ZMttna Nr. 137. Pränumerationspiei«: Im Comptoir ganzj. st. 11, halbj. fl. 5.5». Für die Zustellung ins Haus halbj.LUlr. Mit bei Post ganzl.fi. 15, halbj. fl. 7.50. Montllg, 17.Iulli Insertt onsgebühr bis 10 Zeilen: imal ßn lr., Lm. 89lr., 3m. 1 fl.; lonft pr. Zeile Im. 6 lr., 2m. 8 lr., 3m. 10 tr. u. s. w. Insertioneftempel jedcSm. 30 lt. 1867 Amtlicher Theil. ^ Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 5. Juni d. I. den Pfarrer i-il. lül., Dechant und Schuldistrittsaufsehcr zu Zolkicw Joseph N owakowsti zum infnlirtcn Titularabte von Zoltiew allcrguädigst zu ernennen geruht. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. Juni d. I. eine bei dem ObcrlaudcSgcrichtc in Wien erledigte Rathsstclle dem OberlandcSgcrichtsrathc Joseph Lindner allcrguädigst zn verleihen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 5>. Juni d. I. den disponiblen Professor der k. k. Josephs < Akademie Dr. Mathias Schwanda zum außerordentlichen Professor der mcdi-cinischcn Physik an der Wiener Universität allergnüdigst zu ernennen geruht. Am 1^. Imii 1867 wurde in der k. l. Hof- und Staat«?-druclcrci in Wicii das XXXIII. Stlict des Nrichsgeschblattcö ausgegeben und versendet, Daösrlue mithält untrr Nr. 81 den Tractat vom II. Mai 1867 zwischen Oesterreich. Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, dm Niederlande», Prcnßcil und Rußland, ;nr Ncqelnn^ der Verhältnisse dei< Oroßl>crzoc,lhnmes ^nxcmwirci. (Nliqeschlossen zu London am 11, Mai 'i«l;7; von Sr. k. l. A'ftostol,scheu Vtajesiät ratiftcirt nm 2« Mai l8<»7. Die Uiiöwechslnnss der Na-tifll-illiülisn hat zn London am 31. Mai 1«c« Auslandes üicr dic Krönung. Hlaibach, 16. Juni. Dic Krönung ist vollzogen. Uclier die Bedeutung dieses Actes insbesondere für Oesterreich haben wir an dieser Stelle uns bereits ausgesprochen, und wenn wir heute die gcsammlcu Iournalaufsätzc in dem vielsprachigen Oesterreich, die aus Anlaß des KröunngstagcS in Ungarn geschrieben worden sind, uus ius Gedächtniß zurückrufen, so müsscu wir mit Befriedigung constatircn, daß in ganz Oesterreich teinc einzige Stimme laut wurde, welche diesem Patte zwischen König uud Volk, der einen und der anderen Hälfte des Reiches in irgend einer Weise nur mißbilligend entgegengetreten wäre. Hören wir nun auch, was fremde Stimmen über die Krönung und den hicmit besiegelten Ausgleich mit Ungarn sagen. Unter diesen Stimmen ist die Stimme eines unserer früheren Gegner, der „Nordd. Allg. Ztg.," dem Orgauc des Grafen Bismarck, besonders bemcrtenswcrth uud wir lassen demnach, um dem Urtheile unserer Leser nicht vorzugreifen, dcn diesbezüglichen Artikel im vollen Wortlaute folgen. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: „Iu der Geschichte des Kaiserthums Oesterreich wird der heutige Tag für alle Zukuuft eiucn bcdcntungs« vollen Abschnitt bezeichnen. Beinahe 3? Jahre sind verflossen, seit in Prcßburg zum letzten male (au: 28. September 1830) ein Mitglied des österreichischen Kaiserhauses mit der Krone des heil. Stephan gekrönt wurde, nnd mehr als 18 Jahre ist cö her, daß Ungarn scn, welches dic Ost Hälfte der habsburgi-schen Monarchie mit ihrer Westhülfte vereinigt gehalten, tritt ein neuer Vertrag, welcher die gemeinsamen Berührungspunkte vermehrt und damit dcn Verband befestigt. Europa kann von dieserThatsachc in hohem Grade befriedigt sein. Die Unsicherheit der inneren staatsrechtlichen Verhältnisse Oesterreichs hat auf die auswärtige Politik des Wiener Eabiucts in sofern einen nachthciligcn Einfluß ausgeübt, als dicfclbc die Interessen des Staates bald in dieser, bald in jener Nichtuug fördern zu sollen glaubte und dabei häusig mit dcn cigcutlichcn Interessen ocr Monarchie in Gegensatz gericth. Wenn aber für die innere Politik des Kaiserstaates bestimmte Grundlagen und Ziele geschaffen sind, werden dic Beziehungen nach Außen gleichfalls einen stctigcn Eharaktcr annehmen müsscu, uud den bei Oesterreichs Wohlfahrt uud Machtstellung intercssirtcn Staaten wird dadurch Gelegenheit geboten sein, ohne Bcsorgniß vor unerwarteten Schwankungen, ihren wohlmeinenden Wünschen uud Slrcbuugcu eintretenden Falles unver« holeucn Ausdruck zu geben." — Die „Nlltlunalzcituug" constatirt am Vorabende der Krönung des Kaisers von Oesterreich, Franz Joseph l. als König von Ungarn, daß in Oesterreich zum ersten Male scit dem frühesten Versuche des constttutic-ncllen Regiments alle bedeutsamen Kräfte des Reiches nach einem und demselben Ziele hinwirken. „Den Na» tioualitätcnsturm, fchreibt dlc „Nat.-Ztg." des Ezccheu-thums, dic Sondcrgclilstc Croaticns verauschlagcu N)ir nicht hoch, weil Beide nur durch die Hilfe dcr Regie« ruug Bcdcntnng erlangt haben, nnd ohne fcruereu Bei» staud von selbst in ihrc nrsprüngliche Bedeutungslosigkeit zurückfallen. Die Ungarn, Deutschen und Polcn haben die Präliminarien des Herrn von Bcust angenommen, in bcidcu Parlamenten ist die Mehrheit ihnen gesichert und Oesterreich ist in die Phase eingetreten, welche die neueste Zeit bezeichnet: die Vereinigung von Regiernng uud Voll in dem Streben, die schweren Probleme dcs Staates zn lösen." Das Berliner Blatt gcdcntt nun auch dcr ersten Rede des Miuisterpräsidcutcn Freiherr« von Bcnst, worin derselbe die gegen lhn gerichtete Ab« ncignng dcr Slaven beklagte, und sagt dann: „Er weist l Feuilleton. Die Kunstausstellung. Unsere Hauptstadt hat schon läugcrc Zeit dcr Au-regung entbehrt, welche eine Kunstausstclluug dem Kuusl' freunde nnd durch die aucrtcuucudc Stimme des Pnbli-cnms dem Künstler selbst gewährt. Ein Kreis von stuustfrcundcu uud Künstlern vereinigte sich, um trotz vieler materieller Schwierigkeiten ciucn Anfang zum Besseren zn Stande zn bringen uud rechnete hicbci auf die Uutcr' stützung und den Kunstsinn dcs Laibachcr Publicums. Leider müssen wir constatircn, daß die Ausstellung bisher sehr scbwach besucht war, so z. V. gestern von cincm vollen Dutzcud! Bei ciucm so gcriugcu Erfolge ist es wohl natürlich, einen prüfenden Blick auf dic Ansstellnng zn werfen nud die ausgestelltcu Gemälde nach ihrer Bedeutung nnd ihrem künstlerischen Werthe zn würdigcu, um zn sehen, ob die Schuld dcs Mißerfolges in oder außer dcr Ausstellung zu suchcu sei. Wir finden vorwiegend (12 von 28 Gemälden) die L n nd sch aftsmalcrei vertreten. Darin können wir keinen Fehler fchen. Die Schöpfung ciucs volleudctcn öandschaftsgcmäldcs unterliegt nach der Anficht dcr größten Knnstkcnncr nicht geringeren Schwierigkeiten als die eines Historicngcmäldcs, nud es ist vielleicht in keinem Gebiete der Malerei schwieriger, zur Meisterschaft zu gclangcu, als in diesem. Zudem ist ja doch im allgemeinen kein Zweig dcr bildenden Künste so popnlär als dieser. Die Schönheit einer Landschaft fühlt Jeder eben so wie die kmcs Tonstückcs. Natur und Musik stehen in einer Ncheimnißvollen Wechselwirkung, man fühlt ihrc erheben- den, begeisternden Wirkungen, ohne sich Rechenschaft über ihren Grund geben zu können, aber freilich muß „der Sinn frei, das Herz offen" sein für diese Eindrücke, und das ist selten in nnsercr materiellen Zeit. Wir begegnen dcn besten Namen dcr Landschafts-malcrei. Dcn Naturalismus dcr Holländer rcfträscn-tircn Opdcnhof's „Strand mit landenden Fischer-bootcu," in welchem unS nur das Wasser etwas