Mittheilungen des. Musealvereines für Krain. Herausgegeben von dessen Ausschüsse. ■ Zweiter Jahrgang. Laibach 188g. Verlag des Musealvereines für Krain. Mittheilungen des Musealvereines für Krain. » Herausgegeben von dessen Ausschüsse. Zweiter Jahrgang. Laibach 1889. 65559 Druck von lg. v. Kleinmayr & Fed. Hamberg in Laibach. Vorwort. Nach dreiundzwanzig Jahren folgt dem 1866 herausgegebenen ersten Bande der «Mittheilungen des krainischen Musealvereines» der zweite. Ungunst der Zeitverhältnisse, der beklagenswerte Heimgang vieler berufenen Mitarbeiter haben die Wiederaufnahme der Publicationen so lange verzögert. Inzwischen sind die Aufgaben des krainischen Musealvereines vermehrt worden, indem der einst so thätig wirkende historische Verein mit dem Musealvereine verschmolz, so dass dem letzteren nun auch die Pflege der historischen Seite der Landeskunde zufiel. Dementsprechend erscheinen die Abhandlungen in diesem Bande auch nach den zwei Hauptgebieten, dem geschichtlichen und dem naturwissenschaftlichen, gegliedert, und es wird das Bestreben der Vereinsleitung sein, stets beide Richtungen in gleicher Weise zu berücksichtigen. Die «Mittheilungen» beabsichtigen nicht nur in regelmässiger Folge die Ergebnisse der Landeserforschung in ihrem ganzen Umfange den weiteren Kreisen des Heimatlandes zugänglich zu machen, sondern bezwecken auch, die Fortschritte der Landeskunde über die Grenzen desselben hinaus zu vermitteln und durch Fortsetzung des früher bestandenen sowie Anbahnung neuen Tauschverkehrs in regen wissenschaftlichen Wechselverkehr mit gleichartigen Instituten i* und Körperschaften in Oesterreich-Ungarn und dem Auslande zu treten. Ist ja Krain so reich an Schätzen der Natur und des Wissens, bietet doch allein die Fülle prähistorischer und römischer Reliquien Stoff genug, um, von kundiger Hand gestaltet, manchen wertvollen Beitrag zur Anthropologie und Archäologie zu liefern! Auch der wissenschaftlichen Literatur über Krain wollen die «Mittheilungen» in der Zukunft volle Aufmerksamkeit wddmen; schon im nächsten Bande wird eine besondere Rubrik «Literaturbericht» eröffnet werden, worin die wichtigeren, Krain betreffenden wissenschaftlichen Publicationen, die im Jahreslaufe in beiden Landessprachen erschienen, eingehende Würdigung finden werden. Namentlich inbetreff der slovenischen Literatur erscheint eine derartige Uebersicht äusserst zweckmässig, da auf diese Weise die in slovenischer Sprache geschriebenen, oft wertvollen und gediegenen Abhandlungen ihrem Inhalte nach auch den nicht sprachkundigen, wissenschaftlichen Kreisen Oesterreich-Ungarns und des Auslandes leichter zugänglich gemacht und die darin niedergelegten wichtigen Forschungsresultate allgemeiner verbreitet werden. Der krainische Musealverein erbittet sich für sein Unternehmen auch die kräftige Unterstützung und thätige Theil-nahme aller, die für das Land Krain, dessen Natur und Geschichte Interesse hegen; nur durch das Zusammenwirken aller berufenen Kräfte kann Gediegenes geleistet und die Absicht der Vereinsleitung erfüllt werden. Leider steht der Museal verein an dem Grabe seines langjährigen, unermüdlichen Leiters, seines ausdauernden Erhalters durch mehr als zwei Jahrzehnte misslicher Verhältnisse, seines Wiederbegründers nach Eintritt günstigerer Umstände, seines Führers und geistigen Mittelpunktes: Karl Deschmann ist nicht mehr! Nachdem er noch mit dem Aufgebote seiner letzten Lebenskräfte bei dem Wiederauf baue des Vereines den hervorragendsten Antheil genommen, starb er vor Abschluss dieses Bandes am ii.März 1889. Für den Musealverein, der so recht sein Werk, und für den er, als der beste Kenner des Landes Krain, eine unschätzbare Kraft war, blieb er bis in die letzten Lebenstage durch Abhaltung von Vorträgen und Lieferung eines Aufsatzes für die «Mittheilungen» thätig. Unter dem frischen Eindrücke dieses grossen, unersetzlichen Verlustes, den die krainische Landeskunde erlitten, aber auch von dem lebhaften Bestreben durchdrungen, die wissenschaftliche Erforschung des Landes nach Kräften zu fördern, tritt der Ausschuss mit diesem Bande in die Oeffentlichkeit und erbittet für denselben, sowie die Bestrebungen des Musealvereines überhaupt, wohlwollende Aufnahme. Der Ausschuss des krainischen Musealvereines. V er eins - Angelegenheiten. I. Chronik des Vereines. Seit dem Erscheinen des letzten Bandes der «Mittheilungen des Musealvereines für Krain» im Jahre 1866 hat derselbe wohl seine literarischen Beziehungen zu den auswärtigen, gleichstrebenden Körperschaften unterbrochen, doch im Innern seine Thätigkeit, wenn auch in bescheidener Form und mit mancherlei Unterbrechungen, fortgesetzt. Die damalige Vereinsleitung war bemüht, das Interesse an den Bestrebungen des Musealvereines nach Umständen und Kräften wach zu erhalten und suchte namentlich, durch periodische Abhaltung der Monatsversammlungen in diesem Sinne zu wirken. Doch die ungünstigen Zeitverhältnisse machten sich, gleichwie im «Historischen Vereine für Krain», immer fühl-' barer geltend, so dass bereits im Jahre 1867 eine theilweise Vereinigung beider, in den Zielen doch gemeinsam wirkenden Körperschaften erfolgte; von nun an wurden die Monatsversammlungen nicht mehr getrennt abgehalten, sondern vereinigt und in den Vorträgen sowohl die historische als auch die naturwissenschaftliche Richtung gleichmässig und einträchtig gepflegt. Solcher Monatsversammlungen fanden in dem Zeiträume von 1867 bis 1872 dreiundzwanzig statt, und zwar am 15 Mai und 28. November 1867; 3. Jänner, 4. März, 18. April, 14. November 1868; 22. Jänner, 26. Februar, 24. März, 29. April 1869; 19. Jänner, 9. Februar, 2. März, 29. April, 19. Mai, 21. Juli, 14. December 1870; 25. Februar, 5. April, 17. Mai, 31. October 1871; 21. März 1872. Nach dieser Zeit erlahmte auch dieser Zweig der Vereinsthätigkeit, und zwar zumeist durch die Inanspruchnahme der zum Wirken im Musealvereine berufenen Kräfte nach anderen Richtungen des Berufs- und öffentlichen Lebens. Zwar schien die überraschende Aufdeckung der Laibacher Pfahlbauten und die darin gemachte reiche Ausbeute von prähistorischen Fundstücken noch einmal die Gelegenheit zur Wiederaufnahme der Thätigkeit des Musealvereines zu geben, wie der vom hochverdienten, unlängst verblichenen Musealcustos K Deschmann in der Versammlung vom 14. October 1875 über «die Laibacher Pfahlbauten» gehaltene Vortrag beweist, doch fand dieser Versuch keine weitere Fortsetzung, der Musealverein fristete zwar seine Existenz weiter, doch ohne ein äusseres Zeichen seiner Lebensthätigkeit zu geben. Ja, sein Zwillingsbruder, der historische Verein, sah sich sogar durch die obwaltenden Umstände veranlasst, am 2. Juli 1885 seine Auflösung, beziehungsweise Verschmelzung, mit dem noch formell bestehenden, die Wiederkehr günstigerer Verhältnisse abwartenden Musealvereine zu vollziehen. In der am genannten Tage von dem damaligen Leiter des historischen Vereines, dem leider zu früh dahingeschiedenen krainischen Geschichtsschreiber August Dimitz, einberufenen letzten Versammlung entwickelte der Genannte die zu diesem Schritte veranlassenden Gründe mit nachstehenden Worten: «Der historische Verein für Krain ist im Jahre 1846 ins Leben getreten. Von diesem Jahre angefangen bis zum Schlüsse des Jahres 1868 hat der Verein durch regelmässige jährliche Herausgabe seiner, ein schätzbares historisches Material enthaltenden «Mittheilungen» und durch mehr oder minder regelmässig abgehaltene Monatsversammlungen mit mündlichen Vorträgen eine erspriessliche Wirksamkeit entfaltet. Seit dem Jahre 1869 hat diese Thätigkeit theils infolge der den wissenschaftlichen Bestrebungen weniger günstigen Zeitverhältnisse, theils infolge des Abganges von hervorragend thätigen Mitgliedern aufgehört. In ersterer Beziehung war es die Politik, welche die besten Geisteskräfte absorbirte, in letzterer Beziehung muss ich daran erinnern, dass uns das unerbittliche Geschick der Sterblichkeit fast alle hervorragenden, für die Vereinszwecke thätigen Mitglieder entrissen hat. Wir haben nicht allein den Tod unseres Protectors Baron Codelli, sondern auch das Hinscheiden unseres Directors Dr. H. Costa, seines hochbegabten Sohnes, unseres langjährigen Secretärs, Dr. E. H. Costa, des Vereinscustos Jettouscheg, der eifrigen Mitarbeiter Peter Hitzinger, Georg Kozina, Adalbert Kraus, Professor Petruzzi, Director Nečasek zu betrauern. Wenn nun auch von einer eigentlichen Vereinsthätigkeit seit diesem Zeitpunkte keine Rede mehr sein konnte, so war doch der Fortbestand des Vereines im Interesse der historischen Localforschung gelegen, die Fortsetzung des Schriftenaustausches mit so vielen gelehrten Gesell- schäften verschaffte uns von den grossen Centrar der Wissenschaft abgeschlossenen Localforschern die Möglichkeit, an den Fortschritten der historischen Wissenschaft theilzunehmen, Werke einzusehen und zu benützen, die uns sonst unerreichbar geblieben wären, unsere Sammlungen wurden so vermehrt und benützbar erhalten. Ich selbst war bestrebt, den verbundenen Vereinen einen Ersatz für den Entgang unserer ,Mittheilungen' zu bieten, indem ich im Jahre 1874 eine ,Geschichte Krains“ der Oeffentlichkeit übergab und sämmtlichen Vereinen zusendete. Ich kann wohl auch dieses mein Werk als Werk des Vereines bezeichnen, denn die Anregung zu demselben habe ich im Verein erhalten, und er hat mir einen grossen Theil des Materiales geliefert. Wenn nun trotzdem die Auflösung des historischen Vereines für Krain heute auf die Tagesordnung gesetzt wird, so sind es wieder die Zeitumstände, welche dies rechtfertigen. Durch die aus der Initiative der krainischen Sparcasse hervorgegangene, grossartige Schöpfung des Rudolfinums, als eines Centralpunktes aller wissenschaftlichen Sammlungen und Bestrebungen des Landes, ist der Grund gelegt für eine gründliche Pflege der Landeskunde, für eine Vereinigung aller bisher getrennten Kräfte zum Wöhle des Ganzen. Es besteht zudem bereits ein Verein zur Pflege der Landeskunde in allen Richtungen, also auch der historischen — der Musealverein. Nichts erscheint natürlicher, als dass der Musealverein die Fortsetzung der Thätigkeit des historischen Vereines und das Landesmuseum die Sammlungen desselben übernimmt und mit den seinigen vereinigt. Es ist kein Ausblasen des Lebenslichts, kein Begraben bei lebendigem .Leibe, was dem historischen Vereine zugemuthet wird, nein, indem der historische Verein Krains seine eigene Auflösung formell ausspricht, spricht er zugleich sein Wiederaufleben, seine Wiedererneuerung aus. Le roi est mortf, vive le roi! Der historische Verein ist todt, es lebe der historische Verein, der im Musealvereine Wiedergeborene!» Durch die Annahme des auf Auflösung des historischen Vereines gestellten Antrages giengen die wertvolle archivalische und Bücher-Sammlung sowie das sonstige Vereinsinventar in den Besitz des Landes, bezw. des krainischen Landesmuseums, über, der Musealverein erhielt jedoch durch diesen Act die Aufgabe, die Thätigkeit und das Leistungsgebiet des aufgegebenen Vereines mit seiner bisherigen, mehr nach der naturwissenschaftlichen Seite gerichteten Wirksamkeit zu verschmelzen. So lange die wissenschaftlichen Sammlungen des krainischen Landesmuseums in ungeeigneten, angesichts der stetigen Vermehrung der Objecte völlig unzureichenden Räumlichkeiten untergebracht waren, konnte indessen der Musealverein keine regere Lebensthätigkeit beginnen; selbst unter günstigeren Zeitverhältnissen, als sie thatsächlich bestanden, wäre die Abhaltung der Versammlungen u. s. w. schwer durchführbar gewesen. Erst mit dem hochherzigen Entschlüsse des hohen krainischen Landtages, bezw. der löblichen krainischen Sparcasse, vom Jahre 1881, dem krainischen Landesmuseum eine neue, würdige Heimstätte zu schaffen, trat die Zukunft des schlummernden Musealvereines in ein neues Stadium. Nach Vollendung des monumentalen Baues, nach erfolgter Uebertragung der Sammlungen schien auch der Zeitpunkt gekommen, den Musealverein wieder zu neuem Leben zu erwecken. Der die Geschäftsleitung des Vereines führende, um das Gedeihen des Vereines hochverdiente, leider kürzlich verstorbene Musealcustos Herr Karl Deschmann erliess zu dem Zwecke am 20. Jänner 1888 nachstehende Einladung : «Nach Beendigung des Rudolfinum-Baues ist schon öfter in massgebenden Kreisen der Wunsch ausgesprochen worden, behufs wissenschaftlicher Verwertung der reichhaltigen Sammlungen unseres Landesmuseums und behufs weiterer Anregung zu Forschungen auf dem Gebiete der Landeskunde zeitweise Zusammenkünfte von Freunden der Vaterlandskunde in der Weise zu veranstalten, wie dies seinerzeit beim bestandenen historischen Vereine und bei dem seit mehreren Jahren inactiven Musealvereine der Fall gewesen ist. Diese angeregte Idee erscheint umso zeitgemässer, da es unserer Landeshauptstadt an wissenschaftlichen, zu diesem Zwecke bereitwillig mitwirkenden Kräften nicht gebricht, welche nur eines Vereinigungspunktes bedürfen, und da durch die hochherzige Initiative der krainischen Sparcasse und durch die Mitwirkung der hohen Landesvertretung für das mit reichen Sammlungen ausgestattete Landesmuseum in dem Monumentalbau des Rudolfinums eine würdige Heimstätte geschaffen worden ist. Die Musealsammlungen haben eine bedeutende Erweiterung durch die in dieselben einverleibte Bibliothek und Urkundensammlung des bestandenen historischen Vereines für Krain erfahren; in jüngster Zeit ist das alte ständische Archiv nebst dem Vicedom- Archive hinzugekommen, deren Ordnung der hiesige k. k. Gymnasialprofessor Julius Wallner bereitwilligst übernommen hat. Berücksichtigt man ausserdem die in steter Vermehrung begriffenen antiquarischen Schätze : des Rudolfinums, namentlich aber die aus der Urzeit Krains stammenden Funde, sowie die reichhaltigen daselbst befindlichen naturhistorischen und Kunstsammlungen, so ist gewiss ein reicher Stoff vorhanden, um bei Besprechungen und Vorträgen zu Demonstrationen benützt zu werden. Ein geräumiger Lesesaal, anstossend an die Bibliotheks- und Archivsräume der Anstalt, bietet genügenden Platz für einen zahlreichen Zuspruch bei solchen Versammlungen, und ist hiemit einem Uebelstande begegnet, welcher auf die früheren derartigen Zusammenkünfte in den düsteren, beschränkten Räumlichkeiten des historischen Vereines im Lycealgebäude hemmend eingewirkt hat. Bei solchen günstigen Umständen haben mehrere Freunde der Vaterlandskunde beschlossen, allmonatlich mindestens eine Zusammenkunft für wissenschaftliche Besprechungen im Rudolfinum zu veranstalten, und soll damit schon in der nächsten Woche begonnen werden. Hiebei ist die Frage der Neu-Organisirung des Museal-Vereines einem späteren Zeitpunkte Vorbehalten, wenn sich derselbe durch neu eintretende Mitglieder vermehrt haben wird. Es ergeht somit die Einladung an alle Freunde und Gönner des Landesmuseums, die Zwecke der Anstalt in dieser angedeuteten Richtung zu fördern. Die erste Monatsversammlung findet am nächsten Dienstag, den 24. Jänner, um 6 Uhr abends im Lesesaale des Rudolfinums statt. » Die überraschend lebhafte Theilnahme des gebildeten Publicums schon beim ersten Vortragsabende, ferner das ungeschwächte Interesse, das sich auch bei den folgenden erhielt, endlich der Umstand, dass sich eine stattliche Anzahl von Mitgliedern auf dem aufhegenden Subscriptionsbogen zum Eintritte bereit erklärte, liess schon in wenigen Monaten den Gedanken reifen, den Verein auch in seiner äusseren Gestalt wieder aufleben zu lassen, und so wurde auf den 3. Juli 1888 die Abhaltung einer Generalversammlung anberaumt. Bei derselben wurde einerseits der Beschluss gefasst, angesichts der geänderten Verhältnisse die Vereinsstatuten zeitgemäss, namentlich aber den § 2, entsprechend der erfolgten Uebernahme der Aufgaben des historischen Vereines durch den Musealverein, umzugestalten, anderseits wurde die Constituirung durch die Wahl eines neuen Ausschusses vorgenommen. In denselben erschienen, und zwar nach § 16 d. V. St., mit dreijähriger Functionsdauer gewählt die Herren: Karl Deschmann, Landesausschussbeisitzer und Musealcustos, Obmann (f n. März 1889); Anton Globočnik, k. k. Regierungsrath, Obmannstellvertreter; Julius Wallner, k. k. Professor, Schriftführer; Johann Flis, Spiritual im f. b. Priesterhause Anton Kaspret, k. k. Professor Ausschuss- Aljons Paulin, k. k. Professor mitglieder. Wilhelm Voss, k. k. Professor Zum Rechnungsführer mit der gleichen Functionsdauer wurde Herr Johann Robida, Magistratsofficial, gewählt. Die Thätigkeit des neuen Ausschusses erstreckte sich zunächst, dem Vereine die zur erfolgreichen Wirksamkeit nöthigen Mittel zu verschaffen, sowie eine kräftige Lebensäusserung desselben anzubahnen. Da die aus den Mitgliederbeiträgen zufliessenden Gelder nicht imstande sind, die bedeutenden Auslagen, besonders die Druckkosten für die herauszugebende Fortsetzung der «Mittheilungen», zu decken, so wandte sich derselbe zunächst an den hohen krainischen Landtag mit der Bitte um eine Subvention. Derselbe hat diesem Ansuchen auch in hochherzigster Weise in der Sitzung vom 20. October 1888 entsprochen und den namhaften Betrag von 400 fl. zu Vereinszwecken für das Jahr 1889 gespendet, wofür hochdemselben hiemit der ergebenste und wärmste Dank ausgesprochen wird. In den am 9. Juli und 29. October abgehaltenen Ausschusssitzungen wurden nebst den Vorbereitungen für die erscheinende Vereinspublication noch zahlreiche andere, das Vereinsleben betreffende Beschlüsse gefasst, beziehungsweise durchgeführt. Ueber die Cassegebarung wird erst das nächste Heft der «Mittheilungen» den detaillirten Ausweis bringen, weil der vorliegende Thätigkeitsbericht mit dem Kalenderjahre 1888 abschliesst und bei der Neuorganisirung des Vereines die Function des Rechnungsführers erst in der zweiten Jahreshälfte begann. Der nächste Cassabericht wird somit die Periode Juli 1888 bis December 1889 umfassen. Neben diesen internen Angelegenheiten wurden die regelmässigen Monatsversammlungen, die ja hauptsächlich zur Wach- erhaltung des Interesses an den Vereinsbestrebungen dienen sollten, nicht ausseracht gelassen. Während des Jahres 1888 wurden deren sieben abgehalten und in denselben nachstehende Themata in Vorträgen und Mittheilungen behandelt: Erste Monatsversammlung am 24. Jänner 1888. Dieselbe, etwa von siebzig Herren besucht, wurde vom Museal-custos Herrn Karl Deschmann mit einer längeren Ansprache eröffnet, in der er auf die Reichhaltigkeit der im Landesmuseum aufgestapelten wissenschaftlichen Schätze, auf die soeben geschaffene Gelegenheit intensiver Verwertung derselben zur Verbreitung der Landeskunde hinwies und mit einem warmen Appell an alle Freunde derselben abschloss. Hierauf hielt Herr Dr. v. Milkowicz, Mitglied des Institutes für österr. Geschichtsforschung in Wien, einen Vortrag: Ueber einen alten Pergamentkalender der Laibacher Lyceal-biblio thek. Der Vortragende hatte sich durch längere Zeit mit dem Studium dieses Kalenders befasst, über den bis jetzt nur eine Besprechung in der Zeitung seitens des Herrn P. v. Radies erschienen war. Hiebei gewann er über die Provenienz desselben ganz neue Gesichtspunkte. Nach einleitenden Bemerkungen über die Zeitrechnung überhaupt und die damit im Zusammenhänge stehenden Zählsysteme berührte der Vortragende die sprachlichen Ueberreste, welche von der primitiven Zählart mit Zuhilfenahme der Hand zeugen, wie das slavische «pet», welches sicherlich mit dem Worte «pest», die Faust, das ist die ganze Hand, in Verwandtschaft steht, auch das deutsche «zehn» rührt von den «Zehen» der Füsse her, die Zählung grösserer Zahlen nach «zwanzig», der Gesammtzahl der Finger und Zehen am menschlichen Körper, hat sich noch in modernen Cultursprachen erhalten, wie in der französischen Bezeichnung quatre vingt für achtzig und der dänischen für sechzig. Der lateinische Ausdruck annus für «Jahr» ist wohl mit annulus, «Ring», verwandt, bedeutet also den geschlossenen Kreis der Jahreserscheinungen, als deren Symbol schon in grauem Alterthum die Schlange, den Schweif im Munde haltend, erscheint. Nach kurzer Skizzirung der im Alterthume und dem früheren Mittelalter üblichen Aeren sowie der Zeitrechnung der römischen Pontifices constatirte Dr. v. Milkowicz die Wichtigkeit, welche die Mönche im Mittelalter der Abfassung von Kalendarien beilegten; noch im Jahre 1592 wirft ein Abt von Victring dem von Landstrass vor, «dass er die Kalender zu machen nicht verstehe». Uebergehend auf das in der Lycealbibliothek verwahrte Exemplar aus dem Jahre 1415, das ebenfalls aus einem Kloster stammt, bespricht der Vortragende zuerst die in demselben angewandten Zeichen. An dem Kopfe des Kalenders stehen die Sonntagsbuchstaben für eine Reihe von 23 Jahren, darauf folgt eine Reihe von Zahlzeichen, abweichend von den arabischen Ziffern, aus verbundenen oder gekreuzten Schriftstäben gebildet. Diese Zahlen bedeuten, wie viele Wochen vom Beginne des Jahres bis zur Fasten in jedem Jahre sind. In der vierten Rubrik beziehen sich die Zahlen auf das jedesmalige Osterfest mit Rücksicht auf das Datum des 1. April. Zum Schlüsse des Kalenders mit den Angaben der Jahre seit Erschaffung der Welt, seit dem Tode Adams, der Geburt Christi u. s. w. ist eine andere Zahlenbezeichnung gewählt, nämlich blaue Striche für Tausende, rothe Punkte für Hunderte. Dort ist z. B. die Zahl 6563 Jahre seit origo mundi angegeben, zieht man aber davon die angeführten Jahre der Geburt Christi 5508 ab, so erhält man das Jahr 1055, während zu unterst das Jahr 1415 als Zeit der Abfassung des Kalenders genannt wird. Ausserdem stimmen die Daten bezüglich der Angaben der prima dominiea. nicht für das letztere, wohl aber für 1055, daher der Schluss als sicher gelten kann, dass dem Kalendermacher eine Vorlage von 1055 zum Muster diente, das er ohne Verständnis der Berechnungsmethode einfach für die nächsten 23 Jahre copirte. Auf diesem Kalender sind auch die verschiedenen Tag- und Nachtlängen ersichtlich gemacht. Auf der Rückseite befinden sich der Länge nach die Thierkreisbilder; dort ist auch als Streifen ein Stück eines Antiphonales angeklebt, ein Beweis seiner klösterlichen Provenienz. Die Heiligenbilder erinnern sehr an jene der «Pratika», diese überkam ihre Heiligenbilder aus norddeutschen Bauernkalendern, wovon Copien aus dem XVI. Jahrhunderte und späterer Zeit (Publication des Herrn Dr. Karl Rieger in Wien) vorgezeigt wurden. Der ursprüngliche, dem obigen zu Grunde liegende Kalender vom Jahre 1055 dürfte aus Flandern stammen, es ist dies aus mehreren darin vorkommenden, in jenen Gegenden besonders verehrten Heiligen zu ersehen. Die Copie scheint in einem norddeutschen Kloster gemacht worden zu sein, sicherlich in keinem Benedictiner- oder Cislercienserkloster, sondern wahrscheinlich in einem der Franciscaner, da die darin bezeichnete Sdgmatisirung des heiligen Franciscus am 4. October nur in Francis-canerklöstern gefeiert wurde. Desgleichen fehlen darin die Ordensheiligen der Cistercienser. Darnach demonstrirte Gustos Deschmann zwei auf dem L a i -bacher Moraste unter der Torfdecke auf dem einstigen Seeboden aufgefundene grosse Thierfallen aus Eichenholz in Nachen form mit zusammenklappenden, in Zapfen sich bewegenden, mit je zwei Ausschnitten versehenen Flügeln, auf welche durch elastische Stäbe, die in an den Enden angebrachten Löchern staken, der nöthige Druck ausgeübt wurde, um nach Beseitigung des Hebels mit dem Köder das zu fangende Thier zwischen obigen Ausschnitten beim Halse festzuhalten. Die eine Falle wurde im Jahre 1875 bei Germes ausgegraben, die zweite kam im verflossenen Sommer in der Nähe des Iška-Baches bei Črna Vas zum Vorschein; beide stimmen in der Form überein, nur hat die letztere in dem einen der Thürflügel einen schaufelartigen Ansatz unten eingezapft, der bei der ersteren fehlt. Als R. v. Virchow das Rudol-finum am 4. October d. J. besuchte, erklärte er dieses Fangwerk-zeug als eine Fischotterfalle und bemerkte, dass in Norddeutschland zwei ganz gleiche Fallen gefunden worden seien, wovon auch Abbildungen in den Verhandlungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie 1873 und 1874, Tafel XIV, erschienen sind. Insbesondere die letztere Abbildung stimmt fast vollkommen mit den Laibacher Funden überein. Der Vortragende äusserte die Ansicht, dass diese Fallen für den Biberfang, nicht aber für den der Fischotter gedient haben dürften, da im Laibacher Pfahlbau Kieferreste des Bibers sehr häufig gefunden wurden, während von der Fischotter nur ein einziger Schädel vorkam. Zum Schlüsse zeigte Custos Deschmann den präparirten Schädel eines im Jagdreviere des Grafen Margheri am 15 ten Jänner 1888 erlegten Wildschweines, verglich den Bau des Knochengerüstes mit den im Museum befindlichen Eberschädeln aus den Laibacher Pfahlbauten und knüpfte daran Notizen über das Vorkommen des Schwarzwildes in Krain in früherer Zeit. Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. II In dieser hielt zunächst Prof. Julius Wallner einen Vortrag über die Beziehungen des krainischen Helden Herbard Freiherrn von Auersperg zu der Veldeser Herrschaft, welcher Stoff in dem weiter unten folgenden Aufsatze ausführlicher behandelt erscheint. Darnach besprach Musealcustos Karl Desch-mann die im Jahre 1883 ober Billichgraz, nahe dem Gipfel des Lorenziberges, vom dortigen Messner gemachten römischen Funde, wovon leider ein Theil vom Entdecker in der Absicht, Gold herauszuschmelzen, im Feuer zerstört wurde. Von den geretteten Gegenständen sind besonders hervorzuheben ein Paar kupferne Viehglocken, ein räthselhaftes cylindrisches hohles Werkzeug von gleichem Metall, Fragmente einer eisernen und kupfernen Wage, den wichtigsten Theil der Funde bildet jedoch eine Garnitur römischer Gewichte, wovon leider einige vom Finder aus Unverstand theilweise zerstört, andere dagegen in unberufene Hände und durch selbe ausser Landes geriethen. Von den ins Museum gelangten acht Stücken sind sechs noch gut erhalten, sie tragen an der oberen Fläche silberne Marken mit griechischen Zahlen und dem Anfangsbuchstaben des Wortes lincia. Der Vortragende verglich diese Gewichte mit anderwärts gemachten Funden ähnlicher Art und bemerkte, dass der Billichgrazer Fund, wenn er beisammen geblieben wäre, seinesgleichen in Oesterreich nicht aufzuweisen hätte. Die auf dem Pfundgewichte eingravirten Kaiserbilder erinnern an die Typen der byzantinischen Zeit und lassen den Schluss ziehen, dass die vorliegenden Gewichte dem V. oder VI. Jahrhunderte n. Chr. angehören. Wahrscheinlich bargen die im Thale angesiedelten römischen Bewohner diese Gegenstände mit anderem Hausrath auf dem wenig zugänglichen Berge vor den Stürmen feindlicher Einfälle. Zum Schluss wies Custos Deschmann mehrere von Herrn Franz Kotnik in Verd dem Museum gespendete Fundstücke vor, unter denen namentlich ein hübsches Bronzefigürchen der Göttin Flora, ein römisches Schwert mit silberplattirter Scheide sowie ein merkwürdiger römischer Pferdeschuh (solca ferrea) hervorzuheben ist; dieselben wurden mit Riemen an den Fuss des Thieres befestigt und standen bis in das IX. Jahrhundert n. Chr. im Gebrauche, worauf die jetzt übliche Art des Anschlagens mit den Nägeln eingeführt wurde. Auf dem Programme stand ein Vortrag des Musealcustos Karl Deschmann über: Die Vögel Krains nach den bisherigen Beobachtungen und über die Aufgaben des internationalen ornithologischen Comités. Da die betreffende Abhandlung, eine der letzten Arbeiten des verblichenen Vereinsobmannes, weiter unten abgedruckt erscheint, so kann an dieser Stelle ein eingehenderer Bericht entfallen. Vierte Monatsversammlung am 28. April 1888. Herr Regierungsrath und k. k. Conservator A. Globočnik hielt in derselben einen Vortrag über: Die historische Entwickelung des Verwaltungs- und Gerichtswesens in Krain. Von den Rechtsverhältnissen der alten Slaven ausgehend, bemerkte der Vortragende, dass sich darüber wenig Spuren erhalten haben und überhaupt die patriarchalischen Zustände derselben einer Rechtsbildung nicht günstig waren; so erscheinen in der ältesten Zeit Eigenthum und Erbrecht als unbekannte, durch kein Wort der Sprache gedeckte Begriffe. Durch ihre Berührung mit den Baju-varen und Franken drangen allmählich deren Rechtssatzungen auch in die Gebiete der Slovenen über, zumal die karolingische Reichsverfassung das Feudalsystem und die Patrimonialgerichtsbarkeit auch in diese Gegenden brachte. In späterer Zeit drang das deutsche Rechtswesen überall durch; den Blutbann übten die Krainburger Pfalzgrafen, die sonstige Banngerechtigkeit gieng auf einzelne Herrschaftsinhaber, namentlich die Bischöfe, über; der Kärntner Herzog übte die Gerichtsbarkeit in den Landschrannen und Landtaidingen durch den obersten Landrichter, Landeshauptmann oder durch Amtleute in den einzelnen Landgerichten aus. Auch zahlreiche Orte und Klöster erhielten eigene Gerichtsbarkeit. Neben diesen Verwaltungs- und Jurisdictions-Instanzen bestand seit dem XIII. Jahrhunderte in Laibach auch ein besonderes landesfürstliches Organ, der Vicedom, der namentlich die Cameralgüter, Gefälle und dergl. verwaltete, aber auch als Appellinstanz fungirte. Das älteste, schriftlich niedergelegte Landrecht Krains erschien 1338 unter Herzog Albrecht und erhielt sich im wesentlichen bis ins XVI. Jahrhundert, bis zur grossen Reichsorganisation Kaiser Maximilians I. Dieses Zeitalter zeigte sich in legislatorischer Beziehung äus-serst fruchtbar. Im Jahre 1514 erhielt Laibach eine Criminalgerichts- Ordnung, 1518 wurde ein Landrechtsmandat erlassen, 1517 eine Berggerichtsordnung, 1535 eine Landesgerichtsordnung und 1550 eine Civilgerichtsordnung für Laibach; von grösster Bedeutung erscheint aber die Schrannengerichtsordnung vom Jahre 1564. Hierauf unterzog der Vortragende die darnach erfolgten Veränderungen des Gerichtswesens, der geistlichen Jurisdiction im Laufe des XVII. Jahrhundertes einer vergleichenden Betrachtung und gieng auf die Darlegung der Verwaltung des Landes im XVI. und XVII. Jahrhundert über, erörterte die Functionen des Landeshauptmannes, Landesverwesers, Vicedoms, Landmarschalls, der Stände und des Verordnetenausschusses und besprach einzelne wichtigere Verfügungen dieser Behörden, die Polizei, die Landescultur, denVerkehr, Handel, das Gewerbe- und Finanzwesen betreffend. Die landesfürstliche Gewalt hatte indessen das Bestreben, ihre Wirksamkeit immer weiter auszudehnen, und dies führte allmählich, trotz des Widerstandes der Stände, zum entscheidenden Schritte Maria Theresia’s im Jahre 1747, zu welcher Zeit eine landesfürstliche Deputation mit der Bezeichnung «Repräsentation und Kammer» eingesetzt wurde, die alle Verwaltungs- und Justizzweige an sich brachte. So tritt an die Stelle der Landes- die Staatsverwaltung, welche, von Kaiser Josef II. weiter ausgebildet, bis in die Zeit der französischen Invasion fort-bestand. Eine kurze Skizze der Organisation Krains unter den Franzosen sowie ein Blick auf die modernen Verwaltungs- und Gerichtseinrichtungen schloss den Vortrag. Fünfte Monatsversammlung am 3. Juli 1888. In derselben besprach Prof. Anton Kaspret: Die Lage der oberkrainischen Bauernschaft beim Ausgange des XV. und im Anfänge des XVI. Jahrhundertes. Das Thema dieses Vortrages wird in einer unten folgenden Abhandlung eines weiteren ausgeführt. Nach Schluss desselben wurde am gleichen Tage, wie oben berichtet, die Generalversammlung des Musealvereines abgehalten. Sechste Monatsversammlung am 5. November 1888. Musealcustos Karl Deschmann besprach in derselben die Bedeutung der in den letzten Jahren in Derno vo bei Gurkfeld gemachten Gräberfunde, wodurch die römischen Alterthtimer im Besitze des Landesmuseums eine bedeutende Bereicherung erfuhren. Zu dem ausführlichen Berichte über diese Ausgrabungen, der im Jahre 1886 in den Mittheilungen der k. k. Centralcom-mission erschienen, lieferte der Vortragende eine Nachlese der seither zugekommenen Acquisitionen, darunter eine weibliche, 7 • 5 cm hohe Bronzefigur, wahrscheinlich eine Venus, die am südlichen Ende Dernovos (Neviodunum) aus mächtigem Mauerschutte, wahrscheinlich den Resten eines Tempels, ausgegraben wurde. Interessant erscheinen die wohlerhaltenen Reste einer römischen Wasserleitung, die, von einem noch jetzt kenntlichen Bassin an der Quelle Izvor ausgehend, mittelst Thon- und Bleirohre neun Kilometer weit in die Stadt geführt wurde. Ferner wies der Vortragende eine bei Gorica unterhalb Dernovo gefundene sogenannte Gesichtsurne vor, die mit einer ähnlichen, aus den Laibacher Pfahlbauten stammenden, welche bei der letzten Weltausstellung in Paris bei den Prähistorikern grosses Aufsehen hervorgerufen hatte, verglichen wurde. Unter den Inschriftsteinen wurde besonders einer, den M. Geiler als Praeceptor graecus nennt, als culturgeschichtlich wichtig bezeichnet, da er die Pflege des griechischen Studiums in Neviodunum nachweist. Das bei Malence befindliche Militärcastell enthielt auch ein römisches Bad, was von dem verdienten Leiter der Ausgrabungen, B. Pečnik, constatili wurde. Im weiteren besprach der Vortragende die vorrömischen Ansiedlungen in der Umgebung von Gurkfeld und die daselbst gefundenen Fibelformen, unter denen eine neue von Prof. Gurlitt in Graz als die «Loibenberger» Fibel benannt wurde. Das Laibacher Museum besitzt deren bereits zwei aus früheren Ausgrabungen, und zwar aus dem Gräberfelde in Slepšek bei Nassen-fuss und vom Magdalenenberge bei St. Marein. Diese neue Form wurde mit verschiedenen anderen verglichen und erstere hiebei der späteren Entwicklungszeit, dem Uebergange der La Tene-Periode, zugewiesen. Zum Schlüsse zeigte der Vortragende ein höchst merkwürdiges, bei Aussergoritz von Torfgräbern aufgefundenes Object, eine eiserne Hacke mit verticalem Schaftloch, in welchem noch das Ende eines krummen, hölzernen Stieles steckt. Diese Hacke kommt in den Gräbern der Hallstätter Periode häufig vor und ist das erste prähistorische Fundstück aus Eisen, das bisher in den Pfahlbauten des Laibacher Morastes gefunden wurde. Prof. Wilhelm Voss hielt in derselben einen Vortrag über die Miner al Vorkommnisse des Littaier Bleibergbaues. Derselbe findet sich unter den Abhandlungen naturwissenschaftlichen Inhaltes in diesem Bande abgedruckt. Darnach bot Musealcustos Deschmann eine weitere Ergänzung seines früheren Vortrages über die neueren Funde in Nevio-dunum, indem er eine Sammlung erst kürzlich daselbst aus römischen Gräbern zutage gebrachter Schmuckgegenstände und Glasperlen demonstrate. Sie stammen aus Brandgräbern, sind meist schlecht erhalten und gehören dem I. Jahrhundert n. Chr. an. Andere daselbst gemachte neuere Funde stammen aus spätrömischer Zeit, etwa aus dem IV. Jahrhundert, es sind meist Fibeln, Armbänder, Schnallen, Ohrgehänge, darunter zwei goldene, die jedoch bereits den Charakter merovingischer Zeit an sich tragen. Eine vergoldete Kreuzfibel, mit der aus Childerichs Grab stammenden übereinstimmend, ferner Armbänder aus spiralig gewundenem Bronzedraht mit Schlangenköpfen, endlich auf Schnüre gereihte prachtvolle blaue Glasperlen, kubooktaedrisch geschliffen, verdienen besondere Beachtung. * * * So hat der krainische Musealverein unter verhältnismässig günstigen Auspicien seine Thätigkeit wieder aufgenommen und wird, getragen von der Gunst seiner Freunde und Gönner, sowie unter der thätigen Mitarbeiterschaft seiner Angehörigen, unbeirrt seinem Ziele zustreben und seine wissenschaftliche Thätigkeit mit unverdrossenem Eifer fortsetzen zum Besten der Erforschung der Landeskunde, zur Ehre des Herzogthums Krain. II. Mitgliederverzeichnis. Ehrenmitglieder : Dr. Hyrtl Josef, k. k. Hofrath, wirkliches Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften, em. k. k. Universitäts-Professor, Ritter hoher Orden etc. etc., in Perchtoldsdorf bei Wien. Dr. Ettingshausen Constantin, Freiherr v., k. k. Regierungsrath, corre-spondirendes Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften, k. k. Universitäts-Professor, Ritter hoher Orden etc. etc., in Graz. Dr. Schroer Karl Julius, Ehrenbürger der Stadt Gottschee, k. k. Professor an der technischen Hochschule etc. etc., in Wien. Correspondirende Mitglieder: Dr. Elze Theodor, Hofrath etc. etc., in Venedig. Dr. Wretschko Mathias, Ritter v., Ritter des Ordens der eisernen Krone III. Classe, k. k. Landes-Schulinspector etc. etc., in Wien. Dr. Luschin v. Ebengreuth Arnold, Ritter v., k. k. Universitäts-Professor, Conservator der k. k. Centralcommission für Kunst- und historische Denkmäler etc. etc., in Graz. Wirkliche Mitglieder: Apfaltrern Rudolf, Freiherr von Grünhof, Freithurn, Oedengraz, Krupp etc. Apfaltrern Otto, Freiherr von, Ritter des Ordens der eisernen Krone IL Classe, k. k. wirklicher Kämmerer, Gutsbesitzer, Mitglied des österreichischen Reichsraths - Herrenhauses — in Kreuz bei Stein. Apih Josef, Oberrealschul - Professor in Neutitschein (Mähren). Bamberg Ottomar, Buchhändler und Buchdruckereibesitzer. Benda Johann, Schulleiter an der deutschen Schulvereins - Knabenschule. Codelli von Fahnenfeld Karl, Freiherr von, k. k. Kreisgerichts-Präsident i. R. und Gutsbesitzer. Deschmann Karl, Ritter des eisernen Kronen-Ordens III. Classe, Custos des krainischen Landes- museums, Mitglied des Landesausschusses. (f 1i. März 1889.) Detela Otto, Ritter des Franz-Josefs - Ordens, Gutsbesitzer, Landesausschussbeisitzer. Dolenz Victor, stud. phil. in Wien. Duffe Johann, erster städtischer Ingenieur. Feyrer Johann von, k. k. Finanz: secretär. Flis Johann, Spiritual im f. b. Priesterseminare. Foderi Johann, Hausbesitzer und Bäckermeister. Fux Franz, Dr. der Medicin, Primararzt, kaiserl. Rath. Gartenauer Heinrich, Dr. der Philosophie, k. k. Gymnasial-Professor. Globočnik Anton, k. k. Regierungsrath , k. k. Conservator für Kunst- und historische Denkmale in Krain, Ritter des Franz-Josefs-Ordens. Grasselli Peter, Ritter des Ordens der eisernen Krone III. Classe, Landeshauptmann - Stellvertreter, Bürgermeister der Landeshauptstadt Laibach. Gratzy Oskar, Dr. der Philosophie, k. k. Gymnasial-Professor. Hämisch Jaromir, zweiter städt. Ingenieur. Hrasky Ivan Vladimir, Landesingenieur. Hribar Ivan, General-Repräsentant der Bank «Slavia». Jeretin Martin, k. k. Bezirks-Secretär. Kapier Josef, Dr. der Medicin, k. k. Bezirksarzt. Kaspret Anton, k. k. Gymnasial-Professor. Koblar Anton, Cooperator in St. Georgen bei Krainburg. Krec Matthäus, erster landschaftlicher Secretär. Kremier Max, commerc. Leiter der krain. Baugesellschaft. Kulavic Johann, Canonicus und Director des f. b. Priesterseminars. Levee Franz, k. k. Realschul-Prof. Linhart Wilhelm, k. k. Professor. Luckmann Karl, Ritter des Franz-Josefs-Ordens, Director der krain. Industriegesellschaft. Milkowicz Vladimir von, Dr. der Philosophie, Mitglied des Institutes für österr. Geschichtsforschung. Mosche Alfons, Dr. der Rechte, Advocat. Miillner Alfons, k. k. Professor, Custos des krainischen Landesmuseums. Murnik Johann, Ritter des Franz-Josefs-Ordens, kaiserl. Rath, Landesausschussbeisitzer. Pammer Hugo, Kaufmann. Paulin Alfons, k. k. Gymnasial-Professor. Pfeifer Josef, landschaftlicher Secretär. Pintar Lucas, k. k. supplirender Gymnasiallehrer. Pregel Friedrich, Hörer der Medicin in Graz. Prossinagg Robert, Dr. der Medicin. Putre Michael, k. k. Lehrer i. R. in Marburg. Račič Josef, Dr. der Rechte, k. k. Oberfinanzrath und Finanz-Procurator. Radies Peter von, Schriftsteller. Robič Simon, Pfarrađministrator am Ulrichsberg. Robida Job., Magistrats-Official. Roblek Avelin, Dr. der Medicin, Stadtphysicus. Rutar Simon, k. k. Realschul-Professor. Samassa Albert, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone und des goldenen Verdienstkreuzes, k. k. Hof-Glockengiesser und Maschinenfabrikant. Samassa Max, Privatier. Schaffer Adolf, Dr. der Rechte. Schiòppi von Sonnwaiden Anton, Ritter von, Dr. der Rechte, Advocaturs-Concipient. Scheper Moriz, Forstmeister in Ratschach. Schmidt Julius, Turnlehrer. Schollmayr Heinrich Ethbin, Oberförster in Schneeberg. Schönberger Markwart, Freiherr von, k. k. Bezirkscommissär. Schrey Edler v. Redelwerth Robert, Dr. der Rechte, Advocat. Smrekar Josef, Prof. d. Theologie. Stare Josef, Dr. der Rechte, k. k. Finanz-Procuraturs-Adjunct. Stussiner Josef, k. k. Postofficial. Suppan Josef, Dr. der Rechte, Hof- und Gerichtsadvocat. Suppanz Barth., Dr. der Rechte, k. k. Notar. Swatek Josef, Uhrmacher. Škofič Franz, Dr. der Rechte, k. k. Bezirksrichter in Bischoflack. Suman Josef, k. k. Gymnasial-Director. Tratnik Leopold, Gürtlermeister. Urbas Anton, Canonicus. Valenta Alois, Dr. der Medicin und Chirurgie, k. k. Regierungsrath, Professor der Geburtshilfe u. Sanitätsrath, Spitalsdirector. Voss Wilh., k. k. Realschul-Pro-fessor. Voćnjak Josef, Dr. der Medicin, Primararzt, Landesausschussbeisitzer. Waldherr Alois, Inhaber und A^orsteher einer Privat - Lehr-und Erziehungs-Anstalt. Wallner Julius, k. k. Gymnasial-Professor. Zamida Mathias, Landesrath. Zupan Thomas, Consistorialrath und k. k. Gymnasial-Professor. Zupančič Willibald, k k. Professor. Žakelj Friedrich, k. k. Gymnasial-Professor. B. Abhandlungen I. Historischen Inhaltes. Mittheilungen des Museal Vereines für Krain 1889. Beiträge zur Rechts- und Yerwaltungsgeschichte Krains. Von Wlad. Milkowicz. Die Supanei -Verfassung. Eine von den am wenigsten bekannten Erscheinungen auf dem Gebiete der älteren Verfassungsgeschichte in den von Slaven bewohnten Ländern ist die Supaneiverfassung. Weniger bekannt ist sie, weil sie fast überall früh verschwand und nur unbedeutende Spuren derselben auf uns gekommen sind. Das meiste Verdienst bei der Erklärung dieser wichtigen Rechtsinstitution gebürt unstreitig den böhmischen Gelehrten, wie Safarik, Palacky, Sembera, Dudik und anderen. Man stimmt darin überein, dass die slavische župa, supa einen Theil oder einen District in einer grösseren Provinz, dem deutschen Gaue ähnlich, bedeutete, dessen Vorstand supan hiess und dessen Mittelpunkt eine Burg (castellum) bildete. Supan sei somit gleichbedeutend mit castellanus. Als dessen Amtsthätigkeit wird neben der Verwaltung vornehmlich die Gerichtsbarkeit bezeichnet. Das ist auch beinahe alles, was wir von der Einrichtung und dem Wesen der Supanien wissen. In den einzelnen Ländern hat man ferner die Zeugnisse der Urkunden gesammelt und die Eintheilung der Provinzen in die genannten župen zu erforschen wie auch ihre Zahl anzugeben gesucht. Vom allgemeinen Standpunkt aber hat man die Erklärung dieser wichtigen Institution aus Mangel an Quellen nicht weiter führen können. Nicht einmal darüber ist man einig geworden, wie die Worte supa, supan zu deuten wären, ob die Benennung des Districtes «supa» oder die seines Vorstandes «supan» ursprünglich sei oder ob schliesslich dabei zunächst nicht an die «Burg» zu denken wäre. Wir möchten denjenigen beistimmen, welche der Form supa, župa die Priorität vor der anderen, nämlich supan, zusprechen. Die Form suppan kann hier nicht in Betracht kommen, weil die Verdoppelung dieses Consonanten hier nur graphischer Natur ist. Stellt man nun die germanischen Formen althd. : gavi, gawi, gowi, gawa, gowa, gouwa den slaviscben : župa, saüpe, sup, 'Covuavicc (Porphyrogen), supania, dann župan, jopan, jupan gegenüber, so lässt sich eine Verwandtschaft zwischen beiden Gruppen nicht verkennen. Die Form supanus wäre also aus supa abzuleiten, und die Form zupania wäre eine zweite, neuere Bildung aus zupan mittelst des Suffixes ia.1 Sie kommt ausser bei Porphyrogeneta auch in den Urkunden schon 1207 vor. Somit möchten wir die Formen in folgenden chronologischen Reihen aufstellen: župa, župan, župania, wobei zu bemerken wäre, dass das deutsche g zu dem slavischen z sich hier annähernd so verhält, wie sich dieselben Consonanten in den Worten gold und zalto, zlato, dann in den Worten : althd. galla, altn. gali, mhd. galle und žkht'b, žh.čb, gegenüberstehen. Die Formen supa — supanus wären also auf gleiche Linie mit castellum — castellanus zu stellen. Wollte man aber die Form supan, župan als ursprünglich annehmen und von ihr erst jene, welche den Bezirk bezeichnet, nämlich supa, župa ableiten, so müsste man die Wurzel žu, su, jo annehmen und sie mit gau, gó, gà zusammenstellen 1 2 und den zweiten Theil pan als pan, ban = herr gelten lassen. Aber dies stösst auf grosse philologische Schwierigkeiten. Immerhin glauben wir an der Verwandtschaft zwischen den Formen gau und zupa und ihren Varianten festhalten zu müssen, obwohl uns nicht alle zur Erklärung dieser Verwandtschaft nöthigen Uebergangsformen bekannt sind. 1 Hier ist zu bemerken, dass «župa» mehr den Begriff des Territoriums, «župania» den des Amtes involvirt. 2 Vergi. Andegavensis = Anjou. Ist die obige Vermuthung richtig, nämlich dass die Formen gau und župa philologisch verwandt sind, so können auch die Begriffe und die denselben entsprechenden Institutionen nicht verschieden sein, und wir werden sagen müssen, dass die Zupenverfassung nichts specifisch Slavisches sei, wie man annimmt, sondern dass dieselbe im wesentlichen mit der deutschen Gauverfassung denselben Ursprung haben werde. Natürlich betrachten wir nicht diese Frage als gelöst und die Untersuchung als abgeschlossen, sondern wollen die obige Vermuthung lediglich als solche gelten lassen und das Urtheil anderer ab warten. Nur halten wir an dem Ergebnis, welches später noch besprochen werden wird, vorläufig fest, dass die Supanei-verfassung nichts wesentlich Verschiedenes von der Gauver-fassung ist, da dies nicht ausschliesslich von philologischen Ausführungen abhängt. Von diesem Standpunkte werden wir auch alle historischen Thatsachen beurtheilen. Wenn also die Frage aufgeworfen werden wird, wann die Supaneiverfassung abgeschafft wurde, so möchten wir sie von der Frage der Auflösung der Gauverfassung nicht getrennt behandelt wissen. Der Umstand, dass diese Verfassungsänderung in slavischen Gebieten unter verschiedenen Umständen, später oder früher, vollzogen wurde, ändert nichts an der Sache. Erblickt nun Dudik in den Bestimmungen einer mährischen Urkunde vom io. März 1222, welche zunächst die kirchlichen Verhältnisse in Mähren regeln sollte, auch die Untergrabung der alten Supaneiverfassung, so ist von unserem Standpunkte nichts dagegen einzuwenden, nur erblicken wir nicht «das Eigenthümliche des slavischen Staates» in der genannten Verfassung.3 Es würde nun vor allem die Aufgabe der Geschichtsschreibung sein, das Vorkommen der supanien und deren Verbreitung in anderen slavischen Ländern zu erforschen. 3 Geschichte Mährens V., 145, womit Palack/, Geschichte Böhmens I., 174, und der Aufsatz im «Časopis česk. mus. 1875» zu vergleichen sind. Für Böhmen und Mähren ist eine grosse Anzahl von župen nachgewiesen worden. Noch um 1200 nennt Dudik deren 19 nur in Mähren. Im XIII. Jahrhundert verschwinden sie immer mehr. Es ist nun im hohen Grade merkwürdig, dass gerade dort, wo man es am wenigsten erwarten sollte, die Supanien sich am längsten erhalten haben, nämlich in Krain. In den südlich von der Drave gelegenen Ländern kreuzten und kreuzen sich die Einflüsse des Südens und des Nordens. Dem karolingischen Reiche einverleibt, waren sie anfangs dem bairischen Herzogthum zugetheilt, dann eine Zeit lang mit Italien vereinigt, dann wieder zu Baiern geschlagen. Das romanische, slavische und deutsche Wesen suchten nebeneinander sich hier zu behaupten. Und doch finden wir, dass die Supaneiverfassung in Krain das ganze Mittelalter hindurch bis zur Neuorganisation des Staatswesens unter Maximilian bestand, wenn auch in stark veränderter Gestalt. Freilich wussten wir das bis jetzt nicht zu belegen, und die Behauptung von Koch,4 die Supaneiverfassung in Krain sei 1525 abgeschafft worden, konnte mit Recht angezweifelt werden. Aber schon in dem Sprachschätze des slovenischen Volkes findet dies seine Bestätigung. Denn unter keinem anderen sla-vischen Stamme findet man eine so grosse Masse von Eigennamen Supan und Worten, die mit dieser Form verwandt sind, wie unter den Slovenen. Und das erklärt sich nur daraus, dass in Krain das Amt der Supane am längsten sich behauptete. Jedoch nicht allein aus dieser Erscheinung werden wir den Beweis liefern, dass die Supaneiverfassung in Krain thatsächlich bis in das XVI. Jahrhundert hinein sich erhalten hatte. Dies wird aus den Urkunden und anderen Quellen erwiesen werden, welche wir, um die Untersuchung weiter führen zu können, der Reihe nach zu veröffentlichen gedenken. Dieselben werden auch nach anderen Seiten hin eine willkommene Ausbeute gewähren. 1 Chronologische Geschichte Oesterreichs. An die Spitze dieser Publicationen stellen wir die Papierhandschrift Nr. 401 des k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchives zu Wien. Es ist ein Gültenbuch von den Herrschaften und Gerichtsbezirken : Scherfenberg, Stein, Krainburg und Adelsberg. Die Handschrift besteht aus einer einzigen Lage von 50 Folioblättern, deren 45 von einer Hand beschrieben sind. Die hier angewendete Cursive gehört dem Ende des XIV. Jahrhundertes an, ist schön und deutlich. Auf dem ersten Blatte hat eine Hand des XVI. Jahrhundertes geschrieben: Scherffenberg Stain Crainburg Zum Kreucz [irrthümlich von Krainburg abgesondert] Adelsperg 1400 und darunter hat wieder eine zweite Hand Ortenburg hinzugesetzt. Inhaltlich zerfällt der Codex in vier Theile; es sind die Urbare von den vier oben genannten Bezirken. Es ist nicht zu zweifeln, dass die Handschrift, wie das Titelblatt besagt, aus der Zeit circa 1400 stammt,5 aber es muss gleich hier gesagt werden, dass es eine Abschrift ist. Dies erhellt nicht nur aus besonderen sprachlichen Eigenthümlichkeiten, die jeder Theil für sich aufweist, sondern auch aus der Form der Anlage, und endlich daraus, dass im Texte oft auf das «davor geschribene» hingewiesen wird, welches sich aber hier nicht vorfindet, sondern in der Vorlage gestanden haben muss. Da unsere Plandschrift aus dem Hofkammerarchiv stammt, so ist anzunehmen, dass diese Abschriften von den genannten Gültenbüchern der herzoglichen Kammer zur Bestätigung oder Verificirung vorgelegt wurden. In der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhundertes fanden grosse Veränderungen in der Verwaltung Krains statt, weil einige kleinere Gebiete administrativ mit demselben vereinigt wurden. Dies musste auch die Regelung der Rechtspflege des Landes zur Folge haben, und wir 0 Jedoch ist sie eher nach als vor 1400 zu setzen. hören auch, dass die Herzoge Albrecht und Wilhelm ihre besondere Aufmerksamkeit derselben zugewendet haben. Steht es fest, dass uns eine Abschrift aus der Zeit gegen 1400 vorliegt, so muss das Alter ihrer Vorlage bestimmt werden. Weil Urbare und Gültenbücher naturgemäss steten Veränderungen unterlagen und von Zeit zu Zeit von neuem angelegt werden mussten, so wird es klar sein, dass zwischen der uns vorliegenden Abschrift und deren Vorlage kein grosser Zeitraum liegen wird. Als terminus a qiw müssen die letzten Decennien des XIV. Jahrhundertes angesehen werden. Denn hier wird der «newen stat Rudolfswert» Erwähnung gethan, welche bekanntlich von Rudolf IV. gegründet worden ist. Ferner erscheint auch die Grafschaft Möttnig schon dem Landgerichte Stein einverleibt. Somit kann man sagen, die vier Vorlagen stammten ebenfalls aus der Zeit circa 1400. Dass wir die Abschrift wie ihre Vorlagen selbst lieber nach als vor 1400 setzen möchten, dazu veranlasst uns ein Umstand, nämlich die in unseren Zinsbüchern angeführten, damals im Umlauf stehenden Münzen. Gegen 1360 kommen die Venediger Schillinge in Krain auf und werden stark verbreitet, so dass man, wenigstens in den Gegenden um Stein und Krainburg, meist diese Münze genannt findet. Erst in der Zeit um 1400 werden sie durch Wiener Pfennige verdrängt, und auch die alten Aglajer kommen allmählich wieder zur Geltung. In unseren Zinsbüchern finden sich auch keine Venediger, sondern die Wiener und die Agler-Pfennige genannt. Es erübrigt, die Grundsätze der vorliegenden Edition zu besprechen. Das hier befolgte Princip war: einerseits die möglichst treue Wiedergabe des Textes, andererseits die Vereinfachung desselben, wo dies nicht zum Nachtheil der ersten Forderung geschehen kann. So ist die Verbindungspartikel item, welche nach jedem zweiten, dritten Worte vorkommt und so ermüdend ist, grundsätzlich weggelassen und statt ihrer überall ein Strich gesetzt, welcher die Zinsrubriken auseinanderhält und so die Ueber- sicht erleichtert. Ferner sind die unzähligemale vorkommenden Benennungen für Mass und Münze gekürzt. Dies fand aber, damit durch zu viele Abkürzungen der Leser nicht aufgehalten wird, nur bei agier = a, denar = d, scheffl oder schilling = sch statt. Dafür sind die im Texte vorkommenden Kürzungen, sobald sie nicht sehr bekannt sind, aufgelöst, andere, z. B. egen, statt egenant, beibehalten. Die grossen Anfangsbuchstaben sind ausser bei dem Worte «Supan» nicht berücksichtigt, weil dieselben seltener und nach Willkür angewendet werden. Aehnlich sind auch alle Vocalzeichen unterdrückt, weil sie entweder einen rein graphischen Wert haben (z. B. y) oder wenn sie auch eine Bedeutung für den Vocalismus haben (Dehnung oder Umlaut bezeichnen), sie doch nichts Neues bieten, nicht überall consequent angewendet werden, und schliesslich ist die Zahl der Worte, über denen sie gesetzt werden, sehr gering, nur wiederholen sich dieselben unzähligemale. Zwei Zeichen kommen da in Betracht : der Circumflex und zwei schräg übereinander gesetzte Punkte. Das letzte ist im Texte oft durch e ersetzt (vielleicht ist es auch paläographisch aus dem übergeschriebenen e zu erklären), wobei der Grundvocal weggelassen wurde, z. B. zü und ze. Beide sind oft ohne jeden Ersatz unterdrückt worden. Somit ist überall: hun, huner, hube, ode, ol, zu, gewertig, hewstewr statt : hün, hüner, hübe, öde, öl, zü, gewertig, hewstewr geschrieben worden. Sonst sind alle Eigenthümlichkeiten des Textes, auch Varianten, — soweit dieselben nicht augenscheinliche Fehler sind, — mögen sie den Consonantismus oder den Vocalismus betreffen (phennig und pfennig, pan und pón, ein und ain etc.) und die römischen Zahlen beibehalten. Von allen diesen Regeln machen die Eigennamen Ausnahme, sie werden ohne jede Veränderung, nur stets mit grossen Anfangsbuchstaben, wiedergegeben. I. Scherffenberg Item Nota. Vermerkcht all zins, nucz, gult und rentt der herr-sclaft Scherffenberg. Von erst im Markt. Paul Pawsehe dient von seinem haws am placz XXVII d. und von seinem garten dapey III d. Jur se des Leben ayden dient von seinem haws XII d. und von ainem akcher XXIIII d. Marin smid von smidhaws XII d. Herman Leben dient von seinem haws und zwain ach kern und von ainer hoffstatt, die des Fridl sneyder ist gewesen, /XXII d. J ü r s e sneyder dient von seinem haws und garten XII d. Herlach dient von seinem haws und garten XII d. Pawl smid dient von seinem haws und akcher XXXVI d. Hennsei sneyder dient von seinem gadem XII d. Berth Ime Schreiber dient von seinem haws, garten und akcher XXXVI d. Jürse smid dient von seinem haws und akcher XXV d. — von der hoffstat, do die smitten aulf stet Xtl d. Jürman dient von seinem haws, garten und akchern X/ d. und von ainem gadem XII d. Thömels fleischhaker töchter dient von irem haws XII d. Martinn sneyder dient von seinem haws XII d. Hanns smid dient von seinem haws und garten XII d. Hanns angrer dient von seinem haws XII d. V rusko dient von ainem akcher /XVIII d. Erhärt schuster dient von seinem haws und garten XII d. Fükettinn dient von irem garten, akchern und keller am placz und von ainer hoffstat X/VI d. Hanns angrer dient von seinem haws, garten und aker XXXVI d. Mixe sneyder dient von seinem haws XII d. Peter von Potschak dient von seinem gadem XII d. H a n n s e Zöllner dient von seinem haws, garten und akcher XXXVI d. Scherdinger dient von seinem haws und garten XII d. Klaindienst, Chuncz Hawsteter, Michel Prelicz, Surga, J a r n e hutter [ebenso] Prügel dient von seinem haws und akcher XXVIII d. Peter Zine [ebensoJ Mayster Hanns Jeger dient von seinem haws und akcher X/ d. Hanns Russeglaw dient von seinem haws und garten XII d. Fridlin sneyderinn [ebenso>] Daz Urbar. Hemerperg sind VI hüben Item Supp an Juri daselbs dient VI mes waicz kastenmaz, — VI mez habern, — I kauffmes pan, — I stewrswein oder /X agier, — olpfennig Va. — I kicz zu ostern, — XX ayr, — I emer honig oder XXV a. — Heischfrisching oder zweliff agier, — zu S. Jörgen tag I frisching mit dem lamp oder XXV a. — II zinshuner, — I vaschanghun. Janes daselbs dient VI mecz waicz, — VI mes habern, — I kauffmes pan, — I stewrswein oder X/ a. — olphennig XI a. — I fleischfrisching oder XII a. — V zehling har oder Va. — kicz zu ostern, — XX ayr, — zu sand Jörgen tag I frisching mit dem lamp oder XXV a. — III huner. Hernan, Lübe, Michel, Mathe [jeder ebensoviel] Pretertal Zu Pretertal under dem Hemerperg ist ain hüben, hat inne Marin daselbs, dient davon I stewrswein oder XI a. — olphennig XI a. — I fleischfrisching oder VIII a. — zu sand Jorgen tag I frisching mit dem lamp oder XXV a. — ain kicz zu ostern, — XX ayr, ■— I huen, — fur tagwerch XXX d. Im Schilt Im Schilt ist ain hüben, hat inne Male, dient davon IIII mes waicz und ain halbs mes kastenmaz, — habern auch so vii, — ain kauffmes pan, — ain stewrswein oder XI a. — zu sand Jörgen tag I frisching mit dem lamp oder XXV a. — I fleischfrisching oder VIII a. — V zehling har oder Va. — zu ostern I kicz — XX ayr, — olphennig XI a. — III huner. I 2 Swarzenwald Vir ich daselbs dient von ainer hüben VI mes waicz kastenmas mynder ain guph, — V mes habern, — I kawffmes pan, — ain stewrswein oder X/ a. — zu S. Jörgen tag I frisching mit dem lamp oder XXV a. — V zehling har oder V a. — zu ostem I kicz, — XX ayr, — 1111 huner. Primus daselbs dient von ainer hüben auch als vii als der obgenant Ulr. Derselb Ulrich im Swarzenwald dient besunder von zwain akchern XXV wienner d. Im Krèmen pei Geyrach Suppan Thome dient von ainer hüben III mes waicz, — III mes habern kastenmas, — Georiì I frisching mit dem lamp oder X/ wienner d. — I fleischfrisching oder VIII a. — I stewrswein oder X/ wienner phennig, — hawnpfennig VIII a. — III zehling har oder III a. — XX ayr, — V huner. Marin, Thomas, Gyrde, Jury, Kysanicz [ebenso] Sore daselbs dient von ainer halben hüben III mes waicz kastenmas, — alsvil habern, — Georii I frisching mit dem lamp oder XX a. — I fleischfrisching oder VIII a. — I stewrswein oder XX a. — hawnpfennig VIII a. — II zechling har, — XV ayr, — V huner. Zu Gümpl Der alt Herman zu Gumpel und Ulrich sein sun habent zwo hüben inne und daz urfar über die Saw und dient davon ge Scherffenber all freytag I guten, herren dienstvisch, — in der vasten all wochen zwen dienstvisch, — all quattember II dienstvisch, — was das haws bedarff ze furen, sullen sy mit furn berait sein und gewertig. Sematsch S y m o n daselbs dient von ainer hüben I markch a. Krise daselbs dient von ainer halben hüben ain halb markch a. Freychaw Peter zu Freychaw dient von ainer halben hüben ain halb markch a. Sèwsenpach und Plossenekg Tür se Kolabit sch dient von dem hoff Sewsenpach und von dem akcher darunder II markch wyenner d. — ze ostern I kicz, — XXV ayr, — IIII huner. Die wisen, die vor zu dem hoff gehört hat, die maet man zu dem haws. Oswalt zu Piassenekg dient von ainer hüben I markch wien-ner d. — zu ostern I kicz, — XXV ayr, — IIII huner. Im tal under der vest Jurše smid daselbs dient X/ a. Jarne daselbs dient ain halb markch a. J ä k k e schuster daselbs dient X/ a. An der Strassen bey S. Margreten Mathia und Herman daselbs dient X schilling wienner d. Under der vesten ob dem vorst Marin smid daselbs dient I pfund0 wienner d. Am Grèczperg ob S. Margreten Clement Koczian daselbs dient l a. — zu ostern I kicz, — XV ayr, — IIII huner. An der Goriczen im tal Niklas Wèrleich daselbs dient I pfund wyenner d. Moczschiel Matheus der alt daselbs dient IIII mes waicz kastenmas, — V mes habern, — Georii I frisching mit dem lamp oder XXV a. — I fleischfrisching oder X a. — I stewrswein oder X/ a. — tagwerch oder VIII a. — V zechling har oder Va.-— IIII huner, — XX ayr. Matheus der Jung, Mathe, Jäkke [jeder ebensoviel] Daselbs ist ein ode hüben, hat ettwenn Janes innegehabt, yencz hat sy inne der alt Matheus und dient davon ain halb markch a. Die Supp daselbs ist auch od, die hat yecz inne der alt Matheus und dient davon I markch wyenner d. Im Original steht eigentlich: lb. = libbra. Gybb Marin daselbs dient von ainer hüben IIII mes waicz, — V mes habern kastenmas, — Georii ainen frisching mit dem lamp oder XXV a. — I fleischfrisching oder X a. — I stewrswein oder X/ a. — tagwerch oder VIII a. — V zechling har, — XX ayr, — IIII huner. M a y c h e n daselbs [ebenso] Gradisch Su p pan Primus dient von ainer hüben III mes waicz kastenmas und I görcz, — IIII mes habern und ain halb mes, I kawffmes pòn, — Georii I frisching mit dem lamp oder XXV a. — I fleischfrisching oder X a.— I stewrswein oder / a. — olpfennig XI a. — madphennig VI a. — V zechling har oder Va. — XX ayr, — ain hun. Der alte Marin daselbs, der Jung Marin, Pawl zimmerman, Pawl des Primus sun, Niklas [jeder ebenso] Berynak Supp an Juri und Marin auf der Suppen-Huben daselbs dienent III mes waicz, — IIII mes habern kastenmas, — Georii II frisching mit dem lampern oder / a. — II fleischfrisching oder XVI a. — I stewrswein oder /X a. — ze ostem I kicz, — für hawnpfennig Va. — V huner, — X/ ayr ze ostern. Tzlade Pawl daselbs von ainer hüben 111 mes waicz, — IIII mes habern kastenmas, — Georii I frisching mit dem lamp oder XXV a. — I fleischfrisching oder VIII a. — I stewrswein oder X/ a. — V a. hawnpfennig, — VII huner, — XX ayr, — V zechling har. A n d r e daselbs, Juri, Herman [jeder ebenso] 7 So ist daselbs ain hüben od, die hat yetz inne der B r e y n s c h a k und dient davon /X d. Glynak Mathe weber daselbs dient von einer hüben III mes waicz und I görcz, — IIII mes habern und I halbs mes, — I kauffmes pan, — Georii I frisching mit dem lamp oder XXV a. — 7 Die ganze Stelle beim Namen Herman ist von einer anderen gleichzeitigen Hand eingetragen, welche auch nicht Tschlade, sondern Czlade schrieb. I fleischfrisching oder X a. — I stewrswein oder X/ a. — funffthalb zechling har, — IIII himer, — XX ayr. Marin smid daselbs [ebenso nur nicht 4 ‘/s sondern] III zechling har. Nydern Pylperg Küsnyks daselbs dient von ainer hüben III mes waicz, — VI mes habern kastenmas, — Georii ain frisching mit dem lamp oder XXV a. — I fleischfrisching oder X a. — I stewrswein oder X/ a. — olpfennig XI a. — V zechling har, — VIII himer, — XXV ayr. Syndän, Gregor [daselbst, jeder ebensoviel'] Daselbs ist ein öden, hat der egen. Syndan und dient davon I gulden. Mitter Tepp Janes zimerman dient von ainer hüben III mes waicz, — IIII mes habern kastenmas, — Georii I frisching mit dem lamp oder XXV a. I fleischfrisching oder X a. — I stewrswein oder X/ a. — IIII zechling har, — V himer, — XXV ayr. Martin daselbs, Ulrich daselbs [jeder ebensoviel] Kr i san daselbs dient von ainem gut IIII schilling wyenner d. Nider Tepp Peter Kerner dient von ainer hüben III mes waicz, — VI mes habern kastenmas, — I kauffmes pón, -— I kaw'ffmes grèws, — Georii I frisching mit dem lamp oder XXV a. — I fleischfrisching oder X a. — I stewrswein oder X/ a. — IIII zechling har, — V huner, — XXV ayr. Pawl daselbs, J a n s o daselbs, Thomas daselbs, Wy d g o y daselbs, Jüri Sampacher daselbs, Niklas daselbs [jeder ebensoviel] Sampach pey unsern Frawen Ts eher ne Michels sun aus der Mittern Tepp dient von ainer hüben, ist od, X wienner d. Zu Langen Ekg Martin daselbs hat ain hüben, hat vor Zeiten gedient IIII mes waicz, — VI mes habern kastenmas, — Georii I frisching mit dem lamp oder XXV a. — I fleischfrisching oder VIII a. — I stewrswein oder X/ a. — olpfennig XI a. — V zechling har, — III huner, — XX ayr. Aber dafür dient er yencz nicht mer dann I pfund wyenner pfennig. Mathe daselbs dient von der andern hüben, die od ist, l wyenner d. Daselbs under dem Langenekg ist I hüben, daraufif siezt der schafifer und dient davon IIII schilling wyenner d. I hun, — XXV ayr. Kray Marin daselbs dient von ainer hüben: Georii I frisching mit dem lamp oder XXV a. — I fleischfrisching oder VIII a. — zu Ostern I kicz, — XV ayr. Bortatsch Jarne daselbs dient C a. — VIII huner, — zu ostem I kicz, — IX ayr. Am Pach Martin daselbs dient von ainer hüben II mes waicz, — VI mes habern, — III mes habern fur II mes rokgen kastenmas, — Georii I frisching mit dem lamp oder XXV a. — I fleisch-frisching oder VIII a. — I stewrswein oder X/ a. — III huner, — XV ayr. Artitsch Jan se des Lasser pruder zu Artitsch dient von ainer hüben : Georii I frisching mit dem lamp oder XXV a. — I fleischfrisching oder VIII a. — I hun, — XV ayr. Lasser sein pruder daselbs dient von zway öden hüben daselbs IIII schill. wienner d. — I hun, — XV ayr. Orlakk Mathe von Klynowik dient von ainer öden hüben daselbs IX wyenner d. Gükenperg Matheus von der Eschen Eben dient von ainer öden hüben zu Gükenperg XI wyenner d. Altenhofen Marin daselbs dient von ainer hüben X/ a. — I hun, — XV ayr. Kyldaenik Klement daselbs dient von ainer hüben X/ a. — zu ostern I kicz, — I fleischfrisching oder VIII a. — II huner, — XV ayr. Güko daselbs dient von ainer hüben: Georii I frisching mit dem lamp oder XXV a. — I fleischfrisching oder VIII a. — zu ostern I kicz, — II huner, — XV ayr. Spital Marin daselbs dient Georii I frisching mit dem lamp oder XXV a. — I fleischfrisching oder VIII a. — zu ostern I kicz, — I hun, — XV ayr. Plossenekg Jürse daselbs dient von ainer hüben XX a. — I fleischfrisching oder VIII a. — zu ostern I kicz, — II huner, — XV ayr. Byrlosnik Pertz daselbs dient von ainer hüben I pfund wyenner d. Orlak bey Ostres J ü r i daselbs dient von ainer hüben I pfund wyenner d. Mul (unter dem Kum) Niklas dient von ainer mul under dem Kum X/ a. Martin dient von Ivöberleins mul X/gemester kappawen oder I pfunt wyenner d. Janes von den zwayn muln under der vesten dient er VI . markch wyenner d. Schreyctes Matheus Gömer daselbs dient von ainer hüben ain halb pfunt a. — I hun, — XV ayr. Martin daselbs, Janes weber daselbs [jeder ebensoviel] Janes daselbs dient von ainer hüben ain halb markch a. — I hun, — XV ayr. An der eben under S. Jörgen Michel daselbs dient von ainer hüben ain halb markch a. — I hun, — XV ayr. Zu Pawngarten Jürse daselbs dient von ainer hüben III mes waicz seiner mas, — Ill mes rokgen, — VI mes habern, — Georii I frisching Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. 2 mit dem lamp oder XXV a. — I fleischfrisching oder X a. — I stewrswein oder XXX a. — olpfennig XI a. — V zechling har, — III huner, — XV ayr. Janes [ebenso] Der egen Jürse hat daselbs ain ode hüben, hat vor gedient als-vil als der obgenante hüben aine, aber yecz dient er nicht mehr davon [dann s] X/ a. Lumbay underm Nebelperg Herman daselbs dient von ainer hüben ain halbs markch a. — I hun, — XV ayr. Rädegonicz Gregor Suppans kinder dient von ainer hüben IIII mes waicz, IIII mes habern kastenmas, — Georii I frisching mit dem lamp oder XXV a. — I fleischfrisching oder VIII a. — I stewrswein oder X/ a. — IIII zechling har, — III huner, — XX ayr. Juri Welan, Juri daselbs, Matheus daselbs [ebenso] Herman daselbs dient von ainer hüben I gulden. Nota. Zu Ober-Nebelperg sind zwo hüben gewesen, das gras maet man zum haws. Nota. Zu Nidern-Nebelperg maet man das gras auch zu dem haws. Der hoff ob dem pfarrhoff Jan se daselbst dient von dem gesess und hoff VII sch. wyenner d. Nota. Am perg gegen Schèrffenberg ist ain ode hüben. Zu Pottschak Marin daselbs dient von ainer hüben ain halb markch a. Juri daselbs, Marko daselbs, Juri Schorcz daselbs, Pepdr Kolowitsch daselbs [jeder ebensoviel] Oste daselbs dient von ainer hüben X/ a. Marin jeger, Peter Manosnyk daselbs [jeder ebensoviel] Im Lemperspach Lienhart daselbs dient von ainer hüben I markch agier. Marin daselbs dient von ainer hüben X/ a. Martin mullner daselbs dient von der mul C a. Im Texte steht dieses Wort nicht. Im pach under der vest Gregory daselbs dient von ainer hüben X/ a. Von dem wald ob Gradisch Janes daselbs dient von ainer hüben X/ a. Budendorff Jäkke daselbs und sein bruder und Matheus und ir mittail Welan dient von ainer hüben I markch a. — ze ostem III kicz, — VI kappawn. Glynitsch enhalben Bätsch Der kefer daselbs dient von ainer hüben IIII gulden. Niklas daselbs, Jakob von Selcz [jeder ebenso] Mihel daselbs dient von ainer hüben II gulden. Mikke am perg dient von ainer hüben IIII gulden. Janes weber von K an de s dient von der öden hüben an der Goritzen I gulden, — vogtey I mes habern Laybacher mass und II kappawn. Nota. Daselbs ist ain hüben, habent die Schèrffenberger versetzt und habent yencz inne die Gallenberger. Die hüben so von . . dem Werneker9 sind ledig worden Suppan zu Krisacz dient III gulden. Awrsperger daselbs dient III g. Hannse hafner dient III g. Gere zu Krisacz dient I markch a. zu Sabisch Jure hafner dient III g. Miklas hafner daselbs dient von ainer halben öden hüben IIII sch. wyenner d. Me säen daselbs dient von ainer halben öden hüben IIII sch. wyenner d. Vogtey gen Scherffenberg Zu Grossen Laakch an der Temonicz sind XXIIII hüben und dient yede I mes habern kastenmas und I hun ze vogtrecht und gehorent gen Sittich. 9 Geschrieben von einer anderen Hand über dem durchgestrichenen Berneke r. ze Staynpach sind zwo hüben, dient yede I mes habern und I him. ze Klein Laakch sind VIII hüben, dient yede I mes habern und I hun und II pagatschen, gehorent gen Sittich, zu Ahorn bey Liechtenwerg sind IUI hüben dient yegleiche I mes habern und I hun. zu Temonicz sind III hüben, — zu Pawn gar ten auch HI hüben und ze Niderndorff s’nd HK hüben, dient yegleiche hüben in denselben drein dorffern I mes habern und I hun und gehorent dieselb dorffer gen Sittich und ist ain Supp, zu Freychau sind IIII hüben, dient yegleiche hüben I mes habern und I hun und II prot, gehorent gen Sittich, zu Obern Pratpratschach sind V hüben, gehorent gen Sittich, dient yegleich hüben I mes habern, I hun und IT prot. Daselbs zu Obern-Pratpratschach sind noch IIII hüben von Freychau, gebent all jar I ochsen oder I halb markch a. zu Nidern Szates sind III hüben und zu Obern Szates I hüben, dient yeglich hüben I mes habern, I hun und II prot. zu Stauden sind IIII hüben, gehorent gen Sittich, dient yegleich hüben I mes habern und I hun. zu Lenchendorff sind V hüben, gehorent gen Lanntstrass, dient yegleich hüben I mes habern und I hun. zu Radachenel òr ff sind XII hüben, gehorent gen Sittich, dient yegleich hüben I mes habern und I hun. ze S e g o r i c z sind Vili hüben, gehorent gen R è w n, dient yegleich hüben I mes habern, I hun und II prot und all jar I frisching. zu S i b k o b i c z sind III hüben am perg, dapey I hüben gehorent gen Rèwn, dient yegleich hüben I mes habern, I hun und II prot. am Ray sind V hüben gehorent gen Rèwn, dient yegleiche hüben I mes habern, I hun und II prot und all jar I frisching, ze K o r o n i k sind VII hüben, gehorent gen Rèwn, dient yegleich hüben I mes habern und I hun. zu Krotenpach sind IIII hüben, gehorent gen Rèwn, dient yegleich hüben I mes habern und I hun und II prot. zu Prükchlein sind VI hüben und I hüben da des Papes aufgesessen ist, gehorent gen Sittich, dient yede hüben I mes habern und ain hun. zu Rasbar sind VIII h. gehorent gen Sittich; dient yegleich hüben I mes habern, I hun und II prot. Mocroltstal sind VIII hüben am perg, dabey sind III hüben, dient yegleiche hüben I mes habern, I him und II prot und all jar I frisching. zum Kribar an der Tèmonicz sind VIII hüben, gehören! gen Sittich, dient yegleiche hüben I mes habern und I him. Daselbs I hüben ist des Gallen dient I mes habern und I hun. am S üb new sind VII hüben gehörend gen Sittich dient yegleich I mes habern und I hun. zu Gerschlandt sind VI hüben, gehorent dem Rey mm an dient yede hüben I mes habern, I hun und II prot. zu Seil dabey ist ain hüben, dient I mes habern und I hun. zum Kal bey dem Perinakch sind IIII hüben, gehorent gen Studenicz, dient yegleich I mes habern und I hun. zu der Awn sind IIII h. gehorent auch gen Studen icz, dient yegleich hüben I mes habern und II huner und leyt under den Grossen Kal. Preval sind IIII hüben, gehorent gen Studenicz dient yegleich hüben I mes habern und I hun. zu Stainpach sind X hüben, gehorent den pittanezmayster gen Sittich, dient yegleiche hüben I mes habern, I hun, II prot. Dasselbe dorff leyt bei Rüdolffswerd bey der N e w n s t a t. zu Prätanicz sind IIII hüben, gehorent gen Sittich, dient yegleich hüben I mes habern und I hun. zum Langen Akcher sind II hüben, gehorent gen Sittich, dient [jede zum Obernperg bey Prymsko sind V hüben sind des Key-man, dient yegleich hüben I mes habern, I hun und II prot. zu Nyderndorff, dabey sind IIII hüben, sind auch des Reyman, dient yegleich hüben I mes habern, I hun und II prot. zum Leysser am Rayn bey der Tèmenicz sind IIII hüben und I hüben zu G a b r i a c h, gehorent gen Sittich, dient yegleich I mes habern und I hun. zu Trésenperg sind IIII hüben, gehorent gen Sittich, dient yegleich hüben I mes habern, I hun und II prot. zu Rèchpisch sind III hüben, gehorent gen Sittich, dient yede hüben I mes habern, I hun und II prot. zum Tal sind II hüben, gehorent gen Sittich, dient yegleich I mes habern und I him. Synibellpüchel sind III hüben, sind des Reyman, dient ye-gleich hüben I mes habern, I hun und II prot. zum Eysenperg ist I hüben, gehört gen Syttich, dient all jar I mes habern, I hun und II prot. zu Sübratsch sind IIII hüben, sind des harren, dient yegleich hüben I mes habern, I hun und II prot. zu Krotenpach ist I hüben, ist des harren, dient I mes habern, I hun und II prot. zu Nidern Pratpratschach sind II hüben, die gehorent gen Sittich, dient yegleich hüben I mes habern, I hun und II prot. zu Dobrichenperg ist I hüben, gehört gen Sittich, dient I mes habern und I hun. zu Pölan sind IIII hüben, gehorent gen Sittich, dient yegleiche hüben I mes habern, I hun und II prot und all jar I frisching. Dasselbe dorff leyt nachert bey dem P rimsko. Nota. Des grossen traydzehent zu Ar ich, der gen Schèrffen-berg gehört sind VII tenn und gehorent zway tail ze nemen gen Scherffenberg. Der ain tenn ist zu Redei im dorff, sind IX hüben, — zu Obern Mötschzery sind III hüben, — zu Nidern Motschzery IIII hüben, — am Perg VI h. — Underm Forst V h. — zu Pletriach IIII h. — zum Streyt VI h. — am Stayn III h., zum Tal I h. — zu Fresach VI h., daz ist der ain tenn. der ander tenn ist zu Slögen, daselbs sind XIII h. — am Po- sen V h. — zu Grèmulach XIII h. — zu Savinakch VII h. — under der Mawr II h. — zu Aych V h. — zu Slatisch III h. der dritt tenn ist zu Kaczendórff, da sind III hüben, — zu Teltschach V h. — ze Dülach VIII h. — zu Stopiryn III h. der vierd tenn ist zu Pobèrs, daselbs sind VIII h. — am Perg II h. — in dem Nidern Dorff VIII h. — zu Fresau IIII h. — ze Pitch Vili h. — I hüben dabey. der funfft tenn ist zu der Alben, da sind X h. — zu Rabisch III h. — zu Prunn XIII h. — am Perg dabey I h. der sechst tenn ist zu Redern, daselbs sind IX h. — am Ceselli es s IIII h. — zu Klad III h. — zu Zelena IIII h. — zu Hir s vel d II h. der sibend tenn ist zum E k c h, daselbst sind Vili h. Weinczehent. Nota. Zway tail weinczehent ze nemen an dem perg zu Redel und zu Arch und ain tail pey Prünn inWeyssenkircher pfarr gelegen und tregt ain jar bei VIIIC wasser-emer, ettwenn mynner, ettwenn mer. II. Stain in Krayn Nota. Vermerkcht all zins nucz gult und rennt der stat und gerichts zu Stain in Krayn. Podmillmy Suppan Juri dient von ainer hüben Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — hewstewr X/ a. — sweinstewr XXXI a. — ain sawmvart oder XXV a. — I fleischfrisching oder XII a. — waicz III sch. — körn III sch. — habern XII sch. hoff-mass, — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. und magenpfennig I a. — VII zinshuener oder XIIII a. — XX ayr oder II a. -— harrecht V a. und I firtail, ains scheffls waicz und I sch. habern, — zum ausnyt I sch. habern und I hun oder II a. — II pogatschen oder I a. umb wein II a. Nota. Dieweil er Suppan ist, so dient er kain fleischfrisching und geyt dafür zum ausnyt I frisching oder XXI a. Janko von Podmillmy dient von ainer hüben II sch. waicz. — II sch. gersten. -—■ VI sch. habern hoffmass. — hewstewr XXIIII a. — sweinstewr XXXI a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — kespfennig XXIIII a. — vaschangrecht VIII a. — I hun oder III a. — VII zinshuener oder XIIII a. — XX ayr oder II a. — magenpfennig I a. — harrecht V a. und ain virtail ains scheffls waicz und I sch. habern. — zum ausnyt I sch. habern und I hun oder II a. — II pogatschen oder I a. umb wein II a. Helena wittib von S. Oswald dient von ainer hüben für all sach /XXXXIIII a. Herman von Press len owicz dient von II hüben von yeglicher /XXXXIIII a. aller sach. Clement von Presslenowicz dient von ainer hüben auch /XXXXIIII a. Peter von Prebin dient von ainer hüben, ist lang od gelegen, /XXXII a. Gregorbei S. Oswald dient von ainer hüben aller Sachen /IIII a. Paul von Jawriach dient von ainer hüben II sch. körn — VI sch. habern. Nota. Das ander alles dient er gleich als der egen. Janko von P o d mi 11 m y. Marin von Lag dient von ainer hüben III sch. waicz, — I sch. körn, — VI sch. habern, — hewstewr X/ a. Nota. Das ander alles dient er gleich als der egen. Janko von P o d m i 11 m y. Mixe von Susse dient von ainer hüben III sch. körn, —VI sch. habern, — hewstewr X/ a. — kespfennig XXXVI a. Nota. Das ander alles dient er gleich als der egen. Janko von P o d m i 11 m y. Herman von Lag dient von ainer hüben III sch. waycz, — II sch. körn, VI sch. habern, — hewstewr XI a. — kespfennig XXXVI a. Nota. Das ander alles gleich als der egen. Janko von Podmillmy. Martin von Kore nach dient von ainer hüben II sch. gersten, — VI sch. habern, — hewstewr XXX a. — kespfennig XXXIIII a. Nota. Das ander alles dient er gleich als der egen. Janko von Podmillmy. Nota. Daselbs sind X od hüben und sind lang zeit od gelegen, des nyemand gedenkcht, schol der richter die wayd gedenkchen hinzelazzen umb ainen zins. Nota. In der obgenannten Supp ist ir yegleicher phlichtig drey tag all jar zu rabatten dem hawbtman gen Laybach. Krastnik Suppan Janes zu Krastnik dient von ainer hüben: sweinstewr XXXI a. — hewstewr X/ a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — ain samfart oder XXV a. -— vaschangrecht VIII a. — I fleischfrisching oder XII a. — körn III sch. — habern XII sch. hoffmas, — IX huener, — XX ayr. Nota. Dieweil er Suppan ist, so geyt er zu der ausnyt I frisching oder XXI a. und ist dann des fleischfrisching vertragen. Janes daselbs dient von ainer hüben III sch. gersten, — VI sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr X/ a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — VII huner, — vaschangrecht VIII a. — XX ayr, — I vaschang hun oder III a. — zu ausnyt I sch. habern und I hun, — II pogatschen oder I a. — II a. umb wein. Janko Kobilocz dient von einer hüben als vii als der egen. Janes und darczu kespfennig XII a. und von ainer viesen II gemesst kapawn. Marin von Krastnik dient von ainer hüben als viel als der egen. Janes und darczu kespfennig XXIIII a. Janes zu Krast nik dient von ainer hüben II sch. körn, — III sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XX a. Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — kespfennig XXIIII a. — vaschangrecht Vili a. . VII huner, ffiSgXX ayr oder II a. — mad-pfennig I a. — I vaschang hun oder III a. I— zum ausnyt I sch. habern und I hun, — II pogatschen oder I a. — umb wein II a. Hannse Gericz von Krast nik dient von ainer hüben I sch. körn, — VI sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XV a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — vaschangrecht ArIII a. — I vaschang-hun oder III a. — VII huner, — XX ayr oder II a. — magenpfennig I a. — kespfennig XXIIII a. — zum ausnyt I sch. habern und I hun, — II pogatschen oder I a. — umb wein II a. Janes Schieck dient von ainer hüben /XXX a. Jacobi, — kespfennig XXIIII a. Marin Syricz dient von ainer hüben Jacobi / a. — kespfennig XII a. Primus von Krastnik dient von ainer hüben Jacobi XXIIII a. Laure von Kamen dient von ainer hüben /X a. Jure Krachnik dient von ainer hüben I markch a. — kespfennig XXIIII a. — hat er von alter gedient auch getrayd und sprechent die nachtpawren es mug zins wol ertragen. Primus under dem perg dient von ainer halben hüben X/ a. Peter Mali dient von ainer halben hüben l a. und kespf. XII a. Marin Glavinicz dient von ainer hüben /X a. — kespfennig XXIIII d. Juri von Polschinak dient von ainer hüben X/ a. — kespfennig XII a. Daselbst ist ain ode hüben, davon dient man in ainer gemain bei X/ oder /X a. Nota. Die obgenannten lewt zu Krastnik rabatten dem hawbtman zu Laybach zu dem hew yeglei-cher drey tag. Golicz Janes Suppan daselbs dient von ainer hüben II sch. rokken, — XII sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XXX a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I sam-fart oder XXV a. — fleischfrisching oder XII a. — für ra-batt XIIII a. — VII huner oder XIIII a. — vaschangrecht VIII a. — XX ayr oder II a. ■— magenpfennig I a. —• I vaschanghun oder III a. für har IIII a. und halbes sch. waicz und I sch. habern, — zum ausnyt I sch. habern und I hun, — II pogatschen oder I a. — umb wein II a. Pawl von Golicz dient von ainer hüben kom II sch. — VI sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XXX a. — VII huner oder XIIII a. — XX ayr, — magenpfennig I a. — für harrecht ain halbs sch. waicz, ■— I sch. habern, — Va. — I vaschanghun oder III a. — vaschangrecht VIII a. — kesrecht X1VIII a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — für rabatt XIIII a. —■ zum ausnyt als der Suppan. Herman daselbst dient von ainer hüben alsvil als der egen. Pawl. Mathia daselbst dient von ainer hüben alsvil als der egen. Pawl und darczu X a. mer hewstewr. Janes von Schwarzenperg dient von ainer hüben II sch. rokken, — VI sch. habern, — harrecht V a. und ain halbs sch. waicz und I sch. habern, — magenpfennig I a. — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XX a. — kesrecht XXIIII a. — vaschangrecht VIII a. — I vaschanghun oder III a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — VII zinshuner oder XIIII a. — XX ayr oder II a. — zum ausnyt als der Suppan. Derselb Janes hat inne daselbst ain ode hüben, dient davon I markch a. und hat von alter gedient, als die obgeschriben hüben. Martin am Swarczenperg dient von ainer hüben II sch. rokgen, — VI sch. habern, — magenpfennig I a. — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XXXV a. — kesrecht XXXVI a. — Georii I fri-sching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — vaschangrecht VIII a. — I vaschanghun oder III a. — VII zinshuner oder XIIII a. — XX ayr, — zum ausnyt als die anderen. Nota. Der Suppan daselbs siezt die klainen recht ab von seiner hüben und nymbt darczu von ainer andern hüben auch die klainen recht von der Supp wegen. Tuchein Suppan Juri daselbst dient von ainer hüben V sch. waicz, — XII sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XXV a. — ain samfart oder XXV a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. — VII zinshuner, — XX ayr, — magenpfennig I a. — harrecht V a. und ain halbs sch. waicz und I sch. habern, — für rabatt XIIII a. — zum ausnyt als die andern. Nota. Dieweil er Suppan, geyt er kain fleischfrisching aber zum ausnyt geyt er dafür I frisching oder XXI a. Smole von Tuchein und sein mittail dient von ainer hüben V sch. waicz, — VI sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — . hewstewr XXX a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — kespfennig XXIIII a. — vaschangrecht VIII a. und I hun, — VII zins-huner, — XX ayr, — magenpfennig I a. — harrecht V a. — ain halbs sch. waicz und I sch. habern, — für rabatt XIIII a. — zum ausnyt als die anderen. Jakob daselbst dient von ainer hüben IIII sch. waicz, — VI sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XXV. Nota. Daselbst das ander alles dient er als der egen. Smole und sein mittail. Jure von Tuchein dient von ainer hüben V sch. waicz, — VI sch. habern, — hewstewr X/ a. — kesrecht XXIIII a. Nota, das ander alles dient er als der egen. Smole. Janes von Tuchein dient von ainer hüben alsvil als der obgen. Jure. Janes der Sneyderin sun dient von ainer hüben IIII sch. waicz. Nota, daz ander alles dient er als der egen. Jure. Jacob von Tuch ein dient von ainer hüben hewstewr / a, sunst dient er aller säch alsvil als der egen. Jure. Jure des Petern sun dient von ainer hüben alsvil als der egen. Jure von Tuchein. Peter von Tuchen dient von ainer hüben IIII sch. waicz, — hewstewr XX a. sunst dient er aller sach alsvil als der egen. J. v o n T. Gregor von Tuchein dient von ainer hüben VI sch. waicz, — hewstewr XXXV a. Nota, sunst dient er aller sach alsvil als der egen. J. von T. Michel von Tuch ein dient von ainer hüben III sch. waicz, — hewstewr XX a. Nota, sunst dient er aller Sachen alsvil als der egen J. von T. Gregor Seyfrid von Tuchein dient von ainer hüben III sch. waicz, —- hewstewr XV a. — kesrecht XII a. Nota, sunst dient ... als der egen. J. von T. Chrib Suppan Marin daselbst dient von ainer hüben VI sch. waicz, — XII sch. habern, — sweinstewr XXXI a. : hewstewr X/ a. —-Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleisch-frisching oder XII a. — I samfart oder XXV a. — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. — VII zinshuner, XX ayr, — magenpfennig I a. — fur rabatt XIIII a. — har-recht: ain halbs sch. waicz und I sch. habern und Va. — zum ausnyt als da vorgeschriben stet. Nota. Dieweil er Suppan ist, so dient er den fleischfrisching nicht und geyt dafür zum ausnyt I frisching oder XXI a. Canczion dient von ainer hüben III sch. rokgen, — VI sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XXX a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. —- I fleischfrisching oder XII a. — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. — VII zinshuner oder XIIII a. — XX ayr, — magenpfennig I a. — für rabatt XIIII a. — harrecht ain halbs sch. waicz und I sch. habern und Va. — zum ausnyt als vorgeschriben steet. Marin von Lippie dient von ainer hüben alsvil als der egen. Canczion aller sach. Mathia von Lippie [ebenso] Matheus von Chrib [ebensoj Juri von Chrib dient von ainer hüben II sch. rokgen, —VI sch. habern, — hewstewr XV a. Nota, das ander alles dient er geleich als der egen. Canczion. Janes Vorstern dient von ainer hüben aller Sachen als der egen. Juri von Chrib. Jarny 10 von Chrib [ebenso] Pawl von Chrib dient von ainer hüben III sch. rokgen, — VI sch. habern, — hewstewr XX a. Nota, das ander alles dient gleich alsvil als der egen. Canczion. Mathia von Chrib dient aller Sachen von ainer hüben alsvil als der egen. Pawl von Chrib. . Herman von Lippie dient von ainer hüben II sch. gersten, — VI sch. habern. — hewstewr XX a. Nota, das ander alles dient er gleich als der egen. Canczion. Czollnisch Janko Suppan daselbst dient von ainer hüben V sch. waicz, — IUI sch. habern, — sweinstewr 11 XXXI a. — hewstewr / a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleisch-frisching oder XII a. — ain samfart oder XXV a. — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. — VII zinshuner, — XX ayr, — magenpfennig I a. — harrecht II sch. gestrichen waicz. Martin daselbs dient von ainer hüben IIII sch. waicz, — IIII sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr / a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. — magenpfennig I a. — VII zinshuner, — XX ayr, — harrecht II sch. waicz gestrichen, — kespfennig XXIIII a. Kristan daselbs dient von ainer hüben hewstewr XXXX a. — kespfennig XII a. Nota, daz alles ander dient er der egen. Martin. Janes daselbs dient [ebenso] ausgenomen, das er kainen kespfennig dient. 10 Jernej. 11 Im Urbar: stewr swein. Marin am Pretschnym [ebenso] Jure am Pretschnym dient von ainer hüben hewstewr XXXV a. — kespfennig XII a. — Nota, das ander alles dient er als der egen. Martin. Janko Karbuschak und M a 11 k o sein mittail dienent von ainer hüben hewstewr XXV a. Nota: wie Martin. Nota. Die klainen recht und harrecht siezt der Suppan ab als in seiner hüben von der supp wegen. Sand Thomas ader (ober?) Dolyn Peter Suppan daselbs dient von ainer hüben I sch. rokgen, — VI sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XV a. — Georii ein frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleisch-frisching oder XII a. — kespfennig XII a. — vaschangrecht VIII a. — I hun oder III a. — magenpfennig I a. — VII zinshuner, — XX ayr, — harrecht V a. und ain halbs sch. waicz und sch. habern, — zum ausnyt als vor geschriben stet. Nota. Derselbe Suppan hat ain ode hüben inne, gehört zu der supp, dient davon nicht mer dann VI sch. habern, — samfart XXV a. — zum ausnyt I frisching oder XXI a. Niklas von Polan dient von ainer hüben III sch. gersten, — VI sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XXX a. — Georii ein frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleisch-frisching oder XII a. — fur rabatt XIIII a. — kespfennig XII a. — vaschangrecht VIII a. -— I hun oder III a. — magenpfennig I a. — VII zinshuner, — XX ayr, — harrecht V a. und ain halbs sch. waicz und I sch. habern, — zum ausnyt als vor geschriben stet. Derselbe Niklas hat ain ode hüben inne, dient davon für all sach CXX a. uncz sy beseezt wirt. J a r n e von Lag dient von ainer hüben aller Sachen alsvil als der egen. Niklas von Polan von der besaezten hüben dient, ausgenomen, daz er für die gersten waicz dient. Martin Kos dint von ainer hüben III sch. gersten, — hewstewr XX a. Nota. Daz ander alles dient er gleich als der egen. Niklas von Polan von der besaezten hüben dient. Derselbe Martin Kos hat ain ode hüben und dient davon für all sach uncz sy beseezt wurdet /XXX a. Mertl von Sand Thomas dient von ainer hüben III sch. waicz. Nota. Daz ander alles dient er als der egen. Niklas von Polan von der besaczten hüben dient. Herinan von Lag [ebenso] Nik 1 aw Quatseiver dient von ainer hüben III sch. waicz, — II sch. körn, — VI sch. habern, — hewstewr X/ a. Nota. Daz ander alles [wie Niklas vo?i Polan] Gregor von Bokalischer dient von ainer hüben III sch. waicz, — VI sch. habern, — hewstewr X/ a. Nota. Daz ander alles [wie Niklas %’on Polan] Kosel von Smollnik dient von ainer hüben III sch. waicz, — hewstewr XXV a. — Nota. Daz ander alles [wie Niklas von Polan] Krise von Sand Thomas dient von ainer hüben IIII sch. waicz, — hewstewr XX a. Nota [dasselbe] Marko von Dolyn dient von ainer hüben IIII sch. waicz, — IIII sch. körn, — VI sch. habern, — hewstewr XI a. Nota. [auch wie Niklas von Polan] ausgenommen, das er kainen kes-pfennig dient. Kuncz von Sand Thomas dient von ainer hüben II sch. körn, — VI sch. habern, — hewpfennig XX a. — Nota [alles andere wie Niklas von Polan] Krise von Sand Thomas dient von ainer hüben auch alsvil als der egen. Kuncz von S. Thomas. Jure von Gutenmorgen dient von ainer hüben IIII sch. waicz, — VI sch. habern. Nota [alles andet-e wie Niklas von Polan] Derselbe Jure hat ain ode hüben inne, dient davon I markch a. uncz sy beseczt werdet. Lawre von Drabellnym dient von zwayn hüben VI sch. waicz, — II sch. gersten, — XII sch. habern, — sweinstewr /XII a. — hewstewr / a. — Georii II frisching mit den lempern oder X/II a. — fur rabatt XXVIII a. — vaschangrecht XVI a. und II huner oder VI a. — magenpfennig II a. — XIIII zins-huner, — XI ayr, — harrecht, — zum ausnyt czwier alsvil als der egen. Niklas von Polan. Janko von Sabinapetsch dient von ainer hüben IIII sch. gersten, — VI sch. habern. Nota [das andere wie N v. Polan] Herman von Snoynl dient von ainer hüben III sch. waicz, — VI sch. habern, — hewstewr XX a. Nota [alles andere wie N von Polan] ausgenommen daz er keinen kespfennig dient. Noch ist ain ode hüben die lasset man all jar besunders aws, hewr ist sy ausgelassen um /X a. Nota. Der Suppan siezt die klainen recht auf seiner hüben ab und nymbt darczu von ainer andern hüben auch die chlainen recht von der supp wegen. Fütsch Marin Suppan daselbs dient von ainer hüben VI sch. körn und hirss, — XII sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hew-stewr XXX a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — I samfart oder XXV a. — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. — VII zins-huner oder XIIII a. — XX ayr, — magenpfennig I a. — für rabatt XIIII a. — harrecht V a. und ain halbs sch. waicz und I sch. habern, — zum ausnyt als vorgeschrieben steet. Nota. Dieweil er Suppan ist so dient er kamen fleischfrisching und geyt dafür zum ausnyt I frisching oder XXI a. und .wenn er nicht Suppan ist, so ist er der sawmfart auch vertragen. Marin von Suchidol dient von ainer hüben III sch. rokgen und hirss, — VI sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XX a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. —kespfennig XII a. — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. — VII huner oder XIIII a. — XX ayr, — magenpfennig I a. — für rabatt XIIII a. — harrecht V a. und ain halbs sch. waicz und I sch. habern, — zum ausnyt als vorgeschriben steet. Michel Goriup Laure von Suchidol Janes von Suchidol dasselbe Michel von Suchidol Mathia zu Presabicz Mattko von Fütsch dient von ainer hüben II sch. rokgen und hirss. Nota. Das ander alles dient er alles gleich als der egen. Marin von Su chid ol. Marin Zslemenschakch dient von ainer hüben IIII sch. ger-sten, — VI sch. habern, — hewstewr XXX a. — kespfennig XII a. Nota. [Das andere wie M. von S.J Gregor Podbrigär dient von ainer hüben II sch. waicz, — VI sch. habern, — hewstewr X/ a. Nota. [Das andere wie M. von S.J Peter von Rawschakch dient von einer hüben III sch. gersten, — VI sch. habern, — hewstewr XXX a. Nota [Das andere wie M. von S.] Jüre von Gessenobik dient von ainer hüben II sch. waicz, — II sch. rokgen und hirss, — VI sch. habern, — hewstewr X/ a. Nota [Das andere wie von M. v. S] Maryn von Gessenobik dient von ainer hüben III sch. waicz, — III sch. rokgen und hirs, — VI sch. habern, —• hewstewr X/ a. Nota [Das ajidere wie M. von S.] Michel von Gessenobik dient von ainer hüben III sch. waicz, — III sch. rokgen und hirss, — VI sch. habern, — hewstewr X/ a. Nota [Das andere wie M. von S.] Kryse von Senedoline dient von zwain hüben aller sach II markch a. und habent von alter gedient ganczen dienst als ander, aber sy sind vor langer zeit in öden komen, das sy nicht mer gedienen mugen. Peter Wisse wer dient von ainer hüben VI sch. habern, — hewstewr X a. Nota [Das andere wie M. von S.J ausgenomen, das er .kamen kespfennig dient. Thomas Ossreker dient von ainer buben III sch. waicz, — VI sch. habern, — hewstewr X/ a. Nota [Das andere wie M von S.] Peter von Weppowicz dient von ainer hüben für all sach /XXXII a. und ist ain klaine hüben. Herman Resnotzer [ebenso] Jüri Stanko von Flitsch dient von ainem hoff aller Sachen X/ a. und schol gewertig sein der herschafft wen des notdurfft ist mit ainem sampferdt. Janes und Jure von Fütsch [ebenso] Nota. Der Suppan siezt die klaynen recht von seiner hüben ab und nymbt darczu von ainer andern hüben die klainen recht auch von der Supp wegen. Sand Canczion Maryn Suppan von Prebol dient von ainer hüben zins I markch a. und /XXXX a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — ain sawmfart oder XXV a. —• vaschang- Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. 3 recht VIII a. und I hun oder III a. — VII zinshuner oder XIIII a. — XX ayr oder II a. Erko von S. Canczion dient von ainer hüben Ca. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. — XX ayr oder II a. Rosenawer dient von ainer hüben I markch a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — VII zinshuner oder XIIII a. •— XX ayr oder II a. — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. Mikusey [ebenso] Fridreich [ebenso] Michel von S. Canczion dient von ainer hüben CXX a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — VII zinshuner oder XIIII a. — XX ayr, — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. Martin Podersey von sand Canczion dient von ainer hüben /X a. — VII zinshuner oder XIIII a. — XX ayr, — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. Jüre von Aych dient von ainer hüben CX/ a. — Georii I. frisching mit dem lamp oder XXI a. — VII zinshuner oder XIIII a. — XX ayr, — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. Krysen von Aych dient von ainer hüben I markch a. und II a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — XX ayr, — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. Nota. Die obgeschriben lewt in der Supp sandCanzion dient ir yegleicher zum ausnyt als vor geschriben steet. Nota. Ir yegleicher ist auch pflichtig zu rabatten gen Laybach jarleich drey tag. Compare von S. Canczion dient von ainem hoff mit seinen mittailen X/II a. und sulln darzu gewertig sein mit der sam-fart der herschafft, wenn des nottdurfft ist. Maryn Weber dient von ainem haws und akcher l a. Marder von Mangespurg dient X/I a. und darczu sol er der herschafft gewerty sein mit ainer samfart, wenn des notdurfft ist. Mixe von Rademil dient von ainer hüben CXX a. Janko von Kolitschaw dient von seiner hüben /XXXII a. zins — für samfart X/ a. — VII huner oder XIIII a. — I vaschang-hun oder III a. Nota. Der Suppan siezt die klainen recht ab auf seiner hüben und nymbt darczu von ainer andern hüben auch die klainen recht. Brysch Suppan Paw von Brisch dient von ainer hüben IIII sch. waicz, — VI sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XXI a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleysch-frisching oder XII a. — vaschangrecht II a. und I hun oder IH a. — VII huner oder XIIII a. — XX ayr oder II a. — harrecht V a. und ain halbs sch. waicz und I sch. habern, — zum ausnyt als vor geschriben steet. Gregor Natütschnik dient von ainer hüben IIII sch. waicz, — VI sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XXI a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleisch-frisching oder XII a. — vaschangrecht II a. und I hun oder III a. — harrecht V a. und ain halbs sch. waicz und ain sch. habern, — zum ausnyt als vor geschriben steet. Thomas am Brisch [ebenso] Jacob von Brisch [ebenso] Urban von Brisch [ebenso] Maryn Smalczer dient von ainer hüben CXX a. — vaschangrecht II a. und I hun oder III a. — XX ayr oder II a. Nikusch Suppanicz von Bresiach dient von ainer hüben I markch a. und II a. — I hun oder II a. — XX ayr. Jüre Sakalik dient von ainer hüben X/II a. Michel Zyrey dient von ainer hüben XXX a. -— III huner, — XII ayr. Marko Zweck dient nichts, aber er muess gehorsam sein in potschafft ze lauffenn mit Briefen, wenn man sein bedarf! Nota. Die obgeschrieben lewt sind pflichtig ze rabatten zu der hoff, wisen und zu der wur. Nota. Der Suppan siezt die klaynen recht ab auf seiner hüben und nymbt darczu ab ainer andern hüben auch die klainen recht. Pischanewicz Suppan Janes daselbs dient von ainer hüben IIII sch. waicz, — XII sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XXXV a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — ain samfart oder XXY a. — VII zinshuner, — XX ayr, — magenpfennig I a. — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. — harrecht V a. und ain halbs sch. waicz und I sch. habern, zum ausnyt als davor geschriben steet. Martin Ratey in der Aw dient von ainer hüben II sch. gersten, — VI sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XXV a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — kespfennig XXIIII a. — VII zinshuner, — XX ayr, — magenpfennig I a. — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. — harrecht V a und ain halbs sch. waicz und I sch. habern, — zum ausnyt als davor geschriben steet. Mathia von Lasnicz dient von ainer hüben IIII sch. körn, — VI sch. habern, — hewstewr X/ a. — kespfennig XXXVI a. Nota. [Das andere wie Martin Ratay] Nikla von Lippie dient von ainer hüben IIII sch. waicz, — VI sch. habern, — hewstewr XXV a. — kespfennig XXXVI a. Nota [Das andere wie Martin Ratay] Michel von Lippie dient von ainer hüben VI sch. waicz, — VI sch. habern, — hewstewr X/ a. — kespfennig XXXVI a. Nota [Ras andere wie M. Ratay] Jacob von Rakitowecz dient von ainer hüben III sch. waicz, —. VI sch. habern, — hewstewr X/ a. — kespfennig XXXVI a. [Das andere wie M Ratay] Jüre von Rakitowecz dient von ainer hüben für all Sachen /XXX a. Thomas Ain körn dient von ainer hüben IIII sch. körn, — VI sch. habern, — hewstewr XXI a. — kespfennig XXXVI a. Nota [Das andere wie M. Ratay] Herman von Pressabecz dient von ainer hüben IIII sch. körn, — VI sch. habern, — hewstewr X/1 a. — kespfennig XXXVI a. Nota [Das andere wie M. Ratay] Nota. Die rabatt dient sy gen Laybach ainem haubtman ir ygleicher III tag. Nota. Der Suppan siezt die klainen recht ab auf seiner hüben und nymbt darczu von ainer andern hüben auch die klaynen recht. Oberfernik Suppan Clement von Fernik dient von ainer hüben VIII sch. körn, — XVIII sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hew-stewr X/ a. — Georii ain frisching mit dem lamp oder XXI a. I fleischfrisching oder XII a. — ain samfart oder XXV a. — für rabatt IX a. — VII zinshuner, — XX ayr, — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. — harrecht V a. und ain halbs sch. waicz und I sch. habern, — zum ausnyt als davor geschriben steet. Nota. Dieweil er Suppan ist, so ist er nicht schuldig den fleischfrisching ze geben und geyt dafür I frisching oder XXI a. und siezt die klaynen recht ab von seiner hüben und von zvvain andern hüben darczu. Miklaw Plessnicz dient von ainer hüben IIII sch. körn, — XVIII sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XV a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — für rabatt IX a. — vaschangrecht VIII a. und I hun oder III a. — harrecht V a. und ain halbs sch. waicz und ain sch. habern, — zum ausnyt als davor geschriben steet. Gregor Noakch [ebenso] Jüre Plessnicz dient von ainer hüben V sch. körn, — XVIII sch. habern, — hewstewr XVII a. Nota [das andere wie Miklaw Plessnicz] Janko von Obern Ferrnik dient von ainer hüben IIII sch. körn, — XVIII sch. habern, — hewstewr XX a. Nota [Das andere wie M. Plessnicz] Law re von Obern Ferrnik dient von ainer hüben IIII sch. körn, — XVIII sch. habern, — hewstewr XV a. — Nota [Das andere wie M. PL] Thomas Seydl dient von ainer hüben IIII sch. körn, — XVIII sch. habern, — hewstewr XV a. Nota [Das andere wie M. PL] Jacob Schymon dient von ainer hüben VI sch. körn, — XVIII sch. habern, — hewstewr XXV a. Nota [Das andere wie M. PL] Janko Weber [ebenso] J ü r e T s c h i b ü 1 dient von ainer hüben VII sch. körn, — XVIII sch. habern, — hewstewr X/V a. [Das andere wie AI. PL] Jure Kèrrlyn dient von ainer hüben [ebenso] Jüre Resekk dient von ainer hüben VII sch. körn, — XVIII sch. habern, — hewstewr XXV a. Nota [Das andere wie M. PL] Urban Matschnik dient von ainer hüben III sch. gersten, — VI sch. habern, — hewstewr XVI a. — sweinstewr XXXI a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleisch-frisching oder XII a. — III huner oder VI a. — XV ayr, — vaschangrecht VIII a. — für rabatt Va. — zum ausnyt als davor geschriben steet. Janes von Pregosnik [ebenso] Martin von Holnbürg wittib dient von ainer hüben [ebenso] Peter Kerrlyn dient von ainem garten XX a. — für rabatt VI a. — vaschanghun oder III a. Jacob Muse dient von ainem garten X a. und I vaschanghun oder III a. Lawritsch I Thomas ! [ebenso] J ii r s e J Nix muelner in der Ryek dient von ainer muel CXX a. Krewcz Suppan Widacz zum Krewcz dient von ainer hüben III sch. waicz, — III sch. körn und hirss, — VI sch. habern, — sweinstewr XXXI a. — hewstewr XVI a. — Georii I frisching mit dem lamp oder XXI a. — I fleischfrisching oder XII a. — VII huner oder XIIII a. -— XX ayr, — I vaschanghun oder III a. — Va. und ain halbs sch. waicz und I sch. habern, -— zum ausnyt als vor geschriben steet. Derselbe Suppan Widacz dient von zwain akchern XXIIII a. Thomas zum Krewcz dient von ainer hüben aller Sachen gleich alsvil als der egen. Suppan Widacz. Jüre Päppellitsch daselbs [ebenso] Matheus vom Krewcz [ebenso] Jüre Kriško dient von ainer hüben l a. zins, — hewstewr XVI a. — I vaschanghun oder III a. — XX ayr oder II a. — zum ausnyt als davor geschriben steet. Janko vom Krewcz [ebenso] J ü r e A s c h s w e i n vom Krewcz [ebenso] Der Dewtsch Jacob vom Krewcz [ebenso] Primus Krätiner dient von ainer hüben zins X/V a. — I va-schanghun oder III a. — XX ayr oder II a. — zum ausnyt als davor geschriben steet. Nota. Daselbs ist ain wisen bey X tagwerchen, die sullen die von Ferrnik maen und die lewt von Krewcz in furen gen hoff oder den richter zu der herschaft handen. Nota. Der Suppan siezt die klainen recht auf seiner hüben ab und nynbt darczu von ainer andern hüben auch die klainen recht. Nota. Zum Krewtz ist ain akcher bey der obgeschriben wisen, die maet der richter, maynt der Suppan, die solt er haben und wolt jarleich davon zinsen l a. Nota. Im Erlspach ist ain hüben, dabey ist ain hofwisen, die maet der richter und der pawr auf der hüben ist pflichtig dieselben wisen ze umbzewen und behüten. Nota. Die gewondleich stewr der stat Stayn in Krayn ist jar-leich X/II markch a. der hofzins daselbs bringet bey IIII markch a. yegleiche fewrstat dient jarleich in das gericht VI a. für die mawt; derselben fewrstat sind yecz (!). ain yeder Schuster dient jarleich in das gericht XII a. yegleicher fleischhakcher in der stat dient jarleich in das gericht X/ a. ain yegleicher protpekch dient jarleich in das gericht VIII a. yegleiche fragnerin dient jarleich in das gericht VIII a. die mul bey der stat dient jarleich in das gericht bei VI mutt körn allerlay trayd er mus sy aber davon zymern und pessern. ain yeder amptman von F1 e d n i g ist jarleich pflichtig ze geben in das gericht ze Stain l mutt habern hofmass und C huner oder fur yedes hun II a. Nota. Die mawt in der stat gehört auch in das gericht zu der herschaft handen. Nota. Des gleichen die mawt der Strassen über den Troyn, die nymbt man daselbs am T r o y n. Nota. Desgleichen die mawt im L u s t a 1 gehört auch gen Stayn und die nymbt ze S. Margreten im Lus tal. Nota. Das Lanntgericht ze Stayn geet mitten auf die Saw von Kraynburg uncz nach der Saw ab gen Wernekg — von W e r n e k g über den Precor uncz gen Sabischach — von Sabischach uncz gen P e t s c h — von P e t s c h uncz gen Kolabreth die vesten — von Kolabreth über den perg Sabarcham neben dem Troyn uncz enhalb Sand Gotha r11 in den pach uncz auf den Lymowecz, hie dishalb Osterwicz und von dann uncz gen Möttnik an das Stey-risch Gemerkh an die Lutschnitsch, da sich die Strassen schayden item auf Tücheiner alben und nach demselben gepirg uncz an das wasser Gankker gar uncz zu dem seelein und nach der Gankker ab uncz gen Krainburg. (Fortsetzung folgt.) Die Nekrologe der Kartaše Freudenthal. Von Wlad. Milkowicz. Seit Wedekind den wissenschaftlichen Wert der Nekrologe hervorgehoben hatte,1 beeilte man sich, dieselben der Wissenschaft zugänglich zu machen. Auch in Oesterreich erfolgte eine Reihe von Publicationen, welche den Zweck hatten, entweder das unbekannte Material zu veröffentlichen oder das bereits veröffentlichte zu erklären. In den Schriften der Wiener Akademie und in den verschiedenen Provinzblättern finden wir schon eine Menge des genannten Materials gesammelt. Verschiedene Beachtung hat man nun diesem Zweige der Klosterliteratur geschenkt, von verschiedenen Seiten denselben beleuchtet, verschieden war der Wert des uns gebotenen Materials und auch verschieden die Principien, nach denen man bei den Editionen desselben vorgegangen ist. Es wird daher gewiss an der Zeit sein, eine Bilanz der bisherigen Arbeit zu ziehen. Man sieht aus allen erfolgten Publicationen, wie gross die Begeisterung für Nekrologe anfangs war. Das hatte aber auch seine Berechtigung gehabt. Die ältesten Denkmäler dieser Art sind ans Licht gezogen worden; die Geschichte dieser Zeiten, aus denen uns nur spärliche annalistische Quellen fliessen, fand in den Nekrologen eine zweite, wenn auch ebenso spärliche Quelle, aus der uns aber doch manche erwünschte Ergänzung zukam. Allmählich schwand aber diese Begeisterung! 1 Wedekind: «Noten zu einigen Geschichtsschreibern des deutschen Mittelalters.» Hamburg 1823, I. Männer, die mit nüchterner Ueberlegung das ganze Material der Geschichte genau nach seinem inneren Wert zu schätzen und nur nach diesem zu fragen gewohnt waren, warfen auch die Frage auf, ob es sich wirklich lohne, die Nekrologe ihrem ganzen Inhalte nach dem Drucke zu übergeben. Böhmer war es, der zuerst in seinen Editionen2 das Princip zur Geltung gebracht hatte, nur diejenigen Namen zu bieten, welche durch irgend welchen Beisatz näher bezeichnet sind. Aber diese Norm wurde nicht allgemein angenommen, denn wenn auch das Material, welches später hinzukam, einen immer geringeren Wert hatte, so haben doch manche die Nekrologe immer noch zu «den wichtigsten Geschichtsquellen» gerechnet.3 Hätte man sich nur auf die Wiedergabe der ohne jede nähere Bezeichnung stehenden Vornamen beschränkt, so könnte man sich noch mit diesem Principe befreunden, aber manche gaben sich Mühe, die damit gemeinten Personen festzustellen, um sie, wie man sich äusserte, der Vergessenheit zu entreissen und für die Geschichte zu verwerten.4 Die Idee Böhmers blieb jedoch nicht unbefolgt. Meiller hat sie in der Edition der fünf grossen Nekrologe von Salzburg und Admont stillschweigend acceptirt, aber nicht consequent durchgeführt.5 Hauthaler, der nun die Aufstellung dieses Princips als das Verdienst Meillers ansieht, schliesst sich demselben an und hat deshalb circa zwanzig Namen aus seinem ohnehin sehr kurzen Nekrologe gestrichen.6 Von dem Werte der Nekrologe aus dem XVI., XVII. und XVIII. Jahrhunderte, die angeblich aus älteren Aufschreibungen geschöpft sein sollen, will ich jetzt noch nicht sprechen, sie mögen immerhin einige Bedeutung für Localgeschichte 2 Böhmer, Font. rer. germ. III. 3 Wiedemann, Archiv f. Kunde österr. Geschichte 28, p. 3. 4 Friess, Archiv f. Kunde österr. Geschichte 71 ; Czerny, ebenda, Bd. 56, S. 298. 5 Ebendaselbst, Bd. 19, z. B. bei dem Namen: Eberhardus subdiaconus et monachus zum 17. November und anderen mehreren. 6 Ebenda, Bd. 53. haben. Einige haben deshalb bloss Excerpte für den Bedarf ihrer engeren Heimat gemacht.7 Das mitgetheilte Material hat man nun, wie gesagt, von verschiedenen Seiten beleuchtet. Zappert hat in seiner trefflichen Abhandlung ihre historische Entwickelung besprochen, auf Britannien als ihre ursprüngliche Heimat hingewiesen, ihre ältesten Denkmäler auf gallischem und germanischem Boden aufgezählt und die Verbrüderungs-Institution als solche erklärt.8 Mehr von der kritisch-diplomatischen Seite hat Pangerl diesen Stoff besprochen.9 Ihn interessirte z. B. die Art der Eintragung in verschiedenen Zeiten. Er machte die Bemerkung, dass die Einzeichnungen anfangs prunklos, später mit verschiedenen Zusätzen und Titeln ausgestattet und auch mit Jahresdaten versehen erscheinen. Er untersuchte ferner, ob das angegebene Todesdatum einer Persönlichkeit auch den wirklichen Todestag angebe. Er gelangte zu sehr interessanten Resultaten, jedoch hat er den verschiedenen Brauch bei einzelnen Orden nicht berücksichtigt, weshalb die von ihm gewonnenen Ergebnisse nicht allgemeiner Natur sind. Seine gründlichen Ausführungen wurden später nur wenig vervollständigt, unter anderen von Czerny.10 Dieser hat aber dafür mit Vorliebe und mit Verständnis der Sache die Nekrologe von ihrer rituellen Seite besprochen und auch anziehend zu erklären verstanden. Er hat auch sein Material sehr gut für die Geschichte zu verwerten gewusst. Und wie steht es mit den Editionsprincipien? Abgesehen von einigen musterhaften Ausgaben, kann man sich in den meisten Fällen nicht einmal ein rechtes Bild von der äusseren 7 Beiträge für Steiermark 3. Von Zahn. — Mittheilungen des hist. Vereines f. Krain 1863. Von Kozina. 8 Sitzungsbericht der Wiener Akademie 10. Auch Zahn in den Beiträgen für Steiermark in dem Aufsatz «Zur Literatur der Todtenroteln». Ueber die Todtenroteln handelt eingehender Wichner in seinem interessanten Aufsatze in den «Studien und Mittheilungen aus dem Benedictiner-Orden» 5, 1884, S. 61 ff. 9 Font. rer. austriac. 29. — Beiträge für Steiermark 3. 10 Archiv f. Kunde österr. Geschichte 56- Anlage mancher Nekrologe verschaffen. Und doch ist auch in dieser Beziehung, nämlich in der Entwickelung der äusseren Form der Anlage, ein Gesetz wahrnehmbar. Vergleicht man die Nekrologe aus verschiedenen Zeiten miteinander, so fällt der Unterschied allsogleich auf. Bei den ältesten fand ein Monat auf einer Seite Platz, man schrieb auch den zweiten in continuo, sobald der Raum es erlaubte. Später hat man eine Seite nur für eine bestimmte Anzahl von Tagen (6, 5, 4, 3. 2) freigehalten, bis man schliesslich dahin kam, einem jeden Tage eine ganze Seite zuzuweisen. Natürlich lässt sich keine genaue Grenze ziehen, aber das wäre auch für uns von geringem Belang. Auf diese Weise schwillt nun das Material immer mehr an, daher ist die Besprechung des Editionsprincipes immer nothwendiger. Merkwürdigerweise haben sich einige, wie Böhmer, Meiller, Hauthaler, bei den älteren und gewiss interessanteren Stücken zur Auslassung der durch keinen Beisatz bezeichneten Vornamen verstanden, während man anderswo mit weniger bedeutenden schonender vorgegangen ist. Die neuesten Publicationen Deutschlands sind doch vom Principe Böhmers abgegangen.11 Wenn ich die Frage über die Bedeutung, welche die Nekrologe aus der späteren Zeit für die Geschichte haben, und über die Editionsprincipien von neuem aufwerfe, so thue ich es nur, um das Vorgehen, welches ich bei vorliegender Publication eingehalten habe, zu rechtfertigen. Indem ich nämlich ein Nekrolog aus der krainischen Karthause I'Veudenthal (Freudnitz, Fränitz) der Oeffentlichkeit übergebe, habe ich doch alle Namen ohne Unterschied behalten, obschon dasselbe erst dem Anfänge des XV. Jahrhunderts angehört. Es ist richtig, dass ein einzelner Name an und für sich für uns kein Interesse bieten kann, mag man gelten lassen, dass ein Geschichtsschreiber, welcher nach historisch berühmten Namen fahndet, dadurch gar nichts 11 Monumenta Germaniae. Necrologia I. Von Fr. L. Baumann. 1888. Der zweite Band, von Dr. Herzberg Fränkl besorgt, wird nächstens erscheinen. gewinnt, wenn er z. B. liest «Fr. Mathias (obiit)», aber manchmal ist es schon wichtig, wenn man erfahren kann, ob in dieser oder jener Zeit ein Mathias im Kloster lebte. Denn es handelt sich im Grunde genommen nicht nur um einen einzelnen Namen, ihre Gesammtheit ist schon interessant, und wer es versteht, der wird auch daraus für die Geschichte einen Gewinn zu ziehen wissen, z. B. Hauthaler, wenn er an der Hand der Eintragungen blosser Namen ausführt, wie ganze Familien in eine Rubrik eingetragen wurden,12 oder Beda Schroll,13 wenn er nachweist, wie man auch mehrere Personen eines und desselben Stiftes oft in eine Rubrik zusammen eingetragen hatte. Wie wäre denn überhaupt eine Kritik der Nekrologe möglich, wenn man sich auf diesen exclusiven Standpunkt gesetzt und nur die näher bezeichneten Namen aufgenommen hätte? Aehnlich hat ferner Friess 14 aus der trockenen Reihe der unbekannten Namen doch die interessante Wahrnehmung zu machen gewusst, dass nämlich in der Blütezeit des Klosterlebens die Namen sich mehren, in der Reformationszeit sich vermindern. Er hat also unsere Aufmerksamkeit darauf gelenkt, wie in den successiven Namenreihen der Nekrologe sich die Geschichte des ganzen Mönchthums, wenn auch nur theilweise, wiederspiegelt. Und ich führe nur diesen Gedanken weiter aus, wenn ich hinzufüge, dass in ähnlicher Weise die ganze Geschichte eines Klosters ihren Schatten in dem Klosternekrolog zurücklässt, wenn wir auch alle die Namen nicht kennen. Ich wollte damit nur andeuten, wie doch jeder die Nekrologe, die Namen, die nach der Meinung anderer ausbleiben sollten, anders und nach seiner Art zu verwerten wusste. Und glaubt man vielleicht, dass die Ausbeute damit schon abgeschlossen sei? Es hiesse ebenfalls einen exclusiven Standpunkt einnehmen, die Mannigfaltigkeit des menschlichen Geistes und die Allseitigkeit der wissenschaftlichen Forschung verkennen. 12 Archiv f. Kunde österr. Geschichte 53. 13 Ebenda 68. Ebenso Pangerl, Czerny 1. c. 14 Archiv 71. Schon diese Erwägung allein würde, glaube ich, genügen, um das Abdrucken des ganzen nachfolgenden Nekrologes zu rechtfertigen. Jedoch waren es andere, wesentlichere Gründe, die dafür sprachen. Denn erstens ist ausser dem von Zeissberg musterhaft edirten, aus Gaming, einer niederösterreichischen Karthause, stammenden und im Jahre 1480 angelegten Nekrologe 15 16 meines Wissens kein zweites, aus einem österreichischen Karthäuserkloster herrührendes bekannt geworden.18 Das Nekrolog von Freudenthal ist aber nachweisbar bald nach 1415 angelegt worden — es wäre daher das älteste bekannte Nekrolog aus unseren österreichischen Karthausen. Ferner bildet dasselbe, wie ich später ebenfalls nachzuweisen haben werde, die Grundlage eines zweiten, bereits besprochenen Nekrologes von Freudenthal,17 welches in der Hofbibliothek sich befindet.18 Es ist ferner zur Kritik eines noch nicht edirten Nekrologes oder eigentlich Anniversars der steiermärkischen Karthause Seitz wichtig.19 Endlich stammt unser Nekro- . log aus der Diöcese Aquileja, wo die Verbrüderungstodten-bücher selten sind, und dasselbe weist Eigenthümlichkeiten auf, die ihn in mancher Beziehung interessant machen. Wenn ich nun selbst den Wert der späteren Nekrologe nicht hoch anschlage, so wollte ich mich mit den obigen Ausführungen für den vorliegenden Fall nur rechtfertigen und gehe nun zur Besprechung des Freudenthaler Todtenbuches über. Die Karthause Freudenthal ist um die Mitte des XIII. Jahrhundertes unter dem Herzog Bernhard und 1260 von dessen Sohne Ulrich erneuert worden.20 Woher die erste 15 Archiv f. österr. Geschichte. 16 Die von Pusch und Fröhlich in «Diplomata Styrie» II abgedruckten Priorenkataloge aus Seitz und Gairach sowie ein von Steyerer in «Commentarii» ver öffentlich-er Priorenkatalog von Gaming können hier nicht in Betracht kommen. 17 und 18 Codex Nr. 8071, beschrieben und excerpirt (fehlerhaft) von Kozina 1. c. 19 Codex Nr. 640 in der Universitätsbibliothek zu Graz. 20 Kurze Nachrichten darüber hat Hitzinger in Kluns «Archiv für Krain» II, 120 gebracht. Mönchscolonie gekommen ist, lässt sich mit Bestimmtheit nicht sagen. Die strenge Ordensregel bannte sie in die engen Mauern ihres Klosters, und man hört von ihnen sehr wenig. Im XIV. Jahrhunderte blüht das Stift auf, es hat bedeutende Besitzungen in Krain, im Görz’schen und in Istrien erworben, die Zahl der Klosterbrüder wuchs und zugleich die Bedeutung desselben für die Geschichte des Landes. Freudenthal lag in der Diöcese Aquileja, wurde also von dem Geiste des italienischen Mönchthums beeinflusst, welches das Institut der Klosterverbrüderungen nicht so förderte, wie es in England und Deutschland der Fall war. Wenn es also z. B. in Deutschland so weit gekommen ist, dass einzelne Klöster ihren wechselseitigen Pflichten, die ihnen durch die weitverzweigten Verbrüderungen auferlegt wurden, nicht mehr nachkommen konnten,21 so waren hier die Klöster mehr abgesondert. In keinem älteren Nekrologe der deutschen Diöcesen — selbst nicht in den Aquileja benachbarten Salzburger und Passauer Diöcesen — wird man Namen aus den krainischen Klöstern begegnen, und wenn man auch später irgendwelche eingetragen hat, so geschah dies nicht auf Grund der Verbrüderungsverträge, sondern zufälliger Beziehungen. Aber wie auf dem Boden der Aquilejer Diöcese die Einflüsse des Südens und Nordens auf anderen Gebieten in mehrfacher Beziehung Zusammentreffen, sich kreuzen oder parallel nebeneinander laufen, so kann man auch in dieser Beziehung dasselbe wahrnehmen. In dem ehemaligen aquile-jischen Archidiaconate Saunien waren im XII. Jahrhunderte schon zwei Karthausen, Seiz und Gairach, gegründet worden, in der Mark Krain bestand Freudenthal, und als nun die Cillier in der windischen Mark die vierte Karthause in Pletriach anfangs des XV. Jahrhundertes errichtet hatten, so schlossen nun alle vier Karthausen «Slavoniens>, wie sie sich nannten, 21 So war es z. B. in S. Florian. Viele Czerny, Archiv 56. Man commemo-rirte die Verstorbenen nur maiores nominando. S. Pölten (Chorherrenstift) stand mit 51 Klöstern in Confraternität. Reichenau war sogar mit den Mönchen auf Island verbrüdert. im Jahre 1415 die erste Verbrüderung. Gerade zu der Zeit wurde ein Profess von Mauerbach, einer niederösterreichischen Karthause, zum Prior in Freudenthal gewählt, und in Pletriach bekleidete ein Gaminger Profess die Priorswürde. Es liegt nun die Vermuthung nahe, dass die im Jahre 1415 geschlossene Fraternität mit der Berufung niederösterreichischer Priore nach den krainischen Klöstern im Zusammenhang stehe. Aber in diesen ersten Verbrüderungsvertrag wurden nicht die Convente, sondern die Priore allein eingeschlossen. Erst 1431 kam eine Verbrüderung der Convente zustande. Selbstverständlich zeigte sich ebenfalls jetzt erst in der Karthause Freudenthal die Nothwendigkeit, ein Nekrolog anzulegen. Dies hat man nun wahrscheinlich gleich 1415 oder 1431 gethan, und dieses erste Nekrolog fand ich in einem ehemaligen Bre-varium des Klosters, nunmehr im Codex Nr. 120 der Studienbibliothek zu Laibach. Es ist ein Pergamentcodex. Kleinfolio, von 112 Blättern. Die ersten neun enthalten ein Kalendarium nekrologicum, die letzten sechs ein jüngeres Kalendarium mit Anniversarien. Dieses letztere ist um das Jahr 1500 angelegt und enthält nur wenige anniversaria privata und perpetua. Das Breviarium ist in schöner gothischer Schrift des XIV. Jahrhundertes geschrieben. Es war, wie eine Notiz auf der Rückseite des Blattes 99 besagt: « iste liber est Carthusiensium in Frenitz» prope Laybacum, Eigenthum der genannten Karthause. — Auf dem ersten Blatte befindet sich eine von einer Hand des XIV. Jahrhundertes eingetragene Notiz: «Anno domini M364. combustimi fuit monasterium hic in Fraenicz una cum libris et ceteris bonis monasterii quasi in toto.» Darunter liest man folgende Geschichte aus 1586, die aber stellenweise ausradirt, stellenweise von anderer Hand corrigirt ist: «Anno domini 1586 ist der bischof von Laybach den eilften tag aprilis mit starkher anzall für das Closter Fräniz ankhümen in mainüng das vom orden mit .... leer handt und .... einzunemen und ainem bistumb Görz zu incorporiren. Weil er aber vom Orden nichts zuzeig gehabt, ist er mit den seinen hungerig und dürstig unverrichtet- sach vom Closter verreist auf Görz zue. Daselbst ist er ein weil durch den damals gewesten nüncio in arest gelegt worden. Er aber dem prioren, der solches mit .... sterkh verüngliimfift, das man im starkh hett nachgesetzt .... derweg, das ... herr prior Fr. Primus hatt miessen das landt raümen und anderthalb jahr in exilio bleiben. Indem sein commissarii ordinis in das landt khumen rev. dominus pr. Claudius prior Silvae Benedictae und pr. Petrus metropolita prior Brunae et visitator provintiae nostre und haben mich bey Ihrer fürstl. Durchl. wiederümben zu gnaden gebracht und salvum conductum erlangt und mir curam ecclesiae zu verrichten auferlegt usque ad sequens capitulum generale, quod erit iS88.»22 Auf dem Blatte 105 befinden sich zwei Urkunden iiber die oben erwähnte, in den Jahren 1415 und 1431 zwischen den vier slavonischen Karthausen eingegangene Fraternität; doch ist die letzte Urkunde nicht ganz erhalten. Das Nekrolog selbst, welches ursprünglich 24 Seiten einnahm, ist nicht vollständig, es sind vier Blätter herausgeschnitten worden, somit fehlen vier Monate vom Nekrolog, und zwar: Jänner, Februar, März, December. Jeder Monat nimmt je zwei einander zugekehrte Seiten ein, somit beginnt Jänner auf der Rückseite des ersten Blattes. Auf verso befindet sich nun immer der römische Kalender, die ihr zugekehrte rechte Seite jedes Blattes ist für die Eintragungen bestimmt worden. Die Kalenderseite enthält in den horizontalen Rubriken, in welche beide Seiten durch Linien getheilt sind, folgende Angaben : Goldene Zahlen, Wochenbuchstaben, Tagesdaten nach römischem Kalender, Heiligennamen und verschiedene rituelle wie auch astronomische Notizen. Die ihr gegenüberliegende Seite wurde durch verticale Linien in zwei Columnen getheilt, aber so, dass nicht nur zwischen beiden ein kleiner Zwischenraum 22 22 Alles bezieht sich auf den Prior Primus lobst, welcher wahrscheinlich mit eigener Hand den Schluss dieses Berichtes cofrigirte, so dass er in diesem Theil als Berichterstatter selbst erscheint. Mittheilungen des Museal Vereines für Krain 1889. 4 gelassen wurde, sondern auch ein bei 3 cm breiter Rand übrig blieb. In den Rubriken der ersten Columne sind nun die einfachen Todeszeichen in der Form eines durchgestrichenen o (0 — obiit) eingezeichnet worden. Nur vereinzelt steht bei einem oder dem anderen Zeichen, die auch verschiedene Hände und Zeiten verrathen, ein Name, manchmal nur eine Jahreszahl allein. In keinem der publicirten Nekrologe fand ich eine solche Einrichtung, wenigstens ist derartiges nirgends erwähnt worden. In den langen Rubrikenreihen sieht man nichts als stumme Zeichen des Todes, einen Friedhof ohne Denkmäler, ohne Namen. So weit gieng die christliche Selbstverleugnung, dass man nicht einmal es für wert fand, auch nur den Vornamen dazuzusetzen. Man kann es nicht einmal mit Böhmer «ein Denkmal des dankbaren Andenkens» nennen, denn wo ist das Subject, welchem dieser Dank gezollt werden könnte. Es ist vielmehr ein Denkmal der schon an das Mysteriöse grenzenden Frömmigkeit. Wer waren nun diejenigen, die man ohne jeden Prunk und ohne sie nur einmal zu nennen, zu Grabe getragen hat? Sie müssen in irgend einer Beziehung zum Kloster gestanden sein. Klosterbrüder waren es nicht, denn diesen gehörte die zweite Columne. Ich vermuthe, dass auf diese Weise Laienbrüder: die conversi, redditi und anderes Klostergesinde, den Gebeten der Nachwelt anempfohlen wurden. Genannt zu werden brauchten sie nicht, denn die intentio des Betenden genügte, um sie aller daraus entspringenden Vorth eile theil-haftig werden zu lassen. Der hinzugefügte Vorname änderte ja so wie so nichts an der Sache. — Alle Weltbürger theilte der Mönch nur in zwei Classen, in Laien und Priester, recte Mönche, und jeder Classe wies er demgemäss eine Columne in seinem libro mortuorum zu. Und besonders strenge schieden sich die Karthäuser ab, und hier ist auch diese Scheidung anfangs streng beobachtet worden. In die erste Columne trug man auch Namen berühmter Persönlichkeiten, der Könige und Päpste ein, die aber schon mit ihren Namen und Titeln erscheinen. So fanden hier die Höchsten neben den Niedrigsten ihren Platz. Die zweite Columne war nun für die Mönche bestimmt; nur mit Herzog Ulrich, ihrem Stifter, haben die Karthäuser eine Ausnahme gemacht und ihn in ihre Columne aufgenommen. Und das ist leicht erklärlich. Wir dürfen das Todteu-buch und das wirkliche Coemeterium nicht voneinander trennen. Das erste war fürs Kloster gleichsam ein Protokoll des zweiten. Wir wissen, dass es wenigstens bei den Karthäusern überall zwei Coemeteria gab; eines für die Mönche und ein zweites, welches weiter von der Klosterkirche angelegt werden musste, für andere Klosterangehörige. Ueber beide Coemeteria wurden nun sozusagen Protokolle geführt, daher waren zwei Columnen in denselben nothwendig. Nur insofern decken sich die Begriffe Todtenbuch und Coemeterium nicht, als in die Todtenbiicher auch die Namen aus den verbrüderten Klöstern eingetragen wurden. Aber diejenigen, die sich besonders um das Kloster verdient gemacht hatten, erlangten auch manchmal thatsächlich vom Orden die Erlaubnis, in der Klosterkirche, also bei den Mönchen, begraben zu werden. Gewöhnlich aber geschah dies mit den Stiftern. Wenn auch nun Herzog Ulrich nicht in Freudenthal , sondern in einem anderen Kloster begraben wurde, so gab man in Freudenthal dem wenigstens auf diese Weise Ausdruck, dass man seinen Namen in die Mönchscolumne eintrug. Seine Beisetzung in der Klosterkirche erfolgte hier also nur in effigie. — Selbstverständlich liess man diese Scheidung später (um die Mitte des XVI. Jahrhundertes) fallen. — Weil in den schmalen Rubriken einzelner Monatstage bald kein Platz mehr war, so trug man die Namen auch am Rande ein. Eine Hand des XVII. Jahrhundertes hat dann die verblassten Querlinien mit der Tinte aufgefrischt, um die Rubriken auseinanderhalten zu können und um leichter zu sehen, zu welchem Tage dieser oder jener Name gehört. Sie hat auch zur besseren Orientirung die einzelnen Tagesrubriken mit fortlaufenden arabischen Zahlen versehen, dies jedoch nur bis zum 8. September durchgeführt. Die ersten Einzeichnungen sind in einer dicken, deutlichen Gothik geschrieben. Der letzte wahrscheinlich von ihr am Rande eingetragene Name ist der zum 17. October: Veronica comitissa Cilie. Diese fand bekanntlich ihren gewaltsamen Tod circa 1422. Verschiedene Hände haben dann fortgesetzt bis um das Jahr 1611, das ist nämlich das letzte hier vorkommende Datum. Um diese Zeit wurde also das vorliegende Nekrolog ausser Gebrauch gesetzt, weil viele Rubriken bereits überfüllt waren. Soviel über seine Einrichtung und Inhalt. Aus alledem ergibt sich, dass unser Nekrolog die Zeit von 1415 (resp. 1431) bis 1611 umspannt. Die Vermutbung liegt nahe, dass man gleich jetzt ein neues angelegt habe. Und wenn auch das zweite uns schon von früher bekannte Todtenbuch dieses Klosters seiner ersten Anlage nach erst aus dem Ende des XVII. Jahrhundertes stammt,23 so führt doch die Vergleichung beider nothwendig zu dem Schlüsse, dass ausser diesen beiden noch ein drittes angelegt gewesen sein muss, und zwar würde dieses zeitlich in die Mitte zwischen beiden fallen, also das XVII. Jahrhundert umfassen. Es ist nun unsere Aufgabe, die beiden Todtenbiicher unserer Karthause miteinander zu vergleichen. Das neuere werden wir nicht beschreiben, weil dies schon, wenn auch ungenügend, geschehen ist,24 aber kritisch besprechen und erklären müssen wir es. Die Anlage dieses stattlichen Nekrologes, in dem jeder Tag eine ganze Seite einnimmt, erfolgte, wie gesagt, gegen Ende des XVII. Jahrhundertes unter dem Prior Hugo Muregger (1669—1703). Sogar jeder Tag ist hier in zwei Columnen getheilt, aber die zweite hat keine besondere Bedeutung mehr, sie ist nur die Fortsetzung der ersten. Bei einem jeden Tage sind nun von der ersten Hand viele Namen in einem Zuge eingetragen worden, woraus man schliessen muss, dass sie aus einer Vorlage abgeschrieben sind. Zieht man zur Vergleichung das ältere Nekrolog heran, so findet man alle in demselben eingetragenen Namen in dem 23 Hofbibliothek Wien, Codex Nr. 8071. 24 Von Kozina 1. c. neuen immer an der ersten Stelle. Der unbekannte Mönch des XVII. Jahrhundertes hat also das alte Nekrolog als Vorlage benützt und alle Namen in sein neues Buch übertragen. Wie ist er dabei vorgegangen? Selbstverständlich hat er sie so abgeschrieben, wie sie räumlich eingetragen waren, so dass die später an den Rand hinzugeschriebenen neueren Namen in der neuen Anlage vor den zeitlich weit abstehenden, also älteren zu stehen kamen. Dabei hat er die in der Vorlage bei manchen Namen stehenden Jahreszahlen und Prädicate unterdrückt, die letzteren fast durchgehends, manchmal auch Namen ausgelassen, dieselben oft schlecht gelesen. Aber im grossen und ganzen war er bemüht, seine Vorlage getreu wiederzugeben, er hat sie sogar pietätvoll behandelt, denn er hat auch bei jedem Tage die stummen Todeszeichen der ersten Columne zusammengezählt und ihre Zahl auf jeder Seite unten angemerkt. Er nannte es innominata (== signa?) und führte immer ihre Zahl an: innominatum unum, innominata 4 etc. Wir würden diesen Ausdruck innominatum in dem neuen Nekrolog nicht einmal verstehen, hätte sich das ältere Nekrolog nicht gefunden. Ich untersuchte, ob die von ihm angegebenen Zahlen mit den Zahlen der Todeszeichen an den einzelnen Tagen übereinstimmen und fand, dass er sich nur in wenigen Fällen geirrt hat. Es sei noch hinzugefügt, dass es wahrscheinlich seine Hand war, welche die Linien aufgefrischt, die Tagesrubriken mit fortlaufenden Zahlen versehen und auf diese Weise in die Namenreihen Ordnung gebracht hat, welche er nothwendig beim Uebertragen der Namen in das neue Nekrolog brauchte. Die Untersuchung, wie er beim Abschreiben seiner Vorlage vorgegangen ist, ist für die Kritik der Nekrologien überhaupt, besonders der jüngeren wichtig, denn man kann sich auf jedem Schritt überzeugen, wie das Abgeschriebene unvollständig, fehlerhaft und unverlässlich ist. Er bietet uns nicht alles, er bringt ferner infolge falscher Lesung ganz andere Namen, er verdreht die Jahreszahlen, er unterdrückt das Wesentliche. Und wenn er durch frischgezogene Linien bestimmen wollte, welcher Tagesrubrik dieser oder jener Name angehört, so war das doch nicht gut durchführbar,25 und vielleicht deshalb hat er beim 8. September diese Ordnung zu machen aufgegeben. Besonders lehrreich in Bezug auf die Fehlerhaftigkeit und Unbrauchbarkeit der Copie sind folgende Stellen : 27., 28. April, 29. Juli, 3., 9. und 20. August, 1., 19. September. Damit ist also auch das Urtheil über das Nekrolog (Codex Nr. 8071 der Wiener Hofbibliothek) ausgesprochen. Jenes ältere Nekrolog, welches wir F, nennen werden, kann aber nicht die einzige Vorlage des im Wiener Codex erhaltenen gewesen sein. Denn dieselbe Hand hat ausser den in F, Vorgefundenen Namen bei einzelnen Tagen noch andere mehrere in einem Zuge niedergeschrieben. Aus diesem Grunde müssen wir, wie gesagt, annehmen, dass ihm noch eine zweite jüngere Vorlage Vorgelegen habe, welche wirF,2 nennen würden. Dieses ist uns aber nicht bekannt. Es ist auch möglich, dass dieses zweite und das erste Nekrolog eine zeitlang nebeneinander bestanden haben — soviel ist sicher, dass nicht etwa in dieses der Zeit nach mittlere Nekrolog das erste abgeschrieben und erst dann beide in das dritte herübergenommen wurden, sondern dass das erste die unmittelbare Quelle des dritten bildete. Dafür bürgt schon die vermerkte Zahl der oben besprochenen Todeszeichen. An dieser Stelle müssen wir noch etwas hervorheben, was oben nur vorübergehend bemerkt wurde, den Umstand nämlich, dass man in unserer Karthause die Anniversaria getrennt von den wirklichen Todesangaben führte. In demselben Codex sind am Schluss, wie gesagt, in einem neuen Calendarium die Anniversaria vermerkt worden. Somit können wir annehmen, dass die Eintragungen in unserem Nekrolog wenigstens für die frühere Zeit die wirklichen Todestage angeben. 25 Daraus sind die Unterschiede in den Todesangaben um ein oder zwei Tage erklärlich. Derselbe Fall ist mit dem Einträgen der Heiligennamen auf der Kalenderseite. Daher ist die Verwunderung Dudiks im «Archiv f. österr. Geschichte» 59» S. 649, befremdend, denn man hat ja die Namen auch in die nächste Rubrik eingetragen, wenn in der vorhergehenden kein Platz mehr war. Ueberblickt man die Reihen der hier eingetragenen Namen, so muss man sich wundern, wie doch aus den bescheidenen Karthäusern, die anfangs ihr enges Immunitätsgebiet nicht übertreten durften, die unbemerkt lebten und ebenso unbemerkt ins Grab sanken, die sich nicht einmal um ihre kaum wenige Meilen entfernten Schwesterstiftungen kümmerten, wie doch aus ihnen Weltbürger geworden sind. In ihrem Todtenbuche begegnen wir Namen aus Italien, Deutschland, Schweiz, Frankreich, ja sogar Spanien und Portugal. Im Nekrolog F3 finden wir auch Namen aus Polen. So weit reichten ihre Verbindungen. Dies ist auch nicht ohne Einfluss auf ihre Stellung und culturelle Entwickelung geblieben. Sie führten nicht nur eine ausgedehnte und sehr gute Wirtschaft, sondern hatten auch die herrlichste Kirche im Lande, reich mit Marmor geschmückt, und besassen eine grosse Bibliothek, so dass sie, als ihnen im Jahre 1742 eine adelige Familie behufs Stiftung eines Anniversars ihre ganze Bibliothek angeboten hatte, diese ablehnen konnten.26 Wenn man vom ganzen Karthäuserorden sagt, er habe nie einer Reformation bedurft, so gilt das in vollem Masse von der Karthause Freudenthal. Sie hat stets die besten Vorsteher gehabt, die zu Administratoren und Visitatoren der entlegensten Provinzen ernannt wurden, wie Prior Klopper für Polen. Indem ich nun ihr Todtenbuch, welches einzig in seiner Art dasteht, der Oeffentlichkeit übergebe, so glaube ich nichts Ueberflüssiges gethan zu haben. Ich bezeichne es mit F1( jenes im Codex der Wiener Hofbibliothek mit F3 und ziehe zum Vergleich noch das Nekrolog der steiermärkischen Karthause Seitz, welches mit S vermerkt ist, heran. Die erste Anlage, welche nun in den Anfang des XV. Jahrhundertes fällt, ist durch gesperrte Lettern hervorgehoben, bei jedem weiteren Namen sind in Klammern das Jahrhundert und die Vierteljahrhunderte annähernd angegeben, 26 Original im Staatsarchiv in Wien. so weit es überhaupt möglich war. Die Columnen sind mit römischen Zahlen I und II bezeichnet. Weil aber die zweite Columne, welche für die Klosterbrüder bestimmt war, hier hauptsächlich in Betracht kommt und nur wenige Namen in die erste Columne eingezeichnet wurden, so ist hier nur diese letztere mit einem vor den Namen gesetzten I bezeichnet, von den nicht bezeichneten versteht es sich, dass sie in die zweite Columne gehören. Bei der Vertheilung der Namen unter einzelne Tagesrubriken habe ich die Disposition des Nekrologes F3 nicht berücksichtigt, sondern mich streng an das Linienschema gehalten, bemerke nur stets die Differenz. Die Correcturen, Rasuren etc. sind nur in wichtigeren Fällen bemerkt. Die Scheidung zwischen Textnoten und Noten über sachliche Erklärungen zu einzelnen Namen ist unterlassen worden, weil in vielen Fällen sich beide decken. Was die Erläuterungen selbst anbelangt, so sind diese nur zu den Namen aus den österreichischen Klöstern hinzugefügt worden. Die angewandten Kürzungen sind folgende: aeps. = archiepiscopus, eps. = episcopus, conv. = conversus, d. = dominus, fr. = frater, mon. — monachus, prof. = professus, sac. — sacerdos. Aprilis. 1. fr. Georgius mon. et sac. procurator in Seytz (1500). 2. Ny co la us sac. de Pietri ach. — fr. Bartholomeus mon. et sac. hospes huius domus, in Pletriach et Aspach professus (14%). — Obiit fr. Gregorius mon. sac. et professus in Girio (15 ,/i). 3. fr. Martinus redditus et sac. de Gyrio (i4'/2).27 27 F3 zum 2/4. 5. Nicolaus conv. de Pleiriach (14— d. Bernhardus mon. et sac.de Pletriach (i43/4). — I. d. Johannis prioris Coloniensis.28 6. I Mathias rex Ungarie 1490.29 7. d. Wolffgangus prior huius domus (i42/4).30 — fr. Mathias senior mon. et sac. de Girio (14%). — obiit d. Gregorius senior vicarius in Platriach (1500). 9. d. Weiiczeslaus. — item fr. Michael conv.de Seicz. — fr. Johannes conv. de Seicz. — d. Johannes procurator (1500).31 10. Nycolaus sac. sacrista domus huius.32 11. Lucas mon. de Pletriach (i42/4). 12. d. Burgneta prioris sa. — fr. Johannes conv. in Pletriach ( 15 1/4 ). 13. Wolfgangus mon. et sac. huius domus defunctus in Pletriach ut hospes (1500).33 15. fr. Marcus mon. et sac. professus in Pletriach (i43/4).34 — fr. Gregorius procurator Gyrinensis anno domini 1529.35 * 16. fr. Kilianus mon. et sac. senior in Gyrio (1500).39 17. d. Christophorus Calvo prior de Covis (ió1^).37 — Rever. d. Claudius canonicus Lugdunensis (ió1^).38 18. fr. Philippus mon. et sac. de Gyrio (13 */4).39 21. obiit fr. Maximilianus vicarius professus in Gyrio 1523. ■— d. Joannes de Recluse visitator provinciae Picardiae 1601.40 28 S: d. Joannes Reckschen Kenlius professus et alias prior domus Coloniensis. 29 S hat zu dem Tage noch: Wolfgangus professus in valle iocosa 1508. 30 Urkundlich um 1443. 31 S hat nur einen Joh. senior et procurator 1510. 32 Eg zum 9/4. 33 F3 und S trugen diesen Namen zum 11/4 ein. 34 S: professus in Mauerbach et Pletriach. 35 S fügt hinzu: convisitator provinciae huius. 3ach mit namen Feystritz, die wellen wir haben, dass vns frey wirt zu fischen allerley fisch vnd auch in der Zaw soll vns auch frey zu fischen capplen, als vor zaiten ist gewesen, des mans auch wol gedenken mag. Item auch von wegen der stewr, das wir auch kaine nicht geben wellen, ausgenommen K. M. an vns vordem vnd begern wirt vnd darzve ein versperten prief oder antwort schicken wirt zwischen die gemain, so seyn wir auch willig vnd vntertänig bey tag vnd bey der nacht, mit leib vnd mit guet, mit wo sein K. M. an vns begern wirt. Item es ist ein grosse irrung der gemain; daz sy auch ein gross beschwerung haben an dreyn stuck, dass sy muessen tragen an robot, daz ist fischnetz, fischhälter vnd fischscheflein, das vor auch nit ist gewesen; wann sy herab fischen an dem wasser, muessen wir die scheff wieder hinauf. Item es ist vns zu wissen worden, wie sein K. M. sich an vns verkundt von pungt der gantzen vnd armen gemain, so sollt sein K. M. auch wissen, daz vns pungt nichts ist, sondern allein wir vns beklagen gantz miltiglich von den stucken, die da verschrieben vermerkt sein vnd noch viel mehr stuck, die da nicht vermerkt noch verschrieben sein vnser beschwärung vnd vnrechts ding, des wir vns wellen weren, dieweil wir mügen leben. Beilage X.122 Supplication der gemain pauerschaft in gericht Vels im Krainland praes. 29. marz 1515. Hochwirdiger wollgeporner genadiger Fürst pischof zu Brixen vnd erwirdig hochgelert geystlich herrn von dem capitei da selbst zu Brixen. Ewr genad fuget wir gehorsamb armleyt zu diemytigkayt genadiglichen zu vernemen, wie wir armleyt vnter herrschaft Vels in Krainland habn viel beswarung vnd new aufsatzung, dass vns armleyten der pauerschaft zu swar ist vnd vns vngerechtigkait in newr zeyt auf gesetzt ist worden. Item zu wissen, wie die paurschaft in gericht Radmannsdorf haben alle zusamen geswaren, dass sollt als ain mann sein vnd 122 Original im Veldeser Archive. wellent sich setzen vnd weren der vngerechtigkait, die nach mans-gedachtnus aufgesetzt ist worden, aber der Kay. M. vnd E. genad gehorsam der alten gerechtigkait, was vor mansgedachtnus ist gewesen vnd wir armleyt haben auch zu in geswaren vnd ander gericht mit als Krainburger gericht, Stein gericht, Pillichgratzer gericht vnd ander etlich gericht vnd dorfer, aber schedlich last wellent wir nit sehen vnd beschirmen zu vnsern gemain vnd e. wirdige genad, eur gerechtigkait raichen, was von alter herkom-men ist vnd dergleichen stewr raichen, aber wir armleyt begeren ein genad zu der stewr vmb gotswillen, wann wir sunst viel be-swarung haben von vnser herrschaft erlyten, als e. gn. Herr noch werdt vernemen etlich artikel. Item von wegen der stewr ein grosse beswarung der paur-schaft, dass ein hueben hat muessen geben stewr syder der Venediger Krieg ist aufgestanden 20 fl. vnd eine halbe huebe 10 fl. Item mer ein beswarung dann wann ein pawr ist gestorben auf der hueben vnd hat erben lassen vnter in vnd der minder, so kumbt der herr vnd nimbt alls guet von der hueben vnd wie sollen dann die erben die hueben besitzen, wann dann die kinder wellen auf der hueben beleyben, so meussen sy grossen leykoff geben 10 fl. oder mynder oder mer, sonst muessen die erben die hueben verlieren vnd vor die alte rechtigkait nit mer ist gewesen als 12 schill. vnd ein viertel wein vnd obschon der vater macht ein geschaft den kindern oder einer kirchen oder hat die hueben schon be-zimmert den erben, noch myssen die erben oder kinder alls verliefen, was der vater hat erspart. Item von wegen robot, dass wir täglich robat muessen thun zu vnsern schloss, das vor nit gewesen ist, dann wir muessen roboten mit samrossen auf das schloss oder einer gibt 64 Schillinge darfur, das vor nit gewesen ist, nit mer als des wein notdurft ist gewesen vnd er nimbt von vns gelt von wegen der robat vnd gibt vns nicht vnser gerechtigkait, als alte gerechtigkait ist von einem ross ein halbe emper wein vnd 7 sch. vnd 3 masel weytz. Item wann ein paur ist penfellig worden, so hat er in auf schloss gefuert in gefangknüs, so hat man im muessen geben xo fl. oder 20 fl. oder mer vnd hat nit lassen vor recht erkennet, wie vor ist gewesen. Item herr Cristof von Kreyg ist auf ein zeit kumen zu einem nachparn vnd hat ein halba wein getrunken vnd herr Jörg von Pucheim hat denselben pawrn darumb gefangen, also zu im gesprochen, der jung her ist nicht dein herr, sondern ich bin dein berr vnd der arm patir hat im muessen geben von der sach wegen vier gulden vugl. Item die armleyt haben gefangen 2 alt pern vnd 2 jung, die dann in grossen schaden thun an vich, doch muessen sy pues geben der herschaft 14 fl. vugl. Item mer hat er seinen pauern die kaufrecht geben vmb 10 fl. vnd guetprief darüber gegeben vnd vrbar, ein zeit, so hat der pauer die hueben schon bezimmert vnd schon erpaut, so hat der herr dem paurn die kaufrecht wider genommen vnd was er dem herrn hat gegeben, hat er muessen verlieren. Item von wegen der muenss, das vnser herrschaft wellent nit nemen gelt nach lantzwerung, als man anderswo nimbt oder gibt vnd wir verlieren an einem gulden reinisch 18 schwarz phennige. Item mer pitten wir e. hochwirdige genad vnd las vns be-leyben bey der alten gerechtigkait, die vor mansgedachnus ist gewesen. Item mer ist vnser begeren, gebt E. F. G. vns vnsern rechten erbherrn, den jungen her Cristof von Kreyg, den wellen wir gern haben. Item mer, dass ein patir ist vertrieben worden von vnser herschaft auf dem land an recht vnpillich vnd vnschuldig, dass die ganz gemain erparment hat vnd sein sun zu gefangknis ge-nomen, so lang gehalten den armen mann, pys das der sun des vorgemelten hat muessen geben vnd von im kaufen seines vatern gut vmb 52 fl. vugl. vnd auch sein vich genommen, das wert ist gewesen 16 fl. Item mer hat der herr einem paurn ein acker verkauft vmb 3 fl. vnd im guetprief darumb gegeben vnd darnach den acker im wider genommen vnd der arme mann muss das gelt verlieren vnd muss hienfur an alle jar zins darvon geben. Item mer ist vnser begeren an e. hochwirdige genad schick vns die gerechtigkait, den alten vrbar wie yer verschrieben habt, so wellen wir eur hochw. genad gehorsam sein alle zeit vnd rai-chen vnd geben was recht vnd billich ist des vrbars. Hierauf pitten vnd ruefen wir armleyt der pauerschaft e. hochwirdige genad an viid dergleichen das capitei als vnsern ge-nädigen herrn vnd lantzfiirsten, weit ernstlichen vmb gotzwillen genädiglichen gedenken auf die vorgemelten artickel vnd die vmb gotzwillen wider abschafifen, soliehs wellen wir armleyt in gantz gemain verdienen gegen got mit vnsern gepet vnd vmb e. hoch-wirdige genad gesundhait vnd lank leben. E. F. G. vnterthanen gemain pauernschaft im gericht Vels. Beilage XL 123 Genediger wirdiger herr der pischof des wirdigen gotzhaus zu Brixen praes. 29. marz 1515. Ewr genad fügen wir arm pawleyt in demuetigkeyt vnthanig-kayt genadigklich zw vernemen, wie wir arm pauleyt in der phar Wochey in der herrschaft Vels in haubtmanschaft Labach in Krain-land wissende, wie die purger zw Radmannsdorf haben angefangen ein sach vnd haben lassen ernstlich rieffen drey mal nach ein ander, das niemand sollt nicht verkauften oder kauften auf dem gay, sonder in der stat Radmannsdorf vnd wer sunst anderst wo verkauft, der wer ein pen vervallen 5 mark ß vnd auch berieft zu weren handwercher vnd tafferner auf dem gay, das vor nit gewesen ist. Auf soliche mainung sind zugefaren die purger von Radmannsdorf vnd zogen aus mit gewalt vnd mit werhaftiger hand zw berauben die vorgemelten hantwercher vnd tafferner. Darauf sind die paurschaft aufifruer gewesen gegen den vorgemelten purgeren von Radmannsdorf vnd weren sich solich vn-gerechtigkayt, wann die vor alter nit gewesen sind vnd die vn-gerechtigkait vnd ander vngerećhtigkait, die von mans gedächtnus ist aufkumen vnd gesetzt. Vnd auf soliche mainigund haben die paurschaft ein pund gemacht in dem ganzen rieht Radmannsdorf, dass sy sein allain mann vnd sy wellen der K. M. gehorsam sein der alten gerechtig-kait, was pey Key. Fridrich löbl. gedächtnus gewesen sind vnd etlich rieht auch mit im halten mit namen Krainburger gericht, Stain gericht vnd Vels vnser gericht vnd vii ander g.-richt des 123 Original im Vekleser Archive. Unvollständig abgedruckt in den «Beiträgen zur Kunde steierm. Geschichte», Jahrg. XIII, 1876, S. 15- landes Krainland vnd etlich pfar vnd dorfer als paurschaft als trift suma mer als 20.000 mann guet frum leyt. Auf solichs vernemen vnd punden haben wir vns auch in dem tal vnd pfar Wochay zu in verpunden vnd geswarren ernstlich in gestalt als vor gemelt ist vnd wellen vns auch weren etlicher artickel. Eur genad darvmb ersuchen als hernach geschriben oder nit geschriben. Item am ersten ist vns armen pauleyten ein grosse beswa-rung zu Kerschdorf von wegen 30 acker, das wir haben von ersten gelt geben von den vorgemelten acker vnd yetzt geben wir. Nun ist im kurtzen aufkumen, das wir nun von ein yedliche muessen geben mer ein star waytz. Item mer beswarung wir vns von ainer wismat wegen; die-selbige hat vns von ersten zugehört, das ist der nachtparschaft zu Kerschendorf, nun haben sich die herschaft zu Vels dieselbige wismat darumb angenommen in yern gewalt, dass mans auch wol gedenkt, vnd derzw wir die ganz gemain nun muessen abmänen vnd rechen vnd einfueren an rabat vnd darzu ein stadel aufpauen zu dem hey, das vor nie gewesen ist. Item es ist auch ein paur gewesen mit namen Struschnick vnd derselbig hat eine hausfrauen gehabt vnd derselbigen frauen hat auch zugehört ain tail einer wiesen vnd herr Jörg saliger von Kreid(g) hat er sich angenommen denselbigen pauren mit sambt dem weyb vnd mit sambt derselbigen wiesen, das ier hat angehört vnd nicht den anderen tayl, derzu nun wir muessen dieselbigen wiesen auch abmänen vnd rechen an der robant vnd auch ainfueren vnd alls vnd nicht des der minder vnd noch darzu ein stadel zimern, das vor auch nit gewesen ist. Item derselbigen wiesen sein zwainerley vnd dieselbigen sy man verkaufent die herrschaft zu Vels vnd gar zu theur vnd dann noch darzu wir muessen geben 12 fl. für die robat, das vor nit gewesen ist. Item auch wir gemain von der herrschaft beswert sich auch zwischen ain ander von wegen der samfart, darauf ist vnser begeren der gemain pauerschaft, will die herrschaft samfart haben, so geben sy vns unser gerechtigkait, aber die herrschaft will samfart haben vnd wellen vns vnser gerechtigkait nit geben. Item gerechtigkait get von einem samross 2 fart 14 schill. vnd 6 masel waytz vnd ain star haberen vnd ein emper wain von 2 rossen. Item mer so einer verkauft ain haus oder ein wiesen oder ein acker oder ander guet, so muess er seinem hern den zechenden dargeben, das ist vor auch nit gewesen. Item mer, wann ein hauswirt ein heysel paut auf seinem aygen grunt, so muess er auch seinem herrn darvon geben 12 Schillinge, gleichsam es war auf der gemain, das vor nit gewesen ist. Item es sind auch etliche mull, die da liegen in den pachern der gemain, vnd von denselbigen mullen muessen wir auch geben von yeder 12 ß, das vor nit gewesen ist. Item auch von der kass auf den alben, das auch vor zeyten sein fray gewesen, ain yedliche alben zu seiner hueben, nun wir haben muessen auch käs darvon geben, vnd vor nit gewesen ist. Item auch von der vischwaidt wegen, das vns vor zeyten sein fray gewesen, etliche pacher, voraus ein pach mit namen Feystritz vnd besunder ein wasser mit namen die Saw ist vns auch fray gewesen zu vachen cappen vnd grundein vnd das vor-gemelt wasser Feystritz ist zu vachen gewesen allerley visch, das yezt als verpotten ist, das vor nit gewesen ist. Item ist ein grosse yrrung der gemain, dass sy auch ein grosse beswar an drei dingen, dass sy muessen tragen an robent das ist vischnetz, vischphalter vnd vischscheff, dann wann die vischer herab vischen, so muessen die pauerschaft wider den visch zeug hinauf ftiren, das vor Zeiten auch nit gewesen ist. Item von wegen der stewr haben wir armen pauleyt an der gemain grosse beswarung, dass ain yedle hueben hat muessen geben 14 fl. reinisch syder der venediger krieg ist aufgestanden; auf solche beswarung vnd besunder von der stewr wegen ruefèn wir an ewr genad vmb eine gemiltigkait. Hier aufriefen wir arm pauleyt ewr genad an als vnsern genadigen hern vnd lantzfürsten weit ernstlich vernemen vnd genedigklich vmb gotzwillen gedenken an die vorgemelten artickel wider abschaffen, solichs wellen wir arm pauleyt vmb ewr genad lange leben pitten vnterthanigen gemain in Wachay. Beilage XII.124 Vermerkt die verantwurtung herrn Jörgen von Puchain auf der pauern klag zw Vels, so sie dem bischof von Brixen meinem gen. herrn than. Von erst der 30 aecker, auch der wismadt zu Kerschdorf gelegen, genannt die bischoffäcker, als sich des die pawrn be-swären, das sy davon etlich star waitz zinsen muessen. Hat es die gestalt, das die selbigen aecker, auch wismad noch bey Zeiten des hochwird, fürsten bischof Nicolaus löblicher gedachtnus im diesen zins furbringen vnd kain neuerung noch beswarung ist, sonder von alter herkommen. Als sich die pauerschaft beschwärt, das einer 12 schill. für die rabat geben muss von der zwayen wiesen zu Kerschdorf vnd in Lack. Hats die gestalt, dass sy die wiesen von alter her vexen vnd in die stall pringen muessen, vnd da ich nach der erpuden von Vels zogen, hab ich in das an ir wal gesetzt, mir die 12 Schillinge fur die robot derselbigen wiesen zue geben oder das hey wie von alter einzupringen, Daraufif sie mich erpeten, das gelt von in zu nemen vnd sy der robat zu erlassen; das ich also ge-than, doch aufwiederrueffen, dieweil sy darfur ein beschwärung anzaigen, mag ich leiden, das sy die rabat wie von alter her thun. Von wegen der saumfarten, als sich die pauern beswären, hat es die gestalt, dass von alt herkommen vnd nach laut des vrbars, dass ain yeder zwo samfarten im deswegen dient oder dafür 60 Schilling vnd stet die wal pey ain haubtmann zu Vels, ob er der samfart notwendig ist oder das gelt darfur haben will. Dergleich wirt es mit denen, so die samfahrt geben, vmb Vels auch gehalten, vnd so einer nicht die samfahrt geet, ist im ain hauptmann kain gerechtigkait schuldig zu geben, wo aber einer die samfahrt geet, so gibt man ain sein gerechtigkait, wie dann von alter herkommen, Als die pauerschaft anzaigen, so ir ainer aygen oder hewßer verkaufen, dass ir ainer den zehenten pfennig davon geben muss. Hats die gestalt, dass in dem ganzen land der geprauch vnd alt herkommen ist, wo ainer was verkawfft, ist er schuldig ainem 124 Copie im Veldeser Archive 1515. herrn den zehenten pfennig zu geben, dar entgegen ist im ain herr schuldig ain brieff zu verfertigen, sunst hat der nicht zu verkauften. Als sy anklagen von wegen der vndersass hewser, so ainer zuegibt auf seinem grund zue pauen. Hat es die gestalt, dass selbe von alter herkommen vnd in dem gantzen land der prauch ist, nach dem die grund vnd gueter ain herrn zugehören vnd nicht den pauern vnd den selbigen vnder-sassen ain herr sovvol schütz vnd scherni tragen muss als den andern huebleuten ; sy genießen auch alles das, wie andere, warumb wollten sy nicht ain herrn zinspar sein. Von wegen der mullen, als sy anzaigen, die erpauet sein auf den pachern der gemain. Hat es die gestalt, dass ich in auf dem wasser oder pachern kainer gemain gestee, die sy darauf haben, sonder auf ir fleissig erbitten hat man in zue geben auf den wassern mulin zu machen vnd ist kain neuerung vnd ist ob fünfzig jaren soliches besehen* Von wegen der alben vnd vischwaid, als sy anzaigen, dass vor Zeiten ain yeder zu seiner hueben ain alben gehabt hat, es sey in auch das wasser, genannt die Sau, vnd Feystritz frey gewest« Hat es die gestalt, wo ain yeder zu seiner hueben vor Zeiten ain alben gehabt hiet, so ist dapay zu gedenken, dass das gantz land Krain ir gewest ist, es hiet dem kaum ain yed zu seiner hueben ain aygne alben gehabt. Doch so mag ew. f. gnaden die stiftprief darumb ansehen, da wird ew. f. g. befinden, das all die vischwaid, grund vnd boden, alben vnd all andere der obrigkait gen Vels gehört, vnd wie solches ab menschen gedachtnus gehalten ist worden, also halt mans noch, vnd ist kain neuerung. Als sy anzaigen von wegen der robat, dass sy die netz vnd phelter von Vels nach der Sau wieder in die Wochein fueren mues-sen, vnd visch aus der Wochein gen Vels tragen, hab ich solch alt herkommen also gefunden, dabei ich es beleyben lass. Von wegen der stewr. Als die pauern anzaigen, das ain yede hueben hat 14 fl. reinisch gulden geben muessen, syder sich der Venedisch krieg angefangen. Geste ich den pauern solcher vn-gegründter klag nicht. Aber es möcht sein, dass oft etlich pawrn, so nit geben hieten vnd die armen vbertragen; ich wollt ir auch vii darunter finden, dass sy nicht zwen gulden geben haben, mögen sy die Kay. M. darumb beklagen, ich hab solche auch nicht genossen, sundern das mein darunter an worden vnd inen oft mein aigen Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. 