Arettag den SS. Hktover 1877. IVI. Jahrgang «it .«irbiirge» S«Uu»«» «iph-iat jed«, «onnta,. «ittwoch und Areilag. Pnis« — fSr Marburg! gaii,jährig « fi., halbjährig » fl., vi-rt-ljährig 1 fl. so kr; lür SusteNung ins Hauß monatlich 10 kr. — mit Postversendnug: ganzjährig ö fl., hall»jährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 3 kr. pr. Zeile. AllS «rvtstc Achit. Marburg, 25. Oktober. Der Finanzminister hat den Voranschlag sUr 1878 i»n Abgeordnetenhallfe vorgelegt. Nach der Zisserngruppe, die hier aufgestellt worden, beträgt der Abgang nur zwanzig Millionen Gulden; in Wirklichkeit und Wahrheit verdoppelt er sich aber. Der Finanzminister will zur Deckung dieses Abganges Schulden machen und zwar durch eine GoldreiUe. Ferner wird beantragt, zwanzig Millionen auszunehmen und steuerfreie Schatzscheine bis zu dieser Höhe aus-zugeben — zur Ergänzuitg der Kasjendestände Die Schuldenlast Oesterreichs wird somit im nächsten Jahre um vierzig ^älüUionen schwerer. Dieses Bewußtsein muß wohl auch die Mitglieder des Al'geordnete!»l)auses niedergedriickt haben, denn sie hörten schweigend die Darstel» l'iiig des Finanzministers an. Wenn dieses Haus kcmen Beifall zollt und Stille in den Nällmen lierrscht diesetn Ministerium gegenüber, so liegt darin gewiß eine Verurtheilung nnserer StaatS-wirthschaft. Dieses Schweigen des Abgeordnetenhauses ist wahrlich nicht Silber, wie das bisherige Reden nicht Gold gewesen; dieses Schweigen ist nur -- Defizit. Uud dieses neueste Desizit ist noch nicht da« letzte; wenn eS nach dem Wunsche des Finanzniinisters geht und wenn all' seine Bedingungen sich erfüllen, dann ist das Jahr 1880 ein defizitloses. Wir kl)»Ulen ja warten! Grgt« dir Klaalspolilik in drr Kankstagc. Bisher waren in der Äankfrage die politischen Nllcksichten fast allei»! maßgebend und wurden die Anspriiche des geschäftlichen Verkehrs so mächtig in deu Hintergruitd gedrängt, daß der Nesormverein der Wiener Z^aufleute sich genöthigt sieht, eine Petition an das Abgeordnetenhaus zu richten. Im Eingange dieses Schriststückeü wird hervorgehoben, wie die österreichische Kaufmannschaft mit Bedauern und nicht ohne Bangen wahrgenommen, daß im Lause der Nerl)and-lungeu und Berathttngen über das neue Bankstatut die staatspolitische Seite der Bankfrage eine ausschließliche Berücksichtigung fand. Tro^-dem haben die kaufmännischen Vertretungen in Oesterreich geglaubt, sich die grölZte Zurlickhal-tung hinsichtlich der Wahrung der durch sie vertretenen JiNerefsetl allferlegen zn j ollen, lnjolange eben der staatsrechtliche Th (il der Banksrage nicht eine Lösnng gefunden, welche die Einheitlichkeit des lAeloweseilS der Monarchie sichert. Nunmehr dieses hochwichtige Ziel als erreicht gelten darf, erachtet der Verein es als Pflicht, seine >stiutnle zu erhi'ben, weil er nach eingehender Prüfung des vorgelegten Gesetze entwurses, sowie der an demselben von dem Ausgleichs.^.^usschusse vorgenommenen Abänderungen keineswegs die Ueberzeugung geivinnen konnte, daß in denselben die vom allgemein wirthschaftlichen und insbesondere vom kaufmännischen Standpunkte twthwendig erscheinenden Reformen und Neuerungen in der Bankorganisation die entsprechende Berücksichtigung gefunden. Dieser Verein empfiehlt dem Abgeordneten-Hause folgende Punkte zur geneigtesieil Berück-sichtigung: 1. Im Bankftatut sind je»»e Bestimmungen zu treffen, welche geeignet sind, im Falle der Wiederherstellung der Metallwährnng ein bewegliches Notenauögabe-Systeni zn sichern. Bis zu dem Zeitpllnkte dieser .Herstellung ist eine »näßige Erhöhung des Maximums des metallisch nicht gedeckten Notenbetrages verzunehmen, wie sie den geänderten Verhältnissen des Verkehr» entspricht. 2. Die Bank muß Filialen errichten, wo eine Korporation oder eine freie Vereinigung von Kaufleuten dies unter Haftung für das Äeschäftsergebniß fordert. 