tzchriftleitung: «athautgaffe Str. 5. Xclcs^a Ib. *1, telrnirtxE. G»,echstu» 11: UollA'mit hUaoim X c Cocs- a. griff M«c) l 1—lt Hfct tonn. QMtfchrr.bn tortKa nicht MiMicgrt««. MmUk «in- Wn»nrt;(n nicht driUikfichüg«. »»«»»«,»»,» --Mc SRMtriina »fflfi »a " (stellen '«rtiitrea entge;«. M Btatatrtaatfn Prcti- X4> .Drull», Sacht* ntoont t«tro Witnuch ssk eamlUg Mi •«•Weiluffrn-ftor.lo S4.SOO. Verwaltung: RathauSgassc fit. S. Ttlttfct* Rt. 81, Intm rkai LrzugSdcdlilgulllien D»ich Mc ?»<> Ixzazt» : «imrtHUnj ...Kl» hiM. . . . K ru Gantjährti. . . . K 1M> §t* «Itll mtt SslUfluB» ml H»„«: monatlich . . . .» I'tt WMdMrii . . . K » •— MUnj ....II-. ... X II"— RUH «nlltit (tiH^cn M tU ti- am lüliitxrf* »nlmtunjI-ÄftlUrtn. ®njn." «Da.S ist wohl sehr schön, Herr Gras," entgeg-nete der Geistliche, „allein ich sürchte, daß Sie einmal für Ihre Güte schlechten Dank einheimsen werden". „MiLglich, möglich", meinte der Gras nachdenk-lich, „abe:r das ist eine so eigentümliche Geschichte mit mir «und den Zigeunern. Ich habe mir schon lange vorrgenommen, mit Ihnen darüber zu reden, mit Ihnen, als meinem alten Freund und Berater, aber ein falsche Schamgefühl hat mich immer da-von abgehalten " ..Wie hätten der Herr Graf je mit Zigeunern ein Abenteuer gehabt?" „Leider, ja, und zwar ein Abenteuer, an dem ich Zeit meines Lebens zehren werde. Jetzt, nach, dem wir wieder einen Haufen des armen, nomadi-sierenden Volkes auf meinem Grnnd und Boden gesehen, möchte ich Ihnen meine Geschichte, mein trauriges Geheimnis mitteile«. Haben Sie Lust und Zeit mich anzuhören?' „Aber gewiß, gnädiger Herr, Sie wissen ja, mit welcher Verehrung ich Ihnen ergeben bin." „Ja, ich weiß es, und danke Ihnen für Ihre Anhänglichkeit. So hören Sie denn!" Und der Graf hub an: „Vor fünfundzwanzig Jahren ungefähr nahmen meine Eltern ein junges, bildschönes Zigeunermäd-chen, das sich von seiner Herde verlausen hatte, in den Dienst als Hüterin des Hühnerhofes. Obwohl erst fünfzehnjährig, befolgte sie alle Austräge so ge-schickt und prompt, daß sie bald zur Helferin des Stubenmädchens erwählt wurde. Auch hier be-währte sich die kleine, zierliche Julischka derart, daß sie bald das volle Vertrauen meiner Mutter ge-wonnen hatte. Ich war damals nach absolvierter Militärdienstzeit daheim und mein Vater führte mich in alle Geheimnisse des Wirtschaftslebens eines nn> qarischeu Gutsbesitzers ei«. DaS hübsche, reh-schlanke, braune Mädchen mit den geheimsnistiesen, dunklen Augen fiel mir aus und bald hatte ich es heraus, daß die Kleine auch mich, den vieruudzwan-zigjährigen, schneidigen Husarenleutuant, mit Blicken verfolgte, die besonderes Interesse zeigten. So ging es ein halbes Jahr lang in wechselseitigem Augen Rolle gespielt. Er galt als der hervorragendste Per-treter des Koalitionsgedankens und einer parlamen-tarischen Regierung und es fehlte nie an Stimmen, die ihn als ersten Anwärter aus den Posten eines Ministerpräsidenten in einem parlamentarischen Kabinette bezeichneten. Möglich, daß diese Tatsache noch mehr als seine sachliche Befähigung, zu seiner Ernennung beitrug. Herr von Bilinski hat den Polenklub in ansgezeichneter Weise geführt und eS wird nicht leicht sein, einen gleichwertigen Nachfolger zu finden, besonders da die Gegensätze des Polen-klnbs nun mit erneuter Macht hervorbrechen dürsten. Infolgedessen ist eS auch unmöglich, über die Per-!on seines Nachfolgers begründete Vermutungen aus-zusprechen. Nur das eine kann aesagt werden: Es wäre höchst bedauerlich, wenn der neue Obmaun des Polenklubs gegenüber den Deutschen nicht die-selbe unbefangene Stellung einnähme, wie Herr von BilinSki; bedauerlich vielleicht weniger im Interesse der Deutschen als im Interesse des österreichischen Parlamentarismus und der Polen selbst. Dr. v. Bilinski in Bosnien. Nicht minder als der rasche Rücktritt des bis-herigen gemeinsamen FinanzministerS Baron Burian hat das plötzliche Austauchen Dr. v. Bilinskis als sein Nachfolger überrascht. Nicht als ob Dr. v. BilinSki nicht die Fähigkeit, diesen Posten zu ver-walten, besäße, daß er aber so früh vom Tische parlamentarischer Parteipolitik berufen wurde, daS warS, waS im ersten Augenblicke eigentümlich be-rührte. Man würde indessen wohl irren, wenn man darin die Bedeutung der Ernennung Dr. v. BilinSki suchen wollte. spiele fort, doch l'eß ich mich nie dazu hinreißen, Julischka auch nur ein einziges, zärtliches Wort zu« zuflüstern oder sie auch nur mit einem Finger zu berühren. EineS Abends aber — Gäste waren bei meinem Eltern gewesen und wir hatten dem Tokajer Weine ziemlich reichlich zugesprochen — kam ich etwas später als gewöhnlich ans mein Zimmer und als ich mich eben anschickte, mich znr Nachtruhe nieder;», legen, öffnete sich leise, ganz leise die Tür und das in Jugendfrische prangende braune Mädchen schob sich schüchtern und zaghast herein. „Julischka!" rief ich fast erschreckt, „was suchst du in dieser Stunde noch in meinem Zimmer?" „Ach, Herr Graf", hauchte sie mühsam, doch ihre Augen glühten dabei, „die Sehnsucht, die un-widerstehliche Sehnsucht treibt mich hieher." „Sehnsucht?" quoll es wie ein Echo aus mei-mem Munde. „Sehnsucht? Ja, geht es dir nicht gut bei uns? Ist's die Sehnsucht «ach dem Noma-deulebeu deines Volkes?" »O nein, nein. Herr!" rief sie leidenschaftlich, „kannst du mich denn nicht verstehen? Die Sehn-sucht nach dir, nach dir allein auf dieser Welt. Nur dich sehen, dich einmal küssen und in meine Arme schließen dürfen, und mein ganzes Volk kann mit mir zugrunde gehen, als wäre es nie da-gewesen." Eine kurze Pause entstand, während der Graf seine beiden Hände auf die Brust preßte und nach Atem rang. Dann fuhr er in ruhigerem Tone fort: „WaS weiter geschah, Sie werden mich darob nicht verdammen, Herr Pfarrer, wenn Sie auch das priesterliche Kleid tragen. Jugend und heißes, stür-misches Blut mögen mich entlasten." Deutsche Wacht Nummer lS Da der neue Minister des Aeußern, Graf Berchtold, ungarischer Staatsangehöriger ist, mußte nach der bisherigen Uebung ein Oesterreich» zum gemeinsamen Finanzminister ernannt werden. Man sprach da allerdings schon vor längerer Zeit von dem gegenwärtigen Statthalter in Trieft, Prinzen Hohenlohe, und von dem HerrenhauSmitgliede Dr. v. Baernreither als Kandidaten. Vom deutschen Standpunkte aus hätte die Ernennung des letzteren jedoch ihre Bedenken gehabt. Daß das gemeinsame Finanzministerium seit Jahren ein Ungar verwaltet hat, hat gewiß seine Nachteile, da besonders in wirtschaftlicher Beziehung die österreichischen Jnteres. sen in Bosnien nicht genügend berücksichtigt worden sind; in nationaler und allgemeiner politischer Be« ziehung ist jedoch zu bedenken, daß ein ungarischer gemeinsamer Finanzminister im Vorherein gerade in der so außerordentlich wichtigen Frage der süd-slawischen Bewegung nicht mit jenen Hemmungen zu kämpfen hat. die einem Oesterreicher hiebei naturgemäß von den starken slawischen Parlaments-Parteien im österreichischeen Abgeordnetenhause bereitet werden. Am stärksten würde^darunter ein deutsch-österreichischer gemeinsamer Finanzminister leiden. Um sich nur halten zu können, müßte er sich zu sortgesetzten Zugeständnissen nach der slawischen Seite hin bequemen, die weit aus über daS Maß des Zulässigen im Interesse der Monarchie und des deutschen Interesses hinausgingen. Dr. v. BilinSki hat als Slawe mit diesen Widerständen nur in ge-ringerem Maße zu kämpfen. Er kann Ansprüche, die zu weit gehen, ablehnen, ohne dadurch mit dem Odium einer slawenseindlichen Politik