10 gelt in die stewr dargelichen, der ich noch nicht gar bezalt bin, das ist mein dank von den frommen pawrn. Als sich die pawrn beklagen, wo ainer abstirbt, dass ich das guet alls von der hueben nemb, dass die erben die hueben nicht pauen noch besitzen mögen vnd davon grossen leykauf geben müssen, wie dann deshalb ir klag vermag. Hat es die gestalt, dass ain yeder herr im land zu Krain die hueben verlassen mag vnd ain erung davon nemen, wie dann die hueben vnd grund sein aines herrn. Es hab dann ain pawr kawf-recht darauf, so ist er schuldig, die 12 schill. vnd ein viertl wein zu geben dem ambtman vnd mag kain pawr mit grund sagen, dass ich ye ain rechten erben enterbt hiet, der anders teiglich ain hueben zu besitzen gewest ist. Es mag ir kainer auch mit grund sagen, dass ich von ainer hueben was genommen hab, anders dann das mir oder ain yeden herrn davon gepurt vnd wie von alter herkommen ; wo aber ainer wider den landsprauch vnd alt herkommen von mir beswart ist worden, mag sich sunderhait beklagen vnd sich nennen, will ich mich, wie sich gepurt, verantworten. Als die pawrn sich beklagen, wo ir ainer wandlfellig worden sey, so hab ich in fengklich angenommen vnd vmb 10 fl. oder vmb 20 fl. oder mer gestraft vnd nicht vor recht vber in ergen lassen. Ist mein antwurt, dass ich gern den sehen will, der desmitwar-hait mich beziechen mag, dass ye von ainem so viel genommen hab oder yemand wider recht tan, vnd glaub, wo ich solichs ainem tan hiet, er darf sich nennen, damit ich mein Verantwortung thun möcht. Als sich die pawrn beklagen, das vor ainer zeit mein stiefsun, herr Cristof von Kreyg zu einem nachparn kommen sey vnd ain halbe wein bey im getrunken, dass ich den vmb 4 fl. gestraft habe. Hat es die gestalt, dass derselb mein sun auf ain zeit gen Vels kommen ist in meinem abwesen vnd hat bey einem pawrn, der sich selbs nicht dar nennen — mit namen Tomasch — trunken. Vnd mer dann ainst von Radmannsdorf herauf geritten, da hat derselb pawr gar vil red gehabt vnd mich zu einem herrn 145 veracht vnd meinen sun zu ainem herrn wellen haben vnd die lewt wellen mir also widerwärtig machen vnd ain mueterey vnder in aufrichten, da ich solche erindert bin worden, hab ich fengklich angenommen vnd in vmb 4 fl. gestraft. Wo ich im aber sein recht hiet tun lassen, so glaub ich, die pawrschaft wäre zum tayl frum 125 hrim (?) beliben, hieten sich vor der straf des strengen rechten pesorgt vnd war solche mueterey vnd pundnus auch vergessung irer eren vnd ayds vnderlassen beliben, dann derselbig Tomasch ist der ersten ainer gewest, solche puntnus aufzurichten. Als sich die pawrn beklagen, dass sy mir für ain alten vnd jungen pern 14 fl. haben geben muessen. Hat es die gestalt, dass die pawrn sich sträflich vnterstanden haben in dem wilpan zu jagen vnd 4 pern nicht fer von dem geschloss gefangen vnd die gen Radmannsdorf verkauft, hat mein pfleger zu in geschickt, dass sy im ain vmb das gelt lassen wider-farn, haben sy es nit thun wellen, sondern im stolzer täding zu enpoten. Vnd darumb hab ich sy gestraft, dass sy mir an vrlab, also fravenlich in dem wildpan gejagt haben vnd hab sy nicht so hoch gestraft als sy anzaigen. E. f. g. mag darumb die stiftprief ansehen, was ainer vmb solche handlung verfallen ist. Als sich ainer beklagt, als sollt ich im ain kaufrecht geben vnd wider genommen haben an vrsach. Ist mein antwurt, dass ich mich gern des verantwurten weit, wo sich der in seiner klag genent hiet, wann mir selbe nit wissen ist, dass ich ainem das sein on redlich vrsach vnd wider recht genommen sollt habem Als sich die pawrschaft beklagt, als sollt ich sy beswaren mit der münss, dass ir ainer 18 schwartzpfennig an ain gulden verlieren muess vnd die münss nicht neinen well, wie die sunst im land gee. Ist mein begeren nicht anders; dann dass sy mir den zins raichen nach laut des vrbars vnd wie von alter herkommen die münss. Dann mir auch swär sein sollt, dass ich an ain yeden gulden fünf kreuzer verlieren sollt, wann sy wellen nicht mer, dann fünf vnd fünfzig kreuzer fur ain gulden geben. Vnd der zins ist aller auf die schwartzmünss gestelt. Als sy e. f. gn. bitten, sy bey alten herkommen beieiben lassen, mögen sie mit kainer warhait darpringen, dass sy vii oder wenig darwider bisher von mir gedrungen worden sein. Als die pawrschaft zum tayl begeren vnd nicht bitten, dass e. f. g. in meinen sun, den sy für ain rechten erbherrn anzaigen, in zu ainem herrn geben soll, den sy gern haben wellen. Daraus mag e. f. gn. ersen vnd abnemen der pawrn fur-nemen, dass sy e. f. g. nicht für ain herrn erkennen, sonder mein sun für ain erbherrn anzaigen. Es ist aber das gemain spruchwort, dass der pawrn begeren wär, altag ain newen herrn zu haben, damit jer mueterey nicht ergrtindt wurdt, damit sy selbs herrn belieben. Als die bauern anklagen, dass ich ain frumen mann aus dem landgericht vertrieben vnd sein sun in gefengknuss gehabt, bis solang, dass er seines vatern gut hab erkaufen muessen vmb 52 fl., auch dass ich vich genommen hab, das wol 18 fl. wert ist gewesen. Ist mein antwurt die : weil sich derselbeg nicht selb benent vnd seines vatern Verhandlung anzaigt, wär nicht von nöten, mich fast zu verantworten, jedoch so wil mich bedenken. Es sey ainer mit namen Peter Pretner, darauf ich e. f. g. diese vnderricht hie-mit thue. Erstlich so hat sein vater mit namen Vrban Pretner ain zum rechten in fengknus verpurgt vnd annemen lassen bey 3 2 mark schill., der bey 23 jarn gesessen vnd das recht nye gegen im suchen wellen, darauf ich zu ihm gesagt, er soll das recht gegen in suechen vnd vbersten oder mir di 32 mark sch. geben oder aber mir den kost vnd zerung bezalen, dann ich will den gefangenen nicht länger halten. Darauf ist der vorbemelt Vrban Pretner fluchtig worden, hab ich alsdann vber zeit nach seinem guet griffen vnd das, wie der landsprauch auch der amtgericht gerechtigkait vermag, einzogen, ist sein sun auf ain ander hueben gesessen, hat mich mit allem fleis gebeten, im seines vatern guet zue verlassen, darumb welle er sich mit mir vertragen, darauf ich selb guet hab schätzen lassen, das besser dann (—) vugl. gülden wert gewest, bin ich noch erputig im sein 62 fl. wieder zu geben so ferr er sich beswart gegen mir, dass er mir mein heym gefallen guet auch der entgegen zuestell vnd ich glaub, dass er deshalben kain beswärung tregt. Als sich die pauerschaft beswaren, dass ich a in em pauern ain ackher geben hab vmb 3 fl. vnd ain kaufbrief darüber gefertigt vnd im dann wider genommen, wirdt sich mit grand nit befinden, dass ich mein leblang wider mein brief vnd sigi gehandelt hiet, doch wo der pauer frum wär, so hiet er sein nam in die klag benemen lassen damit ich mein verantwurtung thun möcht. Als sy an e. f. g. begeren das recht vrbar, mag in e. f. g. die stiftbrief furhalten, darin klärlich anzaigt ist, dass e. f. g. all obrigkait perg vnd tall, vischwaidt nicht ausgenommen auch frauen vnd manen als aigen leut zuegehören von vrsprung baider Saw bis zu jerer zamfliessung ; vnd e. f. g. mag das vrbar teglich pessern mit den gereut auch alben, sunst beleibt der zins von den hueben in seinem wert dann von alter herkomtnen. Herbard von Auersperg und die Yeldeser Herrschaft. Mit 12 Beilagen. Von Julius Wallner. Zu allen Zeiten äusserte sich im Kreise der Geschichtsfreunde das lebhafteste Interesse, die Helden der Vergangenheit, deren Grossthaten uns mit Bewunderung erfüllen, auch in dem stillen Walten ihrer Häuslichkeit, in dem engen Rahmen ihrer persönlichen Verhältnisse zu betrachten; es übt immer einen eigenthümlichen Reiz aus, wenn wir den sonst schwertgerüsteten Kriegsmann im friedlichen- Hauskleide, den geschickten, listengewandten Diplomaten als Gatten und traulichen Familienvater betrachten können; ist es doch, als ob die weltgeschichtliche Grösse uns dadurch menschlich näher rücke, wenn wir erfahren, wie auch sie einen Theil ihres Daseins denselben Alltagsleiden und Freuden widmen musste, denen wir alle unterworfen sind. Gar oft erhält das Charakterbild der geschichtlichen Persönlichkeit erst von dieser Seite die richtige Beleuchtung, und häufig wird auf diesem Wege dem Imponirenden auch das Sympathische, dem Bewunderungswürdigen das Gemüthvolle zugesellt. Nachstehende Zeilen beabsichtigen, in ähnlicherWeise die Aufmerksamkeit auf einen der bekanntesten und berühmtesten Helden der krainischen Geschichte zu lenken, der im rühmlichsten Kampfe mit dem türkischen Erbfeinde manchen Sieg gewann, aber auch sein Leben lassen musste, und dessen Andenken bis auf heute in dem Volke, für dessen Sicherheit er gestritten, noch fortlebt. Herbard Vili., Freiherr von Auersperg, der berühmte Sprosse des vor und nach ihm glänzenden Geschlechtes, hat bezüglich seiner Heldenlaufbahn bereits von berufener Seite einen beredten Biographen gefunden; Peter von Radies hat in seinem Buche, das den Namen des Gefeierten als Titel trägt, die vielseitige Thätigkeit desselben als Grenzvertheidiger, als Landeshauptmann sowie als sorgsamer Hüter und Mehrer seines angestammten Familienbesitzes eingehend dargestellt. Deshalb soll hier auf die erstgenannten Richtungen seines thatenreichen Lebens nicht weiter eingegangen, dagegen aus der letztbezeichneten Seite seines Wesens eine Angelegenheit hervorgehoben werden, die ihn fast die ganze Zeit seines Mannesalters beschäftigte, nämlich die Erwerbung der Veldeser Herrschaft. Seine Bemühungen, diese Perle krai-nischen Bodens in sein Eigenthum zu bringen, sein unermüdliches Festhalten an diesem Plane trotz vielfacher Gegenbestrebungen und hindernder Einflüsse, soll hier auf Grund archivalischer Behelfe, meist Correspondenzen von und an Herbard, erörtert werden.* Daraus wird sich ergeben, wie unser Held neben dem angestrengtesten Dienste im Interesse der bedrohten Heimat, des Kaisers, ja der ganzen Christenheit, noch Zeit fand, rastlos das materielle Wohl seiner Nachkommen zu fördern, wie aber trotzdem seine diesbezüglichen Bemühungen nicht überall Erfolg ernteten und namentlich dieses Lieblingsproject trotz aller aufgewandten Mühen und Opfer scheiterte. Die Lebensschicksale Herbards bis zum Eintritte in die hier zu berührenden Verhältnisse zu skizziren,1 2 fällt ausser den 1 Dieselben befinden sich im Archive des Rudolfinums, Abtheilung : Veldeser Archiv. Der jüngst verstorbene, hochverdiente Musealcustos Karl Deschmann machte den Verfasser auf das betreffende Material aufmerksam und gestattete bereitwilligst die eingehende Benützung desselben. 2 Der Uebersichtlichkeit willen sei Nachstehendes kurz erwähnt: Herbard wurde am 15. Juni 1528 als Sohn des kgl. ung.-böhm. Rathes und nie-deröst. Statthalters Trojan von Auersperg geboren, erhielt seine Erziehung am Hofe zu Cleve, wo er bis zum Jahre 1546 blieb, um darnach in sein krainisches Ahnenland zurückzukehren und seinem ritterlichen Berufe als Grenz- Rahmen dieses Aufsatzes, hier sei nur erwähnt, dass den ersten Anlass, sich um die Veldeser Herrschaft zu bemühen, wohl seine im Jahre 1549 erfolgende Vermählung mit Maria Christine, Freiin von Spaur und Valör, bot. Diese, dem riihm-lichst bekannten Tiroler Geschlechte angehörig, brachte ihren Gatten in vielfache, einflussreiche Familienbeziehungen, namentlich mit dem Cardinal und Trienter Bischof Christoph von Modrusch, dessen Schwester die Mutter von Herbards Gattin war. Christoph verwaltete zu dieser Zeit auch das Bisthum Brixen, dessen Domcapitel ein Bruder der vorgenannten, Hans Thomas von Spaur, als Coadjutor des Bischofs Vorstand. Ein Oheim väterlicher Seite, Hans Kaspar von Spaur, verwaltete überdies das Amt eines bischöflichen Pflegers zu Hainfels, so dass Herbard die bedeutendsten Persönlichkeiten des Brixner Domstiftes zu seinen nahen Verwandten zählte.3 Da letzteres aber die krainische Herrschaft Veldes vertheicliger nachzugehen. Unter dem berühmten Hans Lenkowitsch verdiente er sich die ersten Sporen, übte sich in Scharmützeln und «Reisen», wie man plötzliche Ueberfälle zu nennen pflegte, erhielt den Befehl über 50, später über 100 gerüstete Pferde und bekam seiner persönlichen Tüchtigkeit wegen bereits 1548 die Hauptmannschaft von Zengg. Trotz seiner Jugend versah er dies Amt mit Thatkraft und Geschick und fand in den nächsten Jahren vielfach Gelegenheit, sich an grösseren Unternehmungen zu betheiligen, doch verliefen die ersten Fünfzigerjahre im allgemeinen ruhiger, als man es erwartet hatte, so dass er Müsse fand, sich auch seinen Privatangelegenheiten zu widmen. Vergi. Radies : Herbard Vili., p. 116 und ff. 3 Die Verwandtschaft stellt nachfolgende Tabelle dar: Geschwister Christoph v. Modrusch Katharina v. Modrusch * 1512, f 1578, vermählt mit Card. u. Bischof v. Trient, ulrich Kreih. v. Spaur Hans Kaspar Freili. v. Spaur,' Administrator zu Brixen. u. Valör, Erbschenk v. Tirol, bischöfl. Pfleger Hauptmann auf Nauss u. Sulz. auf Hainfels. Maria Christine Hans Thomas Christoph Andreas Felicitas vermählt mit Coadjutor in Brixen, Bischof von Gurk, Herbard V. Auersperg Bischof daselbst 1578—1600. seit 1601 von Brixen. * 1528, f 1575. Christoph, Wolf Engelbert, Trojan, Johann Thomas. innehatte, so baute Herbard wohl zunächst auf diese Umstände seinen Plan auf, in den Besitz, beziehungsweise die Verwaltung dieses Gutes zu gelangen. Veldes, durch die bekannte Schenkung Heinrich II. im Jahre 1004 dem Brixner Bisthume als Eigenthum übergeben, wurde jedoch seit geraumer Zeit nicht mehr von diesem selbst bewirtschaftet. Man übergab es gegen eine grössere darauf haftende Pfandsumme und ein jährlich zu entrichtendes Bestandsgeld an benachbarte Edelleute, die als jeweilige Pfandschaftsinhaber, zugleich aber auch als brixenische Hauptleute auf Veldès fungirten, weil das Capitei sich alle Hoheitsrechte gegenüber den Unterthanen als Eigenthiimer Vorbehalten hatte und selbe wirklich durch den jeweiligen Bestandsbesitzer ausübte. Es liess ferner in löblicher Fürsorge für das Gut und die Unterthanen die Thätigkeit und Gebarung des letzteren durch periodisch wiederkehrende Commissäre überwachen und beeinflussen. Daraus entwickelte sich mit der Zeit ein eigenthümliches und manchmal widersprechendes Rechtsverhältnis zwischen beiden Factoren, indem der Bestandsinhaber durch seine für das Gut vorgestreckte Pfandsumme Gläubiger des Capitels und doch wieder als Hauptmann dessen Beamte war, seine Interessen kreuzten sich naturgemäss mit denen des Capitels; ersterer war bestrebt, den Bestand so ergiebig als möglich zu machen, das angelegte Capital so gut, als es nur gieng, zu verzinsen, zumal die Bestandsverträge nur auf kurze Zeit abgeschlossen und nicht selten nach Ablauf weniger Jahre gekündigt wurden; letzteres dagegen wünschte in einer gegenüber den landläufigen Anschauungen von der Wirtschaftsgebarung vergangener Zeiten überraschenden Sachkenntnis und Einsicht, die vorzeitige Entwertung der Herrschaft, die Bedrückung der Unterthanen, die übermässige Ausbeutung hintanzuhalten. Daher war Misshelligkeit und Streit zwischen den beiden Parteien eine gewöhnliche Sache, und bischöfliche Commissionen erschienen nicht selten, um die entstandenen Streitpunkte nach Möglichkeit auszugleichen. In solcher Weise wurde die Herrschaft Veldes bereits im Jahre 1421 dem kärtnerischen Edelmanne Gotthard von Kreyg übergeben.4 Dieser streckte dem Brixner Bischöfe Berthold die Summe von 1000 fl. vor, wofür ihm das genannte Gut unter der Zusage verpfändet wurde, selbes, so lange er lebe, nicht wieder auszulösen. Auch dessen Nachkommen blieben im ununterbrochenen Genüsse der Pfandschaft, ja der vor dem Jahre 1549 verstorbene Christoph von Kreyg hatte durch neuerliche Geldvorschüsse an die Brixner noch die Erweiterung seines Bestandsrechtes in der Art erworben, dass das Capitei ihm für zehn Jahre dieses einräumte und sogar im Ablebensfalle seinen Erben innerhalb der genannten Frist zusagte. Als die Witwe des Genannten sich in zweiter Ehe mit Anton Freiherrn von Thurn vermählte, übte dieser im Namen seiner Gattin die Bestandsinhaberschaft von Veldes aus. Derselbe scheint nun übel gewirtschaftet zu haben. Bei späteren Verhandlungen stellte sich heraus, dass er seine Einkünfte in eigenmächtiger Weise durch Verpachtung, ja selbst Verkauf von Wald- und Ackerparcellen, namentlich von neuen Gereuten, vergrösserte und so das Urbar des Capitels dauernd schädigte. Auch die Behandlung der Unterthanen bot zu vielfachen Beschwerden Anlass, so dass das Brixner Capitei sich zu einer Aenderung der Bestandsinhabung entschloss und diesen Beschluss, beziehungsweise die Aufkündigung, am 5. November 1551 dem genannten Freiherrn mittheilte. Derselbe war freilich nicht gewillt, das Object so leichten Kaufes aus der Hand zu geben, zumal, wie oben erwähnt, seine 4 Schon in früherer Zeit war dem Brixner Capitei vorübergehend die Verwaltung des Veldeser Gutes entzogen worden. Kaiser Friedrich II. berührte im Jahre 1236 die Stadt Brixen und ordnete hiebei die in starken Verfall gerathenen Verhältnisse des Bisthums. Gleichzeitig übertrug er die Veldeser Herrschaft dem Herzoge von Kärnten, beliess aber den Bischof im Genüsse der Einkünfte. Fünf Jahre später wurde das Gut zwar an das Capitei wieder zurückgegeben, doch gieng die Vogtei über selbes an die Görzer Grafen über, weshalb auch im Jahre 1290 Meinhard von Kärnten in dieser Eigenschaft urkundlich erwähnt wird. Sinnacher, Geschichte der bischöflichen Kirche Säben und Brixen. Bd. IV, p. 297 und 336, Bd. V, p. 10, und Bd. VI, p. 87. Gemahlin als Erbin ihres ersten Gatten verbriefte Ansprüche auf den weiteren Pfandbesitz erheben konnte. Am 15. Jänner 1552 wandte er sich in einem Schreiben direct an den Cardinal Christoph von Modrusch und erklärte, «dass seine Frau fest entschlossen sei, von der früher auf zehn Jahre zugesicherten Pfandschaft Gebrauch zu machen. Bevor sie aber den Rechtsweg betrete, wende er sich an den Bischof selbst, da die Kündigung von dem Capitei ausgegangen sei, was gleichfalls gegen das alte Herkommen verstosse; denn alle vorhandenen Briefe und Urkunden bezeugten, dass seit hundert Jahren die Entscheidungen und Beschlüsse bezüglich Veldes direct vom Bischöfe und nicht vom Capitei ausgegangen seien. Was den angeblichen Grund, die Bedrückung der Unterthanen, betreffe, so sei er der Meinung, dass eine einzuleitende Untersuchung die Haltlosigkeit dieser Beschuldigung erweisen dürfte. Doch, selbst zugegeben, dass er sich derartiger Uebergriffe schuldig gemacht, wäre er höchstens zur Schadloshaltung zu verpflichten, nie könne jedoch das Recht und die Ansprüche seiner Gattin deswegen verloren gehen.» Diesen Erwägungen trug das Brixner Capitei auch that-sächlich Rechnung, denn wir erfahren, dass Freiherr von Thurn, beziehungsweise seine Gemahlin, noch durch einige Jahre, wahrscheinlich bis zum Ablauf der oben bezeichneten Verschreibungsfrist, im Besitze von Veldes verblieb. Die Absicht der Brixner, letzteres anderwärts pachtweise zu vergeben, war indessen nicht unbekannt geblieben, und von mehreren Seiten drängten sich die Bewerber herzu, darunter auch Herbard von Auersperg. Die erste Nachricht von dem Bestreben desselben, in den Besitz von Veldes zu kommen, erfahren wir aus einem Briefe vom 26. Juni 1552,5 in dem er vom Schlosse Auersperg aus seinen vielvermögenden Schwager, den Coadjutor Hans Thomas von Spaur, bittet, derselbe möge sich seinetwegen beim Cardinal Christoph von Modrusch verwenden, damit ihm 5 Sieli Beilage I. nach Ablauf des Kreyg’schen Bestandes dieVeldeser Herrschaft eingeantwortet werde. Wir erfahren gleichzeitig, dass er in derselben Angelegenheit sich bereits an den Cardinal direct gewendet habe, doch darüber noch keine Antwort eingelangt sei. Herbard stellte sich, wohl in Hinsicht auf die Schwägerschaft, die Sache viel einfacher und leichter vor, als ihn die spätere Erfahrung lehren sollte, verlangt er doch schon in diesem ersten Schreiben bereits die Zusendung einer Revers-copie, ja des bischöflichen Willebriefes. Er ahnte damals noch nicht, dass er erst an der Schwelle langwieriger und verwickelter. Verhandlungen stünde. Er erfuhr zunächst, dass der Cardinal gerade zur Zeit, als sein Schreiben in Brixen eingetroffen, eine Romreise angetreten habe, wodurch sich das Ausbleiben der Antwort erklärte; da er aber nicht gewillt war, von seinem Anbringen abzustehen, so übersandte er ein zweites Schreiben,6 diesmal nach Rom, wo sein Bruder Weik-hard sich gerade aufhielt. Aus demselben entnehmen wir die Absichten und Pläne, welche unser Held mit der Bestandsübernahme von Veldes verband. Er erklärt, dass selbe für ihn von grösster Wichtigkeit sei, da er drei Söhne besitze, für deren Versorgung er beizeiten bedacht sein müsse ; aus diesem Grunde aber sei es nöthig, dass der Bestand nicht etwa bloss auf einige Jahre, sondern auf längere Frist, womöglich auf Lebenszeit vergeben würde , zumal bei der Uebernahme bedeutende Anlagekosten zu bestreiten wären. Mit dem jährlichen Bestandsgelde von 600 fl. rh. erklärt sich Herbard zwar im wesentlichen einverstanden. erbittet sich aber möglichenfalls eine Herabminderung, da die bedeutenden Steuern hinzukämen. In die Bestandssumme könnten nach seiner Meinung auch jene mehrere hundert Gulden eingerechnet werden, welche der Cardinal als Heiratsgut für Herbards Gattin wohl beizusteuern versprochen, aber bis jetzt nicht geleistet hatte. Auch der Bauzustand des Veldeser Schlosses bedurfte nach Herbards Ansicht einer Undatirt, laut Rubricalbemerkung aus dem Jahre 1553- eingehenden Reparatur, die unter 1000 fl. nicht leicht zu bewerkstelligen wäre. Sollte das Capitei diese Summe nicht sofort anwenden wollen, sei er gerne bereit, selbe vorzustrecken und dann in Jahresraten vom Bestände in Abzug zu bringen.7 Diese riickhaltslosen, offenen Darlegungen der Pläne Auerspergs bezüglich der Uebernahme von Veldes waren indessen nicht geeignet, das Capitei zu Brixen für ihn günstig zu stimmen, zudem war dasselbe bereits von anderer Seite beeinflusst worden. Josef Freiherr von Lamberg, zur Zeit Landeshauptmann von Krain, hatte gleichfalls die Absicht kundgegeben, in den Besitz der Herrschaft zu kommen. Er schrieb am 6. December 1552 an den bischöflichen Kanzler Dr. Wolfgang Paumgarten und ersuchte denselben um seine 7 Seit dem Erdbeben vom Jahre 1509 (Valvasor XI, 612) scheint der Bauzustand des Veldeser Schlosses ein schadhafter gewesen zu sein. Auch Christian Freiherr von Kreyg hatte bei seiner Bestandsübernahme sich ange-boten, zur Besserung desselben 400 fl. rh. vorzustrecken und den Betrag durch einige Jahre ohne Verzinsung zu lassen, wenn sich das Stift verpflichte, denselben nach Ablauf des Bestandes mit der übrigen Pfandsumme rückzuzahlen. Das Capitei scheint aber keine rechte Lust gehabt zu haben, auf den Umbau einzugehen, wollte aber doch die genannten vortheilhaften Bedingungen nicht gänzlich von der Hand weisen. Der Bischof erklärte daher, dass er das Anerbieten «mit besonderen gnaden anneme», verlangte aber, dass «er one vnnser vorwissen vnnd Verordnung sollichen paw nicht verrichten noch anfachen, sonder vnnsers beschaids, denn wier Ime nach dato dreyer Monatsfrist geben wellen, darin erwartten soll». (Auszug aus dem Bestandsvertrag im Veldeser Archiv.) Die genannte Frist vergieng jedoch, ohne dass der versprochene Baubescheid gekommen wäre. Nach des Freiherrn Tode verwandte sich die Witwe vergeblich um die Baubewilligung, und als sie sich bereits wieder in zweiter Ehe mit Freiherrn von Thurn vermählt hatte, schritt der letztere neuerlich darum ein. Er bezeichnet (1549) namentlich das Dachwerk als verfault, keiner Reparatur mehr fähig, so dass die Aufnahme eines Befundes durch Commissäre unumgänglich nötliig sei. Sollten diese aber, wie voraussichtlich, nicht so rasch nach Veldes kommen, so soll er beauftragt werden, wenigstens die dringendsten Schäden zu beheben, damit nicht später dreifache Kosten erwüchsen. (Original im Veldeser Archiv.) Aus dem im Text Angeführten ersehen wir, dass auch Thurns Einschreiten nichts nützte und die Befürchtung desselben bezüglich der grösseren Kosten in Erfüllung gegangen war. mächtige Verwendung in der Sache, berief sich auch hiebei auf die Befürwortung seines Schwagers Herrn Niklas von Modrusch, den er als seinen «promotor» und «sollicitator» bezeichnete. Wirklich hatte dieser bereits am 4. October desselben Jahres sich an den Cardinal gewandt und seinen Verwandten wärmstens zur Berücksichtigung empfohlen. Auersperg war somit zu spät gekommen, die Brixner entschieden sich dahin, dem Genannten die Pfandschaft auf Veldes nach Ablauf des noch in Kraft stehenden Bestandsvertrages zuzusichern. Doch trat Lamberg niemals den Besitz von Veldes an. Im Frühjahre 1554 schied er aus dem Leben, und die Ablösungsfrage harrte einer neuen Erledigung. Herbard versäumte nicht, durch ein Schreiben an den Coadjutor sich neuerlich um die Zusicherung von Veldes zu bewerben, doch auch diesmal liess der Erfolg auf sich warten. Im nächsten Jahre schlug nun unser Held, der mit der ganzen Zähigkeit einer kraftvollen Natur an dem einmal gefassten Vorhaben festhielt, denselben Weg ein, welchen sein glücklicherer Mitbewerber gewählt hatte. Er wandte sich gleichfalls an des Bischofs Kanzler, den genannten Paumgarten, und betonte in diesem Schreiben (ddto. Radmannsdorf 22. April 1555) hauptsächlich die geschäftliche Seite seines Angebotes sowie die Vortheile, die dem Capitei aus seiner Bestandsübernahme erwachsen dürften. Er erklärte sich bereit, die auf dem Gute lastende Pfandsumme sogleich zu erlegen, und verspricht, bezüglich der Einkünfte jederzeit genaueste Rechnung vorzulegen, ja sogar einen bischöflichen Gegenschreiber auf seine Kosten anzustellen, damit das Capitei jederzeit genauesten Einblick in die Gebarung hätte. Nicht sein eigener Vortheil, «seine begrasung», fügt er hinzu, sei es, was ihn zur wiederholten Bewerbung veranlasse, sondern sein Ehrgefühl, da er den Spott seiner Standesgenossen, die Schande der Abweisung nicht ertragen könne. Wir begreifen, dass der Gedanke an ein erneutes Misslingen seiner Absichten dem schon damals hochverdienten Manne schwerfallen musste; daraus wird auch erklärlich, dass IS« er keinen Anstand nahm, zu dem in jener Blütezeit des Sportel- und Präsentewesens üblichen Auswege zu schreiten; wir finden dem Briefe an Paumgarten, der ausdrücklich bestimmt war, dem Cardinal vorgelegt zu werden, noch ein unscheinbares aber inhaltsschweres Zettelchen beigefügt, in welchem dem einflussreichen Kanzler für seine erfolgreiche Verwendung eine «Verehrung» von 100 Kronen und «was sonst noch etwa von türkischer war mitkommt», versprochen wird. Auch seines Schwagers, Hans Thomas von Spaur, Befürwortung suchte Herbard durch ein sehr verbindliches Schreiben zu erwirken. Er befand sich im Herbste 1555 bereits wieder zu Zengg, wo er, wie bekannt, die Hauptmannschaft innehatte. Von dort aus meldete er am 12. December seinem Gönner, er sei durch die dienstlichen Geschäfte so sehr in Anspruch genommen worden, dass er nicht einmal der Höflichkeitspflicht einer baldigen Nachricht habe entsprechen können. Er sendet einige kleine Geschenke aus dem Lande seines Wirkens und ergeht sich in eine kurze Schilderung der von den Türken auch während der Friedenszeit gemachten Fortschritte. Das von heiterster Seelenstimmung und einem gesunden Humor durchwürzte Schreiben8 enthält endlich die Mittheilung, dass er vor einiger Zeit türkische und jüdische Kaufleute zu Gefangenen gemacht und sich von ihnen «ein guetten schlaftrunkh» verspreche, da sie wohl an 3000 bis 4000 Ducaten Lösegeld bezahlen würden. Doch fügt er hinzu, dass die Sache eigentlich einen unangenehmen Handel mit den Venetianern nach sich gezogen, die ihm seine Beute, als auf ihrem Boden gefangen, streitig machten und deshalb sogar des Kaisers Machtwort angerufen. Doch hoffe er, wie er drastisch genug sagt, «ein tails mit gerechtigkait, ein teils mit vnfueg» sich daraus zu «hackhen». Bemerkenswert erscheint der Umstand, dass in diesem Schreiben der Veldeser Angelegenheit mit keinem Worte gedacht ist, während wir doch wissen, dass Herbard Sieh Beilage II. jetzt eifriger als je die Sache betrieb. Vielleicht vermied er seinem Schwager gegenüber die Erwähnung seines Begehrens deshalb, weil er mit demselben Schreiben Geschenke mitsandte und so jeder möglichen Missdeutung vorgebeugt haben wollte. Der Erfolg all dieser Bemühungen liess aber noch immer auf sich warten. Im April 1556 lief zwar das dem Ehepaare Thurn zugesicherte Pfandjahr ab, doch gelang es demselben, die Uebergabe der Herrschaft noch um ein weiteres Jahr zu verzögern, beziehungsweise den Bestand auf Veldes auf diese Zeit verlängert zu sehen. Herbard musste sich daher begnügen, sich für den Ablauf der genannten Frist in Erinnerung zu bringen. Er that dies am 6. November nicht nur seinem Schwager Hans Thomas von Spaur gegenüber, sondern sandte auch am gleichen Tage ein höfliches Schreiben an den Cardinal, worin er unter Anführung der bereits früher geltend gemachten Gründe seine Bitte eindringlich wiederholte. Auch die Vermittlung einflussreicher Verwandter nahm er zu Hilfe. Er ersuchte einen gewissen Ludwig Vintler, der mit ihm verschwägert war, persönlich seine Bitte zu unterstützen, und erwirkte ein Empfehlungsschreiben seitens des schon früher genannten Niklas von Modrusch, der, wie oben erwähnt, sich bereits einmal in erfolgreicher Weise für den seither verstorbenen Lamberg eingesetzt hatte. Niklas stand, wie aus dem Schreiben an den Coadjutor Spaur ddto. 30. Juli 1556 hervorgeht, in den vertrautesten Beziehungen zu letzterem. Er erzog die beiden jüngeren Brüder Spaurs in seinem eigenen Hause und war bemüht, für deren Schwester Felicitas eine passende Heirat zustande zu bringen. Umso wertvoller musste dessen Fürsprache für Herbard erscheinen, da er diesmal in den wärmsten Ausdrücken für die Ueberlassung von Veldes an diesen eintrat. Auersperg war ein günstiger Ausgang seiner Angelegenheit gerade in dieser Zeit besonders willkommen, da der Sommer und Herbst des genannten Jahres ihm nichts Erfreuliches gebracht hatte. Seine Gefangenen, von denen er sich so reichen Gewinn versprochen, Hessen mit der gehofften Schatzung noch immer warten; der ihrethalben mit den Venetianern entstandene Streit zog immer grössere Kreise; Sein Sohn Wolf, den er zu Seisenberg gelassen, war erkrankt; seine eigene Thätigkeit zu Zengg entbehrte jeglicher Abwechselung und bewegte sich in zwar anstrengendem, aber unfruchtbarem Einerlei. Man suchte in kleinen Scharmützeln und Streifzügen einander so viel als möglich Schaden zuzufügen und Beute zu gewinnen. Letzteres namentlich im Interesse der schlecht oder häufig gar nicht bezahlten Soldknechte, die nur unter dieser Voraussetzung im Dienste blieben. Wie wenig Herbard die Pflege des Kriegshandwerkes in dieser rohesten Form zusagte, entnehmen wir aus seinem eigenen Urtheile, das er seinem Schwager gegenüber bezüglich seines Thuns und Treibens fällt: «vmb mich stets Gott sei lob, zimblich, hab zu Zengg nichts vii andres ze thuen, als Rauben, prennen vnd mördten ze lassen, das ist hier unsere Narung.» Hans Thomas von Spaur ertheilte darauf unserem Herbard den Rath, sich etwa ein halbes Jahr vor Ablauf des neuerlichen Bestandsjahres beim Brixner Capitei wiederum zu melden, und wir begreifen, dass derselbe es nicht versäumte. Am 8. Juli 1557 bringt er die Angelegenheit und seine Bewerbung bei den massgebendsten Persönlichkeiten, darunter auch beim Domdechant in Brixen, Hans Jakob von Khuen, in Erinnerung, diesmal sogar mit besserem Erfolge. Schon im Herbste desselben Jahres ergieng von Brixen aus an Herbard die vertrauliche Anfrage, ob er imstande sei, zu Georgi die auf Veldes lastende Bestandssumme von 4400 fl. bar zu entrichten, und ob er willens sei, persönlich daselbst die Wirtschaft zu leiten, was dem Stifte im Interesse einer guten Verwaltung sehr erwünscht wäre. Herbard schreibt noch im November 1557 ausWarasdin, wohin er vom obersten Feldhauptmanne Lenkovitsch geschickt worden, dass die geforderten Geldmittel bereit lägen; bezüglich der zweiten Forderung musste er freilich eine behutsame Zurückhaltung beobachten. Er wollte einerseits nicht ohneweiters auf seine kriegerische Laufbahn und Zukunft verzichten und war doch zu klug, um die dem Abschlüsse so nahe gebrachte Angelegenheit gerade an dieser Klippe scheitern zu lassen. Zudem hatte Auersperg gerade damals manche bittere Erfahrung im Dienste gemacht, namentlich mit den Venetianern, den angeblich Verbündeten, die ihn aber, wie wir gehört, persönlich befeindeten. Der Gedanke, sich von der Zengger Hauptmannschaft zurückzuziehen, schien ihm deshalb einer Erwägung wert, namentlich, «weil mir yetzo vil mer geferlicher vndt sorglicher meines leibs vndt lebens neben den vermainten Freundten, den Venedigern, als pey den rechten feindten, denTiirkhen, zu dienen.»0 Er konnte deshalb den zweiten Punkt der bischöflichen Forderung, freilich mit der Einschränkung, Zusagen, dass er im Falle seiner Abwesenheit von Veldes eine taugliche Adelsperson dahin als Stellvertreter entsenden wolle, damit die Verwaltung des Gutes keinen Schaden erleide. Damit waren vorläufig alle Bedingungen erfüllt, und unser Held konnte am 30. März 1558 die berechtigte Zuversicht aussprechen, dass nun alles in Kürze den günstigsten Abschluss finden werde. Der Ablauf des Thurn’schen Bestandes und dessen Ueber-gabe an Auersperg sollte indessen noch immer nicht so glatt vonstatten gehen; das Brixner Capitei machte noch in letzter Stunde den Versuch, die Uebergabe der sicher recht einträglich scheinenden Pfandschaft zu einer grösseren Finanzoperation zu benützen. Als bereits die Uebergabscommissäre zu Veldes weilten, verlangte einer derselben, Rumbi, im Namen des Brixner Bischofs von Auersperg neben der stipulirten Ueber-nahme der auf Veldes lastenden Hypothekarschuld per 4400 fl. noch ein unverzinsliches Darlehen von 20.000 fl., d. i. die volle Pfandwertsumme des ganzen Gutes. Dieses Darlehen sollte nun in 48 Raten per 500 fl. von dem jährlichen Bestandsgelde abgezogen und so getilgt werden, d. h. das Brixner Capitei verlangte gewissermassen die Vorausbezahlung fast des ganzen Pachtschillings auf nahezu ein halbes Jahrhundert. Diese neue, wahrlich nicht bescheidene Forderung 9 9 Aus seinem Schreiben ddto. Auersperg, 6. September 1556. Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. u Hess Herbard die Geduld reissen. In seinem Schreiben an Spaur vom 30. April 1558 10 spricht er in unverblümten Worten seine Entrüstung darüber aus, dass der Cardinal, der doch für ihn und seine Familie ein Vater und Blutsfreund sein solle, ihn so unerhört zu drücken verstehe. Er werde selbst ermessen, dass kein vernünftiger Mensch unter der Sonne auf dergleichen eingehen könne; es sei ja gar nicht möglich, im besten Falle eine solche Riesensumme in der verlangten kurzen Zeit zustande zu bringen, auch wenn er sein und seiner Familie Vermögen in die Schanze schlage. Nach dieser Erfahrung, schreibt er, «wollte ich aber ein Hohes niederlegen vnd schuldig sein, dass ich von der Herrschaft wegen mein leben lang nie khein Wort geredt, geschweigens gehandelt hett, vnd war mir Tausentmal lieber gewest, mein genedigster Herr, hete mir zuvor nie erteiligt noch einantworten lassen, als mit mir dermassen vmbzugen!» Die Drohung, im Falle der Ablehnung die Verhandlungen mit Auersperg abzubrechen, wurde indessen nicht erfüllt. Es scheint, dass die Brixner nur ein Fühlhorn ausgestreckt oder den Versuch gemacht haben, von der Willfährigkeit des neuen Bestandsinhabers grösseren Vortheil zu ziehen. Die Forderung wurde fallen gelassen, und am i.Mai 1558 fand die endliche Uebergabe des Gutes Veldes und der Hauptmannschaft daselbst an Auersperg statt, und zwar vorläufig auf drei Jahre.11 12 Bei dieser Gelegenheit übergab die bischöfliche Commission Herbard eine genaue Instruction,’2 nach welcher er sich in den verschiedenen Zweigen seiner Amtsführung verhalten sollte. Wir erfahren daraus so manches Wichtige bezüglich der damaligen Wirtschaftsverhältnisse und finden darin manche Berichtigung althergebrachter Irrthümer 10 Sieh Beilage III. 11 Eine längere Ausdehnung der Bestandszeit war von dem vorsichtigen Brixner Capitei nicht zu erlangen, wiewohl auch die Gemahlin Herbards, Maria Christine, in einem eigenhändigen Schreiben darum ihren Bruder ersuchte und dabei die Vorrechte der Verwandtschaft geltend machte. 12 Sieh Beilage IV. und Gemeinplätze über die Lage des unterthänigen Bauernstandes, über das Verhältnis der Grundobrigkeit zu den angeblich rechtlosen Unterthanen. Dem Pächter und Hauptmanne auf Veldes wird namentlich die rationelle Pflege der Landwirtschaft mit erstaunlicher Sachkenntnis ans Herz gelegt, und Schlagwörter, die man sonst als moderne Errungenschaften der Oekonomie anzusehen beliebt, wie Wälderschonung, Fischereipflege u. dgl., begegnen uns bereits hier. Die verödeten Fischwässer in der Save und Rothwein sollen wieder belebt und vorläufig nur zu seinem eigenen Hausgebrauche benützt werden. Er solle keine neuen Zinse oder sonstige Giebigkeiten seitens der Unterthanen fordern, auch keinen derselben vertreiben oder entsetzen ; alle diese in den Besitzstand des Gutes tiefer eingreifenden Massnahmen sollen der bischöflichen Commission Vorbehalten bleiben, welche alle zwei bis drei Jahre erscheinen werde, um den Zustand des Gutes zu prüfen. Dagegen sollte er nicht dulden, dass irgendwelche Nutzungen von Nachbarn widerrechtlich erworben würden, sondern Sorge tragen, dass derlei Entgänge wieder ins Veldeser Urbar eingetragen würden. Er hätte ferner alle Rechtshandlungen der Unterthanen als bischöflicher Gewaltsträger zu unterzeichnen, im Namen des Cardinals Recht zu sprechen und Streitigkeiten zu schlichten. Noch eine ganze Reihe manchmal recht unangenehmer Verpflichtungen wird dem neuen Hauptmanne auferlegt. Man sieht daraus, wie Ordnung und Besitzstand des Gutes unter der früheren Bestandschaft erheblich gelitten. Da ist der Fischer in der Wochein abzusetzen, weil er seine Befugnisse missbraucht, dort die Bestrafung eines widerspenstigen Bauers angeordnet, der das Capitei mit erlogenen Beschwerden behelligt, jedoch hinzugefügt, dass er im Falle der Zahlungsfähigkeit dies auch mit einer Geldstrafe sühnen könne. Mit dem freising’schen Gutsverwalter zu Laak soll er gute Nachbarschaft halten und die jüngst eingegangenen Vergleiche achten. Einzelnen Eisenhammerbesitzern der Umgebung wird der Holz- und Kohlenbezug aus den bischöflichen Wäldern 164 verboten, anderen dagegen unter genau bezeichneten Bedingnissen gewährt. Die Holz- und Schindelerzeugung wird mit einer bestimmten Abgabe belegt, der eigenmächtige Holzschlag mit schweren Strafen verpönt, ebenso die Haltung von Ziegen im Jungbestande verwehrt. Dem kaiserlichen Forstmeister soll zwar von Seite der Unterthanen das schuldige Jagdrecht geleistet werden, aber nur in dem von altersher verpflichteten Masse. Ueber sein Verhalten zu den Unterthanen erhält Herbard eine ganze Reihe von Weisungen, aus denen ersichtlich ist, dass das Brixner Capitei sich in humaner Weise derselben annahm und bestrebt war, den alten Satz, unter dem Krummstabe sei gut zu leben, zu rechtfertigen. Freilich lag dies im mittelbaren Interesse dieser Körperschaft selbst, denn wohlhabende, leistungsfähige Zinsbauern erhöhten den Wert des Gutes. Anderseits bedurften die Unterthanen sicherlich hie und da eines kräftigen Schutzes, da einzelne der Bestandsinhaber nur den eigenen Vortheil in ihrer oft kurzen Pachtzeit rücksichtslos ausbeuten mochten. Herbard erhält ferner den Auftrag, die Lastenrobot, d. i. sogenannte «Sambfahrt», in der Weise zu mildern, dass das Gewicht der Ladung von 80 auf 70 Viertel herabgesetzt werde und es gestattet sei, diese Leistung auch mit Geld abzustatten, wobei aber eine billige Abwechslung stattfinden sollte. Den Wocheiner Bauern soll der Weg gebessert und selbe nur in gütlicher Weise bewrogen werden, die zwar nicht rechtlich verpflichtete, aber seit einiger Zeit übliche Holzschwemmrobot zu leisten. Da die Betroffenen hiebei über Schaden geklagt, der an ihren Wasserwehren angerichtet würde, soll Auersperg denselben erheben lassen und nach Gebür den Betroffenen vergüten. Die Arbeitsleistungen sollen gerecht und nach Mass-gabe der Zinse und Abgaben vertheilt werden, damit die armen Kaischler nicht etwa härter behandelt würden als die wohlhabenden Hubleute. Eine ganze Reihe von Einzelbeschwerden und Anliegen seitens der Bauern wird ihm zur Schlichtung und Erledigung übergeben und endlich die An- bringung des brixnischen Stiftswappens als sichtbarer Ausdruck der Hoheitsrechte des Bisthums in allen Pfarr- und Filialkirchen angeordnet. Dass der neue Pfandherr redlich bemüht war, allen diesen verwickelten Aufträgen zu entsprechen, geht aus zahlreichen Randbemerkungen 13 hervor; wir lesen fast bei allen Punkten ein: «Ist vollzogen», «Ist in Richtigkeit», «Es hat keine Irrung» u. s. w. Andere Dinge freilich, namentlich das Verhältnis zu seinen oft recht eigennützigen Nachbarn, gewisse unklare und verfahrene Eigenthumsstritte, Hessen sich nicht so leicht ins reine bringen und führten noch zu manchen recht unerquicklichen Processen. So beanspruchten im Jahre 1560 die Wocheiner Bauern ein Gereut, «Veliki dol» genannt, zur eigenen Nutzung, während es früher zur Herrschaft Veldes gehörte und von dem vorigen Bestandsinhaber den Gebrüdern Mastele käuflich überlassen worden war. Hierüber konnten sich die gegenwärtigen Nutzniesser documentarisch ausweisen; selbst die Bauern hatten zur Zeit dieser Rechtshandlung und auch darnach keine Beschwerde erhoben. Jetzt erst erklärten sie und bekräftigten es bei der diesbezüglichen Commissionsverhandlung einstimmig, dass seit Menschengedenken der strittige Boden von den Gemeindeinsassen benutzt und erst seit kurzer Zeit von den Veldeser Bestandsinhabern widerrechtlich beansprucht werde. Herbard suchte die Sache persönlich zu schlichten. Obwohl kränklich, nahm er von seinen Oberen Urlaub, erschien im Juni in Veldes und wollte selbst den Augenschein in der Wochein vornehmen, musste aber diese Handlung seinem Pfleger überlassen, da ein neuer Anfall seines Fiebers ihn nicht ins Gebirge reisen Hess. Auersperg verhehlte sein Urtheil in der Streitfrage keineswegs dem Brixner Capitel. «Ihm und seinem einfältigen Verstände,» schreibt er am 23. Juni aus Veldes, «sei es klar, dass der begehrte Besitz wirklich früher der Wocheiner Bauernschaft zugehörig gewesen, doch sei ihr diesbezügliches Recht durch die mehr als dreissigjährige Unterlassung aller Nutzung erloschen. Deshalb sei es schwer, den Kauf etwa ungiltig zu erklären, weil der Käufer sich an die Thurn’sche Familie mit Ersatzansprüchen wenden würde. Ueberhaupt wäre er überzeugt, dass die Wocheiner mehr aus Starrsinn als aus Bedürfnis an ihrer Forderung festhielten, indem sie gleichzeitig mit mehreren Nachbarn in ähnlichen Dingen im Streite lägen. Er habe sich bemüht, sie zum Aufgeben einer so unbedeutenden Kleinigkeit zu bewegen, doch Hessen sie sich nicht weisen, noch ,ihrer Flärtigkeit halber richten'.» Ueber den Ausgang dieses Handels ist uns nichts Bestimmteres überliefert, als die lakonische Notiz späterer Commissäre, in deren Instruction bemerkt ist, dass es in dieser Sache bei dem früher ergangenen Befehle zu verbleiben habe; es ist also anzunehmen, dass die Wocheiner mit ihrer Forderung abgewiesen wurden. Herbard benützte die Gelegenheit dieses Berichtes, um dem Brixner Capitei in Kürze seine bisherige Wirksamkeit als Hauptmann des Gutes Veldes zu schildern. Er meldet, wie er für die Belebung der Fischwässer gesorgt und die Gewinnung der Beute (Karpfen und Hechte) überwache, wobei er freilich über den geringen Nutzen klagt, den die Fischerei im Veldeser See wegen der schwierigen und theueren Beschaffung genügend grosser Netze abwerfe. Neben den Forstknechten habe er weiters zwei Gerichtsdiener angestellt, um jeden Unfug oder Missbrauch hintanzuhalten, auch dem Lieblingswunsche des Brixner Capitels, seine persönliche Anwesenheit in Veldes, kommt er wenigstens theilweise mit dem Versprechen entgegen, dass künftighin seine Gattin daselbst den Wohnsitz nehmen werde. Eine derartige Zusicherung schien umso gerathener, weil mit Georgi 1562 die erste Bestandszeit wieder ablief und er natürlich alles daran setzte, die Verlängerung des bestehenden Vertrages zu erwirken. Eine bischöfliche Commission untersuchte deshalb im Juni des genannten Jahres den gesammten Zustand des Gutes und ergieng sich mit gründlicher Genauig- keit in alle Einzelheiten der Wirtschaftsverhältnisse. Das Capitei strebte nämlich nebenbei eine Erhöhung des bisher gezahlten Bestandsgeldes an. Es erklärte, dass durch die stetige Ausbeutung der Wälder seitens der Hammergewerke neue Gereute entstanden seien, aus deren Bewirtschaftung sich naturgemäss weitere Zinsungen ergäben. Dieser Zuwachs an Einkünften sollte auch in der neuen Bestandsumme seinen Ausdruck finden. Die Commissäre prüften nun den Zustand des Gutes auch nach dieser Seite, worauf sie das Resultat ihrer Wahrnehmungen nach Brixen berichteten.14 Das Ergebnis war ein für Herbard durchaus günstiges, ja, derselbe konnte keine beredteren Anwälte für seine Ansprüche finden, als es die Commissäre, darunter freilich der Oheim seiner Frau, Hans Kaspar von Spaur, und der ihm allzeit gewogene Rumbi, waren. Dieselben verstiegen sich sogar zu dem Zugeständnis, dass Herbard keine höhere Summe als bisher zahlen könne, da er ohnehin kaum genügende Verzinsung seines auf Veldes angelegten Capitals fände. Beim Antritte des Bestandes habe er 4201 fl. 45 kr. erlegt, welche still lägen und einen jährlichen Zinsverlust von etwa 400 fl. darstellten, ausserdem habe er nebst dem Pachtschilling von 600 fl. die landesfürstlichen Steuern, d. i. die halbe Gült, mit 208 fl., den sechsten Pfennig zur Landrüstung mit 69*/2 fl., zu entrichten, die Ausgaben betrügen daher etwa 1300 fl.; da die Urbarseinkünfte etwa 1400 fl. ausmachten, so bleibe dem Bestandshaber eigentlich nur ein Ueberschuss von 100 fl., der etwa einer 2l/2°/o'gen Verzinsung des Anlage-capitals entspräche, während doch der übliche Zinsfuss, selbst bei der kgl. Kammer, 7 °/o betrage. Die Commissäre veranschlagen ferner die Kosten des Haushaltes auf Veldes gering auf 500 fl., so dass der Inhaber eigentlich eine Summe von 400 fl. jährlich aus Eigenem zuschiessen müsste, wenn nicht einzelne zufällige Einnahmen, wie Fischerei, Strafgelder und ausserordentliche Nutzungen, das Gleichgewicht einigermassen herstellten. Da sich aber Herbard auch hierin «ganz beschai- dentlich verhalten», so sei es klar, dass er nicht des Vortheils willen die Herrschaft behalten wolle, sondern stets den Nutzen des Capitels gewahrt habe und bestrebt gewesen sei, den Besitzstand des Gutes ungeschmälert zu lassen. Obwohl benachbarte Hammerbesitzer ein Angebot von jährlichen iooo fl. gemacht, so warnten die Commissäre doch ernstlich davor, da selbe nach der aufgestellten Berechnung diese Summe nur durch rücksichtslose Ausbeutung des Waldreichthums zu ihren industriellen Zwecken aufbringen könnten und nach einer kurzen Reihe von Jahren dem Capitei ein völlig entwertetes, ausgesogenes Besitzthum zurückstellen würden. Schliesslich sei es für Brixen auch von nicht geringem Werte, dass Auersperg wegen «seiner Aufrichtigkeit und guten Lobes bei Hoch und Gering ein hohes Ansehen geniesse und vermöge seiner tapferen Thaten noch einer glänzenden Zukunft entgegensehe». Aus diesen Gründen könne das Capitei keinen vortheilhafteren Bestandsinhaber finden und selbem sogar einen mässigen Zinsnachlass gewähren. Das Brixner Capitei gieng auf diese Vorschläge mit Bereitwilligkeit ein und verlieh neuerdings die Herrschaft Veldes Herbard auf drei Jahre. Es willigte sogar in eine dauernde Verringerung des Bestandsgeldes in der Weise ein, dass die Einkünfte aus den neuen Gereuten ohne Erhöhung der Ge-sammtsumme in selbe eingerechnet wurden. Auersperg äusserte angesichts dieses günstigen Erfolges seine unverhohlene Freude, indem er dem Cardinal im Schreiben vom 12. Juni 1562 die Erfüllung aller sonst gestellten Bedingungen und Aufträge zusicherte. Freilich drückte sein Herz noch eine Sorge. Der Kirchenfürst hatte, wie oben erwähnt, vor 13 Jahren seiner Gattin zur Hochzeit eine Mitgift von 450 fl. versprochen, die Herbard schon früher vergebens gefordert; jetzt machte er neuerlich den Vorschlag, diesen Betrag in zwei Jahresraten von der Pachtsumme in Abzug zu bringen. Ueber die Schlichtung dieses Geldanspruches ist aus den vorliegenden Correspondenzen nur so viel sicherzustellen, dass Herbard im Jahre 1563 eine Abschlagszahlung von IOO fl. erhielt, bezw. von dem Pachtzinse in Abrechnung brachte ; doch dürfte die Sache in der folgenden Zeit geebnet worden sein, da dieser Forderung weiterhin keine Erwähnung geschah. Es schien, als ob nun Herbard sich des ungestörten Besitzes und Genusses der schwer errungenen Veldeser Herrschaft erfreuen könne, doch sorgten unzufriedene Unterthanen und streitsüchtige Nachbarn bald wieder dafür, dass Herbard in unangenehme Händel verwickelt wurde. Er hatte den Veldeser Pfarrer Christoph Faschank, welcher bekanntlich der protestantischen Lehre zugethan war und für Auersperg noch eine verhängnisvolle Bedeutung gewinnen sollte, zum Pfleger der Herrschaft ernannt, und dieser belegte einzelne zu Abgaben nach Veldes verpflichtete Bauern mit erhöhtem Zinse. Einer derselben, eigentlich ein Unterthan des Freiherrn von Lamberg, wandte sich sofort an die Landeshauptmannschaft mit einer Beschwerde, worauf Jakob von Lamberg, damals Landeshauptmann, am 10. December 1562 im Namen der Landesobrigkeit befahl, dass die geschehene Bedrückung einzustellen sei. Wiewohl sich Herbard persönlich der Sache annahm und die Rechtsgründe geltend machte, aus denen die erwähnte Steigerung geschehen, ja sich dagegen energisch verwahrte, dass vor der iVnhörung der Gutsobrigkeit von der Landesstelle Recht gesprochen worden sei, so war doch von dieser kein anderer Bescheid zu erlangen,15 weil eben der Kläger als Unterthan des Landeshauptmannes von diesem geschützt wurde. Wiewohl Auersperg seinen Pfleger kräftig vertrat, erlitt er doch eine Schlappe, die umso empfindlicher war, weil infolge des günstigen Ausganges dieser Beschwerde sich auch andere Bauern mit ähnlichen Klagen meldeten. Herbard sah sich endlich gezwungen, seinen Pfleger Faschank dieses Amtes zu entheben, worauf derselbe seines Berufes als evangelischer Prediger zu Veldes unter der Zustimmung und Unterstützung seines Gönners weiter oblag. Aergerlich war auch ein Grenzstreit, der um dieselbe Zeit mit den benachbarten, auf Radmannsdorf behausten Dietrichsteinen entstand und welcher sich durch mehrere Jahre in hartnäckiger Weise fortspann; doch waren alle diese Misshelligkeiten noch verhältnismässig geringfügig gegen eine andere am Horizonte drohend aufsteigende Wetterwolke. Im Schosse des Brixner Capitels scheinen um diese Zeit verschiedene Bedenken über die Zweckmässigkeit der bisherigen Wirtschaftsverhältnisse aufgestiegen zu sein. Namentlich machten sich Zweifel geltend, ob der Besitz von Veldes dem Stifte zum Nutzen gereiche, da das Gut für seine grosse Ausdehnung verhältnismässig wenig trage und der Gewinn aus demselben eher den Bestandsinhabern als dem eigentlichen Besitzer zufalle. Da auch die directe Bewirtschaftung desselben angesichts der grossen Entfernung von Brixen und wegen der darauf haftenden grösseren Pfandsumme unthunlich erschien , ferner mancherlei Streitigkeiten und Processe, die darum geführt werden mussten, die Brixner Capitelsverwaltung belästigten, so machte sich bei einzelnen einflussreichen Fac-toren die Ansicht geltend, dass es vortheilhafter wäre, den ganzen Complex gegen eine in Tirol gelegene Herrschaft, etwa Hainfels oder Innichen, umzutauschen. So entstand im Jahre 1563 ein Verkaufsproject, das unter Umständen alle Pläne Auerspergs betreffs der seinerzeitigen Erwerbung von Veldes in seinen dauernden Besitz zunichte machen konnte. Es ist wenig erfreulich, hiebei annehmen zu müssen, dass seine eigenen Verwandten es waren, die in dieser Sache die Hände im Spiele hatten ; namentlich der Schwiegeroheim Herbards, Hans Kaspar von Spaur, tritt bei dieser Angelegenheit in den Vordergrund. Obwohl das vorliegende Acten-materiale über diesen Punkt ein unzulängliches ist und eigentlich nur ein einziges Schriftstück die ziemlich dunkle Angelegenheit beleuchtet, so kann doch so viel mit Sicherheit behauptet werden, dass die Familie Spaur entschlossen war, sich selbst in den Besitz des Veldeser Gutes zu setzen, und hiebei den sicher einflussreichen Rumbi ins Vertrauen zog. Auf die Nachricht des letzteren, dass er in der nächsten Zeit mit dem Bischöfe persönlich bezüglich der Veldeser Herrschaft Berathungen pflegen werde, beeilte sich Spaur am 14. September 1563, für ein bestimmtes Project, vorläufig freilich nur ganz unter der Hand, sich Rumbls Vermittlung zu sichern. Er führt in diesem Schreiben aus, wie der Cardinal keine Neigung besitze, sich um Veldes weiter anzunehmen, namentlich der Kosten halber 16 und weil das Gut für seinen Wert unter den bisherigen Verhältnissen zu geringen Nutzen abwerfe. Er weist ferner auf die gerade jetzt vorhandene günstige Gelegenheit eines Verkaufes hin, indem zahlreiche ungarische oder kroatische Edelleute wegen der Türkengefahr bestrebt sein dürften, ihren Güterbesitz weiter nach Westen zu verlegen, weshalb ein Angebot von 50000 bis 60.000 fl. nicht schwer erzielt werden könne. Diese verlockenden Auseinandersetzungen gipfeln aber in dem schliesslich vorgebrachten Anerbieten, mit Hilfe seiner Schwäger 17 und des Feldobristen Hans von Lenkovitsch selbst ein höheres Angebot zu stellen, da, wie er hofft, das Capitei für den Fall einer Veräusserung des Gutes überhaupt gegen einen derartigen Verkauf nicht sein werde. Wenn auch dieses Schreiben vorläufig keinerlei Wirkung ausübte und das Verkaufsproject beim Brixner Capitei — wir wissen nicht, durch welche Motive oder Einflüsse --- wieder in den Hintergrund gedrängt wurde, so zeigt doch dieser Zwischenfall eine für Flerbard bedenkliche Thatsache. Wir erkennen daraus, dass die beim Trienter Cardinal so einflussreiche Familie Spaur, wenigstens zu dieser Zeit, nicht mehr 10 Hiebei dürfte sicher der so oft schon verlangte und noch immer verschobene Umbau des Veldeser Schlosses gemeint sein. 17 Dass darunter nicht Herbard, sondern die Familien Modrusch u. a. gemeint sind, geht, abgesehen von dem Inhalte obigen Schreibens, auch aus der Thatsache hervor, dass Herbard des Projectes nirgends erwähnt und wahrscheinlich damals gar keine Kenntnis davon hatte, sonst hätte der rührige Mann es sicher nicht unterlassen, eine für ihn so vortheilhafte Wendung der Sache im Sinne seiner früheren Erwerbungspläne auszunützen. das Interesse Auerspergs vertrat, sondern seine Sympathien den anderen Schwägerschaftslinien zuwandte. Die Ursache dieser Erscheinung dürfte wohl zum nicht geringen Theile in dem Umstande zu suchen sein, dass Herbard sich bekanntlich unumwunden für die evangelische Lehre eingesetzt hatte und selbe nach Kräften zu fördern bemüht war. Dazu nahmen die schon früher erwähnten Streitigkeiten mit dem Landeshauptmanne Jakob von Lamberg ihren ununterbrochenen Fortgang. Trotz der Entlassung Faschanks und der Bestellung eines neuen Pflegers auf Veldes, Namens Hans Diener, meldeten sich immer wieder einzelne Unterthanen und beschwerten sich über angebliche Erhöhungen der alten Zinse oder unberechtigte Enteignungen von Gründen. Bei dem gespannten Verhältnis, das zwischen Lamberg und Auersperg nach dem früher Berührten herrschen musste, erscheint es nicht auffallend, dass die geringsten Differenzen zu langwierigen Processen anschwollen. Bezüglich des Haidezehents in Rothwein beanspruchten beide Theile ihr Recht darauf, und als Herbard denselben durch seinen Pfleger einfordern liess, belangte Lamberg den ersteren wegen Eingriffes in sein Eigenthum beim Hofrechte, Auch diesmal war dem Landeshauptmanne der Erfolg günstig. Aus einem Schreiben Herbards an seinen Schwager vom 4. März 1564 geht nämlich hervor, dass der Cardinal freiwillig auf sein diesbezügliches Recht verzichtet habe, ein Beweis, dass der Wert des Streitobjectes ein geringfügiger, den bedeutenden Kosten einer umständlichen Pro-cessführung nicht entsprechender gewesen sein muss.18 Noch bedenklicher erschienen andere, in Abwesenheit Herbards erfolgte Eingriffe in den Besitzstand des Veldeser Gutes. Wie der Pfleger Diener am 15. Juli 1564 berichtet, beanspruchte 18 Der unerwartete Ausgang raubte Herbard auch die sehnlich erhoffte Gelegenheit, seinen Schwager, den Coadjutor, als Gast in Veldes begriissen zu können, was er aus begreiflichen Gründen gerne gethan hätte. Darum schreibt er nicht ohne Humor: «wie wohl Euer Gnaden nicht genuegsam het mögen gepflegt werden, so liete doch dieselbe mit den groben Crainern, etwo so vils die Gelegenheit mit sich het pracht, zu guet genommen». Lamberg nicht nur einen der Propstei gehörigen Acker, sondern zog auch ein paar Huben, die er für sein Eigenthum erklärte, ohneweiters ein und vertrieb die bisher darauf ansässigen Hubleute. Solche und andere Vorkommnisse mussten naturgemäss beim Brixner Stifte übel vermerkt werden und die Ueberzeugung wachrufen, dass Auersperg bei seiner so vielfachen Inanspruchnahme und weitverzweigten Thätigkeit denn doch nicht so recht geeignet sei, die Herrschaft Veldes im Interesse des Capitels zu verwalten. Wir dürfen nicht vergessen, dass eben Herbard hauptsächlich seinem militärischen Berufe lebte und demselben den grössten Theil seiner Arbeitskraft widmen musste. Namentlich boten die Sechzigerjahre in dieser Beziehung reiche Gelegenheit.10 Neben kleineren Waffenthaten brachte das Jahr 1565 eine grössere Unternehmung gegen den türkischen Erbfeind, und das folgende ist durch den Feldzug Suleimans gegen Sziget gekennzeichnet. An allen diesen Ereignissen nahm Herbard hervorragenden Antheil und mehrte seinen Kriegsruhm, doch ist es leicht einzusehen, dass die dadurch bedingte fast stetige Abwesenheit von Veldes für seine Bestandschaft von nachtheiligen Folgen war. An Stelle des gleichfalls unhaltbar gewordenen Pflegers Diener war ein gewisser Jausinger daselbst angestellt worden, der aber ebenso übel gewirtschaftet haben muss, da er von der im Jahre 1565 neuerlich erschienenen bischöflichen Commission als «zum dienst gar nicht geschickt noch taugenlich» befunden wurde. Das Ergebnis der diesmaligen Untersuchung war aus dem angeführten Grunde minder günstig als früher, ja, selbst der Herbard sonst wohlgesinnte Rumbi vermochte in seinem diesmaligen Berichte nicht seine Besorgnis über die so häufige Abwesenheit des Herrn zu unterdrücken. Wiewohl er im ganzen den Zustand des Gutes erträglich findet sowie Herbards sonstige Thätigkeit als Brixner Hauptmann zu Veldes eine erspriessliche nennt, klingt doch aus mehreren Stellen seines Berichtes 19 19 Vergi. Radies, p. 130. direct oder indirect der Hinweis auf diesen bedenklichen Umstand.20 Die Visitation des Veldeser Besitzthums wurde auch aus dem Grunde diesmal mit besonderer Genauigkeit vorgenommen, weil inzwischen der Cardinal mit dem Brixner Capitei einen Gütertausch in der Weise vorgenommen hatte, dass die vordem dem Domstifte gehörige Propstei Maria-Werth im Veldeser See sammt allen dazu gehörigen Unterthanen, Zinsen und Gülten von nun an in den unmittelbaren Besitz des Brixner Bischofs übergieng. Aus diesem Anlasse sollte eine neuerliche Huldigung seitens der Unterthanen stattfinden, die im Namen des Cardinals entgegenzunehmen Rumbi beauftragt war. Der Zustand der genannten Propstei war indessen nicht der günstigste, der von Auersperg dahin eingesetzte Pfarrer von Asp entsprach durchaus nicht den an ihn gestellten Forderungen, war auch mit den Steuern derart im Rückstände geblieben, dass die Landesverwaltung mit der «Spänung», d. i. Pfandnahme, von sieben zum Gute gehörigen Bauern Vorgehen musste und das Gut in Gefahr schwebte, selbe durch Terminversäumnis gänzlich zu verlieren. Ueberhaupt scheint der Propstei-Inhaber ein indolenter, unfähiger Mann gewesen zu sein, wenigstens gewinnen wir aus dem Berichte des bischöflichen Commissärs diesen Eindruck. Es ist begreiflich, dass derlei Befunde nicht geeignet waren, die Thätigkeit Auerspergs als Bestandsinhaber in der jüngstvergangenen Zeit als den Interessen des Bischofs dienlich erscheinen zu lassen. Wir entnehmen aus dem umfangreichen, in der Beilage mitgethcilten Schriftstücke die vielfachen Streitigkeiten, Processe und Anstände, die sich bei der Verwaltung des Gutes ergaben und welche beizulegen Auersperg nicht gelingen wollte, zumal er in der Wahl seiner Pfleger, wie wir gesehen, nicht gerade glücklich war. Rumbi suchte nun in Abwesenheit Herbards mit anerkennenswertem Eifer und Geschick die Angelegenheiten so gut als möglich zu ebnen und entfaltete 20 Sieh den ausführlichen und eingehenden Bericht in der Beilage VIII. hiebei nicht nur eine genaue Sachkenntnis, sondern auch eine kraftvolle Energie. Es ist jedoch klar, dass diese Art und Weise des Auftretens des bischöflichen Commissärs, der, sozusagen , brevi manu Recht sprach und dem Pfleger bestimmte Weisungen gab, dem Ansehen und der Autorität Herbards als Hauptmann zu Veldes keineswegs dienlich sein konnte. Darin liegt eben das Missliche der Doppelstellung Herbards, der einerseits an der Landesgrenze im Dienste des Kaisers und Vaterlandes sich kriegerische Lorbeern um die Stirne zu flechten bemüht war und anderseits versuchte, seinen Familienbesitz zu vermehren und zu erweitern. Eines musste von beiden vernachlässigt werden, und es gereicht dem Andenken unseres Helden keineswegs zum Abbruche, wenn wir wahrnehmen, dass dies in letzterer Beziehung der Fall war. In seinem öffentlichen Wirken dagegen stieg Auersperg gerade zu derselben Zeit eine weitere Stufe empor; im Jahre 1566 erfolgte seine Ernennung zum krainischen Landeshauptmann, als welcher er seinen Sitz im Hauptschlosse zu Laibach nahm. Für sein Verhältnis zu Veldes brachte diese Veränderung insofern einen Vorth eil mit sich, als er jetzt in der Nähe seines Pachtgutes weilte und sich den mannigfachen vernachlässigten Angelegenheiten desselben eingehender widmen konnte. Die nächsten Jahre verliefen auch thatsächlich ohne besondere Zwischenfälle und, wie wir aus dem Mangel gegen-theiliger Nachrichten mit einigem Rechte schliessen können, ruhig. Der Brixner Bischof erneuerte den laufenden Bestand 1565 und 1568 ohne Bedenken auf weitere drei Jahre, wohl hauptsächlich aus dem Grunde, weil das Stift sich mit Ver-kaufsprojecten trug und deshalb bis zum Eintritte einer derartigen Wendung keinerlei Aenderung eintreten lassen wollte. Mit seinen hochvermögenden Verwandten blieb er auf bestem Fusse; er sandte 1570 seine Frau zum Besuche derselben nach Tirol und lud darnach in freundschaftlicherWeise den Coadjutor nach Veldes zur Jagd, welcher Aufforderung auch seine Gattin Maria Christine mit zierlicher P'rauenhand herzliche Worte an ihren Bruder und die anderen Geschwister beifügte.21 Wenn alle diese Thatsachen etwa zur Vermuthung führen sollten, dass jetzt endlich Herbard sich seiner so schwer errungenen und mühsam behaupteten Pfandherrschaft ungestört erfreuen konnte, so wäre dieser Schluss doch unrichtig; die Ruhe, welche in den Jahren 1566 bis 1570 herrschte, glich vielmehr der vor einem ausbrechenden Gewitter, das auch thatsächlich bald über Auersperg hereinbrach. Es scheint, als ob der Cardinal und das Capitei schon längst den Entschluss gefasst hätten, den bisherigen Bestandsinhaber von Veldes zu entfernen, anfänglich in der für ihn weniger empfindlichen Form eines Verkaufes, später sogar in der rücksichtsloseren einer einfachen Entsetzung. Da ein solcher Schritt jedoch bei den mannigfachen Verdiensten Herbards um die Herrschaft selbst, bei seiner hohen, einflussreichen Stellung, namentlich aber bei seinen engen verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Brixner Kreisen wohl überlegt und nur aus den triftigsten Gründen unternommen werden konnte, so handelte man nicht voreilig, sondern sammelte durch längere Zeit alle Momente, welche ein derartiges Vorgehen rechtfertigen konnten. Abgesehen von den fortwährenden Processen, unter denen namentlich der mit den Dietrichsteinern zu Radmannsdorf zu keinem Elnde gelangen konnte, bot der früher erwähnte 21 «ich pin der zuesägung nach des heren pruederen vnd der frauen Schwester frauen Gräfin sambt der Schwester freile felicitas mit freiden gewis- lich mit zuegebung gottes gewarttent, geb got ein glückhsälige rais vnd ein guet wetter darzue, amen; hiemit wier al vntter den schirm des höchsten beuelchen. v r* r* *. v E. G. G. t. w. sch. Maria Cristina Freiin zu Auersperg. Ich hab von heren Cristofen auch ein zusag das ich mich auch seiner an-khunft verttresten mag.» Postscriptum in dem Originalschreiben Herbards an Hans Thomas von Spaur ddto. Laibach, 19. November 1570. In demselben berührt der erstere auch seine Geschäfte am kaiserlichen Hofe, die ihn längere Zeit in Wien festhielten und wahrscheinlich wieder dahin rufen würden. Bericht Rumbls aus dem Jahre 1565 in dieser Beziehung manche Handhabe. Dazu kamen noch, und zwar von Seite Herbards selbst, neue ausschlaggebende Dinge: der eigenmächtige Umbau des Veldeser Schlosses und, wohl das entscheidendste, die Haltung Auerspergs in der religiösen Bewegung der Zeit. Mit dem Jahre 1571 scheint das Brixner Capitei, beziehungsweise der Cardinal, den festen Entschluss gefasst zu haben, Auersperg auf jeden Fall die Veldeser Herrschaft zu entziehen, dies ersehen wir am besten aus dem Wortlaute der seit der genannten Zeit gewechselten Schriftstücke, die bereits einen ziemlich rücksichtslosen Ton annehmen und deren Inhalt geeignet war, Herbard über die Absichten der Brixner keineswegs im Zweifel zu lassen. Der Ablauf der dreijährigen Bestandsfrist im Jahre 1571 bot hiezu die passendste Gelegenheit. Zunächst schwirrten wiederum die Verkaufsprojecte in der Luft. Angeblich hatte der Cardinal ein neuerliches Angebot von 50.000 fl. erhalten, doch lässt sich über die Thatsächliclikeit desselben oder die Person des Käufers nichts ermitteln, nur so viel steht fest, dass der Coadjutor Spaur seinen Schwager davon benachrichtigte und an denselben die Anfrage stellte, ob er nicht mit einem entsprechenden Gegenangebote aufzutreten gewillt sei. Ob dies übrigens im Ernste gemeint war oder ob vielleicht damit etwa nur eine verwandtschaftliche Rücksichtnahme geübt werden sollte, ist nicht ganz klar, letzteres scheint beinahe wahrscheinlicher. Wir wissen, dass Herbard schon längst die allfällige Erwerbung von Veldes in sein Eigenthum ins Auge gefasst hatte, deshalb stand er einem Kaufe nicht gerade grundsätzlich entgegen. Freilich war der genannte Betrag ein zu hoher, für ihn unerschwinglicher. Deshalb setzte er seinem Verwandten in einem Schreiben vom 8. März 1571 die Gründe auseinander, die ihm den Veldeser Besitz so wert machten. Nach dem Ableben seines Bruders Dietrich und bei der Kinderlosigkeit seines zweiten Bruders Weikhard läge es ihm sehr am Herzen, seinen ältesten Sohn so bald als möglich zu Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. 12 verheiraten, um den Mannsstamm des Hauses zu erhalten. Seinen Sohn gedächte er auf Veldes zu behausen. Deshalb sei er gerne bereit, in einen allfälligen Kauf zu willigen, doch wäre er nicht imstande, die geforderte Summe sogleich aufzutreiben, zumal selbe angesichts der Einkünfte des Gutes viel zu hoch gegriffen sei. Er verlangte deshalb wenigstens vier bis fünf Jahre Aufschub, damit er sich darauf vorzubereiten Gelegenheit habe, bat jedoch um billige Berücksichtigung und Verständigung, sofern etwa das Stift auch um einen geringeren Preis die Herrschaft loszuschlagen gedächte. Die Antwort, welche seitens des Cardinals auf dieses Angebot folgte, war bezeichnend genug und enthielt bereits sozusagen die indirecte Aufkündigung. Am io. November d. J. schrieb derselbe aus Cavalese, dass er von dem erfolgten Bau des Veldeser Schlosses auf Stiftskosten vernommen und darüber sein Missfallen nicht unterdrücken könne. Es hätte sich gebürt, früher die Einwilligung hiezu einzuholen, weshalb er eigentlich zur Ueber-nahme und Abrechnung der Kosten nicht verpflichtet wäre. Doch wolle er in Rücksicht auf mancherlei Umstände hiebei Gnade für Recht ergehen lassen und eine Commission verordnen, welche die diesbezügliche Erhebung und Richtig-machung vornehmen werde. Was aber den wichtigsten Punkt, die weitere Verleihung oder den Verkauf der Herrschaft betrifft, so äusserte sich der Cardinal darüber in nachstehender bezeichnender Weise: «Vnnd letstlichen als vii dein begern betrifft, haben wir vnns yetzt zumalen noch nicht aigentlichs resoluiert, allein wellen wir dir mitlerweylen beruerte vnnser haubtmanschafft auf vnnser verrer gnedigist wolgefallen vnd widerrueffen von ainem Jar zum andern mit gnaden inhenndig lassen, inmassen vnnsere Coadjutor, Stathalter, Haubtman vnnd Rethe zu Brichsen dich dessen alles verrer gnedig werden beschaiden.» Es ist vor allem klar, dass die eigenmächtige Vornahme des Schlossbaues durch Herbard nicht der einzige Grund der Verweigerung der Bestandsverlängcrung — denn eine solche enthält obige Resolution — sein konnte. Die Bauangelegenheit bildete, wie vorher erwähnt, schon längst eine viel umstrittene Sache, welche vom Brixner Stifte schon Jahrzehnte lang hinausgezogen wurde, bis endlich Herbard, wie ersichtlich, derselben ein rasches Ende machte. In dieser Frage konnte es sich nur um eine Geldentschädigung, um die Kostenübernahme, nicht aber um den Bestand selber handeln, sie bot aber willkommenen Anlass, die schon längere Zeit ge plante Entsetzung Herbards zu beschleunigen. Da sich aber bis jetzt keine geeignete Persönlichkeit gefunden hatte, die als Auerspergs Nachfolger Veldes übernommen hätte, oder vielleicht die Unterhandlungen mit einer solchen noch nicht zum Abschlüsse gediehen waren, so wurde die Bestandsverleihung gewissermassen in Schwebe erhalten und deshalb noch für je ein Jahr mit ausdrücklicher Wahrung des Kündigungsrechtes dem bisherigen Inhaber belassen. Die Verkaufspro-jecte traten damit gänzlich in den Hintergrund, wir finden keinerlei Hinweis oder Erwähnung derselben mehr in den Acten, ein Beweis, dass sie mit der vorzunehmenden Aende-rung des Bestandsinhabers vorläufig fallen gelassen wurden. Von entscheidendem Einflüsse auf diese Haltung des Cardinals und des Brixner Stiftes waren aber sicher nicht bloss die oben angeführten Gründe, sondern ein weit mächtigerer: die religiöse Frage. Es ist bekannt, dass Herbard von Auersperg, gleich dem krainischen Adel des XVI. Jahrhundertes überhaupt, sich der evangelischen Lehre angeschlossen und an der Verbreitung derselben im Lande erfolgreichen Antheil genommen hatte. Wenngleich unter Maximilians II. milder und duldsamer Regierung auch in Innerösterreich — wo Erzherzog Karl entschieden das katholische Interesse zu vertreten bemüht war — dieselbe ohne wesentliche Behinderung vor sich gehen konnte, so lag die Sache doch auf den Territorien der geistlichen Fürsten anders. Das im Augsburger Religionsfrieden diesbezüglich verbürgte kostbare Recht liessen diese sich nicht verkümmern. Der Pfarrer zu Veldes, Christoph Faschank, war, wie so viele seiner Standesgenossen, zum evangelischen Glauben übergetreten und erfreute sich in dieser Stellung nicht nur des mächtigen Schutzes seines Gutsherrn, sondern auch der Förderung seitens des geistlichen Vogteiherrn Moriz von Dietrichstein, den wir sonst als hartnäckigen Processgegner des Veldeser Hauptmannes kennen gelernt. Angesichts der religiösen Frage giengen sie aber Hand in Hand, wohl wissend, dass nur ein mannhaftes Zusammenhalten die drohende Gefahr ab wenden könne. Die Thätigkeit Faschanks als Pfleger zu Veldes war, wie oben gezeigt, eine vielfach angefochtene, dem Interesse Herbards keineswegs förderliche gewesen, derselbe Mann sollte nun neuerdings verhängnisvolle Bedeutung für unsern Helden gewinnen. Dem Brixner Stift war wohl schon längere Zeit die religiöse Haltung Faschanks bekannt gewesen, doch fand es einen unmittelbaren Anlass zum Einschreiten erst im Jahre 1571, als das Laibacher Domcapitel über erzherzoglichen Auftrag eine Visitation der Oberkrainer Pfarren vornahm. Zu Radmannsdorf und Veldes fanden sich hiebei Seelsorger, die ungescheut ihren lutherischen Standpunkt vertraten. Wir begreifen, dass bei dieser Sachlage der mit der Untersuchung betraut gewesene Laibacher Dompropst Thomas Reutlinger alles daran setzte, das Brixner Capitei zur Wahrung und Geltendmachung des ihm gesetzlich zustehenden Religions-Bestimmungsrechtes bezüglich Veldes anzuspornen. Da es von Auersperg bekannt war, dass er nicht nur als Bestandsinhaber, sondern auch als Landeshauptmann seine ganze Autorität einsetzen werde, um die evangelische Religion daselbst zu schützen, so ist es erklärlich, dass die Brixner es am liebsten sahen, wenn bei geeigneter Zeit die Hauptmannschaft über das genannte Gut auf eine andere, verlässlich katholische Persönlichkeit übergehe. Die früher erwähnte Bauangelegenheit bot nun willkommenen Anlass, eine Commission nach Veldes abzusenden, die laut ihrer Instruction sich nicht nur mit dieser materiellen Angelegenheit, sondern zunächst mit der Untersuchung der religiösen Zustände zu befassen hatte. Die brixen’schen Abgesandten, Mathias Wertwein, Domherr, und Wolf Söll (auch Seil) von Aichperg, fürstbischöflicher Rath, erhielten am 26. Februar 1572 von dem Cardinal die bestimmte Weisung, zu constatiren, ob der bisherige Seelsorger zu Veldes «tauglich», welcher «Geschicklichkeit» zum Amte und welchen Lebenswandels er sei. Es wäre nämlich bekannt geworden, dass der Gottesdienst in Veldes seit längerer Zeit, namentlich bei «Unserer Lieben Frau im Werth», in Verfall gerathen. Solle dies Gerücht sich bewahrheiten, so müsse der Unwürdige stracks durch einen «tauglichen katholischen» Priester ersetzt werden. Dass die genannten Commissäre nicht bloss von bischöflicher Seite mit Instructionen, sondern auch von Krain aus mit bestimmten Informationen über die Veldeser Religionsverhältnisse versehen wurden, ist klar; erwiesen erscheint hiebei, dass nicht nur der Laibacher Dompropst Reutlinger in diesem Sinne thätig war, auch der Pfarrer von Assling, Mathias Raban (Roban), tritt als Vertrauensmann der Brixner Sendboten in den Vordergrund; letzterer handelte hiebei als präsumtiver Nachfolger Faschanks wohl im unmittelbaren persönlichen Interesse. Am 4. März trafen die Commissäre in Veldes ein und meldeten, da sie Auersperg daselbst nicht antrafen, ihre Ankunft letzterem nach Laibach. Derselbe antwortete nach zwei Tagen mit der höflichen Entschuldigung, dass er des Landrechts und anderer Berufspflichten wegen nicht persönlich sich nach Veldes verfügen könne, und wies sie an seine Bestellten daselbst. Nichtsdestoweniger trug er der üblichen Sitte insoferne Rechnung, als er sie ersuchte, zum Abend- und Frühmahle ihn in den nächsten Tagen zu Laibach aufzusuchen. Das betreffende Schreiben mit seiner lakonischen Kürze (es umfasst etwa eine Drittelseite) ist ein treues Spiegelbild dessen, was in Herbards Seele vorgieng, er ahnte, oder besser gesagt, wusste wohl, welche Bedeutung das Erscheinen der Gesandten für ihn und den Besitz von Veldes habe. Ist es doch bezeichnend genug, dass die letzteren Sofort ihre Ankunft dem Laibacher Bischöfe meldeten und mit dem früher genannten Dompropst Reutlinger in Verbindung traten. Derselbe äusserte auch brieflich unverhohlen seine Freude über deren Eintreffen und verspricht, am 18. März 1572 sich persönlich in Veldes einfinden zu wollen.22 Den ersten Stein des Anstosses fanden die Brixner Gesandten bezüglich der Propstei «Unserer lieben Frau im Werth», welche allerdings seit einigen Jahren von Herbard vernachlässigt worden und deren Einkünfte er eingezogen hatte. Doch suchte sich derselbe bezüglich dieser Verhältnisse in der Zuschrift vom 15. März d. J. an die Commission möglichst zu rechtfertigen. Er erwähnt, dass in der Ermanglung eines geeigneten Priesters er durch Kapläne von Lees und Radmannsdorf habe den Gottesdienst besorgen lassen, und stellt die Einziehung der Propsteigüter als eine mit Wissen und Willen des Cardinals durch dessen Abgesandten Rumbi vorgenommene Rechtshandlung dar. Bei dem Ausgleiche zwischen dem bischöflichen Besitz und dem Antheile des Stiftes an Veldes sei ihm die Propstei in den Bestand einverleibt worden, wogegen er die Verpflichtung übernommen hätte, die auf dieselbe entfallenden Steuern und Abgaben zu entrichten. Auch hätte die so lange vernachlässigte Propstei an bedeutenden Rückständen von Abgaben und Geldleistungen gelitten, die er alle übernommen und beglichen habe, so dass er ein bedeutendes Guthaben auf selbe besitze. Aus diesen Gründen sei es schwer und unbillig, sie wiederum von der Bestandsherrschaft zu trennen. Es ist einleuchtend, dass derlei Erwägungen und Auseinandersetzungen die deutlich umschriebenen Absichten und 22 Hiebei äussert er einen schwerwiegenden Verdacht bezüglich der Gegenpartei. Er erklärt nämlich, dass ein schriftlicher Verkehr unsicher sei, da etwa, «wie mir zuuor geschehen, die brieff in frembde händt khämen vnd dieselb verhalten werden». Weiter unten kommt er im selben Schreiben noch einmal auf «dergleichen vngebürlichen Practikhen» zu sprechen. Es ist dieser Anwurf wohl nur von dem leidenschaftlichen Hasse dictirt, wenigstens liegt keinerlei Beleg und Anzeichen vor, als ob die herrschende evangelische Partei mit ungebtirlichen Mitteln den Schriftenwechsel ihrer Gegner gestört hätte. iVufträge Wertweins und seines Genossen nicht umstimmen konnten. Das Schicksal Faschanks war besiegelt, er musste in kürzester Zeit die bisherige Stätte seines Wirkens verlassen.23 Trotz der Bemühungen der massgebenden Kreise, voran Auersperg und Dietrichstein, und trotz seines Versuches, nach dem Abzüge der bischöflichen Commissäre wieder nach Veldes zurückzukehren, musste er der Gewalt des Cardinals weichen, und Herbard gerieth dabei in die sicherlich peinliche Zwangslage, gegen seine Ueberzeugung und Stellung als Landeshauptmann der evangelischen Landschaft diesen Befehl als bischöflicher Gewaltträger zu Veldes selbst ausführen zu müssen. Wiewohl die krainischen Landstände gegen das Vorgehen des Brixner Bischofs einen Protest einlegten, so half begreiflicherweise ein solcher nichts, sondern brachte Auersperg neuerlich in eine Pflichtencollision, in welcher er aber seinen mannhaften Charakter in der Weise bewährte, dass er keineswegs seinen religiös-politischen Standpunkt dem materiellen Interesse — der Erhaltung von Veldes — opferte. Unter diesen Umständen ist es selbstverständlich, dass der Bericht der Brixner Commissäre kein für den bisherigen Bestandsinhaber günstiger sein konnte. In demselben24 wird nicht nur die Nothwendigkeit einer durchgreifenden religiösen Reform durch Entfernung des gefährlichen Faschank und Einsetzung des früher erwähnten Raban in die Propstei betont, sondern auch in sonstiger Beziehung, namentlich in der öfters berührten Bauangelegenheit, mancher Anstand und mehrfaches Bedenken hervorgehoben, so dass es nicht wundernehmen kann, wenn das Brixner Stift jetzt die Zeit für gekommen erachtete, energisch gegen Herbard vorzugehen und ihm den weiteren Bestandsbesitz auf Veldes aufzukünden. . Am 24. November 1572 schrieb der Cardinal aus Cavalese, unmittelbar vor Antritt einer Romreise, dem Coadjutor, 23 Das Nähere hierüber sieh bei Dimitz., «Geschichte Krams», III., p. 23 und ff. 24 Sieh Beilage IX. dass er leider gefunden, Herbard sei den «verdamblichen Yrthumben vnnd Sectyreien» anhängig und verwandt, und es werde «der Religion halber durch die finger gesehen». Trotz sonstiger Gewogenheit für seinen Verwandten sei er deshalb bemüssigt, die Hauptmannschaft auf Veldes demselben aufzukünden, da die Sache den heiligen Glauben betreffe und er bei allen katholischen Fürsten und Leuten in schweren Verdacht fallen müsse, wenn er noch länger einem solches Aergernis erregenden Zustande ruhig Zusehen wolle.25 Am 13. December theilten die «Statthalter, Hauptmann und Räthe» des Brixner Bisthums unserem Herbard die verhängnisvolle Botschaft in einem kurzgehaltenen Schreiben mit, unter der Weisung, die Herrschaft und das Schloss mit Georgi des nächsten Jahres gegen Empfangnahme der darauf haftenden Pfandsumme zu übergeben. Herbard traf die Nachricht sicher nicht ganz unerwartet, wir wissen sogar, dass er noch am 27. November ein Schreiben an den Cardinal durch eigenen Boten abgefertigt hatte, welches aber demselben nicht mehr vor der Reise nach Rom zugestellt werden konnte. Wir werden keinen Irrthum begehen, wenn wir annehmen, dass der