zu bleiern vorkommt, und Dc venter's denselben Stoff behandelndes Bild, das in Berlin dcn ersten Preis erhielt nnd in welchem das Helldunkel des Morgcus uud die plastische Wirkuug dcr Perspective hervorzuheben sind. Von beiden Bildern wird unstreitig das Dcvcutcr'schc dcu Beschauer mehr befriedigen, obwohl für uus Süd» lündcr der Anblick dcs nordischen Meeres immer etwas Fremdartiges und durch scine Monotonie wenig Au^ ziehendes haben wird. Da haben wir die farbenreichsten Gegensätze in Marco's Insel Elba (Eigenthum dcs Hcrru Landesgcrichtörathcs Pillcr) mit dem sonnigen Ton dieser Eactusvcgclatiou, dieser immer grünenden Eichen und dcr botanisch richtigen Zeichnung dieser Flora mit ihren füdlich gesättigten Farben, oder in Köuigs-b r u n n 's Ecylou'schcr Landschaft, in welcher die Farbenpracht dcr heißen Zone mit solch meisterhafter Achand-lnng dicscr von hellcm Gold bis zum Purpur sich ab-stufeudeu Lichteffecte wicdcrgcgcbcu ist. Uns näher licgcudc Motive behandeln: H a n s ch (München) „Ehiem-see" mit dem großartige»! Hintergründe dcs Watzmann nnd scincr Genossen und der herrlichen Verschmelzung der Farbcncontrastc von dem blcudcudcu Schnee dcr Berge bis zu dem dunklen Wald nnd dem halb ans dem Schatten hcrvortrcndcu See, wobei wir die meisterhafte Vchaudluug des kleinsten Details selbst in der Staffage, Kahn mit Landleuten, bewundern müssen. Mösmcr's „Landschaftsidylle" zeigt «ns den Standpuutt dcr Kunst im I. 18L5) mit dcr noch wenig sorgfältigen Behandlung des GaumschlagS, wobei jedoch uoch immer durch das Ensemble eine gntc Wirkung erzielt uud der Eharaktcr dcr Walduatur richtig gezeichnet ist. Die Landschaftern! Wcirothcr (Prag) mit dcr Salz-bnrgifchcn Gegend, diesem Scc, anf wclchcm sich uoch dic Nebel jagen uud dic Berge in, Dümmer weben, wird Romautikcr nuzichcn, dagcgcu Hölzer's „Waldlandschaft" dnrch die sichere Behandlung, dcn die Tageszeit so scharf fixircnden warmen Ton uud dcn herrlichen Lichtcffcct des Himmels eine grüudlichcrc Wirkung crzie« len. Icncs wirkt in hcllcr Bclenchtnng dnrch dcn Eontrast, wie die letztere bei schwacher Acleuchtung durch dcn in-ucrn Farbcurcichthum, dcr Allcs plastisch hervortreten läßt. Höger's „Waldlaudschaft" (Eigenthum des Hcrrn t. k. Landcsgcrichtsraths Pillcr) wirkt durch dic mächtigen düsteren Schatten, wie Vöscher's großes Vild (Nr. 25 „tiroler Hochebene") dnrch die Großartigkeit dcr Perspective, durch welche cö freilich in das Pa-uoramaartige verfällt, das Kunstkenner überhaupt an der LaudschaftSmalcrci tadeln. Noch dürfen wir Ober» müllncr's „Mcndclspitzc" (Eigcnthnm dcr Fr. Rosa Rech er), ein fleißig gemaltes Bild, welches wir nur wärmer im Ton wünschen möchten, nicht übersehen. Die Historienmalerei ist durch das meisterhafte Vild Larriviörc's in Paris: „Torquato Tasso im Kloster S. Onofrio in Rom", Eigenthum der steierischen Landschaft, ausaczcichuet durch die czol«-dcuc Preismcdaillc, glänzend vertreten. Dcn Tod nicht blos im herzen, sondern in dcn scharfen Linien deS schön gezeichneten, gesenkten Kopfes läßt dcr Sänger des .,.ll'i'l,>l,ll'!lil> lilx'l-ülu" seinen letzten Blick noch ans der offenen Vorhalle auf die zu seinen Füßen sich aus- 904 das Streben der östcrr. Slaven und ihre Hoffnungen nicht zurück, sondern «erweist fie auf den offenen und loyalen Kampf im Ncichsrath, in welchem sie Befriedigung finden könnten. Das ist die Sprache des Constitutionalisms nnd kündet die Absicht an, die Gegensätze in der gemeinsamen Freiheit nnd in einer wahrhaften Theilnahme der Volksvertretung an den Staatsge-schäften auszugleichen. Bleibt die Regierung diesen Grundsätzen treu, begreifen die Völkerschaften die ihnen hierbei zufallende Rolle und sind sie für dieselbe genügend vorbereitet, dann ist für Oesterreich vielleicht der Abschnitt der nnluhigen Experimente vorüber, und die verfassungs-mäßigc Freiheit bringt zu Stande, was der Absolutismus in den verschiedensten Gestalten nicht vermocht hat." — Die „Berliner Volkszcitung" erblickt in der Wiederherstellung der ungarischen Verfassung, in dem Ausgleiche und dem Krönnngstagc einen „Tag der Lehre", erkennt den Sicgcstag der Ungarn als einen Tag freudiger Anreguug für alle Völker Europas und sagt: „Die Thatsache kann selbst die rasfinirtcstc Lügen-Presse nicht ableugnen, daß Oesterreich selber sich aufzurichten beginnt mit dem Siege der Verfassung Ungarns. Je trüber der Znstand des österreichischen Staates ist, desto frischer nnd anregender ist Regierung und Volksvertretung durchweht von dem Triebe, auf der Basih einer gesunden Freiheit das Staatswesen wieder anfzu» richten. Der Wahn eines Ccntral-Staatcs, gegründet ans Machlpolitif, ist zerstört nnd die Hoffnnng ist ein» gekehrt, anf der Bahn eines redlichen vcfassnngsmäßigcn Lebens die Regeneration zu beginnen. Gelingt sie anf diesem Wege, so wird Oesterreich die Kehrseite des Systems revräscntiren, das gegenwärtig Trinmphc feiert. Verkennen läßt sich indessen nicht, daß sich in aller Stille von anßcn her für Oesterreich Gefahrcu ansammeln, die schwer ins Gewicht fallen können. Ein parlamentarisches Regiment in Oesterreich ist glcichbcdcntend mit einem Zuge vollsthümlicher Freiheit durch ganz Mittel-Europa. Wenn die Dynastie Oesterreichs wirklich uud ernstlich uuf ein verfassungsmäßiges System eingeht, so wird in kurzer Zeit der Trieb eines freien Volkslebens und eines parlamentarischen Rcgicrungssystcms in weitem Umkreise mächtig angeregt werden. Dies aber paßt dem Cäsarismus nicht. Oesterreich wird hierin isolirt dastehen. Je ernstlicher es seine Regeneration betreibt, desto eifriger wird sich der Cäsarismus bemühen, dies Werk dnrch neue Verwicklungen zu störeu. Je mehr aber der Eäsarismus ein Interesse daran hat, die Neugestaltung Oesterreichs anf der Basis eines verfassungsmäßigen Staatslcbcns zu hindern, desto mehr verdient dieser wichtige Proceß die Aufmerksamkeit und die Theilnahme aller Freunde der Freiheit und des Rechtes. In demselben Grade, wie alle Freuude eines freien VolkswcscnS in den Siegen Oesterreichs vor zwei Jahrzehnten den Sturz der Freiheit und den Sieg einer finstern Reaction beklagt haben, in demselben Grade haben sie die Umkehr Oesterreichs und sein in Enropa fast ifolirtes Betreten eines parlamentarischen Negicrungs-fystcms nicht mit dem Blick der unerbittlichen Nemesis zu betrachten, sondern mit der Ueberzeugung, daß hierin ein großes Stück Cnltnrgc-geschichtc vor sich geht nnd ein Gelingen der Regeneration auf dieser Basis eine wichtige uud güustigc Wendn ng im ganzen Völkcrlcben Europa's zur Folge haben würde." — Wir wären allerdings iu der Lage, noch mehrere dieser frcnndlichen Stimmen zu registrircu, wir glauben aber, daß diese Urtheile von Organen so verschiedener Partcirichtnug wohl genügen dürften, auf den Geist der öffentlichen Meinnng uud der Vertreter des Volkes in mancher Beziehung ausklärcud uud crmnnternd zu wirken, damit daS Wert, das schwierige Werk der endlichen Consolidirung Oesterreichs vollbracht werde und Friede und Segen in das ganze Reich wieder einkehren. Oesterreich. Wien, 13. Iuui. Zufolge kaiserlichen Handschreibens vom ^. März d. I. ist bekanntlich an die Stelle des Polizciministcriums eine Polizciabthciluug getreten, welche einen intcgrircndcn