^ SS Areitag de« 22. Marz 1878. IVII. Jahrgang .«»rdiir,«» Seitu»°« «cscheiii« j«den e»i>n«»g, «Mwoch uiid Kiltlag. Preist — für Marb»lg g-n,Iihrig k ft., halbjährig » fl., «inteljährig l fi. ö0 kr: siir Siisteauii-_in» Haut monatlich 10 tr. — mit Postverseudtlng: ganzjährig ) fl., halbiährlg 4 fl., vierteljährig 2 fl. InsertionSgebühr S kr. pr. Seile. Abwtstadt Volkövcrtrrltr! ll- Marburg, 21. März. Mancher dürste die sofortige Ausschließung eines Vertreter», welcher l)ei namentlicher Ai)-sttmmung gefehlt, zu strenge findet» und vorschlagen, daß für dreimalige Abwesenheit diese Strafe angedroht werde. Abstimmungen mit Namensrus kommen nur selte,» vor und blo« iit wichtigen Fällen, wie z. B. in der Zollsrage. Bedingt nur dreimalige Abwesenheit die Ausschließung, dann haben die Foulen und die Feigen sehr leichtes Spiel; sie müssen nur sich hltten, das dritte Mal wegzubleiben. Das erste und zweite Mal kann sich's aber um folgenschwere Beschlüffe handeln, um wal)re Lebensfragen, wie z. B. das neue Wehrgesetz. Getraut sich ein Abgeorv-neter nicht, gegen die Regierliny, gegen die Hof- und Mtlitärpartei zu stimmen, wie seine Wähler es verlangen un0 lvagt e^'s auch nicht offe«! mit der Negicrung zu gehen, wnl er vie Wähler fürchtet, so hält er mit sich eineti weisen Rath; nach geziemender Erwägun^^ faßt er den löntschluß, wevn Ja noch Neiii zu sagen und läßt sich gar nicht blick«?«, tvo jede Stimme ängstlich gezählt wirv — wo aus itzii gerechnet wird un0 gtrechnet zvcrden muß ili jene: Stunde, deren Schlag Wohl oder Wehe für zwanzig Millionen auf lange Jahre hinaus ver-kündet. Und ein solcher Abgeordneter soll noch eit'inal geschotit und erst das dritte Mal gefabl und entfernt werden?! Die Vertretung muß ftets eine Wahrheil sein. Begitügen wir uns daher nicht mit dem Scheine, nicht mit einem Trugbilde. Nehmen wir das Staatswesen itn Allgeineinen und die parlamentarische Gesetzgebung insbesondere so ernst, wie die eiserne Nothwenvigkeit. die Beide in» Leben gerufen. Müssen wir unsere ganze Kraft einsetzen, um aus der Wüsie, in welche der Polizeistaat uns geführt, eine Heimat für glückliche Menfchen und freie Bürger zu schaffen, so ist es wohl auch die unerlüblichste Aufgabe der ertornen Vertreter, immer und überall auf ihren Posten zu bleiben, wohin das Vertrauen der Wähler sie gestellt, wo sie das eigene Bewußtsein festbannen soll. Wortbruch und Pflichtverletzung sind ,nit der Würde eines Abgeordneten nicht vereinbar. Franz Wiesthaler. Zur Geschichte kies Tnges. Die Forderung und die Bewilligung des außerorbetttlichen Kredites von sechzig Millionen klingen ohne Zweifel kriegerisch. Wenn Aiidrassy diesen Kredit flüssig macht, wird es danil auch klingen — von Gold oder Silber? Oder wird es blos rauschen von Papier — voii neuen Staatsnoten, welche der äußereii Politik aus die Beine und auf die Bajonette Helsen solle.. ? Der getneinsainc Minister des jlleußern soll die Besetzung Bosniens und der Herzegowina an Bedinc^ungen geknltpft hadeii, die inehr und mel)r in Erfüllung f.ehen. Die Metzeleien und Gefechte an der Grenze Dalinatieiis deginnen tvieder — die Beivegung in Bosnien zu Gunsten der Vereinigung il»it Lerbieu inacht Fortschritte, die zn Wien und iii Pest bedenklich erscheinen — die Pforts hat trotz aller Truppenfendnngen noch keine Aus ficht, thatsächlich Gebieterin der fraglichen Provinzen zu werden. N u b l a Ii v bietet die äußersten Mittel allf, uin nölhigenfalls die Beute des ersten Ki i>?ges durch einen ziveiten allgemeinereit sichern zu könueii. Die achtzehn Aiegimeilter, welche an k'er galizischen Grenze Aufstellling genomme>i, iol'en dltrch die Gardetruppen vermehrt werden, w.'lche dcn Rückmarsch antreten. Beschlossen sind.' die Bildung voii zwanzig neuen Divisionen (260,000 Mani,) utrd das Aufgebot von 200,000 Mann der Miliz behufs Vertheidigung der baltischen Küsie. Der Waffenstillstand zwischen Vatikan und Quirin al dürste zu Ende gehen. Der Bischof in Saleriio. kürzlich vom Papste ernannt, ist dlirch die Erklärung des Ministeriums überrascht worden, daß diese Ernennung nicht gelte, weil noch einem Zugeständnisse Klemens VIl. die Krone allein berechtigt sei, die Bischosstühle im ehinaligen Kijnigreich Neapel zu besetzen. Die Kurie läugnet aber, daß Hum« bert I. ein rechtmäßiger Nachfolger der Könige vo»i Neapel sei. Verittischte Zlachrichte«. (N a t i o n a l v e 7 m ö g e n n g l a n d s.) Der Statistiker Giffen t)nl