Echristleitung: ««thautgassr Str. 6. Xtltvi »» St. n, iitmirMa. »»,»»,,»« »»«lich «,«»-»« der e«ra- ».Akt«. »«-> °-a I l—I» Uh, »orm. H«»»chr«den «erden nutt namenlose ®i* tata»«* mit: bertt«M«igL ■l!l»»«,»»,»» Mm M( «cnwltaiü acgea •niAiuiij In biStan t<0-■Artbai Gebühren emgezea. M BMatoluniita Prat-aachlat. .De-I'che Dacht" rrMrtnJ tRtrtrr :«if«flni-*»nlt 14.900. Kr. II Alli, Mittwoch, den 28. Aevrnar 1912. Verwaltung: Rathausgassc Nr. 5. *t st, litcrattaa ?ezugi>dcdmkllllge» tlmch M( P,ft d«,,,n>; £an>(i|jtft . . . . K « «• •amjährig . . . . K lfm »St CiUI «i! ^diq M (mal - •toiutrit) . . . .» i-i# ...»,- ÄalkMMg ....»»— • . . . .» JJUt« »alsaa» rrDÜfcci «Ich Kl fM-j'l» jrt am tirbi^tn 8aka^iiä»-ffl»drft«I>»n, 37. Jahrgang. Zur Zage in Ungarn. Die Ereignisse in Ungarn haben in der letzten Zeit einen recht merkwürdigen Gang genommen. Gras Shuen, der nach Erledigung deS Budgets nach wie vor einer unüberwindlichen Obstruktion gegenüber-stand, hat sich bekanntlich zunächst bemüht, in Wien die vom Grafen Apponyi im Namen der Kossuth. Partei geforderten Abänderungen der Wehrvorlage durchzusetzen. DaS ist jedoch nur zum kleinsten Teile gelungen; denn weder die Kriegsverwaltung »och daS ungarische Ministerium waren in der Lage, über die seinerzeit getroffenen Abmachungen hinauS-zugehen und den Ungarn Zugeständnisse zu machen, die geeignet wären, die einheitliche Heeresorganisation zu untergraben. Graf Khuen hat also aus Wien außer einigen stilistischen Aenderungen so ziemlich nichts mitgebracht und man hätte erwarten müssen, daß die Opposition, welche die alte Sachlage vorfand, auch wieder die alte Taktik einschlagen werde. Es ist jedoch anders gekommen. Die Kossuthpartei hat aus Grund der letzten parlamentarischen Reden des Grafen Khuen ihren Frieden mit der Regierungspartei gemacht, d. h. sie erklärt zwar das Wehrgesetz nach wie vor bekämpfen zu wollen, sie wird es aber n cht mehr im Wege der Obstruktion bekämpfen. Unmöglich kann diese radikale Umkehr durch die — wie gesagt — mini, «alen Zugeständnisse hervorgerufen worden sein, die Graf Khuen in Wien durchsetzen konnte. Alles deu-tet vielmehr darauf hin, daß sich die Kossuthpartei in ihrer Lage längst unbehaglich fühlte und nur eine Gelegenheit suchte, um aus der Waffenbrüderschaft mit Hern, von Justh und feinen Anhängern heraus-zukommen. Kossuth und feine engeren Parteigenossen mögen wohl gefürchtet haben, daß schließlich Graf Khuen der Obstruktion weiche» und einem Wahlre-formmmisterium Platz machen könnte, welches die Wahlordnung im Sinne der Forderungen Justh's abzuändern bereit gewesen wäre. Eine solche Wahl-refvrm wollen aber die Kossuthianer nicht und so Aus den Geheimnissen von Aetgrad. (Eine schwere Anklage gegen den serbischen Kronprinzen.) Die .Dresdener Neuesten Nachrichten" bringen folgenden aufsehenerregenden Bericht vom 18. d. aus Belgrad: „Dem Journalisten wird es hier äußerst schwer gemacht, Wahrheit und Sensation auseinander zu halten. Seit gestern erregt wieder eine verschleierte Sensationsnachricht des konser. vativen Oppositionsblattes „Prawda" ungeheures Aufsehen. Sie hat eine Stimmung erzeugt, die der vor dem Kvnigsmord im Jahre 1903 fast gleicht. Das erwähnte Blatt tut nämlich nichts Geringeres, als den jetzigen Kronprinzen Alexander indirekt des Mordes verdächtigen. Im Dezember vorigen Iah» reS wurde hier ein junger Student auf dem Bahn« geleise bei Topschider, einem Bororte von Belgrad, ermordet un d gräßlich verstümmelt aufgefunden. Die Bemühungem der Polizei, den Mörder zu entdecken, blieben, wa-s ja hier häufiger vorkommt, erfolglos. Die Recherchen ergaben aber, daß der junge Mann seit längere»? Zeit ein intimes Verhältnis mit der bildschönen Frau eines Obersten unterhielt und wahrscheinlicch daS Opser eines verschmähten Lieb-Habers wurdve. Jedenfalls nimmt man an, daß er durch gedunigene Mörder auf die scheußlichste Art aus der Weelt geschafft wurde. Aber wie und durch wen — dafrür ergaben sich noch keine näheren An- haben sie eS vorgezogen, den «rafen Khuen in eine günstigere Situation zu bringen. Denn wenn auch die Obstruktion noch nicht überwunden ist, so kann doch die ungarische Regierung mit viel größerer Zu verficht in die Zukunft blicken. Justh verfügt über 40 bis 50 Anhänger, die bereit sind, die Obstruktion fortzusetzen. Infolge dieser wesentlichen Herabmin derung der Zahl der Obstruktionisten ist es durch aus nicht unwahrscheinlich, daß seine Kampfesweise, die im Lande nicht viel Widerhall findet, nun da er von allen Bundesgenossen verlassen ist, in sich zusammenbricht. Sollte dies aber auch nicht der Fall sein und die Regierung durch die Fortdauer der Obstruktion zur Auflösung des Reichstages gezwungen werden, so kann sie mit den besten Hoffnungen in den Wahl-kämpf eintreten. Graf Khuen ist ein berühmter Wahlmacher und wenn er auch noch die Kossuth, Apponyi und Genossen an seiner Seite hat, dann kann es ihm leicht gelingen, die Jufthpartei auszu-reiben und dadurch der Obstruklion ein radikales End« zu bereiten. Zn der Tat ist im Falle der Fortdauer der Obstruklion die Auflösung schon für den Monat März geplant und bereits im Mai würde dann das neugewählte Haus seine Tätigkeit aufnehmen. In diesem Falle müßten die Delegationen noch im März ein neuerliches Budgetprovisorium beschließen, um der ungarischen Regierung für ihre Maßnahmen freie Bahn zu schassen. Deutsche und Magyaren im Süden. Bor einigen Tagen ist in Budapest unter Be-teiligung aller in Betracht kommenden Staats-behörden die „Ungarifch-boSnifche wirtschaftliche Zen-trale" gegründet worden. Nach dem Programme, das der Präsident in der ersten Versammlung der neugeschaffenen Organisation entwickelte, bezweckt die „Ungarisch. bosnische wirtschaftliche Zentrale" vor haltSpunkte. Die Sache schlief bald ein. Bis jetzt auf einmal die Zeitung „Prawda" mit diesen Ber-düchtigungeu hervortritt und diesen Mord von neuem in Erinnerung bringt. ES steht nun wohl in der Weltgeschichte vereinzelt da, daß man einen Kronprinzen, von dem man im Gegensatze zu seinem Bruder bisher nie Ungünstiges gehört hat, in so brutaler Weise eines Verbrechens zu bezichtigen versucht, wie eS hier geschehen. DaS Blatt macht sich zum Träger von Ge-rüchten, nach denen der Kronprinz ebenfalls Bezie-hungen zu der Gemahlin des Obersten gehabt habe, und daß er diesen möglicherweise kurz und bündig habe ermorden lassen. Bemerkenswert ist, daß das Blatt in seiner nächsten Nummer diese Berdächti-gungen wiederholt. Es wird in diesen darauf hin-gewiesen, daß man König Peter die Ermordung des Königs Alexander zuschreibt und daß der jetzige Prinz Georg die Ermordung seines Dieners auf dem Gewissen habe. Daraus mache man sich gar kein Hehl. Warum sollte denn dann auch nicht . . . ? In Serbien folgert man sehr schnell. Und der Um-stand, daß der Kronprinz plötzlich nach der französischen Riviera abgereist ist. wird natürlich von >en Verbreitern solcher Gerüchte hinreichend auSge-schlachtet. Natürlich wird man den Verlaus der Dinge erst ruhig abzuwarten haben. Borläufig darf man nur daS registrieren, was eben das Tagesgespräch ist. Aber diese Sensationsnachrichten sind charak- allem ein rascheres Tempo in der wirtschaftlichen Durchdringung der annektierten Provinzen. Die süd-slawischen Blätter wenden sich gegen diese neue Or-ganisation, die nur einen Schritt zur wirtschaftlichen und politischen Unterjochung des SüdslawentumS durch die Magyaren bedeute. Der Plan der Magyaren sei durchsichtig: einerseits arbeiten sie in Kroatien an der Eroberung der adriatischen Küste, anderseits unterjochen sie das wirtschaftlich junge Hinterland. Angesichts dessen sei ein noch stärkerer, nicht nur politischer sondern auch wirtschaftlicher Zusammen« schluß der Kroaten und Serben notwendig. Mit aller Kraft müsse die Abwehraktion organisiert wer-den, einerseits negativ durch den Boykott magyari-scher Waren, anderseits positiv durch Schaffung eines kroatisch - bosnischen JnteresieuverbandeS, an dem sich Kroaten und Serben beteiligen sollen und der eine Anlehnung an das slawische Kapital, ins« besondere das tschechische, suchen solle. Der kroati-sche Jndustrielleubund soll auch die Vorbereitungen zur Gründung eines kroatisch-bosnischen Interessen-verbaudes bereits in die Hand genommen haben. In Oesterreich wird die Gründung der „Uu> garisch - bosnischen wirtschaftlichen Zentrale" von slawischer Seite sicher benützt werden, um auch die Deutschen gegen die Magyaren scharf zu machen. Es ist deshalb notwendig, darauf zu verweisen, daß sich daS Streben der Südslawen, jeden wirtschaft-lichen Wettbewerb vom Norden her in Bosnien auszuschließen, sich ebenso gegen die Deutschen wie gegen die Magyaren richtet. Ebenso töricht wie eS wäre, wenn die Deutschen angesichts der ungarischen Bestrebungen, Bosnien wirtschaftlich zu durchdrin-gen, die Hände in den Schoß legen würden, wäre es, wenn sie den südslawischen Widerstand gegen die ungarischen Borstöße nach dem Süden unter-stützen würden, denn sie würden damit auch sich selbst