belastet zu werden, wenn er eben will und sich von seiner par-lamentarischen Vergangenheit loslöst. In die Verwaltung der gemeinsamen Ange-legeuheiten darf die slawische Agitation nicht hinein-getragen werden und am wenigsten in die Bezie-hungen der Monarchie zu Bosnien. Die südslawischen Sonderbestrebungen sind heute nicht mehr theoretischer Natur, sondern haben in der gemein-samen Organisation aller südslawischen Parlamen-tarier und in den Straßendemonstrationen in Agram nnd Sarajevo einen sehr beredten Ausdruck gewon-nen. Dr. v. Bilinski wird sein Amt nur dann mit Erfolg verwalten, wenn er einerseits bei der Ord. nung der wirtschaftlichen Beziehungen der beiden Reichshälften zu Bosnien die Priorität Oesterreichs zur Geltung bringt, andererseits aber die Partei-politische Entwicklung in Bosnien in einer Richtung lenkt, in der nicht die Erfüllung der südslawischen Träume liegt. „Nein, Herr Gras, ich verdamme Sie nicht. Auch ich war einstens jung und mein Blut wallte fiedend auf, doch---" „Entlasten Sie mich nicht, bevor Sie alles wissen, geistlicher Herr", erwiderte Gras Vöröshegy und blickt ernst zur Erde nieder, dann suhr er im Weiterschreiten gedrückten Tones fort: „Von da ab kam Julischka sast jede Nacht ge« spensterhast an mein Lager geschlichen, und wenn ich sie auch oft zurückwies, blieb sie doch bis zum grauen Morgen auf dem Teppiche neben meinem vette liegen und bewachte meinen Schlas wie ein getreuer Hund. Nach einiger Zeit eröffnete sie niir unter heißen Tränen, daß sie ein Pfand unserer heimlichen Liebe unter dem Herzen trage und sortierte kategorisch, ich solle sie zu meinem ehelichen Weibe machen, um dem zu erwartenden Kinde mei-nen Namen und Rang zu geben. Sie können sich denken, Herr Pfarrer, in welch verzweifelter Lage ich war. Als Sohn eines adelsstolzen Vaters und letzter männlicher Sprosse eines alten Geschlechtes konnte ich doch mit dem bildungS- und heimatlosen Zigeunermädchen unmöglich eine Ehe eingehen, die uns alle unglücklich gemacht hätte. Aber da half keine Vorstellung, kein Bitten und kein Drohen, das heißblütige Mädchen wurde von Tag ungestümer und wilder, und sein letztes Wort war immer: „Du mußt mich zum Altare führen oder es geschieht ein Unglück, du bist eS deinem Kinde schuldig!" O, es war zum wahnsinnig werden! — Als ihr Zustand nicht mehr geheim bleiben konnte, kaufte ich ihr, unter tausend Ausflüchten meinen Eltern gegenüber, ein kleines, über nettes Anwesen im Nachbardorse, und dort erlebte sie ihre schwere Stunde. Ich wurde Vater eines schwarzlockigen, aber weißgesich-tigert Knaben. Veriandernng der österreichischen Postsparkasse. Die tadellose Einrichtung des österreichischen PostsparkassenamteS. die klaglose Arbeit dieses staat-lichen Finanzinstitutes. das mustergiltig auch sür an-dere Staaten geworden ist und auf daS die Oesterreicher wirklich einmal mit Recht stolz sein können, paßt den Tschechen nicht mehr. Sie legen auch an dieses Institut die Hand an, um zu zerstören. Weil die Postsparkasse als Zentralinstitut geleitet ist, ge-sällt eS den Herren Tschechen nicht mehr und im Gegensatze zu allen anderen auch außerhalb Oester-reichs befindlichen Kreisen, die mit dem Postspar-kasienamte geschäftlich oder sonst zu tun haben, be-Häupten die Tschechen, wenigstens der politisierende Teil derselben, mit kühuer Dreistigkeit, daS Postsparkassenamt ersülle seinen Zweck nicht, weil es zentral geleitet ist. Die Tschechen sind aber auch offen genug, den wahren Grund ihrer kühnen Be-hauptung zu sagen und der liegt wie eben alles, was die tschechischen Politiker bewegt, aus nationa-lem Gebiete. Das finanzielle Musterinstitnt für die ganze Welt, die österreichische Postsparkaffe, ist in den Augen der Tschechen nichts wert, weil es die innere deutsche Amtssprache besitzt. DaS ist die Argumentation der Tschechen und von ihr geleitet fordern sie die Zertrümmerung des einheitlichen GesügeS der Postsparkaffe und ihre Veränderung. Nur um den nationalen Kitzel zu befriedigen, nur um neue Posten zu schaffen, die mit tschechischen Landestindern besetzt werden sollen, nur um die Freude an rein tschechischen Formn« larien, Drucksorten nnd amtlichen Schriftstücken zu genießen, soll dem Begehren der Tschechen ent-sprechend, die so ersolgreiche und klaglos arbeitende Zentralgliedernng der Postsparkasse einer Verlände-rnng weichen. In Prag soll eine Filiale der k. k. Postsparkasse errichtet werden mit allen Rechten und mit dem ganzen Umfange und der Tätigkeit des Arbeitskreises der bisherigen Zentralstelle in Wien, die sür das Königreich Böhmen berechnet, auch aus-schließlich alle in das Gebiet der Postsparkaffe sal-lenden Agenden der im Lande Böhmen wohnenden Kontoinhaber besorgen soll. — Die Ungeheuerlichkeit des Planes tritt aber wohl erst so recht in Er-scheinung, wenn man die Folgerungen aus dem Be-gehreu der Tschechen zieht. DaS deutsch geschrie-bene tschechische Organ in Prag, die „Union", wo die Errichtung einer Filiale der Postsparkaffe in Prag in letzter Zeit neuerdings mit Nachdruck ver. treten wurde, sagt es ganz offen heraus, daß es sich bei dieser Art der Dezentralisierung keineswegs Zwei schwere Jahre gingen inS Land und ich besuchte Julischka und den kräftig gedeihenden Jun gen jede Woche, versorgte sie reichlich mit Geld und ihr Kind mit Spielzeug und gnten Bissen, allein das Weib wurde immer wilder und toller, und ans ihren schwarzen Augen funkelten mir bald Bitze der Verachtung und des Halles zu. Jeder Gang zu ihr wurde mir zur Höllenqual. denn sie überhäufte mich mit Vorwürfen und gemeinen Schimpfworten, die ich nicht wiederholen mag. — Nach dieser Zeit stand ihr Hänschen plötzlich leer und verlassen da. Julischka war mit unserem Kinde verschwunden und erst „ach mehreren Tagen erfuhr ich. daß sie mit einer sremdei, Zigeunerhorde, die jüngst durchgezo-gen, die Flucht ergriffen hatte. Ich setzte sofort alle Hebel in Bewegung, um des armen, kleinen Bübchens habhaft zu werden, ich verfolgte die Spn-ren der Zigeuner durch ganz Ungarn, an der ru-mänischen Grenze aber brachen meine Hoffnungen zusammen, denn die Rotte hatte sich in zwei Hau-sen geteilt, deren einer sich nach Rußland, der an-dere nach der Türkei gewendet hatte. Dies ist meine Geschichte mit den Zigeunern und zugleich die Ur> sacht, warum ich unvermählt geblieben. Mein ille-gitimeS Kind, das nun. wenn es noch lebt, im vier« undzwanzigsten Jahre steht, suche ich noch heute, um cS a»S der Erniedrigung zu reißen, in die es geraten, weiß Gott, ohne meinen Willen geraten!" Des Grafen Stimme zitterte und der greise Pfarrer fand momentan kein Wort des Trostes. Eben kamen sie am Gittertor des gräflichen Besitztums an und wollten sich verabschieden, da bemerkten sie eine schwarze Rauchwolke aus dem Hinterhause aussteigen, der momentan eine sich aus. schlagende rote Flamme folgte. um ein Privilegium einzig und allein für Prag handeln würde. Was die Tschechen sür sich fordern, gestehen sie auch anderen zn. Das Notwendige zu fordern sei aber Sache dieser anderen, denn auch Wohltaten werden nicht aufgedrängt. Das heißt also, daß dem Beispiele der Tschechen folgend, auch die Polen, die Italiener, die Slowenen usw., das Verlangen nach Errichtung eigener, selbstverständlich national organisierter Filialen der Postsparkasse in ihrem Gebiete erheben sollen. Für jeden, der mit dem Geldverkehre zu tun hat, der die Einrichtung der österreichischen Post-sparkasse kennt und der großen Wohltaten teilhast ist, die dieses Musterinstitut gerade