Inhalt dieses nicht vorliegenden Briefes sich um dieselbe Angelegenheit drehte. Auersperg befand sich in dieser kritischen Zeit in Wien. Nicht bloss dienstliche Angelegenheiten, die Grenzvertheidi-gung betreffend, hatten ihn an das kaiserliche Hoflager geführt, es handelte sich hiebei auch um Familienverhältnisse, nämlich um die geplante Vermählung seines ältesten Sohnes Christoph mit Anna von Maltzan. Unter diesen Umständen traf die entscheidende Wendung Herbard besonders schmerzlich, und er liess auch kein Mittel unversucht, um das drohende Scheitern seines Lieblingsprojectes womöglich zu verhindern. Zunächst wandte er sich am 27. Jänner 1573 an seinen Schwager, den Coadjutor, um seiner Gekränktheit über die ihm zugekommene Aufkündigung Ausdruck zu geben. Er erklärt, bei 25 Der Wortlaut dieses Schreibens bei Sinnacher, VII., p. 664. seiner so vielfach vom Vaterlande in Anspruch genommenen Beschäftigung und seiner weitverzweigten Thätigkeit zu des Reiches Nutz und Vortheil keinesfalls imstande zu sein, den gewünschten Uebergangstermin, Georgi 1573, einhalten zu können, und bittet gleichzeitig um womögliche Zurücknahme des so harten Bescheides. Noch einmal betont er, dass nicht Eigennutz ihn zu diesem Schritte bewege, sondern die treue Vatersorge für seine Kinder, und zeigt endlich an, dass selbst der Kaiser, der ihm wohlgewogen, mit Unwillen vernommen, welch schlimmen Streich ihm der Cardinal gespielt. That-sächlich wandte sich Auersperg an diese höchste Autorität, die ja, wie bekannt, der evangelischen Lehre nicht abhold gesinnt war und die Dienste des ruhmgekrönten Feldherrn wohl zu würdigen verstand. Die persönliche Anwesenheit des Bittstellers am Hofe liess einen günstigen Erfolg eines derartigen Schrittes umso eher erhoffen, und so erfahren wir, dass Herbard in einer an den Kaiser gerichteten Eingabe sich bei demselben um Vermittelung bewarb. Er erinnert in diesem Schreiben wieder an die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen ihm und dem Cardinal, dessen seinerzeitige Gnaden-versicherungen und seine so erspriessliche Thätigkeit als Vel-deser Hauptmann. Von der religiösen Frage freilich, die den Kernpunkt der Angelegenheit bildet, macht unser Held auch in diesem Schreiben keine Erwähnung; er mochte wohl fühlen, dass nach dieser Seite hin seine Rechtslage am unsichersten sei, und vermied es überhaupt, auf eine Discussion dieser heiklen Sache einzugehen, weil sie ihm, als überzeugungstreuen Protestanten, in keinerlei begründeter Beziehung zu seinen Privat- und Besitzverhältnissen zu stehen schien. Maximilian II. entschloss sich thatsächlich, dem Begehren des vielverdienten Kriegsmannes und. tapferen Grenzverthei-digers zu entsprechen, und richtete ein eigenhändiges Schreiben an den Cardinal, derselbe möge die Zurücknahme seiner getroffenen Verfügung anordnen.2,i Dass selbst des Monarchen 26 26 Den Wortlaut dieses kaiserlichen Intercessionsschreibens sieh Beilage X. Vermittelung für Auersperg keinen Erfolg bei dem Cardinal hatte, entnehmen wir aus des letzteren Schreiben an den Coadjutor Spaur vom 19. Februar 1573, worin er mittheilt, er sei «sonnst dem Freiherrn von Auersperg mit gnaden vnd guettem wolgenaigt», und es wäre ihm selbst nicht lieb, diese Verfügung treffen zu müssen, doch sei er dazu gezwungen, «dieweyl vnns Ambts vnd gewissens halber vnuerantwortlich, Ainen, der mit den verfuerischen Secten befleckht vnd vnsern allgemainen alten waren heyligen Catholischen glauben vnnd Religion widerwertig vnd absönnderig ist, zu vnserm Haubt-man vnnd vnsere vnderthanen zu regiern, also bewisster dingen, zu gedulden oder zuezusehen.» Nichts kennzeichnet die hohe Achtung, welche Kaiser Maximilian II. unserem Helden entgegenbrachte, so sehr und liefert einen so deutlichen Beweis von dem grossen Ansehen, in dem derselbe beim kaiserlichen Hofe stand, als die That-sache, dass der erwähnten kaiserlichen Fürsprache noch eine zweite, eindringlichere folgte. Am 26. Mai 1573 wandte sich der Monarch nochmals an den Trienter Cardinal, um für Auersperg die Beibehaltung der Veldeser Herrschaft durchzusetzen.27 Diesmal geschieht auch der wesentlichsten Schwierigkeit, der religiösen Frage, Erwähnung. Der Monarch betont, dass es wohl keine Herrschaft im Lande gäbe, bei welcher die Besitzer so wenig sich mit kirchlichen Dingen zu befassen hätten, als in Veldes. Die Pfarre unterstehe Radmannsdorf und die Propstei auf der Insel direct dem Brixner Capitel. Zudem hätte selbst Erzherzog Karl, der Landesherr, verordnet, dass niemand der Religion halber gehindert werden sollte, und auch der bisherige Bestandsinhaber selbst sich keinerlei Eigenmächtigkeit in religiösen Dingen erlaubt. Erst nach etwa zwei Monaten, am 16. Juli, beantwortete Christoph von Modrusch das kaiserliche Schreiben, und zwar, wie vorauszusehen, abschlägig. Er wiederholt darin die uns bekannten Erwägungen und Gründe, versichert, dass einzig 27 Sieh Beilage XI. und allein die religiöse Haltung Herbards ihn zu dem unliebsamen Schritte gezwungen und er sich nach Ueberzeugung und Gewissen als katholischer Kirchenfürst zu keiner Zurücknahme entschliessen könne. Diese Entscheidung war umso begreiflicher, als der Bischof bereits sich eines Nachfolgers in der Hauptmannschaft Veldes versichert hatte, und zwar in der Person des Hans Josef Lenkovitsch zum Freyenthurn, der nicht nur als gut katholisch, sondern auch sonst «taugenlich und qualificiert» für dieses Amt galt. Bereits am 14. März hatte Christoph von Modrusch aus Rom an den Coadjutor seine diesbezügliche Willensmeinung geschrieben und angeordnet, dass bezüglich der Einantwortung und Uebergabe von Veldes das Nöthige angeordnet werde, und am 19. Mai wurde der Uebernahms-commission seitens des Brixner Capitels die betreffende Vollmacht ausgestellt. Die brixen’schen Sendboten erschienen that-sächlich schon Anfangs Juni in Veldes, um daselbst ihres Amtes zu walten, doch fanden sie Herbard von Auersperg nicht vor, da er noch immer in Angelegenheiten seines Amtes als Landeshauptmann und Obristleutenant der Grenz-vertheidigung in Wien weilte; die in Veldes anwesende Gattin erklärte sich begreiflicherweise nicht berufen und ermächtigt, in der Abwesenheit ihres Mannes etwas vorzunehmen, und vertröstete die bischöflichen Gesandten auf die baldige Ankunft ihres Gatten. Diese Verzögerung der Uebergabe erregte jedoch das Missfallen des Cardinals in hohem Grade. Am 8. Juli theilt er dem Coadjutor mit, er habe mit Befremden vernommen, dass Auersperg, wenn er nicht persönlich in Veldes erscheinen könne, für keinerlei Vertretung durch einen Bevollmächtigten Sorge getragen und dadurch «zu ungebührlicher Verlängerung und Aufhaltung Anlass gegeben». Er erklärt noch einmal mit Entschiedenheit, dass die Einantwortung des Gutes nunmehr sobald als möglich zu geschehen habe. Herbard eilte begreiflicherweise nicht allzusehr, dem Begehren der Brixner zu entsprechen ; der wetterharte, kampf- gestählte Mann fühlte zwar, dass die Behauptung der Bestands-inhabung für ihn eine verlorene Sache sei, doch gab er seinen Lieblingsplan noch in diesem Stadium nicht völlig auf, sondern änderte nur seine Taktik. Er trat an den Bischof jetzt mit Kaufsanträgen heran und wählte bezüglich der Uebergabe das Dilationsverfahren wohl hauptsächlich aus dem Grunde, um die Wirkung seines am 9. März 1573 an das Capitei gelangten Kaufangebotes abzuwarten. In demselben erklärt er, die Herrschaft Veldes um den Betrag von 36.000 fl. ins Eigenthum übernehmen zu wollen, ja, erbietet sich sogar, die Hälfte seiner darauf liegenden Bestandssumme von 4300 fl. als eine «Ehrung» dem Stifte zu überlassen. Der Kaufschilling sollte zur Hälfte schon zu Georgi 1574, der Rest in drei darauf folgenden Jahresraten erlegt werden. Der Cardinal gieng jedoch in eine sachliche Behandlung dieses Angebotes gar nicht ein, ja, konnte es vielleicht nicht einmal, da die inzwischen laufenden Verhandlungen mit Lenko-vitsch bereits abgeschlossen waren. Von demselben liegt ein schon im April ausgestellter Vertragsentwurf vor, in welchem derselbe sich nicht nur verpflichtet, für die Innehabung der Veldeser Herrschaft ein jährliches Bestandsgeld von 600 fl.'28 zu entrichten, sondern auch in sonstiger Beziehung jene Punkte genau einzuhalten verspricht, die bei Auerspergs Bestandschaft Anlass zu Klage gegeben. So verpflichtet er sich z. B., stets persönlich im Veldeser Schlosse Aufenthalt zu nehmen und niemals zu gestatten, dass ein Veldeser Unterthan oder Bediensteter der evangelischen Religion sich zuwende. Das vorsichtig gewordene Capitei schaltete in diesen Entwurf sogar 28 Der vorliegende Entwurf weist zahlreiche Correcturen , meist Verschärfungen, zu Gunsten der Brixner auf, dieselben dürften wohl sicher aus der Feder des bischöflichen Anwaltes stammen. So erscheint die Bestandssumme auf 900 fl. geändert. Im Originalrevers vom 22. Mai 1574 erscheint obige Ziffer wieder eingestellt, ein Beweis, dass die versuchte bedeutende Steigerung von Lenkovitsch nicht angenommen wurde. die Clausei ein, dass Lenkovitsch sofort der Hauptmannschaft verlustig würde, sofern er sich der evangelischen Lehre ergebe. Da an eine frühere Uebergabe des Gutes bei der noch bis in den Herbst währenden Abwesenheit Herbards nicht zu denken war, so hatten die Brixner Commissäre den 29. September 1573 als Termin für diesen Act angesetzt. Doch auch diese Frist einzuhalten, erklärte derselbe für unmöglich. Am 10. September schreibt er an seinen Schwager, den Coadjutor, dass es ihm häuslicher Verhältnisse wegen ganz unmöglich wäre, darauf einzugehen, da die Hochzeit seines Sohnes auf den 4. October angesetzt sei und er deshalb Wien nicht verlassen könne. Er berief sich hiebei auf die dem Thurn’schen Ehepaare seinerzeit gleichfalls gewährte mehrfache Terminverlängerung und erklärte, zumindest eine gleiche Berücksichtigung verdient zu haben. Auch eine andere Angelegenheit findet in diesem Schreiben ihre Erörterung. Der Cardinal Christoph hatte bereits in dem ablehnenden Antwortschreiben auf die kaiserliche Intercession die Erklärung abgegeben , dass er bereit sei, als Beweis seiner Willfährigkeit und Gnade dem abtretenden Hauptmanne von Veldes eine «Verehrung vnd schannkhung» von 1000 fl. zu verabfolgen. Dieses Angebot war selbstverständlich, wohl hauptsächlich zum Zwecke einer rascheren Abwicklung der Sache, auch Herbard mitgetheilt worden, doch weigerte sich derselbe anfangs, die Abfindungssumme anzunehmen. Seinem Befremden über eine derartige Zumuthung gibt er in dem oben erwähnten Schreiben deutlichen Ausdruck: «Dann der 1000 fl. halber, da halte ich meines Thails vil mer auf hohe Erliche Freundschafften als auf Geldt, darum ich mein lebenlang nit pedaclit bin vmb Einich geldt, geschweigens vmb die Angepotene Thausend Gulden eine solche Erliche Freundschafft, als die Herren von Modrutsch vndt die Herrn von Spaur hinzeschlagen vnd gewis, Gott der Herr wöle mich vor solchen vnd merern pehietten vnd wil auch hinwiderumen gar khain gedankhen haben, das mier oder den Mainichen ein solches pegegnen solde. » Den berühmten Helden und hochverdienten Würden- träger des Landes Krain kränkte wohl die Form, in der man seine um die Ordnung der wirtschaftlichen Verhältnisse von Veldes erworbenen Verdienste entlohnen wollte, und wohl auch die Zumuthung, dass das Brixner Capitei ihn, wie andere gewinnsüchtige Naturen, durch eine angebotene Geldsumme gefügiger zu machen versuchte. Doch siegte auch in dieser Beziehung bald die kühle Berechnung und die Fürsorglichkeit für die materielle Lage seiner Familie über die ritterliche Empfindlichkeit. Da der Cardinal durch sein Anerbieten gewissermassen selbst Herbards Anspruch auf eine Schadloshaltung gelegentlich der Herausgabe von Veldes zugegeben hatte, so Hess derselbe den günstigen Zeitpunkt nicht ungenützt verstreichen, um wenigstens einigen Vortheil aus der eben nicht mehr aufschiebbaren Abtretung des Gutes zu ziehen. Am 1. November schreibt er an seinen Schwager, «dass er, nachdem man keiner seiner Einwendungen und Vorstellungen Rechnung trage, sich ins Unvermeidliche zu fügen gedenke und bereit sei, Veldes am St. Georgs-Tage 1574 abzutreten. Doch müsse er nicht nur auf der sofortigen Barzahlung seiner darauf haftenden Bestandssumme von etwa 4000 fl., sowie auf der Leistung der freiwillig angebotenen Entschädigung von 1000 fl., sondern auch auf der Rückstellung aller den Veldeser Unterthanen zur Leistung ihrer Abgaben vorgestreckten Gelder sowie der Richtigmachung aller rückständigen Zinse und Abgaben bestehen. Zudem verlangte er behufs Ankaufes des Gutes Adelsberg vom Brixner Capitei ein unverzinsliches Darlehen von 10.000 fl., welches auf seine Besitzungen sichergestellt werden könnte und in sechs aufeinander folgenden Jahresraten zur Tilgung käme. Unter diesen Bedingungen wolle er dem Begehren des Cardinals keinen Widerstand rpehr entgegensetzen und spreche den Wunsch aus, .lieber zw paiden Thailen in guottem von einander' zu kommen.» In dieser Erklärung hatte somit Auersperg ausdrücklich auf die Veldeser Flerrschaft Verzicht geleistet, und die weiteren Verhandlungen mit dem Cardinal drehten sich nur mehr um die für Herbard freilich höchst wichtige Entschädigungs-, beziehungsweise Darlehensfrage. Auersperg hatte seine Ansprüche an den Cardinal wahrlich nicht niedrig gestellt, wir müssen annehmen, dass er als kluger Mann wohl wusste, dass die Brixner unter keinen Umständen auf alle seine Forderungen sofort eingehen würden , weshalb er auch solche Punkte darin aufnahm, welche er im Laufe der Verhandlungen ohne Schaden fallen lassen konnte. So geschah es auch ; der Cardinal und das Capitei hatten in Herbard bereits einen Mann kennen gelernt, der nicht nur seinen Feinden auf dem Schlachtfelde wacker entgegenzutreten, sondern auch seinen sonstigen Gegnern kräftig Widerpart zu halten verstand. Da es denselben besonders aus religiösen Gründen am Herzen lag, Lenkovitsch so bald als möglich in die Veldeser Hauptmannschaft einzuführen, so setzten sie dem Begehren Herbards keinen principiellen Widerstand entgegen, sondern versuchten nur den Umfang der gestellten Ansprüche zu ermässigen. Am 6. Februar 1574 ertheilt Cardinal Christoph aus Rom seinem Coadjutor die Ermächtigung, mit Auersperg bezüglich eines Darlehens von 8000 fl., doch nur auf vier Jahre, zu verhandeln, wofern derselbe auf seine sämmtlichen übrigen Forderungen Verzicht leiste, namentlich aber die angebotenen 1000 fl. Entschädigung fallen lasse und keinerlei Ersatzansprüche an die Brixner stelle. Es ist begreiflich, dass die Verminderung des Dar-lehenscapitals Anlass zu noch mehrmaligem Schriftenwechsel zwischen beiden Parteien bot, aus den vorliegenden Acten erhellt jedoch mit Sicherheit, dass Auersperg sich am 18. April mit der genannten Summe von 8000 fl. zufriedenstellte und sogar in warmen Worten seinem Schwager für das Zustandebringen dieser Concession dankte.29 Auffallend erscheint aber 29 «Dan der 8000 fl. darlehens haben, da pedangkh ich mich gegen E. G , das Sy miers haben erlangt, wil auch darinnen gar gern genuogsame Versicherung thuen» etc. Original-Schreiben Herbards unter obigem Datum sieh Beilage XII. dieser Thatsache gegenüber der Umstand, dass die von Radies mitgetheilte,30 am 24. Juni 1574 ausgestellte Schuldverschreibung nicht diesen, sondern den ursprünglich geforderten Betrag von 10.000 fl. aufweist. Auch der sonstige Inhalt dieser Urkunde macht klar, dass in der Zwischenzeit inbetreff des genannten Darlehens manche Veränderungen stattgefunden. Wir erfahren, dass der Coadjutor nur die Hälfte der Summe auf Rechnung des Brixner Bisthums übernahm, während den Rest der Tiroler Edelmann Christoph Freiherr von Wolkenstein vorstreckte. Auch wurde die Rückzahlungsfrist auf fünf Jahre festgesetzt, wogegen Herbard ausdrücklich auf alle sonstigen Zinsersätze und nachträglichen Entschädigungen verzichtete. Einen angenehmeren Eindruck als die erwähnten Verhandlungen macht auf uns der milde, versöhnliche Ton, der in diesem letzten Stadium der Auersperg-Brixner Beziehungen aus den gewechselten Schriftstücken erklingt. Neuerdings versichert (6. Februar) der Cardinal seinen Schwager der unge-minderten persönlichen Gewogenheit und erklärt noch einmal mit Nachdruck, dass nur die Pflicht seines heiligen Amtes ihn zu dem unangenehmen Schritte gezwungen habe. Auch lässt er nicht undeutlich die Hoffnung durchblicken, dass die Zukunft den Lieblingswunsch Herbards immer noch in Erfüllung bringen könnte, wenn nämlich er oder einer seiner Söhne zum katholischen Glauben zurückkehre. Dass diese Aeusse-rung nicht etwa nur Höflichkeitsphrase war, die zudem bei dem vorliegenden Stande der Sache leicht als eine nichtssagende Vertröstung aufgefasst werden könnte, sondern dass darin wirklich die Ueberzeugung des Cardinals und Coadjutors sich äusserte, entnehmen wir aus der Thatsache, dass in dem definitiven Vertrage mit Lenkovitsch, der am 22. Mai 1574 abgeschlossen wurde, eine besondere Bestimmung denselben verpflichtet, im Falle der Rekatholisirung der Auersperge dieser Familie die Pfandherrschaft und Hauptmannschaft zu Veldes wieder einzuräumen.31 Auch Herbard lässt in dem letzten Schriftstücke jenen herben, bitteren Ton vermissen, den er in den Jahren 1572 und 1573 nicht selten angeschlagen, und so berührt uns die vornehme Weise, in welcher die durch die Verhältnisse heraufbeschworenen Zwistigkeiten unter den sonst in dem freundschaftlichsten Verwandtschaftsverhältnisse stehenden Persönlichkeiten in mannhafter Weise geschlichtet werden, äusserst wohlthuend. Die thatsächliche Uebergabe von Veldes wurde am 3. Mai 1574 unter persönlicher Anwesenheit Herbards vorgenommen; das diesbezügliche Memoriale an die bischöflichen Commissäre theilt uns mit, dass hiebei nicht nur die fällige Pfandsumme an Auersperg entrichtet, sondern demselben überdies gestattet wurde, zur Einbringung allfälliger Zinsrückstände einen Sachwalter nach Veldes zu schicken, der unter dem Schutze der neuen Herrschaft ungehindert die berechtigten Forderungen seines Herrn eintreiben könnte. Auch die näheren Stipulationen bezüglich des Darlehens an Herbard wurden hiebei verhandelt und zu Ende gebracht. Dass auch nach der erfolgten Uebergabe unser Held den Gedanken an eine mögliche Erwerbung der abgetretenen Herrschaft nicht aufgab, sondern mit grösster Zähigkeit Mittel und Wege suchte, diesen Lieblingsplan in der Zukunft zu verwirklichen, beweisen zwei Projecte, die er noch im October und November desselben Jahres dem Brixner Bisthumc vorlegte. 31 «So soll vnd will ich dem wolgedachten Freiherrn zu Auersperg, wofern er sambt seinem Ehgemahl vnd khinder von dem sectischen Glauben abfuelle vnd sich zu dem alten waaren Catholischen glauben in der Zeit beklierten gegen erlegung des hernach begriffnen Pfantschillings gemelter Haubt-manschafft vnd Herrschafft Veldes abzetretten vnd Ime Freyherrn diselb ein-zeraumen hiemit schuldig vnd verbunden sein.» Thatsächlich erhielt Wolf Engelbert Graf von Auersperg und GottschCe unter dem Bischof Anton Krosin (1647 bis 1663) neuerdings die Hauptmannschaft von Vel<3es, wie ein vorliegender undatirter Vertragsentwurf zeigt, doch auch diese Bestandschaft war nicht von Dauer. Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. So bedeutungslos alle diese Anstrengungen auch in Wirklichkeit waren, so verdienen sie doch hier erwähnt zu werden, da sie uns einen Beweis von der rüstigen Schaffenskraft Herbards geben, der inmitten der drängenden Kriegsereignisse, inmitten der vielfachen Thätigkeit als Landeshauptmann nicht müde wurde, neue Pläne zur Erhöhung seines Wohlstandes zu ersinnen. Der erstere Vorschlag betrifft den Austausch der Herrschaft Veldes gegen eine beider kaiserlichen Kammer aushaftende Forderung Auerspergs im Betrage von 40.000 fl.; Herbard hatte durch Vorschüsse, liegen gebliebene Besoldungen u. dgl. sich eine so hohe Summe daselbst im Laufe der Zeit erspart, welche freilich bei den bekannten Finanznöthen der Regierung nicht flüssig gemacht werden konnte, jedoch mit 7 °/0 verzinst werden sollte. Ob auch diese Zinsenzahlung regelmässig oder überhaupt eingehalten wurde, ist wohl nicht nachweisbar, doch scheint es unwahrscheinlich, da die Brixner den Vorschlag, durch Uebernahme dieser Forderung die Rente für den Veldeser Besitz auf 2800 fl. zu erhöhen, nicht einmal einer Erwägung wert fanden. Der zweite Versuch Herbards, Veldes für sich zu erwerben, schlug einen Tausch unseres oft erwähnten Gutes mit den Langenmantel’schen Besitzungen in Tirol vor, indem die letzteren um das genannte Kammercapital angekauft und dem Brixner Bisthume für Veldes zugeeignet werden sollten. Begreiflicherweise hatte auch diesmal das Brixner Stift keine Veranlassung, auf eine weitere Verhandlung in dieser Angelegenheit einzugehen, für dasselbe war die Sache endgiltig zum Abschluss gebracht. Auch Herbards weitere Bemühungen, das Verlorene auf irgend eine Art wieder zu gewinnen, fanden rascher, als es irgend jemand erwartet, ihr Ende; schon am 22. September 1575 fällt unser Held zu Budaschki in heldenmüthigem Kampfe mit den Türken. So sehen wir, dass Auerspergs rastlose Thätigkeit für die Erweiterung und Mehrung seines Familienbesitzes, trotz seines sonstigen Glückes in dieser Beziehung, betreffs der Veldeser Herrschaft zu keinem günstigen Erfolge führte. Die Ursachen dieser Thatsache liegen, wie wir gesehen, einerseits in dem Umstande, dass Herbard bei seinem rühm- und mühevollen Berufe als Grenzvertheidiger nicht imstande war, seine ganze Aufmerksamkeit und Kraft diesem Unternehmen zu widmen, anderseits aber zumeist in der Verschiedenheit der religiösen Parteistellung, die zwischen ihm, dem Verfechter evangelischer Interessen, und dem Eigenthümer der Herrschaft, dem Brixner Capitei, bestand. Es erscheint klar, dass das letztere, sobald es die Ueberzeugung gewonnen hatte, Auersperg vertrete auch als Veldeser Hauptmann den Standpunkt des Protestantismus, alles daran setzte, um eine Veränderung bezüglich der Veldeser Pfandschaft herbeizuführen und selbe in gut katholische Hände zu bringen. Der zwingenden Macht der Verhältnisse und der unabänderlichen Consequenz, dass ein geistliches Gut nur im Sinne und nach dem Willen seiner Besitzer verwaltet werden solle, konnte auch eine so kraftvolle Natur, ein so energischer Charakter wie Herbard nicht widerstehen, jedoch das allen seinen diesbezüglichen Anstrengungen zugrunde liegende Motiv, die Vermehrung seiner Hausmacht, hat in der Folge anderwärts glänzende Erfüllung gefunden; die spätere Stellung der Auersperge unter Oesterreichs Adelsgeschlechtern hat die kühnsten Pläne des ruhmreichen Ahnherrn verwirklicht. Beilage I. Herbard Freiherr von Auersperg an Hans Thomas Freih. v. Spaur und Valör, Coadjutor des Stiftes Brixen. Wolgeborener genediger Herr vnd Schwager ! E. G. sein jeder zeit mein beflissen ganz gueth wilig diennst beuor. Nachdem ich verschiner zeit meinen genedigisten fuersten vnd H. Cardinalen durch aignen potten geschriben vnd aufs vnderthenigist gepethen mir, meiner lieben hausfrau, E. G. Schwester, auch vnseren sunen die herschafft Föls, so in disem landt Crein ligendt vnd dem Stift Prixen vnterworfen, noch ausgang der Jaren, so weylandt H. Christoph Frh. zw Khreig seligen verschriben sein worden, abzulösen genedigist vergimeli auch hiervber E. G. in Namen vnd vonwegen E. G. Schwester, meiner lieben hausfrauen aufs fleisigist gepethen, vm vnsertwegen bemueth ze sein vnd die handlung dahin bej I. H. F. G. zw solicitieren, damit derhalben ein wilbrief erlangt auch neben der Copj des Reuersbriefs, so gedachter H. v. Kreig seligen geben, herob geschikht wurd; weil aber pisher der pot nit khomen vnd mir nit bewist ob die schreiben vberantwort sein worden oder nit, vnd sonderlichen flirsorg trag, damit nit der poth in den leifen, so ein weil zeit oben gewest, aufgehalten sein worden, hab ich nit vmbgeen mögen meinen diener abzufertigen vnd nochmals I. H. F. G. zu schreiben vnd zupitten, damit mir also soliche herschafft Fels nach ausgang der Jaren, wie vermeldt, abzulösen vergundt, auch derhalben mir ein verfertigter wilbrief neben der Copj des Reuers vberschikht wurdt; weil dan E. G. bei hochgedachten meinen gene-digisten herrn hohlichen zw hof, vnd E. G. ein gueter befürderer vnd solicitator sein mögen, ist abermal mein, meiner lieben haus-frau E. G. Schwester fleisig vnd freundlich pitten, E. G. wöl die handlung pej meinem genedigisten H. dahin dirigieren, damit die obenangezaigt herschafft Föls nach ausgang der verschribenen Jaren, abzulösen vergundt vnd deswegen pej meinen diener ein gefertigter wilbrief mit Einschlus des Reuers Copj herab geschikht wurdt, das wil ich als ein gehorsamer E. G., vngespart ales vermugens, vnuer dient nit lassen. Es gebiert sich wol damit ich mich zuuor gegen meinen genedigisten H. dann gegen E. G. vnd anderen Herrn vnd Freundten als pilichen erzaigen soll, so khan ichs doch in warhait diser weil nit änthern aus vrsachen das täglichen einfal des turkhens zubesorgen vnd sonders weil ich die haubtmannschafft vber die gerüsten phärdt angenomen hab, derselben warten muss, pitt derhalben E. G. mich entschuldigt zuhaben, mich auch inson-derhait pej meinem genedigsten füersten vnd Herrn zw entschuldigen; hiemit pin ich E. G. gehorsamer diener, daneben wir all gott beuolhen. Datum Auersperg das 26. Junii des i5 5 2isten. Herwarth Freyherr zw Auersperg. Beilage II. Herbard von Auersperg an Hans Thomas Freih. v. Spaur, Coadjutor in Brixen. Hocherwierdiger, wolgeborener Genediger Herr, Euer Gnaden sein Jeder Zeit mein gantz gehorsam guettwilig diennst zuuoran beraidt. Ich Muess mich hiemit gegen E. G. warlich nit meiner faulkhait halben, sonnder der grossen geschafft die ein tails die Venediger, ein tails die Turkhen die Zeit meiner Inhabung diser haubtmanschafft gegen mier vndt Meinen vntergebnen diennstvolkh Auf Mör vndt Lanndt zuegericht vnd noch täglich zw Raitten mit ein Ander zu hetzen haben, entschuldigen, das Ich ein zeithör E. G. nichts geschriben, vii weniger meinem zuesagen noch die (unleserlich) geschikht; So aber E. G. vmb alle hanndlungen, der nit ein, sonnder wol ein Thoplter Process sein möht, ein wissen truegen, E. G. wurde mich damit entschuldigen lassen sein vndt pitt E. G. meiner grobhait halben vmb Verzeihung, dan es an denen ortten nit Anders zuegeen khann, wie wols zu zeitten ein lustige Maysen pay ss 32 ist. Dann so vberschikhe ich E. G. zween (unleserlich) Riden, ob die pey E. G. pösser als hie laufen, war mir lieb, Ich trag aber füersorg ich wer nit sonnders pestön, daneben vberschikh ich auch ein schlechts hetzkhleperl, wie mans hie pej vns gepraucht, ob das-selb schon nit schön vnd guett, pitt ich allein E. G. disen winter damit zuguethen zw nemen, den khunfftigen herbst wil ich mich pössern vndt vileicht ein Schoners vndt pössers E. G. zueschikhen. Neus weis Ich E. G. diser zeit nichts sonders zw Schreyben, als das disen herbst der Thurkh In dem fridlichen Anstanndt (In welichen wier albegen mer verderben als auf Nemen) nit sonders wol gehaust, dan der wascha von Offen In windisch Landt der R. K. Mt. nitt mer als 7 häuser vnd befestigungen vndt aber 2 öde, auf vnsrer gränitz mit gewalt erphaudt, eingenomen, wie wol so-liches Ist leicht gethan, weil gar khain gegenweer vii weniger geldt vorhanden. Vngeuerlich vor 3 Wochen haben mier meine Vnthergeben dienstleuth zimblich guett gefangen Thürkisch Juden vndt andere 32 Wohl: Meisenbeize = Meisenjagd; humoristische Bezeichnung des an der Grenze nie ruhenden kleinen Krieges. Thürkisch kaufleith gepraht, acht Sy werden nit gar pöss sein, dan ich verhof, wo Sy mir Anders beleihen, ein guetten schlafftrunkh dauon zw Reisen, dan ich glaub Sy werden sich vmb ein 3 oder 4 Thausendt Thukatten nit vers.........(?) lassen, weil aber sich die Venediger vndt Andere hafftig darum annemen, dass solch gefann-gene Auf Irem gepuett gefangen vndt genomen sein worden vnd derhalben pej der K. M. anhalten, dieselbigen wiederum«! ledig zuuerschaffen, weis ich demnach noch nit, wie es zwgeen wierdt, Ich hof aber, ich wil mich hinaus hakhen, ein tails mit gerechtig-khait, ein tails mit vnfueg, wie Ichs bekhomen wier mögen. E. G. Schwester meine liebe hausfraw ist warlich ein zeit vast schwach gewest, aber Gott sej lob, gantz wiederumen frisch vndt gesundt worden vnd weil Ich ein zeit In disen Thürkhen geströpln (!) pej H. Lengkhowitsch in feldt, piss alle sach wiederum gestillt worden, peleiben hab muessen, hab Ich gemeldt mein liebe hausfraw piss auf Jetzo nit herein firen mögen, Jetzo aber wierdt Sy ein weil hie haussen. Sonnst weis ich E. G. Nichts sonnders zuschreyben, als Ich thue mich sambt meiner lieben hausfraw vnd khinder E. G. gannz gehorsamblich beuelhen vnd pitt E. G. dieselbig wöl also vnnser in Treuen Ingedachtig sein, E. G. soll vnnser lebenlang getreue diener an vns haben. Damit Gottes genade mit vns allen. Datum Zengg den 12. Decembris Im 1555. J. E. G. gehorsamer Hörwartt Fh. zw Auersperg. Beilage III. Herbard Freiherr von Auersperg an Hans Thomas Freih. v. Spaur, Coadjutor in Brixen. Hocherwierdiger vndt wolgeborener Gnediger Herr ! E. G. sein iederzeit mein gehorsam beflissen guet wilig diennst zuuoran beraidt. Nachdem mir dan die herschafft Veldes auf sonder E. G. befurde-rung vndt hoches anhalten von meines gnedigisten hern Cardinaln Commissarien vndt gesannten eingeantwortt worden, wil Ich also, dieselb (weils doch nit anders sein khan) auf dits Jar meinem gne-digisten Herrn zw gehorsamen gefallen, auf Raitung verwalten vndt wie wol es mir in Warhait vast beschwerlich, vndt wies E. G. selbst zupedenkhen haben, schier schimphlichen, die Herschafft also wie ein Ander gemeiner Phleger auf Raitung zuhalten, so wil ich doch dits Jar was vbrigs thuen, verhof E. G. werde Miti vnd weg von meinetwegen gedenkhen, wye es etwo hinfüran auf laidlichere Con-ticion gepracht möcht werden. Dan weil ich iederzeit vndt nit vnpilich zue E. G. mein zue-flucht gehabt vndt Noch Imerzue hab, khan ich demnach E. G. in hohen gehorsamen vertrauen vnangezaigt nit lassen, das mier Jörg Rumbi auf peuelh meines genedigisten Herrn die andre Instruction, wie E. G. darumen wissen, fuergehalten, welich mir warlichen nit wenig pefrembtung gepracht hatt, das mein gnedigister Herr, der nun mein vndt meinen khindern ein Vatter vnd pluetsfreundt sein solle, so gar vber die Massen ein vnerhörtt begern thuett, namb-lich das Ir Hch. F. G. genedigist vermelden, wo Ich yetzo S. Johans-tag zue der Ersten phanndt Suma noch 20.000 glden, das also die völig Phandtsuma 24.000 gldn erlege, so sollte ich der Herrschaft 48 Jar lanng vnuerait vnd vnabgelöst Inen haben in soli-chen verstand, das mir weitter khain Interesse dauon geraicht vndt noch darzue die Haubtsuma von Jar zu Jar mit 500 fl abgetzogen, das sich auch also nach Ausgang der 48 Jar das Haubtguett vnd alle Phandt Suma abzalt vnd die Herschaft widerumen frey gelöst wurdt; Mit vermelden, wo ich auf dise pertinenda nit eingeen wolde, so sey Ir Hochf. G. gesindt mit Andern zue peschliessen vndt mir vndt meiner Hausfrau zue etwas Ergötzlichkheit nach ausgang dises Jars 500 fl. als zue einer erung verordnen. Nachdem dan E. G. selbst ermessen khönnen, das khain mensch vnder der Sonnen, der anderst vernunfft hat, auf dergleichen weg zu pewegen; dann vrsach, wan ein soliche suma geldt allein auf ploss Interesse ausgelihen wurdt, das dauon der genuss im paren vnd peraitten geldt, noch vii auf ein merers, als die Herrschaft Ein-komen hatt, gepracht mag werden, geschwaigens das sich noch die Haubtsuma mit 500 gld. jarlich abzalen solle; so wissen E. G. das ein solche Suma paldt genent aber langsam zusamen gepracht wurdt, vndt ob ich schon all mein hab vndt guett von meines genedigisten Herrn wegen in die schantz schlueg vnd daselb versetzen wolde, so getraw ich mir souil geldt nit aufzutreiben. Der- halben Ich E. G. fürwar ein hoch vertrauen nit pergen khan, das mir solcher meines genedigisten Herrn vnerhörtter fürschlag nit wenig schmertzlich ist vnd wollt meines tails (wo es ye den weg eraichen solle, das ich die Herrschaft aufs widerumen verlassen vnd abtretten mueste) Ein Hohes niderlegen vndt schuldig sein, dass ich von der Herrschaft wegen mein lebenlang nie khein wortt gerett, geschwei-gens gehandlet het, vnd wär mir Tausentmal lieber gewest, mein genedigister Herr hete miers zuuor nie erteiligt noch einandt-wortten lassen, als mit mir dermassen vmbzugen. Dan was mir für verkhlainerung vndt Verachtung gepiern wurdt, hatt E. G. selbst zuerwägen. Ich verhof aber E. G. werde mich in gnaden beuelhen vndt das zue solchen nit khumen lassen. Sonnst hab ich dem Rumbi fürgeben, wie ers E. G. sonder zweifei antzeigen wurdt, das ich müglich vleiss ankhern wil, meinen genedigisten Herrn, aufs Jar was merers daraufzelegen. Vndt mit wievil ich aufkhomen wier mögen, das wil ich E. G. vnd In, den Rumbi, aufs eist berichten. Dan E. G. wissen, das yetzo pey denen leufen, so yähling gelt aufzutreiben, nit albegen Stat hat. Ich peuilh mich also E. G., der wurdt all Sachen zum pösten woll wissen anzukhern vndt pit E. G. mir solch mein anzaigundt Obiges nit zuuerargen, dann ich zu E. G. mein meiste zueflucht vndt vertrauen hab, ich pit auch disen meinen prief nach vernemung verprennen oder zerreissen, damit Er nit in fremde hendt khombt. Hiemit der Segen des Almechtigen mit vns allen. Datum Laibach den letzten Aprilis des 58isten. E. G. gehorsamer Hörwart Frh. zw Auersperg. Postscripta. Genediger Herr! wirdt E. G. dem Rumbi anzaigen, wasmassen die Röm. Kais. M., mein allergenedigister Herr, aus den dreien landen Steier, Khärnten vndt Grain zue Anordnung khünfftiges Khriegswesens gegen dem Türkhen Landleit zue gesannten erfordertt, so ich dan Auch perueffen worden. Werden wier also als auf den 16. Mai schierist zue Wienn erscheinen miiessen. Gott der Herr verleich sein gnad, das alles sich aufs Nützlichist vnd fürzüglichist disen armen Grenitzen angewenth wiirdt. Beilage IV. Innstruction vnnd vertzaichnus etlicher Artici, so dem wol-gebornen Herrn Herwarten Freyherrn zw Aursperg, als haubtman zu Veldes durch vnns Georgn Rumbi von liechtnau vnd wolffgang Seidl als fürstliche Brixnerische gsannte, Innamen vnnsers genedigisten herrn Cardinalen etc. zuthuuen vnnd zuuerrichten angezaigt vnnd beuolhen worden, vollgt hernach. Erstlichen weill diser Zeit die vischwasser in der herrschafft Velss vasst abgeödt hingelassen vnd ausgefischt worden, damit die-selb wider zu fruchten khume, soll der Herr von Aursperg die vischwaid haien, vnnd nit, wie vor beschehen, hinlassen, sonnder allein was er zu hausnotturft bedarff, nemen vnnd besonderbar auf die wasser, genant die Radwein vnd wacheiner Sau, sein vleis-sige khuntschaft haben, damit die Jenigen, so sich vndersteen, haimblicher weis darinnen zu fischen, zu notturfftiger straff gepracht werden. Zum andern soll der herr haubtman on vnnsers genedigisten herrn Cardinallen oder derselben Stathalter vnnd Rath vorwissen khainen vnnderthannen seiner hueben enntsetzen oder vrlauben auch mit khainen vnnderthannen die rnüet abthaidingen auch auf die Neu Reut, vor ordentlicher bereittung, so in khürtz beschehen wirdet, khainen weittern zins, dan Sy jetzt haben, aufschlagen, sonnder vnnser genedigister herr ist bedacht jerlich oder doch albeg zwaien Jaren ainmal derselben gsannte herein zuschickhen, die sollen alsdan sambt dem herrn haubtman solliche Sachen zuuerichten haben.33 Zum dritten, nachdem etlich des hern von Diettrichstain vnnderthanen sich vnnderfangen in der herrschaft Velss gereut ein-zunemen vnd dieselben dem herrn von Diettrichstain zinsper gemacht; derowegen soll der Herr Haubtman allen vleiss fürwenden, damit dieselben gereut in das veldisch vrbar zinsper gemacht werden, wie dan pillich, Er Herr Haubtman soll auch sein vleissig Aufsehen haben, auf das hinfüran annderer herrschafften vnnder- 33 Randbemerkung von anderer Hand : «das geschieht souil die stai-gerung petrift.» thannen dergleichen gereut einzunehmen vnnd anndern Herren zinsper zumachen in der Herrschaft Veldes mit nichten gestattet werde.34 Zum vierten, weill man befindt das frannz Ari, vischer vnd Suppan in wachein, in der vischwaid grossen schaden thuet vnnd sonnst der obrigkhait vnd den nachpern beschwerlich ist, so soll der Herr Haubtman denselben frannz Ari zu sollichen diennst nit mer befürdern, sonndern des Suppan vnd vischer Ambts vrlauben vnd ain andere taugenliche person darzue geprauchen.35 Item was hinfüran für schrillten vnd brieflich vrkhunden durch die velserischen vnnderthannen aufgericht werden, die soll der herr von Aursperg als haubtman annstat vnnseres genedigisten herrn Cardinalle vertigen vnnd ir hochfürstlich gnad darin vermelden lassen. Nachdem Martin Ambruss vor den Herrn Stathalter vnnd Räthe zu Brixen mit ainer Supplication wider den herrn vom Thurn fürkhomen, hat sich aber in der beschehenen besieht, ganz das widerspill vnnd lautter befunden, das er allen vngrunt fürgeben vnd suppliciert, vnd dartzue in der Radwein ain grosse weite on wissen vnd willen der Obrighkait eingefangen, vili gehulz verhakht vnd verschwemt; darumb er dan in vnsers genedigisten Herrn straff gefallen, demnach aus beuelh hochgedachts vnnsers genedigisten Herrn haben wir Ime Martin fürgehalten, das er sich in vierzehen tagen den negsten alher in das Schloss stellen vnd alda in thurn ein monat mit geringer speis ennthalten werde vnnd also damit andern zu Exempl gestrafft sein ; darauf! soll der Herr Haubtman oder sein Verwalter Ime Martin, so er in bestimbter Zeit erscheint (oder wo er nit erschine nach im greiffen lassen), vnnd mit ob-gemelter straff gegen Im verfaren. Will er aber mit ainer gelt straff abkhumen, mag der Herr Haubtmann sich einlassen vnd darfür zu straff bey dreissig oder doch aufs wenigist zwantzig gulden nemen.36 34 Randbemerkung von anderer Hand: «das khumbt in das neu Urbar.» 35 Randbemerkung von anderer Hand: «ist abgesetzt.» 36 Randbemerkung von derselben Hand: «Wir haben Anheut den ersten mai den Martin Ambruss selbs in den thurn geschafft, darauf soll der Herr Haubtman ime Martin noch bis auf den 14. tag Mai in venkhnus behalten vnd ime alsdan gegen bezallung der atzung ledig lassen, doch ime eiupinden, dass er dem nachkhume, was im die vorigen gsanten aufgelegt haben, dass er in greutten nit weitter greiffe dan was er Jetzt ausgereut hat.» Daneben von anderer Hand die Bemerkung: «Ist vollzogen.» Dem lenngfeldischen Abschid, so wier dem Herrn von Aurs-perg als Haubtman gelassen, soll der Herr Haubtman getreulich nachkhumen vnnd darob halten, damit deine durch die vnnder-thanen zu Yels auch gelebt werde. Wie sich dan der Herr Pfleger zu Lakh dessen gleichermassen bey seinen vnderthannen zuhalten erpotten hat, bis auf weittere Handlung vnnd beschliessung der Sachen. Item als sich Gabriel Buczele am Jauernigkh virmals be-ruembt vmb das holtzschlagen zu seiner Fusin frayhaitten zuhaben, die wier dan zusehen begert; so er vnns fürpracht, darinnen wier aber khain freyhait befunden, dieweill er dan zu seiner Fusin vili Kohls bedarf!', haben wier in vnnsers genedigisten Herrn namen vom im ein Verzinsung zugeben vnnd mit vnns abzukhumen begert. Dieweill er sich aber in nichten einlassen wellen, sonnder vermaint, dessen gleich gerechtigkhait zu haben, das holtz zuuerschwennten vnnd Ime des nit weren zu lassen, auch mit stutzigen vnnd stolzen Worten für vnns khumen, das wier Im nit gestatten khunen, haben wier gsannte mit ime Buczele verschaffen: das er hinfüran in diser herrschafft veldes zuegehörigen Wäldern khain holtz schlag noch kholl mach so lanng, bis er sich vmb die diennstperkhait mit vnnserm genedigisten Herrn Cardinallen oder dem Herrn Haubt-mann zu Veldes nach gepürlichen vnnd pillichen dingen verglichen vnnd abkhumen sey, bey vnnachlässlicher peen ainhundert ducatten in golt. Derohalb soll der Herr Haubtman sein gar vleissig auf-sehen haben, damit deme nach gelebt, durch Ine Buczele khain holtz geschlagen, noch kholl gemacht werde. Wo er aber das vberfüer, soll der Herr Haubtman die gemellt straff vonn stunden von Im erfordern ; wurde er sich die zugeben widern, Ime in thurn schaffen vnnd behalten, als dann die Sachen geen Brixen schreiben vnnd beschaidts darüber erwarten. Es mag auch der Herr Haubtman vmb die diennstperkhait mit Ime abrechten vnnd von ain Jar bey achtzig oder ainhundert Ducatten nemen, doch das er nit in Wäldern gleich seines gefallens sondern, wo Im auszaigt wirdet, holtz zu schlagen habe. Sonnst ist gepreuchig von iedem khorb kholl ain khreitzer zugeben, das mag Im auch fürgehalten vnnd begert werden. Der Herr Haubtman mag sich auch erkhundigen, wieuill er Buczele in ain Jar khörb kholl verarbeitt.3* 37 37 Randbemerkung von derselben Hand: «Der Buczele hat sich ver-willigt vnnd merkhen lassen, von jedem khorb kholl ain Khraitzer zu geben. Nach dem wier auch bericht, das Er Buczele ausserhalb des gerichts auch Fusin hab vnnd das kholl aus diser herrschaft zu derselben fusin fiieren lass, derowegen soll der Herr Haubtman Ime Buczele Alles Ernnsts auflegen vnnd mit nichten gestatten, das er das kholl von diser herrschaft holtz zu derselben äussern Fusin fuere, weder vmb gellt, noch vmbsonst. Wie sich auch die Nachpern an kharner Vellach wider disen Gabrieli Buczele beschwert, das seine kholfiierer innen bey nacht auf Irei- thaill vnd gemain ir waid ansetzen; das soll der Herr Haubtman nit gestatten sondern in dem den Armen vnnderthanen guetten Ruggen halten.38 39 Mer so hat auch der gemelte Gabriel ain neue Fusin vnnd ain neuen wasser Runst zu pauen angefangen. Ist Ime durch die vorigen gsannten aufgeladen denselben neuen Wasser Runst auf die gemellt Fusin nit zu geprauchen, er sey dann zuuor vmb die diennstperkhait mit der herrschaft Veldes abkhumen; er soll auch der Nachperscbafft disen wasser Runst on schaden fiieren, damit sy iren sichern wib haben. Deme waiss also der Herr Haubtman gemäss zuhanndeln.30 Item es haben sich etliche vnderthannen in wachein vnnd herforn der Herrschafft Veldes beclagt, das sy mit der Sambfardt beschwert vnd vberladen werden; vnnd wiewoll sonnst für ain gemainen sam achtzig viertl gerechnet werden, so hat doch vnnser genedigister Herr, innen dise gnad gethan, das hinfdran ain jeder so sambfardt zuthun schuldig, Albeg sibenzig viertl für ain sam füern soll. Vnnd nach dem ain Haubtman die sam ains jars nit gar bedarff, sonndern von etlichen gelt darfür nimbt, das Sy dan lieber geben, so soll der Herr Haubtman hierin ain gleichait prau-chen, das ain Jar von etlichen vnnd dan das annder Jar vomì anndern das gelt nemen, damit Ainer für dem andern nit gehalten oder beschwert werde. Nachdem die Herrschafft Veldes ain wisen bey Ratmansdorfif ligen hat, so bisher dem Herrn von Lamberg bestandtsweis ge- Darauff soll der Herr Haubtman Sollichs inmassen wies bei andern offen zu geben im prauch ist, des er sich dan erkhundigen mag, einnemen vnnd em-phahen vnd sich in deme gegen ime Buczele halten, wies bei andern offen gehalten wirdet.» 38 Randbemerkung von anderer Hand: «ist volzogen.» 39 Randbemerkung von anderer Hand: «Richtig.» lassen worden, so sein aber die zwo Nachperschafften Neudorff vnnd Hofdorff der Herrschaft Yels vnnderthannen erschienen vnd gepetten : Innen solliche wisen bestandtsweis zuuerlassen vnnd er-pieten sich das (oder ain merers) zugeben, als der von Lamberg gibt, mit anzaigung der Herr von Lamberg thue Innen mit seinem vich durch solliche wisen schaden. Darauff wier im beuelch haben, dem Herrn Haubtman Anzuzaigen, das er die gemelt wisen mit pesster beschaidenhait zu sich nemen vnnd dan, so er die hinlassen will, den gemelten vnnderthannen vor andern vmb ain zimblich bestandtgellt verlassen soll.40 Ferner als gleichwoll die vorigen gsannten Ordnung vnd beuelch geben, damit der weg in die wachein durch die vnnderthannen souill muglich, gepessert sollt werden, des aber pisher nit beschehen, derhalb soll der Herr Haubtman noch aufs ehehist bei * den vnnderthannen beuelch geben, auch mit den Andern grunt-herrn, so paurn in wachein haben, handlen, ire vnnderthannen darzue zuhalten, damit derselb weg aufs fürderlichist gepessert; dass auch die pruggen in der Herrschaft Veldes vber die wasser fluss souill muglich gepessert vnnd in guetten wirden gehalten werden. Die vier nachperschafften in wachein, als feisstritz, teutsch gereut, Sauitz vnnd Furto, beschwerten sich auch, dem Herrn Haubtman auf Veldes jerlich ain tag oder zwen prennholtz zu schlagen vnnd herauss zu schwemmen mit anzaigung, es sey von alter nit herkhumen, sollichs ist durch die vorigen gsannten gleichwoll Bis auf vnnsers genedigisten Herrn weiteren beschaid, eingestellt. Dero-halb soll der Herr Haubtman Sy noch mit guetten Worten so sol-licher Raboth vermugen, vnnd sy etwo mit der vnnderhaltung desto bass halten, damit solliche Raboth bey Innen erhalten werde. Wolten Sy sich aber der gar setzen, so mag Innen der Herr Haubtman anzaigen, dieweill sy sollich Raboth so lanng gethan, so well vnnser genedigister Herr Cardinali das Sy dieselb hinfüran noch thuen.41 Gemelte zwo Nachperschafften beschwerten sich auch des Wasserschadens, so innen in iren giietern mit hinflössung derselben beschehen. Derowegen soll der Herr Haubtman sambt dem Herrn 40 Randbemerkung von anderer Hand: *peleibt in seinem verdt.» 41 Randbemerkung von anderer Hand: «Ist in ein Richtigkheit gepracht.» Probst zu Ratmannsdorff, auch Yaltin khuechl, Burger daselb, Philippen wasserman zu Assling vnnd Clementen im dorfif zu vels, aufs fürderlichist iren emphangenen Wasserschaden besehen. Innen an andern glegnen orten in irer gmain zimblicher weiss dagegen auszaigung thuen, damit Sy Ires Schadens wider ergezt werden, vnnd die Herrndiennst vnd steuren neben anndern vnnder-thannen ausrichten mugen. Doch daneben Innen vnnderthannen beuelchen, damit Sy hinfüran dem wasser wören vnnd nit also vnuerhüett die güetter hinflössen lassen. Etliche Nachpern haben sich auch beclagt, das sy albeg von Ainhundert schintlen so Sy machen vnd verkhauffen vier khreitzer vnnd vmb das Zimerholtz, so Sy auf dem khauff schlagen, sich bei der Herrschaft stellen muessen. Dieweill aber sonnst auch im lanndt gepreuchig sich also zu stellen vnd Verzinsung zu geben, so soll der Herr Haubtman von dennen, so er solliche schintlen vnd holtz zu machen erlaubt, ein gepürliche Verzinsung vnnd ergetzlichait, wie im landt gepreuchig, nemen. Doch soll er sollich holtzschlagen vnnd schintlmachen nit ainem jeden, sondern gepurlicher weis zue-geben oder bewilligen, damit die Wälder desto weniger verhakht werden. Vnnd nachdem die wälder in der Herrschafft Veldes durch die vnnderthannen mit den neu gereutten, dergleichen mit den Eisenöffen, dartzue man vili khols bedarff, vnd dan am jungen holtz mit dem gaisvich grosser schad beschicht; derowegen die vorigen gsannten durch offne Zedln in der gannzen Herrschafft Veldes gepietten lassen, das khainer ainich gereut mache, die Wälder nit verschwennte vnd das geisvich in die wälder nit hiette bey schwärer straff. Derohalben soll der Herr Haubtman sein guet auf-merkhen haben vnd darob sein, damit sollichen aufs vleissigist nachgelebt vnnd die wälder souill muglich befridt, sonnderlich durch die vnnderthannen zu Vels vnd die von Ratmannsdorff nit haimb-lich nidergehakt vnnd hinwegkh geschwembt werden. Weitter haben sich die vnnderthannen beclagt, das Sy mit der gemainen Raboth vber alt herkhomen beschwert werden. Der-halb soll der Herr Haubtman Sy die vnnderthannen mit sollicher Raboth nit beschweren, sonndern bey dem als von alter herkhomen bleiben lassen. Doch sollen entgegen die vnnderthannen die Raboth, so Sy schuldig, auch ordentlich verrichten vnnd personnen, so zu der Arbait taugenlich sein, auch zu rechter Zeit schickhen. Nachdem auch pisher die armen vnnderthannen, die nur allein solt heusl oder kheuschl haben, mit der gemainen Raboth neben den huebleuten beschwert vnd beladen worden sein, ist vnnsers genedigisten Herrn Cardinallen beuelch, der Herr Haubtman well hinfüran in deine ain vnnderschid vnd beschaidenhait prauchen, also das die kheuschler nit neben den huebleuten, sondern etwas leichter mit der Raboth gehalten werden.4'2 Cristoff de la Crota, fusiner in wachein, hat an die vorigen gsannten Suppliciert vnd gepetten Ime das heusel, so (seinem An-zaigen nach) in seiner Ausgezaigten fusin steeth vnnd der Herrschafft Vels zinsper ist, zuuergunen. Dargegen well er ain anders heusl auf der gmain pauen ; darauff ist vnnsers genedigisten Herrn beuelch das ime sollichs heusl erfolgen, doch soll er den gewonnd-lichen zins, wie pisher, von demselben heusl ausrichten. Dargegen soll er deme, der jetzt das heusl innhat, an glegnem orth auf der gemain, so im der Herr Haubtman aufzaigen wirdet, ain annders heusl, das deme woll gleich ist, pauen; auf dasselb neu heusl soll alsdan der Herrschafft Yels auch ain gepürlich zins geschlagen werden.42 43 Auf der Gewerchen in Wachein supplicieren von wegen der wälder holtzschlagen vnnd kholln hat Innen vnnser genedigister Herr Cardinali genedigist bewilligt vnd ist Irer hochf. G. beuelch, dass der Herr Haubtman innen anglegnen orten vnd ennden ein wald oder gezirkh auszaige, da Sy ir holtz nemen vnd kholl machen mugen, doch sollen Sy dasselb holtz vortzue hin khlains vnnd gross abschlagen vnnd vber dasselb innen ausgezaigt gezirkh mit nichten weitter greiffen. Bey der straff, auch mit dem geding, dass Sy von sollichem wald oder kholl der Herrschafft Yels nach pillichen dingen, wie im lanndt zu Khrain preuchig, ain Verzinsung geben vnnd darumben mit dem Herrn Haubtman abkhumen. Gregor Woditsch in Wachein ist fürkhumen anzaigennt, es sey der Gail Rosenwirtin in Wachein die halb hueben, so Gail Rosenwirt seliger inngehabt, verliehen worden. Dieweill aber desselben Gail Rosenwirt seligen verlassene khindt mit todt abganngen, hat Er gepetten, Ime als negsten Freundt soliche halbe hueben zuuer-leichen. Das ist ime dem Landtsprauch nach bewilligt. Doch soll 42 Randbemerkung von anderer Hand: «Ist in ein Richtigkhait gepracht.» 43 Randbemerkung von anderer Hand: «Ist richtig.» er Gregor der wittib das müetgellt, souill Sy ausgeben, wider legen vnnd wo der Herr Haubtman auch noch darzue etwas muet haben wollt, soll er mit demselben auch abkhumen.44 Jacob Dabrauts beschwert sich mit färgebung, ime habe der Herr vom Thurn ain gereut verliehen, dauon Er zwelff patzen zins, das haben im die Nachperschafft an wacheiner vellach zerrissen vnd den zaun abprochen, also das er dessen in dreu Jaren nicht genossen, aber der Herr vom Thurn well zins vnd Steur vomì im haben, das sei im beschwerlich. Auf sollichs ist im zu abschid erfolgt, der Herr Haubtman soll das gereutt besehen. Befände sich in der besieht, das der Nachperschafft sollichs beschwerlich vnnd werde erkhennt, dass bisher dem Lanndsprauch zuwider gehanndlt worden vnd dass Er das gereutt auflassan muess, so sollen die Nachpern durch den Herrn Haubtman dahin gehallten werden, ime Jacob die zins vnnd steuern (so er dem Herrn vom Thurn in zeit er das gereut nicht genossen bezallen muess) wider zuerlegen. Wo im aber das gereut pleibt, so soll er hinfäran wie pisher die zins zugeben schuldig sein. Auf die Supplication, so die von Kherschdorff wider die von wacheiner vellach, dergleichen die Nachperschafft zu Naumin wider die gemelten Vellacher vnd nachpern zu Vels den vorigen gsannten fürpracht, soll der Herr Haubtman sambt dem Herrn Tuembprobst zu Ratmansdorff die spenigen orth (in den Supplicationen, die wier ime Herrn Haubtman vberliffert, benent) besichten vnnd darüber zwischen den partheien die gepur hanndln, damit niemandt beschwert werde.45 46 Des Andre Pluembls, Florian Nagels, bed im dorff Vels, dergleichen der Vrsula, des pern Apernikhn seligen verlassner wittib vnd Jurj Schokhlitsch in wachein vnns ffirgeprachte Supplicationen haben wier dem Herrn Haubtman zuegestellt, der soll vermug der darauff gezaichennten Rathschlege auf der Partheien Anrueffen dasjenig hanndien, was pillich vnd recht ist.4ß Nachdem vnns auch der Herr vom Thurn im Abtzug in zwaj truhelen Allerlai schrifften vnnd brief die herrschafft Veldes, item die Alben in Wachein, Musster Zedln vnd Allerlai geschwebte 44 Randbemerkung von anderer Hand: «Es hat khain Irrung. 41 Randbemerkung von anderer Hand: «Ist verglichen.» 46 Randbemerkung von anderer Hand : «Ist verglichen.« spän in diser herrschafft betreffendt, gelassen, dieselben soll der Herr Hauptman vbersehen ynnd was nutzlichs oder diennstlichs darin befunden wirdet, auflegen, verzaichnen vnnd dieselb verzaich-nis geen Brixen vberschikhen.47 Item es hat sich auch der Röm. Khay. M. Vorstmaister in Crain, Hanns Willd, beclagt, Ime wierde von den Velserischen vnnderthannen die Jägerrecht, so Sy schuldig vorgehalten vnd nit geraicht, mit pith ime dieselb zuuerschaffen ; darauf! soll der Herr Haubtman die vnnderthannen mit Ernst dahin halten, dass Sy dem Vorstmaister die Jägerrecht, was Sy im von alters her geben haben vnnd zu geben schuldig sein, hinfiiran noch vnuerwidert Raichen; Doch dass der Vorstmaister mit Jagen vnnd dergeleichen auch dasjenig thue, wie von alten herkhomen vnnd er zu thun schuldig.48 Der Herr Haubtman soll auch in allen Pharrkhirchen, so in der Herrschafft Vels gelegen sein vnd in Wachem hochgedachts vnnsers genedigisten Herrn Cardinallen vnnd Stiffts Brixen wappen, in massen wier dan Ime Herrn Haubtman aines derselben wappen vberliffert haben, zierlich mallen lassen vnnd aufrichten. Beschlieslich als die vorigen gsannten dem Herrn Vitztumb zu Laibach Cristoffen von Khnullenberg auf sein. begern zehen sämb lerchenholtz in wachein der Herrschaft Veldes zu nemen vnd nach dem wasser hinab zu schwemmen bewilligt, derowegen soll der Herr Haubtman ime, Herrn Vitztumb, solliches holtz erfolgen vnd passiern lassen. Zu vrkhunt haben wier vorgemelte bede gsannte dise verzaichnus mit vnnsern Angebornen petschafften vnnđ vnnder-zaichennden hanndschrifften verfertigt. Geben auf dem Schloss Veldes am ersten tag May im funffzehenthundert vnd achtvndfunffzig-sten Jar. L. S. L. S. Georg Rumbi v. L. m. p. Wolffgang Seidl m. p. 47 Dieser weisen Fürsorge ist wohl auch zum guten Theile die Erhaltung des wertvollen Veldeser Archives zu verdanken. 48 Randbemerkung von anderer Hand: «richtig.» Mittheilungen des Museal Vereines für Krain 1889. if Beilage V. Die Brixner Commissäre, Hans Kaspar Freih. v. Spaur, Georg Rumbi von Lichtenau und Wolfgang Seidl, relatio-niren über die Verhältnisse und den Zustand des Gutes Veldes, wie sie ihn bei der Visitation im Jahre 1562 erhoben. Hochwirdigister Fürst, Genedigister Herr! Euer hochf Gn. sein jederzeit vnnser vnnderthenigist gehorsamist willig diennst zuuor. Euer hochf. Gn. haben vnns nagstver-schinen Monats Maj In Euer hochf. Gn. u. derselben Stifft Brixen Herrschafft Veldes in Crain gelegen mit einer ordentlichen Instruction genedigist abgefertigt, daselbst in Euer hochf Gn. namen aller-laj Sachen zuhanndlen vnnd zuuerrichten. Unnder Andern haben wir auch von E. hochf. G. in Beuelch gehabt mit derselben, E. hochf G., Haubtman zu Veldes, dem wolgebornen Herrn Hörwarten Freiherrn zu Auersperg etc. von wegen weiterer bestellung vnnd bestandgelts hanndlung zu phiegen. Deine allen sein wier gehorsamist nachgelebt. Die Sachen nach vnserm pessten vermugen, gehorsamisten vleiss verricht, alles innhallt vnd vermug derselben E. hochf G. zuhannden derselben Stathalder vnnd Räthe zu Brixen vbergebenen schrifftlichen Relation. Vnd wiewoll dise Hanndlung in derselben vnnser vbergebnen schrifftlichen Relation auch begriffen, nachdem aber E. hochf. G. dieselb vnnser Vermeidung etwo langsamer mochte zuekhumen, haben wier auf Annlangen wol-bedachts E. hochf. G. Haubtmans zu Veldes, nit wellen vnnderlassen E. hochf. G. sollichs aufs ehist gehorsamist fürzutragen, als nemblich : Nachdem wier vermug vnserer habenden Instruction auf E. hochf G. Beuelch dem Herrn Haubtman fürgeschlagen, wiewoll E. hochf. Gn. achten, dass die herrschaft Veldes stattlich vnnd pil-lich ain merrer bestandtgelt, als er Herr Haubtman pisher geben, khunt vnnd mocht ertragen vnnd woll fueg hette, dasselb zu stai-gern, so woll doch E. hochf. Gn. aus genedigisten Wolwollen Inne hinfüran noch auf E. hochf. Gn. Wolgefallen bei voriger Bestands-hanndlung (doch ausser deme, was die neuen Gereut Zinss ertragen) beruen vnnd pleiben lassen, vnnd ime Herrn die Herrschafft in-massen wie er die pisher innegehabt genedigist bewilligen. Entgegen er mit heraufantwortung des bestantgelts vnnd der Neuen Gereut Zinss vnnd in anndern weg auch alles das thuen soll, das er anvor than hat. Darüber vns wolernennter H. Haubtman zuuersteen geben, er hab sich genzlich getrösst, E. hochf. Gn. wurden Inne mit gnaden bedenkhen den bestanndt zu ringern, sonderlichen vmb souill, was die Steuren auss aignem Sekhl betreffen. Dan so man das völlig einkhomen der Herrschafft fürnem, so werde man befinden, dass er vasst souill ain Jar auss seinem Sekhl entrichten muess, alss das ganz einkhumen der Herrschafft sei. Mit dem, dass er E. hochf. G. den bestanndt raicht 600 fl., item die 4201 fl. 45 kr., so er auf der Herrschafft habe, ligen ime still, die er sonnst jer-lichen vber 400 fl. (erligs nun auf der khai. M. Camer oder der khuniglichen) gemessen möcht, so muess er enntrichten die halb guilt aus aignem Sekhl 208 fl. 53 kr., desgleichen den sechsten Phening zu vnderhaltung der Lanndtrüsstung 69 fl. 30 kr., welliches alles nahendt bej 1300 fl. pringt. So man dan diše Suma für sich nem entgegen das ganz einkhumen der Herrschafft, acht er, hab er vber 100 fl. nit vili mer zu gemessen, dauon soll er das Haushaben aushalten, welliches vnnder 500 fl. aufs wenigist nit verricht mug werden, on die müe vnd arbait. Vber das zaigt er vnns auch in der warhait an, dass er die 1800 fl., so er auf dreu Jar, vom 58. 59. vnd 60. Jar, in E. hochf. Gn. Cannzlei geen Brixen hiefür gebm, zwai völlige Jar verzinst, welliches acht vom hundert zu rechnen die 2 Jar 240 fl. pracht, vmb souill hab er auch von der Herrschaft einkhumen weniger, derohalben annderst nicht zu ge-denkhen, alss dass er alle Jar etlich hundert gulden einpiess, so dan E. hochf. G. villeicht diser hanndlungen aller nit souill bericht haben, als nunmals wier gesannte desselben Notturfftiglichen vnd augenscheinlich vernumen vnd erfaren. Vnd sonst daneben E. hochf G. gedenkhen möcht, anndere als des Buczele Brueder hat allain von wegen des einkhumens vnd ordinarj gefell der Herrschaft E. hochf. G. jerlichen 1000 fl. bestandsweis zuraichen angepotten vnd nit sein bedenkhen abgenomen, dass er villmer auf die wällder, wie er solliche zu seinem genuss vnd zu höchster verwüesstung vnd abpruch der Herrschaft geprauchen vnd zuletzt mer auf disen Rannkh alss sonst gleich auf das gannz ordinari einkhumen, sein Datum gemacht, dadurch die Herrschafft nit allain mit Verrodung aller Wällder, sondern daneben mit höchster Abreissung der armen leut, in merkhlichen Abfall hett khumen mügen. Derhalben Er I4: vns freundtlichen gepeten, solliches E. hochf. Gn. an sein, des Herrn, auch seiner gemahl vnd Irer geliebten khinder stat, vnnderthenigist fürzupringen, damit E. hochf. Gn. dennoch solliches alles genedigist bedenkhen, dadurch Ime Herrn und den seinen derowegen vätter-liche Gnad erfolgte. Sonderlich, dass Ime souil an dem bestandt jerlichen aufgehebt wurde, was er zuentrichtung der halben güllt vnd des sechsten Phenigs, das vngeuerlich Nahendt in die 300 fl. prächt, jerlichen auss seinem aignen Sekhl zu entrichten habe; dadurch möchte er sich alsdan ains pass in E. hochf. G. diennsten vnnderhalten, des er sonst in die leng nit also erschwingen möchte. Nachdem aber vnns als E. hochf. Gn. gesannten nit gebüren wellen noch in vnserer Macht gestanden, haben wier dem Herrn versprochen sollich obbemelt sein hohe beschwär E. hochf. G. vnder-thenigist fürzutragen. Mit diser Vertrosstung so nun Euer hochf. Gn. der Sachen souill vnd aigentlichen bericht vernemen, so zweifflet vns nit E. hochf. G. werde den Sachen dermassen nachgedenkhen, auf dass Er von E. hochf. Gn. genedigisten Willen sollte spüren und derselben beschwerung ergetzlichkeit haben. Genedigister Herr! Wir haben auf sollich des Herrn Haubt-mans beschwerung den Sachen merers vnd pesstes vleiss nachgedacht, das vrbar vnd der vorigen oder ersten Gesannten E. hochf. Gn. gethane Relation für vns genomen, darinnen wier befunden, dass das ganz Vrbar oder einkhumen ongeuerlich auf 1400 fl. angeschlagen vnd pracht worden. Nun mochten gleichwoll die müet vnd Erungen von den hueben vnd die Straffen auch etwas tragen, dergleichen mocht ain Haubtman der vischwaid zu guetten nuz gemessen, so hab wier doch auf gehaltene erkhundigung gespüert, dass sich der Herr Haubtman in dergeleichen Sachen ganz be-schaidenlich vnnd vnuerweislich gehalten, dennen Sachen nit vili achtung gibt, noch gesinet ist, die vnderthannen zu beschwären; so trägt gleichwoll der Pauhof auch etwas, das khaum aber zur vnderhaltung des Haushabens nit erkhlekht ; neben dem haben wir am Herrn vermerkht, dass Er nit dahin gemüet, seinen aignen nutz, mit der vnderthannen oder der Herrschafft Vels schaden, in diser Herrschafft zu suechen, wie etwo anvor beschehen sein möcht; dadurch also Herr von Auersperg von der Herrschafft ain ge-schmaidig einkhumen oder besoldung hat. Dan souill das vrbar ertragt, muess er, wie verlaut, Nahendt in die 1300 fl. wider hin-auss geben; neben dem, dass er die 1800 fl. bestandtsgelt, so er vorhin geben auch 2 Jar verzinst, das Ime 240 fl. gestanden. Damit khumbt er in der Ausgab nahendt auf 1400 fl.; damit pleibt alda ainem solichen Diener ain geschmeidiger Vberschuss. Wier haben auch vnser Nachgedenkhen gehabt, nachdem sich des Gabriel Buczele Bruder gegen E. hochf. G. angebotten, derselben jerlich von der Herrschafft Veldes 1000 fl. zugeben, wie er doch solliches, on seinen merkhlichen schaden hette thuen khunnen, so ist vnns doch fürkhumen, vnd haben erwegen die schönnen Holtz vnd wälder, so in diser Herrschafft Veldes sein; darumben er sich leichtlich, sollich bestandtgelt zugeben, einlassen mugen vnd sollichs allein von dem Holtz, so er verwuest vnd verhakht vnd seiner Gelegenhait nach verweilt hatte, erübrigen vnd das bestandtgellt ausrichten mügen; onne das, dass er sonst mit beschwerung der vnderthannen sich extra ordinarj beholffen hette. Wie aber dardurch die Herrschafft mit walden, holtz, gejaiden vischwaiden, ausmerglung der vnnderthannen verwüest, zu grunt gangen vnd in verderben khumen wer, oder het mügen, das haben E. hochf. Gn. selbt genedigist zubedenkhen; wie sich dan gemelder Buczele, onne das, mit verschwentung der wälder ain zeit her aigens gewalts erzaigt, der Herrschafft mer entzogen dan geben hat vnd dasselb noch teglich zu thuen im Werch. Nun nemen wier gesannte zum höchsten für vns, dass dise Herrschafft Veldes Ir Villen in den Augen ligt, darumben die dessto mer hin vnd wider angefochten wirdet, auch allerlai annstoss, khrieg widerwertigkhait vnd Rechtfertigungen, mit Lantherrn vnd andern, zuuolfüeren hat, deren täglich noch mer zuesteen vnd sich begeben, wie E. hochf. Gn. in obeingefüerter vnser vbergebner Relation genedigist zu sehen. Solte dan E. hochf. G. nit mit ainem stat-lichen vnd ansechlichen Diener, so der Landssgepreuch in Crain erfaren vnd bericht vnd darauf man nit acht haben muesste, versehen sein, so mochte der Herrschafft Veldes paid vili entzogen werden, oder E. hochf. G. müesste sollichs allain mit sondern grossen vncossten abstellen. In deme khan durch ainen sollichen Diener, wie E. hochf. G. jetziger Haubtman ist, leichtlich vnd paid vili erspart werden. Dieweill dan wolgedachter Freiherr zu Auersperg neben dem, dass er auch des geschlächts im landt zu Crain aines hohen Ansehens bej den Landtleuten vnd Vnderthannen von wegen seiner Aufrichtigkhait, gueten Lobs, mit ansechlichen Diennst des obristen Leittenambts an den windischen vnd crabatischen Grennzen versehen , vnd in khurz (wie er dan als wier vernumen, zu ainem obrissten der dreu Landt Steir, Kharenten vnd Khrain durch den Herrn Lanngkhewitsch, als jetzigen obrissten, der Khai. M. fürgeschlagen) noch zu disen vnd anndern merern ansechlichen Dienst khumen khann; dass auch von sein, des Herrn, wegen vili khrieg gegen die Herrschafft Veldes vermitten bleiben, so sonnst fürge-nomen, vnd also grosser vncossten E. hochf. G. vnd derselben Stifft Brixen erspart werden. Nachdem auch Er, Herr Haubtman, E. hochf. G. mit schwagerschafift verwont, sich gegen E. hochf. G. jederzeit mit vererung vnd in anndern weeg gantz vnnderthenigist vnd gehorsamist erzaigt vnd noch gern erzaigen wollte sich auch anjetzo so beschaidenlich gehalten, dass er die Vncossten, so Ime pisher gegen Gabriellen Buczele des holtz, kholl vnd wald halben in der Rechftierung mit eintziehung khuntschafften, auf Doctor vnd in andern weg auferloffen, dergleichen, was er Herr in der hannd-lung gegen dem Herrn von Diettrichstain von wegen des vber-schlags, des dan auch schon vor der Lanndsobrigkhait zu Rechtfertigung khumen, für Vncossten ausgeben, genntzlich anjetzo wider zuerstaten geschwigen vnd eingestellt, das er wolljetzt wider zu-erstaten begern het mügen, sich auch sonst gegen E. hochf. G. Dienern vnd gesannte jederzeit freundtlich erwisen, zudem anjetzo von vns gesannten, die wier mit 7 Pferdten bej 5 ganzen Wochen auf Veldes gewesst, für die Cosst vnd Vnderhaltung nicht haben noch rechnen wellen, sondern solichs E. hochf. G. zu vnderthenigi-sten gefallen auch derselben Diener gethan zuhaben fürgeben vnd vns gesante gepeten, damit zuguet zunemen, des wir gleichwoll in E. hochf. G. namen angenomen, aber der Frauen ain Verehrung dafür gethan. Vnnd wiewoll Er, Herr von Auersperg, ain sonder gehorsamist gemtiet E. hochf. G. mit Dienst verphlicht zu sein, so haben wier doch daneben verstanden, wo Inne E. hochf. G. nit etwo mit Ringerung des bestandtgelts mit gnaden bedennkhen, dass ime beschwerlich sein wurde also mit merkhlichen sein nachthail zu diennen, sonndern wider seinen willen, das er doch nit gern thuet, von dannen waichen möchte; weill dan ain solich Diener E. hochf. G. vnd derselben Stifft Brixen nit allain wol ansteeth, sondern auch in vili weg nützlich sein khann, vnd nit woll auszulassen ist, damit nun Er, Herr Haubtman, bej sollichen Diennst pleiben vnd besteen khann: demnach vnd aus allen obeingeftierten vrsachen vnd be-wegungen ist an E. hochf. G. innser der gesannten, im namen wolgemelts Freiherrn zu Auersperg vnd sein des Herrn, selbst Gehorsamist vnd vnnderthenigist pith, E. hochf. G. wellen wol-gedachten Freiherrn zu Auersperg mit gebürlicher Ringerung des Bestandtgelts mit gnaden genedigist bedenkhen vnd Inne dermassen halten, dass er von E. hochfürst. G. Diennste zu weichen nit vrsach hab, das wirdet Er, Herr zu Auersperg, vnd seine geliebte Süne, als gehorsamiste Diener vmb E. hochf. G. vnd derselben Stifft in vnnderthenigkhait jederzeit verdiennen. Wo auch vmb E. hochf. G. wier solichs in vnnderthenigisten gehorsam verdienen khunnen, wellen wier jederzeit beflissen sein; E. hochf. G. vns hiemit sambt dem Herrn von Auersperg in vnnderthenigisten gehorsam zu gnaden beuelhende. Datum etc. etc.49 E. hochf. G. vnderthenigiste vnd gehorsamiste Diener Hanns Caspar Freiherr zu Spaur, Erbschenkh zu Tiroll vnd Pfleger zu Hainfels. Georg Rumbi v. Lichtenau, fiirstl. Rath zu Brixen. Wolffg. Seidl, daselbs zu Brixen. Beilage VI. Herbard von Auersperg beschwert sich bei dem Landeshauptmanne Jakob von Lamberg über den von der Landesstelle in der Streitsache wegen der Zinserhöhung einzelner Unterthanen erfolgten Bescheid und verlangt die Zurücknahme desselben. Wolgeborner Herr Lanndshaubtman, günstiger vnd freundt-licher lieber Herr vnd Schwager, mein beflissen vnnd guetwillig Diennst wisst albegen zuuor! Der Herr hat on zweifl ain wisen 49 Da nur eine Copie oder richtiger das Concept obiger Relation vorliegt, so ist die Datirung darin offen gelassen. Diese kann entnommen werden aus der von gleichzeitiger Hand dem Schriftstücke beigeftigten Rubricalnotiz: «Copj des Schreibens, so die Herrn gesannten meinem genedigisten Herrn Cardinallen von wegen Herrn Hörwarten Freiherrn zu Auersperg vmb Ringe-rung des bestandts thuen sollen. 1562.» welcher gestalt mein gnedigister Fürst vnnd Herr Cardinal, Bischoff zu Triennt vnnd Brichsen etc. durch derselben Commissarii vnnd Gesanndten, das Einkhomen der Herrschaft Vels mit anschlahung etlicher zinss auf die neuen Gereuth vnnd Neupruch nit dahin zu bessern fürgenomen, damit daselb, es sey nun vili oder wenig, hinderruckhs einer Ersamen Lanndschaft Irer Ansag zu schmellerung vnnd abschnaidung derselben beschehen, sonder dardurch abzu-nemen, dass hochgedachter mein genedigister Herr Cardinal vili mer dahin gesynnet dieselb einer ersamen Landschafft ansag helffen zu meren vnd hoher zu bringen, dardurch ich mich auch, anstat aber höchsterwents meines gnedigisten Herrn Cardinalen, bey Euch Herr vnd einer ersamen Landschafft verordtn angezaigt. Wan von solchen Guettern zins vnnd Steur eingenomen werden mag, das ich des, meinem habenden Beuelch nach, anstat mer höchstgedachts meines gnedigisten Herrn ordenlichen in einer Ersamen Landschafft Ansag bringen will, wie ich dan dieselb scbrifftlich Vermeidung laut Copy mit A.50 hiebei eingelegt vnnd gebetten, desselben also ingedenkh zu sein, als ich dan achte, Ir Herr vnnd die Herrn verordtn sein des noch in frischer gueter gedechtnus. Yetzo ver-schiner zeit haben sich zwen vnnderthanen, als nemlich der ain mit Namen Marthin von Aschp, Euch Llei'r gehörig vnnd doch mit zwaien Gereutten gen Vels zinspar vnnd der ander mit namen Gregor Schokhlitsch, gen Vels underthanig vnderstanden sich zu beschwären, innhalt Copy mit B. vnd C. Aus welcher clag lauter vnnd dar zuuersteen, das sy nit vmb ire alte Huebzins, als wan dieselben gestaigert wären, beschwärt zu sein vermainen (darumben nun billichen der Rö. Khay. M. etc. Declaration nach von ainer Ersamen Lanndschafft vnnd den Lanndsobrigkhaiten einsehung zu thuen gewest wär), sondern allain vmb des willen ansuechen thuen, das man auf ire Gereuth, auf welche der Khay. M. etc. Declaration gar nit laut, sondern nur auf die alten Huebzins zuuersteen, die nun-mals in die Ansag khomen vnd ordenlich versteuert werden, welche Gereutt man nun inen in anfanng auf wolgefallen vnnd bis Sy die Gereutt rechts zu fruchten bringen, nur vmb ein khlaine Erkhannt-nus ausläst, damit wan sie dieselben erheben vnnd die, wie numals 50 Die belanglosen Beilagen erscheinen hier nicht abgedruckt, da deren Inhalt im wesentlichen mit dem Inhalte der hier mitgetheilten Schreiben übereinstimmt. als dise yetzo augenscheindlich nit vili weniger, als wan es Hueben waren, ausgereuth vnnd zu nutz bracht, was merers der Gebuer nach järlichen dauon zu geben angeschlagen worden, dardurch Ir Herr, Tagsatzung, wie dan die Beuelch in sich hallten, auf den 7. Januarj dises 63 Jars benent, zu welcher Tagsatzung, weill ich persondlichen Leibsschwachait halb nit khomen mögen, meinen Pfleger der gehorsam nach aufgelegt zu erscheinen vnnd den handl an meiner stat exceptiue dahin berichtweiss durch Heliam Stotzinger, einer E. Landschafft geschwornen Procuratoren, anzuzaigen beuolhen, wie ich in beuelch hett, dieselb besserung der Gereuth einer E. Landschafft vnnd derselben Ansag zu khainem nachtl, sondern zu befüerderung vnnd merung solcher Ansaag zu thuen, wie ich mich dan auch, wie vorgemelt, derhalben bey Euch Herr vnnd einer E. Lanndschafft schrifftlichen gemellt vnnd angezaigt, dieselb besserung, wans zu Richtigkait gebracht wirdt, auf das wan von solcher merung der Gereuth zins vnnd Steuer abgenomen werden mag, daselb alsdan in einer E. Landschafift ansag ordentlichen zu bringen, mit merern furbringen, weil ich allain auf beuelch handl vnd das für mich selbst nicht fürgenomen, so beger ich vmb Dilation, bis ich das meinem genedigisten Herrn Cardinaln, oder Ir hochf. G. Räthen geen Brixen zugeschreibe vnnd derselben Bschaid erwartte, mit dem erbietten, das ich auch mit abnemung des zins bis auf dieselb zeit still halten welle. Solch excipiern vnnd berichten aber hat nicht helffen wollen, sonder es ist vngeuerlichen dieses Innhalts ain Abschid ergangen vnnd verabschidt worden : Dieweill dan fürkhumbt vnnd der Vnderthon darbracht, das in Herr Phle-ger zu Vels Christoff Faschung vber die acht Kr. seines alten vr-bar Diennst staigern wellen vnnd der Rö. Khay. M. Beuelch vnd verbott ist khainen vnderthon vber seinen alten Zins vnnd vrbar Dienst zu staigern, demnach sollt der Herr Phleger zu Vels den Vnderthon vber die 8 Kr. nit staigern, sondern ine dabei beruen lassen. Welcher Abschidt nun meinem Gn. Herrn Cardinalen zum höchsten beschwärlich vnd mir nit wenig verwunderlich, das ich zu solcher begerter dilation nit sollte zuegelassen sein werden. Zudem so bin ich gegen den Vnnderthon noch in khain antwort erkhent vnnd Ir Herr habt vmb den Abschid in der Haubtsachen so hoch angehallten. Derhalben vnnd wiewoll mein Phleger appelliert, so het ich doch vrsachen, mich des bei der hochlöblichen N. Ö. Regierung zu beschwären. Ich hab aber Euch Herr dahin vermonen vnd bitten wellen die vnderthonen dahin zuwaysen vnd zu bringen, dass sy disen Abschid lallen lassen vnd selbst erwegen, dass dise merung der zins der vorerzellten vrsachen halben ein Rötlich, billig ding ist, sonnderlichen weill das einer E. Landschafft in irer Ansag zu besserung, guetem vnd merung raichet; wo es aber der Herr nicht thuen will, wirdt ich gedrungen vnnd nicht vmbgeen mugen, disen hanndl an verrern ort anzubringen, welches mir der Herr in khainen argen aufnemen soll, den Herrn hieneben bittend, vmb derselben beschaid. Sonst thue ich mich dem Herrn beuelchen. Datum Laybach den 27. Januari Ao. 63. Hörwart Freiherr zu Aursperg. Beilage VII. Antwort Jakobs Freiherrn von Lamberg auf das vorhergehende Schreiben. Wolgeborner Herr, Sonnder freundtlicher lieber Herr Schwager, Euch sein mein guetwillig vnnd freundlich diennst in albeg zuuor! Euer schreiben, des Marthin Ambrositsch mit Recht erlanngten landgebreuchigen Abschidt, welchen nicht ich, sondern eine Ersame Lanndschafft verorndter, auch herren vnd Lanndleut vnd der Rö. Khay. M. Räth vnnd Diener gegeben haben, darüber der clager abzuweisen vnd dahin bringen solle, das er disen Abschidt fallen lasse, mit merern, hab ich ad longum vernomen; darauf fueg ich Euch freundlichen zur antwortt, das nicht on ist, das diser Clager mein Erbholdt vnd meine frey aigenthiimbliche Gründt, ainen Hoff zu Aschp vmb Verzinsung besytzt, aber darumb die clag ist, dise gestaigerte Gereuth gehören zu meiner Hueben nicht, hab auch dabey khain genuss, vili weniger Interesse. Nachdem aber der Bauer als Clager mir Erblichen zuegehört, hab ich dem, in disen sein Beschwärungen, auf sein pitt, als sein Erbherr einen Beystand gethan vnd in diser action nicht Richter sein wellen, sonnder auf-gestannden vnd an meiner stat, einer Ersamen löblichen Lanndschafft in Crain verorndten, Herrn Achatzien Freyherrn von Thuern vnd zum Creutz in diser Sachen Richter zu sein erbeten vnd meinen Erbholden beygestannden, auch etlich allt abschidt, die in der- gleichen fällen vnd stritt meinen vorelltern mit dergleichen vorgehabten staigerung der Gereuthen vnnder Neumärckhtl, welche die auch von 8 und 12 Kr. woll auf zwen vnd drey Ducatn ge-staigert hette mugen werdten, auch mir nacher in meinem aigen-thumb vnnder Stain etc. in simili mit erkhantnus ainer Landschafft vnd darüber der Khay. M. declaration, auch die staigerung ab-erkhent, mit guetem grundt vnd schain, ausfüerlichen gemelt;51 so hat auch clager einen glaubwierdigen schain, von den fürstlichen Räthen zu Brichsen ausgangen, durch seinen vormundt fürbringen lassen, darumb ich zuuor nicht gewisst, darinen sy Herrn An-thonien Freyherrn von Thuern vnd zum Creutz, als der Zeit Inhaber der Herrschaft Vels, auflegen, dieselben Gereutter, darumb diser stritt, mit dem Zins dem clager nicht zu staigern. Auf solch lautere, dare vnd helle Sachen hat Clager vmb die landtbreuchig einsehung vnd billiphait angeruefft, die ime, vermug Abschidts, eruolgt, welches<£Abschidts sich Eur Phleger beschwärt, darzu er gelassen. Ich bin auch nicht eingedenkh, das sich Eur phleger oder yemandts an Eur statt mit eur schwachait entschuldigt, dan Phleger ist beclagt, der ist in anntwort khomen vnd darüber der beradschlagt Landsbreuchig Abschidt baiden taillen ergangen. Aber bey dem anndern, in glaicher clag, der Brobstey zu Veis vnnder-thonen erfogtem Abschidt, bin ich gar nicht gewest, sondern der obgemellt an meiner statt erbetner Freyherr hat den mit denen darzue georndten Herrn vnd Landleuten auch Khay. Räthen vnd Dienern mit ainhelligem Rath also ergeen lassen. Ich hab aus disem hanndl, nach dem dise Gereutt zu meinen Grundten nicht gehören, nichtig zugewartten, vili weniger nutz oder Interesse dar-bey. Mir ist auch nicht zuwider, ir herr hanndlt des mit ime clager guetlichen, das Ers gar abstee oder ir erhallt des bey der hochlöblichen N. Ö. Regierung mit ordenlicher Appellation, zu Eurem gefallen. Dan Ir Herr wisst on das, das ich disen meinen Erbholden, auch ander mein vraindlich patrimonii nicht geneuss, sonder meinem lieben Sun, Hannsen Georgen von Lamberg, Freyherrn eingeantwortt vnd in warhait disen clager, ausser der clag, meines wissen in zwayen Jare zuuor nit gesehen, vili weniger mit ime diser clag halb practiciert han. Das aber der erst Ambts Beuelch, 51 Randglosse von Herbards Hand: «Nota auf disen nachvolgunten Artigkhl. Ist hierpei der pericht souil der Zeit zugeben gewest.» auf sein des Ambrositsch clag, in der Lanndt Canzlej vnnder meinem Titel, wie gegen meniglichen gehallten wierdt, ausgangèn, damit ist khainem Thaill on seinen Gerechtighaiten nichtig ent-nomen, sonder zu erledigung des clagers seins gefenkhnüs vnd zuuernemung der billichait gewesen. Khan auch, freundlicher lieber Herr Schwager, vber solches alles nicht wegweis geben, mit beschwär oder in der angenumenen appellation zuerfaren, versieh mich, wo Ir mich darein, vber dise mein freundliche vnd war-hafftige ausftierung einmengen wurdt, mir werde das alsdan zu meiner Berichtgebung zuekhomen, darzue ich alsdan mein Verantwortung mit merern, des Ir mir auch versehenlichen nicht verargen werdt, anzaigen muess; sonst ist mir Eur Meldung Copj, so on die Herrn Verorndten vnd mich gestellt, zuuor nit als an-yetzo bewisst, hab auch Euch gantz freundlicher gueter mainung zu antwortt nicht verhallten vnd mich auch, wie bishero gern erzaigt, also hinfüran, mit aller dienstlicher willfarigen freundschafften vnd Nachparschafft gantz guettwillig angeboten haben. Datum auf dem Haubtschloss Laybach den 28. Januarii im 1563 Jare. J. v. Lamberg Freyherr. Beilage VIII. Relation Georgen Rumbls, was er in der Herrschaft Veldes gericht. 