3. Der Unterschied zwischen dem Wol)n-orte des Wechselbezogenen und dein Zahlorte des Wechsels darf keinen Grund für eine Zins-fnßverschiedenheit bilden. Am Schlüsse des Schriststiickes wird gejagt : Wir sind am Ende einer Periode angelangt, in welcher sich in Oesterreich ein ökonomischer Prozeß tiesgehendster Natur, der Ueber-gang vom primären Agrikultur- zuin moderigen Industrie Staate, von der Geld- zur Kredit-wirthschaft vollzogen hat, allerdings nicht ohne schwere Fehler und Sünden. Die Epoche hat ihren Abschluß und ihre Sühne dnrch eine in jeder Richtung beispiellose Krise gesunden, und wir stehen am '^lusgangs-punkte einer neuen Aera, in welcher wir an der Hand der schmerzlich erkauften Erfahruugeil unser WirthschastSgebäude auf dem neugewonnenen. erweiterten Boden ausbauen sollen. Dies kann nur dann mit Aussicht auf Erfolg geschehen, wenn unserem Handel und Verkehr, und namentlich der Seele desselben, unseren! A e tt i t r e t o tt. Er kommt oicht. Pon K. Heigel. (Fortsetzung.) Um sechs Uhr Nachmittag machte der Lehrjunge der Adler'ichen Druckerei Toilette, um Herrn jOldenburg den Korrekturbogen der Waldkirchner Morgenzeitung zu bringen, das Hecht, er zog den linken Zipfel seiner lilauen Schürze durch das Gürtelband und nahn» sein Portefeuille von grauer Pappe mit dem feuchten Drtlckbogen nnter den Arm. Die fchwarzen Spuren auf Nase und Wangen gehörten zum Geschäst; die Hemdärmel waren der Jahreszeit nnd dem unternehmenden Charakter angemessen; die ungeheuern, in vergeblicher Sehnsucht nach Wichse ergrauten Stiesel waren seine Eigen-thümlichkeit. So konnte er ohne Weiteres seineil wichtigen Geschäftsgang antreten. Die Druckerei lag vom rothen Roß nicht zweihundert Schritt entfernt; tnan hatte nur über den Marktplatz zu gehen. Aber in Anbetracht gewisser Umstände hielt es der Jttnge heute für gut, so langsam als möglich vorwärts zu komlnen. . . Seit einer Stunde lierrschte in den Strafen Waldkirchens ein ungewöt)nliches Getriebe. Der Jahrmarkt ui,d das Schützenfest sollten andern Tages begtnnen. Festzüge u,ld Zechgelage, Musik und Tanz, buntbewegte, sröhliche Tage in Aussicht! Ist es das allein, was die Bewohner des Städtchens so siederhast erregt? Lungern sie darum in den offenen Fenstern, stehen sie darum in dichten Gruppen an den Straßenecken und vor den.Hausthüren, schließen sie daruin ihre Läden und Gervölbe? Waruin denn blicken die Franen so ängstlich?--Der Junge mit der ZeitungSinappe, er loeiß es. Nur einen verächtlichen Blick l)alte er heute für seine sorgenfreien Altersgenossen, die sich zwischen den Budenreihen tuinmeln und jagen; wenn er aber auf eine Gruppe bejahrter ehren fester Männer stößt, welche in heißer Rede die Arme werfen oder aufhorchend die Köpfe schütteln, bleibt er stehen und legt sein Gesicht in Falten, als ,väre er hundert Jahre alt. Was bedeuten die singeiiden, brüllenden Truppen trockener Gesellen iii Arbeitskittelii, die Arm in Arin die Straszen durchziehen'^ Warulu hat der Gensdarm, der aus dein Haiise des Bürgermeisters tritt, denii gar so große Eile und läßt seiileii Säbel lauter denn je auf dem Pflaster rasseln ? Der Druckerjunge des Herrn Adler weiß Alles, versteht Alle. Er ist iticht utnsonst „Einer voit der Morgenzeitlulg", er ist ein Wissender uird köunte Zedermanu die Ereignisse voraussagen, an deren Vorabend die Waldkirchner stehen. Aber er begnügt sich damit, seine unpolitischen Altersgenossen zu verachten. den Kops hoch zu tragen und den Nadetzkyinarsch Zii pseisen, lvobei er sich seiner ZeitungSinappe anstatt der türkischen TroiNincl bedient. Als er beim rothen Noß anlangt, sieht er einen Schnzariu voii -ttiialien und Mädcheii da-vor versainlnelt uno eiiieli Triuinphbogeii voil Tannezireisern aiistaunen, der das Tbor des Gasthauses schinückt. Er staunt liicht; er hat für die Guirlanden nur einen v^rstälidnißvoiteit Seitenblick. Jin kühlen Thorweg si^en eiiiige schivarzbesrackte ^.vtänner uin ein leeres Faß uiid trinken Bier. Er geht n»it lzöchster Geriiig» schätzimg dieses aufsallendeii HäufleiiiS vorüber uiid pfeift deii Sturingalopp. Er pfiff iioch. wät)reiid er die Treppe zit Oldenbiirgü Wohnung hinaiisticg, aber er ver-stumlnte plötzlich, ais ihm der ivohlbeka>iiite Waldkirchner Arzt voii obeii entgegeiikain. Dtiktor Werner »var'ein stattlicher Mann, von rosiger Gesichtsfarbe, ivohlgenährt uiid ivohlge-kleidet. Er sah neben dem haarstrnppigen, schinutzigen Juiigen ivie ein indischer Nabol) aus doch nicht der strenge Seitenblick, den er bereist nun zum ersten Male diese« Land. In den Begrüßungsreden wird offen gesagt, was die Grenze braucht: da» Volk dedürfe vor Allem der Schulen und soll der Grenzfond nicht, wie die Pester wollen, zum Bau von Eisen» bahnen verwendet werden, sondern für Kultur» zwecke. Die Sprecher berufen sich auf das Wort des Kaisers. An der Fortsetzung des Krieges auch während des Winters labt sich nun wohl nicht mehr zweifeln; ja! die Ertlärung des Kanzlers Gortschakoff und die Anstrengungen, die russischerseits gemacht werden und Rumänien in ein Kriegslager verwandelt haben, deuten auf