ilber die Zitnahine des Nationul-Vermiit^ens in GtoßbrltclNliii.'tt folgende Zahlen erniiltelt: In den zelin Jahren von IÄ65 bi4 1875 hat sich das NlNiotial Ver-miigen im c^iauzen um 24 Mlllil.iden und 350 Mllliolien Ältlden oder diirchschnittlich im Jahre um fast 2 5 Milliarden Guldeii dem Ael0lt)erthe nach velmehrt. Die bedeutelrds'te Steigerrrng zeigt sich itl dem Besitze ansländischer Fonds nlid in sonstigen Belegungen ini Auslande mit inehr als 6 Milliart^en Gulden (um 223 Per-zent) während die Zuliabme des Wertl)eS des Grnlldbesitzes und des laiidwirthschaftlichen Kapitals noch keine 2 Milllarden Gulden erreichte und nur 8 Perzent betrug. Dus Verdältniß zwischen dein Natioiial-'^^erlnögen unv den Na-tloual-Schuldeii stellt sich so dar. daß das erstere den elffachen Betrag der letzter» ausmacht. Von dem Gesammtiiermögeii von 35 Milliarden Gulden dilden 75 Piiliiarden produktives Kapital, w'ihrend »inr 10 Milliarden unproduktiv bleil>en. Die i^taatS-Alisgaben Englands werden gegenwärtig viel leichter getrogen als vor mehreren Jahrzehnten; überhaupt stellt sich die britische Finc^nzlage zur Aeuitteton. t Mütst md Krost. Vot» H. Schmied. (Kortsednng.) „Ich bedattere", erwiderte die Nälhin nach eiitigein Besinnen, „daß Sie sich dieserivegen zu lnir betnüht haben. Wie ich ailch sllr ulellte Perjon ilber solche Dinge delike, ich kontl nuch meinein Sohne gegenüber nicht zu der ge-wünschteil Thätigkeit hergeben." ^Wie, Sie weigerit sich, zu einein so erhabenen, sronitnel» Werte mitzuwirken?" ^Jch bin meinem Glanben init Liebe uild Wärme zugethan, es ist nichls an ihin, iveshalb er das Ltcht zu scheuen hätte; daruin gehiiren vor meinen Augen auch solche Heiinlichkeiten. wie Sie vorhaben, liicht zun» lÄlauben l" Overberge» sah einen Augenblick vor sich hin. ^Jhr Sohn", jagte er danit, ^ist, soweit wir ihn kennen, kelii Gottesleugner. Die ersten Er^lge der gewährten Gewissensfreiheit könnten ihn überzeugt haben, daß er eine Gistsaat ge-säe^ hat. Wie Pilze sind über Nacht die freien lAemeinden, diese Ausgeburt der Hijlle, empor» gewachsen. Mit diesein ganz heidnischen Treiben können auch Sie ,ticht einverstanden sein. Bewegen Sie ihn denn wenigstens, daß er hier einschränkend entgegentritt und nicht duldet —" „Der Hauptgrund, ivarum ich Ihren ersten Wunsch ablehnen mußte", antwortete die Näthin, „ist, weil ich nicht lhun will, was meines Auils >ncht ist." „Bellenken Sie, ivas Sie thun, würdige Fran^, rief Overl'ergen init Pathos. „Mit inunein Antrag schlagen Sie eine Warnung in den Wind, die für Jhreii Sohii von höchster Wichtigkell ist ! Gel)t er nicht auf unsere Al)-sichten ein, beschränkt er i,icht irienigstens das Treiben jener Unchrisieii. so bereitet er uns allerdings einen Kanipf, aber einen Kainpf, den wir nicht fürchten und der nur zu seinetn Nachtheile enden wird!" Die Näthin besann sich einen Augenblick. .Sie drohen", sagte Sie dutin, indein sie Ooer-l'ergen ,nit bedüchtigeln Blicke »naß, „ungeachtet Sie kurz vorher von Unterdrückung sprachen? Nun detili, ich will tneinem Lohne den Inhalt unserer Unterredung mittheilen, aber nur als Warnung; er inag dann thun und beschließen, was er für gttt hält. Doch nur unter eitler Bedingung will ich das thun." „Diese Bedingung?" fragte Overbergen gespannt. „Daß ich ihm auch deii Nanren seines Warriers nennen kann", fuhr die Rälhin mit festerer Betonung fort. „Wozu das?" rief Overbergen. „Was tbut der Name zur Sache „Mich dülikt doch, der Name sei eben hier voii Bedeutullg", ertvideite die Nä!l)in und schritt zur Thür. „Wenn Sie jedoch Gritnde haben, nitS deinselben ein G^heiinnis? zu niachen, so sind ivir zu Euve." Damit öffnete sie die Thür und verbeugte sich. „Joses", rief sie, „geleit Er den Herrn hinaus." Nach Veilanf ciner lialbeii ^liinde wurde leise ans Hoslhor geklopst „Wer da ?" fiagte Beppo, der aii deinselben Wache gelinllen hatte. „Es ist neun Uhr'', alitmortete eine gedämpfte Stilntne von drauszen. „Koininen Lie herein", sagte Beppo. die Eingangvthür in deni großen Thore öffnend. „Es ist Alles bereit." Ohne den Angekoininenen zu besehen, schritt er ihin quer durch den Hosrauni liach der Ecke voraus, in welcher der Uetierrest eines Thiirtns stand, dessen Erdgeschoß nun zu einen kleinen niedlichen Ziintner uingewandelt war. In diesem pstegte Friedrich, da es in den Garlen ausmündete, im Solnlner zu studiren und zu ar» Zeit als eine fast übermächtige dar. Leider wirst die Ermittlung