Poltnlna plaJana v gotoviaL eituiig Organ für die deutsch« Minderheit im Draoabänat l»Uc» ». **• »I (te*r*rt«) i 0 • |M • P•« »I« »«* >ir.r »ntn In Ut 6«rastn«! p »Ulkt»*» MMm «rieefwgwem* f I» tt». H> »»scheint wSch««tlich zw«t«al» D»n>«»»tag früh »«d Ga««t«g , «0 Di». teUiiftit« « titt, ^ H«Ht—w« 91a t'M mit dem v»t»« vom 8»DNt«| Celje. Donnerstag, den 18. März 1937 62. Jahrgang Nummer 21/22 Erneute Zusicherungen für die Deutsche Volksgruppe in Jugoslawien Beograd. D«r Abgeordnete der Deutschen Volksgruppe Dr. Stefan Kraft wurde vom Mi» niperpräsidenten Dr. Stojadinovic zu einer längeren grundsätzlichen Aussprache empfangen. Es ist eine Reihe von schwebenden Fragen, vor allem Fragen der Schulverwaltung besprochen worden, die die Deutsche Volksgrapp« betreffen. Stojadinooic hob« erklärt, daß die Regierung nach wie vor an den Vereinbarungen mit den deutschen parlamentarischen Vertretern auf der Grundlage der von ihnen überreichten Denkschrift vom Januar 1936 sowie an den Zusagen festhalte, die einer Abordnung der an-gesehensten Vertreter des jugoslawischen Deutschtums im Vorjahre gegeben wurden. Es sei der Wunsch und der Wille des Ministerpräsidenten, daß diese Zusagen eingehalten und erfüllt werden. Italien und Jugoslawien Paris. Der hiesige Berichterstatter der „Fran-furter Zeitung". Siebura. verweist in einem Bericht an sein Blatt auf die Nachricht französischer Blätter, besonders des „Oeure" über neue Vereinbarungen zwischen Italien und Jugoslawien. Der Berichtn-statter bezeichnet diese Nachrichten als zu weitgehend und macht dann unter Beratung auf italienische Quellen Mitteilungen. Danach schwebten Belpre-chungcn schon seit längerer Zeit, die eine sehr gün-stige Wendung genommen hätten und eine Han-delsoerabredung bringen würden, die ungefähr den Bestimmungen der Römischen Protokolle zwischen Oesterreich, Ungarn und Italien entspreche. Dieses Handelsabkommen würde dem jugoslawischen Han-del jenen Teil des italienischen Absatzmarktes wie-vergeben, den er während der Sanktionen verloren habe. Das Wirtschaftliche, so fährt Sieburg fort, sei selbstverständlich nur eine Seite der italienisch • jugoslawischen Annäherung. Der Berichterstatter spricht von dem Auftakt zu einer Besserung der politischen Beziehungen außerhalb eines kollektiven Sicherheit»-systems und „von der gewaltigen Tragweite eines solchen Abschlusses, der eben deshalb nicht von heute auf morgen kommen könne". Wirtschastsrat der Balkan-Entente (A) Beograd. Der Wirtschastsrat der Balkanpaktstaaten tritt heute, am 18. März, in Athen zusammen. Auf der Tagesordnung stehen neben der üblichen Uebeiplüfung der Tätigkeit seit der letzten Tagung bis heute folgende Fragen: 1. Die Frage der Stärkung der Handelsbeziehungen zwischen den Mitgliederstaaten der Balkanentente. 2. Prüfung der Abwicklung des Z a h I u n g s v e r> kehrs. 3. Seeschiffahrt, besonders in Aer-bindung mit der Täligkeit des neugeoüdeten See-ausschusses und mit der geplanten Zusammenarbeit zwischen den Schiffahrten und den Eisenbahnen. 4. Eisenbahnverkehr (Verbesserung der Ver-bindungen und Tarifsrogen). 5. Fernverbi n-düngen (Telekommunikationen).6. Tourismus. Neuer Klub im Senate Beograd. 2m Senat wurde der „llnabhän-gige Senatorenklub" gegründet, dem zehn Senats-ren angehören. Vorsitzender des neuen Klubs ist Sen. So. Tomic. Vors. (stellv. jino die Senatoren Dr. Miroslav Ploj und Toma Kovaccoic, Sekretär Dr. Drago Marusii- Mitglieder des Klubs sind noch: Sen. Jsak Allalay, Dr. Bogdan Gavrilovic, Mali ja Popovic, Dr. DZafer Sulejmanooic, Kosta Timotijevic und Jovan Altiparmakovic. In Jugoslawien werden ab 1. April die Preise für Schuhe und Konfekiionswaren wesentlich erhöhte Zur Lage um und in Madrid Nm 8. März begannen die Truppen des Ge-nerals Francs mit einer großangelegten Offensive rings um Madrid. Ihr Hauptziel war die Um-klammerung der Hauptstadt. Bis Freitag, den 12. März, rückten sie trotz heftigster bolschewistischer Ge-genwehr unaushalisam vor, wobei sie den roten Banden schwerste Verluste zufügten. Erst knapp vor der wichtigen Stadt Guadalajara im Nord-osten Madrids kam es zur Atempause. Dies aber vor allem, um den nötigen Lebensmittel' und Mu-nitionstransport nachzuschauen, weil die Roten alles, was sie auf ihrer Flucht nickt mitnehmen konnten, vernichtet hatten. Dazu aber kamen am Freitag auch noch schwere Regen- und Schneestürme, die jede größere Kampfhandlung verhinderten. Diese Kampf-pause deuteten die feindlichen Zeitungsschreiber, auch die meisten unserer Landespresse, die vorher klein-laut und peinlich den nationalen Vormarsch zugeben mutzten, nun plötzlich, ohne Uebergang, als mißlungene nationale Offensive. Mit großen schreienden, triumphierenden Schlagzeilen berichteten auch die Tageszeitungen unseres Landes: Francos Armeen geschlagen, die Nationalen aus regelloser Flucht. 120.000 deutsche und italienische reguläre Kampf-trappen von den Roten geschlagen und in die Flucht getrieben. So schrieben die Tageszeitungen Sams-tag, Sonntag und Montag, zum Teil gedankenlos, zum Teil mit bestimmter Absicht und au» Sense-tion-lust. Und wieder schrieben sie ab Dienstag, als ob die Leserschaft nichts merken würde, vom Fortschreiten der nationalen Offensive. Tatsache aber ist, daß die Trappen Francos siegreich waren und es auch weiter bleiben. Die Stadt Guadalajara wurde allerdings nicht einge-nommen; die Rationalen haben, um Blutopfer zu sparen, diese Stadt nicht einmal zu erobern versucht und sie lieber im Osten umgangen. Damit haben sie auch noch das letzte Ausf»llstor Madrids ab-geschnitten. In der roten Hauptstadt herrscht nun große Verwirrung. Die Machthaber rufen verzwei-seit nach Valencia und Barcelona um Hilfe. Auch zwischen den Anarchisten, Syndikalisten und Kom-munisten häufen sich die blutigen Zusammenstöße in der Stadt. Der Wassermangel ist schon so groß, daß das Trinkwasser rationiert werden muß. Die anderen lebensnotwendigen Mittel sind aber schon längst so zusammengeschmolzen, daß den Bolschewiken nun nach der gänzlichen Einkreisung der sichere Untergang bevorsteht. Frankreich auf spanischer Fährte Schwere kommunistisch« Ausschreitungen in Pari« Ein Streik treibt den anderen. Die Zusammen-stoße häufen sich. Schon werden auch Gotteshäuser angegriffen. So wurde am 16. d. M die altehrwürdige Kathedrale von Montpellier durch einen Sprengstoffanschlag verheerend zerstört. Und nun kommmen die ersten Straßenkämpfe in den Pariser Vororten. Die nationale französische Sozialpartei (frühere Feuerkreuzler) veranstaltete in einem Pariser Vor> ort eine Kinovorstellung. die von den Kommunisten gestört wurde. Die Polizei, die die Ruhe wieder herstellen wollte, wurde aber ebenfalls von den Kommu nisten angegriffen. Diese errichteten bald auch Bar-rikaden. Der sozialistische Innenminister gab der Poli-zei den Befehl, in die Massen zu feuern. Die Kämpfe dauerten bis Mitternacht an, bis» die Polizei verstärkt durch die Mobilgarde mit Panzerwagen und Tanks die Barrikaden niedergerissen hatte und die Ansammlungen versprengt hatte. Nach amtlichen Berichten waren 10.000 Kommunisten beteiligt. 