wegen seiner einheitlichen Gliederung gewährt, wird über die Stumpssinnigkeit eines derartigen Vorschlages nicht einen Augenblick im Zweifel sein und doch ist die Sache ernst, wie eben alles ernst zu nehmen ist. was als nationalpolitische Forderung seitens der Tschechen auf die Tagesordnung gestellt wird. Man hat sich ja schon dazu verleiten lassen, Landes-filialen der Postsparkaffe zu schaffen, die in ihrem Wirkungskreise weitergehen, als es durch dienstliche Anforderungen gerechtsertigt erscheint. Darin liegt die Gefahr, daß nur auf rein administrativem Wege nach und nach, um nicht die Oeffentlichkeit stutzig zu machen, der Tätigkeitskreis dieser Filialen immer mehr erweitert werden könnte, bis sie eben den Charakter haben, den die Tschechen für ihre eigene nationale Postsparkasse haben wollen. Achtsam, recht achtsam zu sein, wird in diesem Falle zu einem Gebote nicht in erster Reihe im Interesse der Deut-schen, sondern der Postsparkasse selbst und den Welt, ruf, den sie genießt. Politische Rundschau. Der Wechsel im auswärtigen Amte. DaS Handschreiben, das der Kaiser an den sterbenden Grafen Aehrenthal richtete, beweist zur Evidenz, daß der Wechsel in der Leitung des aus-wärtigen Amtes keine Aenderung in der auswärti« gen Politik der Monarchie bedeutet. Erhärtet wird diese Ausfassung durch den Umstand, daß, wie jetzt bekannt wird, nach dem Rücktritte des früheren Generalstabschefs v. Eonrad zwischen dem Thron-folger und dem Grafen Aehrenthal eine eingehende Aussprache stattgefunden hat, die eine völlige Ueber-einstimmung ergab und jedes Mißverständnis zwischen dem Thronsolger und dem Minister beseitigte. Welch' praktische Erfolge^ seine Politik gerade in jener Richtung, in der sie am heftigsten angegriffen wor-den war. gegenüber Italien gezeitigt hat. kann man nicht nur aus der BeileidSdepesche ersehen, die der italienische Minister des Aeußeren San Giuliano „Meine Stallung brennti" rief der Graf und „Feuer! Zu Hilse! Feuer!" schrie der alte Geist-liche mit seiner ganzen Kraft, doch als sie zur Un. glücksstelle eilen wollten, sprangen zwei dunkle Ge-stalten aus einem Gebüsche hervor und eine weib-liche Stimme rief: „Da ist der Hund! Rasch, Zi-geuner, räche mich!" Im selben Augenblicke krachte ein Schuß und der Graf lehnte sich getroffen an einen Baum, allein er hatte noch die Kraft, seinen Revolver blitzschnell hervorzureißen und seinen An-greiser durch einen Schuß in die Schläfe niederzu-strecken. Auf die fleuerrufe und die beiden Schüsse eil-Leute mit Fackeln und Kienspänen daher, denn die Nacht hatte sich schon herabgesenkt. und da sahen sie. wie der Graf mit dem Oberkörper auf dem Knie des Geistlichen lag, während in dichtester Nähe die Leiche eines jungen Zigeuners lag, aus dessen Stirne das warme Blut in dicken Tropfen hervor-quoll. Um diese schreckliche Gruppe tanzte eine ältere Zigeunerin mit ausgelöstem Haare wie eine Hexe oder eine Wahnsinnige herum und schrie in den kreischendsten Tönen entsetzliche Flüche aus den Grasen hernieder. „Vermaledeiter Hund! Sie mich an, wer ich bin! Ich bin's, Julischka, das Zi-geunerkind, daS du, Sohn einer Hündin, verführt und verstoßen hast, und der. der to: vor dir liegt und den du wie einen räudigen Hund uiedergeschos sen hast, das ist dein eigener Sohn, Fleisch von deinem Fleisch, Blut von deinem Blute! Da hast du meine Rache! Ja, ich habe den zigeunerische« Graseusohn zum größten Diebe und Räuber aus allen Puszten der Welt erzogen, ich habe ihn lügen und betrügen gelehrt und, obwohl erst 24 Jahre alt, hatte er schon drei Mordtaten und viele Totschläge aus dem Gewissen. Das Lamm, das Fohlen Ttuscaur 16 DeuM? Aach5 Seite 3 anläßliich des Todes des Grafen Aehrenthal nach Wien sandle und in der ausdrücklich daraus ver-wiesen wurde, daß die österreich italienischen Bezie-hiiftt}«» sich inniger gestaltet haben, sondern auch au» einer Verfügung der italienischen Regierung, wonach daS Armeekorps, das stündig nach Tripolis gelegt werden soll, aus den gegenwärtig in Venetien garnisovierenden Truppen gebildet werden wird. Darin kommt zum Ausdruck, daß Italien weder einen Angriff von Oesterreich-Ungarn befürchtet, noch an einen solchen aus Oesterreich-Ungarn denkt. Es besteht also vollends gegenseitiges Vertrauen und das bedeutet eine wesentliche Stärkung des Dreibundes und damit der Garantien für die Er-Haltung des Friedens. ®taf Sternberg zu 5000 Kronen Geld strafe verurteUt. Wie bereits ftüher berichtet, hatte der ehe-malige Abgeordnete Gras Sternberg anläßlich eines Vortrage« in den Sophiensälen schwere Beleidigun-gen gegen den Abgeordneten ». H, Wols erhoben. Auf Grund der vom Abgeordneten Wolf einge-brachten Ehrenbeleidigungstlage wurde seinerzeit Gras Sternberg zu einer Geldstrafe von 5000 Kr. verurteilt. Der Verurteilte legte gegen das Straf-cmSmaß Berufung ein. Am IS. d. fand die Beru-iungsverhandlung vor einem Bierrichterkollegium statt, von dem da« erstrichterliche Urteil bestätigt wurde. Die Vertretung des Abgeordneten Wols führte Abgeordneter Dr. Ritter von Mühlwert. Slowenisch-klerikale Agitation. Der krainische Landtag hat über Antrag sei-ne« klerikalen LandeSauSschusse« die Errichtung einer besonderen LandeSwinschastSschule beschlossen, die mit 1. November in Laibach eröffnet werden soll. Die Schule hat nach dem Berichte de« Dr. Krek den Zweck, sür die nationalökonomische und politische Bildung der ländlichen Jugend zu sorgen und die angehenden Bauern zur täligen Arbeit in den autonomen Körperschaften und in den politischen Verbänden zu erziehen. Die Dauer der Kurse wird sechs Monate betragen. In den Lehrplan sind unter anderem aufgenommen: Geschichte Oesterreichs mit besonderer Berücksichtigung der politischen und Wirt-fchaftlichen Entwicklung der Südslawen (zwei Stun-den wöchentlich), Verfassung«- und Verwaltung«, künde mit besonderer Berücksichtigung der autonomen Verwaltung (acht Stunden wöchentlich), Handel«-recht, Zivil- und Strafrecht, Liter^turgeschichte, Nationalökonomie. Die Schule soll eine aus Lau-deSmitteln erhaltene Erziehung«- und Agitation«-anstatt der klerikalen Partei werden. war noch im Mutterleibe vor seinen Diebshänden nicht sicher und nun sollte der Held sein Meisterstück machen und dich, seinen eigenen Vater, wie ein wilde« Tier erschießen. Aber c« ist noch besser ge-kommen, du bist jetzt der Mörder deines eigenen Sohnes geworden!" Bei diesen Worten ging ein allgemeiner Auf-schrei durch die Reihen der herbeigeilten Leute, die bisher vor Entsetzten wie gebannt herumstanden und als der Pfarrer ausrief: „Packt die Furie und übergebt sie den Gendarmen!", da stürzte» alle auf sie zu. Doch da« tobende Weib riß ein langes scharfe« Zigeunermesser au« dem Gürtel und stach so wütend um sich, daß alle« wieder zurückwich. Da ertönte der Rnf : „Die Gendarmen kom men I" und als tatsächlich die Waffe» von zwei Gendarmen im Scheine de« Feuers und der Kackeln aufblitzten, da schlug die Zigeunerin ein wildes Ge-lächter an und schrie wie im Wahnsinne: „Ha, ha! Die Henkersknechte des Volkes kommen, aber mich werden sie nicht au deu Galgen bringen. Mein Lebenszweck ist erfüllt, die Rache ist gelungen! Leb' wohl verfluchte Welt!" und mit dem Arme weit ausholend, stieß sie sich das Messer bis ans Heft in die Brust. Die immer höher auflodernden Flammen, die auch das Herrenhaus ergriffen hatten, beleuchteten mit schreckhaftem Flackern eine entsetzliche Nacht-szene. Nach Jahren wurde in einem Kloster an der Adria ein müder Mönch ins stille Grab gesenkt, der sich