Theil des Miuistcr-rathspräsidiumö bildet uud iu der die Leitung und Handhabung der Staats- und Sicherheitspolizei vereinigt ist. Nach dem ebenfalls durch kaiserliche Entschließung genehmigten Wirkungskreise der ncuerrichtctcn Polizciabthci-lung besorgt der Miuistcrrathspräsident die oberste Leitung derselben und nimmt uumittelbareu Einfluß auf die Gcschäftsbchaudlung iu allen rein staatsftolizcilichcn, besondere administrative Verfügungen nicht erheischenden Geschäften uud in jenen einzelnen Fällen, die von ihm bezeichnet werden. Der dienstliche Verkehr mit dem nngarischcn Ministerium iu den zur gemeinsamen Behandlung geeigneten polizeilichen Geschäften geschieht in Fällen der Dringlichkeit unmittelbar mit dem betreffenden ungarischen Fachministcr. Als solche gemeinsame Angelcge nhciteu sind nach crfolgtcr Vereinbarung zu behandeln: Das Verfahren im Paß- und Fremden-wcscn gegenüber dem Auslaude. Gegenseitige Mitthei» lung der in der einen wie in der andern Ncichshälftc vorkommeudcu Prcßgcrichtlichcn Verbote. Gegenseitige Mittheilung vorkommender wichtiger, aufsehcuerregendcr Verbrechen. Gegenseitige Assislcuzlcistnug und dircctc Corrcspondcnz zwischen den Unlcrbchöroen in dringenden Fällen. Gleichmäßige Behandlung bei der Ein-, Aus- und Durchfuhr vou Waffcu, Aaffcubcstandthcilcn und Mnnitionsgcgcnständcn mit Rücksicht auf das Ausland :c. :c. — Die öffentliche Meinung des Auslandes ist der diesjährigen Adreßdcbattc im österreichischen Reichs» rathe beinahe mit größerer Aufmerksamkeit gefolgt, als im Iulandc. Noch jetzt begegnen wir Resumes und Bcnrtheiluugcn derselben in dcn auswärtigen Iourualcu. Sie weichen nicht wesentlich von dem Urtheile der österreichischen Blätter ab. Uni so interessanter ist, was die „Sächsische Zeitung" an Thatsächlichem an diesen Debatten zn melden weiß. Sie erzählt nämlich in einem Wiener Briefe vom 7. d. M., daß Sc. Majestät der Kaiser am 6. dcn Ministerpräsidenten auf telegraphischem Wege über die Erfolge beglückwünscht hat, wcichc derselbe in beiden Häusern des Ncichörathcs errungen. „So sehr wir uns", fügt das genannte Blatt hinzu, „dieser Erfolge an und für sich freuen, so erfüllt es uns doch anch mit den größten Hoffnungen für die Zukunft, zn scheu, daß der Monarch sich der Erfolge des Ministers freut, der es auf sciuc Fahuc geschrieben: Oesterreich durch die Freiheit zur Befriedigung sciucr Völker und zu seiner alten Macht zurückzuführen." — 14. Iuui. Die „Wr. Aboftst." schreibt: Der von hiesigen Blättcru gebrachte» Auzcigc von dem erfolgten Ableben Sr. Durchlaucht dcs Erbftriuzcu Maximilian von Thuru uud Taxis sind wir glücklicher Weise auf Grund authentischer Nachrichten in der Lage mit dem Beisätze zu widersprechen, daß der allerdings schwer darniedcrlicgenoe Kranke ärztlichem Rathe zufolge sich anschickt, Karlsbad demnächst zu verlassen, um im Bade Kreuth Linderung seines Leidens zu suchen. Pest, 14. Juni. In der heutigen Sitzung der Depnt irt cntafcl wurde zur Ausarbeitung des Krönnngsberichtes für das Protokoll dcS Hauses eine Commission entsendet. Vicepräsidcnt Dogla rcfcrirt über den Empfang der Danlsagungsdeftntation und nach Einrcichnng einiger Petitionen wnrdc die Sitzung geschlossen. — Der „Hon" meldet: Unter den Gesctzvor-schlägcn, welche das Ministerium demnächst dcr Dcftu-tirtcutafcl vorlegen wird, ist einer, welcher die Gerichts-nnd Proccßoronung regelt. Hicmit iu Verbindung würde auch ein neues Concnrsgcsctz znr Annahme empfohlen werden. Beide Gcsctzvorschläge sind vom Mi' uistcr Horvath coucipirt. Herr v. Lonyay will die Ercdit- nnd Äankangclcgcnhcitcn dnrch ein Gesetz regeln. Die vorznlcgcndcn Gcsctzvorschläyc sollen noch vor dcr Vcrtagnng verhandelt uud, wenn angenommen, zum Gesetz erhoben werden. Die Vertagnng werde Mitte Juli auf vier bis sechs Wochen erfolgen. Nach dem Wiedcrzusammentrittc des Landtages würde die Eommis-sion gewählt werden, welche mit dem Wiener Rcichsrath übcr die Rcgclnng der finanz- und volkswirtschaftlichen Angelegenheiten unterhandeln wird. — Ein Rundschreiben des Ministeriums des Innern verordnet, daß die Functioncn der bisher bestandenen Nothstandscomit<'s an die Municipalausschüssc übergehen sollen; doch steht es diesen frei, jene Comites iu ihren Functioncu zu belassen, mir müsscu sie hicvon dem Ministerinn: Meldung machcu. Das Amtsblatt bringt ferner eine Berichtigung, nach welcher dcr Primas uicht zum Kanzler, sondern zniu Prälaten des Stephans-Ordens ernannt wnrdc. — „Naplo" dcmentirt nach anthcntischcr Quelle die Nachricht, daß Deal von Sr. Majestät Aller-höchst dessen Vildniß oder sonst ein Andenken erhalten habe. Trieft, 11. Juni. Der „Osserv. Tr." veröffentlicht dcn Wortlaut der im Anftragc des Landcsaus-schusscs von den Herren Dr. v. Vascggio uud Dr. For» miggini verfaßten Petition an daS Ministerinn:, wodnrch, dem Beschlusse deS hiesigen Landtages gemäß, dem Grundsätze dcr Gleichstellung der verschiedenen Glaubensbekenntnisse im Genusse dcr bürgerlichen nnd politischen Rechte die vollständige praktische Anwendung erwirkt werden soll. Nach einigen allgemeinen Erwägungen heißt es darin: „Und um so wünschenswerthcr ist die praktische Anwendung des großen Priucifts dcr vollstäudigeu Gleich' slcllung in dieser Stadt Trieft, in welcher, wcgcn ihrer cigcuthümlichcu Stellung als Haudcls- und SchifffahrtK-emporium, nothwcnoigcrwcisc die Angehörigen verschiedener Glaudmslietentnissc beisammen wuhnen, deren jeder gleiches Recht anf Schutz von Seite des Staates nnd der Gemeinde hat." — Dcr Fiumaner Abgeordnete im nngarischen Reichstage Herr Radics erhielt im Laufe des 13. d. nachstehendes Telegramm von seinen Wählern: Fin me, il.Inni. Soeben (6 Uhr 40 Minutcu Nachmittags) zieht eine an 4000 Köpfe zählende Volksmenge mit ungarischer Nationalfahnc und Mnsit auS dcr Stadt Buc» cari und den Districtc", hier in Fiumc ein und verlangt die Vcrcinignng mit dem ungarischen Küstculaudc. Es erfolgt ciuc großartige Kundgebung, die Menge gelobt Treue dem Könige, uud dem Muttcrlaudc. Der Empfang feitcnS der Fiumancr war herzlich uud wurde die Volksmenge auf dem Rückwege bis au die Grenze mit breitende ewige Stadt schweifcu. Ergreifend ist der Contrast zwischen diesem letzten müden Blick eines Sterbenden und dem gcsnndhcttslrotzcndcn, aber doch eine herzliche Theilnahme athmenden Gesicht des jungen Klosterbruders, der den Dichter siuucud betrachtet. Wir können uns von dem Bilde tanm trennen, um uns zum „Genrebild" zu wenden, daS uns in Isabel)'s „Vorhof einer mittelalterlichen Niltcrhcrbcrgc" (1100 Thlr. im Werthe) so lebensvoll entgegentritt. Hier ist Architck-. tonisches wie Staffage gleich meisterhaft behandelt. Ein Stück mittelalterliches Stillcbcn, voll glänzender Technik und Verständniß dcr Farbe. Wirklich anmuthcnd in seiner Herzlichkeit ist Caftan's (Paris) „ArmeBlinde." Man hat behauptet, der Pariser kenne das Wort „Gc> mülh" nicht. Das Bild widerlegt diesen Ausspruch. Diese Köpfe sind kleine Meisterstücke. Diese Sauflmuth im Gesichte dcr Blinden, diese Güte in jenem dcr alten Frau und diese halb zutraulich bittende, halb scheue Hal» tung dcr bcidcu Kinder, besonders des Mädchens mit dem reizenden Gcsichtchcn, muß jedeS fühlende Herz fesseln. Dcr Raum verbietet uns leider, in