von Giffen kein Licht aus die Vertheilung des gestiegenen National-Ver-Mögens bezüglich der verschiedenen Klassen der Bevölkerung. (Gesundheitspflege. Uebertragung de» Schal lach« durch Briese.) Die „Gemein-nittzige Korrespondenz" in ^^erlin schreibt: Seitdem bie modernen medizinischen Ideen, die aus die Theorie der KrankheitSkeime Bezug nehmen, sich verbreitet haben, wirken sie auf die öffentliche Meinung in der verschiedensten Weise. Sobald in einer Lokalität eine ansteckende Krankheit austritt, bemühen sich die Aerzte und die gebildeten Interessenten aus dem Publikum, ihren Ursprung zu ersorschen und die Mittel, ihr vorzubeugen, kennen zu lernen. Folgende sehr interessante Fälle sind kürzlich in englischen Zeitungen beschrieben worden. Eine auf dem Lande lebende Dame schreibt an eine Freundin in der Nähe von Gast Sheen, um ihr mitzu-theilen, daß sie sich am Krankenbette ihrer Tochter befinde, welche vom Scharlachfieber befallen sei, und daß s^e debwegen nicht abreisen könne. Nachdem die Empsängerin von diesem Briefe Kenntniß genommen, warf sie denselben ins Feuer, gab aber ihrem Kinde, auf deffen Verlangen, das Eouvert zum Spielen. Nach zehn Tagen — erzählt Dr. Palmer — wurde er gerusen und fand bei dem Kinde die charakteristischen Symptome des Scharlach». Nach der sorgsältlgsten Untersuchung war keine andere Ursache der Ansteckung zu finden als das vor-h»n erwähnte Brief-Couvert. Jedenfalls mahnt diese Beobachtung, bei ähnlichen Untersuchungen über Krankheits-Entstehungen auch scheinbar unbedeutende Nebenumstände nicht auder Acht zu lassen. Nach einem andern Berichte (von Dr. Fox) kam das Scharlachfieber in einem bis dßihm von der Krankheit durchaus verschonten Orte in dem Post-Bureau zweimal nacheinander zum Ausbruch. Die Beamten erkrankten, nachdem sie mlt den Briesen und Zeitungen mani-pulttt hatten, b^e aus Orten kamen, wo das Scharlachfieder stark verbreitet war. Von dem Bureau aus wurde das ganze Dors angesteckt. (Länderkunde. Albanien.) Türklsch-Albanien umsaßt 1600 Gevlertmeilen. Die Be« völkerung beträgt 2^/^ Mlliouen; davon sind 1.6l)0,000 Aidanesen, 100.000 Slaven und Bulgaren, der Rest Griechen und Türken, 15.000 Zigeuner, etliche Tausend Zinouren oder Walachen, die sich jedoch sast auvschlieblich in Stutari befinden und 2000 Juden. Das Na-tionalgefiihl des Albanesen ist noch nicht so stark eiilwlckelt wie bei seinen slavischen und griechischen Nachbarn, bei ihm vertritt der Stamm und beionderS die Religionsgemeinschaft das nationale Moment. Zu zwei Dritteln dem Islam ergeben, steht die Hauptmasse des albanesischen Volkes dem der griechischen und katholischen Religion angehSrigen Reste der Nation feindlich gegenüber. Besonders die Katholiken haben sich ziemlich scharf abgesondert. Den Kern der katholischen Albanesen bilden die Miriditen. Diese, etwa 70.000 Seelen stark (die Katholiken Albaniens dürften im Ganzen Nicht mehr als 100000 zählen), gehören den Stämmen der Ghegen an und bilden ein sast unabhängiges kleines Fürstenthum, ähnlich Montenegro. Die Regierung besteht aus zwei Häuptern, deren Eines der insulirte Abt von Ozocher, das Andere ein Edelmann aus der Familie der Lechi, gegenwärtig Prinz Prenk, ist. Früher stand die katholische Kirche Albaniens unter dem Schutze der spanischen Regierung, gegenwärtig ist der italienische Einfluß der vor« herrschende. Von den übrigen IS Stämmen der Ghegen, welche inSgesammt 380.000 Köpse zählen, sind nur noch die Kuei im Norden des Miriditen'Gebirges und die Zubci im Zakowa-Gebirge von Bedeutung. Den Ghegen stehen feindlich die durchgängig mohammedanischen Tosken gegenüber, doch find dieselben nur wenig zahlreich und übersteigen kaum 40.000 Seelen. Endlich ist noch ein seltsames Staatengebilde zu erwähnen: die Republik von Ochrida, welche die Ufer des Ochrida-Sees umsaht und deren Oberhaupt die jeweilige Sultanin Balide ist. Sonst zersällt Albanien in zahllose zusammenhanglose Oligarchien und Adels-Republiken, die zwar kein anerkanntes, wohl aber ein faktisches Dasein fristen und meist aus der Gemewsam-keit der Beute- und Blutrach züge beruhen, also im eigentlichen Sinne des Wortes Räuber-Gemeinwesen sind. (Ersindung. Uebertragung der Photographien aus Leinwand.) Den Gebrüdern Winter zu Wien (Kärntnerring 4) ist es gelungen. Photographien in beliebiger Vergrößerung aus eine glatte oder gerippte Leinwandfläche unmittelbar zu übertragen, ohne bade» eine große Matrize in Anwendung bringen zu müssen; die Bildflache selbst wird dem chemisch-optischen Prozesse der Photographie ausgesetzt und zwar unabhängig von der Laune des Sonnenlichtes durch Anwendung elektrischen Lichtes. Dem Porträtmaler ist so die Erleichterung geboten, auf die Skizjirung der Kontouren keine Mühe mehr verwenden zu inüssen. Aber nicht blos dem Portiätmaler bietet das neue Versahren eiiie dankenswerthe Beihilfe; das Kopiren vo>i Oelgeinälden, die Nachahmung von Gobelins haben eine Grundlage gewonnen, welche die Treue in bisher unerreichter Weise verbürgt. Aenchte. (A b m a b g ef ä l l e.) Der Verwaltungs-Gerichtvhof hat, wie wir schon mitgetheilt, am beiten. Jetzt empfing den Eintretenden eine behagliche Wärme, welche sich bei der draußen herrschenden Winterkälte um so angenehmer einpfand. Stumm entfernte sich Beppo; bald verhallten seine Schritte und die tiefste Stille waltete durch das Zimmer, in welchem nun der Fremde, den Mantel ablegend behaglich Platz nahm. Bald kam auch Friedrich nach Hause und schritt dem Thurmzimmer zu. „Nun, Du Sottderling", redete er den Fremden, der ihm grüßend entgegeiitrat, an, „habe ich es Dir recht gemacht? Sind die Vorbereitungen alle nach Deinem Wunsch?" „Ueber alle Erwartung!" lachte Riedl, denn er war es. „Dein alter Beppo hat inich nicht init einein Blick angesehen und so geheim-nißvoll empsangen, wie weiland einen Boten der heiligen Vehme." „Gut also", erwiderte Führer, „Du siehst, daß ich Dir die brüske Art, mit der Du mich verliebest und über die ich wohl das Recht hätte, ungehalten zu sein, »iicht nachtrage, aber nun rücke mit den Mittheilungen heraus, die Deine wiederholte Mummerei und all diese geheimnibvollen Anstalten rechtsertigeii." „Nicht doch! Gedulde Dich damit!" rief Riedl. ^Laß uns erst des Wiedersehens sroh werden, eh' wir uns durch Gedanken und Erörterungen über die Art erbittern, wie wir uns wiedersehen!" Er stieß mit dem lächelnden Freunde an. „Wie sich's sagen kann l" ries er. Der mächtige Minister sitzt mit dem halbflüchtigen Demokraten bei einem Glase Punsch zusammen, als wären wir noch harmlose Studenten!" Friedrich vermied es nicht, auf die Ideen-reihe einzugehen, die Riedl's Wort vor beiden austhat. So entspann sich ein munteres, von Witz und Gelächter belebtes Gsspräch, über dem ein Stündchen rasch verflog. Draußen hatte der Windsturm nach kurzer Ruhe mit doppelter Wuth begonnen. Dieser Lärm, sowie die Entfernung des Gemachs uiid der hoch liegende Schnee, welcher das Rollen der Räder dämpste, waren die Ursache, daß weder Friedrich noch Riedl es hörte, als nach einiger Zeit ein Wagen in den Hof fuhr. Es war Ulrike, die ungewöhnlich früh nach Hause kam. Im Zimmer wars sich Ulrike in einen Stuhl und ließ es wortlos geschehen, daß das Mädchen, darin einen unausgesprochen Besehl erblickend, sie auszukleiden begann. Nach längerem Zögern wagte eS das Mädcheii, eine Bemerkung über die ungewöhnlich frühe Nach-hausekunft ihrer Gebieterin zu äußern. 15. d. M. die Entscheidung des Ministerium« in Sachen der Stadtqemeinde Marburg gegen Herrn Alois von Kriehuber, betreffend das Abmaßgefälle, als ungesetzlich aufgehoben. Die Wichtigkeit dieses Falles veranlaßt, noch Einiges darüber zu sagen. Seit dem Jahre 1754 besitzt Marburg das Recht, vom Getreide, welches „zum Konsum oder Verkauf" eingeführt wird, eine Gebühr zu erheben, welche flüher 1 kr. vom Metzen betrug, unter der neuen Maßordnung aber sich auf 3 kr. vom Hektoliter beläuft. Herr Alois von Kriet)uber weigerte sich bekanntlich, das Abmaßgefälle von jenem Getreide zu entrichten, welches er für feine Dampfmühle in Melling bezieht, nach seiner Behauptung, da dieses Getreide weder „zum Konsum, noch zum Verkaufe" bestimmt sei. Die Statt-halterei und das Ministerium entschieden in diesem Sinne Der Verwaltungs-Gerichtshof erkannte jedoch ain 15. März nach den Darlegungen des GemeinderatheS und seines Vertreters Dr. Joses Kopp: Gebührensrei ist nur jenes Getreide, welches durchgeführt wird oder zu eigenem Gebrauche bestimmt ist. Durch's Mahlen hört das Getreide auf, als solches zu existiren; es kann nicht mehr in den vorigen Stand zurückversetzt werden und erscheint dem-nach als konsumirt. Das Abmaßgesälle ist ein« Abgabe sür den Verkehr in Marburg, und ist da» Hauptgewicht auf die Einbringung des Getreides zu legen. Die Entscheidung des Ministeriums wird als ungesetzlich ausgehoben. (RechtsschutzundUnterstÜtzungS» Verein der