wirtschaftlich aus Bosnien ausschließen. — Die Deutschen in Oesterreich haben alles anszubie-teu, um ebenso wie die Magyaren sich ihren wirt-schaftlichen Anteil an der Erschließung des Süden» zu sichern; am zielsührendsten ist es aber dabei, wenn Deutsche und Magyaren da im gegenseitigen Einvernehmen vorgehen. Die südslawische Frage konnte nur deshalb eine so bedrohliche Gestalt an- teristische Zeichen, Symptome dafür, daß das ganze Land immer erhitzter, die Wahl der Mittel immer rücksichtsloser wird. Fast scheint eine andere als eine gewaltsame Lösung kaum denkbar. Das be-bäuerlichste ist, daß selbst der König und die Prin« zeu nicht über, sondern in den Parteien stehen und sich somit selbst zu den Mittelpunkten des HaderS machen. Man braucht nur an die jüngst entstände-nen Parteien, die „Schwarze Hand" und „Eini-gung oder Tod", zu denken. Beide beabsichtigen die Reinigung deS Heeres von allen Elementen, die nach Protektion oder sonstigen Machenschaften zu ihren jetzigen Stellungen gelangt sind. An der Spitze tehen hervorragende serbische Offiziere, und die Beziehungen der „Schwarzen Hand" zum Krön-Prinzen Alexander sind genügend bekannt. Das schlimmste bei der jüngsten Assäre ist, daß >is jetzt kein Mensch daran zu denken schein», den Kronprinzen zu verteidigen. Was wird davon ab-längen, was wird die Regierung jetzt tun? Fast aber scheint eS schon zu spät, ein neues, furcht-bareS Unglück in Serbien zu verhüten. Hartnäckig erhält sich hier die Meinung, daß das Ende der Dynastie Karageorgewitsch herangekommen ist. Und allgemein spricht man von dem Großfürsten Kon« tanlinowitsch von Rußland als dem zukünftigen König von Serbien ... Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 17 nehmen, weil Deutsche und Magyaren bisher ein-ander in dieser Beziehung paralysierten und lahm-legten. DaS ist in wirtschaftlicher und in politischer Hinsicht töricht, weil die nationalpolitischen Interessen der Deutschen und Magyaren in der südslawischen Sache parallel lausen, da beide daraus bedacht sein müssen, die Entwicklung der südslawischen Bewegung nach dem Norden und Westen zu verhindern. Die kroatische Küste in der Hand der Magyaren bezie-hungSweise Ungarn» hat für die Deutschen in Ctster-reich gar keine Gefahren, bemächtigen sich ihrer aber die Eüdslawen. dann würde ihnen auch die österreichisch-adriatische Küste bald in die Hände fallen, die Deutschen von der Adria abgeschnitten und diese selbst zu einem italienisch-slawischen Meere werden. Italien und der Dreibund. Der „Wiener Deutschen Korrespondenz" wird au» Rom geschrieben: Gras Aehrenthal hat in der gesamten italienischen Presse die allerwärmsten Nach-rufe gesunden, die sich in Ton und Richtung voll« kommen mit dem Inhalte der Beileidsdepesche decken, welche der italienische Minister deS Auswärtigen. Marchese di San Giuliane, an daS Wiener AuS-wärtige Amt gerichtet hat. Die Sprache der italie« nischen Presse entspricht aber nicht allein der per« sönlichen Wertung der auf den kleinen Zeitraum von nur sechs Jahren zusammengedrängten diplomatischen Tätigkeit Aehrenthals, sondern zugleich der gegen-wärtigen politischen Lage, die erfreulich klar im Sinne eines vollkommenen Sieges des Drelbundge-dankens auch im Bereich der langen Zeit hindurch irrlichternden öffentlichen Meinung in Italien — und nicht nur hier — umgrenzt ist. Au» dieser Tatsache erklärt sich denn auch die Einmütigkeit, mit der die italienische Presse das Andenken und die Erfolge des Grasen Aehrenthal feiert. Da» „Giornale d'Jtalia" hebt die Volkstümlichkeit her-vor, deren sich Aehrenthal in Italien erfreute, und die ihren Gipfel erreichte infolge des letzten Kampfes, den Aehrenthal siegreich gegen die sogenannte Kriegs-Partei in Oesterreich geführt habe und der mit dem Rücktritt des Generalstabschefs v. Eonrad und der vorbehaltlosen Zustimmung bei greisen Kaisers Franz Joseph zu der Aehrenthalschen Politik endigte. Diese Politik einer größtmöglichen Intimität zwischen Oesterreich und Italien sei vielleicht, sagt das „Gi-ornale d'Jtalia, in Italien leichter durchzuführen gewesen als in Oesterreich. Das ebenfalls den na-tionalistifchen Kreisen nicht sernestehende Organ „Soninnos" schließt mit dem Wunsche und der Hoffnung, dnß es dem greisen Monarchen in seiner Klugheit und seinem durch Erfahrung geschulten Weitblick gelinge, dem Grafen Aehrenthal einen Nachfolger zu geben, gewillt und im Stande die Allerlei Aiernamen. Ein Becher Wein stärke mehr als 44 Becher Bier, meinte um da» Jahr 1200 der Dichter Hart-mann von Aue. Trotz dieser Bevorzugung des Wei« ne» behielt da» Bier dennoch seine alte Beliebtheit. Ja. besonder» gute Sorten wurden so hochgeschätzt, daß sie als Ehrengaben für Fürsten und sonstige hervorragende Persönlichkeiten dienen durften. DaS war zum Beispiel mit dem Eindecker Bier, dem Borgänger deS Münchener Bockes, der Fall, und wahrscheinlich auch mit dem „Erfurter", daS Rudolf von Habsburg im Jahre 1290 laut auf offener Straße pries. Neben solchen berühmten Bieren gab es nun allerdings auch eine Reihe berüchtigter Gerstensäfte, denen der Volkswitz lustige Necknamen anhing. Schon die Bierschriststeller des 16. Jahrhundert» wissen eine reiche Anzahl von Spottnamen, die sich zum Teil noch erhalten haben, in ihren Schriften anzuführen. Auch in neuerer Zeit hat frohe Trinker« laune natürlich solche Necknamen entstehen lassen. Gewöhnlich sind diese Bezeichnungen zarte oder auch recht derbe Anspielungen aus den Zustand, in den man nach dem Genuß deS Bieres gerät. Ein über-aus sinniger Spitzname ist jedensalls die für ein Delitzscher Bier geprägte Benennung..Kuhschwanz". Nach seinem Genusse wurde man nicht etwa rauf-lustig, sondern blieb friedlich und gemütlich — aber man wankte und wackelte beim Gehen hin und her wie ein Kuhschwanz. Einen gutartigen Rausch ver-ursachte sicher auch die Segritzer Sorte „Fried' und weise Politik des Entschlafenen fortzusetzen, der zum erstenmale mit Erfolg der falschen und törichten, aber für die Feinde Italien« nützlichen Legende zu Leibe gerückt sei, als gebe e» in Italien noch ihres Verstandes mächtige Leute, welche die Eroberung der sogenannten unerlösten österreichischen Provinzen be-trieben. Um nicht Uebertreibungen Vorschub zu leisten, muß man ja allerdings hinzufügen, daß zwar ver« antwortliche Kreise den irredentistischen Traum nie geträumt haben, daß aber dessen Ende doch nicht wenig durch die doppelte Wendung der italienischen Volksmeinung, einmal infolge des tripolitansschen Unternehmens und zum andern infolge der über» raschenden Erfahrungen mit der gallischen Schwester gefördert worden ist. In einem Leitartikel sucht der «Corricre della Sera" auseinanderzusetzen, daß es die Gefühle und Beweggründe Aehrenthals nicht richtig bewerten heiße, wolle man den Entschlafenen einen eigentlichen Freund Italiens nennen. Graf Aehrenthal fei vielmehr, indem er hinsichtlich der italienisch österreichischen Beziehungen reinen Tisch gemacht habe, lediglich von realpolitischen Interessen zugunsten seines eigenen Vaterlandes ausgegangen, die einen möglichst engen Anschluß an Italien er-heischten. Aber wegen dieser kühl realpolitischen Voraussetzungen der Bemühungen Aehrenthals zu sichern und herzlichen Verhältnissen mit Italien zu gelangen, sei die Aehrenthalsche Politik sür Italien wertvoll und lehrreich. DaS große Mailänder Blatt spricht schließlich den Wunsch au«, daß e« diesseits und jenseits de» Js^nzo nie an verantwortlichen Männern fehlen möchte, welche ebenso klar wie Graf Aehrenthal die wahren Bedürfnisse der beiden ver» kündeten Staaten und Völker erkennen möchten. In der Intonation vielleicht noch sympathischer drückt sich die „Tribuna" aus. Nur der klerikale „Eorriere d'Jtalia findet sich bemüssigt, einen ge-wissen Gegensatz zwischen Aehrenthal und der dent-schen Politik zu konstruieren. Danach habe Aehren-thal die Befreiung Oesterreichs von der angeblichen Bevormundung durch Deutschland mit Hilfe engerer Beziehungen zu Rußland zu erreichen gehofft, ein Ziel, da» zu erreichen ihn ein früherer Tod gehin» dert habe. — Bezeichnenderweise findet sich diese Auffassung auch in der „Now. Wremja", der man bekanntlich keine Sympathien für das Deutsche Reich oder für Oesterreich-Ungarn nachsagen kann. Politische Rundschau. Ist Oesterreich geldlich fiir einen Krieg gerüstet? Im letzterfchienenen Heft der vom März-Ver-lag (München) herausgegebenen Wochenschrift „März" ist ein aufsehenerregender Aufsatz über Aehrenthal Einigkeit", und daS Frauenburger „Singewohl", da» Zinter „Lurlei" haben höchstwahrscheinlich die Trinker nur in harmlose Gröhlstimmung versetzt. Bedenklicher in der Wirkung waren aber eine ganze Reihe anderer Biere, bei deren Spitznamen einem mitunter schon der Durst vergehen könnte. Der ostpreußische da» „Jammer", „Auweh" von Lützerode, das „Bauchweh" von Grimma, der „SchreckcnSgast" von Heilsberg, „Mord und Tod" von Köpenick und EiSleben, das Lauenburger „Es wird nicht besser", oder gar daS Riesenburger „Speie nicht!" haben ihre schönen Ehrentitel