gebeugt und tiefsinnig von der Außenwelt zurückgezogen nnd nur für sich gelebt hatte. Am Kopfende des Grabes aber setzten die Brüder einen rohen, mächtigen Stein aus. der die einfache In-schrist trug: „Gras VöröShegH sie transit gloria »unbi f. " Aus MM und Land. Aus dem Finanzdienste. Der Kaiser hat dem Finanzrate Hermann Nickerl Edlen von Ragenseld in Laibach den Titel und Charakter eine« OberfinanzrateS verliehen. Der Landesschulrat hat ernannt: Die provisorische Lehrerin in St. Lorenzen bei EidiSwald Amalie Pirchcr zur Lehrerin an der dreiklassigen ge-mischten Volksschule in St. Bartholomä, den supp-lierenden Religionslehrer Martin Petelinsek in Mar-bürg zum Religionslehrer an der Volksschule I und an der Bürgerschule für Knaben in Marburg und die provisorische ArbeitSlehreriu in Rohitsch-Sauer» brunn Maria Pirker zur Arbeitslehrerin an der dreiklassigen gemischten Volksschule daselbst. Faschingsliedertafel des Männer-aesangvereines ..Lieder!,ranz" in Cilli. Die FaschingSliedertafel des Cillicr Männergesang-vereine« „Liederkranz" fand am Sonntag de» 18. d. im kleinen Saale des Deutschen Hauses statt und gestaltete sich außerordentlich vergnügt und lustig. Nach einige» Musikstücken sehte der Chor ein und sang unter der flotten Leitung de« Sangwarte« Herrn Gustav Fischer de» Männerchor „Fräulein Jba" von Franz Wagner. Der Chor ist zwar nicht neu, aber er wirkt noch immer ungeschwächt, weil seine Musik gut, der Wortlaut höchst aktuell ist. Der zweite Chor aus „Hirschkäsers Kreisen", den unser Rudolf Wagner au« einem Text in de» Fliegenden Blättern ganz reizend komponiert hat, bildete den Abschlnß der Vortragsordnung. Beide Chöre wurden vom Vereine famo« gesungen. Be-sonder« rühmenswert ist die geradezu mustergiltige Aussprache des Wortlautes. Man hat jedes Wort verstanden, ohne in da« Programm sehen zu müssen. Zwischen den beiden Chören spielte sich ein kleiner „Schweyerabend" ab. Herr Fritz Schweyer sang, bei einigen Stücken von jungen VereinSmitgliedern unterstützt, eine Reihe von ernsten und heiteren Liedern, welche wieder zeigten, welch' hervorragende Begabung diesem trefflichen dc»tsche» Sänger geradezu sür diese Kunstgattung innewohnt. Schallende Heiterkeit riefen die Duette „Zwei aus Großwardein" (Herr Fritz Schweyer und Herr HanS RiegerSperger), „Wenig Fleisch und sehr viel Ban" (Herr Fritz Schweyer und Herr Julius Jicha), sowie die Coupletvorträge „Der Raritäteusammler" (Herr Fritz Schweyer) und „Zwei von der Pietät" (Herr Fritz Schweyer und Herr Julius Jicya) hervor. Die Leute kugelten sich sozusagen vor Lache». Besonders ersreulich ist, daß Herr Fritz Schweyer im „Liederkranz" Schule macht. Beweis dessen die trefflichen Leistungen der Herren Hans Rigersperger und Julius Jicha. Zwischen den Gesangsnummern spielte die MusikvercinSkapelle unter Herr» Kapellmeister Fischers Leitung flotte Weise» und schließlich begann ein Tanzkränzchen, welches sich bis in den Morgen hinein ausdehnte. Ein besonderes Verdienst um das Gelingen des Abends erwarb sich auch Herr Musiklehrer Franz Strunz, welcher in liebenswürdiger Weise das Ein-studieren der Einzelvorträge und Duette, sowie die musterhafte Klavierbegleitung zu diesen Vorträgen am Aussührungsabend besorgte. Ihm, fowie Herrn Dr. Fritz Zangger, welcher die Klavierbegleitung zu den Chören in bekannt künstlerischer Weise besorgte, sei auch an dieser Stelle herzlichst gedankt. Der kleine Saal des Deutschen Hauses war bis aus daS letzte Plätzchen besetzt und die sich immer wieder erneuernden Beifallskundgebungen bewiesen, in welch' vorzüglicher Stimmung sich die Zuhörerschaft befand. Der „Liederkranz" kann sich über diesen Abend mit vollem Rechte herzlichst freuen. Fastnachtstanz des Cillier Turnvereines. Wie alljährlich füllte auch heuer am Fasching-dienSiag eine festlich gestimmte Menge die Räume de« Deutschen Hause«, wo unser wackerer Turnver-ein seinen FastnachlStanz, diese so beliebte Unter-Haltung, vcranstaltete. Unter den Anwesenden be-merkten wir Herrn Bürgermeister Dr. von Jabornegg und Herrn Bürgermeister-Stellvertreter Max Rauscher mit vielen Mitgliedern deS Gemeinderate«. Vertre-treter des OsfizierSkorpS, der Beamtenschaft, kurz aller BevölkerungSkreise. Eine überaus große An» zahl geschmackvoller Masken belebten das Bild und gaben diesem einen sarbenprächtigen Anstrich. Eine große Bonditengruppe machte die Gegend höchst un-sicher, während eine Schar von Beduinen mitten im Saale ihr Zelt aufschlug und dort unverfälschten Mokka kredenzte, den Herr Johann Jicha gespendet hatte. Amor war sehr stark vertreten. Unter den vielen Volkstrachten fielen insbesondere Zigeunerin-nen mit geheimnisvollem Gehaben auf. Die Tänze, »enen sich die junge Welt mit wahrer Leidenschaft hingab, wurden von den Herren Deistnger und Findeise» geleitet. Daß in unser Stadt ununter« brachen gesammelt wird, merkte man auch an diesem Abende, wo man e« freilich gerne ertrug und freu-big spendete. Zwei schmucke Gärtnerinnen boten zugunsten des Vereines Südmark Blumenfträußchea feil und führten als Ergebnis dieses Handels dem Vereine eine Spende von 39-94 Kronen ab. Ja ähnlicher Weise wurde auch für den Deutschen Schul-verein und die Wärmestube ein erklecklicher Betrag ausgebracht. Erst als der Morgen herangraule, «n-dete daS schöne Fest. Die Heringschmausliedertafel des Tillier Männergesangvereines nahm die«-mal einen glänzenden Verlauf und werden wir darüber in der nächste» Nummer ausführlich be-richten. Cillier Männergesangverein. Infolge der umfassenden Vorbereitungen zu dem am 2. März stattfindenden „Jaga-Balles" war es nicht möglich, vor Schluß dieser Blattsolge über den äußerst ge-lungenen verlauf der Häringschmaus-Liedettafel der Oeffentlichkeit zu berichte». Au» der an jenem Abende erschienenen, mit Witz und Humor ausge-statteten Zeitung wollen wir sür heute bloß solgende „Einloding" zum Jagaball hier wiedergeben: Wann's im Wald braust recht kolt is Und all's tuat vaschneib'n, San d' Jaga recht trauri. Weil'» dahoam müassant bleib'». Dahoam is nix losti'. Wirst launi umS G'jühl; Und daß a weng lusti wird, So arrantschier'n ma a G'schpül. Konnst in Wald lei nit außi — No — so trog'n ma'n holt 'rein! Und stcllan an mitten Jn'S Deutsche HauS 'nein. Und daß uns nit kolt wird. So hoaz ma sest ein; Mit'n Holz und mit Kohl'n Und a mit — an Wein l Und a Musi loß ma kemma, Da tonz ma dazua Bon ab'nds uui a achti Bis in d' hellichte Fruah I Und a Bier, so a schwarz's, Sull's a dabei geb'u; Dazua hoaße Würschtel l — Uj I — DöS wird a Leb'n l Und wann des scho sein füllt? Schauts nur aus'S Programm: Am zwoaten Marzi ('S is a Samsta) Da kemman ma z'samm. Und zu ull dem, was sein wird, Do lod'n ma Enk ein; Weibsleut' und Monna! Kimmt's alli nur sein! Dirndlan und Buama! Mir erwart'» Enk g'wiß. Weil da Monna-G'sangSvereins-Jaga-Ball isl Wie man Hirt, hat die Jagdgöttin „Diana" ihr Erscheinen in höchst eigener Person dem Aus-schusse in Aussicht gestellt. Diana ist eine Lieb« haberin deS Münchner Hofbläu und hat dem Män-nergesangvelein mittels einer Depesche vom gestrigen Tage ersucht, das Bier recht gut einzukühlen und mindestens einen Hekto für sie bei Seite zu stellen. Gleichzeitig hat die Göttin ersucht, man möge von jeder Wurzerei absehen, da die gegenwärtige Teue-rung sich auch im Reiche der Göt.fr fühlbar mache. Diesem göttlichen Wunsche wird auch entsprochen werden. Der Ausschuß kündigt schon heute an, daß keine wie immer geartete Wurzerei stattfinden wird. Evangelische Gemeinde in Cilli