Vereinigte Laibach er Zeitung. Dienstag den i5« Iuly i8lg. In l a n d. L a i b a cl> ^»achdem gemäß einervoi? dem k. k. illyrischen Ge-N«al-Commando unterm 16. Juni d. I. zur Zahl 632^ V?r hiesigen hohen Landesstelle und von Hochdieser mit Dekrete vom 26^ ebenbeftgten Monats zur Zahl Lo55 diesem Kreisamte gemachten Eröffnung — Seine Majestät auf den vom k. k. Hofkriegsrathe Allerhöchst denenselben erstatteten Vortrag, hinsichtlich des von der Bürgerschaft vo-n Laibach dein Erzie-hlingshausc des Infanterie -Regiments - Neuß - Plan« en dargebrachten mehreren Geldgeschenke zu befehlen geruhet haben, daß der gedachten Bürgerschaft die allerhöchste Zufriedenheit hierüder zu erkennen gegeben werden solle; so rechnet sich's dieses k. k. Kreisamt zur angenehmen Pflicht diese allerhöchste Zufriedenheitsbezsugung hiedurch zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. KreiZamt Laibach am 5. Iiüy 18,1. Angekommene Schiffe in Triest vom 20. bis 2^. Juni. Die östen". Goelette Hanau, von 69 Tonnen, Capit. Ios. Foribault,von Constantinopel und Odes-fa in 37 Tagen, mit verschiedenen Waaren, auf Rechnung von Steiner, Wcsscli) und Tichy. Die östrv. Brigantine, der Friedensbringer, von 270 T., Capit. Ioh. Premuda, von Cadiz in 55 Tagen (leer), auf N. von Tarabocchia. Die osterr. Brigantine, das Seepferd, von 179T., Capit. AlU. Giurovich, von M^ina und Caraiua in 26 Tagen, mit verschiedenen Waaren, auf N. von I?s. ';ado-' vanl. Die engl. Brigantine Lupuema,"von 122 3., von Rio de Janeiro in 112 Tagen, lmit verschiedenen Waaren, auf R. des Schiffscapitäns Wilh. Runy. Die russische Brigantine, der Sieg, von ilo T., von Pmyrna in 23 Tagen, mit .Baumwolle und andern Waaren, auf R. von Pandia Nalli. Die österr. Brigantine, die Einigkeit, von 270 T., Capit. Biaggio Braicouich, von Smyrna in 28 Tagen, mit Baumwolle und andern Waaren, auf R. von Lazzovich. Der engl. Schooner, der )ldler, von ioi T., von London in 76 Tagen, mit verschiedenen Waaren < auf R. von Eduard Ede. Viele Barken. O st e rr e i ch. Wien. Vermöge neuern Nachrichten aus Perugia vom 26. Illnius>. nimmt die Convalescenz- Ihrer kaiserl. Hoheit der durchlauchtigsten Erzherzoginn Caroline den vergnüglichsten Fortgang, und befinden sich Höchst-dieselben mit jedem Tage besser; man schmeichelt sich demnach, daß die Abreise II. MM. von Perugia nach Florenz, m wenigen Tagen wird erfolgen können. (W. Z.) Bey der im vorigen^ Jahre Statt gehabten An-wescnheir II. MÄ?. des Kaisers und der Kaiserinn in der Banalgranze, war das seit dem immer mchr in Aufnahme koinmende Mincralbad zu Tepusko,iin Bezirke des erstcn Banal-Regiments, der allerhöchsten Aufmerksamkeit gewürdigt worden. Diesem für verwundete und dienlunfähige Krieger dcr acht cvoacischea Gränz-Regimenter bestimmten und zo 226 wohlthätig erprobten Badeorte fehlte es bisher noch l immer an einer schicklichen Unterkunft sur dieselben. ' Um diesem Mang«l abzuhelfen, geruhten Se. Nla-jestät die Errichtung eines eigenen Gebäudes zu dieser Bestimmung huldreichst anzuordnen. Der 2g. des vergangenen Maymonaths wurde zu dem für die croatische Militärgränze merkwürdigen Tage bestimmt, an welchem mir aller eines so beglückenden Werkes würdigen Fcyerlichkcit dcr Grundstein zu diesem Gebäude gelegt l.mröe. Mit diesem wurde auch eine blechocne Büchse eingesenkt, enthaltend eine in der teutschen und Landessprache verfaßte Darstellung der gegenwärtigen Feyerlichkeit/ welche die aus allerhöchster Milde Sratt habende'Entstehung dieses Gebcu-des, und die segenvolle Anwesenheit II. MM. auf die spateste Nachwelt zu