weitere Details dcr übrigen Bilder einzugehen, nur auf RciterS prächtigen Studienkopf (Nr. II) mit der meisterhaften Behandlung dcs Colorits, dann das einzige heimische Ori-ginnlwerk: Herrn Karingcrs Porträt des 5icrrn GM. John, welches die Eignung des bisher schon als Landschafter rühinlichst bekannten Künstlers jür dnsPorträtfach fo glänzend beweist, und Prof. Frühlichs vorzüglich gelungene Copicn berühmter Gemälde (Onido Rcni's Christuskopf und Diepolo's h. Katharina, Stifterin dcr Dominicanerinnen) luüsseu wir noch bcsouders aufmerksam macheu. Wir glauben durch daS Vorstehende den Werth unferer Ausstellung hinlänglich darlegt zu haben und laden unsere geehrten Leser und Lcferinncn ein, wenn, wie wir leider bei vielen vcrmnthcn müssen, dies noch nicht geschehen, sich dnrch den Augenschein zu überzeugen, ob uuscr Urtheil richtig und die Ausstellung der Beachtung werth sei. Da dieselbe dem Vernehmen nach noch einige Tage geöffnet bleibt, ist unserem kunstverständigen und kunstlicbcnden Publicum noch immer Gelegenheit geboten, durch zahlreichen Besuch dcr Ausstellung dcn materiellen Erfolg derselben und die Aussicht anf das Zustandekommeu einer vaterländischen Kunstausstellung zu retten. Wippacher Causcrien. St. Veit, Mitte Juni. ä. ^. Es gab eine Zeit, wo dcr Feuilletonist des Karstes mit dem aus Obcrlraiu um die Gimst des Publicuins buhlte, indem er je nach sciucr Stimmung bald scricuse Icrcmiaden sang, bald erheiternde und komische Facta erzählte, oder endlich seine Feder in die Tinte dcr Mgc tauchte, wodurch manchem ein lästiger Floh ins Ohr gesetzt wurde. Diese Zeit, hettcr und trttbe, ist um, die „Karstcr Eauscricn" habm ihr Ende gefunden, um umgetauft ein nencs Leben zu beginnen, dessen Dauer von der Geneigtheit dcS geehrten Lescpnblicums abhängen wird. Bereln'teste! Sie leuucn Wippach, wenigstens seine Kirschen und Trauben, vielleicht sogar seinen feurigen Wcin und dcsfen Wirkung auf Tcelc und Leib, wovon wir einige rclataute Beispiele anführen tonnten. Doch wir wollen uns selbst nicht vorgreifen und beginnen, einer herkömmlichen Sitte getreu, mit der Betrachtung deS Baro- und Thermometers In dieser Beziehung lünnen wir dem Weltergotte bisher das nMstigstc Zeugniß ausstellen, denn ciue kleine Hitze stllrt unsere GcmiNHSnihc eben so wenig, als nnö ein etwaiger Wullcnbrnch mit obligatem Blitz und Donner aus dcr Fassung bringt; nur darf Jupiters Keule nicht wieder gar so dicht vor dcn Augeu des an derlei Effecte noch nicht gewohnten Fenilletonisien eine Eiche zerschmettern, wie es beim nculichcu Ungewittcr der Fall war. Du Folgen dieses günstigen Arrangements dcs Wettergotlcö sind überall sichtbar zu unendlicher Freude des Winzers, der mit stiller Zufriedenheit lächelnd über seine vielversprechenden Weingärten wandlt und sich dcS Ertrages im Voraus frent. Zwar sitzt er uoch nicht im Tlollencn, mancher hat noch bedeutende Quantiiäten Wein bester Qualität aiu Lager und möchte ihn an dcn Mann bringen, allein dies will hencr nicht recht gehen, weil einige unpraktische Winzer, durch die gleich Anfangs sehr hohen Weinprcise verleitet, das vorjährige Product dadurch in Mißcredit brachten, daß sie deu schlechtesten Wcin zucrst uud zu enormen Preisen in die Welt schickten. Da nun dieser einem dazn nicht eigens präparirteu Magen thatsächlich mitunter arg mitspielte, so schloß man daraus, daß der Jahrgang W durchaus schlecht sei, eine Folgerung, die wir aus eigener und fremder Erfahrung als unrichtig zn erklären tciucn Anstand nehmen und dicöfalls den Beweis dcr Wahrheit anzutreten bereit sind. Dcr Karstcr Feuilletonist ist also durch die Wogen dcS Schicksal« nach Wippach verschlagen worden. Ihm ist'S recht! Ist doch diese« Thal ein Paradies im Vergleiche mit der Karstwilstc. Mim ist nicht so ganz ausgeschlossen vou dem Verkehr mit dcr Außenwelt, man sieht häufig Fremde und kann, wenn man An? lagen dazu hat, sogar politisircn, denn eS gibt auch hier Cava« citätcn, die in Politik machen und entzückt sind, wenn sie ihre TInsichtcn an dcn Mann bringen lünnen. Man findet sich nach dcs Tages Milhen im „Hotel" ein und raisonnirt, daß, wie der sloucnischc Ausdruck lautet, die Wolle hernmflicgt. Ja, wenn derlei Herren am Staatsrudcr wären — ^- Dies gilt von den „Großen" deö Reiches, die ,,Kleineu" amiisiren sich nach ihrer Art. Hievou eiu Beispiel: Iu einem hiesigen Dorfe unterhält ein „nicht mehr junger" Mau» mit einer ebenso beschaffenen Witwe schon seit längerer 905 Musik begleitet. Die Stadt hatte sich sofort beflaggt. Secretär Haulik übernahm cine Bittschrift ans den Händen der Führer der Volksmenge, worauf diese nntcr nicht cndcnwollcndcn Eljcns auf den König von Ungarn den Rückweg antrat, wobei die Fimnancr sich anschlössen. Vor dem Hause Nadics fand eine Ovation statt. Ausland. Stuttgart, 14. Juni. Gestern Abend fand zu Ehren des Kaisers von Rußland ein glänzender Hofball anf der Villa des Känigö in Berg bei Beleuchtung der Villa und der Gärten statt; heute Abends ist große Tafel. Um 7 Uhr Abends reist der Kaiser nach Darmstadt und Berlin weiter. Paris, 13. Juni. Das Ionrnal „Situation" ver» üffcntlicht einen Artikel, welcher besagt, daß, wenn wegen der deutschen Angelegenheiten nicht ein Congrcß zusammentritt, man Krieg haben werde. St. Petersburg, 14. Juni. Die officiclle „Nordische Post", indem sie über die polnischen Angelegenheiten spricht, sagt: Der Kaiser von Nußland empfindet, trotz des Mentales, nichts, was ihn zu der geringsten Ungerechtigkeit, geschweige denn Grausamkeit gegen Polen bewegen könnte. Athen. 8, Juni. In den letzten vierzehn Tagen sind über 3000 griechische Freiwillige nach Candia abgegangen. Es werden drei Insnrgcntcnlagcr gebildet, nnd zwar in Apokorona mit 4(XX), bei Rctimo mit 5000 und auf der Höhe von Vassiti mit 6000 Mann. — Der „Arkadion" ist von (5crigotto entkommen; das türkische Geschwader ließ dort einen Protest zurück. —Der fünfte Theil der Anleihe ist bc-reits rcalisirt._____________ _________ Hagesneuigkeitm. — Die „Wiener Zeitung" vom 14, Juni veröffentlicht in französischer und deutscher Sprache den Text des Tracta« tes vom 11. Mai I8L7 bezüglich Luxemburg. Wir brach, ten den wesentlichen Inhalt desselben nach der „Kölnischen Zeitung" in unserer Nr. 123 vom 39. Mai. — (Aus Wien.) Die seit mehreren Jahren dauern» den Rcstaunrungsarbeiten an der Karlstirche sind jetzt beendet und die Gerüste an der Außenseite beseitigt. — Der im Jahre 1865 vom l. l. Landesgcrichtc Wien wegen Verbrechens des an der Prctiosenhiwdlerin Wilhclmine Obrist verübten Raubes, respective versuchten Raubmordes zu 18 Jahre» schweren Kerlers verurtheilte Joseph Birringcr ist in der Strafanstalt Karlhaus gestorben. — Letzthin wurde durch ' das Malllcomnnssanat wieder eine ausgiebige Milchrevifion vorgenommen, bei welcher abermals 49 unverbesserliche „Prilschler," zumeist aus der Umgebung von Wien, liean ständlt und denselben 3A4 fl. all Slrafbcträgcn abgenommen wurden. LZ wurde Milch „ohne Grad," 7 Maß sogenanntes Spülicht, dann Milch mit 54, 56 und so die Scala dmch bis 98 Graden anstatt mit dem Minimum von 100 Graden, und unter anderem auch bei der St. Marder Linie eine „ssunstmilch," aus Mehl und Eiern zusammen-gepantscht, vorgefunden. — In