1565. Hochwürdigister Fürst, Genedigister Herr! Nachdem E. Hochf. Gn. ietz vndt aus sonndern einfallenden vrsachen mich hinab in derselben vnd Ires Stiffts Erichsen Herrschafft vnd Aigenthum Veldes in Chrain abgesandt mit gegebener, mundtlicher Innstruction vnd was ich als E. G. hochf. Gn. Gesanter beuelchhaber daselbs in ain vnd ander weg, hanndien vnd verrichten solle, haben E. hochf. G. mir vndter anderm in sonderhait genedigist aufgelegt, vermug derselbigen mir geuertigten schrifft-lichen gewaltsam, des Datum Brichsen den 6. tag Septem bris Ao. 65. Nachdem E. hochf. Gn. vnd derselben Nachkumen an derselben Stifft Brichsen, Irem Thuem Capitei alda, für sich, vnd Ire nachkumen, ietzt kurzuerschiner zeit, Iren gehabten vnd bisher ersessnen dritenthail an ob gemelter E. hochf. G. Herrschafft Veldes, an Mannschafften, Vnderthanen, holden, Einkumenden, Gülten vnd Guetern, auch aller andern zuegehörde, nicht dauon ausgenomen, frey tauschweis auf die Ewigkait mit gennzlicher Irer fürzichtlicher endtschlachung vbergeben. Darfür E. hochf. G. Irem Capitei hoch-ermeltes Stiffts auch zu jrem gefallen mit ainem ordentlichen vnd gleichmessigem gegentausch vergnüegt vnd mit einander verglichen, innhalt vnd vermug derselben darumben beider gegeneinander auf-gerichter wechslbrief, deren Datum steet den 3. tag Septembris diss 65. Jars, da demnach ich als E. hochf. Gn. verordneter beuelchs-vnnd gewalthaber in derselben Namen, von derselbigen merge-dachten Thuemb Capitei Gewalthabern, die würkhlich vnd gegen-wurtig vberantwurtung vnd ordenliche Possess, des beriierten Ires gehabten driten thails berüerter Herrschafft empfachen vnd darüber von denselben vnderthanen vnd holden die gewonlich vnd genueg-same Erbhuldigung vnd Phlicht aufnemen vnd sonst alles das Jhenig handlen, so zu volziehung obangedeuts beschlossnen Tausch die notturfft gepürt vnd pillichait eruordert. Was ich nun in vnder-thanigister vnd schuldiger gehorsam in obgemelten mir von E. hochf. G. beuolchnen vnd sonnsten allerlay fürfallenden Sachen in derselben Aigenthumblichen Herrschaft Veldes in Crain gelegen, verricht vnd gehandlet volgt heernach. Erstlichen als ich den 13. tag Septembris diss 65. Jars zu abents zu Veldes ankumen, hab ich E. hochf. G. Haubtman nit alda befunden, sondern ist seines tragenden Ambts als obrister Leite-nandt auf der Crabatischen Granitzen gewest, vnd allain seinen ietzigen Phleger zu Veldes, Bartlmeen Jausinger an troffen, wellieher mir dann zu stund an angefangen wider Herrn Morizen von Dieterich-stain als phandtinhaber der Herrschafft Ratmansdorf allerlay vnbe-fuegte eingrif, so er sich wider die Herrschafft Veldes mit wun, waiden, Alm, Holzschlagen Confinen, gejaiden vnd andern vnpilli-chen vndterfacht, so gantz beschwärlichen vnd zu erhaltung E. hochf. Gn. Herrschafft Veldes Juss vnd befuegten gerechtigkaiten ganz nit zugedulden; mit weiter Vermeidung, dass solicher sein vnbefuegter eingrif nit allain E. hochf. Gn. Herrschafft Veldes zu abpruch kumbt, sonder wo nit mit ehendistem, so muglichen, Wendung durch ordenliche miti, als Comissary, die spenigen Sachen zwischen Ime zu-endtschaiden, hanndlungen zu phiegen fürhanden genuinen werde, nicht gewissers zuuerhoffen, dann dass in künfftiger Zeit, zwischen E. hochf. Gn. vnd seinen vndterthanen gross mordt vnd entleibungen sich zuetragen mechten, wie sich dann diss gegenwurtig Jar im thal wachein, E. hochf. G. Herrschafft Veldes zuegehörig, darinnen der Herr von Dieterichstain auch etliche paurn hat, schon alberait begeben vnd dermassen erzaigt, dass Sy schon zu beeden thaile mit werhaffter handt gegen einander zogen. Darneben er phleger mir angetzaigt wie ermelter der von Dieterichstain sich in zwayen tagen aufs lengst von anhaimbs erheben vnd an die Granitzen zu dem Kriegswesen begeben wurde. Darauf ich von stundan am freytag den 14. tag Septembris geen Ratmansdorf zu Herrn von Dieterichstain geriteli, mich ge-staltsam der Sachen zuerkundigen vnd Ime hieuor eingeftierte be-schwärungen zum thail fürtragen, vnd dass er kaine newerungen der Herrschafft Veldes zuefügen solle, sonder sich nachparlichen vnd freundtlichen halten wolle gepeten, auf sollichs Er Herr mich beantwurt: Er seyn mit nichten bedacht der Herrschafft Veldes was wider pillichait zuendtziehen oder fürsetzlichen ainicher newerungen zu vndterfachen, dann pillicher weis hab er sich wider ermelte E. hochf. G. Herrschafft Veldes zu beklagen, dass Ime von derselbigen in etlichen fällen beschwärung vnd eingrif zuegefiiegt werde. Derhalben Er Herr verursacht worden seine beschwärungen an die F. d. Erzherzogen Carl als Landtfursten gelangen zu lassen vnd darmit sodiche seine beschwärungen erertert werden mechten, vmb Comissary anzuhalten. Hirauf schon allberait dem Herrn Landt-uerweser vnd Victum in Crain hochermelte F. D. sein, Herr von Dieterichstain, beschwärung vberschikht, mit beuelch, dass Sy bede sich aller Sachen erkundigen sollen, alsdann Ir F. D. berichten, wie Sy dieselb befinden, auch ob dem Herrn v. Dieterichstain auf sein begern die Sachen durch Comissary zuuergleichen Ime solle bewilligt werden oder nit, darauf er von Dieterichstain nuhmer weiters beschaidts gewartundt ist; darmit aber E. hochf. G. genedigist sehen vnd spüren sollen, dass er derselben Herrschafft Veldes nit gern wider ge-pür was endtziehe, wolle er sich dahin angepoten haben, wouer ime durch die F. D. auf sein begern die Comissaryen (wie er vn-gezweiflt verhofft) bewiligt werden, so sollen E. hochf. G. zu Irem thail drey Comissaryen, dergleichen wolle er auch drey erkiesen vnd zusambt denselben 6 personen solle man sich aines Obmans vergleichen; dise 7 personen sollen alsdan guetlichen oder rechtlichen beder Herrschafften Ratmansdorf und Veldes schwebenden spän vnd irrungen vergleichen vnd was also erkendt vnd gemacht würdt, ist er erpietlichen bei demselben vngewaigert auf die ewig-kait zubeleiben. Auf solliches sein Herrn von Dieterichstains freundt-liches erpieten bin ich also von ime abgeschiden vnd denselben abent wider auf Veldes geriten. Vnd nachdem ich E. hochf. G. Haubtman daselbs, Herrn Herwarten Freyherrn zu Aursperg (wie hieuor verstanden) nit anhaimbs gefunden vnd ich aber von wegen allerlay zu verrichten, mergedachte Herrschafft Veldes berüerendt, deswegen E. hochf. G. mich abgesandt, hab ich allem wesen in guetem bey mir für rathsam gedacht, ob es müglichen, dass Er Herr ainen Rith auf Veldes thuen mechte, dass ich ime ainen aig-nen poten zu schickhen vnd ime mein geen Veldes ankunft erkunden solle, weliches mein bedenckhen woleruents Herrn von Auersperg gemachl ich angezaigt, das dann bei Ir auch für rathsam angesehen worden, mit neben Vermeidung, dieweil ir Herr noch diser Zeit zu Tschernembl seye, dahin ein pot von Veldes in drithalb tag geen müge, vnd so er Herr ain wissen emphacht, dass ich aus E. hochf. G. beuelch abgeuertigt seye, es Ime seines ambts halber anderst müglichen, so werde er gewislichen nit vndterlassen, ainen Rith herauf zu thuen. Darauf ich alspalt, am Sambstag den 15. tag dits monats ainen aignen poten zu Ime Herrn geen Tschernembl abgeuertigt vnd Ime Herrn angezaigt, dass E. hochf. G. mich in derselben Herrschaft Veldes allerlay abzuhandlen geschickht, dieweil dann die notturfft eruordere, dass Er Herr auch persönlichen zugegen, wäre mein ganz hochfleissig pith an Ine Herrn, wouer es Ime anderst müglichen, ainen Rith herauf zu thuen, hab auch in sollichem meinem schreiben nit vndterlassen mein hieuor vermelte, mit Herrn von Dieterichstain gephlegene handlung vnd sein darauf gethans erpieten ausfüerlichen zuegeschriben. Darauf Er, Herr mich den 18. tag diss gegenwärtigen Monats aus Tschernembl widerumben schrifftlichen beantwurt, dass Ime auf dismaln in ansehung der ietzt vor äugen geuärlichen Kriegs-leuf wider den Türckhen seines tragenden Ambts halben nit mug-lich (wie gern Er ainen Rith herauf thuen wolte) herauf zu kumen. Dann Er Herr gleich den ietzt obgemelten tag mit seinem vndter-gebene Kriegsfolkh auf die Türkhej raisen müesse; aber souil mein gephlegne hanndlung mit dem Herrn von Dieterichstain vnd sein mir darauf eruolgte antwurt, daruon Ich Ime Herrn geschriben, hab Er verstanden vnd es seye alle zeit auf sollichen weg sein, Herr von Auersperg, mainung gewest vnd wäre warlichen Zeit, dass hirinnen gehandlet wurdt, darmit alle Sachen ainsmals zu Orth kämen, dan sonst in die leng nichts guetes daraus werden wurdt. Darauf Er Herr von Aursperg mich pith, starckh anzuhalten, dass hirinnen mit erlangung der Comissarj nit allain gegen Ratmans-dorf, sonder auch gegen dem Herrn von Freysing nit gefeyert vnd sollichs mag gar wol beschehen, weil der von Dieterichstain darbej zu beleihen auch vermaindt vnd sich erpeut gleichsfals, bey der F. D. darumben anzuhalten. Darmit dennocht E. hochf. G. genedi-gistes wissen emphachen was massen der von Dieterichstain sich ausser der waidung vnd vischens sich allain in endtziehung der HerrschafFt Veldes gewerkhen vnd Confinen vndtersteet, hab Ich auf dissmaln durch mich eingezogenen bericht vndterthanigist an-zuzaigen nit vndterlassen wollen. Span der Conuin zwischen Ratmansdorf vnd Veldes: Erstlichen befindt Ich in eingenomenen bericht, dass der Herrschafft Veldes gemerkh von dem gradt des Pergs als sich das thal wachain anfacht hinabwerths nach dem wasser, so man nendt wachainersaw bis an ain pach, so aus ermeltem perg heerabfleusst gegen Ratmanstorf, alda die zway wasser, genannt Karnerische vnd Wachainersaw, zusamen fliessen, so genendt wurdt der Stainpach, so vngeuarlichen ain halbe teutsche meil wegs lang ist, dessen der von Dieterichstain ime zuegehörig sich anzeucht. Zum andern so ist ain pach in wachein nit weit vndter dem See vnd Sandt Johannes Kirchen, als man zum ermelten See reyt auf der linkhen seiten, vom gepürg herabgeendt, so genent wurdt auf teutsch der Durrpach, wellichen der von Dieterichstain für sein gemerkh anzufachen vermaintlich fürgibt vnd seinem anzaigen nach vom selben pach anzuraiten auf der linkhen seiten biss auf die hoch des gepiirgs biss zum ende des Sees, so ain teutsche meil wegs lang ist, Ime zuegehörig sein, wellichs Er souil ich mich auf dissmalen erkundigen mugen, nimermer genugsam darpringen noch beweisen kan noch mag; dan solte sein beruemen ietzt er-meltes Gemerhk ainichen grundt haben, so wurde auch one alles miti Ime der wacheiner See, so ainer teutschen meil wegs lang ist vnd das gepürg an der rechten seiten ein vnd ein als lang der See ist, so zu der Herrschafft Veldes vor menigklichen vnansprächig gehörig, on alles miti zuesteen müessen, dann der See gleich in der miten zwischen ietzt angezaigten zwayen Gepürgen gelegen ist, so doch bei menigklichen vnwidersprechlichen vnd offenbarlichen am tag ist, dass der See allain der Herrschafft Veldes vnd sonnsten niemandt anderm aigenthumblichen zuegehörig; dass aber sollichs war seye, so hat auf demselben mit den zugnezen (niemandt aus-genomen) zu vischen macht, dan allain die Herrschafft Veldes mit iren selbs aignen vischern. Vnd wurdt derselb See mit dem vischen dermassen vnd alezeit also gehalten: von Sandt Andretag bis auf Sandt Bartlmetag ist yederman menigklichen (doch ausser der zug-nez, wie oben angezaigt) zu vischen mit saznezen derselb See frey, Aber vor Sandt Bartlmetag biss auf Sandt Andrestag, zu wellicher-zeit das vischen am pössten vnd die Forchen im reiben sein, hat allain E. hochf. G. Herrschafft Veldes mit den zugnezen zuuischen macht vnd sonsten niemandt. Was Ich mit Herrn Gregorj Aslär, Brobst zu vnnser fra wen in wert gehandlet volgt hernach: Am Sambstag den 15. tag Septembris hab ich von stund an in die Brobstey nach ieztgedachten Brobst geschikht, der notturft nach mit Ime handeln vnd zu mir berueffen wollen, ist mir angezaigt worden, wie dass er mit seinem haushablichem wesen nimer auf der Brobstey sonder seye auf ain pharr vngeuerlichen ain viertl teutsche meil von Veldes gelegen, so Ime durch Herrn Landts-haubtman verliehen worden, genant Asp, gezogen. Darauf ich von stund an ainen aignen poten hinvber geschikht vnd Ime geschriben, dass ich Sachen halben (wie Er von mir nnintlichen vernemen werde) bej Ime zuuerrichten hab, vnbeschwärt zu sein zu mir gen Veldes kumen wolle. So hat Ine aber mein pot nit anhaims gefunden, derowegen Er Ime mein zetl zuhaus gelassen, dann Er zum Stain zu Herrn Hans Georgen von Lamberg verriten gewest; als er volgendts anhaimbs kumen vnd mein zetl gefunden, ist er am Suntag den 16. tag dits zu mir geen Veldes kumen, hab ich Ime angezaigt, wie E. hochf. G. Thuemb Capiti derselben glaubwürdig fürkumen, wie dass Er wider sein aufgerichte Verschreibung ainer Ersamen Landtschafft in Crain etliche ausstendige Steurn von der Brobstey nit bezalt, deshalben ain Ersame Landtschafft verursacht worden, Ime etliche pawrn zu der Brobstey gehörig zu spanen, zu dem so hab er auch mit erlegung der verfallnen 64. Jar- Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. 15 pennssion sich ganz vngehorsam vnd nachlessig erzaigt, dessen E. hochf. G. Thuemb Capiti nit mit geringem misfallen verstanden vnd mit begem, dass Er die Steur bezale, darmit die gespanten pawrn widerumben ledig gemacht vnd der Brobstey nit endtzogen, auch durch Ine mir ermelte ausständige Pennssion erlegt werde, mit merer ausfüerung. Darauf Er mich beantwurt, Er seye vrpietig die ausstendig 64. Jarsteur vnd Pennssion mir richtig zumachen vnd zuerlegen, dann er mit dem Gelt schon gefasst. Allain beger Er, nachdem Er auf iezigen kumenden Erichtag zuuerrichtung etlicher Sachen für die Landts-Obrigkait geen Labach zu erscheinen eruordert seye, er mich pithlichen ersuechen, biss zu seiner wider anhaimbskunfft, so in wenig tagen beschechen solle, stillzusteen. Hirauf ich ine beantwurt, dieweil er selbs vermelt, mit dem gelt gefasst, so seye ich auch etlicher vrsach halben Vorhabens geen Labach zureiten. Er solle mir das gelt daselbs erlegen, darmit ich die ausständigen 64. Jarsteur erlegen vnd die gespänten pawrn vor geuar wider ledig machen müge. Welichs Er mir zuthuen zue-gesagt. Als ich am Montag den 17. tag iezigs Monats geen Labach ankumen, bin ich am Erichtag den 18. tag zu stund an zu ainer Ersamen Landtschafft in Crain Puechhalter Georgen Gärl ganngen, mich erfragt, was der Herr Brobst in werdt von wegen ernenter Brobstej ausstendiger steurn schuldig seye. Auf solichs mein begem mir Herr Puechhalter disen bericht geben, Er seye vom ver-schinen 64. Jar ausstendige Steurn 193 fl. 58 kr. vnd dan von wegen der spanung, als man Ime derhalben 7 pawrn zu der Brobstey gehörig gespänt, von yedem Gulden 3 kr. vnkosten schuldig, thuet 9 fl. 42 kr. Bringen also dise zwo possten 203 fl. 40 kr. vnd wouer sollichs gelt vor dem lesten tag Septembris, zu derselben zeit sich die spänung ende, nit erlegt werde, so wurden alsdann die mergedachten gespänten 7 Pawrn der Brobstej auf die ewig-kait endtzogen. Vnd vermug der Landtfreyhaten der nechst, so den vor an-gezaigten ausstandt der 203 fl. 40 kr. erlegte, dem wurden die 7 gespänten paurn für frey aigen eingeantwurt. Als ich nun disen lautern bericht, dergleichen die vorsteende geuar vnd kurze zeit, darinnen nit zu feyern, gespürt vnd befunden, bin ich alspalt zum Brobst gangen vnd von ime das gelt zu abrichtung der Steur, so er seinem mir zu Veldes, wie hieuor angezaigt, beruehmen nach, beyeinander haben solle, zuezustellen begert, das er mir yeder zeit zuerlegen zuegesagt, aber vber mein emsigs anhalten nie von ime bekumen mügen, sondern mich also vom 18. bis auf den 22. tag oft gemelts monats von ainem tag zum andern (mit gehorsamister Reuerenz zu schreiben) mit vngrunt aufgehalten. Als ich solliches vermerckht, hab ich ine aufs lesst mit allem ernst dahin getrungen, dass er mir sollichen ausstandt der 203 fl. 40 kr. durch Herrn Landshauptman etc. gegen dem Puechhalter richtig gemacht vnd dardurch mir die 7 gespanten Paurn erledigt, vermug der quittung vndter Herrn Dieterichen Freyherrn zu Aursperg, ainer Ersamen Landschafft in Krain Einnemer, aignen für getrukhten Petschafft vnd aigner vndterzaichneter, deren Datum Labach den 22. Sep-tembris, welliche quittung ich alsdann E. hochf. G. ietzigen Haupt-mans zu Veldes hausfraw bei der Herrschafft zu behalten vber-antwurt. Als ich nun solliche Steur vnd 7 gespanten Paurn (wie hieuor angezaigt) erledigt, hab ich an den Brobst begert, sich mit seinen handlungen, so er vor der Landtsobrigkait zuuerrichten, zubefürdern vnd mit mir widerumben geen Veldes reiten wolte, andersweit mit ime zuuerrichten, das er mir abermals geichsfals zu laisten zuegesagt. Vnd nachdem ich den 23. tag mererwents Monats Septembers wider auf Veldes kumen vnd vermaint er werde seinem mir gethanen zuesagen nachsezen, so hab ich bis auf den Mitwochen den 26. tag auf Ine gewart vnd täglichen vermaint mit aufnemung der Brobstej vnderthanen phlicht, so E. hochf. Gn. durch ordenlichen tausch von derselben Thuemb Capitei zu Brichsen an sich gepracht, vermug E. hochf. G. mir derhalben gegebnen Gewaltsbrief, an wöllichen meiner fürnemen allain der Brobst, wie hieuor vermelt, mich etliche tag verhindert. Nun hab ich mit aufnemung der phlicht vnd Erbhuldigung gegen der Brobstej vnderthanen nimer lennger stillsteen, sonder vortschreiten wollen, dero-wegen ich am mitwoch den 26. tag frue ainen aignen poten aber-maln geen Asp zum Brobst geschickht vnd ime mein Vorhaben, dass ich nit weiterer Handlung vermug meines habenden beuelchs vortzufarn willens, schriftlichen zuwissen gemacht, vermüg Coppej mit No. i. So hat in aber mein pot nit antroffen vnd Ime also mein schreiben zu haus gelassen vnd mir anzaigt, dass er noch nit von Labach anhaimbs kumen seye, Nichtdestoweniger bin ich iezt gedachten 26. tag nachmitentag von Veldes mit sarnbt Hannsen Diener, gewestem, vnd Bartlmeen Jausinger als iezigen Phleger zu Veldes vnd Christoffen Warnas, des Herrn von Aursperg Schreiber, 15' hinein in die wachain verriten die phlicht, wie oben angezaigt, der gepür nach von den vnderthanen aufzunemen. Als ich an meinem hinein in die Wachain reiten zu der Brobstej, so am weg ligt khumen, hab ich den Brobst daselbst gefunden, ine angesprochen, ob er nit mein schreiben emphangen, darauf er mir geantwurt von ja, darneben ime weiter Müntlichen, was ich Vorhabens seye in wachein zuuerrichten, angezaigt, ob er nit auch mit hinein reiten wolle. Darauf er mich beantwurt, Ich solle nur gemach vort hinein reiten, Er hab kain Ross bej der Brobstej, aber er wolle von stund an zu seiner pfarr geen Asp schickhen vnd hernach reiten. Yolgendts ich also vort hinein geriteli, aber er weder denselben abent oder den andern tag nit hernach kumen. Dieweil dann E. hochf. Gn. oftermelts Capiti zu Brichsen mir ainen orden-lichen geuertigten vnd besigleten Gewaltsam auf wolgedachten Herrn Herwarten Freyherrn zu Aursperg vnd seinen Phleger zu Veldes Bartlmeen Jausinger samendt vnd sonders lautendt zuegestellt, darinnen ain erwürdigs Capitei iezgedachten beden Iren Gewalt-tragern gewalt geben Ire vnderthanen zu der Brobstej in wert gehörig Irer Aidtsphlicht darmit Sy ainem Erwürdigem Capiti vnz-her verwondt gewest, frey ledig zuzellen vnd zu bemüessigen vnd mir dieselben zu vberantwurten, dass ich Sy volgendts in E. hochf. G. aidtsphlicht vnd Erbhuldigung nemen solle. Als ich den 26. tag Septembris in die wachein kumen, sein volgendts den 27. tag dito die vnderthanen alle, so in der wachein wonnen vnd der Brobstej zuegehörig gewest, erschinen, hab ich Inen anzaigen lassen, wellicher-massen E. hochf. G. Sy die vnderthanen sambt dem ganzen vrbar vnd allem dem, was zu offtgedachter Brobstej gehörig, durch orden-lichen Tausch von ainem erwürdigen Capitei an sich gepracht, derowegen ain Erwürdigs Capiti, Herrn Herwarten Freyherrn zu Aursperg vnd Bartlmeen Jausinger als iezigen Hauptman vnd phleger zu Veldes sammdt vnd sonders ordenliche procurey geuertigt zu-geschikht, Inen gewalt geben Sy die vnderthanen Irer phlicht, darmit Sy E. hochf. G. Capiti geschworn, ledig zu zeln vnd mir in E. hochf. G. vnd des Stiffts Brichsen phlicht vnd die schuldig gehorsam hinfüro zu laisten, zu vberantwurten. Darauf Sy die vnderthanen gegen mir in Antwurt erschinen vnd mir anzaigen lassen, Sy haben mein fürpringen nach lengs verstanden vnd mit sondern begirlichen freuden angehört, sich darneben ganz gehorsamist sich erpoten, E. hochf. G. vnd derselben nachkumen an Stifft Brichsen alle vnderthanigiste schuldige gehorsam zulaisten, mit vnderthani-gisten anrueffen vnd pith, dass E. hocbf. G. Ir genedigister Fürst vnd Herr sein wolle, Sy auch bej Irem alten heerkumen vnd ge-preuchen genedigist schützen vnd schermen, Sy wider denselben nit beschwären lassen, darauf haben Sy mir, an stat vnd im Namen E. hochf. G. vermüg derselben mir geuertigten Gewaltsam mit auf-gehebten vingern, wie sich gepürt, geschworn vnd gehuldigt, dar-gegen hab in Namen E. hochf. G. Ich Inen zugesagt, Sy bey Iren alten gepreuchen vnd gewonhaiten genedigist beieiben vnd wider gepür nit beschweren zu lassen, das Sy zu vnderthanigisten tankh angenomen, hab Inen volgendts bej der gehorsam verpoten dem Brobst hinfiiro kain gehorsam, auch weder Robot, Zins noch steur on vorwissen E. hochf. G. Hauptmans vnd Phlegers zu Veldes nit thuen noch raichen sollen, in sonderlicher erwegung, dieweil Er die 65. Jar steur, so schon verfallen, dergleichen vmb merer sićherhait willen der pennssion von iezgedachtem Jar, so sich auf nechst-kumenden Sant Georgen tag des kunfftigen 66. Jars verfallen wurdet. Wiewol Ich bej den vnderthanen befunden, dass Er die 65. Jahrssteur noch von Inen nit eingelangt, ist zu besorgen, solle er die vnd sonderlichen jezt zu seinem abzug zu seinen henden empfachen, dass er ainer Ersamen LandtschafFt dieselb noch vii weniger weder zuuor beschehen durch Ine zu rechter zeit nit be-zalt werde; nutest soliche, so 193 fl. 58 kr. bringt, erst mit grosser mühe von Ime bekumen werden. Sollichem zu fürkumen, hab ich dem jezigen Phleger zu Veldes mit ernst aufgeladen, dass er solliche Steur selbst von den vnderthanen einlangen vnd ainer Ersamen LandtschafFt erlegen solle. Als ich nun sollichs bey der Brobstej zuegehörigen vnderthanen in wachein, wie hieuor angezaigt, verricht, hab ich inen im Namen E. hochf. G. ainen trunckh vnd zuessen geben lassen, ist durch Sy vnd mich sambt den hieuor 3 vermelten personell, so ich mit mir hineingenomen, in allem verzert vnd aus meiner Verordnung durch den Phleger zu Veldes bezalt worden 3 fl. 36 kr. Darauf bin ich den Phinztag, gedachten 24. tag Septembris aus Wachein widerumben auf Veldes geriten vnd denselben abendt alle vnd yede vnderthanen zu mergedachter Brobstej in werdt gehörig vnd umb Veldes gesessen, auf Freytag den 28. tag in das Schloss für mich zu erscheinen eruordern lassen, die alle ganz gehorsamlichen erschinen, inen allen samentlichen gleichfalls alles vnd yedes nach lengs, wie mit denen der wachein, anzaigen vnd fürtragen lassen. Auf sollichen meinen fürtrag sein Sy gleich mit der anntwurt gehorsamisten erpieten vnd vnder-thenigisten pithen, wie die in wachein, fürkomen. ' Darauf Sy mir ordenliche aidtsphlicht vnd hukligung, wie die in wochain, gethan, dargegen ich inen, wie hiefor eingefliert, Sy bej Iren allen alten gepreuchen vnd heerkumen beleihen zu lassen, an stat E. hochf. G. versprochen vnd was für vnderthanen zu der Brobstej gehörig vnd nun hinfüro E. hochf. G. zuestendig, so die Aidtsphlicht vnd huldi-gung gethan, hab ich alle mit ir yedes Namen verzaichnen lassen, wie E. hochf. G. aus hieneben ligenden Zetl mit No. 2 genedigist zu sehen haben; nach sollicher Verrichtung hab ich den vnderthanen, so vmb Veldes sesshaft vnd der Brobstey zuegehörig, gleichfals ainen trunckh im Schloss geben lassen, so auch durch den phleger zu Veldes ausgericht, so sich vngeuärlich bej 4 fl. 18 kr. verlauffen würdet; vmb solliches die vnderthanen sich ganz vnderthanigist betankht. Weiter, genedigister Fürst vnd Herr, nachdem ich vber mein zu mermalen furgewandten fleis (wie hieuor angezaigt) vnd vber sein Brobsts mir zum offtermalen gethans zuesagen, Ine zu mir nit be-kumen, noch vii weniger die verfallen 64. Jar pennssion, oder dass Er mir die vberanntwurtung des vrbars gethan hette, nit gehaben mugen, derhalben vnd darmit ich nit lenger, wie bissheer durch Ine beschehen, aufgehalten werde, hab ich abermalen des Herrn Herwarten Freyherrn zu Aursperg Schreiber am Sambstag den 29. tag dits zu Ime geschickht vnd mit ernst aufgelegt, dass er aus seinem Haus nit kumen solle, allain er bringe Ine mit Ime zu mir vnd dass Er mir iez angezaigte ausstendige pennssion sambt denn vrbar zu der Brobstey gehörig zuestelle. Auf solich Er Ine aber gleicbwol mit grosser mühe zu mir gepracht. Als er zu mir obgemelten tag kumen, hab ich die pennssion vnd ain abschrifft des vrbars, so ich hiemit E. hochf. G. mit No. 3 vnderthenigist vberantwurt, von Ime emphangen, darneben er sich mit grosser ausfüerung wider mich beschwärt, dass ich den vnderthanen der Brobstey verpoten, Ime weder Zinss noch Steuern zu bezallen, Er kunte nit vmbgeen sich dessen vor der Landtsobrigkait zu beklagen, dann Ime die Brobstey mit aller zuegehörung zugemessen bis auf nechstkumenden S. Georgentag vermug seiner Verschreibung zuestundt vnd gepürte vnd ain Erwürdigs Capiti müeste Ime das Jhenig, was Sy Ime verschriben, halten vnd, was Ime zuegehörte, Hesse er Ime kamen Menschen, er wäre hoch oder nidern Standts, nit nemen, mit mer pösen, trutzigen Worten. Darauf ich Ime im beysein Hannsen Dieners gewesten vnd Bartime Jausingers, jezigen Phlegers zu Veldes, auch Christoffen Wamasen, Schreiber daselbst, angezaigt, Er Brobst Er solle sich wol fürsechen, was Er klagen wolle, dass sollichs mit grunt beschehe, dann Ich in aller meiner gephlegnen Handlung Ime nicht vnwissent, noch vii weniger hinter ruckhs gehandlet, dass aber sollichs war, seye Ime genuegsam wissendt, dass ich Ine schrifftlichen vnd selbst mtintlichen ersuecht, als ich mit der Brobstey vnderthanen dass Jhenig, was ich in beuelch gehabt, hab handlen wollen, yederzeit wissen lassen, auch an Ine begert, dass Er mit vnd bey sein solle, das er mir gleich-wol zu erscheinen zuegesagt, aber demselben nie nachkumen vnd alles, was Ich mit den vnderthanen gehandlet, dass hab Ich aus beuelch gethan, seye dessen nit allain befuegt, sonder Er vii weniger mir darinnen ainiche verhindterung zuthuen macht noch ge-walt; dass er sich aber so hoch seiner Verschreibung, so Er von ainem Erwürdigen Capiti hab, beruembt, dieselb müesse Ime biss auf Sant Georgentag gehalten werden, so hab er sich wol zu erinnern, dass Er ainem Erwürdigen Capiti gleichfals ain Verschreibung vnter seinem pethschafft vnd handtschrifft aufgericht vnd, was Er sich verobligiert, in vergessen gesteh oder villeicht nit wissen wolte ; derhalben kune Ich nit vndterlassen, Ime dieselb sein Verschreibung, so mir von ainem Erwürdigen Capiti zuegestellt worden, zuuerlesen, darinnen vndter anderm mit klaren vnd aufgetrukhten worten befunden wurdet, wouer Er ainen oder mer Artickhl seiner Verschreibung nit hielte, sondern vbertreten würde, so solle Er von der Brobstej geschiden vnd ain Erwürdiges Capiti frey vnd von Ime vngeirrt vnd geengt sein dieselb zu Irem wolgefallen weiter zu verleichen ; wer Inen hiezu gefellig, So befindt Ich nit ain sondern wol drey oder vier Artickhl in vermelter seiner Verschreibung, die er nit gehalten. Erstlicl.en, so hat er die pennssion zu rechter zeit nit bezalt, zum andern, so hat er die Steuern auch nit, wie Er schuldig gewest, erlegt, die er von den vnderthanen yeder zeit eingenomen vnd dasselb gelt zu seinem nuz verwendt, daraus gefolgt, dass ain Ersame Landtschafft in Crain Ime 7 paurn, zu der Brobstey gehörig, gespant, wellich ausstendige Steur ich erst an ietzt mit grosser mühe vnd arbait von Ime pringen müessen vnd so sollichs nit beschehen wäre, wären iezt den lezten tag Septem- bris die 7 gespänten Paurn, der Brobstej auf die ewigkait endt-zogen worden, dessen allain Er ain vrsach gewest. Zum driten, so hette er wider sein verschreibang in die Kirchengueter eingrif gethan, sich derselben vndterfangen, das Ime laut derselben auf das höchst verpoten worden; wie er mit ermelten Kirclienguet gehaust, das haben E. hochf. G. aus hieneben eingelegten schrifftlichen bericht genedigist zuuernemen, den ich von den Kirchpröbstein berichtsweis eingezogen mit No. 4. Sollichen Ich Ime Brobst nit vnuerhalten, sondern zuestellen lassen, darauf er sich erpoten, seinen bericht darüber zuthuen mit Vermeidung die Kirchpröbst werden Ime, so er mit Inen raiten würdet, bei 50 talern heraus schuldig bleiben, das sich, wie man mich bericht, nit befinden würdt, dan als ich von den Kirchpröbsten den bericht eingezogen, hab ich Inen mit allem ernst fürhalten lassen, dass Sy niemandt nicht vn-rechts weder zu lieb noch lait anzaigen wollen, sondern allain die pur lauter warhait, dann villeicht ermelter Kirchengueter halben die Sachen weiter kumen mechten, hirauf Sy vermelt, die Sachen sey also, wie Sy mir anzaigt vnd nit anderst, geschaffen vnd wo es die notturfft eruorde, wollen Sy dessen mit Iren Aiden zu bestatten wissen. Dieweil ich dann meines verrukhens halben die Kaitung von dem Brobst vnd Kirchpräbsten nit aufnemen mügen, hab Ichs dem Phleger zu Veldes mit ehendisten an die Handt zunemen beuolchen. Zum vierten, so sey er Brobst vor aufgang seiner 5 bestandt Jar von der Brobstej hinweckh auf sein inzige pharr gen Asp zogen, das Ime auch nit gepürt hat. Derhalben vnd in ansehung obein-gefüerter vnd begrünter Artickhln künne oder müge Er mit kainem pillichen noch recht mässigen grunt ainich beschwärung thuen, dann sich aus denselben klärlichen vnd vnwidersprechlichen befindt, dass vil mer ain Erwürdigs Thuembcapitel vrsach gehabt, vermug seiner, vber sich gegebnen Verschreibung Ine der Brobstey zu endtsezen, weder dass er sich mit ainicher pillichait wider ermelts Thuembcapitel zu beschweren hatte, als ob Sy wider sein verlassnen bestandt was vnpillichs Ime zuegefügt hetten. Deswegen so kunte oder mechte ich aus vor eingefürten vrsachen mein gethans verpot bej den vndterthanen, dass Sy Ime weder Zins noch Steuern rai-chen sollen, nit aufheben, allain er mache sich durch pürgschafft oder in ander weg genuegsam guet vmb die 65. Jar Pennssion, dergleichen desselben Jars Steur vnd vmb das gelt, so er von der Kirchen emphangen, dann solte Ich seinem begern stat thuen vnd Ine zinss vnd steuern als iezt zu seinem abzug seines gefallens einnemen lassen, hab ain yeder verstendiger bej Ime leichtlich zu-gedenkhen, mit was mühe, arbait vnd Rechtuertigung sollichs bej Ime müeste ersuecht werden vnd ich lasse es bey meiner hieuor gethanen handlung, wie nach lenngs angezaigt vnd durch mich dem iezigen Phleger zu Veldes zuuolziehen beuolhen worden, genz-lichen beruhen vnd beieiben. Vber sollichs er vermelt, er wolle den Sachen weiter nachgedenkhen vnd Rath haben vnd ist darauf also von mir abgeschiden. Wie es hinfüro mit der Brobstey gehalten werden solle. Genedigister Fürst vnd Herr. Dieweil nuhmer den dritenthail aines Erwiirdigen Thuembcapitel zu Brichsen, so Sy an der Herrschafft Veldes bissheer aigendthümlich gehabt vnd ersessen E. hochf. G. denselben durch ordenlichen wexl an sich gepracht vnd diser zeit E. hochf. G. sich nit erklärt oder mir in aufnemung der vnder-thanen phlicht kainen beuelch geben, wie es mit sollichen dritenthail, dergleichen mit Verrichtung des Gotsdiensts hinfüro gehalten werden solle. Dieweil dan der jezige Brobst auf iez kumenden Sant Georgtag von der Brobstej abziehet, würdet von neten sein, dass E. hochf. G. genedigiste Verordnung hierinnen thue, wie es hinfüro mit ermelter Brobstey gehalten werden solle, hab ich dero-wegen mein vnderthanigist einfeltigs bedenkhen yedoch allain auf E. hochf. G. genedigistes wolgefallen anzaigen wollen ; nachdem sich zuuor ye zuzeiten zwischen E. hochf. G. Herrschaft Veldes vnd der Brobstey vnderthanen mit holzschlagen, wun, waidt, Gereut vnd andere allerlaj zerrütlichait zuetragen, sollichen zu fürkumen vnd zu-erhaltung merer vnd pesserer gehorsam, were meines gehorsamen erachtens der nechste vnd pösste weg, dass E. hochf. G. alle vnd yede der Brobstey vndterthanen vnd vrbar derselben Hauptman vnd vrbar der Herrschafft Veldes vndtergeben, aber vmb merer richtigkait willen, dass vrbar zu der Brobstey in der ernennten Herrschafft vrbar vndterschidlichen mit seiner sonndern Rubrickhen einzuleiben genedigist verordnet vnd nachdem die Brobstey kain andere Kirchen, dann allain zu vnser frawen in werdt zu nechst bey der Brobstey Behausung im See vndter dem Schloss Veldes gelegen zuuersehen hat vnd durch ainen Briester mag leichtlichen versehen werden, auf dass an dem Gotsdienst wie von altem her- kumen, kam mangi erscheine, mechten meines gehorsamisten er-achtens E. hochf. G. ainem briester (deren wol zu bekumen wären) die Behausung zu der Brobstey gehörig, darinnen zuuor ain yeder Brobst gewont, sambt den pawguetern, so vmb erwente Behausung gelegen sein, sambt behülzung aus der Herschafft wälder zu seiner Hausnotturfft vnd zu pösserer vndterhaltung Ime durch E. hochf. G. Hauptman järlichen, wie man aufs nechst mit ainem Briester sich vergleichen mechte, etliche gulden in truckhnem gelt genedigist verleichen vnd zu raichen verordnete. Was Ich bey Herrn Jobsten von Gallenburg, Landtuerweser in Crain, betreffent den span zwischen der Herrschafft Ratmanstorf vnd Veldes mich erkundigt vnnd verricht, volgt heernach: Nachdem ich von Veldes geen Labach von wegen richtig-machung der ausstendigen Steur vnd erledigung der 7 gespanten Pawrn, wie hieuor nach lenngs bericht beschehen, hab reiten müessen, bin ich von stund an zu obuermelten Herrn Landtuerweser in Crain gangen (der mir dan sonders wol bekandt vnd vertraut ist) mich zu erkundigen, wie die Sachen des schwebenden spans zwischen Ratmanstorf vnd Veldes geschaffen; dieweil mir Herr Moriz von Dieterichstain wie hieuor eingefüert, angezaigt, die Sachen allain an Inne vnd dem Herrn Victumb in Crain gelegen ist, die handlung zu befördern, dann Inen beden von der F. D. Erzherzogen Carl zu Österreich desshalben geschriben vnd beuolhen worden, darauf er mir disen bericht geben : die Sachen seye diser zeit also geschaffen, dass die F. D. nit allain des Herrn von Dieterichstain beschwärschrifft vnd Supplication, sondern auch E. hochf. Supplication, so sy an Irer Durchlaucht Hof gelangen lassen, seye Ime zuekumen vnd vberschickht worden, darauf Ir F. D. Ime Herrn Landtuerweser vnd Victumb beuelchen, dass Sy bede Iren ausfiier-lichen bericht, wie Sy die Sachen befinden, thuen sollen, neben Iren guetbedunckhen, ob Irer F. D. in begerte Comission zu bewilligen seye oder nit. Dieweil dann ietztuermelter ausganngner Fürstlich beuelch nit auf Ine allain, sondern zugleich an Herrn Victumb lautendt seye, wellicher dann durch hocheruente F. D. vor etliche Monat an Hof eruordert vnd noch nit anhaimbs kumen ist, derowegen so kune noch muge Er diser zeit dem aufganngen Fürstlichen beuelch kain volziehung thuen, sondern müesse mit der handlung biss auf des Herrn Victumb anhaimbskunft stillsteen, aber so palt Er Herr Victumb anhaimbs kurnbt, so wolle Er seines thails hirinnen nit feyern, sonder die Handlung, was Ime der beuelch aufladt, mit ehendisten an die handt nemen, vnd souil Ime immer muglich, gern helffen befürdern. Was ich bey herrn Lienharten von Sigelstorf, phleger zu Lackh, betreffendt den span zwischen iezermelter herrschafft vnd Veldes verricht, volgt hernach: Als ich von Veldes geen Labach (wie hieuor angezaigt) ge-riten, hab ich bej Ime Herrn Phleger zuekert vnd mit Ime der schwebenden Conuin beder obgedachter Herrschafften halben ver-trewlich Conuersiert vnd Ime vndter anderem angezaigt, welicher-massen E. hochf. G. als Ich im verschinen 64. Jar zu Rom bey derselben gewest, mir vndter anderem genedigist beuolchen mit dem Herrn Bischouen zu Freising alles fleis derwegen zu handlen, auf dass Ir F. G. in guetige handlung bewiligen wolte, auf dass der Sachen ainsmals mechte abgeholffen werden; zu vndterthani-gister schuldiger volziehung der gehorsam sey ich des verschinen Monat Junij des 64. Jars geen Freising geriten vnd bey Irer F. D., wie sich gepürt, die Sachen gehorsam anpracht, darauf mir von derselben dise antwurt eruolgt, Ir F. D. sey mit nichten anderst gesunen, dann allen freundtlichen vnd gueten nachparlichen willen gegen meinen g. Herrn Cardinalen zu erhalten vnd was Irer F. G. Irer phlicht halber, darmit Sy Irem Stifft verwont, immer verant-wurtlich, Sye derselben nit zuwider sich hirinnen vnuerweislichen zu halten ; vnd nachdem Ir F. G. auf jezt kumenden herbst willens seyn Ire Gesanten in Irer F. G. Herrschafft Lackh allerlay zuuer-richten, abzuuertigen genzlich endtschlossen, denselben wollen Sye beuelch geben, dass Sy sambt dem phleger zu Lackh das spanig Orth der Conuinen besichtigen vnd wie Sy dasselb befinden, sollen Sy die Gesanten zur Irer wideranhaimbskunfft Ir F. G. berichten, alssdann wolle Sy, was Ir F. G. gesunen E. hochf. G. Coatiutor, Stathalter, Hauptman vnd Räthe in schrifft berichten, das aber bisheer noch nie beschehen. Als ich aber in yezt verschinen monat Januarij dises 65. Jars zu Salzburg gewest, hab ich meines gene-digen Herrn von Freising Canzler daselbst antroffen, den ich angesprochen, Er hab sich wol zuerinnern, als mir mein genediger Herr von Freising in seinem beysein den abschidt auf mein ge-thane Werbung, (wie hieoben angezaigt), gegeben, was doch Ir F. G. sich auf eingenomen bericht derselben gesanten sich in der schwebenden Handlung Resoluiert hette, dann Ir F. G. bissheer E. hochf. G. Coadjutorn, Stathaltern, Hauptman vnd Rathen kain schrifftliche anntwurt nit zuekumen lassen, wie Sy dieselb erpoten hette. Darauf mir vom Herrn Canzler diese anntwurt eruolgt: Es hetten sich die Gesanten gleichwol an die spänigen Orth verfliegt, vermug Ires gehabten beuelchs, das aber bissheer durch seinen genedigen Fürsten vnd Herrn von Freysing E. hochf. G. Coatiutorn, Stathaltern, Hauptman vnd Rathen nicht geschriben, wäre allain das die vrsach, dass I. F. G. auf eingenomen bericht von derselben Gesanten sich gegen dem Stifft Brichsen kaines spans der Gonuinen nit zuerinnern hette. Darauf Ich Ine Herrn von Sigelstorf gepeten, dass Er wolte verhilflich sein, darmit sein Herr sich gegen dem Stifft Brichsen mit endtziehung derselben Herrschafft Veldes pilliche vnd Recht-messige Conuinen, nit so widerwärtig erzaigte, sondern Ine helffen, dahin weisen, dass Er zu guetiger Vergleichung bewilligen wolte, mit merer ausfüerung. Auf solliche mein gephlegne handlung Er von Siglstorf mir disen beschaid geben, Ime seye in frischer ge-dechtnus, was massen bede Herrschafften Lackh vnd Veldes aines Conuins halben mit einander spanig. Im seye durch den nechst-verstorbnen Fürsten des Stiffts Freysing seliger gedechtnus deswegen schon alberait beuelch vnd gewalt gegeben gewest, sollichen schwebenden span in der guet zu uergleichen, so seye es derselben Zeit allain an dem erwunden, dass E. hochf. G. Gesanten, so Sy im verschinen 57. Jar in derselben Herrschafft Veldes ab-geuertigt, von E. hochf. G. dises schwebenden spans halben auf ain stäts abzuhandlen, oder sich einzulassen nit volkutnen gewalt noch beuelch gehabt; Aber wie dem allen, so wolle Er seines thails sich nochmalen dahin angepoten haben, souil Ime ymmer muglich vnd seiner phlicht halben verandtwurtlichen ist, an seinem getrewen fleis nicht erwinden lassen, darmit diser schwebende span ainsmals mechte verglichen vnd seines erachtens inedite die Sache, so man anderst ainstmals in die Handlung käme, leichtlichen der Conuin der Juristiction halben verricht werde, dann Er seinem gewissen nach bekennen müesse, dass spänig Orth von pillichen Rechtens wegen on alles miti in die Herrschafft Veldes gehörig seye. Vnnd nachdem gleichwol sollichs ain lannge zeit vnnd vii Jar, vber die 31 Jar vnd ainen tag, darinnen ain yeder vermug des Landts Crain Freihaiten, die beruebig vnd genuegsam possess erlangt, dass niemandt weder mit noch one Recht derselben in kain weis noch weg mag endtsezt werden, bey der Herrschafft Lackh innen gehabt vnd yeder zeit bissheer genossen worden, also dass es durch kain Rechtliche erkantnus derr Herrschafft Veldes nimmer mochte zuegeaignet werden. Darmit aber E. hochf. G. genedigist sehen vnd spüren sollen, Er zu erhaltung beeder Stifftgueter freundtschafft vnd ainigkait gern sein gehorsamiste befürderung erzaigen wolte, wäre sein gehorsamist guetachten, dass E. hochf. G. nochmals bei dem Herrn Bischouen zu Freising vmb schrifftliche antwurt auf mein zuuor ermelts anpringen vnd Irer F. D. darauf gethanen er-pietens anmanen lassen wolte, in guetige Handlung sich zu begeben vnd so Ime durch seinen genedigen Herrn Bischouen von Freising vmb bericht vnd sein guetachten geschriben wurde, wolle Er, souil müglich, die guetig Vergleichung bewilligt wurde, verhilf-lichen sein. Vnnd so solliche guetige Vergleichung bei hochermeltem Herrn Bischouen zu Freising wurde erhalten, hab Ich souil von dem von Sigelstorf vermerkht, dass in solicher guetiger Handlung der Herrschafft mochte nit klainer nuz geschaffen werden. Als nemlichen, dass in der guete der Herrschafft Veldes spänig Orth der Conuin solle widerumben eingeantwurt werden, dass dargegen E. hochf. G. der Herrschafft Lackh vnderthanen zu Lenngueldt allain den pluem-besuech, die wun vnd waidt dargegen genedigist eruolgen lassen bewilligen wolte, welichs meines erachtens (so es anderst disen weg erraichen mochte) wol zu bewilligen wäre, meines gehorsamisten betunkhens der Herrschafft dardurch nicht endtzogen, dann es in disem Landt der F. Graueschafft Tirol gleichfals mit dem pluem-besuech dermassen gehalten wurdet. Genedigister Fürst vnd Herr, Nachdem E. hochf. G. Coatiutor, Stathalter, Hauptman vnd Räthe, meine genedigen Herrn, als ich verschinen 64. Jar zu E. hochf. G. geen Rom zu reiten eruordert worden, mir vermug ainer schrifftlichen Instruction bey derselben allerlay zuuerrichten genedigklichen beuolchen haben, nach gehorsamer meiner Verrichtung E. hochf. G. mir vndter anderm vermug meiner von derselben in Rom geuertigten schrifftlichen Relation genedigist aufgeladen, dass E. hochf. G. Coatiutor, Stathalter, Hauptman vnd Räthe zu Brichsen bey der Rö. Kay. May. hochlöblicher vnd seligister gedechtnus vmb Comissarien sollen Supplication vnd anhalten, darmit ainsmals alle vnd yede span, so derselben Herrschafft Veldes, gegen der Herrschafft Ratmanstorf, Lagkh oder andern schwebendt, mechten ainsmals guetlichen oder Rechtlichen erledigt werden. Dieweil dann nuhmer E. hochf. G. durch derselben zuuor abgefertigten Gesanten in derselben offtgedachten Herrschafft Veldes, dergleichen E. hochf. G. jezigen Hauptman daselbst Herrn Herwarten Freyherrn zu Aursperg vnd durch mich, was E. hochf. G. anwerbung der Commissarj gelegen, dergleichen was richtigkait, nuz, vnd fruchtpars in vilweg vnd sonderlichen das Einkumen an Newgereuten, auch der wälder vnd anderen derselben Herrschafft daraus eruolgen wurdet, nuhmer E. hochf. G. genuegsamen, genedi-gisten bericht emphangen; derowegen Ich meiner gehorsamisten vnd schuldigen phlicht nach verursacht würde, nit allain E. hochf. G. iezt widerumben gehorsamist zuuermanen, dass E. hochf. G. vber derselben Coatiutoren, Stathaltern, Hauptman vnd Rathen in derselben Namen auf genedigiste Verordnung (wie hieuor vermelt) an die Röm. Kay. May. seligister gedechtnus beschehens gehorsamist Suppliciern, Sonnder E. hochf. G. hiemit ganz vnderthanigist pitendt, dass dieselb dise handlung mit erlangung der Comissarj, dergleichen bej dem Herrn Bischöfen von Freising in guetige Handlung zu bewilligen, anzuhalten wolle genedigist betenkhen vnd Verordnung thuen, auf dass sollichs mit ehendistem, so muglich, inedite in dass werch gepracht werden, dann zu besorgen, solle es diser Zeit nit beschehen, dieweil der von Dieterichstain vnd phleger zu Lackh sich selbst erpieten, alle guete befürderung souil Inen muglichen hirinnen zuerzaigen; solle sich dan mitlerweil durch todtfal oder ander weg amiche Veränderung zuetragen, wurde es heernach vii beschwärlicher, mit grösserer mue vnd vncossten beschehen vnd müessen verricht werden. Hernach uolgen allerlay handlungen, so mir die zeit als Ich in der Herrschafft gewest, fürkumen vnd was Ich darauf gehandelt hab. Bartime Jausinger, ietziger phleger zu Veldes: Durch iezermelten Phleger ist mir anzaigt worden, wie dass zwen E. hochf. G. vnderthanen der Herrschafft Veldes zum Hart sesshaft, mit Namen Primus Legat vnd Tschopp des 64. Jars an derselben Coatiutorn, Stathalter vnd Räthe suppliciert mit beger Inen Ire aigne stuckh wisen, zu Iren Guetern gehörig, zuuergunen einzuzeinen, wie andere Ire mitnachparn gleichfals gethan, mit erpieten Ire Zinss in E. hochf. Gn. vrbar nach pillichen Dingen staigern zu lassen. Darauf Sy bede ainen beuelch von E. hochf. G. Coatiutorn, Stathaltern, Hauptman vnd Rathen an derselben iezigen Hauptman zu Veldes erlangt, wouer dem also wie Sy Suppliciert vnd sodiche pesserung E. hochf. G. vrbar vnd Iren Güetern zu gueten kumen mechte, dass Er Iren begern stat thuen solle, wäre aber die Sachen anderst geschaffen, Ire G. zuuor mit widersendung Irer Supplication zu berichten. Dieweil dann die Sachen vii anderst, weder Sy bede vnderthanen Suppliciert, geschaffen, seye sein phlegers begern an mich, dass Ich auf Grundt vnd poden mit Ime der enden ziehen solle, die Sachen zu besichtigen; darauf Ich den 2 5ten tag Sep-tembris mit Ime phleger dahin geen Hart geriteti vnd in beysein beder Supplicateti auch Hannsen Dieners, gewesten Phlegers zu Veldes vnd Christoffen Warnas, des Herrn von Aursperg Schreiber, die Sachen mit fleis besichtigt vnd hab befunden, dass Sy Ires begems ganz vnbefuegt seyen, aus vrsachen, alda sy begern Ire wismäder einzuzeinen, ist aiti gemain vngeuerlich in der Gross als von der Gloggenhüten zu Brichsen vnzt in die Newstifft vnd zu nechst bej dem Dorf zu Hart gelegen vnd ist ainem yeden desselben Dorfs .sein gepuerender thail aufzaigt, dass ain yeder von der zeit an so dieselb biss zum madt darauf zu hueten befreyt ist, so aber die Zeit des Mats kumbt, so wais ain yeder sein auf-gezaigten thail zu meen vnd so das Hey abgenomen vnd ein-gefüert, ist alsdan die ermelt Gemain der ganzen Nachparschafft zu Hart Ir vidi darauf zu hueten frey. Solle nun den zwayen Supplicanten Irem begern mit einzeinung Irer wisen stat gethan werden, so würden den andern Iren Mitnachparn ain yeder sein gepürnis (das doch kainer solichs diser zeit begert), sondern vii mer Iren einzelnen sich beschwären, gleichfals einzuzeinen verursachen, das Inen nit allain allen zu merckhlichen nachtail der wun vnd waidt halben raichen, sunder Sy wurden zu dem zaun-holz E. hochf. G. schönen vnnd holzreichen panwaldt, so ob denn Dorf zu Hart aller nechst gelegen, zu grossem schaden verschwenden, wie dann die zwen Supplicanten zu Iren zwayen aufgemachten zeunen, das zaunholz aus iezermeltem wait genomen vnd sich gegen mir verneinen lassen, als ob der enden alda Sy das zaunholz genomen, Inen zuegehürig seie. Aus obeingefüerten vrsachen hat Itine E. hochf. G. ieziger Hauptman beden Supplicatiteli bei der peen io fl. gepotten die zwen gemachten zeun widerumben abzuprechen vnd hinwegkh zu thun, des aber durch Sy nit beschehen. Dieweil Ich dan auf gehaltener beschaw die Sachen dermassen, wie hieuor angezaigt, befunden, hab Ich die zwen mergedachten Supplicali ten an heut den 25. tag nach mittag in das Schloss Veldes zuerscheinen verschaffen. Alls Sy nun vor mir erschinen, hab Ich in beysein der obgemelten drey, so mit mir auf der beschaw gewest, Inen zwayen Supplicanten aufs höchst Ir vnbegrunts vnd widerwärtigs Supplicieren, auch dass Sy des Herrn Hauptmans aufgesezte peen mit abprechung Irer vnbefuegten zwen zeun vbertreten, fürgehalten vnd verwisen, derohalben kun vnd mug ich Sy, andern zu ainem Exempl, vngestrafft nit lassen vnd hab Sy also in die keichen verschaffen, so lanng vnd vii vnzt Sy dem Herrn Haubtman sein aufgesetzte been der 10 Gulden bezaln. Darauf der ain Supplicant mit namen Primus Legat, so dann von seiner ganzen Nachparschafft, dergleichen von E. hochf. G. nachgesezten Obrigkait zu Veldes vnd sonsten menigklichen für vngehorsam, haderisch vnd zu allem argen beschraidt wurdet, vor mein mit antwurt erschinen, anzaigende, Er wiss vmb kain fürstlichen Beuelch, so Er desswegen zu Brichsen geworben, noch vilweniger hinaus Suppliciert, -allain es mochte durch seinen Sun (des er aber nit wisse) beschehen sein. So ich mich aber der Sachen erfragt, so ist ieztermelts sein anzaigen 011 aini-chen grunt vnd allain derowegen beschehen, vermainendte, durch sollich sein vnbegrunte endtschuldigung sich aus der handlung vnd aufgelegter straff für vnschuldig zu machen vnd daraus zu ziehen; aber vnangesehen seiner furgewendten endtschuldigung, hab Ich Sy bede in die Gefenckhnus verschaffen; volgendts den 2 8ten tag Septembris haben erwente bede Supplicanten mich durch ainen Gesellpriester zu Veldes mit namen Herrn Bartime bitlichen er-suechen lassen, Sy der Gefenckhnus zu endtledigen mit erpietung die Straf der 10 Gld. dem Herrn Hauptman zu Veldes zu erlegen. Auf solichs Ich Sy für mich aus der Gefenckhnus kumen vnd Inen, wie gemelt, die straf zu erlegen, fürhalten lassen, das Sy zufriden gewest, allain, dass Ich Inen acht tag bewilligt, darob Sy nit zufrieden sein, sondern 14 tag haben wollen, des Ich Inen auf Ir ersuechen auch bewilligt, doch dass Sy auf ermelte 14 tag solichs gelt zu erlegen vnd die zwen Ire aufgemachte zeun, vermug Herrn Hauptmans zuuor gethanen Verordnung, abprechen mir anloben sollen, welichs glub Sy mir zu thuen sich verwidert, mit anzaigung, Sy wissen nit, ob Sy das Gelt bekumen mtigen oder nit, deswegen Sy Inen das glub zuthuen Inen nit getrawen, dieweil Sy dann die 14 tag frist selbst begert vnd aber das glub zuthuen sich verwidert, hab Ich Sy bede wider in die Gefenckhnus verschaffen, Sy hieraus nit zu lassen, allain Sy kumen dem Jhenigen nach, wie hieoben vermelt; In dem ist des Primus Legaten Sun Christof genant, in das Schloss Yeldes kumen, mit beger seinen vattern der Gefenckhnus zu erlassen, auf sein begern Ich Ime angezaigt die vrsach warumben Ich Ine verstrickht vnd sein vater hab vermelt, wie Er vmb den aufprachten Frstl. Beuelch von Brichsen vnd Supplicieren, so Er than haben solle, kain wissen haben wolle, sonder zaige an solichs Supplicieren seye durch Ine Christoffen beschehen, deshalben wolle Ich ain wissen von Ime haben, ob Er dessen gestendig seye oder nit. Darauf Er mir geantwurt von Ja, es seye durch Ine Christoffen Suppliciert worden, aber es seye durch ainfalt geschehen vnd beger Ime des zuuerzeichen, dieweil Ich dann auf eingenomen bericht befunden, dass sollichs sein an-zaigen, allain durch anschifftung des vatern beschehen, hab Ich Ine Christoffen auch in die Reichen gelegt. Als ich nun den 30. tag Septembris widerumben von Veldes nach Brichsen verreiten wollen, haben offtgedachte bede Supplicantan an mich gelangen lassen, dass Ich iezernanten Christoffen Legaten der Gefenckhnus erlassen, wolten Sy bede Ine vmb die 10 fl. straf aufzupringen schickhen vnd dieselb erlegen, hirauf Ich dem iezigen Phleger zu Veldes disen beuelch gelassen, dass Er Irem begern stat thuen solle. Vnd so Sy Ime die 10 fl. straf geben vnd den zaun, wie Inen zu mermale von der Obrigkait beuolchen worden, hinweckh thuen, so solle Er Sy bede der Gefennckhnus bemuessigen. Vnd bin also mit solichen beschaidt von Veldes (wie vermelt) abge-schiden. Rueprecht Lamprechtitsch zu Hart. Alls Ich auf hieuor angezaigte beschaw kumen, ist obgemelter Rueprecht vor meiner erschinen sich wider vorgemelten Primusen Legat beschwärt, von sein Rueprechten Grünten das seinig ein-gezeint, mit pith dasselb zu besichtigen; wie Ich an das spänig Orth kumen vnd nach gehaltner besieht dem Legaten auf des Rueprechten gethanen Clag sein anntwurt darauf zu ergeben zue- Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. 16 gesprochen, darauf Er geantwurt, Er seye diser klag nit gestendig. Vber sollichs Rueprecht sich erpoten seine gethane Clag zu beweisen. Abschidt. Dieweil Legat des Rueprechten Clag vernaint vnd sich aber Er Rueprecht anpeut, sein Clag zu beweisen, ist dem Rueprechten diser Abschidt geben worden, wouer Er von seiner Clag nit vallen wil, Solle Er auf das nechst quottember Recht, so man iezt kumende weichnachten zu Veldes halten wurdt mit kundtschafften (wie sich gepürt) gefasst machen, so solle derselben Zeit durch den phleger, was Recht ist, darinnen die gepür, gehandlet werden. Georg Muschan, Hackenschmit. Der iezermelt Hackhenschmit hat mit vorwissen vnd ver-gunstnus E. hochf. Gn. Hauptman auf Veldes, im verschinen 64. Jar am wasser der Ratwein ain News heusl erpaut, darzue Ime die Gemain ain Ödes fleckhl mit bewilligung der Obrigkait verliehen, daraus Er ain Ackherl gemacht. Nun were Er willens ain Hämerl oder Schmitn zu ermelten heusl zupawen, derwegen Er mich ge-peten, mich deren enden zuuerfügen, die Sachen zu besichtigen vnnd Ime auf sollichs alles ain gepurlich zinss zu schlagen. Darauf hab Ich sambt Hannsen Diener, gewesten vnd Bartl-meen Jausinger, iezigen phleger zu Veldes, vnd Christoffen Warnas, des Herrn von Aursperg Schreiber, den 25. tag Septembris nach verrichtet beschaw zu Hart, wie hieuor beschriben, dahin an die Ratwein, sollichs zu besichtigen vnns verfliegt, vnd nach einge-nomenen Augenschein, Ime von wegen des heusleins, Schmitn vnd Ackherleins in E. hochf. G. vrbar hinfüio Järlichen zu zinsen (doch auf derselben genedigisten wolgefallen) 24 kr., darneben auch die gepürlich steur vnd Roboth daruon Järlichen raichen vnd aus-richten solle, gelegt worden. Genuwein Schusnickh zu Nämingen in wachein. Als Ich in die wachein geriten von der Brobstey in werdt vnderthanen die phlicht vnnd huldigung aufzunemen, ist obgemelter Genuwein vor mein mit ainer Supplication, so Er E. hochf. G. Ge-santen den 5. tag Junij 62. Jars vbergeben, erschinen, Inhaltendt wie dass Inne seine jüngern Brueder ain Ackher, so gar an seinem Haus ligt, den Er Järlichen auf Veldes mit 4 ß verzinst, desgleichen begern seine Brueder, dass Er Inen in dem paumbgarten zu nechst ob seiner Behausung vnd der Gemainen Landtstrass gelegen, Iren gepuerenden thail darinen aussteckhen vnd sich mit Inen vergleichen solle, von seiner Hueben, die sonsten wenig stuckh vnnd ainen zimlichen zinss aufgelegt, endtziehen wolten. Darauf Er begert, dass Ich die Grunt, so ernennte seine Gebriieder zuuor für aigen, als für Ir gebürendt väterlichs Erb-guet vndter Inen gethailt, widerumben von Newen bereuten lassen solle vnd, was sich befindt die Gebrueder nit beweisen für aigen, dieselben seiner hueben widerumben zuestendig sein solle. Dergleichen beger Er obgedachten Ackher vnnd paumgarten zubesichtigen; (so durch mich, Hansen Dienern, Bartime Jausinger, iezigen phleger zu Veldes vnd Christoffen Warnas beschehen) vol-gendts palhe Er Ine vnd seine Gebrueder, so dazumalen zugegen gewest, Ires spans miteinander zuuergleichen. Dargegen seine Brüeder in antwurt erschinen, Inen wer nit zuwider vnd mechten leiden, dass Sy in der guete miteinander verglichen würden. Aber Er Genuwein hette nuhmer etliche Jar vngeuärlichen ain halben tagpaw vnd 4 tagmadt wisen Innen gehabt vnd genossen, so Irem bruedern ainem, so biss in 10 Jar ausser Landts, nit wiste man ob Er in leben oder todt, für sein väterlich Erb zuegehörig wäre, darinnen Sy auch Iren gebürenden thail begern. Abschidt. Souil den Ackher vnd paumbgarten wde hieuor angezaigt zu nechst bey dem Haus gelegen, so durch mich vnd obgemelte drey besichtigt worden, betrifft vnd aus gehaltner beschaw sich befindt, dass solich Grunt zu nechst vorm vnd an das Haus gelegen vnd der Genuwein dardurch sein einfart haben mues, dero-wegen Ir der brueder begern mit austailung derselben nit kan stat haben, diew'eil sich dann befindt, dass Sy, wie hieoben angezaigt, Ires gebürenden väterlichen Erbs durch aigne stuekh endtricht worden, seye Inen Genuwein derhalben ainiche weitere Vergleichung nit schuldig. Aber souil dass halb Jauch Ackher vnd 4 tagmadt wfisen betrifft, dem abwesenden brueder zuegehörig vnd Genuwein Innen hat, Solle der phleger zu Veldes sambt etlichen seinen eruor-derten mit dem ehendisten vermelte stuckh besichtigen vnd der Gebür nach dem Genuwein, ainen vberzinss, den anderen Gebrue-dern samentlichen Järlichen daruon zu raichen, darauf schlagen l6* vnd iezt kumenden Sant Marteinstag mit erster Verzinsung anfachen, volgendts järlichen denselben also raichen, so lang biss man ain endtlichs wissen hat, ob der brueder in leben oder todt ist, alsdann solle aber beschehen, was sich gepürt vnd Recht ist. Sol-lichs alles haben Sy zu beden thailen guetwillig zu tanckh ange-nomen, dem also nachzukumen mir mit mundt vnd handt gelobt, dessen auch bede thail vndter des phlegers pethschafft vrkundt Inen mitzuthailen begert, des Inen zugeben bewilligt worden. Ehepruch. Als Ich in wachein mit aufnemung der Erbhuldigung der Brobstej vnderthanen vertig, ist mir angezaigt worden, wie der Jurj Jauschko vnd propill, bede vnterthanen zu Nämingen in Wachein, ain sehr vnchristlichs leben fueren. Haben Ire Eheweiber von Inen gejagt vnd nun etliche Jar mit andern weibern gehaust vnd bey denselben etliche vnd vii kinder in der vnehe erzeugt. Darauf Ich an meinem aus wachein reiten bey Iren heusern zuekert, die mannspersonen nit anhaimbs betreten, allain die weiber alda gefunden, die Ich bede gefenckhlichen annemen vnd aufs Schloss Veldes fueren lassen, dieweil Ich dann gleich vber zwen tag darnach von Veldes geriten, hab Ich dem phleger beuolchen, die zween gleichfals mit ehendisten gefenncklichen einzukern vnnd volgendts solliche 4 personen für die 12 zustellen, Sy darüber erkennen lassen mit was straf Sy sollen gestrafft werden. Darmit sollichs vnchristlichs leben ausgereuth werde vnd sonderlichen die Sachen dahin richten, damit die zwen Ire Eheweiber widerumben zu Inen nemen vnd, wie Ehenleuten gepürt, mit einander hausen. Dergleichen ist mir in meinem von Veldes verreiten anzaigt worden, wie Mathia Eriauz in Asser bei Veldes gleichfalls in der vnehe, wie die zwen in Wachein, hause; darauf Ich dem phleger gleichfalls, wie mit denen aus Wachein handlen solle, beuolchen hab. Zehen vndterthanen in Wacheiner velach sein in gefenckhnus eingelegt. Vor etlichen verschinen Jarn hat Herr Anthonj von Thurn als gewester Hauptman zu Veldes dem Jacoben Dabrauz in der wachein ein Gereut in dasvrbar auf Veldes zuuerzinsen ausgesteckht, darinnen Ime obgemelte Nachparschafft in Wacheiner velach yeder-zeit eintrag vnd gewalt gethan, des Er Jacob sich vor E. hochf. G. jezigen Hauptman Herrn Herwarten Freyherrn zu Aursperg be- schwärt, derhalben Er Inen der Nachparschafft bey der peen 20 Ducaten aufgeladen, Ine Jacoben bey seinem verlichnem Gereut vnbeschwärt beieiben zu lassen, des aber bei Inen nit stat haben wollen, desshalben Er Jacob iezt sich abermalen vor mir beschwärt vnd vmb Wendung gepeten. Dieweil dann bej ernenten vndter-thanen vnangesehen des H. Haubtmans aufgesetzter peen kaiit aufhören sein wollen, hab ich ain tag vor meinem von Yeldes ver-reiten mit Rath des Dieners als gewesten vnd Jausingers als jezi-gen phlegers zu Yeldes die zehen vnderthanen in die Gefenckhnus gelegt mit beuelch, Sy nit heraus zu lassen, allain Sy erlegen dem H. Hauptman die peen der 20 Ducaten vnd thun das glub den Jacoben bey seinem verlichnen Gereut hinfüro beruebig beieiben lassen, also ist es in meinem verreiten verbliben. Peter des Thomasen zu Retschitz Sun. Nachdem mir anzaigt worden, dass der Herr von Thum vngeuärlich ain Jar vor seinem abzug obgemelten Petern zunechst bey dem Schloss Veldes gar ain schöne hueben per 9 Ducaten verkaufft, welliche verkauffung dem Schloss zu nachtail kumen, dann dieselb hueben zuuor ye vnd alvveg zum Schloss sambt den andern Pawguetern ist gearbait worden vnd dieweil Ich in meiner erkundigung befunden, dass nach absterben vorgedachts Petern solliche hueben der Herrschafft widerumben haimbfallt, hab ich bei E. hochf. G. vorgedachts iezigen Hauptmans Hausfrau beuelch gelassen, Irem Herrn zu seiner anhaimbskunfft anzuzaigen, zuuer-zaichnen, dass nach absterben des Petern niemandt die Hueben weiter verliehen, sondern solle dem Schloss widerumben zugeaig-net werden. Michel Caspartitsch zu Grimschitz. Der obgemelt Caspar hat ain Hueben innen, genannt Caspar-tschitsch zu Grimschiz, zu der mergedachten Brobstej zu vnser frauen in wert gehörig, ist für mich kumen mit beger Ime die Grünt anzuzaigen, was zu seiner Hueben gehörig, dann er sonnsten auch ain hueben Innen hab, so dem Herrn Jacoben Freyherrn von Lamberg Landtshauptman in Grain zinspar vnd seyen iezer-melten seiner beden Hueben stuckh an vnd vndter einander gelegen, dass er nit wissen kan, welliche stuekh zu ainer oder der andern hueben gehörig. Darauf Ich Ime elise anntwurt geben, dieweil E. hochf. G. erst an jezt die Brobstej mit aller Irer Ge- richtigkait durch ain tausch an sich gepracht vnd ain Erwürdigs Capiti derselben Stifft Brichsen die vberantwurtung der vrbar vnd brieflichen gerechtigkaiten noch nit gethan, so aber dasselb beschicht vnd alsdann derhalben seiner Hueben halben was gefunden, wurdt Ime gepürlichen beschaidt eruolgen. Die Caspartitsch hueben zu Grimschitz auszutauschen. Genedigister Fürst vnd Herr! Ich bin durch den jezigen Brobst in Wert vnd andere mer personen in Crain bericht worden, wie dass der Landthäubtman, Herr Jacob von Lamberg, das mer-gedacht Capiti zu Brichsen, als Sy noch die Brobstej Innhendig gehabt, ersuechen lassen, dass Sy Ime ermelte Caspartitsche hueben tauschweis eruolgen lassen wolten vmb merer gelegenhait willen, dieweil Ime one das die ander Hueben zinspar ist vnd beder hueben Grunt vndtereinander vermischt vnd E. hochf. G. obangezaigte Hueben mit kainer aignen behausung nit versehen ist. Darauf Ich nit vndterlassen, selbst geen Grimschitz geriteli, so zunechst bey Veldes gelegen, mich gestaltsam der Sachen erkundigt, auch wie die stuckh gelegen, besichtigt vnd befindt, dass die hueben mit kainer Behausung nit versehen, dergleichen die stuckh beeder er-nenten hueben vndtereinander gelegen vnd nit wol voneinander zu schaiden, auch so gibt E. hochf. G. zuegehörige hueben Järlichen zinss vngeuärlichen nit vii vber 1 fl., derowegen wer mein vnder-thanigist guetachten, wouerermelter Landtshauptman bej E. hochf. G. Ime soliche Hueben auszutauschen vnderthanigist anhalten wurde (doch dass Er derselben ain so guete vnd gleichmessige hueben, die an gelegenlichen ort, da E. hochf. G. one das vnderthanen habe, geben wurde) Sy heten in sein begern genedigist bewilligt. Hannsen diener vnd Christoffen Warnas zu dienern nit auszulassen. Genedigister Fürst vnd Herr! Es ist ainer mit Namen Hanns Diener zway Jahr E. hochf G. ieziges Hauptmans phleger auf Veldes gewest, den Ich iezt, so lang Ich auf Veldes zu handeln gehabt, neben mir gepraucht vnd befindt, dass Er verstendig, der Craine- rischen Landspreuch wol eruarn auch im Landt wolgewölt vnd bekandt ist vnd nachdem der jezig phleger Bartime Jausinger, so zu sollichem Dienst gar nicht geschickht noch taugenlich, auf iez-kumenden Sant Georgentag abtredten vnd in das Landt Steyer ziehen würdt, war mein gehorsamist guetachten, dass E. hochf. G. Irem iezigen Hauptman derhalben schreiben Hessen den ernenten Diener widerumben zu phleger (des er Diener souil Ich an Ime vermerckht nit verwidern wurde) widerumben zu ainem Diener auf genomen hete, dann E. hochf. G. genedigist zuerwegen haben, dass derselben in ansehung dieweil der Herr Hauptman seines sorckh-lichen vnd schwärlichen Ambts halben der Herrschafft Veldes die weniger Zeit wonen kann an ainem geschickten vnd taugenlichen phleger nit wenig gelegen sein will. Weiter genedigister Fürst vnd Herr kan E. hochf. G. Ich vndterthanigist zu berichten nit vndterlassen, dass in derselben Herrschafft Veldes in gerichtlichen Handlungen mit zimlicher Ordnung procediert vnd wurdet vndter anderem alle Jar viermaln im Jar, das ist zu Quottember Zeiten alwegen den nechsten Montag nach der quottember Mitwochen Recht im Schloss, so man das Quottember Recht nent, gehalten vnd wurdet mit 12 Beisizern, so yeder zeit der Herrschafft gew'ärtig sein muessen besetzt vnd ain yeder, Er seye freu oder vndterthan, der mag mit ringen vncosten sein Sachen guetlichen oder rechtlichen zu endtschafft bringen, dann der Hauptman mues dem Richter vnd Beysizern zu essen (doch one wein) auf sein selbst Costen geben vnd ain yeder Clager vnd antwurter, so fürkumen, ist schuldig 8 kr. zu erlegen, thuet von Inen beden 16 kr. Von demselben gelt wurdet dem Richter vnd Beysitzern der wein kauft. Nun befind Ich disen mangel, dass E. hochf. G. Herrschafft Veldes vnzther mit kainem ordenlichen vnd Geschwornen Gerichtschreiber nit fürsehen ist, vnd so man obgemelte Recht halt, so hat man yeder Zeit ainen fremden Schreiber darzue genomen; solicher Mangel, meines gehorsamisten Erachtens, der Herrschaft! vnd vnderthanen zu guetem, mit ainem Geschwornen vnd orden-lichen Gerichtschreiber zupessern vnd zu zuuerordnen nit vndterlassen werden solle. So dann one ainichen vncossten E. hochf. Gn. leicht-lichen besehen inedite. Als nemlichen, nachdem Herr von Aurs-perg ainen Schreiber mit Namen Christof Warnas haltet, der beder sprachen teutsch vnd windisch kundig ist, schon 7 Jar des Herrn Diener, so der Herrschafft Veldes gepreuch vnd Confinen wol erfarn, den mechten E. hpchf. G. zu ainem Geschwornen Gerichtschreiber genedigist verordnen lassen, der dem genuegsam vorzusteen taugen-lich wäre vnd wurde dardurch ernenten Warnas bei der Herrschafft Veldes als ain Diener erhalten, souil Ich an Ime vermerckht, ist er wilens von dem Herrn zu stellen, dann er mir anzaigt, ain Jar nit mer dan 12 fl. zu Besoldung hat, er kune sich sambt seinem weib vnd kint mit derselben nit erhalten. Dieweil Ich dann genuegsam erfarn, dass Er der Herrschafft Sachen vnd sonderlich derselben Confinen guets wissen hat, ist Er E. hochf. G. kainswegs aufzulassen vnd sonderlichen in bedenckhung, dieweil Er auf obenangezaigte miti one E. hochf. G. ainiches darlegen mag leichlichen sein lebenlang zu ainem der Herrschafft Diener erhalten werden. Besserungen so am Schloss beschehen. Nachdem E. hochf. G. dem Herrn Hanns Caspar Freyherrn zu Spaur dergleichen mir vnd Wolganng Seydl im verschinen 62. Jar als derselben Gesanten in E. hochf. G. mergedachte Herrschafft Veldes abgeuertigt vnd vndter anderm vnns genedigist be-uolchen, die vnuermiedenliche notturfft der pawfälligkait des Schloss vnd pawhofs zu besichtigen vnd dasselb dem iezigen Hauptman zuuerrichten vergunen sollen ; als Ich nun aller Sachen aniezt verricht, hab Ich was durch Ine Herrn Hauptman bissheer verricht worden, besichtiget vnd befindt, dass Er den poden vnd das tach an der Kirchen, so im Schloss ist, dergleichen, das halb tach an dem alten Stockh vnd den Rossstall, so abgeprunen, von Newen wider gepaut vnd gemacht hat vnd was noch an der berath-schlagten vnd bewilligten pesserung des Schloss vermug der ge-thanen 62. Jar Relation manglet, das wil Er Hauptman auf das nechst kumendt 66. Jar gar verrichten, wie dann zum thail die stain, Holz vnd der Kaleh schon zuberait ist vnd wann E. hochf. G. biss in zwaj oder drey Jar aufs meist der Herrschafft ein-kumen, an ermelts Schloss dem Stifft zu guetem vnd ewiger ge-dechtnus genedigist wenden vnd verpawen lassen wolten, würden E. hochf. G. nit allain ain schön vnd zierlichs Schloss, sonder auch ain vesst Haus alda zu errichten mtigen, wie dann zu erhebung aines sollichen gepews schon ain visierung durch E. hochf. G. iezigen Hauptman gemacht vnd derselben zuuorermelten Gesandten in 62. Jar vermug derselben gethanen Relation fürgetragen worden ist. Hirauf wil Ich E. hochf. G. dise mein Relation, Handlung vnd ausrichtung, wie E. hochf. G. dieselb hir innen nach lenngs genedigist vernemen mugen, vnderthenigist vnd gehorsamist vber-geben haben, wo Ich nun E. hochf. G. beuelch vnd mein gephlegne hancllung zu derselben E. hochf. G. genedigisten gefallen (das Ich gleichwol nach höchstem meinem vermögen mit pöstem fleis zu thuen vermaint) ausgericht vnd abgehandlet, das hette Ich vndter-thanigiste vnd höchste freudt. Thue E. hochf. G. mich als derselben vnderthanigister vnd grossschuldiger Diener hiemit in gehorsamer vnderthanigkait beuelchen. Datum den letzten tag Septembris im 1565. Jar. E. hochf. G. vnderthanigister, Gehorsamister vnd grossschuldiger Diener Georg Rumi v. L. m. p. Beilage IX. Relation an den hochwürdigisten Herrn, Herrn Christoffen, der heyligen Römischen Kirchen Bischöfen, Cardinalen von Triendt, Bischöfen von Brixen vnsern genedigisten Herrn, was wir Mathias Wertwein, Doctor, Thuembprobst zw Wien vnd Wolffgang Seil von Aichperg, Ir hochf. G. Rath vnd Hofrichter daselbs zw Brixen, als von Iren hochf. G. in derselben vnd des Stiffts Brixen Herrschafft Veldes in Crain gelegen, abgesandte Commissarien gehandlt vnd verricht haben, Hochwürdigister Fürst, genedigister Herr! Als Euer hochf. G. dem hochwürdigen in Gott Herrn Johann Thomas Bischoffen auch Confirmirten Coadjutoren zw Brixen vnserm genedigen Herrn, daneben den Erwirdigen, wolgebornen, Edlen hochgelerten vesten Eur hochf. G. allhieigen Statthalter, Haubtman vnd Rethen, vnsern günstigen Herrn, durch Schreiben des Datum 10. tags Monats No-vembris 71. Jars genedigist auferleget, dass wolernen ter Herr Coadjutor Sambt Statthalter, Haubtman vnd Rethen yemandts zu Commissarien geen Veldes in Crain, Als E. Hochf. G. vnd derselben Stifft Brixen Aigenthumblicher Herrschafft Sachen halben, wie in berüerter E. hochf. G. schreiben begriffen, schickhen sollen, Vnd aber sollich Commission vns Mathiasen Wertwein, Doctor, vnd Wolffgangen Selln, Innhalt nachfolgender Instruction No. i 52 beuolchen worden, demnach haben wir auf angeregten beuelch vnd Instruction Eur hochf. G. zu vnderthenigister gehorsam vnns am 27. Februar allhie erhebt vnd sein vermittelst göttlicher Gnaden den 4. Monat Martii zu Veldes ankhomen vnd verhoffeten gleich-wol den wolgebornen Herrn Herwarten Freyherrn zu Aursperg, als Eur hochf. G. Haubtman zu Veldes, anzutreffen, do er aber nit da-selbs, sondern seiner aigen vnd gemainer Landtsgeschefften halben zu Laibach gewesen, haben Strackhs Ine vnser Ankhunfft, auch das er sich zw vns fürderlich verfliegen oder yemandts andern schickhen wolte, bey aignen Pötten zuegeschrieben, laut schreiben No. 2. Ferrer vnd dieweil durch yeztgedachte Instruction vns vndter anderm auferlegt worden, das wir die Brobstey bey vnser. lieben Frauen im wert mit ainer taugenlichen Catolischen Priester wider-umb bestellen vnd den gefallnen Catolischen Gottsdienst souil müglich widerumben erheben sollen, haben wir damit solliches desto füegsamer vnd schieiniger In das werckh khundte gebracht werden, Im hinab Raisen zw Assling negst vor Veldes, Herrn Mathiasen Robantim, Pfarrern zu Assling, antroffen vnd Ime vor vnser zu Veldes fürderlich zuerscheinen beuolhen. Dieweil er one Zweifl vns gestaltsam der Religion vnd wie es damit bey der Brobstey vnd zu Veldes gehalten würdet, wolberichten khunden vnd das Er vormals selbs zu Brixen persönlich gewesen vnd vmb verleichung obangezaigter Brobstey Im wertt bey E. hochf. G. Herrn Coadjutorn, Statthalter, Haubtman vnd Rethen gehorsamblichen angehalten, auch nit allain von den Herrn Thom Brobsten zu Laibach seines Erlichen Verhaltens vnd Catolischer Leer guete Khundschafft damallen fürbracht, sondern darüber auch ain Examen allhie vberstanden hat, also das Er Roban für andere zu berüerter Brobstey ersezung taugenlich vnd Catolisch geachtet vnd derwegen Ime von merwol-gedachten Herrn Coadjutor, Statthaltern, Haubtman vnd Rethen genedige schrifftliche vertrestung geben worden, do die Gommis- 52 Die in vorliegender Relation angeführten Beilagen sind nur zum geringen Theile (No. i, 2, 3) der dem Abdrucke zugrunde liegenden, im Veldeser Archive befindlichen gleichzeitigen Copie beigefügt. Aus diesem Grunde und weil die noch vorhandenen auch inhaltlich nichts Neues bieten, ist von einer Mittheilung derselben Umgang genommen worden. sarien von Eur hochf. G. wegen gen Veldes khomen werden, Sy Ime auf sein ferrers gehorsambs anhalten gebürlichen gnedigen beschaid eruolgen lassen. So dann yeztgedachter Roban vns berichtet, Inmassen wir hernacher auch im Werckh erfaren, dass zu Veldes im Dorff aller-negst bey der Brobstey khirchen vnder dem Schloss gelegen, ein lutterischer Predigant mit namen Christoff Vaschang, so vor ain Catholischer Priester gewesen, gehalten wurde, wellicher die ware alte Catholische Religion allerdings In seiner Pfarr vnd Dorff Kirchen zu Veldes abgethan vnd die Lutterische Secten, Innhalt der Augsburgerischen Confession an die statt angericht hat, darob der maiste thail E. hochf. G. Herrschafft vnderthonen ain besonder mis-fallen vnd entgegen herzlich begird haben solten, dass die Lutterei wider abgethan vnd die ware alte Religion wider aufgericht vnd erhalten wurde vnd wir nicht bedenkhen oder verhoffen khunden, was fruchtperlichs oder bestendigs In wideraufrichtung des ab-gethanen Catolischen Gotsdiensts zu handlen, es were dann yezt-ernenter Apostata, der Faschang, zuuor von dem Dorff vnd Pfarr vnd derselben angehörigen siben Zuekliirchen ab vnd weggeschaffen vnd bemelte Pfarr sambt Iren Zuekhirchen mit ainem Catolischen Pfarrern von Newen versehen. Hierauf vnd damit solliches auch ordenlich beschehen vnd in das werckh gebracht werden mechte, haben wir dem Herrn Thumbrobsten zu Laibach als berüerter Pfarr Lehenherrn vnderainist vnd gleich bey obgedachten potten, so wir zu dem Herrn von Aursperg geschickht, geschriben, vnd Ime Innamen Eur hochf. G. ersuecht, dieweil Er der Pfarr zu Veldes Collator auch Archidiaconus der Pfarr zu Veldes sei, das Er den verfiierischen Faschang von dannen schaffen vnd ain andern taugenlichen Catholischen an die Statt bestellen welle, laut Schreibens No. 3. Vnd sein allso yeztangedeute baide schreiben ains dem Herrn von Aursperg vnd das ander dem Herrn Tumbbrobst zu Laibach behendigt vnd wir von Irne Herrn beantwort worden, das Er anyezo gleichdurch die Landssrechten vnd Hofthaidung zu Laibach zu vns zukhomen verhindert seye, Schickhe aber Hannsen Diener seinen Purgvogt zu Laibach zu vns, mit dem wir ain anfang machen mögen, laut No. 4. Von dem Herrn Tumbbrobsten zu Laibach haben wir auf vnser oberzeltes, auch andere nachgeuolgte Schreiben khain Antwort sobaldt nit emphangen, lassen demnach diesen Handl vnd was den Apostaten Faschang vnd Herrn Mathiasen Robanum berüert, damit ain yede sach Ir Ordnung habe, biss mm endt, do wir E. hochf. G. auch alles gehorsamist Referieren sollen, dissmalen verbleiben. Als nun Hanns Diener, des Herrn Landthauptman gesandter, mit obeingefürten schreiben am 7. Martii vmb 12 Vhr zu vns khumen, damit wir khain zeit versaumbten, Sonder gleich mit Ime, anstat des Herrn Haubtmans ain anfang macheten, haben wir Ime, Diener, am ernennten Sibenden Tag Marcy ain offne schrifft an Herrn Landtshauptman vbergeben vnd darynnen nit allain die Artici vnser Instruction sonder auch merers, das wir E. hochf. G. vnd derselben Stifft Herrschafft Nuz vnd notwendig geachtet, vmb sein des Dieners oder des Herrn Landthaubtmans bericht vnd volziehung ordenlich vnd nach lengs fürbracht vnd angezaigt, Inn-halt No. 5. Wie wol wir dann vermainten, der Diener würde auf die Ime vbergebne schrifft, mit vns Handlung phiegen, vnd das wir zu wissen begert, alspaldt berichten, So hat aber Er gedachts vnser Schreiben strackhs dem Herrn Landthaubtman auf Laibach zue-geschickht, also das wir von dem 7. biss auf den 11. Martii der Antwurt gewartet, an wellichen tag zu Abent der Herr Landthaubtman selbs sambt seinen zwayen Sönen auf Veldes khomen vnd haben vns als E. hochf. G. gesandte wol vnd erlich empfangen, auch volgents am 13. Martii vns auf vnser vor vbergebne schrifft vnd begern sein bericht vnd Antwort zuestellen lassen, laut Nr. 6. Do wir dann alssbaldt denselben vbersehen vnd erwegen, dabey auch etlich mengl vnd on gnuegsame bericht befunden, haben wir nicht khunden vmbgeen zu Replicieren vnd Ime Herrn von Aurs-perg vnser Commission Notturfft ferrers zu entdeckhen, darüber auch sein ausfierlichen vnd merern bericht zu begern, Inmassen mergedachter Herr von Aursperg zu begerten merern bericht vns geantwurt, Als E. hochf. G. aus der schrifft mit No. 8 vnd entgegen vnser dritte schrifft vnd merern ausfierung mit Nr. 9 auch hinwider sein Herrn von Aursperg Triplik mit No. 10 genedigist vnd nach lengs verneinen mögen, So dann der Herr von Aursperg der tag widerumb geen Laibach verraist, haben wir auf sein yezt-gedachte Triplik vnser verrer Notturfft eingebracht laut Nr. 11 vnd Ime Herrn am Sibenzehenden Martii bey Hannsen Diener seinen Purgvogt zuebringen lassen, darauf Er widerumben geant- wurt laut No. 12, welliches schreiben, wir erst den 22. Martii bey ernennten Diener emphangen vnd demnach mit Ime Diener, alls beuelchhabern anstat des Herrn von Aursperg vnsern gehabten Commission handl fürgenomen vnd die Raittung von dem 58. bis auf das 72. Jar eingenomben, die Probation der Ausgaben mit fleis ersehen vnd erwegen, die notturfft darwider fürbracht, auch merern bericht vnd erleutterung eingelangt, letstlich aber alles Bestandtgelt, Souil ernennte Jare In ainer Suma E. hochf. G. von der Herrschafft Veldes gebürt, gegen des Herrn von Aursperg gethanen Aussgaben gelegt, gehebt vnd die Raittung beschlossen Als E. hochf. G. aus No. 13 samt beigelegten Probations Auszügen vnd Quittungen genedigist zuuernemen ; doch haben wir Auss-druckhenlich Vorbehalten, dass dise Raittung anderst nit, als auf E. hochf. G. genedigiste Ratification vnd wie es Raittungsbrauch vnd Recht ist, solle gelten vnd Crafft haben. Zu dem haben wir auch alles, so in dem Schloss Veldes an dem New aufgefierten Stockh vnd sonsten auch ausserhalb, als Stadl, Stell vnd Mülwerckh durch den Herrn von Aursperg gepaut vnd gepessert, auch in Raittung für Ausgaben fürbracht worden, mit fleiss besichtiget vnd beschaut, Ist aber alles so gepaut vnd gepessert worden, so khostlich nit anzusehen, als es gestanden hat, do aber vns vmb das, so auf Paw vnd pesserung ausgeben, Certification vnd Quittungen fürgelegt worden, haben wir darwider nicht khundt, sonder gleich erachtet, Inmassen auch wir durch den Diener bericht worden, das Stain, Holz, Nögel vnd Eisen in Crain, auch die Handtwercher oder Pauleut teur sein, zu bestellen als hieoben. Vnd damit E. hochf. G. Aigentlichen bericht genedigist zu empfahen, was gestalt das Schloss Veldes sambt seinen zugehörigen Stadl, Stallungen vnd Mül diser Zeit gepaut vnd gepessert seye, auch das Herr von Aursperg die Zeit seiner Innhabenden Haubt-mannschafft sollich paw vnd pesserung fort in guetem Esse vnd peulich zu halten gedenckht, wie alle Zimer, gemech vnd wonungen, yeziger Zeit in paw sein, haben wir für ratsam geachtet, zway gleichlautende Inuentarien zu beschreiben vnd zu ferttigen, deren ains wir dem Herrn von Aursperg vbergeben, das ander E. hochf. G. hieneben mit No. 14 genedigst zuuernemen haben, darynnen auch etlich Mobilar, briefliche vrkhunden vnd was wir in dem Schloss vngeferlich befunden, das E. hochf. G. vnd derselbigen Stifft zue- gehörig vnd bey dem Schloss bleiben soll, eingeleibt, wie wol das alles schlecht vnd khlainfüegig ist, aus vrsachen, das das Inuentari so vor etlichen Jarn vnd bey Innhabung des Herrn von Khreid, solle nach desselben tödtlichen Abgang vnd abgang seiner verlassen wittiben, dem Herrn von Thum vnd dann durch densel-bigen dem yezigen Herrn Haubtman verkhaufft vnd vbergeben worden sein. Es hat auch der Herr Haubtman ain verzaichnus durch offt-bemelten sein burgvogt Diener fürbringen vnd begern lassen, Nachdem die unuermeidenlich notturfft erforderte, noch merers in dem Schloss zupauen vnd zu pessern, Inmassen solliches mit No. 8 be-schriben, wir wolten demnach in angezaigten Paw vnd Pesserung verwilligen, darauf wir Ime Eur hochf. G. genedigisten vnd ernstlichen willen vnd meinung fürgehalten vnd auferlegt, Er solle khain gross oder Hauptgepey on E. hochf. G. genedigist vorwissen vnd aussdruckhenlichen beuelch nit fürnemen oder thuen, sonsten wurd Im sollicher vncosten nit passiert werden. Wiewol wir dann angeregte Paufelligkhait vnd was noch zu pessern vorhanden, laut No. 8, selbs gesehen vnd nit vnnöttig zu pessern geachtet, haben doch E. hochf. G. zu derselben genedigisten Resolution vnd was Sy darüber zu thuen genedigist gemaint, wir gehorsamist haimbstellen sollen vnd wellen vnd wirdt der Haubtman desswegen E. hochf. G. genedigisten beschaidts one Zweifl gehorsamist gewarten. Wir haben auch vermüg vnserer habenden Instruction dem Herrn von Aursperg anzaigt, Nachdem Er bey E. hochf. Gn. Supplicando angehalten, Ime auf etlich leib vnd Jar die Haubtmanschafft vnd Herrschafft Veldes genedigist zuuerlassen, das hierauf E. hochf. G. sich bissheer noch nit Resoluiert, sonder genedigist bewilligt haben, Ime Herrn Haubtman berüerte Herrschafft Veldes, von ainem Jar zu dem andern biss auf verrer E. hochf. G. genedigists wol-gefallen vnd widerrüeffen mit gnaden inhendig zu lassen, wellichs Er Herr Haubtman, nit allerdings gern vernomen, dann Er ver-hoffete E. hochf. G. wurden obangedeuten seinem gehorsamisten Suppliciern genedigist stattgethan vnd Ime sambt seinen zway Sönen als E. hochf. G. Pluetsbefreundte mit sollichen gnaden bedacht vnd genedigist versehen haben, das Sy auf leib vnd Jar die Herrschafft Veldes gegen Jerlicher Pension Innenhaben vnd behalten mögen. Ferrer, gnedigister Fürst vnd Herr, do auch vns, neben andern in berüerter Instruction gnedigist anbeuolchen worden, wir solten des Brobst bey vnser Frauen im Wort gelegenhait vnd ge-schickhlichait erkhundigen vnd Im fai zuuersehung der Brobstey Er vntauglichen, berüerte Brobstey mit ainem andern taugenlichen Brobst versehen vnd ersetzen; zu gehorsamister volziehung diz haben wir zu Veldes dem Brobst, so wir daselbsten gefunden, für vns erfordert mit fleiss seines Lebenswandels vnd geschickhlichait halben nit allain examiniert, sonder auch bey andern bericht eingezogen vnd befunden, das Er gleichwol von dem Herrn v. Aurs-perg als Hauptman zu Veldes zuuersehung der Brobstey aufgenomen, darumben auch Er Haubtman Ime Caplan für sein besoldung io fl. vnd darzu der Brobstey hueben aine mit derselben gebew erfolgen lassen, Er ist aber sonsten ain Friauler vnd allerdings ain Idiot vnd zuuersehung der Brobstey vnd Catolischen gotsdienst ganz vngeschickht vnd hat es mit den Lutterischen, als mit den Catolischen, vilmer aus A infalt vnsers erachtens als aus bosshait gleich gehalten, hat auch den Gotsdienst bey vnser Frauen Im wert offt-mals etliche wochen aneinander vndterlassen. Derwegen wir verursacht vermiig vnd gegebner Instruction nach ainem andern zu trachten, wellicher der Brobstey vnd derselben löblich gestifften Gotsdienst, fleissiger abw'arten, auch sonsten mit der Brobstey, Huebleuten vnd vndterthanen sich vnuerweislich verhalten rnechte. Hierauf gnedigister Herr, so dann vngeferlich vor zway Jarn ain Crainischer Priester mit Namen Mathias Roban, Pfarrer zw Ässling, dessen wir auch hieuornen Im eingang meldung than, allernegst bey Veldes gelegen, Alhie zu Brixen, selbs erschienen vnd vmb verleichung der Brobstey im wert gehorsamblichen angehalten, darumben auch Examiniert vnd durch die deputierte Examinatorn als Catolisch vnd nit ain vngeschickhter Priester befunden worden, zudem Er auch von dem Herrn Tumbbrobsten zu Laibach guete Commendation, das Er sich bey der Pfarr zu Ass-ling, als ainen Catolischen Briester vnd Seelsorger gebürt, verhalten, fürgelegt, haben wir mit Ime Herrn Mathiasen Handlung pflegt vnd Innamen E. hochf. G. die Brobstey bey vnser Frauen im w'ert allermassen E. hochf. G. hieneben mit No. 15 aus seinem Reuersal genedigist zu sehen, verlihen, verhoffen, es solle zu wideraufrichtung des vor abgethanen oder lang versaumbten Catolischen gotsdienst vnd nicht weniger auch der Brobstey Temporalitet durch bemelten ten yezigen Brobst mit vbl gedient, Sondertreulichen geholffen werden. Wir haben auch zu merer Richtigkhait der Brobstey gefell vnd einkhomen zway gleichlautende vrbari aufrichten, welliche bede durch vnser vnd sein Brobsten Secrett verferttigt vnd yedem thail ains der notturfft nach zugebrauchen haben, beyhanden gelassen laut No. 16. Was wider solche beschehne Verleihung offtgedachter Herr von Aursperg sich beschwerdt vnd erstlich der Brobstey gar nicht, hernach aber mit besondere Condition abtretten wellen, das haben E. hochf. G. aus dem voreingefierten schrifften gnedigist verstanden. Ferrers als wir nicht erkhennen oder verhoffen mögen, das ain Brobst im wert, so allernegst bey dem Schloss vnd der Pfarr zu Veldes gelegen ist, In Verrichtung des Catolischen Gotsdiensts etwo besonderen nuz schaffen oder auch an seinem Ambt vnd Dienst vnuerhindert oder vnueruolgt bleiben mechte, So dem Faschang, Lutterischen Predicanten zu Veldes, zuegelassen vnd frey sein solte, noch forthin, wie zuuor, das Lutterisch Gifft vnd hereseyen auszugiessen, haben wir allen müglichen fleiss fürkhert, bey dem Herrn Tumbprobsten zu Laibach, hernacher auch bey dem Herrn Bischof, als Ordinarien, Imnamen E. hochf. G. angehalten vnd Sy ersuecht, dieweil die Herrschafft E. hochf. G. vnd derselben allhirigen Stifft aigenthumblich zuegehörig, dabey auch die ware, alte Catolische Religion, one E. hochf. G. Consenss vnd vorwissen abgethan vnd die laidige verdamliche Secten entgegen durch den Faschang, so vor gleichwol Catolisch gewesen, angefiert worden, vnd Er Faschang noch heutigs tags den Predigstuel vnd die Pfarrversehung der Herrschafft Veldes innenhabe, welliches nit allain zu des Catolischen Gottesdiensts lesterung vnd abpruech, Sonder auch zu viler guet-herzigen, ainfeldigen Veldesischer vnderthanen verfierung vnd ewiger verdamnuss geraichen thet, das demnach Er Herr Bischof zu Laibach, als Ordinarius vnd Brobst, als Lehenherr, auch Archi-diaconus bemelter Pfarr Veldes, den Vaschang abschaffen vnd ainen andern Catolischen an die stat bestellen sollen, darauf wir Antwurt vnd handlung emphangen, als E. hochf. G. aus No. 