6 Personen wurden getötet und 200 schwer ver-wundet. Verwundet wurde auch Blums Kabinettschef. Habsburgische Aktivität Das Abkommen vom 11. Juli zwischen den Regierungen des Deutschen Reiches und Oesterreichs hatte die legitimistischen Bestrebungen zunächst etwas zurücktreten lassen. Dies vor allem deswegen, weil in den legitimistischen Kreisen selbst eine gewisse Un-sicherheit über die Formen ihrer künftigen Betätigungs-Möglichkeit herrschte. Seit ungefähr 8 Wochen ist aber sowohl die diplomatische als auch die propa-gandistische Aktivität des österreichischen Legitimismus wieder voll im Gange. Die EhrenbürgerErnennungen Ottos von Habsburg. die jede Woche in österreichischen Gemeinden stattfinden, haben die Zahl von 1453 Gemeinden erreicht, 388 Vereinigungen haben den jungen Habsburger zum Ehrenprotektor oder Ehren-Mitglied ernannt. Diese Zahlen verlieren allerdings wesentlich an Beweiskraft für die Stärke der legtti-mistischen Bewegung, wenn man bedenkt, daß diese Ernennungen sowett sie die Gemeinden betreffen, nicht von gewählten, sondern von ernannten Ver-waltungsinstanzen ausgehen und daß Gemeinde-Abstimmungen in keinem Fall stattgefunden haben. Was die Vereine betrifft, so ist zu sagen, daß derselbe Mitglieder kreis in vielfacher Form organisiert ist, so daß ein und dieselben Personen unter verschiedenen Aereinsnamen aufscheinen Die Reisen von Mitgliedern des Habsburgischen Hauses in Oesterreich, die ..vaterländischen" Kundgebungen des Reichsbundes der Oesterreicher besonders zum 24. Geburtstage Ottos von Habsburg, gaben eben-falls Gelegenheit zur legitimistischen Propaganda. Die Habsburgische Familie im Stenockerzeel spart auch nicht mst dem „Allerhöchsten Danke" — diese Worte bilden tatsächlich die Terminologie der Dank-briefe, die eine Unzahl von Briefen zum Ausdruck bringen. Der Bundeskanzler Dr. o. Schujchnigg hat auf dem Appell der „Vaterländischen Front" am 18. Oktober ausdrücklich erklärt, daß die legitimistijche Propaganda in Oesterreich gestattet sei. Diese Er-laubnis hat bewirkt, daß die legitimistischen Ver-anstaltungen im Einvernehmen und gemeinsam mtt der ..Vaterländischen Front", der einzigen erlaubten politischen Organisation stattfinden und daß deren Führer und Mitglieder auch an ihnen teilnehmen. Wer die politischen Verhältnisse in Oesterreich kennt, der weiß, daß die überwiegende Mehrheit der österreichischen Bevölkerung dem Legitimismus un-bedingt ablehnend gegenüber steht. Wenn dies in öffentlichen Meinungsäußerungen nur blitzlichtartig zum Ausdruck kommen kann, so deswegen, weil legale Organisationen nicht bestehen, die ihnen Aus-druck geben könnten. Aber auch deswegen, weil der Bundeskanzler die Weisung gab, daß Angriff« gegen das Haus Habsburg, „das mit der Vergangenheit Oesterreichs unzertrennlich verbunden" sei, „nicht ge-duldet werden" könnten. Di« Staatsgewalt ist aber stark genug, um dieser Weisung nach außenhin durch Gewalt Haltung zu verschaffen. Es ist unter diesen Umständen nicht ver wunder-lich, wenn sich die antt-legitimistischen Kräfte (Natinal-soziatisten, Sozialdemokralen, Kommunisten, republi-konische alte Ehristlichsoziale) in ihren öffentlichen Aeußerungen hauptsächlich darauf beschränken, zu betonen, daß die Frage nicht aktuell sei, während die Legitimisten die Worte Dr. von Schuschniggs, daß er die Äsung der Restauration „noch nicht in Blickweite" sehe, als eine erhebliche Einschränkung des Begriffes der Nichtaktualität, deuten. So sieht der Gesandte Wiesner „schon heute neben der rot-weißroten Fahne in Oesterreich die schwarz-gelbe Flagge wehen", und di« Bürgermeister-Zeitung ver-langte kürzlich im Sinne der Worte des Bundes- Stile 2 Deutsche Zeitung Numn?er 21/22 lanzlers Schuschnigg, daß die Frage der Staatsform eine rein innerösterreichische sei und im Keifte der Verfassung gelöst werden müsse, daß Otto von Habsburg von den Bürgermeistern zum Staatsoberhaupt gewählt werde, die ja bekanntlich durch die Maioerfasfung 1934 zur Wahl des Bundes« Präsidenten berufen sind. Mit Rücksicht auf diese Möglichkeit lehnen die Legitimisten eine Volksabstimmung über die Frage der Monarchie ab. Da also die Frage der Aktualität oder Nicht-aktualität des Legitimismus in Oesterreich um-stritten erscheint, ist es notwendig, sich ein klares Bild über die Ziele der monarchistischen Kreise, wie sie sich gegenwärtig darstellen, zu machen. Man kann dabei ruhig davon absehen, daß es in Oester-reich drei legilimijtische Gruppen gibt, nämlich den offiziellen von Stenockerzeel autorisierten „Reichsbund der Oesterreicher", mit dem ihm angeschlossenen „Eisernen Ring" als Spitzenorganisationen der ver-schiedenen legitimistischen Vereine unter der Führung des Judenstammlings Dr. von Wiesner, die eigen-brödlerische kleine Gruppe des Obersten Wolff in Gestalt des „Kaisertreuen Volksverbandes" und die „Volksmonarchistische Aktion" des berüchtigten Dr. Winter, der erst vor Kurzem als Vizebürger-meister von Wien abgesägt wurde, weil seine Aktion in zu ausfälliger Weise Volksfront-Tendenzen ver-trat. Diese drei Gruppen sind nur in der Form ihrer Ausdrucksweise verschieden, inhaltlich stimmen sie im Wesentlichen überein. Außerdem bietet ihnen die Zeitschrist „Der christliche Ständestaat", die vom reichsdeutschen Emigranten Universitätsprosessor von Hiloebrandt herausgegeben wird und an der sowohl Wiesner als auch Winter mitarbeiten, eine gemeinsame publizistische Plattform. Während Oberst Wolff ganz offen sagt, daß er „die Restauration der Habsburger und die Er-richtung einer Donaumonarchie" anstrebe, kann man den Beteuerungen Wiesners, daß die Restauration sich nur auf das heutige Oesterreich erstrecken solle, wenig Glauben schenken, wenn derselbe Wiesner ein anderes Mal (vor einem knappen Jahre) sagt, daß „nur durch ein mitteleuropäisches Kaisertum, das alle Nachfolgestaaten gleichsam als oberste Schlichtungsstelle umfaßt und unter einen Hut bringt, eine wahre Befriedigung des Donauraumes" erreicht werden könne. Es wird in den Nachbarstaaten Oesterreichs wenig freundlich bemerkt, wenn die offizielle Zeitschrift Wiesners „Der Oesteneicher", erst vor wenigen Nummern eine tiefsinnige Ab-Handlung über den verschiedenen Preis der Tomaten in den einzelnen Staaten des Donauraume» mit der Folgerung schließt: „Und glaubt noch jemand, daß die notwendige Ordnung anders, als durch den legitimen Herrscher in Wien hergestellt werden kann, dem man auch schon außerhalb Oesterreichs das Vertrauen entgegenbringt. Mittler im Donauraum zu sein?". 3n dasselbe Kapitel gehört e», wenn der Führer der legitimistischen Studenten in derselben Zeiljchlift aus einer ganz anderen politischen Situation stammende Bismarckworte über „Die Integrität und den Bestand Oesterreich-Ungarns" als einem „Fingerzeug für die Zukunft des heutigen Mitteleuropa" ansieht. Sogar Erörterungen über den Titel, den der junge Habsburger führen solle, haben schon stattgefunden. Es ergab sich dabei klar, daß man die Restauration im kleinen Oesterreich als Der österreichische Legitimismus und die Zugend Bei dem vor Kurzem vorgenommenen Umbau der Leitung des österreichischen Legitimismus wurden die Vertreter der Jugend verhältnismäßig stark be> rücksichtigt, was darauf hindeutet, daß die Habsburg-Anhänger versuchen wollen, in einem stärkeren Maße an die Jugend heranzukommen, die bisher ihren Bestrebungen völlig verständnislos gegenübersteht. Es wurde eine „Schwarz-gelbe Aktion der Jugend im Reichsbund der Oesterreicher" gegründet und ebenjo ein Verband legttimistischer Studenten im Reichsbund der Oesterreicher ausgezogen. Der Leiter dieser Organisation, ein Herr cand. jur. Lovrek, wurde als „Präsidialrat" in das Präsidium des Reichsbundes der Oesterreicher berusen, der die Auf-gäbe hat, in Hinkunst die „legttimiftische Massenorganisation" zu werden, wobei man sich allerdings bei maßgebenden legittmistischen Kreisen darüber im Klaren ist, daß wohl die Organisation da ist, daß es aber mit der Masse seine guten Wege hat. Um allen Anschauungen gerecht zu werden und alle Möglichkeiten wahrzunehmen, die wenigen legttimi- Notziel, die Wiederherstellung der Donaumonarchie als mit lückenhafter Diplomatie verschwiegenes End-ziel betrachtet. Nachdem man den HerMstitel ab-gelehnt hat, einigte man sich auf den Rang „Seine kaiserliche und königliche Majestät" (Endziel), „Der König von Oesterreich" (Nahziel). Das sind wohlgemerkt alles Aeußerungen der offiziellen legitimistischen Führer aus der allerletzten Zeit! Das hat mit österreichischer Innenpolitik nichts mehr zu tun und erfordert die Wachsamkett aller be-drohten Nachbarn, für die jedwedes Habsburger-erperiment indiskutabel ist. Bei