Zobels Vieihalle in Sechshaus wurde cin Mann angehalten. welcher in einem Gast-Hause in Mariahilf eine mit dunkelbraunen Flecken besudelte Banknote verausgabt und durch sein sonstiges Benehmen sich verdächtig gemacht hatte. Man fand bci ihm eine Barschaft von 682 ft. u»d eine scharf geladene Pistole nnd man glaubt Zeit ein ^iebeSverheiltniß zn nicht geringer Entrüstung dcr jungen Burschenschaft, welche dem allen Galan, beständig, jedoch vergeblich, auflauerte. EincS Mendö bei glänzender Velcnchlnng des äußern Schauplätze« durch deu Memd versammrllc sich die Legion vor den» Hause, dessen Räume aller Wahrscheinlichkeit nach se,rbcu dm ältlichen Anbeter ansgcuommen hallen. Dasselbe umzingeln und die Thiir ausbrechen war da« Wert eines Augenblicks, allein alle« Suchen nach dem <'n>-^u« clülictti erwies sich alö fruchtlos, Schun tnnm-Phirte die ueidächtigtc Unschuld, nls man Plötzlich verläßliche Spuren der Anwesenheit eines männlichen Wesens entdeckte. Da man indessen Nomco nicht aufzufinden vermochte, so cutschloß man sich, die nun nicht mehr unschuldige Julie rein zu waschen lmd zog dieselbe iu den nahen Bach, allwo ihr das tilhlendr Naß iu hüchst freigebiger Weise über dm Kupf gegossen wurde. Ob durch diese Taufe die heiße Liebe der Matrone abgekühlt wurde, weiß daö hiesige Localblalt nicht zu sagen; die Jugend wenigstens zog froh ob dcS gclnngencnen Streiche« durch den Ort, dabei noch einige Lieder zum Vcstcn gebend. Da derlei musikalische Produclicuien weithin hörbar siud, so sind wir wenigstens sicher vor Dieben, welche bekanntlich uur in der Stille der Nacht wirken, die aber uutcr so bcwandlcu Umständen selten herrscht. Zur Abwechselung kommen mitunter kleine Raufereien vor, welche ihreu Abschluß gewöhnlich im Ocrichtösaalc finden, wie dieses die ucneste Geschichte Wipvach'ö saltsam beweiset. Doch wie gcseigt, auch derlei Differenzen werden angeglichen, wir leben in Fnedeu nnd freuen un? dcS Lebens. Ereignisse vun politischer Tragweite fallen nicht vor, auch nationale Dcbaüen haben sich überlebt, und su sieht denn Wipftach einer frohen Zu-knnst cutgegm, besonders seit es durch die neue Straße über die Nebcrnica einen bequemen Zugang hat. Dieser Umstand bewog! bie meiste» „Großen," daS AdeMergcr Grottensest zu besuchen und , z^ar theils anS Synipaihie flir die Gäste aus Eroaticn und den nebenbeibemerltnicht eben srhr zahlreich erschienenen „Solol", theils u»a bloßer ^Ilengicrde und Untcrhaltung«sucht. Auch der Feuillc- j ^°uist war dabei, begnügt sich aber ans gewissen Gründen, nüt der Bemerkung, dasj er sich rccht — amilsivt hat. in ihm einen der Mörder der Elise Kolb entdeckt zu haben. (Vgl. Neueste Post.) — (Die t. l. Akademie der bildenden Künste zu Wien) bringt zur öffentlichen Kenntniß, dah im laufenden Jahre der von dem verstorbenen l. l. Feld-lriegsregistratur Josef Reichel gestiftete jährliche Künstlcrpreis im Betrags von 1200 ft. ü. W., und zwar für das Gebiet der Historienmalerei zur Verleihung gelangt. Zur Concurrenz für diesen Preis sind nach dem Willen des Stistcrs alle Oel« und Miniaturmaler in den k. l. Erbländern berufen. Das Preiöstück bleibt Eigenthum des Künstlers. — (Deutscher I uristenta g.) Herr Dr. Theodor Kratly, Vorstand des Wiener Bureaus des deutschen Juristen» tages, theilt der „Presse" folgendes, aus Wolfcnbültel a» ihn eingetroffene Telegramm mit: „Die ständige Deputation hat beschlossen, der Verein bleibt unverändert bestehen; die nächste Versammlung des Iurillentages findet zu München im August d. I. statt." — (Proceß der Prager „Politik.") Das Präger Landesgericht hat zwar in einem Artikel des Journals „Politik", in welchem gegen den kaiserl. österr. Ministerpräsidenten der Verdacht ausgesprochen wurde, daß er sächsische Schulden mit russischen Rubeln zahle, das Vergehen der Ehrendclcidigung erkannt, den Redacteur jedoch, welcher zugestand, den Artikel gelesen, aber nicht selbst in die Druckerei gesendet, sondern auf jene Stelle seines Schreib« tischcs gelegt zu haben, von wo die zum Drucke bestimmten Aufsätze gewöhnlich abgeholt werde», blos wegen Vernach« lässigung pflichimähigcr Obsorge zu einer Geldstrafe vcrurlheilt.. Wie aus verläßlicher Quelle verlautet, hat über Berufung der Staatsanwallfchast das Präger Oberlandesgcricht das erstrichteiliche Urtheil abgeändert und erkannt: der Redacteur der „Politik" ,ei des in den §§ 488, 492 und 493 bezeichneten Vergehens gegen die Sicherheit der Ehre schuldig und werde nebst Cautionsverfall im Betrage von 80 fl. zur Strafe des Arrestes in der Dauer von sechs Monaleu vcr» urtheilt. — (Ein G a une rstü ckchen.) Unter den vielen Fremden, die jetzt zur Krönungsseier nach Pest geströmt sind, gibt es natürlich auch solche, die nicht blos deshalb die Stadt besuchten, um den Festlichkeiten beizuwohnen, sondern die um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, diese günstige Gelegenheit benutzen, im Trüben zu fischen und die Gauncrftückchen auch dort zur Anwendung zu bringen. Einen originellen Streich dieser Art versuchte daselbst nn Herr dieses Schlages bei einem der renommir» testen Banquiers auszuführen und nur der Vorsicht des Letzteren gelang es, den sein angelegten Plan des Betrügers m durchkreuzen. Man erzäblt die Geschichte wie folgt: Am erwähnten Tage trat gegen 10 Uhr Morgens ein eleganter Herr in die Wechselstube des Banquiers imo präseutirte einige von einer bekannten Firma auf Pester Handlungshän« scr gezogene Wechsel auf sehr bedeutende Abträge lautend, die er cseomvtiren woUlc. Der Banqnirr besah die Wechsel genau, ging an die Thüre, veisperrlo dieselbe und sagte, indem er seinen Commis einen Wink gab ein Auge aus den Fremden zu habeu, derselbe möge ihm in eine Fensternische fol» gen, denn er habe ihm etwas Wichtiges mitzutheilen. Der Fremde gab durch unzweideutige Zeichen seme Verwirrung zu erkennen, die auf dcn höchsten Grad wuchs, da der Banquier sein Portefeuille öffntte und ihm einen Bnef zu lesen gab, deu er oon der clwühnten Londoner Firma erhalten und in welchem ihm mitgetheilt wurde, daß der Sohn des Hauses durch dcn Umgang mit einer Ballettänzerin zu einem verschwenderischen und unordentlichen Lebenswandel gebracht, vor kurzer Zeit mit einer bettächtüchen Anzahl von Wechseln auf verschiedene Häuser WlenS und Pest, die namentlich angefühlt waren, flüchtig geworden sei, und daß man Grund zu Vermuthung habe, derselbe werde diese Tratten bei ihm, dem Banquier, präscnluen, da er sonst leine Firma in Pest lenne. Es war dem Banquier in dem! Bliese auigrtragen worden, dem jungeil Manne zuzureden, wieder zu seinen Ellern zurückzukehren, die bereit wären, >hm zu verzeihen, ihm die Wechsel abzunehmen und in Verwahrung bis auf weitere Ordre zu behalten, dem jungen! Manne aber 2000 fl. zur Hemneisc und zur Abfindung! der ihn begleitenden Tänzerin auözusolgen. Nach längerem Sträuben erklärte sich der Fremde zu Allem bereit, was man von ihm verlangte. Der Banquier verschloß die Wechsel in sein Pult und war schon im Begiisfc ihm die 2000 fl. auszufolgen, als ihm der glückliche Gedanke durch den Kopf schoh, zueist auf telegraphischem Wege die Anfrage zu steU» leu, ob die Wechsel in den Beträgen mit den entwendeten übereinstimmten; er beschied also den Fremden auf