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25 vnd 26 genedigist versteen werden. Vnnd da wir gleichwol an vnsern Fleiss, müe vnd Arbeit nicht gespart, Sonder alles versuecht, damit der verfierische Predi- cant von der Herrschafft Pfarr Veldes abgeschaffen wurde vnd der Newe aufgenomen Brobst desto sicherer vnd mit mererrn der Armen verfierten vndterthanen Nuz seinem Ambt abwarten mechte, So hat doch das wenig wellen verfenglichen sein vnd ist auch alberait baldt nach vnserm von der Herrschafft Veldes abziehen der Vaschang widerumben zur Pfarr vnd Predigambt fürgebrochen, also das der New Brobst dem Pfarr Amt one grosse gefar seines leibs vnd lebens nit abwarten dörffen, dann der Vaschang hat von der Crainerischen Landtschafft ain starkhen Ruggen, das Er auch sein versprochen von der Pfarr abzug nicht gehalten. Was massen auch yeztgedachte Crainerische Landtschafft, auch Herr Landtshaubtman selbs, vnser gephlegne Religionshandlung angenumen, auch wie wir Ime Herrn Landthaubtman vnd ainer Ersamen Landtschafft desshalben für Antwurt zuegeschriben, des haben E. hochf. G. aus No. 27, 28, 29, 30, 31 genedigist zuuernemen. Haben also, was vnd durch obbemelte Instruction genedigist beuolchen gewesen, vnsers gehorsamisten verhoffens auf das treulichist gehandelt vnd die Raittungen sambt dem Schloss Paw, Verleihung der Probstei, Abschaffung des verfierischen Prediganten vnd was sich bey dem allem Zuegetragen vndterainist vnd miteinander one vorgebenliche versaumbung triben vnd bey dem, als wir hiemit E. hochf. G. vnderthenigist Reueriert, verbleiben lassen, piten E. hochf. G. wellen von vns vnser bewisne schuldige ge-horsamiste Dienst zu gnaden vermerckhen vnd vns alzeit in gene-digisten beuelch haben. Datum Brixen den 20. tag May, Im 72. Jar. E. hochf. G. Vnderthenigiste vnd gehorsamiste Diener Mathias Wertwein, Doctor vnd Wolfif Seil von Aichperg, Hofrichter. Mittheilungen des Museal Vereines für Krain 1889. 17 Beilage X. Erstes Intercessionsschreiben Kaiser Maximilians II. an den Cardinal Christoph von Modrusch bezüglich der gegen Herbard von Auersperg verfügten Aufkündigung der Veldeser Hauptmannschaft. «Hochwüerdiger Fürst, freundtlicher lieber freundt ! Wiewol ich E. L. nit gern mit dem wenigsten importunieren will, so kann ich doch in ista causa nit vmbgeen, dann mir her herwart von Auersperg dermassen an der Graniz dient, dass ich in pillich befürder; und möchte vielleicht aus unbefuegten bericht beschehen sein, dass In E. L. entsetzen wolt, des er so lang innegehabt hat. Dieweil er aber nit allein ein so vnd gemeiner Christenheit wider den Erbfeind erspriessliche dienst leisten thuet, so ist an E. L. mein ganz freundlich pitt vnd begern, E. L. wollen bemelten Auersperg dieser meiner Intercession geniessen lassen, wie Si dann weiter ex inclusiva suplicatione vernemen werden ; daran Sie mir dan ein sonders hohes und angenehmes gefallen erzeigen werden. Versieh mich auch gentzlich keines Abschlagens, quia certe est persona bene merita, in quantum ipsum semper agnosci. Der gnädig Gott verleich E. L. alle glücklich wolfart. Geben Wien den 24. January. Euer L. guetwilliger Freund Maximilian. » Beilage XI. Zweites Intercessionsschreiben Kaiser Maximilians II. an den Cardinal Christoph von Modrusch bezüglich der gegen Herbard von Auersperg verfügten Aufkündigung der Veldeser Hauptmannschaft. Wir Maximilian etc. etc. Wir stellen in khainen zweyfl E. L. sey vnnser aignen handt gethan vnd Intercession schreyben vmb das E. L. den Edlen vnsern lieben getreuen Hörwardten Freyherrn von Aursperg, Lantshaubtmann in Crain, vnnsern Rath vnd obristen der Crabatischen vnd windischen Gränizen, der Verwaltung E. L. angehörigen Herrschafft Veldes in Crain vnentsezt lassen wollen, zuekhomen. Wenn wir dann solche Intercession ermelten von Aursperg zu gnaden vnd allem guetem gemaint, Inmassen Er auch mit seinem Kriegs erfarnen vnd Ritterlichen verhalten vii Ein merers vmb vnns, vnnsere freundtliche geliebte gebrüeder, vnnser hochlöblich Haus Österreich vnd gannze Christenhait verdient, daher wir zum liebsten gesehn, das E. L. Inne, wo nit von sein selbst, doch vnsertwegen mit Gnaden wilfart hetten, zumal da wir khaine vr-sachen wissen khünden, welche E. L. zu solcher entsezung (die mit sein von Aursperg nit geringen schimph, nachred vnd vngleicher Aussdeuttung beschehen miiesse) bewegeten. Es hat vnns aber ermelter von Aursperg, welcher aigner person alher zu vnns verraist, mit sonder bewegnus vnd beschwertem gemüet gehorsamist erindert, wie Ime von E. L. so wol auch derselben Coadjutorn, Stathaltern vnd Rethen zu Brixen schrifftlich vnd mündtlich abschlegiger beschaid vnd souil Verstandts eruolgt, das angezogne E. L. abforderung allain der Religion halber be-schehe, das auch E. L. dieselb herrschafft dem Jungen Lenkho-witsch einzugeben bewilligt haben. Wiewol Ime nun hierynen nit vmb den gniess der Herrschafft, vngeacht das Er im Werkh sey seinen eltisten Sun zu ver-heyraten vnd alda zu Veldes behausst zu machen, So beschwer Ine doch des am maisten, das Ime solche E. L. vorhabende entsezung gannz vnuerschuldt zu grossen seinem vnd der seinigen vnglimphen, auch vber vilfeltige gehabte guete vertrösstung vnd zuesag begegne vnd Ime hierynnen einer vorgezogen werden sollte vmb dessen eitern, auch sein person, er vii ain pessers verdient zu haben verhoffe. Neben dem er sich nit zu eryndern, das Er in Religionsachen, yemals etwas wider E. L. gethan, so hette es auch der Religion halben die gelegenhait, das im gannzen Fürssten-thumb Crain khain Herrschafft were, da ein Innhaber weniger mit der geystlichait zu thuen hette, alls in diser herrschafft, angesehen, das khain ainiche Pfarr oder filialkhyrchen dem Innhaber der Herrschafft vnderworffen, dann die pfarrkhirchen vnnder dem Schloss nit zu der Herrschafft sondern zu der Thumbprobstey zu Rot-mansdorf, vnd die Brobstey im See dem Capiti zu Brichsen zue-gehörte, vnd von der Herrschafft allerdings abgesündert weren ; was auch solliche bayder Khirchen Geystliche obrigkhaiten in Religion Sachen anordnen vnd fürnemen, daran hette weder Er noch die seinen bissher die wenigiste Verhinderung gethan. Inmassen dann auch von dem durchlauchtigisten, hochgebornen Carin, Erzherzogen zu Oesterreich, vnsern freundtlich lieben Bruedern vnd Fürsten bey Im von Aursperg verordnet, das im gannzen Landt seines gebiets khainem in Religionssachen getrungen, auch die Landtstende zuegesagt, das khain schedliche verfüerische Secten gestattet werden solle, daher Er zu schliessen, er bey E. L. vngleich eingeben were. Wiewol wir nun E. L. hierinn weder mass oder Ordnung geben, dieweyl vnns aber die Sachen darfür ansicht, alls seye etwo E. L. zuuil berichtet vnnd gewisslichen nit gemaint von yemanndts anndern wegen Ime von Aursperg vnd desselben Eefrauen, khin-dern vnd ansehenlichen befreundten, vber zuuor eigebne possess, vilfeltige vertrösstung vnd one genuegsame vrsachen einen so grossen vnglimphen aufzuladen, so haben wir aus dem sonder freundt-lichen vnd genedigen vertrauen, so wir zu E. L. tragen, dann auch dem von Aursperg zu gnaden vnd gueten, nit vmbgeen khünden, E. L. noch weytter mit vnnserer Intercession zuersuechen, hierauf an dieselb ganz freundtlich vnd genediglich gesynnendt, Sy wellen vnns zu annemblichen gefallen, dem von Aursperg zu gnaden vnd in ansehung desselben ehrlichen herkhomens, standts vnd Verdienste, auch sonderlich zu verhiettung seines vnglimphens vnd Spotts die gefasste vngnedige naigung fallen lassen vnd Ir dem Lenkhowicz gethane zuesag, so sich allain auf den fall des von Aursperg abtretung versteet vnd E. L. darmit woll entschuldigt seye, widerumben aufheben, dann weyl es mit der Religion ob-steende gelegenhait vnd ein Innhaber damit gar nichts zu thuen hat, Er von Aursperg auch Imselben des vndterthenigen erbittens vorthin wie bissher niemandts in Religionsachen zu tringen vii weniger yemands anndern zu gestaten, noch ainiche schedliche Secten nit zu leiden, sondern dissfals alles das zuuolziehen, so vnnsers freundtlichen lieben Brueders Erzherzog Carls L., alls landts-fiirst, verordnet vnnd beuolchen, so werde E. L. desto mer vrsach haben, die Sachen dabey wenden zu lassen, hiebey dann E. L. zu gemüet fassen wellen, wo solche entsezung allain von der Religion wegen beschehen solte, das es nit allain zwischen denen von Aursperg vnd Lenkhowicz, die bayde dem vatterland wol dienen khunden, alerlaj vnwillen vnd veindtschafft sonder auch unter den Lanndstenden beschwerlichs nachbedennkhen machen vnd mer zu ainer weitleuffigkhait, alls gleicher ainigkhait dienen, daraus auch wol etwo eruolgen khiindte, weyl ein oder ander Religions Verwalter derselben seiner Religion dissfals entgelten solte, das her-widerumben ainer dem anndern allerley nachteyl vnd widerwerttigs wirdt erzaigen wellen, zu weliiches Verhüettung wir vnd Erzherzog Carls, auch annderer Fürsten L. L. dergleichen Sünderung vnd fürziehung bissher eingestellt vnd allain getrachtet haben, die Lanndstende in schuldigem gehorsam vnd Cristenlicher lieb gegen vns vnd Irem nechsten auch gleichen freundtlichen vnd aintrech-tigen verstandt zuerhalten, wie es zwar dissorts des angrenzeten hochbeschwerlichen Erbveinds halben die höchste notturfft eruor-dert. Wellen vns allso zu E. L. genaigte wilferigkhait freundtlich vnd genedigklich versehen, solchs auch von derselben mit sonderer annemblichkhait vermerkhen vnd, warinn wir nur khünden, ander-werts in freundtschafft, gnaden vnd allem gueten Erwidern, deren wir one das freundtlich vnd genediglich wolgemaint. Geben in vnnser Statt Wien, den Sechsvndzwainzigsten May anno im LXXIII. Vnnserer Reiche des Römischen im ailfften, des Hungerischen im zehenden vnd des Behaimischen im fünfvndzwainzigisten. Maximilian. Ad mandatimi sac. Cues. Mtis proprium: V. Jo. Bap. Weber. V. Vnuerzagt. Beilage XII. Herbard von Auersperg an Hans Thomas Freiherrn von Spaur und Valör, Coadjutor des Stiftes Brixen. Hochwierdiger Fürst, genediger Herr, E. G. sein Jederzeit mein gehorsam vnd geflissen wilig Dienst peraidt. Derselben vnd Meines genedigisten Herrn Cardinals verorntte Haubtleutt vnd Ratte zu Brichsen Antwortt schreiben hab ich heut dato Empfangen vnd daraus Erstlich souil vernomen, dass S. F. G. den 3. tag Maj Jetzo schier selbst persändlich zw Veldes sein wollen, die Haubt-manschafft vnd die ganz Herrschafft gegen Erlegung der darauf habenten Suma von mir zw vbernemen vnd dieselb Meines genedigisten H. Cardinals Peuelch nach, dem Lengkowitsch Einzuant- worten, darüber dan E. F. G. mich vermanen zugleich auf obbe-stimbten tag daselbsthin zuerscheinen, damit In Allen desto pass Ein Richtigkhait gemacht wirdet. Zum Andern, so Erindern E. F. G. mich, dass Meines pe-gerens der io m. fl. lehens halben von meinem genedigisten Herrn peschaidt khomen ist, welche Ir hochf. G. verwiligt aus des Stiffts Darlag mir acht thausendt gulden Reinisch gegen genuegsame Versicherung auf 4 Jar lang dergestalt an ainich Interesse darzu-leichen, das Ich alle Jar 2000 fl. abzalen solle. Nachdem dan E. F. G. Eylendte antwortt begern, so Erinder dieselb, das Ich acht, Ich werde auf obbemelten 3. tag May mit verleichung Gütlicher gnath zu Veldes persändlich wol sein mögen vnd Erfrey mich E. F. G. Ankhonnfft, verhof auch, dieselben werde mir zugefallen gar gen Laibach khomen, da salde E. F. G. mit Threuen aufs peste gediendt werden. Der 8000 fl. Darlehens halben, da pedangkh Ich mich gegen E. F. G., das Sy miers haben erlangt, wil auch darum gar gern genuegsame Versicherung thuen, dauon dan die Aufrichtung vnd der peschluss zu Veldes sein mag. Das alles hab E. F. G. Ich in Eyl bei aignen potten woln perichten vndt thue mich derselben Jeder Zeitt ganz gehorsamblich peuelchen. Datum Gräz den 18. Aprilis 74. Jars. E. F. G. ganz dienstwiliger Hörwart zw Auersperg, Landsliaubtman in Crain. Die archäologische Karte Yon Krain. Diese den «Mittheilungen» beigeheftete Karte, enthaltend die prähistorischen und römischen Fundstellen in Krain, verdankt ihre Entstehung der von der k. k. Centralcommission an die Conservatoren ergangenen Aufforderung, einen Ausweis der hierländigen vorgeschichtlichen Bauwerke, Wälle, Grabfelder u. s. w. derselben zukommen zu lassen, um unter Nachweisung derlei historischer Denkmäler deren Schutz im Gesetz-gebungs- oder Verordnungswege bei der Regierung anzubahnen. In Ausführung dieses Auftrages wurden somit die bisher bekannt gewordenen Fundorte, so viel dies wegen Kürze der hiezu gegebenen Frist geschehen konnte, verzeichnet und zur bessern Veranschaulichung der damaligen Ansiedlungsgruppen in beiliegende kartographische Uebersicht gebracht. Es wird für dieselbe daher weder die absolute Vollständigkeit noch die Unanfechtbarkeit der Zuweisung der einzelnen Fundorte in gewisse Culturepochen in Anspruch genommen, zumal wohl die meisten derlei historische Stätten, deren Zahl sich ob des in letzterer Zeit erwachten Interesses für dieselben täglich mehrt, in der Vorzeit und später auch von den Römern bewohnt gewesen sein mochten und überhaupt nach dem heutigen Stande dieser neuen Wissenschaft die Grenzen der von ihr angenommenen Culturepochen noch einigermassen verschwommen sind. Zu allem dem sind viele der hier angeführten Fundorte auch noch gar nicht näher untersucht und daher nur nach Massgabe einzelner Fundstücke einer vorläufigen Einreihung unterzogen worden. Die Einheftung dieser Karte möge daher nicht als das Werk einer abgeschlossenen Forschung angesehen, sondern als zu dem Zwecke geschehen betrachtet werden, um mit derselben zur gefälligen Mittheilung vorkommender neuer derlei Funde und Aufdeckungen die Oeffentlichkeit anzueifern und den Musealverein auf diese Weise in die Lage zu versetzen, durch fortwährende Vervollständigung, Ergänzung und Berichtigung dieser Uebersicht die archäologischen Entdeckungen und Forschungen im Lande stets in erwünschter Evidenz erhalten zu können. II. Abhandlungen naturwissenschaftlichen Inhaltes. Beiträge zur Ornithologie Krains, Aus Karl Deschmanns handschriftlichem Nachlass. Die ältesten Nachrichten über das Vogelleben Krains liegen im Laibacher Moorgrunde begraben. Bei Gelegenheit der Aufdeckung der Pfahlbauten wurden auch verschiedene Vogelknochen zutage befördert, welche uns erkennen lassen, dass in dieser so ferne liegenden Zeit der Laibacher See von verschiedenen Vogelarten bewohnt oder wenigstens zeitweise besucht wurde. Die nachträgliche Bestimmung dieses Knochenmateriales ergab Reste vom Höckerschwan (Cygnus olor), der grauen Gans (Anser cinereus), des Pelikans (Pelicanus onocro-talus), des Cormorans oder Scharbe (Carbo cormoranus; Humerus, Brustbein und Schädel), des Kranichs (Grus cinerea), des Storches (Ciconia alba; Schienbein), des Polartauchers (Colytnbus arcticus; Schienbein), der Schnatterente (Anas streperà) und der Tafelente (Fuligula ferina). Daher sämmtlich Arten aus der Ordnung der Sumpf- und Schwimmvögel. — Der erste Schriftsteller, welcher über die hierländische Ornis Nachrichten gab, war der krainische Chronist Johann Wei-chard Freiherr v. Valvasor, und zwar in dem bekannten Werke: «Die Ehre des Herzogthumes Krain». Laibach-Niirnberg 1689. Im II. Buch, p. 135$, der Chronik Krains, bei der Beschreibung des Asslinger Bodens, wird eine schwarze Vogelart mit gelben Schnäbeln, wie Amseln, erwähnt, man nennt sie Kronewetvögel oder Kramsvögel. Keine anderen Vögel hat Valvasor daselbst ersehen können, obgleich er dreissigmal dadurch gereist. Es unterliegt keinem Zweifel, dass unter diesen Vögeln die Alpendohle, Pyrrliocorax alpinus, gemeint ist. Das 33., 34. und 33. Capitei des III. Buches seiner «Ehre des Herzogthums Krain» ist der Vögelbeschreibung gewidmet, und zwar den zahmen Vögeln, den Adlern, den Falken und dann dem kleinen Geflügel und den fremden Vögeln in Krain, und endlich den Vögeln, so den ganzen Winter hindurch in der Erde wohnen. Ein Beweis dafür, dass Valvasor oft nur vom Hörensagen, ohne nähere kritische Prüfung, sein naturwissenschaftliches Materiale zu Papier brachte, findet sich an mehreren Stellen vor. Der Seidenschwanz wird auf S. 448 b, III. Buch, nur mit dem krainischen Namen Pegam, d. i. böhmische Vögel, bezeichnet, es heisst von ihm bloss, dass vielmals fremde kleine Vögelein, Pegame, sich anher begeben. Unmittelbar darauf wird der Seidenschwanz abermals angeführt: «Nicht weniger lässt sich hier zu Lande ein Geschlecht kleiner, fremder Vögel sehen, des man die Todtenvögel nennet.» Weiters heisst es im III. Buch, S. 449A «Desgleichen sind im Jahre 1656 im Februar gewaltig viel ungewohnte Vögel ins Land geflogen, auch derselben viele gefangen, dieselben waren etwas kleiner als die Kramsvögel, doch denselben gleichfärbig, ausbenommen, dass die äusseren Spitzen der Flügel mit rothen, gelben und blauen Federlein geziert waren. Ihr Name war niemanden bekannt.» Diese letztere Notiz wiederholt sich im XV. Buche von der Jahresgeschichte in Krain, wo mit Bezug auf ein Manuscript Schönlebens des unzählbaren Heeres unbekannter Vögel, das im Februar 1656 daher geflogen kam, Erwähnung gethan wird. Man wusste sie nicht zu nennen, wohl aber zu essen; man hat sie weder in vorigen noch in nachfolgenden Jahren jemals gesehen. Auch eine andere, dem Chronisten nicht bekannte Vogelart dürfte nicht schwer zu enträthseln sein. «Anno 1639 sind in Mayen viel tausend unbekannte schwarze Vögel ins Land geflogen, welche, nachdem sie sich auf die Erden gesetzt, nicht wieder auffliegen konnten und ohne Mühe gefangen wurden.» XV. Buch, p. 593 a. Im III. Buche wird diese Notiz dahin ergänzt, dass diese Vögel so gross als wie Meerschwalben waren und auf Laibach gekommen sind. Der bezeichnete Vogel ist der Mauersegler, Cypselus apus (Hudournik), eine Schwalbenart, die in Gebirgsgegenden Krains vorkommt, jedoch in Laibach auch in den beiden letzten Decennien sich im Frühjahre oder Sommer einzustellen pflegt, namentlich wenn im Hochgebirge reichliche Schneefälle eintreten; sie umkreisen die Thürme, und da sie sich sehr ungeschickt fortbewegen, so sind sie in den Glockenräumen, wenn sie sich dort auf den Boden gesetzt haben, nicht imstande, die Brüstung der Thurmöffnungen zu erreichen, um sich von dort dem Fluge zu überlassen, sie werden meist von den Messnerjungen gefangen. In dem 35. Capitei, behandelnd die Vögel, so den ganzen Winter durch unter der Erde wohnen, interessiren uns zunächst die auf Seite 450 angeführten Raseller Vögel, «es sind dies Vögelein, fast noch kleiner als Zaunköniglein, denen man keinen andern Namen zu geben gewusst, als ,Kasseler Vögel1, weil nämlich zu Rassel auf dem Karst und bei Wip-pach solcher Vögelein es gar viele gibt. Diese Vöglein gehen zur Herbstzeit in die Löcher, Ritzen und Spaltungen der Steinfelsen, kommen dann auch von dannen nicht vor dem Frühling heraus». Die Ortschaft «Rassel» ist wohl identisch mit «Erzei», einer Localie im Wippacher Thale an den Karstabhängen, gegenüber dem Marktflecken Wippach. An den Ruinen des alten Schlosses Wippach und sicherlich auch auf dem Fels-geklüfte der umliegenden Ortschaften pflegt sich nach den ersten Schneefällen auf dem Nanos- und Cavn-Gebirge der schöne Mauerspecht einzustellen, den man nicht mit Unrecht den Colibrì der Alpen genannt hat. Ueberhaupt ist derselbe auch in Krain ein Bewohner der Hochalpen, jedoch pflegt er in den Niederungen zu überwintern. In ganz Oberkrain kann man ihn an altem Mauerwerk der Schlösser und Thürme des Winters beobachten, er stellt sich im Sagorer Thale ein, flog eines Winters sogar in das Schulzimmer der Volksschule in Gurkfeld; auf dem Laibacher Moore waren die Felswände des Steinbruches bei Innergoritz ein beliebter Aufenthalt desselben, auch in Idria stellt er sich in den Wintermonaten bei den dortigen Brennhütten ein. Zur Bezeichnung der Stationsplätze der Wandervögel bei ihren Zügen durch Krain in früheren Zeiten ist die von Valvasor angeführte Thatsache beachtenswert, dass die Kraniche allezeit zwischen Laibach und Oberlaibach über Nacht bleiben. Als ein probates Mittel, um den in der Form eines Keils fliegenden Zug der Kraniche in Unordnung zu bringen, führt Valvasor die Zauberformel der Bauernbuben und Hirtenknaben an: «Čiče golobar, pol naprej, pol nazaj; varuj, da te vovk ne vjé; le okole, le okole, le okole!» Wenn es regnet oder wenn starker Wind geht, so können sie Laibach bei Tage nicht erreichen, sie fliegen niedrig, man zündet vor der Stadt Stroh an, wodurch sie ganz verwirrt werden und zur Erde hemiederfallen. Alsdann fängt man die Gefangenen mit den Händen oder man schlägt sie mit einem Prügel todt. III. Buch, p. 449. Das Anzünden von Strohfeuern in dem Gebirgssattel des Birnbaumerwaldes ober Zoll und Podkraj, über welchen der Zug der Wildgänse stattfindet, war noch vor wenigen Decennien bei dem dortigen Landvolk in Uebung, und gelangte mancher Karstbewohner zu einem guten Gänsebraten. Die Verwirrung der Zugvögel durch eine des Nachts hell erleuchtete Gegend haben die Laibacher Gelegenheit in jedem Jahre bei dem Frühjahrs- und Herbstzug der Wandervögel wahrzunehmen. Sie fliegen oft sehr niedrig über den Alleen der Stadt, und es bedarf oft mehrerer Stunden, bis diese nächtlichen Wanderer sich wieder sammeln und weiterziehen. Im ornithologischen Journal des Baron Sigmund Zois von 1796 wird vom Herbstzug der Kraniche im October jenes Jahres bemerkt, dass Kraniche und Wildgänse so früh und so häufig waren, als sie es schon seit 30 Jahren nicht gewesen sind, es sind Kraniche nach Hunderten erschossen und gefangen worden. Noch in den Dreissigerjahren dieses Jahrhundertes war der Laibacher Morast ein beliebter Rastplatz der Kraniche, wo sie durch längere Zeit zu verweilen pflegten; eine sehr beliebte Aesung bot denselben die auf dem damaligen Ur-moore in grosser Ueppigkeit wuchernde Moosbeere, eine auf den Moospolstern des Torfmooses wachsende Ericacee, deren schöne rothe Beeren, fast von Kirschengrösse, nach den eingetretenen Herbstfrösten geniessbar werden. Die durch Decennien fortgesetzte Umwandlung des Torfmoores in Wiesund Grasland hat die Moosbeere auf einen sehr engen Verbreitungsbezirk in der Nähe des letzten Urmorastes bei Bevke eingeschränkt, und sicherlich hängt auch dieser Umstand mit der Thatsache zusammen, dass man schon seit Jahren von dem Einfallen der Kraniche auf dem Laibacher Moore nichts mehr vernimmt, überhaupt scheint diese Vogelart eine andere Zugstrasse genommen zu haben. Um auf Valvasor wieder zurückzukommen und zur Charakteristik der mangelhaften Kenntnisse desselben über manche von ihm beschriebenen Vögel, von welchem Umstande wir später Gebrauch machen wollen, sei das im III. Buch, S. 448, von ihm erwähnte Grerach-Huhn oder die Wasserdrummel, identisch mit der Rohrdommel (Ardea stellarisj, erwähnt, welche er als einen schwarzen Vogel beschreibt, wie eine Krähe, auch derselben in der Grösse gleich. Valvasors Mittheilungen aus der Naturgeschichte Krains werden durch abergläubische Beigaben in einer unangenehm berührenden Weise getrübt. So z. B. spricht er sich bei der Märe, dass die Spatzen in der Nähe des Schlosses Gallenegg sich niemals auf den Hirsenäckern der Herrschaft Gallenegg am linken Media-Ufer einfinden, während sie auf dem rechten Ufer dem Landmann sehr unwillkommene Gäste sind, dahin aus, dass dieser Schutz der herrschaftlichen Aecker durch eine Hexe bewirkt worden sei. Einen grossen Ruf in der Welt haben die von Valvasor im IV. Buch seiner Chronik, S. 684, erwähnten blinden schwarzen Enten des Zirknitzer Sees erlangt. Er schreibt darüber: «Gewaltig viel kleine schwarze Entlein, so das Wasser aus den Löchern Sekadulza, Vranja Jama und Oberch mit sich herauswirft, beschwimmen gleichfalls diesen See, und können anfangs, wenn sie allererst aus besagten Löchern hervorkommen, weder sehen noch fliegen, aber nachmals vergeht ihnen die Blindheit und gewinnen sammt dem Gesicht auch die Fertigkeit zum Fliegen. Sie sind trefflich feist, wiewohl zu ihrem Unglück; denn wenn sie herausfallen aus den Löchern, wartet man ihnen desto fleissiger auf den Dienst und schlägt mit Stecken gar viele derselben zu Tode. Gestaltsam im Jahre 1683 einer mit Namen Anshe Verbare ihrer über 300 todt geschmissen und drei Hefen voll Schmalzes daraus gebrannt. Sie kommen alsdann auch als Sekadulza, Vranja Jama, Tresenc, Reschetto, Vodonos, Oberch und aus anderen Löchern mehr die Fische in der Menge heraus.» Nach einer Notiz auf S. 681, IV. Buch, will Valvasor am 18. October 1685 bei einem ausgebrochenen heftigen Gewitter selbst gesehen haben, wie aus der plötzlich wasserspeienden Vranja Jama und Sekadulza auch die bewussten blinden Enten herausgeworfen worden seien. Die Märe Valvasors über die blinden Enten in den Grotten des Zirknitzer Sees scheint im Lande selbst wenig Glauben gefunden zu haben. Frühzeitig hat diesem Phantasiegebilde der gediegene krainische Naturforscher, Hofkammerrath Franz Anton von Steinberg in seiner im Jahre 1758 erschienenen Beschreibung des Zirknitzer Sees den Garaus gemacht. Derselbe schreibt auf S. 30 und 34 über die fraglichen blinden Enten Folgendes : «Die Valvasor’schen schwarzen blinden Enten sind sonach keine Enten, sondern Rohrhühner, wahrscheinlich Fulica atra, slovenisch Liska, welche sich zur Mauserzeit in das Röhricht und Felsengeklüfte zurückziehen, um von Verfolgungen thun-lichst gesichert zu sein. Trotz der erschöpfenden Darlegung Steinbergs über die Natur der blinden Enten hat sich der Glaube an dieselben sogar unter den Gebildeten bis in unser Jahrhundert erhalten. Als die Franzosen im Lande waren, interessirte sich Marschall Marmont sehr für den Zirknitzer See, dem er einen Besuch abstattete und dessen räthselhaftes Erscheinen und Verschwinden der Gewässer er ebenfalls zu erklären versuchte. Marmont schrieb hierüber an den berühmten französischen Physiker Arago, welcher im «Annuaire des bureaux des longitudes» für das Jahr 1834 sich ausführlich über den Zirknitzer See aussprach.1 Durch Arago’s Autorität kamen die von Steinberg völlig discreditirten blinden Enten Valvasors abermals zu Ehren. Die geschätzte Zeitschrift «Natur» vom Jahre 1864 besprach abermals die blinden Enten Valvasors mit einigen Bemerkungen, welche wohl nur dadurch erklärlich sind, dass man es für unzulässig hielt, in den wissenschaftlichen Wert der Val-vasor’schen Angaben, da sie auf eigener Autopsie beruhten, ein Misstrauen zu setzen. Diese vielleicht zu ausführlich gehaltene Erwähnung der blinden und federlosen Enten des Zirknitzer Sees ist ein Beweis, wie Irrthümer in der Naturgeschichte, wenn sie auch als solche bald nachgewiesen wurden, wenn sie von der Autorität gewisser Persönlichkeiten getragen sind, sich durch Jahrhunderte fortpflanzen und zur Grundlage weiterer philosophischer Speculationen genommen werden. Stellen wir nun Valvasor und Steinberg als Mitarbeiter an der naturwissenschaftlichen Erforschung des Landes in eine Parallele, so muss der Vergleich zu Ungunsten des ersteren ausfallen. Steinberg, dem als Montanisten, als Mechaniker und Physiker ein ausgezeichneter Ruf vorangieng, bewährte sich 1 Sieh: Marschall Marmonts Denkwürdigkeiten, III. Bd., p. 371. Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. 18 als Naturhistoriker. Seine Monographie des Zirknitzer Sees ist ein Werk, dem wenige Schilderungen an die Seite gestellt werden können, insbesondere aber die Schilderung des Vogellebens und der Jagd auf dem genannten See ein Meisterstück in ihrer Art, und kann nur bedauert werden, dass Steinberg späterhin kein Beobachter des Vogellebens dieser merkwürdigen Localität gefolgt ist, welche als eine Raststation der Vögel bei ihren Wanderungen vom Süden nach Norden und umgekehrt, sowie auch in dem Treiben der dortigen Standvögel kaum ihresgleichen finden dürfte. Einige Jahre nach dem Erscheinen des Steinberg’schen Werkes über Zirknitz gab Scopoli im Jahre 1768 in den ersten Heften seiner in zwanglosen Heften als « Annus historico naturalise herausgegebenen naturhistorischen Abhandlungen eine Beschreibung der Vögel seines eigenen Museums nebst denen, die er im kais. Thiergarten und im Museum des Grafen Franz Hannibal Thurn zu beobachten Gelegenheit gehabt hat, heraus. Diese Zusammenstellung hält sich im wesentlichen an die Linné’sche Anordnung der Vögel. Diese Zusammenstellung bezieht sich nicht bloss auf die europäischen, sondern auch auf die aussereuröpäischen Vögel. Die in Krain vorkommenden Vögel sind mit M. p., Museum proprium, und mit dem betreffenden krainischen Namen bezeichnet. Wichtig scheint mir die auf S. 21 unter Nr. 13 beschriebene Strix sylvestris zu sein, sie dürfte die Strix uralensis sein; vielleicht gehört hieher auch die unter Nr. 14 beschriebene Strix alba, die Scopoli aus Friaul erhalten hat. Den Merops apiaster hatte Scopoli von Baron Brijido erhalten, den Singschwan vom Zirknitzer See. S. 67 unter Nr. 83 wird unter Berufung auf die Steinberg’sche Abbildung der Entenjagd auf dem Zirknitzer See, p. 138, t. 22, eine Anas subterranea beschrieben, mit der Bemerkung: ^Nidificat in subterraneis ad lacum Zirchnicensem unde exeunt turmatim et a sole obcoecatae fusti-bus occidental'. » Sigmund Zois bezeichnet sie in einer Randbemerkung als Anas marila. Auf S. 69 unter Nr. 87 erscheint eine Branta albifrons. Auf S. 70 unter Nr. 90 ein Metgus aethiops, wozu Zois die Randbemerkung: M. Merganser, Savski potaplavz, Savshiza, machte. Circa Labacum occisus nach Scopoli. Auf S. 72 Mergus pannonicus wird von Zois als M. bezeichnet, krainisch: Bjelič ta mali, wahrscheinlich das Weibchen von M. albellus. Auf S. 136 Turdus saxatilis, Steinröthel, wird mit dem Namen Slegur bezeichnet. Im ganzen werden 254 Vogelarten beschrieben, den Abschluss bildet der Ziegenmelker, Caprimulgus etiropaetis. Besonders eingehend war jedoch auf diesem Gebiete die Thätigkeit des bekannten Naturforschers Sigmund Freih. v. Zois. Die Lycealbibliothek verwahrt zwei Manuscripte in 40, in Leder gebunden, Nr. 167/« und 168/«, dieses berühmten krainischen Naturforschers, ausschliesslich ornithologischen Inhaltes, aus denen zu ersehen ist, dass Zois auch als Beobachter der Vogelwelt Krains einen hervorragenden Platz unter den österreichischen Ornithologen einnimmt. Das eine dieser Manuscripte, mit Bleifeder geschrieben, enthält das System der heimischen Vögel, nach Bechstein geordnet, mit den systematischen und Vul-garnamen und vereinzelten Notizen über deren Vorkommen, letztere sind wohl mehr spärlich. Es werden daselbst 280 Land-und 182 Wasservögel aufgezählt, zusammen 462 Arten. Freyers Fauna enthält deren 268; bei Zois ist eine grosse Zahl von Varietäten und zweifelhaften Arten als selbständige Art angeführt, daher auch jene grosse Ziffer gegenüber der Freyer’schen erklärlich ist. Von den grösseren in diesem ersten Bande vorkommenden Notizen ist besonders jene, die den Vidtur fulvus betrifft, besonders interessant, weil man daraus ersieht, dass Zois das Vorkommen dieses Vogels in den Alpen gar nicht kannte. Eine kleine Falkenart wird von ihm mit dem slovenischen Namen Skrika bezeichnet und einmal als Falco incertus und dann zum Schlüsse der Falconiden als F. ignotus bezeichnet. Freyer führt ihn als Skrika unter Falco Aesalon, der Zwergfalke, an, jedoch ist aus dem ornithologischen Tagebuche des Baron Zois zu ersehen, dass darunter nur der Röthelfalke (.Tinnun-culus cenchris) gemeint sein kann. In dem ornithologischen Journal führt Zois darüber Folgendes an: «Im Mai 1796 bis Ende der ersten Woche waren die unbekannten kleinen Falken , die um die Mitte des April gekommen waren, schon alle fortgestrichen. Einige alte Fischer nennen sie «Shkrike» und loben ihr Wildpret, sie kommen ebenso unregelmässig als Merops apiaster, Ampetis garrulus u. a. m., bleiben aber nie länger als drei Wochen, sind aber dafür ziemlich zahlreich und nicht sehr scheu. Ich sah sie zum erstenmal Ende April 1794 und schickte zwei Exemplare (in der Vermuthung ein Männchen und ein Weibchen) an den Domherrn v. Hohen-warth nach Klagenfurt, für die kais. naturforschende Gesellschaft in Erfurt, erhielt aber bisher noch keine Nachricht. Heuer hielten sich diese Vögel in Truppen von 20, 30 und mehr am schwarzen Graben, am kleinen Graben, am Volar und anderen Orten auf, wo Rindvieh geweidet wurde, sie flogen den ganzen Tag wie Schwalben, Bienenfresser u. dergl., die ihren Frass in der Luft suchen. Bei mehreren fand sich der Kropf wirklich voll Mücken und Wasserinsecten, die ein Entomolog leicht erkannt haben würde; bei einigen fand sich aber auch rötliliches Fleisch in kleinen Bisschen, doch ohne Spur von Federn. Das eine Geschlecht ist ganz dunkelmausgrau mit Fuchsroth an der Brust und Schenkeln, das andere ist braungrau am Rücken, Kopf und Hals fuchsroth mit weiss, der Unterleib mit röthlichgelb sparsam schattirt, Augenlider, Wachsschnabel (nur die Spitze ausgenommen) und Füsse hochpomeranzenroth!» Für Slavisten von Interesse ist die eine volle Quartseite einnehmende Ausführung des Zois über die krainischen Namen der verschiedenen Adler-, Geier- und Falkenarten. Bezüglich der von Scopoli angeführten vier Eulen : Strix sylvestris, Strix alba, Strix noctua und Strix rufa bemerkt Zois: Die vier Scopoli’schen Eulen habe ich noch einmal zu sehen bekommen und zweifle sehr. Weiters sagt er: Die ganz schwarze Eule von Jarsche Hacquets war vermuthlich eine zufällige Abänderung. Ueber Lanius excubitor mit der Varietät major wird bemerkt, dass beide über den Winter im Lande bleiben. Ueber Merops apiaster heisst es: Im Jahre 1795 häufig bei Igg durch drei Wochen. Turdus arundinaceus, die Rohrdrossel, wird als häufig im Thiergarten angeführt. Eine isabellgelbe Amsel wird erwähnt: Gefangen im Mai 1796 von Löwengreif, sie starb im Herbstfrost und hatte braunes Gefieder angesetzt. Der einsame Spatz, Turdus solitarius, wird als in Litto-rali non rara = Marotti-illyrice? angeführt. Vom Ampelis garmdus, Seidenschwanz, heisst es: Er kommt in acht oder zehn Jahren einmal, aber sehr zahlreich ins Land. Der Hortolan, Emberiza hortulana (Vrtnik), wird als häufig in Innerkrain angeführt. Die Paarung des Hänflings, Fringilla canabina, mit dem Weibchen des Canarienvogels nahm der Präparator Pragher vor und erzielte vier junge Bastarde. Alauda calandra, die Kalanderlerche, wird häufig auf dem Karst angeführt; die Haubenlerche, Alauda cristata, in Innerkrain. Sylvia arundinacea, der kleine Rohrspatz (Trstni muhar-ček), am 30. Juni 1796 im Thiergarten bei Kaltenbrunn. Sylvia ficedula (Figojedka) in Innerkrain. Das Blaukehlchen, Sylvia suecica, so selten als der Seidenschwanz. Bei Panis niger serica heisst es: Jesenica in der Wochein, nach der ältesten reinen Mundart. Beim Ziegenmelker, Caprimulgus europaeus, stehen die krainischen Namen Mrovlinzhar und Podhujka. Bei Plaustaube und Fasan sind viele Varietäten angeführt. Otis oedienemus, der Triel, wird in Lustthal angeführt. Beim Heideschnepf, Numenius arquata, heisst es: Brütet hier, kommt zweimal. Bei Numenius phaeopus, kleiner Heideschnepf, heisst es: Brütet auch hier, kommt zweimal. Vom Kibitz wird angeführt: Kommt früh, brütet, geht Ende Juni ab, einige bleiben bis in den Spätherbst. Bei Charadrius himantopus, dem Stelzenläufer, steht: Durch die Moosjäger 1777 und 1778, durch Ornaver 1790. Von Rallus aquatints (Zapavosnik) wird angeführt : Immer im Schilfe, brütet hier sehr häufig im Herbst. Rallus pumilus brütet im Lande, häufig 1796 April. Das zweite Zois’sche Heft ist viel reichhaltiger, mit Tinte geschrieben. Es werden dort, mit Bleistift geschrieben, 18 aufgestellte Vögel vom Jahre 1798 angeführt, darunter Scolopax limosa maspuber mit der Bemerkung : 8 0 april in palude ad Crni graben 50 ad 60 sinuti visae — Velki dular. Ferner kommt dort vor: Ein Elenchus avium in fari-tarum in Museo proprio ab Aprili 1796 ad Febr. 1797, color in statu vitae, forma trachaeormn. Es sind im ganzen bei 144 Exemplare, besonders die Wasservögel, gut vertreten, die Enten und Taucherarten mit den knöchernen präparirten Erweiterungen der Luftröhren. Von Mergus albellus, die Nonne, 7 Exemplare in verschiedenen Altersstadien nach Geschlechtsunterschieden, Zucht im Thiergarten. Ein anderes Verzeichnis ausgestopfter Vögel enthält Tauschexemplare pro amicis. 50 Stück. Unter der ersten Sammlung befindet sich auch ein Vultur barbatasi Missus ab amico Hohenwart in alpibus Grewenzen Carinthice. Josef Pragher der Jüngere, Bruder des Baumeisters Ignaz Pragher, war der Ausstopfer des Zois, er contrahirte à 40 kr. für jeden gut aufgestellten Vogel, gross oder klein. Den 21. März 1797 führt Zois an: Hier fieng der Lärm über die Annäherung der französischen Armee, der Rückzug der Kaiserlichen und das Emigriren der Laibacher an, wornach alle Geschäfte stocken blieben. Herr Pragher lief auch davon, folglich wird kein Vogel mehr aufgestellt, auch in diesem Monate keiner mehr eingebracht. Den 1. April rückten die Franzosen bei dem schönsten Wetter und bald nach ihnen verschiedene seltene Vögel mit Regen ein. Die Flucht des Ausstopfers mochte Baron Zois als pas-sionirten Sammler sehr empfindlich betroffen haben. Den 6. April sah der Schiffinann Mladenzh auf Široka mlaka 7 Stück Stelzenläufer (Himantopus). Den 2. März war heiteres Wetter beim Rückzug der Armee, an diesem nämlichen Tage fand sich Falco shkrika ein. Ausführliche Beschreibungen seltener Vögel mit den Längenmassen der einzelnen Glieder werden geliefert. Der Farbenwechsel der Vögel in den verschiedenen Altersstufen interessirte den Zois sehr. Er setzte einzelne Taucher und Enten zur Brut im Teiche des Thiergartens aus. Neben Auas clangala (Zgonc) bemerkt er Folgendes: Dass die alten Krainer den Clangulam «Zgonc» genannt haben und noch heute von ihm sagen: «Da tako trdo zleti, kakor da bi s repetnicami zazgonilo» (weswegen sie um Lustthal auch «kembel» genannt wird), ist ganz übereinstimmend mit Aldro-vandi : Clangala ob alarum clangorem. Im October 1796 bemerkt Zois: «Heuer war die Gelegenheit benützt, den Teich im Thiergarten mit Lockenten und Brutvögeln zu versehen, von der Einlage des Jahres 1794 waren noch übrig: Mergus albellus masc., Clangala mase., die unter drei braunköpfigen ein Weibchen fand und eine Brut von 9 Jungen im August 1795 ausführte, die heuer noch ins-gesammt braunköpfig und grau waren. Drei Weibchen von A. boschas, die 1795 und 1796 von fremden Männchen befruchtet, ihre Jungen glücklich ausgebrütet haben, davon sind Ende August 26 Stück geschossen worden. Alle diese Enten sind beflügelt, des letzten Glieds des linken Flügels beraubt. Heuer sind nebstfolgende Enten, auch zwei Paar Schneegänse eingelegt worden, wovon aber drei Stück über die Ringmauer weggeflogen und auf der Laibach bei Kaltenbrunn den Jägern zur Beute wurden. 14 Boschas masc. = 16 Penelope » = 3 Clangula » = 2 Fuligula » = 8 Ferina » = 2 Mergus albellus masc. = 45 masc. und 10 fern. 20 » 12 braunköpfige; unbekannt wie viel Weibchen, 4 fern. 9 » 6 » 61 fern., zusammen 106. Fremde Enten fanden sich täglich und häufig vor, aber es setzten sich auch ein Paar Stockfalken, Falco palumbanus, in dem Eichenwald fest und nahmen fleissig den Zehent.» Ueber den Entenfang auf dem Morast zu Ende des vorigen Jahrhundertes findet sich eine interessante Notiz, welche mit den Traditionen tibereinstimmt, welche sich über den einstigen Reichthum dieser Gegend bis in unsere Tage erhalten haben. Im October 1796 schreibt Zois in seinem ornithologischen Journal Folgendes: «Nach der Hälfte des Monates kam der Entenzug ziemlich häufig. Die Krakauer Fischer brachten wohl 30, 40, 5° Stück lebendige Vögel jeden Morgen. Ein Bauer zu Kozarje fieng in einer Nacht 220 Stück, die er nach Triest führte — dies war heuer der stärkste Fang. Ich erinnere mich an Fänge von 600 bis 700 Stück in einer Nacht, dazu gehörte nicht nur ein reicher Entenstrich (der nicht jeden Herbst zutrifft), sondern vorzüglich auch ein niedriger Wasserstand und finstere Nächte — bei mondlichten Nächten sehen die Enten das Netz und bei grösserem Wasser, sobald nämlich die Laibach, der Iggbach u. s. w. austreten, ist der Spielraum zu gross. Die Netze werden grösstentheils in die Winkel der Stromkrümmungen über die ganze Breite des Baches auf Pfähle gespannt. Die Fischer liegen in ihren Kähnen im Schilfe und gehen wohl oft die ganze Nacht herum, um die weidenden Vögel aufzutreiben, bis der Strich einmal in die Netze fällt. Anas boschas, penelope, ferina und clangala waren, wie gewöhnlich, am häufigsten, A. clypeata, fusca, marila, streperà und fuligula nur einzeln. Darnebst erschien A. spinosa? die zuerst der Schiffmann Thomas Debele, dann der alte Zherne am Seefenster in Priprošica antraf. Für die Sammlung von Materialien zur Vogelfauna Krains war ferner durch die Gründung des krainischen Landesmuseums ein wichtiger Behelf gewonnen; besonders thätig für die Vermehrung der zoologischen Sammlungen war Friedrich Rudesch. Die mit Benützung aller dieser Vorarbeiten von Heinrich Frey er bearbeitete Fauna der Wirbelthiere Krains verdient die Beachtung aller jener vaterländischen Kreise, die sich für die Landeskunde interessiren. — Ein weiterer Beitrag zur Vogelkunde Krains ist in den phaenologischen Publicationen des Adjunc-ten der Centralanstalt für Meteorologie, Karl Fj-itsch, enthalten. Die betreffenden Beobachtungen wurden diesem vom Verfasser dieses Aufsatzes geliefert. Mycologia Carniolica. Ein Beitrag zur Pilzkunde des Alpenlandes. Von W. Voss. I. Die Pilzkunde ist in Krain verhältnismässig frühzeitig gepflegt worden. Dr. Johann Anton Scopoli, welcher in den Jahren 1754 bis 1769 zu Idria als Gewerkphysicus wirkte und auf zahlreichen Wanderungen die Pflanzenwelt des Landes sowie der angrenzenden Gebiete des Küstenlandes kennen lernte, widmete den Pilzen in «Flora carniolica» (Editio secunda; 2 Tomi. — Vindobonae 1772) einen umfangreichen Abschnitt, der die Seiten 398 bis 496 des zweiten Bandes umfasst. — Nach dem damaligen Stande der Pilzkunde sind es zumeist Agaricineen, Boleten und andere höhere Formen, die eine eingehende Berücksichtigung fanden. Auf Anregung des leider zu früh verstorbenen Dr. Heinrich Wilhelm Reichardt gab ich vor mehreren Jahren eine Zusammenstellung jener Arten und Formen, die Scopoli kannte, heraus, um so eine Uebersicht dessen zu geben, was zur zweiten Hälfte des vorigen Jahrhundertes von Pilzen aus Krain bekannt war.1 Mit Scopoli’s Uebersiedelung nach Schem-nitz in Ungarn trat Stillstand ein. — Nur noch Balthasar Hacquet berichtet in «Plantae alpinae carniolicae» (Vindobonae 1782) über einen bei Schwarzenberg und Merslarupa, 1 Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, XXXI. Bd. (1881), p. 17. unweit Idria, gefundenen Pilz, welcher jedoch lange Zeit vergessen und zweifelhaft blieb, bis durch einen glücklichen Zufall das Originalexemplar in den Sammlungen des krainischen Landesmuseums aufgefunden wurde.2 Die übrigen Botaniker Krains wendeten ihre Aufmerksamkeit den phanerogamen Pflanzen, höchstens noch den Gefässkryptogamen zu. Erst in der zweiten Hälfte des laufenden Jahrhundertes erwachte wieder das Interesse an den Pilzbildungen des Landes, und man findet in den drei «Jahresheften des Vereines des krainischen Landesmuseum» (Laibach, 1856 bis 1862) sowie in den «Mittheilungen des Musealvereines für Krain» (Laibach, 1866) von Karl Deschmann mehrere kurze Notizen über hierländische Pilze. In den nachfolgenden Blättern habe ich nicht nur die vorhandenen Nachrichten, sondern auch meine eigenen Aufzeichnungen über die Pilzflora des Landes zusammengefasst. Die letzteren reichen zurück bis zum Jahre 1874, und sie wurden auf Excursionen in den verschiedensten Gegenden Krains gewonnen, wobei erklärlicherweise die Umgebungen von Laibach und das oberkrainische Gebirgsland besondere Berücksichtigung gefunden haben. — Von Zeit zu Zeit veröffentlichte ich in den «Verhandlungen der k. k. zoologischbotanischen Gesellschaft zu Wien» Berichte über die Fortschritte der Durchforschung des Landes in mykologischer Hinsicht.3 Mittelst derselben wurde auch die Aufmerksamkeit auswärtiger Mykologen auf die Pilzflora Krains gelenkt, und es wuchs dadurch in recht erfreulicher Weise die Literatur über hierländische Pilzvorkommnisse. Mit grossem Danke muss ich hier der weitgehenden Unterstützung gedenken, die mir von Seite des hochwürdigen Herrn Simon Robič, Pfarradministrator zu Ulrichsberg bei Zirk-lach, durch Zusendung getrockneter Pilze zutheil geworden 2 Oesterreichische botanische Zeitschrift, Jahrg. 1882, p. 40. 3 Materialien zur Pilzkunde Krains, I. — V. Jahrg. 1878, 1879, 1882, 1884, 1887. — Im Texte citirt mit: Mat. I. — V. ist; es wurde mir so die Gelegenheit geboten, zahlreiche Funde aus der genannten Gegend verzeichnen zu können. — In gleicher Weise verdanke ich auch Herrn Johann Schafer, Pfarrer zu Grahovo bei Zirknitz, manch wertvolles Object. In systematischer Hinsicht folgte ich im wesentlichen den neueren Arbeiten von Winter, Saccardo, Schroeter und RehmJ Bei Benennung der Arten hielt ich mich thunlichst an das Prioritätsrecht. Jeder Art wurde zuerst der Name des Autors, der sie beschrieb, beigesetzt, dann der Name jenes Schriftstellers, von dem die gegenwärtig übliche Gattungsbezeichnung herriihrt. Von Synonymen wurden nur die noth-wendigsten beigesetzt. Ausgeschlossen von dieser Arbeit sind die zahlreichen Formen der Spalt- und Gährungspilze (Schizo-mycetes et Saccharomycetes), die ja überall angetrofifen werden , wo man sie sucht, und daher für den Charakter der Pilzflora eines Gebietes wohl ohne Einfluss sind. — Billigung dürfte es finden, dass den neu aufgestellten Arten die Originaldiagnose beigesetzt wurde; diejenigen aber, welche hier zuerst beschrieben werden, sind durch den Druck hervorgehoben. — Obwohl eine Beschreibung der übrigen Arten nicht in der Absicht des Verfassers lag — da ja jedem Mykologen eines der genannten Werke ohnehin zur Verfügung steht — so finden sich nur bei manchen Pilzen Bemerkungen über ihr hierländisches Vorkommen, Auftreten und dergl. In jenen Fällen, wo krainische Pilze durch Exsiccatenwerke4 5 weitere Verbreitung gefunden haben, ist dieses im Texte angegeben. Laibach im März 1889. 4 Dr. L. Rabenhorsts Kryptogamenflora Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz. 2. Auflage. I. Bd., 1. und 2. Abth., bearbeitet von Dr. G. Winter (1884—1887). 3. Abth., bearbeitet von Dr. H. Rehm (1887—1889). Saccardo P. Sylloge Fungarum Omnium hucusque cognitorum. Patavii 1882 — 1889. et Addidamenta I.—IV. Dr. F. Cohns Kryptogamenflora von Schlesien. 3. Bd. Pilze; bearbeitet von Dr. y. Schroeter. 1885— 1888, Lief. I — IV. 5 Sieh Seite 285. Deschmann Karl. Berichtet im «Zweiten Jahreshefte des Vereines des kraini-schen Landesmuseums» 1858, p. 76, über Geoglossum sphagnophilum und Peziza sp., welche, auf Sphagneen wachsend, im Laibacher Moore Vorkommen; im «Dritten Jahreshefte etc.» wird mitgetheilt (p. 228), dass Hydnum coralloides Scop. in Unterkrain beobachtet wurde. — Ueber das massenhafte Auftreten des Schneeschimmels (Lanosa nivalis) in den Umgebungen von Laibach. Mittheilungen des Museal Vereines in Krain, 1. Jahrg. (i860), p. 231. — Clathrus cancellatus L. bei Laibach. Verhandl. d. k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien, 28. Jahrg. (1878), S. B., p. 49. — Ueber den Maischwamm (Agaricus gambosus Fr.) und dessen Auftreten in Krain. Laibacher Wochenblatt 1885, 30. Mai. Ettingshausen C. v. Die fossile Flora von Sagor in Krain. Denkschriften der math.-naturwissensch. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. XXXII. Bd. (1872) und XXXVII. Bd. (1877). Enthält im I. Theile die Diagnosen von vier fossilen Pilzen. Hacquet B. Clathrus hydriensis. In «Plantae alpinae carniolicae», p. 11, Tab. II, Fig. 5. Vindobonae 1782. Vergleiche darüber: Voss, Ueber Hacquets «Clathrus hydriensis» in Oesterr. botan. Zeitschr. 1882, p. 40 — 43. Hartig R. Cercospora acerina nov. spec, aus Krain. — Untersuchungen aus dem forstbotanischen Institute zu München I. Ein Referat, verfasst von Baron Thuemen «Die Pilzkrankheit der Ahornkeimlingspflanzen» findet man im «Centralblatt für das gesammte Forstwesen Oesterreichs», 6. Jahrg. Wien 1880, Nr. 10. Hohenbühel-Heufler L. Sarcosphaeria macrocalyx Auersw. Oesterr. botan. Zeitschr. 1871, Nr. 7. — Dieser Pilz wurde von Deschmann bei Laibach gefunden. Koernicke F. Neovossia Kcke. Ibid. 1879, P* 2 *7- Magnus P. Ueber Uromyces excavatus (D. C.) auf Euphorbia verrucosa. Sitzungsb. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde in Berlin. 1877, 20. März. Niessl v. Mayendorf G. Sphaerella carniolica nov. spec. Oesterr. botan. Zeitschrift 1875, p. 85. — Drei neue Pyrenomyceten auf einem Pflänzchen. Ibid. 1881, p. 345 — 347. — Zwei neue Ascomyceten. Ibid. 1882, p. 40. Pokorny A. Zur Flora subterranea der Karsthöhlen. In Dr. Schmiedls «Die Grotten und Höhlen von Adelsberg, Luegg, Planina und Laas». Wien 1854, Textband, p. 223 — 229. — Ein kurzer Vorbericht findet sich in den Verhandl. d. zoolog.-botan. Vereines in Wien, 3. Jahrg. (1853), S. B., p. 114— 116. Scopoli J. A. Flora carniolica. Editio secunda. Vindobonae 1772. 2 Tomi in 8°. Scopoli J. A. Plantae subterraneae descriptae et delineatae. In «Dissertationes ad scientiam naturalem.» Pragae 1772, p, 84—120 und Tab. I — XLVI. (Bespricht einige Pilzbildungen, die im Bergwerke zu Idria beobachtet wurden.) Thuemen F. Ueber einen prähistorischen, aus den Pfahlbaustätten bei Laibach stammenden Polyporus. Verhandl. d. k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien, XXIX. Bd. (1879), S- B-> P- 52- — Symbolae ad Floram mycologicam austriacam. I. — IV. Oesterr. botan. Zeitschr., 1877—1879. — Enthält die Diagnosen mehrerer krainischer Pilze. — Vossia Thuem. Eine neue Ustilagineen-Gattung. Ibid. 1879, p. 18 — 20. — Eine bisher noch unbeschriebene pilzliche Krankheit der Birnbäume. Wiener landwirtschaftliche Zeitung, 1879, P* 27^- — Dematium fructigenum nov. spec. In «Fungi pomicoli», Wien 1879, P. 133 —134 und Taf. III., Fig. 4. Voss W. MykologischesausKrain, I — XII. Oesterr. botan. Zeitschr., 1876—1879. — Materialien zur Pilzkunde Krains, I. — V. — Verhandl. d. k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1878, 1879, *882, 1884, 1887. Mit vier Tafeln. — Joannes Antonius Scopoli. Lebensbild eines österreichischen Naturforschers und dessen Kenntnisse der Pilze Krains. Ibid. Jahrg. 1881, p. 17 — 52.6 Welwitsch F. Zur geographischen Verbreitung der Pflanzen. Flora II. Bd. Regensburg 1838, p. 431—433. (Zählt auf Seite 432 die in der Adelsberger Grotte beobachteten Pilze, 10 an der Zahl, auf.) b) Herbarien, in denen hierländische Funde ausgegeben wurden. Kerner A. Flora exsiccata Austro-Hungarica a Museo botanico Universitatis Vindobonensis edita. -— Centuria prima 1881. — Bisher erschienen 20 Centurien. Sieh auch : Schedae ad Floram exsiccatam Austro-Hunga-ricam a museo botanico universitatis Vindobonensis editam. Vindobonae (Faesy et Frick) 1881—1888. Rabenhorst L. Fungi europaei et extraeuropaei exsiccati. Klotschii herbarii vivi mycologici continuatio. Edito nova, series secunđa. Cura Dr. G.Winter. Dresden. — Brachte von Centurie 8 (resp. 28), 1882, angefangen krai-nische Pilze. Rehm H. Ascomyceten. Regensburg. Von Fasciculus XV. (1884) angefangen. — Die Diagnosen dazu finden sich in der Zeitschrift «Hedwigia» 1884— 1888. Sydow P. Uredineen. Fase. I. Berlin 1888. Thuemen F. Mycotheca universalis. Bayreuth, dann Wien und Görz. 1882— 1884 (23 Centurien). 6 Einige kürzere Aufsätze sind im Texte an Ort und Stelle angegeben. Systematische Uebersicht. A. Ordnung : Hypodermii. Unterhautpilze. I. Familie: Ustilagineae. Brandpilze. II. » Protomycetes. Urpilze. III. » Entomophthoreae. Insectentödter. B. Ordnung : Phycomycetes. Alpenpilze. I. Familie: Chrytridiaceae. Chrytridiaceen. II. » Mucorineae. Schimmelpilze. III. » Saprolegniaceae. Wasserpilze. IV. » Peronosporeae. Fadenpilze. C. Ordnung : Basidiomycetes. Basidienpilze. I. Familie : Uredineae. Rostpilze. II. » Tremellini. Zitterpilze (Gallertpilze). III. » Hymenomycetes. Hautpilze. IV. » Gastromycetes. Bauchpilze. D. Ordnung: Ascomycetes. Schlauchpilze. I. Familie: Gymnoasci. Nackte Schlauchpilze. II. » Pyrenomycetes. Kernpilze. III. » Tuberaceae. Trüffelpilze. IV. » Discomycetes. Scheibenpilze. Anhang: Protosporenfrlichte der Ascomyceten (Fungi imperfecti). E. Ordnung: Myxomycetes. Schleimpilze. A. Ordnung : Hypodermii Bary. I. Familie: Ustilagineae. Brandpilze.' i. Ustilago Persoon. * Sporen mit glatter Membran. I. Ust. lordissima (Sowerby in Engl. Fung. T. 139 als Uredo) Tulasne, Mémoire sur les Ustilag. in Annales sc. nat. III. Ser., VIL Vol., p. 76. Dieser Brandpilz bildet in den Blättern der Glyceria-Arten lange, braune Streifen; die Sporen sind anfänglich von der Oberhaut bedeckt und werden durch Reissen derselben frei. Er findet sich vom * Systematik nach Dr. G. Winter 1. c. Mai bis September und ward im Florengebiete beobachtet an: Glyceria fluitans R. Brown. In Gräben bei Tivoli nächst Laibach. — spectabilis M. et K. Häufig in den Abzugsgräben des Moorgrundes; im Stadtwalde; bei Kaltenbrunn. 2. Ust. Ischaemi Fuckel, Symb. myc., p.40. — In den Blüten von: Andropogon Ischaemum L. und den gesammten Blütenstand zerstörend. Selten, doch einmal reichlicher auf dem Laibacher Schlossberge im Sommer. 3. Ust. destruens (Schlechtendal in Flor.Berol.il., p. 130, als Caeoma). J. Kühn in Rabenhorsts Herb. myc. Ed. IL, 400. — In den Blüten und Blütenstielen von : Panicum miliaceum L. Der Hirsebrand, der auf Feldern bei Laibach und Radmannsdorf (hier epidemisch im September 1886) alljährlich zu beobachten ist, verwandelt den gesammten Blütenstand in ein langes, von einer weissen, glänzenden Haut überzogenes Horngebilde. Einigemale fand ich auch Pflanzen, wo nur einzelne Blüten vom Brande befallen waren, und gab eine Skizze davon in Mat. II., Tab. nostra, Fig. i. 4. Ust. Sorghi (Link in Linné Spec, plant. Ed. IV., Tom. VI., Pars. II., p. 86, als Sporisorium). Winter, Die Pilze, p. 90. — Syn. Ust. Tulasnei J. Kühn. In den Ovarien von : Sorghum vulgare Pers. Anfangs September im Garten der hiesigen Lehrer-Bildungsanstalt. Da die Moorhirse in einigen Gegenden des Landes (Tschernembl, Wippach) gebaut wird, so dürfte dieser Brand dort wohl anzutreffen sein. * Sporen mit körniger oder warziger Membran. 5. Ust. Segetum (Bulliard in Hist. d. Champ. Vol. L, p. 90, als Reticularia). Winter, Die Pilze, p. 90. — Syn. Ust. Carbo Tul. In den Fruchtknoten verschiedener cultivirter und wilder Gräser. Dieser Brand ist, wie überall, so auch in Krain am verbreitetsten und schädlichsten ; er wurde bis nun beobachtet an : Arrhenatherum elatius P. et B. Tivoli ; Lees in Oberkrain. Avena sati va L. Bei Laibach ; St. Veit; Zwischen wässern ; Lees; Ulrichsberg bei Zirklach ; bei Nesselthal (Herb. Piemel).8 8 Sieh: Voss, «Reliquae Plemelianae» in Oesterr. botan. Zeitschrift, 1881, Nr. 9. Hordeum vulgare L. Laibacli ; Laase ; Iggdorf ; Radmannsdorf ; bei Zirknitp (Herb. Plemel). Triticum vulgare Vili. Ebenda und häufig. 6. Ust. bromivora. Fischer v. Waldheim, Beiträge zur Biologie d. Ustilagineen in Pringsh. Jahrb. f. wiss. Bot., B. VII. — Exs. Thuemen, Mycotheca universalis in6. In den Blüten von: Bromus secalinus L. Im allgemeinen selten, doch einmal reichlich auf einem Getreidefelde der Besitzung Kroisenegg bei Laibach, woher die ausgegebenen Exemplare stammen. — Von S. Robič eingesendet von Stranje bei Stein; Pristava ob Jauerburg (Herb. Piemel). 7. Ust. Caricis (Pers. in Synops. fung. p. 225 als Uredo) Fuck. Fung. rhen., p. 249. — Syn. Ust. urceolorum et Mon-tagnei Tul. In den Fruchtknoten verschiedener Seggen, und zwar an: Carex alba Scop. Fast häufig auf dem Grosskahlenberge bei Laibach. — digitata Scop. Ebenda und auf Bergwiesen bei St. Katharina; auf dem Veldeser Schlossberge. Carex firma Host. Alpe Belšica ob Jauerburg (Herb. Plemel). — glauca Scop. Ebenda (Herb. Piemel) ; auf wiesigen Abhängen bei St. Jakob ob Zwischenwässern. Carex Hornschuchiana Hoppe. Auf dem Moorgrunde, und zwar am Ufer der Laibach, bei Koslers Meierhof. Carex montana L. An lichten Waldstellen des Grosskahlenberges. — ornithopoda Willd. Bergwiesen bei St. Jakob. — pallescens L. Abhänge des Rosenbacherberges. — pilosa Scop. Bei der Luegger Grotte in Innerkrain (Herb. Plemel). Rhynchospora alba Vahl. (Ust. Montagnei Tul.) Reichlich auf Sumpfwiesen bei Kosses nächst Laibach; Moorgrund bei Lauerza. 8. Ust. Vaillantii Tul. in Mémoire sur les Ustil. p. 60, Tab. III., Fig. 15—19 (Ann. sc. nat. III. Ser., VII. Vol.) — In den Antheren von : Scilla bifolia L. Laibacher Schlossberg. * Sporen mir stachlicher Membrane. 9. Ust. neglecta Niessl, Rabenh. Fungi europaei 1200 et Hed-wigia 1868, p. 125. — Exs. Kerner, Flora exs. Austro-Hungarica 1158. In den Ovarien von: Setaria glauca P. de B. Brachen und Wegränder bei Laibach; Tivoli; Kroisenegg. 10. Ust. Maydis (De Candolle in Flore frang. VIL, p. 77, als Uredo). Tul. 1. c., p. 83. Häufig in den weiblichen Blüten, Blattscheiden und Stengeln, seltener den männlichen Blutenstand verunstaltend. Im Gebiete verbreitet und besonders im oberen Savethale häufig. * Membran der Sporen mit Leisten besetzt. 11. Ust. violacea (Pers. in Tentameli disp. method., p. 57, als Uredo). Tulasne. — Syn, Ust. antherarum Fries. In den Staubbeuteln von : Saponaria officinalis L. Laibach (botan. Garten) ; Veldes. Silene inflata L. Auf Brachen bei Lees in Oberkrain. Tunica Saxifraga Scop. An den felsigen Gehängen des Schlossberges und an Mauern in Veldes. 12. Ust. Scabiosae (Sow. in Fung. T. 396, Fig. 2, als Farinaria). — Syn. Ust. flosculorum Tul. In den Antheren von: Knautia arvensis Coult. Ein hier ziemlich verbreiteter Brandpilz, welcher die Blüten kaum verändert und erst nach Zerreissen der Staubbeutel deutlich bemerkbar wird. Laibach; Zwischenwässern; Lees; Veldes. 13. Ust. Succisae Magnus in Hedvvigia 1875, p. 17. — In den Antheren von: Succisa pratensis Mönch. Auf Wiesen des Laibacher Stadtwaldes (Leg. A. Paulin). Mat. III. 3. — Von der vorigen Art durch grössere und farblose Sporen unterschieden. 14. Ust. utriculosa (Nees ab Esenbeck in «System», p. 14, T. I, Fig. 6, als Caeoma). Tul. 1. c., p. 102. — In den Ovarien von : Polygonum lapathifolium L. Auf Brachen bei -Utile nächst Laibach. — mite Schrank. Strassengräben im Stadtwalde. — Persicaria L. Bei Gurkfeld (Herbar V. Plemel). 15. Ust. Tragopogonis (Pers. in Syn. fung., p. 225, als Uredo Tragopogi pratensis). Schroeter, Pilze Schlesiens, p. 274. — Syn. Ust. receptaculorum Fries. Exs. Thuemen, Myco-theca universalis 723. Im Blütenboden von: Tragopogon pratensis L. Meist nur vereinzelt, doch im Mai 1876 auf den Wiesen bei Tivoli massenhaft erschienen. 2. Tilletia Tulasne. I. T. Moliniae (Thuemen in Oesterr. botan. Zeitschr. 1879, p. 18, als Vossia). Winter, Die Pilze etc., I. Bd., 1. Abth., p. 109. — Syn. Neovossia Moliniae Koernicke, Oesterr. Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. 19 botan. Zeitschr. 1879, p. 217. Exs. Thuemen, My cotheca univ. 1216. Kerner, Flora exs. Austro-Hungarica 353. In den Ovarien von: Molinia coerulea Mönch, und zwar auf jener Hügelform, welche Host M. altissima nannte. Auf dem Rosenbacherberge bei Laibach alljährlich im October, doch nur an beschränkten Stellen (Roseneck). Mat. II. 12, Fig. 2, 3. Diese Art wird von Thuemen in folgender Weise gekennzeichnet: Semina vel ovaria toto implectens, subdeformans, angens, turgens, nigri-ficans , demum disrumpens et protuberans; mycelii liyphis sporiferis longis, tenuibus flexuovisve, hyalinis, apice non dissolutis, folliculam gelatinosam subdurabilem circa sporam maturam cum processo sublongo, sursim sensim incrassato, cormoideo formans; sporis ellipsoideis vel ovatis vel raro interdum clavulatis, utrinque augustato-rotundatis, raro subacutatis, sordide fuscis, episporio tenui, obsolete punctulato, 20—30 p., plerumque 24 long., 14—ió p. crass. Species valde insignis. Dr. O. Brefeld hat die Brandsporen zur Keimung gebracht und die gleichen Resultate wie bei Tilletia erzielt. Die in der Diagnose erwähnte Gallerthülle der Sporen bezeichnet wohl nur ein jüngeres Entwicklungsstadium, wie ja bei Ustilagineen und anderen Pilzen, z. B. Schinzia cypericola Magn., die jüngeren Sporen von gallertiger Membran umgeben sind, die zur weiteren Ausbildung der Sporenmembran (durch Apposition) aufgebraucht wird. Doch scheint die Gallerthülle der Sporen von Tilletia Moliniae auch im reifen Zustande der Sporen nicht ganz zu verschwinden. 2. T. Tritici (Byerkander in Act. Suec. 1775, p. 326, als Lycoperdon). Winter 1. c., p. 110. — Syn. T. Caries Tul. In den Fruchtknoten von: Triticum vulgare Vili. Der bekannte Schmier-, Stein- oder Stinkbrand (die befallenen Aehren, besonders die zerriebene Sporenmasse, nach Häringslake riechend) ist im ganzen Gebiete verbreitet, ohne im bedeutenden Grade schädlich zu sein. In der Umgebung Laibachs und in Oberkrain sammelte ich wiederholt davon befallene Weizenpflanzen. 3. T. laevis Kühn in Hedwigia 1875, p. 93. — Im Fruchtknoten von: Triticum vulgare Vili. Sowohl auf Sommer- als auf Winterweizen erscheint dieser, im Auftreten der vorigen Art so ähnliche Brand, dessen Sporen durch die glatte Membran von T. Tritici zu unterscheiden sind. Auf Feldern bei Roseneck im Juli 1878 epidemisch; bei Nesselthal (Herb. Plemel). Koernicke hat die Beobachtung gemacht, dass oft ein Acker von T. laevis, der daranstossende von T. Tritici befallen wurde. Aehnüches konnte ich auch in hiesiger Gegend wahrnehmen. 3. Tolyposporium Woronin. I. T. Junci (Schroeter in Brand- und Rostpilze Schlesiens, p. 23, als Sorosporium) Woron. Cit. bei Schroeter, Pilze, p. 276. — In den Ovarien von: Juncus bufonius L. Bei Kroisenegg im September. 4. Sorosporium Rudolphi. 1. S. Saponariae Rudolphi in Linnaea IV., p. 116. — In den Blüten von : Saponaria officinalis L. Eine bier seltene Branđart, die auf dem Calvarienberge bei Idria beobachtet wurde. 2. S. Lolii Thuem. Oesterr. botati. Zeitschr. 1879, p. 357. — In den Ovarien von : Lolium perenne L. Die Exemplare, welche v. Thuemen untersuchte, stammen aus der Laibaclier Gegend; seitdem ist mir dieser Brand nicht mehr untergekommen. S. ovariis implectens turgensve, inassam atro-fuscam, pro ratione duram, protrusam, vix pulveraceam efficiens; sporis plus minusve irregu-lariter globosis vel ovoideis, episporio tenui, levi, sordide fuscidulis, in glomerulis parvis, quinque-quinquedecim sporis, irregularibus conglobatis, 12 — 17 p. diam. 3. S. Vossianum Thuem. Mycotheca univ. 1319 et Oesterr. botan. Zeitschr. 1879, p. 357. — In den Fruchtknoten von : Molinia coerulea Mönch. (M. altissima Host.) Waldungen der Rosenbacherberge bei Laibach. October. Die Beschreibung des Pilzes lautet: S. ovarium implectens deformansve, demum massas grumulosas, protrusas, aterrimas, siccas formans; filamentis subgelatinosis, tenuibus, hyalinis, flexuosis; glomerulis angulosis vel irregularibus, multisporis; sporis eximie variis : angulosis, subglobosis, subpyriformibus, dilute fuscis, fere homo-genis, episporio subtenui, levi, 8—10 p. diam. Nach G. Winter (Pledwigia 1880, p. 109) ist dieser Pilz keine Usti-laginee, sondern ein Hyphomycet, der zu Stemphylium oder einer verwandten Gattung zu bringen sei. Allerdings ist für diese Ansicht kein Beweis erbracht worden; zum mindesten ist es auffällig, dass dieser Pilz nur die Ovarien befällt, während Hyphomyceten meist die verschiedenen Theile des Substrates bewohnen. Mat. II. 17, Fig. 4, 5. 5. Schizonella Schroeter. I. Sch. melanogramma (De Candolle in Flor, frang. VI., p. 75, als Uredo). Schroeter, Pilze, p. 275. —• Syn. Geminella m. Magnus. G. foliicola Schroet. An den Blättern von: Carex verna Vili. Auf dem Grosskahlenberge bei Laibach im Mai. ■— digitata L. Auf dem Veldeser Schlossberge. 6. Entyloma De Bary. * Arten mit Sporidien-Entwickelung oder Conidienbildung auf der lebenden Nährpflanze. 1. E. Ranunculi (Bonorden in Handb. d. Mycologie, p. 43, als Fusidium). Schroeter in Cohns Beiträge zur Biologie, II. Bd., p. 368. — An den Blättern von: Ranunculus acris L. Wiesen bei Laibach; Grosskahlenberg. — Ficaria L. (E. Ficariae Thuem.). Bei Tivoli; auf dem Ulrichsberge. 2. E. serotinum, Schroet. l.c., p.437. — An den Blättern von: Symphytum officinale L. Laibacher Stadtwald. Die befallenen Blätter zeigen anfangs etwa zwei Millimeter breite weisse Blattflecken, die später bräunlich werden. Zuletzt fällt die befallene Blattstelle aus. Symphytum tuberosum L. Auf dem Ulrichsberge mit Uredo Symphyti. 3. E. fuscum, Schroet. 1. c., p. 373. — An den Blättern von: Papaver somniferum L. Im Schlossgarten zu Jauerburg in Ober-krain sehr häufig angetroffen. * Arten, bei denen Conidien- oder Sporidien-Entwickelung noch nicht beobachtet wurde. 4. E. Calendulae (Oudemans in Matériaux p. 1. Flore myc. d. 1. Néerlande II., p. 42, als Protomyces). De Bary, Botan. Zeitschr. 1874. — An der Unterseite lebender Blätter von: Calendula officinalis L. In Gärten Laibachs ziemlich häufig. Hieracium murorum L. Rosenbacherberge. 5. E. Chrysoplenii, Schroeter 1. c., p. 372. — An den Blättern von: Chrysoplenium alternifolium L. Auf dem Laibacher Schlossberge; auf dem Ulrichsberge im Mai. 6. E. Picridis Rostrup in Fischer v. Waldheims «Zur Kenntnis der Entyloma-Arten», Nr. 2. (Bull. Soc. nat. de Mos-cou 1877, II.) — Bildet bräunliche Flecken an den Blättern von : Picris hieracioides L. Auf Brachen bei Laibach. 7. E. Eryngii (Corda in Icon. Fung. III., p. 3, als Physo-derma). De Bary, Botan. Zeitschr. 1874. — Syn. Proto-myces E. Fuck. An den Blättern von: Eryngium amethystinum L. Schuttplätze bei Brunndorf ; Lauerza. Mat. III. 10., woselbst die Nährpflanze irrthümlich verzeichnet wurde. 8. E. Corydalis De Bary, Botan. Zeitschr. 1874, p. 104. — An den Blättern von : Corydalis cava Schweigg. Auf dem Grosskahlenberge im Mai. Mat. II., 18. 9. E. microsporum (Unger in Exantheme d. Pflanzen, p. 343, als Protomyces). Schroeter in Cohns Beiträgen zur Biologie, I. Bd., p. 368. — Syn. E. Ungerianum De Bary. An den Blättern von : Ranunculus repens L. Nicht selten auf Wiesen bei Laibach. Mat. I. 12. IO. E. Hottoniae Rostr. in Thuemen, Mycotheca univ. 2222. — An den Blättern von: Hottonia palustris L. In Sümpfen bei Kaltenbrunn im Juni, doch selten. 7. Melanotaenium De Bary. I. M. endogenum (Unger in Exanth., p. 341, als Protomyces). De Bary, Botan. Zeitschr. 1874, p. 106. — In den Stengeln und Blättern von : Galium Mollugo L. Im Laibacher Stadtwalde im August; nicht häufig. Die befallenen Pflanzen verkümmern ; sie bleiben klein, ihre Internodien sind verkürzt und die Knoten verdickt. An diesen letzteren Stellen finden sich insbesondere die Sporenlager. 8. Schroeteria Winter. I. Sch. Delastrina (Tul. in Ann. sc. nat., III. Ser., Voi.VII., p. 108, als Phecaphora). Winter, Die Pilze, I. Bd., 1. Abth., p. ii7. ■— Syn. Geminella D. Schroeter, Brand- und Rostpilze Schlesiens, p. 5 des Separat-Abd. aus Abh. der Schlesisch. Gesell., naturw. Abth., 1869. — In den Pla-centen, Funiculis und Samenknospen von: Veronica hederifolia L. Unter der Saat bei Stošce nächst Laibach im Juni. Wird in Kerners Flora exs. ausgegeben. g. Urocystis Rabenhorst. 1. U. occulta (Wallroth in Flora crypt. Germ., II., p. 212, als Erysibe). Rabenh. Fungi europ. 1790. — In den Halmen von: Secale Cereale L. Auf Feldern bei Laibach, doch nicht häufig. 2. U. Colchici Schlechtendal in Linnaea I., p. 241. — In den Blättern von: Colchicum autumnale L. Wiesen im Stadtwalde; Codelli’scher Grund; Lustthal; Ulrichsberg bei Zirklach. Mai bis Juni. 3. U. Anemones (Pers. in Tent. disp. Method. Fung., p. 56, als Uredo). Winter, Die Pilze, I. Bd., 1. Abth., p. 123. — Syn. U. pompholygodes Rabh. An den Blättern und Blattstielen von: Aconitum Lycoctonum L. Auf der «Črna prst» in der Wochein. Anemone Hepatica L. Grosskahlenberg; Zwischenwässern. — nemorosa L. Wiesen im Stadtwalde ; Ulrichsberg bei Zirklach. — trifolia L. Kankerthal; Luschnizathal bei Zeyer. Helleborus altifolius Hayne. Grosskahlenberg ; Savethal bei Zwischenwässern; Uratathal ; Ulrichsberg. Helleborus viridis L. Kanker; Ulrichsberg; Jauerburg; Billichgraz. Dieser Brandpilz erscheint im Mai und bildet an den Blättern und Blattstielen blasenförmige, mit einem schwarzen Sporenpulver erfüllte Pusteln. Die Blattstiele und Blattflächen sind häufig mannigfaltig verkrümmt. 4. U. Violae (Sow. Fung. T. 440 als Granularla). Fischer v. Waldheim in Pringsheims Jahrb. f. wissensch. Botanik. T. VII. — Auf: Viola odorata L. Gärten in Laibach. 10. Tuberculina Saccardo. I. T. persicina (Di'tmar in Sturms Flora, 3. Abth., II. Bd., p. 99, als Tubercularia). Saccardo, Fungi italici, Taf. 964. — Syn. T. vinosa Sacc. Michelia I., p. 262. Cordalia persicina Gobi. Ueber den Tubercularia persicina Ditm. genannten Pilz. Petersburg 1885. Parasitisch in Aecidium Tussilaginis Gm., doch auch sonst im Gewebe der Blätter von Tussilago Farfara L. Bei der Teufelsbrücke unweit Neumarktl im August mit Sclerotien-Entwicklung ; bei Rothwein in Oberkrain; in den Bechern des Aecidium Thesii Desv. auf Thesium intermedium Schrad. und Th. montanum Ehrh. ; Bergwiesen des Vini Vrh bei Franzdorf. II. Familie : Protomycetes De Bary. Urpilze. i. Protomyces Unger. 1. P. macrosporus Unger, Exanth. p. 343, T. VI., Fig. 34. — Syn. Physoderma gibbosum Wallroth. An den Blättern, besonders längs der Nerven und Blattstiele, von: Aegopodium Podagraria L. Laibach; Veldes; Lees. Heracleum austriacum L. Auf der Alpe Golica (1650 Meter) ob Assling. Heracleum Spliondylium L. Laibacher Stadtwald. Laserpitium latifolium L. Auf Bergwiesen zwischen St. Katharina und Grmada. An allen diesen Nährpflanzen bildet der Pilz ziemlich grosse, blassgelbe Pusteln und verursacht häufig Verkrümmungen der befallenen Theile. 2. P. pachydermus Thuem. Hedwigia 1874, p. 98.— An den Blättern, besonders längs der stärkeren Blattrippen, von : Aposeris foetida Lss. Bergwälder bei Vigaun im August. Taraxacum officinale Wigg. Bei Laibach nicht selten. Von dieser Pflanze findet man zumeist die Blatt- und Blütenstiele befallen und verkrümmt. Auf Aposeris war dieser Pilz früher nicht bekannt; doch unterscheidet er sich äusserlich und in der Form der Sporen nicht von jenem auf Taraxacum. Wie schon Magnus in Hedwigia 1874, p. 113 und 114, zeigte, ist P. pachydermus dem P. macrosporus nahe verwandt. 3. P. macularis Fuckel, Symb. myc., p. 75. — An der Oberseite der Blätter von : Alisma Plantago L. Im Juli auf dem Hügel «Kostajnovca» bei Bevke nächst Oberlaibach. 4. P. filicinus Niessl in Rabenh. Fungi europaei 1659. ■— An den welkenden, sterilen Wedeln von : Struthiopteris germanica Willd. Im October an der Strasse zwischen Eisnern und Zalilog in Oberkrain. Mat. IV. 4. Ein noch zweifelhafter Pilz, welchen Winter als Form zu Uredo Polypodii (Pers.) bringt, jedoch bemerkt, dass er über den Formenkreis dieser Uredo noch nicht ins klare kommen konnte. (Die Pilze, I. Bd., 1. Abth., p. 253.) Ich habe daher den ursprünglichen Namen belassen. 2. Physoderma Wallroth. I. Ph. Menyanthis De Bary, Unters, üb. d. Brandpilze, p. 19. — Im Herbste an den Blättern von: Menyanthes trifoliata L. Im Weiher bei Kroisenegg ; an Sumpfstellen längs des «Ewigen Weges» bei Laibach; auf dem Moorgrunde. III. Familie: Entomophthoreae Brefeld. Insectentodter. i. Empusa Cohn. i. E. Muscae Cohn in Nova Acta Leopold. XXV., T. 1, Tab. i — ii. — Syn. Entomophthora Muscae Fresenius. Dieser Parasit des Körpers der Stubenfliege bewirkt die «Fliegenpest», welche sich im October zumeist einstellt. Die befallenen und ge-tödteten Thiere hängen mit ausgespreizten Gliedmassen und angeschwollenem Hinterleibe an Fensterscheiben, Mauern u. dgl. Die ausgeworfenen Sporen bilden um die Thiere einen weissen Hof und übertragen die Krankheit auf gesunde Individuen. Ueberall häufig. B. Ordnung: Phycomycetes De Bary. I. Familie: Chytridiaceae De Bary. Chytridiaceen. i. Synchytrium De Bary et Woronin. 1. S. Anemones Woron. Botan. Zeitschr. XXVI. — An den Blättern und Blattstielen von : Anemone nemorosa L. Bei Laibach (Stadtwald) häufig im März. Mat. I. 146. Reichlich auf dem Ulrichsberge bei Zirklach im Mai. Anemone ranunculoides L. Auf dem Ulrichsberge. 2. S. globosum. Schroeter in Cohns Beiträge z. Biologie, I. Bd., p. 40. — An den Blättern und Stengeln von: Calamintha alpina Lam. Auf dem Südabliange und im Sattel des Grosskahlenberges vom Mai bis Juni. In Mat. I. 147 gab ich eine genaue Beschreibung dieses Pilzes. 3. S. Mercurialis Fuck. Symb. myc., p. 74. — An den Stengeln und Blättern von : Mercurialis perennis L. Sonnige Abhänge bei Weissenfels in Ober-krain. Mercurialis annua L. Ulrichsberg bei Zirklach. 4. S. Taraxaci De Bary et Woron. Berichte der naturf. Gesellschaft zu Freiburg. 