ihrer Ablehnung des nationalen Gedankens zu Gunsten eines internationalen Habsburgcrstaates kann es nicht Wunder nehmen, wenn die legitimi-stische Presse auch nach dem 11. Juli die Ent-wicklung im deutschen Reiche aber auch in den anderen Nachbarstaaten Oesterreichs in kritischester Form schildert und mit unermüdlichem Eifer die Unterdrückung der natioialen Opposition in Oester-reich verlangt, deren Heranziehung zur Verantwortung doch dem innenpolitischen Sinn des 11. Juli darstellt. Bei der großen Bedeutung der Judenfrage in Oesterreich und der antisemitischen Einstellung der breitesten Schichten in allen politischen Lagern nimmt es eigentlich Wunder, daß die Iegitimistische Organisation „Oesterreichische Front" aus dem „Eisernen Ring" ausgeschlossen wurde, weil ihre Führung einen anttsemitischen Kurs" einschlägt, während der Führer des „Reichsverbandes jüdischer Legitimisten Oester-reichs" General Sommer mit Stolz verkünden kann: „Durch die Uebernahme des Ehrenproteklorates hat seine Majestät, der legitime Kaiser von Oesterreich vor aller Wekt seinen Beitritt zu einer jüdischen Organisation vollzogen." Und der Volksmonarchist Dr. Winter spricht gar von einer „Affinität zwischen Oesterreichern und Juden" — eine Herausforderung aller bodenständigen Deutschen in Oesterreich! Es muß schließlich noch darauf hingewiesen werden, daß durch die volksmonarchistische Aktton Dr. Winters, die zwar nicht in der Form, wohl aber im Inhalt vom offiziellen Legitimismus Wiesners mitgebracht wird, eine ernste Gefährdung der außen- und innenpolitischen Linie der heutigen österreichischen Politik entstehen kann. Da» hat die österreichische Regierung auch bewogen, Dr. Winter als Vtzebürgermeifter von Wien abzusetzen, wiewohl seine Aktion als solche dadurch nicht berührt ist und nach wie vor arbeitet. Worauf sie außenpolitisch hinausgeht, haben wir gesehen, was sie innenpolitisch bezweckt, sagt er selbst: „Nach dem 11. Juli gibt es in Oesterreich nur eine Antithese von realpolitischer Funktion, Legitimismu» contra Nationalsozialismus, d. h. mit anderen Worten, daß der Katholizismu» der Konservatismus, der Demokratismus, der Sozialismus und der Kommunismus in Oesterreich nur mehr im Legitimismu» einen Damm gegen den Nationalsozialismus besitzen." Also eine Art „Volks-ftont unter dem Doppeladler"! Wo bleibt da die Befriedung und Konsolidierung, die Einigung mit den Nationalen, die doch die Regierung angeblich anstrebt? Alle Freunde Oesterreich» sehen mit ernster Sorge, daß die offiziell zugelassene und amtlich ge-{orderte Aktivität einet dünnen aber einflußreichen legitimistijchen Oberschicht Oesterreich in eine außen-und innenpolitisch gefährlich« Situation hineinmanövrieren will, Th. v. N. K. (tischen Schäfiein zu erfassen, wurden in Graz und Wien je eine legitimistijche Studentenverbindung gegründet, die auf dem Standpunkte der Genug-tuung mit der Waffe stehen, und die sich des Protektorate» de» Generalobersten Graf Daniel, des Vorsitzenden des „großen Rates" der legitimistischen Leitung erfreuen. Es wurde aber andererseits auch ein „akademischer Bund katholisch- österreichischer Landsmannschaften" mit vier Verbindungen in Wien und Salzburg gegründet, der aus konfessionell katholischer Grundlage steht, und natürlich die Waffengenug-tuung ablehnt. Die älteste Verbindung Maiimilianer hat einen „obersten Bandinhaber" tn der Gestalt Ottos von Habsburg selbst und erfreut sich auch sonst namhafter Protektoren. Zur Feier ihre» 15 jährigen Bestandes schickten u. a. der Bundes-kanzler, der Unterrichtsminister und die österreichischen Bischöfe Glückwunschdepeschen. Es wird sogar ein eigenes Iegitimistiiches Blättchen, die „österreichischen akademischen Blätter" herausgegeben, deren Fest-nummer die ganzen wohlbekannten Propheten des österreichischen Menschen in schöner Geschlossenheit vereinigt. Daß dabei der Universitäts-Prof. Doktor Zessner Freiherr von Spitzenberg nicht fehlen kann, der vor einem Jahre in einem Artikel die Behauptung aufstellte, die deutschen Volksgruppen im Südosten bestünden zu einem großen Teile au» Deutschland feiert die zweite Wiederkehr seiner Wehrfreiheit Am 16. März feierte ganz Deutschland die zweite Wiederkehr jene» ersten großen Ehrentages der deutschen Nation, an dem Adolf Hitler dem Reich die Wehrfreiheit wiedergegeben hat. Besonders fest-lich wurde der Tag von der Wehrmacht begangen. Deutschland hatte vorher verschiedene Vorschläge zu einer allgemeinen Abrüstung oder Rustungsbeschrän-kung gemacht. Da diese aber von der anderen Seite abgewiesen wurden, hatte sich das Reich auf eigene Faust die allgemeine Wehrpflicht gegeben und ge-wann damit feine nationale Freiheit und Achtung vor der Welt. Die Dienstpflicht, zunächst auf ein Jahr bemessen, wurde später auf zwei Jahre ver-länger! und der 7. März 193(5 gab Deutschland mit der Besetzung des entmilitarisierten Rheinlandes die volle Souveränität über sein Staatsgebiet zurück. AI» feste Säule des Staates steht die jneue Wehrmacht auf der Wacht gegen den äußeren Feind und sichert Ruhe und Frieden nach außen. Sie will Dienerin des Staates sein und umfängt mit ihren Gliederungen das ganze deutsche Vilk. Nicht nur jeder deutsche Mann ist wehrpflichtig, nein, im Kriege ist ja auch jede deutiche Kau zur Dienstleistung für das Vaterland verpflichtet. Alle Deutschen, Man-ner und Frauen, umschließt ein gemeinsames Band, wenn die Not des Vaterlandes rufen sollte. Das ist die große Bedeutung, die der 16. Mär; 1935 für das deutsche Volk in seiner Gesamtheit hat. Die Auslandsreisen Schuschnigg» Wien Bundeskanzler Doktor Schuschnigg wird sich am Donnerstag, 18. d. M., nach Budapest begeben, um den Besuch zu erwidern, den der königlich un-garische Ministerpräsident v. Daranyi im Herbst v I. in Wien abgestattet hat. Der Bundeskanzler wird, am Freitag. 19. d. M. nachmittags nach Wien zu-rückkehren. Der Besuch des Bundeskanzler» in Italien wird bald nach den Osterfeiertagen erfolgen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Der dänische König besucht Hitler Berlin. Am 1ö. d. M stattete der dänische König dem Reichskanzler Hitler einen Besuch ab. Da in der Auslandspresse im Zusammenhang da-mit verschiedene Vermutungen geäußert werden, wird heute früh amtlich mitgeteilt, daß es sich um einen ganz gewöhnlichen Akt der Höflichkeit gehan-delt habe, so daß auch keine amttiche Mitteilung ausgegeben worden sei. Moses Rosenberg — nach Wien? Wien. Der aus Valencia abberufene Jude Moses Rosenberg ist als Nachfolger des sow-jetrussischen Botschafters Lorenz in Wien vorgesehen. Nachdem er in Spanien versagt hat, hofft der Kreml, daß Rosenberg in Wien und Oesterreich die Interessen der Komintern besser vertreten werde. Immerhin ist noch recht fraglich, ob die Österreich!» sche Regierung diesem berüchtigten jüdischen Diplo-maten da» Agrement erteilen wird. Prag will die deutsche Hochschulautonomie aufheben. von deutschsprachigen Juden eingedeutschten Fremd-völkischen, nimmt un» nicht Wunder. Außer diesen Jugendorganisattonen im Rahmen der offiziellen legitimistischen Bewegung, gibt t* einige wenige junge Anhänger der Habsburger, die wider den Stachel des Freiherrn von W i e» n e r, de» politischen Führer» de» offiziellen Legitimismu». löken. So wurde die legitimistijche kleine Organisation „Oesterreichische Front" au» der Sammelorganisation „Eiserner Ring" ausgeschlossen, weil sie einen anti-semitischen Kurs einschlug und das zur selben Zeit, als General von S o m m e r, der Führer des Reichs-verbände» der jüdischen Legitimisten Oesterreichs, mit Stolz ve,künden konnte: „Durch die Ueber-nähme des Ehrenprotektorates hat S. M. der legi-time Kaiser von Oesterreich, vor aller Welt seinen Beitritt zu einer jüdischen Organisation vollzogen." Die starke Verbindung des österreichischen Legittmrs-mus mit dem Judentum erklärt sich zum Teil au» der Furcht vor