Echristlritung: «athauSgassc Wr. 5. t«U»»cn *t. 21, tstnatbu. C eiediflüBH laslia mit Xntiuc«» mt fern- ». gder-taflO ran 11—U «öi »arm. $ui«i4rc*nt »«im «t»I twtmmott (hn-(ataitgai nt4i dniiSichtigt. A ■ tSnlitaa«cm UM s« ttmsaltnna »r»-» •rretfiüsiM »a »Migft feststellte« G»«d?ni 1 i 11 i mit Z-iitl»», tal fial : JXojurtlich . ... K l'|( ...»»- Holdjädng « . . . . I «•- IWr« HtillnnD «&4»tn sich M« Brjn,i» ll^rcn um »ktd*tti »«tni*iing»-«diBJii*. «ingrln»« «bon»em»»t« »tUen di« tat CDbtSrtUn« Hr. 7? KiM, Mittwoch, den 25. Septemöer I9!2. 37. Jahrgang. Tschechisch-serbische Beziehungen. Zwischen den österreichischen Slawen und den Serben im Königreiche gestalten sich nicht bloß die nationalen, sondern auch die wirtschaftlichen Bezieh, ungen immer inniger und sie nehmen Formen an, welche die Deutschen in Oesterreich zu reger Auf« merkfamkeit veranlassen sollten. In den letzten Mo-naten wurden ausfallend viele VerbrüderungSfefte Sefeiert, zu denen Veranstaltungen in Belgrad den lnstoß gaben. So hat dort eine Ausstellung statt-gefunden und war von zahlreichen österreichischen slawischen Vereinen besuch:. Dabei ist es zu man» nigfaltigen Beweisen freundschasilicher Beziehungen gekommen. Im Monat August fand der JahreS-kongreß der Lehrerschaft des serbischen Königreiches statt. Durch die Teilnahme der slawischen Lehrer-schast Oesterreichs ist er zu einem allslawischen Lehrertage geworden. Hiebet wurde aus Anregung des Präsidenten der slawischen Lehrervereine Oester-reichs beschlossen, man möge eine slawische Lehrer-zentraile errichten und sür diese ein eigenes Preß-organ schaffen. Weiters wurde beschlossen, in der Lehrerschaft die Kenntnisse drr slawischen Sprachen möglichst zu verbreiten und zu diesem Zwecke soll während der Ferienzeit tschechischen Lehrern der Aufenthalt in Serbien, den serbischen in den tsche-chischen Gegenden ermöglicht werden. Ueber die Aufnahme, welche die tschechischen Lehrer in Bel-grad gesunden haben, wußten die tschechischen Blät-tcr nicht genug Rühmendes zu erzählen. Um die tschechisch-serbischen Beziehungen, insbesondere auf wirtschaftlichem Gebiete, möglichst innig zu gestalten, ist jetzt eine eigene slowenisch-kroatische Zeitschrist gegründet worden, die „Balkanska trgovina". Den Sauplmhalt dieser Zeitschrift bilden außer den die uSsuhr tschechischer Firmen betreffenden Artikel Ankündigungen der tschechischen Ausfuhrfirmen. Der Herausgeber dieser Zeitschrift ist der tschechische Ex-portverein in Prag. Und dieser Exportverein be- Konninskvnsucht Bon Rudolf Bernreiter, Marburg. Vs steht fest: unsere moderne Kunst will ihre Gegemstände umfluten lassen vom Licht des Tages, das «unser Leben ist. Und wenn die Kunst ihren Gegenstand verklärt, so tut sie das nicht durch falsch« Beleuchtung, sondern indem sie die richtigste Belemchtung findet. «Ein Buch, umflutet vom Licht des Ta^es in deS Wortes wahrster und zugleich schönster Bedeutung, habe ich vor mir liegen. ES ist mir eine an-genehme Pflicht, der ich nachkomme, wenn ich auf diese« Buch, das weiterer Verbreitung gewiß wett ist. hinweise oder mit anderen Worten: wenn ich eS beipreeche. Borher über noch möchte ich einige Greinz« Wort« vorausschicken: 141 .».Die Kritik soll nicht niederreißen, sondern aus-bauen»!' AIS einem selbst Schaffenden ist mir die Achtuung vor dem Schaffen anderer tief eingeprägt. Diese! Achtung muß ebenso die Grundlage jeder ge-rechtem und ersprießlichen Kritik sein, wie die Ach-tung j überhaupt zu den unumgänglichen Grundlagen jeder Kultur und jedes menschlichen Fortschrittes gehört! 