dcn nächsten Morgen und sagte, daß er dann ihm die angewiesene Summe auöfolgeu wolle. Noch am selben Abende war die telegraphische Antwort des Londoner Hauses da, welche den ganzen Vorfall als Betrug entlarvte, da das Haus weoer vou cincm Brief an dcn Pester Banquier, noch von ent» wendeten Wechseln ctwaö wußte. Der Gauner aber, der nichts Gutes ahnen mochte, licß sich uicht wieder blicken, und ! so blieb der Banquier durch seine Vorsicht uor einem namhaften Schaden bewahrt. — (Wolkenbruch.) In dem cine Stunde von Iamnitz entfernten Orte Piesling, au der Thaya gelegen, ereignete sich am 7. d., Abends halb 10 Uhr, ein furchtbares Unglück, welches auch mehrere Menschenleben tostcte. In Folge eines Woltenbruches stieg das Wasser eiueö durch' das Dorf rieselnden Baches zu einer solchen Höhe, dah das > Wasser ,n dle au beiden Seiten gelegenen Häuser cindra"g. Die Bewohner, lhnlwcise schon zu Bette gegangen, muhten auf dlc Vödcu der Häuser flachten und die ganze Nacht dvrt' in steter Angst zubringen. Zwei stockhohe Häuser, mehrere Baucrnhäuscr und Scheunen stürzten ein, glücklicher Weise, nachdem die Inwohner gerettet waren. Der im Parterre des israelitischen Tempels wohnhafte 70 Jahre alte Handelsmann Elias Fischer ertrank in seinem Bette, welches vom Wasser fortgeschwemmt wurde, und der Sohn eines Bauers, ebenfalls bereits schlafend. Außerdem ertranken Pferde, Rindvieh, Schafe ?c. in großer Menge. Das Wasser tcnn und stieg plötzlich zu solcher Höhe, daß die armen Bewohner blos mit Hemven bekleidet die ganze Nacht auf den Dächern der stoähohcn Häuser mit ihren Kindern zubringen mußten. — (Ueber einen Todtschlag,) den ein preu» hischer Ossicier au seinem Wirth am Pfingstmontag in Ber« li>! beging, wicd der Thatbestand übereinstimmend dahin an-gegeben, daß ein Lieutenant v. Scheue seinen Wirth, den Schuhmacher Seifert (Charlottenhraße 79) erschossen hat, nachdem sie in heftigen Streit gerathen waren, weil der Wirth die Anwesenheit eines jungen Mädchens nicht geslat« ten wollte, das den ÜDssicier besucht hatte, übrigens mit dem Bruder des Officiers, einem Cadeten, zugleich sich in dessen Zimmer befand, als der Schuhmacher eindrang und ihre Entfernung forderte. Es entspann sich ein heftiger Wort« wechsel, der in Thätlichkeiten ausartete. Der Osficier forderte den Schuhmacher auf, die Stube zu vorlassen: er drohte mit Erschießen. Der Wirth glaubte aber nicht an die Ernst« haftigleit der Drohung und blieb. Da ergriff der Osficier ein an der Wand hängendes Pistol und schoß sofort auf Seifert los, der in wenigen Augenblicken eine Leiche war. Es entstand ein ungeheurer Auftauf vor dem Hause. Abends wurde der Thäter, der sich der Polizei nickt ergeben hatte, durch eine Militärpatrouille in das Gefängniß abgeführt. Der Ermordete hinterläßt Weib und Kinder. Locales. — (A. h. Auszeichnun g.) Unter denjenigen Per« sonen, welche Se. l. k. apost. Majestät zu Folge gestriger „Wiener Zeitung" mit a. h. Handschreiben vom I I. Juni in Anerkennung der nachträglich zur a. b. Kenntniß gebrach» ten hervorragenden Acte opferwilligen Patriotismus, dann licbeuoller werklhäliger Fürsorge für die verwundeten und erkrankten Krieger und anderweitige Verdienste a. h. Aus» zeichnungen zu verleihen geruhten, befindet sich auch der Vor« stand des hiesigen Baudepartcments, Herr Naurath Karl Schaum bürg. Demselben wurde das Ritterkreuz des Franz-Ioscph-Ordens verliehen. — (Vollswirths chaftliches.) Die hiesige Han« dels- und Gcwerbetammcr hat an das t. l. Handelsministerium ein Bittgesuch überreicht, welches so lautet: Sicherm Ver» nehmen zufolge ist der Abschluß eines auf sogenannter frei» sinniger Basis zu vereinbarenden Handelsvertrages mit der Schweiz bevorstehend. Die ergcbenst gefertigte Handels- und Gewilbelammer erlaubt sich daher mit Bezug auf den § 3 und § 7 der Verordnung des Handelsministeiiums vom 20. März 1850, wornach den Handels» und Gewerbekam« mern Gutachten und Auskünfte aber Zollsachcn und Handelsverträge und solnn solche von Seite dcZ hoben k.l. Ministeriums in die Lage versetzt werden sollen, ihre Anschauungen, Wünsche und Besorgnisse in Bezug der zu stipulirenden Handeln uectlägc dem hohen t. t. Ministerium vorzutragen, ihre nachstehenden Bitten vorzubringen: Es ist kein Zweifel, dah die Hanocluverträge je nach dem in denselben beobachteten Principe des Freihandels oder des Schutzzolles von den schwersten Folgen filr die inländische Industrie und überhaupt sür die allge« meine Wohlfahrt der producirenden und consumirenden, Staatsbürger begleitet find. Das rapide Eintrettcn des österreichischen Staates in den Kreis der ruck sichtlich der Industrie so sehr ent« wickelten We st länder, welche selbst so lange Schutzzöllner waren, als sie andere Länder mit der Production nickt überflügelten und in solcher Rücksicht noch immer Schutzzöllner für ihr Interesse find, ist für die heimische Industrie gefahr« dringend und zum Theile vernichtend. Es ist also wünschenswcrlb, wenn die Handels» und Gewerbekammern noch eine eigentliche, und zwar die wirbligste Aufgabe in besagter Beziehung haben sollen, daß diese Corporationen bci Handelsvcrtragsabscklüssen vernommen und deren An« schninngen von der hohen k. l. Regierung beachtet werden. Dies gilt für den Fall, als ein Handelsvertrag mit der Schweiz, welche mit ihrem enormen Reichthum und vorzüglichen Wasserkräften so billig und so enorm viel producirt und im Verhältnisse zur Production wenig consumirt, abgeschlossen werden soll. Die crgcbcnst gefertigte Handels« und Gewerbckammcr stellt sonach die gehorsamste Bitte: n. Das hohe k. t. Handelsministerium geruhe leine Han« delsverträge abzuschließen und zu v er mit« teln, ohne das Gutachten der Handels- und Gewerbetammcrn darüber zu vernehmen: li. das hohe k. t. Handelsministerium wolle die Einholung der Gutachten der Handels- und Ge-lverdetammern bei dem bevorstehenden Han« delsv ertrage mit der Schweiz v eranla ssc n.-c. und principiell bei abzuschl >eße n d e n Ha n, dclsvertrügen das sogenannte „Veredlungs» verfahren", wie es dem Zollvereine einge« rüumt wurde, nicht mehr zuzugestehen, weil daraus sowohl bci nicht entsprechender Re» civrocität, als nicht möglich genügender Controle für die österreichische National« arbeit nur ein Nachtheil entsteht. 