bringen bestimmt ist. (Wdr.) , Die Aussicht auf eine gesegnete Eritte, die in den Umgegenden der Hauptstadt bereits ihren Anfang genommen, wird durch die erwünschteste Witterung fortwährend begünstigt, und auch der Stand des Weinstocks, so wieder übrigen Früchte, erregt die erfreu-lichsten Hoffnungen. Eben so befriedigend lauten in dieser Hinsicht die Nachrichten aus allen Theilen der Monarchie. (W. Z.) Ungarn. Unter den vielen Feuersbrünsten, die Ungarn vor Kurzem in verschiedenen Gegenden fast zu gleicher Zeit erlitt, ist folgende.dadurch eine der kläglichsten, daß hinterdrein noch ein anders, gleich großes Unglück dazu kam. In dem MarkcfleckenDevescer, Wescprimer Eomitats, brach am 17. März Mittags ein furchtbares Feuer aus, das binnen anderthalb Stunden ungeachtet aller Anstrengungen, 14L Häuser verzehrte. Das dadurch verursachte Elend ist groß; indessen trösteten sich die verunglückten Einwohner mit der Aussicht auf eine sichere reiche Ernte. Aber auch dieser Trost wurde vernichtet. Am 7. Juni zwischen 4 und 5 Uhr Nachmittags siel, fürchterlich verheerend ein Hagclregen, wie ihn selbst die ältesten Greise daselbst nicht erlebten, und zerschlug die Saatfelder dergestalt, daß sie zur Wüste wurden. Ohne Wohnung, ohne Nahrung, ohne Kräfte zur Selbsthülfe fiehen die Verunglückten öffentlich das christliche Mitleiden ihrer Mitmenschen, ihrec Lands» cute mit der Zuversicht an, die ihncn der Glaube au ^lc-l'.schen'.iebe einsiost. (Wdr.) A u s l a n d. Italien. Die Zeitschwingen theilen ein merkwürdiges Schreiben des jehr regierendenPabstes anBonavarie vom 21. März 1806 mit, daF die Festigkeit dieses geistlichen Fürsten aufs Neue bewährt. Bonaparte hatte unter anderm vom PabstedieVertreibung aller Engländer^ Russen und Schweden aus dem Kirchenstaate und die Ausschließung der Schiffe dieser drei Nationen von den päpstlichen Hafen verlangt. Hierauferwiederten Se. Heiligkeit: „Erlauben Ew. Maj. Ihnen mit völliger Aufrichtigkeit zu entgegnen, daß es nicht zeitige Interessen, daß es die wesentlichsten und von Unserer Würde unzertrcnlichen Pflichten sind, was es Uns unmöglich macht, diese Forderungen zu erfüllen. Betrachren es Ew. Maj. ruhig unter jedem Gesichtspuncte, und urcheilen Sie selber, ob es Ihrer Religion, Ihrer Größe, Ihrer Menschlichkeit würdig ist. Uns zu solchen Schritten zu zwingen. Wir, Stellvertreter des ewigen Wortes, da» nicht der Gott der Zwietracht, sondern, nach dem Ausdrucke des Apostels, der Gott der Eintracht ist, das in die Welt kam aller Feindschaft ein Ende zu machen, und den Frieden den Entfernten wie den Nahen zu verkündigen, wie können Wir von dem Befehle Unseres göttlichen Meisters abgehen? Wie können Wir Uns mit der Senduttg, zu der erUns berufen hat, in Opposition stellen? Nicht Ihr Wille, dcr Wille Gottes ist's, den Wir hier auf Erden vertreten, der Uns Frieden mir allen, ohne Unterschied, ob sie Katholiken oder Kezer, Uns nahe oder fern sind, ob Wir Gures von ihnen zu hoffen, oder Böses zu befürchten haben, zur Pflicht macht. Wir können an dieser Pflicht, die Uns Gott auferlegt har, keinen Verrath begehen, und Wir würden es, wenn Wir aus den von Ew. Maj. angeführten Beweggründen , d. b., weil es sich um kezcrifche Mächte handelt, die Uns nur Übels zufügen lcnnen, auf IHre Forderungen eingiengen, die Uns an dem Kriege gegen diese Mächte Theil zu nehmen drängen." (B. y. T.) 227 Deutschland. ^l.' ^ambergel'Zeitung vom 28. Juni enthalt ' 'achstehl'ndes ans Jena : „Dem Professor Okenwur-^ von der Regierung zu Weimar die Alternative g, stellt,, entweder seine Professur