3. Heft, p. 11. Exs. A. Kerner, Flora exs. Austro - Hungarica 1982. — An den Blättern von: Taraxacum officinale Wigg. Mitunter sehr häufig auf Wiesen bei Laibach ; Stadtwald ; St. Katharina bei Zwischenwässern ; Mannsburg. 5. S. aureum Schroet. in Gohns Beiträge zur Biologie, I. Bd., p. 36. — An den Blättern und Stengeln von: Pimpinella Saxifraga L. Reichlich bei Kosses nächst Laibach. Poterium Sanguisorba L. Grahovo hei Zirknitz. 6. S. Myosotidis Kühn in Rabenh. Fungi europ. — Forma: Lithospermi Schroet. 1. c. I. Bd., p. 34—36. An : Lithospermum arvense L. Unter der Saat bei Stošce nächst Laibach im Mai. II. Familie: Mucorineae Fries. Schimmelpilze, i. Pilobolus Tode. i. P. crystallinus Tode, Fungi Meckl. I. 41. Rasenweise auf Rinderkoth ; Weiden bei Lees in Oberkrain. Wurde schon von Scopoli in Krain beobachtet. 2. Mucor Mich. 1. M. aspergillus Scop. Flor. earn. Ed. IL, Tom. 2, p. 494. — Syn. Aspergillus maximus Link. Sporodinia grandis Link. Syzygites megalocarpus Ehrh. Auf faulenden Agaricus-Arten (Scopoli) ; an faulenden Boletus-Arten bei Unterrosenbach. 2. M. Mucedo L. Species plant. II. 1655. Auf Brot, Früchten und dergl. sehr gemein. 3. M. stolonifer Ehrenberg, Sylvae mycol. berol., p. 13. An faulenden Pflanzenstoffen nicht selten zu beobachten. III. Familie: Saprolegniaceae Kützing. Wasserpilze, i. Saprolegnia Nees ab Esenbeck. I. S. ferax Nees ab Esenb. Auf dem Körper lebender Fische (Cyprinus aurantiacus L.) im Tivoliparke bei Laibach beobachtet; an Tritonen im Sumpfe zu Kaltenbrunn. Die befallenen Thiere gehen infolge der Pilzkrankheit zugrunde. 2. Achlya Nees ab Esenb. I. A. prolifera Nees ab Esenb. Nicht selten an faulenden, im Wasser liegenden Fliegen. Dieser Pilz ist nach den Untersuchungen von Harz (Conf. Leunis, Synopsis der Pflanzenkunde. 3. Aufl., bearbeitet von Dr. A. B. Frank, III. Bd., p. 587) in den meisten Fallen die Ursache der Krebsenpest. Die Schwärmsporen der Achlya bewirken die Ansteckung der Thiere, welche 12—18 Tage später unfehlbar zugrunde gehen. Die Pilzschläuche dringen gewöhnlich an der Unterseite des Hinterleibes ein, durchsetzen die Muskel und übrigen Gewebe der Thiere. Noch bei Lebzeiten des Thieres erscheint ein reich verzweigtes Mycel mit Zoosporangien an der Oberfläche des Körpers, so dass dieser kurz vor dem Absterben mit einem weissen Sammetüberzuge bedeckt ist. • In einigen ähnlichen Erkrankungsfällen wurde ein Eingeweidewurm — Distoma — als Ursache bezeichnet. IV. Familie: Peronosporeae De Bary. Fadenpilze.9 1. Phytophthora De Bary. I. Ph. infestans (Montagne in Mem. de l’Inst. 1845, p. 313, als Botrytis, nach Streinz, Nomenclator). Bary, Journal of the Royal agr. Soc., Ser. IL, Vol. XII., Part. L, No. 23. — Syn. Peronospora infestans et devastatrix Caspari. An den Blättern von: Lycopersicum esculentum L. In Gärten Laibachs nicht selten. Solanum tuberosum L. Die allbekannte «Kartoffelkrankheit» hervorrufend, die in den verschiedenen Gegenden des Landes alljährlich in grösserem oder geringerem Grade anzutreffen ist. 2. Plasmopara Schroeter. 1. PI. pusilla (De Bary in Ann. sc. nat., Ser. IV., Tom. XX., als Peronospora). Schroeter, Pilze, p. 237. — An der Unterseite der Blätter von: Geranium pratense L. In Gebüschen bei Zwischenwässern. — sylvaticum L. Auf der Höhe der «Črna prst» in der Wochein im August. 2. PL nivea (Unger in Exanth. d. Pflanzen, p. 171, als Botrytis). Schroeter 1. c., p. 237. — Syn. Peronospora nivea De Bary. An den Blättern verschiedener Umbellaten, und zwar auf: Aegopodium Podagraria L. Sehr gemein, z. B. Tivoli; Roseneck; Schlossberg; Grosskahlenberg; Lees; Veldes; Weissenfels. Angelica sylvestris L. Laibach; Grahovo bei Zirknitz. Systematik nach Dr. J. Schroeter 1. c. Anthriscus sylvestris Hoff in. Brachen bei Laibach. Hacquetia Epipactis D. C. Grosskahlenberg ; altes Saveufer bei Stošce. Pastinaca sativa L. Utik bei Laibach; Podnart. Peucedanum austriacuin Kch. Utik. Pimpinella magna L. Wiesen bei Laibach; Veldes. — Saxifraga L. Stadtwald und Selo bei Laibach; Radmannsdorf. Selinum Carvifolium L. Am Teichufer bei Kroisenegg. 3. Pl. Epilobii (Rabenh. in Fungi europ. 1747 als Peronospora). Schroeter 1. c., p. 238. — An den Blättern von: Epilobium palustre L. In Wassergräben bei Utik. 4. PL pygmea (Unger in Botan. Zeitschr. 1847, p. 315, als Peronospora). Schroeter 1. c., p. 239. — An den Blättern von : Anemone Hepatica L. Im Föhrenwäldchen bei Josefsthal. — nemorosa L. Bei Laibach häufig, z. B. Stadtwald. — trifolia L. In den Waldungen des Grosskahlenberges ; im Savethal bei Zwischenwässern von Mai-Juni. Helleborus viridis L. An den beiden früher genannten Orten; an der Bergstrasse von Franzdorf nach Pokaische ; bei Billichgraz. 5. PL densa (Rabenh. in Herb, myc., Ed. I., 1572, als Peronospora). Schroeter 1. c., p. 239. — An den Blättern von: Euphrasia officinalis L. Stadtwaldwiesen bei Laibach. Rhinanthus Alectorolophus Poll. Auf Wiesen bei Oberrosenbach häufig. — minor Ehrh. Auf Wiesen bei Laibach. 3. Bremia Regel. i.) B. Lactucae Regel, Botan. Zeitschr. 1843, p. 665, T. 3, Fig. B. — Syn. Peronospora gangliformis De Bary. An den Blättern von: Carduus Acanthoides L. Schutthalden bei Weissenfels. Centaurea Jacea L. Häufig auf Wiesen bei Laibach. Cirsium arvense Scop. Auf Schutthalden im Stadtwalde. — lanceolatum Scop. Weissenfels; Wurzen. Lactuca sativa L. Gemüsegärten in Laibach; Lees. Lappa major Gärtn. Sonneggerstrasse bei Laibach; Gottschee. Lapsana communis L. Häufig in Gebüschen bei Laibach. Leontodon hastilis Koch. var. glabratus. Wiesen bei Laibach. Senecio aquaticus Huds. Sumpfwiesen bei Franzdorf. Sonchus asper Vili. Auf Schutthalden bei Laibach gemein. — oleraceus L. Ebenso. 4. Peronospora Corda. 1. P. calotheca De Bary in Rabenh. Herb. myc., Ed. II., 673. — An den Blättern von: Asperula odorata L. An lichten Waldstellen des Vini Vrh bei Franzdorf. Galium Aparines L. Rosenbacherberg bei Laibach. — Mollugo L. Auf Wiesen bei Laibach ; Lees. — sylvaticum L. Reichlich an den Abhängen des Hirtenberges ob Zwischenwässern mit Puccinia Valantiae Pers. 2. P. Myosotidis De Bary in Rabenh. Fungi europ. 572. — An der Unterseite der Blätter von: Lithospermum arvense L. Auf Feldern zwischen Stephansdorf und Kaltenbrunn. Myosotis intermedia Lk. Bei Laibach unter der Saat. 3. P. Viciae (Berkeley in Journ. of Hort. Soc. London I. als Botrytis) De Bary. — An den Blättern von: Orobus tuberosus L. Häufig an feuchten Waldstellen bei Roseneck. Pisum sativum L. In Gärten Laibachs; Weissenfels; Lees. Vicia sativa L. Felder bei Laibach; Sonnegg. 4. P. Alsinearum Caspary, Acta Berol. 1855, p. 332. — An den Blättern von : Cerastium triviale Lk. Auf dem Schlossberge bei Laibach ; bei Tivoli. Cerastium triviale var. hirsutum. Aecker bei Ježica. Stellaria media L. Bei Lees in Oberkrain. 5. P. Chlorae De Bary in Rabenh. Fungi europ. 1590. — An den Blättern von: Chlora perfoliata L. Im Savebett bei Gurkfeld, neben den Ruinen von Noviodunum. Leg. Val. Plemel. Var.Erythraeae DeBary,Rabenh. Fungi europ. 1664.—- An: Erythraea Centaureum L. Im Savethal ober Zwischenwässern. 6. P. Gentianae Rostrup, Mykologiske Notister fra en Rejse i Sverige i Sommeren 1882 (Öfvers. af K. Vet. Akad. Förhandl. 1883, Nr. 4, p. 39. Stockholm). — An den Blättern von: Gentiana Amarella L. Auf Schutthalden im hinteren Loiblthale. 7. P. Dianthi De Bary. Ann. sc. nat., Ser. IV., T. XX. — An der Unterseite der Blätter von : Agrostemma Githago L, Unter der Saat auf Feldern bei Laibach. Silene inflata Sm. Wiesen bei Lees in Oberkrain. 8. P. pulveracea Fuck. Symb. myc., p. 67. — An der Unterseite der Blätter von: Helleborus altifolius Hayne. Abhänge des Hirtenberges; in den Waldungen des Vini Vrh; auf Alpenwiesen bei Jauerburg und Lengen-feld; im Kankerthale und auf der «Črna prst» in der Wochein. 9. P. Arenariae (Berk, in Journ. of Hort. Soc. London I. als Botrytis). Schroeter. — An den Blättern von: Moehringia trinervia Clairv. Abhänge des Rosenbacherberges gegen Schischka. 10. P. parasitica (Pers. in Obs. myc. I., p. 96, als Botrytis). De Bary, Ann. sc. nat., Ser. IV., T. XX. — An den Stengeln und Blättern der Cruciferen ; bis nun beobachtet auf : Alliaria officinalis Andrz. In Gebüschen bei Kaltenbrunn. Arabis Thalianum L. Auf dem Laibacher Schlossberge stellenweise. Biscutella laevigata L. Auf Wiesen um Lees mit Cystopus candidus ; im Savethal bei Zwischenwässern. Juli bis September. Brassica Rapa Koch. Tivoli bei Laibach. Capsella Bursa pastoris L. Allgemein und häufig mit Cystopus candidus. Cardamine parviflora L. Wiesen bei Roseneck; Stadtwald. — pratensis L. Ebenda. Dentaria enneaphyllos L. Waldungen an der Nordseite des Gross-kahlenberges ; selten. Lepidium Draba L. An Strassengräben bei Laibach. Lunaria rediviva L. In der obern «Bekel» (sprich: Beku) bei Franzdorf. Nasturtium officinale R. Bv. An Sümpfen bei Kaltenbrunn. Raphanus Rhaphanistrum L. Im botan. Garten zu Laibach. Sisymbrium officinale Scop. Schutthalden bei Laibach und Lees. Thlaspi perfoliatum L. Bei Karnervellach (Leg. Val. Plemel) ; Laibach. 11. P. Corydalis De Bary in Ann. sc. nat., Ser. IV., T. XX. — An den Blättern von: Corydalis Cava Schweigg. Grosskahlenberg bei Laibach ; selten. Mat. II. 92. 12. P. Ficariae Tulasne, Compt. rend. hebd. d. Séances de l’Acad. des Sciences. 1854, 26. Janv. Cit. bei Schroeter. — An den Blättern von: Ranunculus acris L. Auf Wiesen im Stadtwalde häufig. — auricomus L. Laibacher Schlossberg. — bulbosus L. Ebenda und bei Tivoli. Ranunculus Ficaria L. Auf dem Laibacher Schlossberge ; auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Ranunculus repens L. Ebenda und bei Tivoli. 13. P. arborescens (Berk, in Journ. of Hort. Soc. London I. als Botrytis) De Bary 1. c. — An beiden Blattflächen und den Stengeln von : Papaver somniferum L. Im botan. Garten zu Laibach. 14. P. Violae De Bary 1. c. — An den Blättern von: Viola tricolor L. a. arvensis. Selten auf Aeckern bei Laibach. 15. P. conglomerata Fuck. Symb. myc., p. 68. — An den Blättern von : Geranium pusillum L. Auf Feldern bei Laibach. G. Phaeum L. Zwischen Veldes und Retschitz; bei Kranjska Dolina (ca. 1200 vi) im August. 16. P. Trifoliorum De Bary 1. c. — Exs. Kerner, Flora exs. Austro-Hungarica 1583 (auf Cytisus). An den Blättern von : Cytisus Laburnum L. Auf Sämlingen in einem Handelsgarten Laibachs sehr häufig. Medicago lupulina L. Auf wüsten Plätzen bei Laibach nicht selten. — sativa L. Meist häufig auf dem Schlossberge. Melilotus officinalis L. Ebenda. Trifolium pratense L. Allgemein verbreitet. — repens L. Auf Wiesen bei Roseneck. 17. P. Vallerianellae Fuck. Symb. myc., p. 96. — An den Stengeln und Blättern von: Valleriana dentata Poll. Auf Brachfeldern bei Kaltenbrunn. 18. P. violacea Berk. Outl. of brit. FungoL, p. 349. — An den Blüten von: Knautia arvensis Coult. Auf Wiesen bei Kroisenegg; Lees. 19. P. leptosperma Bary 1. c., p. 30. — An den Blättern von: Tanacetum vulgare L. Im Hrastnicathale bei Bischoflack. 20. P. Radii De Bary 1. c., p. 29. — An den Blüten von: Chrysanthemum inodorimi L. Auf Schutthalden an der Save. 21. P. Phyteumatis Fuck. Symb. myc., p. 70. — An den Blättern von: Phyteuma Michelii Bert. Auf Wiesen bei Tivoli; Lees. 22. P. Linariae Fuck. Symb. myc., p. 70. — An den Blättern von : Linaria vulgaris Mill. Auf Schutthalden im Kankerthale bei Krainburg. 23. P. grisea Unger, Botan. Zeitschr. 1847, p. 315. — An den Blättern von : Veronica Beccabunga L. Bei Unterrosenbacli nicht selten. — serpillifolia L. In den Waldungen bei Tivoli. — verna L. Stellenweise auf Feldern bei Laibach. 24. P. Lamii A. Braun, Botan. Zeitschr. 1857, p. 94. — An den Blättern von : Lamium maculatimi L. Auf Schuttplätzen bei Laibach. — purpureum L. Ebenda. 25. P. effusa (Grev. in Flora Edinburgh. 1824 als Botrytis. Cit. Schroeter) De Bary 1. c., p. 16. — An den Blättern von : Chenopodium album L. Felder bei Laibach und Lustthal. — Bonus Henricus L. Bei Krainburg. — urbicum L. Auf Schutthalden bei Laibach gemein. Polygonum aviculare L. Bei Laibach nicht selten. 26. P. viticola De Bary 1. c., p. 40. — Exs. Kerner, Flora exs. Austro-Hungarica 1581. An der Unterseite der Blätter von: Vitis vinifera L. Ich beobachtete diesen schädlichen, aus Amerika eingeschleppten Parasiten im September 1880 in einem Weingarten auf dem Rosenbacherberge bei Laibach, wodurch dessen Auftreten in Oesterreich zuerst festgestellt wurde. (Vergleiche : Verhandl. d. k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien 1880, S. B. p. 42. — Hedwigia 1880, p. 171. — — Oesterr. botan. Zeitschr. 1880, Nr. 11, 12.) Hierauf wurde der Pilz aus den Weinbergen bei Rudolfswert durch A. Ogulin (September 1881) eingesendet, wo er in grosser Ausdehnung erschienen war. Inzwischen verbreitete sich diese Rebenkrankheit auch über Oberkrain, wo ich sie in Podwein, Veldes, Lees (hier an Vitis laciniosa L.) und Vigaun beobachtete. 27. P. Hyoscyami De Bary 1. c. — An den Blättern von: Hyoscyamus niger L. An der Strasse von Lees nach Veldes im Herbste. 28. P. sordida Berk, in Ann. & Mag. of Nat. Hist., III. Ser., Vol. IL, p. 449. — An den Blättern von: Scrophularia nodosa L. In Wassergräben bei Roseneck. 29. P. alta Fuck., Symb. myc., p. 71. — Häufig an der Unterseite der Blätter von : Piantago major L. Bei Laibach; Sonnegg; Mannsburg; Zwischenwässern; Radmannsdorf; Lees; Veldes. 30. P. Schachtii Fuck., Symb myc., p. 71. — In weit ausgebreiteten Rasen an den Blättern von: Beta vulgaris L. Auf dem Laibacher Felde, wo die Runkelrübe im grossen gebaut wird. 31. P. Rumicis Corda, Icon. I., p. 20, T. V., Fig. 273. — An den Blättern von : Rimiex Acetosa L. Bei Stošce nächst Laibach; selten. 5. Cystopus Léveillé. 1. C. candidus (Pers. in Syn. fung. 223 als Uredo). Lèv. in Orbigni Dictionnaire, T. XII., p. 787. — Findet sich an allen oberirdischen Theilen zahlreicher Cruciferen und besonders häufig an Capselia Bursa pastoris, an welcher Pflanze oft die mannigfaltigsten Verkrümmungen des Stengels und Auftreibungen der Früchte veranlasst werden. Im Gebiete beobachtet an: Arabis hirsuta Scop. An sonnigen Gehängen bei Zwischenwässern. Brassica oleracea L. Küchengärten bei Laibach; Tazen. — Rapa L. Auf Wiesen bei Tivoli nächst Laibach. Biscutella laevigata L. Auf Wiesen bei Lees. Capselia Bursa pastoris L. Allgemein verbreitet. Cardamine parviflora L. Wiesen bei Tivoli; Stadtwald. — pratensis L. Ebenda. — sylvatica L. Bei Jauerburg in Oberkrain (Leg. V. Plemel). Erysimum cheiranthoides L. Bei Radmannsdorf (V. Plemel). Hesperis matronalis L. In Gärten und auf Schutt bei Laibach. Nastustium Armoracia Neil. Im botan. Garten. — palustre DC. Bei Kaltenbrunn. — sylvestre Br. An Bächen bei Tivoli häufig. Raphanus Raphanistrum L. Im botan. Garten; bei Lees. — sativus L. ß, hortensis. Im botan. Garten. Rapistrum rugosum (L. sub Myagro). Auf Feldern bei Illyrisch-Feistritz. (Nach Exemplaren, die in Kerners Fiora exc. Austro-Hun-garica 73 liegen.) Sinapis arvensis L. Häufig auf Brachen bei Laibach. Sisymbrium officinale Scop. Ebenda. 2. C. Portulacae (DC. in Flor. frang. II. 88 und VI. 68 als Uredo). Lèv. 1. c. — An der Oberseite der Blätter von : Portulaca sativa Haw. Im botan. Garten zu Laibach. 3. C. Eliti (Biv-Bern. in Stirp. sicul. III., p. 11, als Uredo). Lev. 1. c. — Sehr häufig an der Unterseite der Blätter von: Amaranthus retroflexus L. Auf wüsten Plätzen bei Laibach; Veldes. 4. C. cubicus (Strauss in Ann. Wetterav. II., p. 86, als Uredo). Lèv. 1. c. — Häufig an den Blättern und Stengeln von: Centaurea coriacea W. et K. Auf Wiesen bei Veldes. Centaurea Scabiosa L. Auf Wiesen bei Laibach nicht selten. Tragopogon porrifolius L. Im botan. Garten. — pratensis L. Auf Wiesen bei Laibach häufig. 5. C. spinulosus De Bary in Rabenh. Fungi europ. 479. — An den Blättern von : Cirsium arvense Scop. Auf Wiesen im Stadtwalde nicht selten. — oleraceum Scop. Bei Laibach sehr häufig. — rivulare Lk. Auf Wiesen bei Tivoli. Serratula tinctoria L. Am Fusse des Golovc bei Kroisenegg. C. Ordnung: Basidiomycetes De Bary. I. Familie: Uredineae Tul. Rostpilze.10 a) Gruppe: Pucciniei Schroeter. Teleutosporen ein- oder zweizeilig; jede Zelle mit einem Keimporus. i. Uromyces Link. a) Leptouromyces. Nur Teleutosporen bekannt, die in dichten Polstern stehen und nach der Reife auf der lebenden Nährpflanze sofort keimen. I. U. pallidus Niessl «Beiträge zur Kenntnis der Pilze» in den Verhandlungen d. naturf. Vereines zu Brünn, X. Bd., p. 164, T. IIL, Fig. 12. — An der Unterseite lebender Blätter von: Cytisus hirsutus L. Auf dem Schlossberge in Veldes vom Juli bis October, jedoch selten. ß) Microuromyces. Nur Teleutosporen bekannt, welche in pulverigen Polstern stehen und erst spät nach ihrer Reife und nach Absterben der Nährpflanze keimen. 10 Systematik theils nach Dr. J. Schroeter, theils nach Dr. Winter. Miitheilungen des Museal Vereines für Krain 1889. 20 * Membran der Sporen glatt. 2. U. Ficariae (Schumacher in Enum. Plant. Saell., p. 232, als Uredo). — An beiden Blattflächen und an den Blattstielen von: Ranunculus Ficaria L. Besonders reichlich im April auf dem Laibacher Schlossberge. An derselben Pflanze ist auch ein Aecidium anzutreffen, öfter an den von Uromyces befallenen Blättern ; dieses Aecidium gehört zu Uromyces Poae. 3. U. Ornithogali Lèv. in Ann. sc. nat., Ser. III., T. VII., p. 371. — An den Blättern von: Gagea arvensis Schult. Auf dem Laibacher Schlossberge im Mai. — lutea Schult. Ebenda, doch selten; auf dem Grosskahlen-berge im Mai (U. Gageae Beck). 4. U. Croci Passerini in Rabenh. Fungi europ. 2078. Exs. Kerner, Flora exc. Austro-Hungarica 1567. — An den Blättern von : Crocus vernus Wulf. Findet sich alljährlich und häufig zur Zeit, wo die Früchte der Nährpflanze schon halb entwickelt sind (Mai), auf den niederliegenden, abgewelkten Blättern in den Waldungen bei Tivoli. Dieser Pilz wird auch zu Uromyces Erythronii gezogen, obgleich die Zusammengehörigkeit, so viel mir bekannt, noch nicht erwiesen ist. 5. U. Phyteumatum (DC. in Flor, frang. II., p. 225, als Puc-cinia). Unger. — An der Unterseite der Blätter von: Phyteuma Spicatum L. An wiesigen Abhängen bei St. Jakob ob Zwischenwässern im Juni. Aecidium Phyteumatis Ung., weiches auf der gleichen Nährpflanze auftritt, habe ich nie beobachtet. * Membran der Sporen mit strich- oder warzenförmigen Verdickungen^ 6. U. scutellatus (Schrank in Flor. Bav. II., p. 631, als Lyco-perdon). — An den Blättern von: Euphorbia Cyparissias L. Bei Laibach ; Zwischenwässern ; Lees ; Veldes und überhaupt sehr gemein. Euphorbia Helioscopia L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach.11 y) Hemiuromyces. Uredo- und Teleutosporen bekannt, die auf derselben Nährpflanze gebildet werden. 11 Manchmal findet man zwischen den Teleutosporen einzelne verkümmerte Uredosporen mit farbloser, feinstachliger Membran (Schroeter 1. c., p. 313). * Membran der Teleutosporen glatt. 7. U. Veratri (DC. in Lamark et Poiret Encycl. meth. bot., T. VIII., p. 224, als Uredo). —- An der Unterseite der Blätter von: Veratrum album L. Auf Wiesen bei Weissenfels in Oberkrain; auf dem Berge Slivnica bei Zirknitz; Korošica-Graben bei Ulrichsberg. 8. U. Rumicis (Schum, in Enum. plant. Saell. IL, p. 231, als Uredo). — Nicht selten an den Blättern von: Rumex crispus L. Am Laibach-Ufer bei Kaltenbrunn. — maximus L. An Wassergräben bei Dobrova nächst Laibach. — obtusifolius L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. 9. U. alpinus Schroeter, Pilze, p. 307. — An den Blättern von : Rumex alpinus L. Bei Alpenhülten in der Wochein ; im oberen Koroški Graben des Loiblthales. * Membran der Teleutosporen punktirt, gestreift oder warzig. 10. U. punctatus Schroeter, Die Brand- und Rostpilze Schlesiens, p. IO des S.-A. — An den Blättern von : Astragalus glycyphyllos L. Auf Schutthalden bei Krainburg ; sehr reichlich auf dem Schlossberge zu Veldes. 11. U. striatus Schroeter, Brand- und Rostpilze Schlesiens, p. ii. — An den Blättern von: Lotus corniculatus L. Bei Lees in Oberkrain; Grahovo bei Zirknitz. — — var. ciliatus. Steinige Wiesen des Uovcawaldes. Medicago sativa L. Felder bei Laibach; Radmannsdorf; Grahovo. — lupulina L. Auf Wiesen bei Veldes. Trifolium agrarium L. Wiesen bei Laibach ; Ulrichsberg bei Zirklach. 12. U. Genistae (Pers.) Fuck. Symb. myc., p. 63, pr. p. — An den Blättern von: Cytisus alpinus L. Grosskahlenberg; bei der Ruine Wallenburg nächst Radmannsdorf; sehr reichlich im hintern Loiblthale; auf dem Ulrichsberge. Cytisus Laburnum L. Rosenbach bei Laibach; Tivoli; Ulrichsberg. — nigricans L. Waldränder bei Laibach; Ulrichsberg; Veldes. Genista nervata Kit. Bei Landstrass in Unterkrain. (K. Deschmann.) — sagittalis L. Ortenegg bei Reifnitz ; Hügel bei Radmannsdorf. — tinctoria L. Bei Laibach; Feistritz in der Wochein; Grahovo bei Zirknitz; Ulrichsberg. 13. U. Anthyllidis (Grev. in Smith «The english Flora», V. Bd., p. 383, als Uredo). — Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Anthyllis Vulneraria L. Veldes in Oberkrain. Lupinus albus L. Laibach: Botan. Garten (nur Uredo: diese wurde ausgegeben in Thuemen : Mycotheca univ. 842). 14. U. Alchemillae (Pers. in Synop., p. 215, als Uredo). — Syn. Trachyspora Alchemillae Fuckel. An den Blättern von : Alchemilla vulgaris L. Auf dem Luknaboden im Vratathale bei Moistrana. d) Uromycopsis. Aecidien und Teleutosporen ; ohne Uredobildung. * Teleutosporen mit glatter Membran. 15. U. Behenis (DC. in Flor, frang. VI., p. 63, als Uredo) Unger. — Aecidien (Aecidium Behenis D. C.) und Teleutosporen an den Blättern von: Silene inflata L. Beide Fruchtformen gleichzeitig, im Juli an der Nordseite des Grosskahlenberges. 16. U. Scrophulariae (DC. in Flor, frang. VI., p. 92, als Aecidium) Berkeley et Broome. — Cit. bei Schroeter, Pilze, p. 310. Aecidien (A. Scrophulariae Link) noch nicht beobachtet; die Teleutosporen an den Blättern und Stengeln von : Scrophularia aquatica L. Auf dem Moorgrunde bei Brunndorf. — nodosa L. Auf dem Calvarienberge und in Strug bei Idria; bei Lancovo nächst Radmannsdorf. 17. U. Cacaliae (DC. als Puccinia) Unger, Einfluss des Bodens, p. 216. Hohenbühel-Heufler, Oesterr. botan. Zeitschrift 1870, p. 65. — An den Blättern von: Adenostyles albifrons Reichb. Im Koroški Graben des Loiblthales. (Nur Aecidien = Aecidium Cacaliae Thuemen.) Beide Fruchtformen an: Adenostyles alpina Bluff, et Fingerli. Häufig im August bei den Alpenhütten unter der «Črna prst» in der Wochein. 18. U. minor Schroeter, Pilze, p. 310. — Aecidien und Teleutosporen an den Blättern von: Trifolium montanum L. St. Jakob ober Zwischenwässern; Hügel bei Veldes; Bergwiesen bei Zirklach (nad Jagodicem) im Juli; auf dem Friedrichsstein bei Gottschee. 19. U. Lycoctoni (Kalchbrenner im Verzeichn, d. Zipser Schwämme, Nr. 900, als Uredo).--------Syn. U. Aconiti Fuck. Symb. myc., p. 61. Beide Fruchtformen an: Aconitum Lycoctonum L. In den höheren Alpenthälern Krains, z. B. längs des Anstieges zur «Črna prst» in der Wochein nicht selten; bei Stein; auf dem Friedrichsstein bei Gottschee; am alten Save-Ufer bei Stošce nächst Laibach. 20. U. excavatus (DC. in Flor, frang. II., p. 227, als Uredo). Magnus, Sitzungsberichte d. Gesellsch. naturf. Freunde zu Berlin. 20. März 1877. Exs. Thuemen, Mycotheca universalis 840. •— Aecidien und Teleutosporen an den Blättern von: Euphorbia verrucosa L. Im Laibacher Stadtwalde gemein; im Save-thale bei Zwischen wässern. Die Aecidien, welchen Spermogonim vorangehen, sind meist im April entwickelt; zwischen diesen oder an aecidien-freien Pflanzen erscheinen im Mai die Teleutosporen.12 * Membran der Teleutosporen gestreift oder warzig. 21. U. Erythronii (DC. in Flor, frang. VI., p. 67, als Uredo) Passerini. — Exs. Thuemen, Mycotheca univ. 825; Kerner, Flora exs. Austro-Hungarica 377 (in beiden Sammlungen: Aecidium Erythronii DC.) —- An den Blättern von : Erythronium dens canis L. In den Umgebungen Laibachs: wie Rosenbacherberge, Schlossberg und Golovc sehr gemein. Die Aecidien von April bis Mai, Teleutosporen von Mai bis Juni. 22. U. Liliacearum Unger, Einfluss d. Bodens auf die Verthei-lung der Gewächse 1836, p. 216. — An: Fritillaria Meleagris L. (U. Fritillariae Thuem.) Beide Fruchtformen von Mai bis Juni im Laibacher Stadtwalde gemein. Sie wurden ausgegeben in Thuemens Mycotheca 553, 728 und Kerners Flora exc. Austro-Flungarica 1567. Lilium bulbiferum L. Bei Weissenfels in Oberkrain. (Nur Teleutosporen.) Lilium carniolicum Brnh. Beide Fruchtformen bei St. Jakob (circa 850 Meter) ober Zwischenwässern durch mehrere Jahre im Juni beobachtet; Teleutosporen allein auf den Wiesen, genannt Jagodičeve senožeti, am Abhange der Kreuzer-Alpe (S. Robič). Dr. Winter vereinigt in der zweiten Auflage von Rabenhorsts Kryptogamenflora die beiden voranstehenden Rostpilze zu einer Art. Ich finde 12 Uromyces excavatus unterscheidet sich durch ganz glattes Epispor der Teleutosporen von U. scutellatus Lev. auf Euphorbia Cyparissias, bei welcher das Epispor stark vorspringende kurze, leistenförmige, unregelmässige Verdickungen besitzt. jedoch zwischen den Aecidien auf Grythronium und jenen auf Fritillaria (A. Fritillariae Duby), sowie Lilium carniolicum mancherlei Unterschiede. Reife Fruchtbecher von Aecidium Erythronii haben eine kurzcylin-d rische Form und weite, offene Mündungen, die mit zarten weissen Zähnchen versehen sind. Sie bewohnen selten die Blattstiele und sind an den Blättern zu ausgedehnten Gruppen vereinigt, die gewöhnlich eine elliptische Form besitzen. Die Aecidien auf Fritillaria und Lilium carniolicum hingegen sind pustelförmig und öffnen sich mit einem kleinen Scheitelloche, das einen unregelmässig zerrissenen Rand erkennen lässt. Sie stehen ferner in kleinen Gruppen, die von wenigen Fruchtbechern gebildet werden, und bewohnen vorzüglich die Schäfte ihrer Nährpflanzen. s) Euuromyces. Aecidien, Uredo- und Teleuto-sporen bekannt. * Autoecische Arten. Sämmtliche Fruchtformen werden auf derselben Nähr-species gebildet. 23. U. Fabae (Pers. in Römer Neues Magazin I., p. 93, als Uredo). Schroeter, Pilze, p. 299. — Syn. U. Orobi, Viciae, Fathyri Fuckel. Aecidium Orobi tuberosi Pers. 1. Sämmtliche Fruchtformen an: Orobus tuberosus L. Waidesränder bei Laibach; bei Zirknitz. — vernus L. Auf dem Schlossberge bei Veldes; auf dem Vini Vrh ob Franzdorf; auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Vicia Sepium L. Bei Lees und Weissenfels in Oberkrain; auf dem Ulrichsberge; im Stadtwalde bei Laibach. 2. Uredo- und Teleutosporen allein an: Orobus niger L. Auf dem Friedrichsstein bei Gottschee; auf Kamna Gorica bei Zirknitz. Orobus luteus L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach (Uredo). Vicia Cracca L. Auf Wiesen bei Roseneck nächst Laibach. — Faba L. Bei Weissenfels; zwischen Lees und Radmannsdorf häufig; auf dem Ulrichsberge. Vicia serratifolia Jacq. Im botanischen Garten zu Laibach. — tenuifolia Roth. Auf Kamna Gorica bei Zirknitz. 24. U. Trifolii (Hedwig f. in De la Mark et De Condolle, Flore frang., T. IL, als Puccinia. Conf. Schroeter, Pilze, p. 301). 1. Sämmtliche Fruchtformen an: Trifolium repens L. Auf dem Schlossberge bei Laibacli; bei Roseneck; an der Save bei Tschernutsch ; bei. Radmannsdorf und Veldes in Oberkrain. 2. Uredo- und Teleutosporen allein an: Trifolium pratense L. Bei Laibach nicht selten; auf dem Ulrichsberge; bei Grahovo nächst Zirknitz. 25. U. Cytisi (De Candolle, Flore frang., T. VI., p. 63, als Uredo). Schroeter, Hedwigia 1878, p. 62. — Syn. Aeci-dium Cytisi Voss, Oesterr. botan. Zeitschr. 1885, p. 422. 1. Sämmtliche Fruchtformen an: Cytisus hirsutus L. Auf dem Schlossberge bei Veldes. Spermo-gonien und Aecidien meist Ende Juli; bald darauf entstehen Uredo-sporen, und Ende September oder im October sind reichlich Teleutosporen zu finden. 2. Uredo- und Teleutosporen allein an: Cytisus capitatus Jacq. Auf dem Uranšica-Berge bei Laibach; auf dem Ulrichsberge und bei Scheraunitz nächst Zirknitz, Anmerkung. In den Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, Jahrgang 1883, Sitzungsberichte, p. 6, berichtet L. Arnhart über die Auffindung des Aecidiums zu Uromyces Genistae tinctoriae (Pers.), welches er auf einem Cytisus in einem Eichenwalde bei Pettau in Steiermark mit wenigen Teleutosporen beobachtet hatte. Leider lässt die Mittheilung nicht ersehen, auf welcher Cytisus-Art dieses Aecidium gefunden wurde. 26. U. Phaseoli (Persoon in Usteri, Annalen d. Botanik, XV., p. 17, als Uredo). Winter, Die Pilze, p. 157. 1. Das Aecidium (A. Phaseolorum Wahr.) wurde im Gebiete noch nicht gefunden. 2. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Phaseolus vulgaris L. Auf Feldern bei Laibach im September, doch nicht häufig. 27. U. Valerianae (Schumacher in Enum. Plant. Sadi. IL, p. 233, als Uredo). Fuckel, Symbolae mycol., p. 63. — Syn. Aecidium Valerianearum Duby. i. Sämmtliche Fruchtformen an: Valeriana dioica L. In feuchten Schluchten der Rosenbacherberge. — tripteris L. An den Abhängen des Hirtenberges bei Zwischenwässern ; auf dem Schlossberge bei Veldes. 2. Uredo- und Teleutosporen allein an: Valeriana officinalis L. Im Savethale bei Zwischenwässern. — sambucifolia Mik. Im Laibacher Stadtwalde und auf der «Črna prst» in der Wochein. Valeriana exaitata Mik. Bei Grahovo nächst Zirknitz. 3. Aecidium allein an: Valeriana saxatilis L. Auf Felsen im Vratathale bei Moistrana; vor St. Anna im Loiblthale. Juni. 28. U. Polygoni (Persoon in Dispositio meth., p. 39, als Puc-cinia) Fuckel, Symb. myc., p. 64. — Syn. Aecidium Avi-cularie Kunze. An den Blättern und Stengeln von: Polygonum Aviculare L. Bei Laibach sehr gemein; bei Lees und Veldes; im Korošica-Graben bei Stein. Das Aecidium, welches ganz junge Pflänzchen befällt, ist selten. 29. U. Acetosae Schroeter in Rabenhorst, Fungi europ. 2080. — An den Blättern von: Rumex Acetosa L. Auf Grasplätzen bei Laibach; Tersein bei Mannsburg; auf dem Ulrichsberge; bei Veldes. Die Aecidien sind seltener als die Uredo- und Teleutosporen; der Pilz bewirkt eine lebhaft rothe Fleckung der befallenen Blätter. 30. U. Geranii (De Candolle in Synop. plant., p. 47, als Uredo). Otth und Wartmann, Schweizer Kryptogamen 401. — Syn. Aecidium Geranii DC. — Uromyces puccinoides Rabenh. 1. Sämmtliche Fruchtformen an: Geranium nodosum L. In den Waldungen des Vini Vrh bei Franzdorf; Strmec bei Zirknitz. 2. Uredo- und Teleutosporen allein an : Geranium columbinum L. Auf Schutt bei Sagor und bei Veldes. — pyrenaicum L. Bei Radmannsdorf in Oberkrain. 3. Aecidien allein an : Geranium conf. dissectum L. Auf dem Grosskahlenberge bei Laibach. 31. U. Silenes (Schlechtendal in Flora berol. IL, p. 128, als Caeoma). Fuckel, Symbolae myc., p. 61. — Syn. Uredo inaequialta Lasch. Bisher nur Teleutosporen an den Blättern von : Silene nutans L. Auf dem Uranšica-Berge bei Laibach; auf Wiesen bei Veldes in Oberkrain; auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Mat. IV. 14. Die Teleutosporenlager stehen häufig in Ringen und sind frühzeitig nackt; dadurch leicht von den Teleutosporenlagern des Uromyces Behenis zu unterscheiden. ** Heteroecische Arten. Die Aecidien werden auf einer andern Nährspecies gebildet als die Uredo- und Teleutosporen. 32. U. Dactylis Otth, Mittheilungen d. naturf. Gesellsch. in Bern 1861, p. 85. 1. Aecidien (Aecidium Ranunculi acris Pers.) an den Blättern von : Ranunculus acris L. Auf Wiesen bei Lees in Oberkrain. — bulbosus L. Auf dem Laibacher Schlossberge häufig. — repens L. Nicht selten auf Wiesen bei Laibach. 2. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Dactylis glomerata L. Im Laibacher Stadtwalde; bei Kaltenbrunn. 33. U. Poae Rabenhorst, Unio itin. 1866, Nr. 38. — Exs. Kerner, Flora exs. Austro-Hungarica 777. (Aecidium.) 1. Aecidien (Aecidium Ficariae Pers.) an den Blättern von : Ranunculus Ficaria L. Gemein an Grasplätzen bei Laibach. 2. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern und Halmen von: Poa trivialis L. Meist an denselben Stellen wie die Aecidien, doch einige Wochen später. 34. U. Pisi (Persoon in Usteri, Annalen d. Botanik XV., p. 17, als Uredo). De Bary, Annales sc. nat., Ser. IV., Tom. XX. 1. Aecidien (Aecidium Cyparissias DC.) an den Blättern von : Euphorbia Cyparissias L. Sehr häufig bei Roseneck; im Stadtwalde ; auf dem Grosskahlenberge ; in der Išca-Schlucht ; bei Zwischenwässern, Lees und Veldes. 2. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Pisum sativum L. Auf Feldern bei Laibach; im botan. Garten. — saccharatum Host. In einem Garten zu Stein (S. Robič). Lathyrus pratensis L. (Uromyces Lathyri Fuckel.) An sonnigen Steilen des Savethaies bei Ješča; auf der «Mala planina» in den Steiner Alpen. 2. Puccinia Persoon. ctj Leptopuccinia. Nur Teleutosporen werden gebildet, welche in halbkugeligen, festen Polstern stehen, fest der Oberhaut anhaften und sofort keimen. 1. P. grisea (Strauss in Wetter. Ann. IL, p. 107, als Uredo). — Syn. P. Globulariae DC. An den Blättern von: Giobularia vulgaris L. Auf dem Krimberge bei Laibach. 2. P. Glechomatis DC. Encycl. Vili., p. 245. — An der Unterseite lebender Blätter von : Glechoma hederacea L. Stellenweise auf Wiesen bei Laibach ; Ulrichsberg bei Zirklach. 3. P. Teucrii Fuck. Symb. myc., p. 56. — An den Blättern von : Teucrium Chamaedrys L. Im Loiblthale bei Neumarktl ; an den Ufern des Veldeser Sees; im Vratathale beim Peričnik. 4. P. Salviae Unger, Ueber den Einfluss des Bodens auf die Vertheilung der Gewächse, p. 218. — An den Blättern von : Salvia glutinosa L. Grosskahlenberg; Krim; Hirtenberg; beiVigaun; Ulrichsberg bei Zirklach; im Rekagraben. 5. P. Veronicarum DC. Flore frang. IL, p. 594. a) Fragilipes Koernicke, Hedwigia 1877, p. 1. Sporenlager früh nackt und pulverig ; Sporenstiele hinfällig. — Auf: Paederota Ageria L. An den Nagelflué-Felsen des Savethaies bei Zwischenwässern; Mautschitsch und Podnart; im Vratathale beim Peričnik; «Črna prst» in der Wochein; Alpe Krvavec am Eingänge in den Korošica-Graben bei Stein; Wilder See bei Idria. — Puccinia Veronicarum auf Paederota Ageria wurde zuerst in Krain beobachtet und ausgegeben in Thuemens Mycotheca univ. 2142; Rabenhorst: Fungi euro-paei 3109. Veronica latifolia L. (V. urticaefolia Jacq.) Veldeser Schlossberg; Rothweinerfall bei Asp ; Poklukaschlucht bei Göriach; Rekagraben bei Zirklach; Ilovcawald bei Radmannsdorf. ß) Persistens Koernicke 1. c. Sporenlager polsterförmig, compact; Sporenstiele bleibend. — Auf: Veronica latifolia L. Im Hrastnicathale bei Bischoflack. 6. P. Asteris Duby, Botan. Gall. II., p. 888. — Syn. P. Mille-folii Fuck. Exs. Sydow, Uredineen 13. (Auf Achillea.) An den Blättern von: Aster Am eil us L. Auf Felsen in der Kanker bei Krainburg. Achillea Millefolium L. Zwischen Seebach und Wocheiner-Vellach im September. 7. P. Valantiae Pers. Obs. myc. II., p. 25 , T. 6, Fig. 4. — An den Blättern von: Galium Cruciata Scop. Unterrosenbach bei Laibach ; Laase. — sylvaticum L. Auf dem Grosskahlen- und Hirtenberge. — vernum Scop. Bei Moistrana in Oberkrain ; Poženek bei Zirklach. 8. P. Circaeae Pers. Disp. method., p. 39. — An den Blättern von: Circaea alpina L. Sela bei Stein. (Leg. J. Schafer.) — intermedia Ehrh. Im Selzachthale bei Lack; Poklukaschluclit bei Göriach. Circaea lutetiana L. In Strug bei Idria; Ulrichsberg bei Zirklach. 9. P. Malvacearum Montagne in Gay, Historia fiscia y politica de Chile, VIII. Bd., p. 43. — An der Unterseite der Blätter von: Althaea rosea L. Laibach; Gottschee; Grahovo bei Zirknitz; Veldes. Malva rotundifolia L. Ulrichsberg bei Zirklach. — sylvestris L. Auf Schuttplätzen bei Laibach; Vigaun; Ulrichsberg. — Der Malvenrost, welcher aus Amerika nach Europa verschleppt wurde, ist in Krain 1876 beobachtet worden. (Oesterr. botan. Zeitschrift 1877, p. 297.) Dr. Magnus zeigte, dass dieser Fund als der erste in Oesterreich anzusehen ist. (Hedwigia 1877, p. I45-) 10. P. Arenariae (Schum, in Enum. Plant. Saell. II., p. 232, als Uredo). Schroeter, Pilze, p. 345. — An den Blättern von : Malachium aquaticum Fr. Laibacher Stadtwald. Moehringia muscosa L. Auf Felsen bei Franzdorf; Straža bei Veldes. — trinervia Clairv. Bei Oberschischka nächst Laibach. Stellaria media Vili. Rosenbacherberge; Krainburg; Veldes. Mat. I. 70; II. 54- a) Micropuccinia. Nur Teleutosporen werden gebildet, die in pulverigen Rasen stehen, leicht von ihren Stielen abfallen und nach längerer Ruhezeit keimen. 11. P. Schroeteri Passerini in Nouvo Giorn. bot. ital. VIL, P- 255. — Exs. Thuemen, Mycotheca univei'salis 2231. A. Kerner, Flora exs. Austro-Hungarica 1966. An den Blättern von : Narcissus poèticus L. Im Juni nicht selten auf der Wiese im Sattel des Grosskahlenberges. 12. P. LojkajanaThuem., Oesterr. botan. Zeitschr. 1876, p. 183. Mycotheca universalis 548. — An den Blättern von : Ornithogalum umbellatum L. In Gärten Laibachs zur Blütezeit der Nährpflanze. —Den Puccinia-Sporen gehen Spermogonien voran.— Sie unterscheidet sich von P. Liliacearum, die auf der gleichen Nährpflanze vorkommt, hier aber auf derselben noch nicht beobachtet wurde, vorzüglich durch die warzige Membran der dunkelbraunen Sporen. 13. P. asarina Kunze, Kunze und Schmidt: «Mycol. Hefte» I., p. 70. — Syn. P. Asari Link. — An den Blättern von: Asarum europaeum L. Išca-Schlucht . zwischen Krim und Mokritz ; Friedrichsstein bei Gottschee. 14. P. Betonicae DC. Flore frang. VI., p. 61. — An den grundständigen Blättern von : Betonica officinalis L. Stadtwaldwiesen bei Laibach ; Wiesen längs des «Ewigen Weges» ; botan. Garten. 15. P. Vossii Koernicke in sched. Winter, Die Pilze, I. Bd., I. Abtli., p. 173. — Auf den Blättern von: Stachys recta L. Auf der Wiese beim Codelli’schen Grunde nächst Laibach im August. Sie ist wohl selten, doch beobachtete ich sie durch mehrere Jahre. Die Beschreibung bei Winter lautet: «Sporenlager über die ganze Blattfläche dicht stehend vertheilt oder in der Umgebung der dickeren Blattnerven concentrirt, Bleichung und Gelbfärbung der Blätter hervorrufend, klein, frühzeitig nackt, von der zersprengten Epidermis schüsselartig umgeben, braun. Sporen elliptisch, seltener oblong, in der Mitte schwach eingeschnürt, am Grunde abgerundet, am Scheitel schwach kappenförmig verdickt, glatt, braun, 20 — 35 p. lang, 17 — 24 p. dick.» Nach Schroeter ist dieser Pilz von P. Betonicae nicht verschieden. 16. P. Virgaureae (DC. in Synop. plant., Nr. 821, als Xyloma). Libert, Crypt. Ard. exs., Nr. 393. — An der Unterseite grundständiger Blätter von: Solidago Virga aurea L. Im «Strug» bei Idria; Ortenegger Wald bei Reifnitz; sehr reichlich auf dem Friedrichsstein bei Gottschee, August bis September. 17. P. Aegopodii (Schum, in Enum. Plant. Saell. II., p. 233, als Uredo). Link in Linné, Spec, plant, cura Willdenowii, T. VI., Pars. IL, p. 101. — An den Blättern und Blattstielen von: Aegopodium Podagraria L. Im Sommer sehr gemein; Stadtwald bei Laibach; Lustthal; Grosskahlenberg; Veldes; Ulrichsberg. Astrantia major L. (L. Astrantiae Kalchb.) Im Juni am alten Saveufer bei Stošce ; Grosskahlenberg. Malabaila Golaka (Hacquet) Kerner. An der Nordseite der Grmada bei Billichgraz, circa 750 Meter.. Anfangs Juni recht häufig. Die Anwesenheit des Rostes auf dieser Nähr pflanze verräth sich an den Blättern durch pustelförmige, gelb gefärbte Erhabenheiten, in deren Höhlung an der Blattunterseite die ungemein zahlreichen, dunkelbraun gefärbten Sporen sitzen. An den Stengeln bildet das Pilzlager dicke, mehrere Centimeter lange Schwielen, und die Sporen werden hier von Resten der zersprengten Epidermis bedeckt. Verkrümmungen der Blattfläche sind häufig zu beobachten, hingegen seltener solche an den sehr kräftigen Blattstielen. Die Sporen stimmen in Gestalt und Grösse mit jenen auf Aegopodium Podagraria, die auch in der Nachbarschaft auffindlich waren, gut überein und sitzen auf einem farblosen, hinfälligen Stiele, der etwa die Länge der Spore besitzt. — P. Aegopodii auf Malabaila ist im Gebiete sonst noch nicht gefunden worden ; an Orten, wo die Wirtspflanze oft recht häufig ist, suchte ich sie vergeblich. Uebrigens wurde dieses Vorkommen, wie mir Dr. P. Dietel freundlichst mittheilte, früher nur von Massalonge (Uredineae Veronenses, p. 35) erwähnt, der diese Puccinia an der genannten Pflanze auf dem Monte Bolca beobachtete. (Malabaila Golaka [Hacq.] Kerner = M. Hacquetii Tsch.) Sie wird in A. Kerners Flora exs. ausgegeben werden. 18. P. Thalictri Chevallier, Flor. Paris. I., p. 417. — An den Blättern von: Thalictrum flavum L. Alpenwiesen bei Wocheiner-Feistritz im August. Mat. II. S3. y) Hemipuccinia. Uredo- und Teleutosporen bekannt; bei einigen Spermogonien (Brachypuccinia). * Auf monocotyledonischen Nährpflanzen wachsend. 19. P. Baryi (Berk, et Br. in Notices of british Fungi Nr. 755 als Epitea). -— Syn. P. linearis (Rob.) Desm. P. Brachy-podii Otth. An den Blättern von: Brachypodium sylvaticum P. et B. Häufig in den Waldungen der Rosenbacherberge bei Laibach. 20. P. Anthoxanthi Fuck. Symb. myc. IL, Nachtrag, p. 15. — An den Blättern von: Anthoxanthum odoratum L. Auf Wiesen bei Laibach. Mat. I. 48. 21. P. Cesatii Schroeter in Cohns Beiträge z. Biologie, III. Bd., p. 70. — An den Blättern von: Andropogon Ischaemum L. Auf Wiesen bei Veldes; bisher nur in der Uredoform (Uredo Andropogonis Ces.) ; Scheraunitz bei Zirknitz ; auf steinigen Halden bei Toško-Selo nächst Laibach (ca. 530 Meter) im November. 22. P. Maydis Carradori in Giorn. di Fiscia etc. del Brugna-telli 1815, Vili. Voi. — Zumeist an der Oberseite der Blätter von: Zea Mays L. Wiesen in Stephansdorf bei Laibach; Lees in Ober-krain; Ulrichsberg. Von August bis September und öfter sehr reichlich. 23. P. Vulpiniae Schroeter in Rabenh. Fungi europ. 1886. •— An den Blättern von: Carex vulpina L. Auf feuchten Wiesen im Stadtwalde nicht selten. 24. P. dioicae Magnus, Tageblatt des Naturf.-Vereines z. München 1877, p. 200. — An den Blättern und Halmen von: Carex dioica L. Stadtwaldwiesen ; Lustthal. 25. P. oblongata (Link in Obs. IL, p. 27, als Caeoma). — Syn. P. Luzulae. An den Blättern von: Luzula pilosa Willd. Rosenbacherberge bei Laibach ; Friedrichsstein bei Gottschee. Die Uredo erscheint im Herbste auf röthlichen Flecken und Streifen. Die Teleutosporen finden sich an den überwinterten, dürr gewordenen Blättern. Luzula campestris DC. Uredo im August auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. 26. P. Veratri Niessl, Verh. d. k. k. zoolog. -botan. Gesellsch. in Wien 1859, p. 177. — Uredosporen und Teleutosporen an den Blättern von: Veratrum album L. «Črna prst» in der Wochein; Weissenfels. 27. P. Allii (DC. in Flore frang. VI., p. 156, als Xyloma. Conf. Winter, Die Pilze, I. Bd., 1. Abth., p. 184). Rudolphi in Linnaea IV., p. 392. — Syn. Uredo alliorum DC. An den Schäften von: Allium oleraceum L. Laibacher botan. Garten. 28. P. Iridis (DC. in Encyclop. VIII., p. 224, als Uredo). — Uredo im August, Teleutosporen im October an den Blättern von: Iris germanica L. Botan. Garten zu Laibach. * Auf dicotyledonischen Nährpflanzen wachsend. 29. P. Polygoni Pers. Syn. Fung. 227. — Syn. P. Polygoni amphibii et Polygoni Convolvuli DC. Conf. Schroeter, Pilze, p. 336. An den Blättern von: Polygonum amphibium L. var. terrestre. Prulawiese bei Laibach. — Convolvulus L. Hecken bei Tivoli; Roseneck; Ulrichsberg; Veldes. 30. P. Bistorte DC. Flore frang. VI. 61. — An den Blättern von: Polygonum viviparum L. Nicht selten auf höheren Alpenwiesen, z. B. bei Feistritz in der Wochein; Jauerburger und Asslinger Gereuth; bei Lengenfeld ; Vižence bei Zirklach. 31. P. Acetosae (Schumacher in Enum. Flor. Saell. IL, p. 231, als Uredo). Koernicke, Fung. stylosporiferus. — An den Blättern von: Rumex Acetosa L. Bei Vašek nächst Zirklach. — Acetosella L. Im Rekagraben bei Zirklach. Nach Schroeter ist an der ersten Nährpflanze in Schlesien die Teleutosporenform sehr selten, an der zweiten fast nie zu finden. Aehnlich scheint es auch hier zu sein. Uredo stachelig. 32. P. Vincae (DC. in Flore frang. VI. 70 als Uredo). Castagne, Observat. s. 1. Ured. I., p. 21. — An den Blättern von: Vinca minor L. Nagelflué-Felsen an der Save bei Zwischenwässern. Anfangs Mai sind die Blätter reichlich mit Spermogonien bedeckt und zu Ende dieses Monats mit Uredoräschen. Im Juni oder Juli durchbrechen die Teleutosporen die Epidermis. 33. P. Stachydis DC. Flore frang. II., p. 595. — Uredo- und Teleutosporen in gesonderten Räschen an: Stachys recta L. Auf der Insel im Vetdeser See, Mitte August. — Die braungefärbten Uredoräschen finden sich an der Unterseite der Blattfläche ; die schwarzen Teleutosporenräschen theils an den Blättern, theils am Stengel der Nährpflanzen. Eine im Gebiete seltene Art. 34. P. Asperulae Fuck. Symb. myc., p. 56. ■— Uredo- und Teleutosporen an den Stengeln und Blättern von: Asperula cynanchica L. Sonnige Plätze bei Lees, Ende Juli; Straža bei Veldes. 35. P. suaveolens (Pers. in Obs. myc. II., p. 24, als Uredo). Rostrup, Syn. P. obtegens Tul. — An den Blättern von: Cirsium arvense Scop. Bel Laibach sehr gemein; bei Karnervellach (im Herb. Plemel). — Im Mai erscheinen die stark nach Honig riechenden, gelb gefärbten Spermogonien, hierauf die über die ganze Blattfläche zerstreuten Uredoräschen, denen Teleutosporen beigemengt sind. Im September entwickeln sich Teleutosporen in besonderen Räschen (secun-däre Teleutosporen). Cirsium setosum M. B. Grahovo bei Zirknitz. 36. P. Tanaceti DC. Flore frang. IL, p. 222. Exs. Kerner, Flora exs. Austro-Hungarica 1967 (auf Tanacetum C).— An den Blättern von: Artemisia Absinthium L. Gemüsegärten auf dem Laibacher Schlossberge. Tanacetum Corymbosum Schultz. Auf Alpenwiesen bei Wocheiner-Feistritz ; bei St. Peter ober Vigaun; auf Wiesen oberhalb Jagodic und bei der Ambrosiuskirche nächst Ulrichsberg im Juli. 37. P. Oreoselini (Strauss in Wetter. Ann. IL, p. 97, als Uredo). Fuck. Symb. myc., p. 52. — An den Blättern und Stengeln von: Peucedanum Oreoselinum Mönch. Im Savethal bei St esce ; auf Alpenwiesen der Wochein; Hügel Straža bei Veldes. Die zuerst sich bildenden Wintersporen finden sich in grossen, langgestreckten Polstern und verursachen mannigfaltige Verkrümmungen der Stengel und Blätter; die später gebildeten Wintersporen hingegen sind zu kleinen Räschen vereint auf der Unterseite der Blätter angeordnet. (Vergleiche: P. Magnus, Sitzungsberichte der Gesellschaft naturf. Freunde zu Berlin 1877.) Dieser Pilz wurde ausgegeben in Kerners Flora exs. Austro-Hungarica 371. 38. P. bullata (Pers. in Obs. myc. L, p. 98, als Uredo). Schroe-ter, Pilze, p. 335. — Syn. P. Aethusae Mart. P. Apii Corda. — An den Blättern von: Aethusa Cynapium L. var. elatior. Auf dem Laibacher Sclilossberge. Apium graveolens L. In Gemüsegärten nicht selten. Peucedanum Cervaria Cuss. Auf dem Grosskahlenberge. Thysselinum palustre Hoffm. Feuchte Schluchten der Rosenbacherberge bei Laibach. 39. P. Cerasi (Bérenger in Atti d. Congr. di Milano 1884, p. 475, als Mycogone). Corda in Klotzsch, Herb. myc. 1592-— Uredo- (U. Castagnei Rav.) und Teleutosporen an den Blättern von: Prunus Cerasus L. P>ei Oberrosenbach im October. Pie Vegetation des Mycels verursacht zahlreiche viereckige, gelb-röthliche Blattecke, die sich später bräunen und die Erkrankung des Baumes schon von weitem kenntlich machen. Der Pilz ist eine südeuropäische Art, welche bei Laibach wohl eine Nordgrenze der Verbreitung finden dürfte. 40. P. Prunorum Link in Linné Spec, plant, c. Willdenow VI. 2., p. 82. — Syn. Puccinia discolor Fuck. Uromyces Prunorum Fuck. Häufig an der Unterseite der Blätter von: Prunus domestica L. Bei Laibach ; Stephansdorf; Lees; Ulrichsberg. — spinosa L. Auf dem Grosskahlenberge. ó) Pucciniopsis. Aecidien und Teleutosporen werden gebildet. Uredo-Entwicklung unterdrückt. 41. P. Liliacearum Duby, Botan. Gallicum II., p. 891. — Forma: spermogonifera J. Kühn. Aecidien noch nicht beobachtet. Spermogonien mit den Teleutosporen an den Stengeln von : Ornithogalum pyrenaicum L. Auf dem Grosskahlenberge bei Laibach im Mai und Juni. 42. P. Passerinii Schroeter, Neue Pilzarten, im Bericht üb. d. Thätigkeit d. botan. Sect. d. Schles. Gesellsch., Jahrg. 1875, p. 37. — Aecidien (Aecidium Thesii Desv.) und Teleutosporen gleichzeitig an den Blättern von: Thesium montanum Ehrh. An Gebüschen bei Göriach in Oberkrain im August. Diese bisher nur aus Italien (Parma) bekannte Art unterscheidet sich von P. Thesii Chaill. durch leicht ablösliche, kurz gestielte Teleutosporen, deren Membran mit kleinen, halbkugeligen Warzen dicht bedeckt ist. Uredo fehlt. 43. P. carniolica Voss, Oesterr. botan. Zeitschr. 1885, p. 420. — Exs. A. Kerner, Flora exs. Austro-Hungarica 1961. Aecidien (Aecidium Peucedani Voss) und Teleutosporen an den Blättern und Blattstielen von : Peucedanum Schottii Bess. Auf Felsen des Veldeser Schlossberges vom Juli bis October ziemlich häufig. Am angegebenen Orte gab ich folgende Beschreibung der durch mehrere Jahre beobachteten Fruchtformen des Pilzes: I. Aecidium Peucedani mihi. — Ae. pseudoperidiis plerumque hypo-phyllis, sparsis, minutis, ore albo lacerato, disco luteo. — Sporiš plus minusve globosis , ellipsoiđeis vel polygonis, episporio levi, intus luteis, 20 p., diam., vel 24—26 long. 15 lat. Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. 21 III. P. acervulis pulvinatus, hypophyllis, etiam in petiolo longitudi-naliter dispositis, epidermide longe tectis, nigris, nitidis. — Sporiš irregu-laribus, aut cuneatis, aut clavatis , aut oblongis, aut polyedris, vertice truncatis, rotundatis vel apiculatis, incrassatis, medio paululo constrictis, basi in pedicello augustatis, episporio levi, fuscis; 49 — 53 long, (sine pedicello), 20—24 lat. (loc. sup.). Anfangs Mai findet man an den Blättern der Nährpflanze wenige Spermogonien von gelblicher Farbe. Gegen Ende des Monats sind die ersten Aecidienbecher ausgebildet, und etwa im xAugust bildet das Mycel Teleutosporen. Die Bildung der Aecidienbecher und der Teleutosporen-polster dauert sodann bis zum Spätherbste fort. Nicht nur die Aecidienfrucht und das gänzliche Fehlen der Uredo-sporen, sondern auch die Beschaffenheit der Teleutospore unterscheidet Puccinia carniolica von den anderen, auf Schirmbltitlern lebenden Puccinia-Arten, namentlich von P. bullata und P. Oreoselini. Mat. V. 176, c. ic. 44. P. fusca Relhan, Flora catabrigiensis 1793. Conf. Schroeter, Pilze, p. 343. — Syn. P. Anemones Pers. Aecidien (Aeci-dium Anemones Gmel., A. leucospermum DC.) und Teleutosporen an den Blättern von : Anemone nemorosa L. Rosenbacherberge und Jantschberg bei Laibach gemein; Ulrichsberg bei Zirklach. Die Fruchtformen sind gewöhnlich auf getrennte Individuen der Nährpflanze vertheilt, die meist nicht zur Blüte gelangen und auffallend verlängert sind. Aecidien fanden sich auch einmal an den Blütenblättern des Windröschen. Anemone trifolia L. An der nördlichen Abdachung des Hügels «Straža» bei Veldes im Mai; gleichfalls in beiden Fruchtformen. 45. P. Tragopogonis Corda, Icon. V. 50, T. 2, Fig. 11. — Aecidien (A. Tragopogi Pers.) und Teleutosporen an den Blättern von: Tragopogon pratense L. Auf Wiesen bei Laibach vom Mai bis Juni nicht selten. Vor den Aecidien erscheinen reichlich Spermogonien, welche die ganze Blattfläche bedecken. Auch auf dieser Nährpflanze werden ausnahmsweise Uredosporen gebildet. Tragopogon major Jacq. Auf dem Ulrichsberge in beiden Fruchtformen. s) Eupuccinia. Aecidien, Uredo- und Teleutosporen bekannt. * Autoecische Arten. Sämmtliche Fruchtformen werden auf derselben Nähr-species gebildet. 46. P. Porri (Sowerby in Engl. Fungi, Taf. 411, als Uredo). Winter, Die Pilze, I. Bd., 1. Abth., p. 200. — Syn. Uredo ambiguus De Candolle, Flore frang. VI., p. 64. Uromyces ambiguus Fuckel, Symb. myc., p. 64. Puccinia mixta Fuckel, 1. c., p. 58. Puccinia mixta Fuckel var. simplex Koernicke. 1. Aecidien nicht beobachtet. 2. Uredo- und Teleutosporen in gesonderten Räschen an Stengeln und Blättern von: Allium cannatimi L. Laibach : Hort. bot. ; auf dem Grosskahlen-berge ; auf dem Schlossberge bei Veldes. Die Uredoräschen sind roth und werden, wie die meist gleichzeitig vorkommenden, schwarz gefärbten Teleutosporen, lange von der Oberhaut bedeckt. Allium Schoenoprasum L. In Küchengärten bei Laibach nicht selten. — Scorodoprasum L. Auf Aeckern bei Veldes; bei Schloss Weissenstein in Unterkrain von Karl Deschmann gefunden. Anmerkung. In den Teleutosporen-Rasen dieses Pilzes findet man nicht selten, besonders auf Allium cannatimi, nebst den zweizeiligen Teleutosporen auch zahlreiche einzeilige (Mesosporen, Fuckels). Diese Form nannte Fuckel Puccinia mixta. In den Teleutosporen-Rasen auf Allium Scorodoprasum kommen nur einzellige Teleutosporen vor; auf diese Form ist Uromyces ambiguus (DC.) Fuck, begründet. Bei Allium Schoenoprasum findet sich auch häufig diese Ausbildungsweise des Pilzes, und darauf gründet sich: Puccinia mixta Fuckel, var. simplex Koernicke. 47. P. Primulae (De Candolle in Flore frang. VI., p. 68, als Uredo). Greville, Flor. Edingh., p. 432. — Syn. Aecidium Primula De Candolle. Sämmtliche Fruchtformen an der Unterseite der Blätter von: Primula acaulis Jacq. Auf dem Vogelsberge bei Idria; im Reka-graben bei Zirklach (hier nur Uredo- und Teleutosporen). 48. P. obtusa Schroeter, Brand- und Rostpilze Schlesiens, p. 13. Sonderabdruck aus «Abhandl. der Schlesischen Gesellschaft f. vaterl. Cultur», Jahrgang 1869. — Die drei Fruchtformen an den Blättern von: Salvia verticillata L. Auf dem Grosskahlenberge bei Laibach ; im Rekagraben bei Zirklach ; am Ufer des Veldeser Sees. Aecidien im Juni, Uredo- und Teleutosporen im August und September. Grahovo bei Zirknitz, Mat. I. 43. 49. P. Menthae Pers. Syn. fung., p. 227. — Syn. Aecidium Menthae DC. Uredo Menthae Pers. P. Calaminthae Fuck. P. Clinopodii DC. Exs. Kerner, Flora exs. Austro-Hun-garica 1980. (Uredo auf Satureja montana L. mit Dar-luca Filum Cast.) 1. Aecidien an den Blättern von: Calamintha grandiflora Mönch. Auf dem Wege von Franzdorf nach Pokojiše. 2. Uredo- und Teleutosporen an: Calamintha grandiflora Mönch. Ebenda und bei Jauerburg. — Nepeta Clairv. Auf der Slivnica bei Zirknitz; Ulrichsberg. — officinalis Hausm. Grosskahlenberg; Ulrichsberg. Clinopodium vulgare L. Rosenbacherberge bei Laibach ; Ulrichs- berg; Scheraunitz und Strmec bei Zirknitz. Mentha aquatica L. Dobrova bei Laibach ; Martinjak bei Zirknitz. — arvensis L. Schutthalden bei Laibach ; Ulrichsberg; Grahovo. — hirsuta L. Bei Zwischenwässern. — sylvestris L. Gradasca-Thal bei Laibach; Veldes; Weissen-fels; Rekagraben bei Zirklach; Grahovo. Origanum vulgare L. Auf dem Ulrichsberge im September. Satureja montana L. Zwischen Neuming und Witnach i. d. Wochein. — pygmea Sieb. (Uredo.) Strmec bei Zirknitz. 50. P. Convolvuli (Strauss in Wetter. Annal. IL, 96 als Uredo). Castagne, Catal. plant, d. environs de Marseille, Aix 1845 et Suppl. 1850. — Syn. Uromyces Calystegiae (De Bary) Fuck. Sämmtliche Fruchtformen an den Blättern von: Convolvulus (Calystegia) Sepium L. An Hecken bei Laibach während des Sommers nicht selten. In «Oesterr. botan. Zeitschr.» 1878, Nr. 12, und «Materialien» I. 37 habe ich, gestützt auf genaue Betrachtung der Vegetation des Pilzes, den Zusammenhang von Uromyces Calystegiae mit Puccinia Convolvuli dargelegt und die Sporen des ersteren als «Mesosporen» des letzteren erklärt. Dr. Winter hat sich dieser Anschauung auch angeschlossen in der zweiten Auflage von Rabenhorsts Kryptogamenflora, I. Bd., 1. Abth., p. 205. 51. P. Gentianae Link, Spec. Coniomycet. IL, p. 73. — Aecidien , die überhaupt erst vor kurzer Zeit durch Winter (1. c., p. 206) im Oberengadin aufgefunden wurden, nicht beobachtet; Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von : Gentiana Cruciata L. In Oberkrain im Herbste nicht selten ; so in der Wochein; Dragatila! bei Vigaun; im Koroški Graben des Loiblthales ; Ulrichsberg bei Zirklach. Gentiana Pneumonanthe L. Feuchte Wiesen bei St. Veit nächst Laibach (leg. K. Deschmann). 52. P. Prenanthis (Pers.) Fuck. Symb. myc., p. 55. — Syn. P. Chondrillae Corda; P. maculosa Koernicke; Aecidium Prenanthis Schum. ; A. Lactucae Opiz. Exs. Rabenhorst, Fungi europ. 3118 (Aecidium auf Doronicum austriacum). Kerner, Flora exs. Austro - Hungarica 1167 (auf Prenanthis). Sämmtliche drei Fruchtformen an den Blättern von : Doronicum austriacum Jacq. Kroisenegg bei Laibach. Lactuca muralis Dou. Rosenbach; Krimberg; Slivnica bei Zirknitz. Prenanthis purpurea L. Sehr häufig auf dem Rosenbacherberge bei Laibach; Ulrichsberg bei Zirklach. 53. P. Lampsanae (Schultz.) Fuck. Symb. myc., p. 53. — Sämmtliche Fruchtformen an den Blättern von : Lampsana communis L. Laibacher Schlossberg; Kalkfelsen bei Franzdorf; Grahovo; Zirklach. Crepis paludosa Mönch. Golovc-Abhang bei Kroisenegg. — biennis L. Wiesen bei Laibach, besonders im Stadtwalde häufig. — incarnata Tausch. Laurentiusberg bei Billichgraz. Dr. Schroeter beschreibt (Pilze, p. 319) eine Puccinia Crepidis; zu dieser gehören die Rostpilze auf den beiden letztgenannten Nährpflanzeu nicht, da ihre Aecidien in kreisförmigen, grösseren oder kleineren Gruppen stehen. Die Aecidien der Puccinia Crepidis werden beschrieben: «Aecidien entfernt stehend, gleichmässig über die ganze Blattunterseite und meist über alle Blätter einer Nährpflanze vertheilt.» 54. P. flosculosorum (Albertini und Schweinitz in Conspect., p. 123, als Uredo). Winter, Die Pilze, p. 206. — Syn. P. Centaureae Mart. ; P. Hieracii Mart. ; P. Cirsii Lasch. ; P. Bardanae Corda; P. Compositarum Schlechtendal. I. Sämmtliche Fruchtformen wurden beobachtet an: Centaurea Jacea L. Grosskahlenberg; Roseneck; Ulrichsberg. — Scabiosa L. Bei Veldes in Oberkrain ; Ulrichsberg. Cirsium Erysithales Scop. Im «Bekel» bei Franzdorf; «Črna prst»; Straža bei Veldes; beim Rothweinerfall. Cirsium oleraceum Scop. Laibach; Stadtwald; Roseneck; Lustthal; Ulrichsberg; Grahovo. Cirsium palustre Scop. Feuchte Wiesen bei Unterrosenbach. Serratula tinctoria L. Utik und Dobrova bei Laibach; auf der Slivnica bei Zirknitz. 2. Nur Uredo- und Teleutosporen fanden sich an: Centaurea nigrescens Willd. var. wochiniensis. Rosenbach. — paniculata L. Grosskahlenberg; Veldes. — coriacea W. et K. Auf Wiesen bei Lees in Oberkrain. — axillaris Willd. Ebenda. (Etwa zu Puccinia montana Fuck, gehörig.) Carlina vulgaris L. Auf dem Utikerberg bei Laibach. Carduus acanthoides L. Auf dem Moorgrunde bei Lauerza. Cichorium Intybus L. Ješča bei Laibach; Veldes; Ulrichsberg. Cirsium lanceolatum Scop. Lauerza bei Laibach; Wochein; Grahovo. — eriophorum Scop. Auf Bergwiesen ober Assling und Wurzen; Veldes. Hieracium murorum L. Auf dem Rosenbacherberg bei Laibach; Veldes. Hieracium sabaudum L. Rosenbacherberg; Rekagraben bei Zirklach. Hy pochoeris maculata Scop. Auf Bergwiesen der Straža bei V eldes häufig. Leontodon autumnalis L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Hypochoeris hispidus L. Auf der Straža bei Veldes im August. Lappa major L. Bei Laibach; an der Strasse nach Sonnegg. — minor DC. Bei St. Georgen nächst Krainburg im September. (S. Robič.) Picris hieracioides L. Ulrichsberg. Taraxacum officinalis Wigg. Bei Laibach häufig; Ulrichsberg; Veldes. 55. P. Epilobii DC. Flore frang. VI., p. 61. — Syn. Aecidium et Uredo Epilobii DC. Pucc. pulverulenta Greville. Sämmtliche Fruchtformen an den Blättern von : Epilobium hirsutum L. Grahovo bei Zirknitz. 56. P. Galiorum Link, Spec. IL, p. 76. 1. Sämmtliche Fruchtformen an den Blättern von: Galium Mollugo L. Rosenbacher- und Schlossberg bei Laibach ; Lees. — verum L. Bei Unterrosenbach nicht selten. 2. Uredo- und Teleutosporen allein an: Galium aristatum L. Auf dem Jauernik bei Zirknitz (Herbar Dol-liner) ; Bergwälder bei Vigaun in Oberkrain. Galium aparine Schott. Auf dem Ulrichsberge im September. — Cruciata Scop. Grahovo bei Zirknitz. — sylvestre Poll. var. alpinum Gaud. Beim Ursprung des Jauer-burgerbaches im Bärenthal ob Jauerburg (circa 1000 Meter). 57. P. Adoxae Hedwig fil. bei DC. Flore frang. IL, p. 220. — Sämmtliche Fruchtformen an den Blättern von : Adoxa Moschatellina L. Ist eine der häufigsten Puccinien des Laibacher Schlossberges ; das Aecidium albescens Grev. ist recht selten und wurde nur bei Bischoflack und im Kočna-Sattel ob Assling gefunden. 58. P. Pimpinellae Link, Spec. IL, p. 77. — Syn. Puccinia Chaerophylli Purton ; P. Myrrhis Schweiniz ; P. reticulata De Bary; Aecidium Pimpinellae Kirchner. 1. Sämmtliche Fruchtformen an den Blättern von: Pimpinella magna L. Auf dem Krimberge bei Laibach. — Saxifraga L. Schloss- und Rosenbacherberg ; Grosskahlenberg; Veldes; Rekagraben bei Zirklach. 2. Nur Uredo- und Teleutosporen an: Anthriscus sylvestris L. Ulrichsberg ; Grahovo bei Zirknitz. Chaerophyllum aureum L. Laibacher botanischer Garten ; Lees in Oberkrain. Chaerophyllum sp. Bei St. Leonardi ob Ulrichsberg (ca. 802 Meter). Myrrhis odorata Scop. Im botan. Garten zu Laibach. 59. P. Saniculae Greville, Flor. Edin., p. 431. — Aecidien nicht beobachtet. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von : Sanicula europaea L. Bergwälder bei Vigaun in Oberkrain; im Rekagraben bei Zirklach. 60. P. Violae (Schum, in Enum. Plant. Saell. IL, p. 224, als Aecidium) DC. Flore frang. VI. 62. 1. Sämmtliche Fruchtformen an den Blättern von: Viola canina L. Bei Rosenbach nicht selten ; Ulrichsberg. — odorata L. Laibacher Schlossberg; Grosskahlenberg. 2. Nur Uredo- und Teleutosporen an: Viola hirta L. Dobrova bei Laibach; Zwischenwässern. — Martii Doll. var. alba. Auf dem Krimberge. — persicifolia Roth. yar. elatior. Laibacher botan. Garten. — Riviniana Rchb. Ulrichsberg bei Zirklach. ** Heteroecische Arten. Aecidien und die sie begleitenden Spermogonien auf einer anderen Nährspecies als die Uredo- und Teleutosporen. a) Uredosporen roth gefärbt und ohne Paraphysen. 61. Puc. Graminis Pers. Disp. method., p. 39. 1. Aecidien (Aecidium Berberidis Gmelin) an den Blättern von : Berberis vulgaris L. Bei Laibach gemein ; Lustthal; Gamling; Grosskahlenberg; Jantschberg; Zwischenwässern; Veldes; Weissenfels. An den Früchten der Nährpflanze (var. fructicolum Lasch) auf dem Wege von Zwischenwässern nach St. Katharina. 2. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern und Stengeln von: Avena sativa L. Felder bei Laibach. Agrostis stolonifera L. Auf Wiesen bei Tivoli. — vulgaris With. Golovcberg; Grosskahlenberg. Aira caespitosa L. Grosskahlenberg; Ulrichsberg; Scheraunitz bei Zirknitz. Brachypodium pinnatum Bv. (non P. Baryi). Wiesen bei Lees. Calamagrostis Halleriana DC. Save-Auen bei Laibach. — montana Host. In Strug bei Idria. Dactylis glomerata L. Ueberall gemein. Hordeum vulgare L. Auf Feldern bei Laibach. — jubatum. Grahovo bei Zirknitz. Lolium temulentum L. Save-Ufer bei Laibach (nächst Ješča'1. Poa compressa L. (non P. Poarum). Im Kankerthale bei Krainburg. — nemoralis L. Bei Jauerburg neben der Quelle «Stvrtnik» (Herb. Plemel). Secale Cereale L. Felder bei Laibach; Lees; Radmannsdorf. Triticum repens L. Allgemein bei Laibach; Grahovo. — vulgaris L. Felder bei Laibach; Lees. 62. P. coronata Corda, Icon. L, p. 6, T. II., Fig. 46. 1. Aecidien (A. Rhamni Gmel.) an den Blättern von: Rhamnus Frangula L. Auf dem Rosenbacherberge bei Laibach häufig. — cathartica L. Bei Laibach ; Lees ; Radmannsdorf. 2. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern und Halmen von : Arrhenatherum elatius M. B. Laibacher Schlossberg. Andropogon Ischaemum L. Ebenda. Avena sativa L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Festuca gigantea Vili. Ebenda mit P. graminis. — elatior L. An Wiesenrändern bei Veldes in Oberkrain. Holcus lanatus L. Wiesen bei Laibach; Lauerza. Lolium perenne L. Wiesen bei Laibach gemein. Poa nemoralis L. (non P. Poarum). Bei Tivoli nächst Laibach. — trivialis L. Ebenda. 63. P. sessilis Schneider in Schroeter, Brand- und Rostpilze Schlesiens, p. 19. — Das Aecidium auf Allium ursinum L. (A. Allii ursini Pers.) scheint in Krain zu fehlen. Uredo-und Teleutosporen an den Blättern und Halmen von: Phalaris arundinacea L. Utik und Kaltenbrunn bei Laibach. b) Uredosporen roth, mit Paraphysen. 64. P. Rubigo-vera (DC. in Flore fràng. VI., p. 83, als Uredo). Winter, Die Pilze, I. Bd., 1. Abth., p. 217. — Syn. P. striaeformis Westd. ; P. straminis Fuck. 1. Aecidien nach den Versuchen De Bary’s auf An-chusa officinalis und Lycopsis arvensis L. Diese Aecidien wurden in Krain nicht aufgefunden. Die Zusammengehörigkeit der Aecidien anderer Boragineen zu dieser Puccinia ist nicht nach gewiesen; jene auf Pulmonaria und Symphytum erscheinen hier so sporadisch, dass ich sie an anderer Stelle verzeichnet habe. — Sieh übrigens meine Notiz bei P. straminis in Mat. I. 2. Uredo- und Teleutosporen auf zahlreichen Gräsern. So an : Avena flavescens L. Wiesen bei Tivoli und Stadtwald. Bromus arvensis L. Ebenda. — mollis L. Ebenda. — secalinus L. Unter der Saat bei Rosenbach und Veldes. — sterilis L. Auf Feldern des Schlossberges. Festuca elatior L. Wiesen bei Laibach. — sylvatica Vili. Auf dem Ulrichsberge. Hordeum vulgare L. Auf Aeckern bei Laibach häufig. Secale Cereale L. Ebenda. Triticum repens L. Bei Selo; Stadtwald. — turgidum L. Laibach, botan. Garten. — vulgare L. Auf Aeckern bei Laibach. 65. P. Rubigo-vera (DC.) var. simplex Koernicke, Land- und Forstw.-Zeitung 1865, Nr. 50. — Syn. P. Hordei Fuck.; P. anomala Rostrup. Auf den Blättern von: Hordeum murinum L. Auf Brachen bei Laibach. — vulgaris L. Felder bei Laibach ; auf dem Ulrichsberge im September. 66. P. Poarum Nielsen, Bot. Tidsskrift, 3. Reihe, II. Bd., p. 26. 1. Aecidien (A. Tussilaginis Gmel.) an den Blättern von : Tussilago Farfara L. Im Gebiete sehr gemein. 2. Uredo- und Teleutosporen an den Halmen von: Poa compressa L. Kroisenegg bei Laibach. — nemoralis L. Auf dem Rosenbacherberge. c) Uredosporen braun. 67. P. Molinae Tul. Ann. sc. nat., IV. Ser., II. Vol., p. 141. 1. Aecidien (Aecidium Orchidearum Desm.). Bis nun nicht beobachtet. 2. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Moünia altissima Host. Auf dem Rosenbacherberge bei Laibach selten. 68. P. Sesleriae Reichardt, Verhandl. d. k. k. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien, Jahrg. 1877, p. 842. 1. Aecidien (Aecidium Rhamni Gmel. pr. p.) an den Blättern von: Rhamnus saxatilis Jacq. Auf dem Laibacher Felde bei Josefsthal; Grosskahlenberg; Jauerburg; Ilovcawald. 2. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Sesleria varia Wettst. An den Nagelflué-Felsen des Savethaies bei Zwischenwässern; Veldes; Jauerburg. 69. P. Phragmitis (Schum, in Enum. Plant. Saell. II., p. 231, als Uredo). Koernicke, Hedwigia 1876, p. 179. 1. Aecidien (Aecidium Rumicis Schlechtd.) an den Blättern von: Rumex crispus L. Feuchte Wiesen bei Kaltenbrunn. — obtusifolius L. Stadtwald. 2. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern und Halmen von : Phragmitis communis Trin. Stadtwald; Kaltenbrunn; Grahovo bei Zirknitz. Diese Art tritt gewöhnlich mit der folgenden gesellig auf, ist jedoch durch die grösseren, dick - polsterförmigen Rasen der Teleutosporen leicht kenntlich; der Uredoform fehlen Paraphysen, die bei jener der folgenden Art reichlich beigemengt sind. 70. P. Magnusiana Koernicke, Hedwigia 1876, p. 179. I. Aecidien noch nicht ganz sichergestellt. Nach Schroeter ein solches, das dem Aecidium Rumicis ganz gleich gebaut ist; nach Plowright hingegen ein Aecidium auf Ranunculus repens und von dem zu Uromyces Dac-tylis gehörigen nicht unterscheidbar. 2.) Uredo- und Teleutosporen an den Blättern und Halmen von : Phragmites communis Trin. Sumpfstellen des Laibacher Moores; am Fusse des Krimberges; Loke bei Stein (leg. Schafer). 71. P. Caricis (Schum, in Enum. Plant. Saell. II., p. 231 , als Uredo). Rebentisch, Flora neom., p. 356. — Syn. P. cari-cina DC.; P. strida Link. 1. Aecidien (Aecidium Urticae) an den Stengeln und Blättern von : Urtica dioica L. Bei Laibach nicht selten. 2. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Carex acuta L. Stadtwaldwiesen ; Lustthal. — digitata L. Zeyer bei Zwischenwässern. — Iurta L. Eisenbahndämme bei Laibach; neben Urtica dioica mit veralteten Aecidien. Carex montana L. Bergwiesen bei Nesselthal in Unterkrain (Herbarium Plemelianum) ; Schlossberg bei Veldes. Carex paniculata L. An Bächen bei Lustthal nächst Laibach. — pilosaScop. Laibach.Schlossberg; Morasthiigel «Ausser-Goritz». 72. P. silvatica Schroet. in Cohns Beiträge zur Biologie der Pflanzen, III. Bd., p. 68. 1. Aecidien (Aecidium Taraxaci Kunze et Schmidt) an den Blättern von : Taraxacum officinale Wigg. Auf Wiesen bei Laibach nicht selten. 2. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Carex brizoides A. Teichufer bei Kroisenegg ; Kaltenbrunn. — praecox Jacq. Grosskahlenberg. h) Gruppe: Phragmidiei Schroeter. Teleutosporen drei- bis vielzellig, Membran mit einer oder vier Keimsporen. 3. Triphragmium Link. i. T. Ulmariae (Schum, in Enum. plant. Saell. II., p. 227, als Uredo). Link in Linné, Spec, plant. VI. 2, p. 84. — Syn. Uredo Ulmariae. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von : Spiraea Ulmaria L. Stadtwaldwiesen; Lustthal. Uredo im Mai, Teleutosporen im September. 4. Phragmidium Link. a) Phragmidiopsis. Aecidien und Teleutosporen bekannt. Uredo fehlt. 1. Phr. carbonarium (Schlechtend. in Linnaea I., p. 237, als Xenodochus). Winter, Die Pilze, I. Bd., 1. Abth., p. 227. — Aecidien und Teleutosporen an den Stengeln und Blättern von: Sanguisorba officinalis L. Grahovo bei Zirknitz. ß) Euphragmidium. Aecidien, Uredo- und Teleutosporen bekannt, welche sich stets auf der gleichen Nähr-species ausbilden. 2. Phr. fusiforme Schroeter, Brand- und Rostpilze, p. 24. — In allen drei Fruchtformen an den Blättern und Früchten von: Rosa alpina L. Hirtenberg bei Zwischenwässern ; Krimberg; Friedrichsstein bei Gottschee. Die Aecidien (Caema) bilden an den Blättern, besonders an deren Stielen, lange, miniumrothe Schwielen oder rundliche Häufchen; auch an den unreifen Früchten finden sie sich in ausgedehnten Polstern. Ihre Sporen hängen, zu kurzen Ketten vereint, zusammen. Teleutosporen meist 11 — I2zellig. 3. Phr. subcorticium (Schrank in Hoppes «Botan. Taschenb.» 1793, p. 68, als Lycoperdon). Winter, Die Pilze 1. c., p. 228. — Alle drei Fruchtformen an Rosa centifolia; Uredo- und Teleutosporen an: Rosa repens Wib. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. — arvensis Huds. Auf dem Ulrichsberge im August. — canina L. Ebenda; bei Laibach nicht selten. — centifolia L. Laibach; Vigaun in Oberkrain; Grahovo. Die Aecidien, die meist im Juni auftreten, bilden an den Blättern kleine, an den Blattstielen und Zweigen grosse und weit ausgedehnte Polster von orangerother Farbe mit spärlichen Paraphysen. Die Uredo-sporen entstehen auf den Biattunterseiten und stehen in kleinen, öfter zu-sammenfliessenden Räschen, die keine Paraphysen enthalten. Später treten zwischen den Uredorasen die schwarzen lockeren Rasen der Teleutosporen auf, die einen langen, unten verdickten Stiel haben und 4 — 9zellig sind. 4. Phr. Fragariastri (DC. in Encycl. VIL, p. 35, als Puccinia). Schroeter, Pilze, p. 351. — Syn. Phr. granulatum et brevipes Fuck. Aecidien, Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Potentilla carniolica Kern. Laurenziberg bei Billichgraz. — Fragariastrum Ehrh. Laibach: Botan. Garten. Poterium Sanguisorba L. Hügel «Babna Gora» bei Laibach; Uranšica-Berg; Veldes; Ulrichsberg. 5. Phr. Potentillae (Pers. in Synops., p. 229, als Puccinia). Winter 1. c., p. 229. — Syn. Phr. obtusum Schmidt et Kunze. An den Blättern von: Potentilla argentea L. Auf dem Schlossberge bei Laibach. — verna L. Scheraunitz bei Zirknitz; auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. 6. Phr. Tormentillae Fuck. Symb. myc., p. 46. — In allen Fruchtformen an den Stengeln und Blättern von: Potentilla Tormentilla L. Rosenbacher- und Uranšica-Berg bei Laibach ; Ulrichsberg bei Zirklach ; Zirknitz. 7. Phr. Rubi (Pers. in Dispos., p. 38, als Puccinia). Winter 1. c., p. 230. — Exs. Kerner, Flora exs. Austro-Hunga-rica 361 (auf R. bifrons). Aecidien, Uredo- und Teleutosporen an: Rubus bifrons Vest. Schloss- und Rosenbacherberg bei Laibach; Krimberg. Rubus caesius L. Grahovo bei Zirknitz. Rubus saxatilis L. Išca-Schlucht bei Brunndorf. Die Teleutosporen dieser Art sind 3 — 8 (meist 5 — ó)zellig, warzig, am Scheitel mit warzen-oder kegelförmiger, blasser Spitze versehen. Der Stiel lang und an der Basis stark verdickt. 8. Phr. violaceum (Schultz in Prod. Florae Starg., p. 457, als Puccinia). Winter 1. c., p. 231. — Syn. Phr. asperum Wallroth ; Uredo vepris Roberge. Die drei Fruchtformen an : Rubus fruticosus L. Schlossberg bei Laibach ; Lees in Oberkrain ; auf dem Ravnik bei Toško-Selo (circa 567 Meter) häufig im October. Die Teleutosporen dieser Art sind 3—5 (meist 4) zeitig, der Stiel länger als bei der vorigen Art und weniger stark verdickt. Die Sporenräschen, welche bei Phr. Rubi klein sind und gewöhnlich zusammenfliessen, sind hier dick-polsterförmig und gewöhnlich isolirt. 9. Ph. Rubi Idaei (Pers. Obs. myc. II., p. 24, als Uredo). Winter 1. c., p. 231. — Syn. Phr. intermedium Eysen- hardt ; Phr. effusum Auerswald. Aecidien nicht gesehen ; Uredo- und Teleutosporen an: Rubus Idaeus L. Rothweinerfall bei Veldes; Mala planina ob St. Leonardi bei Zirklach ; Strmec bei Zirknitz. c) Gruppe: Endophyllei Schroeter. Teleutosporen zu Ketten verbunden, deren einzelne Zellen leicht trennbar sind. Die Sporenlager gleichen gänzlich den Aecidien der Puccinien; jede einzelne Spore keimt nach Art der Teleutosporen und bildet ein Pro-mycel, welches Sporidien abschnürt. 5. Endophyllum Léveillé. 1. E. Sempervivi(Albertini et Schweinitz in Conspect., p. 126, als Uredo). — Syn. E. Persoonii Lèv. An den Blättern von : Sempervivum sp. Laibacher botan. Garten. 2. E. Euphorbiae (Pers. in Synops. fung. 221 als Aecidium pr. p.). — An den Blättern von : Euphorbia amygdaloides L. Auf dem Grosskahlenberge bei Laibach. d) Gruppe: Gymnosporangiei Schroeter. Teleutosporen von weiten Gallerthüllen umgeben, welche zusammenfliessen, so dass die Sporen zu einem gallertartigen Fruchtkörper vereinigt sind. 6. Gymnosporangium Hedw. fil. i. G. clavariaeforme (Jacquin in Collectanea ad botanicam etc. IL, p. 174, als Tremella). Rees, Die Rostpilze der deutschen Coniferen, Halle 1869. I. Aecidien (Aecidium laceratum Sow., A. Oxyacan-thae Pers., Roestelia carpophila Bagnis) an den Blättern von : Crataegus Oxyacantha L. Freudenthal bei Oberlaibach ; St. Katharina ob Zwischenwässern; Veldes. — An den Früchten von: Crataegus monogyna Jacq. Vorberge bei Zwischenwässern. 2. Teleutosporen an den Aesten von: Juniperus communis L. Südabhang des Hirtenberges ob Zwischenwässern; Ulrichsberg bei Zirklach; Gottschee; zwischen Laserbach und Soderschitz sehr reichlich. 2. G. juniperinum (L. in Spec. Plant., p. 1625, als Tremella). Winter, Die Pilze, 1. c., p. 234. — Syn. Tremella conica DC. ; T. auriformis Hoffm.; Gym. conicum Reess. 1. Aecidien (Aecidium cornutum Gmel.) an den Blättern von : Aronia rotundifolia Pers. Grosskahlenberg und Krim bei Laibach; Straža bei Veldes; Solzno bei Zirknitz. Sorbus aucuparia L. Laibach; Lees; Veldes; Slivnica bei Zirknitz. — torminalis Crantz. In Gärten Laibachs. 2. Teleutosporen an den Aesten von: Juniperus communis L. Grosskahlenberg; Ulrichsberg bei Zirklach. 3. G. Sabinae (Dicksons in Fase, plant, crypt. Brittaniae I., p. 14, als Tremella). Winter 1. c., p. 232. — Syn. Gymno-sporangium fuscum Oerstedt. 1. Aecidien (Roestelia cancellata Rebentisch) an den Blättern von : Pyrus communis L. Gärten in Laibach; Veldes. 2. Teleutosporen an den Aesten von: Juniperus Sabina L. Im Gebiete noch nicht beobachtet. e) Gruppe: Melampsorei Schroeter. Teleutosporen zu flachen, krustenförmigen Lagern oder dünnen Säulchen vereinigt. Jede Teleutosporenzelle mit einem Keimporus. 7. Melampsora Castagne. 1. M. betulina (Pers. in Synops., p. 219, als Uredo). Tul. Ann. sc. nat. 1854. — Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Betula alba L. Rosenbacherberg bei Laibach; Veldes; Vigaun ; Ulrichsberg. Betula pubescens Ehrh. Moorgrund bei Crna Vas. 2. M. populnea (Pers. in Obs. myc. II., p. 25, als Sclerotium). Kerner, Schedae ad floram exs. Austro-Hungaricam 357. — Syn. M. populina Cast; Uredo longicapsula DC.; U. farinosa Schultz. Exs. Kerner, Flora exs. Austro-Hun- garica 357. (Auf Populus balsamifera L.) Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Populus balsamifera L. Am Laibach-Ufer bei Stephansdorf. nigra L. Laibach : Tivoli ; Stadtwald ; Moorgrund ; Uranšica. — pyramidalis Rotz. Alleen bei Laibach, 3. M. Tremulae Tub Ann. sc. nat. IV., Ser. 2., p. 95. — Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Populus Tremula L. Bei Laibach häufig; Rekagraben und Ulrichsberg bei Zirklach ; Slivnica bei Zirknitz. 4. M. salicina Léveillé, Annales d. sciences nat. Bot. 1847, Vili., p. 375. — Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Salix alba L. Tivoli und Stadtwald bei Laibach nicht selten. — Caprea L. Tivoli; Ufer des Veldeser Sees; Grahovo bei Zirknitz. Salix cinerea L. Moorgrund bei Lauerza. — glabra Scop. Im Martulikgraben bei Kronau. (Uredo.) — grandifolia Ser. Laibach: Botan. Garten. (Uredo.) — incana Schrank. Kaltenbrunn bei Laibach; Grahovo. — Jacquinii Host. Alpe Grintovec. (Uredo.) — nigricans Fr. An Bächen bei Vigaun in Oberkrain. — purpurea L. Tivoli bei Laibach. Anmerkung. Unterscheidet man nach den Uredosporen, mit von Thuemen 13 und Schroeter, so würden die Roste auf Salix, Caprea, cinerea, glabra, grandifolia zu Melampsora farinosa (Pers.) Schroeter, jene auf den übrigen Weidenarten hingegen zu M. epitea (Kunze und Schmidt) Thuemen zu stellen sein. Jedoch mir scheinen die Unterschiede nicht so constant ; auch stehen die Beschreibungen bei den genannten Schriftstellern nicht in Uebereinstimmung. 5. M. Carpini (Nees in «System», p. 16, als Caeoma) Fuck. Enum. Fung. Nass. Nr. 26. — Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Carpinus Betulus L. Hecken bei Laibach. Die Uredo findet sich gewöhnlich im September; die Wintersporen trifft man im darauf folgenden Frühjahre an den ganz abgewelkten Blättern in Form kleiner, braunschwarzer Krusten; Ulrichsberg. 6. M. Euphorbiae (Schubert in Ficinus Flor. Dresd. als Rhy-tisma). Castagne, Catalogue de plantes des environs de 13 Thuemen, Melampsora salicina, der Weidenrost. Mitth. a. d. forstl. Versuchswesen Oesterreichs. II. Bd., i. Heft (1879). Marseille I., p. 205, Tab. 5. — Syn.M. Helioscopiae Wint. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Euphorbia amygdaloides L. Auf dem Krimberg bei Oberiggdorf ; Slivnica bei Zirknitz; Vašek bei Zirklach. Euphorbia angulata Jacq. Bei Zwischenwässern in Oberkrain. — Cyparissias L. Oberrosenbach ; Neumarktl ; Grahovo bei Zirknitz. Euphorbia Esula L. Auf Wiesen bei Lees und Krainburg. — exigua L. Sclieraunitz bei Zirknitz. — helioscopia L. Selten bei Laibach ; Grahovo. — Peplis L. Auf dem Ulrichsberge im Herbste (Uredo- und Teleutosporen ). Euphorbia stricta L. Aecker bei Dobrova; Rothweinerfall. — verrucosa Lam. Stadtwald ; Savethal bei Zwischenwässern. 7. M. Eupliorbiae ducis Otth, Conf. Magnus P. Bemerkungen zu der von Dietel auf Euphorbia dulcis Jacq. entdeckten Melampsore. Hedwigia 1889, 1. Heft, p. 27 — 29. — Syn. M. congregata Diet. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von : Euphorbia carniolica Jacq. In Schluchten der Rosenbacherberge bei Laibach; auf dem Ulrichsberge; sehr häufig auf dem Friedrichsstein bei Gottschee. Euphorbia dulcis Jacq. Beim Rothweinerfall bei Veldes; Strmec bei Zirknitz. 