den festen Entschluß, einen langwierigen Krieg zu führen. Durch diese Rüstun» gen wird auch die Pforte gezwungen, möglichst gleichen Schritt zu halten. Verlnijchte Nachrichte«. (Obstbau. Der gefährlichste Feind.) E. Bouchs. Inspektor des botanischen Gartens zu Berlin, schreibt „Für Obstbaum-Züchter" : Es nahet die Zeit, in welcher man den unbedingt gefährlichsten Feind der Obstbäume, den Frostschmetterling, Froftspanner, Reismotte, vernichten kann, unli ich will es nicht unter-lassen, im Interesse sür den Obstbau das l^e» treffende Publikum darauf aufmerksam zu machen. Das Männchen des Frostspanners, 10 Mm. lang, Flügelspannung 30 Mm., ist schmutzig-braungrau; das Weibchen, 6 Mm. lang, 4 Mm. breit, hat verkümmerte Flügel mit schwärzlichen Querbillden und ist grau bestäubt. Es vereinigt sich bei dieser Spannart der Nachfalter so mancherlei, wodurch das allgemeine Urtheil über die Schädlichkeit jener Thiers gerechtfertigt wird. Die Schmetterlinge stiegen zu einer Zeit, in welcher fast kein lebendes Insekt in den Gärten anzutreffeu ist, Ende Oktober bis Anfangs Dezember, an lauen Abenden oder in der finsteren Nacht, find also selten zu bemerken und noch schwerer zu sangen. Die Weibchen, die verkümmerte Flügel haben und nicht fliegen können, kriechen auf den Baum, um an die Blattknospen und Blattnarben ihre 2ö0—400 Eier, vereinzelt zu 23 Stück, zu legen. Die Raupen kriechen Anfang» Mai, zu-weilen auch schon früher, aus und sind Mitte Juli vollständig entwickelt, haben eine hellgrüne Farbe, wie das junge Laub, so daß sie kaum zu erkennen sind; sie nähren sich zuerst von den Spitzen der treibenden Laubknospen und der Blüthendecken, dann von den Blättern, die sie zu einem Knäuel zusammenspinnen und, innerlich verborgen, den bevvorstehenden Jahrestrieb ausfressen. Nachdem sich die Raupen vollständig entwickelt haben, lassen sie sich an einem sehr feinen Faden Mitte Juli herab zur Erde, dringen in diese ein und verpuppen sich etwa 4—5 Ctm. unter der Oberfläche. Gegen Ende Oktober arbeitet sich der Schmetterling nach oben. Die Raupen zerstören nicht allein einen großen Theil der jungen Früchte und vermindern die Obsternte, fondern es sterben auch Bäume gänzlich ab; alte, kränkliche Bäume belauben sich erst Ende Juni wieder, treiben aber höchsten« an den Spitzen der Zweige Blätter, nicht Schößlinge; junge Bäume machen nnr kleine, schmächtige Triebe. Mit der Schwächlichkeit der Triebe vermindert sich auch die Entwicklung von Fruchtholz. Wegen dieser Schädlichkeit verdienen diese Spanner, die sich an sast allen Obstbäumen finden, nlit Nachdruck verfolgt zu werden und die Natur hat gleichsam ausnierksamen Obst-baumbesitzern einen Fingerzeig gegeben, aus welche Weise man diese Plage von Obstbäumen los werden kann. Man versperrt nämlich den kriechenden Weibchen den Weg zu den oberen Zweigen uird sängt sie am Stamme. Früher wurde al« Klebestoff Theer angewendet. Dies Versahren Hot nie rechten Anklang gesunden; der Theer bekommt zu rasch eine Haut, wird trocken, erstarrt auch in der Kälte. Das sicherste Resultat wird durch den lange klebrig bleibenden Brumata-Leim des ersten Mädchenlehrer« E. Becker in i)üterbog (Reg.. Bez. Potsdam) erreicht, der ihn präparirt und aus Verlangen mit Gebrauchsanweisung und Probering versendet (V, Kilogr. sür etwa 30 Bäunle Mittlern Umfangs hinreichend, inklusive Kiste 2 Mark.). Dieser Leim ist im Jahre 1869 vom Berliner Verein zur Beförderung des Gartenbaue« geprüft und wurden seine Vor-züge vollständig genügend zur weiteren Empfehlung gefunden. Von vielen anderen mir bekannt gewor« genen Nachrichten über den stchtbaren Erfolg de« Brumata-Leim« führe ich den Bericht der Direktion der großherzogl. Obstbaumschule in Karl«ruhe an, die sich durch Versuche von der Brauchbarkeit dieses Leims hinlänglich überzeugt hat. An einem etwa 30 Ctm. starken Apfelbaum beispielsweise fingen sich im November v. I. Geldwesen, nicht nur eine gesestete Grundlage,! sondern auch jene Freiheit der Bewegung, jene Stetigkeit der Entwicklung gesichert wird, welche ersahrungsgemäß die Prämissen des wirthschaft-lichen Fortganges und Gedeihens bilden. Nichts liegt uns ferner, als etwa auf Kosten der Prinzipien eine« rationellen Wirth-fchaftssystems eine künstliche Stimulirung, eine ungeniessene Ausdehnung de« Verkehrs durch die willkürliche Vermehrung der Geldzeichen anzustreben, wir wünschen vielmehr nicht« sehnlicher, als daß der Zeitpunkt möglichst bald eintrete, in welchem