niederzulegen oder di^' Zeitschrift Isis zn unterbrechen. Er erwiederte, darauf gar nichts antworten zu können. Sogleich erfolgte ein Dekret, nach welchem er seiner Stelle entlassen und seines fernern Gehaltsbezuges verlustigt s?yu soll. Der akademische Senat lehnte sich gegen diese Gewalthandlung heftig — aber vergebens — auf; jeder Professor mußte in dem Besorgnisse, daß ihm ein Gleiches begegnen könne,, bleiben." (B. T.) Preußen. Kotzebue's Todtenfeier, welche ganz bestimmt «m 25. Juni auf der Berliner Bühne Staat haben sollte, ist durch folgende Veranlassung zum zweitenmal aufgeschoben worden. Die Hinterbliebene Wittwe des Staatsraths von Kotzcbue hat einen Brief an den Buchhändler Kummer in Leipzig geschrieben, worin sie die bedrängte Lage der Familie schildert, und zu verstehen giebt, daß ihr eine, beiden ersten Bühnen Deutschlands durch Beneftzvorstellungen zn veranlassende, Verbesserung ihrer Verhaltnisse nicht unangenehm seyn würde. Diesen Brief hat der Buchhändler Kummer an den General-Intendanten unserer Bühne, Grafen von Bvühl, geschickt, welcher denselben wieder Sr. M. dem Könige eingesandt hat, mit der Anfrage: ob die Einnahme von Kolzebuc's Todtenfeier etwa zum Besten der von Kotzebueschcn Familie bestimmt seyn solle. Sobald darüber der allerhöchste Bescheid erfolgt, wird gedachte Vorstellung sogleich gegeben werden.(B,v, T.) Fr a n k r e i ch. Dem Journal de Paris zufolge, wird sich der Herzog von Richelieu, der nächstens aus Iralicn zurück in Paris erwartet wird, nicht lange daselbst auf-haken, sondern eine neue Reise nach England und Schottland antrcten. (De? Herzog befand sich auf seinem Rückwege schon zu Genf.) 'n Tafelgasten befanden sich Se. königl. Hoh. kev, Herzog von Vork, der Herzog von Wellington und der Lord Großlanzler, welche schon früher m diese Gil.de aufgenommen waren. Unlängst sind derWagen und die Effecten, welche früher Bonaparte gehörten und die nach der Schlacht bei Waterloo genommen wurden, öffentlich verkauft ^worden. Man hat bezahlt: für den Wagei^ i68Pf. ,> für einOpernglaz b Pf, 5SH., für die Zahnbürste 3 Pf. i5 Sh. 6P.; für die Schnupftabaksdose i66Pf,> !s)SH. 6P.; fur einen Officier-Stock i Pf. 17 Sh.; für ein Paar alte Pantoffeln 1 Pf., für ein altes Rasiermesser 4 Pf. 4SH.>>fürem Stück Schwamm 17 Sh. 6 P.; für eine Rasierbürste 3 Pf. i/^SH.^ für ein Nachthemd 2, Pf. 5 Sh. ; für einen Kamm 5 Pf.; für einen Rasierkasten 7 Pf. 7 Sh.; für ein Paar alteHcmdschuhc H Pf.; für ein altes Taschenruch 1 Pf. 11 Sh., 6 P. Eine Person, die von Lord Cochrane den Auftrag hat, Hoo Matrosen anzuwerben, ist zu London angekommen. Da die Bill zum Verboth des fremoen Dien,. steK erst mit dem 1. August in Wirksamkeit tritt/» so» wird sie hierzu noch^ Zeit genug haben. (Wdr.) Am erikanische Fre y sta-a te n„ Bncfe auv Chavlestown vom 12. May enthalten Folgendes: „Es sieht yiev sowohl als auf de>5 übrigen Handelsplätzen Nordamerika's sehr traurig iin Handel aus.. Fast überall haben viele Häuser zihre Zahlungen eingestellt; mehrere Bankkrotte werden nachfolgen.. Dieß hatde^ Mißcredir aufs höchste getrieben und Tratten auf Europa können keine Abnehmer finden. Unter diesen Umständen bleiben all? Aufträge, die bereits auf Reis und' Baumwolle eingegangen sind, unausgeführt. Eine gänzliche Stockung der Geschäfte ist davon die Folge, und we>m keine Barsendungen van Europa kommen, dürfte für längere Zeit die Ausschiffung unserer Products dahin aufhören." (Wdr.) Wechsel-Cours in Wien vom 6. Iuly 181c). Conoentionsmünze von Hundert 247 is2 Gedruckt bey Ignaz Aloys Edlen von Kleinmayr.