8. M. Ariae (Schleicher in Catal. omnium plant, in Helv. sponte nasc. als Uredo). Fuck. Symb. myc., p. 45. — Syn. M. pallida Rost; M. Sorbi Winter. Exs. Thuemen, Mycotheca univ. 2150; Kerner, Flora exs. Austro-Hun-garica 356 (beide auf Spiraea). Uredo- und Teleutosporen auf den Blättern von : Sorbus aucuparia Crantz. Rosenbacherberge bei Laibach. — torminalis Crantz. Utik bei Laibach. Spiraea Aruncus L. In den Waldungen der Rosenbacherberge. 9. M. Lini (Pers. in Synop., p. 206, als Uredo). Tul. Ann. sc. nat. 1854, II. — Uredo- und Teleutosporen an den Blättern und Stengeln von : Linum catharticum L. Bei Laibach nicht selten; Uranšica-Berg; Lees; Radmannsdorf; Veldes; Insel Otok bei Zirknitz. Linum narbonense L. Bergwiesen des «Vini Vrh» bei Franzdorf. — usitatissimum L. Bischoflack ; Weissenfeis; Ravne bei Zirklach. Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. 22 io. M. Hypericorum (DC. in Flore frang. VI., p. 81, als Uredo). Schroeter, Brand- und Rostpilze Schlesiens, p. 26, — Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Hypericum hirsutum L. Auf dem Grosskahlenberge. — perforatum L. Ulrichsberg bei Zirldach. — quadrangulum L. Kroisenegg. Mat. II. 83. 8. Melampsorella Schroeter. I. M. Cerastii (Pers. in Synops., p. 219, als Uredo). Schroet., Pilze, p. 366. — Syn. M. Caryophyllacearum Schroet.; Melampsora Cerastii Wint. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von : Cerastium triviale L. Im Sattel zwischen Grmada und Utošec (750 Meter) ; auf dem Ulrichsberge im Juni. Stellaria nemorum L. Ulrichsberg. 9. Pucciniastrum Otth. 1. P. pustulata (Pers. in Synops., p. 219, als Uredo). Otth, Mittheilungen d. naturf. Gesellsch. in Bern, i86r , p. 72. — Syn. Phragmopsora Epilobii Magnus; Melampsora E. Fuckel. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern und Stengeln von : Epilobium augustifolium L. Auf dem Laibacher Moore. — Dodonaei Vili. a. vulgare. Bahndämme in Oberkrain. — montanum L. Laibacher botan. Garten. — palustre L. Im Kankerthale bei Krainburg. — roseum Schreb. Bei Veldes. 2. P. Circaeae (Schum, in Enum. Plant. Saell., p. 228 , als Uredo). — Syn. Melampsora C. Wint. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Circaea intermedia Ehrh. Im Selzachthal bei Bischoflack. — lutetiana L. Rosenbacherberge bei Laibach. — alpina L. Bei Vašek (S. Robič). 10. Thecopsora Magnus. I. Th. Vacciniorum (Link als Uredo) Mag. 1. c. — Syn. Thecopsora Myrtillina Karsten ; Melampsora Vaccinii Wint. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Vaccinium Myrtillus L. Rosenbaclierberge bei Laibach; Radmannsdorf; auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Vaccinium Vilis Idaea L. Ufer der Weissenfelser Seen. 2. Th. Galii (Link in Linné, Spec, plant. VI. 2, p. 21, als Caeoma). — Syn. Melampsora guttata Schroet. ; M. Galii Wint. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Galium Mollugo L. Laibacher Stadtwald. — verum L. Auf Wiesen bei Veldes. 3- Th. Padi (Kunze und Schmidt in Exsicc. 187 als Uredo). — Syn. Th. areolata Magnus; Melampsora a. Fries; M. Padi Wint. ; Pucciniastrum a. Otth. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Prunus Padus L. Tivoli bei Laibach; Stadtwald; Lees in Oberkrain. 11. Calyptospora J. Kühn. I. C. Goeppertiana J. Kühn, Hedwigia 1869, p. 81. — Aeci-dien (Aecidium columnare Alb. et Schw.) auf den Nadeln von Pinus Picea L. wurden bis nun nicht beobachtet. Teleutosporen an den Stengeln von: Vaccinium Vitis Idaea L. Planicathal bei Ratschach ; im Walde zwischen Podnart und Birkendorf; Koroški Graben des Loiblthales; bei Kranjska dolina ob Göriach (ca. 1300 Meter). Die Sporenlager bewirken bedeutende Verlängerung und Verdickung der Stengel. Dieselben sind anfänglich lebhaft braun und blassen später ab. 12. Coleosporium Léveillé. o^Eucoleosporium. Aecidien, Uredo-und Teleutosporen bekannt. I. C. Senecionis (Pers. in Synop., p. 218, als Uredo) Lèv. — 1. Aecidien (Aecidium Pini Gmel.; Peridermium Pini Link; Per. oblongisporium Fuck.) an den Nadeln und der Rinde von: Pinus sylvestris L. Rosenbacherberg und Golovc bei Laibach. 2. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Senecio Fuchsii Gmel. Krimberg; Kankerthal; Grahovo. — Jacquinianus Rchb. Golovc; Grosskahlenberg. — Jacobaea L. Auf dem Ulrichsberge im September. ßj Hemicoleosporium. Uredo- und Teleutosporen bekannt. 2. C. Sonchi (Pers. in Synop., p. 217, als Uredo) Lèv. — Syn. Uredo Petasitis DC.; U. Inulae Kunze; U. Tussi-laginis Pers. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Adenostyles alpina Bluff, et Fingerli. Alpenthäler bei Weissenfels; Poklukaschlucht bei Göriach ; Kreuzer-Alpe ; Kankerthal ; Loiblthal bei St. Anna ; Krimberg. Aposeris foetida Less. Josefsthal bei Laibach; Golovc; Vigaun. Conyza squarrosa L. Auf dem Ulrichsberge im September. (Teleutosporen.) Inula hirta L. Veliki hrib bei Veldes; Solzno bei Zirknitz. Petasites niveus Baumg. Wochein; Idria. — officinalis Mönch. Išca-Schlucht; Rosenbacherberge; massenhaft zwischen Althammer und Studorf in der Wochein. Sonchus arvensis L. Oberrosenbach; Stadtwald; Lees; Ulrichsberg; Grahovo bei Zirknitz. Sonchus asper Vili. Stadtwald; Tivoli; Grahovo. — oleraceus L. Ulrichsberg bei Zirklach. Tussilago Farfara L. Bei Laibach gemein; Išca-Schlucht; Veldes; Rothwein; Ulrichsberg; Grahovo. (Häufig in Gesellschaft mit Aecidium Tussilaginis.) Mat. I. 87; II. 59; III. 36. 3. C. Campanulae (Pers. in Synop., p. 217, als Uredo) Lèv. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Campanula glomerata L. Auf der Slivnica bei Zirknitz. — latifolia L. Bei Veldes in Oberkrain. — linifolia Lam. Bei Vašek nächst Ulrichsberg im September. — patula L. Auf dem Ulrichsberge im Juni. — rapunculoides L. Bei Laibach; Zwischenwässern; Ulrichsberg; Grahovo. Campanula Scheuchzerii Vili. Am Seebache bei Weissenfels; bei Kranjska dolina (ca. 1200 Meter) ob Göriach im August. Campanula Trachelium L. Lustthal bei Laibach; Išca-Schlucht; Rothweinerfall; Ulrichsberg; Grahovo. Phyteuma Michelii Brt. Auf den Billicligrazerbergen bei Laibach; Ulrichsberg. (Ph. betonicaefolium Vili.) Phyteuma orbiculare L. Auf Wiesen bei Veldes. — spicatum L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Specularla Speculum DC. Bei Laibach sehr gemein ; bei Zirklach. 4. C. Euphrasiae (Schum, in Enum. plant. Saell. II., p. 230, als Uredo). Winter, Die Pilze, I. Bd., 1. Abth., p. 246. — Syn. C. Rhinanthacearum Lèv. Uredo- und Teleuto-sporen an den Blättern von : Euphrasia carniolica Kern. Vorberge des Stol; Loiblthal. — lutea L. Auf Weiden bei Lees und Veldes. — Odontides L. Laibacher Stadtvvald ; Save-Au bei Lees; Ulrichsberg. Euphrasia pratensis Fr. Stadtwald; Ulrichsberg; Grahovo. — Rostkoviana Hayne. Wiesen bei Lees; Veldes. — stricta Host. Auf Wiesen bei Lees. Melampyrum arvense L. Bei Laibach nicht selten; Salloch. — nemorosum L. Rosenbacherberge; Uranšica; sehr häufig auf dem Veldeser Schlossberg; Ulrichsberg; Grahovo. Melampyrum sylvaticum L. Ufer des Veldeser Sees; Pokluka. Rhinanthus Alectorolophus Poll. Laibach ; Felder bei Oberrosenbach und Kaltenbrunn; auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Rhinantus augustifolius Rchb. Auf der Slivnica bei Zirknitz. — major Ehrh. Wiesen bei Lustthal; Zwischenwässern; Lees; Ulrichsberg; Kankerthal bei Krainburg. — minor Ehrh. Auf Wiesen bei Laibach und Gamling. 13. Chrysomyxa Unger. 1. Ch. albida J. Kühn, Botan. Centralblatt 1883, Nr. 44. Rabenhorst-Winter, Fungi europ. 3015. — Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Rubus fruticorus L. In den Waldungen der Rosenbacherberge. 2. Ch. Rhododendri (DC. in Flore frang. VI., pag. 86, als Uredo). Winter, Die Pilze etc., I. Bd., 1. Abth., p. 250. Exs. A. Kerner, Flora exs. Austro-Hungarica 1969 (Aeci-dium). —■ Aecidien (Aecidium abietinum Alb. et Schw.) an den Nadeln von: Abies excelsa DC. Im Gebiete nicht selten. Katharinathal bei Neumarktl; Vorberge des Stol; oberer Martulikgraben bei Kronau; an den felsigen Gehängen des Peričnik-Falles sowie an anderen Stellen des Vratathales; zwischen Wocheiner-Vellach und Neuming. Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von: Rhododendron liirsutum L. Išca-Schlucht bei Laibach; Weissenfels; Jauerburg; Vorberge des Stol; auf der Mežakla bei Moistrana; Košuta in den Steiner-Alpen; Kankerthal; Martulikgraben bei Kronau; Koroški Graben des Loiblthales; in der «Bekel» bei Franzdorf; im Walde vor Kranjska dolina ob Göriach in ca. 1000 Meter Höhe. Rhododendron intermedium Tausch. Auf der Mežakla bei Moistrana. 14. Cronartium Fries. 1. C. asclepiadeum (Willdenow in Funks Crypt. Gew. ed I. 145 als Erineum). Fries, Obs. I. 220. — Syn. Cr. gentia-neum Thuem.; Uredo Vincetoxici DC. Exs. Thuemen, Mycotheca univ. 1150. Kerner, Flora exs. Austro-Hun-garica 1172 (beide auf Gentiana). Uredo- und Teleuto-sporen an den Blättern von : Cynanchum Vincetoxicum R. Br. Grosskahlenberg bei Laibach; Kankerthal; Veldeser Schlossberg; Ilovca; Loiblthal; auf dem Ulrichsberge. Gentiana asclepiadea L. Bei Laibach sehr häufig; Möschnacherwald bei Radmannsdorf ; Bergwälder bei Vigaun in Oberkrain ; Predvor bei Zirklaclv. 2. C. flaccidum (Alb. et Schw. in Conspect., p. 31, als Sphaeria). Winter, Die Pilze, 1. c., p. 236. — Syn. Cr. Paeoniae (Castagne). Exs. A. Kerner, Flora exs. Austro-Hungarica 1970 (auf Paeonia tenuifolia und P. officinalis; leg. Paulin). Uredo- und Teleutosporen an den Blättern von : Paeonia officinalis L. Laibacher botan. Garten. — tenuifolia L. Ebenda. Anhang. Isolirte Uredo-, Caeoma- und Aecidienformen. i. Uredo Pers. 1. U. Agrimoniae (DC.) Schroeter. — Syn. Coleosporium ochraceum Bonorden. An den Blättern von: Agrimonia Eupatoria L. Sittichdorf bei Zirklach; Ulrichsberg. 2. U. alpestris Schroeter im 53. Jahrb. d. Schles. Gesellsch. 1875, p. 117. — An der Unterseite der Blätter von: Viola biflora L. An den Ufern des «Wilden-See» bei Idria. 3. U. Polypodii (Pers. in Synops., p. 217, als Uredo). — Syn. Caeoma Filicum Link. — An den Wedeln von: Cystopteris fragüis Bernh. Bei Veldes; Göriach; Jauerburg; Vrata-thal; «Črna prst» in der Wochein; bei Pokaische ob Franzdorf. 4. U. Scolopendri (Fuck. in Symb. myc., 2. Nachtrag, p. 19, als Ascospora). — An den Wedeln von : Scolopendrium officinarum Sow. Auf dem Schlossberge zu Laibach. 5. U. Pyrolae (Gmel. in Linné, Syst. nat. IL, p. 1473, als Aecidium) Pers. — An den Blättern von: Pyrola uniflora L. Im Vratathale bei Moistrana. — secunda L. Bei Kranjska dolina (ca. 1200 Meter) ob Göriach im August. 6. U. Symphyti DC. Encyclop. VIII., p. 232. — An den Blättern von: Symphytum officinale L. Im Stadtwalde bei Laibach. — tuberosum L. Auf dem Ulrichsberge im Mai. 2. Caeoma Tul. 1. C. Alliorum Link. — An der Unterseite der Blätter von : Allium ursinum L. Laibach: Tivoli; botan. Garten; Rothweinerthal bei Veldes; im Lušnica-Thale bei Zeyer hinter Knapovže. 2. C. Betonicae Voss nov. spec. C. acervulis hypophyllis, gregariis, rotundatis, ellipticis vel irregularis, saepe confluentibus, applanatis, aurantiacis, in foliorum pagina superiore macu]am fuscam formans. Sporae valde irregularibus, polygonis, oblongis, ellipticis vel pyriformis, sed semper plus minusve compressis, aurantiacis, 17 — 30 p. long., ii — 20 p. crass., episporio subcrasso, granuloso, hyalino. Carniolia superior: Vižence prope Zirklach in Betonicae Jacquini Gren. et Godr. (B. Alopecuros Jacq. non L.) foliis vi vis. Aug. 1887, leg. S. Robič. Uredo Betonicae Str. est Puccinia B. DC. Die Sporenlager dieses bisher unbekannten Rostes stehen an der Blattunterseite in rundlichen, elliptischen oder unregelmässigen und öfter zusammenfliessenden Raschen; sie sind flach, zumeist längs der Blattrippen geordnet, lebhaft orange gefärbt und werden von den Resten der zersprengten Epidermis schüsselartig umgeben. Die sehr verschiedenartig geformten Sporen sind abgerundet polygonal, länglich, elliptisch oder bimförmig und hängen reihenweise zusammen. Das Epispor ist dick, farblos und warzig; der Sporeninhalt orangegelb. Paraphysen sind nicht vorhanden. Bezüglich des Namens der Nährpflanze wolle man vergleichen: A. Kerner, Schedae ad floram exsiccatam Austro-Hungaricam III., p. 99. 3. C. Galanthi (Unger in Exantheme, p. 88 etc., als Uredo) Schroeter, Brand- und Rostpilze, p. 30. — Exs. Thuemen, Mycotheca universalis 951. An den Blättern von : Galanthus nivalis L. Am Gradašca-Ufer im Laibacher Stadtwalde. 4. C. Ari Rudolphi, Linnaea IV., p. 512. — An der Unterseite der Blätter von: Arum maculatimi L. Im Laibacher Stadtwalde. 5. C. Mercurialis (Pers. in Synops., p. 214, als Uredo). — An den Blättern von : Mercurialis perennis L. Grosskahlenberg; Bekelschlucht bei Franzdorf. 6. C. Evonymi (Gmel. in Linné, Syst. Nat. IL, p. 1473, als Aecidium) Schroeter. — Syn. Uredo E. Martius. An den Blättern von : Evonymus europaeus L. Im Stadtwalde bei Laibach. 3. Aecidium Pers. 1. A. Convallariae Schum. Enum. Plant. Saell. IL, p. 224. — An der Unterseite der Blätter von : Convallaria multiflora L. Im Stadtwalde und Kaltenbrunn bei Laibach. Paris quadrifolia L. Laibacher Stadtwald. 2. A. elatinum Alb. et Schw. Conspectus, p. 241. — An den Nadeln von : Abies pedinata DC. Rosenbacherberge bei Laibach; Vorberge der «Črna prst» in der Wochein; Koroški Graben des Loiblthales ; Friedrichsstein bei Gottschee. Das Mycel des Pilzes ist ausdauernd und bewirkt jene auffälligen Bildungen an der Weisstanne, die als «Plexenbesen» bezeichnet werden. 3. A. Thesii Desvaux in Journ. botan. IL, p. 311. — An der Unterseite der Blätter von : Thesium intermedium Schrd. Auf Bergwiesen des «Vini Vrh» bei Franzdorf. Thesium mantanum Ehrh. Ebenda und im Sattel zwischen Grmada und Utošec (ca. 750 Meter) bei Billichgraz. Da auf Thesium zwei Pucci-nien Vorkommen, P. Thesii und P. Passerinii, so habe ich die Aecidien in Ermangelung der Culturversuche hierher gestellt. 4. A. Pedicularis Liboschitz, Mém. de Moscou V., p. 76. — An den Blättern und Stengeln von: Pedicularis palustris L. Auf Sumpfwiesen bei Laibach und Franzdorf. 5. A. Leucanthemi DC. Flore frang. VI., p. 94. — An den Blättern von : Chrysanthemum Leucanthemum L. Auf dem Grosskahlenberge bei Laibach; auf dem Ulrichsberge im Juni. 6. A. Bellidiastri Ung. Exantheme, p. 109. — An den Blättern von : Bellidiastrum Michelii Cass. In der Išca-Schlucht. 7. A. Compositarum Martins, Flor. Erlang., p. 314. — An den Blättern von : Aposeris foetida Lss. Bei Kroisenegg und Oberrosenbach (ausgegeben in A. Kerner, Flora exs. Austro-Hungarica 77Ó); Ulrichsberg. Petasites albus Gärtn. Save-Ufer in der Wochein ; Veldes. 8. A. Asperifolii Pers. Observ. I., p. 97. — An den Blättern von : Pulmonaria styriaca Kern. Im Hrastnicathal bei Bischoflack selten. Symphytum tuberosum L. Lušnica-Thal bei Zeyer; auf dem «Vini Vrh» bei Franzdorf. 9. A. Rhamni Gmel. in Linné, Syst. Nat. IL, p. 1472. — An den Blättern, seltener an den Früchten von : Rhamnus carniolicus Kern. Išca-Schlucht bei Laibach; «Črna prst» in der Wochein; im oberen Kankerthale; Bärenthal (Medvedji dol) ob Jauerburg; Ulrichsberg bei Zirklach; im Koroški Graben des Loiblthales. 10. A. Periclymeni Schum. Enum. Plant. Saell II., p. 225. — An den Blättern von: Lonicera Xylosteum L. Im Kankerthale bei Krainburg; auf dem Schlossberge bei Veldes. 11. A. penicillatum (Müller in Flora danica T. 839 als Lyco-perdon). — Syn. A. laceratum DC. pr. p.; A. Mali Schum. An den Blättern von: Cydonia vulgaris L. Gärten in Veldes. Pyrus Malus L. Laibacher botan. Garten. — — var. sylvestris. Rosenbacherberg bei Laibach. Sorbus Aria Crantz. Grosskahlenberg; Lees; Veldes; auf der Slivnica bei Zirknitz. 12. A. Actaeae (Opiz) Wallroth, Flora brypt. Germ. IL, p. 252. — Auf den Blättern von : Actaea spicata L. In den Waldungen des «Vini Vrh». 13. A. Aconiti Napelli (DC. in Flore frang. VI., p. 97). — An den Blättern von : Aconitum Napellus L. Im Juli auf der «Velika planina» bei Stein. 14. A. Aquilegiae Persoon, Icon. pict. rar. fung. IV.. p. 58. — An den Blättern, wohl auch an den Blattstielen von : Aquilegia Bauhini Schott. Bei der Ambrosiuskirche ob Ulrichsberg. — nigricans Baumg. Im Savethale bei Laibach, besonders am Fusse des Grosskahlenberges ; im Mai. Aquilegia vulgaris L. Auf dem Ulrichsberge im Juni.14 15. A. Calthae Greville, Flor. Edingb., p. 446. — An den Blättern von: Caltha palustris L. Selten in den Waldungen der Rosenbacherberge. 16. A. Thalictri Grev. Crypt, scot., T. IV. —- An den Blättern von : Thalictrum Jacquinianum Koch. Auf Wiesen bei St. Jakob ob Zwischenwässern. 17. A. Clematidis DC. Flore frang. II., p. 232. — An den Blättern von : Clematis recta L. Auf dem Grosskahlenberge bei Laibach. — Vitalba L. Weissenfels in Okerkrain; bei Gurkfeld. (Leg. Karl Deschmann.) Rückblicke auf die Brand-, Faden- und Rostpilze Krains. I. Unter den in Krain beobachteten Brandpilzen (Ustilagineae) erregten die an dem schönen Herbstgrase der Schieferberge Laibachs: Molinia coerulea Mönch (M. altissima Host.) vorkommenden und früher unbekannten Parasiten besonderes Interesse. Der eine der beiden Brandpilze wurde sogar zum Typus einer besonderen Gattung, welche Ustilago mit Tilletia verbindet, von den Mykologen v. Thuemen und Koernicke erhoben, Winter hingegen will in demselben nur eine neue Art der Gattung Tilletia erkennen. Ustilago Caricis (Pers.) wurde auf Carex Hornschuchiana Hoppe und 14 Aquilegia Bauhini Schott erhielt ich von Herrn S. Robič als Aqu. alpina L. Aquilegia nigricans Baumg. ist gleich A. Haenkeana Koch oder A. Sternbergiana Rchb., welche beide Synonyma sind. Conf. A. Kerner, Schedae ad floram exs. Austro-Hungaricam III. (1883), p. 79- C. pallescens L. getroffen , womit neue Nährpflanzen zugewachsen sind.13 Ebenso durch Tunica Saxifraga Scop., deren Staubbeutel Ustilago violacea (Pers.) zerstört. Von den verwandten Protomyces-Arten befällt: Protomyces macrosporus (Ung.) auch Heracleum austriacum L. und Laserpitium latifolium L. Protomyces pachydermus Thuem., Aposeris foetida Less. 2. Das Studium der hierländischen Fadenpilze (Perono-sporeae) ergab zunächst die Anwesenheit des sehr schädlichen Rebenpilzes: Peronospora viticola Bary, welcher vor kurzer Zeit aus Amerika nach Europa verschleppt worden ist.111 In Oesterreich war dieses der erste Fund; doch bald mehrten sich die Nachrichten, dass der «falsche Rebenmehlthau» auch in den Nachbarländern aufgefunden wurde. In Krain verbreitete sich derselbe über Unter-krain, das Wippacherthal und Oberkrain, wo die Rebe wohl nur als Wandverkleidung gezogen wird. An neuen Nährpflanzen wurde beobachtet: Plasmopara nivea (Ung.) auf Hacquetia Epipactis DC. — py-gmea (Ung.) auf Anemone trifolia L. und Helleborus viridis L. Peronospora pulveracea Fuck auf Helleborus altifolius Hayne. — parasitica (Pers.) auf Biscutella laevigata L. und Dentaria enneaphyllos L. Peronospora Phyteumatis Fuck. auf Phyteuma Michelii Brt. Cystopus candidus (Pers.) auf Biscutella laevigata L. und Myagrum rugosum L. Cystopus cubicus (Strauss) auf Tragopogon porrifolius L. — spinulosus Bary auf Serratula tinctoria L. Mit Ausnahme der vorletzten Art wurden alle übrigen im freien Lande gefunden. 3. Bei dem Umstande, dass in den letzten Decennien die Roste (Uredineae) von Seite der Mykologen mit besonderer Vorliebe auf ihre Lebenserscheinungen geprüft 15 16 15 Manche der im Nachfolgenden verzeichneten Nährpflanzen sind schon in Winters Werk verzeichnet worden. 16 E. Planchon: Le mildew ou faux oidium americain dans des vignobles de France. Comptes rendus Tom. LXXXIX (1878) p. öoo. wurden, infolge dessen auch viele neue Arten und Formen bekannt geworden sind, ist es erklärlich, dass die in Krain beobachteten Pilze dieser Familie weniger Neues boten. Die Aufstellung neuer Arten schien nur in einigen Fällen geboten, und zwar bei Puccinia Vossii Koern. auf Stachys recta L., bei Puccinia carniölica mihi, die in zwei Fruchtformen an Peucedanum Schottii Bess, angetroffen wurde, und bei einem Roste auf Betonica Jacquini Gren. et Godr., den ich Caeoma Betonicae nannte. Sodann wurde auf Cytisus hirsutus L. ein Aecidium entdeckt; von Dr. P. Magnus in Berlin eingehender über Uromyces excavatus (DC.) berichtet und endlich der Zusammenhang des Uromyces Calystegiae Bary mit Puccinia Convolvuli (Strauss) aufgeklärt. Die Roste zahlreicher hierländischer Pflanzen konnten ohne besonderen Zwang bei schon bekannten Arten untergebracht werden; allein dadurch erweiterte sich um ein Erkleckliches die Zahl neuer Wirte, aus welcher nur Folgende — zur Charakteristik der hiesigen Rostpilzflora — anzuführen wären.17 Uromyces Croci Pass, auf Crocus vernus Wulf. III. — Genistae (Pers.) auf Genista nervata Kit. III. — Liliacearum Ung. auf Lilium carniolicum Brhn. I III. — Fabae (Pers.) auf Viđa serratifolia L. — Valerianae (Schum.) auf Valeriana sambucifolia Mik. III. — exaitata Mik. III. — saxatilis L. I. — Geranii (DC.) auf Geranium nodosum L. I. II. III. Puccinia Veronicarum DC. auf Paederota Ageria L. — Schroeteri Pars, auf Narcissus poeticus L. — Liliacearum Duby auf Ornithogalum pyrenaicum L. — Menthae Pers. auf Calamintha grandiflora Mönch. I. II. III. Satureja montana L. II. III. — pygmea Sieb. II. — Prenanthis (Pers.) auf Doronicum austriacum Jacq. I. II. III. — Lapsanae (Schum.) auf Crepis incarnata Tausch. I. II. III. — Graminis Pers. auf Calamagrostis Halleriana DC. III. 17 I. = Aeciđien, II. = Uredo, III. = Teleutosporen. Puccinia Sesleriae Reichh. auf Sesleria varia (Jacq ) Wettst.18 Phragmidium Fragariastri (DC.) auf Potentina carniolica Kerner. Melampsora salicina Lev. auf Salix Jacquinii Host. II. und Salix grandifolia Ser. II. Mel am psora Euphorbiae dulcis Ottli auf Euphorbia carniolica Jacq. II. III. — Ariae (Schleich.) auf Spiraea Aruncus L. II. III. — Lini (Pers.) auf Linum narbonense L. II. Coleosporium Sonchi (Pers.) auf Aposeris foetida Less. II. III. und Conyza squarrosa L. II. III. Chrysomyxa Rhododendri (DC.) auf Rhododendron intermedium Tausch. II. Cronartium flaccidum Mart, auf Paeonia tenuifolia L. (Hort, botan.) Aecidium Campositarum Mart, auf Aposeris foetida Less. — Asperifolii Pers. auf Pulmonaria styriaca Kerner. — Rhamni Gmel. auf Rhamnus carniolicus Kerner. — Aquilegiae Pers. auf Aquilegia nigricans Baumg. — Cytisi mihi auf Cytisus hirsutus L. Einige der genannten sowie mehrere andere Rostpilze erinnern jedenfalls an die Pilzflora Italiens. Ich meine Puccinia flosculosorum (Alb. et Schw.) auf Centaurea nigrescens, die vorher nur aus Venetien und Parma bekannt gewesen ist. Pucc. Passerinii Schroet. auf Thesium montanum ist gleichfalls zuerst in Parma entdeckt worden. Pucc. Schroeteri Pass, (auf Narcissus sp. von Florenz) ward hier auf Narcissus poéticus L., Uromyces Croci Pass, (an C. biflorus im Parmensischen) an C. vernus Wulf, gefunden. Pucc. Aegopodii sammelte vor Jahren Mas salon go im Veronesischen auf Malabaila Golaka (Hacq.) = = M. Hacquetii Tausch.; auch diese Form kommt in Krain vor. Pucc. Cerasi (Bérenger) scheint bei Laibach den nördlichsten Punkt zu erreichen. In ähnlicher Weise, wie Peronospora viticola auf ihrer Wanderung nach Oesterreich zuerst in Krain beobachtet wurde, so ist auch der in Ausbreitung begriffene chilen-sische Malvenrost: Puccinia Malvacearum Mont., in dieser Provinz zum erstenmale nachgewiesen worden. 18 Sesleria coerulea Ard. Gerne hätte ich die Artenzahl der hier besprochenen Familien mit jener der angrenzenden Länder verglichen. Da jedoch die Pilzflora des Küstenlandes, jene von Kroatien und Kärnten noch nicht bekannt ist, die Steiermarks durch Dr. Wettstein erst ihre Bearbeitung findet, so war dieses nicht möglich. Vergleicht man hingegen die hiesige Flora mit der von Niederösterreich, die doch seit Jahren von Pilzkennern fleissig studirt wurde, so ergeben sich folgende Zahlen : Niederösterreich hat: Krain besitzt Ustilagineae 37, 35 Arten, Protomycetes 2, S * Peronosporeae 36, 43 » Uredineae 164, 175 » Diesem Vergleiche liegt zu Grunde: Dr. Günther Beck, Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichs. Wien 1887. (Fortsetzung folgt.) Das MineralYorkommen von Littai in Krain. Von W. Voss. Verfolgt man das Savethal von Laibach gegen Steinbrück, so wird es stetig enger, um hinter Sava die bekannte Schlucht zu bilden, deren Steilwände von triasischen Gebilden — dolomitische Kalke und Werfnerschiefer — aufgebaut sind. Vor dieser Enge liegt das anmuthige Thal von Littai, dessen südliches Gehänge von einem 450 Meter hohen Bergrücken — dem Sitariuz — gebildet wird. An der südlichen Abdachung dieses Bergrückens, in der Gegend von Zaverstnik, und an dessen östlicher Fortsetzung bei Jesse sind vielfach Spuren alter Bergbaue bemerkt worden. Der Bergwerksbetrieb von Littai reicht jedenfalls weit zurück ; in neuerer Zeit lässt er sich bis in das XVI. Jahrhundert verfolgen. Ein Denkstein in der Kirche zu St. Martin ziert das Grab des Bergmeisters Christof Brukerschmied, und er enthält nebst den Symbolen des Bergbaues die Jahreszahl 1537 eingemeisselt. Jedenfalls war Littai zu dieser Zeit ein Hauptpunkt bergmännischer Thätigkeit und Sitz einer Oberbehörde, etwa wie Obervellach in Kärnten. Hier wie dort hatte der Metallbergbau in jener Zeit seinen Flöhepunkt erreicht. Infolge des Patentes vom Jahre 1550, welches die Protestanten zur Auswanderung zwang, änderte sich mit einem Schlage die Sachlage. Die montanistische Thätigkeit erlahmte und hörte endlich ganz auf. Ja sogar das ganze Werk kam in Vergessenheit, und Valvasor konnte in seiner «Führe des Herzogthumes Krain» nur berichten: 35 2 «Der Sittariauiz aber oberhalb Lithay an der Sau, hat wenig Gehöltzes nunmehr, sintemalen er sehr ausgehackt und der Berg schier nackt und entblösst liegt. So hat er auch weder Aecker und Felder. Vorzeiten hat man daselbst ein Bergwerk gebaut, wie man solches noch wohl erkennt. Was es aber für eines eigentlich gewesen, steht leichter zu ver-muthen als untrüglich zu wissen. Ich vermeine, man habe Bley-Ertz daraus gegraben, soviel man aus den Halmen kann abnehmen und urtheilen. Sonst findet man bisweilen unter diesem Berge einiges Quecksilber; daraus zu schliessen, es müsse da auch ein Quecksilber-Ertz seyn.» Ueber Antrag des Landeshauptmannes von Krain, Cor-binian Graf von Saurau, erstattete der kaiserliche Bergmeister Anton Haubtmann einen Bericht ddto. Laibach 17. August 1740, welcher 16 verschiedene Punkte dieses Gebietes genau beschreibt als Stätten des Bergbaubetriebes der Alten. Er berechnet ferner die Kosten eines neuen Baues, ertheilt den Rath, denselben aufzunehmen und eine Gewerkschaft zu gründen. Ob dieser Vorschlag zur Durchführung kam, ist unbekannt; nur so viel weiss man, dass die «Gewerkschaft am Savestrome», Inhaberin der Kohlenwerke Sagor, zu Zaverstnik ein Bleibergwerk mit wechselndem Erfolge bis 1860 betrieb. In Littai begann Bergdirector J. Strobl anno 1873 die Schürfung; im Jahre 1875 gieng das Unternehmen in die Hand des Bergwerksbesitzers C. Wehrhan (und Consorten) über, welcher 1878 die Gründung der jetzigen «Gewerkschaft Littai» veranlasste. Ueber die geognostischen und montanistischen Verhältnisse von Littai hat Bergrath E. Riedl eine eingehende Studie veröffentlicht, die im 34. Jahrgange (1886) der «Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen» erschien und der die obigen historischen Angaben entnommen wurden. Als Haupterz ist Galenit (Bleiglanz) anzusehen; mit diesem brechen einerseits Zinnober, anderseits Zinkerze (Zinkblende und Smithsonit) ein. Besonderes Interesse jedoch knüpft sich an dieses Erzlager dadurch, dass die Erze von einer Reihe begleitender Minerale durchsetzt sind, wodurch Littai in mineralogischer Hinsicht für Krain eine ganz hervorragende Bedeutung besitzt. Auf diese Minerale wollte ich Ihre Aufmerksamkeit lenken. Der Bleiglanz von Littai tritt in derben Massen, grob- oder feinkörnig, selten fast dicht als sogenannter Stein-mannit auf. Der Gehalt an Blei beträgt bis 78 °/0. Die Glanze sind etwas silberhaltig (o-02 °/0). Krystallisirter Galenit wurde erst in jüngster Zeit gefunden ; er tritt in der Würfelform auf. Ein recht hübsches Vorkommen ist jenes des «irisirenden Galenits», das heisst: eines Bleiglanzes mit Anlauffarben. Der bunt angelaufene Galenit fand sich häufig in den ehemals wasserreichen Abbauen, wo er sich unter Einwirkung der Luft und der Feuchtigkeit gebildet hat. Gegenwärtig findet er sich nur äusserst selten. Die Hütte Littai hat versuchsweise aus ihrem und aus Oberkrainer Galenit Silber ausgeschmolzen und zur Erinnerung an den ersten Silberblick Denkmünzen aus dem erzeugten Edelmetalle prägen lassen. Die Vorderseite der Münze zeigt im Hintergründe den Erzberg «Sitariuz», über dessen Gipfel die Sonne strahlend steht. Am Fusse des Berges breitet sich zur Linken Littai aus ; zur Rechten sieht man die Gewerksgebäude, einen vorbeifahrenden Eisenbahnzug und das Drahtseil, womit die Erze von der Grube zur Hütte gebracht werden. Am Bergeshang sind die Symbole des Saturns, des Mercurs und der Luna zu sehen, hinweisend auf die eingebetteten Metalle: Blei, Quecksilber und Silber. Die Rückseite zeigt, eingerahmt von Eichen- und Lindenlaub, die Inschrift: Zur Erinnerung an den ersten Silberblick der Hütte Littai. 6. November 1886. Segen des krainischen Bergbaues. Das zunächst wichtigste Erz, der Zinnober, findet sich zumeist eingesprengt und mit Pyrit oder Markasit gemengt, theils als Stahlerz in Bändern bis zu 3 cm Mächtigkeit, in Nestern oder als Anflug. Krystallisirter Zinnober ist selten, dann aber in schönen, an sich seltenen Krystallformen. Ein Stück mit deutlichen Krystallen erlaubte ich mir vorzulegen. Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. 23 Ein anderes Stück befindet sich gegenwärtig an der Bergakademie zu Leoben ; ein flächenreicher Prachtkrystall von tafelförmiger Gestalt, sehr rein, etwa 3 cm lang, 2 cm breit und nicht ganz 1 cm hoch — eingeschlossen in einem Hohlraume des weissen Kalksteines vom Berge Sitariuz. Mit Zinnober sowohl als auch in Klüften und Rissen des Sandsteines tritt metallisches Quecksilber in grösseren oder kleineren Tropfen auf. Der Sphalerit oder die Zinkblende tritt im Hangenden , bald im Liegenden des Erzlagers in Bändern von 2—3 cm Mächtigkeit mit dunkelbrauner oder schwarzer Farbe auf. Als Seltenheit findet sich krystallisirte Blende in braunen, sehr verzogenen Krystallen, deren Spaltungsflächen lebhaft glänzen. Sodann wäre des Vorkommens der Eisenerze zu gedenken. Häufig findet sich der Limon it oder Brauneisenerz in den höheren Horizonten als sogenannter «eiserner Hut». Dieses Mineral erscheint sehr mannigfaltig, zeigt alle Grade der Festigkeit und Compactheit, vom ausgesprochenen braunen Gl as köpf bis zu dem licht gefärbten, erdigen Ocher. Man trifft blättrigen Limonit, stalaktitische Aggregate, feine Ueberztige, zarte Nadeln, lockere, poröse Massen — sogenanntes Sumpferz — oder Stücke mit holziger Structur. Man vermuthet, dass die Limonite zumeist aus Pyriten oder Sideriten entstanden sind. Mit Rücksicht auf diese Bildungsweise ist der Mangel von Pseudomorphosen des Limonits etwas auffällig. In den tieferen Lagen erscheint Haematit oder Rotheisenerz in derben Massen (mit 45 — 50 °/0 Fe) oder, allerdings selten, in feinschuppigen, stahlgrauen Blättchen als Eisenglimmer. In ähnlicher Weise, in regellosen Massen oder in dünnen Bändern, findet sich Sider it. Das schönste Mineralvorkommen des Bergbaues ist der Cerussit oder das Weissbleierz (Bleicarbonat). Wahre Pracht-krystalle und Stufen wurden gewonnen und zieren sowohl inländische als auch ausländische Cabinete. Die Krystalle sitzen meist auf Bleiglanz oder Brauneisenstein auf. Es sind entweder Einzelkrystalle oder Zwillinge und Drillinge. Ein ausgezeichnetes Stück, welches ich der Güte des verstorbenen Directors Eichelter verdanke, konnte ich vorlegen. Auf Brauneisenstein ist eine Schar plattenförmiger Einzelkrystalle vertheilt; sie sind farblos oder weiss, und an ihnen überwiegt das Brachypinacoid, die Flächen von m P . co P und m P òà oder Brachypinacoid mit oo P und o P. Gleichzeitig sind Zwillinge nach der Ebene oo P öS und ein Anglesit-Krystall zu sehen. — Uebrigens kommt der Cerussit noch in einer anderen Zwillings-Ausbildung vor, deren Grundgestalt die Combination: P$o.P.coP.coP~3 ist, und wo die Individuen zu sogenannten Wendezwillingen, sternförmig geordnet, verbunden sind. Ganz ähnliche Krystalle sind von Pribram bekannt. Am häufigsten siitd bündelförmige Aggregate von schneeweisser Farbe mit Diamantglanz auf Galenit, Baryt oder Haematit aufgewachsen. Oefter sind die Krystalle von Eisenoxydhydrat gelblich gefärbt, manchmal von Nadeln des Limonits durchwachsen. Weit seltener als Cerussit ist das B1 e i p ho s p hat oder Pyromorphit, welches farblos oder in zwei Varietäten als Braunbleierz und Grünbleierz vorkommt. Das Braunbleierz findet sich meist auf den oder neben den Cerussiten in Combinationen von oo P mit o P . — In denselben Kry-stallformen tritt auch das Grünbleierz — jedoch sehr selten — auf; die Unterlage ist Bleiglanz. (Dieses Stück befindet sich in der naturhistorischen Sammlung der hiesigen k. k. Lehrerbildungsanstalt.) Auch Angle si t (Bleispath oder Bleivitriol) gehört zu den Raritäten. Die Krystalle des letzteren sind säulenförmig (man erkennt oo P. o P und m P oö), wasserhell oder grau gefärbt. Schwefeleisen kommt in Littai als Pyrit und Marka-s i t vor. Der Pyrit oder Eisenkies tritt ziemlich regellos auf. Man findet ihn derb, z. B. gemengt mit Zinnober oder kry-stallisirt in Hexaedern und Pentagondodekaedern, welche in 23‘ 356 Siderit eingeschlossen sind. Die Hexaeder sind klein, doch vollkommen ausgebildet ; die Kantenlänge beträgt 2—4 mm, die Flächen zeigen mitunter Combinations-Streifung. Es liegen mir auch Bruchstücke von Krystallen vor, die das Pentagondodekaeder gut erkennen lassen; auch hier sind die Flächen gestreift. Seltener als Pyrit ist Kupferkies. Das Vorkommen ist ein derbes; die Stücke sind häufig bunt angelaufen und werden von Braun- oder Rotheisenerz begleitet. Neben diesem Minerale findet sich auch Bornit oder Buntkupfererz, wohl nicht häufig, doch in schönen, angelaufenen Stücken mit Galenit oder Haematit. Andere kupferhältige Minerale sind Covellin oder Kupferindig, Malachit und Azurit. Das erstere tritt in erdigen, dunkelblau gefärbten Aggregaten auf; Malachit findet sich als Anflug oder in faserigen, strahligen Aggregaten, Azurit meist erdig. Manche Malachite bildeten sich aus kupfer-hältigen Fahlerzen, die als Bournonit [Pb Cu Sb S3) untergeordnet, in derben Aggregaten auftreten. Der weitaus wichtigste Begleiter der Erze, das Mineral, welches nach Riedl das ganze Erzvorkommen kennzeichnet, ist der Baryt oder Schwerspath. — In der Regel findet er sich derb, selten sind Krystalle. v. Zepharovich berichtet in «Lotos» 1880 über schneeweisse Krystalle dieses Minerals, die gewöhnlich nur die Flächen der Spaltungsgestalt [P 00 P ,£>) zeigen und mit Limonit auftreten. — Ausser diesen Flächen findet man noch '/2 P 06, 00 P, P 30 und P . — Uebrigens kommt der Schwerspath auch in fast farblosen, ziemlich ansehnlichen Krystallen vor, woran die Flächen =0 Pt m P öo, m P ci und o P auftreten. In einzelnen Fällen sind die Barytkrystalle durch imprägnirten Zinnober roth gefärbt. Die Mächtigkeit der derben Baryte ist sehr verschieden, sie steigt bis 5 m. Im grossen Durchschnitte ist 1 m anzunehmen. Mit Baryt in gut ausgebildeten Krystallen tritt Berg-krystall auf; er bildet auch Drusen auf Haematit. Endlich findet sich zu Littai noch Aragonit, Calcit und Anthra- cit oder Kohlenblende. Das erstere Mineral bildet auf Sandsteinen und Schiefer zarte, weisse Büschel, letzteres kommt in unbedeutenden Nestern und Schnüren vor. Ordnet man diese Vorkommnisse in systematischer Beziehung, so ergibt sich folgende U ebersicht. A. Metalle. I. Quecksilber. a) Sulfidische E. 2. Pyrit, 3. Markasit, 4. Kupferkies, 5. Covellin, 6. Bornit, 7. Galenit, 8. Bour-nonit, 9. Zinnober, 10. Zinkblende. B. Erze. b) Oxydische E. 11. Haematit, 12. Limonit. c) Salinische E. 13. Siderit, 14. Malachit, 15. Azurit, 16. Galmei, 17. Cerussit, 18. Pyromorphit, 19. Anglesit. C. Geo li the. 20. Quarz (Bergkrystall). D. Haloide. 21. Baryt, 22. Aragonit, 23. Calcit. E. Kohlen. 24. Anthracit. c. Bericht über das krainische Landesmuseum. '•“«? i ■ Zur Geschichte des krainischen Landesmuseums. Aus dem «Führer durch das krainische Landesmuseum Rudolfinuin in Laibach», verfasst von Karl Deschmann. Als sich im zweiten Decennium dieses Jahrhundertes in Oesterreich ein reger Eifer für die Gründung von Provinzialmuseen kundgab, befassten sich auch die Stände Krams mit dieser Angelegenheit, sie beschlossen im Landtage am 5. October 1821 über Vortrag des Fürstbischofes von Laibach, Augustin Gruber, welcher zugleich Ständisch-Verordneter war, die Errichtung einer solchen Landesanstalt. Der diesfalls ergangene Aufruf des Landesgouverneurs und Präsidenten der Stände, Camillo Freiherrn von Schmidburg, vom 15. Februar 1823, worin die Aufgabe des ins Leben zu rufenden Landesmuseums nach den verschiedenen Richtungen der Landeskunde, der Förderung des Ackerbaues und der Gewerbe, der Kunst und Wissenschaft genau bezeichnet war, rief in allen Kreisen der Bevölkerung Krains einen lebhaften Wetteifer hervor, durch Geldbeträge, durch Ueberlassung wertvoller Sammlungen und durch Spenden einzelner historischer Kunstobjecte der ergangenen Aufforderung zu entsprechen. Zu diesem Zwecke wurde von Kaiser Franz I. über Ansuchen des Landesguberniums die Bewilligung ertheilt, das Mineraliencabinet des berühmten Sigmund Freiherrn von Zois aus dessen Nachlasse auf öffentliche Kosten zu Nutzen des Landes anzukaufen. Anfänglich nahm die krainische Landwirtschaftsgesellschaft die für das Museum bestimmten Natur- und Kunstobjecte in Empfang ; erst mit der Bestellung eines eigenen Curatoriums, an dessen Spitze der unermüdliche, für alles Vaterländische begeisterte Patriot F'ranz Graf Hohenwart, Präsident der genannten Gesellschaft, welcher selbst ein eifriger Sammler war, stand, sowie mit der Ernennung des verdienstvollen krainischen Naturforschers Heinrich F’reyer als Gustos der Anstalt, schritten die Vorarbeiten zur Aufstellung der vorhandenen Sammlungen rasch vorwärts, so dass am 4. October 1831 die feierliche Eröffnung des Landesmuseums mit der im grossen ebenerdigen Saale im Lycealgebäude aufgestellten Zois’schen Mineraliensammlung stattfinden konnte, womit der Grundstein für die weitere Entwickelung der Anstalt gelegt worden ist. Im Jahre 1832 kamen die an jenen Saal anstossenden ebenerdigen Localitäten für die weiteren Sammlungen hinzu, und wurden im Jahre 1842 durch die Umgestaltung der ehemaligen Gymnasialkapelle in der Vorderfronte des ersten Stockwerkes des Lycealgebäudes zwei grössere Räume für die zoologischen Sammlungen gewonnen. Zur Aufbringung der erforderlichen Geldmittel wurde unter ständischer Leitung ein «Verein des krainischen Landesmuseums» gegründet, welcher nach erfolgter Allerhöchsten Genehmigung seiner Statuten vom 25. Juni 1839 die erste Versammlung am 18. December des nämlichen Jahres abhielt. Ein bedeutendes Legat von 3000 fl. war der Anstalt durch den leider zu früh verstorbenen Gönner und unverdrossenen Sammler Friedrich Rudesch in seinem Testamente vom 30. Juni 1836 zugedacht worden. Einen glänzenden Beleg der rastlosen Thätigkeit des Curators Grafen Hohenwart, seiner erfolgreichen mannigfachen Anregungen zur Vermehrung der Musealsammlungen bilden dessen wiederholte Aufrufe und die von ihm verfassten Verzeichnisse der eingegangenen Geschenke in den damaligen Zeitschriften «Illyrisches Blatt» und «Carniolia»; dieselben füllen ein Ehrenblatt in der Geschichte der Opferwilligkeit der Bewohner Krains aus, wenn es sich um ein gemeinnütziges Unternehmen handelt. Den wesentlichsten Antheil an der Bereicherung der Sammlungen haben — um nur einige anzuführen — genommen : Graf Hohenwart reiche Conchyliensammlung und Archivalien, Fürstbischof Anton Alois Wolf wertvolle Münzen, Bürgermeister J. N. Hradecky Alterthümer, der Casinoverein römische Alterthümer, Dr. Josef Repeschitz reichhaltige römische Münzsammlung, Dr. Jakob Supan Slavica, Apotheker Dr. Wagner Zoologisches, Ferd. Schmidt Conchylien und Insecten, Dr. Sigmund Graf und Gymnasialpräfect Hladnik Herbarien, Bischof Friedrich Baraga ethnographische Sammlung aus Nordamerika u. a. m. Graf Hohenwart fand sich im Jahre 1843 durch sein hohes Alter von 73 Jahren veranlasst, die durch mehr als ein Decennium ruhmvoll versehene Stelle als Curator der Anstalt und als Vorstand des Musealvereines niederzulegen. Ein neues Curatorium, gebildet aus den Herren Wolfgang Leopold Freiherr von Lichtenberg, Domdechant Urban Jerin und Ferdinand Graf Aichelburg, leitete weiterhin die Angelegenheiten des Landesmuseums, welche vom Jahre 1851 das Mitglied der Ständisch-Verordnetenstelle Anton Freiherr Codelli von Fahnenfeld bis zu seiner Ernennung als Landeshauptmann von Krain im Jahre 1861 besorgte, von welchem Zeitpunkte an das Museum als Landesanstalt in die Verwaltung des krainischen Landesausschusses übergieng. Durch die im Jahre 1843 erfolgte Gründung des historischen Vereines für die innerösterreichischen Länder Steiermark, Kärnten und Krain, aus welchem im Jahre 1846 der selbständige historische Verein für Krain hervorgieng, war ein neuer Vereinigungspunkt für die Sammlung historischer vaterländischer Materialien und für deren wissenschaftliche Bearbeitung entstanden. Auch der Musealverein erhielt durch die mit Allerhöchster Entschliessung vom 25. März 1865 genehmigte Statutenänderung eine von der Verordnetenstelle unabhängige Stellung, insbesondere lag ihm die naturwissenschaftliche Pflege der Landeskunde und die Vermehrung der Musealsammlungen ob. Nach dem im Jahre 1852 erfolgten Uebertritte des durch zwei volle Decennien an der Anstalt wirkenden, in allen Richtungen der Landeskunde eifrigst thätigen Musealcustos Heinrich Freyer an das «städtische Museum» in Triest wurde seine Stelle dem jetzigen Musealcustos Karl Deschmann verliehen. Schon die Stände Krains trachteten seinerzeit, das Landesmuseum in einem eigenen Gebäude unterzubringen; zu diesem Zwecke war ihnen das ständische Schloss Unterthurn zur Verfügung gestanden, allein sie sahen hievon ab, indem es ihnen nicht angezeigt erschien, Sammlungen, die zunächst von der studierenden Jugend benützt werden sollten, an einem von den Lehranstalten entlegenen Orte unterzubringen. Auch Franz Graf Hohenwart beabsichtigte, die Erweiterung des Museums in der ganzen Länge der Vorderfronte im ersten Stockwerke des Lycealgebäudes durchzuführen, welches Project jedoch wegen der von Jahr zu Jahr an Ausdehnung zunehmenden, im Lycealgebäude untergebrachten Staats-Lehranstalten fallen gelassen werden musste. Eine erfolgreiche Anregung für den Neubau eines eigenen Musealgebäudes gaben die überraschenden Pfahlbautenfunde im Laibacher Moore im Jahre 1875 und die seit dem Jahre 1878 begonnenen und mittelst grossmüthiger Unterstützungen der krainischen Sparcasse bis zum heutigen Tage fortgesetzten Aufdeckungen der vorrömischen und römischen Gräberstätten im Lande. Das reichhaltige, hiedurch zutage geförderte vorgeschichtliche Materiale gelangte bei der Ende Juli 1879 in Laibach abgehaltenen Versammlung der österreichischen Anthropologen und Urgeschichtsforscher zur verdienten Würdigung. Ein so bedeutender, von Jahr zu Jahr sich mehrender Zuwachs an Alterthümern aus der Urzeit des Landes erheischte neue und entprechendere Aufstellungsräume, um sowohl den Fachmännern als auch dem grossen Publicum zugänglich gemacht zu werden. Hiezu genügten jedoch die Mittel des Musealfondes nicht. Um noch einen weiteren Baufond aus dem Verkaufe des der Landschaft gehörigen, mit der Servitut der unentgeltlichen Benützung durch die Studienanstalten des Staates belasteten Lycealgebäudes zustande zu bringen, wurde der Landesausschuss mit dem über Antrag des Abgeordneten Karl Luckmann gefassten Landtags-beschlusse vom 13. Juli 1880 beauftragt, die bezüglich der Benützung des Laibacher Lycealgebäudes für staatliche Unterrichtszwecke bestehenden Rechtsverhältnisse einer Prüfung zu unterziehen und eventuell einen Verkauf dieses Gebäudes an den Staat oder sonst eine bessere Verwertung desselben ins Auge zu fassen. Es wurde diesfalls vom Landesausschusse ein Kaufpreis von 50.000 fl. beim hohen Unterrichtsministerium in Antrag gebracht. Indes wurde vom Musealcustos Karl Deschmann ein Bauprogramm für ein neu zu erbauendes Landesmuseum entworfen und vom k. k. Ministerial-Ingenieur Wilhelm Resori in Wien ein vorläufiger Plan nebst summarischem Kostenvoranschlag für ein solches Gebäude geliefert. Auf Grund dieses Entwurfes ergriff die krainische Sparcasse die hochherzige Initiative für den Neubau des Landesmuseums, indem anlässlich der am 10. Mai 1881 stattgehabten Vermählung Sr. k. k. Hoheit des Kronprinzen Rudolf mit der k. belgischen Prinzessin Stefanie die am 3. Mai 1881 einberufene Generalversammlung des Sparcasse Vereines über Vortrag des Sparcasse - Curators Dr. Josef Suppan den Beschluss fasste, «für den Fall, als das Land Krain längstens bis zum 10. Mai 1890 zum Baue eines eigenen Musealgebäudes schreiten und mit dem Baue thatsächlich beginnen sollte, und in der Anhoffnung, dass die Allerhöchste Genehmigung ange- strebt werde, der Anstalt die Benennung «Rudolfinum« beilegen zu dürfen, die Hälfte der mit dem Ankäufe des Bauplatzes und der Ausführung des Gebäudes sowie der inneren Einrichtung verbundenen Kosten mit dem Gesammthöchstbetrage von 100.000 fl. aus ihrem Reservefonde beizutragen, jedoch unter der weiteren Bedingung, dass in diesem Neubaue auch Räumlichkeiten zur Unterbringung eines gewerblichen Museums, und zwar in einem den voraussichtlichen hiesigen Bedürfnissen entsprechenden Ausmasse — nämlich aus zwei Piècen, einem grösseren Saale und einem kleineren Arbeitszimmer, bestehend — geschaffen werden, und die Sparcasse sich ausdrücklich ihre Zustimmung betreffs der Wahl des Bauplatzes vorbehält». Der krainische Landtag nahm mit dem Sitzungsbeschlusse vom 19. October 1881 dieses munificente Anerbieten an und bewilligte für den noch weiters aufzubringenden Baufond, unter An-hoffung einer Beitragsleistung der Stadtgemeinde Laibach und eines Erträgnisses der bei Privaten und Corporationen einzuleitenden Sammlungen, die Verwendung des Erlöses aus dem Verkaufe des Lycealgebäudes, dann den Musealfond im Nominalbeträge von 39.919 fl., ferner einen Maximalbetrag von 30.000 fl. aus dem Landesfonde. Gleichzeitig beschloss der Landtag über Antrag des Barons Otto Apfaltrern, zur Erinnerung an den 27. December 1282, an welchem Tage König Rudolf von Habsburg auf dem Reichstage zu Augsburg seine Söhne Albrecht und Rudolf mit den erledigten Herzogthümern Steiermark, Kärnten, Krain und der windischen Mark belehnte, und des infolge dieses Staatsactes bereits öoojäh-rigen Verbandes Krains mit dem Stammhause Habsburg die Säcular-feier dieser Zugehörigkeit Krains in würdiger Weise zu begehen und als bleibendes Denkmal dieser Landesfeier den mit dem Namen des durchlauchtigsten Kronprinzen zu verherrlichenden Musealbau aufzuführen. Am 22. Mai 1882 ist der diesfalls nach Wien entsendeten Landesdeputation die huldvollste kaiserliche Zusage der Theilnahme Sr. Majestät an der vorgehabten Landesfeier mit dem Vorbehalte der nachträglichen Feststellung der Zeit ihrer Begehung und die weitere Zustimmung ertheilt worden, dass das zu erbauende Landesmuseum «Rudolfinum» benannt werden dürfe. Mit den Vorarbeiten der Wahl des Bauplatzes und der Feststellung des Bauplanes wurde ein eigenes Comité betraut, bestehend aus den Herren Karl Deschmann, Landesausschussbeisitzer und Musealcustos, Leopold Bürger, Sparcasse - Vicedirector und Handelsmann, Johann Resori, k. k. Tabakhauptfabriks - Inspector, Albert Samassa, k. k. Hofglockengiesser, Adolf Wagner, Stadtingenieur, und Franz Witschl, landschaftlicher Ingenieur. Als der geeigneteste Bauplatz für das auch in architektonischer Beziehung reichlicher auszustattende neue Museum wurde der Baugrund der krainischen Baugesellschaft westlich von dem neuen Sparcasse-gebäude gegen die Lattermannsallee zu angekauft. Das obige Comité kam auch sonst seiner Aufgabe rechtzeitig nach, so dass mit der Begebung der Arbeiten auf Grund der vom Baumeister der krainischen Baugesellschaft Wilhelm Treo gelieferten Pläne vorgegangen und mit der Grundaushebung am iS. Juni 1883 begonnen werden konnte. Die höchste Auszeichnung wurde diesem Baue dadurch zutheil, dass Seine Majestät bei Begehung der Landesjubelfeier der Vereinigung Krams mit dem Hause Habsburg am i4ten Juli 1883 die Grundsteinlegung vorzunehmen geruhten. Die mit dem k. k. Unterrichtsministerium eingeleiteten Verhandlungen wegen Verkaufes des Lycealgebäudes hatten ein Anbot der Unterrichtsverwaltung von 40.000 fl. zur Folge, welches vom Landtage in der Session des Jahres 1882 angenommen wurde. Die bei Corporationen und Privaten eingeleiteten Sammlungen hatten folgendes Ergebnis: Otto Baron Apfaltrern 100 fl., Rudolf Baron Apfaltrern 150 fl., Graf Attems 50 fl., Ottomar Bamberg 50 fl., Krainische Baugesellschaft 100 fl., Karl Deschmann 100 fl., Ludwig Ritter von Gutmansthal-Benvenutti 500 fl., Krainische Handelsund Gewerbekammer 200 fl., Martin Hotschewar 300 fl., Stadtgemeinde Idria 100 fl., Stadtgemeinde Laibach 5000 fl., Leykam-Josefsthaler Papierfabrik 200 fl., Karl Luckmann 200 fl., Josef Ritter von Pagliaruzzi 10 fl., Johann Pauer 5 fl., Canonicus Ritter von Premerstein 10 11., Simon Robič 1 fl., Kohlengewerkschaft Sagor 50 fl., Anton Samassa 50 fl., Dr. Robert von Schrey 50 fl., Josef Baron Schwegel 50 fl., Dr. Josef Sterbenz 4 fl., Josefine Ter-pinz 200 fl., Anton Thoman in Triest 200 fl., Gustav Graf Thurn 200 fl., Matthäus Treun Notenrente per 100 fl., realisirt um 80 fl. 46 kr., Leopold Tschuk 30 fl., Johann Žlogar 1 fl., ein Ungenannter 2 fl.; zusammen 8273 fl. 46 kr. Die auf diese Weise zustande gekommene Vermehrung des Baufondes war noch immer nicht genügend, um die ursprünglich nicht vorgesehenen Mehrkosten des Baues zu decken, indem der aufgeführte Monumentalbau entsprechend ausgestattet und das später in die Souterrainräume eingedrungene Grundwasser nach einem vom landschaftlichen Ingenieur J. Y. Hrasky entworfenen Plane mittelst Drainirung und eigener Canalisirung abgeleitet werden musste. Zur Deckung der anerlaufenen Mehrkosten wurde in der Landtagssession 1885 noch ein letzter Zuschuss von 10.000 fl. aus dem Landesfonde für die Beendigung des Baues bewilligt, und hat die krainische Sparcasse noch einen weitern Beitrag von 30.000 fl. geleistet. Der Bau wurde im Jahre 1885 im wesentlichen beendet, so dass schon im Herbste mit der Uebersiedelung der Sammlungen aus dem Lycealgebäude vorgegangen werden konnte; in den beiden folgenden Jahren wurde die meist neue innere Einrichtung fertig gemacht nach den Zeichnungen des landschaftlichen Ingenieurs J. V. Hrasky. Die Neuaufstellung der Sammlungen nahm eine- längere Zeit in Anspruch, als anfangs dafür in Aussicht genommen war, weil in der Zwischenzeit neue Zuwächse stattgefunden haben und namentlich infolge der Auflösung des historischen Vereines für Krain im Jahre 1885 alle seine Sammlungen, darunter dessen reichhaltige Bibliothek, an das Landesmuseum übergiengen und das Musealarchiv durch die im Jahre 1887 erfolgte Einverleibung des Vicedom- und des ständischen Archives eine bedeutende Bereicherung erhielt. Infolge Verwendung des Musealfondes für den Neubau sind die Mittel für die Instandhaltung des Museums und für die Vermehrung der Sammlungen erschöpft worden, auch in dieser Richtung wurde seit dem Jahre 1882 durch den Landtag in hochherziger Weise dadurch vorgesorgt, dass der Landesfond die Deckung des jährlichen Bedeckungsabganges übernahm. Für die Zukunft wurde jedoch dem Landesmuseum der selbständige Bestand durch die zugefallene Erbschaft nach dem am 8. März 1885 'n Laibach verstorbenen Herrn Victor Smolé gesichert, indem dieser edle Patriot das Rudolfinum zum alleinigen Erben seines bedeutenden, bloss durch den Fruchtgenuss auf Lebzeiten seiner Schwester Balbina Smolé beschränkten Vermögens einsetzte. Dasselbe beläuft sich nach dem Ausweise der Landesbuchhaltung vom Jahre 1888, einbezüglich der Schätzungswerte der vom Museum übernommenen Kunstsammlungen des Verstorbenen, auf 100.918 fl. Der krainische Landtag ehrte das Andenken an diesen in den Annalen Krains unerreicht dastehenden Mäcen dadurch, dass er die von ihm geerbten Kunstsammlungen in einem für immerwährende Zeiten als Smolé-Zimmer reservirten Locale aufstellen liess und dasselbe mit dem vom heimischen Maler Georg Šubic gemalten lebensgrossen Bilde des edlen Testators zierte. Bei dem Ankäufe des Baugrundes für das Museum wurde vom Landesausschusse und von der krainischen Sparcasse nicht bloss der für die Verbauung und für Gartenanlagen an der Nord-, West- und Südseite des Gebäudes benöthigte Platz ins Auge gefasst, sondern auch die Anlage eines öffentlichen Platzes vor dem Rudol-finum beabsichtigt und zu diesem Zwecke der vor der Hauptfronte des Gebäudes gelegene Rest der Bauparcelle nebst dem jenseits der Triesterstrasse befindlichen, an das neue Sparcassegebäude angrenzenden Wiesenflecke der Stadtgemeinde Laibach für obgedachten Zweck überlassen ; letztere hat auch einen Theil des von ihr übernommenen Terrains, nämlich die westlich von der Triesterstrasse gelegene Parcelle bis zur Vorderfronte des Museums, auf ihre Kosten mit hübschen Gartenanlagen ausgestattet. Das Maseums-Gebäude. Das Rudolfinum ist im Stile der italienischen Hochrenaissance ausgeführt. Der Grundriss des Gebäudes ist ein längliches Viereck mit mächtigem Risalite und mit einem lichten und luftigen Hofe, zu dem die Einfahrt an der westlichen Fronte gegenüber der Lattermannsallee sich befindet. Die gegen die Triesterstrasse gerichtete, mit einer Freitreppe versehene Hauptfronte und die mit einem grossen Einfahrtsthore in den Hof versehene Westfronte an der neuangelegten Lastenstrasse messen je 6 er 2 in Länge, die beiden Seitenfronten gegenüber der verlängerten Knafflstrasse in Nord und der projectirten Casinostrasse in Süd je 43-55 m- Die Höhe des Gebäudes, von der Kellersohle gemessen, beträgt 20 m. Der Hofraum im Innern des geschlossenen Gebäudes ist 31 m lang und 1575 m breit. Am Mittelrisalit der Vorderfronte befindet sich im ersten Stock ein mit jonischen Säulen versehener Balkon, die Attika ist mit den allegorischen Figuren der Carniolia und des Muthes, beide das Wappen Krains haltend, nebst zwei zur Seite befindlichen Greifen geschmückt. Diese plastischen Darstellungen nebst den vor dem Hauptportale stehenden Statuen der Arbeit, der Naturgeschichte, der Geschichte und des Kunstgewerbes wurden von der Wiener Bildhauer-Genossenschaft aus Breitenbrunner Sandstein geliefert. Ober der Attika erhebt sich ein geschmackvoll ausgeführtes Mansarddach mit schön ausgeführtem Kunstgitter. Von der dortigen Plattform geniesst man eine herrliche Rundschau auf die Stadt Laibach sammt Umgebung. An den Oberlichten der drei Eingangs-thore sind in kunstvoller Schmiedearbeit aus der Werkstätte des Schlossermeisters Albin Achtschin in schöner Ausführung angebracht in der Mitte das Wappen des Landes: der krainische Adler, rechts das Emblem der krainischen Sparcasse: die Biene, und links das Stadtwappen Laibachs: der Thurm mit dem Lindwurm. Im Vestibül wurden rechts und links vom Eingänge zwei Gedenktafeln mit den auf diesen Monumentalbau bezüglichen Daten angebracht, die eine vom Lande Krain, die andere von der krainischen Sparcasse. Auf dem Plafond des Vestibüls befindet sich ein grosses Oelgemälde des heimischen Malers Johann Subic, Professors an der Gewerbeschule in Kaiserslautern, darstellend die thronende Carniolia, welcher die Kunst und die Wissenschaft huldigen. An den Hohlkehlen der vier Wände wurden in Medaillonform die Bildnisse vier berühmter Krainer vom Bruder des früher genannten Künstlers, Georg Subic, gemalt, und zwar gegenüber dem Portale der Chronist Valvasor, Verfasser der «Ehre des Herzogthums Krain», links von demselben der erste krainische Dichter Valentin Vodnik, rechts der berühmte Mineralog und Montanist Sigmund Freiherr von Zois, ober dem Mittelthore ist das Porträt des berühmten Staatsmannes Sigmund von Herberstein, eines geborenen Kramers, in diesem findet die Geschichtsforschung und Ethnographie einen würdigen Vertreter. In dem Hochparterre führen die 6'3 m hohen und 3’5 m breiten Corridore, mit Pflasterung aus Nabresinaer Kalk, zu den verschiedenen Sammlungen, und zwar rechts zu den Gesteinsammlungen in zwei Localitäten für die geognostische und montanistische Abtheilung, an die sich ein Mineraliensaal anschliesst, das daneben in der nordwestlichen Ecke befindliche Zimmer ist ein Reservelocal für temporäre Ausstellungen. Längs dem linksseitigen Corridore befinden sich der Bibliothekssaal mit dem Lese- Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1889. zimmer, zugleich Vortragssaal, daneben die Kanzlei des Gustos, dann der Archivsaal ; die an diesen sich anschliessenden beiden Räume der südwestlichen Ecke sind für die Ausstellung der in die Landesgeschichte einschlägigen Gegenstände bestimmt, welche auch für ein grösseres Publicum von Interesse sind, als: alte Urkunden, Drucke, Wappen, Karten, Bilder u. s. w. Zu den Sammlungssälen im ersten Stockwerke führt die Treppe des imponirend angelegten Stiegenhauses, an den beiden Pilastern des Stiegenabsatzes stehen zwei massive Candelaber aus Goldbronze, ein Geschenk des Hofglockengiessers Albert Samassa in Laibach. Die Decke des Stiegenhauses schmücken die vier vom krainischen Maler Georg Subic in Paris gemalten allegorischen Figuren der Naturgeschichte, der Kunst, der Geschichte und der Alterthumskunde mit reichen Verzierungen in Stucco und mit Arabeskenmalerei, letztere vom heimischen Maler Karl Lipouschek ausgeführt. In dem ersten Stockwerke gelangt man durch die Mittelthür ober der Treppe in den Pfahlbautensaal, aus welchem drei Glasthüren auf den Balkon ober dem Portale fuhren. An diesen Saal schliessen sich nach links die Localitäten mit antiquarischen, ethnographischen, Kunst- und gewerblichen Sammlungen an, und bildet in dieser Richtung der grosse Gewerbesaal an der Westfronte des. Gebäudes den Abschluss. Vom Pfählbautensaal nach rechts erstrecken sich die Räume für die zoologischen Sammlungen, und zwar zunächst der Conchyliensaal, dann ein Eckzimmer mit Kästen für Vögel und Fische, weiterhin ist in der Südfronte der Saal der ornithologischen Sammlung, das letzte Zimmer in Süd-west ist zumeist für Sammlungen aus dem Pflanzenreiche bestimmt. Ein für den allgemeinen Besuch nicht geöffnetes anstossendes Zimmer enthält die Herbarien, deren Einsicht und Studium gegen Anmeldung beim Custos stattfindet. Zunächst dem Herbarienzimmer befindet sich eine zweite Kanzlei mit besonderem Eingang. Ausser dem oberwähnten Eingänge in den Pfahlbautensaal führen die mit farbigem Terrazzopflaster versehenen, 6-3 m hohen lichten Corridore, bei deren Anlage auch auf ihre Benützung für temporäre Ausstellungen Bedacht genommen wurde, zu fünf besonderen Eingängen in die einzelnen Abtheilungen, und zwar in den Conchyliensaal, in die botanische Abtheilung, zur Kanzlei, beziehungsweise ins Herbarienzimmer, in den Gewerbesaal und in die culturhistorischen Sammlungen. Vom ersten Stockwerke gelangt man auch auf einer Hintertreppe nächst der Kanzlei zum rückwärtigen Eingänge ins Museum, in der hohen Einfahrt befindet sich eine Nische mit der vom heimischen Künstler Gangl, Schüler der Akademie der bildenden Künste in Wien, ausgeführten bronzirten Gipsstatue des vaterländischen Dichters Valentin Vodnik. In dem Souterrain, zu dem die Treppe gegenüber dem Hauptportale führt, ist ebenfalls ein Local für den Besuch des Bublicums eingerichtet, nämlich die mittlere grosse Kammer an der Südfronte des Gebäudes mit den schweren steinernen Sarkophagen aus dem einstigen Emona und mit römischen Meilensteinen. Die Gartenanlagen um das Gebäude, wovon drei Felsgruppen an der Nordseite den Cultur- und Alpenpflanzen dienen, sind durch ein von der kraini sehen Industriegesellschaft geliefertes Eisengitter gegen die nächsten Strassen abgeschlossen. Sämmtliche. Arbeiten bei diesem Baue wurden, mit Ausnahme der statutarischen Ausschmückung des Gebäudes, von heimischen Gewerbsleuten und Handwerkern geliefert. Es nahmen daran Antheil: Die krainische Baugesellschaft Erd-, Maurer-, Bildhauer-, Cementguss-Arbeiten und Eisenlieferungen ; Gustav Tönnies Zimmermannsarbeiten und Steinmetzlieferungen; Heinrich Korn Schieferdeckerarbeiten; Felix Nolli Spenglerarbeiten; das Consortium der Bautischler: Vincenz Hansel, Krimmer, Petrin, Novak, Dogan, Tautscher, Pletschnik, Widmayr, Kraschouz und Regali, lieferte die Bautischlerarbeiten, von den beiden ersteren rühren die neuen Kästen her, die Depositorien in der Bibliothek und im Archiv lieferte die Firma Tönnies, die eichenen Leistenböden Franz Kotnik in Oberlaibach ; A. Achtschin, Pilko und Mar-tintschitsch die Schlosserarbeiten; Adolf Eberl die Anstreicherarbeiten (derselbe besorgte den Anstrich der Eingangsthüre zum grossen Gewerbesaal auf eigene Kosten); Peregrin Kajzel die Verglasung; J. Geba die Telegraphenleitung und die Blitzableiter; Albert Samassa die Montirung des Hausbrunnens; August Drelse die Thonöfen, darunter einen der beiden schönen Oefen im Gewerbesaale auf eigene Kosten; Karl Lipouschek die Zimmermalerund Decorationsarbeit. Wegen der feierlichen Eröffnung des Rudolfinums wurde in der Landtagssitzung am 30. November 1887 beschlossen, anlässlich der Jubiläumsfeier der 40jährigen Regierung Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. dieselbe im Jahre 1888 vorzunehmen und hiezu Se. k. k. Hoheit den Kronprinzen und hochdessen Gemahlin, Kronprinzessin Stefanie, einzuladen. Zum grossen Bedauern des Landtages wurde demselben in der Sitzung am 21. September 1888 bekanntgegeben, dass Se. k. k. Hoheit nicht in der Lage sind, mit der Frau Kronprinzessin der Einladung nachkommen zu können. Sohin wurde das Rudolfinum den 2. December 1888, als dem Gedenktage des Regierungsantrittes Sr. Majestät, in feierlicher Weise unter allgemeiner Theilnahme durch den Landeshauptmann Dr. Josef Poklukar eröffnet. D. Nekrolog. Karl Deschmann Ritter des österr. kais. Ordens der eisernen Krone III. CI., Custos des krainischen Landesmuseums, Landtagsabgeordneter, Mitglied des Landesausschusses, k. k. Conservator, Ehrenmitglied der Società Adriatica in Triest, correspondirendes Mitglied der geologischen Reichsanstalt, der zoologisch-botanischen Gesellschaft, der Centralanstalt für Meteorologie, der naturhistorischen Gesellschaft in Frankfurt, Obmann des Museal- und Alpenvereines in Krain, Ehrenbürger von Gottschee, Neumarktl etc. Als dieser vielverdiente Mann voriges Jahr den krainischen Musealverein nach mehrjährigem Schlummer wieder zur Thätigkeit weckte, mag es ihm wohl nicht in den Sinn gekommen sein , dass dessen erstes Jahrbuch schon seinen eigenen Nekrolog bringen werde. Schien doch weder sein Alter noch seine körperliche Rüstigkeit, am allerwenigsten aber seine ungebrochene geistige Arbeitskraft darnach angethan, um seinen so baldigen Heimgang befürchten zu lassen. Der Verlust, den die Wissenschaft in ihren Beziehungen auf Krain durch diesen Tod erlitt, ist kein geringer, ja in mancher Hinsicht geradezu unersetzbar. Galt doch der Verstorbene vermöge seiner geistigen Veranlagung, seiner reichen Erfahrung und vollkommenen Vertrautheit mit allen Verhältnissen des Landes seit Jahren als eine Art lebende Encyklo-pädie seines Heimatlandes. Nicht nur ein Dichter voll tiefer Empfindung und kräftiger Schilderungsgabe, war er auch Mineralog, Geolog, insbesondere aber Botaniker. Es gibt kaum eine Gegend oder einen Berg im Lande, über deren Lagerung, keine seltenere Gesteinsart, über deren Fundort er nicht. Auskunft zu ertheilen wusste, keine Pflanze, deren Standort oder Blütezeit er nicht gekannt und die er nicht in seinem Herbarium vertreten gehabt hätte. Welches Ansehen er in der Welt auf diesem Gebiete genoss, kann daraus entnommen werden, dass zwei Pflanzenspecies (ficus und patasites) nach seinem Namen benannt wurden. Mit nicht geringerem Interesse lauschte er dem Leben der Thier weit; er beobachtete den Zug der Vögel, besuchte seltenere Sorten in ihren Nestern zur Brutzeit, spürte ihnen nach an den Blättern der Bäume, in den Blüten der Pflanzen, in Erdschächten, ja sogar am Fisch- und Wildpretmarkte re-gistrirte er deren Ausbeute. Ihm entgieng keine neue Windrichtung, er merkte sich vor jede Witterungsänderung, beobachtete den Gang der Gestirne und durchstreifte Berge und Thäler des Landes, Naturschätze suchend, sie sammelnd und sich labend an ihrer Grösse, Fülle und Schönheit. Aber nicht nur im fortwährenden Contacte mit dem Schalten und Walten der Natur, sondern auch an der Erforschung längst vergangener Ereignisse des Landes und dessen Bewohner, von den ersten Spuren ihrer Ansiedlung bis auf den heutigen Tag, war er durch Aufdeckung von Fundstellen und Culturresten der Vorzeit fortan und allerorts thätig. Er war der beste Kenner pr äh i s t o r i s ch er Aus grab u nge n , ein fertiger Entzifferer römischer Inschriftsteine und geübter Leser mittelalterlicher Urkunden und Incunabeln. Er liebte sein Volk, aus dem er hervorgegangen, innig und selbstlos, beobachtete seine Sitten und Gebräuche, sein Thun und Lassen, lauschte seinen Sagen und Gesängen, und alles, was er sah und hörte, verwertete er getreu zur Erweiterung der Landeskunde und für die Wissenschaft überhaupt, als deren erster Vertreter in Krain er in der gelehrten Welt seit Jahren allerorts galt. Karl Deschmann war am 3. Jänner 1821 in Idria geboren. Sein Vater war bei der dortigen Bezirksobrigkeit Actuar, starb aber schon im Jahre 1824, infolge dessen dann seine Familie nach Laibach übersiedelte. Hier kam er in die Obsorge seines Onkels, des Handelsmannes und Patrioten Michael Deschmann, der ihn nach Salzburg in die Studien schickte. Als im Jahre 1835 auch dieser mit Tode abgieng, kehrte Deschmann nach Laibach zurück, trat in das Gymnasium und hielt allda im Jahre 1837 als der erste in der Rethorik (Sexta) nach damaliger Uebung bei der feierlichen Prämien-Vertheilung die lateinische Rede mit einer so eminenten Meisterschaft, dass er alle Zuhörer, unter denselben auch den Schreiber dieser Zeilen, zur Begeisterung hinriss. Im Jahre 1839 gieng er nach Wien zu den medicinischen Studien, die er aber im Jahre 1840 mit den juridischen vertauschte. Anfangs April 1848 hätte er nach zurückgelegten drei juridischen Rigorosen das letzte ablegen sollen. Die diesem Termine vorangegangenen Märztage und der infolge dessen an der Universität vorübergehend eingetretene Stillstand verhinderte jedoch dies, und so kam es, dass Deschmann später, von der Bewegung der Zeit nach anderer Richtung ergriffen, nicht mehr dazu kam, sich der Promotion zu unterziehen. Nach Laibach Ende Mai 1848 zurückgekehrt, betheiligte er sich an der commissioneilen slovenischen Uebersetzung des allgem. bürgerl. Gesetzbuches, des slovenischen Wörterbuches und vielseitig auch an der deutschen und slovenischen Tagesliteratur , worin er nach dem Abgehen Cigale’s nach Wien im Jahre 1849 die Redaction der Zeitschrift «Slovenija» ganz übernahm. In den Jahren 1851 und 1852 versah er als Supplent das Lehramt der Naturgeschichte und Mathematik und bis zum Jahre 1856 auch jenes der Landwirtschaft am hiesigen Gymnasium. Nach dem Abgänge Freyers nach Triest wurde er im Jahre 1852 mit der Custosstelle am Landes-Museum betraut, welche er bis zu seinem Tode versah. In dieser Stellung fühlte er sich so ganz in seinem Element, mitten unter den Werken der schaffenden Natur und den Denkmälern der Vorzeit. Im Jahre 1855 frischte er den im Jahre 1839 errichteten Musealverein durch Veranstaltung von monatlichen Zusammenkünften und Vorträgen wieder auf und sorgte für die Herausgabe der Vereins Jahrbücher, welche unter seiner Redaction in den nachfolgenden Jahren 1856, 1858, 1862 und 1866 erschienen. Mit dem Wiedererwachen des constitutionellen Lebens im Jahre 1861 erlitt nun allerdings diese seine wissenschaftliche Thätigkeit dadurch eine empfindliche Einbusse, dass er, durch das allseitige Vertrauen des Landes zur werkthätigen Betheiligung an demselben berufen, auf das politische Feld abgelenkt wurde. Obwohl als Reichs- und Landtagsabgeordneter und insbesondere als Mitglied des Landesausschusses intensiv und dauernd in Anspruch genommen, betheiligte er sich doch fortan unentwegt an den Bestrebungen des Musealvereines, des. historischen Vereines und der juristischen Gesellschaft, bis diese schliesslich, von den immer höher gehenden politischen Wogen überflutet, gegen Ende der Sechzigerjahre eingiengen. In noch höherem Masse war Deschmanns Thätigkeit in den darauf folgenden Jahren von der Anforderung, die das öffentliche Leben an ihn stellte, absorbirt, als ihm nebst seinem Reichsraths- und Landtags-Mandate und der Landesausschuss-Stelle noch das Bürgermeisteramt in Laibach aufgebürdet wurde. Aber auch alles dies hinderte ihn nicht, seinen Lieblingsstudien obzuliegen; er arbeitete, fortan mit gelehrten Gesellschaften im mündlichen und schriftlichen Verkehre, unverdrossen an der Vermehrung der ihm anvertrauten Musealschätze, wozu sich ihm in der Aufdeckung der Pfahlbauten am Laibacher Moore im Jahre 1875 eine gar seltene Gelegenheit darbot. Mit ganzer Kraft und Ausdauer warf er sich nun auf dieses neue Gebiet und leitete, durch zahlreiche interessante Funde noch mehr angeeifert, allerorts im Lande die Suche nach ähnlichen vorgeschichtlichen Cultur-spuren und Grabstätten ein. Die Erfolge dieser Nachforschungen sind nun in den Musealräumen in einer Fülle aufgehäuft, deren sich nur wenige Museen rühmen können und die dieser unserer Landesanstalt nahezu einen Weltruf begründeten. So seltenen und vielen Schätzen auch entsprechende Räumlichkeiten zu beschaffen, war von nun an sein Streben und Sehnen, und wirklich, es dauerte nicht lange, so entstand durch die Opferwilligkeit des Landes, der krainischen Sparcasse und des Patrioten Smolé eine der wunderbaren Sammlungen würdige Aufbewahrungs-Stätte, das «Rudol-finum», der Stadt eine Zierde und ihren Schöpfern zur Ehre. Mit diesen Erfolgen schien aber auch seine Lebensaufgabe vom Schicksale als gelöst bestimmt gewesen zu sein, denn schon bei der feierlichen Eröffnung dieser Anstalt am 2. December 1888, obwohl noch kurz vorher gesund und kräftig, sah er so angegriffen aus, dass allgemein die Befürchtung um ihn rege wurde. Dies mag er wohl auch selbst gefühlt haben, denn ernst und gehoben, ja geradezu wehmüthig klangen seine Worte, als er in schönen classischen Reden in beiden Landessprachen, die anwesende Jugend apostrophirend, die Schönheit seiner Heimat und ihre unermesslichen Naturschätze begeistert hervorhob und unter Berufung auf die Worte des vaterländischen Dichters Vodnik zur Pflege der Wissenschaft, zur unermüdeten Arbeit und wahren, edlen Vaterlandsliebe aufforderte. Nach diesem Tage, welcher wohl einer der schönsten seines vielbewegten Lebens gewesen sein mochte, erfreute er nur noch einmal, am 29. Jänner 1. J. bei der Monatsversammlung des Musealvereines, die Mitglieder derselben mit einem Vortrage, dessen Inhalt aber auch nur mehr einen innerlichen Rückblick und sein baldiges Scheiden anzudeuten schien, indem er die Thätigkeit seines Lebensvorbildes Sigmund Freiherrn v. Zois mit tiefbewegten Worten auseinandersetzte und sein Andenken verherrlichte. Und wirklich, schon tagsdarauf legte er sich, und nach wenigen Wochen der Krankheit, am li. März 1. J., trat das beklagenswerte Ereignis seines Todes ein. Sein Leichenbegängnis war eine grossartige Kundgebung seitens der hervorragendsten Gesellschaftskreise der Stadt und des Landes. Die meisten Zeitschriften brachten ihm ehrenvolle Nachrufe, Telegramme aus Triest, Wien, Klagenfurt, Villach, Salzburg, Steyr, Semmering, Briinn, Prag. Erfurt, Hannover und Meiningen drückten das allseitige Beileid aus, und ein Hügel von Kränzen auf seinem Grabe, die seine zahlreichen Verehrer1 gespendet, brachte die allgemeine hohe Wertschätzung des Heimgegangenen zum lebendigen Ausdruck. Deschmann war von seltenen geistigen Fähigkeiten, hatte ein Riesengedächtnis, war von gediegenem Urtheile und ein ehrlicher, offener Charakter. Zwar anscheinend stolz und ab-stossend, war er doch voll Freundlichkeit und Entgegenkommen , wenn man sich in wissenschaftlichen Angelegenheiten an ihn wendete, in denen er jedermann, ob Gesinnungsgenosse oder Gegner, in ausserordentlicher Weise geistig anzuregen verstand. Ueberzeugt, dass die geistige und materielle Wohlfahrt seines Heimatlandes allein nur in der Aneignung der Wissenschaft und der fortschrittlichen Bildung erreichbar sei, weihte er auch all seine politische Thätigkeit zur bestmöglichen Erreichung dieses Zieles. Ob er aber hiebei wegen des von ihm vielfach nicht beachteten Umstandes, dass seinem Volke vorerst das hiezu erforderliche Mittel entsprechend zu beschaffen sei, zumal dessen Entlehnung bei einem nachbarlichen Cultur-volke wohl einzelnen Bevorzugten, nicht aber der ganzen Nation möglich ist — fortan die zum angestrebten Ziele füh- 1 Musealverein, Frauen-Ortsgruppe des deutschen Schulvereines, Philharmonische Gesellschaft, Ferialverbindung «Carniola», Deutscher Schulverein, Curie der Grossgrundbesitzer, Stadt Gottschee, die deutsch-liberalen Landtagsabgeordneten, die deutsche Linke der Abgeordneten, der deutsche Turnverein in Laibach, Gemeinde Neumarktl, krain. Landesausschuss, Casino-Verein, die deutsch-liberale Partei, der Alpenverein, krain. Sparcasse, Graf Auersperg, die Freiherren Otto und Rudolf Apfaltrern, Schwegel und Lichtenberg, Dr. Kalten-egger, Dr. Suppan, Dr. Schaffer, Dr. Schrey, Bamberg, Karl Luckmann, Mahr, Bayr, Mulej, Rumboldt. renden Wege auch eingehalten habe — die Beurtheilung dessen möge einer späteren, zu den Idealen der alle Rassen und Classen gleich umfassenden allgemeinen Wohlfahrt der Menschheit herangereiften Zeit überlassen bleiben. Deschmanns literarische geistige Producte sind zerstreut in den verschiedenen periodischen Schriften, z. B. Laibacher Zeitung, Carniolia, Illyrisches Blatt, Novice, Slovenija, Krainische Blätter, Museal-Jahrbücher, Mittheilungen des historischen Vereines, Laibacher Tag- und Wochenblatt, und in den Schriften der geologischen Reichsanstalt, der Centralcommission für historische Denkmäler, der anthropologischen Gesellschaft, der Akademie der Wissenschaften u. s. w., in welcher Hinsicht wir, um einige derselben zu erwähnen, folgende Abhandlungen in aller Kürze in Erinnerung bringen : Seine Jugendgedichte in slovenischer und deutscher Sprache, die Abhandlungen über Vodnik, Miklošič, Anastasius Grüns krainische Volkslieder, über Alpenpflanzen, das Klima und die einstigen Gletscher in Krain, die Naturgeschichte des Laibacher Moores, Billichgrazer Dolomitberge, die Taubengrotten, den Billichfang, Höhenmessungen, die Noten ohne Text gegen Professor Rechfeld, Laibacher Pfahlbauten, Grabstätten in Zirknitz, die prähistorischen Ansiedlungen in St. Michael, Watsch und Nassenfuss, die Beschreibung der berühmten Situla, die Hügelgräber in Roviše und Weisskirchen, die römischen Funde in Drnovo, gallische Münzen von Oberlaibach, römische Särge in Laibach, Führer durch das Rudolfinum und die prähistorische und römische Geschichte des Landes Krain für das Werk «Oesterreich-Ungarn in Wort und Bild». Friede seinem Andenken! Anton Globočnik. I n h a I t. Seite Vorwort....................................................... III A. Vereins-Angelegenheiten: I. Chronik des Vereines......................................... IX II. Mitgliederverzeichnis.......................................XXIII B. Abhandlungen : I. Historischen Inhaltes. Beiträge zur Rechts- und Verwaltungsgeschichte Krains: Die Supanei-Verfassung. Von Wladimir Milkowicz...................... 3 Die Nekrologe der Karthause Freudenthal. Von Wladimir Milkowicz...................................................... 41 Die Lage der oberkrainischen Bauernschaft beim Ausgange des XV. und im Anfänge des XVI. Jahrhunderts. Mit 12 urkundlichen Beilagen. Von Anton Kaspret ........ 69 Herbard von Auersperg und die Veldeser Herrschaft. Mit 12 Bei- lagen. Von Julius Wallner................................. 149 Die, archäologische Karte von Krain . ...................263 II. Naturwissenschaftlichen Inhaltes. Beiträge zur Ornithologie Krains. Aus Karl Deschmanns handschriftlichem Nachlass.......................................267 Mycologia Carniolica. Ein Beitrag zur Pilzkunde des Alpenlandes. Von Wilhelm Voss.....................................281 Das Mineralvorkommen von Littai in Krain. Von Wilhelm Voss 351 C. Bericht über das krainische Landesmuseum: Zur Geschichte des krainisclien Landesmuseums ..... 361 Das Museums-Gebäude . . . 368 D. Nekrolog: Karl Deschmann. Von Anton Globočnik . . ..............375 Beilage : Archäologische Karte von Krain. 1889. Entworfen auf Grund der bisherigen Forschungen von Anton Globočnik. dz/sZ/ćU : flert 'r/.rA aa/s/sst. AaSsnaas/ee/ 7. A/774, /724, AaSA/fl z ^/ssAjazr; Zaz.y/i, 774r, A/. / ///nnts, o ya ers/tes • 2/ y/s'a st e 0 ** * • j/ Zfa/tZz.oŽP oJZ/an \ZaZEee/eAtEoe% 27. /7' o Z/. Z/EeAae/ 61 ddoß&ZQs \ — J® đ \ J*L>o tt S9-o /■rat/Ese. 'h/sejenge /2^ OJSL& trn* 7rEa~< . ZEZ/EeAe/ ojA 7erst'sfAe ' 7/eseAi isEett/, o Z Er/n E/z 2 J. ' Z/ersnee o • 7/\ oAAerEaAsit 'Ez. [ C /ovìcorurn.}7/etAsesrAc ^/Anjgtfe/sJA. §U/lsUA£sids ! ructuriLj ~7t/ZEAa ^ZTr/A. W Zese/ Zan'EiAsi fJeCfi Ip tfenasr/ie. [ N evioi i WrtACe ^ZEaAAtaAo. ZaEop___________ ejrareEAZnJ/Jpfenig „Z*. J7AttEss Zresioira I 74. JE./27/, /S74, EU/, AERE, 77/2/2, Zog /27J 77. y. /tEEZ/AtZAfsi/, ^ j&erEi ner Zs/AA. /222. 78. 7Aa/n. st. ZeAo sl E. 7/. Z/./772. Z 7. Oa/EseAee. 72. J/. /774. 79 y./72s, 77 /7/7,yea2s27J. Z. //./*>E/sr A. 6/. A/774. //. A./74/, E7. /7/7, ZA a si/. /4. A./724, /777. 6 J. ZZA. /7/7. 24. A./774, yetn sen-, Jt./E. Za/e/s A e rt/. Z /7. J/./774. /7. /7./7/7. 2/. A. /774-27- r * 22. A /777 /J. JsiAA.E/7/. //. Ate//sz er, 77. /Z. y/777. /J. JE//Esser 77. 2Z./E. /Ana/, /at'/a. e As. /4 A.//74. 77. J/l. /24/, A/747, /774 /77/ /7/4, A7777J, 77'. /7/7. /7. A./77/. // A/724,7/ Z/as.ZrZ727. /7. /J/ZZA/ A/74//774. p. A./774, /ZZJ, ZeaZ. 77/J. 72. A/STA// // /A////, /7/7, A/7/j, Z/siA 7Z. 72/77/, Ara 2/7/7, An/A/74, AuZ/sser r/s/ssissitt > 7J. A. /247/7,7Zy, 77. /2/2, Aeas/. /7/9; A A//n. Aeri. 7/. Z As asi /e/rsis, 77 Asi/A. /7/7, imj Ar/ jjit/raisa. O/fa/ /Z ®Aa v/is/fseessi, aesitisAeAàt .. 'As'sZtsrÀej JAZZA”- '7/io?nasrtor7 O^T/ajP/. [n AAo/,/4'stAP Aa/zesis/Z i O Aastsrit/esy 0Zk/7AAA-JTssmW' AjZe/es A/eZt 'esie, /a AA Zat/tsAs/47* r. Ta n Ss/e/T/n. Aes'rsv Aar /Ats/antaas ZeZntZ Erar/t/e/S. /rt Ja sre o I A/S'Jer/ SZ v, C /st/sisas/e st a a/ 7/st si S Se s' /EsAer/yen- Zaree/iunyest ü/er Peran/arM susiy Ser/A: 7en/ral-SammEeeten, /ur J/unr/- a. /Es/, ßen/snd/er earns A. A. Can ser ra /or A 7Io Ao en/A. Ti EjsniS/ __ AtsZAaAu, “"»«s,. I/Petne'7z oj, ■f7/