demselben Gegner, zum Teil aber auch aus der Tatsache, daß Freiherr von Wies ner selbst Judenstämmling ist. Wie weit die» geht, geht darau» hervor, daß der ehemalige Vize-bürgermeijter von Wien Dr. Winter, der in äußerlicher Trennung vom offiziellen Legitimismu» aber in innerlicher Verbindung mit ihm eine „volk»-monarchistische Aktion" aufziehen wollte, die reich. Nummer 21/22 Deutscht Zeltung Seite S Adolf Hitler und Blomberg Am 9. November 1936 sagte Hitler im Bürger-bräukeller zu München zu seinen allen Kämpfern u. a.: „Vielleicht ist dies das Werk. aus das ich pastnnch..am) meisten stok bin, und das mir einst die Geschichte sicher am höchsten anrechnen wird, daß es mir gelang, die Armee nicht nur zu zer-trümmern, sondern zum Kader zu machen sür die neue deutsche Volksarmee." Blomberg sagte vorher einmal, (im Jahre 1933) wie es dam kam. „Die Gegensätze weltanschaulicher Art, die im Weimarer System den Staat vom Soldaten trennten, sind beseitigt." Später schrieb Blomberg: Die Wehrmacht ging auf im Staat der deutschen Wiedergeburt, im Reiche Adolf Hitler?. Sie dient diesem Staat, den sie aus innerster Ueberzeugung bejaht, und sie steht zu dieser Führung." ..Blomberg glaubt und bekennt, sür seine Treue dankte der Führer mit dem Vertrauen." (DAZ). Am 20. April 1936, dem Geburtstag des Führers, ernannte der Führer den Generaloberst Blomberg zum Generalseldmarschall, zum ersten Marschall des Dritten Reiches. Am 30. Januar 1937 erhielt Blomberg vom Führer das Goldene Parteiabzeichen. Anläßlich seines 49 jährigen Soldatenjubiläums am 13. d. M. stand Blomberg im Mittelpunkt großer militärischer Ehrungen. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat den ReichUriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalseldmarschall o. Blomberg zum Chef des JnfanterwRegiments Rr. 73 ernannt. Der Führer war bei der Feier persönlich anwesend und würdigte di« Verdienste Blomberg» nrit folgenden Worten: „Ich darf das eine wohl sagen: die heutige deutsche Armee, sie wäre — abgesehen von den unendlichen sachlichen Leistungen der einzelnen Chefs der Wehrmacht; teil« — in dieser kurzen Zeit nicht denkbar gewesen ohne den Generalseldmarschall o. Blomberg! Das ist geschichtliche Tatsache!" Generalseldmarschall v. Blomberg dankte dem Führer mit bewegten Worten und sagt« u. a.: „Daß di« Wehrmacht jetzt wieder hocherhobenen Haupte» ihre Pflicht erfüllen könne, sei das unsterb-liche Verdienst des Führers. Und wenn ich Ihnen, mein Führer, nun meinen tiefempfundenen Dank sage sür den heutigen Tag, dann erweitert sich die-sei Dank zum Dank und Gelöbnis der ganzen Wehrmacht." Dr. Getzlers Vortrag in Wien Die Reichsdeutsche Presse unterstrich den Vor-trag, den der frühere Reichsminifter Dr. Gehler in Wien über das Thema „Das deutsche Volk und die europäische Ordnung" gehalten hat. Die öster-reichisch'deutsche Arbeitsgemeinschaft hatte diese Ver-anstaltung veranlaßt, und hervorragende österreichische Persönlichkeiten, darunter Altbundespräfident Dr. Hainisch, wohnten dem Vortrag bei. Durch Jahrhunderte, so sagte Dr. Geßler, sei es den Westmächten gelungen, das deutsche Volk in Mitteleuropa auf eine passive Rolle zu beschränken. Diese Zeiten seien vorbei, und wie gestern die Waffen-brüderschaft im Weltkrieg, so sei heute die friedliche Zusammenarbeit zwischen Oesterreich und dem Reich ein Aktivum. Zu Mussolinis Lybienreise Die Reise des italienischen Regierungschefs Mussolini nach Lybien wird in Deutschland mit großem Interesse verfolgt. Die deutsche Presse nimmt durch zahlreiche Sonderberichterstatter an der Reise teil, die in lebendigen Farben Verlauf und Bedeutung des Mussolini - Besuches in Nordafrika schildern. In der deutsche Presse kehren die Darle« gungen Italiens wieder, die den symbolischen Cha-ralter der Reise unterstreichen und darauf verweisen, daß das Mittelmeer das natürliche Feld der impe> rialen Betätigung Italiens sei. So wenig man sich an der englisch - italienischen Au,einandersetzung be-teiligt, ob und wieweit die Mussolini - Reise einen demonstrativen Charakter gegen England hat, so wird anderseits die in der Reise zum Ausdruck kommende Erstarkung Italien» an beiden Ufern des Mittelmeers als ein wichtiges Faktum zur Bewer-tung der internationalen Bedeutung der Achse Berlin-Rom gewürdigt. Auch die deutsche Wirtschaft ist am Verlauf der Mussolini > Reise insofern stark interessiert, als Deutschland auf der großen Mustermesse in Tripo-lis, die durch Mussolini eröffnet wurde, im beson-der» großem Maße vertreten ist. Maßgebende deut-sche Wirtschaftssührer sind zurzeit in Tripolis und nahmen an der Eröffnung der Messe teil. Die Triumphfahrt des Duce von der ägyptischen Grenze durch Lybien und die Huldigung Mussolinis als Beschützer der 490 Millionen Mohamedaner erregte in der englischen und französischen Oeffent-lichkeit größte Aufregung. Frankreich feiert einen Neger All«» Rass«nthtori«n zum Trotz Aus Paris wird gemeldet: Zu Ehren des Abgeordneten Kandas, eines Negers, der in diesen Tagen die 25jährige Feier seiner politischen Tätig-keit beging, wurde ein Festbankett veranstaltet. Der Kolonialminister erklärte, Kanda» sei ein Snmbol der Rassengleichheit im französischen Vaterlande. Der gewesene Ministerpräsident Albert Sammt sprach gegen die Rassentheorien der diktatorischen Staaten. Lieblich war die Kußszene! Neue russische Volkskommissäre (A) Berlin. 15. März. Da» DNB meldet aus Moskau: Zum ersten Gehilfen des Volkskom-mrssär» für Justiz sei Osip Lazarevi Granovski ernannt worden, zum Stellvertreter des Kommissärs für Schwerindustrie Avram Saoenjagin. Also wie-der — Juden. Beratung des französischen Mittelmeerkomitees (A) Paris. Unter Vorsitz des Minister^ räsi-denten Blum trat am 15. d. M das Oberste Mittelmeerkomitee zusammen. Es prüfte außer der administrativen Reorganisation von Algier, Tunis und Marokko besonders die Folgen, die der svani-sche Krieg in Nordafrika hervorruft, namentlich die Bewegung in Spanisch - Marokko. In London starb am 17. d. M. der englische Politiker und Staatsmann Sir Austen Cham-b e r l a i n. Zunächst streng vertrauliche Verhandlungen London—Berlin (A) London. Die deutsche Antwort aus die britische Denkschrift vom 19. November o. I. wird nicht veröffentlicht werden. Die Regierungen in London und Berlin hätten sich dahin verständigt, die Verhandlungen über diese Frage auf diploma» tischem Wege fortzusetzen, ohne den Inhalt der au»- getauschten Dokumente zu veröffentlichen. * Die Antwortnoten Deutschlands und Italien» werden von der englischen und französischen Presse abgelehnt. Frankreich behauptet: ..Kein WeftPakt ohne französisch englisch-belgische» Militärbündnis." Deutschland und Italien verlangen, daß bei einem eventuellen Zusammenstoß im Westen England und Italien gemeinsam (nicht der Völkerbund) zu entscheiden haben, wer der Angreifer war. Eine Gesellschaftsordnung der Leistung Reichsorganisationsleiter Dr. L e y sagte in einer Massenversammlung in Stuttgart u. a. folgende«: Das deutsche Volk sei ein Organismus, der weder in Klassen noch in Berufsstände unterteilt werden dürfe. Vier Jahre hätten genügt, um diese» Volk zum stärksten und kräftigsten Volk der Erde zu machen. Dieser Lebenskraft des Volkes mußten die Wege geöffnet werden. Wir wollen eine neue Ge» sellschaftsvrdnung der Leistung und des Könnens sein im Aufbau. Die Arbeit in der Deutschen Arbeitsfront sei weltanschaulich bedingt und unter-mauert. Schönheit schaffe Freud« und Freude schaffe Kraft. Das Größte, was der Führer getan habe, sei, daß er das deutsche Volk wieder zum Gefühl für das Schöne und Edle geführt habe. Der schwedische Außenminister in London Der schwedische Außenminister Sandler ist am 15. d. M. m't Flugzeug in London einge-troffen. Am Flugfeld erwartete ihn der britische Außenminister Eden. In London hatte er politische und wirtschaftliche Besprechungen. Eine