Mor- gen Sonntag findet in der ChristuSkirche um 10 Uhr vormittags der öffentliche GemeindegotteSdienst, um 11 Uhr ein KindergotteSvienst statt. Am Samstag deu 2. März abends um 6 Uhr findet im Gemeinde-saale eine Versammlung deS Deutschevangelischen MädchenbundeS statt. Untersteirische Bahnfragen. Das Eisen- bahnministerium hat in Berücksichtigung der vom Landesverband« für Fremdenverkehr dargelegten Um-stände die Fortführung de« Zuge« Nr. 1845 von Unterdrauburg bis Windischgraz an Sonn- und Feier-tagen vom 1 Mai d. I. an versuchsweise versügt. Dagegen konnte dem Wunsche noch Führung eines Sonntagzuges in den Sommermonaten von Wöllan bis Cilli ad ungefähr 8 Uhr abends mangels einer zu erwartenden besonderen Inanspruchnahme eines solchen Zuge« nicht entsprochen werden. ©ent 4 ?Uu«iuje ^ud)i Nrm na 16 verband deutscher Arbeiter für Cilli und Umgebung. Derselbe hielt dieser Tage in seinem Verbandsheime (Gasthof Krell) seine dies-jährige Hauptversammlung ab. Der Obmann Herr Heinrich Findeisen eröffnete dieselbe mit der Be-grüßung deS StadtamtSvorstandeS Herrn Dr. Otto Ambrofchitsch sowie der sehr zahlreich erschienenen Mitglieder. In einer längeren sachlichen Rede legte derselbe den Zweck, den diese gewerkschaftliche Or-ganisation verfolge, dar und wies besonders aus die hohe Bedeutung hin, die den Jugendorganisationen zukomme. Die von den einzelnen Acmtcrführern er-statteten Berichte wurden mit großer Befriedigung zur Kenntnis genommen und diesen der Dank aus-gesprochen. Die sodann vorgenommenen Neuwahlen hatten folgendes Ergebnis: Obmann Herr Heinrich Findeisen, Obmannstellvertreter Herr Franz Re-bruschegg; Säckclwart Herr Kallan, Schriftführer Herr Graf, Beiräte die Herren Banmgartner, Hoser, Kanzian und Sommerezger. Zu Rechnungsprüfern wurden die Herren Binder und Wettl gewählt. Zum letzten Punkte der Tagesordnung sprachen noch die Herren Findeisen und Baumgartner, worauf der Obmann Herr Heinrich Findeisen mit einem kräftigen Heil an die Mitglieder die Versammlung schloß. oesterreichischer Musikerverband, Ortsgruppe Cilli. Heute Samstag den 24. b. 8 Uhr abends findet im Turmzimmer des Deutschen Hauses die diesjährige Hauptversammlung statt. Eine Kundgebung der Grazer Leh-rerschaft. In der letzten Vollversammlung dcS Grazer LehrervereineS, die unter der Leitung deS Obmannstellvertreters Voller abgehalten wurde, er« stattete Landtagsabgeordneter Otter Bericht über die letzten Vorgänge im steirischen Landtage. In streng sachlicher Weise erörterte Abg. Otter die Ursachen, die zur Vertagung führten, durch welche die berech• tigten Forderungen der steirischen Lehrerschaft aber-mal« auf unabsehbare Zeiten zurückgedrängt wurden. Nach eingehender Wechselrede, in der gegen alle, welche die trostlose Lage des steirischen Landtages und damit auch der steirischen Lehrerschaft mitver« schuldet haben, in schärfster Weise Stellung genom« mcn wurde, nahm die Versammlung einstimmig sol-gende Entschließung an: „Die Lehrerschaft von Graz ist empört über die Gleichgiltigkeit, mit der die Ver» treter in den gesetzgebenden Körperschaften sich gegen-über der brennenden Frage der Lehrergehaltsregelung verhalten. Im ReichSrat erklärt man, für die Leh-rer nichts lun zu können, weil hiezu einzig und allein die Landtage verfassungsmäßig berufen sind. Im Landtage verhindert man in schnöder Verhöhnung des Begriffes „Parlamentarismus" die Arbeit. So wurde auch der fteiermärkifche Landtag, von dessen diesjähriger Tätigkeit die Lehrer mit Recht eine Er« füllung ihrer gerechten Forderungen erhoffen dursten, abermals gesprengt und die Hoffnungen der Lehrer wurden vernichtet. Die Lehrerschaft vou Graz macht für eine solche traurige Politik alle jene Parteien und Abgeordneten gleichmäßig verantworlich, die poli-tische Popularitätshascherei zum Leitgedanken ihrer Tätigkeit machen ßund deshalb für die Anbahnung einer gesunden wirtschaftlichen Tätigkeit deS Land-tages unzugänglich find. Sie spricht daher auch allen diesen die schärfste Mißbilligung aus. Die Lehrerschaft von Graz fordert entschieden, daß diesem unwürdigen Spiele baldigst ein Ende bereitet werde. Die Schul- und Lehrerfrage ist eine der hervor-ragendsten Belange. Wer daher die Lehrer und da« mit die Schule kalten Blutes verkommen läßt, treibt nicht nationale, sondern volksfeindliche Politik." — In der Versammlung teilte die Leitung auch mit, daß der Verband der deutschen Lehrer und Lehre-rinnen einen politischen Verein gründet, deffen Sat-zungen bereits genehmigt sind. Der politisch« Verein wird im ganzen Lande, besonders bei den verschiede» nen Wahlen, seine Tätigkeit entfalten. Ein windischer Richter. Wie unS ein Geschäftsmann aus Drachenburg schreibt, ist das Benehmen deS dort zugeteilte» Richters „Lojze Komljanc" in und außer Amt ein geradezu heraus-forderndes. Dieser Mann, der der deutschen Sprache so manches verdankt, scheint derselben nicht mehr mächtig zu sein. — Solche Leute, die ihr „Matern jezik" gar so lieben, daß sie darüber die interne Amts- und zufällig auch noch deutsche VerkehrS» spräche vergessen, mög« ein löbliches Kreis? bezie-hungSwcise OberlandesgerichtSpräsidium in einrn Ort stecken, wo sich ein derartige Fanatiker endlich ein-mal in »seinen Kreisen" bewegen kann. — Er soll nämlich aus St. Kantziau bei Rudolstwert stammen. Die Errichtung von Ingenieurkam-mern. Wie verlautet bereitet die Regierung für die kommend« S«ffion deS ReichsrateS u. a. eine Vorlagt, betreffend die Errichtung von Jngenieurkam- mern, vor. Die diesbezüglichen, mit einzelnen In« genieurvercinen und den Ministerien deS Innern, Handels, Unterrichtes, der öffentlichen Arbeiten sowie der Eisenbahnen geführten Verhandlungen sind nahezu abgeschloffen. Eine wichtige Frage ist noch zu lösen, nämlich ob in Böhmen nur eine Kammer mit dem Sitze in Prag, geteilt in eine tschechische und eine deutsche Sektion, errichtet werben soll oder ob in diesem Kroulande zwei selbständige Kammern, eine tschechische in Prag und eine deutsche in Teplitz, zu bestehen hätten. Einige Kronländer: Mähren-Zchle« sien, Galizien-Bukowina, Tirol-Vorarlberg, Kärnten« Salzburg, Krain-Görz-Jltrien werden gemeinsame Kammern erhalten. Die neuen Jngenieurkammern werden nach dem Muster der Advokaten- und Aerzte-kammern eingerichtet werden. Im Selbstmörderwinkel. Vor einigen Tagen starb in RadmannSdorf in Oberkrain die Frau des dortigen BezirkShauptmannschaftSsekretärS Schaffer, eines im ganzen Bezirke beliebten Bieder-mannes. Nicht minder beliebt war seine Gattin, «ine BreSlauerin. Wer die arme, schwächliche, stets kränkelnde Frau kannte, fühlte Mitleid mit ihr. Nicht so aber die Mutter Kirche. Sie rührt die allgemeine Beliebtheit eines Menschen nicht, ihr ist es genug, daß die Verstorbene Protestantin war, ein Grund, einen Menschen übers Grab hinaus zu hassen. Kanonikus Novak ließ die Verstorbene im Selbstmörderwinkel begraben und scheute sich nicht, dem am offenen Grabe stehenden Gatten und Ver-wandten desselben den Giftstachel des religiösen Haffes einer unduldsamen Kirche ins Herz zu stoßen. Wir aber, denen solche Tatsachen ins Herz schneiden, fragen unS: Ist daS die Kirche jenes großen Dulders von Nazareth. der da sagte: „Liebet Eure — Feinde!" Einkronenstücke-Fälschungen. In den Bezirken Rohitsch und St. Marein bei Erlachstein sind seit einiger Zeit falsche Einkronenstücke im Um-lauf. Die Ausführung de? Fälschungen weist auf die Falschmünzerwerkstätte Dolmat und Genossen in Wien, die bereits hinter Schloß und Riegel sind. Die eingezogenen falschen Münzen wurden an die Staatsanwaltschaft in Wien gesendet. 