3Run zum Buch: Sonnensehnsucht. Dalmatini-sche LLandschaftSnoveUe von Alfred Maderno. (Ber-lag vlvon Karl Reißuer in Dresden.) iiVor allem ist Madernos Novelle motxrn; die Molivive, der Stil und die formelle und ideele Dar-stellunmj, Sie ankert teils in der Schönheit d<« reitet sich vor, von dieser Zeitschrift auch eine bul-garisch rumänische Ausgabe zu veranstalten. Das Hauptziel geht dahin, auf dem Gebiete des Handels für die Gegenseitigkeit der Balkanslawen und der Tschechen zu arbeiten. Das sind gewiß hochbedeutsame Gründungen und die Ziele dieser Bestrebungen gehen nicht in letzter Linie daraus auS, die deutsch« Industrie vom Balkanhandel abzudrängen und an ihre Stelle die tschechische Industrie in Oesterreich zu setzen. Was da vorgeht, sollte eingehend gewürdigt und auf deut-scher Seite mit großer Achtsamkeit verfolgt werden. Ein Ruhiggehenlaffen könnte für die Deutschen von den schwersten wirtschaftlichen Nachteilen sein. Die wirtschaftlichen Bestrebungen der Tschechen im Ge-biete der Balkanländer werden zudem durch die na-tionalen Verbrüderungen auf den unterschiedlichen Kongressen der Lehrer, Turner usw., in nachdrück-lichster Weise unterstützt und so wirkt alles zusam-men, was geeignet ist, der tschechischen Industrie und deren Ausfuhrartikel die Handelsplätze in den slawischen Balkanstaaten zu sichern. Der Abgeordnrtt als Agrut. ReichSratSabgeordneter Dr. Otto Lecher (Deut-scher Nationalverband) beleuchtet in einem längeren Aufsatz den Unfug, daß die Abgeordneten seitens der Wähler zu allerlei privaten Besorgungen ver-anlaßt werden, wodurch die eigentliche Aufgabe des Volksvertreters zu Schaden kommen muß. Abgeord-neter Dr. Lecher schreibt unter anderen: Ein bäuerlicher Abgeordneter erhielt von dem Bürgermeister des Hauptwahlortes die Mitteilung, daß dortselbst noch sehr viele Sommerwohnungen leer stünden; er möge sich doch in Wien um deren Vermietung bemühen. Der Inhaber eines städtischen sonnenschweren Landes Dalmatien und dann im Problem des Sexuellen. Die Musen schmunzeln: Solche Momente stehen isoliert; nur echte Dichter langen nach ihnen. Und Maderno ist ein echter Dichter. Drum schmunzeln die Musen. Und so ganz selten schmunzeln sie. Und die Hebräer trauen ihr Haupt.. . Der Dichter ließ es sich besonders angelegen sein, das kaum in die Literatur eingeführte Son-nenland Dalmatien zu schildern. Es ist ihm vor-züglich gelungen. In edlem Schwünge bringt er den KönigSmantel der deutschen Sprache in Falten-wurf. Und nun blinzelt und glitzert dort und da manch' neues gutes Körnchen an« dem großen Wort-schätz deS Deutschvolkes. Seine Sprache in der Landschastsschilderung ist von dynamischer Schön-heit. Bon hier wie übrigen» auch von der ideelen Darstellung der Novelle zieht eine Linie zu Hans Rudolf Bartsch. Beider Schaffen steckt im episch-lyrischen. Dort wie da. Die eiserne These vom Kulturkämpfe und die zarte, leise Melancholie in-niger LiebeSsehnsucht. Und dann dort wie da die zeitweise Teilung der Menschen und Dinge durch philosophische Rück- und