst z^um Boden werden. Es ist klar, daß es den Pflanzen dieser Gegenden an atmosphäll, schem Nahrungsstoff nicht fehlen kann; er fehlt auch unsern Culturpflanzen nicht. Durch die unaufhölli, che Bewegung dcr Atmospäre w,rd ollen Pflanzen eine gleiche Menge von den zu ihrer Entwicklung nöthigen Klinosphärischen Nahrungßstöffen zugeführt, die Luft unter den Tropen enrhält nicht m.hr da> von, wie die Luft in den kalten Zonen, und dennoch wie verschieden scheint das Productionspermö» ßcn von gleichen Flächen Landes dleser verschlecencn Gegenden zu st-yn! ' ' AUe Pflanzen der tropischen Gegenden, die Oel- und Wachspalmen, das Zukerrohr, sie enr^ halten, verglichen Mit unsern Culturgcwä'chs.-n, nur eine geringe Menge dcr eigentlichen, zur Einähiung des ThiereS nothwendigen BlUtb.stanrtheile. D>e Knol.-len der, einem hohen Etlauch gle>ch,n Kanoff.Ipstanze in Chlli würden, von einem ganjen Morgen Land gesammelt, kaum hilüeichen, um das Leben einer nländischcn Familie einen Tag lang zu fristen (Darwin). D»e zur Nahrung dienenden Pflanzen, welche Gegenstände der Cultur sind, sind ja nur Mittel zur Erzeugung dieser Blutbcstandlheile. Beim Man» gel an den Elementen, d,e für ihic Erzeugung der Boden lieftrn muß, wird sich vielleicht Amylon, Zucker, Holz,—obereSwerden sich diese Blutbestand-theile nicht bilden können. Wenn w,r .auf einer gege^ .denen Fläche mehr dovcn helvcrbrlnpcn wollen, als auf dieser Fläche, die Pflanze im freien, M'lden, im normalen Zustande aus der Atmesphäre fixiren oder aus dem Boden empfangen tonn, so müssen, wir eine künstliche Atmosphäre schaffen, w.ir miis, fen dem Boden die Bestandtheile zusetzen, die ihm fehlen. Die Nahrung, welche vc>schiedenen Gewächsen in einer gegebenen Zeit zugefühi'l werden Musi, um eine freie und ungehinderte Entwicklung zu gestatten, ist sehr ungleich. , , QQ ^^. l. "Auf dürrem Sande, auf reinem Kalkboden, auf nackten Felsen gedeihen nur wenige Pflanzengattun» gen, meistens nur perennirende Gewächse; sie bedür» fen zu ihrem langsamen Wachsthum nur sehr geringe Mengen von Miniralsubstanzen, die ihnen > der für andere Gattungen unfruchtbare Boden m hinreichender Menge noch zu liefern vermag; die ein» zährigen, namentlich die Sommergewachse, wachsen und erreichen ihre vollkommene Ausbildung in einer verhältnißmäßig kurzen Zeil, sie kommen auf einem Boden nicht fort, welcher arm ist an den zu ihrer Entwicklung nothwendigen Mineralsubstanzen. Um ein Maximum an^Größe in der gegebenen kurzen Pe» riode ihres Lebens zu erlangen, reicht die in der Atmosphäre enthaltene Nahrung mchc hm. Es muß' für sie, wenn die Zwecke dec Cultur erreicht, werden sollen, in dem Boden selbst ein« künstliche Atmosphäre von Kohlensäure und von Ammoniak geschaffen, und dieser Ueberschuß von Nahrung, welchen die Blätter sich aus der Luft nicht aneignen können, muß den ihnen correspondirenden Organen, die sich im Boden befinden, zugeführt werden. Das Ammoniak reicht aber mit der Kohlensäure allein nicht hin, um zu einem Nahrungsstoff für das Thier zu werden; ohne die Alkalien wird kein Albumin, ohne Phosphorsäure und Erdsalze wird kein Pflan» zensibrin, kein Pflanzencasein gebildet werden ton» nen; die Phosphorsäure des phosphorsauren Kal. keS, den. wir in den Rinden und Bocken der Holz, pflanzen in ss großer Menge als Excremcnt sich ausscheiden sehen, wir wissen, daß er unsern Ge-ireide- und Gemüse ^ Pflanzen für die Bildung ihrer Samen unentbehrlich »st. Wie verschieden verhalten sich von den Tom« mergewächsen die itmnergrü'nenden Gewächse, die F.'ttpflanzen, Moose, die Nadelhölzer und Farren-kräuter! Sommer und Winter nehmen sie zu jeder Zeit des Tages Kohlenstoff durch ihre Blätter auf, durch Absorption an Kohlensäure, die ihnen der un» fruchtbare Boden nicht liefern kann; ihre lederarti» gen oder fleischigen Blätter halten das aufgesaugte Wasser Mit großer Kraft zurück; sie v.llieren, verglichen mit andern Gewächsen, nur wenig