gewiß nicht völlig unverdient erhalten. Ungute Vorstellungen weckt auch der Name „Krabbel an der Wand", den sich der Merseburger Gerstensaft errang, und hoch-charakteristisch klingt ebensall» der Spitzname „Ich weiß nicht wie ..." für Buxtehuder Bier. Rauflustig stimmten der Schweidnitzer „Stier", das Danziger „Wehre dich" und angeblich auch der Hallesche „Puff", nach dessen Einverleibung die Trinkbrüder sich zu puffen begannen. Allerdings soll dieser Neckname doppelsinnig gewesen sein, insosern als dieses Bier auch dem, der es trank, einen »Puff" gab, der ihn nmwarf. Den Namen „Kater" erhielt dagegen daS Bier von Stade deshalb, weil „es kratzt wie ein Kater den Menschen, der sein Zuviel ge-trunken hat, deS Morgen« im Kopse". Aus eiue ver« teufelt nachhaltige Katerwirkung mußte man sich aber gefaßt machen nach dem Genuß des „Zizenille" in Nauen. Von ihm hieß eS: „Zizenille, — wer's trinkt, der liegt drei Tage stille!" erschienen, desse« Verfasser, der sich unter dem Pseu» donym Felizieu Stoll verbirgt, ein eingeweihter österreichischer Politiker sein dürfte. Als eine besonders wichtige Einzelheit ist der Aufschluß de» Aufsatzes über die finanzielle Lage Oesterreichs an» zusehen. Danach ist die Doppelmonarchie gegen-wärttg jeder finanziellen Kriegsbereitschaft vollkom« men bar. Die Staatsschulden dürften noch i« Jahre 1912 die dreizehnte Milliarde erreichen, während die verfügbaren Kassenbestände in Zis und Tran» — also der eigentliche Kriegsschatz — höchsten? mit 800 Millionen Kronen beziffert werden können. Dies langt gerade für den ersten Mobili-sierungstag. Einer Kriegserklärung müßte daher binnen 24 Stunden der Staatsbankerott folgen. Wie anders steht Italien da, dessen Auslagen für den Krieg mit Tripolis mit etwa 4 Millionen Lire für den Tag veranschlagt «erden, während dessen« ungeachtet sein letztes Budget nach dem eben bekannt gewordenen Expose deS Schatzministers mit großen Ueberschüffen prunkt. Diese traurige finanzielle Lage könnte wohl jene Heißsporne, die gewissenlos sür einen Krieg Propaganda machen, weil sie ihr teures Leben wohlweislich hübsch weit vom Schusse zu halten wissen, veranlassen, ihre Hetzereien einzu» stellen, selbst würden sie ja doch kaum gesonnen sein, obwohl immen» reich, ihr Vermögen für einen Krieg zu opfern, sondern diese» Opfer zu bringe», wäre gerade da» simple Volk gut genug. Das slawische Jeitungswesen. Die slawischen Blätter veröffentlichen eine Sta-tistik des slawischen ZeitungSwesen», in der nur die täglich, mehrmals in der Woche, wöchentlich und vierzehntägig erscheinenden, vor allem politischen p«. riodischen Schriften berücksichtigt sind. — Nach dieser Statistik gab es mit Ende des Jahres 1910 361 russische Tagblätter, 850 andere; 3 österreichisch-rnthenische Tagblätter. 24 andere; 78 polnische Tag« blätter, über 400 andere; 29 tschechische Tagblätter über 400 andere; 2 slowakische, 34 andere; — Lausitzerserben Tagblätter, 4 andere; 6 slowenische, über 100 andere; 17 kroatische (darunter 4 deutsche) Tagblätter, 230 andere: 24 serbische Tagblätt:r, 170 andere; 18 bulgarische Tagblätter, 180 andere. Aus Oesterreich entfallen 1896, auf Ungarn 210 slawische Zeitungen. Die journalistische Organisa-tion erscheint im „Allslawischcn Journalistenverbande" durchgeführt, dem 13 nationale Journalistenvereine mit 590 Mitgliedern angehören. Außerhalb des Verbandes stehen die russischen Journalistenorgani-sationen und eine Reihe polnischer Organisationen. Was im besonderen die Südslawen betrifft, so besitzen die Serben im Königreiche 19 Tagblätter und 126 andere, in der Monarchie 5 -s- 20. in Amerika 0 + 18, in der Türkei 0 -j- 2, in Montenegro 0 -j- 3 Zeitungen ; die Kroaten in Kroatien-Slavo» nien 14 180, Bosnien 2+10, Dalmatien. Jjtrien 1 -f 10, Amerika und andere 0 -f- 20 Zeitungen. die Slowenen in Oesterreich 6 Tagblätter -r 196 andere, in Amerika 0 + 4 Zeitungen. Der italienisch türkische Krieg. Die italienische Flotte hat eine neue „Helden-tat" zu verzeichnen. Sie hat Beirut, eine unge-schützte Stadt, bombardiert, die nur dem Namen nach türkisch ist.jn der aber viele europäische Interesse« auf dem Spiele stehen. Den Vorwand zu diese» Angriffe bildete das Vorhandensein zweier kleiner türkischer Wachschiffe im Hasen, der wirkliche Grund dürfte aber die Ungeduld der Italiener über die Enttäuschungen in Tripolis fein. Die italienisch« Regierung wünscht kriegerische Erfolge sür ihre Ma» rine und holt sie dort, wo die Lorbeeren am unge-fährlichsten zu holen sind. China. Die Kaiserin von China erklärt im Abdankung«, edikt den völligen und endgiltigen Verzicht der Dynastie, die niemals daran denken werde, irgendwelche Thronrechte geltend zu machen. Für ihren Eat-chlus; sei die Erwägung maßgebend gewesen, daß >ie Nation sich nicht im Interesse einer einzigen Familie zerfleischen dürfe. Schon die heiligen Bücher sagten, daß da» Volk nicht für den Kaiser, foaiera )er Kaiser sür das Volk da sei. Nachdem die Na-tion sich in ihrer großen Mehrheit für die repnbli-'anische SlaatSsorm entschieden habe, erfülle die Dy-nastie nur ihre Pflicht, wenn sie sich dem Wille» »er Volksmehrheit unterwerfe. — Wenn doch auch an verschiedenen europäischen Fürstenhösen endlich einmal diese bessere Einsicht die Oberhand gewinne« möchte! Der Wille der Volksmehrheit ist nicht 9hnura..r 17 übst all miaßgebeud sür die Entschlüsse der betreffen« de« Dynastie. Wir können wahrlich sehr viel lernen vvn „Chiuia ohne Zopf"! Aus Stadt und Land. Cillier Gemetnderat. Am Freitag den 1. März um 5 Uhr nachmittags ftndet eine ordentliche öffentliche GemeindeauSschnß-statt mit folgender Tagesordnung: Mitteilung der Einläuft. Berichte des Rechtsauischuffe« über: l. die Zuerkennung de« HeimatSrechteS in der Stadt Cilli betreffend: die Private Melanie Prögelhof, den «chneidermeister Franz Moloch, die Wäscherin Ur« snla Krainz und den Hausbesitzer Johann Dolinar. 2. eine Zuschrist des Deutschen Schulvereines wegen de» Beitrages sür das Volksschiilgebäude. Berichte deS UnterrichtSauSschuffeS über: eine Zuschrift des Stadtschulrates Cillr in Angelegenheit der Lkdrrr^chaltSreaelung und einen Erlaß deS steier« «idtischen LandeSschulrateS in Angelegenheit der Einführung des Knabenhandfertigkeitsunterrichte« an de, Volksschule in Eilli. Berichte des BauauSschuffeS über einen Amts« »orttag betreffend die Erlaffung grundsätzlicher Bestimmungen für die Verdauung der Grundstücke in Langenfeld und ein Baugesuch deS Josef Kostomaj. Berichte de« Finanzausschusses über: 1. die Be« kleidungSpauschal-Abrechnung der städtischen Sicher« heit^wache für 1911; 2. eine Eingabe des Freitisch-institutes an der Grazer Universität um Bewilligung eines Beitrages; 3. den Bericht der Landesbürger, schule in Cilli über die Verwendung des Lehrmittel« beitrage« sür daS Schuljahr 1912/13; 4. daSBau-grundkaufSanbot des Johann Koß; a. die Eingabe deS Lese« und RedevercineS der deutschen Hochschüler Germania in Wien um Bewilligung eines Beitrages; 6. einen Amtsvortrag wegen Entschädigung des Jakob PoSnitsch sür die Durchführung der DeS-Infektionen und eine Eingabe des Deutschen Lese« «reines in Graz um Bewilligung eines Beitrage«. Berichte des Gewerbeausschusses über: I. eine Eingabe um Leistung eines Beitrages für die erste untersteiermärkifche Handwerkerausstellung 1912 in Marburg; 2. den Tätigkeitsbericht der städtischen SicherheilSwache für daS Jahr 1911; 3. ein An« suchen deS Martin Baide um Verleihung einer Gastgewcrbekonzeffion; 4. ein Ansuchen der Kom-manditgefellfchaft Koroöec & Komp. um Verleihung einer Gastgewerbekonzesfion; 5. ein Ansuche» der Franziska Serutschar um Verleihung einer Trödlern« konzession; 6. ein Ansuchen des Peter Mayregger um Bcrleihung einer Kinematographenkonzeffion; 7. eine Eingabe des Alois Kronouschek betreffend die Uebertragung seiner Trödlereikonzession; 8. eine Eingabe der Maria Greco um Bewilligung der Gasthausverpachtung an Stesan Coch; 9. eine Ein« gäbe des Ernst Fanninger um Bewilligung der Gasthausverpachtung an Johann ivkatkowitsch und 10. das Ansuchen des Karl Stipanek um Verleihung der Konzession zum Betriebe der BaHnHoftestauration. Berichte dcS Mautaufsichisausschusies über die Eingaben um Bewilligung der Mautgebührenab« sindung und zwar: deS Stesan Krenn. des Peter Majdiö und des Johann Radej und den Rekurs mehrerer Besitzer in der Gemeinde Umgebung Cilli wegen Nichtbefreiung ihrer Fäkalienabsnhr von der Entrichtung der Mautgebühren. Bericht deS WasserleitungSauSschuffeS über den Rechnungsabschluß für das Jahr 1911. Der öffentlichen folgt eine vertrauliche Sitzung. Tod«sfälle. Zwei deutsche Frauen, die sich in unserer Stadt allgemeiner Wertschätzung erfreu-ien, sind in der Sonntagnacht vom unerbittlichem Tode aus dem Kreise ihrer Lieben geriffen worden. Frau Bertta Achleitner, die Gattin des Gemeinde« rateS, HamSbesitzerS und Bäckermeisters Herrn Josef Achleitner, ist im Alter von 49 Jahren einem lan« gen und ^schweren Leiden erlegen. Sie hinterläßt sechs Kind«r im jugendlichen Alter. — Einen