Ueberblickt. Diese Linie geht geradeaus. Maderno (eig. u. richt.: Alfred Schmidt, ein Marburger, dessen Eltern aus Cilli stammen) kenn« die Leute dort unten an der Adria. Wie das Stück Erde. Er hat, was bis heute noch kein Schrift-steller getan, nicht nur die Sonnseilen Dalmatien», sondern auch seine Schattenseiten hervorgekehrt. Dal. Bergnügungslokales bewarb sich um Erweiterung seiner Konzession auf Vorführungen von Trapez-und Parterreakrobaten. Da die Behörde sich abge-neigt zeigte, ersuchte er den Abgeordneten seine» Bezirkes um Fürsprache. Als dieser erwiderte, er könne sich in der Sache nicht weiter echauffieren, wendete sich der Tingeltangelbesitzer an den seiner-zeit bei der ReichsratSwahl unterlegenen Gegen-kandidaten. In einer anderen Konzessionsangelegen-heit schrieb der Petent einem Abgeordneten, ohne von ihm auch nur gekannt zu sein, gleichzeitig mit der Information: „ . . . erteile Ihnen die Voll-macht, ganz nach Ihrem Ermeffen zu handeln, so-gleich eventuell Rechtsanwalt zu bestellen; Borschuß leiste ich postwendend." Ein älterer Herr empfahl einem Abgeordneten die Protektion seines staatS« dienenden Sohnes behufs außertourlicher Beförde-rung. Da der Deputierte den Bater fragte, mit welcher Begründung er sich erlaube, ein solches An« suchen zu stellen, sagte der Herr: „Aber, ich bitte, ich habe Sie doch gewählt." Bekannt ist auch der Befehl des ehemaligen hochverdienten Kriegsministers Baron Schönaich, womit den eine GarnifonSände-rung anstrebenden Offizieren untersagt wurde, die Verwendung von Mitgliedern der Delegationen direkt oder indirekt in Anspruch zu nehmen .. . Diese Beispiele ließen sich ins Endlose ver-mehren. Ein Blick von der Galerie des Parlaments bietet ein dem Laien unverständliches Bild. Er sieht die Minister jeden einzeln mit je einem Ab-geordneten die Kopse zusammenstecken, eifrig ver-handeln, Schriftstücke auslauschen und Notizen machen. Ist der eine Volksbote abgetan, kommt der nächste an die Reihe. Der Gang der Debatte, die Ausführungen des Redners, all da«, was wir an-deren Morgens in der Zeitung lesen, scheint die Herren vor und auf der RegierungSbank gar nicht zu berühren; das dient nur als Staffage für jene Unzahl von kleinen Privatkonserenzen, denen sich offenbar daS intensivste Interesse der Mitglieder des Reichsrates und des Kabinetts zuwendet. Doch nicht allein auf diesem Wege betätigt sich der Abgeordnete als Fürsprecher und Sachwalter. matinische Wahrheiten. Und Wahrheiten sind immer v)N großem Werte. Solche zu bringen dürfen sich nur wahre Dichter erlauben. Denn nur zu leicht lauft man dabei Gefahr, das Feld der Kunst zu verlassen und in« Banale zu steuern. Man sucht, wird ein Irrender, das Zusammenwirken der geo-logischen, sozialen, wirtschaftlichen und künstlerischen Umstände hört aus, da« Milieu wird zweifelhaft. Maderno schreibt stets unter der Aegidi wahrer Kunst. Bei ihm fürchten wir nicht, daß er inS Banale, in« Niedrige gerät. Plastisch und treffend sind seine geschaffenen Eharaktere. DaS Heldenduo und die anderen wesentlichen Personen sind geradezu glanzvoll geraten. Wie ja übrigens die Fabel und deren politischer Hintergrund in jeder Weife gut ausgeführt und farbenreich beleuchtet ist. Die beiden Helden und deren Mädchen wie auch das dritte Liebespaar, soweit das Wort hier