Absage Dänemarks an die nordischen Nachbarn Nach einem Stockholmer Telegramm de» „Lo-kalanzeigers" hielt der dänische Ministerpräsident Stauning in der Universitätsstadt Lund eine bemerkenswerte Rede über den politischen Kurs Dänemarks. Der Minister wandte sich gegen die Vorwürfe aus den anderen skandinavischen Staaten, daß Dänemark die gemeinsamen nordischen Ver-Pachtungen an der Südgrenz« gewissermaßen vernachlässige. Stauning bezeichnete die oft zitierten Pläne einer nordischen Militäral-lianz als ein Hirngespinst. Es ginge nicht an, daß ein Teil der schwedischen Presse Kopenhagen praktisch verbieten wolle, sich mit seinem deutschen Nachbarn j u nützlicher Zusammenarbeit zu vereinigen. Die Red« de» dänischen Mini-sterpräsidenten habe in Schweden und ganz Skan-dinavien das größte Aufsehen erregt. Da« schwedische Blatt „Allehanda" schreibt, die Quintessenz der Rede Stauning? sei, daß dieser sür Rede Dänemark ede Form einer nordischen Gemeinschaft n winschaftlicher oder militärischer Hinsicht abg«-ehnt habe. Ein neuer Jahrgang der Hitlerjugend Ein neuer Jahrgang der Hitlerjugend, der Ge-burtsjahrgang 1927, ist von der Reichsjugendfüh-rung aufgerufen, zur neuen deutschen Staatsjugend zu kommen. Der Reichsjugendführer Baidur von Schirach richtete in einer großen Rede in der Ham-burger Hanseatenhalle an die deutschen Eitern den dringenden Appell, die Hitlerjugend durch Verständ-nis und Vertrauen in ihrer nationalen Jugend-arbeit zu unterstützen. Die Reichsjugendführung ver-anstaltet in allen Teilen des Reichsgebiets einen in-tensiven Werbefeidzug, um den neuen Jahrgang der Hitlerjugend durch möglichst geschlossenen frei-willigen Beitritt in ihre Reihen aufzunehmen. Sta.ker Rückgang der Arbeits-losigkeit in Deutschland Trotz der ungünstigen Witterung hat in Deutsch-land die wirtschaftliche Frühjahrsentwicklung fo kräftig eingesetzt, daß die Arbeitslosenzahl um 904000 geringer al« zur gleichen Vorjahrzeit ist. lich abenteuerliche Behauptung ausstellte, daß „eine eigenartige Affinität von Oesterreichertum und Ju-dentum die österreichische Geschichte kennzeichne". Um diese „volksmonarchistisch« Aktion", die nach Winters eigenen Worten „Katholizismus, Konservatismus, Demolrotismus. Sozialismus und Kom-munismus" unter dem legilimistischen Banner in Form einer „Volksfront unter dem Doppeladler" zusammenfassen sollte, ist es im übrigen in der letz-ten Zeit ziemlich still geworden. Mehr auf kriminellem Gebiete liegt die Tätigkeit der österreichischen Jugendbewegung „Ottonia", deren Haupttütigkeit darin bestand, Provisionsvertreter in Wien und in der Provinz herumzujagen, die Spen-den sammeln sollten, um „dem Kaiser zum ange-stammten Throne zu verhelfen". 50 von 100 dieser Spenden gehörten bestimmungsgemäß den Provi-sionsoertretern, und da die Spenden nur sehr dür-slig eingingen, gingen die anderen 50 von 100 sür Reisespesen auf. Dieser ersprießlichen Tätigkeit machte schließlich das Strafgericht mit dem Betrugs-paragraphen ein Ende. Die dritte Gruppe österreichischer Legitimisten neben der Wiesner-Gruppe und der Winter Gruppe ist der „kaisertreue Volksverband" des Obersten Wolf f, der im Krieg mit Wiesner. aber in Freund-schost mit Winter lebt. Oberst Wuiff hat allerding. in edler Selbstbescheidenheit auf eine Ausdehnung seines Verbandes auf die Kreise der Jugend bis-her Verzicht geleistet. Die legitimistischen Veranstaltungen besonders aber die großen aufgezogenen Festlichkeiten der le-gitimistischen Jugendorganisationen haben allerdings gezeigt, daß die verschiedenen Bemühungen in der deutschen Jugend in Oesterreich Fuß zu fassen, bis-her fo gut wie gar keinen Erfolg gehabt haben. Die Gewaltmahnahmen gegen das Deutschtum in Ungarn gehen weiter Wir erfahren, daß Ende Februar d. I. in zwei aufeina- dersolgenden Nächten Dr. Mühl und dem Bauer Zulauf in Bonyhad in Ungarn sämtliche Fenster ihrer Häuser eingeschlagen wurden. Die Täter sind natürlich „unbekannt". Da beide Män-ner führend in der Arbeit der deutschen Volksgruppe in Ungarn stehen, sind diese Geschehnisse al» eine neuerliche Beschimpfung des Deutschtums zu werten. — In Debreczin demonstrierten ungefähr 70 Hochschüler gegen Prof. Dr. Huß anläßlich seiner Bor-lesung über Goethes „Faust". Damit versuchte man nicht feine Vorlesung, wohl aber seine politische Haltung anzugreifen. Der innere Zusammenhang zwi> sehen diesen Geschehnissen ist durchaus zu verspüren. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 21/22 Juden und völkische Minderheiten Stuttgart. Es ist noch viel zuwenig bekannt, daß bei den entscheidenden Verhandlungen, die zu dem Diktat von Versailles führten, Juden eine mag. ?>ebliche und verhängnisvolle Rolle ipülten. So be ürworteten schon der amerikanische Sachverständige Isaiach Bowman und der englische Oberstleutnant Kisch, die beide der jüdischen Rasse angehörten, die Angliederung Danzigs an Polen in wichtigen Kommissionssitzungen. Von besonderem Einfluß waren die Juden jedoch auf di« Fassung der Minderheiten-schutzabkommen. Da» wird in einem einleitenden Aufsatz von Dozent Dr. H. I. Breyer, nachgewiesen, der in der neuen wissenschaftlichen Vierteljahresschrist „Auslandsdeutsche Volksforschung" (Vertag Enke, Stuttgart) erscheint. Breyer geht dabei auch auf den Begriff „Min-derheit" ein und stellt auf Grund zuverlässiger Quellen fest, daß die sogenannten Minderheitenschutzverträge auf Betreiben der Juden aufgearbeitet wurden und zum Teil wörtlich mit Entwürfen der jüdischen Or-ganisationen übereinstimmen. Die Minderheitenschutz-abkommen sprechen immer nur von Einzelnen, die zu einer Minderheit der Sprache, der Rasse oder der Religion gehören. Sie sprechen nie von einer völkischen Minderheit im Sinne einer Gruppe. Es sollen die Einzelnen geschützt werden — das ist der Sinn diese» individualistischen System?. Diese» System paßt nicht für gesunde, ihre» Eigen-wertes bewußte Völker. So beanspruchen die Aus-landspoien mit Recht ihre Anerkennung als nationale Gemeinschaft. 3n Versailles dachte man unter dem Einfluß des Weltjudentumz. nicht an völkische Ge-meinschaften, sondern an einzelne Minderheitsange-hörige. Bei dieser Auffassung — so heißt es in dem erwähnten Aufsatze — kann es weder Volksgruppen noch Volksinseln, weder einen Volksboden noch eine Volkeordnung geben. Zwischen den Einzelnen sind lediglich oereinsmäßige Beziehungen möglich. Das ist jedoch die Situation des Juden, zumindest des Wicht-zionisten, für den feit dem Synhedrion unter Rapo-leon I. die» Gesetz gilt: „Les juifs ne forment plus une nation — die Juden bilden leine Nation mehr". Seine Existenzform ist nicht da» Volk, fon-dern die Galuth, die Zerstreuung. Die politische Entwicklung in Europa hat nun da» Minderheitenproblem aus ein« neue und gesunde Lösungsform gedrängt. Die dringendsten Aufgaben der französischen Aufrüstung Paris. In seiner letzten Rundsunkrede zur Propaganda für di« Landesverteidigungsanleihe hat Kriegsminister Daladier als die dringendsten Auf-gaben für den Ausbau der Landcsverteid'gung Frankreich» folgendes bezeichnet: Der Nord- und der Junigrenz« den gleichen Befestigungsgürtel zu geben wie der Ostgrenze, die b«kanntlich durch die Ma-ginotlinie geichügl ist, weiler die Zahl der Tanks und der Flugz«uge wesentlich zu vermehren, die Ar-tillerie und die Tankeabwehr auszubauen und die französische Artillerie derart zu verjüngen, daß es ihr möglich ist, ihre Ausgab« zu erfüllen, die in dem Offenhatten des Seewege; zwischen Frankreich und seinen nordafrilanischkn Besitzungen besteht. Bulgarische Gemeindewahlen (A) Sofia. Ohne Ausschreitungen und voller Ordnung wurden am 14. d. M. in den Gebieten von Ptovdio und äumen die Gemeindewahlen durch, geführt. Nach den vorläufigen Ergebnissen stimmten 80 Prozent sür die autzerparleilichtn Kandidat«» im Sinne de» gegenwärtigen Gesetzes, während 20 Prozent der Stimmzettel leer oder ungültig