erschütterndem Verlust hat Herr Zahnarzt Dr. Rudolf Sadnik erlitten, indem ihm seine Gattin Berta in der Blüte ihres Lebens im Alter von 33 Jahren entrissen wiurde. Die Verblichene, die vor wenigen Tagen tineeni Töchterlein das Leben geschenkt hatte, war eine '.Tochter des in unserer Stadt allgemein verehrten .Herrn RegierungSrateS und Gymnasialdirektors WndreaS Gubo, der die ihm so lieb ge» wordene Sötadt vor zwei Jahren durch ein dauern- deS Werk „Die Geschichte der Stadt Cilli" erfreut hatte. Die Leiche der Frau Berta Sadnik wird nach Zittau in Sachsen zur Verbrennung überführt. Die große Wertschätzung, welcher sich diese beiden braven deutschen Frauen bei der gesamten Bevölkerung un« serer Stadt erfreuten und die allgemeine innige Teilnahme, die den Hinterbliebenen entgegengebracht wird, kamen heute Mittwoch nachmittags bei den Leichenbegängnissen zum mächtigen Ausdrucke. Möge diese Teilnahme den Hinterbliebenen ein Trost »r ihrem bitterem Schmerze sein! An Stelle eines Kranzes für die ver« storbene Frau Berta Sadnik spendeten für den Deutschen Kinderschutz- und Fürsorgeverein Familie Rakusch öO Kronen, Herr Apotheker Rauscher und Frau 20 Kronen; ferner au« dem gleichen Anlaffe Familie Lindauer dem Vereine Südmark 2t) Kronen. Veränderung im politischen Forst« dlenfte. Der Ackerbauminister hat den Oberforst-kommissär Otto Panl in Laibach über eigene« An« suchen in gleicher Eigenschaft nach Cilli versetzt und mit der Versehung des forsileckmifchen Dienste» der politischen Verwaltung, im gleichnamigen Forstbezirke betraut. Die Heringfchmaus - Liedertafel des Cillier MLnnergefangvereines, welche die ausübenden Mitglieder am Aschermittwoch veran-stalteten, nahm einen äußerst lustigen Verlauf. Schon lange vor Beginn derselben erschienen die ge-ladenen Gäste, um sich ein Plätzchen im kleinen Saale des Deutschen Hauses zu sichern, der bereits um 8 Uhr abends voll besetzt war. Die VortragS« Ordnung, die mit flott hingeworfenen Bildchen aus der Künstlerhand des BereinsmitgliedeS Schön aus-gestattet und mit einem heiteren Vor- und Schluß« worte versehen war, ließ bereits durchwegs heitere Genüsse vermute». Schlag halb neun Uhr bettaten eine stattliche Anzahl Niggers mit weißen Westen, grellroten Halsbinden, den Zylinderhüten aus den krausen Köpfen und mit Sonnenblumen geschmückten Knopslöchern den Saal, was ungemeine Heiterkeit erregte, die sich noch steigerte, als diese Niggers mit den geschwärzte» Gesichtern sich als Mitglieder der Hauskapelle des Cillier Männergesangvereines entpuppten. Unter Anführung ihres bewährten Ober-NiggerS und Kapellmeisters (VereinSmitglied Stanek) brachten sie nunmehr eine Reihe auserlesener Musik-stücke zum Vortrage. Besonders hervorheben aber wollen wir die Ouverture zur Operette „Orpheus in der Unterwelt" vvn Offenbach, in der Herr Bruno Diermayer das Violinsolo und Herr Wenzel das Klarinettensolo geradezu meisterhaft spielten. Vorzüglich gelang auch daS schwierige Flötensolo dem Herrn Fritz Hoppe. Ebenso wurde Michaeli's ..Türkische Scharwache" trefflich gebracht, wobei sich die dynamischen Wirkungen äußerst gut machten. Den einleitenden Musikvorttägen folgten zwei Männerchöre. Der erste, eine Widmung des hoch-begabten Freundes des Bereines, Herrn Doktor Carletto Freyberger, (gewidmet dem Cillier Männer-gesangverein und seinem Sangivart Doktor Fritz Zangger), vertont einige Strophen aus Scheffels „Wildem Heere". Diese neueste Tondichtung de« Herrn Dr. Freyberger zeichnet sich durch flotte Er-findung und äußerst leichte Sangbarkeit aus. Der Chor ist zweifellos ein „Schlager", der feine» Weg aus dem obigen Gesangvereine heraus in die deutsche Sängerwelt machen wird. Die beiden letzten Sttophen mußten unter persönlicher Leitung des Tondichters wiederholt werden. Sehr herzig wurde Koschat'S Tanz-liedchen „Beim Haselwirt" zum Vortrage gebracht und mußten sich über stürmische» Beifall die Sänger ebenfalls zu einer Wiederholung entschließen. — Es folgte nunmehr ein heiteres Quartett „Die höchsten Bühm" (Vereinsmitglieder JanSky. Schmölzer, Schweriner und Wostry), die in Maske, sowie Vor-trag ungemein zur Erheiterung beitrugen. Ein leider nicht Allen ganz verstandenes Klarinettensolo „Die letzten Walzer eines Wahnsinnigen", bruchle uns Vercinemitglied Herr Wenzel zu Gehör. Das eigen-artige, wirklich an das Getue eines Wahnsinnigen gemahnende Tonstück wurde von Herrn Wenzel so-wohl musikalisch, als auch darstellerisch ausgezeichnet gespielt. Den Schluß der Vorträge bildete» aber, mals Musikstücke der Hauskapelle. von denen wieder Czibulka's lustiges Tongemälde „Ländliche Hochzeit" große Ansorderungen an daS Können jedes Einzelnen stellt. Mehrmals von Beisallsbezeugunge» unter-krochen, besonders aber nach dem Orgelspiele (Har« monium VereinSmitglied Charwat und Violoncell VereinSmitglied Wagner) mußte sich die wackere und ausdauernde Künstlerschar entschließe», Zugabe aus Zugabe zu bringen, um die beifaUSlustige» Zuhörer 8; befriedigen. Für weitere Unterhaltung sorgte der ereinv Philosoph Dr. KryptogrammuriuS und die Seite 3 am Abende erschienene Zeitung, die eine Fülle von Witz und Humor in sich birgt. Oeffentliches und VcreinSlebe» ist in ihr sarkastisch behandelt und wohl Jeder^ der diese Zeitung kaufte, wird an ihr noch lange Freude haben und sie immer wieder gerne lesen. Alles in Allem wieder »in äußerst gelungener Abend des Cillier Männergesangvereme«. wie wir ei von diesem Vereine ander« nicht erwarten. Der Musealverein der Stadt Cilli hielt am 22. d«. im Gasthause Dirnberger unter dem Vorsitze seines Obmanne< Herr» Professor Otto Eichler seine diesjährige Hauptversammlung ab. In derselbe» erstattete der Säckelwart Herr StadtamtSkontrollor Josef Schmidl den Kaffabericht. Der Rechnungsabschluß wurde vom RechnnngtprA» ser Herrn Fritz Rasch für richtig befunden und e» wurde dem Säckelwarte von der Versammlung »in« stimmig die Entlastung erteilt und ihm für seine überan« eifrige Mühewaltung der besondere Dank ausgesprochen. Der Kustos de« Vereines Herr Pro-feffor Engelbert Pototschnik berichtete hierauf ein« gehend über den gegenwärtigen Stand der Samm-lungen und insbesondere die durch Geschenke und Ankäufe erfolgten Neuanwerbungen. AIS besonder« wertvoll seien die Gräberfunde aus Reichen egg bei St. Georgen Sdb. anzusehen, die meist aus Bronze-stücken bestehen und in einem eigene» Kasten unter« gebracht werde,i sollen. Eine überaus wichtige Be« reicherung hat da« Lokalmuseum auch durch die Er« Werbung de« PraelaSdorfer Münzenfunde« erfahren, der im ganzen gegen 600 gut erhaltene Silber« münzen ans der römischen Kaiserzeit umfaßt. Leider ist die entsprechende Unterbringung diese« wertvollen Funde« kein Raum mehr vorhanden. Die Münzen können daher nicht zur allgemeinen Besichtigung ausgelegt, sondern müssen in einem Kasten ver« schlössen ausbewahrt werden. Der Verein ließ auch Grabungen in Gaberje veranstalten und man stieß dabei aus eine große Zahl von au« der Römerzeit herrührenden Tonscherben, Lanzenspitzen, Mefferklin» gen und Glasresten. Der Obmann Herr Professor Eichler sprach hierauf dem Berichterstatter im Na-men der Hauptversammlung den herzlichsten Dank für feine Mühewaltung aus, der er sich zu Nutz und Frommen des Vereines unterzogen hatte. Der Obmann Herr Profeffor Eichler erstattete hierauf einen umfassenden Tätigkeitsbericht und sühne aus, daß dem Vereine im verfloffenen Jahre leider viele wertvolle Stücke, unter anderem ein Teil der geolo-gifchen und mineralogischen Sammlung dadurch ent-zogen wurden, daß Herr Bergrat Ried! die Herausgabe der seinerzeit dem Lvkalmuseum überlaffenen Sammlungen verlangt habe. Ferner teilte er mit, daß das Ministerium sür Kultus und Unterricht dem Vereine für das Jahr 1912 zur Jnstandhal-tung der Burgruine Obercilli 1500 K. bewilligt habe und daß vom Herrn Stadtingenieur Ludwig Weffely bereits die nötigen Entwürfe fertiggestellt worden feien. Herr Professor Eichler überraschte ferner die Versammlung mit einer ersreulichen Nach-richt, daß dem Lvkalmuseum binnen kurzem von der Stadtgemeinde geeignetere Räumlichkeiten im Grnfei-gebäude zur Verfügung gestellt werden dürften. ' Schließlich berankte er noch, daß auch für da« nächste Jahr die Besitzungen des Vereine« am Schloßberge unter günstigen Bedingungen verpacht tet worden seien. Der Bericht de« Herrn Obmannes wurde von den Versammelten mit großer Besriedi-gung zur Kenntnis genommen. Hieraus wurde zum letzten Punkte der Tagesordnung „Neuwahl des Ausschusses" geschritten. Herr Johann Cwetano-witsch beantragte, den Ausschuß in seiner bisherigen Zusammensetzung für daS nächste Jahr wieder zu belassen, welcher Antrag einstimmig angenommen wurde. Der Ausschuß ,st sonach in folgender Weife zusammengesetzt: Obmann: Professor Otto Eichler ; Obmann Stellvertreter und KustoS: Professor Engel-bert Pototfchnik; 1. Schriftführer: Profeffor Joh. Jrauschek; 2. Schriftführer: Profeffor Franz Handl; 1. Säckelwart: StadtamtSkontrollor Josef Schmidl; 2. Säckelwart: Kausmann Franz Karbeutz; Oeko-nom: Sodawafferfabrikant Johann Maier; Bei-sitzer: StadtannSvorstand Dr. Otto Ambrofchitsch und Stadtingenieur Ludwig Weffely; Rechnuugs» prüser Buchhändler Fritz Rasch. Herr Karl Ferjen spricht dem Ausschusse für seine mühevolle Tätig« keit den herzlichsten Dank der Hauptversammlung aus. Herr Profeffor Eichler dankt für die gezollte Anerkennung und versichert, daß der Ausschuß auch in Hinkunft zum Nutzen bei Vereines und zum Wohle der lieben Stadt Cilli arbeiten wird. Hiebei svrcht er auch dem Herrn Stadtingenieur Ludwig Weffely, der seine wertvolle Kraft in den Dienst des Vereines gestellt hat, den herzlichsten Dank für seine eifrige Mitarbeit aus. C;:.c i Macht NumMr 17 Cillier Männergesangoerein. Für kom meuden Samstag laden die großen Maueranschläge zum beliebten „Jagaball" ein. Der Gerein hat es als seinen Stolz betrachtet, die Erwartungen der vergangenen Jahre auch Heuer wieder zu erfüllen, ja sogar zu übertreffen. Auch von der Weite haben viele SangeS- und Jagdsreunde ihr Erscheinen zu-gesagt, um der Huldigung der Jagdgöttin ..Diana" beizuwohnen. Soll doch zum letztenmal Frohsinn und Heiterkeit aus der Faschingszeit herübertönen. Der große und kleine Saal des Deutschen Hauses ist selbstverständlich der Feier entsprechend geschmack voll geschmückt. Verschiedene Bilden, zum gemüt lichen Sitzen im Walde praktisch eingerichtet, geben jedem Gelegenheit, sein Lieblingsplätzchen, sei es eine Annen-Ruh. Olga-Platz usw. auszusuchen. Im kleinen Saal wird sür den Magen das Haupt standsquartier aufgeschlageu sein. Dort gibt es tadel loses echtes Münchner Hosbräu, von dem die Kost probe so gut ausgefallen ist, daß sich jeder schon m>< Freude nach dem edlen Naß sehnt. Auch Fleisch und Würstel als Ergänzung zum harmonischen Ge-samtgefühl sind dort zu finden. Wem daS schwarze Bier zu stark ist, der findet auch gelben Stoff oder einen tadellosen Tropsen des Rebensaftes, damit jedem Besucher Rechnung getragen wird. Außerdem wird zum befferen Munden auch für das Gemüt gesorgt, indem daS allzeit lustige Vereinsorchester sür muntere Weisen und verschiedene Quartette für heitere Lieder sorgen werden, um so des Tage« Mühen und Sorgen vertreiben zu helfen. Der große Saal hat sein gewöhnlich ernstes Gepräge mit einer Waldlandschaft vertauscht. Gilt es doch, der Jagd-königin „Diana" ihren Aufenthalt recht angenehm zu gestalten. Dort ist der größte Teil des Gebietes für Tanzbeinschwingende eingerichtet; unter den Lauben aber laden verschiedene Plätzchen ein, die Erholungspausen angenehm auszufüllen. Trotzdem sehr viel geboten werden wird, findet keine Wurzerei statt. Es soll nur der Grundsatz Giltigkeit haben: «Jeder alles für sich." Wer deshalb noch einmal einen vergnügten Abend durchmachen will, wer echte deutsche Gemütlichkeit und Fröhlichkeit liebt, der ver säume nicht den 2. März. Musikoerein in Cilli. ver Cillier Musik verein veranstaltet am Montag den 1*. März sei nen ersten diesjährigen Kammermusikabend, der durch die Mitwirkung von Gästen besonderes Jntereffe er« wecken wird. Fränlein ValeSka Petritschek wird Lieder von Brahms und Wolf sowie einige der fei teu gehörten „Schottischen Lieber" von Beethoven (mit Triobegleitung) singen. Ferner werden Herr Kapellmeister Theodor Christoph aus Laibach so-wie die Herren Dr. Anton Rojic, Dr. Franz Horak und Dr. Otto Üallab mitwirken. Zur Ausführung gelangen außer den erwähnten Liedern das Klavier-trio in H-dur op. 8 von Johannes Brahms und die Violincellosonate in F-dur op 0. von Richard Strauß. Sektion Cilli des D. u. Oe. Alpenvereines. Am 24. März veranstaltet die Sektion Cilli im kleinen Saale des Deutschen Hauses einen Vortragsabend mit Lichtbildern. Herr Dr. Albert <)t>, der Vorstand der Schwesiersekiion Graz, hat sich bereit erklärt, über bte neue Artnr v. Schmidt-Hütte am Dössensee, sowie über Bergfahrten in den hohen Tauern zu sprechen. Theaternachrichten. Exls Tiroler Bühne, die jetzt am Marburg« Stadtihealcr mit großem Erfolge Vorstellungen gibt, veranstaltet, wie schon gemeldet, an unserer Bühne mehrere Ausführungen und zwar Sonntag den 3. Mär; um 3 Uhr nach-mittags bei ermäßigten Preisen den ländlichen Schwank „Die Salonbäuerin" von Z. Willhardt, abends halb 8 Uhr die vieraktige Komödie von Rudolf Brix »Das Gnadenbild oder der Sieg der Jungfrau", Mittwoch den 6. März folgt Ganghofers „Der heilige Rat" und Donnerstag den 7. März SchönherrS „Glaube und Heimat". Wir find überzeugt, daß die genußreichen Abende, die unseren Theaterbesuchern bevorstehen, auch äußerlich durch einen recht zahl-reichen Besuch unseres Sladtlheaters werden gewür-digl weiden. K. ft. priv. Böhmische Union-Bank. Die Direktion der k. k. priv. Böhmischen Union-Bank hat in der kürzlich stattgehabten Vorstands-sitzung den Rechnungsabschluß sür das Jahr 1911 vorgelegt. Einschließlich deS GewinnvortrageS aus dem Jahre 1910 stellt sich nach Abzug der Ver-waltungSkosten, Steuern und Gebühren der bis-ponibleReingewinn auf K. 5,039.768.17 (-j- 330.151). Der Vorstand beschließt über Antrag der Direktion, der Generalversammlung die Verteilung einer Di-vibende von 7 Prozent oder K. 14 wie im Vor-jähre vorzuschlagen, weiters zu beantragen, baß K. >500.000 dem Reservefonds, 100.000 dem Pe.isionSverein für die Beamten und Diener ,uge wiesen werden und der nach Bestreitung der Tan tiemen und Remunerationen erübrigende Rest von K. 284 256 aus neue Rechnung vorzutragen sei. Das Gewinn- und Verlustkonto wird in der nachstehenden Aufstellung ausgewiesen: Einnahmen: G.-winnoottrag vom Jahre 1910 R. 188.975 (-f- 53.745), Zinsen und Provisionen von Wich» sein, Boclchaffen, Wertpapieren und auS »en Koniokarren-len,abzii«Iich gezahlter PasnozinsenK.7,5I0.!»5(-^»sz 727). Ertragnisse d«6 Bank» und ÄarenkoKMissionsaeschäsies Ä. 3,042.478 (-f- 798.038), zusammen k. 10 541.6 <8 (-f- 1,220.510). AuSqaben: Gehalt« und Löhnungen K. 1,773.61» (+ '81.897), Spesen: Miete, Bureauersordernisse, Porto, Äeiträge zum Pensionioerein usw. K 1.780.857 (-|-837.971) »teuern und Gebühren «. 1,357.396 (-f 270.615), Abschreibung am Inventar und an Forderungen Ä. 590.054 (+ '230.173), G-winn per Saldo K. 5.039.768 (4-3Z0.1SI) zusammen K l0.54l.688 (-f 1,'220.510). DaS Bilanzkonto wird folgendermaßen anSge-wiesen: Aktiven: Kafsenbestände .ff. 5,440.243 (+ 527 971) ©(feilen laut Bezeichn,» K. 13.731.092 (+- 1,781.233). Syndikat», und Koinmandittxteiligung Kconen 5.869.519 (—691.095). Wechsetp.ilteseuille: ») Wechsel in Kronen Währung 5k. 62,963.94$. b) Wechsel in fremder Währung ». 4.842.621, zusammen K. 67,346 569 (-|- 88.124) R-ali' taun und Bankgebäude in Prag. R- ch-.-iderg. Äablonz. Saaz. Hohenelbe, Salzburg und Pilsen «. 8.178.387 (4- 195.880), Inventar Sl. 303.029 (4- 25.210), Debitoren der Bank- und Warenabteilung so vie Guthaben bei Sanken und Bankiers Ä. 225.350.824 (-f- 13.866.2J8), Summe der Aktiven Ä. 319/221.502 (-(- 15,791.956). Passiven: Aktienkapital 250 000 Stück Aktien » Kr. 200 gleich K. 50.000.00!), Geldeinlagen: ») ge^en Kassa icheine K. 158.600, b) gegen Einlagsdüchsr K. 81,334.3)1, »Mammen K. 81,542 »04 (-f 3,115.154), Tratten «. 8,170 898 (r 3,736.834), unbehvbene Dividenden K. 6653 (—3091), Sie)eroe,ond«: »> Reserv-sondj I ft. 4.61 ».000. b) Bau-«feroe für die Bankgebäude K. 300.000. e) Sp-zialreseroe I 32 der Statuten, «. I.OOO.OOO, d) Kap talreserve K. 6,820.000, zuiaminsn K. 12.7 ,0 000 (-j. 2S0.000), Reserve sondS der Krediiteilaeiimer (Filiale Qlmü?) K. 22017 (> 1313). S, licht zu entwickeln, und einen eigene» Ausschuß mit der Durchführung diefes Beschlusses betraut. Dem Leiter dieses Zweiges der Ottazrnpp »arbeit gelang eS im», in 4 Monaten so schöne Ersolge zu erzielen, daß man dieselben wirklich nur rühmen kann. Es wurden u. a. zum Absatz gebracht: 16.500 Zahl-zettel, 1000 Stück Lose, 1000 Marken, 7000 Kar-ten n. v a. Der Wert dieser Berkaufstätigkcit er-gibt samt Sammelbüchsen die Summe von 810 St., was in Anbetracht der mühseligen, bei dem zuge-knöpften, egoistischen Wesen der Menschen außerdem verdrießlichen Arbeit eine hohe Summe völkischer Tatkraft voraussetzt, die nur in einer strammen Ortsgruppe zu erzielen ist. Den „deutschen Auhenposten in Eu-ropa" ist da« Februarhest der Südmarkmitteitun-gen gewidmet; der Wirtschaftsgeograph Professor Dr. Georg LukaS gibt eine zusammenfassende Dar» stellung der deutschen Außensiedelungen; sodann werden die völkischen und wirtschaftlichen Borteile derselben sowie deren ZukunftsauSsichten einem fach-lichen Urteile unterzogen und aus dieser Bewer-tungSweife wird für die SchutzoereinStätigkeit jene Einsicht gewonnen, welche Voraussetzung einer zweck« mäßigen Schutzarbeit ist. die zielloser «raslvergeu. dung ausweicht und nur dort kräftig Einflußnahme übt, wo wichtige völkische und wirtschaftliche Zu-kunftSwette sür das Bolksganze ,u entwickeln oder zu erhalten sind. Der Laie aber erhält eine an-schauliche, brauchbare Nebersicht über die wichtigsten europäischen LagerungSgebiete unserer so vielfach verstreuten ValkSfplitter. Die Südmarkmitteilungen sind das billigste