Anwendung finden kann und darf, sind im Wesen zwar nicht neu, originell, aber die Palette de« Dichter« hatte Farben genug, um ihnen einen Reiz, einen eigenen Reiz zu verleihen. Dieser Vorgang, die Konstruktion der Figuren, die feine Abtönung derselben zur Komposition sind ein Zeichen der künstlerischen Begabung und der technischen Fertig-keit deS Dichter«. Komposition und Konstruktion stehen hier in lebendigem Verhältnis. Sie sind der Wertmesser der Novelle. In dem trägen Dalmatien bringen zwei junge Doktoren vier Monate zu. Die Parzen sitzen am Webstuhl ... in die heilige Schönheit diese« Lan- Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 77 Er läuft treppauf und -ab in Ministerien, Statt-haltereien, Banken. Eisenbahndirektionen und Mi> ilitärkommanden. Er führt eine ausgebreitete Korre-pondenz, er empfängt feine Partei?», erstattet Gut-achten und erteilt Ratschläge, brieslich und münd-lich und ohne Berufsstörung. Ob einem solcherart vielfach auch mit der Vertretung der Privatange-legenheiten seiner Wähler überaus beschäftigten Mann noch Zeit und Kraft erübrigt, um die Gescheut-würfe zu studieren, den Kommission« - und AuS-schußsitzuugen pflichteifrigst zu folgen, von dem Plenum deS Hauses ganz zu schweigen; ob ihm vor allem noch Zeit und Kraft bleibt, seine eigenen geistigen Fonds zu erhalten und wissenschaftlich zu mehren oder sich wenigstens über die großen politi-scheu Vorgänge deS In- und Auslandes im lau-senden zu erhalten — von dem ist leider nie die Frage. Wir beobachten heute eine Berflachung des parlamentarischen Leben». DaS Interesse für den Inhalt der in Beratung stehenden Gesetze ist nir-gens mehr im Schwinden als bei den Gesetzgebern selbst. Abgesehen davon, daß taktische Erwägungen und nationale Richtpunkte sast ausschließlich dafür maßgebend sind, ob eine Borlage „geschluckt" oder verzögert oder verworsen wird, besitzt ein sehr großer, um nicht zu sagen der größere Teil der Abgeordneten, zu den Gesetzen, über welche sie abstimmen, meistens nur ein Verhältnis, nämlich dasjenige der Unkenntnis. An Stelle des Deputierten aus der guten alten Zeit, der dem Geiste der Ver-fafsung nach das höchste Recht des Volkes, die Teilnahme an der Legislative nach ernster Selbst-Prüfung und sachlicher Erforschung erfüllte, ist heute ein anderer getreten: der Abgeordnete als Agent. Die Unabhängigkeit deS Volksvertreters gegenüber der Regierung' wird durch seine Vielgeschäste nicht gefördert. Schließlich handelt es sich in den meisten Fällen um ein gewisses Entgegenkommen, sei eS auch nur im Tempo einer Erledigung, um kleine Gefälligkeiten, nicht selten diskreter Natur. Dem Manne mit zugeknöpften Taschen tut bekannt-lich niemand etwas zuliebe. So entwickelt sich still-schweigend ein System gegenseitigen Händewaschens, das im prinzipiellen Widerspruch mit der kon-trollierenden und konstitutiven Ausgabe eines Par-lamente« steht. Und wem kommen die Ersolge der-artiger Transaktionen zugute? Doch nur einem ganz verschwindend kleinen Bruchteil der betreffenden Wählerschaft, während deren überwiegende Majorität durch die Einbuße an Einfluß und Ansehen ihres Mandatars, welche sich als unausbleibliche Folge feiner Geschästspolitik einstellen muß, entschieden ge-schädigt wird. Der Wähler, der in privaten Dingen zum Klienten seines