30 Krähen überfallen einen Jäger. Ein nicht uninteressantes Jagdabenteuer wird »cm „Grazer Tagblatt" auS Marburg von einem Augen-zeugen gemeldet: Der 36jährige Grundbesitzerssohn Johann Kamenschek in Winetz bei Rohitsch-Sauer-bninn wanderte vor einigen Tagen mit der Flinte in sein Jagdgebiet. Da ihm jedenfalls kein passen« des Wild in die Arme lief, so schoß er aus einen Schwärm Krähen. Glücklich erlegte er eine. Doch wenn er sich der Beute sicher glaubte, so täuschte er sich. Als er die erschossene Krähe vom Boden auf-heben wollte, stürzten sich ungefähr 36 Krähen auf den ahnungslosen Jäger, schlugen mit den Flügeln und hieben auf ihn ein, daß er flüchten mußte, die Krähen hinter ihm nach Ein kleiner Kampf mit den rachfüchtigen Vögeln folgte, bis es dem Nimrod endlich möglich wurde, einen zweiten Schuß abzu« geben. Der Vorfall dürfte viele Jäger interessieren und ein kleiner Beitrag zum Studium der Ticrpfh-chologie sein. Aus Hah angeschossen. AuS Rann wird gemeldet: Zwilchen den Besitzern Michael Gobec und Johann Koftrenc in Sromle besteht seit län-gerer Zeit ein gespanntes Verhältnis. Am 16. ds. abends schlich sich Gobec. der schon öfters gefährliche Drohungen gegen Koftrenc ausstieß, zu dessen Woh° nung. Als Kostrenz bereits im Bette lag, feuerte Gobec einen scharfen Schuß durch das Fenster aus ihn ab. Koftrenc erlitt lebensgefährliche Verletzun-gen im Gesichte und am Halse. Der Verletzte wurde in daS Spital nach Rann gebracht. Gobec leugnet zwar die Tat, kann aber ein Alibi nicht nachweisen. Ein Unteroffizier als Vorkämpfer der Slawen in Graz. Da« Laibacher Serben-blatt „S. N." feierte in seiner Nummer vom 9. Jänner die Verdienste deS zum Steuerassistenten in Laas in Krain ernannten Unteroffiziers Alois Jagodic. Mit ihm hätten die Slowenen in Graz einen der fleißigsten Mitarbeiter in der Bewegung, die auf die Organisation der niederen slowenischen Schichten abzielt, verloren. Den größten Verlust er-leide der slowenische Arbeiterverein „Domovina", deffen Seele Jagodic gewesen sei. Er sei nicht nur Sangwart deS Vereines, sondern auch weiter der Tamburaschen-Kapelle, die sich im Vereine gebildet hat, gewesen und hab« sich auch als guter Gesell-schafter um den Verein die größten Verdienste er-worden. Man erfährt da allerlei von der „Wenden-bewegung" in Graz. UebrigenS könnte denn die nationale Tätigkeit dieses Slowenen für deutsche Soldaten nicht auch ein Ansporn sein, aus ihrer Gesinnung ebenfalls kein Hehl zu machen. Direkte Abgabe von Fabrikfalz aus den alpinen Salinen. Die Handels- und G«-Werbekammer in Graz macht Interessenten ihres Sprengels aufmerksam, daß zufolge Verständigung der Finanzbezirksdirektion Graz der bei der direkten Versendung von Salz aus den k. k. Salzniederlagen in Ebensee, Bad AuSsee, Hallein und Hall an grö-ßere Konsumenten seitens dcS Bestellers zn entrich-tmde Regiespesenzuschlag für Fabriksalz auf 3 Heller pro 106 Kilogramm erhöht worden ist. Gonobitz. (Trauung) Am Sonntag fand die Trauung des Herrn Alois Korfa, k. k. Finanz-wache-Oberaufseher in Gonobitz, mit Fräulein Jose-fine Bünt«, Tochter des k. k. Finanzwacherespizienten Herrn I. Bunte, statt. Trauzeugen waren sür die Braut Herr Johann Antonitlch, Gemeindebeamter, und für den Bräutigam Herr Karl Stefferle, Maler-melster in Gonobitz. Steinbrück. «Abschiedsabend.) Am 23. Februar fand zu Ehren des nach Villach über-setzten Postassistenten, Herrn Albert Kossär, der durch sechs Jahre hier stationiert und allgemein beliebt war und das Amt eines Oberschützenmelsters des -teinbrücker Schützenklubs bekleidete, ein Abschieds-abend statt. Es erschienen zu demselben Schützen-brüder aus Nah und Fern. Der Resident der Süd-bahn, Herr Fritz Jsda, begrüßte die Anwesenden und richtete an den Scheidenden herzliche Worte des DankeS für sein Wirken im Verein«. Herr Kossär dankte mit bewegten Worten für diese Ehrung und versprach auch in der Ferne dem Vereine treu zu bleiben. Der Hrastnigger Deutsche Singverein brachte unter der Leitung seines Sangwartes Herrn Bruno Diermahr sehr schöne Chöre zu Gehör. Be-sonders sind auch erwähnt die Solo-Gesangsvorträge des Schützenbruders. Herrn Adolf Harbich aus Steinbrück. Herr Restaurateur Pe vokalen das Herz schwer machen, nnn eS ohnedies zum Abschied geht? ES ist dies zwar ein Betrug, sowohl ^egeu Heinrich, wie gegen Johannes, aber 'eS ist ein frommer Betrug, nnd von den Verhalt-Nissen geboten —" „Mntter — um Gottes willen — was redest Du da?!" rief Lotte entsetzt, riß sich von der Mutter los und starrte, als traue sie ihren Ohren nicht, in deren Gesicht. „Mutter, wozu verleitet Dich die Sorge um unsere Zukunft?! Mich aber, Mutter, verleitest Du nicht — ich biete meine Hand nicht zu dem Doppelspiel! Mit meines Heinrichs .Kerzen sollt' ich spielen, mit meinem eigenen und mit Jo-hanneS Herzen? Dies Opfer bringe ich unserer Zukunft nicht." „DaS wird Dein letztes Wort nicht sein in die-ser Sache, Lotte. Ueberlege, was ich Dir sagte, reiflich. Heinrich Reislandt geht bereits morgen — Johannes Oldenrot aber erst in einigen Tagen, mit der 27. Division, die dem französischen Reichs-marschall Macdonald unterstellt ist. Der Anwalt ist also schon abmarschiert, wenn Du Dich mit Jo-HanneS verlobst. So weiß er nicht darum, und Jo-HanneS nicht um den Abschiedskuß, den Du dem andern gibst, wie er ja auch nicht weiß, daß Du diesen liebst —* ..Mutter — ach. Mutter —" „Lotte, mein Augentrost, ich beschwöre Dich, laß die Vernunft siegen. Johannes Oldenrot liebt Dich gleichfalls heiß und innig — wünschte er doch durchaus Deiu Jawort zu haben, bevor er in den Krieg geht, wie mich sein Vater versicherte. Und Not wird für uns ein Ende haben, wenn Du ein-willigst, — Kind wirst Du sein im Hause des rei-chen Oldenrot und eine zufriedene Frau werden, wenn Johannes zurückkehrt —" „Und wenn Heinrich zurückkehrt, Mutter, was soll dann werden?! Wen» er ersährt. daß —" Jetzt war der Augenblick gekommen, auf den die Mutter gewartet mit fiebernder Spannung und bange klopfendem Herzen. Die Tochter uuterbre-cheud, nahm sie sie in ihre Arme. „Lotte, mein liebes, liebes Kind," flüsterte sie. ..nimm Dein Herz in Deine — Heinrich Reislandt wird nicht wiederkehren." Ein Schrei folgte den Worten. Die Mutter von sich stoßend, tanmelte Lotte: „Mntter, bist Du «ine Hellseherin, eine grausame, unbarmherzig«? Ich fürchte mich vor Dir--! Doch nein, nein, eS ist Lüg«, was Du sagst, mich zu bekehren; kein Mensch kann in die Zukunft sehen —" „Nein," sagte die Mutter langsam. Und nun mit Nachdruck: „Aber Aus«rwählte vermögen a»S den Karten sie zu ergründen." Lotte schrie aus. Mi« ein Blitz die nächtlich« Landschaft erhellt, kam eS ihr zum Bewußtsein, wo-her die Mutter Heinrichs Schicksal wußte. „Mntter, Du warst — ?" war alle«, was über die bebende» Lippen kam. „Bei der Kartenlegerin Maruschka. Ist sie doch weit und breit bekannt durch ihr,: unfehlbaren ZukunftSdeutungenNoch immer soll zugetroffen sein, was sie prophezeit und hohe und höchste $cn< schaften zählen zu ihren Kunden.