waren. Japanisch - amerikanische Spannung und die Philipinen (A) Neroyork. Der demokratische Abgeordnet« Levis führte in einer Erklärung aus, zwischen den USA und Japan bestehe ständige Krieges«-fahr und es wäre daher unter dem Gesichtspunkt des Gemeininteresfes geradezu sinnlos, wenn di« USA auf jede Herrschaft über die Philipinen ver-zichteten. Kronprinz Michael von Rumänien zur ttönigsfeier nach London Kronprinz Michael wird an der Spitze einer militärischen Abordnung un den Londoner Krö-nungsfeierlichkeiten teilnehmen. Er ist und wird so-mit der jüngste Vertreter eines fremden Staatsober-Haupte» sein. Tonfilmrede des Reichsministers Heh in Chicago In Deutschland hat die Ansprache de» Stell-vsrtreter» des Führers, Rei«ysminister Heß, an die amerikanischen Frauen, nicht nur wegen ihren In-Halts, sondern vor allem wegen der Form ihrer Durchführung lebhaftes Interesse gesunden. Auf dem vierten Frauen - Kongreß aller Frauenorgani-sationen der Vereinigten Staaten, an der 1500 Delegierte teilnahmen, war der Minister sozusagen persönlich anwesend, indem in Berlin seine An-spräche aus Tonfilm aufgenommen worden war und biefer Film in Chicago abrollte. Dieser ziemlich neuartige Vorgang einer mittelbaren Teilnahme eines ausländischen Staatsmannes an einer ameri-kanijchen Frauen - Kundgebung, hat auf die versammelten Führerinnen der amerikanischen Frauen-Organisationen großen Eindruck gemacht. Der deut-sche Minister rief die Frauen auf. für den Frieden zu kämpfen. Er wies auf die natürlich« Kamerad-schaft hin, die in diesem Kamps zwischen den Frauen aller Welt und den Männern bestünde, die als Frontsoldaten den Weltkrieg erlebt hätten. Namen» der deutschen Frontsoldaten erklärt« Hetz, der bekanntlich selber Kriegsteilnehmer ist. daß man in Deutschland gerade die Frauen und Mütter vor dem schweren Leid eine» Krieges bewahren wolle. In diesem Sinne wandte er sich an die amerikani-schen Frauen, ihren Einfluß geltend zu machen, der gequälten Menschheit einen neuen Krieg zu ersparen Feuerkampf in einem Krankenhaus New Pork. In einem Brooklyier Kranken-haus traten die Krankenwärter in den Ausstand. 132 Streikende weigerten sich, das Krankenhaus zu verlassen, und verbarrikadierten sich in dem Gebäude. Die Polizei mußte das Krankenhaus gewaltsam räumen. Da die Streikenden heftigen Widerstand leisteten, machte die Polizei von der Schußwaffe Gebrauch. Tatarescu nach Prag (A) Prag. Havas meldet: Nach Mitteilungen aus guter Quelle trifft Ministerpräsident Tatarescu anfangs der nächsten Woche zu zweitägigem Auf-enthalt in Prag ein. Zneck der Reise ist eine Aus-spräche mit den zuständigen tschechoslowakischen Kreisen behufs engerer Zusammenarbeit auf politischem, wirt-schastlichem und monetärem Gebiete. Studenten-Kundgebungen B u d a p e st. Unlängst veranstalteten Hochschüler stürmische Kundgebungen. Sie forderten die Frei-lassung des Hochschülers, der wegen des Ueberfall» aus den jüdischen Journalisten Ignotus in der Re-daktion des „Esti Kurir" verhaftet worden war. Die Polizei nahm drei Hochschüler fest. Später fielen an mehreren Stellen der Stadt Zusammen-stoße zwischen den Hochschülern und der Polizei vor, die mit dem Gummiknüttel vorging. Verstaatlichung von Schneider - Creuzot (A) Paris. Die französische Regierung hat endgültig beschlossen, die Schneioerschen Waffen-fabriken in Creuzot zu verstaatlichen. Der Beschluß der Regierung, demzufolge sämtliche Anlagen dieses Unterneymens »n staatlichen Betrieb genommen werden, ist im Amstdtatt kundgemacht worden. Da» Hauptorgan der Sozialisten schließt, durch diesen Beschluß habe die Regierung Blum einen neuen Schritt zur Erfüllung ihre» Programms getan. Juden und Sowjets Pari». Die in Paris erscheinende Zeitschrift „Eentre de Dokumentation et de Propaganda" be-richtet, daß die Sowjet - Behörden die Absicht haben, im Jahre 1937 eine Summe von 100 Millionen Rubet für den Auebau de» autonomen jüdischen Bezirk» von Büro Bidjan zu gewähren, um in Rußland «in rote» Paradies für di« Kinder Israels zu schaffen. Ein Zehnjahre-plan sieht die Errichtung von ungezählten Hitlerjugendherbergen vor, wonach für jede Schar, d. i. eine Einheit von 30 bis 40 Köpfen ein eigenes Heim entfallen soll. Noch heuer sollen 4000 und nächste» Jahr 10.000 HJ-Heim« «rrichtet werden. Das 3. große deutsche Luftschiff „LZ. 130" wird im Herbst seine erste Probefahrt unternehm«n. Es hat Raum für 70 Fahrgäft«. Deutschlands Friedenspolitik Die in Ungarn erscheinende „Oedenburger Zei-tung" untersucht in einem Aufsatz die Möglichkeiten zur Herstellung des europäischen Gleichgewicht» und kommt dabei zu dem Schluß: Praktisches Anpacken der einzelnen Probleme von Fall zu Fall mit dem aufrichtigen Willen zur Verständigung. E» ist dieselbe Methode, die Deutsch-land mit Erfolg bei feinen Abkommen und Verträ-gen mit Polen und Oesterreich und vor allem in seiner Freundschaft zu Italien eingeschlagen hat. Ist sie erklusio und soll sie die europäischen Mächte nach Gesinnung, Staatsform oder sonstigen Merk-malen trennen? Keineswegs. Italien hat nach die-scr Methode seinerseits sich mit England verständigt. Auf dem Balkan haben sich soeben zwei ehemalig« Gegner in diesem Zeichen versöhnt und ewigen Frieden sich gegenseitig zugesichert. Bezüglich des spanischen Bürgerkrieges hat der Friedenswille Deutschlands, Frankreich«, Italien«. England» und anderer Mächte wertvolle Zusammenarbeit geleistet und wird sie hoffentlich weiter leisten. Warum ei-gentlich soll diese Methode nicht fortgesetzt werden? Mag jemand von der weiteren Zukunft eine» ge einten Europa» diese oder jene Vorstellung haben — ein» ist sicher: Nur die von Deutschland vorge-schlagen? Methode führt unter den heutigen Ver-Hältnissen immerhin in der Richtung auf Ausgleich, Entspannung, wirtschaftlich« Erholung, Abstoppen des Wettrüsten» nach Wiederkehr gegenseitigen Ver-trauens durch praktische Handlungen. Frontkämpfer ehren ihre einstigen Gegner D«r Danziqer Senatspräsident Greiser, der im Weltkrieg Marineflieger war. hat dem franzö-fischen Konsul verschiedene Papier« übergeben, die er einst in Flandern bei gefallenen Gegnern fand. Der Senatspräsident bat, diese Briefe und Au»-weispapiere den Angehörigen der Gefallenen zuzu-stellen und ihnen Grüße de» einstigen deutschen Gegner» zu übermittele. Sowjetkommentar zum Frieden Seit Volkskommissar Lrtwinow nicht mehr so oft Gelegenheit hat. in Genf die westliche Bourgeoisie aufzuklären, hat der Londoner Sowjet-Botschaf-ter Maisky diese Rolle übernommen. Im Quäkerhau« hat er dieser Tage erzählt das Rotkäppchen Europa sei van mehreren bösen Wölfen bedroh« und fein «inziger Beschützer sei die Sowjetunion, die Vertei-digerin von Demokratie und Freiheit in der Welt. Das deutsch japanische Abkommen gegen die revolu-tionäre Wühlarbeit der Kommintern setzt der Sprecher Moskau» gleich mit einem Militärbündnis gegen Rußland. Sowjetrußland sei jedoch so gewaltig ge-rüstet, daß e« jeden Angriff irgendeiner Macht oder irgendeiner Mächtekombination zurückfchlagen könn«, und zwar ohne jede Unterstützung. Die Sowjet» brauchen also, wie Herr Maisky großzügig zugibt, Instrumente wie den Sowjetpakt keineswegs zum eigenen Schutz, sondern nur, um ihre hohe Mission. Europa vor den Europäern zu retten, besser durch-zuführen. Frankreichs innerpolitische Schwierigkeiten Der politische Kampf in Frankreich hat mit ei-nem geschickt verdeckien Rückzug der Rechten geendet. Es wäre nichts leichter gewesen, als Blum zu stürzen. Aber — was dann? Die Rrcht« traute sich nicht die Kraft zu, die Aufgaben der nationalen Arbeit zu stellen und dann zu meistern, und fo wird eben die Linke weiter die nationale Produktion mit großen zusätzlichen Spesen belasten und die Rechte wird bald wieder aus dem Franken flüchten. So ist es immer wahrscheinlicher, daß nicht Deutschland sondern Frankreich demnächst zueist international beunruhigend