unser Geldwesen wieder aus seine natürliche Bast« wird gestellt werden können, wa« am deutlichsten dadurch bekräftigt wird, daß wir berei« heute Vorkehrungen da-sür getroffen wissen wollen. Wenn es jedoch eine unumstößliche Wahrheit ist, daß Ausschreitungen auf keinem Gebiete des WirthschastSlebenS verhängnißvoller wirken als im Geldwesen, so ist e« darum nicht minder unzweifelhaft, daß eine zuweit gehende Vorsicht, eine allzu ängstliche Beengung des Verkehrs denselben nicht minder abträglich beeinflußt. Daß dieses letztere bei der Schaffung eines Gesetzes verhütet werde, welches einen der wichtigsten Regulatoren des WirthschastSlebenS bildet, von dessen größerer oder geringerer Zweckmäßigkeit die wirthschastliche Entwicklung der Monarchie sür die nächsten zehn Jahre abhängt, dies ist unser Wunsch, nicht« mehr! Zur Zeit, da die gegenwärtige Bankakte geschaffen wurde, stand Oesterreich« Handel und Verkehr in der Kindheit. Seither ist er zum schwergeprüften Manne herangereift, und wa« dem Kinde oft ein gefährliche« Spielzeug, das kann dem Erwachsenen ein Werkzeug zu fruchtbringender Arbeit sein. Ein solches Werkzeug, doch keine Fessel, soll dem künstigen Verkehre der Monarchie die neue Bankakte sein. Letzteres wäre aber unzweiselhast der Fall, wenn das Bankstatut in seiner biesherigen Gestalt beibehalten bliebe. Zur .geschichte des Tages. In Galizien finden Wählerversammlungen statt, um jene Neich«rath«-Abgeord-neten zur Verantwortung zu ziehen, welche pflichtvergessen stch gescheut, in der Orientfrage Stellung zu nehmen. Sieben Vertreter haben nach dieser Knndgebung de« Mißtrauens bereits ihre Stelle niedergelegt. Der neue Kommandirende in der Militärgrenze— Feldzeugmeister Philippowitsch ihm zuwarf, nicht das Bambusrohr mit dem Goldknopf, nicht die Diamanten im schneeweißen Brustlatz schüchterten den Knaben ein. Dieser war in Bezug aus Aerzte der Meinung, daß sie nur sür reiche Leute da seien, und pflegte mit so wenig Ehrerbibtung am Doktor vorüber-zupseisen, als ob er vom Herrgott selbst ewige Gesundheit patentirt erhalten hätte. Aber heute lag in den zwei Stirnfalten zwischen den Augenbrauen des Doktors ein so seltsamer Aus-deuck, lag über seiner Gestalt trotz der hellfarbigen Sommerkleidung ein düstrer Schatten und in seinem Hinabschreiten eine Art schwer-müthiger Feierlichkeit, daß der Knabe sich scheu zur Seite drückte und dann, über das Geländer gelehnt, Werner bis in den Thorweg nachblickte, von einer dunkeln Vorstellung beunruhigt, daß so der Arzt aussähe, wenn er zum letztenmal von einem Kranken geht. Er fand Oldenburg in einem Zustande, der ihm seine srühere Sicherheit nicht wieder gab, blaß, verweint, niedergeschlagen. Als er ihm den Korrekturbogen überreichte, starrte Ol-denburg mit leerem Blick auf das Papier und gab es dann, wie geistesabwesend, wieder zurück. Auf einen fragenden Blick des Knaben stammelte der Andere, daß Herr Adler die Korrektur übernehmen möchte, denn er selber wäre heule unsähig dazu. Dem Jungen trat das Wasser in die Augen. ^Haben ste keine Angst nicht", sagte er mit gutgemeinter Wichtigkeit, als wenn er der Verleger und Druckereibesitzer wäre, „das wollen wir besorgen. Und die Weber", fuhr er fort, ,,die Weber sollen nur kommen und UN« bedrohen. Wozu haben wir die Fünfund-dreißiger in Neustadt? Wupp! sind sie da; und eine Kanone kommt vor der Druckerei, die andere vor da« rothe Roß. Hurrah! die Morgenzeitung sürchtet sich nicht." Er sprach diese Worte wiklich aus der Seele seines Prinzipals, des Herrn Adler, aber Oldenburg sah ihn mit verwunderten Augen an. „Wovon redest Du denn?" sragte er. „Was ist's mit den Webern?" „Was!" schrie Jener, „das wissen der Herr Dokter nicht? Das wissen Sie nicht? l Drüben in der Baumwollensabrik haben sie heute die Arbeit eingestellt. Ein Einziger war dagegen und wurde deshalb von seinen Kameraden krumm und lahm geschlagen. Und in der Zuckersiederei wollen sie heute höheren Lohn begehren. Randal an allen Ecken und Enden!" „Die Unglücklichen!" sagte Oldenliurg. „Hallunken und von der Reaktion bestochen sind sie, meint der Prinzipal", versetzte eisrig der srühreife Junge. „Der bucklige Nöldeken ist ihr Rädelsführer. Na, den Burschen kennen wir! Al« er im vorigen Jahr in der Residenz ohne Arbeit war, ließ er sich von der ,Gesell-schaft der wahren Volk«freunde' unterstützen. . . Merk en sie jetzt, woher der Wind weht? Wie? Daß just heute der Präsident der wahren Volksfreunde — na, für die Freunde