aller Schutzoereinsbläiter-, der Be-zug derselben kostet halbjährlich nur eine Krone. Kartenneuheiten. Die Südmark hat wie-der die Zahl ihrer Bilderkarten durch neue Aus-gaben vermehrt und damit besonders ihren Vorrat an gehaltvollen Darstellunzen heimatlicher Volks-bräuche wertvoll ergänzt. Der Bilderfolge aus der fagennmfponnenen Wachau sowie jene aus Roseggers Bauerngeschichten reihen sich würdig künstlerische Darbietungen auS dem Volksleben der Steuer, Kärntner, Tiroler und Salzburger an: Eisschießen. Rangeln, Trutzliedersingen. Dorftanze, Hochzeiten, Alm- und FesttagSgebräuch: in banter Abwechs-lung. Liebhaber deS „Volkstümlichen" werben diese hübschen Karten, bie sich auch in jeber künstlerischen Kartensammlung sehen lassen können, gerne erwer-ben und zur Verbreitung empfehlen. Rosegger-Baustein der deutschsteiri-schen Mittelschüler. Auf mehrere Anfragen sei mitgeteilt, daß für diesen Baustein bei der Hauptleitung des Deutschen SchulvereineS bislang rund 600 Kronen eingelaufen sind und daß die Werbe-arbeit für den Baustein von der „Tafelrunde dem-scher Studenten in Graz" geleitet wird, die auch alle auf den Baustein bezüglichen Auskünste erteilt. Spenden für den Baustein sind jedoch nicht an die Werbestelle zu richten, sondern an die Hauptleiungt des Deutschen Schulvereines (Wien 6, Linke Men-zeile 4), und zwar mit dem Vermerke,Beitrag zum Rosegger-Baustein der deutschsteirischen Mittelschüler". Um rege Sammeltätigkeit in MittelkchUerkreisen wird gebeten. Einbruch im Dianabade. In der Nacht zum 20. ds. wurde in die Badeanstalt „Diana" am Rann eingebrochen. ES wurden Badewäsche. Kämme und andere Einrichtungsgegenstände gestohlen. Der Schaden ist nicht unbedeutend Meister Lampes Besichtigung unserer Stadt. Sonntag nachmittag staltete Meister Lampe unserer Stadt einen kurzen Besuch ab. Woher er kam und was er wollte, ist nicht bekannt. Auf ein-mal tauchte er in der Grazerstraße auf und wandelte ganz gemächlich, an der Ecke den postenstehen den Wachmann anglotzend, burch bie Bahnhofgasse ans ben Bismarckplatz, von wo er dann verschwand. Es war immerhin eine Frechheit dieses wagehalsigen Bewohners unserer Wälder, sich an unsere tüchtigen Jäger so nahe heranzuwagen. Bon der Blaona posojilnica. Bor Iah-ressrlst, als bie Glavna posojilnica bereits in Kon-kurs verfallen war, gab der eingesetzte Liquidation», ausschuß den Einlegern die tröstende Versicherung, daß keiner der Einleger auch nur einen Heller ver-licreit werde. Man hat sich damals diesen optimisti-Ichen Aeußerungen nicht angeschlossen, sonder» be-tont, baß vor Klärung ber verworrenen Finanz-und Rechtslage eine bestimmte Zusage ben Einlegern nicht gemacht werden könne, denn eine Genossen schast. die mit Millionen so elend und gewissenlos wirtschaftete, wird sicher auch in vielen anderen Punkten, so mit der Haftung der Mitglieber usw,, nicht immer den richtigen Weg gegangen sein. Bei )en Laibacher Gerichte» sind nun eine große An zahl von Prozessen anhängig, in denen^ hastend« Mitglieder die Entscheidung der Richter darüber be-Zehren, daß sie mangels Einhaltung ber notwendig, sten Vorschriften und Satzungen der Genossenschaft niemals rechtlich als Mitglieber ber Glavna poso jilnica gelten konnten. Es ist gerabezu haarsträubend. wie da bei der Neuaufnahme von Genossen« schastSmilglieoern verfahren wurde. Die Darlehen würben entweber kurzerhanb von einem Beamte» ohne vorherige Genehmigung bes VerwaltungSrates bewilligt und ausgezahlt oder auf Anweisung det ehemalige» Präsidenten Dr. Hudnik flüssig gemacht. Manchmal unterschriebe» die Darlehensnehmer die BcitrittSscheine, manchmal auch nichl und in manchen Fällen hat der Beamte Rogelj nach eigenem $e< stänbnisse Namen von Darlehensnehmern auf die BcitrittSscheine gesetzt. Die bisherigen erstinstanz-lichen Entscheibungen haben überemstimmenb dahin erkannt, baß diejenigen, die nicht Vorschrift»-mäßig als Mitglieber aufgenommen wurden, nicht als Mitglieder zu betrachten sind. Die weiteren Instanzen haben noch nicht gesprochen. Dringt die Anschauung beS ersten Gerichtes burch. bann ist die finanzielle Lage ber Glavna posojilnica geklärt: ES bleiben im ganzen 43 haftenbe Genossenschaftler, bie zum größten Teile vermögenslos siab. Die Einleger verlieren in biesem Falle ihre gesamten Ei», lagen, was umso bitterer wäre, als die Mehrzahl Ruuunc? 17 der Betroffenen dem Arbeiter- und dienenden Stande angehört. Aber selbst wenn der strenge For-malismns vor den oberen Instanzen nicht stand-halten könnte, und die Entscheidungen Mitgliedschaft und somit Haftung aussprechen würden, wäre das finanzielle Ergebnis der Prozesse nicht viel mehr als ein rein akademisches. Die Mitglieder haben in der Zeit nach dem Zusammenbruche nicht nnver-sucht gelassen, um bei der drohenden Haftung ohne ledes Vermögen dazustehen. Das Schicksal der vie« len Einleger wird in jedem Falle ein bedauern?-werte» und die Anklagen gegen unsere Genossen-schaftsgefetze. die ähnliche Zusammenbrüche und Volksschädiguugen auch in der Zukunft nicht aus-schließen, werden von den vielen um ihr Hab und Gut Gebrachten mit Recht erhoben werden. Der Kirchenbau in Dol bei Hrast-nigg. Ja der kleinen Pfarrgemeinde Dol bei Hrattnigg wurde eine neue Kirche gebaut, welche un-gesähr 179000 Kronen rostet. Da durch Spenden nur 79.000 Kronen ausgebracht wurden, müssen die 100.000 Kronen unter die Steuerträger der Pfarr-gemeinde im >tonkurrenzwege aufgeteilt werden und es ist begreiflich, daß eine so riestge Summe die zum grüßten Teile armen Steuerträger fehr schwer belastet, müssen sie ja doch für die Kirche fast das Zehnfache der Jahressteuer entrichten. Dieser Be-trag ist entweder sofort oder aber in zehn Jahres-raten zu begleichen, in welchem Falle jedoch vier-dreiviertel Prozent Zinsen zu bezahlen sind. Infolge dicier ungeheuren ZahlungSanforderungen seitens des KirchenkonkurrevzausschujseS. au dessen Spitze der Kaufmann Franz Maicen in Dol steht, ist unter der Bevölkerung, die zum vorwiegenden Teile auS kleinen Bauern und Berg- und Fadriksarbeitern, die kleine Anwesen besitzen, besteht, eine allgemeine Er. bulerung ausgebrochen, ,umal ja die meisten Besitzer schon durch freiwillig? Spenden und kostenlose Fuhr-werkSleistungen nach ihren Kräften zum Kirchendaue beigetragen haben. Die Erbitterung ist umso größer, als nun noch geplant wild, neben dem ohnehin fehr ge-ränmigen Pfarrhofgeliäude im laufenden Jahre noch eine eigene Kaplanei und Wirtschaftsgebäude zu er-bauen. Der Bau wurde nicht vom Kircheukonkurrenz. aus'chusse selbst, sondern vom Pfarrer Anton Beternik geleitet, so daß bezüglich der gemachten Ausgaben eine Kontrolle nicht besteht. Ein unmenschlicher Gatte und Vater. Nach einer Mitteilung aus Tüffer ist die Frau des Manres Bale.ttin Biedermann in Gairach schon feit ö Iahren an einem Lungenleiden, welche« sich in letzter Zeit verschlimmerte, erkrankt. Anstatt sich um sein armes Weib zu kümmern und einen Arzt zu Rate zu ziehen, behandelte der Gatte sie roh und uderlicß sie ganz ihrer Hilflosigkeit. Er kam nur selten nach Haufe und gav kaum so viel Geld, daß die arme Frau sich und ihrem Kinde etwas zum Irfün kaufen konnte. Seit einiger Zeit war sie nun nicht mehr zu sehen. Dies siel de» Leuten aus und als über ihre Veranlassung die Gendarmerie im Hau'o erschien, fand sie daS arme Weib in einem erbarmungswürdigen Zustande, bis zum Skelett ab-gemagm in einem Bett», voll Unrat und Lumpen, ^m gleich elenden Zustande war daS kleine Kind. Die Gendarmerie veranlaßte die Ucbersührung der beiden in das Krankenhaus und erstattete gegen den rohen Gatten die Anzeige. Ein gewalttätiger Infanterist. Am U. d. entstand in Gaberje zwischen dem Taglöhner Joliann^Borovinsek und dem Landwehr'Jusaitteristen ^ojef >isuhodolcan aus geringer Ursache ein Streit. Um diesem ein Ende zu machen, packte der Jnfan-rerist den Taglöhner und warf ihn mit solcher Wucht m den Straßengraben, daß er mehrere Rippen-brüche erlitt. Borovinsek wurde in das Allgemeine Krankenhaus nach Ellli gebracht. Ein netter Passagier. Der Besitzer Joh. Resnitz Erstieg kürzlich in Reichcnburg bei Rann den Zug. Stark angeheitert, verlor er seine Fahrkarte. Als der Komdukteur ihn um diese fragte, gab er ihm die nötige Aufklärung. Dieser aber hielt ihn sur einen S-chwarzsahrer und verlangte die Nach, jahlung. Re«nik fühlte sich in seiner Ehre gekränkt, begann einen Streit und gab schließlich dem Kon-dukteur eine iderartige Ohrfeige, daß er an die Wag. goniür flog. Gegen den netten Reisegast wurde die Anzeige erstatttet. 