Eisenbahn-Kondukteure.) Dieser Verein zählt nun 2220 Mitglieder und besitzt ein Vermögen von 29,39S fl. In der letzten Jahresversammlung wurde be-Ichlossen, Mitglieder bis zum vierzigsten Lebensjahre nur noch während sechs Monaten auszunehmen und dann nach Vollendung des siebenunddreikigsten den Beitritt nicht mehr zu gestatten. Die Unterstützungen der Kranken bleiben unverändert; die Auszahlungen bei Todesfällen wurden jedoch für Mitglieder, welche länger als drei Jahre dem Verein angehören, auf 300 fl., sür die übrigen aus 250 fi. sestqesetzt. Die Pension wird sich künftig auf 10 fl. monatlich belaufen. Der Antrag, den Sitz de« Vereines von hier nach Wien zu verlegen, wurde verworfen, da nicht die satzungS-gemäß vorgeschriebene Anzahl von zwei Dritteln der Mitglieder für denselben stimmte; die nächste Jahresversammlung soll aber zu Wien statifinden. (Zwei Betrüger.) Mathias Drob-nitsch, srüher in Zellnitz an der Drau, und Franz Schöpser hatten vor drei Jahren in Maria-Rast ein Handelsgeschäst eröffnet. Als der Stand dieses GeschästeS bereits passiv war, entnahm Schöpser demselben 800 fl. baar. so- „Ich habe hestige Kopsschmerzen", erwiderte Ulrike leichthin, „ich bedarf der Nuhe." Hiedurch ermlithigt fuhr das Mädchen fort: .Der gnädige Herr wird sehr bedauern, daß er eben heute nicht zu Hause ift.^' „Mein Mann ist ausgegangen?" fragte Ulrike und bemühte sich, in den Ton der Frage die möglichste Unbesangenheit zu legen. „Gleich nach dem Abenveffen", erwiderte das Mädchen. „Seitdem ist er noch nicht nach Hause gekoininen." Ulrike klagte über steigendes Kopfweh, schickte das Mädchen sort und schritt nun in beoeutender Erregung in dem Gemache aus und nieder. Obwohl die Ermahnungen der Räthin im Augenblick wie Wassertropsen an einer Marmorfläche abgeglitten waren, hatten sie doch in ihr eine imgewohnte unbehagliche Stimmung zurückgelassen. Als sie so besangen in die Gesellschaft trat, verinochte auch diese nicht, ihr die sonstige Lebhaftigkeit zurückzubringen. Es war das erste Mal, daß die Unterhaltung sie nicht fesselte und daß ihre Gedanken über dieselbe hin nach Hause schweisten. Sie sah Friedrich im Geiste nach Hause kommen, sah. wie er sie vermißte, sie glaubte seine stillen Klagen, nur der Mutter gegenüber ausgesprochen, zu hönin, und siedend heiß stieg es ihr vom Herzen ziim Kopfe empor. Die Neigung zu Friedrich, hie wie um 1200 fl. Waaren, die er veräußerte. Beide Gesellschafter verkauften bald darauf dag ganze Lager, welche« einen Werth von S1300 fl. hatte, der Frau Karoline Schöpser um 2930 st., bezahlten nur einen Theil der Gläubiger und benachtheiligten die übrigen (Wiener Firmen) um 167b fl. Wegen Betrugs angeklagt, wurden Mathias Drobnitsch und Franz Schöpser von den Gejchwornen sür schuldig erklärt und von den Strasrichtern verurtheilt, ersterer zu 2 Jahren, letzterer zu 2 Jahren und 6 Monaten schweren Herkers. (Ertrunken.) Seit acht Wochen wurde in Unter-Drauburg der Flößer Joses Sabath vermißt. Dieser Tage sand man den Leichnam desselben nächst der Draubrücke in Otttschnik-berg; Spuren einer Gewaltthat konnten an demselben nicht entdeckt werden. (Wegen Straßenraubes.) Der Taglöhner Mathias Mohorko und der Schlosser-lehrling Anton WeraS hatten am W. Jänner Abends den betrunkenen Hadernsammler Georg Leffiak bei der Grajenabrücke zu Pettau Überfallen und seiner Baarschast — 8 fl. — beraubt. Nachdem die Geschwornen die Schuldfrage bejaht, wurde Mohorko zu schwerem Kerker aus die Dauer von zehn Jahren, WeraS zu derselben Freiheitsstrafe auf die Dauer von sieben Jahren verurtheilt. (Selbstmord.) Der (Srundbesitzer N. Knaus in Zellnitz a. d. D. hat sich im Zorne über seine Familienverhältnisse mit Arsenik vergiftet. (Feuerschade n.) Der Gesammtschaden, welchen das Gut Ankenstein in Folge der Brandstistung am 10. d. M. erlitten, beträgt 7000 fl. (Falschmünzer.) Gensdarmen des Bezirkes Luttenberg hatten kürzlich drei Stücke gefälschte Thaler in,Beschlag gei^ommen, die aus Zinn gegossen und leicht erkennbar waren. Auf Grund weiterer Nachsorschung wurde gegen einen Bauer von Wantschen die gerichtliche Untersuchung eingeleitet. (Theater.) Samstag den 2Ä. März gelangt die große Oper ^Der Teusel aus Erden"' zur ersten Aufführung. Letzte ^ost. Di» Sst,rreichifche Regierung will ent gegen den Beschlüssen des Adgeordneten Hauses an den AusgleichOeotVarf-a fest« halten. Die Eittladuvgen z«» Kongreß ssllen morgen ausgefertigt werde«. Gairolt übernimmt den Vorfitz im ueuen ttali-uischen Miakstertum. Da» rusfische Heer hat seit dem Ad» fc^tusse des Waff nftiUftandes dreiundsechztg-tausend Mann durch den Flecktyphus ver-ioren. Die englische Skegternng hat die Mo dilmachung eines zweiten Armeekorps ange-ordnet. Eingesandt. Der Lehrerverein Umgebung Marburg hält am 4. April l. I präcise 10 Uhr Vormittag seine 2. diesjährige Versammlung ab. Zahlreiches Erscheinen von Seite der ?. I. Mitglieder ist um so mehr zu erwarten, als unmittelbar angeschlossen an diese Versammlung die Hauptversammlung des Bienenzuchtvereines, zu welcher auch das Lehrpersonale im Interesse der gewiß guten Sache freundlichst eingeladen ist, unter deniselben Dache stattfinden wird. Die Lehrervereinsleitung. Aom Aüchertisch. F. Schmitt's Statistik der öfterreichisch-ungarischtn Monarchie. (In fünfter Auflage neu bearbeitet von Gustav Adolf Schimmer.'Wien.) Nach dem Tode des Verfassers, dessen Statistik drei Auflagen erlebt hatte, Übernahm Gustav Schimmer das Erbstück der vierten Auf« läge und sah stch, wie er im Vorworte sagt, durch den Ausschwung, welchen inzwischen das staatliche und soziale Leben in Oesterreich-Un-garn erfahren, genöthigt, das Buch, um seinen alten Nuf als Lehr« und Handbuch wahren, einer vollständigen Umarbeitung mit gleichmäßiger Berückfichtigung aller statistisch erfaßbaren Momente des Volts- und Staatslebens zu unterziehen. Dies war schon mit der vierten Auflage so gründlich geschehen, daß von dem allen Buche nur die unverändert richtigen geschichtlichen und die natürliche Landesbeschaffenheit betreffenden Abschnitte erhalten blieben, wogegen die itbrigen Theile einer völlig neuen Gestallung bedurften. Schimmer hatte überdies durch Beigabe von Verhältnlßzahlen, durch stete Beziehungen der statistisch nachweisbaren Thatsachen aus Land und Bevölkerung, durch Parallelen zwischen den beiden Reichshälsten und den einzelnen Ländern der vergleichenden Methode Rechnung getragen. In der S. Auflage ist er nicht nur diesen Tendenzen treu geblieben, solldern er hat die zwischenzeitig veralteten Daten durch die neuesten Angaben ersetzt und mehrere Abschnitte, wie jene über Landwirthschast, Banken, Vereine, Justiz ze. ganz neu bearbeitet, um das Buch den vorwärtsschreitenden Anforderungen der Wissenschaft und der Schule anzupassen. Nach der Darstellung des Territorialbe-standes (I) und des Bodens (II) der Monarchie im Grunde ihres Herzens lebte, gewann bei diesen Vorstellungen den Siea über ihren Leichtsinn und ihre Vergnügungssucht. Rasch gedieh der Entschlub in ihr, heim zu gehen und den harrenden Gatten zu überraschen. Während des Fahren» malte ste stch's immer bestimmter und wärmer au», wie erstaunt Friedrich sein, welche Freude er zeigen werde, sie so früh heimkehren zu sehen. Dann wollte sie ihm um den Hals" sallen und ihm sagen, daß ste nun öster bei ihm bleiben wolle, daß sie gekommen sei, ihre verwaiste stelle an seinem Tische einzunehmen. Je lebhafter diese Bilder sich in ihr gestaltet hatten, desto schmerzlicher war ihre Enttäuschung, als ste bei ihrer Ankunft von Niemand als der Dienerschast empsangen wurde. Als sie vollends von derselben hörte, daß die Räthin schon zu Bett, daß ihr Mann ausgegangen sei, mußte sie ihre ganze Fassung ausbieten, uin nicht zu verrathen, was in ihr vor-aing. Sie konnte sich keine bestimmte Rechenschaft geben, aber sie fühlte sich verletzt. Sie sah allerdings ein, daß Niemand Grund hatte, sie zu erwarten, und dennoch kränkte eS sie, daß sie nicht erwartet worden. In dicsein Zwiespalt war sie ans Fenster getreten und sah achtlos in den Sturm und das Schneegestöber hinaus. Plötzlich wurde ihr Blick von einem Lichtstreifen festgehalten, der durch das Dunkel schimmerte. Sie sah schärfer hin und überzeugte sich bald, daß sie sich nicht getäuscht habe. Es war Licht, das durch den Lustausschnitt eines fleschlossenen Fensterladens sichtbar wurde, und kain offenbar aus dem Thurmgemach neben der Bibliothek. Sie wußte dasselbe, zumal im tiefsten Winter völlig unbenutzt und konnte sich daher nicht erklären, wer sich dort beftnden und was dort vorgehen könne. Sollte Friedrich doch zu Hanse sein? Sollte er dort arbeiten? Sie erinnerte sich der Treppe, die in den Bibliotheksaal führte; von dort koniite sie unschwer erkundigen, was in dem anstoßenden Geinach vorgehe. Schnell ent-schlössen löschte sie das Licht, nachdem sie ein leichtes Tuch uingeworsen hatte, und lauschte durch die leise geöffnete Thür in den Hausflur hinaus. Lautlos schlüpfte sie nun zu der Treppenlhür hin, öffnete sie und stieg die leichten Stufen nieder. Der Saal war vollständig dunkel; nur die etwas Hellern Fenstern ließen sie erkennen, wohin sie ihren Fuß zu wenden hatte. Die letzte Stuse knarrte hörbar — athem» los stand sie einen Aiigenbltck. aber Alles blieb still. Nur vom ThuriNgemach her vernahm man ziemlich deutlich lachende Männerstimmen und Gläsertlingen. Ulrike schwanden beinahe die Sinne: sie erkannte die eine Stimme gleich; es war Friedrich. folgt der III. Abschnitt über die Bevölkerung, welcher den Stand derselben, deren Schichtung und soziale Gliederung, und die Elemente ihrer Bewegung behandelt. Der IV. Abschnitt umsaht die physische Kultur und bringt die Erhebungen über die landwirthschastlichen Erzeugnisse, der Ernten uiid der Viehzucht, des Bergbau- und Hüttenwesens. Im V. und VI. Abschnitte wird die Statistik der iZndustrie mit Benützung der besten, Überhaupt versügbaren Daten, dann jene von Handel und Verkehr gegeben. Der Vll. Abschnitt ist der geistigen Kultur gewidmet und gibt die statistischen Daten über Klerus und Schule. Im VIII. Abschnitte werden die sozialen und volkswirthschastlichen Verhältnisse, darunter insbesondere auch das Vereinsweseil, die Banken und Kreditinstitute, das ganze Sparkassen- und Aktienwesen und Strafrechtspflege behandelt. Der IX. und X. Abschnitt endlich geben eine gedrängte Skizze der Verfassung, Verwaltung und des .Kriegswesens, in welcher die staatsrechtlichen Veränderungen init Gewis-senhastigkeit bis auf die jüngste Zeit fortgeführt sind ; nebst dem Verwaltungsorganismus beider Reichshälften sind auch die Zustände der Staots-finanzen (Budgets von 1377 und 1878) und des Staatsfchuldenwefens dargestellt. Diefe Jnhalts-Anzeige dürfte genügen, um die Aufmerksamkeit alif das Schmitt-Schimmer-sche Buch zu lenken. Würde dasselbe in den Mittelschulen ernst und tüchtig gelehrt und gelernt, so hätten wir eine Generation von Stu-direnden zu erwarten, die ihr Vaterland besser kennen, als es bisher leider die Erfahrung zeigt. Gingesandt. Im „Eingesandt" de» Sonnta^SblatteS Vom 17. März 1878 der „MarburgerZeltung" wird ein städtischer SicherheitSwachMlinn der Mißhandlung eines HandwerkSburschrn gelegentlich dessen Anhaltung beschuldigt. Der Stadtrath hat hierüber um gerichtliche Untersuchung bereits angesucht und wird daS Ergebniß seiner Zeit veröffentlicht. Danksagung. Der löbl. Verwaltungsrath der k. k. priv wechselseitigen Brandschaden-VersicherungS-Anstalt zu Graz hat in seiner am 4. Februar d. I. abgehaltenen Sitzung unserer freiwilligen Feuerwehr den namhaften Betrag von 40 fl. ö. W. alS Subventioi, gütigst zu verleihen geruht, wofür ihm hiemit im Namen deS Vereines der wärmste und tiefgefühlteste Dank ausgesprochen wird. ^gig Feuerwehr^ommando St. Lorenzen K. B. am 19. März 1878. R. Millemoth, Aeuerwehrhauptmann. Eine starke Männerstimme, deren Ton Ulrike bekannt schien, erzählte etwas. Jetzt hörte sie deutlich, wie die Stimine lachend endigte, Gläser klangen an einander und zu der ersten Stimme gesellte sich lachend eine zweite. Friedrich lachte so herzlich, so harmlos t»eiter, aber nni so tiefer schnitt jeder Ton iti Ulrikens Herz. Jetzt wußte sie Alles, jetzt empfand ste mit schmerzlicher Bitterkeit, daß ihre vorige Gesühlswallung nichts als Selbsttäuschung gewesen war. Dieser Mann sollte sie vermißt, sollte sich nach ihr gesehnt haben, der es vermochte, sich so leicht beiin Glase zu entschädigen, der es, um bei dieser kostl>aren Unterhaltung ja nicht gestört zu werden, nicht verschmähte, sich anzustellen, als verließe er das Haus? Unmöglich ! Und vor diesein Manne hatte sie sich demüt^igen wollen! Um dieses Mannes willen hatte sie sich in Ketten schmiegen und jeder Freude der.Jugend entsagen wollen! In Ketten ohne andern Zweck, als sie zu knechten, durch nichts vertchönt, durch kein Gegenopfer aufgewogen ! Niminermehr! (Aortse^ung folgt.) 6sr vliii lleil MSimOii SlüZ kMNüM Wü Skr I-ckerdillliiDiiiiM in MU »NU» S«»tvQ üsr vQtor»tiit»uox»LoQÜ« üor K0»»»»to» SodutvQ SM 2Z. itlüi Z! 1878 um 7 vlli' im <>ä!jilio-8Aülv vsrallsts.Itstvll wuÄtiUtsod-äsvIawMlMIloll /UuuIvM«. 1. Dt« dtss, x^smisodtoi' Lkor......vov I«. V. Lsstdovev. s. ILIavRsT'Vtsos» „8art«i^vIIou.........Ltvxdsv Lollsr. 