danken wir! — daß er just heute nach Waldkirchen kommt und im rothen Roß einen Vortrag halten wird, das ist doch merkwürdig, meint der Prinzipal." Oldenburg stand an der Thür des Kran» kenzi mmer. Er schlug sich vor die Stirn und stöhnte. Heute! Warum denn gerade heute?!" sagte er veczweiflungSvoll. „Major Falkenstein und der bucklige Nöldeken haben nach Krästen gewühlt", fuhr der Lehrling fort. „Nicht allein die Fabrikarbeiter, auch Honoratioren und Bürger werden den Präsidenten Brausewetter empfangen. Der dumme Teusel, Ihr Wirth, lieb sich herumkriegen, giebt sein Lokal her und staffirt es obendrein mit Laubwerk und Fahnen auS, als ob ein Prinz käme. Pfui! — Sie müssen kündigen, meinte der Prinzipal. (Aortsehung folgt.) in 3—4 Nächten gegen 60 Männchen und ca. 13 Weibchen Daß hier die Zahl der Männchen bedeutend vorherrscht, ist Denen, die Schmetterlinge au» Raupen gezogen haben, nicht auffallend, diese Erscheinung findet sich öfter. Viele Weibchen, sobald sie den klebrigen Leim an den Füßen spüren, kehren zurück, fallen herab und verkommen. Es ist nicht genug, Obstbäume zu pflanzen; sie erfordern die aufmerksamste und liebevollste Pflege, wenn sie ihre Schuldigkeit thun und Nutzen bringen sollen. (Realitätenkrisi» in Böhmen.) Einem Bericht aus Prag entnehmen wir folgende nicht tröstliche Mittheilung: „Die ununterbrochene Reihe der Realitätenverkäufe in Böhmen beweist, welch' schwere Krifi» auch in diesem Faktor de» wirthschaftlichen Lebens aus» gebrochen isi. Es vergeht kaum eine Woche, datz nicht bei dem hiesigen Landesgerichte eine sogenannte „Herrschaft" unter den Hammer kommt; der exekutiven Feilbietungen kleinerer Wirthschaften sind geradezu Legion. Früher war ein Besitzwechsel im Kreise de« Grobgrundbesitzes ein Phänomen, jetzt wundert man sich höchstens über Jene, welche so glücklich sind, diesem Schicksal zu entgehen. Es würde zu weit führen, wollte man die Gründe aimeben, welchen so leidige und bedauernswerthe Verhältnisse zu danke»! sind. Thatsache ist, dab sich die Land, wirthschaft in einer schweren Krisis befindet. Häufige Mißernten, ein überaus erschwerter Kredit, vor Allem aber der völlige Mangel jeglichen Personal-Kredits, sowie die hohen Zinsen, welche zum Erträgniß in keinem Verhältniffe stehen, sind Momente, welche wiederholt betont werden. Dazu gesellt sich eine Ueberbürdung mit Steuern, der gerade der immobile BesiK nicht auszuweichen vermag, sowie die erdrückende Besteuerung der landwirthfchaftlichen Industrien, die sich unter solchen Umständen zu förmlichen Desraudations-Industrien heranbilden. Statt die natürlichen Anlagen des Lande» zu fördern, werden Zucker- und Spiritus-Industrie systematisch zu Grunde gerichtet, und der Niedergang derselben untergräbt die Basis der Land-wirthschaft überhaupt. Ist es dann ein Wunder, wenn sich für Grundbesitz nur Käufer finden, sobald er zu Spottpreisen zu erlangen ist?" (Schulwesen. Bücherfrage.) In mehreren Bezirken Wiens ersuchen die Wähler den Gemeinderath und den Schulrath, der „Schulbücher-Frage" eine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden, da diese Frage viele Eltern sehr nahe und höchst unangenehm berührt. Es wird darauf verwiesen, daß in den Volks- und Bürgerschulen eine große Mannigfaltigkeit von Lehrbüchern besteht. Das Buch, welches in den Schulen eines Bezirks als nützlich erkannt werde, gelte in dem andern als verwerflich, und so komme es. daß bei Uebersiedlungen die Eltern gezwungen sind, ihren Kindern während des Schuljahrs neue Bücher anzukaufen. Familien, welche mehrere Kinder besitzen, sind nicht in der Lage, den jüngeren derselben die von den älteren nicht mehr benöthigten Lehrbücher aus dem unmittelbar vorhergegangenen Lehrgange zu geben, da alle Jahre „neue verbesserte Auflagen" erscheinen. Gewöhnlich bestehe aber die Verbesserung nur darin, daß dem Buche einige Lesestücke angehängt werden. Die Petenten er« suchen daher die Behörden, dahin zu wirken, daß erstens die einmal approbirten Schulbücher nicht so häufig abgeändert werden, zweitens daß die Schulbücher in allen Schulen der verschiedenen Bezirke auch gleichartig seien, und dritten», daß die Lehrer in übertriebenem Eifer nicht etwa außer den eigentlichen Schulbüchern noch den Ankauf von .Hilfsbüchern" verlangen, „da dies der Absicht gleichsieht, bekannten „Verfassern" Abnehmer für oft recht unverdauliches Material zu verschaffen". (Landwirthschaft. Warum der Rothklee so häufig auswintert?) Es kommt häufig