wirken wird. Weltreise der „Bremen" Anfang 1938 wird der deutsche Schnelldampfer „Bremen", das größte und schnellste Schiff der deutschen Handelsflotte, zur schnellsten Weltreise au»-laufen, die bisher unternommen wurde. In '.»0 Ta-gen geht e» um di« Erde. Wie aus Bremen dazu berichtet wird, erklärte da» amerikanische Reisebüro Raymend and Whitecomb in New Hark bereit», daß am 26 Februar der Verkauf der Plätze für die Wettreis« abgeschlossen gewesen sei. Die „Bre-men" ist also schvn «in Jahr vor Beginn der Wettreis« ausverkauft. Nummer 21/22 Deutsche Zeitung Seile 5 Aus Stadt und Land gelle Wegen des Iosefifeiertages erscheinen wir heute als Doppelnummer. Evangelische Gemeinde. Am Palm» sonn tast, dem 21. März, findet der Gemeinde-gotiesdienst um 10 Uhr, der Kindergottesdienst schon um 9 Uhr in der Christuskirche statt. Am ttar-frei tag werden in diesem Jahre zwei Ge-meindegottesdienste abgehalten und zwar vormittags um 10 Uhr und abends um 6 Uhr. In beiden Gottesdiensten wird auch das hl. Abendmahl gespendet. Berichtigung. In unserer letzten Nummer ist in dem Artikel über die Verleumdung Psaner D. May's ein sinnstörender Druckfehler unterlaufen. Der betreffende Artikel des Emigrantenblättchens „Der Deutsche in Polen" war nicht „ausgezeichnet", sondern „ungezeichnet" (anonym). Votalkonzert in der Marienkirche. Am Sonntag, dem 20. d. M, um 8 Uhr gibt der Akademische Sängeroerein der Universität Ljubljana in der hiesigen Marienkirche ein Konzert. Zum Boitrag kommen neun klassische Kompositionen des berühmten Komponisten Jaco-b u s Gallus (aus dem XVI. Jahrhundert). Weiters sind am Programm 5 ausgesuchte Kircheniie-der: darunter auch Lieder aus dem Liederbuch des bekannten Organisators der slowenischen protestan-tischen Kirche im XVI. Jahrhundert. Primus Trubar. Kartenvoroeikauf in der Buchhandlung K. G o r i c a r, Kralja Petra c. Dos Feuerwehrfest in Celje findet am 5. Zuni und nicht, wie irrtümlich gemeldet, am 6. Mai. statt. Bitte den Tag freihalten! Ab heute ist das heurige aus Spezialmalz erzeugte Bock-Bier der Unionbrauerei in Verkehr. Vergessen Sie nicht, es zu kosten. Dieses neue Bock-Bier wird Ihnen ganz bestimmt sehr gut munden. Hausbau. In der Razlagooa ulica wird das Haus der Kaufleuteoereinigung von Celje um zwei Stockwerke erhöht. Die Watdbrandgefahr rückt mit der wär-meren Jahreszeit heran. Verhütungsmahnahmen hat die Bezirlshauptmanr.fchast herausgegeben und am Schwarzen Brett der Stadthauptmannschaft ange-schlagen. Für die Osterfeiertage bietet Ihnen da, Modegeschäft D. Pozenel in Celje, Glavni trg 14 günstigen Einkauf. Grohe Aus-wähl von Seidenstrümpfen in allen Modefarben. Herren- und Damenwäsche, Schirme u. f. w. Eine Woche vor den Osterfeiertagen Reklameverkauf. KINO UNION CELJE Täglich 3 Vorstellungen: 16 15,18-30 und 2045 Uhr, an Werktagen um 18-30 Uhr alle Platze zu Din 4.50. Donnerstag 18. Lurd Im Glanz« seiner Wunder Freitag 19. Samstag 20. Prater Sonntag 21. Dienstag 23. Sehnsucht Mittwoch 24. - . Donneretag 25. Lied ist aus ... Matinee: am 19. und 20. März Das schwarze Zimmer. Am 25. März Der Vampir von Paris. KINO METROPOL CELJE Vorstellungen täglich um 1815, IS-15 und »0 90 Uhr Don«,»1.818, MeuUre, rreitag iy. Beginn wegen besonderer l änge des Samstag 20. Fll,,ies »» >5>5. m-ao und 20-45 Uhr Montag 22. Schattenriß Dienstag 23. Mittwoch 24. Der Dorfarzt Donneretag25. Matinee: Vom 18. März an „Ww die Lerche singt.. Vom 27. bis 30. März .Hönigsmarlc". Preise für Matinne: 1.—7. Reihe Din 3-50, 8.-25. Reihe Din 5-50 und Balkon Din 6 50. Am Feiertag den 19., Samstag 20. und Sonntag 21. um 14 Uhr, Sonntag und Feiertags auch um 1015. Freiwillige Feuerwehr und deren Slet> tungsabteilung Celje. Den Wochendienst über-nimmt der 4. Zug: Kommandant: Macek August. Inspektion: Hauptmann Kaschier Franz. M a r i d o r Hauptversammlung der Mariborer Kaufleute. Die Kaufleuteveremigung für Mari-bor-Stadt hielt Sonntag vormittag im Hotel „Orel" ihre diesjährige Hauptversammlung ab, in der der Obmann P i n t e r den Vorsitz führte. Dem Bericht Pinters ist zu entnehmen, dah von einer Besserung der Wirtschaftslage in Maribor und in Slowenien überhaupt noch nichts zu merken ist. Die Wirtschafts-depresiion hält noch immer an, weshalb die Kauf-Mannschaft die neue fiskalische Belastung um so drückender empfindet. Der Redner erklärte u. a. die Wirtschaftslage der Arbeitgeber im allgemeinen ge-stattet- noch nicht die Einführung der Altersversor-gung für Arbeiter. Seiner Ansicht nach sollten zu-nächst jene Wirtschaftszweige an die Reih- kommen, die eine günstige Konjunktur auszuweisen haben. Dagegen wünsche die Kaufmannschaft die Erweite-rung des Pensionsverficherungsgesetzes auf den ganzen Staat und begrüße die Festsetzung von Mindestlöhnen. Generaljek etär Skaza legte >die großen Schwierigkeiten dar. mit denen die Kauf-mannschzst zu kämpfen habe. Es wurden wie er ausführte, Schritte unternommen, um die Lage zu bessern und es wurden auch einige Erfolge erzielt. Die Zahl der Mitglieder betrug Ende 1936 579 (511 Einzelkaufleute. 67 Gesellschaften, Genossenschaften und Anstalten). Im Vorjahr wurden 69 Gewerberechte erteilt und ebensoviel gelöscht. Der bisherige Obmann Pinter trat von seiner Stelle zurück, da er mittlerweile zum Mitglied der Han-delskammer gewählt wurde. Zum Obmann wurde der bisherige Vizeobmann Grotzlaufmann Miios Oset gewählt. Erster Vizeobmann ist Karl Jan-iic, zweiter Vizeodmann Franz Majer. Erstes Schaufrisieren in Maribor. Der Klub der Damenfriseure Miribors veranstaltet Sonntag, den 2l. d. M. um '/,5 Uhr nachmittag in der Gambrinushalle ein Schaufrisieren mit Vorführung der neuen Frühjahrs- und Sommerfrisu-ren. Alle Berufskollegen. Gehilfen, Gehilfinnen und Lehrlinge sind dazu eingeladen. Eintritt frei. Modernisierung der Reichsstrahe Ma» ribor—Staatsgrenze. Da das Bauunternehmer! Nassimbeni vom Ministerium die Bewilligung für die Uebernahme der Arbeiten an^der Moder-nisierung der Reichsstrahe Maribor—Staatsgrenze erhalten hat, werden die Arbeiten schon nach Ostern aufgenommen. Verschiedene Maschinen, die beim Straßenbau verwendet werden, sowie schwere Straßenwalzen wurden bereits nach st. Ilj gebracht. Der Pensionsfonds der Arbeiterschaft der Tertilfabrik Hutter hat ein Grundstück von 40.000 Quadratmetern in Pobre'^je zum Preise von 600.000 Din von den Besitzern Franziska Kerönik und Johann Rojkv erworben. Auf dem Grundstück werden 25 Wohnhäuser mit 50 Wohnungen errichtet werden. Die Arbeiten werden schon demnächst aufgenommen. KNU „Froher Funk für Alt und Z«ng". Heute, am 18. März, um 8 Uhr abends im Ver-einshaus. An Stelle eines Kranze» für den unlängst oerstorbenen Herrn Peregrinus Preslauer-Preslacher spendeten die Familien Wratschko-Eötz 100 Dinar für arme Volksgenossen, die auf diesem Wege den hochherzigen Spendern herzlichsten Dank sogen. Sport Athletik : Cakovac Sonntag, den 21. d. M., um 15.30 (7,4) Uhr am Sportplatz Athletik beim Felsenteller Daß Athletik in dieser Meisterschaftssaison vom Glück begünstigt ist, kann wohl niemand behaupten. Die drei heuer ausgetragenen Meisterschaftsspiele wurden verloren, aber nicht als schlechtere Mann-schaft, sondern als zumindest gleichwertiger Gegner. So auch das ^-piel am vergangenem Sonntag ge-gen S. S. K. Maribor in Maribor. Maribor liegt an erster und Athletik an letzter Stelle. Man möchte daher glauben, daß Maribor den Athletikern über-legen war. diese mit 2 :0 siegten, aber auch diesmal hätte kaum ein Zuschauer sagen können, welche Mannschaft an erster und welche an letzter Stelle der Tabelle liegt. Athletik hatte wieder die besseren Torschanzen, aber sein Sturm konnte diese wieder nicht ausnützen. Die Schußunsicherheit war so groß, daß ein Stürmer von höchstens 2 Meter frei vor den Tore dem gegnerischen Tormann den Ball in die Hand schoß. Nun ist der sonntägige Gegner aus (^akovec auch eine führende Mannschaft der LNP-Liga. Athletik wird daher unbedingt seinen Sturm um-stellen müssen, um seine heutige Spielstärke auch mit Toren abschließen zu können. Die jetzige Zusammen-stellung des Sturmes ist vor dem Tore zu schuß-scheu und viel zu weich. Mit einem halbwegs ener-zischen Sturm hätte das Spie! gegen Maribor ge-wonnen werden müssen. Gerade (akovec ist eine harte und dabei unge-mein flinke Mannschaft, gegen welche ein weicher Sturm nichts auszurichten vermag. Gegen Maribor spielte (akovec in der Meisterschaft 3:1 und 2:2. Trotzdem (akovec im sonntägigem Spiele hoher Favorit ist, kann Ath elik dieses Spiel auch gewin-nen, da seine Mann chast heute jeder anderen Li-gamannschaft ebenbürt g ist. Sonderomnibus am Karsamstag Bei genügender Teilnahme fährt ein S o n d e r-omnlbus am Karsamstag ins Logartal. Abfahrt um 17 Uhr vom Hotel Skoberne. Rück-fahrt vom Logartal am Ostermontag um 17 Uhr. Fahrtspesen Din 58.