Abgeordneten wird, erniedrigt diesen zum Klienten des Ministeriums. Eine Erinnerung an das Jahr 186K! Die Börsenblätter bringen die Nachricht, daß insolge der am I.Juni stattgesundeneu 91. Ziehung der sünsprozentigen StaatSdomänenpsandbriefe mit 1. d. diese Schuld als vollkommen getilgt erscheint. Es ist damit eine Schuld rückgezahlt, die daS unglückliche Oesterreich nach den Mißerfolgen aus dem Schlachtseide von Königgrätz auszunehmen gezwun-gen war. Mit diesem Tage ist also eine Schuld-gattung aus den Kurszetteln verschwunden, die seit dem Jahre 1866 darin eine Rolle spielte. Wie elend die Finanzen und wie gering der Kredit un-seres Baterlandes damals waren, läßt sich daraus ermessen, daß im Inland« ein Anlehen überhaupt nicht auszubringen war und daß das Ausland nur gegen Verpfändung der Staatsdomänen und gegen eine fünfprozentige Verzinsung ein Darlehen von 150.000.000 Franken gab, das wohl auf Silber lautete, aber in Goldwährung umgerechnet war. Es war dies eines der ersten großen Geschäfte, das die damals kurz vorher gegründete Kreditanstalt vermittelte. Mau wäre sast versucht, eS für keinen Zufall zu halten, daß der „alte Radetzky", der auf seinem Postamente vor dem nlten Kriegsministerium am Hof in Wien mit dem Motto: „In deinem Lager ist Oesterreich!", schützend feinen Marschall-stab gegen das Gebäude dieser Bank erhob, nun-mehr nach der endlichen Tilgung dieser grausam drückenden österreichischen Staatsschuld seinen Platz verließ und einen anderen Standplatz gewählt hat. ..Die Staatsdomänen-Psandbriese bilden die sichersten und beliebtesten Anlagepapiere des aus-ländijchen Kapitales", ein Satz, der häusig in Bör-anblättern wiederkehrte. Begreiflich! Denn fünf Prozent Zinsen, in Gold zahlbar und vollwertig ichergestellt auf Grund und Boden, überdies nicht onven tierbar, das mußte freilich für die internatio-nalen Kapitalisten ein Reizmittel ersten Ranges ab-geben. ES ist daher begreiflich, daß in der letzten Zeit, als sich die Finanzen bereits gebessert hatten, noch 70 Prozent dieser Anleihe im Auslande pla-ziert wurden. Diese Anleihe ist nun Gott sei Dank Zurückgezahlt und es ist nun am Platze, sich auch nS Gedächtnis zu rufen, wem und welchem Um-tande wir diese drückende Schuldenlast zu verdan-ken haben. Man braucht ja nicht näher einzugehen auf die Ursachen, die zum unglücklichen Kriege vom Jahre 1866 geführt haben. Es ist ja allen be-k.mnt, die eS nicht mit Absicht leugnen wollen, daß die Reaktion und ultramontane Herrschsucht, gepaart mit HochmutSdünkel der führenden Generalität die-feS Unglück über Oesterreich gebracht haben. Freuen wir uns nun, daß wir dieser drücken-den Schuld endlich to« sind, für deren Tilgung und Verzinsung ja die deutsche Bevölkerung in Oester-reich den Löwenanteil zu bestreiten hatte und die d«S dringt süß gleitend die ewige Melodie deutscher Liebe ... und reißt furchtbar ab ... gröhlend ... gröhlend . . . Dann setzt die Wehmut ein, eine leise, aber umso ergreifendere Anklagt gegen flawi-fche Unkultur. Maderno kennt die Leute dort unten an der Adria ... er sagt von Unkultur und singt in den schönsten Molltönen von Liebe dieses slawischen AdriavolkeS. Und Maderno kennt das Weib dort unten an der Adria . .. das Weib, das dem Manne gegenübersteht, die beide ihre Bestimmung erkannt, die