--Al« nnn der Tnchhändler Oldenrot mir schrieb, sein Sohn Johannes lieb« meine Demoiselle Tochter und er werde sich erlauben, persönlich für seinen Sohn zu werbe», und ich doch wußte, wie es um Dein Herz stand, Kind, und wir vor einer ernste» Zeit stehen, daß beide jungen Männer, die Dich haben möchten, in den Krieg gehen, da beschloß ich, aus den Karten der Marnschka mir da» Schicksal der beiden deuten zu lassen." Die Erzählerin hielt inn«. Aber den flehende» Blick Lotte» erratend, vollendete sie: „Die Karten sagten: Johannes Oldenrot wird unversehrt wieder-kehren, Heinrich NeiSlandt dagegen de« — Heldentod — sterben." »Traust der Frau Mutter nicht, schönes Töch-terchen? Kommst bei Nacht und Wind zur alten Maruschka, selber zu hören, ob die Frau Mutter wahr gesagt und meine Karten! Könnens noch mal erproben! Schau her [" Langsam breitete die Alte die Orakelkarten vor Lotte Mohrmann aus. Lange nnd nachdenklich sah die Wahrsagerin darauf uieder. Wendete bald diese, bald jene Karte, langsam, geheimnisvoll. Und lang-sam, geheimnisvoll fielen auch die Worte von ihren Lippen — sie erzählte» von Johannes Oldenrots Zukunft: Nach schlverer Zeit eine gute Heimkehr, gesund an Leib und Seele. „Der andere ist'«, den Du liebst, Töchterchen,' sagte sie eintönig, während sie aus eine Karte nie-derstarrt«, darauf ein Doppelgesicht abgebildet war. „DaS Gesicht, da» rückwärts blickt, ist Heinrich Reislandt» Vergangenheit," murmelte sie. „Arm, aber strebsam, hat er es zu einer geachteten Stel lung gebracht nnd sich ein Herz errungen. DaS Gesicht, daS vorwärts blickt aus der Karte hier, ist Heinrich Reislandt« Zukunft. Schließe die Augen. Töchterchen. schließe sie beide. — Im Sommer drt verflossenen Jahre« stand allnächtlich ein gewaltiger Komet am Himmel, mit einem langen, lange», feu-rigen Schweif. Er hat schweres Schicksal gekündigt Tausenden und Abertausenden. Schließe die Auge», Töchterchen, ab«r den (4eist laß wandern: Hin zu den Schueeseldcru Rußlands, bis an da« Ufer der Beresina. Eine Eisdecke verhüllt ihre Fluten. Hörst Du den vielstimmigen, den entsetzlichen Hilfeschrei dorther, wo die Eisdecke berstet?! Aus dem weißen, unendlichen Plan ruht unter vielen sterbend ein tapfere« junges Blut, — der eine, Töchterchen, der Deine . . Es war am folgende» Tage. Auf d«n Stra-ßen erklangen dumpjer Trommelwirbel. Marsch-tritte, Pferdesprengen und Kommaudorufe. Die Fahne mit dem napolitanischen Adler schwankte durch die Luft, uud diese erzitterte von dem Ruf aus französischen Kehlen: „Viv« l' empereur!", der sich pflichtschuldigst fortsktzte in den Reihen der Deutschen. Vor den Haustüren spielten sich erschütternde Abschiedsszenen ab. Tücher flatterten und das Weinen der Frauen klang herzzerreißend in den Trommelruf. In einem verschwiegenen Hiuterstübcheu bei der Witwe Mohrmann stand in voller Kriegsrüstung der junge Advokat Heinrich Reislandt und hielt Lotte Mohrmann zum letzten Lebewohl umsangen. Auge in Auge und Mund auf Mund war es, als wolle einer des ander» Seele trinken. »Lotte, meine Sonne, Leben meine« Leben», bete sür mich . . . Behüt' Dich Gott, — leb wohl . . „Heinrich, ich — danke — Dir sür alles Glück, da« Du mir gabst . . . Gott sei Dir und — mir — gnädig . . ." Da« letzte erstarb im Stammeln. Die bewußt-loS gewordene Gestalt der Geliebten in die Arme der herbeigeeilten Mutter legend, stürmte der junge Krieger hinaus, dem Trommeln,f entgegen. Einige Tage später hallte abermals Trommel» wirbel durch die Straßen. Menschenmassen durchzogen diese, denn die ans preußischen Soldaten ge-bildete 27. Division der großen Armee Napoleons mit ihren Befehlshabern, dem ReichSmarschall Mac-donald, Herzog von Tarent, dem General von Sra ver», sowie dem General von ?)ork, rüsteten zum Abmarsch. Bor dem Hause der Witwe Mohrmann hielt der Stuhlwagen des Tuchhändlers Old«nrot. Er sollte die beiden Frauen nach dem Oldenrotsche» 4 Haufe bringe», den» gestern war Solle Johanne« Oldenrot« Braut geworden. (AMK — k«« <&z 1.*%.. kM oniiu, rw< Wieder fand in der Stube der Witwe ein Ab-schied statt. Mit geschlossenen Augen, einer weiße» Rose gleichend, lag Lotte in den Armen Johanne«, der über seinem jungen Glück die Schwere de« Augen-blick« sast vergaß. „Lotte, meine süße, süße Braut, wie blaß Du bist und wie Du zitterst! So sehr liebst Du mich, geht der Abschied Dir an« Herz!?" Und in zitternder Wonne über diese Gewißheit flüsterte er fiege«sreudig : „Sei stark, mein Lieb, der Himmel wird unser Glück behüten! Vater, sorg' für sie, bi« ich Wiederkehr'!" Deu regungslosen Körper der Geliebten in die Arme de« Vater« legend, riß er sich los. „Die Trommel ruft! Lebt alle alle wohl l Mit Gott zum Kampfe!" (Nachdruck Ktbolta.) ßine Plauderei. Von S. Halm. ..Wern Sie einmal verheiratet sein werden, werden Sie mir recht geben, daß die Ehe ein Bau von Kompromissen sein muß, widrigenfalls — ex!" „Ich heirate ja nicht." „Sie nicht heiraten?!" Er sah ungläubig auf da« temperamentvolle Geschöpf nieder. „Warum wollen Sie ohne Liebe durch« Leben gehen?" „Wer sagt Ihnen, daß ich die Liebe abschwöre? Allein die Ehe ist drt Liebe Tod." „Phrasen, Teuerste. Die Nattir will ihr Recht. Sie werden Ihren Tribut zahlen; Sie werden hei-raten." .Meinen Sie? Und warum tat« ich'« dann iu der Jugend nicht?" „Weiß ich'S? Falsche Erziehung! Irgend eine schlimme Erfahrung! Freiheitsdrang!" „Halt! bleiben wir da einmal stehen — ja Freiheitsdrang. Glauben Sie wirklich, mon cher, daß ich noch Rosenketten ertrüge?" „Wenn eS Rosenketten wären--" „La la — wozu uns belügen. Die Ehe baut sich auf ans Kompromissen — Sie beliebten daS vorhin selbst zn betonen — Kompromissen, die nicht befolgt werden. Erst wenn man stumpf, mürbe ge-worden, findet man sich miteinander ab. Man hat sich dann glücklich zusammengerauft. Sieht so Ihr Glück aus? Dqnn täten Sie mir leid." „Ich bin einsam wie Sie — entbehre wie Sie--." „Sind Sie dessen sicher, daß ich entbehre? Lieber Freund — ein Mann kann kaum ohne da« Wkid lUlSkommtN — eine Frau entsagt leichter." „Entsagt — sehen Sie, das ist das richtige Wort. Warum aber wollen Sie entsagen?" .Weil ich den Tansch schlecht finde. Meine Freiheit ist mir zum mindesten mehr wert, al» da» bischen Air nach außen. Denn darauf kommt e« hinau«. Eine Unverheiratete rangiert in zweiter Linie — betrüblich — aber immerhin erträglicher als die innere Verlogenheit der Durchschnittsehe. Geben Sie zu: jedes seufzt unter dem Druck der Fessel; jede« pocht aus sein Recht, und gäbe e« doch hin wie Ballast für ein Jahr voll Ruhe, Frieden, Selbstbestimmung — Freiheit." .Unverbesserliche! Nnd leiden Sie nicht unter der Einsamkeit?" „Bin ich einsam? Ich habe meine Frennde, meine Bücher, meine Interessen. Ich kann jeden Moment ausnützen wie es mir belieb». Denken Sie nicht, ich sei unbesriedigt.. „Und nie kommt Ihnen die Sehnsucht?" „Still, mein Freund, das sind interne Ange-legenheiten. Decken wir den Schleier der Diskretion darüber. Wem blieben schwache Momente fremd? Sie sind zu überwinden. Und ein bischen Selbst, drill ist bekömmlicher, als die bittere Medizin, Ehe genannt. — Billiger entschieden." .Wenn alle Frauen dächten wie Sie .. „Wäre das ein Unglück. Darum dars aber doch die Einzelne ihre Individualität wahren." „Heißt das nicht soviel wie Selbstsucht?" „Möglich. Wenn man aber schon einmal so selbstsüchtig veranlagt ist — bleibt den, andern Part daS Martyrium der Ehegenossenschaft besser erspar». Habe ich jetzt wieder unrecht?" „$ch strecke die Waffen. Zu überzeugen ist eben keine Frau — höchstens zu überwinden. Ich aber bin kein Ueberwinder." „Gottlob. Dafür hoff« ich umsomehr, daß mein guter Kamerad es nicht verschmäht, eine der-artige Ausgeburt weiblicher Borstigkeit und femininer Jaferiorität trotz feiner männlichen Ueberlegenheit hin uiid wieder mit einem Besuche zu beglücken. Und nun, au revoir, und denken Sie großherzig: zwei mal zwei ist fünf im Interesse des gewissen kleinen Frauenzimmerlebens — wie Sie — armer guter Kamerad!" Zeder deutsch und freiheitlich Kestnnte ist Mitglied des Vereines „Zfreie deutsche Schute!" «i» in Wie». Obmann: Hermann Brah inHohenstadt. — Geschäftsstelle: Wien 7, Lerchenfelderstraße 5. EintriNSgebahr l St. Mitfttiedetxitlag inindeslenS 1 St. Gründun.,Sbeitrag 60 St.. Lebentbeitraa 30 R. Die ®«. ein#j«itfchrift tostet für Mitglieder l Ä. Im Buchhandel 3 R Eilschriften find im allgemeine» an die Geschäftsstelle z» senden. SRummcr 1«> Kkutiche Wacht Seite 5 ^ wenn Sie verschnupft, heiser, verschleimt sind und schwer athmen, Feller's Fluid m. d. M. „Elsasluid". 