davon durch Verdunstung. Wie gering ist zuletzt die Menge, der Mineral-substanzen, die sie während «hres k^um stillstehenden Wachsthumes das ganze Jahr hindurch dem Bo» den entziehen, wenn wlr sie mit der Menge ver. Oleichen, die z. B. eine Ernte Weizen bei glei» ch.m Gewicht in drei Monaten von dem Boden empfängt. Wenn es im Sommer an Feuchtigkeit fehlt, durch deren Vermittlung die Pflanze die ihr nöthigen Alkallen und Salze vom Boden erhält, so bcot> achten wir eine Erscheinung, welche früher, >ua die Bedeutung der mineransche'n Nahrungsstoffe für das Leben der Pflanze nicht erkannt war, völlig llner-klärlich schien. W>r sehen nämlich, daß die Blätter in der Nähe deS Bodens, dle sich zuerst und vollkommen entwickilt hatten, ohne eine sichtbar Mf sie einwirkende schädliche Ursache ihre Lebensfähigkeit verlieren, sii schrumpfen zusammen, werden gelb und fallen ab. Diese Erscheinung zeigt sich in die-ser Form nicht in feuchten Jahren, man beobachtet sie nlchr an immergrünenden Gewächsen, und nur in seltenen Fällen an Pflanzen, welche lange und tiefe Wurzeln treiben; sie zeigt sich nur im Herbst und Winter an perennirenden Gewächsen. Die Ursache dieses Absterbens ist jetzt einem Jeden klar. Die völlig entwickelten vorhandenen Blätter nehmen unausgesetzt aus der Luft Kch, lensaure und Ammoniak auf, welche zu Bestandtheilen neuer Blätter, Knospen und Tr«ebe übergehen, aber dieser Uebergang kann ohne die Mitwirkung der Alkalien und der übrigen Mincralbestandthelle nicht Statt finden. Ist der Boden feucht, so wer» den'sie unausgesetzt'zugeführt, die Pflanze behält ihre lebendige' grüne Farbe; ist aber im trockenen Wetter diese Zufuhr aus Mangel an Wasser abgeschnitten, so findet in der Pflanze selbst eine Thei-lung Statt. Dle mineralischen Bestandtheile tes SafteS der schon ausgebildeten Blätter weiden den« selben entzogen und zur Ausbildung der jungen Triebe verwendet und mit der Entwicklung des Samens findet sich «hre Lebensfä'h'gkeit völlig unterdrückt. Die abgewelkten Blatter entfalten nur Spur,n von löslichen Salzen, während die Knospen und Triebe außerordentlich reich daran sind. Wir sehen auf. der andern Seite, das; in einem, Mit zu. reichlichen Salzen versehenen Boden durch einen Ueberfiuß an löslichen Mineralbestandthiilen, bei vielen, vorzüglich Küchengewächsen, auf der Oberfläche, der Blätter Salze abgesondert werden, welche das Blatt mit einer weißen filzigen Kruste bedecken; in Folge dieser AuSschwitzunq kränkeln die Pflanzen, ihre organische Thätigkeit nimmt ab, ihr Wachsthum wird gestört, und wenn dieser Zustand längere Zelt dauert, so stirbt die Pflanze ab. Diese Beobachtung macht man namentlich an blattrcichen Pflanzen von großer Oberfläche, welche beträchtliche Mengen von Wasser ausdünsten. - Bei Rüben, Kürbissen, Erbsen, tritt diese Krankheit mehrencheils ein, wenn der Boden nach anhaltendem trockenen Wetter, zu einer Zeit, wo die Pflanze ihrer Ausbildung nahe, wo sie aber noch nicht vollendet ist, durch heftige, aber kurz-dauernde Regengüsse durchnäßt wird, und wenn auf diese wieder trockenes Wetter erfolgt. Durch die eintretende stärkere Verdunstung gelangt, mit dem durch die Wurzeln aufgesaugten Wasser eine weit größere Menge von Salzen in die Pflan» ze, als sie verwenden kann. Diese Salze efflores-ciren an der Oberfläche der Blätter, und wir» ken, wenn sie krautartig und saftig, sind, ganz ähnlich auf sie ein, wie wenn man sie m>t,S.alzauf> lösungen begossen hätte, von einem größern Salzgehalt als ,hr Organismus verträgr. Von zwei Pflanzen gleicher Are trifft diese Krankheit immer hie, welche ihrer vollendeten Ausbildung' am nächsten steht; ist die eine Pflanze später gepflanzt, oder ist sie in ihrer Entwicklung weiter zurückgeblieben, so tragen die nämlichen Ursachen, welche auf die andere schädlich einwirkten, dazu bei, ihre eigene Entw cklung zu befördern. Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinulayr.