rammatik KMttNstLbENS. L.«!8L6» der hochdeutschen Sprache. p 'N freis in Leinwand gehnnden r R. Grammatik der neuhochdeutschen Sprache für Mittelschulen in mehrsprachigen Ländern. Bon Anton Keinrrich, Professor am kaiserl. königl. Obergymnasium in Laibach. Achte Auflage (Ueudruck). Mit Erlässen des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 26. October 1881, Z. 16.027, und vom 16. December 1898, Z. 31.442, für Mittelschulen in mehrsprachigen Ländern zulässig erklärt. Preis gebunden 2 L. K o i b a ch. Druck und Verlag von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. 1899. Aus der Vorrede zur ersten Auflage. Seitdem die nichtdeutschen Sprachen in unseren Hauptschulen eine sorgfältigere Pflege genießen, genügen für den deutschen Sprachunterricht in den Mittelschulen nicht mehr jene Grammatiken, deren Ziel nur darauf gerichtet ist, eine zum Eigeuthum gewordene Sprache zum Bewusstsein zu bringen. Die im Z 60 des Org.-Entw. an die aufznnehmenden Schüler gestellte Forderung des richtigen Lesens ist zur Aufgabe des Gymnasial- Unterrichtes geworden. Ein richtiges Betonen ist in den unteren Clasfeu selten zu hören. Ich habe deshalb in der Laut- und Formenlehre an den mehrsilbigen Wörtern die hochbetonten Silben mit dem Accente versehen. In zweifelhaften Fällen holte ich mir Rath in Fr. L. K. Weigands deutschem Wörterbuche. Dass in gewissen Verbindungen, z. B. bei Hervorhebung eines Gegensatzes, von der ursprünglichen Betonung abgewichen werden muss, dient zu einem der vielen Belege für die Wahrheit, dass der Nicht¬ deutsche die richtige Betonung nicht aus einigen Regeln erlernen kann. In der Syntax aber verfolgte ich mit der Accentuierung den in der Note zu § 117 angegebenen Zweck. Nicht alle, sondern nur diejenigen mehrsilbigen Wörter sind accentuiert, welche Slaven, Magyaren und Italiener unrichtig auszusprechen pflegen; ich begnügte mich aber nicht, ein solches Wort nur bei seinem ersten Vorkommen mit dem Accente zn versehen, sondern ersparte ihn nur, wenn es sich bald wiederholte; denn eine vierzehnjährige Schulpraxis hat mir gezeigt, wie langsam gerade in diesem Punkte die Beobachtung von Regeln zur Gewohnheit wird. Die¬ selben anzugeben ist übrigens nicht versäumt worden. Der im Z 60 des O.-E. an die aufzunehmenden Schüler gestellten Forderung, «fertig und mit Vermeidung solcher gröberer Fehler, welche durch allgemeine Regeln sich bestimmen lassen», Dictate nachschreiben zn können, muss öfter noch im Obergymnasium nachgeholsen werden. Bei vielen, die ihr beim Eintritt ins Gymnasium gerecht werden, verliert sich IV Aus der Vorrede zur ersten Auslage. mit den Jahren die Sicherheit, weil an den Gymnasien jetzt überhaupt wenig und das wenige zumeist stenographisch geschrieben wird und weil man auf das im O.-E. Jnstr. IV, a für die erste und zweite Classe angeordnete Dictandoschreiben nicht immer das nöthige Gewicht legt. Ich habe deshalb an jede Regel der Rechtschreibung ein Dictando gefügt, das ihr zum belebenden und sicherstellenden Beispiele dient. Es ist gut, nach Erklärung und Abfragung der Regel das Dictando mit richtiger Betonung vorlefen zu lassen und es erst in der nächsten Stunde zn dictieren. Die Sätze der Dictanden sind nicht Büchern entnommen. Mir lag nicht daran, dass sie belehrenden Stoff enthielten, sondern lediglich an einer gedrängten, wiederholenden Einübung der gleich¬ klingenden, aber verschieden zu schreibenden Wörter, die so nahe als möglich nebeneinander stehen müssen, soll ihr Wesen und ihr Unterschied mühelos erkannt werden. Demnach haben nur wenige Sätze eine all¬ gemeine Bedeutung. Seltene Wörter jedoch find in ihnen erklärt. Das Verhältnis, aus welchem heraus der Sinn des Satzes vom Lehrer mit wenigen Worten erklärt werden kann, ist überall leicht zn erkennen. Das Dictando 10 ist besonders für Italiener und Südslaven wichtig. Mit einem Lehrbuche, das bloß Betrachtungen über die Sprache enthält, ist unseren Anstalten nicht gedient. Hier muss gelernt werden und deshalb der Stoff in bündige Regeln gebracht sein; Lehrer und Schüler müssen die Fragestellung aus der Textierung des Bnches leicht heransfinden. Dafür ist selbst die typographische Anordnung von großer Bedeutung. Das Buch in dieser Hinsicht der freundlichen Beurtheilung der Fachgenossen überlassend, erwähne ich von dem, was ich als Begrün¬ dung und Rechtfertigung des Einzelnen sagen könnte, nur Folgendes: Definitionen schienen mir nur dort nothwendig, wo sie die Anwendung von Regeln beeinflussen. Dieselbe Anschauung schrieb mir auch das Maß desjenigen vor, was aus der Etymologie ausgenommen wurde, und bezeich¬ nete mir zugleich den Platz desselben in der Formenlehre. Die in Z 108 angeführten Fügungen sollen dem Schüler als Muster zur Anlegung einer alphabetisch geordneten Phraseologie dienen. Sieh die Note zu Z 89, 3. Vieles, wie z. B. die Lehre vom Geschlechte, dem Gebrauche des Artikels, der Reflexivität, die Setzung des es, des haben oder sein, muss unseren Schülern eingehender mitgetheilt werden, und in solchen Partien bringt das Buch viel Neues, wie z. B. in M 100 und 101. Um nicht zu verwirren, vermied ich besonders in solchen Abschnitten so viel als nur möglich die Aus der Vorrede zur ersten Auflage. V Anführung schwankender und durch Ausnahmen geschwächter Regeln. Manches dürfte demjenigen, welcher nur an rein deutschen Anstalten unterrichtet hat, überflüssig, manches sogar kindisch erscheinen. Die Versi- ficierung von Regeln und Formen ist eine anerkannte Erleichterung für die Aneignung, wenn dabei beobachtet wird, was in der Note zu Z 47 darüber gesagt ist. Manche aus der Erfahrung geschöpfte Winke erlaube ich mir, statt in der Vorrede, in der Form von Noten an jenen Stellen zu geben, wo sich die Gelegenheit, sie zu beobachten, zuerst bietet. Sehr häufig wird auf Fehler aufmerksam gemacht, die in den Theken oder in der Sprechweise der Schüler öfter wahrzunehmen sind; denn nur die Er¬ kenntnis des Fehlers führt zur Besserung. Auf frühere Sprachperioden griff ich nur in jenen seltenen Fällen zurück, wenn ich etwas Auffallendes rechtfertigen musste; denn durch diese Art von Gründlichkeit werden unsere Schüler nur verwirrt. Im Gebrauche großer oder kleiner Initialen nach «z. B.» herrscht auch in eingeführten Lehrbüchern große Jnconsequenz; ich setze einen großen nur dann, wenn ein Satz folgt, außer derselbe ist in den Text eingeschaltet. Grammatische Aufgaben sind an unseren Anstalten viel nothweu- diger, als oft geglaubt wird. Der eifrige Lehrer übt durch dieselben die verstandenen und angeeigneten Regeln ein; das Lehrbuch dagegen enthält nur solche, welche zum Verständnis und zur Aneignung der Regeln führen. Diese werden am besten in der Schule mündlich gemacht, dann können sie wohl auch gleich den andern in das Arbeitsheft eingetragen werden. Von besonderer Bedeutung sind die Aufgaben in der Syntax. Obgleich in unseren Anstalten mehr gelernt als betrachtet und somit von der Regel zum Beispiele übergegangen werden muss, und zwar dies umsomehr, als der umgekehrte Weg lang und nach meiner Erfahrung so dunkel ist, dass man erst auf dem Rückwege von der Regel zum Bei¬ spiele etwas sieht; so ist doch die Satzlehre so abgefasst und typographisch so eingerichtet, dass der Lehrer mit Leichtigkeit auch von den Beispielen zur Regel übergehen kann. Ich wählte zu Beispielen leicht verständliche Sätze, damit der Schüler nicht durch das Nachgrübeln über ihren Sinn die Regel aus dem Auge verliere. Unsere Schüler schöpfen ihre Kenntnis der deutschen Sprache nur ans Büchern. Sei es nun, dass sie vor¬ zugsweise Gedichte lesen oder in der Schule interpretieren und sodann memorieren, Thatsache ist, dass sie auch in prosaischen Aufsätzen zumeist die Poetische Wortfolge anwenden; deshalb vermied ich, wo nur immer VI Aus der Vorrede zur ersten Auflage. möglich, klassische Beispiele in Versen. In der Lehre vom einfachen er¬ weiterten Satze habe ich als «vorläufige Bemerkungen» die Lehre von der Entstehung der Nebensätze ausgenommen. Es ist dies erfahrungs¬ gemäß das leichteste Mittel, eine klare Übersicht über den Satzbau zu erzielen. Und diese Nebensätze bildet der Schüler selbst durch Erweiterung der Satztheile in den unter «Aufgaben» angeführten Beispielen. (Nicht Nebensätze habe ich hier angeführt, was verwirren könnte.) Im an¬ schließenden Gegensätze verlangen in der Lehre von dem zusammengesetzten Satze die «Aufgaben» das Zusammenziehen der Nebensätze in jene Glieder des einfachen Satzes, durch deren Erweiterung sie entstanden sind. Daher ist das Satzgefüge vor der Satzverbindung zu behandeln. Durch die angegebene Art von Resolvierung und Reducierung werden die beiden Hauptabschnitte der Syntax in einen zur Einheit führenden Contact gesetzt, und was die Hauptsache ist, es kommt Leben in die Schule. Selbst- thätigkeit ist ja Bedingung alles Fortschrittes. Gut ist es, in der Syntax von jedem Abschnitte und Paragraphen zuerst eine Übersicht zu gewinnen. Hat der Schüler die größeren Abteilungen im Auge, dann geht er mit Verständnis an die Unterabtheilungen. Drr Verfasser. Einleitung. Sprachen, welche von keinem Volke mehr gesprochen werden, nennt man tobte im Gegensätze zu den lebenden. Es gibt über tausend lebende Sprachen. Ähnliche oder verwandte Sprachen bilden einen Sprachstamm. Der in der Weltgeschichte wichtigste Sprachstamm ist der indogermanische. Er umfasst die Sprachen der gebildetsten Völker, der Inder, Perser, Griechen, Römer, Celten, Germanen und Slaven. Aus der Sprache der alten Römer, der lateinischen, sind als Töchtersprachen die romanischen entstanden, die italienische, spa¬ nische, portugiesische, französische und rumänische. Zu den slavischen Sprachen gehören die tschechische, polnische, lithauische, russische, serbische, kroatische und slovenische. Von den germanischen Sprachen ist zuerst die gothische zur Schriftsprache geworden, aber nun schon seit dreizehn Jahrhun¬ derten erloschen. Zu den germanischen Sprachen gehören die englische, dänische, norwegische, schwedische und die deutsche. Die deutsche zer¬ fällt von jeher in eine ober- oder hochdeutsche und eine nieder¬ deutsche (plattdeutsche), und jede wird wieder in mehreren Mundarten, Dialecten, gesprochen. Das Holländische ist ein niederdeutscher Dialect, der sich zur Schriftsprache emporgeschwungen hat. Die jetzt in ganz Deutschland übliche Schriftsprache ist ein hochdeutscher Dialect, der aber nirgends so gesprochen wie geschrieben wird. Sie ist das geistige Binde¬ mittel der deutschen Volksstämme. Eine lebende Sprache ist Veränderungen unterworfen. Anders als die heutige hochdeutsche Schriftsprache lautete die althochdeutsche, welche vom sechsten bis zum Ende des neunten Jahrhunderts geschrieben wurde. Auf das Althochdeutsche folgte das Mittelhochdeutsche bis zum Ende Heinrich, Grammatik. 1 2 Einleitung. des fünfzehnten Jahrhunderts, und an dieses schloss sich die jetzt lebende neuhochdeutsche Sprache an. Alle Schriftwerke, welche in einer und derselben Sprache abgefasst find, bilden zusammen ihr Schriftthum oder ihre Literatur. Aus den Schriftwerken leitet der Sprachforscher, Philolog, die Gesetze ab, nach denen die Sprache richtig gesprochen und geschrieben werden soll. Die wissenschaftliche Zusammenstellung derselben nennen wir Grammatik oder Sprachlehre. Die Grammatik der neuhochdeutschen Sprache zerfällt in die Lautlehre und Orthographie, die Formenlehre und die Syntax. Lautlehre und Orthographie. Z 1. Ein Wort besteht entweder aus einer oder aus mehreren Silben, z. B. Bau (einsilbig), Baü-er (zweisilbig), Ge-bäü-de (dreisilbig). Eine Silbe besteht entweder aus einem oder mehreren einzelnen Lauten, z. B. E-del-stein. Die Laute bezeichnen wir in der Schrift durch Buch¬ staben. ß 2. Arten und Hetonung der Silben. 1. ) Stämmsilb e nennen wir diejenige, welche schon für sich allein etwas bedeutet. Sie bleibt bei der Bildung von Wörtern in ihrem Wesen unverändert, z. B. leb, be-leb, Be-läb-ung, be-leb-t; Fall, ge-fiel, ver-fall-en, ge-fäll-t. In jedem mehrsilbigen Worte erhebt sich in der Regel die Stamm¬ silbe durch einen stärkeren Ton über die änderen, d. h. sie hat den Höchton. Aüsnahmen: lebendig, wahrhäftig. 2. ) Von der Stammsilbe werden durch Vorsehung von Vorsilben und Anhängung von Nächsilben neue Wörter äbgeleitet, z. B. Satz, Vör-satz, Sätz-ung. Die Vorsilbe ant und die Nachsilben ei, ier sind stets, die Vor¬ silben ab, erz, un, ur zumeist betont, z. B. Er äntwortet (nicht ant¬ wortet), Bäckerei, Quartier, halbieren, undankbar, Ursprung, erzdumm.* 3. ) Die Flexiönssilben bilden keine neuen Wörter, z. B. Tag, Tag-es. Sie sind nicht betont. Merke: Dieses Kleid ist modern; seine Gebeine modern im Grabe. * Fernere Regeln der Betonung folgen an geeigneten Stellen. Die in diesem Buche mit ' bezeichneten Silben sind beim Lesen durch den Höchton hervorzuheben. 4 8 3- Z 3. Don den Huchstaben. A, a entspricht dem ungarischen langen ä, tüt. Die Aussprache darf nicht an o streifen. C, c, genannt ce, wird vor e, i. y, ä, ö ausgesprochen wie ts —y wie das slävische o, das ungarische o — es, das italienische 2 in dem Worte spornima. Vor anderen Buchstaben lautet es wie k. Es kommt nur in Fremdwörtern vor, z. B. Censor (Sittenrichter, Beürtheiler), Cyprian, der Eyklöp, Cäsar, der Cölibät (der ehelose Stand); die Campagne (spr. Kampanje mit tonlosem e, der Feldzug), der Commis (spr. Komune, der Handlungsgehilfe), der Coujön (spr. Kujon, der Schurke), das Clavier. Schreibt also: zehn, Zinn, Zank, Zorn, zu, zausen, — nicht: cehn, Cinn u. s. w. Statt des slavischen 0, ö (des polnischen 62), des italienischen 0 vor e und i und des magyarischen es schreiben wir tsch, z. B. Kardätsche, Kartätsche. CH, ch, genannt che, lautet wie das d in dem slovenischen drud. Es darf nicht wie k ausgesprochen werden.* E, e klingt niemals wie das ungarische o, das zu i hinneigt; es darf am Ende der Wörter nicht wie ä ausgesprochen werden.** Dagegen klingt das kurze e im Anfänge der Wörter bisweilen wie ä (magyarisch und nordslavisch — o), z. B. Erbse, er, Eppich, Esche. H, h, genannt ha, entspricht dem nördslavischen d, dem d in den slovenischen Ausrufen Im! di! dot! Es darf nicht wie ch ausgesprochen werden.*** K, k, genannt ka; in lateinischen Wörtern v, z. B. Cornelia, Crässus. In oer deutschen Sprache klingt hinter jedem k ein leises h. Sprich also z. B. «Sie kamen» nicht aus wie das slävische dünaon (Stein), «der Kanal» nicht wie das ungarische duuLI (Löffel). L, l, genannt el, klingt nie wie das breite polnische l. D-, q, genannt kwe (oder ku), hat immer ein u hinter sich stehen, z. B. Quark, quer, spr. Kwark, kwer (nicht Kuark, kuer) oder Kvark, kver. * Also nicht mit italienischer Aussprache: Jk spreke — statt: ich spreche rc. ** In Kram geschieht das ost. Also nicht wie das slovcnische d in Iirast, IrrnU. Die Italiener sprechen es ost gar nicht ans nnd lesen ünrichtigerweise z. B. Enne statt 5ienne. (Dagegen sprechen sie Hahne statt Ahne.) 8 3. 5 S, s, genannt es, am Ende der Silben s, entspricht dem slävi- schen 2 und magyarischen 2; schreib daher: Sand, Seele, sind, soll, Sumpf, — nicht: 2and, 2eele rc. — tz, genannt ße (so) oder es;et, entspricht dem slävischen s, dem magyarischen 82; also: fließ, Meißen, — nicht linde wie: Vlies, Meise. Sch, sch, genannt sche, entspricht dem slävischen 8, s, dem magya¬ rischen s, dem italienischen 80 vor o und i. Schiller, Schule, wusch, — nicht: 8iller, äule, WU8 oder 8iller, 8ule, WU8. Sp, sp wird im Anfänge der Äbstammungssilbe wie ein slavisches 8p oder magyarisches 8p ausgesprochen, z. B. Spalte, spreche — Zpalto (8pnlt6), Schpalte, sproolls ^prsollch, schpreche. Dagegen wird z. B. Häspel (aus Hasp-el), lispeln (aus lisp-eln) nicht wie Haschpel, lischpeln ausgesprochen, sondern wie slävisch llu8pol und magyarisch Uu82psl. St, st wird im Anfänge der Abstammungssilbe wie fcht, wie ein slavisches 8t oder 2t und wie ein magyarisches 8t oder 28t ausgesprochen, am Ende der Silbe klingt es jedoch wie ein einfaches ft, wie slavisches 8t oder 2t, magyarisches 82t oder 2t; z. B. steh still — schteh schtill; Fürst, Last, Wurst, — nicht: die Fürschten, die Würschte. T, t, genannt te. Im Deutschen ist hinter jedem t ein leises h zu hören, sprich also Tanne, Tag, Tod rc. nicht wie das slavische tarmlc, tuü, tolü oder wie das magyarische tun, tu§ (Glied), tot aus. W, W, genannt we, slävisch und magyarisch v, darf nicht wie ue klingen. Es aüszusprechen, setze die obere Zähureihe auf die Unterlippe. Wahl, wenn, Wink, Wonne, Wunde, — nicht: Uahl, uenn rc. Sprich auch nicht: bir oder mir und birst statt wir und wirst. -k, x, genannt re (oder ix), klingt wie kf. N, y, genannt Epsilon, nur in Fremdwörtern. Z, z, genannt zet, entspricht dem slävischen 0 und dem magya¬ rischen 0 oder 02. Sieh oben r. Dem slävischen 2, L (dem polnischen 2) und dem magyarischen 28 entspricht kein deutscher Laut. Kommt er in den gebräuchlichen Fremd¬ wörtern vor, so schreibt man sie in ihrer Weise, z. B. Jalousie (sprich: Schalusie mit gelindem sch, Lulr^i, 28u1u2i), Järgon (Lui-Zon, 28arZon), Menagerie (monaLori), Couräge (kuraL, Icurg.28). 6 4 bis 6. Anmerkung. Der erste Laut einer Silbe heißt Anlaut, der letzte Auslaut, ein Laut in der Mitte Anlaut. Eh, h und r stehen in keinem deutschen Worte als Anlaut.* Gintheilung der Kaute. Z 4. Die Selbstlaute oder Vocäle: a, e, i, o, u. Umlaute: ä, ö, ü (A, G, U, nicht Ae, Oe, Ue); z. B. der Wald, die Wälder: die Noth, die Nöthe; der Hut, die Hüte. — Zwielaute oder Diphthonge: ai, ei, eu, au und dessen Umlaut äu, z. B. der Traum, der Träumer. Gedoppelte Vocale: aa, er, oo. Z 5. Die Mitlaute oder Consonänten: 1. ) flüssige (Ichaiäao): l, m, n, r; 2. ) hauchende (sxirantos): f, u, w, h, ch, j, s, tz, sch, z; 3. ) stumme (mutao): a) weiche (raoäias): b, d, g; l>) harte (tonnos): p, t, k. 4. ) Döppelconsonanten sind pf, sp, st, r. Zusämmengesetzte Zeichen, aber einfache Laute find: ch, qu, ß, sch. Anmerkung: b, p, pH — f und Lippenlaute; d, t, ts — ; sind Zahnlaute; g, k, gh — ch sind Kehllaute. Das sogenannte Abece (oder das Alphabet) ist die Reihenfolge, in welcher man seit alter Zeit die Buchstaben nacheinander nennt: s b r d e s g h i j k l m n o p g r s t u v Iv r (y) Von den Doralen. 8 6. Jede Silbe enthält einen Vocäl, z. B. wirb, nicht wrb; der Scheitel, nicht der Scheitl; die Mutter, nicht die Muttr. Der Vocal wird entweder gedehnt oder flüchtig ausgesprochen. Die gedehnten Vocale nennt man auch länge, die flüchtig oder gekürzt ausgesprochenen kürze Vocale. Diphthonge und gedoppelte Vocale müssen immer gedehnt aus¬ gesprochen werden, z. B. die Seele (nicht Selle); ebenso ie als langes i und die durch ein nachgesetztes h gedehnten Vocale, z. B. der Hammerstiel (nicht . . still), der Sohn (nicht Sonn). * Fehlerhaft geschrieben sind demnach: bechende, Wilchelm (Kram), Szäbel, Szalat (Ungarn), statt: behende, Wilhelm, Säbel, Salat. 8 7. 7 Die langen Domle. 8 7. Die Diphthonge ai, ei, eu. Statt ai schreibt man immer häufiger ei. Es findet sich noch in den bezeichneten Wörtern des folgenden Dictändos. Dictando 1. Die fleißige Maid schnitt neben dem schättigen Haine das reife Getreide. Meide das Böse. Die Hagebutte heißt auch Hainbutte. Auf einer Reise durch das nördliche Baiern am Flusse Main lag ich eines Tages, es war im Monate Mai, aüsruhend an einem Feldrain, (der*) neben einem Acker, auf welchem Weizen und Mais ängebaut war; Waid baut man dort nicht. Die Luft war so rein, und ich dächte an mein Väterland Krain, an meine Väterstadt Laibach. Bei der Stadt Mainz fließt der Rhein. Kaiser Karl ländete in der Bai von Tunis. Die Gefäße von Eichenholz wurden mit dem Aichmaße geaicht, d. h. behördlich äbgestempelt. Veit ist ein Laie in der Naturgeschichte; er weiß nicht einmal, dass der Hai eine doppelte Reihe von Zahnen hat und dass der Laich desselben nicht runde Eier enthält. Die Leiche wurde feierlich bestättet. Der Leu schüttelt die Mähne. Bittere Reue ergreift den Verschwender. Er hat seine Thorheit bereut und ist nun bereit, sich zu bessern. Freund, euer Heu ist Heuer gut geräthen. Der Vielfraß verzehrte einen ganzen Laib Brot, davon schwoll ihm der Leib an. Auf diese Weise geht es nicht. Die kleine Violin-Virtuösin spielt zu¬ gleich auf allen vier Saiten ihres Instrumentes. Sie ist eine väterlose Waise. Ich stand auf der linken Seite. Die Maische gährt. Kaiser Karl IV. (sprich: der Vierte) starb 1378. Die Blaumeise ist kleiner als die Kohlmeise. Ein biegsames Stäbchen hieß in alter Zeit Zein; jetzt versteht man unter diesem Worte einen Metällstab. Das Kind ist von der Fraise (häufiger: von den Fraisen) noch immer nicht frei; es wird wohl sterben. Wir reiten auf das Ried, um mit den Arbeitern, welche dort das Gestrüpp aüsreuten, Raitung (Rechnung) zu machen. Ein Lakai (herrschaftlicher Diener) der Fürsten Liechtenstein zeigte mir das Palais (sprich: Paläh, Prachtgebäude) am Kai — Quai (sprich: Käh, Fluss- oder Hafendamm). Mit dem Worte «die Canaille» (spr. Kanallje) bezeichnen die Franzosen den niedrigen Pöbel. Die Faience (auch Fayence, sprich: Fajangß') ist von geringerem Werte als das Porzellän.** Dictando 2. Konrad bekäm dafür vier Kreuzer. Vor zwölf Jahr¬ hunderten wohnten auf der Lüneburger Heide keine Christen, sondern * Leget euch nach und nach ein alphabetisches Verzeichnis jener einfachen Wörter an, welche in der deutschen und in eurer Muttersprache ein verschiedenes Geschlecht haben. ** Die von euch unrichtig geschriebenen Wörter schreibt dreimal richtig ab, daniit sich euer Auge an das Bild des richtig geschriebenen Wortes gewöhnt. 8 7 und 8. Heiden. Auch den rüstigsten Weidmann besucht einst Freund Hein (der Tod). Das Vieh treibt man auf die Weide. Aus diesem Weidenbaume konnte ich nur vierzig Scheiter Holz hacken. Der Dumme scheut sich, mit einem Gescheiten zu sprechen. Zur Feier des Johännesfestes zündet man Feuer an. Auf unserer Meierei hat eine Kuh an ihrem Euter eine Wunde, in welcher sich Eiter ansetzt. Die Nächteule (aus Nacht und Eule) Mar¬ der Göttin Pallas heilig. Eile mit Weile, willst du Nächtheile vermeiden. Der Gerber hat die neun Häute wohl erst heute früh gekauft? Nein, gestern abends. Wir preisen die Weisheit der Kaiserin Maria Theresia. Weißensee in Thüringen gehört den Preußen. Ich habe drei Freunde, sie bezeigen sich immer treu. Ich bezeuge die Wahrheit. Eustach schlug sich im Fällen eine Beule. Die Verbrecherin wurde mit dem Beile enthauptet. Verleumde auch deinen Feind nicht. Den reinsten Leim ge¬ winnt man aus der Hausenblase. Der Neid bemeistert nur einen kleinen Geist. Auf Gebirgsreisen zerreißt man viel Kleider. Der Hund heult. Die Wunde heilt zu. Der Steuermann unseres Schiffes stammte aus Steiermark. Die Ritter zogen auf Abenteuer aus, die ihnen oft theuer zu stehen kamen. Zeige mir dein Zeugnis. Wir hacken mit der Hacke. Der Rock hängt an dem Haken. Frage: Warum ist -heicklich» unrichtig geschrieben? Antwort: Weil ck nur hinter einem kurzen und betonten Vocäle stehen kann. Z 8. ä, ö, ü, äu sind die Umlaute von a, o, u, au. äu wird geschrieben, wenn es leicht als Umlaut zu erkennen ist, z. B. der Raub, die Räuber; sauber, säuberlich. Sieh jedoch Z 16 Anmerkung und Dictando 15. Dictando 3. Alle Räume der Scheune sind gefüllt. Beim Scheine der Lampe schreibt der Dichter Reime. Sie schlugen mit den Fäusten auf den feisten Ochsen. Der Eisenhändler hat auch Feilen feil. Getodtete Fische gehen bald in Fäulnis über. Das baierische Bier ist berühmt. Die bäuerische Manier missfällt mir. Die Ziegenmäuler sind den jungen Bäumchen gefährlich. Der Kohlenmeiler raucht. Die eisernen Kisten wurden veräußert. Heiser krächzte der Rabe, während er über die Häuser des Dorfes flog. Die Domäne (ein Staatsgut) wurde verpächtet. Die Kähl- meise ist ein Vogel, die Ameise ein Jnsect. Es gibt auch weiße Mäuse. Wir ruhten neben einer Säule, an welcher zwei Seile befestigt waren. Du wolltest uns täuschen; sträube dich nicht, es zu gestehen. Du hast den Strähn Zwirn zu einem Knäuel verwirrt. Schwöre nicht, was zu erfüllen dir schwer fiele. Der Leiter der Leihanstalt, ein Italiener, er¬ läuterte uns, nachdem er sich geräuspert hatte, in deutscher Sprache sehr geläufig, warum sie^ in einem so guten Leumund stehe. Die Leute stiegen auf Leitern in die Höhle hinab. Wir gaben dem Verstorbenen beim Ge¬ läute der Glocken das letzte Geleite. Das Mädchen naschte Honigseim. Das weiße Tuch ist braun eingesäumt. Versäume nichts. Das Fräulein 8Z 8 und 9. 9 und der Freiherr gehen in freier Luft spazieren. Er ist ihr Freier und wird sie heiraten. Die allgemeine Freude vereinte in aufrichtiger Ver¬ söhnung Freund und Feind. Die strenge und rohe Frau wollte die Magd dürchbleuen (mhd. llliuvon, schlagen), weil sie die Wäsche nicht schön gebläut hatte. Der Bleuel ist ein flaches Holz mit einem Stiele zum Schlagen der Wäsche. Die Hunde heulten neulich gar greulich; es erregte Grauen. Die Feinde leugnen die verübten Greüelthaten. Der Räuber wurde erschössen, als er eben mit einem Reiber das Fenster schließen wollte. Dieser Hund hat die Räude, er ist räudig. Es kommt Hochwasser, schließet schleunig die Schleusen. Die Kinder des Tabäk- verschleißers schleißen Federn. Die Pascher schleichen durch Gesträuche über die Grenze; keuchend tragen sie Wein in Schläuchen. Der Sang der Nachtigall vergellte in der Ferne. Vergelte es dir Gott! Schlimme Nachrichten vergällen einem das Essen. Stearinkerzen braucht man nicht mit einer Schneuze (Lichtputze) zu schneuzen. Es gibt viele Gründe, warum die Kinder auf den Köpfen Grinde bekommen. Jener Ökonom ist sehr religiös. Z 9. Die gedoppelten Vocale aa, ee, 00. Sie werden immer seltener geschrieben. Die Wörter, in denen sie noch Vor¬ kommen, sind in dem folgenden Dictaudo bezeichnet. Der Umlaut von na ist ä. Di et an do 4. Ich habe alle acht Aale in dem Flusse neben der schattigen Allee gefängeu. Der Haarkünstler harrte lange im Vorsaale nnd ward es herzlich satt. Der Deckel passt auf ein Härchen. Die Saat steht schön, der Schnee hat ihr nichts geschadet; wenn nicht der Hägel Verheerungen änrichtet, so werden die Bauern Heuer wie Herren leben. Das ganze Heer war mit Speeren bewäfsuet. Bares Geld hat Cyprian nicht, aber eine Silberbarre. Statt des Kaisers, welcher den ganzen Staat regiert, leiten Statthalter (die Statt — die Stätte) die Provinzen. Unser Generäl ist ein stattlicher Mann. Die staatlichen Verhältnisse haben sich gebessert. Vom Regen waren die Waren nass geworden. Wahren Worten glaubt man. Deine Schulsachen sind in Wirrwarr. Knabe und Mädchen bilden ein Pärchen. Um ein paar (—einige) Kreuzer kauft man kein Paar Stiefel. Frisst der Aar auch Aas? Während des Kärtenspiels aß der Armeelieferant von der Torte, welche die Form einer Moschee hatte. Dionys machte mit dem Herzäss einen Stich. Er hatte auch die anderen drei Asse. Der Arme soll, der Reiche känn sparen. Kaffee trinkt man auch auf dem Lande, von Thee aber hat man noch keine Idee. Der Klee blüht roth. In Märchen wird viel von Feen (die Fee) erzählt. Dieses Gartenbeet ist mit Salätsamen besäet. Adolf ist am Star erblindet. Die Hände wurden uns von der Kälte starr. Ins offene Meer fahren nennt man in die See stechen. Dazu gehört etwas mehr Muth, als mit einem 10 ZZ 9 und 10. Boote auf dem Teiche neben den mit Moos bewachsenen Ufern spazieren zu fahren. Eine Galeere hatte auf jeder Seite 20 bis 26 Ruder. Ein Bote rief den Musiklehrer auf das Schloss. Er fand alle Säle (Saal) leer, keine Seele kam ihm entgegen. Endlich erschien ein Lakai in herrschaftlicher Livree, der sah ihn scheel an und fieng mit ihm einen Krakeel an. Die Seite des Schiffes, welche vom Winde nicht bestrichen wird, nennen die Seefahrer die Seite unter dem Winde oder das Lee. Das Kameel erregt den Pferden Äbscheu. Das Laibacher M vor misst vier Qnadrätmeilen. Fressen die Bären auch Brom beeren? Verkauft den Bär (Pl. Bäre, Zuchteber). Der Bär (Pl. Bäre, Rammklotz) dient zum Einrammen der Pfähle. Mit dem Worte «der Lorbeer» bezeichnen wir einen gewissen Baum, aber auch die Beere, welche er trägt. Gehst du mit mir auf die Geest , (trockenes, hohes Sändland)? Der (auch das) Theer ist ein harziges Ol. Es ist ein trauriges Los, sich von drückenden Verpflichtungen nicht lösmachen zu können. Der Graf gab in seinem Schloss an der Spree eine glänzende Soiree (spr. Soareh, Abendunterhaltung). Der Plural: Die Armeen marschieren am bequemsten auf Chausseen (die Chaussee, spr. Schosseh, Kunststraße). Z 10. ie. Die Länge des i wird durch e ängedeutet, auch in den fremden Endsilben ie, ier, ieren. Wieder — abermals, zurück; daher: wiederholen, Wiederkäuen, wiederkehren, wiederkommen, wiederhallen, wiedervergelten n. a. m. Merke: fiengst, fieng, giengst, gieng, hiengst, Hieng; Dienstag, dies, Kiebitz, Siegmund, Stieglitz, Stiel (Griff). Ausnahmen: 1.) wider — gegen, daher auch: widrig, Wider¬ druck (Gegendruck), widerfahren, widerlegen, Widersacher, Widerschein, der Widerspruch, erwidern u. a. m. 2. ) Die Fürwörter ihm, ihn, ihren, ihr, mir, dir, wir. 3. ) Der Biber, der Igel, der Isegrim, das Lid (am Auge) und viele Fremdwörter, wie: die Bibel, die Fibel, die Fiber (Faser), du gibst, er gibt, gib! die Linie, die Maschine, die Mine (Sprenggrube), die Prise, der Stil (Schreibart), die Satire, der Titel, der Tiger; der Mediciner, Rabbiner, der Kamin, die Ruine u. a. m. Di etan do 5? Der Inn fließt in Tirol, ich habe ihn gesehen. Ihm war es erlaubt, im Laibachflusse zu fischen. Binnen kurzem werden * In Kram pflegt inan die kurzen Vocale zu dehnen, die langen dagegen kurz auszusprechen. Das richtige Lesen vor dem Schreiben des Dictandos darf des¬ halb umsoweniger vernachlässigt werden. 8 io. 11 die Bienen schwärmen. Die Bühne des Theaters ist durch einen Vorhang geschlossen. Die Blume riecht angenehm. Ich bitte dich, nimm än, was ich dir, dem biederen Manne, biete. Der Flieder duftet. Der Eitle sucht den Flitter. Göttsried marschierte im dritten Glieds; er glitt wie viele andere auf dem schlüpfrigen Abhänge aus und fiel. Da sich die Kläge auf ein bloßes Gerücht stützte, gefiel es dem Ländesgerichte, sie zurück¬ zuweisen. Das Gefühl der Treue hebt und ziert den Soldaten. Die Zicke ist eine junge Ziege. Das Zillerthal war das Ziel unserer Reise. Karl ist ein ganzer Riese; er kann sich rühmen, zwanzig Ries Papier, wenn sie in einem Riemen zusämmengebünden sind, auf seinem Rücken zu tragen. An der Küste des Meeres liegt eine Kiste voll Schiefersteine. Der Schiffer rollt die Tonne über ein schief liegendes Brett. Die Stief¬ mutter schickte ihre Stieftochter zur Erziehung in ein Stift. Wer lügt, betrügt. Der Schleifer schliff vier Messer, während sein Sohnlein schlief. In der Schwüle des Tages hackte er Holz, bis er Schwielen an den Händen hatte. Nebel und Dünste erweisen dem Wächsthum der Pflanzen gute Dienste. Ich höre die Taube girren, Jägdhunde fressen mit großer Gier. Als der Hirt die Herde durch den Fluss trieb, wurde das Wasser trüb. Der Küfer bringt eine Kufe Bier. Das Holz der Kiefer heißt Kien. Den Kienruß verwendet man auch zur Bereitung der Leder¬ schwärze. Es wäre eine Kühnheit, das erboste Thier anzugreifen. Schließ die Thüre. Rudolf trägt am Kinn einen Bart. Der Leichtsinnige ver¬ gisst die Ermahnungen seiner geliebten Eltern und die eigenen Gelübde, vergießt Thränen und lacht gleich darauf. Dictando 6. Die dünnen Zweige erfrieren leicht. Die Sänd- dünen am Ufer dieses Flusses können dazu dienen, die Wiesen vor Über¬ schwemmungen zu schützen. Beim Diner (spr. Di-neh) servierten sieben Diener. Wir wissen, dass die Wiesel nützlich sind. Aus der verschütteten Stadt wurden verschiedene Gegenstände aüsgegraben. Das furchtsame Fräuenzimmer schmiegte sich ängstlich an seinen Bruder. Die Köchin schmückte den gebratenen Rehziemer mit Grünzeug. Die Wunde schwiert. Ein Schwarm Tauben schwirrt vorbei. Es ziemt sich, das Alter zu ehren. Der Zimmt ist eine Gewürzrinde. Die Lust, wider die Feinde zu streiten, erwächte immer wieder in ihm. Während der alte Sänger dies Lied sang, schloss er die Augenlider. Ein heftiges Fieber, an dem Therese seit langem litt, machte jede ihrer Fibern erzittern. Da stiehlt mir gestern in der Stille der Nacht ein Dieb aus dem Garten zwei Stühle und einen Hammer mit einem eisernen Stiele. Die Schreibweise des Schrift¬ stellers nennen wir seinen Stil. Es fielen in der letzten Schlacht viele von meinen Bekannten. Der Knabe fieng die jungen Vögel, sie konnten noch nicht gut fliegen, sie waren erst flügge geworden. Das geschlachtete Thier Hieng neben der Thüre der Fleischbank. Constantin gieng auf die Universität nach Kiel. Der lange Gründbalken eines Schiffes heißt Kiel. Der Federkiel ist durch die Stahlfeder ersetzt. Im Keller ist es kühl. 12 ZK 10 und 11. Als die Mine sprang, lag Schrecken auf jeder Miene. Der Minnesänger Ulrich von Lichtenstein stammt aus Steiermark. Fast in jedem öster¬ reichischen Siege glänzt ein Fürst Liechtenstein. In der Mitte des Jahres kündigte mir Stephan die Miete. Dictando 7. Man muss seine Gelüste zügeln. Häuser deckt man mit Ziegeln. Felix hat seine Aufgabe liederlich gemacht. Die Leute riethen mir, die Reise durch den Wald nur wöhlberitten zu wagen. Wer sich verkühlt, kann siech werden. Wir biegen den Zweig um. Die Schmarotzer bücken sich vor den Reichen. Schüret das Feuer unter dem Kochgeschirr, es ist schier (säst) erlöschen. Der Schierling ist eine Gift¬ pflanze. Für vier Groschen führ' ich euch nicht. Entsäge sinnlichen Ge¬ nüssen. Wir genießen den Dust der Blumen. Wenn ich schnupfe, muss ich niesen. Der Äquator (die Linie) liegt im Süden. Wir lassen Thee sieden. Der Verleumder lügt. Auch wenn wir auf weite Di-stänzen (nicht: Dis-tanzen) schießen, treffen die meisten Schüsse. Der Tapezier wollte eine Landpartie machen. Da trifft er seinen Nachbar, den Juwelier. Sie spazieren über die Wiese. Es erwischt sie ein Regen, ihre Kleider triefen von Wasser, und sie können sich gratulieren, dass die Kolonie der Ziegelbrenner, in welche sie retirieren wollen, in der Nähe liegt. Die Kinder ziehen eine süße Medicin vor. Der Officier, welcher bei dem Barbier im Quartiere liegt, kaufte von einem Hausierer ein altes Visier; er wird probieren, es zu polieren. Das Heft ist broschiert; es ist eine Broschüre. Der Großvezier (sprich: Wesier) ist gestorben; sein Leichnam wird seciert werden. Der König schenkte dem Dichter für die gelungene Satire einen Ring mit einem Saphir. Kaschmir ist paradiesisch schön. Der Südpol liegt im Nadir des Nordpols. Die alten Griechen nannten den lauen Westwind Zephyr; sie glaubten an Sätyre, bvckfüßige Wald¬ götter. Nm eine Faschine (Welle beim Schanzenbau) änzulegeu, hackten die Artilleristen mit ihren Faschinenmessern Reisig ab. 8 11. Durch h gedehnte Dorale. In der Regel steht hinter ihnen in derselben Silbe ein flüssiger Mitlaut; z. B. Zahl, Ohm, der Sohn, das Ohr. Doch nicht immer steht vor der Liquida hinter dem langen Vocal ein h; oft bleibt die Länge des Vocals ünbezeichnet, z. B. die Scham, die Schale, der Maler, die Qual* und die in den zwei folgenden Dictandeu durch gesperrten Druck kenntlich gemachten Wörter. * In Kram begeht man so häufig den Fehler, in derartigen Wörtern den Consonänten zu verdoppeln, z. B. Quall, Schamm rc. 8 ir- 13 Dictando 8. Die Ahle ist ein Schühmacherwerkzeug. Seit dem Falle über die Stiege siecht er dahin, er ist ganz fahl im Gesichte. Der* Müller hat das Getreide auf der Mühle gemählen. Der Maler hat das Portrait (sprich: Porträh) gemalt. Nach dem Gästmahle besichtigten wir das Denkmal jenes Bürgers, welcher für das Wohl der Stadt, ja des gänzen Staates, so viel gethän hat. Er war ein Wöllhändler. Die Währheit liebte er über alles. Zu seinem Grabe wällen wohl alle diejenigen, deren Zähren er getrocknet hat. Stephan lebt in dem Wahne, die Wahl werde auf ihn fallen. Wann bringt der Fassbinder die Wanne? Stoßt mit dem Kahn nicht an das Wehr, er kann Umstürzen. Die Nöth- wehr des Staates ist der Vertheidigungskrieg. Die Gefangenen zählen in ihren Zellen die Minuten. In einem Zelte liegen vier Soldaten. Die Geldbuße nannten die Alten Wergeld (nicht: Wehrgeld). Den Werwolf hielten sie für einen verwändelten Menschen. Die Werre oder Maulwurfs¬ grille ist ein hässliches Thier. Das Blutgeschwür nennt man auch Werre.. Das Lamm hinkt, es ist lahm. Weil die Hilsstruppen mit ihrer Tapfer¬ keit prählten, blieb ihnen keine Wahl übrig, als den Wall zu stürmen oder sich verspotten zu lassen; sie prallten vor den feindlichen Kartätschen zurück. Die Kette, welche der Dieb aus dem Stalle stahl, war von «stahl. Keine Regel ohne Ausnahme. Der Name des Herrn sei gepriesen; er bleibt in seiner Gnade stets der Nämliche. Heinrich IV. (sprich: der Vierte) wurde in den Bann gethän. Der Ban von Kroätien fuhr mit der Eisenbahn nach Sisfek. Wann wird der Wahnsinn von ihm weichen? Ich wohne im dritten Stocke. Es ist eine Wonne, von hier aus das Meer zu beträchten. Die Witwe hatte nicht so viel bares Geld, um die Bahre ihres Mannes zu bezählen. Die Chinesen bedienen sich keiner Gold- und Silbermünzen, sondern kleiner Barren aus edlem Metalle. Thaler wurden zuerst in Joächimsthal geprägt. Dieser Narr nimmt keine Nahrung zu sich. Hoffnungsstrahlen sallen verklärend auf die fahlen Züge des sterbenden Mütterchens. Der Glückwunsch des Falschen besteht aus schalen Worten. Beim Schalle der Schalmeien tranken die Opfernden Wein aus goldenen Schalen. Honetten Leuten thut Hohn wehe. Dictando 9. Ihr letzter Heller ist verzehrt, der Hunger verzerrt ihre Gesichtszüge. Sie weint bittere Zähren. Es lässt sich nichts ver¬ hehlen, alles kommt einst an den Hellen Tag. Verhehlt mir nicht, wie sich die Sache verhält. Ich fehle nicht mehr in der Bestimmung der Fälle. Wird man jetzt so viele Bäume fällen, so wird es einst an Holz fehlen. Der Maurer schrie mit lauter Kehle, der Handlanger solle ihm die Kelle reichen. Die Schlächtreihen der Dänen dehnten sich über die ganze Ebene aus. Die Hörner ertönen. Willst du dereinst andere lehren, so musst du jetzt fleißig lernen, sonst wirst du vor leeren Bänken reden. Schillers Geist ist voll hehrer Gedänken. Komm her. Über das Heer * Dein, den, denen, deren, derer. 14 HZ 11 und 12. befiehlt als oberster Kriegsherr der Kaiser. Aus dem Elend dieses Erdenthales steigt die reine Seel' empör zur ewigen Seligkeit. Eine hämische Bemerkung kann der Samen großer Trübsal* werden. Der Kurfürst von Sachsen empörte sich gegen Kaiser Karl V. (den Fünften), der als König von Spanien Karl I. (der Erste) hieß. Im Monat September sammelt die Krainer Biene am meisten Honig. Gefühl hat auch der Wurm. Fülle die Flaschen. Wer freut sich nicht, dass der tapfere Ländwehrmann unversehrt und doch mit Ruhm bedeckt aus dem Kampfe zurückkehrte? Eine Flasche Rum. Die Sälzsole wird gesotten. Die Schuhsohlen sollen fest sein. Auf dem Zifferblatte der Uhr ist ein Ur (Aüerochs) äbgebildet. Die Ursache meiner Unzufriedenheit mit dieser Wohnung ist das Ungeziefer. Dass sich unsere Urväter nicht in Wolle, sondern in Felle kleideten, wisset ihr wohl. Die Wollust. Obwohl das Fohlen im vollen Galopp daherrannte, wich es der Bohle doch sehr geschickt aus. Fällt der Mehlthau auf das Getreide, so gibt es schlechtes Mehl. Der Müller hat seine Mühle verpachtet. Der Karst ist sehr reich an Höhlen. Die Tageshelle weckt uns aus dem Schlafe. Wir denken uns die Hölle als einen hohlen, finsteren Raum. Hole eiu Pfund Öl und eine Elle Leinwand. Unter einem Zelte sitzend erzählte er die lügenhafte Märe, dass im Süden das Meer koche. Ihr kennt das Märchen vom kleinen Däumling. In Mähren wachsen große Möhren. Der Schinder stach mehrere (nicht mehre) Mähren ab. In der Dohne (Schlinge) fieng sich eine (besser ein) Goldammer. Donner und Blitz erschrecken. Noch vor Aüfgang der Sonne wanderte der Vater mit dem Sohne in die Stadt. Die Flaumfeder nennt man auch die Dune oder die Daune. Den Wert einer Violine erkennt man an ihrem Tone. Eine dünne Schichte Sand gibt noch keine Düne. Das Wort Rune bedeutete zuerst «Geheimnis», dann «Schriftzeichen». Unsere Magd stammt aus Bonn; sie bohnt die Wäsche sehr schön. Ich esse gern Bohnen. Anmerkung. Verbälformen schreibt man ohne h, wenn im Infinitiv keines vorkommt, z. B. kam, verlor, er war; dagegen: fehlt, fährt, befiehlt, stiehlt u. dgl. 8 12. th. «In betonten Silben mit langem Vocäl, in denen sich ein t findet, wird das zur Dehnung bestimmte h hinter das t gesetzt (th), z. B. Athem, Loth, Meth, Muth (und die Ableitungen und Zusammensetzungen, außer Armut, sieh H 38, H, Noth, Pathe, Rath, rathen, Räthsel, roth, Ruthe, Thal, That, der Thau, Theil, theuer, Thier, Thon (Erdart), der und das Thor, Thran, Thräne, Thron, thun, Thür, Wuth.» «Mit th schreibt man ferner: Thurm, . . . thum (Eigenthum), .. . thümlich (eigenthümlich, volksthümlich).» * So auch die Ableitungssilben bar, mal, sel, sam, nn-, nr-. 8 8 12 und 13. 15 «Dagegen bleibt die Länge des Vocals unbezeichnet in: Armut, beten, Blüte, Bote, Flut, Glut, Gretchen, Heimat, Heirat, der und die Hut, Mammut, Margareta, Monat, Myrte, Ton (in der Musik), Un¬ flat, Wermut, Wert, wert, Wismut, Zierat.» «Ohne h: Abenteuer, bieten, Maut, Miete, das Tau.»* Fremdwörter und Eigennamen behalten ihr th, z. B. der Thee, die Theke, die Orthographie, das Theater; Theobald, Thüringen, Athen. Dictando 10. Ein Bote brachte außer Athem nach Athen die Nachricht von dem Siege bei Marathon. Wer Muth hat, setzt sich der Flut der Überschwemmung, der Glut des Feuers, der Wuth jedes Ele¬ mentes aus. Die Armut erzeugt Demuth. Die Anmuth gefallt; der Hoch¬ muth erbittert. Der Wismut schmilzt leichter als Blei. Das Mammut liefert fossiles Elfenbein. Der Wermut ist bitter. Des Freundes Weh- muth entlockt uns Thränen. Wir trennen uns nur auf einen Monat; dann kehre ich in die Heimat zurück. Die Heumahd war Heuer ergiebig. Bei der Heirat trug der Herr Gemeinderath manch schönen Zierat auf seinem Hute, seine Braut trug einen Myrtenkranz. Öffnet die Stall- thüre und treibt die hungrigen Thiere auf die Hütweide; an der Maut braucht ihr für sie nicht zu zahlen. Folge dem Rathe eines Thoren, wenn er gut ist. Diese Ratte ist mit Phosphor vergiftet. Margareta rettete sich und das Geräthe. Die Rotte trug rothe Kappen. In den Älpenthälern isst man von hölzernen Tellern. Vormittags flochten wir Körbe ans Weidenruthen, nachmittags ruhten wir. Nach der Mette labten wir uns an frischem Methe. Die Mettwurst enthält wenig Speck. Lotte und Gretchen theilen unter sich den Kaffee, welchen ihnen die Besitzerin des Cafes (Kaffeehauses) gegenüber schenkte. Mein Pathe half mir aus der Noth; er errieth das mir aüfgegebene Räthsel. Über den Unflat des Hofes flattern des Nachts die Fledermäuse. Der Thran ist den Eskimos ein angenehmes Getränk. Abenteuer kamen den Rittern oft theuer zu stehen. Die Occarina ist ein Instrument aus Thon und hat den Ton einer Flöte. Z 13. h wird ferner gesetzt, wenn auf den langen Vocal ein e folgt; es ist hier nicht Dehnungszeichen, sondern Buchstabe; z. B. nähen, Kühe, Weihe, drehen.** Es bleibt auch in jenen Wort¬ formen stehen, in welchen das e verschwindet, z. B. näh', Kuh, Weih¬ rauch, dreht, Draht, Naht. * Regeln für die deutsche Rechtschreibung. 3. Ausgabe. Wien 1880. Im k. k. Schulbücher-Verlage. ** Dieses h braucht ihr fast gar nicht, keinesfalls dürft ihr es wie ch aüs- sprechen, was ihr bisweilen thut. 16 Zs 13 und 14. Ausgenommen sind: säen, Knie, knien. Merke: ahnden, fahnden, Fehde. Dictando 11. Der Nachen liegt im nahen Teiche. Wer wird das Feuer änfachen? Wir sahen (alt, statt: fangen) Schmetterlinge. Die Frage, ob die Jacht im Hafen eingelaufen sei, wurde bejaht. Bähe dir das harte Brot auf der Platte. Fließen die Bäche zusämmen, so bilden sich Flüsse. Die Frösche blähen sich auf. Der Thurm ist mit Kupferblechen gedeckt. Die Krähe krächzt. Die Rehe sind scheu. Räche dich nicht. Der mächtige Tarquinius Superbus mähte Möhnköpfe ab. In den langen Winternächten nähte das Mädchen. Der Nüssheher (auch ..Häher) fliegt hoch, noch höher die Krähe, am höchsten aber der Aar. Der Drechsler dreht die Drehbank. Thatsächlich. Unübersehlich. Bleibt ihr stehen, so wird euch die Biene stechen. Die Mutter wird die Bett¬ zieche über den Polster ziehen. Die Tochter glaubte, die Kränkheit des Vaters wiche. Die Pferde wiehern. Labe dich an dem Gerüche der Blumen. Gib Ruhe. Michel gab sich viele Mühe. Die Fleischbrühe. Die Decimalbrüche. König Karl XII. (der Zwölfte) von Schweden war vom Scheitel bis zur Zehe Soldat. Wer zahlt die Zeche? Das Fleisch der Enten ist zähe. Wir machten in einem Loch ein Feuer an, bald brannte es lichterloh. Die Schlehe schmeckt schlecht. Der Feind beginnt zu weichen. Der Theolög erhielt die geistlichen Weihen. Schließt die Reihen. Die Reichen theilen Almosen aus. Ich sehe kein Zeichen eures Fleißes, ich darf euch der Trägheit zeihen. Die Bauern säen die Heide (auch den Heiden — den Buchweizen) als zweite Frucht. Ich will dir das Geld dazu leihen. Die Lerchenkosten trug der Kaiser, weil sich der Verstorbene in den Reihen der Armee reiche Verdienste erworben hatte. Ich seihe den Thee durch. Die Viehseuche. Die Funken sprühen. Weisheitssprüche. Das Hirschgeweih. Ich lag am stillen Weiher im weichen Moose. Neben der Küche liegt der Stall für die Kühe. Anmerkung. Vor .. .heit fällt anslautendes h weg; z. B. Rauheit, Roheit, Hoheit statt: Rauhheit rc. 8 14. Das änlautende h muss ausgesprochen werden, darf jedoch nicht so scharf wie ch lauten. (Sieh S. 4, Note ***.) Dictando 12. In den Alpen gibt es auch weiße Hasen. Äsen hießen die obersten Götter der alten Nördgermanen. Der Haber (auch Hafer) ist gut geräthen, aber der Hamster hat ihm viel geschadet. Amster¬ dam liegt in Holland. Das Gebet schließt mit dem Worte Amen. Der Hämen ist ein kleines Fischnetz. Der Ammer ist ein Vogel. Diesen Hammer hat der Hölzhacker auf dem Acker neben seinem Hause gefunden. Es ist heiß. Das Eis schmilzt. Wer konnte ahnen, dass Herr Hänenfeld, der bei uns als Afterpartei wohnte, würde verhaftet werden? Wie ich höre, war ihm die Ehre seines Nächsten nicht heilig. Eilig zog sich der 88 14 und 15. 17 Feind von der Höhe zurück, ehe wir ihm nahe kamen. Ei, du weißt nicht, dass feuchtes Heu in Brand geräth? Auch der Heide bindet sich durch Eide. Das beste Papier macht man aus Hadern. Die Ädern sind von zweierlei Art. Hart ist des Wucherers Herz, wie Erz. Du sollst die Alten in Ehren halten. Warte auf mich an der Ecke jener Hecke. Glücklich, wer auf eigener Erde, bei eigenem Herde sitzt. Die Sonne scheint Helle. Eine Elle Tuch. Die Schiffbrüchigen hoben die Blicke nach oben. Wir hoffen, des Himmels Thore stehen uns offen. Ach, des Leichtsinnigen Ohren vernehmen nicht den Schritt der Horen. Unser Verwälter heißt Walther. Anmerkung. In Eigennamen wie Günther, Walther, Luther, Lothar ist h der Anlaut der zweiten Silbe, welche so viel als «Heer- (ahd. Iwri und üsris bedeutet. Z 15. Vocale, denen (in derselben Äbstammungssilbe) nur ein einfacher Consonänt folgt, sind ebenfalls gedehnt äns- zusprechen, z. B. reden (nicht retten; die Abstammungssilbe ist red) der Hase, ich hasse, das Schaf, ich schaffe u. a. m. Ausgenommen sind einige einsilbige Wörtchen mit kurzem Vocale, wie: ab, am, an, bin, bis, hin, im, in, man, mit, ob, um, von, weg (aber: der Weg); ferner Brombeere, Herberge, Hermann, Herzog, Himbeere, Walfisch, Walnuss, Walross. Di etan do 13. Zwei Bettler mit grauen Haaren harren auf eine Gabe. Die Katze legt sich in die Sonne und leckt ihre Pfoten. Auch in der Steppe braucht man Wänderstäbe. Die Rüben werden gesäuert; die Farben werden gerieben. Dein Bruder Günther hat sich die Rippen gebrochen. Die Motte schont auch die Kleider der neuesten Mode nicht. Der Tischler verkaufte mir zwei Säcke Sagespäne. Mein Vater ist der Gevatter des Nachbars (d. h. der Pathe seiner Kinder). Ich besitze das Bild des Dichters Platen auf eine Silberplatte graviert. Viele Wege führen nach Rom. Der Krämer bat den Kaufmann, ihm einen größeren Rabatt zu lassen. Die Kinder liegen in den Betten und beten ihr Abend¬ gebet. Gebet acht, wenn das Gebet gesprochen wird. Das Schaf blökt. Schaffe (— befiehl dem Knechte, dass er das Schaff mit Wasser fülle. Schlägst du auf die metällene Schale, so gibt sie einen Schall von sich. Herr Walther redete schale Worte. Um das schnurrende Spinnrad läuft eine Schnur. Der Bruder meiner Schnur (Schwiegertochter) trägt einen Schnurrbart; er erzählt gern allerlei Schnurren (Possen). Schäle mir diesen Apfel. Die Kuhschelle ist von Blech. Die Pilgerschar verscharrte die Leiche ihres Bruders im Wüstensande. Der Hölzspan ist eine Spanne lang. Lothars Schwester Mathilde ist blind, ihre Augen sind starr, sie hat den Star. Der Star fliegt sehr schnell. Der Pickel- oder Pökel¬ häring war einst sehr thener. Stört den störrigen Menschen in seinem Heinrich, Grammatik. 2 18 Z Z 15 und 16. Trotze nicht. Der Stör kommt auch in der Save vor. Ein Merinostär kostet viel Geld. Anmerkung 1. Die Nachsilben in und nis verdoppeln im Plural das n und s, z. B. Königin, Königinnen; Zeugnis, Zeugnisse. Ebenso verdoppelt sich dass im Plural der Wörter Firnis, Hornis, Iltis, Kürbis; Firnisse re. Anmerkung 2. Ein einfacher Laut ist auch ß (sieh Z 5, 4.); der Vocal vor ihm ist gedehnt aüszusorechen. Näheres später. Z 16. ä wird immermehr durch e verdrängt. Dictando 14. Klothilde schreibt mit der linken Hand ebenso behende, wie mit der rechten. Edel sei der Adel. Deine Eltern sind schon alt. Der Conducteur (spr. Konduktor) ruft vor der Abfahrt: «Fertig!» Philipp sträubte sich heftig, dem Verhäftbefehle Folge zu leisten. Der Hahn kräht, die Henne gackert. Die Elster (nicht mehr Ä) plaudert. Ignaz hat eine Menge Fehler und Mängel an sich. Der Schall der Viehschellen klingt dem Hirten wie Musik. Aus einen Schlag mit dem Schlegel öffnete man das Thor. In unserem Pfarrsprengel gibt es viele Katzen, deren Fell schwarz gesprenkelt ist, wie das des Leoparden. Binde den Stengel der Pflanze an die Stange. Wildbret ist mein liebster Braten. Unsere Väter sind Vettern. Der Trotzige beugt seinen Nacken nicht, er ist härtnäckig. Überschwengliche Reden sind bei der Jugend in Schwang. Unter stetem Nächschieben bewegte sich die Last langsam aber stetig vor¬ wärts. Der Kaiser bestätigte die Rechte der freien Städte, auf dass sie stets Geltung hätten. Rom war ein Asyl, d. h. eine Freistätte. Kain schweifte unstet umher. -Bestätigen» heißt «dauernd machen». Schlemmer werden krank. Man schlämmt im Frühling die Teiche aus und verwendet den Schlamm als Dünger. Die Tenne (oder: das Tenn) ist aus Tannen¬ dielen gemacht. Der Päscher brachte echte italienische Seide über die Grenze. Mein Schwäher (Schwiegervater) ist aus Südtirol und spricht welsch. Die Ernte hat unsere Hoffnung nicht getäuscht. Während der emsige Ferge den Kahn an die Esche am Ufer anband, schwärmten aus dem nächsten Gebüsch wilde Enten empör. Das Kind steigt auf den Schemel. Über den schwankenden Steg stürmend schwenkte der Fähnrich die Fahne und verfügte, mit wenigen die feindlichen Memmen (einst Mämmen), von denen eine Menge sielen; doch auch mancher der Seinigen wurde verwändet. Gebet Gott die Ehre. Die Gerstenähre hat lange Gra- cheln (die lange, spröde Ährenspitze). Das Nädelöhr ist eng. Unsere Färse (junge Kuh) hat eine Blesse (d. h. einen weißen Fleck auf der Stirne). Achilles war nur an der Förse verwundbar. Der Verwundete lag im Schällen einer Lärche, Tödesblässe im Gesichte. Die Lerche trillert in der Lust. Der Hirte hat nicht so viel Stärke, um die Sterke (junge Kuh) bei den Hörnern festzuhalten. Wem graut nicht vor solch einer Greüelthat? Es ist greulich änzuschauen. Der Bilch hat eine gräuliche Farbe. Leugne es nicht, du hast ihn verleumdet. Widerspenstige Knaben soll man züchtigen. 8 16. 19 Das Gespann. Der Nachbar machte uns den Knecht abspenstig. Wenn in einem Treffen alle Kugeln träfen, es bliebe kein Mann übrig. Vor¬ wärts! Unser Gefährte, ein behäbiger Gerber, war zu träge, den jähen Fels zu erklettern, von welchem aus wir auf den gegenüberstehenden Bergwänden Gemsen äsen sahen, was einen prächtigen Anblick gewährte. Derselbe währte jedoch nur ungefähr zehn Minuten. Denn ein Ländwehr- mann in unserer Gesellschaft ließ es sich nicht wehren, sein Gewehr äbzuschießen, worauf die scheuen Thiere flüchtig die Stätte verließen. Gretchen wähnte, sie werde den Lärm der Städte nie gewöhnen. Anmerkung. In vielen Wörtern erscheint ä, ö, ü oder äu auch ohne dass sie als Umlaut leicht erkannt werden könnten. Sieh A 8. Dictando 15. Der Löwe gähnte, schüttelte die Mähnen und legte sich in die Ecke des Käfigs nieder. Beim Ätzen athmete Göthe schädliche Dünste ein. Auch die Bären gebären blinde Junge. Gute Weine gähren lange. Helene lehnte in der Äbcnddämmerung an dem Geländer und gähnte. Wer vorwärts will, erwägt nicht allzulange. Das ist so bei uns gang und gäbe. In einen Knäuel geballt lag das Ungeheuer da, grässlich änzuschauen. Der zerschrotete Säbel glich einer Säge. Erzähle uns das Märchen von dem grünen Käfer. Ich gewähre eure Bitte, wenn ihr keinen Lärm macht. Der Fisch, welchen Gretchen (die kleine Margarete) auf den Tisch brachte, hatte viele Gräten. Auch die Kröten sind nützliche Thiere. Der Grän wiegt ein achtzehntel Loth Silber. Der Wind bläht das Segel. Die Gebür wurde entrichtet. Das Bier gährt. Der Spötter hat einen hämischen Blick. Brandwunden schwären (eitern). Die verlässene Waise weinte bittere Zähren. Altes Fleisch ist zähe. Wir haben zehn Zehen. Verträglichkeit hält Frieden auch im engsten Raume. Gott wacht, wer braucht sich da zu ängsten. Der Nil umspült bei Theben eine Insel. Kinder spielen gern. Das Weib drohte dem bösen Buben mit dem Besen. Egoisten bewuchern den Mächtigen mit Lob, um sich zu bereichern. Ich beschwöre dich, lass ab von solchen Reden, sie be¬ schweren mein Gemüth. Die Schafe blöken. Die gereizten Hunde blecken die Zähne. Die Rechnung wurde berichtigt. Der berüchtigte Dieb entkam. Der Himmel war trüb, deshalb trieb der Hirt die Schafe nicht auf die Weide. Schon vor sieben Jahrhunderten blühte die deutsche Literatur; ihre Blüte dauerte bis ans Ende des dreizehnten. Das Geblüte. Die Löwen brüllen. Der Argwohn hat scharfe Brillen. Ich bürge für die richtige Zählung. Das Erzgebirge liegt in Böhmen. Philipp ist ein Lügner; er leugnet seine That. Durch dick und dünn verfolgten wir die Fährte des Wildes. Gottes Blitze dräuen (drohen) dem Bösen, den Treuen schrecken sie nicht. Dem kranken Kinde ist die Speicheldrüse angeschwollen. Man glaubt, es verdrieße mich. Die Flöte hat sieben Löcher. Der Bettler flehte um eine milde Gabe. Wer verziehene Fehler vörrückt, verdient eine Rüge. Man trug in Kübeln Wasser auf den Giebel des brennenden Hauses. Wer wüsste nicht, dass durch Canäle selbst Wüsten früchtbar gemacht werden. s* 20 8 17. Die kurzen Docale. 8 17 ll, mm, nn, rr, ck — kk, PP, tt, ff, ff, tz — zz. Folgt auf einen kürzen Vocäl kein änderer als ein flüssiger oder härter Consonänt oder f, das scharfe s und so werden diese verdoppelt; für kk und setzt man ck, h, für ss am Ende ss. Die Stimme ruht gleichsam auf dem ersten der beiden Zeichen, z. B. schallen, nicht: scha-len, auch nicht: schall-en; die Hölle, der Härr, der Kämm, der Senne, die Hacke — Halle, die Betten, der Knappe, erschlössen, lassen, der Hass nützen. Diese und ähnliche Wörter darf man nicht lesen wie: Höhle, das Heer, (er) kam, die Sehne, der Haken, beten, der Knabe, schlafen, läsen, Häse, im Nu zehn. Anmerkung. In Fremdwörtern bleibt z. B. die Skizze, der Bajazzo. In Fremdwörtern steht ck nicht; z. B. Panik, Politik, Kritik. Die Ausnahmen findet ihr im Dictaudo 17. Dictando 16. Der Almosenier (Almoseni-eh, Ärmenpfleger) soll alle Almosen, welche die Alumnen gespendet haben, alsbald unter die alten Leute vertheilen. Es wird alsogleich geschehen. Hört ihr das Allelüjah (Hallelujah) in der Vorhalle des Tempels? In der Schweiz nennt man den Amtmann Amman. Der Ammer oder Ämmerling hat eine gelbe Brust. Anna trägt an einem Seidenband ein Amulet, das von einem Anachoreten (Einsiedler) aus Anatolien (Kleinäsien) Herkommen soll. Der -Model» und das «Modell» bedeuten beide dasselbe. Statt «modeln- sagt man jetzt häufiger «modellieren». Der Papst erklärte sich in einer Bulle für den Nebenbuhler Philipps von Schwaben. Bevor wir die Wache auf dem Bollwerke bezögen, tranken wir eine Bowle (spr. Bohle) Punsch. Auf dem Damme gieng eine Dame spazieren. Die junge Dohle machte ein tolles Geschrei. Das Geweih des Elen (Elenthieres) maß drei Ellen. In der Fülle der Gefühle fiel es dem Glücklichen nicht ein, sich für die vielen Gratulationen zu bedanken. Einige Tauben girren jetzt, andere fressen mit Gier; alle sind sehr kirre. Im Frühling summen die Immen. Irre ich nicht, so heißen die Iren auch Ersen. Wie kam der Kahm auf den Wein? Durch Ihre irrationelle Pflege, mein Herr. Kamerad, hole mir den Kamm aus der Kammer. Das Heer marschiert hieher. Die Muhme wohnte dem Mümmenschanze bei. Du verdienst eine Pönitenz, weil du dein Pennäl verlörest. Renthiere rennen schnell. Der Rentier (Renti-eh) lebt von seiner Rente. Der Schmarren schmort im Fette. Den Sellerie isst man als Salat. Der Schlot raucht. Fetzen schlottern dem Armen um die Beine. Der Senne hat starke Sehnen. Im Eingänge des Stollen fand man die gestohlenen Stemmeisen.. Die Vasallen waren im Krönungssaale ver¬ sammelt. Der Meister schalt, weil die Gesellen die Thüre nicht gut verschält hatten; es schallt aus den Nebensälen noch zu stark herüber. ZA 17 und 18. 21 Über den Berg nahm der Fuhrmann Vorspann. Die Wällfahrer brachten Walnüsse mit heim. Die Walhalla. Wer will in diesem Gewühl vorwärts kommen? Der Holunder (Holer) duftet. Dictando 17. Die Katze legte sich auf die Maträtze und leckte ihre Pfoten. In der Matrize werden die Lettern äbgegossen. Der Trafi¬ kant bezieht die Cigärren aus der Fabrik. Im Winter sind die Koks ein begehrter Artikel. Deine Theke ist voll Kleckse. Der Kuckuck ruft nur im Frühling. Ich rüge es, dass ihr den Bergrücken so schnell hinäufliefet. Die Ziegen meckern. Der Mäkler verkaufte dem Marquis (spr. Markih) sechs Säcke Krapp. Nur eine erkleckliche Summe kann den Armen aus seiner kläglichen Lage retten. Ich erschrak mehr über deinen Schrecken, als über das Unglück selbst. Es ist erlögen, dass diese Locken echt sind. Frag' einmal, ob der Frack schon fertig ist. Vor dem Räuchern wird der Schinken in der Salzlacke gebeizt. Das Laken ist das Decktuch. Der betrunkene Lakai stolperte in eine Lache (nicht Lacke), wo er seine Lack¬ schuhe beschmutzte. Wir stießen auf ein Piket Soldaten, die Pickelhauben trugen. Die Helden nannte man in der Vorzeit Recken. Reinecke lauerte an der Zaünecke auf ein Huhn. Die Mädchen schäkern über die scheckige Jacke des Harlekins. Raucher spucken oft aus. In jenem alten Schlosse soll es spuken; allein wer glaubt noch an Spükgestalten? Gummigütt ist giftig. Gute Überschuhe aus Guttapercha halten den Fuß trocken. Im Circus lachen wir über die komischen Intermezzos des Bajäzzo. (Plural — Singl.) Gegen den räuberischen Jndiänerstamm wurde eine Razzia unternommen. Spanische Grandezza ist sprichwörtlich. Die Asse- curänz stellt Polizzen aus. Führe die Skizze aus. Vorläufig trug der Kaufmann die Posten in die Strazze ein, so auch das Fass Ärrack, welches der Graf durch seinen Heiducken abholen ließ. Der Hafen wurde blockiert. Das Dock ist ein gemauerter Wasserbehälter. Dieser Jockey (spr. Dschöki (Reitknechts) ist hagerer als jener Holzhacken Auch aus Nickel macht man Münzen. Von dem Stuck des Gesimses fielen Stücke herab; die Stuccatur ist eben schon alt. Der Sockel dieser Säule ist von Granit. Das --Leck» ist ein holländisches, also ein deutsches Wort. Tömback und Tombak. Während eines Picknicks brachte ein Geck im modernsten Frack die baröckesten Behauptungen über neue russische Feldbaracken vor. 8 18. bb, dist gg. Die weichen Stnmmlaute b, d, g werden nur in wenigen Wörtern, und zwar nur zwischen zwei Vocalen verdoppelt. Dictando 18. Die Dogge ist spindeldürr. Das schadhafte Schiff wurde auf das Dock (auch die Docke) gebrächt, damit es aüs- gebessert werde. Die Egge hat eiserne Zinken (der und die Zinke). Der 22 Z8 18 und 19. Dienstmann steht an der Ecke (spr. Äcke) des Hauses. Ein fremdes Schiff wollte unter österreichischer Flagge Roggen ein schmuggeln. Die Kroatinnen stecken den Rocken in den Gürtel und spinnen gehend. Der Fischrogen besteht aus Eierchen. Die Ebbe und die Flut wechseln in je sechs Stunden. Die Krabbe ist ein kleiner Seekrebs. Große Hunde lassen die Kinder auf sich herum krabbeln. Der Kausmann ließ dem Rabbiner einen Rabatt, ohne dass dieser darum bat. Ruprecht, sei nicht so rabiat. Jene Dame trug eine seidene Robe und ihr Diener eine Mütze vom Felle der Robbe (auch: des Robben). Die Widder be¬ gännen den Kampf wider einander immer wieder von neuem. Schreibet die Aufgabe zuerst in die Kladde (Schmützheft). Der Pudding ist eine englische Speise. Der Trottel hatte seine Freude an der Troddel, die ihm vom Hute heräbhieng. Sind die Vögelein flügge, so fliegen sie aus dem Neste, machen jedoch änfangs nur kurze Ausflüge. Eine Brigg ist ein Zweimaster und zum Warentransporte sehr geeignet. Ein Lastentrain darf bis fünfzig Waggons enthälten. tz 19. 1.) Die Kürze des betonten Vocals wird nicht durch Verdoppelung des auf ihn folgenden Consonanten bezeichnet, wenn (in derselben Äbstammungssilbe) noch ein anderer Consonänt folgt, z. B. das Zelt — nicht: Zellt, —- der Durst (dürr), der Brand (brennen), die Kunst (können), die Gunst (gönnen), der Gewinst (gewinnen), das Gespinst (spinnen), das Geschäft (schassen), die Änstalt, die Gestalt (stellen), die Änkunft (kommen). 2.) Die Verdoppelung wird jedoch beibehalten: a) in Zusammensetzungen, z. B. der Stillstand, das Irrlicht, der Hemmschuh; b) vor Nachsilben, z. B. statthaft; das Schicksal, die Herrschaft; o) in Zusammenziehungen, z. B. der Sannnt (Sammet), der Zimmt, der Bettler, nackt, jetzt; ä) sammt, sämmtliche, insgesammt; o) die Verdoppelungen des Infinitivs und Imperativs werden auch in den Verbälformen beibehalten (außer der Vocäl wird lang), z. B. du gewinnst (dagegen das Substantiv Gewinst, sieh oben 1.), können, konnte (dagegen Kunst), fallen, gefallen, fällt (dagegen natürlicherweise: ich kam, fiel). Sieh ferner die Aus¬ nahme in Z 15. Anmerkung. Kämen in Zusammensetzungen drei gleiche Consouänten neben¬ einander zu stehen, so genügen zwei, z. B. Brennessel, dennoch, das Drittel, der Mittag, die Schiffahrt, der Schwimmeister. Sieh Z 28, 5., Anm. 2. Z8 19 und 20. 23 Dictando 19. Bei dem Erdbeben wähnte man, die Wände stürzen ein (nicht tz). Wende dich weg. Der Sparsame stillt seinen Durst mit Wasser. Die Geschwulst schwillt immermehr an. Bei der letzten Feüers- brunst sind fünfzig Häuser abgebrannt. Die Mägde spinnen nur grobes Gespinst. Der Hund bellt. Der große und kleine Belt sind Meerengen. Der Kämmacher und der Glöckner sind Brüder. Der Maler malt ein Stilleben. An den Bittagen bitten wir Gott um eine gute Ernte. Legt neue Bettücher in die Betten. Der Arzt besuchte den verwundeten Arre- stänten. Der Ballon steigt. Wir gehen auf den Ball. Von diesem Balsam heilte die Wunde bald. Die Amme wickelte den strampelnden Säugling stramm ein. Die Drommeten oder Trompeten geben keinen dumpfen Ton. Dumme Reden widern einen an. Bei dieser Dürre rinnt selbst im Rinnsal des Baches kein Wasser, öl gerinnt bei geringer Kälte. Auf der ersten Etappe angegriffen fochten die Truppen sehr tapfer. Das Füllsel der Mettwurst besteht aus bloßem Fleisch. Es wallten im Traum wunder¬ liche Gestalten an mir vorüber. Das Spinnrad schnarrt. Der Mops schnarcht im Schlafe. Betet mit Inbrunst zu Gott, dem unerschöpflichen Brunnen der Gnade. Aus dem Schälloche dringt der Schall. Der Katechet schalt mich, da ich nicht wusste, dass der Schalttag eines Schaltjahres der vierundzwanzigste Februar ist. 8 20. b, ist g, — p, t, k. Ob am Ende des Wortes ein weicher Stümmlaut (b, d, g) oder ein harter (p, t, k) stehen soll, erkennt man durch die Verlängerung, z. B. des Grabes, also: das Grab, des Kalbes — das Kalb, des Todes — der Tod, des Liedes — das Lied, des Talges — der Talg; der Lump, die Glut, der Sack, das Brot — die Brote. Dictando 20. Die Liebe verzeiht. Lass kein böses Wort über deine Lippe kommen. Wir sahen eine Gruppe von Arbeitern, die um eine Grübe herum standen. Die Griechen siegten bei Salamis. Die Schlangen kriechen. Der Bast ist die innere Rinde. Nicht jedes passt für jeden. Der Reisende bat seinen Gästfreund um ein Fußbad. Die Dose ist aus Schildpat. Wir erstiegen den Grat (Gipfel) des Berges; dort war es um mehr denn einen Grad kälter als in der Ebene. Der Rückgrat thut mir weh. Sein Enkel ist ein Engel an Schönheit. Der Anger ist ein Grasplatz; der Anker ist ein Döppelhaken. Der Feind sengte und brannte alles nieder. Beschämt senkte der Schüldige den Blick. Napoleon schwang sich auf den Thron von Frankreich. Es wurde ein Schwank in zwei Acten aüfgeführt. Was ziert den Jüngling? Be¬ scheidenheit ist seine Zierde. Die Kohlen glimmen. Die Gemsen klimmen in die Höhe. Ein Band der Freundschaft umschlingt die Kriegskameraden. Der Rebell wurde verbännt. Bald geben heißt doppelt geben. Frisch 24 8 20. gefallener Schnee ballt sich leicht. Rohe Buben balgen sich. Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge. Das Schiff hat einen Leck. Leg dich auf die Bank. Mir ist angst und bang. Der Spitzbube verbarg sich im Parke. Was hat der Rabe mit dem Rappen gemein? In Reifnitz macht man Rösshaarsiebe. Sieben Glieder von der Sippe des Angeklagten er¬ schienen vor Gericht. Das Wetter schadete weder den Wiesen noch den Äckern. Ich zog eine Niete. Setze dich nieder. Das Schiff wurde ge¬ entert. Es hat sich viel verändert. Mein Gefährte führte das Gefährte ohne die geringste Gefährde durch die Furt. Man bürstet das Pferd mit der Kardätsche. Man schießt mit Kartätschen. Dictando 21. Der Schweiß öffnet die Poren der Haut. Die Maulwürfe bohren sich Gänge. Der Knabe wird ein Bergknappe werden. Vor einem Egel ergreift mich ein Ekel. Der Geck benimmt sich keck. Die Barke ist ein Kauffahrteischiff. Der Zwieback, zweimal gebackenes Wei߬ brot, wird in Fässern verpackt. Das Schloss ist von einem Parke um¬ geben. Er brummt in den Bart. Er spielt seinen Part auf dem Bass gar wacker. An der Grenze zeigt jeder seinen Pass. Die Ente schwamm bis ans Ende des Teiches. Der Tädel thut weh. Die Frucht des Dättel- baumes reift in Dalmätien nicht. Hört auf zu schelten. Der Tapfere wehrt sich lang. Eigen Herd ist Goldes wert. Die Herrschaft der Mon¬ golen über Russland hat durch zwei Jahrhunderte gewährt. Kommt, wir wollen uns den Kometen änschauen. Wir gehen in die Mette (in den Frühgottesdienst). Die alten Deutschen sprachen gern dem Methe zu. Die Härte des Eisens wird durch Hämmern vergrößert. Die Herde des Jakob war reich an scheckigen Schafen. In diesem Dorfe wohnen Torf¬ stecher. Im Hofe liegen neben dem Taubenschlage einige Fassdauben. Mit klebriger Tinte schreibt es sich schlecht. Fälschheit und Tücke dienten ihm als Mittel zum Zwecke. Wer tapfer aüshält bis an das Ende, ist ein Held. Der Dinkel ist eine Weizenart, der Eigendünkel ein Fehler. Der biederste Mann hat oft die bitterste Verfolgung zu erdulden. Alles drang in der Restauration (sprich: Restauraziön) darauf, bald Speis' und Trank zu erhälten. Nehmt die Hüte ab. Hüte dich vor Übermuth. Die Hütte ist mit Stroh gedeckt. Ich sehe den Capitän an Bord, ich kenne ihn an der Goldborte, mit welcher seine Kappe bordiert ist. Die Bordür. Dein Freund Gottfried ist Gemeinderath. Ein üngeschmiertes Rad wird bei längerem Fahren glühend. Der Abt und der Propst kehrten im Herbste aus Rom zurück, der Papst hatte sie gesegnet. Reift das Obst, so sind die Krebse nicht mehr so gut. Anmerkung, dt in beredt, lädt (von laden), sandte, gesandt, todt, wandte, gewandt, bewandt, verwandt, die Stadt. Dictando 22. Nicht jeder Abgeordnete ist beredt, nicht jeder be¬ sitzt Beredsamkeit. Der Städtrichter ist todt. Wir beklägen seinen Tod. Theodor ist todkrank (bis auf deu Tod krank); er liegt an einer tödlichen 88 20 und 21. 25 Wunde auf dem Tödtenbette. Den Todten beklagen nun auch seine Tod¬ feinde (die ihm bis in den Tod feind waren). Der Läufer war todmüde (bis auf den Tod müde); er war todtenblass (wie ein Todter). Du sollst nicht tödten. Der (nicht: das) Dötter ist gelb. Die Schüler hören gerne historische Anekdoten. Das Gewand wurde vom Schneider üm- gewandt. Der Geizhals wandte sich von seinen armen Verwandten ab. Der Gesandte verließ bei der Kriegserklärung die Hauptstadt. Statt des Degens trägt der Ofsicier jetzt den Säbel. Der Jäger lädt sein Gewehr. Was hat es mit diesem Schwerte für eine Bewandtnis? Dieses Haus von Eichen ist mein eigen. Im finsteren Gange sagte mein Führer: «Nur sachte ausgetreten!» Vom Herumkriechen kriegen die Kinder schmutzige Hände. Mathilde trägt den Nacken nicht mehr hoch, es nagen Sorgen an ihrem Herzen. Der Nachen des Schiffers ist nahe an dem Ufer angebunden. Eine Photographie ist kein Kunstwerk. Das Werg ist der grobe, wirre Flachs oder Hanf. Z 21. 1.) Der linde Zischlaut wird durch s (S), am Ende der Silbe stets durch s bezeichnet und dieses etwas schärfer ausgesprochen als jenes; z. B. der Sand, Hausen, rasen, lesen, weise; Haus, lies, dies; Häuschen, Hausthor, diesseits, weshalb, desselben, weissagen; Dienstag, Donnerstag. Anmerkung. Tritt an s statt des Vocals ein Consonant, so verwandelt es sich in s, z. B. haust, rast, liest, er weist mich ab. 2. a) Der scharfe Zischlaut wird hinter langen Vocalen und Diphthongen durch bezeichnet, z. B. Füße, heiß, er heißt. d) ß steht nie im Anfänge eines Wortes; es kann auch nicht ver¬ doppelt werden; deshalb bezeichnen wir die Kürze des Vocals durch ein verdoppeltes s; am Ende und vor Consonänten fs statt ff. Z. B. die Flüsse, der Fluss, ich hasse den Hass, er hasst. Anmerkung. 1.) Ob der S-Laut am Ende der Silbe scharf oder linde ist, zeigt die Verlängerung, z. B. Glas — Gläser, Gans — Gänse, lesbar — lesen, die Nieswurz — niesen. Vergl. 8 20. 2. ) Man schreibt aber aus trotz außer, das (Geschlechtswort), dass (Binde¬ wort), dies, die Fürwörter wes, des trotz wessen, dessen. 3. ) miss.., misse.., ..nis, in der Mehrzahl ..Nisse, wie: ..in, ..innen, z. B. Misswachs, Missethat; Kenntnis — Kenntnisse, Fürstin — Fürstinnen re. Sieh Z 15, Anm. Dictando 23. Lies mir den Brief vor. Meine Schwester Elise ließ mich grüßen. Lischen blies die heiße Griessuppe. Der Biss des Hundes verwundete den Häsen bis an den Knochen. Wir sollen auch 26 Z 21. unsere Feinde nicht hassen. Der Hass ist eine große Sünde. Füllet die Vasen (spr. Wasen) mit Wasser und stecket die Blumensträuße hinein. Wir waren darauf gefasst, auf unserer Reise im Gebirge fasten zu müssen, da man daselbst fast nichts zu essen bekommen kann. Bei Mäftricht fließt die Maas. Die Gassen beleuchtet man jetzt nicht mehr so spärlich. Ich vergaß, das Gas (nicht: die Gas) äbzusperren. Der Pfarrer verläs von der Kanzel, der Papst habe einen Ablass gewährt. Die Florentiner konnten die Wöhlthaten der Mediceer nicht missen. Kein Mensch muss müssen. Eine Maß Wein. Die Lava ist eine geschmolzene Masse. Das Fleisch der Gans schmeckt ganz anders, als das des Huhnes. Die Armen äßen gerne, wenn sie nur etwas besäßen. Ist Arnulf vom bösen Geiste besessen? Der Knabe musste seinen Fehler hart büßen, er bekam auch nicht einen Bissen zu essen. Rosine hat uns durch eine Erzählung be¬ wiesen, ein gut Gewissen ist das beste Ruhekissen. Dem Unverschämten wird die Thüre gewiesen. Den Edelsten muss man sich zum Freunde erkiesen. Melde meiner Mutter Gruß und Kuss. Ich lass' sie grüßen und küssen. Fasse Muth, deine Angelegenheit tritt in eine günstige Phäse. Mit Reis füllt man Würste. Reiß mir von dem Baume ein Reis ab. Die Reisigen des Herzogs steckten grünes Reisig auf die Hüte. Der Kalk ist weiß. Salomons Weisheit. Wir stallten unsere Rosse im Gast¬ hofe zur weißen Rose ein. Der Unüberlegte gibt sich manche Blöße. Die Blässe des Gesichtes. Nun, das weiß ich, dass du ans diese Weis' Er¬ folge nicht erzielst. Erweis dich gefälliger. Liefere einen Beweis. Die Bauern wissen, dass man zu nasse Wiesen entwässern muss. Trag die Nase nicht zu hoch, du musst bescheiden sein. Des ist der Balg, wes der Fuchs. Dessen erinnert man sich, wessen man mit Freude genössen hat. Gott ist das vollkommenste Wesen. Meine Cousine (Base) Luise vergaß, mir ihre Adresse zu schreiben. Der Sohn des Profößen hat den Profess (das Ordensgelübde) als Dominicaner abgelegt. Weshalb sagst du mir dies? Deshalb. Der Beschuldigte ist außer sich, man ließ ihn nicht sich äußern. Die Arbeiter aus dem Elsass sind brüsk. Die Italiener lieben die Burleske. Das sind groteske Figuren, pittoreske Gegenden. Dieser Obelisk ist ein Monolith. Der Gärtner schnitt Schosse ab, sein Weib trug sie im Schoße fort. Dictando 24. Die Affen sind auf Zuckerzeug wie versessen. Emma hat den Namen der Gasse vergessen, in welcher ihr Neffe wohnt. Der Lasse nahm sich auf dem Rosse lächerlich aus. Wir hoffen, es sprossen bald die Bäume. Lasst die Casse nicht offen. Flüsse fließen nicht bergauf; niemand hemmt des Wissens Lauf. Die Russen schossen mit Sprenggeschossen auf die feindlichen Schiffe. Die Wunde klafft, lasst sie nicht unverbunden. Der Verblüffte gafft; schafft Rath! Erfasst dein Herz die Lehre Christi, so hasst es auch die Feinde nicht. Wer sich nicht zu- sämmenrafft, erschlafft. Wer auf dem Meere schifft, vermisst die Heimat schwer. Wer Wöhlthaten vergisst und auf neue hofft, ist ein Thon Auch Z Z 21 und 22. 27 der beste Schütze trifft, wie ihr wisst, nicht immer das Centrum. Wo der Weg abschüssig, ist es überflüssig, die Rosse änzutreiben. Im hessischen Oberlande machte ich die Bekanntschaft eines russischen Professors der elastischen Philologie. Fritz ist nicht bloß dumm, er ist auch boshaft und ein großer Gleisner. Er ist schnell erbost und gibt sich damflviele Blößen. Jüngst geißelte er mit der Geißel die Geiß (Ziege) des Nachbars grässlich, weil sie auf seiner Wiese etwas Gras gefressen hatte. Gefräßig sind die Ziegen, das wissen wir; allein wer sie so scheußlich misshändeln kann, ist ein Scheusal. Muss ich dieses Mus aus Grieß essen? Ich äße lieber jenen Kloß; Klöße sind meine Leibspeise. Macht keine Glossen darüber. Die Nieswurz reizt zum Niesen. Du hast den Nießbrauch des Gartens, du darfst seine Früchte genießen. Missbrauche meine Güte nicht. Der Befreite verließ das Burgverlies. Das goldene Vlies ist der höchste Orden. Vögel, aber auch Schlangen maußern sich. Die Katze maust gern die Sahne. Die Schloßen haben die geschlossenen Fenster des Schlosses zertrümmert. Ihr Mädchen, schleißt fleißig Federn. Der Müller zieht die Schleuse auf. Es fiel ein Schuss; wer schoss? Der Hass macht blass. Wie ein Pfeil schoss das Ross in die Weite. Der Biss der Schlange lässt sich heilen; der Riss im Bande der Freundschaft hinterlässt eine Spur. Du weißt, dass ein leeres Fass hohl klingt. Die grässliche Scene bleibt mir unvergesslich. Der Prediger stellte in sehr fasslicher Rede die lln- ermessbarkeit des Weltalls dar. Anmerkung 1. In der Antiqua wird der linde Zischlaut in jedem Falle durch s, der scharfe nach kurzen Vocalen durch ss, nach langen durch 6 be¬ zeichnet; z. B. Imussu, äus Haus, er Imust, Uüuslieü, Raustdor; küssen, äus küss küsst ssedriZ NuL. Anmerkung 2. Bei der Wvrtbiegung und Wortbildung verwandelt sich nicht selten der lange Vocal in einen kurzen und umgekehrt, z. B. wissen (wissen), weiß (veiü), wusste (musste), gewusst (gemusst), Bewusstsein; treten, tritt, der Tritt. Sieh Z 108. 8 22. f, lsi pH, NI. v kommt außer in Fremdwörtern in den hier gesperrt ge¬ drückten Silben und Wörtern vor. Dictando 25. Wir verdanken dem verehrten Lehrer das Ver¬ ständnis verschiedener Vorgänge in der Natur. Mein Vetter ist dicker und fetter als ich. Unsere Väter verabscheuten jeden Frevel gegen Gott. Mein Gevatter hat vier Knaben. Jason holte aus Kolchis das goldene Vlies. Der Vogel singt. Da legte der Ländvogt die Larve ab und zeigte vor allem Volke seine Grausamkeit. Als die Soldaten in den vorderen Reihen ihr Pulver verschössen hatten, rückten wir vor. Wir fördern von unserem Spediteur (spr. Speditör), dass er dir Kisten schadlos ans Ziel fördert. Der Nerv der Landwirtschaft ist ein guter 28 Z Z 22 und 23. Viehstand. Der Pflanzer gab den braven Sclaven frei. Viel Volk wallfahrtet voll Vertrauen zu dem Gnädenbilde. Füllt die Gläser. Das Veilchen duftet. Von der ganzen Strophe weiß ich nur noch den ersten Vers. Der Graf hat das Fieber, er liegt in seinem Alkoven (der, kleines Schlafgemach). Das Burgverlies befand sich gewöhnlich unter deni Thurme. Josef, Adolf und Vincenz waren Eleven des Wiener Conservatöriums; sie haben sehr brav absolviert. Genovefa und Victor spielten auf der Violine und dem Clavier das Musikstück «der Carneväl von Venedig» so perfect, mit solcher Verve und Bravour, dass ihnen der Vicekönig zwei kleine Vasen aus massivem Golde als Souvenir schenkte. Auf dem Wasen (Grasfleck) zog der Wasenmeister die gefällenen Cavalleriepferde ab. Die Stoßzähne von elf (— eilf) Elefänten (— Elephanten) liefern viel Elfenbein. Veit und Valentin (Velten) zogen vacierend weit herum, bevor sie vacänte Stellen fanden. Bevor der Revisor dem Grafen das Referat über den Stand des Fasänen- reviers vörlas, machte er sehr gravitätisch eine Reverenz. Bei der Revolte erschoss ein Juwelier seinen Advocaten; das Motiv ist nicht bekannt. Die Reserve bezieht den Proviänt aus der nächsten Provinz. Sie hält sich in der Defensive. Ihr Abmarsch in das Defile ist noch nicht definitiv festgesetzt. Im Divan (Staatsrath des Sultans) gab es Differenzen über die Begleichung des Deficits. Aus dem Vulcane fließt Lava. Eine Lawine hat die Straße verschüttet. Wegen Havarien (viersilbig, Schaden) musste das Schiff Leviäthau in den nächsten Hafen der Levänte ein¬ laufen. Es ist Sitte, einem Freunde, welcher avanciert ist, eine Gratu- latiöns-Visite äbzustatten. Das Verbiet des Fehmgerichtes war unum¬ stößlich. Xaver fuhr mit der Tramway zur Votivkirche. In der Veranda der Villa, die mit Epheu umkränzt ist, betrachteten wir ein Relief, welches fanatische Derwische därstellte. Die Propheten predigten gegen die Philister. Philipp ist der Sohn eines Graveurs, zeichnet schön mit Graphit und studiert Philosophie und Physik. Möwe, Löwe. Triumph, Trumpf. 8 23. r, chs, gs, ks. r nur in fremden Wörtern und in den folgenden vier deutschen, sonst chs oder gs und ks, wenn an den Auslaut ch, g oder k ein s tritt. Dictando 26. Flugs (— im Fluge) war die Hexe verschwunden. Nun ist die Streitaxt fix und fertig.. Die Alte trägt Laub in der Kraxe. Die Nixen prophezeiten den Untergang der Burgunder. Der Krämer kaufte ein ganzes Oxhoft (— 3 Eimer) Bräntwein. Die Enden der Erdachse heißen Pole. Wir lachten über den Jux des Xylogräphen. Mit dieser Büchse (d. h. Flinte, Gewehr) aus Büchsbaum (auch Bux- baum) habe ich schon sechs Füchse, einen Luchs und einen Dachs erlegt. Die Taxe ist eine bestimmte Abgabe. Der Taxus heißt auf deutsch «Eibenbaum». Die Sonne ist ein Fixstern. Ich will dem Max den Text 8 24. 29 lesen. Er ist perplex. Der Lachs ist ein Raubfisch. Felix wohnt linker Hand, links, Alexis rechts vom Eingänge. Menge Erbsen und Linsen zu einem Gemengsel. Das Geld will nirgends mehr klecken (aüsreichen). Der Tintenklecks. Diese Stiefelwichse kostet sechs Kreuzer. Die Eidechse verkroch sich im jungen Flächse. Der Stein wächst nicht von innen. Die Biene bereitet das Wachs. Die Deichsel des Wagens brach. Beim Ab¬ schiede machte das Mädchen einen Knicks. Der Stengel dieser Blume ist geknickt. Das Pferd bekömmt Hafer mit Häcksel vermengt. Dieser Geld¬ wechsler trägt die linke Achsel höher als die rechte. In der Nähe der Weichsel wird wegen der Überschwemmungen wenig gefechst werden. s 24. ich, ig. Die Hauptwörter auf ..ich sind im folgenden Dictando hervör- gehoben. Dictando 27a. Der Attich (Feldholunder) trägt schwarze Beeren. Der Bottich ist ein hohes, aus Holzdauben zusämmengesetztes Gefäß; der Böttcher macht es. Der Eppich (sprich: Ä..) ist eine Pflanze. In armen Hütten finden wir statt des hölzernen Fußbodens Estrich. Der gemeine Kränich gehört zu den Sumpfvögeln. Uns schützen die Fittiche des österreichischen Adlers. Huflattich wächst an den Wegen. Der Pfirsich stammt aus Persien. Der grüne Papagei heißt auch Sittich. Sittichgrün. Der Zwillich ist aus doppeltem, der Drillich aus dreifachem Leinfaden gewebt. Indische Teppiche sind theuer. Ferner in den Wörtern auf ...rich, z. B. Fähnrich, Wütherich. Sonst immer ...ig, z. B. Essig, Honig, Käfig, Zeisig. Aber: Rettig und Rettich. *Zur Bildung von Eigenschafts- und Umstandswörtern werden die Endungen ...ig und ...lich verwendet, wie: kräftig, mächtig, wichtig, allmählich* freilich, schrecklich, sittlich. «In Wörtern wie: dreimal-ig, eilig, heilig gehört das l zum Stamme, die Endung ist ...ig. Ebenso schreibt man: adel-ig, ekelig, billig, unzählig, völlig. - Das (nicht: der) Kehricht, Dickicht, Röhricht, thöricht rc.; nur Predigt hat ...igt. Dictando 27l>. Ein steinichter (—steiniger) Weg führt in das Dickicht. Mein seliger Vater warnte mich unzähligemal vor dem Karten¬ spiele. Der Termin ist fällig. Das jugendliche Volk der Ostgothen gründete unter dem kräftigen Könige Theödorich I. (lies: dem Ersten) ein mächtiges Reich, das freilich nach beiläufig sechzigjährigem Bestände unter schrecklichen Kämpfen von den Oströmern völlig zerstört wurde. * Betrachte die hier abweichende Betonung. 30 8 25. Das Fell der Bilche ist sehr billig. Ihre vertraulichen Mittheilungen über die bäuerlichen, bürgerlichen und adeligen Verhältnisse Ihrer neuen Heimat haben mich höchlich interessiert; ich bitte um baldige Fortsetzung derselben. Die Predigt dauerte ziemlich lang. Der Habicht schoss plötzlich auf die Taube. Erst nach dreimaliger Aufforderung räumte der schwächere Feind allmählich das hügelige (und: hügelichte), bergige (und: bergichte) Terrain (spr. Terrähn). Endlich wurde endgiltig festgesetzt, dass man die Räumlichkeiten des Museums unentgeltlich besichtigen dürfe. Der Be¬ häbige erhebt sich langsam. Die Schreibung der Fremdwörter. H 25. «Über die Schreibung der gebräuchlichsten Fremdwörter gelten im allgemeinen folgende Grundsätze: 1. ) «Diejenigen, welche in der deutschen Sprache keine Änderung erfahren haben, behalten die fremde Schreibung, z. B. Agio (spr. Ädscho), Bowle, Chaise (spr. Schäß (Stuhl, Rutsches), Corps (spr. Kohr), Faqade (spr. Fassade), Guirlande (spr. Girlande), Jntrigue, Malheur (spr. Mal¬ öhr), Quai (spr. Käh (Flussdamms), Routine, Tour (spr. ou wie u) re. 2. ) «VieleFremdwörter, welche in ihrem Laütbestande der deutschen Sprache sich anbequemt haben, folgen, je früher sie ausgenommen und je gängbarer sie sind, umsomehr der deutschen Orthographie, z.B. Diseurs, Muskete; Capitän, Domäne, Möbel, Pöbel; Broschüre, broschieren, Lectüre; Gips, Silbe, Sirup; Zirkel, Zither re. 3. ) «In sehr vielen Fremdwörtern wird das c beibehalten, z. B. Accent, Act, Actie (spr. Akzieh), Canal, Capitel, Casse, Centner, Centrum, Cigarre, Classe, Colonie, Concert, Corporal, December, Director, Ducäten, Medicin, Octöber, Officier, Percent, Process, Scene, Scepter rc. 4. ) «Bei vielen Fremdwörtern wird in betonter Endsilbe mit kurzem Vocal der auslautende Consonant verdoppelt, z. B. bigott, Blankett, honett, ideell, kokett, nominell, reell. — Dagegen schreibe man: Bittet, die Billette, das Buffet (spr. Büfäh (Anrichtetisch)), Cabinet, die Cabinette, Cabriolet, der Cadet, die Cadetten, das Collet (spr. Kolleh (Reitjackes), complet, Complot, Compot, Corset (Leibchen), Couplet (spr. Kupleh), Parket, Skelet, die Skelette.»* * Regeln und Wörterverzeichnis für die deutsche Rechtschreibung. Dritte Aus¬ gabe. Wien 1880, k. k. Schulbücherverlag. Preis 20 Kreuzer. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Z 7 lautet: «Über die Schreibung der gebräuchlichsten Fremdwörter gibt das Wörterv erzeichnis Aufschluss.» Dieses ist sehr reichhaltig und wird sich wohl in den Händen der Schüler befinden. 8 26. 31 Anmerkung. Deutsche Wörter dürfen nicht wie fremde geschrieben werden, richtig ist also: Karl, Klothilde, Klöthar, Köln, Konrad, Kuno, Kurfürst, Adolf, Ärnolf oder Arnulf, Rudolf, Westfalen, doch ist gebräuchlich: der Epheu, der Char- freitag, die Chärwoche. Z 26. Besonderes. 1.) ec wird beibehalten, z. B. Accessist, Accuratesse. 2. ) Ebenso t in der Verbindung tia, tie, tio, tius, wo es wie ; ausgesprochen wird, z. B. martialisch, Agentke, Patient, partiell, Nation, Conditiön, Station, Horätius, Spätium. 3. ) Die Vorsilbe co . , con , col..., com..., cor... wird nie¬ mals mit k geschrieben, z. B. Kooperator, Konferenz, Kongress, College, kollerte, Commission, Commune, competent, korrespondieren, Correctür. 4. ) Die Silbe ...kel, z. B. Artikel (aber: articulieren), Makel, Matrikel. 5. ) Die Silbe ...eieren, z. B. deprecieren, exercieren, fabricieren, judicieren (Judiz), musicieren (Musik), prakticieren (Praktik), producieren (Product), secieren (Secte), tracieren (Trace). Dagegen: bronzieren (Bronze), skizzieren (Skizze), spazieren, strapazieren (Strapaze), tapezieren, sich caprizieren; natürlich auch das deutsche: stolzieren. 6. ) ...graph, z. B. Photogräph, Telegraph, Gras Stephan ist ein tüchtiger Stenograph. Das griechische pH wird beibehalten; ausgenommen: frenetisch; Elefant und Elephant, Elfenbein, Fasan. 7. ) Einige Unterscheidungen in der Schreibung von r, ...ch, k. Über die Aussprache von r sieh Z 3. Annonce, Ärnica, Bacchus, eine Mark bänco, Barricäde, Carmin und Karmin, Ceder, Cement, Cent..., Centimeter, Centifölie rc., Castell, Charakter, Choräl, Chronik, Cibebe, Citrone, Clerus, crepieren, Crucifix, Kubus, Kultur, Cyklop, Cyklus, Cylinder, (Czar), Daktylus, Dečan, Dec..., Decennium, Decimal, Deci¬ meter u. s. w.; dagegen: Deka... und Hek..., Dekagramm, Hekatombe, Hektar, Hektoliter rc.; Detectiv, Dialect, Edict, Effect, Escadrön, fäctisch, Hyacinthe, Jnsect, Kata..., ...kombe, ...rakt, ...log rc.; ...krat, Demo- krät, Aristokrat, Kilo..., Kilometer rc., Licenz, massacrieren, Mercür, Par- celle, pecuniar, Placät, präcise, Recöpt, Recepisse, rococö, sanct, Scala, Skalde, Sclave, scrib..., Scribler, Rescript, Manuscript rc.; Secünde, Tricöt, Tuberculöse, Vacanz, Bice..., ...könig, ...Präses rc.,Vicär, Vulcan. ...anz, Alfanz, ...enz, Abstinenz, Accidenz rc., das Accidens (die Accidentien); Gazelle, graziös (und ...c...), Hazard, hazardieren 32 AZ 26 und 27. (nicht: ...t...), Känzel, ...ei, ...ist, Kanzler, Lanzette, maliziös, Mazurka, Noviz, Polizei, ...ist, Provinz, ...iell, ranzionieren, Spezerei, Suzerän, Terzeröl, Terzett, Terzine, Zebaoth, Zebra, Zechine (spr. ch — k), Zelle, Zelot, Zephhr, Zirkel, Zither, Zodiacus, Zone, Zoologie. Die griechischen Wörter behalten ihr k, ausgenommen: Rhinöceros, Diöcese, Centaüer. Merke noch: Etikette, Kapelle, Kapellän, Kaplan, Kapuze, ...ziner, Karawane, Karfiol, Karfunkel, Karthaüse, Kaserne, Kastänie, Kattun, Klima, Klinik, Koloss, Kolon, Komet, Komma, Kumpan, Krawall, lako¬ nisch, Orkän, pikant, Pokal, poculieren, Takt. Er machte einen Punkt und rief: «Punctum, Streusand darauf!» 8 27. Aus dem Französischen übernommene Wörter. Dictando 28. u für franz, ou. Die Truppe lagerte. Die Musketiere bildeten um die Marketenderin Luise eine Gruppe und führten einen lebhaften Diseurs über Muskateller Wein. Der Concürs wurde ausgeschrieben. — Aber noch: Vor dem Souper machte ich mit meinem Cousin und meiner Cousine eine Tour über das Glacis (spr. Glassih). Courantschulden (laufende Schulden) haben keine Deckung. Es coursiert das Gerücht, dass die Coupons nicht im vollen Beträge eingelöst werden, deshalb sinken die Course. Lehrcurs. Die Adresse auf dem Couvert ist in Currentschrift geschrieben. Die Bravour, Bouteille (spr. Butälje), das Couplet, Courier, Marschroute, Souverän, Tambour. ä für franz, ai. Der Capitän, ein ausgezeichneter Militär, wurde von dem Secretär in das Cabinet des Souveräns zu einer geheimen Audiönz geführt. Sophie leidet an der Migräne. Die Stäatsdomäne wurde veräußert — Aber noch: Wir spazierten auf dem Quai (spr. Käh) neben dem Flusse. Kriegsnachrichten haben auf der Börse eine Baisse (spr. Bäß) hervorgerufen. Das Terrain wurde durch Drainäge (ge — sch — L) trocken gelegt. Den Refrain singt der Chor u. a. m. ö für franz, eu oder oeu. Der Pöbel verließ die Arbeit, um dem Manöver beizuwohnen. Wahrhaft religiöse Leute glauben nicht an ominöse Zeichen. Ein altes Möbel. — Aber noch: Der Ingenieur (spr. Änghscheniöhr) trank auf dem Commandeurschiffe mit dem Lieutenant eine Bowle (spr. Bohle) Punsch. Coeur- (spr. Köhr) Ass, Mineur u. a. m. ü für franz, u. Diese Broschüre über die Miliz in Indien bietet eine belehrende und interessänte Lectüre. — Aber noch: Ich zahlte meinen Conto im Bureau des Chefs (spr. Schaff) selbst. Das letzte Bulletin theilt die Genesung der Erzherzogin mit. Buffet, Debüt u. a. m. 8 27. 33 o für au. Karl I. (der Erste) von England starb auf dem Schaföt. — Aber noch: Die Chaussee (spr. Schosseh) führt auf ein Plateau. Epau- lette u. a. m. sch für franz, ch. Es wurde Bresche geschossen. In dieser Scha¬ tulle liegt eine Brosche und zwei Manschetten. Eine telegraphische Depesche. Die Infanterie trägt Gamaschen. Ein Renn- oder Schlüpfschiff nennt man eine Schaluppe. Die Dampfmaschine. Der Officier band sich die Schärpe um. — Aber noch: Charade, Charge, Charlatan, Chiffre, Chi- cane, debouchieren, tranchieren u. a. m. g und j — sch, weich ausgesprochen wie das slavische L. Ein Gendarm (Pl. Gendarmen) bewachte die Bagäge der Passagiere. Ein Gentleman (spr. Dschentlmän, englisch) muss generös handeln. Jean pro- dneierte sich einst vor dem Janhagel der Märkte als Jongleur, dann edierte er ein Journal, er hielt sich für ein Genie; jetzt besitzt er eine Menagerie. Logis, Neglige, Gage, Blamage, Regie, Stelläge u. a. m. ss und r. Der Affe schneidet Grimässen. Die istrischen Hunde sind eine schöne Rasse (aber auch noch: Race). Wir tranken auf der Terrasse vor dem Cafe (Kaffeehause) eine Tasse Kaffee. Glacierte, d. h. glänzend gemachte, Handschuhe heißen Glace-Handschuhe. Das Glacis u. a. m. k für franz, qu. Die spanische Etikette. Jeannette benahm sich auf dem Maskenball kokett. Wilhelm schickte mir ein Paket Briefmarken. Der Banquier (spr. Bangkieh) gab ein glänzendes Bankett. Während des Ban¬ kettes wurde ihm der Bankerott eines Geschäftsfreundes gemeldet. Er hat eine Pike (spr. Pik) auf ihn. Der Uhlane trägt wie der Kosäke eine Pike im Steigbügel. Bouquet, Clique, Liqueur, Marqueur, sich moquieren. Anmerkung. Die auf ik, welche aus dem Französischen (iqu) stammen oder zunächst au das Französische erinnern, haben den Ton auf der letzten Silbe, z. B. die Fabrik, das Mosaik, antik, die Musik. Dagegen aus dem Griechischen und an dasselbe zunächst erinnernd: Physik, Lyrik, Dynamik, Statik. Dictando 29. Der Professor besteigt den (seltener die) Katheder. Der Proföß übt die Regimcntspolizei. Bring dem Husaren Rhabarber aus der Apotheke, welche neben dem Theater steht. Die sokrätische Me¬ thode dociert durch Fragen. Ein leuchtender Körper versetzt den Äther in Schwingungen. Bon Akrokorinth konnte man die Lanze der Göttin Athene auf dem Pärthenon, das auf der Akropolis von Athen stand, in der Abendsonne schimmern sehen. Dieser Philosoph ist ein Philanthrop. Den Vortrag über die Peripatetiker hielt er sehr pathetisch. Die Phan¬ tasie erzeugt Gebilde. Das Quadrat der Hypotenuse ist so groß, wie die Summe der Quadrate der beiden Kätheten. Die Hypothek stellt sicher. Hippodrom (Pferderennbahn)., Jeremias, der zweite von den sogenannten großen Propheten, starb in Ägypten. Ein phlegmatisches Temperament lässt sich nicht so leicht beunruhigen. Durch Verkühlung zieht man sich einen Katarrh zu. Auch eine gute Prosa hat Rhythmus. Diese Lyra kostet mehr als eine Lira. Der Rhein fließt nach Norden, die Rhone Heinrich, Grammatik. 3 34 ZZ 27 und 28. nach Süden. Die Rhede von Triest wird in einen Häfen verwandelt. Das tyrrhenische Meer heißt jetzt auch das toscänische. Diese Chronik beginnt mit Christi Gebürt. Der Physiker trägt analytische Chemie vor. Das Oxygen (der Sauerstoff) ermöglicht das Verbrennen. Spielst du Guitarre? Das Denkmal war mit Guirländen umwunden. Der Czako wurde uns lästig. Der Sohn des Chefs (spr. Schäffs) schreibt im Comptoir (spr. Konghtoähr). Wir genössen zum Souper nichts, als einen Teller Suppe. Der Admiral hat eine schnelle Carriere gemacht. Er ist Malteser¬ ritter. In den Mythen spielt die Myrte eine Rolle. Auf dem glänzenden Parquetboden bewegte sich eine Assemblee (spr. Assanghbleh) in seltener Gala. Statt des gefallenen Majors führte änfangs der Capitän, sodänn der Lieutenant (spr. Leutnant) das Commando über das Bataillon. Er führte es gegen die feindlichen Batterien (i en ist zweisilbig). Der Angriff mit dem Bajonnette geläng; die Barricäden wurden trotz ihrer Kar¬ tätschen erstürmt. Die Cavallerie schoss ihre Carabiner ab, flog im Carriere gegen die Garden und sprengte ihr Carre. Die Ästhetik ist die Wissen¬ schaft des Schönen. Zu den größten Bauten der Welt gehören die Pyra¬ miden und das Labyrinth der alten Ägypter. Vor den Erinnyen (Rache¬ göttinnen) gibt es kein Asyl (das, Zufluchtstätte). Philipp hat sich mit Phosphor verbrannt. So erzählte mir seine Cousine Genovefa. Der Ingenieur (spr. Änghscheniohr) trägt eine Perücke, weil er an Rheuma (Gliederreißen, Gliederfluss) leidet. Charlotte begab sich in das Palais (spr.Paläh, Prachtwohnhaus) des Banqniers. Ihre Toilette (spr. Toalette) war nach der neuesten Nummer des Mödejournäles angefertigt. Als wir in die Loge (spr. Lösche, mit gelindem sch) traten, spielte das Orchester (spr. Orkester (Musikgesellschaftj) im Orchester, d. h. im Spielplätze, eben ein Adagio (spr. Adädscho (langsam zu spielendes Tonstücks). Die Krisis ist vorüber. Chrysöstomus gerieth in eine fürchterliche Ekstase. Um den arktischen Pol lagern sich breite Ländermassen. Katharina hat ein cholerisches Temperament, aber einen edlen Charakter. Drakonische Strenge würde an ihr den Zweck verfehlen. Im Feuilleton wird ein lustiges Stücklein einer Escadrön unserer Husaren erzählt. Hurräh! 8 28. Silbentrennung. 1. ) Allgemeine Regel. «Man trennt die Wörter nach Sprech¬ silben, d. h. so, wie sie sich beim langsamen Sprechen von selbst zerlegen, z. B. Brü—che, Fah—ne, Hal—ten, Hoff—nung, Lang — sam—-leit, rau-scheu, Wet—ter.» 2. ) Zusammengesetzte Wörter trennen wir nach ihren Theilen, auch wenn diese Theilung der Aussprache nicht gemäß ist, z. B. her—ein, voll—enden, das Hals—tuch, der Büchen—ast, das Nadel—öhr, nicht: Hal—stuch, Buche—nast, Nade— lohr. 8s 28 und 29. 35 3. ) Die Vorsilbe ist also ein Theil für sich, z. B. voll—enden, Vor—arbeit, er—innern, nicht: vol—lenden, Vo—rarbeit, e—rinnern. Den Auslaut des Stammes dagegen zieht man in Aussprache und Schrift entweder ganz oder theilweise zur Flexiönssilbe oder Nachsilbe, und zwar: 4. ) Ein einzelner Consonänt zwischen zwei Vocälen gehört zur folgenden Silbe, z. B. Bä—der, sra—gen, nicht: Bäd—er, frag—en. Anmerkung. Die Döppelconsonanten (ps, ps, st, r) und ck und tz gelten für einfache und beginnen die zweite Silbe, z. B. ru—pfen, die Ka—Psel, der Hu— sten, die He—xe, Schne—cke, Ka—tze; nicht: rup—fen, Kap—sei. 5. ) Von zwei oder mehr Consonanten wird nur der letzte zur folgenden Silbe gezogen, z. B. Fül—le, die Wän—de, die Hoff—nung. Anmerkung. 1.) Doppelconsonanten gelten auch hier für einfache, z. B. schim—pfen. 2. ) Bei der Biegung oder Zusammensetzung ausgefallene Buchstaben treten bei der Silbentrennung wieder ein, z. B. des Knie—es, die See—en, Brenn—nessel, Kamm—macher, Still—leben. Aber: den—noch, Mit—tag. 3. ) Unterscheidet: Er wollte nicht ra—sten, sondern ras—te fort. Die Vögel ni—sten. Die Schnupfer nies—ten. 4. ) Beachte: Di—sciplin, Di—stänz, con—stant u. dgl.; Di—stichon, di—stin- guieren, Di—strict, Exi—stenz, Hemi—sphäre, Ho - spiz, Horo— skop, Tele—skop u. dgl.; in— scenieren, Manu— script, in—scribieren u. dgl.; Pro— spect, Re—spect u. dgl.; trans—parent u. dgl. Z 29. Mit grasten Anfangsbuchstaben werden geschrieben: 1. ) Das erste Wort eines Abschnittes, eines Verses, nach einem Punkte (.), Fräge- (?) und Aüsrufungszeichen (!), nach einem Kolon (:), wenn die Worte eines änderen so wiedergegeben werden, wie er sie gesprochen oder geschrieben hat, d. h. in der directen Rede, z. B. Da fragte Vater Riese: «Was hast du, Kind, gemacht?» Anmerkung. Hinter Fräge- und Aüsrufungszeichen steht kein großer Buch¬ stabe, wenn das, was folgt, mit dem, was vorhergieng, zu einem Satzganzen ver¬ bünden ist, z. B. Was wolltest du mit dem Dolche? sprich! entgegnet ihm finster der Wütherich. Er lebt! er ist da! es behielt ihn nicht! 2. ) Die Substantive und substantivisch gebrauchten Wortarten, z. B. der Reiche, das Schöne, der Meinige, die Ünsrigen, Gedrücktes und Geschriebenes, Folgendes, das Glänzende, das Lesen, das Zustande¬ kommen, das traute Du, das Wenn und Aber, ein jammervolles Ach, 3* 36 Z Z 29 und 30. eine Zeitlang, eine Handvoll, an Kindesstatt; nichts Gutes, viel Schlechtes, etwas Neues. 3. ) Die von Personennamen abgeleiteten Adjectiva, z. B. das Meiersche Handlungshaus, Mözartsche Opern. Bezeichnen sie jedoch mehr die Eigenschaft als den Besitzer oder Urheber, so schreibt man sie klein, z. B. die sokrätische Weisheit, ein homerisches Gelächter. Anmerkung. Wörter wie: Das Laibacher Moor, die Reifnitzer Siebe, die Lacker Bahn u. s. w. sind eigentlich Substantive im Genitiv Plur. und werden demnach mit großem Anfangsbuchstaben geschrieben. (Ein Adjectiv hinter dem be¬ stimmten Artikel endigt im Sing, nicht auf er, sondern auf e.) 4. ) Die Adjectiva und Ordnungszahlen, die mit dem Artikel hinter einem Eigennamen stehend gleichsam ein Theil des Eigennamens ge¬ worden sind, z. B. Karl der Große, Josef der Zweite; nicht: Karl, der Große; Josef, der Zweite. 5. ) Die Adjectiva und Pronomina in Titeln, wie: Ew. Majestät, Se. Hoheit, Se. Excellenz, Geheimer Rath. 6. ) In Briefen das persönliche Pronomen, wenn es die ängeredete Person bezeichnet. Anmerkung. In Erzählungen wird das persönliche Fürwort der zweiten Person bei der Anrede klein geschrieben, außer es steht in der Mehrzahl und bezieht sich auf nur Eine Person, z. B. Er sagte: «Ich werde dich abholen, wenn dn es wünschest.- Er sagte: «Ich werde euch, liebe Freunde, abholen, wenn ihr es wünschet.» Er sagte: «Ich hole Euch, lieber Freund, mit Vergnügen ab, wenn Ihr es wünschet.» Das versönliche Fürwort der dritten Person wird sowohl im Singular als auch im Plural groß geschrieben, z. B. Er sagte: «Ich hole Sie ab, mein Herr, wenn es Ihnen beliebt.» Er sagte: «Ich hole Sie ab, meine Herren, wenn es Ihnen beliebt.» Z 30. Nicht mit großen Anfangsbuchstaben schreibt man: 1.) Substantive, wenn sie verwandelt sind in: a) Adjective, z. B. er ist mir gram, du bist schuld; b) Adverbien, z.B. abends (aber: des Abends), flugs (— schnell), eingangs; e) Präpositionen, z. B. kraft göttlicher Einsetzung, laut des Befehles, angesichts des Heeres; ä) Bestimmungswörter in zusammengesetzten Verben, z. B. acht- geben, er gibt acht, haushalten, sie hält Haus; o) Bindewörter, z. B. falls. 8 30. 37 2. ) Die von Orts- und Volksnamen abgeleiteten Adjective, z. B. römische Älterthümer, österreichische Armee. Sieh Z 29, 3. 3. ) Die Pronomina und Zahlwörter, z. B. jemand, keiner, der eine, wir zwei, das nämliche, das andere, alles übrige re. Ausgenommen die in Z 29, 4., 5. und 6. erwähnten. 4. ) Adverbiale Ausdrücke, z. B. am besten, am schönsten, aufs beste, aufs schönste re. 5. ) In formelhaften Verbindungen, z. B. arm und reich, den kür¬ zeren ziehen (versteht sich dabei: Halm), das weite (Feld) suchen. Anmerkung. 1.) Präposition und Substantiv, wenn dieses klein geschrieben wird, findet man jetzt sehr häufig zu einem Worte vereinigt, z. B. infolge, anstatt, vonstätten, zutheil werden — zutheilwerden, überhändnehmen. 2.) Schreibt: Er hatte zwei Söhne; der jüngere starb (nicht Jüngere, denn es ist ein Adjectiv). Dagegen: Er ist ein fleißiger Knabe, und dem Fleißigen (hier Substantiv) gehört die Welt. Streite nicht mit ihm, denn du bist ein vernünftiger Mensch, und der Vernünftige (hier Substantiv) gibt nach. Alphabetische Hußählung behufs des Uachschlagens. U. abends (aber: des Abends), achtgeben, er gibt acht, er nimmt sich in acht, anfangs, angesichts, alle, in allem, vor allem, im ällgemeinen, allerlei, es bleibt alles beim alten, der andere, zum andern — zweitens, mir ist angst und bange, arm und reich, derart, er war aufs äußerste empört (wir waren aufs Äußerste, selbst auf den Tod gefasst). — B. mir ist bange, beide, die beiden, bergäb, bergauf, die Haare stehen ihm zuberge, im besonderen, insbesondere, du verstehst das am besten, aufs beste (aufs Beste verzichte ich nicht), belehrt mich eines besseren, ein bisschen Geduld. — D. derjenige, allerdings, neuerdings, schlechterdings, wir drei giengen miteinander durch dick und dünn. — E. der eine, einige, im einzelnen, zum ersten, fürs erste — erstens, sürs zweite rc., etwas. — F. falls, jedenfalls, keinesfalls, anderenfalls, er ist mir feind, von ferne, infolge, zufolge, flugs — schnell, er ist mir freund (er ist mein Freund), wir sind gutfreünd miteinander. — G. im ganzen, gleich und gleich gesellt sich gern, meinesgleichen, jeder liebt seinesgleichen rc., er ist mir gram, groß und klein war da, er hält es ihm zugute, zugunsten, es geht zugründe. — H. ällerhand, vorderhand, überhändnehmen, der Lärm nimmt überhand, zuhanden, er ist mir zurhänd, haushalten, sie hält Haus, über¬ haupt, zuhilfekommen, er kam mir zuhilse. — I. jeder, jemand, jener, jung und alt war gegenwärtig. — K. keiner, kopfüber, kraft seines 38 8 30. königlichen Wortes, in kurzem, vor kurzem, über kurz oder lang, den kürzeren ziehen. — L. laut der Nachricht; es ist, thut mir leid; er that es mir zuleide, zuliebe, zeitlebens, ällerlei, einerlei rc., zur linken, gottlob, zu guter letzt. — M. einmal, zweimal rc., ein andermal, jedesmal, viel¬ mal, mehreremal, unzähligem«!, das erstemal, zweitemal, zum erstenmal, zum zweitenmal rc., man, manche, gewissermäßen, mittags (des Mittags), morgens. — N. nachts (des Nachts), nachmittags (des Nachmittags), niemand, alle neun schieben, nichts, aufs neue — abermals (aufs Neue freue dich nicht, es ist nicht immer das Beste), von neuem, es thut noth, du hast es nicht noch (du leidest Noth), vonnöthen — nöthwendig; mach dir es zunutze. — O. allerorten, von oben. — P. ein paar — einige Äpfel (ein Paar Strümpfe), preisgeben, er gab sich den feindlichen Kugeln preis, aufs prächtigste, am prächtigsten. — R. mir ist es recht (er will immer Recht haben, behalten), macht euch zurecht, das besteht zurecht, zur rechten. — S. es ist schade darum, du bist schuld daran, mit sechsen fahren, seitens, deinerseits, meinerseits rc., andererseits, einer¬ seits, ich bin im stände — vermag, zu stände bringen, ich bringe es zu stände, es kommt zu stände (auch oft: imstande, zustande), statt, anstätt, stattfinden, statthaben, es findet statt, es hat statt, es geht vonstatten, am schönsten (schreiben). — T. zutheil werden; die Hinterlassenschaft wurde zumtheil verschenkt, zumtheil verkauft; er ärgert sich zutode, er nimmt theil daran, theils, ander(e)ntheils, einestheils, trotz des Verbotes. — B. viele, auf allen vieren kriechen, vormittags. — W. mir ist Wohl und wehe, vernünftigerweise, um (Gottes) willen, bei weitem, bis auf weiteres, im weitern — ferner, das weite (Feld) suchen, zuwege bringen; Gott liebt euch allewege, es nimmt mich wunder. — Z. allezeit, thu deine Pflicht beizeiten — bald, zuzeiten — bisweilen. Dictando 27. Mein Freund kaufte bei seinem Nachbar, der ihm nicht freund (wohl gesinnt) ist, ein Paar Stiefel; nach ein Paar (nach einigen) Tagen waren sie zerrissen. Nun wurde er ihm auch feind (übel gesinnt). Es thut mir leid, dass sie einänder gram sind. Doch wer ist schuld daran? Lieber Christoph! Ich erwartete Deinen Brief schon gestern abends, er ist jedoch bis heute mittags nicht ängekommen. Ein bisschen Aufmerksamkeit, die Dir und Deinem Bruder zeitlebens gefehlt hat, würde Euch aufs beste empfählen. Mir ist angst und bange, wenn ich an Eure Zukunft denke. Ich fürchte, Ihr werdet in Euren Geschäften oft das Wichtigste vernachlässigen. Ein andermal schreib früher Deinem auf¬ richtigen Freunde Theodor. — Wenn mir Euer Hochwürden die Ehre Ihres Besuches erweisen wollen, werde ich Sie mit meiner Equipage ZZ 31 und 32. 39 abholen lassen. — Es wird niemand demjenigen helfen, der seine Noth überhänd nehmen sah und es nicht zuwege brachte, besser Haus zu halten. Es wird sich jeder in ächt nehmen, sein Vermögen so ohneweiters preis zu geben; er könnte sonst den kürzeren ziehen. Wir zwei ärgern uns über die mäßen, zum ersten weil die ängekündigte Theatervorstellung nicht stättfindet, fürs zweite weil sich die Sonne, welche aufs schönste ge¬ leuchtet hat, plötzlich in Wolken hüllt und über kurzem ein Umschlag des Wetters eintreten wird. Zu Ostern zieht jung und alt, arm und reich, groß und klein aus den Thoren der Stadt. Der Raufbold zog den kürzeren und suchte das weite. Nicht alle lassen sich eines besseren be¬ lehren. «Ziehst du zur rechten», sprach Abraham zu Lot, «so ziehe ich zur linken»; er meinte es dabei mit beiden auf das beste. Was gibt es Neues? Im ällgemeinen habt ihr eure Aufgabe richtig gelöst, im be¬ sonderen ist jedoch manches zu tadeln. Am besten ist die des Rudolf gelungen. Leider haben einige gar nichts zuwege gebracht. Die Be¬ sprechung im besonderen verschiebe ich jedoch bis auf weiteres. 8 31. Der Ablaut. i, a, 1t sind die Gründvocale, aus ihnen sind e und o entständen. Lösen sich bei der Bildung neuer Formen die Grund- oder die aus ihnen entstandenen Vocale der Stämmsilbe in regelmäßiger Folge ab, so nennen wir diesen Vorgang Ablaut oder besser Äblautung, z. B. singe, sang, gesungen; die Binde, das Band, der Bund; ich nehme (mittelhoch¬ deutsch: ich nim), nahm, genommen (mhd. genumen). Z 32. Der Kindestrich 1. ) bindet zwei Bestimmungswörter an ein Grundwort, z. B. Feld- und Gartenfrüchte; oder zwei Grundwörter an ein Bestimmungswort, z. B. Vocallänge und -kürze; er steht an der Stelle des erspürten Wortes; 2. ) er tritt ferner ein in Zusämmensetzungen von Eigennamen und in Adjectiven, die von solchen gebildet sind, z. B. Jung-Stilling, Salm- Reifferscheidt-Reitz, die böhmisch-mährischen Bahnen; 3. ) in unübersichtlichen Zusämmensetzungen, z. B. Göthe-Verehrer, Obertribunals-Präsident. Die Häufung des Bindestriches wird vermieden, z. B. Staatsschuldentilgungs - Commission (nicht: Staats-Schuld en- Tilgungs-Commission); 4. ) auch wenn der eine Theil der Zusammensetzung ein bloßer Buch¬ stabe ist, z. B. die S-Laute, das Dehnungs-h. Wann wird dieser Buchstabe groß, wann klein geschrieben? 40 Z8 33 und 34. Z 33. Die Elision, d. h. die Weglassung eines Vocals (gewöhnlich des e), wird durch den Apostroph (') angedeutet, z. B. Da fiel er auf die Knie' und lobt' den mücht'gen Herrn des Himmels. Der Apostroph muss stehen, wenn durch den Wegfall des Vocals das Wort eine befremdende Form erhält oder wenn gar eine Zweideutig¬ keit entsteht, z. B. Er legt' sich an des Vaters Seit'; ich ließ' mir's gefällen. — Sieh ferner 8 60, o (Odysseus' — des Odysseus); 8 97, l., Anm. (schlag' — schlage!). Wann der Apostroph entfallt sieh § 51, Anm.; 8 55, Anm.; Z 56,*; § 60, a; § 65, 1.; 8 68, 2., § 114, 2. und 3., o. 8 34. Die Aphärele, d. h. die Weglassung eines oder mehrerer Buchstaben am Anfänge eines Wortes, wird ebenso bezeichnet, z. B. Komm'rein — herein: 's ist 'ne böse Sach' — es ist eine böse Sache. Anmerkung. Die Jnterpunctiön wird in der Syntax gelehrt. Sieh Z 191 u. ff. Anhang. 1.) Kürzung von Wörtern. Bei der Abkürzung eines Wortes schreibt man gewöhnlich entweder nur den ersten Buchstaben, z. B. I. B. — Johann Baptist; oder den ersten und letzten Buchstaben, z. B. Hr. — Herr; oder die erste Silbe und den darauf folgenden Consonanten, z. B. Joh. — Johann. Die gebräuchlichsten Abkürzungen sind: 8 34. 41 2.) Die folgenden Wörter findet man in euren Aufgaben oft fehler¬ haft geschrieben. Gebt an, warum sie unrichtig geschrieben sind, korrigiert sie und bildet mit ihnen Sätze: der Reitz, die Schweitz, das Kreutz, der Haussen, genohmen, ergrieff ihn bei der Hand, Wiederstand leisten, resiedirte, die Stadt wurde verschitet, er ließ in (oum) die Fühle seines Witzes füllen, wir wällen ihn, die Wehlen des Stromes, Willkühr, erwahrte mich, Wohne des Himels, der Lehrer lobte in, der Tod raft in dahin, die Sohne scheint deinem Sonne ins Gesicht, die Hofnung, die Bewohner der Hüthen Hütten nicht lange das Bet, der Stul, Wilchelm, Freicheit, anchalten, die Abtrettung, von allen Mänern, mit dennen wir bekannt wurden, der Strick hällt fest, er hatte sich erhollt, die Stuffe, er kämm zu 42 8 34. mir, die Soldaten schüßen, die Stätter (Stadtbewohner) leben in stetter Zerstreuung, bestättigen, tretten, Schmertz, schertzen, gegönt, er raste sich auf. (Warte) biz (morgen), Bläße, der Be- weiß, diesselben, es gelistete den Fux nach Trauben; dan beschloß die Versamlung, Schaffe und Wölfe, die Männer stigen hinauf, wir erinnern uns an unsere Gespilen, wen (Ä) der Somer komt, die Weinachten, fals, mit geziecktem Schwerte, wochin, wocher, die Erhollnng, der Higel, die häußlichen Bedürfniße, das Römische Gebiet, das Fabische Geschlecht, abgestamt, Erwännung, derTeuch, Krig, der Pfarer, er entlies mich. Die Strömmung, die Höche, plözlich, siezen, vorchanden, die Kapele, abgespert, genohmen, öfentliche Anstalt, kristalhel (zwei Fehler), das Marckt, Pun—kte, sog—leich, Prophet—isch, es schi—en, kir—chlich re. Die Formenlehre Kedetheile oder Wortarten. ß 35. Es gibt zehn Redetheile: 1. ) Die Nomina oder Nennwörter: n) Das Substantiv, Dingwort oder Hauptwort: der Mensch, das Tuch.* t>) Der Artikel oder das Geschlechtswort, und zwar der bestimmte: der, die, das, und der ünbestimmte: ein, eine, ein. Der Artikel ist tonlos. o) Das Adjectiv oder Eigenschaftswort: der Vogel ist schön, oder der schöne Vogel. ä) Das Pronöm oder Fürwort: ich sehe dich und deine Mutter; du begleitest sie. s) Das Numeräle oder Zählwort: drei, der fünfte Mann. Die Nomina werden decliniert oder abgeändert. 2. ) Das Verb oder Zeitwort: ich schreibe, es hat geregnet. Die Verbe werden konjugiert oder äbgewandelt. 3. ) Die Partikeln: a) Das Adverb oder Umstandswort: gestern hat es hier stark gewetterleuchtet. p) Die Präposition oder das Verhältniswort: der Knabe steht vor mir, neben der Tafel, hinter der Bank. o) Die Conjunctiön oder das Bindewort: der Vater und die Mutter. ä) Die Jnterjectiön oder das Empfindungswort: ach! hui! Die Partikeln bleiben unverändert. * Fahret fort, alle im Lehrbuchs verkommenden Substantive, deren Geschlecht in der deutschen und iu eurer Muttersprache ein verschiedenes ist, in das von euch angelegte alphabetische Verzeichnis einzutragen. 44 8Z 36 bis 38. Das Ding- oder Hauptwort, Substantiv. H 36. Einteilung. 1. ) Der Bedeutung nach ist das Substantiv: a) concret, wenn es einen durch die Sinne währnehmbaren Gegen¬ stand benennt, z. B. der Asse, das Echo; i>) abstract, wenn es Thätigkeiten, Eigenschaften oder Zustände benennt, die als äbgesonderte Dinge gedacht werden, z. B. der Sprung, die Güte, der Durst. 2. ) Ein Concretum kann sein: a) ein Eigenname, uomou proprium, z. B. Franz, Laibach, die Save; d) ein Gättungsname, uomsu appoUativum, z. B. der Knabe (Franz), die Stadt (Laibach), der Fluss (Save); e) ein Sämmelname, u. oollsvtivum; er benennt eine Menge, deren Theile nicht den Namen des Ganzen haben, z. B. der Wald, die Herde, das Heer; cl) ein Stöffn ame, u. matorialo, z. B. das Harz, das Gold, die Milch. Z 37. Der Bildung nach ist das Hauptwort: a) ein Stämmw o rt, n. primitivum, z. B. die Nuss, der Baum, der Freund; b) ein abgeleitetes, u. ciorivatum, z. B. die Freundin; o) ein zusammengesetztes, u. oompositum, z. B. der Nussbaum, das Hälstuch. 8 38. 1.) Die Ableitung oder Derivatiön geschieht: a) durch Vorsehung einer Vorsilbe, z. B. der Berg, das Gebirge; d) durch Anhängung einer Nächsilbe, z. B. der Schnitt, der Schnitter; o) durch Änhängung eines bloßen Lautes, z. B. fahr, die Fahrt. a) Vorsilben, welche zur Ableitung von Substantiven dienen: ge, der Busch, das Gebüsch; das Bein, das Gebein, miss, der Mission, das Missjahr, der Missbrauch. UN, die Untiefe, die Unart, das Unkraut. ur, der Urquell, Urheber. erz, der Erzbischof, der Erzschelm. /?) Folgende Nachsilben dienen zur Ableitung der Substantive : e, gut, die Güte; schwarz, die Schwärze; bind, die Binde, er, der Binder, Maler, Gärtner. s 38. 45 ner, der Bildner, Redner, Lügner. in, der König, die Königin; der Graf, die Gräfin; Pl. ...innen, el, der Arm, der Ärmel; stich! der Stachel. icht, das Dickicht, Kehricht. ei, die Heuchelei, die Schmeichelei, die Tändelei (der Tand), rei, die Büberei, die Brennerei, die Sklaverei. ling, der Lehrling, der Liebling, der Neuling. UNg, die Wendung, die Hoffnung, die Rechnung. Nis, das Zeugnis, die Hörnis; Pl. ...nisse. sal, das Schicksal, das Scheusal. sel, das Räthsel, das Anhängsel. heil, die Christenheit, die Freiheit, die Thörheit. leit, die Ewigkeit, die Mäßigkeit. schäft, die Freundschaft, die Rechenschaft, die Leidenschaft. thum, das Kaiserthnm, der Reichthum. chen und lein bilden Verkleinerungswörter, Deminutive: der Sohn, das Söhnchen, Söhnlein. at, die Heimat; ut, die Armut.* -e, die Gier, die Begierde. Von diesen Nachsilben sind nur ei und rei betont. /) Laute, welche zur Ableitung von Substantiven dienen: -, brenn, der Brand; jag, die Jagd. t, flieh, die Flucht; hiebei wird b vor t zuf: hab, die Haft; gib, das Gift, g wird vor t zu ch: bieg, Bucht; schlag, Schlacht. st, dien, der Dienst; gewinn, der Gewinst. 2.) Besteht ein zusammengesetztes Wort nur aus zwei einfachen, so ist es ein einfach zusammengesetztes Wort, ein einfaches Compositum, z. B. Tischtuch. Der zweite Theil ist das Grundwort, der erste das Be¬ stimmungswort. Besteht ein zusammengesetztes Wort aus mehreren einfachen, so ist es ein doppeltes Compositum, Decompositum, z. B. Dämpfschiffahrt. Das erste Bestimmungswort wird betont. Man betont aber: das Jahr¬ hundert, Jahrtausend, Jahrzehnt, der Charfreitag, der Wacholder, das Lebewohl, die Viertelstunde, Viertelmeile, der Nordösten, Südösten, Nordwesten, Südwesten. * Eigentlich eine Zusammensetzung aus aram-muoti (ahd. — mitleidig gesinnt). 46 ZZ 38 bis 40. Anmerkung. 1.) Tritt an das Bestimmungswort eine Beügungssilbe (Flexion), so ist die Zusammensetzung eine üneigentliche, z. B. Landsmann; fehlt die Flexion, so nennen wir die Zusammensetzung eine eigentliche, z. B. Ländniann. Richtig ist demnach Monatshefte und Monathefte u. dgl. m. 2. ) Die mehrsilbigen Hauptwörter weiblichen Geschlechtes auf t, die auf ung, ion und tat nehmen des Wohllautes wegen ein s an, z. B. Freiheitsbaum, Landungs¬ platz, Statiönschef, Universitatsgebäude; ferner: Ächtserklärung, Hilfstruppen, Liebes¬ dienst, Liebesgabe. 3. ) Merke: Der Ländmann der Bauer, die Ländleute Leute vom Lande; mein Landsmann, meine Landsleute — Leute aus meinem Vaterlande. Das Geschlecht, Ssnus. Z 39. Das Geschlecht der Hauptwörter ist dreifach: männlich, nms- oulinuin, weiblich, komiillnuio, oder sächlich, noutruin. — Es ist ferner natürlich, z. B. der Stier, die Kuh, das Kalb; der Herr, die Frau, das Kind, oder grammatisch; dieses stimmt mit jenem nicht immer überein, z. B. das Weib, nicht die Weib. Leblose Dinge haben nur ein grammatisches Geschlecht. Z 40. Die Bestimmung des Geschlechtes erlernt man vorzugsweise durch die Übung; doch merket folgende Regeln: 1. ) Männlich sind: a) die auf ang: der Drang, Sang, Klang; b) die abgeleiteten auf ling: der Jüngling, Schierling; o) die abgeleiteten auf er, ner bezeichnen Männer: der Schneider, Zeichner. Merke: der (nicht: das) Teller, die (nicht: der) Butter; ä) die mit lass zusämmengesetzten: der Aderlass, Nachlass, Erläss; s) die Fremdwörter auf mus, ismus und die meisten auf us: der Rhythmus, Idealismus, Globus, aber das Genus; k) die auf ier, or, eur (sprich: ör) bezeichnen zumeist Männer: der Officier, Professor, Ingenieur. 2. ) Weiblich sind: a) die auf unst: die Zunft, Ankunft; b) die äbgeleiteten auf -e, ei, rei, in, heit, keit, schäft, ung; Bei¬ spiele im vorhergehenden Paragraphen. Eine scheinbare Ausnahme macht das aus dem Slavischen stammende Wort «das Petschaft»; o) die Fremdwörter auf aille (sprich: ällje): die Bataille, Canaille; ette: die Serviette, Clarinette; ie: die Geographie, Theologie; ik: die Physik, die Logik; ion: die Nation, Legion; age (sprich: asch — LL): die Blamage, Ballotage; tüt: die Calamität, Autorität. 8 40. 47 3. ) Sächlich sind: a) die Namen der Städte und Ortschaften: das neblige London, das romäntische Veldes; d) die Namen der meisten Länder: das schöne Kram, das arme Ungarn; o) die abgeleiteten auf sel, sal, thUM. Ausgenommen: die Drang¬ sal, die Trübsal, der Zrrthum, der Reichthum; ä) die Verkleinerungswörter, Deminutive, auf chen und lein: das Fräulein (nicht: die Fräule), das Körbchen; o) die Fremdwörter auf um, ium und ment (im Französischen wie mäng ausgesprochen): das Quäntum, CoMgium, Offertorium, Fundament, Departement; k> jeder Redetheil, wenn er substantiviert, d. h. als Hauptwort ge¬ braucht wird: das Schöne, das Essen, das Ach und Weh rc. 4. ) Die zusammengesetzten haben das Geschlecht des Grundwortes, z. B. der Hausvater, das Vaterhaus. Aber: das Wort, die Antwort; der und das Theil, aber nur das Erbtheil, das Gegentheil; der Muth, aber die Demuth, die Schwermuth, die Wehmuth rc.; die Scheu, aber der Abscheu. 5. ) Das Geschlecht schwankt: a) bei einigen auf nis, z. B. die und das Verderbnis; b) das, seltener der Barometer, Spectäkel, Thermometer, Scepter, Münster, Scandäl; der und das Theil, die und der Hausflur, Katheder. 6.) Substantive mit der Vorsilbe ge, deren Geschlecht sich nach den ängeführten Regeln nicht bestimmen lässt, sind bis auf folgende 18 sächlich: Der Gebrauch, der Geruch, der Gewahrsam, Der Gewinn, der Gewinst, der Gehorsam, Der Geschmack, der Gedanke, Gefallen, Genuss, Wozu man die weiblichen merken muss: Die Gefahr, die Geburt, die Geduld, die Gestalt, Die Geschichte, die Gunst, die Geschwulst, die Gewalt. Von diesen 18 traget diejenigen, welche in eurer Muttersprache ein anderes Geschlecht als in der deutschen haben, in euer alphabetisches Verzeichnis ein. Fehlerhaft: das (st. der) Zettel, der (st. die) Butter, das (st. der) Teller, die (st. das) Gas brennt. 48 Z 41. 8 41. Gleichlautende Substantive von verschiedener Bedeutung bei verschiedenem Geschlechte. Der Band, die Bände eines Buches der Bauer, des...n, der Landmann der Buckel, der Höcker der Bulle, ...en, der Zuchtstier der Bund, die Bünde, das Bündnis der Chor von Sängern der Erbe, des...en, welcher erbt die Erkenntnis, die Einsicht der Gehalt, der Inhalt, Wert der Gemahl, der Gatte der Harz, ein Gebirge in Deutschland der Heide, der Götzenanbeter der Hut, die Kopfbedeckung der Koller, die Wuth der Kiefer, der Kinnbacken der Kunde, der Käufer der Leiter, der Führer der Mangel, den man leidet die Mark, die Grenze oder die Münze derMarsch, die Märsche derSoldaten der Mast auf Schiffen der Messer, der Messende der Ohm, der Oheim der Reis, die Getreideart derSchild,dieSchilde,dieSchutzwaffe der Schwulst in der Rede der See, der Landsee der Sprosse, der Nachkomme der Stift, Nagel, Bleistift das Band, die Bänder zum Binden das Bauer, des ...s, die Bauer, das Vogelhaus die Buckel, die Metällverzierung die Bulle des Papstes das Bund, die Bunde von Stroh rc. das Chor, ein Theil der Kirche das Erbe, des ...es, das Erbtheil das Erkenntnis, dasrichterlicheUrtheil das Gehalt (meistens jedoch ebenfalls der Gehalt), die Einnahme das Gemahl, dichterisch für Gemahlin das Harz an Bäumen die Heide, ödes Land die Hut, die Überwachung das (jedoch auch der) Koller, Theil eines Kleidungsstückes die Kiefer, der Baum die Kunde, die Nachricht die Leiter zum Steigen die Mangel, die Mange zum Glatt¬ rollen der Wäsche das Mark in den Knochen die Marsch, die Marschen, frucht¬ bares Flachland an Wassern die Mast des Viehes das Messer zum Schneiden die Ohm, ein großes Weinmaß das Reis, der Zweig das Schild, die Schilder am Hause die Schwulst, die Geschwulst die See, das Meer die Sprosse einer Leiter das Stift, die Stiftung, das Kloster 88 41, 42 und 43. 49 die Steuer, die Abgabe der Thor, der unkluge Mensch der Verdienst, der Erwerb die Wehr, die Vertheidignng der Zeug, der Webestoff das Steuer des Schiffes das Thor des Gebäudes das Verdienst einer guten That das Wehr am Flusse das Zeug, das Geräthe Man unterscheidet: Der Geisel (Leibbürge), die Geißel (Peitsche); der Thau des Himmels, das Tau (ein Seil). Aufgabe. Bildet Sätze, in denen diese Wörter Vorkommen. 8 42. Die Zahl, numsruZ. Ein Substantiv steht im Singular, in der Einzahl, wenn es nur eine Person oder Sache, im Plural,* in der Mehrzahl, wenn es mehrere Personen oder Sachen bezeichnet. Anmerkung. Im Deutschen gibt es keinen Dual (Zweizahl); statt seiner steht der Plural. Keine Mehrzahl haben: 1. ) die Eigennamen, außer sie werden zu einer Gattung zusämmen- gefasst, z. B. die Herrschaft der Ottönen, die Scipiönen, die Müller und Meier find überall zu finden; 2. ) die meisten Stoffnamen; ihr Plural bezeichnet mehrere Sorten, z. B. die Weine Ungarns; 3. ) die meisten Absträcta, z. B. die Liebe, der Glaube. Keine Einzahl haben jene Substantive, die schon eine Mehr¬ heit bezeichnen, z. B. die Eltern, Leute, Ferien, Ostern, Weihnachten, Geschwister,** Sudeten rc. Anmerkung. Doch sagt man ohne Artikel: «Ostern, Pfingsten, Weihnachten ist gekommen., wobei die Zeit verständen wird. ß 43. Deklinieren oder äbändern heißt, von einem Nomen alle Beugungsfälle (oasus) in beiden Zahlen angeben. Es gibt vier Casus oder Fälle oder Endungen. 1.) Der Nominativ oder Werfall oder die erste Endung steht auf die Frage wer oder was? Er nennt vorzugsweise den Gegenstand, von welchem in einem Satze die Rede ist, und heißt dann das Subject des Satzes, z. B. der Freund kommt, die Freunde kommen. * Der Plural, gewöhnlich aber Plural. ** Nicht Geschwisterte, wie häufig in Kärnten. Heinrich, Grammatik. 4 50 ZZ 43 und 44. 2. ) Der Genitiv vder Wessenfall oder die zweite Endung auf die Frage wessen? Des Freundes, der Freunde. 3. ) Der Dativ oder Wemsall oder die dritte Endung auf die Frage wem? Dem Freunde, den Freunden. 4. ) Der Äccusativ oder Wenfall oder die vierte Endung auf die Frage wen oder was? Den Freund, die Freunde. Dazu kommt noch der Vocativ, die Änrufeform; sie ist immer dem Nominative gleich, z. B. Freund, o Freunde! Anmerkung. 1.) Der Nominativ und Vocativ heißen unabhängige Casus, easus rscti, der Genitiv, Dativ und Äccusativ abhängige Casus, casus obtigui. 2.) Der Vocativ im Satze wird durch Kommata (Beistriche) von den übrigen Wörtern getrennt, z. B. Ihr wisset, liebe Freunde, wie sehr die Noth uns drängte. Z 44. Allgemeine Kegeln für die Abänderung oder Aect'incrtion der Morninu. 1. ) Der Äccusativ ist in der Mehrzahl stets dem Nominative gleich. Z. B. Hier stehen sie, die zwei tapfersten Regimenter. Wir sehen sie, die zwei tapfersten Regimenter. Einzige Ausnahme: Wir belehren uns, ihr belehret euch. 2. ) An dem weiblichen und sächlichen Nomen ist der Äccusativ auch in der Einzahl gleich dem Nominative. Z. B. Sie kommt, die stolze Flotte. Wir sehen sie, die stolze Flotte. Das eigene Leben, es ist gerettet. Rette es, das eigene Leben. 3. ) Der Dativ endet in der Mehrzahl immer auf n. Z. B. Wir vertrauen diesen unseren Führern, den tapferen Helden. Er erzählt dies euren lieben Frauen. Eltern verweilen am liebsten bei ihren braven Kindern. Einzige Ausnahme: Man erzählt uns, euch. Auf den drei Bergen. Sieh Z 79, 4. 4. ) Der Vocativ ist immer dem Nominative gleich. Z. B. Mein Freund sprach zu mir: <-O mein Freund, nutze die Zeit!» Hört ihr, wie die Freunde uns zurufen: «Ihr Freunde, wartet auf uns!» Anmerkung. Kann man ein Nomen mit mir oder dir vertauschen, so steht es im Dativ; es steht im Äccusativ, wenn man statt seiner mich oder dich setzen kann, z. B. Er preist den Helden (Äccusativ) -- preist dich; er hört deu Helden zu (Dativ) — er hört dir zu. Z Z 45 und 46. 51 Z 45. Deklination des Geschlechtswortes oder Artikels. 1. ) Der bestimmte Artikel weist auf einen schon genännten oder auf einen bekannten Gegenstand hin; der unbestimmte Artikel bezeichnet einen noch nicht besprochenen oder unbekannten Gegenstand, z. B. Es war einmal ein Mann, dem starb seine Frau. Und der Mann war sehr traurig. Der König von Spanien ist gestorben. Fehlerhaft ist: Geßler ließ den Hut auf die Stange stecken. Treten wir unter dieses Dach; es schützt uns vor Regen, statt: vor dem Regen. Die Bauern ergriffen den Dieb, banden ihn mit den Stricken und hieben ihn mit den Ruthen, statt: mit Stricken, mit Ruthen. 2. ) Setzt man ein Hauptwort in der Einzahl als Vertreter der ganzen Gattung, so darf man den bestimmten oder den unbestimmten Artikel gebrauchen, z. B. der bräve Mann — ein braver Mann denkt an sich zuletzt, d. h. jeder brave Mann, alle braven Männer. Steht in diesem Falle vor dem Substantiv ein Eigenschaftswort, so ist es betont. Ein ödler Mensch zieht edle Menschen an.* Z 46. Der Artikel wird gewöhnlich nicht gesetzt: 1.) Vor Eigennamen, z. B. Franz schreibt; Schillers Werke. Er steht aber a) vor den Namen der Flüsse, Berge und vor den weiblichen Länder¬ namen, z. B. die Drau, der Triglav, in die Schweiz, aus der Türkei, die Normandie, die Bülgarei, die Lausitz, die Wochein; Fehlerhaft ist also: in Schweiz, in Türkei rc. d) vor Eigenschaftswörtern und Gattungsnamen, die einem Eigen¬ namen vorängehen, z. B. Der grausame Nero beherrschte das sittenlose Rom. Der Dichter Schiller; * Auf die Setzung des Artikels müsst ihr besonders achthaben. Im Slavischen fehlt der Artikel, der Ungar drückt nur die Bestimmtheit oder Unbestimmtheit aus und hat somit zwei Artikel, aber je einen für alle drei Geschlechter. Wie der Ungar muss auch der Italiener, der nur zwei Geschlechter hat, besonders achtgeben, um den richtigen Artikel zu wählen. L* 52 8 46. o) vor Eigennamen, wenn sie als Gattungsnamen gebraucht werden, z. B. Er ist der Cicero unserer Zeit, d. h. der größte Redner unserer Zeit. Anmerkung. In «beim Lukas», «im Matthäus» u. dgl. ist «Evangelist» ausgelassen. 2. ) Vor Titeln in der Anrede, überhaupt vor dem Vocative, z. B. Herr Professor! Herr Rath! Meister Gottfried! Bruder Anton! Vater Jahn! 3. ) Nach Genitiven, z. B. des Vaters Haus, des Löwen Stimme. Dagegen: die Stimme des Löwen. Anmerkung. Fehlt er auch vor dem Genitiv, so ist der unbestimmte hinzu zu denken, z. B. durch Freundes Hand — durch eines Freundes Hand. 4. ) Bei der Angabe von Maß und Gewicht, z. B. fünf Eimer Wein, drei Pfund Fleisch. 5. ) Vor Stöffnamen, wenn sie den Stoff nur im ällgemeinen bezeichnen, besonders nach Präpositionen, z. B. Brot backen, Wasser holen, Wein trinken, aus Gold, von Messing. 6. ) In allgemein giltigen Aussprüchen, z. B. Jugend hat keine Tugend. Treue Freunde sind selten. Guter Rath ist theuer. Eigen Herd ist Goldes wert. Noth bricht Eisen. Undank ist der Welt Lohn. 7. ) Vor Accusativen, wenn sie mit dem Zeitworte nur einen Begriff aüsdrücken, z. B. Er leidet Hunger, Durst, Angst — er hungert, durstet, ängstigt sich. Ich empfinde Schmerz. Man muss Geduld haben. 8. ) Wenn zwei Substantive statt eines Eigenschaftswortes oder Umstandswortes stehen, z. B. Er ist mit Leib und Seele (— ganz) dabei. Jemandem mit Rath und That (— freundschaftlich) beistehen. In Freud und Leid (— immer) treu. Zn Wasser und zu Land — überall. 9. ) Wenn überhaupt zwei Substantive einen Begriff aüsdrücken, z. B. Er hat Herz und Kopf auf dem rechten Flecke — er ist ein ganzer Mann; besonders wenn sie sich reimen, z. B. Wir geben Gut und Blut — alles fürs Vaterland. In Saus und Braus; auf Schritt und Tritt; oder wenn sie mit demselben Mitlaute beginnen, z. B. über Stock und Stein, mit Mann und Mans, Kind und Kegel. 10.) Vor «Gott», z. B. Gott (nicht wie in Ungarn häufig zu hören ist: der Gott) hat Himmel und Erde erschaffen. ZZ 46, 47 und 48. 53 11.) Wenn mehrere Hauptwörter von gleichem Geschlecht und in gleicher Zahl aufeinander folgen, so steht der Artikel nur vor dem ersten, z. B. Der Löwe, Tiger, Luchs und Wolf find Raubthiere. Es kamen die Freunde und Nachbarn. Dagegen: der Wolf und die Hyäne sind grausam. Anmerkung. Bezeichnen die Substantive voneinander sehr verschiedene Dinge, so steht vor jedem der Artikel, z. B. Der König und der Bauer waren unzufrieden. Fehlerhaft: Der Reichthum und Ehre machen nicht immer glücklich. Die Mutter und Schwestern sind ausgegangen. Der Reiche und Arme müssen sterben. Die Abänderung oder Declination der Hauptwörter. 8 47.1.) Es gibt eine starke, eine schwache und eine gemischte Declination. 2. ) Die schwache Declination bildet alle Casus (Endungen) dadurch, dass sie an den Nominativ des Singulars ein en oder n änhüngt, z. B. der Held, des Helden, dem Helden u. s. w. 3. ) Im Singular wird gar kein Neutrum (sächliches Hauptwort) schwach decliniert, im Plural nur folgende sieben: die Augen, Betten, Herzen, Hemden, die Ohren, Leiden und die Enden.* 4. ) Von Wörtern, welche, wie die eben gelernten sieben, theils schwach, theils stark decliniert werden, sagen wir, sie gehen nach der gemischten Declination. Die starte Declination. Z 48. 1.) Man unterscheidet zwei starke Declinationen. Zur zweiten gehören alle Substantive, welche im Plural den Ümlaut ännehmen (nicht die, welche ihn schon im Singular haben). Dann gibt es noch zwei Nebenformen der starken Declination. 2.) Zur zweiten starken Declination gehören nur Masculina und Feminina, denn kein Neutrum nimmt im Plural den Umlaut an, ohne zugleich er an den Stamm zu setzen. Sieh 8 53, 2. * Regeln für die Bildung von Formen müssen immer an den gebildeten Formen selbst eingelernt werden. Die Leiden ist der Plural von das Leiden, nicht aber von das Leid, dessen Mehrzahl die Leide lautet. 54 Zß 48 und 49. 3.) Die Endlaute der starken Declination sind: 2.) Mit Umlaut. Beispiele zu 1.: Anwalt (nicht: Anwälte), Hirsch (nicht: des Hirschen), First (des Hauses), Kapaun (nicht: Kapäuner), Knecht (nicht: er schlug den Knechten), Krebs (nicht: die Krebsen), Luchs, der Mai (ursprünglich und bei Dichtern oft jetzt noch schwach des Maien rc.), Mops (nicht: die Möpse), Pfeil, der Schild (nicht: die Schilder), Stift (Blei¬ stift), der (Vogel) Strauß (nicht: des Straußen), Wirt; Knall, Prall, Schall und alle eingebürgerten auf al: Admiral (nicht: Admiräle), Official rc.; ausgenommen: Canal (Canäle), Cardinal (Cardinäle), Marschall (Marschälle); alle auf is: Iltis. Der Greif (der Vogel) besser stark als schwach. Zu 2. gehören folgende und keine anderen:** Ablass (sieh unten ...lass), Abt, Altar, Arzt, Asch, Ast; Aufwand, Auftrag (sieh unten ...trag); Bach, Balg, Ball, Band, Barsch, Bart, Bass, Bauch, Baum, Bausch, Bischof, Block, Bock, Brand, Brauch, Bruch, Bug, Bund, Busch; Canal, * Declinierübungen sollen nie an dem bloßen Nomen, sondern stets in kurzen Sätzen vörgenommen werden. Gut ist es, dazu immer dieselben Verbe zu nehmen, selbst wenn sie nicht passen sollten. Z. B. Hier ist der Wirt, ich erinnere mich des Wirtes, ich folge dem Wirte, ich sehe den Wirt. ** Die Haüptschwierigkeit beim Declinieren der Substantive besteht für euch darin, zu wissen, welche den Umlaut, welche er bekommen; deshalb sind in diesem Buche alle diese aüfgezählt; im Zweifel werdet ihr nächschlagen. H 49. Männliche Kcruptwörter, Wnscut'ina. 1.) Ohne Umlaut. Z 8 49 und 50. 55 Cardinal, der Chor (das Chor hat die Chore); Damm, Dampf, Darm, Draht, Druck, Duft, Dunst; Fall, Fang, Floh, Flor, Fluch, Flug, der Floss (das Floss hat die Flosse), Fluss, Frack, Frosch, Frost, Fuchs, Fug, Fuß; Gall (^ Gesang), Gang, Gast, Gaul, Gebrauch, Genuss, Geruch, Gesang (aber: Geschmack, Geschmacke, nicht: Geschmäcker), Grund, Guss; Hals, Hang, Hof, Hut; Kahn, Kamm, Kampf, Kauf, Kauz, Klang, Kloß, Knauf, Knopf, Koch, Kopf, Korb, Kram, Krampf, Kranz, Krug, Kuss; L. ... lass in Ablass, Anlass, Erlass rc.; Latz, Lauf, Lauft (Zeitläufte), Lohn; Markt, Marsch, Marschall, Morast; Napf; Pack, Palast, Papst, Pass, Pfahl, Pflock, Pflug, Pfuhl, Platz, Propst, Pump (dumpfer Schall von einem Schlage); Rahm, Ranft, Rank, Rath, Raum, Rausch, Rock, Rumpf; Saal (Säle), Sack, Saft, Sang, Sarg, Satz, Saum, Schaft, Schalk, Schall, Schatz, Schaum, Schlaf, Schlag, Schlauch, Schlund, Schmatz, Schmaus, Schnaps, Schopf, Schrank, Schub, Schürf, Schuss, Schutt, Schwamm, Schwan, Schwank, Schwanz, Schwarm, Schwung, Sohn, Spass, Spruch, Stab, Stahl, Stall, Stamm, Stand, Stock, Storch, Stoß, Strang, Strauß (die Sträuße riechen, die Strauße laufen), Strom, Strumpf, Strunk, Stuhl, Stumpf, Sumpf; Tanz, Ton, Topf, ...trag, z. B. Beitrag, Vertrag; Trank, Traum, Trog, Tropf, Trumpf, Trunk, Thurm; Bogt; W. ...wand (wie: Aufwand, Einwand, Vorwand), Wall, Wanst, Wolf, Wuchs (aber auch: Wüchse), Wulst, Wunsch, Wurf; Zahn, Zaun, Zoll (Abgabe; Zölle zahlt man, Zolle misst man), Zopf, Zug. A 50. Weibliche Karrptrvörtsr, Jernirrirrcr. In der Einzahl sind alle Casus dem Nominative gleich. Zu 1. gehören nur alle auf ins und sal, z. B. die Wildnis, die Trübsal, die (auch das) Mühsal. Zu 2. gehören folgende, d. h. folgende (und keine anderen) Feminina bekommen den Umlaut: Angst (Ängste, nicht: Ängsten), Ausflucht, Axt; Balche (häringartiger Fisch); Bank, Braut, Brunst (Feuersbrünste), Brust; Faust, Furcht; Gans, Geschwulst, Gruft; Hand, Haut; Kluft, Kraft, Kuh, ...kunft (z. B. Einkünfte), Kunst; Laus, Luft; Macht, Magd, Maus; Nacht (aber: die Weihnachten), Naht, Noth, Nuss; Sau, Schnur, Schwulst (Geschwulst), Stadt; Wand, Wurst; Zunft. 56 8Z 51 und 52. Alle in diesem Paragraphen nicht erwähnten Feminina gehen schwach, haben also im Plural rn ohne Umlaut; steh nur noch «Mütter, Töchter» im ß 52. 8 51. Wsutra. 1.) Ohne Umlaut. Sing. N. das Brot G. des Brotes D. dem Brot e A. das Brot Plur. N. die Brote G. der Brote D. den Broten A. die Brote 2.) Mit Umlaut. Fehlt; sieh 8 48, 2. Beispiele. Bein (nicht: die Beiner), das Bund Stroh, die Bunde (dagegen aber: der Bund, die Bünde); das (nicht: die) Gas, Gefäß (nicht: die Gefäßer), Öl, Rohr (nicht: die Röhre; warum nicht? Sieh Z 48, 2.), Ross (nicht: die Rösser), Scheusal, Schicksal, alle auf al und nis; das Thor (nicht: die Thöre; warum nicht?), das Tau, Zelt. Anmerkung. Des Wohllautes halber kann das e der Flexion im Genitiv und Dativ Sing, an jenen mehrsilbigen Substantiven wegfallen, deren letzte Silbe nicht hochbetont ist; gewöhnlich an denen auf ig, at, ling; vor Vocalen, insbesondere vor e, fällt das e des Dativs Sing, gewöhnlich weg. Z. B. des Abends, am Abend, des Bräutigams, dem Schicksal; des Königs, dem König, des Jünglings, dem Jüngling, des Monats, dem Monat; mit dem Tag erwacht das Leben. Immer bei Gott, mit Gott re. Der Wegfall des e wird hier nirgends durch den Apostroph bezeichnet. Nie fällt cs nach einem Zischlaute weg, also: des Flusses, des Stieglitzes. — Es sollte heißen: der See, des Seees — See's, des Theees — Thee's, Kleees — Klee's; Plural: Kleee; doch schreibt man gewöhnlich: des Se-es, dem Se-e rc. Warum muss es heißen: des Saales, des Gaues, des Hauses? Dir stvei Nebenformen der starken Declination. Für die Masculina und Neutra gibt es zwei Nebenformen: Von Femininen gehören hieher nur Mutter, Tochter. Z 52. Erste Nebenform. Bei den mehrsilbigen Wörtern auf e, el, em, en, er (also r mit folgender Liquida) und lein muss das e der 8 S2. 57 Flexion immer wegfallen. Die auf en verlieren im Dativ Plur. die ganze Flexion, z. B. den Mädchen, nicht: den Mädchenen. Beifpiele. Zu a: Käse, das einzige mehrsilbige Masculinum auf e; Esel (nicht: die Eseln), Onkel, Sessel, Spiegel (nicht: die Sesseln, Spiegeln), der (nicht: das) Zettel, Brunnen, der (nicht: die) Husten, Kasten (nicht: die Kästen), Magen (nicht: die Mägen), Polster (nicht: die Pölster), Regen, der Wagen (nicht: die Wägen); Athem, gleichbedeutend mit Odem, Brodem (aufstcigender Dunst) sind die einzigen drei auf rm; der (nicht: das) Teller, Drechsler, Schneider, Schuster, Schlosser rc.* Zu d gehören nur folgende: Acker, Apfel, Boden, Bogen (jedoch zumeist wie im Sing.), Bruder, Garten, Graben, Hafen, Hammel (nicht: die Hammel), Hammer, Laden, Mangel, Mantel, Nabel, Nagel, Ofen, Sattel, Schaden,** Schnabel, Schwager, Stadel (Heustadel), Vater, Vogel. 2.) Won Jernininen gehören hieher nur: die Mutter, Tochter; Plur.: die Mütter, Töchter; den Müttern, Töchtern. Solche ohne Umlaut fehlen ganz. * Sehr viele auf e« waren im Mhd. schwach auf e, setzten später das n der obliquen Casus an den Nominativ und bildeten den Genitiv mit s. Z. B. mhd.: cksr klobs, Gen. cies Kloben, jetzt: der Kloben, des Klobens; mhd.: cker sebaäe, Gen. ckes sebaäen, jetzt: der Schaden und bisweilen noch der Schade, Gen. immer des Schadens. Acht bilden diesen Genitiv ens, obgleich sie sonst schwach geblieben sind; sieh Z 57, 3. ** Der schwachen Form Schade entspricht natürlich der Plural die Schaden. Sieh H 54, 2. 58 Z Z 52 und 53. 3.) Weutra. s.) Ohne Umlaut. b) Mit Umlaut. Sing. N. das Lager Beispiele. Zu u: Auf e gehen: das Erbe und die mit Ge.. gebildeten, z. B. Gebäude; Mädchen, das Glöcklein und alle Deminutive auf chrn und lein, Übel (nicht: die Übeln), Wasser (schlechter: die Wässer), Zimmer. Z 53. Zweite starke Nebenform. Viele Masculina und Neutra hängen im Plural an den Stamm die Bildungssilbe (nicht Flexion) er (ahd. ir) an. Sind sie des Umlautes fähig, so müssen sie ihn annehmen. (Das e der Flexion fällt, wie schon bekannt, nach er weg.) 1.) Masculina. 2.) Neutra. Zu 1.: Nur folgende Masculina nehmen im Plural er an: Geister, Götter, Leiber,* Männer, Sträucher, Vormünder** und Ränder, Wälder, Würmer, Hundsfötter und alle Auf ein ...thum im ersten Falle, z. B. die Reichthümer. * Der Laib Brot, des Laibes, die Laibe. ** Dagegen: der Mund, die Munde. ZA 53, 54 und 55. 59 Zu 2.: a) Folgende 36 Neutra erhalten er und deshalb den Umlaut: Äser, Ämter, Bäder, Bänder,* Blätter, Bücher, Dörfer, Länder,* Fässer, Gräber, Güter, Dächer, Gewänder* Häupter, Häuser, Fächer, Hölzer, Hühner, Kälber, Gläser, Kräuter, Lämmer, Löcher, Gräser, Mäler,* Mäuler, Pfänder, Hörner, Räder, Schlösser, Thäler, Körner, Völker, Wämser, Tücher, Trümmer und alle Auf ein ...thum im ersten Falle, z. B. Bisthümer. b) Außer diesen umlautfähigen nehmen noch folgende Neutra er an: Bilder, Bretter, Felder, Eier, Kleider, Gelder, Lichter, Nester, Glieder, Reiser, Schilder, Lieder, Schwerter, Scheiter, Rinder, Stifter,** Weiber, Kinder, Und noch Geschlechter, Gespenster, Gemüther. Die schwache Declination. Z 54. 1.) Die abhängigen Casus bekommen en (sieh Z 47, 2.); ein bloßes n erhalten die auf e und alle auf l und r, wenn ihre letzte Silbe tonlos ist. 2.) Kein schwaches Substantiv nimmt im Plural den Umlaut an. A 55. Wascutincr. * Auch mit e ohne Umlaut, dann aber in anderer Bedeutung. Sieh Z 58. ** Auch bloß e: Der Stift, der Schild, sieh Z 49, 1. 60 Z Z öS und 56. Beispiele. Bauer (aber: Bauersleute), Bär, Christ, Fürst, HM (des Herrn, Pl. die Herren), Mensch, Narr, Thor, Buchstab (dagegen: der Stab, die Stäbe); alle auf r, außer der Käse, z. B. Affe, Bote, Pathe, Schurke, Zeuge; Hesse, Russe, Schwabe, Türke re. Der Bäck, des Bücken, die Bücken oberdeutsch für das gebräuchlichere: der Bäcker, des Bäckers, die Bäcker. Anmerkung. Das Volk lässt gern das e weg und sagt: Schwab, Schütz, Aff, Türk, statt: Schwabe, Schütze re. Der Apostroph braucht nicht gesetzt zu werden. ß 56. Jerniniria und Wsutra. 1. ) Alle Feminina und Neutra gehen im Singular nach der starken Declination. Der schwache Singular der Feminina kommt nur noch in Redensarten, Gedichten und Zusammensetzungen vor. Z. B. Ist der Faden noch so fein gesponnen, einmal kommt er dennoch an die Sonnen. In Gnaden, von Seiten — vonseiten, auf Erden, Röslein auf der Heiden. Sonnenuhr, Lindenblatt. 2. ) Im Plural sind alle Feminina schwach, außer die im Z 50 angeführten und Mutter, Tochter; von den Neutris find nur die in 8 47, 3. aufgezählten sieben schwach. Beispiele. Zu 1.: Bahn, Nachricht, Ohnmacht; alle auf heit, schäft, ung, in, elei, rei, z. B. Krankheit, Leidenschaft, Hoffnung, Königin (Plur. Königinnen), Einsiedelei, Statthalterei. Zu 2.: Alle auf c, z. B. Ahle, Amme, Bahre, Henne, Tanne, Zunge.* * Manche haben das e abgeworfen, z. B. Frau (mhd. vrovs), Mark, Qual, Zahl. Das Volk fährt in dieser Abwerfung fort und sagt: Bahr, Henn, Thür rc. Der Apostroph ist nicht nöthig. 8 56. 61 Übersichtstabelle. Starke Deckt Nation. Erste Nebenform. Plural wie Singular. Zweite Nebenform. Plural erhält er. Schwache Deck» Nation. 62 ZZ 57 und 58. § 57. Zur gemischten Deklination kann man rechnen: 1. ) diejenigen, welche im Sing, stark, im Plur. schwach sind. Sieh die Feminina in Z 56 und die Neutra in H 47, 4.; 2. ) folgende Masculina: Brunnen,* Masten, Staaten, Schmerzen, Sporen** und Zieraten, Stacheln, Strahlen, Vettern, Psalmen und das Wort Gevattern. 3. ) Folgende schwache Masculina auf e (Nebenformen) haben den Genitiv stark mit ens: des Funkens, Friedens, Glaubens, Namens, Ge¬ dankens, Haufens, Willens, Samens. 4. ) Das Herz, des Herzens, dem Herzen, das Herz; Pl. die Herzen. 5. ) Der Bursch, des Burschen re.; Pl. die Bursche. Dagegen: der Bursche durchwegs schwach. 8 58. Bemerkungen zu den Declinationen. 1. ) Mehrere Substantive schwanken zwischen der starken und schwachen Form: u) im Singular: der Ahn, der Nächbar; ihr Plural ist schwach; b) in beiden Zahlen: der Mai, der Pfau, der Schelm; der Star (die Aügenkrankheit) ist stark, der Star (Vogel) ist schwach; o) im Plural: der Forst, die Forste und Forsten; der Stiefel, die Stiefel und Stiefeln. 2. ) Zwei Plurälformen haben: das Aas, Aase und Äser; das Ding, Dinge und in verkleinerndem Sinne die Dinger, z. B. die jungen Vögel, die armen Dinger; das Gesicht, die Gesichter der Menschen, die Gesichte — Bilder der Phantasie; der Strauß von Blumen, die Sträußer und Sträuße, der (Vogel) Strauß hat nur: Strauße. Sieh ferner Z 53, 2. a und l>. Haben beide Formen gleiche Bedeutung, so ist die auf e als die edlere vorzuziehen. * Der Brunn, des Brunnens; gleichbedeutend ist: der Brunnen, des Brun¬ nens. Fehlerhaft ist demnach jedenfalls: des Brunnen. ** Der Sporn, des Spornes, die Sporen. Z Z 58 und 59. 63 3. ) Plurale mit und ohne Umlaut; der reine Vocäl klingt edler und bezeichnet die bedeutendere Sache oder fasst die Mehrheit zu einem Ganzen zusammen: das Band, die Bander am Hute; die Bande — Fesseln; die Bank, Bänke zum Sitzen; Banken — Handelsbanken; das Denkmal, die einzelnen Denkmäler; die Denkmale, Merkmale, Wundmale rc.; der Dorn, die einzelnen Dörner; die Dornen; der Druck, die Drucke, in Zusammensetzungen iß z. B. die Eindrücke; der Faden, die Fäden; die Faden als Seemaß — 1°; der Fuß, Füße; die Fuße zum Messen; das Gewand, die einzelnen Gewänder; die Gewände; der Herzog, Herzoge und Herzöge; das Land, die einzelnen Länder; die Lande (zusammenfassend und poetisch); der Mann, die Männer; die Mannen (alle Vasällen). Bezeichnet der Plural einen Stand, so sagt man Leute, z. B. der Kaufmann, die Kaufleute, Ländleute, Eheleute, Fuhr¬ leute, Hauptleute; dagegen Ehemänner (einzelne), Gewährs¬ männer (bilden keinen Stand) rc.; der Ort, die Örter; Orte — Gegenden; die Sau, Säue; die Sauen (vom Wildschwein); das Tuch, einzelne Tücher; die Tuche — Tuchsorten; das Wort, einzelne Wörter; Worte — Satz, Reden¬ der Zoll, Zölle — Abgaben; die Zolle zum Messen. 4. ) Ein scheinbarer Singular steht oft nach Zahlwörtern, wie z. B. drei Mann — Soldaten, zwei Hand breit, 15 Faust hoch, drei Fass Wein, es ist 5 Uhr rc. Derlination der Eigennamen. K 59. Allgemeine Regeln. 1. ) Im Plural gehen die männlichen nach der starken, die weib¬ lichen nach der schwachen Declination, z. B. die Konrade, die Flavier, die Antonine; unter den Cäsären (Gattungsname) waren die Casare (Eigenname) selten; die Mathilden, die Annen, die Marien. 2. ) Kein Eigenname erhalt im Plural den Umlaut, z. B. die Herren Fuchse, Wölfe, Höffmanne, die Karle. 64 8 8 59, 60 und 61. 3. ) Steht vor einem Personennamen der Artikel oder ein Vorwort, so bleibt er unverändert, z. B. des Wilhelm, ohne Emma. Decliniere: der Franz, die Bertha. 4. ) Die Völkernamen auf er werden stark, alle übrigen nebst Baier, Pommer werden schwach decliniert. Decliniere (in Sätzen): der Steirer, der Serbe, der Kramer. Z 60. Eigennamen ohne Artikel: Z. B. die Umgebungen Steins (nicht: Steines), Ciceros Briefe, Homers Alias. Anmerkung. Vor dem s des Genitivs darf kein Apostroph stehen, also nicht: Heinrich's. p) Welche mit der betonten Silbe auf einen Zischlaut endigen, und die weiblichen auf e: a) Schließt der Zischlaut eine unbetonte Silbe, so bleibt^das Wort unverändert, doch setzt man hinter dasselbe den Apostroph. Z. B. Odysseus' Anfahrten, Columbus' Entdeckung. Bemerkungen. 1.) Das n oder en im Dativ und Acc. wird immer seltener. Ich habe Franz (selten: Franzen) gesehen. 2.) Die mangelhafte Casusbezeichnung ersetzt man durch den Artikel oder durch Präpositionen, z. B. das Ei des Columbus, die Umgebung von Prag, die Bewohner von CM. Bei Länder- und Ortsnamen auf einen Zischlaut geschieht das immer, z. B. das Bad in Töplitz, die Hölzwaren aus Reifnitz, der Bischof von Budweis. Z 61. 1.) Von zwei oder mehreren Namen einer Person wird nur der letzte decliniert, z. B. Maria Stuarts Hinrichtung, die Werke Valentin Vödniks, Gotthold Ephraim Lessings Kritik. (Dagegen 88 61 und 62. 65 nach Z 59, 3.: die Werke des Valentin Vodnik rc., wobei man bemerkt, dass die erstere Construction (die ohne Artikels als die edlere an be¬ rühmten Namen vorzuziehen ist.) 2. ) Der Titel vor dem Namen wird wie ein erster Name behandelt nnd nicht äbgeändert, z. B. Doctor Mühlfelds Rede, die Wahl Kaiser Rudolfs, König Manchs Grab, der Ruhm Erzherzog Karls, Professor- Albrechts Werk, Baron Konrads Güter. 3. ) Steht aber vor dem Titel der Artikel, so wird der Titel decli- niert und der Eigenname bleibt unverändert, z. B. des Doetors Mühlfeld Rede, die Wahl des Kaisers Rudolf, der Ruhm des Erzherzogs Karl, das Werk des Professors Albrecht, die Güter des Barons Konrad, der Krenzzug des Rothbarts Friedrich oder Friedrich des Rothbarts, die Kriege Friedrich des Zweiten oder des zweiten Friedrich, die Erzählung Nathan des Weisen oder des weisen Nathan, das Grab des Königs Manch, die Eroberungen Karl des Großen oder des großen Karl, die Bulle Gregor des Siebenten (wird schriftlich herkömmlicherweise so be¬ zeichnet: Gregors VII.), die Entscheidung Nuschirwan des Gerechten oder des gerechten Nuschirwan. Beispiele zu allen drei Fällen: 1.) Die Regierung Franz Josefs; 2.) d. R. Kaiser Franz Josefs; 3.) d. R. des Kaisers Franz Josef; d. R. Kaiser Franz Josef des Ersten (— d. R. Kaiser Franz Josefs I.); d. R. Seiner Majestät Kaiser Franz Josefs I. (lies: Kaiser Franz Josef des Ersten); d. R. Seiner Majestät (abgekürzt: Sr. Maj.) des Kaisers Franz Josef I.* Z 62. Fremdwörter. 1. ) Die meisten Fremdwörter werden stark decliniert; schwach sind nur a) die männlichen Personennamen auf e, k und t, z.B. der College — die Kollegen, der Katholik—die Katholiken, der Starost — die Starosten; I») die mit arch, graph, krat, rwm, soph zusammengesetzten männlichen Personennamen, z. B. die Patriarchen, Telegraphen, Demokräten, Astro¬ nomen, Philosophen. Schwach: der Vagabund (nicht: die Vagabunde). 2. ) Im Sing, stark, im Plural schwach sind: a) alle Femi¬ nina, z. B. die Fabrik — die Fabriken, die Monarchie — die Monarchien (i-en zweisilbig); b) die männlichen Personennamen auf unbetontes or, z.B. der Inspektor — die Inspektoren. Aber: der Major — die Majore. * Es wird gut sein, wenn ihr diese Beispiele abschreibt und sie daun auf -König Philipp August II.- und ähnliche Namen und Titel übertragt. Heinrich, Grammatik. 5 66 Z 62. 3. ) Manche, besonders französische und englische Fremdwörter nehmen im Plural ein s an und haben alle Casus dem Nominativ gleich, z. B. die Chefs (spr. Schäfss), Genies (spr. Schenihs, Louis), Lords, Söphas. Anmerkung. Bei deutschen Eigennamen bezeichnet der Plural auf S die Familie oder mehrere Glieder derselben, z. B. Wir waren bei Rechers, bei Humboldts; — niederdeutsch ist: die Kerls, die Jungens rc. 4. ) Die auf MN mit vorhergehendem Vocal haben im Plural en, z. B. das Gymnäsium — die Gymnasien, die Museen, die Studien, die Individuen. 5. ) Die lateinische Endung des Plurals wird in der wissenschaft¬ lichen Sprache oft beibehalten, z. B. das Verbum, die Verba, den Verbis, den Pronominibus. Der Genitiv aber lautet: der Verba, der Prono¬ mina rc., niemals: der Verborum, der Pronominum rc. 6. ) N. Jesus Christus, G. Jesu Christi, D. Jesu Christo, Acc. Jesuni Christum. Steht aber ein Gattungsname mit dem Artikel davor, so bleibt «Jesus Christus» unverändert. — Decliniere: der Herr I. Chr., der Heiland I. Chr. Vgl. Z 61, 3. 7. ) Der Admiral, ...es, die ...e, nicht ...äle; das Adverb, ...es, die ...ien; das Adverbium, ...s, die ...ien; der Atlas, ...es, die Atlanten (der Mass, Seidenstoff, die Atlasse); der Cherub, ...s, die Cherubim; der Choral, ...s, die Choräle, aber auch Choräle; das Fossil, ...es, die ...e und Fossilien (li-en ist zweisilbig); der Generäl, ...es, die Generale, gebräuchlicher jedoch Generäle: das Capital, ...es, die...e und ...ien (zweisilbig); die Capitälcr (auch Capitäle) — Säülenknäufe (Sing, das Capital, seltener das Capital); der Casus, ganz unveränderlich; der Consul, ...s, die Consulen: das Lexikon, ...s, die Lexika; das Mineral, ...es, die ...e und ...ien (zweisilbig); das Princip, ...es, die ...ien; das Particip, ...es, die ...ien; 8 63. 67 das Schema, ...s, die Schemata; der Seraph, ...s, die Seraphim; das Thema, ...s, die Themen und Themata. Anmerkung. Fehlerhaft ist: Man wählte den Feldherr zum Kaiser. Die Gesetze des Drama. Des Generalen, des Majoren, statt des Generals, Majors. Die Adjectiva. Z 63. Sie sind ihrer Bildung nach einfach (Stammwörter, z. B. alt, dick, hold), abgeleitet oder zusammengesetzt. Zur Ableitung dienen 1. ) die WachsicSsn: -ar, fruchtbar (was Früchte bringt), dankbar, ehrbar; en, N, golden (was von Gold ist), silbern; ern, gläsern (was von Glas ist), hölzern, steinern; haft, tugendhaft (wer Tugend hat), boshaft, zäghaft; icht, bergicht (was Bergen ähnlich ist oder was Berge hat), steinicht, lehmicht; ig, bergig (was Berge hat), steinig, lehmig, jetzig, mühselig (von Mühsal). Fehlerhaft: lehmigt, steinigt rc. ifch, himmlisch (was vom Himmel kommt oder was dem Himmel ähnlich ist), diebisch, neidisch, verschwenderisch, spöttisch; lich, kindlich (was dem Kinde gleicht), herrlich, weiblich, gelblich, wörtlich, namen-t-lich; sam, achtsam (wer achtet), furchtsam, sparsam; 2. ) dis Morsiwerr: erz, erzdumm, erzfaul; ge, gestreng, geduldig, gehorsam; Miss, missvergnügt, missgünstig; UN, unrein, unecht, ungerecht; ur, uralt, urplötzlich. Die einfachen Adjectiva können zusammengesetzt werden: 1. ) mit Substantiven, z. B. haushoch, pechschwarz, sorgenfrei;* 2. ) mit Adjectiven, z. B. dunkelgrün, kleinlaut, heißhungrig; 3. ) mit Verben, z. B. lernbegierig, denkwürdig, schlägfertig; 4. ) mit Partikeln, z. B. anheischig, abschlägig, übergroß, vorschnell. * Fehlerhaft: Centner-schwer statt centnerschwer. s» 68 Z Z 64 und 65. Z 64. Ihre Stellung im Satze: 1. ) Wird das Adjectiv mit seinem Substantive durch ein Zeit¬ wort (sein, werden, bleiben) verbunden, so ist es das Prädicät des Satzes, es steht aüssagend, prädicativ, und bleibt unflektiert, z. B. Der Vogel ist schön; die Blume wird schön werden; das Wetter bleibt schön. 2. ) Steht es aber unmittelbar bei dem Substantive, so ist es ein Attribut, es steht attributiv und darf «Beiwort» genannt werden, z. B. der schöne Vogel, die schöne Blume, das schöne Wetter. Anmerkung. Als Beiwort steht es in der edleren Sprache bisweilen hinter dem Substantiv, in welchem Falle es auch unflectiert bleibt, z. B. Röslein roth — rothes Röslein, in dem Bächlein klar und silberhell — in dem klaren und silberhellen Bächlein, meinen Ritter wert — meinen werten Ritter. 3. ) Folgt dem attributiven Adjectiv kein Substantiv, so wird es selbst ein solches, z. B. Ich bedaure den Armen — den armen Mann; der Edle hilft immer dem Schwächeren. Anmerkung. Bezieht es sich aber auf ein vorher genanntes Substantiv, so bleibt es ein Adjectiv, z. B. Den weißen Wein hat er verkauft, den rothen behielt er für sich. Die Declination der Adsectiva ist stark, schwach oder gemischt. ß 65. Die starke Declination. Das Beiwort bekömmt die Endlaute des bestimmten Artikels: Singular. Plural (für alle drei Geschlechter). Anmerkung. Der Genitiv Sing, hat statt der Endung es jetzt gewöhnlich en; doch auch noch: gutes Müthes sein, heutiges Tages, reines Herzens rc. 1.) Das Adjectiv muss stärk decliniert werden: a) wenn vor ihm kein bestimmendes Wort steht, b) wenn das vor ihm stehende Bestim¬ mungswort keine Flexion hat, also nach manch, solch, welch und nach viel, wenig, wenn sie unverändert bleiben. Z8 65 bis 67. 69 Anmerkung. Der Ausfall der Flexion wird hier nicht bezeichnet, also nicht: manch' edler Ritter; ebenso in: all der Eifer, all seine Sorgen. Aufgabe. Decliniere in Sätzen: Manch edler Ritter, solch edle That, welch großes Glück, viel kleines Geld, wenig frischer Schinken. 2.) Mehrere Adjectiva vor einem Substantive. Es werden alle wie das erste decliniert, z. B. Menschen von gelber oder brauner Farbe, dünnem, struppigem, schwarzem Haare. Z 66. Die schwache Deklination. Sie hat im Nom. Sing, aller drei Geschlechter und im Ace. Sing, des weiblichen und sächlichen Geschlechtes e, sonst überall en. Singular. 1. ) Das Adjectiv wird schwach decliniert, wenn vor ihm der bestimmte Artikel oder statt desselben ein anderes Bestimmungswort steht, welches die Endlaute des bestimmten Artikels an sich hat, wie dieser, jener, jeder, jsdweder, mancher, solcher, welcher. Aufgabe. Decliniere in Sätzen: Mancher ...e ...es arme Mann, arme Frau, arme Kind; dieser ... e ... es reiche Herr, Witwe, Fräulein; jener ... e ... es alte Thurm, Kirche, Schloss; welcher ...e ...es fleißige Schüler, Tochter, Mädchen. 2. ) Mehrere Adjectiva vor einem Substantiv. Alle werden wie das erste decliniert, z. B. der gute, alte, weiße Wein, des guten, alten, weißen Weines, dem guten, alten, weißen Weine, den guten, alten, weißen Wein. Decliniere weiter! Z 67. Die gemischte Deklination. 1.) Steht vor dem Adjectiv der unbestimmte Artikel, so nimmt es in jenem Casus die starke Flexion an, in welchem sie dem unbestimmten Artikel fehlt, nämlich im Nom. des Masculinums und im Nom. und Acc. des Neutrums. Das Femininum decliniert schwach. 70 88 67 und 68. 2.) Dasselbe geschieht nach den besitzanzeigenden Fürwörtern mein, dein, sein, unser, euer, ihr und nach kein. Masc. unser* neuer Hut unseres neuen Hutes unserem neuen Hute unseren neuen Hut unsere neuen Hüte unserer neuen Hüte unseren neuen Hüten unsere neuen Hüte Fem. euere neue Haube euer er neu en Haube euer er neu en Haube euere neue Haube euere neuen Hauben euerer neuen Hauben eueren neuen Hauben euere neuen Hauben N e u t. ihr neues Haus ihres neuen Hauses ihr em neu en Hause ihr neues Haus ihre neu en Häuser ihrer neuen Häuser ihren neu en Häusern ihre neuen Häuser Aufgabe. Decliniere in Sätzen: Mein treuer Hund, deine falsche Katze, sein schnelles Pferd, ihr freundlicher Blick, unsere starke Hoffnung, kein wahres Wort. 3.) Mehrere Adjectiva vor einem Substantiv. Sie declinieren alle wie das erste. Aufgabe. Decliniere: Sein alter, kranker Oheim; unsere liebe, gute Tante; ihr großes, neues Haus. Z 68. Bemerkungen. 1.) Schwankungen zwischen der starken und schwachen Declination: a) Bezeichnet von zwei oder mehreren Adjectiven das letzte mehr das Wesen als die Eigenschaft, so darf es im Dativ Sing, und Genitiv Plur. statt der starken die schwache Flexion annehmen, z. B. echtem steiri¬ schen (und steirischem) Weine, echter steirischen (und steirischer) Weine. Solche Adjective werden nicht durch Beistriche getrennt; sie lassen sich nicht durch und verbinden; das letzte kann oft in ein Bestimmungs¬ wort verwändelt werden, z. B. echter Steirerwein; der Preis fester lederner (und ledernen) Hosen — fester Lederhosen; gutem rothem (und rothen) Weine — gutem Rothweine. * Das er in unser ist nicht Flexion; Flexion ist das er in: Euer Hut ist schön, unserer ist noch schöner. 8 68. 71 i>) Das Adjectiv darf schwach oder stark decliniert werden nach den unbestimmten Zahlwörtern (einige, viele, alle, manche, wenige, mehrere, etliche) und nach andere, welche, solche. Bei: manche, solche, einige, wenige, viele — herrscht im Nom. und Ace. Plur. die starke Form vor. N. einige brave (und ...en) Schüler G. vieler guter (en) Bücher D. allen armen Leuten A. keine schöne (en) Reden Im Genitiv wird die starke Form leider immer seltener. o) Ebenso nach mir, dir, wir, ihr, uns, euch, z. B.: S. N. ich, du armer Mann G. meiner, deiner, des armen Mannes D. mir, dir armem und armen Manne A. mich, dich armen Mann Die starke Form herrscht vor. Pl. N. wir, ihr tapfere und tapferen Soldaten G. unser, euer, der tapferen Soldaten D. uns, euch tapferen Soldaten A. uns, euch tapfere und tapferen Soldaten Die schwache Form herrscht vor. 2. ) Unflectiert bleibt: a)ein paar —einige, z. B. mit ein paar Groschen; b) lauter — nichts als, z. B. man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht; o) ganz und halb ohne Artikel, z. B. das war halb Bösheit, halb Unverstand; ganz Marburg war auf den Beinen, ganz Böhmen; ä) die von Ortsnamen abgeleiteten uneigentlichen Adjective auf er, z. B. des Gottscheer Stellwagens, in dem Triester Hafen, auf dem Veldeser See; o) in Titeln, z. B. königlich ungarisches Ministerium; k) zwei formelhaft verbundene Adjective, z. B. bei jung und alt, er ist gegen arm und reich gleich liebevoll; g) zuweilen vor sächlichen Substantiven, z. B. ein selten Glück, ein wirtlich Dach. - — Es wird hier kein Apostroph gesetzt. 3. ) Substantivierte Adjective werden wie gemeine decliniert, z.B. stark: Deutsche sind es; schwach: die Deutschen philosophieren, das Ganze; gemischt: kein Deutscher, keines Deutschen rc., ein Ganzes, ein schönes Ganzes (dafür ist auch gebräuchlich: ein schönes Ganze). Hieher gehören auch, stark: Beamter und Bedienter, Beamte schweigen, Bediente plaudern; schwach: der Beamte, Bediente, des 72 ZZ 68 bis 70. Beamten, Bedienten, die Beamten, Bedienten (nicht: die Beamte, Be¬ diente); gemischt: kein Beamter (nicht: Beamte), Bedienter, keines Beamten re. 4. ) Ausstoßung des e. Bei denen auf el, en, er darf in der Declinatiön das e der Ableitungssilbe aüsfallen, z. B. tröck(e)ner, öff(e)nes, göld(e)nem; die auf el und er können auch statt des e in der Ab¬ leitungssilbe das e in den Endungen em und en aüsstoßen, z. B. dunkel(e)m — dunk(e)lem, edel(e)n — ed(e)len; bitter(e)m — bitt(e)rem, heiter(e)n — heit(e)ren. Es sind demnach die drei Formen richtig: edelen, edlen und edeln, heiteren, heitren und heitern. 5. ) Gehört ein Adjectiv zu mehreren Substantiven ver¬ schiedenen Geschlechtes, so muss es vor jedem wiederholt werden, z. B. Er verkauft gutes Papier und gute Tinte. Die Steigerung der Adjektive. Z 69. Stufen oder Grade. Drückt das Adjectiv die Eigenschaft ohne alle Vergleichung aus, so steht es im Positiv, in der ersten Vergleichungsstufe; es steht im Cömparativ, in der zweiten Stuse, wenn es dem Substantive die Eigenschaft in einem höheren Grade beilegt, und im Superlativ oder in der dritten Stufe, wenn es die Eigenschaft in ihrem höchsten Grade bezeichnet. ß 70. Ihre Bildung. 1. ) Der Cömparativ wird durch er gebildet, z. B. neu, neuer; mild, milder; sanft, sanfter; krumm, krummer; freundlich, freundlicher (nicht: freundlichr). Die Adjective auf el und en stoßen dabei gewöhnlich ihr e aus, z. B. dunkel, dunkler; trocken, trockner, statt: dunkeler, trockener. 2. ) Im Superlativ hängen die Adjective ein st an den Positiv, z. B. schnell, schnellst; lang, längst; trocken, trockenst. Endigen sie auf einen Vocäl, auf d, t oder einen Zischlaut (s, ß, kch, ;), so hängen sie est an, z. B. neu, neuest; wild, wildest; sanft, sanftest; frisch, frischest.* * 3. ) Den Umlaut im Cömparativ und Superlativ haben:** ärger, frömmer, gröber, älter, größer, härter, höher, kälter, * Dichter erlauben sich auch die Wegwerfung dieses e, z. B. die spätsten Geschlechter, das Neuste, das Genauste, im misstrauischsten Geiste rc. ** Mit Ausnahme der reimenden sind diese Adjective behufs des Nach¬ schlagens alphabetisch geordnet. 88 70 und 71. 73 klüger, kränker, kürzer, wärmer, länger, näher, röther, ärmer, schärfer, schwärzer, sowie jünger und bisweilen stärker, dümmer. 1. ) Sup. größt; 2.) Pos. hoch, S. höchst; 3.) Pos. nah, S. nächst. Anmerkung. Schwankend sind ferner: bange (banger und bänger), blass, gesund, glatt, nass, schmal. Der offene Vocal ist dem schwächeren Umlaute vörzuziehen. 4. ) Unregelmäßig sind: gut, besser, best, viel, mehr, meist, — minder, mindest —geringer, geringst oder weniger, wenigst. 5. ) Die Superlative der erste (eher) und der letzte (lass —träge) bilden wieder die Comparative der erstere, der letztere. 6. ) Umschrieben wird der Comparativ und Superlativ durch mehr, am meisten, und zwar, wenn es der Wohllaut erfordert, z. B. mehr malerisch, am meisten malerisch, und wenn verschiedene Eigenschaften eines und desselben Dinges miteinander verglichen werden, z. B. Er ist mehr leichtsinnig als böse; das Zimmer ist mehr lang als breit. Anmerkung, mehr darf in diesem Falle durchaus nicht betont werden. 7. ) Nicht gesteigert werden: 1.) einige Adjective, die in ihrer Bedeutung keine Steigerung zulasten, z. B. einzig, todt, recht, schriftlich; 2.) die von Stoffnamen äbgeleiteten, z. B. hölzern, golden; 3.) die in ihrer Zusammensetzung die Bestimmung des Grades enthalten, z. B. schnee¬ weiß, grasgrün. Fehlerhaft ist also: Je schwererreichbarer das Ziel ist, desto u. s. w. — statt: Je schwerer das Ziel zu erreichen, desto u. s. w. Der Positiv fehlt bei: der äußere, äußerste; innere, vordere, Hintere, obere, untere, mittlere. Z 71. Ihre Declination. 1.) Der Comparativ und Super¬ lativ werden nach denselben Regeln wie der Positiv decliniert. Decliniere nach Z 65: besserer Wein, röthere Wange, schwärzester Undank; nach Z 66: der schmälste Steg, die glattere Platte, das bangste Gefühl; nach H 67: kein frömmerer Sinn, meine jüngste Tochter, unser größtes Vertrauen. 2. ) Die Comparative mehr und weniger bleiben unflectiert, z. B. Du hast mehr Verwandte, aber weniger Freunde als ich. Anmerkung. Der Plural mehrere hat nicht comparative Bedeutung, sondern ist gleich einige, z. B. Es besuchten ihn mehrere Verwandte. 74 88 72 und 73. Die Pronomina. H 72. Die Pronomina sind: 1. ) persönliche, xorsormlia; 2. ) besitzanzeigende oder züeignende, xossosmva; 3. ) hinweisende oder anzeigende, äomonstrativa; 4. ) bezügliche oder beziehende, rolativa; 5. ) frägende, intorroZativa; 6. ) unbestimmte, inäotinita. Z 73. Die Personalpronomirm. Wir unterscheiden drei Personen: die erste, welche spricht: ich, wir; die zweite, zu welcher man spricht: du, ihr; alles übrige, von was man spricht, sehen wir als dritte Person an. Deklination der Personalpronomina. Kannst du uns und euch mit mir, dir vertauschen, so stehen sie im Dativ, mit mich, dich im Accusativ. Bemerk. 1.) Der ältere Genitiv lautet im Sing, mein, dein, sein, ihr. Beispiele: Vergiss mein nicht, ich denke dein; das Buch ist mein, dein, sein, unser, euer; ihr als Gen. Sing, ist nicht mehr ge¬ bräuchlich; auch sagt man nicht: das Buch ist ihrer. Bei guten Schriftstellern selten: Das Buch gehört mein, dein rc., statt mir, dir. 2.) Wenn die Thätigkeit einer Person sich auf die Person selbst richtet, so wird das Verb und das dabei stehende Fürwort reflexiv, d. h. zurückführend gebraucht, z.B. Dativ: Ich vertraue mir, du vertraust dir, er vertraut sich, wir vertrauen uns, ihr vertrauet euch, sie ZZ 73 und 7 4. 75 vertrauen sich; Accusativ: Ich irre mich, du irrst dich, er irrt sich, wir irren uns, ihr irrt euch, sie irren sich. Unrichtig ist also: Wir setzen sich, wir unterhalten sich, wir vertrauen sich nicht, du ärgerst sich, ich schäme sich, du hast dein Geld bei sich (statt: bei dir) u. dgl. Fragen. Wie lautet das Reflexivpronom der dritten Person im Dativ und Ace. beider Zahlen? Wie lautet es in den änderen Personen? Wie unterscheidet sich das deutsche Reflexivpronom von dem in eurer Muttersprache? Aufgabe. Conjugieret, d. h. gebet in beiden Zahlen alle Personen an von: Ich nehme mir vor, ich schreibe mir etwas auf, ich getraue mir das, ich bilde mir ein; ich lobe mich, ich erinnere mich, ich erhole mich, ich unterhalte mich; es ist mein Wunsch, mich aüszubilden; es ist dein Wunsch, dich auszubilden, u. s. w.; ich hoffe, mir zu nützen; ich fürchte, mich zu verderben. 3.) In Urkunden reden fürstliche Personen von sich in der Mehr¬ zahl, z. B. Wir Franz Josef der Erste, Kaiser von Österreich, finden Uns bestimmt u. f. w. Aus Höflichkeit reden wir die zweite Person mit dem Pronom der dritten Person Plur. an, z. B. Kommen Sie, lieber Freund, ich will Ihnen den Weg zeigen. Meine Herren! Sie wissen, dass ich Ihre Meinung höchschätze. Anmerkung. In der deutschen Sprache darf das persönliche Fürwort vor dem Zeitworte nicht fehlen. Unrichtig ist also: Die Faulen jammerten, dass so viel lernen mussten, statt: dass sie. Darauf reichte dem Sohne das Schwert, statt: reichte er dem re. s 74. Die 1.) Die besitzanzeigenden Fürwörter sind mein, dein, sein, unser, euer, ihr. es (man) liebt sein V.. Plur. sie (die Männer, Frauen, Kinder) lieben ihr V.. 76 ZZ 74 und 75. Beispiel: Die Blume öffnet ihren (nicht seinen) Kelch; die Mutter und ihre (nicht seine) Tochter; die Königin vergiftete ihren (nicht seinen) Gemahl; die Ängekommenen legten ihre (nicht seine) Mäntel ab? 3.) Decliniert werden sie: a) vor einem Substantiv wie der unbestimmte Artikel ein, eine, ein; im Plural bekommen sie die Endlaute des bestimmten Artikels (sieh Z 67,2.). Decliniere: Mein Hut, meine Feder, mein Haus; unser Hahn, unsere Henne, unser Huhn. b) Stehen sie selbständig ohne Substantiv, so werden sie wie starke Adjective (sieh Z 65) decliniert; steht aber der Artikel (oder ein Bestim¬ mungswort mit den Endlauten des bestimmten Artikels) vor ihnen, so decliniert man sie wie schwache Beiwörter (sieh Z 66); z. B. Dein Hut ist schön, meiner oder der meine oder der meinige ist schöner; ebenso: mein Hut ist schön, deiner oder der deine oder der deinige ist schöner; seiner, der seine, der seinige; ihrer, der ihre, der ihrige; euer Hut ist schön, uns(e)rer (nicht unser) oder der uns(e)re oder der ünsrige ist schöner; unser Hut ist schön, eu(e)rer (nicht euer), der eure, der eurige ist schöner; dein Haus ist schöner als meines oder das meine oder das meinige; deines, das deine, das deinige; seines, das seine, das seinige; es ist schöner als uns(e)res (nicht unser), das uns(e)re, das ünsrige; eu(e)res, das eu(e)re, das eurige; ihres, das ihre, das ihrige; deine Schrift ist schöner als meine, die meine, die meinige rc. Er trug all das Seine — das Seinige mit sich. Die Meinen — die Meinigen sind gesund; was machen die Ihren — die Ihrigen? Unrichtig ist: das ünsrige Dorf, ein meiniger Landsmann, die deinige Tinte, in den unsrigen Gegenden. Aufgabe. Mach' in Sätzen anschaulich, wie sich die persönlichen Fürwörter mein — meiner, dein—deiner, sein —seiner, ihrer, ihr, unser, euer, ihrer von den gleichlautenden Possessivpronominen unterscheiden. Wie oft kann ihr als persönliches, wie oft als besitzanzeigendes Fürwort Vorkommen? Anmerkung. Statt des possessiven Pronoms steht oft der Dativ des persön¬ lichen, z. B. Man sieht dir's an den Augen an; gewiss, du hast geweint. Mir tödtete ein Schuss das Pferd. Ihr habt das Herz mir bezwungen. 8 75. Die Demonstrativpronomina. 1.) Der, die, das; es ist immer betont; z. B. Den schlechten Mann muss man verachten, der nie bedächt, was er vollbringt; der ist es, den ihr suchet, den greifet. * Gegen diese Regeln fehlen sowohl die Italiener als auch die Slaveu sehr oft. 8 75. 77 Seine Deklination. Steht es vor einem Substantiv, so wird es wie der bestimmte Artikel decliniert; steht es selbständig, auf folgende Weise: Im Gen. Plur. steht derer statt deren, wenn ein bestimmender Züsatz folgt, z. B. Wir gedenken derer, die uns liebten. Ohne diesen Züsatz steht deren, z. B. Das sind Forellen, es gibt deren viele in diesem Bache. Statt dessen darf auch des stehen. Aufgabe. Decliniert dieses selbständig stehende Pronom in Sätzen! Beisp.: Nom.: Der ist barmherzig, welcher die Leiden anderer mildert, rc. Anmerkung. 1.) Das kann sich auf die Mehrzahl beziehen, z. B. Das sind die Weisen, die durch Jrrthum zur Wahrheit reisen; die beim Jrrthum verharren, das sind die Narren. 2.) Merke: Das alles, bei (aus, in, nach, von rc.) dem allem — bei allem dem — bei alle dem. 2. ) Dieser, diese, dieses oder dies, jener, jene, jenes, solcher, solche, solches bekommen die Endlaute des bestimmenden Artikels. Über das unveränderliche solch sieh H 65, 1. b. Anmerkung. Decliniere in Sätzen nebeneinäuderstellend : Ein solcher Hirsch — solch ein Hirsch, eine solche Ziffer — solch eine Ziffer, ein solches Ende — solch ein Ende. 3. ) Derjenige, diejenige, dasjenige, derselbe, dieselbe, dasselbe bestehen aus dem bestimmten Artikel und einem schwachen Adjectiv. Gen. desjenigen, Dat. demjenigen, Acc. denjenigen u. s. w. Ebenso das seltenere derselbige, dieselbige, dasselbige. Anmerkung. In ein und derselbe bleibt ein oft ünflectiert, z. B. Er thut an ein und demselben Wochentage stets ein und dasselbe. 4. ) Der nämliche, die nämliche, das nämliche. 5. ) Selbst — selber bleibt ünflectiert; es dient meistens nur zur Verstärkung, z. B. Ich selbst oder ich selber sagte es ihm, d. h. ich ließ es ihm durch keinen ändern sagen; dir selbst oder dir selber, d. h. keinem andern; der Kaiser selbst überreichte ihm den Orden, d. h. der Kaiser¬ in eigener Person, nicht sein Stellvertreter. Anmerkung. Bor dem Substantiv hat selbst die Bedeutung der Partikeln auch, sogar, uicht einmal, z. B. Selbst der König darf die Gesetze nicht verletzen. 78 8 76. Daran schließen sich: 6.) Der eine, der andere — dieser, jener; ein anderer, and(e)res; man darf also sagen: anderes, andres, sieh Z 68, 4. 8 76. Die Relativpronomina. 1.) Der, die, das, welcher, welche, welches. Masculinum. kommt nur in Verbindung mit Substantiven vor, z. B. dein Geburtstag, welches Tages ich mich ost erinnere. 2. ) Das Relativ bezieht sich nicht bloß auf Hauptwörter, sondern auch sehr ost auf demonstrative Pronomina, z. B. Dankbar gedenke ich derer, deren Wohlthaten ich genössen. 3. ) Der, die, das ist als Artikel tonlos, als demonstratives und relatives Pronom betont, z. B. Der Edle denkt an sich zuletzt. Der ist edel, der an sich selbst zuletzt denkt. Aufgabe. Bildet für alle Geschlechter und Casus beider Zahlen Sätze, in deren erstem das demonstrative, in deren zweitem das relative Pronom der, die, das, und zwar stets in dem gleichen Casus vorkommt, z. B. Der ist's, der da kommt rc., und merket auf den Unterschied ihrer Formen. Z8 76 und 77. 79 2.) Wer, was, ohne Plural. N. Wer besitzt, der lerne verlieren. G. Wessen oder wes der Fuchs, dessen oder des der Balg. D. Wem es nicht gefällt, der gehe. A. Wen man grüßt, der soll danken. N. Was lebt, (das) muss sterben. G. Wessen oder wes ihr bedürft, (das) weiß euer Vater. D. — A. Was ich suchte, (das) fand ich nicht. Anmerkung. Was kann sich auch auf einen ganzen Satz beziehen, z. B. Er verlasst uns, was mir vom Herzen leidthut. So als Relativ kommt nur noch selten vor, z. B. Das Haupt, so (— welches) er ihm äbgehauen; die Thaten, so (— die) er vollbrächte. Anmerkung. Ein Fürwort darf das natürliche Geschlecht annehmen, wenn es sich auf einen Personennamen von grammatischem Geschlechte bezieht, z. B. Er gab dem Mädchen einen Brief. Sie fragte, von wem er komme. Doch darf das Fürwort nicht zu nahe bei dem Hauptworte stehen, wie z. B. in: Da öffnete ein altes Mütterchen, welche eine Lampe trug. 8 77. Die Interrogativpronomina. 1. ) Wer? was? wird wie das gleichlautende Relativ decliniert, z. B. Wer ruft? Wes (wessen) ist das Bild und die Überschrift? Wem sollen wir glauben? Wen macht das Alter nicht vernünftig? Was gibt's? Was suchst du? 2. ) Welcher? welche? welches? bekömmt die Endlaute des bestimmenden Artikels, z. B. Welcher Hund? welches Hundes u. s. w.; welche Katze? welcher Katze u. s. w.; welches Ei? welches Eies u. s. w. Anmerkung. Über das unveränderliche welch sieh Z 65, 1. b. 3. ) Was für ein? was für eine? was für ein? Nur ein wird decliniert (wie in welch ein), z. B. Wäs für einen Glauben bekennt ihr? (Welch einer Königin gehorcht Britännien!) Im Plural fällt ein weg (warum?), z. B. Wäs für Träume? Bei Stoffnamen fällt ein auch im Sing, weg, z. B. Wäs für Wein trinkt ihr? was für Milch? Ohne Substantiv: Was für einer ...e ...es, z. B. Karl rief: «Hier fliegt ein Schmetterling!» ««Was für einer?-» fragte Fritz. Aufgabe. Bildet für alle Geschlechter und Casus in beiden Zahlen Sätze, in welchen das fragende und das beziehende Fürwort welcher, welche, welches vorkommt, z. B. Nom. Sing.: Welcher Hund bellt? Der Hund, welcher angebunden ist. 80 ZZ 78 und 79. Z 78. Die unbestimmten Pronomina. Anmerkung. Statt jemand steht bisweilen wer, z. B. Es ist wer draußen. 4) Jeder, 5.) jedweder, 6.) jeglicher, 7.) irgend einer einer, 8.) keiner; sie bekommen die Endlaute des bestimmten Artikels. — Decliniere sie in Sätzen. Anmerkung. Steht kein vor einem Substantiv, so hat es im Sing, die Endlaute des unbestimmten Artikels. Decliniere: Kein Bär, keine Beere, kein Herz. 9.) Man hat nur den Nominativ; statt der übrigen Casus setzt man die von ein, z. B. Wie man in den Hof Antritt, kommt einem der Besitzer entgegen und führt einen in die Stube. Was man nicht weiß, das macht einem nicht heiß. 10. ) Etwas, nichts werden nur im Nom. und Ace., ferner mit Präpositionen gebraucht, z. B. Etwas ist besser als nichts. Aus nichts wird nichts.* Anmerkung. Statt etwas steht bisweilen was, z. B. Er sagte mir was ins Ohr. Zu was besserem sind wir geboren.** 11. ) Es, z. B. es regnet, es donnert, über seine Stellung im Satze sieh Syntax 8 119, 2. und Anm. 12. ) Unveränderlich sind auch einänder, meinesgleichen rc. Aufgabe. Stellet wer, was in Sätze als fragendes, in andere als relatives und wieder in andere als unbestimmtes Pronom. Das Numerale. Es gibt bestimmte und unbestimmte Zahlwörter. Die bestimmten Zahlwörter. 8 79. Die Grundzahlen. Sie stehen auf die Frage wie viel? Aus ihnen werden die übrigen Arten der bestimmten Numerälien gebildet. * Mit slovenischer Construction setzt man in Kram nichts statt nicht, z. B. Warum kommst du nichts zu uns? Wirst du Heuer nichts auf Ferien gehen? ** Mit slovenischer Construction gebraucht man in Krain was statt der Zeitpartikel bisweilen oder manchmal, z. B. Besuchst du ihn was? Gehst du was ins Theater? Hast du ihn was gesehen? Ich habe ihn nichts gesehen. 8 79. 81 200 zweihundert, 300 dreihundert 1000 tausend, 2001 zweitausend (und) eins 100.000 hunderttausend — einmal hunderttausend 200.000 zwei hunderttausend — zweimal hunderttausend 1,000.000 eine Million, 3568 dreitausend fünfhundert acht und sechzig. Ihre Declination. 1.) ein ist betont und wird vor einem Substantiv wie der unbestimmte (stets unbetonte) Artikel decliniert, z. B. Hier ist nur ein* Fall möglich; auch nicht eine Aufgabe ist fehlerfrei; auch die Türken glauben nur an einen Gott. Steht es selbständig, so bekommt es die Endlaute des be¬ stimmten Artikels, z. B. Einer, eine, eines (— eins) ist gekommen. Hat es aber den bestimmten Artikel oder ein stark flectiertes Nomen vor sich, so wird es wie ein schwaches Beiwort decliniert, z. B. der oder dieser eine Mann, die oder diese eine Nacht, das oder dieses eine Wort. Aufgabe. Decliniert in Sätzen ein s.) vor Substantiven, b) vor Substan¬ tiven mit dem bestimmten Artikel, o) als selbständiges Numerale. streicht man es, in, Drucke wird es durch fette oder gesperrte Lettern unterschieden; man findet es auch mit großem Anfangsbuchstaben. Heinrich, Grammatik. " 82 ZZ 79 bis 85. 3. ) Alle Grundzahlen können, wenn ihnen kein Substantiv näch- folgt, einen Dativ auf en bilden, z. B. auf allen vieren kriechen, mit sechsen fahren re. 4. ) Steht vor zwei und den folgenden Grundzahlen der Artikel oder ein stark flectiertes Pronom, so bleiben sie stets ohne Flexion, z. B. der Wert dieser zwei Bücher, auf den drei Bergen. Anmerkung. 1.) An zwei unterschied man früher die Geschlechter: zween Männer, zwo Frauen, zwei Kinder. 2.) Folgt ein Adjectiv, so sagt man im Genitiv: zweier, dreier, z. B. das Beispiel zweier edlen Römer. (Warum steht hier das Adjectiv schwach?) Doch findet sich auch: Es bedurfte also zwei verschiedener Herren. (Warum steht hier das Adjectiv stark?) Z 80. Setzt man vor eine Grundzahl je, so wird sie eine Distributivzahl oder Eintheilungszahl, z. B. Je drei traten vor, d. h. jedesmal drei; die Knaben erhielten je vier Kreuzer, d. h. jeder von ihnen erhielt vier Kreuzer. Z 81. Die Ordnungszahlen. Sie werden wie Adjective decli- niert. Man bildet sie: der erste, zweite, dritte, vierte u. s. f. durch Anhängung von te bis der neunzehnte; der zwanzigste u. s. f. durch Anhängung von ste. Decliniere: erster Abschnitt, ein zweiter Grund, jedes dritte Haus. Z 82. Die Vervielfältigungszahlen entstehen durch Anhän¬ gung von fach oder sättig und werden wie Adjective decliniert, z. B. Der Zwirn ist dreifach, vierfach. Decliniere: hundertfältige Frucht, ein fünffacher Druck, der vierfache Strick. Anmerkung. Statt zweifach steht auch doppelt; einfältiger Mensch geistig beschränkter M. Z 83. Die Gattungszahlen entstehen durch Anhängung von erlei und sind unabänderlich, z. B. einerlei Wein, zweierlei Schriften. Z 84. Die Wiederholungszahlen entstehen durch Anhängung von mal und sind unabänderlich, z. B. Er schoss zehnmal; dreimal fehlte er, siebenmal traf er. Z 85. 1.) Die Anreihungszahlen werden aus den Ordnungs¬ zahlen mittelst ens gebildet und sind ebenfalls unabänderlich, z. B. Erstens fördere ich von euch Aufmerksamkeit, zweitens gute Sitten, drittens Fleiß rc. 2.) Die Bruchzahlen entstehen durch Anhängung von tel — theil und sind Substantive. */2, ein Zweitel; statt dessen sagt man das Adjectiv 88 86, 87 und 88. 83 ein halbes, z. B. ein halber Eimer, eine halbe Maß; ein Drittel; Vs, Mei Fünftel. Doch findet sich: ein drittel Joch u. dgl. In Zusammensetzungen, z. B. eine Viertelstunde, eine Drittelmeile. Z 86. Die unbestimmten Zahlwörter. Es sind folgende: alle, einige, etliche, mehrere (nicht mehre), manche, viele, wenige. Sie werden wie Adjective decliniert. Anmerkung. 1.) Die Singulare all, manch, viel, wenig und die Com- parative mehr (von viel), weniger bleiben oft unflectiert, z. B. von all dem Lärm, manch edler Ritter, du hast wenig Geld, mehr Bücher und weniger Bildung.* Sieh 8 65, 1. 2.) Ich habe mehrere Freunde eingeladen, d. h. eine nicht unbedeutende Anzahl von Freunden, ziemlich viele. Ich habe mehr Freunde als Feinde, d. h. die Zahl meiner Freunde ist größer, als die meiner Feinde. Das Verbum. Z 87. Begriff. Das Verbum gibt an, dass das Subject etwas thut (z. B. der Mann schlägt) oder etwas leidet (z. B. der Mann wird geschlagen) oder sich in einem Zustande befindet (z. B. der Mann schläft). Weil das Verb zugleich die Zeit der Thätigkeit, des Leidens oder Zu¬ standes änzeigt (z. B. der Mann schlug, wird schlagen), so wird es auch Zeitwort genännt. Z 88. Arten der Derba. 1. ) Unpersönliche. Bei ihnen lässt sich entweder keine bestimmte Person nennen, welche etwas thut, z. B. Es donnert, es hagelt, oder das eigentliche Subject steht nicht im Nominativ, z. B. Es gibt einen Gott. Sie kommen nur in der dritten Person Sing, mit dem un¬ bestimmten Pronom es vor. 2. ) Subjective. Die Thätigkeit oder der Zustand bleibt an dem Subject haften und geht nicht auf einen Gegenstand über, z. B. Der Mann geht, das Weib kränkelt, das Kind schläft. 3. ) Objective. Die Thätigkeit zielt auf einen Gegenstand, ein Obj(ct, z. B. Ich gedenke des Freundes, ich gehorche dem Befehle, ich liebe meine Mutter, ich glaube an Gott. * Fehlerhaft sagt der Slovene und Italiener: einige zwei und dreißig, einige 12 re., statt etwa oder beiläufig 32, 12 rc. Fehlerhaft: die einigen, die anderen, statt: die einen, die andern. 6» 84 ZH 88 und 89. 4. ) Transitive Verba nennen wir jene objectiven, welche das Object im Accusative bei sich haben, z. B. Der Mann schlägt den Hund. — Die übrigen objectiven sowie die subjectiven Verba nennen wir in¬ transitive. 5. ) Factitive Verba nennen wir jene transitiven, welche die Thätigkeit eines zweiten Subjectes oder dessen Übergang in einen Zustand bewirken, z. B. Der Knecht tränkt das Vieh — er macht, dass das Vieh trinkt; einschläfern— machen, dass jemand schläft.— Sie werden zumeist durch den Umlaut (fallen, fällen) oder durch Ablaut und Umlaut (fahren, führen) gebildet. 6. ) Reflexive, zurückführende. Die Thätigkeit wird auf das Sub- ject zurückgeführt, dieselbe Person oder Sache ist Subject und Object, z. B. Der Mann freut sich; er schämt sich. Anmerkung. 1.) Manche unpersönliche Verba werden in der gewöhnlichen Redeweise auch persönlich gebraucht, z. B. Ich friere - ich habe das Gefühl, statt: es friert mich (das Gefühl dringt auf mich ein); ich hungre, durste, träume, ahne, statt: mich hungert, dürstet, mir träumt, ahnt; ich bin unwohl, besser re., statt: mir ist unwohl, besser rc. Doch sind dergleichen Constructionen nicht nächzuahmen.* 2. ) Transitiv« können als üneigentliche Reflexiva gebraucht werden, z. B. Er lobt sich, ich vertheidige mich, die Thüre öffnet sich, der Stock biegt sich. — Unter¬ scheide: Er selbst lobt sich, kein anderer lobt ihn, er lobt sich selbst und keinen andern. 3. ) Bedeuten die Pronomina uns, euch, sich so viel als einander, so drücken sie nicht eine reflexive, sondern eine wechselseitige Thätigkeit aus, z. B. Die Kinder schlagen sich — einander, d. h. eins schlägt das andere, nicht jedes sich selbst. Wir reichen uns (nicht: sich) — einander die Hände. 4. ) Transitiv« stehen oft unbestimmt, ohne Object, z. B. Wir lesen, ihr schreibt. 5. ) Biele Verba sind je nach ihrer Bedeutung transitiv oder intransitiv. Man schlägt den Esel, die Uhr schlügt; man kocht das Wasser, das Wasser kocht. 6. ) Manche Verba können im gleichen Sinne intransitiv und reflexiv gebraucht werden, z. B. Ich bade — ich bade mich; enden, sich enden; flüchten, sich flüchten; nahen, sich nahen; verweilen, sich verweilen. ß 89. Der Bildung nach sind die Verba 1.) Stammwörter, 2.) abgeleitet und 3.) zusammengesetzt. * Das unpersönliche Fürwort darf im Deutschen nicht weggelassen werden; fehlerhaft ist: Im Sommer donnert oft, statt: donnert es oft; wenn er kommt, freut (es) mich; jetzt handelt (es) sich darum, dass rc. Jetzt geht (es) mir schon besser. Da ereignete (es) sich einmal, dass rc. Der Prahlhans zögerte, als (es) sich darum handelte, seine Tüchtigkeit durch Thaten zu beweisen. 8 89. 85 1. ) Aus den Stammwörtern entstehen durch Äblautung Substantive, z. B. finden, der Fund; sprechen, die Sprache; schießen, der Schuss. - Unrichtig ist daher die Schreibung: fänden, schüßen n. s. w.) Die wichtigsten Ab lau tun gen sieh im Z 108. 2. ) Die Ableitung der Verba geschieht durch a) die Verbäleudungen: das Lob, loben; der Fisch, fischen; der Pflug, pflügen; das Futter, füttern; kurz, kürzen; stark, stärken; b) die Nachsilben: eln, der Frost, frösteln; fromm, frömmeln; lachen, lächeln; ern, schläfern, räuchern, folgern; ieren, halbieren, grundieren, schattieren; igen, ängstigen, reinigen, steinigen; zen, ächzen, duzen, schluchzen; v) die Vorsilben: be, bebauen, beladen, befeuchten; ent, entstehen, entkommen, entfallen; in emp verwandelt in empfangen, empfehlen, empfinden; er, erheben, erfrieren, ertränken, ertrügen; ge, gefallen, gebieten, geleiten, gerinnen; Ver, verbreiten, verjagen, vertilgen, vergolden; zer, zerbrechen, zerfallen, zertrümmern, zerschlagen. Diese Vorsilben sind nicht betont. miss, misshandeln, missdeuten, misstrauen, miss schwankt in der Betonung. 3. ) Die Zusammensetzungen sind echte und unechte. n) In den echten Zusammensetzungen behält das Verb den Haüptton, z. B. vollziehen, Hintertreiben; d) in den unechten fällt der Haüptton nicht auf das Verb, sondern auf das Bestimmungswort, z. B. äblegen, mitmachen, vörziehen, dänksagen, löbsingen; er schlug mir die Bitte ab, mau theilte mir mit, ich zog es vor rc. Bemerk. Die Zusammensetzungen mit durch, hinter, über, um, unter, wider, wieder und voll können sowohl echt als auch unecht sein und haben sodann in jedem Falle eine andere Bedeutung, z. B. ein Land durchreisen; in Wien halte ich mich nicht auf, ich kann nur flüchtig 86 Z8 90 bis 93. durchreisen; wir werden nichts übergehen; wir wollen nun zum zweiten Punkte übergehen; ins Englische übersetzen; wir werden bei der Furt übersetzen.* Fehlerhaft ist: Ich habe mich überkühlt, statt: verkühlt. ß 90. Bei der Fleetierung der Verba hat man auf sechs Stücke zu achten: die Form, die Zahl (Numerus), die Person, die Zeit (Tempus), die Art der Aussage (Modus) und die Flectierungsweise oder Abwand¬ lung (Coujugation). Z 91. Die Form des Verbs ist zweifach. Wenn das Subject des Satzes etwas thut, so steht das Zeitwort in der thätigen, activen Form oder kürzer gesagt im Activum, z. B. der Mann schlägt; es steht in der leidenden, passiven Form oder kürzer gesagt im Passivum, wenn das Subject des Satzes etwas leidet, z. B. der Mann wird geschlagen. Z 92. Die Zahl und Person des Verbs richten sich nach der Zahl und Person des Subjectes, z. B. das Verbum im Sing.: der Mann schläft; im Plur.: die Männer schlafen; das Verb in der 1. Person: ich schlafe, wir schlafen; in der 2. Person: du schläfst, ihr schlaft; in der 3. Person: er (der Mann), sie (die Frau), es (das Kind) schläft, sie (die Männer, Frauen, Kinder) schlafen. Z 93. Die Zeit ist eigentlich nur dreifach: Gegenwart (ich schlafe), Vergangenheit (ich schlief) und Zukunft (ich werde schlafen). Aber jede der drei Zeiten ist wieder entweder dauernd oder vollendet. Dauernd. Vollendet. Gegenwart: ich schlafe (jetzt); ich habe (jetzt) geschlafen; Vergangenheit: ich schlief (neulich); nachdem ich (neulich) geschlafen hatte; Zukunft: ich werde (morgen) schlafen; nachdemich (morgen) werde geschlafen haben. * Es sind überaus belehrende Aufgaben, mit den Ableitungen und Zusammen¬ setzungen eines Verbs Sätze zu bilden, wie z. B. nehmen. Der Mond nimmt ab und zu. Erwirb einen Lehrjungen aufnehmen. Der Knabe b enimmt sich bescheiden. Medicin einnehmen. Wir wollen die Lection noch einmal dürchnehmen. Wir können aus der Arbeit seinen Fleiß entnehmen. Wo wirst du das Geld her nehmen? Die Krankheit hat ihn sehr hergenommen. Er wird die Beleidigung nicht stillschweigend hinnehmen. Nimm das Gewehr von der Wand herunter. Fünf von acht weg- nehmen rc. Es macht der Jugend Freude, diese Aufgaben alphabetisch zu ordnen und als «deutsche Phraseologie- hübsch einbinden zu lassen. ZZ 93 und 94. 87 Dadurch ergeben sich sechs Zeiten, die wir herkömmlicherweise sölgendermaßen benennen: 1. ) Präsens: ich schlafe; 2. ) Hmperfectum: ich schlief; 3. ) Perfectum: ich habe geschlafen; 4. ) Plusquamperfektum: ich hatte geschlafen; 5. ) Futurum: ich werde schlafen; 6. ) Futurum exactum: ich werde geschlafen haben. Anmerkung. Die deutschen Benennungen sind: 1.) Gegenwart, 2.) Mitver¬ gangenheit sfrüher: halbvergangene Zeits, 3.) Vergängenheit sfrüher: völlig ver¬ gangene Zeits, 4.) Vorvergangenheit sfrüher: längst vergangene Zeits, b.) Zukunft, 6.) Börzukunft sfrüher: künftig vergangene Zeits. — Sie entsprechen nicht durchgehends. H 94. Der Modus oder die Art der Aussage ist fünffach. 1. ) Die Mnnfonn nennt bloß die THÜtigkeit oder den Zustand, ohne eine Person anzugeben, welche sich darin befände, z. B. essen, sitzen; sie heißt daher auch die unbestimmte Art, Infinitiv. Sie kann durch Vorsehung des sachlichen Artikels in ein Nennwort, Substantiv, verwandelt werden, z. B. das Essen, das Sitzen. — Der Infinitiv kommt nur im Präsens, Perfectum und Futurum vor. 2. ) Der Hndicativ, die änzeigende Art, steht, wenn etwas als gewiss aüsgesagt wird, z. B. Er kam zu mir. 3. ) Der Conjnnctiv, die verbindende Art, sagt etwas als unsicher, als möglich, gewünscht, bloß gedacht oder als bedingt aus, z. B. Ich glaubte, er käme; er käme, wenn er dürfte; wenn er doch schwiege. 4. ) Der Imperativ, die gebietende Art. Komm! Schweigt! — Er kommt nur im Präsens vor. 5. ) Gibt man dem Verb die Form eines Adjectivs, so erhält man das Particip. Weil es gleichsam in der Mitte zwischen Verb und Nomen steht, nennt man es Mittelwort. Es kommt nur im Präsens und Perfectum vor. Das Particip Präs, hat in der Regel active und das des Perfeetums hat passive Bedeutung, z. B. Präs. Der schlagende Mann, der schlagende Beweis. Pers. Der geschlagene Mann, der geschlagene Feind. Anmerkung. 1.) Die Verba können, mögen, dürfen, sollen, wollen, müssen, lassen können dazu dienen, durch Umschreibung die Arten des Verbs aüszudrücken, z. B. Könntest, wolltest, möchtest du doch schweigen — dem Conjnnctiv «dass du doch schwiegest-; du sollst, musst schweigen — dem Imperativ «schweig!- 88 §8 94, 95 und 96. — Sie heißen deshalb Hilfewörter, und da sie zur Vervollständigung ihrer Aussage den Infinitiv eines ändern Verbs benöthigen, so nennt man sie auch unvollständige Zeitwörter. 2. ) Sie können auch selbständig stehen, doch ist dann gewöhnlich ein Infinitiv hinzüzudenken, z. B. Er kann Künste (machen); Salat mag ich nicht, will ich nicht (essen); das darfst du, sollst du, musst du (thun); lass ihn (gehen)! 3. ) Die unvollständigen Verba dürfen, wenn sie am Ende des Satzes stehen, nicht betont werden, außer es wird Ivie bei Fragen und Gegensätzen ein besonderes Gewicht auf sie gelegt. Also: Über das, was wir nicht begreifen können (nicht: können), sollen wir nicht Nachdenken. — Kein Mensch muss müssen. (Hier ist «muss» das Hilfewort, «müssen» der ergänzende Infinitiv.) s 95. Die Eonjugation ist: 1.) stark oder äblautend bei jenen 172 Verben, die ihre Formen mittelst des Ablautes bilden, z. B. ich binde, band, habe gebunden; schieße, schoss, geschossen; 2. ) schwach bei denjenigen Verben, welche den Stammvocal stets betbehalten. Sie schieben im Jmperfectum ein et zwischen die Stamm¬ silbe und die Flexion, z. B. ich lande, ich land-et-e; Anmerkung. Des Wohllautes wegen oft nur t, z. B. ich lob-t-e. Näheres in 8Z 103 und 104. 3. ) unregelmäßig, z. B. ich weiß, ich wuss-t-e. Näheres im 8 109. I. Die Bildung des Activums. Z 96. Das Präsens, Jmperfect und das Particip des Perfects sind einfach, sie bestehen nur aus einem Worte. Sie sind auch die Stämmfvrmen, weil von ihnen alle anderen Formen des Verbs abgeleitet werden. (Beispiele in den folgenden Paragraphen, besonders 8 108.) Zur Bildung der zusammengesetzten Zeiten muss man die Verba haben, sein und werden zuhilfe nehmen, weshälb man diese «Hilfs¬ zeitwörter» nennt. Vgl. Z 94, Anm. 1. Anmerkung. 1.) Die Hilfszeitwörter kommen auch als selbständige Verba vor, z. B. Der Reiche hat Geld. Er ist nicht glücklich. Wir werden alt. 2.) Ihr dürft nicht sein statt werden setzen; sein drückt den Zustand aus, werden bezeichnet den Eintritt in denselben, z. B. Karl wurde Soldat, jetzt ist er Soldat. Fehlerhaft: Das Weib wusste, dass der Schwache krank sein (statt werden) würde, wenn sie ihm sogleich starke Speisen vorsetzte. 89 8 S7. Z 97. Die einfachen Zeiten. Präsens. J n d i c a t i v. Imp erativ. Sing. 2. bäde schlag Plur. 2. bad et schlag et oder schlag t Infinitiv. bäd en schlag en Particip. bäd end schlag end Anmerkung. 1.) Des Wohllautes wegen stoßen die Endungen est und et ini Jndicativ und die schwachen Verba im Imperativ ihr e oft aus, z. B. du lob-st, er lob-t, ihr trag-t. (Näheres im K 103.) Statt des beim schwachen Imperativ wegfallenden e muss der Apostroph stehen, z. B. sag' an! 2) Vor den Infinitiv tritt häufig «zu-; es muss gesetzt werden, wenn das regierende Verb kein Stammwort ist, z. B. Er versteht zu schweigen. Er vermag nichts auszurichten. Er beginnt zu lesen. Imperfektum. Jndicativ. 90 Z 97. Conjunctiv. ich schlüge du schlug est Lautet wie der er schlug e Jndicativ. wir schlügt ihr schlüget sie schlügen Das Particip des Perfects wird gebildet: bei den schwachen, indem man an die Stammsilbe et oder t änhäugt, z. B. verspött-et, verläch-t; bei den starken durch Anhängung von en, z. B. zerschläg-en, verwies-en. 1. ) Ihm wird die Silbe ge (das Augment) vorgesetzt, wenn der Infinitiv des Präs, auf der ersten Silbe den Haüptton hat, z. B. singen, gesungen; vörschreiben, vörgeschrieben; er kann damit nicht durchdringen, er ist dürchgedrungen; die Überzeugung muss euch durchdringen, ihr seid von ihr durchdrungen. Die mit den unbetonten Vorsilben be, ge, ent, er, ver, ^er äb- geleiteten bilden demnäch das Part. Pers, stets ohne ge, z. B. beweisen, bewiesen; genehmigen, genehmigt; entarten, entartet; zerstieben, zerstöben. Dagegen: Er hat es missbilligt und gemissbilligt, missbraucht und gemissbraucht rc., weil die Betonung der Silbe «miss» schwankend ist. 2. ) Die fremden Verba auf ieren bekommen das Augment ge nicht, z. B. Er hat regiert, fabriciert, falliert. 3. ) Wird das Part. Pers, reflexiver Verba adjectivisch gebraucht, so fällt das sich weg, z. B. Er befleißt sich, er hat sich beflissen, aber: er ist beflissen; er bekümmert sich, er hat sich bekümmert, aber: er ist bekümmert; er ergibt sich, er hat sich ergeben, aber: er ist ergeben, — nicht: er ist sich beflissen rc. 4. ) Von unechten Zusammensetzungen tritt in Hauptsätzen im Präsens und Jmperfect das betonte Bestimmungswort hinter das Verb; im Particip des Präsens jedoch bleibt es wie im Infinitiv vor der Stammsilbe stehen, z. B. äbschicken, abschickend, ich schicke ab; umgehen: Lessing gieng mit Schauspielern um; umgehen: wir umgiengen die Stadt; dürchhauen: er hieb durch bis auf den Sättelknopf; durchhaüen: Alexander durchhieb den gordischen Knoten. — Dagegen: ich weiß, dass Lessing mit Schauspielern ümgieng; — dass er äbschickte, — dürchhieb bis aus den Sattelknopf, u. s. w. 88 97 und 98. 91 Steht eine Partikel an der Spitze des Satzes, so stellt man das Subject zwischen das Verb und die trennbare Vorsilbe, z. B. Da hörte jede Verbindung auf. 5.) Neben ihrem schwachen Part. Pers, bilden folgende Verba auch ein starkes: falten (ich habe gefältet und gefälten), salzen (ich habe gefälzt und gesalzen), spalten, schroten. 92 Zs 98 und 99. Anmerkung. Setzt man vor den Infinitiv eines Verbs den Conjunctiv «würde», so erhält man eine Umschreibung des Conjunctivs des Jmperfectums von diesem Verb. Statt: ich hätte, wäre, würde —> kann man sagen: der Vergangenheit des Indic ativ. von haben oder sein betreffenden Verbums. Z 99. Die zusammengesetzten Zeiten. 1.) Das Perfectum jedes Verbums besteht aus dem Präsens und dem Mittelworte 8 ss. 93 2.) Das Plusquamperfektum besteht aus dem Jmperfectum von haben oder sein und dem Mittelworte der Vergangenheit des betreffenden Zeitwortes. 94 ZZ 99 und 100. 4.) Das Futurum exactum besteht aus dem Präsens von werden und dem Infinitiv Perfides betreffenden Verbums. Der Infinitiv des Futurums besteht aus dem Infinitiv Präs, des betreffenden Verbums und dem des Hilfszeitwortes werden. haben werden baden werden sein werden schlagen werden werden werden gehen werden rc. Aufgaben. 1.) Conjugieret durch alle Zeiten im Indic. : «Ich bin glücklich-; 2.) durch alle Zeiten im Conj.: «Man glaubt, ich sei glücklich»; 3.) durch alle Zeiten: «Du bist glücklich»; 4.) ebenso: «Man glaubt, du seiest glücklich». 5.) Setzet diese Übung in allen Personen fort. 6.) «Ich habe Muth.» 7.) «Man glaubt, ich habe Muth.» 8.) Beide Sätze in den übrigen Personen. 9.) «Ich werde Soldat.» 10.) «Man glaubt, ich werde Soldat.» 11.) Beide Sätze in den übrigen Personen. 12.) Stellt ähnliche Übungen an mit den Verben: machen (z. B. ich mache meine Aufgaben); kämpfen, suchen; verarmen, wandern. § 100. Mit haben werden construiert: 1. ) alle unpersönlichen Verba, z. B. Es hat gedonnert, es hat geblitzt; 2. ) alle reflexiven, z. B.Jch habe mich geärgert, er hat sich geweigert; 3. ) alle objectiven, z. B. Du hast der Wöhlthat gedächt, er hat mir gehorcht, ich Habe dich gesehen. Ausgenommen die vier: Ich bin dir begegnet, ich bin dir gewichen, es ist mir gelungen, es ist mir misslungen. — Wie lauten ihre Infinitive Präs.? Merke: Ich habe deinem Rathe gefolgt, das Kind hat der Mütter gefolgt —gehorcht; dagegen: ich bin dir gefolgt —nächgegangen. 4. ) Von den subjectiven Verben construiert man mit haben: u)Die Kinder haben geweint und gelacht; Der Hund hat geruht, hat gebellt und gewächt; Der Stern hat geschienen, geleuchtet, geglüht; Der Lenz hat begönnen, das Blümlein geblüht; 8 ioo. 9ö Die Flut hat ängefangen, hat zügenonnnen; Der Wind hat nachgelassen, hat äbgenommen; Der Friede hat geschlafen, er hat aüfgehört; Der Soldat hat gefochten (d'rum wird er geehrt); Manch Dorf hat gebrannt In dem armen Land. Schreibt die Infinitive dieser Berba in alphabetischer Ordnung auf. Bildet mit ihrem Perfectum Sätze. b) Wie weinen, lachen, bellen, so auch alle einfachen Verba, welche ein Lautwerden, ein Tönen bedeäten. Wir zählen sie hier auf, da gegen die Anwendung von haben oder sein sehr häufig gefehlt wird: ächzen, belfern, branden, brausen, brodeln, brüllen, flennen, gackern, gähnen, gicksen, jauchzen, jodeln, keifen, keuchen, kichern, klaffen (der Hund hat geklafft), klirren, klempern, klingen, klimpern, klinken — klingen machen, klopfen, knattern, knirschen, knistern, knurren, kotzen, krächzen, krähen, kreischen, kreißen, lügen, maulen, mäckern, murmeln, mussieren, niesen, Pfeifen, pispern, plärren, poltern, prahlen, prasseln, quaken, quieken, quietschen, rascheln, rasen, rauschen, röcheln, schallen, schellen — schallen machen, schlappem — locker sein und deshalb Geräusch verursachen (das Gewand schlappert), schmettern, schmoren, schmunzeln, schnattern, schnarchen, schnauben — schnaufen — schnoben, schnüffeln, schnurren, schreien, schrillen, schwadronieren, schwirren, stönen, summen — sumsen, surren, toben, tosen, wiehern, wimmern, winseln, wispeln, wispern, zirpen, zischeln (die Schlange zischelt), zwitschern. — Von den zusammengesetzten merke: Es ist erklungen, verklungen. Aufgabe. 1.) Bildet Sätze im Perfectum mit jenen der anfgezählten Verba, welche menschliche Töne bezeichnen; 2.) ebenso mit jenen, welche Thierlaute bezeichnen; 3.) ebenso mit den noch übrigen Verben. — Durch diese Aufgaben werdet ihr euch die Bedeutung dieser Verba klar machen. Die Perfecta der starken Zeitwörter stehen im Z 108. o) Wie oben schlafen, ruhen diejenigen, welche ein Stillsein (das Gegentheil von denen unter b) aüsdrücken. Es sind folgende: gaffen — verdutzt schauen, kuschen, lauschen, schmollen ----- zürnend schweigen, schweigen, starren, staunen, stutzen. Aufgabe. Bildet mit ihnen Sätze im Perfect. ä) Wie scheinen, leuchten, so alle einfachen Verba, welche einen Schein, Glanz u. dgl. bezeichnen. Es sind folgende: dämmern, flackern, stimmen, flimmern, flunkern, glimmen, glitzern, lodern, lohen, sengen, sprühen. Mierke hier auch: schielen. Dagegen das zusammengesetzte erscheinen: es ist mir ein Geist erschienen. Aufgabe. Wie oben. 96 ZZ 100 und 101. s) Ähnlich dem blühen alle einfachen Verba, welche einen Geruch bezeichnen. Es sind folgende: duften, muffen, rauchen, riechen, stinken. — Von den zusammengesetzten merke: Es ist verduftet, verraucht. Aufgabe. Wie oben. k) Wie fechten, so alle einfachen Verba, die ein Bewegen ansdrücken, bei welchem der bewegte Gegenstand seinen Standort nicht verlässt. Es sind folgende: beben, blinzen, bummeln — hangend hin und her schweben, und erst in übertragener Weise müßig hin und wieder schlendern; flattern, ragen, wiegen, schlemmen, schlottern, schmarotzen, sinnen (mhd. sinnen — gehen, reisen), sprießen, strampeln, strampfen, tändeln, trappeln — trampeln, wackeln, wallen (das kochende Wasser wallt), zappeln, zittern, zwinkern (mit den Augen). — Merke hier auch: walzen. Aufgabe. Wie oben. 5. ) Endlich noch die Verba: klecken, lumpen, rieseln, rosten, säumen, stocken, strömen, strotzen, sudeln, taugen, weilen, zögern. Aufgabe. Wie oben. 6. ) Die sogenannten unvollständigen Verba. (Sieh Z 94, Anm. 1.) Z 101. Alle änderen subjektiven Verba darf man mit sein construieren, ohne einen Fehler zu begehen; sie sind entweder 1. ) solche, welche nur mit sein conjugieren. Sie drücken zumeist ein Förtbewegen vom Platze oder eine Veränderung des Zustandes aus, z. B. gehen, laufen, rennen, verarmen, verwaisen, vergehen (überhaupt viele mit ver zusammengesetzte persönliche Verba), genesen, erkranken, entstehen, sterben re.; 2. ) oder solche, welche mit haben und sein conjugieren. Es sind folgende: eilen, einkehren, hocken, knien, kriechen, landen, liegen, schweben, schwimmen, segeln, sitzen, springen, sprossen, stehen, straucheln, stolpern, treten, wandern. Aufgabe. Wie die vorhergehenden nun mit diesen Verben. Anmerkung. 1.) Mit haben verbindet man sie, wenn mehr die Thätigkeit, mit sein, wenn mehr die Ruhe betont oder wenn ein Förtbewegen vom Platze ängezeigt wird, z. B. Ich habe dort eine Stunde geständen (wartend, lauernd oder wie immer thätig); ein Wagen ist uns im Wege gestanden. 2.) Wörter, welche transitiv und intransitiv gebraucht werden können, construieren im ersten Falle mit haben, im andern mit sein, z. B. Er hat die Strafe äbgesessen; er ist vom Pferde äbgesessen. Der Gärtner hat Rasen äbgestochen; das Schiff ist in See gestochen, vom Ufer äbgestoßen. Er hat 4 von 5 abgezogen; der Feind ist äbgezogen. 8 102. 97 Infinitiv, geworden sein -s- geschlagen — geschlagen worden sein. Er hat das Brot angebrochen; der Tag ist angebrochen. Ich habe dich erschreckt; du bist erschrocken. Ich habe den Hund im Wasser erstickt; er ist in Kohlendunst erstickt. Ich habe dich geflohen; ich bin vor dir geflohen. Ich habe die Schwester gefahren; ich bin nach Wien gefahren, rc. (In ß 108 ist bei jedeni starken Verbuni das zu ihm gehörige Hilfszeitwort angegeben.) Conjunctiv. ich werde geschlagen du werdest geschlagen er werde geschlagen rc. Infinitiv. geschlagen werden. II. Bildung des Passivums. 8 102. Setzt man zu den Formen des Hilfszeitwortes werden das Part. Perf. eines transitiven Verbums, so erhält man die gleich¬ namigen Formen von dessen Passivum. Hiebei lautet das Particip von werden nicht geworden, sondern worden. Conjunctiv. ich sei geworden -f- geschlagen — ich sei geschlagen worden du seiest geschlagen worden rc. Jndicativ. ich bin geworden -s- geschlagen — ich bin geschlagen worden du bist geschlagen worden rc. Conjunctiv. ich würde geschlagen du würdest geschlagen rc. Umschrieben: ich würde geschlagen werden rc. Perfectum. Präsens. Jndicativ. ich werde geschlagen du wirst geschlagen er wird geschlagen rc. Imperativ. werde geschlagen werdet geschlagen Imperfektum. Jndicativ. ich wurde geschlagen du wurdest geschlagen er wurde geschlagen rc. Heinrich, Grammatik. 7 98 ZZ 102 und 103. Plusquampersectum. Jndicativ. Conjunctiv. ich war geworden -st geschlagen — ich war geschlagen worden du warst geschlagen worden er war geschlagen worden rc. ich wäre geworden -st geschlagen — ich Wäre geschlagen worden du wärest geschlagen worden rc. Umschrieben: ich würde geschlagen worden sein rc. Futnrum. ich werde werden -st geschlagen — ich werde geschlagen werden du wirst geschlagen werden rc. ich werde geschlagen werden du werdest geschlagen werden er werde geschlagen werden rc. Futurum ich werde geworden sein -st geschlagen --- ich werde geschlagen worden sein du wirst geschlagen worden sein rc. exactum. ich werde geschlagen worden sein du werdest geschlagen worden sein er werde geschlagen worden sein rc. Infinitiv Fut.: werden geschlagen werden. Z 103. Bemerkungen für Gonsugation der schwachen Mrka. 1. ) Die Endung eft (sieh Z 97, Anm. 1) im Jndicativ Präs, darf ihr e nicht auswerfen: a) wenn der Stamm auf d, t oder einen Zischlaut endigt, z. B. du redest (nicht: redst), du ladest (nicht: du lädst mich ein), wartest (nicht: erwartst mich), du reisest (nicht: du reift herum), was wün¬ schest du? (nicht: was wünscht du? wie fast durchwegs zu hören ist); d) wenn vor dem Stammauslaute m, n ein Consonänt steht, z. B. du widmest, leugnest, rechnest. 2. ) Die Endung et im Indic. Präs., im Imperativ, Jmperfectum und Particip Pers, darf e nicht auswerfen: a) wenn der Stamm auf ein d oder t endigt, z. B. er, ihr redet, wartet; wohl aber nach einem Zischlaute: er reist — reiset; ihr wischt — wischet; sitzt still! ich meldete, habe gemeldet; ich redete, habe geredet (nicht: g'redt; dagegen: er ist beredt); wohl aber: ich mischte, gemischt; ich reizte, gereizt; Z8 103 und 104. 99 d) wenn vor dem Stammauslaute m oder n ein Consonant steht, z. B. er oder ihr äthmet, zeichnet; ich äthmete, zeichnete; geäthmet, gezeichnet. 3.) Verba auf el, rr im Präs.: ich händle (nicht: handele, auch nicht: ich handel), du handelst, er handelt, wir handeln, ihr handelt, sie handeln; ich mödre (nicht: ich moder), du moderst, er modert, wir modern, ihr modert, sie modern. —- Es wird also in der 1. Pers. Sing, das e vor, sonst hinter l, r ausgestoßen. Die starken Derba. Z 104. Sie lassen sich nach dem Zünehmen ihrer Äblautung in drei Äbtheilungen und neun Classen bringen. I. Abtbeilung mit einem Ablauts. Erste Classe. a — u — n. backen, ich buk, gebacken; schaffen, ich schuf, geschaffen rc. Zweite Classe. n — ie — a. blasen, ich blies, geblasen; schlafen, ich schlief, geschlafen rc. — oder o — ie — o. stoßen, stieß, gestoßen. u — ie — u. rufen, rief, gerufen. au — ie — au. hauen, hieb, gehauen und das Wort heißen, hieß, geheißen. Dritte Classe. e — a — c. essen, aß, gegessen; geben, gab, gegeben rc. II. Abtbeilung mit zmei gleichen Ablauten. Vierte Classe. ri — i — i. gleichen, glich, geglichen; schleifen, schliff, geschliffen (nicht: geschliefen, gegliechen u. dgl., wie ihr so häufig schreibt; das i ist kurz). Fünfte Classe. ei — ie — ie. bleiben, blieb, geblieben; reiben, rieb, gerieben (nicht: rib u. dgl.; ie ist lang). Sechste Classe. i — o — ö. glimmen, glomm, geglommen; klimmen, klomm, geklommen (nicht: geglohrnen; o ist kurz). Dazu: erlöschen, erlosch, erloschen rc. 7» 100 ZZ 104 und 105. e — o — 0. fechten, focht, gefochten; weben, wob, gewoben. Dazu: gähren, gohr, qeqohren rc. 3 le — o — 0. biegen, bog, gebogen; erkiesen, erkor, erkoren rc. Ebenso: lügen, log, gelogen; saugen, sog, gesogen. III. Abtksil'ung rnit zwei ungleichen Ablauten. Siebente Classe. i— tt— e. bitten, bat, gebeten; auch: liegen, lag, gelegen rc. Achte Classe. i— 40.) steige (steigst, steigt), stieg, b. gestiegen; der Steg, Steiger, die Stiege; steigern, schw.; steil. 141. ) stehle (stiehlst, stiehlt), stahl, h. gestohlen; der Dieb¬ stahl; verstohlen. 142. ) sterbe (stirbst, stirbt; stirb!), starb, Conj. stürbe, b. gestorben. 143. ) stiebe (stiebst, stiebt), stob, b. gestoben; der Staub; stäuben — stieben machen, schw.; der Nasenstüber. 144. ) stinke (stinkst, stinkt), stank, gestunken; stinkig, der Stank, Gestank; stänkern, schw.; der Stänker. 145. ) stoße (stößest, stößt), stieß, ich h. dich gestoßen; bin auf etwas gestoßen -- ich h. etwas Unerwartetes bemerkt; stottern, stutzen, schw.; der Stutzer; stutzig. 8 108. 113 146. ) streiche (streichst, streicht), strich, h. gestrichen; streicheln, schw.; der Streich, Strich, Ländstreicher. 147. ) streite (streitest, streitet), stritt, h. gestritten; der Streit; streitig, strittig — worüber gestritten wird; unbestritten. 148. ) trage (trägst, trägt), trug, h. getragen; der Vertrag, Vortrag, die Tracht, Eintracht, das Getreide. 149. ) treffe (triffst, trifft; triff!), traf, h. getroffen; triftiger Grund, trefflich, betroffen; der Treffer, das Treffen. 150. ) treibe (treibst, treibt), trieb, h. getrieben; die Trift, das Getriebe; triftige Gründe, durchtriebener Spitzbub, der Trieb. 151. ) trete (trittst, tritt; tritt!), trat, h. ihn getreten; bin in die Kirche getreten; der Tritt; trotten, trotteln, schw. 152. ) triefe (triefst, trieft), troff, das Wasser hat vom Dache getroffen, der Mantel h. von Wasser getroffen; der Tropf, Tropfe und Tropfen; tropfen, tröpfeln und träufeln, schw.; die Traufe, das Triefauge. 153. ) triege (tri egst, tri egt), trog, h. getrogen; gewöhnlich wird dafür betriege gebraucht und trüge, betrüge geschrieben, statt des richtigeren triege, betriege; der Betrüg, Betrüger. 154. ) trinke (trinkst, trinkt), trank, h. getrunken; tränken — zu trinken geben, schw.; der Trank, Trunk; trunken. 155. ) verderbe (verdirbst, verdirbt; verdirb!), verdarb, Conj. verdürbe, b. verdorben — zugrunde gegangen; verderben-- zugrunde richten, schw.; z. B. ich verderbte das Papier; die Verdorbenheit. 156. ) es verdrießt mich, verdross, h. mich verdrossen; der Verdruss; unverdrossen, verdrießlich. 157. ) vergesse (vergissest, vergisst; vergiss!), vergaß, h. vergessen. 158. ) verliere (verlierst, verliert), verlor, h. verloren; der Verlust; lösen, schw. — verschroben, ein verschrobener Kopf, ein richtigen Ansichten verschraubter, d. h. versperrter Kopf. 159. ) verweise (verweisest, verweist), verwies, h. dir diese Äußerung verwiesen; der Verweis. 160. ) wachse (wächsest, wächst), wuchs, b. gewächsen; der Wuchs, wichsen, schw.; Misswachs, das Wachsthum, Gewächs; urwüchsig. — wägen, ein schwaches Verb, für das besser wiegen gesetzt wird, mit dem es ganz identisch ist. Sieh dieses. 161. ) wasche (wäschest, wäscht), wusch, h. gewaschen; wischen, schw.; die Wäsche, der Wisch. 8 114 Z Z 108 und 10g. 162. ) webe (webst, webt), wob, h. gewoben (nicht: gewebt); der Weber, Webstuhl, das Gewebe. 163. ) weiche (weichst, weicht), wich, b. vor dem Feinde vom Platze gewichen; die harte Krume weicht im Wasser, ich weiche die Krume sind beide schw.; der Weichling, die Erweichung ; verwichen — jüngst. 164. ) weise (weisest, weist), wies, h. gewiesen; auf eine Sache, z. B. die Wohlthätigkeit der Menschen, angewiesen sein; jemand in einer Sache unterweisen — belehren; der Weiser, Beweis, die Weisung, Weisheit; weise, weislich. 165. ) werbe (wirbst, wirbt; wirb!), warb, Conj. würbe, h. um die Gunst geworben, h. den Recruten gew.; das Gewerbe, der Wirbel, Werber, Erwerber; wirbeln, schw. 166. ) werfe (wirfst, wirft; wirf!), warf, h. geworfen; der Wurf, das Getreide worfeln — durch Werfen reinigen, schw. ; die Würfschaufel. 167. ) wiege (wiegst, wiegt), wog, h. einen Centner gewogen — b. schwer gewesen, h. das Heu gewogen — seine Schwere gemessen; sich wiegen (bildlich), schw.; wiegen — schaukeln, schw.; z. B. Ich wiegte das Kind in der Wiege; die Wage, Woge, Wucht, der Weg, Wagen, Wagner, das Gewicht, Wagnis. 168. ) winde (windest, windet), wand, h. gewunden; die Winde, Windel, Windung, Wand, Wanze (Wandlaus), Wunde, der Wandel; wund. — winke ist jetzt schwach, im Mhd. war es stark, weshalb mund¬ artlich noch -gewunken» statt gewinkt. 169. ) wirre (wirrst, wirrt), worr, worren, aber üblicher wirrte, gewirrt; verwirren, schw.; aber: er ist verwirrt und verworren; die Wirre, nur im Plur. gebräuchlich: die Wirren ; der Wirrwarr, das Gewirre. 170. ) zeihe (zeihst, zeiht), zieh, h. dich einer Lüge geziehen; verzeihen; ich bezichte und bezichtige dich einer Schuld und verzichten sind schw.; der Verzicht, die Zehe, Jnzicht, das Zeichen. 171. ) ziehe (ziehst, zieht; zieh!), zog, h. dich gezogen, b. in die Fremde gezogen; der Herzog, Zögling, Zug, Zügel, die Zucht; züchtig; schw. sind zeugen, zögern, züchtigen, zucken, zücken. 172. ) zwinge (zwingst, zwingt; zwing!), zwang, h. ge¬ zwungen; zwängen, schw.; der Zwinger, Zwang; ein ungezwungenes Benehmen. s 109. Die unregelmäßige Gonjugation. Zu ihr gehören: a) die unvollständigen Verba: 1.) können: ich kann, du kannst, er kann, wir können, ihr könnt, sie können; ich könne, ich konnte, ich könnte, ich h. gekonnt; 8 109. 115 2. ) mögen: ich mag, du magst, er mag, wir mögen, ihr möget, sie mögen; ich möge, ich mochte, ich möchte, ich h. gemocht; 3. ) dürfen: ich darf, du darfst, er darf, wir dürfen, ihr dürft, sie dürfen; ich dürfe, ich durfte, ich dürfte, h. gedurft; 4. ) sollen: ich soll, du sollst, er soll, wir sollen, ihr sollt, sie sollen; ich solle, ich sollte (Jud. und Conj.), h. gesollt; 5. ) wollen: ich will, du willst, er will, wir wollen, ihr wollt, sie wollen; ich wolle, wolle! ich wollte, h. gewollt; 6. ) müssen: ich muss, du musst, er muss, wir müssen, ihr müsst, sie müssen; ich müsse, ich musste, ich müsste, h. gemusst; Anmerkung. Das Particip des Perfects dieser Verba lautet wie der In¬ finitiv, wenn sie einen Infinitiv bei sich haben, z. B. Er hat nicht schweigen können, nicht essen wollen rc. Dasselbe gilt von heißen, lassen, machen, sehen, hören und helfen, bisweilen auch von lehren und lernen, z. B. Ich habe ihn reden hören, statt gehört; ich h. ihn laufen lassen, laufen sehen rc. b) ferner die folgenden Verba: 1. ) brennen: ich brannte, Conj. brennte, h. gebrannt; 2. ) bringen: ich bringe, brachte, brächte, h. gebracht; 3. ) denken: ich denke, dachte, dächte, h. gedacht (nicht: gedenkt); 4. ) dünken: ich dünke mich etwas zu sein und: es dünkt mich (auch mir) es scheint mir; dünkte, h. gedünkt; richtiger däuchte, h. gedäucht; 5. ) kennen: ich kannte, Conj. kennte, h. gekannt; 6. ) nennen: ich nannte, Conj. nennte, h. genannt; 7. ) rennen: ich rannte, Conj. rennte, b. gerannt; 8. ) senden: ich sandte und sendete, Conj. sendete, h. gesandt und gesendet; 9. ) thun: ich thue, du thust, er thut, wir thun, ihr thut, sie thun; ich thue, thu! thuend, ich that, ich thäte, h. gethan; 10. ) wenden: wandte und wendete, Conj. wendete, h. gewandt und gewendet; 11. ) wissen: ich weiß, du weißt, er weiß, wir wissen, ihr wisst, sie wissen; ich wusste, ich wüsste, h. gewusst. Aufgabe. Bildet Sätze mit dem Präs., Jmperf. und Perf. von können und kennen. 8* 116 Zß 110 und 111. Z 110. Die Adverbien oder Umstandswörter.* 1. ) Adverbien des Ortes: da, dort, hier, hüben, drüben, wo, woher, wohin, hinten, vorn, außen, innen, hinauf, herunter, links, rechts, abseits, kopfüber, bergauf, allseits, empör re., z. B. Wo du bist, dort will auch ich sein. Oben hui, unten pfui. Der Thurm ragt zum Himmel empor (nicht: hervor). Komm aus deinem Versteck hervor. 2. ) Adv. der Zeit: jetzt, eben, heut, gestern, morgen, bald, kürz¬ lich, nächstens, jüngst, ferner, immer, nie, nimmer, nachts, abends re., z. B. Unser Nachbar poltert heut wie gestern, er wird auch morgen pol¬ tern, denn er poltert stets. 3. ) Adv. der Art und Weise: so, anders, wie, ernstlich, klüglich, sehr, besonders, oft, selten rc., z. B. Karl schreibt schön. Der Müde schläft süß. Der Unbedachtsame handelt thöricht. (Adj.: Er ist, bleibt, wird, zeigt sich als dumm u. dgl.) 4. ) Adv.derBejahung oder Verneinung. Sie deuten an: a) dass das Gesägte wirklich ist: ja, doch, wahrlich, gewiss, aller¬ dings, sicherlich rc.; b) dass das Gesagte bloß möglich oder dass es nothwendig ist: vielleicht, schwerlich, durchaus, zwar, nothwendigerweise, unbedingt. 5. ) Adv. des Grundes: Warum thust du das? Darum, des¬ halb rc. 6. ) Besonders beachtenswert sind die Präpositionäl-Adverbien. Sie vertreten eigentlich die Stelle eines Pronoms verbünden mit einer Präposition: daran — an das (denkst du?) oder — an dem (liegt nichts); darin — in dem, darüber—über das, daraus —aus dem rc. Sieh Z 114, 3. § 111. Nach ihrer gegenseitigen Beziehung als correlative Ad¬ verbien sind sie: 1.) fragende, interrogative; 2.) unbestimmte, indefinitive; 3.) hinweisende, demonstrative; 4.) beziehende, relative. Wo (frag.) bist du? Irgendwo (unb.); dort (Hinweis.) bin ich, Wo (bez.) du bist. — Wohin gehst du?.Irgendwohin; dorthin, wohin ich will. — Woher kommst du? Irgendwoher; von da, woher auch andere kommen. — Wann schreibst du? Jrgendeinmal,irgendwann; dann, wann (auch wenn) dn schreibst. — Wie befindest du dich? Irgendwie; nicht so, wie ich es wünsche.** * Achtet auf ihre Betonung. ** Zahlreiche Beispiele von der Anwendung der Adv. findet ihr in der Syntax. 88 112 und 113. 117 K 112. Bezüglich ihrer Bildung ist zu merken: 1. ) Adjective werden als Adverbien gebraucht, z. B. Er schreibt schön, liest richtig, lernt fleißig. Aus den Adj. lang, gern, fern werden die Adv. lange, gerne, ferne. Die Adv. können wie die Adj. gesteigert (compariert) werden, z. B. Du schreibst schöner als ich, Karl schreibt am schönsten. Er grüßt freundlich, du grüßest freundlicher, ich grüße am freundlichsten, auf das freundlichste. Merke: Gerne, lieber, am liebsten; oft, öfter, am öftesten; bald, bälder oder eher, am ehesten. 2. ) Viele werden mit der Nachsilbe lings gebildet, z. B. blindlings, jählings; 3. ) andere mit der Nachsilbe lich, z. B. freilich, weislich, wirklich; 4. ) viele gleichen den Formen des Genitivs: abends, morgens rc. Dieses s hängt sich auch an Wörter, die im Genitive kein s haben, z. B. nachts, ällerseits, übrigens; 5. ) andere sind ein Accusativ, z. B. meist, wenig, viel; 6. ) andere bestehen aus Casus und Präpositionen, z. B. beiweitem, vonneüem, zuerst, zuletzt, zumeist, ohneweiters; 7. ) andere sind mit einer Präposition zusammengesetzt, z. B. vollauf, rundweg, kurzum, bergab. Die Präpositionen. Z 113. Die Präpositionen, Vor- oder Verhältniswörter, verlängen das ihnen folgende Nomen in einem gewissen Casus, sie regieren denselben. 1.) Den Accusativ regieren: bis, durch, entlang, für, ohne, sondern, um, wider gegen. Alle sind enthüllen in der folgenden Kriegsnachricht: Begeistert durch eine Rede des Feldherrn kämpften unsere Truppen bis sechs Uhr die ganze Front entlang ohne große Verluste gegen den Feind, der sonder Zweifel den Krieg wider alles Völkerrecht be¬ gönnen hat und nicht für das Vaterland, sondern um den Rühm allein streitet. Anmerkung, gen — gegen in: gen Himmel, gen Osten rc. Aufgabe. Bildet mit jeder dieser Präpositionen zwei Sätze. 118 s 113. 2 ) Den Dativ regieren, aus, außer, bei, binnen, ent¬ gegen,* gegenüber, gemäß, mit, nach, nächst, nebst, sammt, seit, von, zu, zuwider. Wer von euch seit dem Beginne seiner Studien nie den Ermähnungen seiner Eltern zuwider, nie den Vor¬ schriften der Schule entgegen handelte und gemäß den Aufmunte¬ rungen seiner Lehrer aus Liebe zur Wissenschaft mit allem Fleiße nach dem Höchsten strebt, der wird sich nicht nur den Mitschülern gegenüber Hervorthun und nebst einem guten Zeugnisse auch eine größere Ehre erringen, sondern er wird auch binnen kurzer Zeit außer der Anstalt bei allen Guten Beachtung finden; ja es wird endlich den Lehrern und nächst diesen den Eltern sammt den Verwändten zum Stolze gereichen, ihn den Ihrigen nennen zu dürfen. Merle: Außer Landes gehen, leben. Aufgabe. Stellt jede dieser Präpositionen in einen Satz. 3. ) Folgende bezeichnen mit dem Dativ (auf die Frage wo?) ein Ruhen oder Verharren, mit dem Acc. (auf die Frage wohin?) eine Bewegung oder Richtung: an, ans, hinter, in, neben, über, nnter, vor, zwischen. Sie kommen vor in den Versen: Der Bach fließt an dem Wege; Ich geh' auf einem Stege Und hinter mir ein Jägersmann, Der neben mir nicht gehen kann, Weil zwischen beiden wenig Raum. In einer halben Stunde kaum Steh'n wir vor einem Wasserfall, Seh'n unter uns das grüne Thal Und über uns das Blaue. Mit diesen Wörtchen baue Nun Sätze auch im vierten Fall. Aufgabe. Sie ist in den zwei letzten Zeilen enthalten. 4. ) Den Genitiv regieren: außerhalb, innerhalb, ober¬ halb, unterhalb, diesseits und jenseits des Tempels; des Frevels * In Kram und Tirol gebraucht man -entgegen» für «sogleich, Theil für Theil, Stück für Stück» u. dgl.; z. B. Der Student soll seine Lectionen entgegen lernen, d. h. Lection für Lection. Ich zahle alles entgegen, d. h. jede Sache sogleich beim Ankäufe. 8Z 113 und 114. 119 halben oder halber; inmitten des Dorfes; kraft, laut, ver¬ möge, zufolge, infolge und wegen des Befehles; mittels, mittelst oder vermittelst der Sprache; statt oder anstatt des Kaisers; UN- befchabet meines Rechtes; ungeachtet des schlechten Wetters; deiner selbst willen und nm Gottes willen sei tugendhaft; angesichts der ganzen Classe; behufs der Erlangung dieses Postens; betreffs, be¬ züglich, hinsichtlich und rücksichtlich des beabsichtigten Baues wäre zu wünschen rc. Anmerkung. 1.) Wird zufolge nachgesetzt, so regiert es den Dativ, z. B. deinem Winke zufolge. 2.) Bei den mit ...halb zusammengesetzten und bei statt, während und wegen steht bisweilen der Dativ. Laut regiert vor dem Plural ohne Artikel den Dativ ; z. B. Laut Briefen aus der Heimat rc. Man sagt: oberhalb Wien, unterhalb Pressburg rc., nicht: Wiens, Pressburgs rc. 5.) Folgende können sowohl mit dem Genitiv als auch mit dem Dativ konstruiert werden: längs, trotz, unfern, unweit, ob (mit dem Dat. — oberhalb, mit dem Gen. — wegen). Trotz des Verbotes, trotz dem Schaden fischt er immer wieder; Längs des Baches, längs dem Ufer geht er auf und nieder. Unweit des Dorfes, unfern dem Walde bei einem alten Kirchlein, Dem ob des Sturmes ob dem Fenster stürzte jüngst der Thurm ein.* Z 114. Zusammenziehungen. 1. ) an, in, bei, von, zu verschmelzen mit dem Artikel dem, zu auch mit der: am Ufer — an dem U., im schwarzen (nicht: schwarzem) Buche — in dem schw. B., beim Weine, vom Kaiser, zum Könige, zur Kirche — zu der Kirche. Anmerkung. 1.) Wo kein Artikel stehen soll, muss die bloße Präposition gesetzt werden. 2.) Fehlerhaft ist: Wir leben gern am (statt auf dem) Lande; dieser Artikel ist nicht am Lager (statt auf dem L-). 2. ) an, in, auf, durch, für, über, um, vor verschmelzen mit dem Artikel das: ans Ufer, ins Feuer, aufs Dach, durchs und übers Wasser, vors Haus gehen, ums Recht streiten. — Der Apostroph wird nicht gesetzt. * Zahlreiche Beispiele von der Anwendung der Präpositionen findet ihr in der Syntax. 120 ZK 114 und 115. 3.) Folgende Zusammenziehungen kann man Präp ositional- Adverbien nennen: Lj halben, wegen, um — willen mit den Genitiven der persön¬ lichen Fürwörter: meinethalben, deinethalben, seinethalben, ihrethalben, ünserthalben, eurethalben, meinetwegen re.; um meinetwillen rc. b) Hängt was (fragend oder beziehend) von einer Präposition ab, die den Dat. oder Acc. regiert, so verschmilzt es mit derselben, ver¬ wandelt sich aber dabei in wo und vor einem Vocale in war: woran — an was hängt dein Herz? worauf, woraus, wo¬ bei, wodurch, wofür, worin, worein, womit, worüber, worunter, wovon, wovor, wozu. Ebenso verschmilzt das de¬ monstrative -ast daran — dar-an — an dem hängt mein Herz, oder daran — an das denke ich; daraus, dabei rc. Statt des demonstrativen Pronoms bas kann auch) hier stehen: hieran — an dem hängt mein Herz oder an das denke ich; hierauf, hier¬ aus; vor Consonanten hie: hiebei, hiedurch, hiemit rc.* o) Bei Zusammenziehung der demonstrativen Präpositionäl-Adverbien ist der Apostroph nicht nöthig, z. B. dran (daran), drum (darum), drin (darin) rc. Aufgabe. Bildet mit jeder dieser Zusammenziehungen Sätze nach folgendem Muster: Woran denkst du? Ich denke daran, woran du denkst. Woran hängt dein Herz? Es hängt daran, woran das deine hängt. Anmerkung. 1.) Ist das Relativ nicht contrahiert, so darf auch das De¬ monstrativ nicht contrahiert sein, z. B. Er sagte mir nichts von dem (nicht: davon), was er thun wolle. Ich denke an das (nicht: daran), an was du denkst. 2.) Wohl aber dürfen sich diese Zusammenziehungen ans Substantive beziehen, welche Sachen bezeichnen, z. B. das Haus, worin ich wohne; der Wagen, worauf ich sitze; die Feder, womit ich schreibe. § 115. Gonjunctionen. Die Bindewörter oder Conjunctionen verbinden einzelne Wörter oder ganze Sätze, z. B. fleißig und gottesfürchtig. Der Donner rollt und die Blitze zucken. * Soll der demonstrative Theil der Zusammensetzung hervorgehoben werden, so wird er betont und darf nicht contrahiert werden: daran, hieran, statt: daran, hieran — an das und nichts anderes rc. Z8 115 und 116. 121 Die einen sind beiordnend, coordinierend, die änderen sind unterordnend, subordinierend; z. B. beiordnend: Der Vater und die Mutter lobten sowohl mich als auch meinen Bruder. Der Mensch denkt, aber (und) Gott lenkt. Anmerkung. Die beiordnenden Conjunctionen verbinden Satzglieder oder Sätze. Unterordnend: u) der Zeit, z. B. Als Napoleon dem Erzherzoge Karl gegenüberstand, (da) wurde er besiegt; — b) der Art und Weise, z. B. Von dem Kanonendonner bei Leipzig zitterte die Erde, als ob sie bersten sollte; — o) des Grundes, z. B. Alexander, der Überwinder der Welt, starb frühzeitig, weil er sich selbst nicht überwinden konnte. Anmerkung. Die unterordnenden Conjunctionen verbinden nur Neben- und Hauptsätze. Näheres über die Bindewörter in der Syntax Z 157 u. ff. Anmerkung. Manche Conjunctionen sind auch Adverbien, z. B. Adv. Ich bleibe da; Conj. Er blieb (da), da es zu regnen begann. 8 116. Interjektionen. Die Jnterjectiönen oder Empfindungswörter drücken ein Gefühl (Freude, Schmerz, Staunen, Abscheu rc.) aus oder sie ahmen Natur- laute nach. Juche, hurräh; ach, oh weh; ei, ah, potztausend, pfui! — Piff, paff, puff, klatsch, hui (gleichsam Ausdrücke von Empfindungen der Luft), plump (gleichsam Ausdruck der Empfindung des Wassers). Syntax, Satzlehre. Erster Abschnitt. Z 117. Die Syntax ist die Lehre von der Bildung der Sätze. Ein Sätz ist ein durch Worte ansgedrückter Gedänke. Die Sätze sind einfache oder zusammengesetzte.* Der einfache Satz. H 118. Der einfache Satz ist entweder eng oder erweitert. I. Der enge einfache Satz. Der enge einfache Satz besteht nur aus Subject und Prädicät. Dor Nonsod äondt, 6lott loudt. Weil in jedem Satze ein Subject und ein Prädicat Vorkommen muss, so heißen sie die Haüptbestandtheile des Satzes. Z 119. Das Subjert. l.) Das Subject oder der Gegenstand, von welchem etwas aüs- gesagt wird, ist ein Substantiv oder ein substantivisch gebrauchtes Wort im Nominativ. a) Substantiv. Dio koso rioedt. Dio VVabrlioit stogt. I'rouo vudrt. Diodo nudrt. d) Pronom. Du sobvoistst. .loclormaua ilökkt. V7or rukt? leb. (Das Prädicat «rufe- ist zu ergänzen.) e) Adjectiv. Dor Di^onsinuiZo trotzt. Dor Däio vona'bt. 6rüu ist liodlieli. * Wie in einem mehrsilbigen Worte nicht alle Silben, so werden in einem Sätze nicht alle Wörter gleich stark betont. Wir werden in diesem Theile unseres Lehrbuches jene Wörter, welche vor den übrigen durch einen stärkeren Ton hervor¬ treten, mit dem Accente versehen. 8 us. 123 d) Numerale. Drei ist ünZsrads. Das Ilundsrt ist voll. Ovöll sind oiii Outzsiid. s) Verb. «) Im Infinitiv. Irren ist men solili ob. I'adsln ist lstobt. Substantiviert durch den Artikel «das». Das lurnen IcräktiZt. Das OüZsn ist sin Imster. Mit «zu». Xn tlnoiion ist ab- sobsüliob. I) Particip. KuIZsssbobsu ist (iiiolit) autstsbobsii. Oer ^aZsuds ver- sänint. Oie Verlassenen vei'nen. Oas verstreute vird Zssämivslt. Z) Adverb. Heute ist niobt inorZen. Oas Xein erzürnt. Oas 2u- spät verntvlitet. b) Conjunction. Oas lind vsrbtndst. Oas lVsnn bsdinZt. i) Jnterjection. Oas Otui bsssbiinxlt. Oas Oli devünäert. 2.) Bei unpersönlichen Verben ist «es» das Subject. Sieh Z 88, Anm. 2. In der poetischen Sprache* steht in Hauptsätzen das «es» öfter als Vorläufer des Subjectes. Os rollt dsr Donner, es lsnobtsn die Llitzs. Os lede äer Kaiser. Doch bisweilen auch in der Prosa. Os lroiniut jemand. Anmerkung. 1.) Steht dieses «es» vor einem Infinitiv mit «zu», so setzt man, um Zweideutigkeit zu vermeiden, vor denselben ein Komma, z. B. Os ist rübmvoll, lur das Vaterland zu sterben. Sieh 8 121, 5., Anm. 1. Os Zelit uiobt an, zu sobvstZsn, venn ein Vbvsssndsr verleumdet rvird. 2. ) In der Furcht, durch Auslassung des «es» einen Fehler zu begehen, fehlt ihr bisweilen durch unrichtige Setzung desselben, z. B. Wenn du dich (nicht: sich) so benimmst, so wird (es) sich noch alles güt gestalten. Ich kann nicht kommen, meine Krankheit hindert (es) mich. 3. ) Auch das bestimmte Personal-Pronom darf in der poetischen Sprache als Vorläufer des eigentlichen Subjectes gesetzt werden. Auch in diesem Falle steht vor dem eigentlichen Subjecte das Komma. 8is sind (rvisdsr) IdrtAszoZsn, dis LäuZsr (des lVäldss). (OiliZ) troolcnst sr ab (dis Vbraus), dsr llünZliuZ (sdlss Ostübls). Anmerkung. Es ist fehlerhaft, ans ein vorhergehendes man das persönliche Fürwort s i e (Plur.) folgen zu lassen. Z. B. Als die laug gefürchtete Pest aüftrat, wandte man entweder gär keine oder schädliche Mittel an. Dann riefen s i e Gott zu Hilfe, statt: rief man, riefen die Menschen u. dgl. 4. ) Auslassung des Subjectes. a) Beim Imperativ. Oiss! LsbvsiZt! Bei einer Entgegensetzung muss es jedoch stehen und ist dann * Ihr wendet die poetische Sprechweise mit Vorliebe auch in prosaischen Auf¬ sätzen au, was nicht zulässig ist. 124 88 119, 120 und 121. immer betont. Idos da! (ibr aadorn solavsiZt). dob da (nar iiaiaor) biu! (teil bloibo da). b) Ahmt man die kindliche oder volksthümliche Redeweise nach, so fällt das persönliche Fürwort der ersten und zweiten Person weg. Oio Natter bat Zorakoa, mass Zoboa — iob raass Zeboa. 8par' lleikiZ, virst's braacbsn. Z 120. Vorläufige Bemerkung. Das Subject kann in einen Satz erweitert werden. Dor Imgaor vird voräobtot — vor lüZt, vird voräolitst. Ein Satz, welcher das Subject vertritt, heißt ein Subjectsatz und steht wie das Subject selbst auf die Frage wer? oder was? zur Antwort. Aufgabe. Gebt in den folgenden Sätzen die Subjecte an und erweitert sie zn Snbjectsätzen. bobrsr rvordsn (von ans) Zoltobt. Osr Miator rvird bosträkt vsrdoa. dsr b'roinino Zokällt (dott). dosäAnot soi clor Ilrtiador (dor Lelaikt). Oor Lsstt^or lorno (vorltoroa). Dor dlaobliobo lorno (don Lelnnsrrh. Dor Dälloads stolio aäk, dor Dobloado bossoro stob. (N^io) Zlaobliob sind dio Dödtoa! Dor donassäolitiZo rvird stainplsinniZ. Biotit dor (viol) Dssitroado ist roiob. — (dnsoro) Dntornoliiaungsn luissglüolcoa (okt). NokknanZon orkällon stob (solton). 8 121. Das Irädiral. Das Prädicät, d. h. dasjenige, was von dem Subjecte aüsgesagt wird, bezeichnet man: 1. ) durch ein Verb. Vor Dövo brüllt. Dis 8onno rvürint. Dor Driodo vorjanAt. 8orAon drüolcoa. lvartbaZo ist verstört vorclon. 2. ) durch ein Adjectiv oder adjectivisch gebrauchtes Wort, vor Dövo ist starlr. Mit dem Artikel steht es flectiert, ohne denselben meist ünflectiert. Noia Dos ist oia traariZös oder ist traariK. Das bobon ist lrär/. Lonraä ist äor orsto (zu ergänzen wäre «Schüler der Classe»). Oio 8obiläoranA ist orZrotkond (hiebei denkt man an keine ändere Schilderung). Oioso 8oliildoranA var oino or- Zrotkondo (hiebei ist der Gedanke an ändere Schilderungen nicht ausgeschlossen).* * Fehlerhaft sagt man in Mahren: Ich bin gern, dass es so gekommen, statt: bin froh. Z 121. 125 Anmerkung. Das Particip Präs, mit sein ist nicht immer gleich dem Präsens, sondern bezeichnet oft mehr eine Eigenschaft als eine Thatigkeit. Dio RlaZo ist rübrouä, d. h. AsoiZnot 211 rübrsu, nicht: vis RlaZo rübrt. Dülsoulrüobto siuä uabrouä, d. h. 11ui1rI1g.lt; dagegen: Das Dosobätt uabrt roiob. Lin uouor DöAoustauä roi2t iiuiuor, bosouäors voun or roi2ouä ist. (Man kann zu solchen Parti- cipien den Accnsativ mit für setzen, während beim Präsens der bloße Accnsativ stehen muss.) ^.Ilos soll tür äou Doist (— äoiu Doisto) uabroiiä, biläouU, orbobonä sein. Dagegen : illlos soll ciou 6oist uabrou oto. 3. ) durch ein Substantiv im Nominativ auf die Frage was? Aüstou- böuiZ ist äor Dövo. (Aor ist A^üstouböiiiA? Dor bövo. 'Aas ist äor Dävo? AüstouböiiiA.) Oiooro var siu Roäuor. 4. ) durch einen Infinitiv mit oder ohne «zu», vor Dövo ist 211 türobtori. Das Löss ist 211 bässou. 6obou ist ^.ussäou. 5. ) durch ein Adverb. Das Vortrauou ist bin. ^.Ilos ist vorAtzbous. Das Dboator ist uns. Dor 8turru ist vorübor. Sieh jedoch Z 185, 2. Anmerkung 1. Steht der Infinitiv mit -zu-, so hat er passive Be¬ deutung und drückt entweder n) eine Nothwendigkeit oder d) eine Möglichkeit (oder Unmöglichkeit) aus. g) Dis Kosot^o siuä 2u äobton — uiüssou Zoaobtot voräou. Das 6uto ist us.ob2uabiu6u. Dor ^riuo ist 2U ulltorstüt26u. b) Diosor Doblor ist 2U vor2oibou — Kanu vor2iobou voräon. Ds ist äor Dali an2uuobiu6u, äass oto. Dino sülobo RobauäluuZ ist uiobt 2u ortraZori. Das Luob ist nirZonäs 2u ti'uäou. Das (stoDo) Dor2 ist uiobt 2U broobou. Anmerkung 2. Den Infinitiv mit -zu- kann man durch ein Adjectiv ersetzen. Ds ist uiobt aus2ubaltou — ist ünorträZIiob. Dio Pbat ist 2u löbou — ist lobousvort. Dor iVriuo ist 2u boäauoru — boäauorusvort. Anmerkung 3. Statt eines Adjectivs kann als Prädicat stehen: n) ein Genitiv, welcher dann prädikativer Genitiv heißt. 'Air siuä oiuos 8iuuos — AloiobASsiuut. 'Air siuci Autos Niitbos — trobbob. Dio Liuäor siuä roinos Dörens, ((lobt äoin Ivaisor,) vas äos Raisors ist. Das Luob ist inoi'ii. b) ein Präpositional-Ausdruck, d. h. ein Dativ oder Accnsativ mit einer Präposition. lob bin iu LorZon — bosorAt. Das ist 211m baobou — laoborliob. (Xoiuo) Roso ist obuo Dörnou — äöruonlos. Das ist A6A6N clio Äbroäo. Dio RliuAo ist von 8tabl. 126 8 8 122 und 123. Z 122. Vorläufige Bemerkung. Auch das Prädicat kann zu einem Sätze erweitert werden. Ein Satz, welcher statt eines Prädicätes steht, heißt Prädicätsatz. kor Nütll ollrt äou Kittor — äor Nutll ist's, äor äou Kittor ollrt. Wär vaZt ru viäorsproollou? — vor ist's, äor 2u viäorsproollou vaZt? Aufgabe. Gebt in den folgenden Sätzen die Prädikate an und erweitert sie zu Prädicatsätzen: kü Imst (äou KtzkollI) AtzAsllon. Illr soiä äis kllätor. Wir llloillou äio ^lton — vas vir Zovoson. Kur äor 8ollvaolls i8t voll kalsolllloit. kor ist äor Räullor (uusoros Klüollos). äüäas viril (luiell) vorratlmu. 8 123. Die Verbindung des Prädicätes mit dem Subjekte. 1. ) Ist das Prädicat ein Verb, so wird es mit dem Subjecte durch die Flexion verbunden und muss mit ihm in Person und Zahl congruieren (irbereinstimmen). kisoll — sollvimmon: äor kisoll sollvinanat. 2. ) In den anderen Fällen geschieht die Verbindung durch das sogenannte Sätzband, Cöpula. Als Copula stehen die Verba: sein — Kis korollo ist krolllioll; Kloina var «in kiolltor ; äor Kövo i8t äor küniA (äor kllioro); werden — Karl vuräo 8oläät; aller koä virä U6U68 Kodon; bleiben — Wir llloillou stauällakt; scheinen — kas sclloiut üniuoZIioll; äor WoltuntorZauA solloiut mi llomiuou ; heißen (— genannt werden) — Kor ^älor lloilZt auoll ^.ar; äas Woillollou (äor lkrsollo) lloilZt kiuäo; genannt werden, gescholten wer¬ den rc. -—Olooro vuräo äor Vater (äos Vatorlauäos) Zouauut; äor 8xarsaiuo virä (okt) oin Koi^llals Zosolloltou. Ferner merke: ks stollt (— ist) 2U orvartou. Das stollt uiollt 2u auäoru. ks stellt su llokkou. 3. ) Folgende copulative Verba konstruieren wir mit als: er¬ scheinen, kommen — kor kosauäto orsolliou, Kana als krioäons- lloto; gelten — Oio Nüu^o Ailt als (auch kür) sollt; auftreten — Koro trat als künstlsr auk; wandern, reisen — kor köniK roist als krak KotninAsn; ein- und ausziehen — kor kolällorr MA al8 kriuinxllator oiu; die passiven Verba: angesehen werden, betrachtet, behandelt werden — klkroä virä als ZrolZsällriZ anAksollon, llotraolltot, llollanäolt. 88 123 und 124. 127 4. ) Mit der Präposition für konstruieren: gelten — Iludolt Zilt tür tzliilieli; gehalten werden — Ludolt vird tür ölirlieli Atzlialtsu. 5. ) Mit zu konstruieren: werden — Oer Ledno« vird xu IVüssor; di« votkuunZ vird 2u IVässsr; gewählt werden — Vlisodor vurd« 2UNL ^.dZoordustsu Aovälilt; gemacht werden — Vritx vurd« rmin Vörturuor Ksiuaotit; ernannt werden — vor 6lrat ist XNIN Vrä- sidsutou «ruauut vordsu. 6. ) Ist das prädikative Substantiv ein Personenname, so kongruiert er mit dem Subjekte nicht nur im Casus, sondern auch im Genus und Numerus. Dio VrläliruuZ ist di« (desto) dodrinoistorin, nicht: Volir- insistor. vsr Vlm'ü ist dsr Vater (des Vluolcos), nicht: die Nuttsr. Das Subjekt im sächlichen Geschlechte: Vas Osvissou ist ein (uu- ordittlioder) Rtodter, nicht: kiodterin. 7. ) Das prädikative Adjektiv ist ohne Flexion, außer es steht ein Artikel dabei; der Superlativ als Prädicät hat immer den bestimmten Artikel vor sich (wogegen ihr oft fehlt). Oie Oesodiodte ist vädr. Das Vest var derrdod. Das Vest var ein derrliodes. Nein Lodiod- sal ist ein sodveres. Vas Nntterderr: ist das treueste, nicht: ist treuestes. Sieh ferner Z 126, 5., Anm. 2, und Z 184, V. 8. ) Ist das Subjekt ein Pronom, so richtet sich die Zahl der Copula nach dem Prädicatsnominative. Vas sind Vreuden. Vas sind Lodätxo. IV a s sind Luodstaden? 8 124. Die Wortfolge im engen einfachen Sähe. 1. ) Steht das Subjekt zuerst und zuletzt das Prädicät, so heißt die Wortfolge die gerade, z. B. Larl vurdo Loldät. 2. ) Steht ein anderer Satztheil zuerst, so heißt die Wortfolge die ungerade oder verkehrte (auch versetzte), z. B. Wurds Varl Soldat? da. Loldat ist or Zovordon (niodt Laukinann). Das Wort, welches in der verkehrten Wortfolge den Satz beginnt, ist zu betonen. In der geraden Wortfolge wird das Prädicat mehr betont als das Subjekt. Anmerkung. Einfache Satze, sie mögen eng oder erweitert sein, werden durch Pünkte voneinander getrennt. 128 ZA 125 und 126. II. Der erweiterte einfache Satz. tz 125. Übersicht. Die Erweiterung geschieht: 1.) durch Attribute oder Bei¬ fügungen, d. h. nähere Bestimmungen eines Substantivs oder sub¬ stantivierten Wortes. Sie stehen auf die Frage was für ein? vor Land sioiit; dor vaosisaino Land sioilt, dor Hund dos Xaosisiars sioilt, dor Hanci an dor Lotto sioilt; oin Lanin osino Lr nosita vird äsiZasianon; dor Lanin dort siinsit. 2. ) durch Dbjeete, welche den Sinn eines Verbs oder Adjectivs ergänzen, also zum Verständnisse des Satzes nöthwendig sind, vor Vor- sosivondor ontänsiort siosi soinos VorinoZons. vio Lrsioit ist dos vösinos vort. Lla^o 2ioint niosit dorn Ltärsion. vor LosinIdiZo sonsit don Lllosi. 3. ) durch Adverbialia, d. h. durch nähere Bestimmungen des Prädicätes, welche den Ort, die Zeit, die Weise oder den Grund des Ausgesagten ängeben. losi sosiroisio siior in dor Laosit rnit Lnt- inorsisainsiait. vor Lrina siat siosi ans Vor^voitlnnK ontioisit. 8 126. Das Attribut kann sein: 1.) ein Adjectiv oder Particip. a) Lroindos Vosi silinZt. Losiöno Vostalt vorliort siosi siäid. Vosnndsioit ist dor Zrösito Loiosi- tsinin. Lin Znt Vovisson ist oin santtss Lnsiosiisson. 8tiLo IVassor sind tiosi vnrsosit Vat Zodoisit niosit. — ö) Lino Zliinmondo Losilo ranosit. vnltondo Votlosian, silnsiondo Länino, triliorndo vorosion sind LrüsiiinAssiindor. ^orspranZano vöplio silinAsn niosit. Lntvnr^olto Länino vordorron. Lnvordiontor vadol solimor^t. 2. ) e i n P r o n om. viosos vosion ist nnvoiisioininon. vnsor Ooist ist ünstorsiliosi. voino Lrondo ist inoin Vlüosi. 8oin LnZo siriosit. 3. ) ein Zahlwort: es steht nicht wie die übrigen Attribute auf die Frage «was für ein» zur Antwort. IVaniZa Nonsosion sind rn- Irtadon. /cvüL Ltnosi ist oin Vuvond. Lllor LnlanZ ist sosivor. 4. ) ein Substantiv im gleichen Casus; man nennt es Apposition. Vor Laisor Lari dor Vrdüo sosiriosi oino dontsosio 8praosi1osiro. Larl dor Lnnlts /o§ siosi ins Llostor rnrnosi. Leopold der Vlorroiosio losito irn droiützsinton dasirsinndorto. 8 126. 129 Solche titelhafte Appositionen werden nicht durch Kommata ge¬ trennt. Dagegen: Oionvs, den O^rännon, woilto Oaraon ordölokon. ^.ioxandor, König von Naoodönion, Kat Oorsion orokort. Kiokontkai, oin Dort in 8oklosi6n. ist inoin dokurtsort. 5.) ein Substantiv im Genitiv, der attributiver Genitiv heißt. Steht er hinter dem bestimmten Substantive, so wird er betont. Er ist: a) subjectiv, wenn er einen thätigen Gegenstand bezeichnet. Oor diaim dor 86nno kiondot. Oas Lrwaokon dos Lrukiings ortrout. Oor Kroikoit Rui orsokoii. Oos kioidos 8tirnino sokwoigt. Oor Klang dor diöokon rult. Lin 8okroi dos Lntsotrions ward gekört. Ondank ist dor ^Voit Kokn. Oio Oioko dottss ist unaussxrookkok. Dio liirraaknung dos Ookrors kossort don 8oküior. Anmerkung 1. Zu den subjectiven gehört auch derjenige attributive Genitiv, welcher den Besitzer anzeigt. (Possessiver Attributs-Genitiv.) Oor 8okatton dor Ordn ist rund. Oas Kokon ist das sinnige dut dos 8oklookton. Oio Kratt dos Oorrn Kat gosiogt. Oio Oändo dor t^ikon sink lang. Oio VördortülZo dos Kanguruk sind karr:. Oor Nontkiano ist dor köoksto Lorg Kiuroxas. Oor gröüto Liuss dor Örclo kokst Narannon. Anmerkung 2. Ist der possessive Subjects-Genitiv zum Titel geworden, so hat er die Flexion verloren. Das Rogirnont Orrikor^og Karl ist aüs- gorüokt. Das Oötoi Baudot (Name des Besitzers) ist akgokrannt. k) objectiv, wenn er einen leidenden Gegenstand bezeichnet. Oio Oiündorung dor 8tadt war sokrookiiok. Oio Orriiokung kor dugond ist clio ^utgako dor Kokror. Oio Kirironntnis dos Lokiors ist kor Mulang dor Lossorung. dodor ist soinos diüoiros 8okiniod. dutonkorg ist dor Lrtrndor clor Luokdruokorkunst. Oio Zerstörung Kartkagos war clio Orsaoko dos Voriällos dor röiuisokon Klötto. (Sind alle Genitive dieses Beispieles objectiv?) Oio Losiogung dor Oorsor ist das ork dor ^.tkonor. Oio Lriuaknung dos 8okülors wird dou Litern goiuoidot. o) qualitativ, wenn er die Eigenschaft bezeichnet. Oor düngiing odios 8innos sokwiog. Noin vorstorkonor Orudor war ein Kind dor sokönston ^.rt. Oas war oin Oag dos Koids, oin Oag dor Kust. Oas war oin ^nkkoir dos daininors — oin jaininorvoilor ^.nkiiok. (Ist auch der folgende Genitiv qualitativ? Oor ^.nkkok dos daiuiuors tkut vok.) ci) partitiv, wenn er ein Ganzes bezeichnet, von dem ein Theil genommen wird. Lin Okoii dos Lioisokos war goni'oLkar. Oioso 8uiniuo doidos gonügt. Onsoroinor ist kosokoidon. Ikror vier sind gotaiion. Oio orsto aiior Ougondon ist dio Kioko. Heinrich, Grammatik. S 130 8 126. Anmerkung 1. Steht der partitive Genitiv ohne attributives Adjectiv, so entbehrt er im Singular oft der Flexion. Lin Olas^Vässer erguiebt. §8 sind seob^ig Luder 8ülx angebommsii. Ls vurden acbtxig Lentner Oeü erbeutet. Orsi Lörbe Obst sind verdorben. Line Lonne /viebaeb ist ru vertbedsn. 2vei Limer Lior sind sauer gevordsn. Lin Un¬ muts Leit ist (uns) bssobieden. Anmerkung 2. Ist das Subject ein Collectiv und steht bei ihm ein Plural, so kann das Verb in den Plural gesetzt werden. Lins grobe Nenge Loldäten sind gekallen. Vergl. Z 123, 3. 6. ) ein Präpositionalausdruck, d. h. ein Dativ oder Accusativ mit einer Präposition. Ooggenpaar von klinken Läüken begleitete (uns). Oie Lreuden im Lamibenbreise sind die sobönsten. Lurobt in Oekabr ist Loliväebe. Laulbeit ist der Leblüssel 2ur Xrmut. Dio butt nut Rergen srguiekt. Lruebtbarsr Kodon in der IVüste vird Oase genannt. Lin Linbug dos Neeres in das Lund beibt Rüebt. Lin Ltudent obne Lleib verdirbt. OerN^eg dureb den IVäbl ist bübl. Die Lertigkeit der Römer in der Anlegung von Nilitarstraben var bevunderungsvürdig. Die Xusdauer des Libers bei der Lrbauung seiner Wobnung ist erstaunliob. Der Oedanke an den Lod ist bsil- sam. Nein Vertrauen auk den endlioben Lieg des Outen ist nn- ersebütterbeb. Der Vorrang des (Gesiebtes vor den übrigen Linnen ist grob. Wer Übergang über die Xlxen var einst bssobverlieber. WarumW^«über die Alpen» keine Ortsbestimmung, sondern ein Attribut? Es steht auf die Frage «was für ein?» zur Antwort. 7. ) ein Verb im Infinitiv mit «zu». Oie Luobt rm glanzen ist ververkliob. Oer Lleib ist dis Lust 2U arbeiten. Anmerkung. Ist dieser Infinitiv durch andere Satzglieder näher bestimmt, so steht das Komma. Xerxes batte die Xbsiebt, Orkeobenland 2U unter- verken. 8. ) ein Adverb. Oie Linde dort ist sobättig. Oas Leben bie- nieden ist mübevoll. Oas Lbal da unten ist meins Oebürtsstätte. Oas Laus daneben ist abgebrannt. Oer Lnabe da ist ein Lonigs- sobn. Ls grünen alle V' äider umber. Oer IVeg bergank ist steil. Anmerkung 1. Es ist dichterisch, wenn das attributive Adjectiv hinter dem Substantive steht. Xrmut maebt stöL, die unverdiente — dis unverdiente X m. st. Oer Himmel, nab und kern, er ist so bi ar. Vor ihnen steht ein Komma, außer es ist nur eines und ohne Artikel vor¬ handen. Röslein rotb. Oer Ritter kübn 20g das Lobvert. Nein Nanu 8 126. 131 ssbg var 1)6i «labrsn (als sr starb). Willkommen , lieber Oolä- sobmieä msin. Vater unssr, äsr äu bist u. s. v. Anmerkung 2. Das Adjectiv «allein» steht immer hinter dem Substantiv und ohne Flexion. vsr 8isg ist uiobt äas IVork äss Osläbsrrn allein. Anmerkung 3. Dichterisch ist ferner die Voranstellung des Genitivs. Der vorangestellte Genitiv wird nicht betont (außer wenn Gegensätze bezeichnet werden; die müssen stets betont werden, sie mögen durch was immer für Satzglieder ausgedrückt sein.) Oss Osbsns Tlob urni Web ist inannigtaltig. 8aoramsntss bsiligs Hüruuslsspsise virä srsslwt. — vss-, .JÄtzMW^icrltt äs8 Krisgss Kunde kommt srssbnt. — Dagegen: vss OMMMMbrsoksn, uiobt cis s Orisäsns l'reüdeu varsn äas Oos äsr lVumantiner: denn hier liegt der Gegensatz nicht im Attribute, sondern in «Schrecken» und «Freuden». Anmerkung 4. Die neutrale Endung «es» kann an dem attributiven Adjectiv weggelassen werden. Bisweilen fehlt auch die masculine Endung «er». Oin unnütz: Osbsn ist siu trüber Omi. Oigsn blorä ist Ooläss vsrt. Anmerkung 5. Statt des Particips im Präsens steht bisweilen der Infinitiv. Obristus tanä äisäüngsr soblätsn, statt: soblatsnä — äis soblatsnäsn äüngsr. vsr Kauls blsibt lisgsn. lob börs sis singsn. lob ssbs äiob lautsn. Anmerkung 6. Das Particip des Präsens hat passive Bedeutung in den Verbindungen: 8itWnäs Osbsnsart sobväobt (äsn Körper). Ois tallsnäs 8uobt ist eins bartnäokigs Krankbsit. bin Kärrsn soll äis tabrsnäs Habe dos Obespis, äss Lsgrünäsrs der grisobisobsn Oragoäis, gs- vsssn ssiu. Vine stillsobveigenäs Leäingung virä uiobt aüs- gssproobsn. vlsibsnäs 8tatts — sius 8tätte, au velobsr urau blsibt. Oins sobvinäslnäs Ilöbs ist äisjsnigs, aut volobsr oinoiu sobvinäslt. Anmerkung 7. Das Particip des Perf. von subjectiven Verben, die das Perfect mit sein bilden, hat äctive Bedeutung. Das gstrorns Wässer virä Ois gsnannt. vsr gstallens 8obnss ist vsiL. vis vsrvslkts vluius cluttst uiobt. Anmerkung 8. Participien des Perfects, welche zu Adjectiven geworden sind, haben äctive Bedeutung, vsr vsrsobvisgsns vrsunä ist siu sissruss 8obät?kästKin. Liu srtabrsusr Nanu ist siu guter ltatbgsbsr. Dagegen: vsr vsrsobvisgsns Vrunä äss snäliobsn vrisäsnssoblussss var clis Orsoböptuug äsr krisgtübrsnäsn Naobts. Ilaobs tür srtabrsus lln- biläsn var äis Veranlassung 2u äsu inssssuisobsu Kriegen. Anmerkung 9. Zu merken ist die Verbindung: Or kommt gegangen, gsrittsn, gstabrsn sto. Os bommsn 8tsins gstlogsn; ärei Ileitsr bommsn gsrittsn. s» 132 ZZ 126 und 127. Anmerkung 10. Aus dem passiven Infinitiv mit «zu» (sieh Z 121, Anm. 1) entsteht ein Particip mit passiver Bedeutung: Osr 211 stestraienäe Vsrstrsester, st. i. ein Vorstreester, ster 211 stesträksn ist, ster stestrakt veräen muss; ster 211 Iiotkenste Oswin ir , st. i. sin Oevvinn , ster 211 stoüeu ist, ster gestoikt wsrsten Iranu. Anmerkung 11. Das Attribut und das von ihm bestimmte Substantiv hängen so innig zusammen, dass sie ost in ein einziges (zusammengesetztes) Substan¬ tiv verwandelt werden können. Das Attribut wird natürlich zum Bestimmungsworte. Leistens Heister — Leistenstleister sinä tstsner. Oer Lanerstotk ist ein Oas. Oie Lestwaröärosssl ist ein Lingvogel — stie sostwar26 Orossel ist ein singenster Vogsl. Oer rotste Lrüllakko — strällenste Vkke nnst ster IVinselakks sinst naste Verwanäte. stngenätränine — Oränins stsr stngenä oder in ster stngenst verlieren siest. Oeistesstrait ist Nannss- vierstv. Os gibt vier Uonstpstässn. Oie Orsaeste stes Roräliesttes — Oiosttes iin Roräsn ist (noost) ünsrstlärt. Oer Ilansstnnä — Ounä iin Hanse, steiin Hanse ist eines ster vielgestaltigsten Ostlers. Ois Lostlnssreäs — Reste ain Lelilnsse war teierlieli. Vstästwege — IVego änrost IValster sinä svstattig. Oie Oostsnostt — Lnestt 2N tosten ist eine Oeistesstranststsit — Rr. st. 6l. Oie Lssstääts — Ltääts an ster Les stasten sin nailäes Rliina. Aufgabe. Bestimmt, zu welchen Gattungen die folgenden Attribute gehören, stosst äsr Zweite, Kaiser von Oentsostlanä, ster Lostn ster ersten Naria Ostsrssia, äsr Vater stss Vostrss, starst ostne Rinäer. Z 127. Vorläufige Bemerkung. Das Attribut kann in einen Satz erweitert werden. Ein Satz, welcher ein Attribut vertritt, heißt Attributsatz oder attributiver Satz und steht, wie das Attribut selbst, auf die Frage was für ein? Rin elternloses Rinä steiüt >Vaiss — ein Linst, stossen Rltsrn nisstt inestr lösten, steistt Vaise. Aufgabe. Gebt in den folgenden Sätzen die Attribute an und erweitert sie zu Attributsätzen. Lestenäs Llnnsts steiüen nisstt. Dein Rräininin ist sin Vtlas, ineinss ist ein Osxiston. Ristlas Rrin^i, äen stslstsninntstigen Vertsteistiger von 82igstst, stat Rörner versterrliostt. Olnäanst ist ster IVelt Oostn. Oin Oavalisr von Ropi nnst läer2 ist nstsrall will- stoininen. Hier weräsn Lestnste von starstern Oester vsrstankt. Rr gast äen Rätst, 2wälk Ritter in äsn Oräsn anOnnestinsn (mit «wslestsin 2nko1ge» oder «stass»). 88 127 und 128. 133 Das Gbjrrt. Das Object ist entweder von einem Verb oder von einem Adjectiv abhängig. Das Object kann sein ein Genitiv, Dativ, Accusativ und ein Präpositionäl-Ausdruck (Verhältnisobject). Ist das Object ein Substantiv, so wird es in der geraden Wort¬ folge stets betont. Z 128. Das Object ein Genitiv. 1. ) Abhängig von Verben. ^Vir darren «keines Windes. Oie ckuZenä krönt sied des Indens. Dor Oeiedtsinnige vergisst der Orinadnungen. Vergiss in6in nicdt! 2. ) Abhängig von Adjectiven. Rein Oevissen ist reiner 8xrüod' deüisssn — dstieilZt sied reiner 8pr. vor keäliode ist äes gegebenen W'artes eingedenk — gedenkt des gegebenen IV. .1 oder Arbeiter ist seines O clboi t. Vor^olb clom troüon Urounäo äio boltiZo ltöäo. Ur vorÄobort wir äio lVübrboit (— vor- 8iobort wiob äor >Vabrboit, Genitiv). 6ib joäsw äa8 8olno. Aufgabe. Bildet Sätze mit: bieten, borgen, bringen, darreichen, gönnen, verleihen, lassen (überlassen), leihen, leisten, liefern, melden, opfern, rauben, schenken, widmen u. s. w. Anmerkung. Der Accusativ ist stärker betont als der Dativ. 3.) Gin Accusativ und ein Mräpositionat'-Hbject. lob wabno äiob an äoin VMproobsn. /Vn vwobtmiwiAö vor- 8obvonä6t wan ssino VVobltbaton wobt. Nan vortröototo äon ^rmon ant bo886ro /loiton. Anmerkung. Das Präpositional-Object ist in der geraden Wortfolge starker betont als das ändere Object. Aufgabe. Bildet Sätze mit: einen an einer Sache hindern, übertreffen, an eine Sache gewöhnen; mit, versehen, vertraut machen, beehren (jemanden mit seinem Besuche), jemanden mit etwas, z. B. mit einem Austrag, betrauen; 142 8 132. Über eine Sache Freude, Ärger, Verdruss re. haben oder empfinden; unter einer Sache etwas verstehen, vorstellen, sich denken; einen von einer Sache befreien, entbinden, entblößen, entheben, ent¬ lassen, entwöhnen, überzeugen (bei diesen Verben kann statt von etwas auch der bloße Genitiv stehen); Vor jemandem Schutz genießen, einen vor jemandem schützen, einen vor einem Unglücke bewahren, vor jemandem Furcht, Angst haben; einen für etwas halten, ansehen, ausgeben; einen zu etwas machen, ernennen, erwählen, einen zum Freunde haben, zu etwas einladen (zu Tische, zum Besuche rc.); einen als etwas erkennen, sich als tapferen Mann zeigen, beweisen rc.; Einfluss ausüben ans jemanden; ich bitte Sie (nicht: Ihnen) UM das, beneide Sie um jenes. 4.) Zwei Accufativs stehen: 1.) bei den Verben nennen, schelten, schimpfen, heißen (— nennen und — befehlen); Nau uauuto Uicoro dou Vator cts8 Vätorlaudos. Ur llioll illu oiuou Uüiumüoxk. Nun llioll dou Vorlauten sollvoigou («schweigerl¬ ist hier der zweite Accusativ). Dor or^üruto Vator soüalt dou Lollu oiuou laügsuiollts. Anmerkung, a) Der zweite Accusativ ist stärker betont. t>) Bei der Ver¬ wandlung ins Passivum werden beide Accusative Nominative. Uoo vurdo oiu Uuguor gosolloltou. Oiooro vurdo dor Vater dos Vätorlaudos genannt. Ur vurdo ein Uüinniüopt gebeiüen. 2. ) in: einen arm machen, glücklich preisen, freisprechen, los lassen, todt schlagen, lieb haben, etwas feil bieten; sich tapfer zeigen, beweisen, bewähren; sich krank lachen, krank stellen, krank melden rc.; Bildet Sätze mit den formelhaften Verbindungen: Dou Nousolrou ruaollt dor IVillo groll und Irinin. Dor Ueind gab siolr gotangon. In Uabrdon und in I^otlrou r:oigt orst das Vnllr siolr ooüt. 3. ) bei lehren. lolr lolrro dioli dis doutsolro Lxräolro. Lag au, vor liat diolr sololro Ltroioüo goloürt? Uoliro luiolr tlrüu uaolr doinoiu ^Vöülgskallou («thun» ist der zweite Accusativ); aber passiv: Dio doutsolro Lxraolro vird dir gsloürt. Nir ist das uiollt gololrrt vordou (wie: gOLoigt). 8Z 132 und 133. 143 4. ) in: Na8 kräg8i äu miok? statt des gewöhnlicheren: Hin vas Irag8i äu miok? 1Va8 Kitts 8t äu miok? Oa8 kragis sr miok. Ilir linkt inick nioki8 xu krägsn. Ick Kitts äiok nnr äis8 (häufiger: nin äiss). 5. ) lassen — veranlassen oder gestatten. Z. B. Ka88, o I'slä- ksrr, äis Ironipsisn klässn. I)sr Klsnsral lisü äis 'krup^sn rnksn. Fehlerhaft sind die affectierten Fügungen, wie: Die größere Er¬ fahrung des Greises ließ den Jüngling oft seine Heftigkeit bezähmen. Richtig: Die größere Erfahrung bezähmte re. A 133. Bemerkungen. 1. ) Die folgenden Verba und Adjectiva können das Object im Genitiv oder im Äccusativ bei sich haben. Bildet mit ihnen Sätze: bedürfen, begehren, brauchen, denken (lek äsnks äsr 8okönsn 3?ags — gsäonlrs; isk äsnlrs mir äsn k' all), entbehren, entrathen, erwähnen, genießen, gewahren, höhnen (Ivk kökns nioki äs8 Sivigsn Riokisrs. 8is kökntsn 0kri8ium — vsrkökntsii ikn), hüten, missbrauchen (Genitiv selten. Ni88krauok8i äu 8v äsr Kokon 6naäs? Du mi88krauok8t msins dsäulä), pflegen, schonen, verfehlen, vergessen, wahren, wahrnehmen, warten — pflegen l^Villst äu nioki äsr Llümlsin varisn? Nsins kookisr 8ollsn äiok vvarisn 8skön. Dagegen: Isk varis auk äiok, Kis än kommstinne werden, gewohnt, gewahr, los, müde, satt, voll, wert, ansichtig, überdrüssig; aber immer: Isk Kaks 68 8att. In der gewählteren Sprache setzt man den Genitiv. 2. ) Den Dativ oder Accusativ regieren: dünken, kosten, liebkosen, nachahmen, rufen. Nir oder miok äünki äsrklau gut. Nir oder misk kostet äsr Nut viel 6slä. Isk akms äsm und äsn Künstler nask. Ü8 skeli mir und misk; aber nur: §8 sirski misk an. Isk vsrsioksrs äiok oder äir, äa88 sio. Os sokmsr^i mir oder misk äsr Kopi; aber nur: Ls sokmsr/i misk, äa88 äu sio. 3. ) lok k s 2 a k ls äsn soknsiäsr; isk ke/gklo äsm Loknsiäsr äis .Vrlisii. Wein Zili äsr 8oku88? Ls gilt sinsn Karten Kampk. * Italienische Construction: Ich werde dich warten, statt auf dich; richtig: Ich werde dich erwarten. 144 ZZ 133 und 134. led Z s Ir a us mioll — ioll vago; ioll gstrauomir — ioll trans mir 2N. Idi lasso illn ninllts mörllon, denn sr llrauellt davon niollts 211 vtsson; ioll lasso mir niollts morllon — sr 8oII an mir niollts morllon. Ioll Ia886 mioii oder mir lloino Nulls vordriollon. Idi Z sli6 an dom Dlloro vorlloi oder vornllor — ioli gollo da8 lllior vorlloi, vorüllor. Dr stöllt, solllägt mioii in8 Oosiollt, ank dis Drnst oto. (hiebei denkt man sich die ganze Person verletzt). Dr solllägt mir in8 Dosiollt, tritt mir ank den Dull oto. (wobei man sich nur einen Theil des Körpers, das Gesicht, den Fuß, verletzt denkt). Dr stiollt mioii in dis Hand. Dios Ivloid stiollt mir in dio »Vngon. 4.) Es ist poetisch, ein persönliches Fürwort voranzustellen und das eigentliche Object wie eine Apposition folgen zu lassen. Vor diesem steht das Komma. Vergl. Z 130, Anm. 2. Ioll soll' es lrommon, das Dnlloil. Illn, don tronon Dronnd, llann ioll niollt vorlasson. Z 134. Vorläufige Bemerkung. Wie das Subject, Prädicat, Attribut, so lässt sich auch das Object in einen Satz erweitern. Ein Satz, welcher ein Object vertritt, heißt ein Objectsatz. Er steht auf dieselbe Frage zur Antwort, wie das Object selbst. Lollono dos, dor vollrlos ist — sollono dos IVollrlossn. Vorgiss doror niollt, denen du .Vollltllaton vordanllst — vorgiss doinor >Vollltllätor niollt. 'Wor Dntos tllut, dsm ist ivolll 2N Nntll — dom Dntos Illnsndon, dom Dngondllakton oto. Diollot, dis onoll llasson — dio onoll lllassondon, ouoro llduds. Lognügo dioll mit dom, vas du llast — mit doinom LositLö, mit doinom Vormögon. Aufgabe. Gebt iu deu folgenden Sätzen die Objecte an und erweitert sie zu Objectsätzen. Genitiv. Drinnoro dioll stots deines Vorsxroollons. Dodonllo dos lödos (mit «dass»). Dr llat mioll stots soinor ^.nllängliolllloit vorsiollort. Dor Ditlo rnllmt sioll soinor Illaton. Dor Diener llarrto dos Lokolllss. — Dativ. Das Dlüoll llilkt dom 8tärllon (oder dom sioll soillst Ilolkondon). Dom Drommon gollt os gut. Dom Digonvilligon ist niollt /n llollon. Dom Dtlkroiollon ist man 2N llöllon lloroit. Dom Dllr- iiollon traut jodor. Das Dlüoll ist domNntlligon günstig. — Accusativ. ^.nvortrantos llovallro tron. Dllro dio ^.lton; aollto dio Drouon; liollo AZ 134 und 135. 145 clik Union. Leobnobdo dio 8tlllon. Dürobio don 8obmoioblor. Lsdonbs äiö Ivnr/o 6.68 Dobons (mit «dass»). Dns Kowisson xrodiZi uns dio Diobo /mm Knion und don ^bsobsn vor dom Losen (mit «dass»). Das Adverbiale. Das Adverbiale ist die nähere Bestimmung des Prädicätes durch Angabe des Ortes, der Zeit, der Art und Weise und des Grundes. § 135. Das Adverbiale des Ortes steht auf die Fragen wo? wohin? oder woher? und ist entweder ein Adverb des Ortes oder ein Genitiv oder ein Präpositionalausdruck. 1. ) Auf die Frage Wo? LinZsnm bronnon Dörlor. Dort siobi der Doind. Im Lroiso moinor Lander bin iob Zlüobbob. donssits de8 Lboinos lioZi 8irnbbnrZ. lob bin /n Dun so. Bildet Sätze mit Ortsbestimmungen im Dativ, regiert von den Präpositionen an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen? 2. ) Auf die Frage wohin? Oie Lobvnlben /leben kort. Der 8obwoizor bliobi mit Lebnsnobt nnob den LorZon. Lian dnrl die Derlen niobt vor die 8äns worlon. lob Zebe nnob Ilnüso. Der IvöniZ bbobt binnns in den ülöndonsoboin und sobnni binäb in ds8 Dandmanns Ilans und sonl/i in das weite LobweiZen binans. Bildet Sätze mit Ortsbestimmungen im Acc., regiert von den obigen Prä¬ positionen. Fehlerhaft ist: Er wurde vor den Kalifen vorgeführt, statt: vor den K. geführt (oder dem K. vorgefnhrt. Ist hier «dem Kalifen» auch eine Ortsbestimmung?) 3. ) Auf die Frage woher? Lin snlZor Drosi lnr allo LVolt or- ZiolZi siob bimmolbor. t^ns dor LVölko znobi dor Ltrabl. Dor ^xlol lallt niobt woit vom 8tämmo. lob komme vom bl an so. Anmerkung. Hieher gehört auch der Acc. in der Verbindung: Lr kommt dioson LVoZ. LVas wälzt siob dort dio lanZon Kassen brausend lort? In -Woher des Weges?» ist «des Weges» eine Art Attribut von «woher». * Fehlerhaft in Krain: Auf (statt in) dem Garten blüht ein Apfelbaum. Komm hinein, statt: herein. Her, herein bezeichnet die Bewegung zu dem Sprechenden; hin, hinein bezeichnet die Bewegung von dem Sprechenden weg. Fehlerhaft sagt man in Böhmen und Mähren: Wir gehen auf die Leiche, statt: zum Begräbnisse. Fehlerhaft sagen die Italiener: Hannibal kam in Italien, statt des jetzt gebräuchlichen: nach Italien. Fehlerhaft sagt man in Laibach: Ich gehe in die Dom, statt: in die Dom¬ kirche oder in den Dom. Heinrich, Grammatik. 10 146 Z8 136 und 137. Z 136. Vorläufige Bemerkung. Auch das Adverbiale lässt sich in einen Satz erweitern. Ein Sätz, welcher ein Adverbiale vertritt, heißt ein Adverbialsatz und kommt auf dieselben Fragen zur Antwort, wie das Adverbiale selbst. Ein Adverbialsatz des Ortes heißt auch Localsatz. Lei der Ilnsebuld vobnt Lrisde — vo Ilnsebuld ist, da vobnt Lrisde. Lott siebt dieb überall — vo iininer clu seist oder vobin clu aueb bliebest. Aufgabe. Gebt in den folgenden Sätzen die Adverbialien des Ortes an und erweitert sie zu Localsätzen auf die Frage wo? Lei cler LüZend lcebrt aueb das Llüeb ein. In dunklen Löpbsn 2eiZt sieb Aern LiZendünbel. Lei aubAsbendsin (Lücke Zebt clie Lsnautb unter. Leim Lücken ballen 8xane. lin 8tur/ eines 8trömss bürt inan ein Laeblsin niebt. Auf die Frage wohin? (Stelle in den anderen, den ursprünglichen Satz das Wörtchen «dahin» oder «dorthin».) Nan vende sieb ZeZen den Leind. Lie Lerke leZsn ilire Lier in clie LabrunZsinittel der lünZen. Lu virst in clie Linsternis Zebsn. Las Lüeblsin läubt 2ur Lenne. Anmerkung. Das Adverbiale ist in der Regel starker betont als die änderen Satzglieder. § 137. Das Adverbiale der Zeit sicht auf die Fragen: wann? innerhalb welcher Zeit? wie lange? bis wann? auf wie lange? seit wann? und wird aüsgedrückt durch Adverbien der Zelt, durch Substantive im Genitiv oder im Accusativ und durch Präpositioualausdrücke. 1. ) Auf die Frage wann? Luter Latb koinint ins ^u sxat. Lss Normens büblen vir uns ain vollsten. 8cbiI1er vard ain 10. Lovembsr 1759 Zeborsn. Liebt äbs LaZs verAoldst dis 8onns den Liinrnsl. Lsins Liebs ballt naeb ein ein 8trsiebe. 2. ) Auf die Frage innerhalb welcher Zelt? In ssebs LäZen liat cler Herr clie IVelt Kssebabksn. Obristus vsrsxraeb, in drei LäZen den Lenixsl vieder auLubauen. 3. ) Auf die Frage wie länge? Lbrlieb väbrt ain lanAstsn. leb seblabe täZlieb sieben 8tunden. Liebten sind das ZanM labr Zrün. 4. ) Auf die Frage bis wann? ^Vie viele labre sind von Lbristi Leburt bis set^t (bis aub den bsutiZen LäZ) verblassen? Lleib treu bis in den Lod. leb bleibe bei eüeb bis ans Lnde der La§e. (Fehlerhaft ist: bis an den heutigen Tag.) 88 137 und 138. 147 5. ) Auf die Frage auf wie länge? lob vsrlassa suab ank viar VVöoban. Laib wir das Lnob ank ainan Lag. 6. ) Auf die Frage seit wann? krat var dar Zobvavar von ältarsbar. Lr var von dngand an ain 8parm8istsr. Anmerkung 1. Mit dem Adverbiale der Zeit ist nahe verwandt die Bestim¬ mung, wie oft etwas geschieht. Ausgedrückt wird sie: u) durch Adverbien der Wiederholung, wie: oft, selten, täglich u. s. w. Var Wirkung stabt okt in nnsaram Varmögsn, dia Nitta saltan, das Lnda nia. b) durch die Wiederholungszahlwörter: Xaunmal ansga^ogan ist Ein¬ mal abgebrannt. lak baba das Lnob sobon ainigamal galasan. Anmerkung 2. Man sagt: Die Post kommt regelmäßig Freitags, Samstags. Wird aber keine Wiederholung bezeichnet, so setzt man besser den Äccusativ. Freitag rc. kam er an, Samstag fuhr er fort. § 138. Vorläufige Bemerkung. Ein Satz, welcher die Stelle eines Adverbiales der Zett vertritt, ist ein Adverbialsatz der Zeit oder Temporalsatz. Laiin Wnblioba sainar Vaterstadt tratsn ibm Lbranan in dia Wngan — als ar sainar Vatarstadt ansiobtig vurda. Ls irrt dar Nansob dnrob dia gaiE 2ait sainas 8trsbans — so lang ar strebt. Aufgabe. Gebt in den folgenden Sätzen die Adverbialien der Zeit au und erweitert sie zu Temporalsätzen mit als, wann, wenn: In sainain dravabntsn Labanssabra giang dasns init sainan LItsrn naob darüsalain. Laim Vnkgang dar 86nna arbob siob ain Mbal. Lai dar VViadarbalir das krüblings artönan nana, krandanliadar; mit so lange: 8obakk bei Läge, rnb bai dar biäobt. Vas Visen mass in sainam (Hüben gasobmiadst vardan. Var lVlansob muss lernan dnrobs gän^a Laban; mit während, indes, dieweil: Wäbrand das 8oblnmmars dar Ladlioban traiban dia 8obalina ibr Ilündvarb. IV äbrand sainar Vr/ablnng braob dar vsind ins Dort ain; mit bevor, ehe: Lindar und V ögel vardan vor dain 8obläkan- gaban noob einmal laut, vanlca vor dam Landein. Lllüebat dia Losa vor dam Varblüban; mit bis: Laltat snob rubig bis ^um vnda das 8türinas. Wartet bis morgen. Lis ?nm Varbnblan dar Vlöoba lasst dia stränge Arbeit räban; io» 148 8Z 138 und 139. mit sobald (als), nachdem, wenn: Lrst naob doin Vuklouobton dos Lbtzos bürt inan don vonnor. Lost naob roiüiobor ÜborloZuuA sobroitot zur Ibat. Lloiob naob der LrinordunZ Lasars braob dor LürZorbrioA los; mit seit: 8oit dor LrriobtunZ so violor Llsonbabnon bat siob dor Landol staib vorinobrt. 8oit inoinor 8s1b8tändiZbsit bin iob niobt niobr kroi. § 139. Das Adverbiale der Weise und des Grades bestimmt nicht nur Verba, sondern auch Adjectiva, indem es ängibt, wie, auf welche Weise, dann wie sehr, in welch em Grade eine Thätig- keit oder Eigenschaft sich zeigt. Es kann sein: 1. ) ein Umstandswort der Art und Weise, vor Lubin ist niobt io tobt zu orvorbon. Vorn Luton spri ob auks bübnsto Lutos. boiobt- sinniZ boZinno nlo oin IVorb. Lr ist überaus tbätiZ. Violo LoZondon Ostorroiobs sind bozaubornd sobön; 2. ) ein Substantiv im Genitiv. Dor Lubin ist niobt lolobtos Laukos zu orvorbsn. Lübnos Nutbos spriob vorn Luton Lutes. Lolobtos 8innes beZinno nio oin IVorb. Lr vsrsiobsrt aiiss Lrnstes, dass oto.; 3. ) ein Substantiv mit den in den Beispielen vorkommenden Prä¬ positionen : a) Dativ mit einer Präposition. Lor Lubin ist niobt mit koiobtor Vlübs zu orverbon. Voin Luton spriob init bübnsin Nutbe Lutos. 8io inarsobiorton naob dsin 8oblaZ dor Vroinino!. Lr tranb in vollon LriZon. 8io sanx zürn Lavönlauksn. Unter loisoin Llattortlüstorn sobluininorn allo VöZol oin; b) Accusativ mit einer Präposition, vor Lubin ist niobt obns Nübo zu or verben. Voin Luton spriob obno Lsdonbon Lutes. Ibr bönnt ibin unk soin 'Aort Zlaubon. Anmerkung 1. Unterscheidet die unflektierten Adjectiva von den gleichlau¬ tenden Adverbien. Lr lioZt branb äaruiodor — or ist branb und ließt daruiodor /aeeL — dor Lranbo lioZt daruiodsr. (Das Adjectiv «krank» steht nicht auf die Frage «wie?» sondern «als was für ein?») Lari nabin dis LsloidiZunA sobvolZond situoikus) bin. Air bainon zuerst an fprimr) — dio Lrston. "Aolnoud (als oin Aoinondor) vorlieb or das Vätorbaus. 8io antvortoto ibin laobolnd (dio Läobolndo). 8obinoi- 88 139 und 140. 149 obelnd (die Lobmsiobelnden) looktsn sie Um ins Kstri. blein Nütter- obsn sit^t Um Sonntug nüobmittugs einsam (das einsame Llüttercben sit^t) und liest aükmerksam (vie?) in einem lküobe. Die Thätigkeit oder der Zustand, welchen solch ein Particip oder Adjectiv aüs- drückt, ist gleichzeitig mit der des bestimmten Verbums im Satze; es gibt einen beglei¬ tenden Nebenumstand an. In sied selbst versunken stellt er da, d. b. er ist in sieb selbst versunken und siebt (gleiob^eitig) du. Anmerkung 2. Statt dieser Adjectiva und Participia der Gleichzeitigkeit können auch Präpositionalausdrücke stehen. leb nebme dieb kreudig — mit Oreuden nut — iob bin krob und nebme dieb auk. In diesem Klauben vill ieb bündeln — dies glaubend. Oer Kranke versebisd unter den bektigsten SobmerMN. Anmerkung 3. Der äutivus stlüeus wird weder von einem Verb noch von einem Adjectiv regiert, auch dient er nicht als eine adverbiale Bestimmung, sondern drückt eine Th eilnahme oder Zütheilung aus und wird nie betont. lob lobe mir mein Vorleben bier. Krübet mir kreündliob mein dügendlund. Dass du mir niobt ins Nässer lullst! Vas vur euob eine Oüst! Anmerkung 4. Statt: Ich gerathe sehr in Schulden, ich bin sehr in Furcht, Angst, Sorgen u. s. w. schreibt man richtiger: Ich gerathe in große Schul¬ den, ich bin in großer Furcht, Angst u. s. w. Z 140. Vorläufige Bemerkung. 1.) Das Adverbiale der Art und Weise kann in einen Adverbialsatz der Art nnd Weise, der Modalität, erweitert werden. Er steht wie das Adverbiale selbst auf die Fragen wie? auf welche Weise? wie sehr? in welchem Grade ? wie stark? zur Antwort. Vertritt ein Adverbialsatz einen be¬ gleitenden Nebenumstand, so heißt er Umstandssatz. dssus segnete die Kleinen unter tlullegung der Kunde — desus segnete die Klemen, indem er ibnen seine Kunde uullegte. Aufgabe. Gebt in den folgenden Sätzen die Umstaude an und erweitert sic in Umstandssätze mit indem: Nit dem Küoken an einen Kaum sieb leimend ver- tbsidigte er sieb gegen den un 2ubl überlegenen veind. In trauliobem Kesxruobe sandelten dis vreünde. Vie Soldaten ver^ebrten iim ülubl siebend — stellendes OuiZes. Sieb immer vieder ümsebend sobied er von dem Obule seiner Kindbeit. Unter dem kreidigen Sobull der Korner kübrten sie den Lieger beim; mit ohne dass: lob kann dus Kesobenk mit gutem Kervissen ännebmsn. Kr ist ebne Olekübr entkommen. lob butte die liebe obne des Vuters blrluübnis unternommen; 150 Z 14 0. mit ohne zu und dem Infinitiv: lob babe clein Volle lnrobtlos ins Nullit? Zaseben. Vis Vesancltsobakt innssts nnvsrriobteter 8äobo 2nruobbobron. Ibr sollt niobt nnbssobsnbt insin Haus verlassen, ^iolit obne 8tannen vernabinen vir clie Näre. 2. ) Vertritt der Modalsatz das Adverbiale der Folge, so heißt er Folgesatz oder Consecutivsatz. Du bast äiob 2N unserer 2ntrtsclen- bsit benoininen — äu bast cliob so benoininen, class vir (inlolZe clsines Lensbinsns) 2ukrtoclon sinä. Aufgabe. Erweitert die Adverbialien der folgenden Sätze in Consecutivsätze mit dass, so — dass: Vr sxraob cliese ^Vorts clontliob. 8oin Verlobt var ZlaubvürcliZ abZelasst. Vr Zebsrclete siob laoberliob. Vasst uns in steter Voässbereitsobalt leben; des Grades: Vorn 8obälborZe ans Z6N0886N vir eine nnverZlsiob- liob soböne ^nssiobt. Nan banonisrte 2uin Vanbvorclen. Vor Vonner rollto lnrobtsrliob. Lino unüberssbbar Zroöe NenZs Völbes bat siob versäininelt. Ver Uann var bis rnr VerrvsillunZ nuZlnobliob. 3. ) Vertritt der Modalsatz ein vergleichendes Adverbiale, so heißt er Vergleichungssatz oder Komparativsatz. Im Verhältnisse des Positivs: Vein Lrnclor siebt branbliob ans — als venn er branb väre. Vor Vsobtsobalksne banäelt stets naob cler Vorsobrilt seines Vevtssens — so, vie os ibin sein Vevissen vorsobreibt. Im Verhältnisse des Komparativs: Ver Arbeiter var über mein Vrvärtsn tleibiZ — tleibiZer, als iob ervartet batte. Aufgabe. Erweitert die Adverbialien der folgenden Sätze in Comparativsätze mit wie, so — wie: Vas Lleiä ist naob insinsin ^Vunsobe Zs- inaobt. Vie Laolio tlol niolit naolr nussror VsrmntlinnA ans. Vor LöuiA lobnto soclein naolr soinorn Vorcltonsto. 8io sobrioon vio ain 8ploüo; mit als, zu — als dass: Vür soins OnZoncl ist or xn blnA — er ist lrlnZor, als soino «InAOncl orvarton lässt. Vnr oino so AOväZto 8poonlation ist or 2N vorsiobtiA. Vor LorZ var Lnin VrstoiZon /n stoti. Vnr oinon Lotrn^ ist äor Kann ^n olirlioli; mit je nachdem: iso naob clor Arbeit virä clor Vobn sein. Oo naoli cloinor ^nssaZo ist clor ^.nZoblaZto Zorottot oclor vorloron; mit je — desto: -lo naolr clor Vröllo nnsoros Vosttii68 soll an ob nosor ^linoson sein, ilo naob clor VorinolirnnA nnsoror Ivonntnisso soll anolr unsere illüZencl sieb vorinebren. Ver lVIensob bsreiobert seine 8xräobe je naob cler VrveitsrunA seiner VrtäbrnnAen. Z Z 140, 141 und 142. 151 4.) Wird der Komparativsatz durch sofern (insofern, wiefern, in¬ wiefern), soweit (insoweit, inwieweit), nur dass (außer dass) eiugeleitet, so enthält er eine Beschränkung des Grades oder Maßes und heißt ein¬ schränkender Komparativsatz. ^.llo VukdlärunZ voräiont nur in- sokorn L,odtuuK, als sio unk äon Odarädtor ^urüodlliollt. lod donuo idn nur vorn Kodon — insotorn oder insoveit, dass iod idn Assolion dado, dlaod inoinor DourtdoilunK äor Vordältnisso ist or üusoduläiA — inviovoit iod äio Vordältnisso donrtdoilsn dann, ist oto. Odno Dlliodtvorsäuinnis siod 2U nntordalton, ist alloin erlaubt — os ist erlaubt, siod 2u nntordalton, nur class inan äabei seins Uöiodton niodt versäumt. Die Adverbialia des Grundes oder der Kausalität. H 141. s) Acrs Adveröicrle dsr ArsacHe oder dos SacHgrundos. 1. ) Die Ursache wird durch Substantiva mit den in den Beispielen vorkommenden Präpositionen ausgedrückt. Was die Ursache bewirkt oder zur Folge hat, gibt das Prädicat au. dir ist Zluodliod in äom Deäandon an äio 2üdunkt. Das lllntornsdinon ZolanK unter äom KodutM äor l^äodt. Dor Ktoin lädt verrnöcso soinor Kodvoro. Dor Kodnoo sodmiDt an clor LVarmo. dir weint vor Kllunörx. Dor KtraulZ dann wogen soinor durxon UlnAsl niodt ülgASN. 2. ) Zur Ursache rechnet man auch den Stoff und das Mittel. a) Der Stoff, aus welchem etwas gemacht wird. Violo DoZonstäncko woräon sot^t ans Duttaporoda Zomaodt. Vus Ktiokoln inaodt inan loiodt Dantokkoln. d) Das Mittel, welches angewendet wird, um einen Zw^ck, eine Ab¬ sicht zn erreichen. Es wird durch Substantiva mit Präpositionen ausgedrückt. Dio döodston Dobäuäo woräon mittelst oinos Dorüstos Zobaut. vor Dudrmann sodnalrt rnit äor ksitsode. Vorn LVüusodon wirä niomanä roiod. LVir dadon unser Vor- inöASn linrod äor Uänäo Dlolll orwordon. Z 142. Vorläufige Bemerkung. Ein Sätz, welcher die Stelle eines Adverbiales des Grundes vertritt, heißt ein Kausalsatz. Llanodor vorliort äurod äon Dosuod sodloodtor DosoUsodakton soinou Anton Uut äaäurod, äass er sodloodto Oosollsodaktou dosuodt. Ktoplian 152 88 142 bis 146. von IlnZarn erbislt W8A6N seiner Aroken Verdienste uw das Obristsn- tbuw den llitel eines apostolisebsn LöniZs — weil er sieb Zroüe Verdienste uw d. Obr. erworben batte. Aufgabe: Erweitert die Adverbialien der folgenden Sätze zu Causälsätzen: Du bist) durob lleilliZes llürnen so kraltiZ geworden. deiseriob wird weZen der VlündsrunA Lows Zetädelt. Nun trocknet dis Lllanren durob Lresssn ^wiseben Losobxaxisren. Dor Natrose rettete sieb durob das Anbalten an den 8triok. Dio Lünste steiZen wegen ibrer Lsiobtigksit in die Hollo. Oiawantsn sind wegen ibrer 8elt6nbsit so tbeüer. In der Unkenntnis der 2ükunlt lebt das Lind seine Lage so beiter. § 143. k) Jas Adverbiale des Krksrrrrtrrisgrundes gibt an, woran wir etwas erkennen, wodurch wir zu einem Ürtheile be¬ fähigt werden. Es wird ausgedrückt durch Substantivs mit Präpositionen. Haut der dwttung ist die Ileobnung berüblt worden. An vielsw Laoben erkennt inan den Harren. Wir erkennen dott aus seinen Werken. Lew Vusseben naob ist dieser Nann ein Lauer. Len neuesten Läobriobten Lnkolge Kat cier Leind gesiegt. § 144. Erweitert diese Adverbialia in Causalsätze. Ferner folgende: -lakob erkannte seinen 8olw Lsau an der llaubeit seiner Laut. Lsr beitsren Niens naob wuss äieser Nann Zlüokliob sein, Aus deiner Lreue gegen äis Nensobsn erkennt inan deins Irene gegen Lott. Z 145. 6) Jas Adverbiale des Werveggrurrdes gibt än, wodurch eine Person (das Subject) bewogen oder veranlasst wird, däs zu wollen oder zu thun, was das Prädicat (im activen Satze) aüssagt. Es wird durch Präpositionälausdrücke gegeben. Wir bewundern Lewostllsnes wegen seiner Ausdauer. loll kleike des seläsoliten ^Vetters kalber daksiw. Lis dsweinen tkun das dute niollt seiner selbst willen. ,Iudas verrietb seinen Lorrn aus Läbsuobt. Lei kt wir iiin dottss willen. Weint nielit nrn wiob. 146. Erweitert diese Adverbialia des Beweggrundes in Causalsätze. Ferner die folgenden: Iw Vertrauen aul seine Iledlioliksit lolZte ieb seinew Ilatbe. WeZen ibrer Lür^s wende die duZendrisit Zut an. ^.us NüdiZkeit setzte sieb der Wanderer auk einen Neilenstein. Vor LünAsr lrisst der Lsel Listsln. ZZ 147 bis ISO. 153 A 147. M Aas Adverbiale des Zweckes oder der Absicht gibt an, warum oder für wen etwas geschieht. Es wird ausgedrückt durch einen Präpositionälausdruck oder durch einen Infinitiv mit «zu» oder -um zu». Der ^VoR Zebt uul Raub aus — uiu /u rauben.* vor Rusebt äient um. Robu, kür Robu — uiu Robu 2U bobom meu. Rr saZt os ibiu 2U 8obiinpb uuä Robu — uiu ibu 2U besebimpleu. Rurl äer Oroüe stiktete viele 8ebuleu 2ur LiläuuZ äes Volbes — uiu äas Volb 2U biläeu. Z 148. Vorläufige Bemerkung. Ein Sätz, welcher ein Adver¬ biale des Zweckes oder der Absicht vertritt, heißt Absichtssatz oder Finalsatz. 8pare bür äas Alter — spare, äainit äu iiu Alter uiobt blänAel leiäest. Aufgabe. Erweitert in den folgenden Sätzen die Adverbialien des Zweckes und der Äbsicht in Finalsätze: Der Nensob bat 2vei Obren uuä nur einen Nuuä, uiu doppelt so via! /u boren als ru reäen. Ibr lernt bür 6U6r eiZenes A^oblerZeben. Rliu Olrobss 2U empkanAsu, inaebt euob äes Rleineu vert. Rusers Vorikabren beäieuteu stob äer Rrnen 2ur AubbevabrunZ äor Asobe ibrer Rieben. Osiu 8tiob äer 8oune r:u euttliebeu, sueben vir sebattiZe Llat^e aub Rür äas Mobl äer Riuäer opteru äie Litern alles. H 149. s) Aas Adverbiale der 'Wsdingurrg oder Kondition oder Kypotsiese. Das Adverbiale der Bedingung gibt än, was geschehen muss, damit das, was vom Prädicate ausgesagt wird, geschehen kann. Die Be¬ dingung wird durch Substantiv« mit Präpositionen ausgedrückt und steht auf die Fragen unter welcher Bedingung? in welchem Falle? Lei aubalteuäeu ReZeuZüssen voräirbt äio Lrute. Rur im Rulle von IViäersst^liebbeit maebt äer^Väebter von seiner Aakke Rebraüeli. Obne 8äat erblülit Reine Rrute. Z 150. Vorläufige Bemerkung. Ein Satz, welcher das Adver¬ biale der Bedingung vertritt, heißt ein Bedingungssatz oder Conditional- satz oder hypothetischer Satz. Lei rulüZeiu Räebäenbeu virst äu äein Rureebt eiusebeu — venu äu rubiZ uuebäeubst, virst äu ete. Lei soleber VersebveuäuuZ virst äu einst äurbeu — venu äu so versebveuäest, virst äu einst äurben. * Wir gehen auf Bier, statt zum Biere, ist nur in Böhmen und Mähren gebräuchlich uud unrichtig contrahiert aus: auf einen Trunk Bier. 154 ZA 150, 151 und 152. Em Conjunctiv, welcher eine Bedingung enthält, heißt Condi¬ ti onäl. Die Bedingung der Gegenwart (den Conditional des Präsens) drückt man durch den Conjunctiv des ^mperfects aus; die Bedingung der Vergängenheit (den Conditional des Perfects) drücken wir durch den Conjunctiv des Plüsquamperfects aus. Diese Conditionale dürfen nie durch «würde» umschrieben werden. Man sagt also: IVonn man mioü IraZts (nicht «fragen würde», wie ihr fast immer schreibt), viircls ioli antvortsn. Im Hauptsatze darf «würde» stehen. IVsnn man misli ZsIraZt liütts oder: Hütts man misli ZstraZt, so vnrcls ioü Zsantvortst liaibsn. Aufgabe. Erweitert in den folgenden Sätzen die Adverbialien der Be¬ dingung in Conditionälsätze, die ihr mit wenn oder falls einleiten könnt. Olms 6ottss I^NA« lisvaslit äsr 'VVäolitsi- nmson8t clas Hans. Ioli lromms morZsn nur lisi 8slion6m ^Vsttsr. Osr Lolivaolis lrann dsi mübiZsi' liisbsnsvsiss alt vsrclsn. Osr Xranlrs varcl bsi äsr AsriiiA- stsn i^nstrsnAnnA olmmüslitiA. tlnob. cksr vsniZsr dsAalvts Lolrülsr lmnn 68 bsi an8clansrnclsm l^lsi'Lo vsit drinZsn. Olins Oislos vürs clisNslt allsr l^rsnäon lsor. Na8 i8t sin Nslcl olins Nsii8sli6n1i6l)6? § 151. 1) A«s AöVeuöiake des Hegsngrundes oder der Krnräurnung, Goncsssiorl. Der Gegengrund ist derjenige, welcher nicht die erwartete Folge bewirkt, sondern etwas Entgegengesetztes zur Folge hat. Er heißt deshalb auch der gegensätzliche oder adversative Grund. Da sein Vorhänden- ' sein trotz der unerwarteten Folge zügestanden werden muss, heißt er auch Zugeständnis oder Einräumung, Concessiön. Der Gegengrund wird durch Substantivs mit Präpositionen ausgedrückt. NCr lanclstsn twotr: cls8 8turms8. IlnAkaolrtwb äs8 anA68tr6nZt68tsn lAsiÜ68 — dsi clsm aiiAS8trsnZts8t6n l^lsiüs bringt 68 äsr ^alsiitlo86 clooli 2U nislit8. Ois Mrlrsn Iiisltsn clsn Ö8tsrr6iolii8sli6n Os8ancltsn xviäsn alls8 Vollrsri-solit AskünKsn. Dsr Zuts Vatsr i8t !ür 8sin ^.ltsr nosli 8tarlr — l)ki 86insm ^.ltsr. Z 152. Vorläufige Bemerkung. Erweitert man das Adver¬ biale des Gegengrundes zu einem Sätze, so erhält man einen Concessiv- satz. Motn 86in6r tiimtoim Nians sislit so ckosli msins.n Ls8noli Zsrn — vsnn sr Zlsisli Imin trsuncllisli 6sS8islit maolit, 80 8islit sr äosli msinsn Ls8ucli Zsrn. IInAsaslitst 8sins8 8sliväolilislisn Lorxsrlians8 88 152 und 153. 155 bositöt 61- äoob sins Zrobs Ootbssstürbo — obZlsiob sr EI' sinon sobvLobZobunton Lorxsr Kat, so ist or äoob von Arobor Ostbos- stnrlcs. Aufgabe. Erweitert in den folgenden Sätzen die Adverbialien der Concession in Concessivsätze, welche ihr mit obgleich oder obschon oder wenngleich einleitet; in den ursprünglichen Satz stellt so — doch oder dennoch. Nänobor vnräs anob trotze äss Osiobtbnms niobt Zlüobliob ssiu. Orotr: äor OlnZol kann äor 8trnn6 niobt tltoAsn. Oos Vbkalls äor anäsron Onrston nnAonobtot blieb Orioäriob von 8tnnken äom Kaiser Ooin- riob IV. (äsm Vierten) treu. Orot^ meiner Otsbe 2n onob bin iob AOAOn oni-o Ooblor äoob niobt bbnä. Orot^ ssinor 8n6iZboit Zibt nns äas Onstsr äen Krioäon äor 8solo niobt. vin OoiobtsinniZsr bringt os trotze allor OssobäktiZboitrm m'obts. länMnobtot äsr Kri'in- bnnZsn sollsn vir äoob niobt Olsiobss init Olsiobem vsrKsltsn. Ilnssr Osolit lsnobtst nnZonobtst äsr Mobt. Irot^ seiner msnsobbobsn Osstält ist äsr 4.kks ääob niolit init uns vervänät. IInAsaobtst inoinor OrmnbnnnASn bonnts siob Vlkreä 2N bsiner oräentboberen Osbsns- voiso sntsoblisben. 8 153. Wiederholung. Der Nominativ kann sein: 1. ) Subject. vis Oo86 rtoobt. S. Z 119, a; 2. ) Prädicat. 'UüstsnböniA ist äsr Oövs. ß 121, 3. Der Genitiv kann sein: 1. ) Prädicat (prädicativer G.) ^Vir sinä stnss 8innss. 8 121, Anm. 3, a; 2. ) Attribut (attributiver G.) vsr Olnnr äsr 8onns blsnäst. Z 126, 5.; 3. ) Object, v^ir barrsn äsinss >Vtnbss. 8 128, 1.; 4. ) Adverb des Ortes, äsnssits äss Obstnss lisZt 8traMur§. 8 135,1.; Adverb der Zeit. Oss LlorZsns kübls.n vir nns nin völüstsn. 8 137, 1-s Adverb der Art und Weise, vor Lnlnn ist niobt loiobtos Lankos 2n orvorbon. § 139, 2. Der Dativ kann sein: 1. ) Object. Nun sollte äoin Öbsl stsnorn. ß 129, 1.; 2. ) vKkr>r<8 rommockr. Vein Ourolitsamon ransolion allo Llnttsr. Z 131, Anm. 3; 3. ) OakrES et/rretts. lob lobs mir msin vorkobsn bisr. 8 139, Anm. 3. 