vor, daß selbst kräftig bestockte Kleefelder im Winter großentheils eingehen. Neben anderen Ursachen sind es besonders zwei, welche der „Praktische Landwirth" empfehlen möchte: I. Das lange Stehenlassen des jungen, in die Blüthe getretenen Klee's, bis er Samen angesetzt hat. Der rothe Klee ist eine zweijährige Pflanze. Gestattet man ihr, im ersten Jahre Samen zu tragen, so hat sie damit ihre natürliche Lebensbedingung erfüllt und geht zu Grunde, gleichviel ob der Samen vollkommen zur Reife gelangt ist oder nicht, wenn er nur einen gewissen Grad von Ausbildung erlangt hat. Dies ist eben so wahr, als die durch die Erfahrung bestätigte Thatsache, daß man einjährige Pflanzen in zwei-, ja sogar mehrjährige umwandeln kann, wenn man sie verhindert, Samen anzusetzen. 2. Das späte Abmähen des jungen (Stoppel-) Klees, so daß er wegen der vorßerücklen Jahreszeit nicht mehr nachwachsen kann. Es ist ja eine in der Gärtnerei längst bekannte Erfahrung, daß Pflanzen, denen man die Stengel läßt, besser durch den Winter kommen. Durch das zu späte Abschneiden der jungen Kleepflanze beraubt man dieselbe eines großen Theils der Widerstandsfähigkeit gegen die ungünstigen Witterungseinflüsse des Winters. Nach Michaelis sollte man keinen jungen Me mehr mähen lassen. Zllarburtzer Berichte. (Kohlengewerkschast Trifail. Bruderlade.) Im Verwaltungsjahre 1S76/77 betrugen die Einahmen 17,198 sl. Darunter Ladgelder 13,367 st., Strafgelder 2275 fl., Zinsen 1110 fl. Die Ausgaben beliesen sich aus 17,054 fl., nämlich: Verpflegung von Mitgliedern im Krankenhaus 276 fl., Pflege kranker Mitgliever in der Wohnung 1034 fl., für Aerzte, Apotheke, Hebamnle, Wärter und Rechnungsführer . . . 2854 fl., für die Pflege Fremder, Eis, Wohnungszins 1534 fl., Leichen-kosten 457 fl., Unterstützungen von Witwen und Waisen 1406 fl., MagazinSgeschäst (für Beamte, Gehilfen . . .) 5229 fl., Brennstoff, Zehrungen, Reisen, Drucksachen, Steuern 675 fl.. Werkschule 1844 fl., Werksmusik 1105fl., Unterstützungen der Arbeiter 545 fl. Diese Bruderlave besitzt em Vermögen von 28,427 fl. und schuldet der Krainer-Baugesellschaft für das Krankenhaus 13.868 fl. (Brandlegung.) Am 12. Oktober gegen Mitternacht wurde in Pischätz, Gerichts-bezirk Rann, beim Hause des Lehrers Anton Kokol Feuer gelegt und verbrannte das Gerüst, sowie das Holzwerk gänzlich. (Einbru ch.) In Herzogenberg, Gerichtsbezirk Luttenberg, haben Landstreicher den Ge-treidekeUer der Grundbesitzerin Gertraud Wellner erbrochen und eine beträchtliche Menge Weizen gestohlen. (Zweimal ausgerissener Dieb.) Am 23. d. M. gegen 5 Uhr Nachmittag wurde dem Grundbesitzer Aug. Meichenitsch von Wit-schein in der Tegetthoff-Straße ein 15 fl.-Stempel entwendet. Der Thäter — ein gerichtsbekannter Strolch, Mathias F. von Luttenberg — begab sich in die Haupttrafik, entschuldigte „im Auftrage seines Advokaten", daß irrthüm-Üch statt eines 15 kr.-Stempel ein 15 fl.-Stempel verlangt worden und bat um die Zurücknahme. Diesem Verlangen sollte entsprochen werden, als eben der Beamte des Notars, bei welchem Aug. Meichenitsch einen Vertrag abschließen wollte, auf der Suche nach dem Diebe herbeikam und denselben entlarvte. Vom Polizeiwachmann, welcher ihn verhaften wollte, riß F. sich los, rannte über den Hauptplatz, entrang sich dem Verfolger noch einmal und sprang endlich, da aus der Brücke zu viele Leute sich entgegengestellt, in die Drau. F. begann schon zu schwimmen, kehrte aber bald an das User zurück und wurde festgenommen. (KaufmannSpflicht. Nach der Freisprechung.) In der Bezirkshauptmannschaft Rann war die Frage entstanden, ob einem Kommis, der srüher Lehrling im Geschäft gewesen und noch vorm Ablauf der vertragsmäßigen Lehrzeit „freigesprochen" worden, der Gehalt vom Tage der Freisprechung an gebühre, oder erst von jenem Tage, an welchem die Lehrzeit vertragsmäßig zu Ende gegangen. Auf Ansuchen der Bezirkshauptmannschaft wurde in der letzten Sitzung der Grazer Handelskammer darüber ein Gutachten abgegeben und erklärt: dem Kommis gebühre der Gehalt vom Tage der Freisprechung an. (Evang. Gemeinde) Am nächsten Sonntag feiert die hiesige evang. Gemeinde das Resormationsfest durch einen Festgottesdienst und die Feier des h. Abendmahles. Theater (-^8 ) Dienstag den 23. Oktober: „Fromont jun. und Nisler sen." Französisches Sittengemälde in 5 Akten. Deutsch von Dr. E. Mauthner. Das Stück wurde im Vorjahre wiederholt gegeben und büßte gegen die letzte Wiederholung bedeutend an Besuch ein; auch