8. ») VVar»sriKKStd aus Alarttia mit övKloituus äss ^iauokorts.....?t. V. ?lotov. b) »ug äsr ZL«lid«riIÄtv «>v« 8»r«l»trv) ^02»rt 3. a) I>tV S'Wt«« WRRr's» Vlkllvsrokor.......k. Ledum»uv. b) V VttAt iRoöt» Solvliusrtstt.........Ll^järUl. 9 DsoRtZiristtoi». 1V. I^tavtsr'Vl^OS» Vuverturv aus Lknnlikoser.....A. U»guo?. 11. riisr'? tkr. 1. 2. lilällverokor mit Ksxlsituiix äss ki»vokorto l^Ult»V Ivsvis 12. I^ts«1«sK'r'SKt»sIt!, viläullsrokor.........2. ^»rivüvsr. Lntröo pvi' pvi'son SV kf. oknv vssokfänicung ilsl' krossmutk. Livtrittsicartsll sinä iu 6sr kuvdkaväluvx ävs llerrv?risär. un6 am I'axv 6vr I^rvüulltioll auod »u üvr liasso 2U kabou. (313 LtuäsutsQlcartöll siuä nur io äsu VirstLtiovsIiallLlsiga 6sr kiesixsn ärsi ^ittslsokulvn su bslcomwsv. durch welchen bedeutende Lieferungen nach dem Orient unter- bleiben mußtm, veranlaßt die Wäsche - Brautausstattung - Aabrik »»» »tr»«»», Wt»»», Rotheuthurmftrafte A, sämmtliche zurückgehaltene größere und kleinere Waarensendungen von Herren-, Dame«- «uD Atnder-WSsche, sowie Leinwand, Tacktücher, Ttschzenge ic. um das enorme Lager rasch abzusetzen zu nachstehenden wahrhast billigen Preisen abzugeben Anstatt Zwei nur Einen Gulden! l Hecreu-Uuterhose frtther fl. l.ao n«r kr. 7» l» engl, vattsttücher mit särblgem Raud, gesäumt früher fl. », nur <>. R.-i Edtrtina-Herrenhemtz mit glatter od. g^lteabrust früher fl. », ««r ft. R.- echtfördigeS Pertailhemd, »lueptß Master fvüher fi. », nur st rugl. Trikot-Leibchea oder Hofe, weiß und fSrbtg früher st. », nur st. R.-^ elegante vatisttllcher mit sSrbtgem R» ^ u» H» L >, « « K o? Z « « « St >c» MW L s S L US' »»' II »». . so« .»» L kS ^ S'»'^ « >»KN s. «S »s> « S8 « » o> es « L SS ^ « s ^ Ls?: 8 »«» Kundmachung. Anläßlich eines vorgkkommenen, ärztlich tonstatirten Flille« von Hundswuth, wobei nebst mehreren Hunden auch Menschen Atbissen wurden, findet der Stadtrath in Hinblick auf den Minist. Erlaß v. 6. Dkzb. 13S9 Z. 8259S u. v. 26. Mai 1854, sowie dtn Statth. Erlaß v. 25. Febr. 1875 Z. 2557 FolgevdeS anzuordnen : 1. Vom heutigen Tage an gerechne! wird vorläufig durch sechs Wochen eine strenge Kontumaz über sämmtliche Hunde in Marburg verhängt, demnach müssen alle Hllnde ohne Unterschied, welche öffentliche Gassen oder Plätze betreten, mit einem Maulkorbt versehen oder von dem Eigemhümer an der Leine gesühkt sein, widrigenfalls sie vom Wasenmeifter eingefangen und nach 24 Stunden vertilgt werden. UeberdieS verfallt der lKigenthümer deS betretenen Hundes in eine Geldstrafe biS 10 st. 2. Der Wasenmeister ist beauftragt, während der Kontumazzcit die Streifung nach Hunden alltäglich vorzunehmen und eS wird dem-s.lben die Prämie für eingefangene Hunde, welche oer Elgenthümer auslösen will, auf vier Gulden ö. W. hlkMit erliöht. 3. DaS Mitnehmen von Hunden in Gast-, Kaffeshäuser und andere öffentliche Lotale ist unbedingt verboten und sind die Gastwirche und Kaffersteder bei Äerhüngung einer Strafe bis zu 10 fl. verpflichtet. Gasten mit Hunden vtn Eintritt in das Gejchäftslokale zu versagen. 4. Ist ein Hund tr.lnt, zeigt er ein von seinem gewöhnlichen Berlzalten adwelchendeS Benehmen, lst er trauriti, mürrisch, bissig, so ist uttveizüglich d»e Anzeige hiivo» dem Stadtrathe zu machen. Wer dies unterläßt, verfällt in die strafe deS K 387 drS ÄtrafgrsetzbuchrS. 5. Die Belpflichtung der unverzüglichen Anzeige trllt umsomehr ein, wrnn es dem Elgenthümer des Hundes bekannt Mlld, daß leß' lerer von einem wüthenc^en Hulide gebisstn wor-den isl. Da diese Maßregeln zum Schutze der Bevölkerung gegen eine etwai»;e Ausbrtilung oer sürchterlichiN Krankheit der HundSwulh und Wasserscheu ergr.ffen lverden, so erwaitet der Slavtrath eine allseitige Unterstützung der be» hördllchen Organe vo» Seite de» PuÜlkum?. Stadlr^tlh Marbl»rg am IS. März 1876. Der Burg.^rmeister: Dr. M. Relser. v« von 40 Icr. l)is 80 kr. 2U kkkvll bei Li9)__Livrrvoz»»«._ I W»M»MiWMWWWW>WWlW»WWWIW»»W>»»W»W k'ür äi« violev kovoiss von >c>viv kür äi« »»dirsiodv övtkoilixuvI »u äsia 1.viodvllbessiü»^ai»o ävr Lsg^so ikrou tlvixoküdltov O»i»k: SI.7 Dls tf'attef'mi A»>»ts7'bitsös»»s7». Wohnung mit 2 oder 3 Zlmmern, Küche, Keller, Garten» antheil:c. ist bei I. Schärer, Wielandplatz sogleich zu vermielhen. _^^316 Ein großes Zimmer und ein AeVer aus 24 Startin sind in der Postgasse Nr. 4 zu vermietäen. Dachstnhl sehr stark, 5° breit und 10° lana, verkauft allso- leich_Kartin, ssss Laibacher Sauerkraut SöS) lmpfieblt M. LerantworAch« Itetiklioii, Druck u«d L«rli»g «on Cduard Zanschi^ in Mardnig. »Ks«».