156 Z 153. Der Accusativ kann sein: 1. ) Object. Verrats trennt allo Lande. A 130, 1.; 2. ) Adverbiale a) des Ortes. Or lromint diesen IVeZ. K 135, Anm.; b) der Zeit. Riebt alle LaZe sobeint die Lonne. Z 137, 1. Ein Präpositionalausdruck kann sein: 1. ) Prädicat. leb bin in LorKSn. Z 121, Anm. 3, b; 2. ) Attribut. Oie Oreuden iin Oainilienbreise sind sebön. Z 126, 6.; 3. ) Object. Lass vorn Losen. iVir bauen auk deine Lreüs. A 131, a n. b; 4. ) das Adverbiale a) des Ortes. leb bin zu llause. Z 135, 1. u. 2.; b) der Zeit. In seobs LaKsn sebul Oott dis Welt. Z 137, 2.; e) der Art und Weise. Oer Lubin ist niebt init leiobtsr Nube zu erverbsn. Z 139, 3.; d) des Grundes: «) der Ursache. Oureb Oetebtsinn bat er sieb zuKrände Zsriebtet. H 141, 1.; /?) des Zweckes. Oer WoU Kebt aul Laub aus. Z 147; /P der Condition. Obne Laat blübt Leins Ornte. Z 149; ö) der Concession. IVir landeten trotz des Lturines. § 151. «Es» kann sein: 1. ) Subject. Os donnert. Z 88, 1. und Note zu Anm. 1 ; 2. ) Vorläufer des Snbjectes. Os roUt der Donner. Z 119, 2.; 3. ) Object a) im Genitiv, lob bin es zukriedsn. Z 128, Anm. 4 : b) im Accusativ. leb vill es Klauben; 4. ) Vorläufer des Objectes, lob sebe es Loininen, dasllnKlüob. Z 133, 4. Der Infinitiv kann sein: 1. ) Subject. Irren ist inensebliob. Z 119, e; 2. ) Prädicat. Oie Lbat ist zu loben. Z 121, Anm. 2; 3. ) Attribut. Oie Luobt zu Zlanzsu ist vsrwerkliob. A 126, 7.; 4. ) das Object a) statt eines Genitivs. Or sobäint sieb zu betteln. Z 128, Anm. 1; b) statt eines Accnsativs. Oer Weise verstebt zu sobvsiKSn. Z 130, Anm. 1; o) statt eines objectivischen Präpositionalausdmckes. Oer OluZs bätet sieb, den LlaobtiZen zu reizen, ß 131, Anm. 2. 8 154. 157 8 154. Aach dem Inhalte und der Form des Prädikates sind die Sähe: 1. ) Aussagesätze. Das Prädicatsverbum oder die Copula steht im Jndicatlv. Nach ihnen kommt ein Punkt. Sie sind wieder: n) Nennsätze oder erklärende Sätze, welche aüssagen, wäs ein Gegen¬ stand ist. Dor 8ckierling ist eine Littpüaime; k) Beschreibungssätze, welche aussagen, wie der Gegenstand ist. Lor 8ckiotorstoin ist grau; c) Zustands- oder Erzählungssätze, welche aussagen, was geschieht. Lor Laulo scklätt 2U läng. Vas Rudor knarrt. Anmerkung. Wird aber etwas bloß als möglich ausgesagt oder mit Be¬ scheidenheit behauptet, so steht der Conjunctiv, welcher in diesem Falle Potentiälis heißt. Rack den neuesten Rackrickten väro das 8ckitk gestrandet. Ick glauke (lovii, das verstände sivk von solkst. Der Potentiälis wird meist umschrieben mit möchte, könnte, dürfte, sollte, wollte. Das inöckte ick nickt kekaupten. Ls dürtte neck dis Lrago sein, vor von beiden Rockt Kat, statt: Ls ist clio Lrago, oder: Ls vare vokl nock clio Lrago. Das soll mick vundern. Ls könnte voki sein. Lor Loincl dürtts die Oren/e koroits ükorsekritton kakon. 2. ) Fragesätze. Nach ihnen kommt ein Fragezeichen (?). Man fragt: a) nach dem Prädicäte (Satzfrage). 8tür?t Rkodus unter Loüors- tlaininsn? Lönnst clu das Land, vo die Litronen klükon? Vorstokst du etvas von Okemie? Last du verloren oder K6VONNON? k) nach einem Worte (Wortfrage). Len ersten kreis kast du govonnon? (da, den ersten.) VVokin segelt das 8ckitk? IV o kronnt's? IVokor koininst du? Anmerkung. Enthält der Fragesatz einen Zweifel, so steht das Verb im Conjunctiv, welcher Dubitativ genannt werden kann. Der Dubitativ ist eine Abart des Potentiälis. IVär's inoglick? IV er riete Lott je ungestraft 2uin Leugen einer Lüge an? Unter den 8xartLN6rn väro ein Leigling govessn? Der Dubitativ wird auf dieselbe Weise wie der Potentiälis umschrieben. Wer sollte das nickt vlsson? Wer kätto das glauben mögen, glauben können? 3. ) Wunschsätze. Das Verb steht im Imperativ oder im Con¬ junctiv. Nach ihnen kommt gewöhnlich ein Aüsrufzeichen (!). Über die 158 Z 154. Setzung dieses Zeichens das Nähere in Z 197, 3. VsrZiss msiu uisiit! Lsvu'brs mir dis Litte! Lsbts dosti meine Nuttsr uooL! Lott bslts mir! Anmerkung. Drückt der Conjunctiv einen Wunsch aus, so heißt er Optativ. Im Präsens bezeichnet der Optativ einen Wünsch, dessen Erfüllung für möglich ge¬ halten wird, im Jmperfectum oder Plüsquamperfectum einen Wunsch, dessen Erfüllung man für unmöglich ansieht. LÜUA lede dsr LouiZ ! Las Zebe Lott! — Lütte dooL jeder ein vsrsöiudisb Lsmütb! 0 vürsu die LsrZs übsr dem Lottlossu ^usümmsuAsstür^t! Der Optativ kann durch doch, (o) dass (doch), (o) wenn (doch) verstärkt und durch mögen umschrieben werden. Lass jst^t ein LuZsl mir vom Limmel uisdsrstisZs! NöZs dem Bodden die Lrde Isiobt 8ein! Nöoli- ts8t du doeii die LsssIIsebuU des Vsrtübrsrs meiden! 4.) Imperativ- oder Befehlsätze. Lüts deiner MuZs! Lut- vsibs nie deinen Nuud dursir sine LüZs. Bezeichnet der Imperativ ein Gebot, eine Mahnung, so heißt er Jussiv, bezeichnet er ein Verbot, eine Warnung, so heißt er Prohibitiv. Anmerkung 1. Statt des Imperativs kann auch der Conjunctiv stehen. Lss rübms dsr blutiZs IZruuu sisb niobt! Lsr Nsusoli vsrsusLs dis Löttsr niobt! Der Imperativ (Jussiv und Prohibitiv) umschreiben die Wörter sollen, müssen. Das Ausrufzeichen ist sodann nicht nöthig. Ln sollst Vutsr und Nuttsr slirsu. Ln musst Zluübsn, du musst vuZsu. Anmerkung 2. Auch der Concessiv, d. h. jener Conjunctiv, welcher eine Bewilligung, Einräumung, ein Zugeständnis ausdrückt, kann statt des Imperativs stehen. Lr Aslm uur, iob Labs uiolrts duASZsu. Umschrieben: Lr muZ nur Asirsu. — Ls sutssbsids, vsr du viU, absr sr bors misli vor- Lsr. Umschrieben: Ls muZ sutsobsidsu, vsr du vili, ubsr sts. Anmerkung 3. Für den Imperativ kann ferner stehen: a) das Präsens oder Futurum. Ihm folgt gewöhnlich ein Ausrufzeichen (!). Lu blsibst bsi dsiusr iirlmit! Lu virst Zslaörolisu! d) der bloße Infinitiv, auf welchen gewöhnlich ein Rufzeichen folgt. Lur uiolit vsr^ÜASu! LioLt riüuLsu! e) das Particip des Perfects, gewöhnlich mit folgendem Rufzeichen. Lis Lrom- msl Asrübrt! Lur trisob in dsn Lümxi Zs^OASu ! Anmerkung 4. Der Jussiv der ersten Person Plur. wird, wenn er eine Aufforderung ausdrückt, oft mit dem Imperativ «lass, lässt» umschrieben. Lusst uus lcümptsu bür Lott uud Vutsrluud — lrümptsu vir sto. Lasst uus bstsu — bstsu vir. 88 154 und 155. 159 5.) Ausrufsätze. Nach ihnen kommt ein Ausrufzeichen. Sieh auch Z 197, 3. ^ok, vis küklt' ick miek ksZlüokt! ^is sskon ist äis Ointraekt ^visoksn Lrüäsrn nnä Lskvostsrn! Anmerkung. Jede dieser Satzarten kann bejahend (affirmativ) oder ver¬ neinend (negativ) sein. Bisweilen (besonders in der Umgangssprache) werden in einem Satze zwei, auch drei Verneinungswörter nebeneinander gestellt, wodurch in der deutschen Sprache die Verneinung nicht aufgehoben, vielmehr verstärkt wird. Ulss ist kurtsi und m'nASnäs ksin kioktsi-. Klsms Kult vou keiner Leite. Oie Onsucls soll an inir kein kksll nickt Kaken. Z 155. Gebrauch der Tempora des Wrbs. 1. ) Das Präse.ns bezeichnet: a) das, was gegenwärtig geschieht; k) das, was für alle Zeiten gilt; o) Vergangenes, das in lebhafter Erzählung als ein gegen¬ wärtiges Ereignis dargestellt wird; im letzteren Falle heißt es historisches Präsens. -lst^t nimmt äsr kaZ sokon visclsr äk. ö) Okrksk väknt am InnAstsn. c^) Ois Osknls rüsktsn ksrän; vis sis nm «las Osk clss 'VValäss kisZsn, smpkanASn vir sis mit slnsr Lälvs. Anmerkung. Das schnelle und öftere Wechseln im Gebrauche des Jmperfec- tums und des historischen Präsens ist fehlerhaft. Z. B. Alexander rüstete 35.000 Mann, setzt über den Helespont und siegte am Granikus. 2. ) Beim passiven Perfect lässt man worden weg, wenn man die Fortdauer des bewirkten Zustandes bezeichnen will, vsr Osiuä ist ZsssklÜAsn. Ist mmn Ortksil ZsNllt? Os ist Askällt, dis Riskier kaksn ikr LekuldiA Assxrosksn.* 3. a) Das Jmperfectum ist die Zeitform für die Erzählung, wird aber fehlerhaft oft durch das Perfectum (die vollendete Gegenwart» * Soll aber nicht der Zustand, sondern das Perfect oder Plusguamperf. des Passivs, soll das Leiden bezeichnet werden, so darf man worden nicht auslassen. Z. B. Zustand: Die Festung ist erobert ist eine eroberte. Leiden im Perf. oder Plusquamp.: Die Festung ist (oder war) am ersten Juli vom Feinde erobert worden -- der Feind hat (oder hatte) sie am ersten Juli erobert. Im letzteren Beispiele denkt man an das Erobertwerden, im ersteren an das Erobertsein. — Statt des Passiven Präsens sagt ihr fehlerhaft das Perfectum ohne worden, z. B. Das Schaff ist von der Magd gewaschen. Richtig: Das Schaff wird jetzt von der Magd gewaschen. Wenn es wird gewaschen worden sein, d. h. wenn die Magd mit dem Waschen fertig sein wird, dann ist das Schaff gewaschen — ein gewaschenes. Vergl. Z 96, Amn. 2. 160 Zß 155 und 156. ersetzt. Nicht richtig ist: ^.loxanclor lairäotk in ^sion und llat am Vranillus ZosioAt, statt: und sisKto am 6lr. Ioll llin gsstorn in dor Ilirollo ZoMoson, statt: Ioll var Z. i. d. L. Ioll din 2u spät Zollom- msn; dor ZuZ ist ollon üllZoZanAon, als ioll in don Lällnllok Zotroton bin, statt: Ioll llam ?u sxät; dor ZianZ ollon all, als ioll in den vallnllok trat. ll) Das Jmperfectum bezeichnet serner das, was geschah (was noch nicht vollendet war), als (gleichzeitig) etwas anderes geschah. IVällrond dis ^rtillsrio dio Hollon llosot^to, loZto sioll dio Roitoroi in oluon vmtorllalt. ^.ls dis 8onno nntorZisnA, ritton >vir in das 8tädtollon. o) Das Jmperfect wird auch ängewendet, nm das zu bezeichnen, was einst zu geschehen Pflegte. Im lVIittolaltor ZoilZolton sioll dio Lnüor (nicht: haben sich gegeißelt). 4. a) Statt des Futurums steht oft das Präsens. Vloioll morZon vorlanZ' ioll Audion?: lloi moinom Vator. ll) Das Futurum bezeichnet nicht nur das Künftige, sondern auch däs, von dem man vermüthet, dass es gegenwärtig geschieht. dot^t vird mom Vator, dor naoll Rom rsist, sollon in Nailand soin — ioll vor- mütllo, dass or jot^t in Nailand ist. 5. a) Das Futurum exactum bezeichnet eine Zukunft, die man sich als vergängen denkt. klommst du nm soolls Illlr, so vordo ioll msius VukZallo sollon Zosollriollou llallon. ll) In der Regel steht aber für dasselbe das Perfect, auch das Präsens oder Futur. Ioll vordo dios erst dann tlluu, vouu du mioll üllorrsu^t llast oder üllorrsuZst oder üllorrouZon virst, dass os Zut ist. Ihr setzt mit Vorliebe das Plusquamperfect statt des Jmperfects oder Perfects. Z. B. Seit Wochen war es schön, gestern aber hatte sich das Wetter plötzlich geändert, statt: änderte sich oder hat sich geändert. 8 156. Die Wortfolge im erweiterten Satze. I.) In der geräden Wortfolge steht das Subject mit seinem Attri¬ bute an der Spitze, darauf folgt das bestimmte Verb, dann das Object im Dativ, hierauf das im Äccusativ. vor vionor äos lllanxtmanns Zull clom Ilnnäo das vnttor. Der Nominativ oder die erste Endung steht an der ersten, der Genitiv oder die zweite Endung an der zweiten, der Dativ oder die dritte Endung an der dritten und der Äccusativ oder die vierte Endung an der vierten Stelle. 88 156 und 157. 161 2. ) In zusammengesetzten Zeiten steht das Particip am Ende, vsr Visum' äs8 Hauptmanns Kat äsiu vuuäs äu8 Lüttsr KsZsbsu (nicht: Imt ASZsdmi äsm Vuuä6'äg,8 Luttor). Ebenso der ergänzende Infinitiv, vm vuuä i8t in ullm> ^ousu cis8 vräbulv 2u tiucisu. ^VVir 8oHsu uuok uu86i'6 Lmuäo lisbsu. 3. ) Das Personenobject geht dem Sachobjecte voran. Lari bat smusu vrsuuä siusr vüZs i)68o1iuiäiAt. 8alomou bat äsu vsrru um IVsiHmit. 4. ) Das Adverbiale der Art steht immer vor dem anssagendcn Verb (nicht vor dem Hilfsverb), vimms IruMsu Irabsa cisu ^siuä mit KrolZsr Lüimiroit äuZSKrikksu uuci iim voIvkäucliZ A680I1IÜA60. 5. ) Die übrigen Adverbialien stehen vor dem der Art. Die Zeit¬ bestimmung geht der Ortsbestimmung voran, vor viAmitirümsr musr Rsutliisrlrsräs mu88 äm övsairmüliiAMsu LruuIiruuZ vsZsu cli686ii)6 msiirmuv im 4abrs uuk usus ^Vm'ctsxlüt^s trmimu. 6. ) Will man ein Satzglied besonders hervörheben, so stellt man es an die Spitze des Satzes und betont es, ihm folgt das Verb; es tritt also verkehrte Wortfolge ein. Sieh ß 124. Osu üroiüiolum Vobm trat 6c>tt list). Vru8t mt äa,8 Lobsu, irsitor ciis Luiwt. Anmerkung. Wird aber der attributive Genitiv des Subjectes hervorgehoben, so bleibt die Wortfolge die gerade. Vö8 Vutm8 8oZ6u baut cisuLiuämn vüU8M. 7. ) Verkehrte Wortfolge tritt auch ein, wenn «es» dem Subjecte vorängeht; ferner in Fragesätzen. In Wörtfragen steht das betreffende Frägewort an der Spitze, a) v8 ssAslt äas Lairitk. (Sieh Z 119, 2.) öh LsZsIt das 8oiM? (Sieh Z 154, 2. a.) a) volilu 86Asit äa.8 8aiM? (Sieh ebendort b.) Die Dichter haben eine größere Freiheit in der Wortfolge. Visi 'WuuämäiuAS mslcisu äis Nürsu ultor 2sit von prmsvmtou voiäsu. Zweiter Abschnitt. Der zusammengesetzte Satz. Z 157. Ein zusammengesetzter Satz entsteht, wenn zwei oder mehr einfache zn einer Gedankeneinheit verbünden werden. Der zusammengesetzte Satz ist entweder ein Satzgefüge oder eine Satzverbindung. 11 162 Z 8 158 und 159. Das Satzgefüge. H 158. Übersicht. Das Satzgefüge entsteht, wenn irgend ein Theil eines einfachen Satzes zu einem Sätze erweitert wird. Der ursprünglich einfache Satz heißt sodann «Hauptsatz», der durch Erweiterung entstan¬ dene heißt «Nebensatz». Der Nebensatz ist dem Hauptsatze untergeordnet, subordiniert; Bindewörter, durch welche er mit dem Hauptsatze ver¬ knüpftwird, heißen deshalb subordinierende (unterordnende) Con- junctiönen. Die Nebensätze sind: 1. ) Subjectsätze, sieh Z 120; 2. ) Prädicatsätze, s. Z 122; 3. ) Attributsätze, s. ß 127; 4. ) Objectsätze, s. Z 134; 5. ) Adverbialsätze. Diese letzteren zerfallen wieder in: u) Localsätze, s. Z 136; d) Temporalsätze, s. Z 138; o) Modalsätze, s. Z 140; welche wieder zerfallen in: «) Umstandssätze, s. tz 140, 1.; /?) Consecutivsätze, s. Z 140, 2.; 7- Comparativsätze, s. Z 140, 3., 4., 5.; ö) Causalitätssätze; — diese sind wieder: 1. ) Kausalsätze, s. 8 142, 144, 146; 2. ) Finalsätze, s. ß 148; 3. ) hypothetische oder Conditionalsätze, s. ß 150; 4. ) Concessivsätze, s. Z 152. Die Nebensätze werden von den Hauptsätzen in der Regel durch Kommas getrennt. ß 159. Substantivsätze, Relativsätze. Ein Satz, welcher ein Substantiv oder ein substantiviertes Adjectiv oder Particip vertritt, heißt Substantivsatz. Der Substantivsatz kann also sein: 1.) ein Subjectsatz, wenn er däs Substantiv vertritt, welches als Subject stand. IVor lügt, tinäot üoinou (Uuülmn. 88 159 und 160. 163 2. ) ein Prädicätsatz, wenn er ein Prädikatives Substantiv ver¬ tritt. Dar Dosanäto var 68, veloller ckio LrisAsorlllärunZ üllorllraollto. 3. ) ein Attributsatz, wenn er ein attributives Substantiv ver¬ tritt. Nolcko wir äsii an volollkw clu änllowwst — ckon 1'a^ äoinor iVulluntt. 4. ) ein Objectsatz, wenn er ein substantivisches Object vertritt. lVir voräon ckonjoniZon, äor clios Kotllan laut, llosträkon. Sätze, welche mit einem Relativ beginnen, werden Relativsätze ge¬ nannt. Zu ihnen gehören die meisten Substantivsätze. Im Hauptsatze kann ein Demonstrativ stehen. Die Relativ- und Demonstrativpronomina, welche hiebei in Anwendung kommen, sind in den Beispielen durch be¬ sonderen Drück hervörgehoben. Z 160. Der Subjektsatz. 1.) Versucht es, alle in den folgenden Paragraphen vor¬ kommenden Nebensätze in jene Satzglieder zu reducieren, deren Stelle sie vertreten. (Es wird nicht immer gelingen, ohne der Sprache Gewält anzuthun; aber der Versuch muss dennoch gemacht werden, denn er ist sehr lehrreich.) Bei der Reducierung der Subjectsätze in Subjecte verschwindet das Relativpronom und das Substantiv (substantivierte Adjectiv oder Particip), welches an die Stelle des Nebensatzes tritt, kommt in den Casus des entweder vorhändenen oder leicht zu ergänzenden Demonstrativs. An die Stelle des letztem tritt der Artikel. Wer — derjenige, welcher. VVor äor Diolltllunst 8tiwwo wollt vorwwwt, (äor) ist ein Larllar. VVa s wan dott Zolöllt llat, (das) äark wollt mrüollgonowwon voräon. IVor oln Dastor liollt, äor liollt äio llastor allo. vor lliarllon laollt, vorlVünäon nie Kskulllt. Okt ist Zoraäo äor Zlüolllioll, äor uns lloäaüornsvort äünllt. Der nur llat Lollüwwornis, äor äio Arbeit llasst. IV er Ollron llat, soll lloron. Wer wollt lloron vill, muss külllon. Drüll üllt sioll, vor ein Nolstor voräon vill. IVor äon Doston soinor l^oit ZonüZ Aötllan, äor llat Zolollt kür allo 2olton. Lrlaüllt ist, vas sioll /towt. >Vas llouto wollt gosolllollt, ist worZon niollt Atztllan. 2.) Das Relativpronom stimmt mit dem Worte, auf welches es sich bezieht, in Geschlecht und Zähl überein; sein Cäsus hängt vom Relativsatze ab. Mollt äor ist vorvaist, äosson Vater unck Nüttor 164 8 160. A68torbon, 8011 (lom dor kür Hor2 lind 6oi8t doino diodo und doiu 'Aissoii orvordon. 'Won dio Nl88KUN8t Midi, dor vird don VorruZ andoror Zorn Lnnlolito maolron. Losson dodon doinon ki-out, vo88on IliLALNA sodor sodont, dor lrat niolit viol krodo 2olt. Mor do8 dln- Alüodliolion niolit 8oliont, 8ondorn d6886ldon 8xottot, dor vordlonto, dg,88 man anod 80in im dlnZlüod vorZako. Worülmr (üdor va8) dor orno moli arZort, da8 kroni don andorn. Womit (mil vas) oin doind 2N 8odädon Aodonlct, vircl okt von 6ott 2um Hod Zolonlrt. Anmerkung 1. Jeder — der, alle — die — wer nur, wer immer, wer auch immer; alles — was was nur rc. Wor immor dioli Zrükt, dändo idm — danlro sodom, dor dioli Zrükt, allon, dio diolr Zrüüon. Wa8 du auod türmt, tliu'8 mit dott — tliu a1l68, vvn8 dn türmt, mit dott. Anmerkung 2. Nach derselbe, der nämliche steht «wie» ohne Prädicat, loü üoüarrxto da88olüo wio dn. 3. ) Wie der Artikel auf das Substantiv, so weist das Wörtchen -ass auf den Nebensatz hin, an dessen Spitze es steht. Es kann des¬ halb auch der «Sätzartikel» heißen. (Da es den Nebensatz mit dem Hauptsatze verbindet, ist es ein Bindewort, eine Conjunctiön.) Nebensätze, mit dass eingeleitet, heißen Declarativsätze. Im Hauptsatze, von dem ein declarativer Subjectsatz abhängt, stehen oft die Wörtchen es, das rc. d8 i8t oino Kroko Woültüat kür Lindor, da88 68 Loüülon Ziüt. Oa88 dor Xranlro dio Vor8oürikton do8 L.r2t68 Zonau bokolZo, i8t duroüau8 notürvondiK. On88 dor Noimoü 68 Zlaudt, da 8 i8t 8oin dlüod. Da8 i8t A6vi88, da88 dg.8 dold alloin molit Klnoldioü maoüt. On8 i8t dor dluoü dor üö8on düat, da.88 8io kortronZond L0868 mn88 Zoüäron. Lin8t üsKäü 68^' 8ioli, da88 dor Lai86r da8 Vollr rdlilon lioü. i^nn 26i'Kt 68 8ioli, du88 iolr roolit dabo. 4. ) Statt des Declarativsatzes kann auch der Infinitiv mit oder ohne «zu» stehen. Sagt die folgenden Sätze auch in der Form von Declarativsätzen. Über das Komma sieh Z 119, 2., Anm. 1. Du8 i8t oliri8tliolr, da.88 man orlitton68 Ilnroolrt vor^odit — 2U vor^oilivn i8t obri8tlioli. Don Hülmsrn Kökdllt 68, 8ioli im Ltaubo 2u büdon. dlio- mandom i8t 68 orlaubt, von 8oin6m dlobonmoimolron olino (llrund llö868 2U dönlron odor 2U rodon. §8 var dir lot^tor ^Vnn8oli, don 8olm nooli oinmal xn 8öli6n. Ü8 8oli6int mir ünmöZlioli, dio868 2iol /m orrololion. Don Lltorn /n Koliorolion i8t ouors 6r8t6 ?kliolit. lk8 * Dieses «es» darf nicht fehlen, weil es zu dem unpersönlichen Verb gehört. 8 160. 165 ist oin sobonor Lranob, boim LoMnno äos nonon äabros siob Olüob vünsobon. Loino Lnvissonboit orbonnon ist äor orsto Lobritt 2ur ^Voisboit; siob selbst aber kür voiso balton ist der sioborsto 2nr Lborboit. bVirbliobor Iloiobtbum ist's, voniZ Loäürknisso bonnon. 5. ) Statt -ass mit dem Conjunctiv steht bisweilen die Conjunction wenn mit dem Jndicativ. Ls ist Ltliobt, vonn man vilkloson boi- stobt — äass man vilkloson boistobo. Ls krönt miob, vonn es äir vöbl Zellt. ^Vie sobon ist es, vonn Lrüäor ointraobtiZ nobonoiuänäor vobnon. IVolob öälor Nntb, vonn inan äom Loinäo (lates tbnt. ^Vio lieblieb, vonn äos ibbonäs rotbor 8oboin äon stillen Lee beinalt; vio lisblieb, vonn er init äom Laob äio vlninsnan änrobspiolt. Ls virä vürtboilbakt sein, vonn äio Lxraoblobro in eigenen 8tnnäon Aslobrt virä. 6. ) Oft fehlt im Declarativsatze das dass, und der Satz hat die Form eines Hauptsatzes. Ls ist anker ^voikol, er boinint — äass er bommt. Ls lässt sieb niebt lonZnon, LkAsistsrnnA bann ebenso sobääon vis nüt2on. Ls bann niebt AslenAnet voräon, clie Lräo ärobt sieb nin ibre ^.obss. Ls stebt kost, vnmäki^boit maobt sobvaob, Lobväobo maobt kälseb, Lalsebbsit inaobt Loinäo. 7. ) Auch Fragesätze können das Subject eines Satzes vertraten; sie sind sodann abhängige oder indirecte Fragesätze. Die Frage nach dem Prädicäte des indirecten Fragesatzes (die Satzfrage) wird mit der Con¬ junction ob eingeleitet. In dem indirecten Fragesatze stand früher stets der Conjunctiv, jetzt kommt aber auch der Jndicativ vor. Ls ist äio LraZo, ob vir os imstänäo sincl. Ls ist niobt aüsZomaobt, ob jbsox soino Laboln selbst ankZosobriobon bat. Ls ist kür äon Nonsobon niobt oinorloi, ob or linbs oäor roobts Zobo. Ob einer vornobm oäer ZorinA sei, äas inaobt vor 6lott boinon vntorsobioä. vio äark es clir oin 2voiko1 soin, ob cln äas ^.nZonobme äonr l^ütrbobon oäor äiosss st-noin vor^iobon sollst, vom Lobonsmüäon ist os Zloiob, ob ibn äor voä bonto oäor morZon ans äiosom äammortbalo abrukt. 8. ) Nach änderen Satzgliedern wird nicht mit «ob», sondern mit den entsprechenden Pronominibus oder Adverbien gefragt. Nach der in¬ directen Frage steht kein Fragezeichen, außer wenn auch der Hauptsatz ein Fragesatz ist. 'Aann vir storbsn voräon, ist nnZoviss (Frage nach der Zeit) — äio 2oit äos Locles ist nnZoviss. binr voniZon stobt ank äor Ltirno Zosobriobon, vas sio sinä. ^Vorin or siob ansroiobno, 166 88 161 und 162. Isnsbtst mil' nisbt stu. ,1 sdsm. ist 68 vsrbörAsn, vis la HA sr isbsn vsrds. Ist 68 bsvunnt, voli sr disss vrunirbsit Asboinmsn? Ist ss dir AlsioiiAiltiA, vsr dsinsn IImAUNA snsbt? vsnolrtst dir sndlisb sin, voriir dsr vslrlsr bsstsbt? Z 161. Der Prädicatsatz. Durch den Prädicatsatz wird das Subject des Hauptsatzes mit be¬ sonderem Nachdrucke hervörgehoben. — Beobachte Z 160, 1. Du bist ss, dsr dsn vrisl nbsrbrusbts. vr ist nlobt, vus sr ssbsint. vis strsnAsn vsrrsobsr sind's, dis üür^ rsAisrsn. ^sid ist dsm Nsnssbsn, vus kost dsm vtssn. Was Hiun dsn VInrsn ist, sind dsr Lssls Visdsr. dsist und I/tsbs sind ss, dis 6ro6ss voilbrinAsn. Was islr Zsvsssn, vsrd' islr vtsdsr, lobunn, dsr mnntrs Lsilsnsisdsr. vüs ist's su, vus dsn Nsnssbsn msrst. ^Vir sind ss, dis /usrst dsn Wall sr- stiöAsn. vsr Olunbs msinsr Lirsbs ist's ullstn, dsr ssÜA inuslrt. (Fehlerhaft ist: Wir sind es die ersten, statt: Wir sind die ersten, welche u. s. w.) Z 162. Der Attributsatz. 1. ) Nehmet, wo es möglich ist, die Reduction in attributive Sub¬ stantiv« vor. vis Ltruls dss^snigsn, dsr diss Astbun bat, ist vsr- disnt. IV s r Irornm ist, des 6Insü ist Isst bsArnndst. vinxtisbl du dsins WkAS und vus dsin Ilsr^s brnnlct, dsr ulisrtrsustsn VÜSAS d s s, dsr dsr viinmsl Isnbt. vis IcklsAS dsrsr, dsnsn vir Vsbsn und vr^isbnnA vsrdunbsn, ist sins IrsiliAS vllisbt. vis Übsrsobüt^nnA dss, vus vir Aslsistst, ist sin Asvöbnlisbsr vslilsr. ^.n dsr 8obo- nunA dss, vus Nsnssbsn dnron lubrbnodsrts tbsnsr vor, srüsnnt man dsn IVstssn. Vlüoülisli ist dsr Nsnssb, dssssn Obrsn dsr Wübrbsit oKsn sind. Vs Aibt vsniAS Nsnssirsn, dsrsn Vsbsn rsAsI- müüiA dubinüisbt. vis vustsr bildsn sins vstts, dsrsn srstsr kinA dis Lslbstsnsirt ist. vin Lsbülsr, vslobsr Zsrn Isrnt, ist tisikiA. vin IVörpsr, vslslisr ssbvimmsn soll, muss Isiobtsr ssin als dis VInssiA- bsit, in vslsbs sr Astunsbt vird. 2. ) Die Relativadverbia der Zeit und des Ortes dürfen nicht ver¬ wechselt werden. Ibr vsrdst snsb dis Ltnnds rsnsn lusssn, du (nicht Ovo») ibr rnit solobsr L.ntvort misb sntliskst. vr wundert sstrt, du 8 162. 167 er banäoln sollt«? — im ^ugonbliobo äss blanäolns. In äon IVoli- NNNZON äss Lrisäsns, vo (ist die Ortsbestimmung, daher nicht «da») Lngonä, IVabrboit, Lutina nnä 8sbgboit vobnt, ssbsn oinanäor äls 6nton vioäsr. IVor vorgisst so lsiobt äss Ortss, vo er ssius .lügonä verlebt trat? werter segnet äio 8tnnäo, äa er seinen Lrsnnä go- Innäsn. Nöge nie 6er Lag orsoboinon, äa äss rauben Lriogos Loräon äissss stille Lbal änrobtobsn. 3. ) Der attributive Substantivsatz kann auch ein Declarativsatz sein, der mit -ass eingeleitet wird. Vergl. Z 160, 3. Er steht gewöhnlich bei einem Substantiv, das einer Ergänzung so nothwendig bedarf, wie die mit ihm verwandten Verben (weshalb er wohl auch ergänzender Attributiv¬ satz genannt werden kann). Solche der Ergänzung bedürftige Wörter sind z. B. Wahn (wähnen), Glaube (glauben), Hoffnung, Beantwortung u. s. w. Aufgabe. Versucht es, die folgenden declarativeu Attributsätze in die attri¬ butiven Substantivs zurück zu verwandeln, deren Stelle sie vertreten. Sie sind zumeist Präpositionälausdrücke. In äsin "Wabno, äass inan in kroinäsn bänäsrn siob ank loisbts ^Voiso oin bossorss Lortboinmon grnnäsn lrönno, vanäsrn violo ans Lnroxa ans; aber balä govinnon sio äis Linsiobt, äass obno ^.rboit lcsin siolroror Lrvsrb inoZIiob ist. Lor Lsäanbs bat miob ain inoiston orkrüsobt, äass os Lngenäon gibt, clio os niobt gsbsn wnräo, vonn niobt böso Usnsobsn ank clor IVolt väron. Lor (Lands, äass os oin övigss Lsbsn gibt, ist sobr trostliob. Lio Lökk- nnng, äass soino 'Annsobs orknllt vsräsn, bat ibn bströgon. Lor Vorrvanä, äass or bränb soi, barn ibin vonig /nstattsn. Lis lVlöngs vonigstsns bat äon Värvnrk, äass anbaltonäss 6lüob äbstuinxkt, iininsr gsröobtksrtigt. 4. ) Der attributive Declarativsatz kann auch in einen Infinitiv mit «zu» verkürzt werden. Vergl. 8 160, 4. Über die Setzung des Kommas sieh ß 126, 7., Anm. IVlr batton äio übsiobt, in Iloiligonblut rin nbsrnaobtsn. Nein >Vnnsob, in äon I orisi» äas 8ül/ibainmorgnt rin boroisori, ist onäliob in Lrknllnng gogangon. Vas Lnglnob, oino 8oblaobt sn vorliorsn, innsstsn in äsr Lsvolntionsrisit äio kranxo- slsobon Von oralo init äoin Lsbsn bs^ablon. Lin atbsnisobsr 6o- lobrtor kassto äsn?lan, äon Istbinns xu änrsbstoobon. Vas Vsrinogon, sobaäon 2U bonnon, oivvocbt in goinoinon 8sslon äio Lnst, ssbaäon rn vollon. Lio Lass bosivon äis Ligsnssbakt, sioli naob allon 8sitsn ans/.näolnion. 168 8 162. 5. ) Der attributive Declarativsatz in der Form eines Hauptsatzes. Vergl. ß 160, 6. Dar Ltzvtzts, in öintzm Ortziseks ist äis Lumms allsr ^Vinksl Alsiek ^vsi köokttzn, lässt siok lsiskt läkrtzn. Das Osköt, tzkrtz Vater unä Nüttsr, kast äu varietet. Unser ll'rost ist äis Ilükk- nunZ, vir vsrätzn uns vitzäorstzktzii. 6. ) Der attributive Silbstantivsatz in der Form der indirekten Frage. Vergl. § 160, 7. LaZs rnir ätzn 6runä, varum Laistzr Lrieärioks II. RsZitzrunA ätz IQ lltzioktz näcäälitzikA var? llik äio Ltäiiätz ktzkaiint, vann äu kömmst — äis Ltunäs üsinor Vuk unkt. Vlls stzkauon änKstliok naek ätzr OtzZsnä, voksr äitz Llitrig ramktzu. Lsnnst än äas kanä, vo äis Litronsn klüktzn? (Warum steht nach dieser indirekten Frage ein Fragezeichen?) Nun siskt aut äio ^rt, vts jsmanä ssins (Itzseliätttz ktztrsikt. (Hb mir Xäekriekt, vis ss äer kranksn Nutttzr Zökt. Oiö linZsvissksit, ob äas kranke Kinä Asnössn verätz, ks- miraluAt äis LI turn sökr. 7. ) Die Apposition (sieh Z 126, 4.), die im Grunde nichts ist als ein verkürzter Relativsatz, kann natürlich wieder in einen solchen erweitert werden. Dem ätzutsoksn Hörmann, äer äis Loklaokt AtzAtzn Varus Atzvonntzn, tzrrioktöttz man erst in ünstzrsn LaZsn sin Dönkmal. Lvrus, äsr äitz Nöäisr üksrvunätzn Katts, ktzsisZtö nnn auc:k L-rosus, äsr KväitzQ unä äio klsinasiatisokon Orisokon ktzktzrrsokts. 8. ) Nur jene Relativsätze lassen sich in Appositionen verkürzen, deren Relativpronom Subjekt ist oder durch Verwandlung ins Passiv Subjekt werden kann. Die Apposition ist eine substantivische oder adjektivische oder participiale. Lari, Löni§ von Lokvsätzn, vuräs ksi kultava kssitzZt. Der Nonä, so klar unä rukiZ, lülilt niolit mit uns. Lari, ksi kul¬ ta va ktzsioKt, tloli in äis Lürksi. Wird ein Relativsatz in eine substantivische oder adjektivische Appo¬ sition verkürzt, so fällt das Particip «seiend» weg. Verkürzt die folgenden Nebensätze in Appositionen: a) in substantivische. Lösoktziätznlisit, äis ein Lokmuok äss Nanntzs ist, stellt jtzäsm ktzin. lätzilig ist uns äitz Kirelis, vtzltzlu! (voll sitz) äis Ltätttz äsr ^.näaekt ist. (Sieh 8 126, 4.) b) in adjektivische. Lin Nsnsok, voloktzr Lur ^rktzit 2U träAtz ist, lallt Itzitzlit in äitz Xst^s äss Lossviokts. ^Vm kann sin Lor2, äas von 6tzi^ Kart ist, äss IVokltkuns krsüäon sokmeokon? äokannss, 8 162. 169 wslober jung an ckabren und sankt VOIN Osinütbe war, kolgte desu miter das LrsÜ2. Viele Quellen der Oreüde, welobs liebliob und bsbr sind, clurobwässsrn den Oarten des liebens. o) in participiale. Oie Mobltbaten, wslobe inan waobern Nän- nern erweist, sind wie Oüobstaben, die in LILrinor gegraben werden; über was man sobleobten Nsnsoben Outss tbut, ist Lobrikt, die inan ins süsser sobreibt. (Verwandle den Nebensatz vorher ins Passiv.) Lin Oler^, das der Ödelinutb bswobnt, ist durob siob selbst ain berr- liolrsten bslobnt. Wobltbaten, welobs inan still und rein gibt, sind Oedts, die iin Orabs leben. Oin Vugenbliob, den eins gute Obät be^eiobnet, ist vor Oott ein däbr. Oas warins liiere, das bisnieden inänober Lturin bewegt, erlangt den Oriedsn nur, wo es niebt insbr s oblägt. / 9. ) Ein Attributsatz, welcher kein Substantiv, sondern ein Adjectiv oder Particip vertritt, ist kein Substantiv-, sondern ein Adjectiv- oder Participialsatz. Er gehört aber zu den Relativsätzen, da er mit einem Relativ eingeleitet wird. Versucht es, die Adjectiv- und Participialsätze in 8. b, o und sodann die folgenden in Adjectiva und Participia zurück zu verwandeln. (Participial-Construction.) Vie Ltätte, die eiu guter Nensob betrat, ist siugeweibt. Ibr 'Wiesen, die ieb wasserte, ikr Oäuins, dis isb gepllan^t, grünst krobliob tort. Oie Obat ist niobt güt, die der Verreibung bedart. Nan lobt diejenigen Nensobsn niebt, die nur sieb iin Vuge baben. Oie Oiebe, so (— welelm) vergäbt, ist Oiebe niobt ru nennen. Vas Vbsnteuer an der Nartinswand war niobt das einzige, das Aax iin Girier Osbirgs bestand. 10. ) Vor dem persönlichen Fürworte der ersten und zweiten Person steht nie welcher, welche, welches, sondern immer der, die, das. Nir, der iob dein bester Oreünd bin oder dsr dein bester Orsund ist, dartst du es sägen. Was bann iob tbün, der iob selbst biltlos bin? Oü, der du gestern gesagt bast oder der gestern gesagt bat. 0 du Oainin Oöttss, das du liinwegniininst dis Künden dsr 'Welt! (das binwegniinint). Oüob, die ibr bei Mrva gesiegt babt, wird bei Oultawa der Rubin niobt untreu werden. Mer wird uns, die wir uneinig sind, kürobtsn? Verkürzt diese Sätze zu Appositionen. 11. ) Der Zusatz ist ein unechter Attributsatz. Er steht nicht auf die Frage was für ein? zur Antwort. Er beginnt mit dem Relativum 170 s 162. was oder mit den Relativadverbien wodurch, wovon, woraus u. s. w. Diese Relativa beziehen sich jedoch nicht auf ein Glied des Satzes, son¬ dern auf den ganzen Sätz. Der «Zusatz» ist deswegen auch als Relativ¬ satz «unecht» zu neunen. Unechte Relativsätze (unechte Attributsätze) lassen sich leicht in Hauptsätze verwandeln. Versucht es an den folgenden. vor Dobror maobto mit don 8obülorn oinon VüstluZ, was sio solar kroüto (— und das krouto sio solar), Vbsalon omporto siob ZgAon soinon Vator, avas ilan ins DnAlüob stür^to. Dr trak mit oiuor DistolonbuZol dio 8obvälbo im DlüZo, vas viol saZon vlil Dio orston IVassor- müblon sala man an dor Nosol, von v o aus (— und von da aus) sio sieb sobnoll über Doütsobland verbreiteten. Dor Dnredlieblreit kol^t VoraobtunZ, vovon man siela loiobt üborxoÜKon bann. Dr sxriobt von soinon Droundon sobloobt, vomit niomand oinvor- standon ist. Iva in orsobluZ soinon Druden oibol, vodurob or siola ünAlüeblicb maolato. (lott ist mein Lelaut?, vorauk iela bans (— und aut das, nicht den). Anmerkung. Der Zusatz verkürzt. Da orbiolt or dis Xaobriobt von der Zlüobliobon Düoblrobr soinos 8öbnss, dor lotiito Diobtsoboin an dsm Dimmol seines Däsoins. Daxponlaoim dol, oin unorsot^liobor Vorlust lür das Zaimo User. 12. ) Der Relativsatz muss dem Worte, zu dem er als Attribut gehört, so nahe als möglich (s. Z 156, 2.) stehen, sonst kann ein Unsinn zum Vorschein kommen. Die Beziehung macht keinen Sprung, sondern knüpft sich am liebsten an das nächstvorhergehende Wort. Corrigiert die folgenden Sätze: Dior vordon Dato vorbautt kür Draüon, avolobo von 8trdb Ksmaslat sind. Dio Naus ist oino Zroko DlaZo kür dio Xoobin, volobo oin bloinos HäZotbior ist. Dor Dass bat oinon bur^sn 8obvaim, wolobor siob dureb soino DoiZboit ausxoiobnot. Dor IVoin orguiobt don Non- sobon, volobor aus don Zoboltorton Draubou Zovonnon vird. Dranb- kurt an dor Odor ist oino xroukisobo 8tädt, volono in Nabron ont- sxrinZt. In dor rivoiton Hutsobo sa6 dio Lraüt, volobs mit 8ammt Zoxolstort var. Dor I'od dos Vators, don >vir immor Zokürobtst batton, trat oin. Doavorbor um dioso 8tollon, volobo musibälisob sind, babon don Vdr^uZ. 13. ) Wie aus einem Attribute und dem von ihm bestimmten Sub¬ stantive ein zusammengesetztes Hauptwort entstehen kann (s. Z 126, 11.), 8Z 162 und 163. 171 so kann auch ein Attributsatz mit dem von ihm bestimmten Substantiv in ein zusammengesetztes Hauptwort verschmelzt werden, wenn er ein Substantiv enthält, welches ein Merkmal des bestimmten Hauptwortes hervorhebt. Jenes wird zum Bestimmungsworte. Vas Loläoss nmZal> oin Karton, in volobom äio liorrlioliston LIumon xranZton — ein Llnmon- Zarton. vio akribanisolio Knsto, an vololior Lolavon vorlcankt vnräon, lmiüt Lolavonbnsto. vor Wnrm, vololior sinom Lanäo älinlioli ist, poilZt vanävnrm. vio Lolmoolro, vololio in Wäläorn lobt, ist naobt — äio Waläsolmoovo. vtianLon, vololio in vroibliänsorn ZorioZon voräon, lialton os im vroion solton ans — vroibliauspiianron. Vas Nossor, mit vololiom vir voäorn solinoiäon, Iioiüt voäormossor. Bildet aus den Bestimmungswörtern der folgenden zusammengesetzten Sub- stantiva zuerst Attribute, dann aus diesen Attributsätze. Baumwolle, Hundsafse, Arnipolyp, Bockkäfer, Wacholderdrossel, Birkenspinner, Wassermühle, Dampfmaschine, Secnndenuhr re. Anmerkung 1. Vermeide unnöthige Attributsätze, wie: Nein vrisk, ckon iov äir Zosoliriolion vabo, ist vorloron ZoZanZon. Iliro lot^to Ltütro, äio sitz ankroolit vielt, Lordräod. Anmerkung 2. Vermeide die Häufung gleicher Relativpronomina, wie: vio Wolt ist oin Zomoinor visoli, ä'ran allo Nonsolion osson; volil äom, äor äosson, ckor ilm äoobt, xtisAt ntmmor 2n vorZosson. vor, äor äon, äor ckio Vincis vor clom Lolilosso liosoliääiZto, änroiZt, orüalt oino vololmnna. Z 163. Der Objeetsatz. 1.) Versucht es, die folgenden Substantivsätze in Objecte zu ver¬ wandeln. vrinnoro äioli äosson, äor äir Woliltliaton orvioson Iiat, mit äanstlcarom vlör/on. IV o r äioii otvas Mviiovos loiirt, äorn soi äanbvar — äomsoniZon, voioiior äioii loiirt, (äom) soi äanlcliar. IVoicl äom, äor krot von Lovulä nnä volilo vovalirt äio lcinälioli roino Looio. Wom niolrt rn ratlion ist, äem ist anoli niolit 2u liolkon. IVor tronlos sioli äos vanlros vill ontsoiiiaZon, äom kolilt äos vnZnors kroolio Lttrno niolit. vem, äor sioli anäorn liilkroioli roiZt, sinä sio rm liolkon aüoli boroit. Was än loliliolr aolitost an anäorn, äas nimm in äioli soldst ank. Wss äu äioli soicamst, äas tlin niolit. vl'itro, vonn än bannst, nut^o, vas än äarkst. Wom äas klüolr 2n volil vili, ävn maolit os ^nm lVarron. vor vnankmorbsamo liört niolits von äom, vas man sagt, viläo äir niolits oin aut äas, vas än Zoorlit liast. 172 8 163. 2. ) Der Objectsatz ein Declarativsatz. Vergl. Z 161, 3. Er ist ent¬ weder ein abhängiger Aussage- oder Imperativsatz. In dem Hauptsätze, von welchem ein declarativer Objectsatz abhängt, können die Wörter es, das, darnach rc. stehen. Bestimme, welche von den folgenden Objectsätzen Aussage-, welche Imperativ¬ sätze sind. Reduciere sie wo möglich in Objecte. Oner bimmlmober Valor veik, dass ibr ällos äe88en beclürlet. IVir vorKS886n immer, cla88 ein 8oblalencler Onob8 boin Ilnbn länZt. Oa8 6nvi886n 8NAt NN8, äg.88 vir cla8 6lnte tbnn und da8 Lö86 IÜ886N 8ollen. Ledenbe, da88 da8 Oebon eine OilA6rkabrt i8t. Oiebt 6nob anl Orden, liebt nncl vi88t, da88 (lott iin Ilimmel Oiebo i8t. IVio 8NÜ 18t 68, 2N VI88SN, da88 nn86re Orende lremde IVänASn rütbet. Ltrebe darnäob, da88 cin vollbommsn verdat. V6rcii6N8t nnd Olnolr baben da8 miteinander gemein, da88 der lleid beide verlolgt. 3. ) Statt des declarativen Objectsatzes der Infinitiv mit «zu». Vergl. Z 162, 4. Über das Komma sieh Z 131, b, Anm. 2. biiemand glaube, die 6r8t6n Oindrnobs der dugend verg688en r:u können. lob. bat ibn, 8iob bei mir nm oieben llbr ein^ubnden — da88 or 8iob eintinde. 6ott gebot den er8ten N6N8oben, von clom Ilaume der Orksnntni8 niobt ^u 6886N. Oer Oeind mn88to lrob 8sin, auob nur da8 Oeben gerettet ?.u baben. biaxoleon vsrvün8obte 68, in den Ilüoken der verbündeten Armeen mar8obisrt 2U 8ein. Anmerkung. Das «es» im letzten Beispiele kann als Vorläufer des Objectes aufgefasst werden. Nach ihm steht ein Komma. Vergl. Z 119, 2., und die Anm. 1 daselbst; dann ß 130, Anm. 2. lob liebe 68, im küblen Lobatten 2U ls86n. Dor LatMbor V6r8töbt 68, anäoro 1nob6rliob 2N maobon. Unrichtig: Der Landmann Pflegt es, sich einfach zu kleiden. 4. ) Deklarative Optativ- oder Imperativsätze umschrieben, lob bat clon llclvooatön, or möZ6 8iob bei mir nm oiobon llbr eintinäsn. IVir bitton äen Herrn, er mö§6 nim vom Übel erlo86n — cla88 er 6rlÖ86 — NN8 2N srlö86n. Vor Vr^t beläbl clem biranben, er 8oIIs 8iob rnbiZ verbalton. Oer Oeblberr beläbl den Lolclaten, cla88 8ie eine Lrnobo bauen «la88 man baue). Bildet selbst mehrere solche Objectsätze. 5. ) Der Declarativsatz in Form eines Hauptsatzes. (Vergl. Z 16 l, 5.) lob boüe, än ver8teb8t miob. ^Vir vi'886n, 6ott i8t äll- mäobtiZ. Orinner8t iirr Zstliäu uaoli msiusm willen. Deins Dörrisusgüts magot cin äarau orirsuiisu, ob äu von Zanosni Dsmütiis äa8 6nts Icann8t an äsinsin Doäksiuä lodsn. Vsrgi88 uisiit, vao sin Drsuuä visgt in äsr Uotli. lob bin üugsvi88, vor von sneli äis 4Vabrbsit rsäst. ^Vor lrauu ^ablsu, vis okt sr ksbit? Dsr 668uuäs volü uiobt, vis rstob sr i8t. Dis Dinins im Dartsu lsbrt, vis iangs 8oliöubsit väbrk. Nöobts 8iob äosb clsr Usii8ob tägiiob iciär maobsu, vo2n sr auk äis8sr ^Vsit bs8timmt i8t. Dsr Usn8ob vsr- 8tsdt m'obt immer, varum Dott stva8 gs8obsb6u lä88t. ^VsM cin, vis visi DaZs äa8 ^niir Imt? Dr volite xrüten, vsr 8sins Derr- 8siinl:t am ZeciniäiA8tsn trnZe.^ 7. ) -Ob» kann ausfallen, wenn «oder» folgt; der abhängige Frage¬ satz tritt sodann in die Form einer directen Frage. Nan vn88te nielit, var er bei 8lnnsn ocier von 8iunen. leb veiiZ nielit, 8elinsit 68 oäer regnet 68. Anmerkung. Nach hindern, verhindern, verbieten, abrathen, warnen, es ist kein Hindernis und ähnlichen Ausdrücken darf im Nebensätze «nicht- gesetzt oder weggelassen werden. Isll vsrln'näsrts, cia88 ilun 6sr Dsn8t6riaäsn (nislit) in8 6s8iolit tisi. i>iimm äioii in äolit, äa88 ciisli Räslis (niollt) vsräsrds. Msmanä 8oli mir vsrinstsn, äa88 islr (nislit) msinsn illsrrn rstts. Sprachgenauer ist es, das «nicht» wegzulassen, was aus der Verwandlung des Objectsatzes in ein Object erhellt. Islr vsrliinäsrts äa8 Dailsn äs8 Dsn8t6r1aäsn8, icsins8V6Z8 absr cla8 i^iolltkalisn, n. 8. t. ß 164. 1.) Der Anführungssatz führt die Rede einer Person entweder wörtlich (directe Rede, oratio reota oder ciireota) oder nur nach * «Ob- und «dass- dürst ihr nicht miteinander vertauschen. Fehlerhaft ist: Hormusan bat den Kalifen, ob (st. dass) er ihm einen Becher Wasser reichen lasse. Fehlerhaft setzt ihr «wenn» statt «ob». Mein Vater hat sich erkundigt, wenn (ob, es) ich ein gutes Zengins erhalten werde. 174 8 164. ihrem Sinne an (indirecte Rede, oratio Der Anführungssatz gehört zu den objectivischen Substantivsätzen. Directe Rede: Davuttzr btzüauxttzt: «^säsr Nsnselr üut osins I'snIsIsunKSiidlialra.» Jndirect: Dsvattzr doimai>tot, s ml cm NtzN8oIi imico soiico chorikoU- anAtznblioIrtz. Lerne an den folgenden Beispielen den Gebrauch des Doppel¬ punktes (:) und des Anführungszeichens ("). Sie werden gemacht, wenn man die gesprochenen oder geschriebenen Worte eines andern in directer Rede änführt. Der indirecte Anführungssatz verlangt bloß das Komma. Sieh auch Z 198. 2.) Für die Verwandlung der directeu Rede in die indirecte gelten, wenn der Inhalt ohne Untersuchung der Wahrheit oder Unwahrheit mit- getheilt wird, folgende Regeln: a) Der Judicativ der directeu Rede wird in den obliquen Cönjunctiv verwandelt, und zwar in folgender Weise: «) der Jndicativ des Präsens wird Cönjunctiv des Präsens. Directe Rede. brsim Laoo 8s,§t: «1Vi886ii i8t Naoirt.» Ditz ^VtzltwtzMtzN Iisptzll Ig.NA8t bsinsrlch, Li'biioäou ich ciis UäUttz äo8 Doätzo. ^U8 oiu DÜIcoiioii vorcloa dH, 8g.Zt 6u8 Lxriolivort, lrimmoit 8iali 8oiion boi Poitou. Oblique Rede. Uraim Laos 8g,Zt, ^Vi88on ssi Naolit. Ditz IVolt^tzioou üsbtzir IüiiA8t btzoasrlrt, Urbliiccioii 8gi äis llüUto cts« Doätz8. ^Vu8 tziii Ilicüoüon voräon voiltz, 8UAt äa,8 Kprioiivort, Irrüm- 1U6 moli 86Ü011 boi ^tzitsn. Anmerkung 1. Unterscheidet sich der Cönjunctiv vom Jndicativ nicht, so setzt man den Conjnnctiv des Hmperfects statt des Conjunctivs der Gegenwart. Uarl sobrsidt: «Noino Uinclor Pub 611 ctsn Lobürlaoli.» Dtzr UuMort laatot : «Dio Iruppou v or člen imiillAoinoin.» Dio IVsborsainiiiortsn: «^Vir IUÜ886H UülIAtzl' ItziätzQ.» Xurl 8olmoibt, 8tzintz Uiuctor lischt 6 n cltzii Zolmrlg-tzli. Dor Uapxort lautöt, clio Drux- ptzQ vürclsii üünclFtzinoin. Dio ^Vtzbtzr iicwiictzrttzii, 8itz inü88tsu DüllZtzi- Itzictön. Anmerkung 2. Dieses Streben nach Unterscheidung des Jndicativs und Conjunctivs kann jedoch zu Üngeuauigkeiten führen, da der Cönjunctiv des Jmper- 8 164. 175 fects einen Zweifel in die Wahrheit der Aussage ausdrückt, sobald em solcher nur möglich ist; ja selbst die Ünwahrheit der Meldung drückt er aus. Nir msiäst sr an8 Kinr: «Iok Nir msiäst er, sr iisZs iisZs kränk.» kränk (— einfache Mittheiümg der Nachricht); . . . sr iäZs krank; äook kak' iok siokrs Laokriokt, äs.88 sr 8ick /n LrausnksrA vsr- 8tsokt ko im Oraisn Callas. Krit2 8okrsikt: «Ink traZs krid^ 8okrsikk sr traZs ZorZs äalnr 86rAs.» (nnä iok viii äis Nakrksit ssinsr Nords äakinAsstsiit ssin 1as8sn). i^rid^ sokrsikd, er trüAs 86rZs (aksr iok Zlaubs 68 niokt). Vergl. «Dubitativ» Z 154, 2., Anm. A Der Jndicativ des Futurums wird Conjunctiv des Futurnms. Directe Rede. Oblique Rede. Ikr 8aZtst: -Nan virä ikin niokt Zianksn.» Osr NükiZAänAsr IraZt siok immer am Normen: -Näs vsräs iok ksnds anIanZsn nnä vis vsrcis iok mir äis 2sk vsrtrsiksn?» Kür saZts: -Nsnn ikr 6sväit Kskrauoki, vsräs isk snokäaran 2N in'näsrn visssn.» Ikr saZtsd, man vsräs ikm niokt Zlanksn. Vor NükigAänAsr IraZt siok immsr am Norton, va8 sr konts anianZsn nnä vis sr siok äis 2sit vsrtrsiksn vsräs. kr saZts, vsnn 8is Osvait gskranoksn, vsräs sr 8is äaran rin kinäsrn visssn. Anmerkung. Fallen die Formen des Judicativs und Coujuuctivs zusämmeu, so setzt man wohl auch den Conditional mit würde. Sieh jedoch oben «, Anm. 2. 8is vsr8mksrt6n: -Nir vsr- 8is vsi^isksrtsn, sis vür- äsn äiok nndm'8iM?ön sslirissn dis 8oLvsdsn «8isK!», da vandto sisli dis russissüs Ksitsrst. 3. ) Oft fällt wenn weg und der Temporalsatz nimmt die Form einer directen Frage an. Kommt 2stt, kommt Lätli, — vsnn 2stt kommt, kommt Latin Ist dsr Krsis dsr dalirssrsitsn duroklaüksn, dsr ^Vintsr ?u Lnds, (so) tritt in vsrfünAtsr Osstält dsr lisblioüs Lön2 visdsr Lsrvor. 4. ) Die Apposition, sowohl die substantivische als auch die ad- jectivische und participiale, entsteht auch durch Verkürzung eines Temporalsatzes; doch nur dann, wenn Haupt- und Nebensatz das¬ selbe Subject haben. Vergl. Z 161, 7., 8. Erweitert folgende temporale Appositionen in Temporalsätze. Kis Knäbs var ^allsnstsin von sslrvärmsrisslisr Latür. dato Isruts als Orsis dis Arisolnsslm 8praolis. Krst ^van^iZ däbrs alt, bsstisA Xlsxaudsr dsn vatsrliolmn Urrön. Lsi Lultava AssolilaZsu, tloli Karl XII. in dis ftürksi. Verkürzt folgende Temporalsätze zu Appositionen. Substantivisch. Kis 8okratss ein dünZlinA var, ldüiits sr vis sins Löss; als sr sin Kann var, lskrts sr vis sin LuZsI; er var sin Orsis, da mussts sr stsrftsn vis sin Vsrftrsolisr. Adjectivisch. Lin dünZIinA, dsr am Körper Msund, adsr lästsr- liakt ist, Zlsiokt sinsm Xpksl, dsr von auüsn soiion an/usslrsn, adsr innsrlisli vsrkaült ist. Partieipal. Islr stsrds, indem ioir msin Vätsrland Lovšine. Kaum ist dsr 'WaAÜals stnsr dst'alm sntronnsn, so stürmt sr sioli in sins äudsrs. Kr spislt und Zsviuut 61t; aber kaum ist das 6sid Zsvönnsn, so Zellt ss visdsr kort. Anmerkung 1. Das Particip des Perfects eines transitiven Verbums, ver¬ bunden mit dem Accusativ, kann den Temporalsatz vertreten. (Absoluter Accusativ.) Hieher gehört: gesetzt dass, angenommen dass, vorausgesetzt dass. Bildet daniit Temporalsätze. 182 ZZ 166 und 167. viss vorausZssst^t, solrrsitsn vir ^ur Laolrs sslbst — naslrclsm cliss vorausZssst^t vorclsn ist, sslrrsitsu u. s. v. vissss vssolräkt bsrivIrtiZt, silsu alls Ltattlraltsr iraolr ilrrsu vrovluMn — uaolräsm äissss VssslräU lmrielUiZt voräsir ist, silsu u. s. v. Dies Zssägt, ZiöllA sr tont. Anmerkung 2. Bisweilen fehlt das Particip (das Komma muss gleichwohl gesetzt werden), von LIislr ASMn vllmmsl (AsrislUst), stand sr. vis vanä am Lolrvsrts (lraltsnä), sobausu sis sinauäsr clrolrsncl Lu. 2u Visums, clsm v)'ramrsn, ssbliob. Noros, clsu voleb im Vsvänäs (vsrbsrAsncl). Anmerkung 3. Vermeide ünnöthige Temporalsätze wie: Nsnu vir clis vlsclsrmaus uuclMsn VoZsI mitsiuauclsr vorZUmbsu, so Uuclsu vir, dass sis niotrt 2N clsrssllrsn vlusrslasss Aslrörsn, statt: vis vlsäsr- maus uucl clsr VoZsl Kslrörsu 20. vsrsslusclsirsu VIrisrolasssn. 3.) Die Woöcrtsähe. Die Adverbialsätze der Art und Weise oder der qualitativen Modalität und die des Grades oder der quantitativen Modalität. Alle Adverbialsätze der Art und Weise stehen auf die Frage wie? auf welche Weise? zur Antwort. Bezeichnen sie den Grad, so fragt man genauer mit wie sehr? in welchem Grade? Stehen die Modalsätze auf die Frage unter welchem (begleiten¬ den) Umstande? so kann man sie auch Umstandssätze nennen? Z 167. Die Umstandssätze. l.) Sie werden eingeleitet durch die Bindewörter indem, ohne dass. Versucht es, folgende Ümstandssätze in Adverbialien des begleiten¬ den Umstandes zu reducieren. Sieh Z 140,1. Vas vbisr 20A siolr murnov, inclsm ss miolr lortvälrrsnä airbliolUs. Iirclsm islr cliss bei mir ääobts, soblisk iolr mir. Inclsm clsr UöiriZ vor äor vrouts lririst, bält sr ssins ^.uclaolrt. Vitus lrsKSKusts Icslusm Uömsr, olms class sr ilm Zuerst Arübts. Noin vsbrsr Zsbt ms aus, obus äass sr ssius Urucisr mituimmt. Nsr vircl vom vlüslrs aükASSuolrt, olrus class sr siob clarum lrsmülrt? * Die allerdings oft sehr subtilen Unterscheidungen der Modal- und Causali- tätssätze schärfen den beobachtenden Blick; doch kann man sich nach Vornahme der¬ selben begnügen, mehrere Unterarten zusammenzuziehen, und wird bei der Benennung der Nebensätze im Lehrbuche auf die Umstands-, die respectivsn und einschränkenden Comparativsätze vielleicht keine weitere Rücksicht nehmen. 88 167, 168 und 169. 183 2. ) In den Sätzen mit ohne dass kann statt des Jndicativs des Jmperfects der Conjunctiv des Plüsquamperfects stehen. Vitus lmKsZnsts üolnsm Röinor, oüno dass er ibn rinörst KeZrülZt üätts. 3. ) Statt ohne dass kann anch ohne zu mit dem Infinitiv stehen, wenn der Umstandssatz mit dem übergeordneten dasselbe Subject hat. Vitus lmASAimko üsinom Römer, oims ilm Zuerst 2U Arüksn. Z 168. Die.Consecutiv- oder Folgesätze. 1. ) Sie werden eingeleitet durch die Bindewörter dass, so dass. Im Hauptsatze kann stehen so, derartig, solch. Reduciert, wo möglich, die nachstehenden in Adverbialien der Folge. Sieh ß 140, 2. Rmmand üann so roden, dass es allen vouten Znt dnnlrt. Handls auolr im VorborZenen so, dass 68 sedermann sollen üönnte. Dar veiud liat soloüe NaOreZeln Astrokksn, dass feder Rnolr^uA ünmöglioü ist. (Dieser Nebensatz ist kein attributiver; auf die Frage «was für Maß- regeln?» steht «solche» zur Antwort.) Dor vund biss die veüto, 80 dass man sielr ZenotliiZt sali, Hin 2U ersolileLen. Vs var 6ill6 derartiZe lvive, dass vir das vnde der VorstellnnZ nieüt avvarton lronnten. 2. ) Die des Grades. Im Hauptsatze kann stehen so weit, so stark, in dem Grade re. Oer 8tnrm var so IiektiA, dass dis Lanme um- Zerissen vnrden. 8o Iroob Zsstellt ist Icemor auk der vrde, dass ioü mielr seldor neben il»m veräelits. vor Msntant sprenZte, dass os Vnnlren stob, vis einAesolilossenen Oallier Zerietlien in solelio Xotli, dass dis lUton und 8olivaolien den RamMälnAsn ^ur RalirunZ dienten. Fehlerhaft ist: vr soürie dorartig, dass er beiser vurdo. Nicht von der Art, sondern von dem Grade, von der Stärke des Schreiens wurde er heiser. Anmerkung. Statt «Der Kranke ist schwächer, als dass er eine Operation aüshalten kann», pflegt man zu sagen: Der Kranke ist zu schwach, als dass er rc. Bei gleichem Subjecte der Sätze kann statt als dass der Infinitiv mit um zu oder mit zu gesetzt werden. Der Lranlre ist 2U selivaelp (nm) eins Operation anslralten rm lrönnon. Z 169. Die Comparativ- oder Vergleichungssätze. 1.) Sie werden eingeleitet durch wie (gleichwie, sowie), so, als und die sonstigen in 8 140, 3. angeführten Bindewörter. Im Haupt¬ satze steht (bei denen unter 1. und 2.) so, oder man kann es sich hinzu- 8 169. 184 denken. Versucht es, die folgenden in Adverbialien der Vergleichung zu ver¬ wandeln. Nis inan dio Aussaat bior bostollt, so orntst inan in sonor lVolt. IVis inan in don N^ald sobrolt, so Iiailt os viodor bsrans. Vonisö doinss Vsbons, als mnsstsst du mormon voZAsbon; sobono doinos Vsbons, als vsiltost dn oviZ bior. N^io dsr N^sibranob das Vobon dor Ldblo orkrisobt, so orkrisobt das Vobot dis VokknnnA dos Vor/ons. Lino nnbsbannts VoZond orsoboint bsim ^.nbliob Zovöbn- lioli niobt so, vio inan siob dissslbs vorZsstollt lrat. In dsr Lrsnds drobts sioli Vlölt^ nm sioli solbst, als ob sr narrisob väro. Vor rsobtliobo Nonsoli bsvabrt oin anvsrtrantss Vnt, vio vonn os sein LiAOntlinin vars. Vas Lind sobrlo, als ob os ain 8xlobs stsobts. Voinitians 8timms blanZ an ob in dor Lronds, als vonn sr ^ürnts. Anmerkung, «es» vertritt die Stelle eines genannten Wortes und darf nicht ausgelassen werden. Z. B. Ndo ibro LoliZion nnZlsiob ist, so sind os anob ibro Lloldor — so sind anob ibro Lloidor nnZlsiob. Fehlerhaft: — so sind auch ihre Kleider. 2. ) Des Grades. Es werden zwei Mäße miteinander verglichen. Lr ist obon so arm, als soin Vrndsr rolob ist. 8o boob nian stobt, so tiol bann nian lallen. 8o löor soin Loxk an nüt^liobon Lonnt- nisson, so rslob ist or an Lnlikon. Vsin 6llnob krönt iniob so sebr, als vonn os inir selbst ^ntbsil Zovordon väro. 3. ) Nach dem Comparativ und nach anderer, anders steht immer als (nie wie). Lr var vorstandiZor, al8 ibn ssin ünboros srsobsinon liob. Vioso Ilnbosonnonboit ist 2n Zrob (— ZroLor), als dass lob sio mir vor^olbon bönnto. Vis 8aobo bol anders ans, als iob daobto. 4. ) Statt als nach einem Comparative steht bisweilen denn, besonders wenn sonst schon ein als vorkommt. Vn bast msbr als Lolnd, donn als Lrsnnd Asbandolt. 5. ) Wird der Grad zweier Eigenschaften an demselben Gegenstände verglichen, so wird der Comparativ durch den Positiv mit mehl' um¬ schrieben. Lr ist mobr nnnborloZt als bosbalt. Vio 8oblaobt var mobr biViZ als plänKsmäü. 6. ) Verwandelt die folgenden in Adverbialien der Art oder des Grades, do naobdom (— vio) dn di ob anstrsnZst, vird doino Vrn- InnK Znt odor sobloobt anskallon. On virst versoblodsn bonrtboilt, naobdom dn deins Vosöllsobakt väblst. de bobor dn bist, desto mobr dsmntbiZo di ob. do nnZorsobtsr dor Hass ist, dosto starbor ist or. 169, 170 und 171. 185 -sp Aröksr dis Mili, dssto uälisr Dött. Io msbr du soblakst, ss urindsr lsbst du. de trübsr wir sobläksu Asbsu, um so krübsr köuusn vir aukstsbsu. Anmerkung. Mit «je» eingeleitete Vergleichungssütze kann man respective Comparativsätze nennen. ß 170. Der einschränkende Komparativsatz. Er beschränkt das im Hauptsatze Gesagte auf ein gewisses Maß, auf einen gewissen Grad. (Sieh § 140, 4.) illls rlukklLrunZ dos Vsr- staudss vsrdisut nur insokoru rlobtuuZ, als sis auk den Oliaraktsr ^urüokllisbt. Hill mir, soksrir du käuust. Vsrtraus dsn Nsusobsn uur iirsowsit, als du sis ksnust. lob wsrds dir lrslksu, soweit msius Lräkts rsiobsu. Diese LsbauptuuA Ailt uatürliob nur soweit, s,1s sie von suob uiobt widerlegt wird. Nir Nsusobsn bleiben stets dieselben, nur dass wir uns irainer besser kennen lernen. M'obts DrolZes siDt in seiner sobmalsn 8ssls, aullsr dass er seinen Dass so Kut verbsbls. Niokora (— inwieksrn) ssmand riobtiZ denkt, drüokt er sieb riobtiZ aus. -4.) Jis Adverbiutsäbe des Grundes oder der Kausalität. Z 171. Der Causalsatz. l.) Gibt der Adverbialsatz die Ursache, das Mittel, den Erkenntnis¬ grund oder Beweggrund an, so heißt er Causalsatz im engeren Sinne. Er wird mittelst der unterordnenden Bindewörter weil, da, nun (—da), zumal eingeleitet. Im Hauptsatze steht oft darum, davon, dadurch, daran, daraus mit folgendem dass im Nebensätze, ferner deshalb, deswegen, aus dem Grunde. Versucht es, die folgenden Causalsätze in Adverbialien zu verwandeln. Vergl. 8 142. 6ott strakt dis Lösau, weil er gsrsobt ist — wall Oott Asrscbt ist, strakt sr dis Lössn — aus 6srsol>tiAksit. lob Kanu krvbliob sobsidsu, da msius ^uZsu disssu LaZ Zsssbsu. Nabrs Lrsunds siu, /?. ^Vonn vir üllon Iiolion Icönnton, ännn väron vir 2U lionoläon. 80 (alt statt «wenn») äu mioli V6rlü886n liätt68t, butt' ioii V61'8olnnäollt611 INÜ886N. Anmerkung. Statt des Conjunctivs des Plusquamperfects kann im Haupt- und Nebensätze auch der Jndicativ des Jmperfects stehen. IžVo (— V6nn) 6u iliiu niolit äia läüuä r6iolit68t, ortrünlv 6r — vsnn 611 iiiin nioiit äio Ilanä Zoroiollt Iiätt68t, väro 6r ortrunlron. ^uri 6r äa.8 8olivsrt von 8iob, 80 var 6r vorloron. 2.) Fällt die Conjunction weg, so bekommt der Konditionalsatz die Form der directen Frage. ^VilRt äu äioli 86lli6r orlronnon, 80 mob, vio äio nnäorn 68 troilion; viÜ8t äu äio nnäorii V6r8t6li'n, bliole' in äoin 6i'A6ii68 Ü6r2. läa8t äu viol, 80 Zib viol; Iin8t äu voniZ, 80 Zill äa.8 IVoni^o mit Zotrouom Hormon. 8oll äor ^.olcor 8äut6n troilion, äari äor klluZ niolit inüluA liloibon. 0 Iiätt68t äu von Noimolmn l»6886r 8tot8 Aoäaolit, äu liätt68t li6886r auoli Aoliänäolt, 3. ) Steht statt des Konditionalsatzes ein befehlender Hauptsatz, dann beginnt der eigentliche Hauptsatz bisweilen mit und. 8oi krämm, uuä äu 1ii8t ÜNK6N6llIN — V6NN äu iroinin lÜ8t, 80 bi8t äu UNA6N6llIN. Rnuio in äor /^6it, 80 lrn8t äu in äor Xotln läili äir 86lli8t, 80 liilit äir 6ott. Rur Llutli! unä äu vir8t 8ioli6r 8I6A6N. dobot, unä 68 virä 6U0I1 vi6ä6r AOAobon voräon. 4. ) Konditionalsätze in Form (unechter) Attributsätze nennt man relative Konditionalsätze. Vergl. ß 171, 6. Oor ^rino, vololior init L6in6in I^olino Lukrioäon i8t, li68it2t äon ZrüLton Roiolitliuiu. Rin N6N80I1, vololior aui ^.llvoZa Aorätli, liat 8ioli 86ll)8t 2uin Kröüton Voriolgor. * Unrichtig ist cs also, den Jndicativ des Futurums statt des konditionalen Conjunctivs zu setzen, was ihr ost thut, z. B. Das Weib wusste, der Schwache wird krank werden, wenn sie ihm sogleich starke Speisen geben wird (statt wenn sie ihm gäbe). Fehlerhaft: Als (statt wenn) der Boden zu näss ist, kann man nicht säen. 88 17 3 und 174. 189 5.) Der relative Konditionalsatz kann auch in ein Particip eontra- hiert werden. Vsrsint 8ind uuob dis 8obvuobsn müobtiZ. Löst folgende Participien in Conditionalsätze auf. Lu vsit Zstrisbsn vsr- ksblt dis 8trsnAs ibrss vsi8sn Lvsobs8, nnä alku strukk Zsspunnt /srsprinAt dsr KÖASn. 8o immor stsiASnd bommt ibr uuk dis blöbs dss LsrA68. Contrahiert die Sätze unter 4. in Participien oder Adjective. Z 174. Der Concessivsatz. Die Conjunctiönen, mit denen er eingeleitet wird, sind durch stärkere Lettern kenntlich gemacht. 1.) Versucht es, die folgenden Concessivsätze in Adverbialien des Gegengrundes oder der Einräumung zu verwandeln. Vergl. 8 152. Ob- glsiob dis 8sld8obuobsn ibrs blsrrsobakt übsr dsrusulsm vsrlörsn buttsn, 80 vurds dsr krsuz/uZ do ob untornommsn. Ob du Zlsiob iin Lunds dsr 8tsrbbobsn umbsrvullost nnä übsr 6rubsr vandala, 80 bstruobts diob doob als sinsn LürZsr ds8 bimmli8obsn Vüter- Iunds8. Ob^v^r dsr 8turin iin ksr/sn töbts, 8sin tl.uA6 8trg.blts Klsiobvobl Kulis. 0b8obon clis LrüblinZs/sit bsrünZsbommsn i8st duusrt dis ^Vintorbülts dsnnooli kort. 01) uuob das vnZIüob dröbt, 68 lobt dsr ülts Oott. Obvobl der vsrvuists kürst mit irdi8olisn Oütsrn A68öZnst ist, küblt er siob doob niobt Alüobliob. Ob 68 Mobt 86i, ob dsr NörZsu tuZs, das ^u§' smxör in ^Vonn' und klüZs! ^isrvobl vir mit den VVsZsn vertraut vursn, vsrirrtsn vir un8 d6886n unZsaobtst. Ilngsuobtst dis Iruxistsn boin KIsi8ob 6886N, vsrdsn 8is ddob bsi ibror 8tillsn, tbütiZon Ksbsn8vsi86 8kbr ult. vis vsidsn 8ind kür dsn Usimclmn sin Olnolc, vsnn sr'8 uusb V6NN sr'8 Zloiob) niobt immsr oinrussbsn vermag. Lin bsiliZm- Mlls Isbt, vis uuob dsr msn8obliobs vunbs. 8o blsln uusb vuvid vur, sr vur dsm Kis86n doob A6va,ob8sn. Vi8t du 3,usb noob 80 slsnd, bokksn dürkst du. Vannibul /08 niobt A6A6N Koni, trot^dsrn (dusch Ibrsdrubu! daxu ristb. IVei- du uuob bist, bsdsnb', ds.88 oinsr bobor ist. vsr vnordsntliobs brinZt 68 /u mobt8, vu8 6r uuob unkunASn muZ. liVir vsrdsn d6n V6rbr6vbsr kind6n, vo 6r auob 8si, vobin 6r uuob ilisbs.* » Fehlerhaft sagt man in Kram: Wenn du es auch behauptest, ich glaube es alleseins (st. dennoch, dessenungeachtet) nicht. 190 s 174 und 175. 2. ) Mit Während, während dagegen in adversativer (gegen¬ sätzlicher) Bedeutung. Lin stoiniZor Lobor treibt nur büiniuorvollo Hinten, väbrond ein Autor über und über biübt. Oer Nousob ist init Vsrnnntt boZabt, väbrond daZoZon alle übriZen N'oson ebne Vornunlt sind. 3. ) Fehlt die Conjunction, so erhält der Concessivsatz die Form des Fragesatzes. lind dräut cler ^Vinter noeb so sebr (— venn er noob so sebr dräut), es innss doob LrüblinA verclen. 8tots übe cleine Lunst, ist sie clir ZI ei ob bobännt. llnd beulen dio Ltürine von Lord und 8üd, so üborsoballt sie doob inein Oisd. Lonaiuou auob sobon alljäbrliob sebr viele 8obilkbrüobo vor, dio Nsnsobon vaZon sieb doob täZliob bübn auls Neer. 4. ) Concessivsätze in der Form von Attributsätzen nennt man relative Concessivsätze. Vergl. §171,6. OasLItor, volobos (obAloiob es) alles ontbrältot, bann odlon Oerzen niobts anbabon. Oie Zottlose LöniZin vird dio Lluttbat raobon, clie sie selbst bolabl. 5. ) Verwandelt die Concessivsätze unter 4. in Participien, wie: Loab vaudolto, obZIoiob unter sündbalton Nensoben lebend — obAloiob er... lebte, Zereobt vor Oott. 8obiIIer sobrieb, obZloiob noob jünA — obAloiob er noob junZ var, berrbobe Oodiobto. N^onn auob von 8obiuer26n Asloltort — venn er auob... Asloltort vurde, saiuinsrte der Vorvundoto doob niobt. Untersucht, welche von den in diesem Paragraphen angeführten Concessivsätzen sich in Participien verwandeln lassen. 8 175. Modi und Gempora im Nebensätze. 1. ) Der Conjunctiv im Nebensätze drückt die Meinung des Spre¬ chenden aus. In der deutschen Sprache steht oft der Jndicativ, wo in anderen der Conjunctiv gebraucht wird. lob voib niobt, ob siob das so vorbalt. lob sÜAg dir das, damit du os voibt (oder vissost). 2. ) Das Präsens, Perfect und Futur nennt man Hauptzeiten, die anderen sind Nebenzeiten. Auf Hauptzeiten folgen wieder Hauptzeiten, auf Nebenzeiten Nebenzeiten. Oor Vottor vird aul miob Zürnen, >vonn iob ibm niobt lolZo. Oor Ontorriobt batto buuni boZönnon, als plöt^liob Loüorlärin ortöuto. Lr ürtboilt in diosor 8aobo, als väro (Conditional der Gegenwart) or noob oin Lind. 88 175 und 176. 191 Die deutsche Sprache hält sich jedoch nicht immer an diese Regel. Lr llsllaüpteto, äw 8aollo sei orlocliZt. Vanuillal MZ aller clw Llxen, clainit ar clie Kölner in illrern oi'Zsnon vanäe anZroike* 3. a) Das Plusquamperfectum gibt ein Ereignis an, das früher geschah, als ein ebenfalls schon vergangenes; daher heißt es auch Vor¬ vergangenheit. Laolläorn inan äas Lorn Zllwlllwll unter väoll Ze- llraollt llatte, ZwnZ's an clw Zweite Lüssaat. ll) Es stellt Vergangenes in die Vergangenheit, während das Jm- perfectum Vergangenes in die Gegenwart stellt. Vor clein 8ollusse llatte ll'sll nooll einen Lwolten vksil 2n siell Zosteollt, null äor VoZt llatte 88 llonwrllt, nicht: und der Vogt bemerkte es. 4. ) Auf den Imperativ im Hauptsätze folgt im Nebensätze der Cou- junctiv einer Hauptzeit, meist des Präsens. Vanclw so, (lass clu nie- rnanä Ilnrsollt tlluest. 8 176. Stellung der Nebensätze. 1.) Der Nebensatz kann dem Hauptsatze vorangehen oder folgen oder eingeschaltet werden, d. h. er kann Vorder-, Nach- oder Zwischen¬ satz sein. Als Zwischensatz darf er nie zwischen dem Subj ecte und dem bestimmten Verb stehen, also nicht: Cäsar, als er nach Gallien gekommen war, führte mit den Helvetiern Krieg, sondern: 6äsar küllrto, als er n. 6. Zelloininen war, LrwZ; oder: Lis Oäsar n. 6l. Zolloininon var, küllrto or LrwZ. Anmerkung 1. Mit dem Zwischensätze ist nicht zu verwechseln der Schalt¬ satz oder die Parenthese. Sie ist ein Hauptsatz, der in einen andern eingeschoben wird. Man wendet dabei die Klammer oder die Pause an. VW rwit e i 1 8 rok AgAssssn, tksils Zsäorrt, tksils sinAskookt. Oie Orisoksn kalten Zuerst eins patriarokäksoks, clann eine aristokrätisoks, kisranl eine t^rannisoks nnci snäliok eine äsinokratisoks VsrlassnnA. 2. ) Die Zusammenziehung mittelst wie und als bei Vergleichungen. Das ksksn sntäiskt vis ein Oranin. kr Kat Zn lockten vis ein Ilslä. Oin Zssunäss kinä klükt vis sine Ooss. Oie OnZsnä virä von inanoken Nsnsoksn niokt so kook Assokät?t vis äsr Osiektknrn. Das ki vik olt kluZsr sein als äis Henne. Oer kieke ist ein koksrss ^.ltsr kssokisäsn als äsr Orlo. Anmerkung 1. Ist das mittelst oder, als, wie verbundene Satzglied durch mehrere ändere näher bestimmt, so steht vor der Conjunction das Komma. Vergl. Z 131. Anmerk. 2. On lolZst insinsn VörsokläASn, ocler Askst äsinsn ^sZ allein. lok trän' ank äsin IVort inskr, als anl sine sekriktlicke l'lrkninle. On kanst anl iniok, vis anl äeinsn Kesten krsnnä. Anmerkung 2.. Der Comparativ (und Superlativ) wird ost, besonders um Härte zu vermeiden oder Gleichförmigkeit zu erzielen, durch mehr (meist) um¬ schrieben; er muss umschrieben werden, wenn die Eigenschaft im geringeren Grade angeführt wird, und zwar durch weniger, minder (wenigst, mindest). Osr arn insistsn kinäisoks Loknlsr (statt: äsr kinäisoksts) ist Oksoäor; krit? ist inskr lsioktsininA als kinäisok; ^llrsä ist vsniAsr IsioktsinniA als krit?. 3. ) Die Zusammenziehung mittelst wie und als bei Erläuterungen. KiniZs rsiüsnäs Okisrs lallen ausk äsn Nsnsoksn an, vis äsr kiZsr nnä äsr Oövs. Visls OinZs Askörsn ?nin täZksksn koksu, als ksson, krinksn, Llsiäsr, Loknks n. a. in. Anmerkung 1. Als kann auch ausschließen, sowie außer und nur nicht, klisinanä ist vollkoininsn, als 6ott (— als 6ott allein, auksr 6lott). ^.llss verlässt uns iin Ooäs, nur äis OnZenä niskt. I7iokt8 nsnnt sr ssin, als ssinsn Ositsrinantsl. Anmerkung 2. Steht vor dem einen Substantive der Artikel, so muss er auch vor dem ändern, gleichartigen, stehen. Fehlerhaft ist also: Sowohl der Vater, als auch Sohn spielen die Geige. Anmerkung 3. Wird durch zwei Substantive eine Person oder Sache be¬ zeichnet, so kann bei gleichem Geschlechte der Artikel vor dem zweiten Substantive Wegfällen. 88 184 und 18b. 199 -kosat ist äia Ltüt/.o unä vroucis ssinar Viuttar. Vias Luoir ist ein vraünci unči vatiiZairar o Olottes liöber aolrtsn lernen (Attr.), veil ilrnen die Natter jedes 8tüoülein Lrot nnr init Lerlk^ern ab- selineidot. (Cans.) Hauptsatz: Ls ist in der Lbrtnrelit kür das ^lter 80viel sittlioke 8eüönüeit entüalten, Erster Grad: dass selbst diejenigen, ge^vnngen sind, (Eons.), Zweiter Grad: velclre eie anteriässen baden ändern,^ den vollsten (Attr.), Leikall 2n sollen (Obj.) Dritter Grad: *vou dsusu sie Zeubt vird (Attr.) Bemerkung. Der Hauptsatz ist den Nebensätzen des ersten Grades übergeordnet, die Nebensätze des ersten Grades sind denen des zweiten Grades übergeordnet u. s. w. Nebensätze gleiches Grades sind einander cöordiniert. Z 188. Die mehrfache Satzverbindung. Mehr als zwei Hauptsätze: 6nto und Löss vobnon beieinander; jene baben dadnreb Ololegenbeit, ibre Oednld 2n üben; diese soben in jenen Nnsterbildor ibres 2n bessernden Löbensvandols. Borge besteben ans einzelnen 8teinen nnd 8ändbörnoben; 8tröine bostolisn ans violon ü'roptolinn: ^ngonblioleo rnaolion üäbro, nnd violo lrloino LandlnnZon inaelion oin Lobon. Z 189. Mehrere Satzgefüge ?u einem Ganzen verbunden. ^Vas vürdo di« neu« ^Volt, in dsr nooli alias dnZond ist, darum Koben, Oonlcinälor 2N lrabon Aloioli dönon, an vololion Luroxa so rololr ist; denn «in Nailäuder vom und ein LroidurZor Nünstor, dio niolrt nnr nnsoro ^.nZsn orZöt^on, s 189. 203 sondern an ob 8or2 nnd 8 IN n orbobon, sind doob etwas Ledonteudores, als die Israelitxebäade Amerikas, dio, -1 n mate¬ riellen ^wsobon sr riobtot, dom Lotraobtor nie jene boboron (llekülile ^ntnbron, durob wolobo das monsobliobg lbbnn seine sittliobo Weilte orbält. ^4. Nau baun es delrlaZen, a) dass nnsere Nation dnrob die säobsisobon Kaiser antb'roindos nnd ^.nslän- disobos imkolitisobon nnd bitorarisobon binZowio- sen ward; ö) allein wenn wir die Zrobo innere nnd änüere Oe- sobiobto der Oontsobon nbsrdonbon nnd nborall linden, «h dass wir stets das ^.nlelinen an die Nonsobbsit auLer uns der nationalen ^bsobliobnnZ vor^oAön, /?) wäkrond wir bei jodom tio- leren Xampto oder ^Vottollor init dein fremden an das blöobsts rübrton; // so müssen wir vielmehr den ll'rieb unserer innersten Natur in .jenen bürsten bewundern. Sehr bildend ist es, wenn ihr die coordinierten Sätze in gleicher Höhe, aber von ihnen immer nur Subject, Prüdicat und jenes Satzglied aufschreibt, von welchem ein subordinierter Satz äbhängt, und wenn ihr¬ es dann versucht, das Gefüge aus dem Gedächtnisse vollständig, d. h. mit ällem, was ihr nicht ausgeschrieben habt, herzusagen. r^uok dann, wonn du oin Lu ob lies ost, das niobt daran! Elt, Neweii Verstand Killen, unterbriob Zuweilen das VeiKiiÜKon, wolobos dir dio LrsäblnnZ vorsobattt, so ianZo, bis du init oin paar Norton das ansdrüobon bannst, was dor Lobrittstollor in oinoin Zan^on 6apitsl ZosaZt bat. 204 88 189 und 190. Ilnleidrieli äns Vergnügen, so lanxe, venn du sin Luoli vslelies ä. Lr^äü- dis än ausär.Lannst, liesest, luiiA vorsodakkt vns äsr Lodriktst. saZt. äas niedt äarauk ^iolt bilden Erster Grad: ^ls Lodvsmmsl unä Msrbsl — nnoli Leelilnrsn Lnmsn (Temporalsatz), Zweiter Grad: äisLtrisl an äsnLdein sedioLte (Attributsatz), Dritter Grad: äie Vsrvanätsn ssinsr Lrau, — 211 sinom Lesuede im Lunnenlanäe oinxulaäen (Finalsatz), Vierter Grad: der Löuigin Lrieinbilds (attributive Apposition), Hrmptsatz: truZen ilmen küdiKer und Oattlinäe unk, Erster Grad: äsn öurANnäerkürsten nneli ilirk Orüks 20 meläsn (Objectsatz). Anmerkung. Steht in einem regierenden Satze der Conjunctiv, so steht er in der Regel auch in dem abhängigen. Lr dekadl uns äir 211 melden, 68 ssi 8sin 8odn Ousar, äsr sie sende. ß 190. Einiges über die Periode. Bilden mehrere untereinander coordinierte Nebensätze mit einem oder mehreren darauf folgenden Hauptsätzen ein wohlgeordnetes Gänze, so nennt man dies eine Periode. Die Nebensätze zusammengenommen nennt man den Vordersatz der Periode, die Hauptsätze zusämmengenommen den Nächsatz der Periode. Nach der Zahl der coordinierten Sätze im Vorder- und Nachsatze zusammen unterscheidet man zwei-, drei- oder mehrgliedrige Perioden. Die Glieder des Vorder- und Nachsatzes werden durch Strichpunkte getrennt; sind sie kurz, so genügt das Komma. Zwischen dem Vorder- und Nachsatze der Periode steht der Doppelpunkt, nach einem Fragezeichen ein Gedankenstrich; enthalten sie nur wenige Glieder, so genügt der Strichpunkt. Zweigliedrig. 'Wann äie traulmdsn Ledvülden, dis uns so lunZs verlassen dattsn, vieäsr in unsere OleZenäen ^urüoLLedron; dann äürken vir ssdlielZen, dass äsr Lämmer nade ist. Dreigliedrig, ä^er nie sein llrot in Ldrünen ab; vsr nis äis Lummervollen Xäelito ank seinem Lette vsinsnä sa6: äsr Leimt eullü niedt, ilir liimmlisolien Näedts. Z8 190, 191 und 192. 205 Viergliedrig. ^Vor nur dosllalll tllätig ist, uiu daduroll ssiuou Vdrtimi! /u tördoru; vor ssius LräUs nur dauu austrougt, vsuu or daduroll au Lsitliollom Out 2u gsviuusu llokkt; vor lloi üllom, vas sr tllut, soglsioll tragt: was vird inir datür? — der gollört itieiit iu dis Olasss dsrssuigsu Ltorllliollou, von dsusu vir sägsu, sis ssisu aus sdlsrsm Lllon gsllildst uud von einem llülmrvu (leiste beseelt. Sechsgliedrig. « IV 0 llloiidiulmr Xoi<1 und Llissguust dem Vsr- disustvollsrsu, sovm Uoollmutll uud OsriugsollätMug dem miudsr elus- Agrieieitn eten gsgsuüllsr turu lllsillsu; vo die Lsllaudluug der lduter- gsllsnsn eins volllvolloudo uud gsrsollts, der Vsrllolir Oloioll- gostolltsr eiu valirllakt ixuiuerädselmitlieiier uud das Lsusllmsu gsgsu Vorgssst^ts eiu aukriolltigss uud disustgsmäüss ist; vo alle L.u- gologoullsitou nm gsliörigsu Orte xur Lutsollsiduug gslaugsu; vo uubsrsolltigts Liullüsss uie äugsruksu uud niemals innere kragen in die ^.üüsuvslt getragen vsrdsu: da vird 2U vsollsslssitigsm Vertrauen aueli der edle Liter treten, die derrselmnde Ordnung xu srllaltsu und den srvorllsusu Uullm 2U vermehren; da vordem Oemeingeist und Liuigllsit illrs ssgsusrsiollsu Lrüollts tragen.» (Dimstreglement der k. u. k. österreichisch-ungarischen Armee, I. 24.) Die Lehre von der Periode gehört eigentlich in die Rhetorik. 8 i9i Die Interpunktion. Die Jnterpunctionszeichen oder Unterscheidungszeichen zeigen an: l. ) dass im Vortrage eine Pause gemacht werden soll, 2.) die Dauer der Pause, und 3.) dass das vor ihnen stehende Wort mit verändertem Tone zu sprechen ist. Wo keine Pause und keine Tonveränderung eintritt, wird daher kein Jnterpunctionszeichen gemacht. H 192. Das Komma. Die kürzeste Pause und eine Tonerhebung deutet das Komma (der Beistrich) an. Es wird gesetzt: 1. ) beim Vocativ im Satze. Vuk dioll, o Usrr, vsrtrausu vir. 8olm, llisr llast du msiusu Lxoer. ß 43, Anm. 2 ; 2. ) hinter Ausrufungen und Fragewörtern, denen noch Satzglieder folgen. Itulio, M6IN6 Uorrou! 0, vas ballt illr gstllau! V io, du vorstollst mioll uiollt? kluu, vas ist 2U tlluu? Osviss, os vird llossor vordou. kioiu, uoiu, ioll llouno ours List. A 185, 9.; 8 196, 3., ll. 206 Z 192. Ausnahme. Kein Komma hinter ja, ach, o, ei, wenn sie unbetont sind, was immer der Fall ist, wenn sie nur einen folgenden Ausruf verstärken, 9s, voll! 9s, kroiliob! ^eb du lieber Himmel! 0 clu mein Oott! Vi der tausend! Dagegen: lüli, das ist sellön; 3. ) statt der ausgelassenen Copula und statt haben, machen. Lin suugsr ImZusr, altsr Dill», (lioiobs Lrüäsr, chsiobs Luppsu. Lisins Liuäsr, Irinins LorZsu. Z 185, 1., 5.; 4. ) im zusammengezogenen Satze zwischen gleichen Satzgliedern, die nicht durch und, oder, als, wie verbunden sind. Ilusrmssslisb uuä uusuäliob, OllänMnä, rninZ, abnnnAscinvsr b/isZst äu vor mir ausAsbrsitst, ^.itss, bsil'Zss, sv'Zss Nssr. Ois Nsussbsu vsräsu bald äursb LrisZ, bald darob Lranbbsit bsimZssuobt. Dagegen: ^.is dsr b'rübliuA bam unä äis Olsbüssbs sisb bslaubtsu, da, ökkusts äsr Lauämauu ssiu Lsnstsr sie. ^VoIIsu unä Lönnsn itoitsrrsobsn äis ^Vslt. Du musst sntvsäsr ilnmmsr oäsr Amboss ssiu. Lr starb rvis ein Hold. Das vsrstsbst äu bssssr als iob. § 184, L und ebendaselbst 2. Ausnahme a. Das Komma steht vor oder, als, wie, wenn das folgende Satzglied durch mehrere andere näher bestimmt ist. Beispiele in Z 184, L, 2., Anm. Steht vor als nur ein nacktes oder wenig umkleidetes Satzglied, so macht die Stimme keine Pause, und das Komma entfällt. Inders als die jsträgs nsubocb- dsutsebs Lpruebs lcluuA dis lltboebdsutsebo. Lei vsitom tisksr lls dis lutsi- nisolro but dis grisollsobs Lpruebs in dis ZsistiZs lüntviebslnux dss Nsusolisu- gssollsollss sinZs^rikksn; Ausnahme b. Vor dem erläuternden als und wie. vor Lrümsr vsrlruukt mnuellorlsi, lls (vis) 2uelrsr, LsKss, Lsr^sn, 2virn ste. Z 184, L, 3. Was wäre der Sinn des Satzes, wenn das Komma nicht stände? Anmerkung 1. Zwischen zwei Adjectiven steht kein Komma, wenn das zweite mehr das Wesen als die Eigenschaft des Substantivs bezeichnet. ^Vir trau- bsu ssbtsu stsisrissbsu V^siu — Ltsirsrvsiu. Osr bliuäs ults Nuuu — (rrsis. ß 68, 1., u. Anmerkung 2. Auch in dem erweitertsten einfachen Satze darf kein Komma stehen. 8obou muuobsr säls äüuZIiuA bat iu äsr b'rsmäs äis vou ssiusm Vatsr iu äas ompkäuZIiobs 8sr2 Zspüaurtsu Zutsu ibsbrsu (sieh die voranstehende Annierkung) äurob soblsobts Ksssllsobakt nul äis bsblagsus- vsrtssts Vssiss siuZobübt; 5. ) zwischen zwei kurzen coordinierten Sätzen, auch wenn sie mittelst und, oder, als, wie verbunden sind. Lrakt Zibt Nutb, uuä Nutb 8 192. 207 Zibt 8isZ. Ltwas muss dsr Nsnsob ssiu viAsu usuusu, oder sr wird niordsu und brsnusu. Z 180. Vis bisbs /ur Laiuibs ist 68, dis uns 211 lIustrsnAUUASu treibt, dis uns das Olücb inüluA Aouitzbsu Isbrt, und dis iiu llnAlüolr unssrs Lräkts aukroobt srbült. Z 187. Stände hinter und kein neues Subject (die), so müsste das Komma wegbleiben; es wäre ein zusammengezogener Satz vorhanden; 6. ) bei subordinierten Sätzen. °Wsr lüAt, Ludst bsiusu Vlaubsu. Hunds, dis visi bsllsu, bsiösu uiobt. Z 1u8 ff.; 7. ) auch wenn der subordinierte Satz in eine Apposition verkürzt ist. Lari dsr 2wölkts, LöuiZ von 8obwsdsu, dob, boi vultawa bssisZt, in dis lürbsi. Z 162, 7., 8., 9. Anmerkung 2. EiiiAdjectiv hinter dem Substantive wird von diesem nicht durch ein Komma getrennt. Osr Litton bübu MA das 8obwsrt. Z 126,8., Anm. Anmerkung 3. Das Komma steht, wenn das Adjectiv Apposition, d. h. verkürzter Satz ist, wo es sodann gewöhnlich nähere Bestimmungen bei sich hat. Lin Ldslbussbt, sankt und boob, tritt aus der Lnaxpsn zaZsudsiu 6bor. ^Vis bauu ein Her/, vorn Vsizs Iiart (durob (isiz vsrbärtst), des IVobi- tbuus Lrsudsn sobrusobsu? Ls (das Laus) bat sin Darb, br^stallsu- rsiu, von siusiu siuziZsu Ldslstsiu — rein wis Lr^stall. Z 162,8., b und c. Anmerkung 1. Bei titelhaften Appositionen kein Komina. Lari der Oroüs; Lrauz -lossxb dsr Lrsts; 8. ) vor dem Infinitiv mit «zu» findet ein Einhalten und eine Er¬ höhung des Vortrages nur dann statt, wenn vor ihm «es» als Vor¬ läufer, oder wenn bei ihm noch andere Satzglieder stehen; in diesen Fällen steht also das Komma. Ls Zsbt uiobt au, zu sobwsiZsu, wsuu siu Lbwssondsr vsrlsuiudst wird. § 119, 2., Anm. 1; § 130, Anin. 2; § 163, 3., Anm. ^Vlr kasstsu dsn Lutsobluss, uaob Liusriba auszu- waudsru. Z 126, 7., Anm.; § 128, Anm. 2; § 131, b, Aufg. 2, Anm. 2; Z 160, 4.; Z 162, 4.; Z 163, 3. Dagegen: Vis 8uobt zu Zläuzsu. Wohl aber: vis 8uobt, durob soböus Llsidsr und bostbars lluwslsu zu Zläuzsu, inaobt läobsrliob; 9. ) wenn dem Substantiv ein Pronom als Vorläufer voransteht. 8is sind kortASMKSU, dis 8äuAgr dss Waldes. A 119, 3.; 132, 4. Vergleiche das erste Beispiel in 8.; auch wenn das Pronom hinter dem Substantiv steht; z. B. vis vrsus, sis ist dosb bsiu Issrsr ^Vabu (dis vrsus ist d. Ir. I. tV.); 10.) vor dem indirecten Ansührungssatze. Lari sagt, sr ssi braub (dagegen: Lari saZt: «lob bin braub.» § 164); 208 ZZ 192, 193 und 194. 11.) bei kleineren Parenthesen. I^sr von snob, kragts dsr Imbrsr, bann dis ^rdZabs 1Ö8SN? A 177, Anm. b. Dagegen: Lank an Lanb ZsdränAt, sit/sn — 68 brsobsn last dsr Online Ltütrsn —- dsr Orissbsn Völbsr vartsnd da. A 193. Das Semikolon. Das Semikolon (der Strichpunkt) verlangt eine längere Pause, aber eine geringere Tonerhebung als das Komma. Sind die getrennten Sätze nicht sinnverwandt, so sinkt der Sprechton. Das Semikolon steht: 1. ) zwischen längeren coordinierten Sätzen. Oott mt überall LUKSZsn und 8xsndst 861N6 Oabsn au8; dis AUN26 LobüpkunZ ist sein Haus; durob allo 2sitsn virbt sein LsZsn. Z 180. Dagegen ß 192, 5.; 2. ) also immer, wenn die coordinierten Sätze durch subordinierte erweitert sind, Osnislls, vas dir Oott bosebieäen; sntbsbrs Zern, WL8 du nisbt ba8t; 3. ) zwischen kurzen coordinierten Sätzen, wenn sie durch eine längere Pause auseinander gehalten werden sollen, weil ihre Gedanken weniger zusammenhängen. Il8 vird ^bsnd; äis Lonne sinbt an den Rand ds8 bliininsls; dis IVolbon in dsr ^iäbs kärbsu 8iob rotb. Hier ist der Meinung des Einzelnen und somit der Schwankung Raum gegeben; 4. ) zwischen dem Vorder- und Nachsatze einer kurzen Periode. Lehre und Beispiel in Z 190; 5. ) im zusammengezogenen Satze trennt es die Gruppen sinnver¬ wandter, durch Kommata getrennter Satzglieder. 2m dsn mrasbtisobsn Oxksrn Asbürtsn Oelmsn, Lsbaks, llöobs; Ostrsido, Nsbl, IVsin; Lal/, 01, IVsibrauob; 6. ) ebenso gruppiert es sinnverwandte, kurze coordinierte Sätze. Lalbsn braobsn, kko8tsn 8tür2sn, Osimtsr blirrsn; Hindsr saininsrn, Nüttsr irrsn; Ibisrs virninsrn unter Mürninsrn; alls8 rennst, rsttst, llüobtst; taAbsll i8t dis I7aobt Zsliobtst. Z 194. Das Kolon. Das Kolon (der Doppelpunkt) deutet die Wichtigkeit des Nach¬ folgenden an; im Vortrage wird dieselbe durch eine lange Pause und durch höheres Steigen oder tieferes Sinken des Sprechtones als beim Semikolon bezeichnet. Es steht: 1.) zwischen dem Vorder- und Nachsatze einer mehr als zweiglied¬ rigen Periode. Der Sprechton steigt. Beispiele in Z 190; Z8 IS4 und 1S5. 209 2.) vor einem zusammenfassenden Schlusssätze. 6ott ist im Sturms, äer äurolr äio 'Aüläsr saust; äu Lülllst illu im DrüllliuAsllauolio, äor äio Llumou voolrt; äu lmrst ilru im vouuor, äor äoiu vor? orsoliüttort; äu kürolltost illu im Llit?o, äor äas Hollo trikkt: sa, Vott ist üllorall; ' 3.) vor direct angeführten Worten; vor der iudirecten Rede das Komma. Beispiele Z 164, Z 192, 10.; 4. ) wenn zur Erklärung eines Vorhergehenden mehrere Gegenstände oder Sätze angeführt werden. Der Sprechton finkt. Beispiel ist dieser Paragraph selbst. Ls Zillt mollroro Vrtou von Dioäoru: voltliollo, Zoistliollo, llirollliollo oto. Fernere Beispiele in Z 180, § 182: «Fehler¬ haft ist rc.»; so auch in vielen anderen Paragraphen. Anmerkung. Hängt die Anführung mit dem zu erklärenden Worte so eng zusammen, dass der Sprechton nicht sinkt, so macht man nur ein Komma. Orsi HVörtor, Vlaullo, vokkuuuA, Diodo, outllaltou kür äou Nsusollou oiuo (juollo uuouäliollor LoliZIrsit; 5. ) wenn auf das Folgende besonders aufmerksam gemacht wird. Kur Dius Dann vallrllakt Alüolrlioll maollou: äio Duxonä. Ds llomuit alles vou 6ott: Vlüoll uuä vuAlüoll, ^rmut uuä Roiolltllum, vollou uuä Doä. löoäoullo immor, vouu os um äioll stürmt: äom lllutluAsu llilkt 6ott. 8 195. Der Punkt. Der Gedankenstrich. 1.) Der Punkt verlangt eine noch längere Panse, als die bisher bespro¬ chenen Interpunktionen, und das völlige Sinken des Sprechtones. Er steht: a) nach jedem vollständigen Aussagesatze, § 154. Der folgende Satz erscheint als ein selbständiger Gedanke, selbst wenn er mit nnd anfüngt. Kaoll äor Rüollllollr lliapoloous vou Villa vorZallou äio ouroxäisollou vürstou allo vvistiAlloitou uuä rüstotou mit allor i^laollt. Dnä rvar viiuZimit uuä KraktaustrouAuuA ZoZou äou oiust so VovaltiZou uiolä äriuASuä gollotou? ll) nach Titeln, Auf- und Überschriften; z. B. Imsolluoll kür östor- rsiollisollo Vollrssollulou. vor vrak vou läallsllurZ. Vou Lollillor. VlorKSudlatt. o) hinter den abgekürzten Wörtern. vv. vxo. — vuor vxoollou?; vr. — läorr; ilru. — läorru oder Ilsrrou. ä) nach Ziffern, um sie als Ordnungszahlen zu bezeichnen, z. B. Karl V. — 8. Dimil. — vaillaoll am 19. Narr: 1881. o) Sieh Z 160, 8.; Z 185, 9., Amn., und 8 197, 3. Heinrich, Grammatik. 14 210 Z Z 195 und 196. 2.) Der Gedankenstrich verlangt die längste Pause. Er steht: a) wenn die Gedanken auf ein Unerwartetes oder auf ein mit Spannung Erwartetes vorbereitet werden. IllaZllmt Zellt lauZsam voran, aller Zesellviud lliuterller Zellt — die ^rmut. Besonders wenn dabei Gegensätze hervorgehoben werden, z. B. vor Mauderer spraoll 2um Noncl: «^.uk Lrdeu — iell, am Himmel — du, vir vauderu beide rüstiZ rin.» Sieh ferner § 180, 2. b) wenn ein Erwartetes nicht angeführt, sondern den Gedanken des Lesers überlassen wird. Deine Zuten ^.bsiellten verlleuue iell niellt, nucl deine lkedlielllreit ist allZsmeiu bellannt, allein — Anmerkung. Dies ist vornehmlich der Fall bei scheinbar nnzusammen- hängenden Ausdrücken, besonders Ausrufen, und beim Übergang zu ganz neuen Ge¬ danken. 8terbeu — selllaken —- niollts veiter! 8terben — selllaken — vielleiellt auell träumen! —da, cla lieZt's! — «8ellt doell, er üat Dllränen in den ^uZsn. — Ditte, llaltet inne!» o) wenn im Declamieren eine längere Pause gemacht werden soll als beim Semikolon. Ls braust der 8turm — ZevaltiZ rollt der Donner — os quellen ZrausiZe Llitr:« clurolr die diellte Finsternis — sellou sollvinden meine Ivräkte — vo ist ein sollirmend Obdaell? cl) Ebenso statt des Punktes und nach dem Punkte, dem Frage- und Rufzeichen z. B. «8ik! lassen miell allein in dieser kürellterliellen ^.nZst — Iell muss miell ^vinZen vor der 8ollvest6r, rulliZ selleinen und alls tzualen der bedränZten Brust in mir versellliellsn. — Das ertrag iell mellt! — Menn es nun kelllsellläZt eto.» Der Punkt kann (hinter Angst, verschließen) auch gesetzt werden. «Musst' er die Dekallr, clis diell umZab? Mar er's, der sie von dir Zevandt? — Dein treuer Lester var dein LnZel!—» e) Die Pause hält, wie das letzte Beispiel zeigt, Rede und Gegen¬ rede auseinander. k) bei längeren Parenthesen (wo jedoch meist die Klammer an¬ gewandt wird). Z 176, Amu. 1u. 2- H 192, 11. Z) Sieh Z 198, 1., Amu. ß 196. Das Fragezeichen. Das Fragezeichen verlangt eine ebenso lange Pause wie der Punkt, aber eine eigenthümliche Erhebung des Tones. Es steht: 1.) nach einem vollständigen directen Fragesatze. Beispiele in Z154,2. Ferner: Mas bann iell kür dsu Minen tlluu, da iell selber llilllos bin? 88 196 und 197. 211 (Satzgefüge.) Dbust du das Duts, am da8 Dob dsr Nsngs 211 srntsn, oder bskrisdigt diob das stille Lovusstssin srlülltsr Dtliobt? (Satzverbindung.) Anmerkung. Sprechen zwei kurze Fragesätze nur einen Gedanken ans, so macht man hinter dem Fragezeichen zwischen ihnen keinen großen Anfangsbuch¬ staben und im Sprechen eine kürzere Pause. 1-Vas, da vöigsrst diod.? da villst niobt gsborobsn? Sieh § 29, 1., Anm. 2. ) Besteht ein unvollständiger Anführungssatz aus eineni Frage¬ worte (unvollständiger Satz), zu welchem noch ein Aussagesatz gehört, so steht hinter jenem das Fragezeichen, aber kein großer Anfangsbuchstabe. I-Vssbalb? tragts er miob — FVesbalb bast da das getban, gesagt? a. dgl., kragte er miob. (Dagegen: ^Vesbalb kragte er miob? d. h. ich will den Grund seiner Frage wissen.) 3. ) Ebenso hinter einem substantivierten Frageworte; doch findet man dies auch ohne Fragezeichen. Nit demMarum (?) trieb er ans in die blnge. Anmerkung 1. Nach der iudirecteu Frage steht nur das Komma, außer es enthält auch der Hauptsatz eine Frage. Beispiele in 8 160, 8. Anmerkung 2. Bloßes Komma auch hinter einem Frageworte, welches den folgenden Fragesatz nur verstärkt, auf ihn besonders aufmerksam macht. IVie, ibr banntet den breund im Ltiobe lassen? Sieh oben 1., Anm.; 8192, 2. ß 197. Das Ausrufungszeichen. Es verlangt keine längere Pause, als der Punkt und das Frage¬ zeichen, und steht: 1. ) nach selbständigen Jnterjectionen und Ausrufen. Du bannst di oll selbst niobt übervinden? Dkui! — detrost! i^uk Hegen kolgt Lonneusobein. Ferner Beispiele Z 192, 2. Anmerkung 1. Bloßes Komma nach unselbständigen Ausrufen. 8 192, 2. Auch das Komma kann vor ach, ja, ei, oh — 0 entfallen; 8 192, 2., «Ausnahme». Anm. 2. Drücken mehrere Ausrufesätze nur einen Gedanken aus, so macht man hinter den Ausrufungszeichen keinen großen Anfangsbuchstaben. Vergl. 8 196, 1., Anm. Dr lobt! er ist da! es bebielt ibn niobt! Sieh 8 29, 1., Anm. 2. ) nach lebhaften Anreden. Ilure Duroblauobt! Dieber breund! 3. ) nach vollständigen Sätzen, welche einen Ausruf, Befehl oder Wunsch ausdrücken. Geschieht jedoch dieser Ausdruck nicht in erregter Weise, so genügt der Punkt. Beispiele in 8 l54, 3., 4., 5. er) bass, Derr, des Opkers Dutts steigen, und mit dss Dorbeers muntsrn 2veigen bebranMn dir dsin kestliob Haar! (Satzverbindung.) ö) blimmel, vis voblkeil ist das Dsbsn, vsnn man nur krob ssin. niobt 68 sobsin6n vili! (Satzgefüge.) Vergl. Z 196, 1. 212 88 198 und 199. Z 198. Das Anführungszeichen. Es schlicht ein: 1.) die gesprochenen oder geschriebenen Worte eines andern. -Issus spraoli: «Nein Keioli ist uiollt von dieser KVelt.- «Kiellt gelüsten vsrd' ielr dem 8äilger», spriellt der Oerrsollsr init läollelndem Nund; «er stellt in des grölZeren Herren Otliolit; er ge- Ilorollt der gedistenden 8tunde.» (Dagegen sehlt es bei nicht gespro¬ chenen Worten. Und välck'st ein die Krone selber Innein nnd spräelöst: vor inir driuget die Kron', er soll sie tragen nnd König sein! inioli gelüstete niolit naoli dein tlreuren Kolin. Fernere Beispiele Z 164.) Anmerkung. In Citaten setzt man statt weggelassener Theile einen horizon¬ talen Strich. Kind värl'st dis Krone — lünein nnd spräoll'st: vsr inir ll ringst die Kron', er soll — König sein! inioli gelüstete niolit eto.; 2. ) Citate aus Werken und angeführte Sprichwörter. LedenKs iniiner: «Oer KVills maolrt den Nensolren gro6 nnd Klein.- lKn iliin lievnlirte sieli damals: «Kr sielit den'Wald vor lauter Läumsnniellt»; 3. ) ein Wort oder Ausdruck, um sie von den Satzgliedern zu unter¬ scheiden; doch genügt es, sie zu unterstreichen, im Drucke, sie auszuzeichnen. Hüte dieli, dass nielit das KVort «?u spät- dir einst ertönt. (Dagegen: Hüte dieli, dass nielit das KVort ?u spät dir ertönt — dass niolit das in Rede stellende KVort dir ?u spät ertönt.) Oer treie Olat? in KVien, an dein sieli Kleinrioll dasomirgotts Lurg erliol), lieiüt nooli set?t «-Krn Hote-. Lolnller Katts sieli dnrolr sein 8ollauspiel «Oie Käniber» die Ongnade des Herzogs ?ugs?ogen. Z 199. Die Klammer. Die punktierte Linie. Die Klammer trennt eingeschobene Wörter, Jahreszahlen und längere Zwischenräume von den Gliedern des Satzes. In 8parta mussten die Knallen Kur? (laKouisolr) spreolion. Unter den 8tiItungsnI1udolIsIV. ist dis vielitigsts dis Universität ?u KVien (1365). Die Klammer um¬ schließt Buchstaben oder Silben, um anzuzeigen, dass dieselben auch Weg¬ fällen können. Z. B. KVar(e)t illr mit lKdelllsid(sn) im Ook(e)? A 176, Anm. 1 u. 2; Z 195, 2., d. Die punktierte Linie bezeichnet etwas Ausgelassenes, wie die in der Anmerkung des vorigen Paragraphen erwähnte Pause, und wie der in Z 195, 5 erwähnte Gedankenstrich. Über den Bindestrich sieh Z 32. Über den Apostroph (si sieh tz 33 und Z 34. Inhalt. LcrutteHve und Seite 1. Wort, Silbe, Buchstabe. 3 2. Arten und Betonung der Silben. 3. Bon den Buchstaben . . . . 4 Eintheilung der Laute . 6 4. Selbstlaute. 5. Mitlaute. 6. Von den Boca len. Die langen Vocale. 7. Die Diphthonge ai, ei, eu . . 7 8. ä, ö, ü, äu. 8 9. aa, ee, oo. 9 10. ie. 10 11. Durch h gedehnte Vocale . 12 12. th. 14 13. h wird ferner gesetzt. 15 14. Anlautendes h. 16 15. Vocale, denen nur ein einfacher Consonant folgt. 17 16. ä durch e verdrängt. 18 Die kurzen Vocale. 17. ll, MM, NN, rr, ck --- kk, pp, tt, sf, ss, tz -- zz. so 18. bb, dd, gg. 21 19. Der kurze Vocal vor zwei ver¬ schiedenen Cousonanten .... 22 Jorina A Seite I 35. Redetheile. 43 Das Substantiv. 44 36. Eintheilung. 37. Bildung. 38. Ableitung und Zusammensetzung. GrtHograpbie. 8 Seite 20. b, d, j, - p, t, k. dt. 23 21. Der linde und scharfe Zischlaut . 25 22. f, v, PH, w. 27 23. x, chs, gs, ks. 28 24. ich, ig. 29 25. Schreibung der Fremdwör¬ ter. Allgemeines. 30 26. Besonderes, ec; tia, tie, tio, tius; co .., con ..; ...tel, . eieren, . graph, Cent Dec... Deka.. Hek... Kata..., ..krat, Kilo scrib Bice...; ...anz, .. cnz, u. a. m. 31 27. Aus dem Französischen übernommene Wörter. . 32 28. Silbentrennung. 34 29. Große Anfangsbuchstaben . 35 30. Nicht mit großen Anfangsbuch¬ staben schreibt man. 36 Alphabetische Aufzählung behufs des Nachschlagens 37 31. Der Ablaut. 39 32. Der Bindestrich. 33. Die Elision. 40 34. Die Aphärese. Anhang. Kürzung der Wörter. nl'eHve. 39. Geschlecht. 46 40. Bestimmung des Geschlechtes. 41. Gleichlautende Substantive von verschiedener Bedeutung bei ver¬ schiedenem Geschlechte. 48 42. Die Zahl. 49 43. Die Casus. 44. Allgemeine Declinationsregeln . 50 45. Declination des Artikels. .... 51 46. Der Artikel wird nicht gesetzt. 47. Die Declination d.Substantive 53 48. Die starke Declination. 49. Masculina. 54 50. Feminina. 55 51. Neutra. 56 52. Erste starke Nebenform. 53. Zweite starke Nebenform .... 58 54. Die schwache Declination ... 59 55. Masculina. 56. Feminina und Neutra. 60 Übersichtstabelle. 61 57. Die gemischte Declination . . 62 58. Bemerkungen zu d. Deklinationen. Declination der Eigen¬ namen . 63 59. Allgemeine Regeln. 60. Eigennamen ohne Artikel .... 64 61. Mehrere Namen einer Person. 62. Declination der Fremd¬ wörter . 65 Die Adjectiva. 67 63. Bildung. 64. Stellung im Satze. 68 Ihre Declination. 65. Die starke. 66. Die schwache. 69 67. Die gemischte. 68. Bemerkungen. 70 Die Steigerung . 72 69. Stufen. 70. Ihre Bildung. 71. Ihre Declination. 73 Die Pronomina. 74 72. Einleitung. 73. Die Personalpronomina. 74. Die Possessivpronomina. 75 75. Die Demonstrativpronomina . . 76 76. Die Relativpronomina. 78 77. Die Interrogativpronomina . . 79 78. Die unbestimmten Pronomina. 80 Das Numerale. Die bestimmten Zahlwörter. 79. Grundzahlen. 80. Distributiva. 82 81. Ordnungszahlen. 82. Vervielfältigungszahlen. 83. Gattungszahlen. 84. Wiederholungszahlen. 85. Anreihungs- und Bruchzahlen. 86. Die unbestimmten Zahlwörter 83 Das Verbum. 87. Begriff. 88. Arten. 89. Arten, der Bildung nach ... 84 90. Flectierung. 86 91. Die Form. 92. Zahl und Person. 93. Zeit. 94. Modus. 87 95. Conjugation. 88 Bildung des Activs. 96. Einfache und zusammengesetzte Zeiten. 97. Die einfachen Zeiten. 89 98. Die einfachen Formen der Hilfs¬ zeitwörter . 91 99. Die zusammengesetzten Zeiten . 92 100. Verba, die mit «haben» kon¬ struieren . 94 101. Verba, die mit «sein- construieren 96 102. Bildung des Passivs ... 97 103. Bemerkungen zur Conjugation der schwachen Verba. 98 Die starken Verba .... 99 104. Classen. 105. Ablaut im Präsens.100 106. Umlaut.101 107. Bemerkungen. 108. Alphabetisches Verzeichnis der starken Verba.102 109. Die unregelmäßige Conjugation 114 8 Seite 110. Die Adverbien. 116 111. Ihre Eintheilung nach ihrer Be¬ ziehung. 112. Ihre Bildung. 117 Syr Erster 2 H Seite 117. Begriff. 122 Der einfache Satz. 118. Eintheilung. Der enge einfache Satz. 119. Das Subject. 120. Vorläufige Bemerkung. Das Subject ein Satz. 124 121. Das Prädicat. 122. Borl. Bemerk. Das Prädicat ein Satz. 126 123. Die Verbindung des Prädicates mit denr Subjecte. 124. Die Wortfolge im engen Satze 127 Der erweiterte einfache Satz. 128 125. Übersicht. 126. Das Attribut. 127. Borl. Bemerk. Das Attribut ein Satz. 132 Das Object. 133 128. Das Object ein Genitiv. 129. Das Object ein Dativ .... 135 130. Das Object ein Accusativ . . 136 131. Das Object ein Präpositional¬ ausdruck . 138 132. Zwei Objecte von einem Verb regiert. 141 133. Bemerkungen. 143 134. Borl. Bemerk. Das Object ein Satz. 144 Das Adverbiale. 145 135. Das Adverbiale des Ortes. 8 Seite 113. Die Präpositionen .... 117 114. Zusammenziehungen. 119 115. Die Conjunctionen. . . . 120 116. Die Jnterjectionen.... 121 itc»X. b s ch n it 1. Seite 136. Das Adverbiale des Ortes ein Satz. 146 137. Das Adverbiale der Zeit. 138. Das Adverbiale der Zeit ein Satz. 147 139. Das Adverbiale der Weise und des Grades. 148 140. Borl. Bemerk. Das Adverbiale der Art und des Grades ein Satz. 149 1. ) ein Umstandssatz; 2. ) » Consecutivsatz .... 150 3. ) » Comparativsatz; 4. ) » einschränkender Com¬ parativsatz . 151 DieAdverbialiad. Grün des. 141. Das Adverbiale der Ursache. 142. Dasselbe als Cansalsatz. 143. Das Adverbiale des Erkennt¬ nisgrundes . 152 144. Dasselbe als Cansalsatz. 145. Das Adverbiale des Beweg¬ grundes. 146. Dasselbe als Cansalsatz. 147. Das Adverbiale des Zweckes. 153 148. Dasselbe als Finalsatz. 149. Das Adverbiale der Bedingung. 150. Dasselbe als Conditionalsatz. 151. Das Adverbiale der Einräu¬ mung . 154 152. Dasselbe als Concessivsatz. 153. Wiederholung. 155 154. Eintheilung der Sätze nach der 156. Die Wortfolge im erweiterten Form des Prädikates.... 157 Satze. 160 155. Gebrauchd.TemporadesVerbs 158 Zweiter Abschnitt. Der zusammengesetzte Satz. 157. Eintheilung. 161 Das Satzgefüge. 158. Übersicht. 162 159. Substantivsätze. Relativsätze. 160. Subjektsatz. 163 161. Prädicatsatz. 166 162. Attributsatz. 163. Objectsatz. 171 164. Anführungssatz. 173 Die Adverbialsätze . . . 179 165. 1.) Localsatz. 166. 2.) Temporalsatz. 3. ) Modalsätze. 182 167. Umstandssätze. 168. Consecutivsätze. 183 169. Comparativsätze. 170. Einschränkende Comparativsätze 185 4. ) Adverbialsätze d. Grundes. 171. Causalsatz. 172. Finalsatz. 186 173. Conditionalsatz. 187 174. Concessivsatz. 189 175. Modi und Tempora im Neben¬ sätze . . .. 190 176. Stellung der Nebensätze . . . 191 177. Wortfolge im Nebensätze . . . 192 178. Wegfall von Hauptsätzen. Die Satzverbindung . . 192 179. Begriff. 180. Die copulative. 193 181. Die adversative. 194 182. Die causale. 183. Asyndetische Verbindungen . . 195 184. Der zusammeugezogeue Satz. 196 185. Der unvollständige Satz . . . 199 186. Der mehrfach zusammengesetzte Satz. 200 187. Das mehrfache Satzgefüge. 188. Die mehrfache Satzverbindung 202 189. Mehrere Satzgefüge zu einem Ganzen verbunden. 190. Einiges über die Periode . . 204 191. Die Interpunktion . . . 205 192. Das Komma. 193. Das Semikolon. 208 194. Das Kolon. 195. Der Punkt. Der Gedanken¬ strich . 209 196. Das Fragezeichen. 210 197. Das Ausrufungszeichen. . . . 211 198. Das Anführungszeichen. . . . 212 199. Die Klammer. Die punktierte Linie.