906 — (Hundswut h.) Am Samstag wurde die Stadt leider auf traunge Weise aus der Sicherheit aufgeschreckt, in die sich hinsichtlich der Hundswuth gewiegt halte. Ein Plötzlich erschienener toller Huno (ein Jagdhund, dem Vernehmen nach aus dem Vezirke Egg gelommen), biß drei Kinder und eine Menge anderer Hunve. Ein von ihm angefallener Officicr lonnte ihn nur mit dcm Säbel abwehren, bis er endlich gctödlet wurde. Wie wir H0ren, soll eins der gebissenen Kinder sehr erheblich verletzt sein. In Folge dieses traurigen Ereignisses sind durch den Magistrat alle Sicher-hcitsuorschristen wieder ins Leben gerufen, und wünschen wir nur ganz besonders die energische Durchführung des Verbotes, Hunde in osfei'tliche Locale mitzunehmen, wovon wir gestern, trotz ganz frischer Erinnerung, noch Zeuge scin^ mußten. — (Der erste Ausschan l) unseres heimischen Bicres, von allen Viersrcundcn lang und sehnlichst erwartet, war zum grosien Leidwesen des Publicums und zum wohl noch größeren der betreffenden Wirthe nicht vom Welter begünstigt. Ain Samstag tonnte bei den fortwährend strömenden Negen von einem Aesuch der im schattigen Galten zu Leopoldsruhe eröffneten Restauration natürlich nicht die Ncde sein, und gestern wu»de in Folge dcr Kuhle und des stets drohenden Degens das Vehagcn am edlen Gerstensäfte sebr verkümmert und ein leiscs Flüstcln durchzog die Gäste, die trotzdem sehr zahlreich herbeigeeilt waren, um das Vergnügen zu haben, einmal um acht Kreuzer ein Glas gutes und noch dazu heimisches Vier zu trinken. In den Wiithöhiiusern in der Stadt aber, in denen das Kosler'sche Vier ausgeschenkt wurde, unter anderen in der Nierhalle, überließ man sich mit dcslo größerem Behagen dem Gcnusse desselben, und so viel wir hören tonnten, aner-lannte man allgemci» die den Umständen nach vorzügliche lDnalität des Gebrauet. — Um noch einmal auf die in Lcopoldsiuke crösfxctc Restauration, die gewiß eine glänzende Zukunft haben lann, zurückzukommen, so müsse» wir im Interesse des Publicums sowohl als in dcm des Wirthes und des ganzen Unternehmens überhaupt den Wunsch betonen, daß von Seite einzelner Kellner das Pu° blieum etwas rücksichtsvoller und schneller bedient werde, man ist gar zu leicht geneigt, Parallelen zu ziehen. Die Einführung des „Gkichzahlcns" findet unseren vollen Beifall. — (Berichtigung.) Unter den „Verstorbenen" vom 11. Juni ist zu lesen: Dem Herrn Matth. Stoitz :c. slalt Stontz. — (Schlu ßv erhandlungen) beim k. l. Landes» gcrichte in Laibach. Am 19. Juni. Anton Traun: Dieb-stahl! Franz Ienlo: Todtschlag.— Am 21. Juni. Johann Krozila und Grcgor Turöic: Holzdiebstahl: Valentin Cul: Oeffenlliche Gewaltthätigkeit: Josef Pleöccj: Betrug. (Korrespondenz. 8. KronaU, 15. Juni. Ueber die in Obcrkrain bestandene Masern-Epidemie übersende ich meinen Schluß-bericht, wie folgt: Seit 31. Mai d. I. erkrankten noch wei-tcre acht Kinder, in Krön au 5 und in Würzen 3. Somit wurden von der im laufenden Frühjahre in den vorbenannten Ortschaften aufgetretenen Mafernkranlheit im Ganzen 115 Kinder und eine Frau befallen, in ersterer Ortschaft 67 und in letzterer 48 Kinder und 1 Erwachsene. Namentlich sind vule die Schule Bauchende von der Krankheit ergriffen worden, die übrigens in keinem einzigen Falle tödt-lich verlief. Diese epidemische Kranlhcit begann am 7. Mai, clrcichle gegen Ende Mai den Höhepunkt und ist seither bei der gegenwärtig zunehmenden Wärme in lascher Abnahme, so zwar, daß in den letzten 8 Tagen lein weiterer Erlran-Inngsfall vorgekommen und die Masern - Epidemie in den obbenanntcn Ortschaften als elloschen zu betrachten ist. Neueste Post. Das Allh. Handschreiben in Vctreff dcr in Ungarn erlassenen Auinestic lantct: Alk Urtheile, dic gegen irgendwelchen Einwohner Unscrcö Königreiches Ungarn nnd dessen Ncdcnla'nder in Folge politischer Anklagen oder wegen Preßvergchcn bis zum hcntigcn Tage gefällt worden sind, so wie anch die ans gleichen Gründen angeordneten Untcrsnchnngcn hcbcn Wir hicmit anf. Die den Vcrurtheilteu confiscirtcn Güter geben Wir zurück und bewilligen allen jencu, die ans ähnlichen Gründen noch im Auslande sich aufhalten, die freie Rückkehr. Wir dehnen dieö anch auf jene ans, die selbst seit der Wiederherstellung dcr Verfassung nicht anfgc-hört haben, ihre Bestrebungen gegen die Gesetze des Vandcö zu richten; jedoch erheischen es die heiligsten Interessen des Landes, daß Wir von dichn Personen verlangen, daß sie eine feierliche Angclobnng ihrer Treue gegen den gekrönten ,Vöuig nnd ihres Gehorsams gegen die Gesetze des Bandes leisten. Zn diesem Zwecke werden Unsere Behörden bezüglich dcr im Anslandc Verweilenden mit den gehörigen Weisungen versehen. Ofen, am Ncn Inni 1807. Franz Joseph,m. i>, Julius Graf And rassy !». l>- Wien, 15). Inni. Einer der Correspondents! der „Debatte" meldet: „Wenn nicht unvorhergesehene Hindernisse dazwischen treten, dürften Ihre Majestäten schon in den ersten Tagen des kommenden Monates, jedenfalls noch vor dem 8. Inli, die Reise nach Paris antreten. Es ist Grnnd znr Annahme vorhanden, daß Se. Majestät dcr Kaiser in Begleitung des Freiherrn v. Bcust die Seine-Hauptstadt besuchen werde. — Ein anderer Correspondent schreibt der „Deli." : „Was einige Ionr-ualc von Vorschlägen zu melden wissen, dic Kaiser Napoleon seinen fürstlichen Gästen ans Berlin nud St. Pc-tcrsbnrg in Bczng anf die Ncdncirnng dcr rccspcctiucn Armeen gemacht halxn sollte, dürfte taum eine andere Grundlage haben, als das Combinatioustalcnt der betreffenden Korrespondenten. In diplomatischen Kreisen ist von derartigen Vorschlägen, die, nebenher bemerkt, östcrrcichischerseits schwerlich einen Widerstand erführen, dnrchanö nichts bekannt." Die „Wr. Ztg." schreibt: Heute (15.) Nachmittags um 52/z Uhr wurde, wie wir ciucr autheutischcn Mittheilung entnehmen, dcr Schuhmachergcselle Adalbert Troll, 26 Iahrc alt, katholisch, ledig, aus Buches in Böhmen gebürtig, in dcr Webgassc Nr. 43, Vl, Bezirk, in Aftcrmiethe, als dcr Thäter des am Pfingstmontag an Elisabeth Kolo verübten Nanbmordcs verhaftet. Bei demselben wnrdc beinahe die ganze gcranbtc Barschaft und darunter einige mit Blut befleckte StaatSnotcn gc-fnndcn. Dic mnthmaßlichc Theilnchmcrin am Aiordc ist seine ebenfalls verhaftete Geliebte Katharina Peter» filta, Dicnstmngd beim Webermeister Slavlk, wohnhaft in demselben Hause, wo dcr Mord verübt wurde. Telegramme. Vom Kammcruorstehcr Grafen Eltz au das hohe! k. k. Obcrsthofmcislcramt. Ihrc kaiserliche Hoheit die dnrchlanchtigstc Frau Erzcrzogin Clotildc haben im ^anfc des gestrigen Tages sich wohl befunden, Nachts viel geschlafen, dic Wochenbcttfunttioncu regelmäßig; dic ucugcboruc durchlauchtigste Erzherzogin ist sehr kräftig entwickelt uud befindet sich in den besten Gesundhcits-ucrhältnissen. Alcsnth, l5. Inui 1807. Professor Gustav Brann. (Tclcg. d. „Wr. Ztg.") Verlin, 15. Inni. Der „Staatsanzciger" veröffentlicht eine vom Gcsammtministerinm gegengezeichnete löuiglichc Vcrordnnng vom 27. Mai, wclchc die durch das Gesetz vom 24. ^nni 1858 festgestellten Odlicgcn-hciteu des hannovcr'schen Staatsrathes dem Gcsammt-UliuistcrillNt überträgt. — Die „Krcnz-Zciluug" glaubt, in der nordschlcswig'schcu Angelegenheit theile ocr König von Dänemark die Ansicht dcr nationalen Blätter, daß das ganze dänisch redende Schleswig ohne Bedinguugcu für dic Behandlung dcr Deutschen abzutreten, oder für jetzt gar nichts anzunehmen sei. Ein Minislcrwcchscl in Dänemark stehe nicht in Alissicht. — Der „Börsen-Zci-tnng" znfolgc ratificirtc Baieru deu Zollvertrag. 9dew-A»rk, 14. Juni. (Kabcltelegramm.) Dic kriegsgerichtliche Untersuchung gegen den Kaiser Maximilian wird geheim geführt. Helegvaphiscw Wechfrlc:>l;rse vom 15. Inn». 5pcrc. MelalliqucS 00.00. — 5perc. Mctalliqncö mit Mai- unt, Nouember-Zinsrn 02,40. — 5prrc.Nllt,oilalAnlchcn 70.05. -- Bant-uclirn 710, - Ercdnaclil,'» 186.10. — 1800er Staalöanlcbeii 88 90. — Sillier 122. — London 124,90. — K. t, Hncalcu 5.90. Keschästs-Zeitung. vestcrreichisch - italienischer Handelsvertrag. Wie nillli dcr „A. A. Z." anö Flore»; schreibt, dürfte der Vertrag anf bedeutende Opposition in dcr ilalicnischcii Kammer stoßen. NlNiiciitlich wil'd fich dicscldc gcgcn dic Höhe dcr Zölle richten, N'clchc auch künftighin Südfrltchlc, dann gcwisse norditaliemsche Cr^cngnisfc, wie Sciocngcu'cbe, Slrohhütc n, f. w. liri ihrem Cingangc in Oesterreich '^n bczahlcn halicn, ,.