wissen, daß ihre Erfüllung vor der Welt Un recht sein wird und die der Glaube an dieses Men fchenrecht und Recht der Jugend adelt und eut sühnt ... So kennt er eS anders. Und noch an-ders. Noch ander». Die Musen schmunzeln... Die Hrbräer krauen ihr Haupt ... Zart und finnig berührt der Dichter die sexuelle Frage in der Novelle. Hier zügelt er sein sonst flammende» Temperament. Die» zeigt von feinem Verständnis der Technik in der Darstellung der püichologischen Phasen. Die Fabel trägt einen au«-gesprochen psychologischen Eharakter. Der edle Zuj in den Herzen der Träger de» Problem» zur Lösum seelischer Gebundenheit verleiht dem Kolorit de» Werkes einen präänizen Glanz. Der JmpressioniS-mu» verfehlt seine Wirkung nicht. Dalmatien, da» Land der ewigen Sonnenpracht in seiner rührenden Rückständigkeit bietet dem Dichter reiche Gelegenheit zur fabulistifchen Verwertung. an eines der traurigsten Kapitel österreichischer Geschichte immer erinnerte. Diese traurigen Folge-erscheinungen eines unglücklichen RegierungssystemS — mögen sie uns noch so hart betroffen haben — sind aber znm Ausgangspunkte einer neuen Zeit ge-worden. Die unglücklichen verlorenen Schlachten brach-ten eine Wiedergeburt Oesterreichs, erlösten die Böl-ker auS den schrecklichen Banden des Konkordate«. In diesem Sinne knüpfte sich an die Staatsdomä-nen-Pfandbriefe eine Erinnerung, die uns mit Befriedigung erfüllen müßte. Die hohen Kosten, die Oesterreich für seine innere Befreiung zahlen mußte, sind gezahlt. Achten wir darauf, daß wir nicht wieder nötig haben, den Staat au» solchem Unglück, in das ihn ultramon-taner Geist getrieben, zu erretten. Borsicht ist im Zeichen der Eucharistie doppelt geboten. So ist eS auch bei Maderno. Wir unterschei-den bei der Novelle zwei Großphasen. Das bereit« erwähnte psychologische Element und das fabulisti-fche. Die erste beruht im wesentlichen auf Stim-mungS- und Situationsbilder. Die äußerlichen Bor-gänge inspirieren und treiben hier zwar die Hand-lung zum Konflikt, gewinnen aber an und sür sich keine besondere Anteilnahme. Der Dichter rechnet hier nicht aus Wirkung. Ihm ist e» vielmehr darum zu tun, festzustellen, welche Wirkung diese Vorgänge auf die Seele des Helden (von rechtSwegen ist nur ein Held: Paul Meister) ausüben. Und eS ist ihm dies gelungen, gut sogar. In die erste Großphase fällt demnach hauptsächlich die innere Kombination der LiebtSaffäre. DaS gute Gelingen dieser ist wohl vorwieglich m d«r ziemlich kargen Behandlung der einzelnen Nebensiguren zu suchen. Sie sind teilweise ausgesprochen passiv. Aber eS stört nicht; diese zeit-weise Passivität ist der anspruchsvollen Handlung in diesem Milieu sogar sörderlich. Allerdings: wo der Held im Feuer seiner Leidenschaft, seines Tem-peramenteS erscheint, sangen auch die Nebensiguren Feuer. Denn Feuer gibt Feuer. Hier zeigt sich wie-der die Sicherheit deS Dichter» in der technischen Behandlung seine» Stoffe». Wenn die Flammen der Leidenschaft züngeln, dann werden die Bilder der Handlung dramatisch. Sie werden lebendig und interessieren so in hohem Maße für da» Gesamt-Epitheton der Novelle. Maderno hat seinen Stoff, wie ja de« öfteren erwähnt, aus psychologische Basi» gestellt. ES wäre natürlicherweise ein Fehlgriff des Dichter» gewesen, Politische Rundschau. Neue Minister. Handelsminister