3« die: Schneidmaschine geraten Der «entzerSsohn Anlon Rates in Unise bei Ponigl ge-riet mit der linken Hand in die Futterschneidma» schine. Diese- wurde ihm gänzlich zerquetscht. In schwerverletztenm Zustande wurde Ratej am 20. d. in das Krankenhaus nach Cilli geschafft. »eraiuglüdlt. Am 22. dS. trug der Be. fitzerSsohn Atlnton Babic au» St. Katharina bei Deutsche Wacht Trifail zwei Sägeklötze zum Sägewerksbesitzer Je« senfek. Babic stieß aus Spaß mit einem der Klötze dem Jesenfek in die Brust, wodurch dieser so un-glücklich zu Boden fiel, daß er außer einer Ber-letzung am Kopfe eine schwere Gehirnerschütteruno erlitt. Neue Hundertkronennoten. Die Direk-tion der Oesterreich-ungarischen Bank beabsichtigt, die erst seit zwei Jahren im Umlaufe befindlichen Hundertkronennoten einzuziehen und durch eine neue Type zu ersetzen. Die Ursache sür die Einziehung liegt vornehmlich in dem Umstand, daß in der letz, ten Zeit eine Anzahl sehr gelungener Falsifikate sich im Umlauf befand. Das Format dürfte beibehalten werden und ebenso die blaue Farbe, da diese er-sahrungSgemäß der zersetzenden Wirkung deS Lichtes den größten Widerstand leistet. Die neuen Noten werden mit Berücksichtigung aller jener Erfahrungen hergestellt werde», die der Notentechniker im Laufe der letzten Jahre gemacht hat. Eine Südmark - Sammelbüchse ge-stöhlen. AuS Gonobitz schreibt man.- Am Fasching, dienstag gelegentlich deS Massenbesuches in den hiesigen Gasthäusern wurde im Caf6 „EverS" eine wohlgefüllle Südmarkbüchfe gestohlen. Bom Diebe fehlt jede Spur. Teichwirtschaftlicher Lehrkurs an der steiermärkijchen Landes - Ackerbauschule Grottenhof vom l. bis einschließlich 3. April d. I. Die Bor° träge hält Herr Fachlehrer Rudolf Krakofzik, be. eidrter Sachverständiger im Fischereiwefen, und zwar täglich von 9—12 Uhr vormittags und 2—6 Uhr nachmittags. Der Unterricht wird kostenlos erteilt, für Wohnung und Berköstigung haben die Teilnehmer selbst auszukommen. Die Landes-Ackerbau-schule Grottenhof ist vom Endpunkte der elektrischen Straßenbahn Graz(Annensäle)—Wetzelsdors in 22 Minuten zu erreichen. Anmeldungen sind bis läng, stens 25. März an die Direktion der steiermärki-schen Landes Ackerbauschule Grottenhof Post Wetzels. dorf bei Graz zu richten. Rann a. d. S. (Schul verein — Deutscher Turnverein.) Am 17. ds. hielt die Ortsgruppe des Deutschen Schulvereines ihre 23. Hauptversammlung ab. Der Obmann HanS Janesch erstattete den Tätigkeit^ und Säckelbcricht. "ach dem die Ortsgruppe 126 Mitglieder zählt, die 260 K- Mitgliedsbeilräge leisten. Die Stadtgemeinde Rann spendete 100 St.; an sonstigen Speu-den liefen 48 96 K. ein, sowie ein Gründerbeitrag von 50 st. Insgesamt wurden 458 96 St. an die Hauptleitung eingesandt. Der von der Ortsgruppe unterhaltene Kindergarten wurde von 30 Kindern besucht. Zur Erhaltung de« Kindergartens spendete der Deutsche Schulverein 700 K., die Sparkasse der Stadtgemeinde Rann 400 K., die Herrschaft Rann das nötige Brennholz; die Stadtgemeinde Rann stellte kostenlos die nötigen Räume bei. Allen Spendern sprach die Hauptversammlung den herzlichsten Dank aus. Weiter teilte der Borsitzende mit, daß das Hauptleitungsmitglied Architekt Peyer die Pläne sür den Schulban bereits verfaßt und eingesandt hat und daß mit dem Bau noch im lau-senden Jahre begonnen wird. Die Neuwahl hatte nachstehendes Ergebnis: Obmann: Dr. HanS Ja-nefch; Stellvertreter: Karl bei Eott; Schriftführer: Josef Masek; Stellvertreter: Hugo Niemtschick; Säckelwart: Binzenz Tschebull; Stellvertreter: Joh. Zechncr. Den ausgetretenen Vorstandsmitgliedern Lehrer Rudols Renlmeister und Lehrerin Karoline Pototschmk sprach die Hauptversammlung den Dank sür ihr bisheriges Wirken aus. — Anschließend daran tagte die Hauptversammlung des Deutschen Turnvereines. Der Sprechwart Dr. Hans Janesch hob in seinem Tätigkeitsberichte besonders die Wie-Herausnahme des Turnbetriebes und die Verdienste hervor, die sich Turuwart-Stellvertreter Gustav Pai-basch darum erworben hatte. Die Sängerrunde veranstaltete da« Bundcssingen der südsteirischen Ge-sangvereine, dessen Kosten Stadtgemeinde und Spar» kasse bestritte», wofür ihnen der beste Dank ansge-sprochen wurde. Weiter gab sie eine heitere Lieder» tafel und wirkte bei den Veranstaltungen des Deut-schen HeimS und beim Schulfeste in Lichtenwald mit. In de» Turnrat wurden entsendet: Sprechwart: Dr. HanS Janesch; Stellvertreter: Otto Fischereder ; Schriftwart: Franz Swoboda; Säckelwart: Adolf de Costa; Turnwart: Gustav Paidasch; Stellvertreter: Ernst Schmidt; Zeugwart: Richard Knie-wasser. Die Sängerrunde wählte August Faleschini zum Obmann. Dr. Hans Janesch zum Ehormeister, Jng. Albert Kolenz zum Stellvertreter und August Kapser zum Schriftwart. Letzter wurde auch Fah-nenjunker. Dem ausgetretenen Ehormeister Lehrer Seite 5 Rentmeister wurde der Dank ausgesprochen. Auge-regt wurde die Gründung einer Altherren- und einer Fechterriege. Vermischtes. Ein fideles Herzogtum. In der ila-lienischen Zeitschrift „Rassegna Nazionale« veröffentlicht Lesare Sardi eigene und anderer Leute Enn-nernngen an das eigenartige Leben, das man in der Zeit von 1814 bis 1859 in dem Herzogtum Lucea führte. Es ging dort überaus fidel zu. und das Volk machte vor allem die Soldaten und die Schutzleute de« kleinen Ländchens zur Zielscheibe seines Witzes. Einmal wurde in Lncca zu nacht-schlafender Zeit in der Nähe des San Leonardo-Bogens unter großem Geschrei eine Schlägerei simu-liert; einer nur blieb unbeweglich und wie tot auf der Erde liegen. In ihrem Eifer sahen die laufen-den Hüter der öffentlichen Ordnung nicht den lau-gen Draht, der quer über die Straße gespannt war, und lagen im nächsten Augenblick aus der vermeint-lichen Leiche, die sich bei näherer Besichtigung als eine aus einer Slosternifche entfernte Statue de« Heiligen Antonius entpuppte. Einem Hauptmann Zibibbi hatte einmal jemand an Stelle der Degen-klinge eine lange Straußenfeder in die Degenfcheide gesteckt, und man kann sich denken, welche Heiter-keit sich des Volkes bemächtigte, als der Herr Hauptmann gerade während einer Parade vor dem ttrzog martialisch den seltsamen Degen aus der cheide zog. Wer ist eigentlich das schöne Ge. schlecht? Bis dato glaubte man allgemein, das seien die Frauen. In Brooklyn hat nun aber kürz-lich eine gelehrte Dame in einer Frauenversamm-lung diese Frage erörtert, wobei sie zu der Schluß, solgeruug gelangte: die Männer seien viel schöner. Wiederholt wurde die Dame von den Damen unter-brachen, einmal mußte sogar eine Pause gemacht werden, damit man sich von dem grenzenlosen Schreck erholen konnte. Schließlich stimmte man aber doch der Vortragenden kleinlaut bei: der männliche Körper hat seit der Zeit der alten Griechen seine Kraft, Gesundheit und damit auch die Schönheit der For-men behalten, der weibliche Körper aber ist völlig mißgestaltet durch das Korsett, hohe Absätze, hohe Kragen, durch die unnatürliche Kleidung usw. Ge fünde, schöne Frauen, so sagte die Rednerin, werden immer seltener, schöne Männer gäbe es zu Millionen. Die Dame ist sehr freimütig, wird aber trotz allem nicht überall Zustimmung finden. Das Opser der Frau. Es war in einem Dörfchen in Westfrankreich. Der Markttag hatte allen reiche Ernte gebracht und so saß denn am Abend die ganze Gesellschaft um den Bier- oder besser Weinttsch. Zum Zeitvertreib spielten der Hufschmied und der Tischler eine Partie Piquet; um die Sache interessant zu machen, spielte man um Geld. Und so kam eS, daß der Tischler seinen ganzen Verdienst bis auf den letzten Sou verlor. Aber er beugte sich dem Schicksal nicht; er hoffte vielmehr, daß auch ihm die Glücksgöttin lächeln würde, und kurz entschlossen, bot er seinen schönen, prächtigen Schnurrbart, beiläufig gesagt der Stolz der Ehefrau, als Einsatz an. Aber o Grau«! Auch der Bart teilte da« Schicksal der vielen Sous, die schon aus der Tasche unseres lieben Tischlers in die des vom Glück begünstigten Hufschmiede« ge-wandert waren. Der Tischler war ein Mann von Ehre; er hielt sein Wort, und so forderte er denn seinen Partner aus. daS zu nehmen, wa« ihm zu-stände. Der Hufschmied schärfte das Rasiermesser und wollte gerade zum größten Leide des Pechvogels beginnen, ihn seiner Zierde zu beranben, als die Frau Tischlerin wie eine Furie in daS Lokal stürzte. "WaS. Sie wollen meinem Manne den Schnurr' bart abschneiden? Niemals, so lange ich lebe! Lieber will ich meinen Zopf opfern," rief sie aus. Der glückliche Gewinner war einen Augenblick ver. dutzt, dann aber nahm er das Angeb-t lächelnd an. Die „Operation" fand statt. Man hatte eine Lö-sung gesunden. Der Schnurrbart war durch den Edelmut der Frau Tischlermeisterin gerettet. Der Olymp in Flammen. Der sagen-umwobene Olymp, dieser an der Nordgrenze von Thessalien gelegene GebirgSkamm. der im Altertum als der Sitz der Götter gefeiert war, steht seit einigen Tagen in Flammen und alle Versuche, den Brand zu löschen, haben sich als vergeblich erwie-fen. Der Olymp ist dicht mit Tannen- und Laub-Wäldern bewachsen, und diese Waldungen bilden seit jeher einen Schlupfwinkel für die griechischen Riu-verbanden. Der Fall «duard Richter spielte sich be- Seit« 6 kanntlich auch hier ab. Man glaubt, daß die griechischen Räuber die Wälder in Brand gesteckt haben, um die türkischen Soldaten zu verscheuchen, von »eichen sie bis in diese dichte Wildnis verfolgt wor-den sind. Das Steigen der Arbeitslöhne in O e st er r ei <$. Der Jahresbericht der Ab-teiter-UnfallverficherungSanstalt für Nieberösterreich in Wien pro 1910 ist soeben erschienen. Er gibt auch Anhaltpunkte für die Beurteilung der Entwick-lung der Arbeitslöhne. SttrH- IU4- daS unS vorliegende, neueste Rezeptbuch 0 einer auch nur oberflächlichen Prüfung unterzieht. EI sind in der Hauptsache Rezepte für Mehlspeise». Bäckereien und sonstigen Süßigkeiten u. zw. solche, die in der einfachsten und bescheidensten Küche mit den geringsten Mitteln ausgeführt werden können, aber auch dem feinsten Tisch iu ihrer Schmackhaftig-fett und Wohlbekömmlichkeit Ehre bereiten. Da» Biichel ist 72 Seiten stark und enthält eine Menge WisfenSwerteS. Man bekommt eS gratis in allen einschlägigen Geschäften oder aber auch direkt veo Dr. A. Oetker, Baden-Wien und empfehlen wir un-feren verehrlichen Leserinnen eine Postkarte dafür zu opfern. De ölst ein bitt Fipr, rniMi wie du unter Menschen gehst: mit roter Nase stockheiser, ächzend, t'öbnend und hustend, girrn Katarrh kann natürlich jede.