—. Anmeldungen bis Mitt-woch, den 24. d. M an Herrn Erwin Grätsch-ner, Fa.V. Wogg, Celje. Gute Skifahrtgelegenheit. Türen- und Fortbildungsskikurs Vergesset nicht auf den Türen- und Fort-bildungsskikurs vom 4. bis 11. April, welcher unter der Leitung des Verbandsjkilehrers Franz Zangger auf der Korosica stattfindet. Wirtschaft Deutsch-jugoslawischer Waren-austausch Ausländische Meldungen aus Beograd wollen wissen, daß die jugoslawische Ralionalbank auf Halbierung des Warenaustauschs zwischen Deutsch-land und Jugoslawien dringe, damit ein deutscher Pasfiosaldo in Jugoslawien getilgt werden könne. Wie wir hierzu an unterrichteter deutscher Stelle erfahren, ist dieselbe Darstellung irreführend. Es ist richtig, daß in der letzten Zeit die jugoslawischen Lieferungen nach Deutschland größer waren als die deutschen Lieferungen nach Jugoslawien. Dazu kommt noch eine nicht unbeträchtliche Summe von Reise-deoisen für deutsche Jugoflawienfabrer. Da beide Länder ein Interesse daran haben, daß keine beträcht-ichen Deoisenspitzen entstehen, und da Jugoslawien ür deutsche Erzeugnisse nicht unbegrenzt aufnahmt-ähig ist, besteht die Absicht, die jugoslawischen Lie-erungen nach Deutschland zeitweilig einzuschränken. An der Ueberzeugung der beiderseitigen Regierungen, daß der Wirtschaftsverkehr zwischen den beiden Län-dem weiter belebt werden kann und muß, ändert sich durch eine solch« befristete Maßnahme nichts. Die Zahl der jugoslawischen Besucher der Leipziger Frühjahrsmesse 1937 hat sich gegenüber der Früh-jahrsmesse 1935 verdoppelt. Umrechnung deutscher Markfakturen (A) B e o g r a d. Der Finamminister hat eine Verfügung erlassen, nach der bei der EinHebung von Zollgebühren für eingeführte und in deutschen Mark fakturierte Ware, die nd valorem verzollt wird, die Mark zum Kurse von 13 (dreizehn) Din in Dinar umzurechnen sind. Deutsche Wirtschaft Die diesjährige Leipziger Frühjahrs-messe, die am 8. März schloß, hat die Erwar-hingen der Aussteller und Einkäufer voll befriedigt. Es wurden in allen Branchen Rekordumsätze erziett. Besonders park war diesmal der Anteil de» Aus-landes am Absatz. Einzelne Branchen lieferten bis zu 80°/, ihrer Messeumsätze in» Ausland. Im Jahre 1936 wurden in Deutschland ins-gesamt rund 367.000 Bauerlaubnisse für Wohnun-gen erteilt. Insgesamt wurden 435.000 Wohnun-gen fertiggestellt gegen 264.« >00 im Jahre 1935. Die Sparkasseneinlagen haben im Januar 1937 eine beträchtliche Steigerung erfahren. Insgesamt ergab sich eine Erhöhung der Gesamteinlaoen bei allen Sparinstituten um 334 Millionen RM aus 16.965 Millionen RM I / Y Seit« 6 Deutsche Zettung Nummer 21/22 Kupfer und Goldpaplere steigen In London notieren TrepiaAktien den neun-fachen Preis der erstmaligen Kapitaleinzahlung. die Äopaonil-Mmen kosten das fünffache Nominale. Leider find die Gründungsbevollmächtigungcn so günstig erteilt worden, daß von den Erträgnissen weit weniger für den Staat abfällt, als an heimi-schcn Unternehmungen. Schrifttum Von William Beebe Der Tieffeeforscher William Beebe beschreibt seine berühmte Taucheipedition mit der „Tiefjee-iugel" in einem soeben bei F. A. Brockhaus, Leip-zig, erscheinenden Buch „923 Meter unter dem Meeresspiegel". Es wird als Buch des ersten Men-schen, der die Tiefsee mit eigenen Augen gesehen hat, stets eine Bedeutung behalten. Einzigartig ist, wie William Beebe seine Abenteuer im freien Weltmeer schildert. In den Tiefen von mehr als KW Meter durchdringt das denkbar dunkelfte und und grauenhafteste Schwarz die eisigen Wasser. Aber auch diese ewige Nacht ist nicht ohne ihre Sterne: leuchtend gleiten silberne Fische vorüber, andere mit laternenartigen Organen. Tiere, die Ei-plosionen von Feuergarben hervorrufen können, um in dem tiefen Dunkel ringsum ihre Feinde zu blen-den, und riesige Seeungeheuer, die vor William Beebe noch keines Menschen Auge erblickt hat Mit der Veröffentlichung der packenden Erinnerungen des Grohfürsten Alexander von Ruhland, in denen ein bedeutsames Stück Weltgeschichte mit dem Zusammenbruch des zaristi-scheu Grotzreiches aus unmittelbarster Anschauung unv Erfahrung heraus geschildert wird, beginnt die „Bilderwoche" in ihrer neuesten (12.) Folge, die im übrigen im Zeichen des latendermäg'gen Früh-lingsbeginnes steht, dem die bebilderte Plauderei „Rund um den Frühling" gewidmet ist. „Grotzvater wird modern" ist eine köstliche Kurzgeschichte, „Al-fred Gotgroves grausiges Erlebnis" eine spannende Abenteuererzählung. Der Kurzfilm zeigt uns die Freuden des Skisports hoch oben auf 1500 Meter, während es unten im Tale grünt und blüht. Auf vielfachen Wunsch bringt der Frauenteil u. a. einen Bildbericht über Wohnungseinricht: „Wenig Möbel — viel Platz". Sechs aktuelle Bildseiten führen uns wieder durch das Inland und olle Erdteile. Aus dem übrigen reichen Bild' und Lesestoff: Filmbilo» seite, Kriegsgeschichte, Rätsel, Roman, Rundfunlbei» loge u. a. m. Das Titelbild zeigt einen schönen Ausblick von der Tonau in Nooiiad auf die Pe« trovaradiner Festung. Die Ost«folge erichein! mit mehrfärbigem Tittelblatt «uf 28 Seiten. Di« „BiU derwoche" ist bei allen Zeitungsständer, erhältlich und kostet 3 Dinar. Aus der deutschen Automobil-Industrie Berlin. Die deutsche Automobil-industrie, die Anfang 1933 nur etwa 20 v. H. ihrer Arbeiter in den Be-trieben hatte und die damals außer« dem im Durchschnitt nur etwa 6'/, Stunden arbeitete, ist gegenwärtig fast bis an die Grenze ihrer Leistung«-fähigkeit beschäftigt. Im Jahre 1932 waren durchschnittlich 3400 Arbeiter und Angestellte tätig, 1936 hingegen stieg die Anzahl der Bejchäftigten be-reit» bis auf 125.000. Für da» Früh-jähr de» lausenden Jahre» wird sogar — nach dem Ausbau der Anlagen — damit gerechnet, daß die Gesamt-belegschast eine Stärke von 135.000 bis 140.000 Mann erreichen wird. In ebenso steiler Kurv« ging auch der Wert der jährlichen Erzeugung aufwärt». Die schwächste Leistung wmde im Jahre 1932 mit einem Er-zeiMngswert von RM. erreicht. Schon eine Steigerung auf 483 erzielt werden. Und dann wuchs der jährliche Produktionswert in großen Sprüngen bis auf 1,5 Milliarden RM im Jahre 1936. Die portugiesische Regierung hat beschlossen, kein sowjetrussisches Ueber« wachungsschiff in portugiesischen Häfen landen zu lassen. * Der Londoner Sowjetbotschaster hetzt gegen Deutschland und Japan. Samen allerbester Qualität und garantierter Keimfähigkeit bekommen Sie auch bei Ihrem Kaufmann, wenn Sie kaufen M. ßerdajs - Samen iiiiiiiiiii jQioiir empfiehlt sich zur Besorgung alier Bücher, Geschenkwerke aller Art, Lexika, Fachbücher wie auch Fachzeitschriften und Musikalien für alle Instrumente 5 Große Auswahl von neuesten Modejournalen stets lagernd ♦ Abonnements übernehme zu jeder Zeit ♦ Infolge des günstigen Mark-Kurses empfehle ich die Anschaffung von Büchern besonders jetzt ♦ Verlanget Offerte, Prospekte, Verzeichnisse! Buch-, Musik«, Papiers» midi un je und Antiquariat Doiiioviua, CoIje, Kml.jfi Pftra r Eelje