Heuer vermochte es keine große Anziehungskraft auszuüben, dies bewies der an diesem Abend so schwache Besuch. Wir haben uns über den Wert des Stückes an dieser Stelle schon eingehend ausgesprochen und sind der Ansicht, daß man es, wenn auch nicht für immer, doch für einige Zeit vom Nepertoir setzen könnte. Von den Darstellern erwähnen wir zunächst Herrn Krast (Risler sen.), der mit viel Fleiß und Verständ-niß an die Lösung seiner Aufgabe ging ; scheint auch manchmal das Verständniß das Gemüth zu Überwiegen, so ist die Sicherheit des Auf-lrete.is nur zu loben. Frl. ÄauS (Sidonia) kam erst im 2. Akt in ihre Rolle, die übrigens ihrer Individualität nicht entspricht, etwas besser hinein, verrieth aber bis zum Schlüsse sichtliches bemühen, der schwierigen Partie gerecht zu werden. Herr Müller (Riesler jun.) stach gegen seinen Bruder viel zu viel ab, seine Bewegungen waren zu gemessen, seine Sprache war mehr deklamirend als natürlich, im Dmlog zu wenig gefärbt, das Spiel im Ganzen daher zu einförmig. Herr Wurm (Fromont jun.) entsprach auch nicht den zu stellenden Anforderungen. Von den übrigen Mitwirkenden wären noch die Herren Pauser (De-lobelle), Braun (Chvbe) und die Frls. Nieder-leitner (Madame Chebe) und Pichler (Klara) zu nennen. Der Planus des Herrn Hammerl war etwas zu matt. Mittwoch den 24. Oktober wurde „Angot" mit recht gutem Erfolge gegeben. Details über diese Aufführung werden wir in der nächsten Nummer bringen. Letzt« Post Die Zollverhandlungen mit Deutschland fiad abgebrochen worden. Die franjSfifchen Botschafter in Wien, Berlin und Petersburg find nach Pari» be> rnfen worden. Türkische Landwehr und Irreguläre sind von den Aufiickndtschen bei Dolovjani und Novt geschlagen worden. Sin neuerlicher Angriff auf die St?, doute von Bukova ist nach sehr heftigem Kanonen- und Gewehrfeuer turiickgeschlage« worden. Die Raffen fahren fort, die Befesti-gungswerke von Itar» zu bombardiren, welche das Kener erwiedern. Am Sogh»nli-Dagh steht eine rusfische Abtheilung. Mu?tar Pascha hält Zewin im Westen von Soghanli besetzt. Course der Wiener Börse. 26. Oktober. Einheitliche Staatsschuld Creditäktien . . 212.60 in Roten . 64.05^ London . . 117.75 in Silber . eö.95> Silber .... 105.10 Goldrente .... 74.40 Napoleond'or . . 9.43 jö60er St.-Anl.-Lose 110.25! K. t. Münz-Dukalen 5.65 Baukattien . . . 8SS.—! 100 Reichsmark . 53.20 Marbllrgn Zustände. In einem von den besseren Ständen ziemlich frequentirten Gasthause, das ich aus Rilck-sicht filr dessen Eigenthümer nicht neilnen will, sonpirten zwei fremde Herren; als sie im Begriffe waren, ihre Zeche zu begleichen, machte einer von diesen die hannlose Bemerkung, daß die genoffenen „Russen", nämlich rilssische Sardinen, sehr schlecht seien, aber dennoch besser als jene vor Plevna. Hierailf sprang ivnthent-brannt ein anwesender obskurer Knirps, seines Zeichens Notariatsschreiber llnd in den Mußestunden „Tlirkenfresser", vom Stilhle und begleitete seine an Feldhof gemahnenden Geberden mit folgenden Worten: „das kann nllr ein L... bub sagen" und erfrechte sich ferners auf die energische Zllrechtweisung der Fremden hin in seiner plevnaartigen Aufregung einen — Revolver aus der Tasche zu ziehen, das Leben des Gegners bedrohend. Daß dieses zweifellos in die Rubrik „Gesindel" einzllreihende Sllbjekt nicht mit einigen neutralen Maulschellen alls dem Lokale gebeutelt wurde, war offenbar nur den: Lang-muthe der beiden Gäste, sowie dem Ilmstande zuzuschreiben, daß diese ihren karg bemessenen Aufenthalt, welcher nothwendigerweise durch die Konsequenzen eines derartigen Konfliktes nur verzögert worden wäre, nicht ausdehnen konnten. V!an sollte doch die Polizei auf solche Individuen aufmerksam machen. I'. I.. für die k. 7. Gas-Konfumente« in Marburg. Der ergebcnst Gefertigte hat socbkn in Graz uvd früher auch in den größten Städten der Monarchie die vorziiglichen »MM»» Gas-Sparbttniltr »»»»»»» eingeführt und beehrt sich die ?.?. hiesigen Gas-Konsumenten einzuladen, diese anerkannt unübertrefflichen Brenner, bei welchen mindestens bis 49"/o Ersparniß erzitlt wird, in ihren Lokalen einzufühlen. Dieselben werden probeweise eingesetzt und kann sich Jedermann von der Vorzüglichkeit srlbst überzeugen. Selber Brenner ist schon längere Zeit in den Südbahnwertstätten zu Marburg, sowie auf der ganzen Strecke dieser Bahn eingeführt und bewährt sich vortrefflich. Da mein Ailfenthalt auf der Durchreise nur kurze Zeit ist, ersuche ich. mich mit Aufträgen baldigst zu beehrrn. Hochachtungsvoll 1239) _ttotvl MklLvklagvr. Eine Witwe mit SS Jahre« wünscht sich mit einem älteren Herrn, der ein sicheres Einkommen bat, zu verheiraten. (1231 Schriftliche Anträge wollen unter der Chiffre ö. Post Windisch-Feistriß abgegeben werden. Sonntag zum setzten Akate! Auf dem Sofienplatze tN Marburg. Große Menagerie. Dieselbe enthält eine große Anzahl von Raubthierin, lauter Prachtexemplar?, Vogel vom Strauß herab bis zu Papageien, auch Affen und Schlangen. Fütterung und Dressur Nachmit« tags 3 Uhr und Abends 5 Uhr. Der Central-Käfig bei Löwen, Tigern, Leoparden und Hyänen tvird von Herren u. Damen bestiegen. Den nud Vögel werden in der Menagerie verkauft u. angetauft. Herabgesetzte Preise: I. Pla^ 20 kr. II. Platz 10 kr. Zu zahlreichem Besuch ladet ergebcnst ein 1235) Der Besitzer: Hausverkauf. Das Haus Nr. 12 neu am Hauptplatz in Marbltrg, welches durch den Ankauf und Zubau über 50.000 fl. kostete, in dem eine Spezereihandlung und Bäckerei mit dem jahrl. Verkehr von 120.000 st. betrieben wurde, kann am TV. Oktober l. I. 11—12 Uhr auch unter dem Schätzwerth von 35.000 fl. gerichtlich übertragen weroen. _ (1214 Die Bolkslestanration Übernimmt mit jcdem T^ige in und außer dem Hause sehr billiges Äbouuement für Speisen zum Frühstiick, Mitlag- und Abendmahl. 124l)___Johann Kruhek. Eilt Wirthsgcschsflshluls mit 4—6 Zimmern sammt Zugehör, Gemüsegarten, KeUer, wird unter mäßigen Bedingungen zu kaufen gesucht. Selbes soll in Marburg oder dessen nächster Nätze gelegen sein. (1236 Gefälligt AdrefstN wollen unter „Kauf und Tausch" bis 30.Oktober zur tveiteren Befürivor-tung im Compt. d. Al. bektiunt gegeben werden. Killt nicht ja tliersttki l Auf allgemeines Verlangen eröffne ich am Sonntag den 28. Oktober wieder meinen Weittschank „zum Weinberg" und lade meine verstörten Gäste mit dem Bemerken zu Besuche, daß ich fortwährend gute alte Naturweine wie zuvor und auch sehr süße Heurige im Ausschank habe. Die Küche wird den alten guten Ruf bewähren. Bedienung prompt und solid. Achtungsvoll (1233 _A>s-f AMW. Haus in Marburg mit 500 Klaftern Grundstilcke iil der Damm-Gasse (Grazervorstadt) ist um 2000 fl. unter der Hand zu verkaufen. <^1221 Anfrage daselbst. Johann Wergles. in elegantester Faxon und großer Auswahl, mit schöner ^^atkirung von verschiedenen Farben, sowie auch sehr schönen Glä« sern, sind billig zu verkauskn bei Otto KSratnerftraßt, Hartmann'schtö Haus. Auch werden selbe gegen billige Vergütung anSgeliehen. zu haben in (1030 AI II r » I s » Eck der Kaiserstraße, Marburg. Feine Tafel-Aepfel zn verkaufen. (1216 Ansrage itn Comptoir d. Bl. oder Herren-gaffe Nr. 33._ /enster- u. Thüren-Verschtuß 1212) 1 Meter 4 kr. I», TAtTStllKRIHV (I2l7 befinden sich folgende Weine iin Ausschänke: I?vnvr »iisAvr SaurKt»vkvr ^ S2 kr Liter Xltor S»»üdvrKvr. . „ 4V „ „ „ St. Vvtvrvr ... „ 2S „ „ vouodit»or . „ S2 „ „ Svl»»»r«r ^»r. x 1877er der Liter Ä4 kr. lKO kr l375cr . . „ „ kr. Edikt (1232 3n Folge Bewilligung deS k. k. Bezirks-TerichteS Marburg l. D. U. ddo. 23. Oktober 1877 Z. 15746 findet am Montag den »V. Äktober lAW und den folgenden Tagen Vormittags von 9 bis 12 Uhr und Nachmittag von 2 bis 5 Uhr in dem Hause Nr. 4 in der Tegctthoffstraße in Marburg die freiwillige Lizitation der in den Verlaß der am 11. Oktober 1677 verstorbcr»en Frau Anna Moser gehörigen Fahrniffe, bestehend in Kleidungsstücken, Wäsche, Pretiosen, Silberzeug und Zimmereinrichtung, gegen sogleiche baare Bezahlung statt. Marburg am 24. Oktober 1677. Der ?. k. Notar als Gerichtökommifsär: Dr. Mulls. Eia schlintl tMem KM ist zu vermiethen. (1223 Attzusragen Herrengasse Nr. 16._ Dem ?. I. Publikum, besonders ober den Hausherren. Bauherren und Handluugshäusern zeige ich hiemit ergebcnst an. daß ich von heute an alle Bautischlerarbeiten übernehme und meine Fabrik derart einj^erlchtet habe, alle Aufträge prompt effektuiren zu können. Namentlich empfehle ich mich zur Verfertigung von Fenstern, Thüren, Verkleidungen, Mter, Fußböden in Tafeln, weichen und harten Parqueten. Portals, Äanzlei-, Gewölb- und Schultinrichtungen, ^rbeitm aus massiv gebogenem Holze u. n. unter Garantie solidester Ausführung. ^1240 Aufträge und Bestellungen bitte zn richten: An die Erste steierm. ZZau- und ZNöbetmuaren-ö^libM in ZUarbtiriZ. Obere Burggasse oder Fabrits-Niedcrlage in der Tegetthoffstraße. Hochachtungsvoll «erantwortltch« Re^aktini», Drack und verlas von ^!»uard Zamchit^ m lVtarduriit. 'MSt7«7