- mal bekommen, ab« dann tut man doch jofoit etwas dagegen, tarn/ man die Chose bald wiedir lo» wird. Ich ver-wende stet» FayS ächte Sodener Mineral-Paftive«, 1 die ich sür flr. 1.25 in irgend einer Apotheke rber Drogerie taufe, und ich bin mit meinen ttataribn immer fertig geworden, «he sie noch recht mm Au» brach tarnen. Lab dir raten und tue desgleichen. MEINE ALTE Erfahrung ist und bleibt, da« zur Bertreibung von Sommersprossen sowie zur Erlangung und Erhaltung einer »arten, weichen Haut und eine« weihen Teint« leine bessere Seife existiert al« die weltbetarinte Steckenpferd »Lilienmilchseis«, Marke Steckenpferd, von Bergmann & Co., Teilchen a/5. — Da« Stück zu 80 h erhältlich in Apztheken. Dr«-gerien, Parfümerie- und allen einschlägigen Geschälten. — Dergleichen bewährt sich Bergmann'S Liliencr»»« „M omta" wunderbar zur Erhaltung zarter, weiter Tamenhände; in Tuben zu 70 b überall erhältlich. Kaufen Sie nur das Vollkommenste! Bemington-Maschinen schreibe!, editieren e. subtrahieren! Konkurrenzlos I Die Beaten! Glogowski & Co. k. o. k. Hoflieferanten Graz, Joanneumring 8, Telefon 384. I Aufklärungen unverbindlich l Prospekte gratis and franko. \nna Gubo als Eltern. als Tochter. ?°""r "___Beul,-die Wacht Sc ite 7 K. k. priv. Böhmische Union-Bank. Kundmachung betreffend die Ausübung des ßezugsrechtes auf Nominale Zehn Millionen Kronen neue Aktien. In teilweiser Ausführung dieses Beschlusses schreitot nunmehr der Vorstand der k. k. priv. Böhmischen Union-Bank zur Eaai«isloil, von Zehn Millionen Kronen. d. s. 50.000 Stück neuer Inhaber-Aktien ü K 200.—. lnmratiKTa «««.'ISÄt 7"m Kur8C I!n K 26°— P2f StDck *uzsl*,ich 5% Zinsen vom 1. Jänner 1913 vom Nominale bis zum Ein«ah- irÄÄÄ'r'11jHnBcr -°° ■*»«<•< <«bomudM WÖWATÄ Auf Je fünf Hlto Aktien entfallt eine neue Aktie. Aktienbruchteiie oder Zertifikate auf Aktienbruchteile werden nicllt ausgegeben. Die Anmeldung des Berugsrechtes hat bei sonstigem Verluste desselben in der Zeit vom . . avll t „ *■ "äri 1912 bis 9. März 1912 inkl. während der Qblichen Gwchästsstunden bei der k. k. priv. BShmischen Union-Bank in Prag, n i iJ>ei«deru? FUja!e? in Äeichenberg, Gablonz, Saaz, Olmütz. Bielitz, Jäfferndorf, Troppau, Ramburit Bräun Line ÄZ!k'k' L'0h"'' C""' ^ KUgufirt, Villach' und beim Wiener Giro- und Kassen-Verein, Wien I., Rockheasse 4. zu erfolgen. ' . « .^ur Geltendmachung dieses ßezugsrechtes sind die Aktien otm« Kuponbofen in Begleitung von zwei gleichlautenden von dem Einreicher unterfertigten Konsignationen, deren Formulare bei den AnmeldungssteUen ausgefolgt werden, beizubringen, und werden die Aktien'nach Vornahme eines, die erfolgte Ausübung des Bezugsrechtes ersichtlich machenden Stempel-Aufdruckes, zugleich mit einem Konsignation-Part zurückgestellt Bei der Anmeldung sind auf jede zu beziehende neue Aktie K. <»» — In Bnrcm einzuzahlen. * . Wiirr i«iarfc,1.A^räwaW^d gUich!Sg m „ «ler Anmeldung des Bezugsrechtes oder wann immer innerhalb der Zeit vom Jturi j»u hin £0. flilri 1012 die neuen Aktien vollzuzahlen. Hechte verloren" JH? JSJSu^L Vo.nz»hluAng *ird nichtn bewilligt. Es gehen sodann sämtliche aus der Anmeldung des Bezugsrechtes stammenden üecnte terloren, und es verfallt die erlegte Anzahlung zu Gunsten des Reservefondes der Bank» Die Vollzahlung der Aktien hat bei jenen Stellen, wo die Anzahlung geleistet wurde, zu erfolgen. PRAG, 26. Feber 1912. £«cMrack .in i«. b..,n,rt. ' D<"' Vorstand der k. k. priv. Böhmischen Union-Bank. |ij£oni tiefsten Schmerzc gebeugt geben die Unterzeichneten die Nachricht von dem Hinscheiden der innigstgeliebten Gattin, bezw. Mutter, Tochter und Schwester FRAU BERTA SADNIK geb. GUBO, Arztensgattin welche am Montag den 26. d. M. um 6 Uhr früh nach langem qualvollen Leiden sanft entschlummert ist. Die Einsegnung findet am Mittwoch den 28. Februar um 4 Uhr nachmittags im Trauerhause statt. Hernach werden die irdischen Ueberreste nach Zittau überführt, wo nach dem Willen der Familie die Einäscherung erfolgt. Die heilige Seelenmesse wird Donnerstag den 29. d. M. um 8 Uhr früh in der Marienkirche zu Cilli gelesen. Cilli, am 26. Februar 1912. Dr. Rudolf Sadnik, Arzt Andreas Gubo Dr. Armin Gubo, k. k. Auskultant als Uatte. k. k. Rcgiening«r»t u. Oyronasialdircktof I. R. , Berta Eva Sadnik Anna Seite 8 Deutsche Macht Stummer Aktienkapital: K 50,000.000*— Reserven: K 12,750.000*— Zentrale In Prag. Kommandlte In Wien. K. k. O priv. nnrrhsfihr un| aller bankgeschlftlichen Transaktionen and Erteilung diesbwflgllcher Auskünfte. An- und Verknus toi Effekten, Valuten, Mdnzsorten und Coupons. Tenlekerunc (regen Verloiung«-i-erluat. Böhmische liiiou- Filiale Cilli. Bank Filialen In Reichenbarg, Gableu, Saac, Olmüta. Bielita, Jägern dort, Troppau, Rum bürg, Brünn. Lina, Hohenelbe, Dornbirn, Salzburg. Mühr. - Schonberg, Nentitaekeia, Graa, Leoben, Königinhof, Klagea-fürt, Villach. — Expogitnrea ia Friedek-Mistek und Braaaaa. Hulanieale Auasfihrung von Bfirien- austrägen. Vebernahme von Wertpapieren zur Aufbewahrung und Verwaltung» Belehnung van Wertpapieren-Vermietung von Sleherheltaaehranlf flehern (Masea.) 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März stattfindenden Hausball im Gasthause zum „Hubertns" Laibacherstrasse Nr. 21. Eintritt 50 h. Ansang 8 Uhr. Die Restauration führt Herr und Frau Thomas Peperbo. CSßnaer ITIftnehner Brlu. FUr ausgezeichnete Kflche, frisches Bier und vonQgiiche Weine ist gesorgt. Um zahlreichen Besuch ersucht JlttrlH WPWlMh BV" Separate Einladungen erfolgen nicht. "WW ZI. 2340/12._ Kundmachung betreffend die Schweinemärkte in Cilli. Laut Erlasses der k. k. steiermärkischen Statthalterei vom 17. Februar d. J., ZI. 12—263/157 12, ist die Zufuhr von Schweinen auf die hierorts jeden Mittwoch und Samstag stattfindenden Wochenmärkte von nun an wieder gestattet. Stadtamt Cilli, am 22. Februar 1912. Der Bürgermeister: Dr. H. von Jabornegg. Ein heller Kopf verweadet «teil Dr. Oetker's Backpulver ä 12 h Vollkommener, hygieniacher. von den Aerzten empfohlener BridU für Hefe, heaw. Oerm. All« Mehlspeisen und Bäckereien werden dadurch prömer, loekcrer and leichler verdaulich. Dr. Oetker's Vanillinzucker ä 12 h alt edeUte* Gewör* fir Milch- und Mehlipeieen, für Kakao and Tee, Schokolade aad CrAmee, Ouulhupf, Torten, Pudding* und Sohlacubcri; forner all seinem oder Hader« Zucker vermehr« iaa Beatreaen aller Art Bäckereien > nd MehlepeUen. Ersetzt voll-kommen 2—3 Benoten guter Vanille. Miiclii man ' , Päckchen |>r. Oetker'* Vanillin-nuefcer mit 1 k» feinem Zucker und gibt hiervon l— S Teelöffel voll auf eine Tat«* Tee, »o erhalt man ein aromailtohet, vollmundige» Oetrank. Dr. Oetker » Backpulver und Vanilllnntieker l«t in allen Kolonialwaren- etc. OftKchiftcn vorrlitic. Ausführliche Gebrauchsanweisung auf Jedem Paket, ReiepUammlunfea gralie. Man achte darauf, die echten Kahrlk >te l>r. Oetker zn erhalten. Ausweis über die im städtischen Schlachthause in ber Woche vom 19. bis 25. Februar 1912 vorgenommenen Schlachtungen, sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleisches. Name des Fleischers Schlachtungen tau», etnnefaifrrtr# ia aani'n €tü "es 2 | 2 B B *3 C S Z g Z »£> rt SL c es es Z <3 z & B B ■e a «0-IS g § i B •c -S «3 Bukichek Jakob . . . 2 3 I «si 71 Friedrich Johann . . , . — 1 Junger...... , . — — 3 — — _ — Xr.ee....... — 1 _ 2 i Lesloschkl Jakob . . SM 2 — 1 2 Rebeuscheag Joses . . — (i _ S 2 Reisn» Joses. . . . — 2 6 Eellak Fra», .... 1 2 1 ^t^I^er ...... . . — 1 — — 4 1 «uppan ...... 2 4 3 —. — — — Umegq Rudolf . , . Bollgruber Frani . . - 1 — 3 1 — — — - — - - _ — — — _ _ 1 Private...... • • — — — — — 4 — — — — 208 — — — Zu verkaufen! Wegen Alters und Zurückziehung tob Geschäft ist ein Gemiscbtwarenhand-lungshans mit Tabak-Trafik, Wirtschaftsgebäude, grosser Garten und Wien etc. direkt an einer Endstation der elektr. Bahn bei Graz, grosse Verkehrsstrassa. Anträge unter ,R. W. 950* an Kienreichs Annonzen-Expedition, Gras. 18371 Unterstricken von StrQmpfen mit Prima Baumwolle in der Stärke von Nr. 10—16 samt Material 50 Heller. Getl. 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