^«l«,,««» ^»»io,»ntnzo« " in driest. Diese ^crsichcning^cscllschaft hiclt am 12. d, M. rinc Ocoeralversamm« lung, Dic Ciüiialüncn bctragcn 1,499.948 G»ldc», dic Anögabcu 1,413.282 Güldcn; dcr Gcwinn bcirägt 8>i,«;08 Gulden, wovon 60.000 Gnldcn als Diuidcndc niit 15 Giilocn pc»,- A^lic vcrlhcilt wnrden. E« ergibt sich für das Jahr 1800 cinc 9pcrc. Verzinsung. In der Zündwaarcllfaliricatio» ist, wic dcr „Vo-hcinia" initgcthcill wird, cin schr siwszcv Nilclschlag ciüssctrctcn. Dcr Unisiaüd, das; dcr Absatz nach Aincrila a,cm;lich anf^chört hat, nnd dic Cmicnrrcn; dcr schiucdischcn Fabritcn, wclchc wcgcn ihrcr ^cographischcn Lage nnd bci ihicn billigcn Holzprciscn ihre C'l';cngnissc nin fasl ^va!i;iss Pcrccnt billia/r anf dic Exporlplätze dringcn töiinrn, hat sowohl dic dühinischcn, als dic Wicnc»,' gvö-s;cvcn Falilikcn veranlaßt, ihrc Ärdeilcn cms die Hälfte zu rrduciren. Vaibach, 15>. Juni. Auf dem heutigen Marlte slnd err schienen: (^ Wagcn mit Getreide, 2 Wagen mit Hcu (30 Clr.), 20 Wagen nnd 3 Schiffe (1.^ Klaftcr) mit Holz. DurchschnittS-Prcise. Attt^"Mgz.- Mlt.' Mg,.' fi. !lr. st. II. fl. lr. fl.lr'. Wci^cn pr. Mehrn 6-7 l2 ' Vntter Pr. Pfund - 40 —!— K^>, „ ., 90 3 8« Eier pr, StNct — Ij------- Geiste „ 3—345 Milch pr. Maß —10 — Hafcr „ 1 ^0 2 — Rindsscifchpr. Pfd. -^21------- Halbfrncht „ -------4 li? Kalbflcisch „ _ 2<» — — Hcidcu « 3—338 Schwcincslcisch „ -.22— — Hilsc „ 2 80 315 Schöpsenfleisch „ —^2— — Kuknrnh „ -— 3 80 Hähndcl pr. Stiick —30 — — Erdäpfel „ -----------^-- Taudcu „ — iii —— Liiiscn „ 5 80------- Hcn pr. Zentner — 80 - — lfll'scu „ 4 80— Stroh „ __ 50 — — Fisolen „ 6----------- HoIz,lMt.,pr,Älft. —- 7 50 Riudijschmalz Pfd. — 45—!— —weiches,., -------5 50 Schwcinrfchmalz „ — 44 — — Wein, rothcr, pr. ! i Speck, frisch, „—35 — — Eimcr .,-14!— — geräuchert „ —^4>) -—— wcißcr „ ,__!—ib.» Allgekommene Fremde. Am 14. Juni. Stadt Wicll. Die Herren: Michcllilsch, von Graz. — Zenutti, Aauincistcr, von Natschach. — Cionaw^ky, von Wicu. — 3tn-Kiczta, Fablicant, uon Sclowilj. — Pcischc, Kanfm,, von LaaS. — Rndolf, s. k. Hanptm., uon Gallcnfcls — Iaklitsch, Han« delsm., ani< Gtcicrmavk. — Fran Varoniü Manderstirna, Prie vate, an3 ^tnßland. Elephant. Die Herren: Vrcur, Handclsm., uon Fiume — Stnllcr, 3lcalitätcnbcs.< uon Kanlcr. — ^üidrröic, Ncalilätriibcs., von Laa?. — Iadlane^!, Obcrl. - ^r Wntschcv, uon Adclsberg. Kaiser von Vesterreicli. Frau ll;crny, uon Littan. Vaicriscl)cv Hof. Herr Droll, Äahnlicamlcv, uon Großtanischa. Ittc^^r^wgische Neohllchlull^en ill l^uilwch. ! . ,« 3 ! " " ^ V N-' u "'«ü.'Mg7^j22 43 4-11.« windstill trilü? ^71 15.^ 8 „ N. 321,35 --11.6 SO. mäßig Ncgon > ^ ' ^ ! 10 ., Ad. 322.83 4^7.^ NW. sck'wach Ncgcn z ^"^" 0 U. M.,. 324^5» -j^ 7.8 " w,iidstitt' "" ^iter "77 16. 2 „ N.' 324.?z --1,',.9 OSO. mäß. grüßlh. bew. ^'" 10 „ Ab. ! 325.ln , -j- 8.e W. schwach Ncgcn ""g."' Dcn 15.: Gcgcn 10 Uhr Vormittag Ncgcn, dcr mit starken Gilsscn abwcchsclnd dc» gaii^cn Tag bi« ges.cn 2 Uhr MorgcnS dci< folgcndcn Tagci« anhi,'ll, Gcgcn 2 Uhr Nachm. Gcwiltcr au« SO, mit n'cnigen clccirischcn Enlladnngcn. Um l'> Uhr AbcudS Stnrm a»ö WNW. durch 2 Stiiiidcn anhaltend. Scit 13 Jahren einer dcr stärlsic,',! Ni^dcrschlägi: biiincn 2! Slnndcn, Nur am !3. Oct. 1858 eircichle er die Hö!»: von 43 80^'und am 31 Juli 186«; bctnig er .l3-22/" Dic Heumahd in dcr Umgebung erlitt cine empfindlich!' Un-t/rbrcchiüig, Dic ticfcr gelegenen Wicsm sind unter Wasser gcsetzt und da« üichteingcbiacht'c Hen dasclbst meist Ucrschlcin,!!t nnd vom Wasser w!>ggcllagen. Rcichlichcr Schoecsall in dcn Alpcn bis ans 45'>0 Fuß hcrabrcichcnd. Dcn 16. Morgcnö sta,'le Ablilhlnng, das Thcrmomctcr zeigte nm 5 Uhr nnr ^ 63" iii. Schüne Morgcnbclcuchlnng dcr Alpcn. Gcgcn 6 Uhv unnog dichtcr Nebel die Acrgc in O. nnd S, Später Haufcmuollcn, Narmcr sonniger Pormittag. Naäunittag Rcgcnwollcn aus W. llm 5 Uhr Ncgcn lins W, mit stürmischem Windc dinch cinc halbe Stunde, Abmdö Nllch 8 Uhr abermals Ncgcn auö W. Verantwortlicher Redacteur: Issnaz v. Klei um aur. Drscnlimcht. Tvien, 14. Juni. Dcr Effcctenmartt zeigte sich zum Theil etwas schwächer, namentlich gilt das vou Industneactien. Devisen uud Valuten schlössen nm cinc Kleinigkeit steifer, Geld' flilssig Umsatz äußerst dcschriMlt.________________________________^_________________________________________^^______________ Veffentlickc Tchllld. ^. dct« Staates (ftir 100 st) Geld Waare In ä. W. zn 5pCl. fiir 100 fl. 50.— 50 1<> Iu östcrr, Währung stcucrfrci 01.— <>l.20 ^, Slcncra»!. in ö. W. u. I. 1U»>4 zn !)Mt. riichahlbar . 88.40 88.00 Lilbcr-Aülchcn uun 1804 . . 77.50 78.— Sübcrcni!. 1805 (Fvc5.) riichahlb, in 37 Jahr. zu 5 pCt. 100 fl. 81,75 82.— Nat.-Anl. mit I.'ni.-Coup. zu f>"/„ 70.00 70.70 „ „ „ Apr..Coup. .. 5 „ 7().4.'> 70.55 Vietalüqncs . . . . „ 5 „ 00.05 «0.75 detto niit Mai-Emlp. „ 5 „ 02.50 02.75 detto......' 4i" 5ii,25 f>^,50 Mit Verlos, v. 1.1839 . . . 140.- 140.50 „ „ „ 1854 . . . 79.75 «0.50 ,. „ „ I860 zn 500si. 58.80 8'»,-. ,. „ „ I860 „ l"0„ 93.- 93,50 ," ......1804,, 100,, 77.30 77.^0 Como-Ncnteusch. zu 42 I.. «uzt. 17 25 17 75 sj. dcr Kroulaudcr (süv 100 fl.) Gr.-Entl.-Oblig. Mcdcröstcrrcich . . zu 5"/„ 87,— 87.50 Obrrostcrreich „ 5 „ 90.— 91.— Geld Waare Salzburg .... zu 5"/, 86.— 87.— Vohmen . . . . „ 5 „ 89.50 9C- Mähren .... „ 5 „ 88.50 89.50 Schlesien .... „ 5 „ 88.50 89.- Stcicrmarl ... „ 5 „ 89.— 9l».- Ungarn..... „ 5 „ 71.50 ?:'.- Tcincser-Vanat . . „ 5 „ 70.- 71^.— Croallcn und Slavonien „ 5 „ 70.50 77.— Galizicn .... „ 5 „ 69.- 70.- Sicbcubnrgen ... „ 5 „ 07.- - 67.75 Bntouina .... „ 5 „ L7.50 08.- Ung. m. d. V.-C. 1867 „ 5 „ 67.25 07.75 Tcm.B.,u.d.V.-C. 186? „ 5 „ 07.— <:?..''(> Actieu (Pr. Stils). Nationalbanl (ohne Dividende) 720.— 728,— K.Fcrd,-Nurob.zn 1000st. C.M. 1705.- 1709.-Kredit-Anstalt m 200 fl. ü. W, 185.-- 1^5.20 N, ü V«com.-Gcs. z>' 500ft. ö, W. 62:«.— 025.— S.-E.-G.zu2u0st.CM,o.500Fr. 233.^0 233.80 Kais. Elis. Bahn zu 200 fl. CM 141.50 1"2.-Süd,-nordd,Vrr,-V.200 „ „ 1^bar zn 5"/„ in Silbcr 104.— 105. - Domaincn-, 5pcrc. in Silber . ! 11.50 113^5 ilose (pr. Stllck.) Ered.-A.f.H,u.G.z.100fl.ö.W. 128.75 129.-- Dün.-Dmpfsch.-G.z.100si.LM 88.50 89.50 Sladtc,cm. Ofen „ 40 „ ö. W. 26,- 20.50 Estcrhazy „ 40 „ EM. 90.— -.- Salm „ 40 „ „ . 30.50 31,50 Pallffy „ 40 „ „ . 24.50 25.50 Geld Waare ClaN) zu 40 sl. EM. 25,.50 20.50 Sl. Gcnois „ 40 „ „ . 22.50 23 50 Winoischgrätz „ 20 „ „ . 17.— ix.— Waldstcin „ 20 „ „ . 21,- 22.— Kcglcvich „ 10 „ „ . 12.— 12.50 Nndolf-Stiftung 10 „ „ . 12.— 12.50 Wechsel. (3 Monate.) Augsburg für 100 sl, fildd. W. 104.25 104,50 Franlfm'la.M 100 sl. drtto 104.50 104.80 Hamburg, für 100 Mart Banko 92.75 93.-- London für 10 Pf. Sterling . 125.— 125.40 Paris für 100 Franks . . . 49.70 49.80 (5ours der Geldsortcn Geld Waare K. Münz-Ducatcn 5 fl. 91 lr. 5 si. 92 lr. Napolconöd'or . . W „99 „ 9,. 99i „ Nnss, Imperials . 10 „ 22 „ 10 „ 23 „ 'Lcrcinsthlllcr . . 1 „ 84/,,, 1 „ 85 „ ! Silber . . 15-j „ l5 „ 124 „ - „ Krainische GrundentlaNnna«-Obligationen, Pri« ualnonrung: 8? Geld, 89 Waare.