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Schon der erste Chor „DU HimmelSkinder" von Weinzierl mit Klavierbegleitung löste stürmischen Beifall auS. desgleichen das Quintett im Volkston „Tua nur stilla liag'n" mit Chorbegleitung. Aus-gezeichnet in Bezug aus Vortrag, Spiel und Maske war die humoristische Szene „Ein fröhlicher Singer-kommers" und ernteten hiedei na» entlich die Ein» zelvorträge der Herren Schuller, Czak und Jbonig wohlverdienten Beifall. Das Duett der Herren Debelak und Czak als „betrübte Ehemänner" er-regte ebenfalls viel Beifall, ebenso die Einzelvor-träge deS Herrn Kandolini. Die humoristische Szene „Ein fideles Gefängnis", die an den Darstellern in Bezug auf Gesang und Spiel ziemlich viele Anforde-rungen stellt, wurde von den Herren Hans Schuller, Debelak und Jbonig prächtig wiedergegeben. Wahre HeiterkeitSstürme erregte der Sangwart Herr Dr. Balogh mit seinem „Hoke-Posche" von Hernals. Bei der Schlußnummer „Eine noble Gesellschaft" war die Stimmung des Publikums, die von Bor-trag zu Vortrag stieg, die beste geworden und die tolle Szene und die drastischen Tl achten des letzten Stückes trugen dazu bei. daß Sänger und Publikum noch lange in froher Stimmung bei einem flotten Tänzchen beisammen blieben. Die Klavierbegleitung besorgte in seiner bekannten künstlerischen Weise Herr Klinger. Diese fo glänzend verlaufene Veranstaltung hat bewiesen, daß die Windischgrazer „Liedertafel" über eine tüchtige Sängerschar versügt, die keine Mühe und Arbeit scheut und die uns in vereintem Wirken mit ihrem ebenso eifrigen Sangwarte noch manchen solchen genußreichen Abend bereiten wird. JAHRELANGES TRAGEN schädigt die Wasche weniger als schlechte Seifen. Achten Sie darauf dass für Ihre Wäsche nur eine wirklich gute, milde und reine Seife verwendet werde. Sunlight Seife ist dies alles, und noch mehr: Sie ist sehr ausgiebig und deshalb billig. Stöcfcr zq 16 H. und 50 H J»Vf Henchtssg't. Wegen Urkundenfälschung hatte sich der 28 Jahre alte Fleischergehilfe Fer-dinand Fritzl auS Tfchernembl zu verantworten. Er hatte feine Alrbeitszcugnisfc gefälscht, um Anspruch aus die VerpflegSstationen zu haben. DaS Urteil lautet auf vierr Wochen Kerkers. (Ein diebischer Knecht. Der lamm 2(1 Jahre alte Knecht Johann Gajsek auS Ostroschno hatte am Tage nach der Entlassung cuuS der Haft dem Besitzer Martin Ograjensek iin Schwarzenbach verschiedene Gegen-stände, wie Wäsche, Kleider, Eßwaren und Geld, entwendet. Wr erfreute sich jedoch nur kurze Zeit deS Besitzes tdieser Sachen, da er bald aufgegriffen wurde. Nun büßt er feine Handlung mit vier Mo-naten KerkerSS. Eine Raujferei mit tätlichem Ausgange. Nach derm Andrämaikie kamen die beiden Be-fitzerSfühne Estesan und Llaüus Kitak mit den Be-sitzern Georg; und Simon Potoknik in einem Gast« Haus« in Rohhitsch zusammen. SW hier entstandener Wortwechsel wurde auf der Gasse beim Nachhause-gehen fortgesetzt und artete in eine Rauferei auS. Bei dieser erhielt Georg Potoinik sieben Messer-stiche und Simon Potocnik fünf Messerstiche, die den beiden lebensgefährliche Verletzungen beibrachten. Eine leichte Verletzung des Georg Potocnik begann zu eitern, griff aus das Gehirn über und führte den Tod herbei. Da nicht festgestellt werden konnte, von welcher Seite dem Georg Potoönik die tölliche Ver» letzung beigebracht wurde, so hatten sich die beiden Kitak nur wegen schwerer Körpcrbeschädigung vor dem KreiSgerichie Cilli zu verantworten. Stefan Kitak wurde zu 18 Monaten und sein Bruder Blasius Kitak zu zwei Jahren schweren Kerkers verurteilt. Ein Unverbesserlicher. Der 22 jährige Maschinenschlosser Rudolf Planinc wurde am 4. Februar in seine HcimatSgemeinde Sternstein abgeschoben. Am gleichen Tage kehrte er noch nach Cilli zurück und bat in der Sicherheit?-Wachstube um ein Nachtquartier, welches ihm auch gewährt wurde. Statt am nächsten Tage weiter zu reisen, setzte er sich in eine SchnapSschänke und nahm da eine beträchtliche Menge des edlen Geträn-kcs zu sich. AIS er hierauf in de» verschiedenen Ge-schäften bettelte, wurde er von einem Wachmanne angehalten. Er begann sogleich den Wachmann zu beschimpfen und als ihm dieser die Verhaftung ankündigte, widersetzte er sich mit aller Gewalt und vergriff sich an dem Wachmanne. Als er endlich in die Wachstube gebracht wurde, beschimpfte er die Wachleute mit nicht wiederzugebenden Schimpfwor-ten und zertrümmerte später im Arreste sämtliche Fensterscheiben. Rudolf Planinc wurde zu einer achtmonatigen verschärften Kerkerstrase verurteilt. Zahn-Creme Mundwasser Vermischtes. Die Haftpflicht desHausherrn. Eine grundsätzliche interessante Entscheidung sällte am 23. Jänner das Wiener LandeSgericht. Eine Blu-menmacherin war auf dem Wege durch die Maria-Hilferstraße von einem Mauerstücke des Hauses ge-troffen und verletzt worden. Die Blumenmacherin erhob gegen den Besitzer des Hauses die Klage aus Bezahlung eines Schmerzensgeldes. DaS Landes-gerrcht verurteilte den Hausherrn zur Zahlung eines Schmerzensgeldes von 1000 Kronen, sowie der Heilungskosten und des VerdienstentgangeS mit der Begründung, daß derjenige, der den Borteil aus einer Sache oder einem Unternehmen zieht, auch die in diesem Jnteressenkreis und in Verfolg seiner In-teressen entstandenen Schäden tragen soll. Das Lan-desgericht verwies schließlich darauf, daß es jeder Hausbesitzer in der Hand hat, die ihn aus solchen Unfällen treffenden Schäden mittelst der Haftpflicht-Versicherung auf andere zu überwälzen. MEIN ALTER Standpunkt ist and bleibt der, da«« es gegen Sohnp* penbildung. vorzeitiges Ergrauen and Ausfallen der Haare sowie Oberhaupt für eine rationelle Haarpflege kein bcsaeres Mittel gibt als deu weltbekannten Steckenpferd Bay-Kam, Marke Steckenpferd, von Bergmann k Co., Tetachen a/E. 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J., ZI. 12—263/157 12, ist die Zufuhr von Schweinen auf die hierorts jeden Mittwoch und Samstag stattfindenden Wochenmärkte von nun an wieder gestattet. Stadtamt Cilli, am 22. Februar 1912. Der Bürgermeister: Dr. H. von Jaboraegg. echt Bit dlwr Schutzmarke. ^--- Ktf^Ier's Zahnwasser t das beste für die Zähne. I ti'ebrrall tu haben. Eine Flasche 72 Heller, wm gebrauchen gegen Sp Egalitäten | Karlsbader Vna. Karlsbader OBLATEN Heiserkeit. Katarrh Berschlei-mung, Ztrauipf- «. Keuchhusten, KZl56f'öfUZl-. * Caramellen mir den .. 3 TannenV (iO)O - und Privaten | verdü'gen den sicheren Erfolg. Aeußerst bekömmliche und wohlschmeckende Bonbons. Palet 20 und 40 Heller. Dose «0 Heller zu baben bei: Schwan! Co., M. Rauscher in Cilli; M. Poipistl in Gonobitz: Hans Schni-derschitz in Rann; 8. Plunger in Dind.-Landsberg : Corl Hcrmann und A. Elsbacher in Marlt Tüffer. Welteiai-atellanf »Or«nd Pri«*. Kwizdas Restitutionsfluid Ua.rliuaxNrr Cür Pferde. Preis iMn« Fla-ehe K 2 80. Heber 60 Jlabr* I. 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