Dr. v. Rößler ist, angeblich au» Gesundheitsrücksichten, von seinem Amte zurück-getreten; er wurde anläßlich seines Rücktrittes vom Kaiser in den Freiherrnstand erhoben. An seine Stelle wurde Dr. Schuster von Bonnot berufen. — Der Minister des Innern Dr. Freiherr von Heinold wurde von der Leitung des Ackerbaumini« steriums enthoben; vom Kaiser wurde zum neue« Ackerbauminister der Senatspräsident beim Vermal-tungsgerichlshofe Franz Zenker ernannt. Der neue Ackerbauminister ist ein nationaler Tscheche. — T«r Ministerpräsident Gras Stürgkh ist von seiner Augen-rankheit genesen und hat wieder die Leitung der Regierung übernommen. Die deutsch-tschechischen Ausgleichsver-Handlungen. Von deutschböhmischer Seite wird der „Wiener Deutschen Korrespondenz" geschrieben: Wie maa hört, haben die Aussichten für die Wiederaufnahme »er Ausgleichsverhandlungen sich gebessert. Die bis-herige pessimistische Auffassung gründete sich darauf, daß die Tschechen in der letzten Zeit wiederum die Neigung zeigten, die Verhandlungen auf die lange Bank zu schieben, da die Tschechischradikalen gegen den Jnstizminister wegen dessen Erlasses an die böh> mischen Bezirksgerichte die heftigsten Angriffe gerich-tet hatten. Nunmehr soll infolge des halbamtliche» Kommentars, der diesem Erlaß gefolgt ist, eine $«< ruhigung eingetreten fein; aus dem Wortlaute diese« offiziösen Kommentars geht aber deutlich hervor, daß die ganze Aufregung überflüssig gewesen wir. In der erwähnten halbamtlichen Note wird konsta-tiert, daß die Regierung in die derzeitige Spruch-praxis bei den Gerichten in Böhmen, im Vermal-tungSwege regelnd einzugreifen, keineswegs beabsich- hätte er sich bloß mit epische Bilder begnügt. Sm Fehlgriff, an dem das ganze Buch gelitten halte. So aber, und das sagt vom starken Talent dieie» süd-süddeutschen Dichters, flicht er geschickt dramatische Bilder in die Entwicklung des Stoffes. Bilds voll dramatischen Hochschlages. Im epischen Element kommt die Darstelliwz zu ruhigem Ausdruck, das dramatische verlebendizt sie. Darüber hinau« ist da« epische Element der organische Träger de« fabulistifchen Stoffe«, da» dramatische der organische Träger des psycholozi-scheu Stoffe». So schreibt R. Fischer. Bei Madenioi „Sonnensehnsucht" findet diese «uSsührung berechtigte Anwendung. Einen anderen Stempel trägt die zweite Groß-Phase. In dieser hat eS der Dichter auf die äußere Liebesgefchichte deS Helden abgesehen. Die A»i-rollung derselben nimmt sein ganze« Jntereffe ii Anspruch. Auch wir können ihr da« unsere nicht vorenthalten. Hier ziehen sich die Schilderungen, werden jedoch niemals papiern und trocken. Bor-sichtig meidet er dieses Schreckgespenst. Da« fabili-stische Element steht über dem psychologische». Quantitativ wäre die Novelle etwa zu ie« messen: kurz ist die Exposition, die steigend« Haid-lung breit in epischen und dramatischen Bilder», kurz, jäh abreißend der Schluß. Eine eigene Art der Technik. Teilweise ergeht sich der Dichter schon i» der Einleitung in Schilderungen, landschaftlichen Schild«» rungen; hauptsächlich aber treten diese in der fort-schreitenden Handlung zutage. Wie edle« Karl- iNtianaur 77 tigt." —• In demselben Sinne lautete aber auch der Erlaß sowie eine inzwischen erfolgte offiziöse Erklärung. Ganz abgesehen aber davon lag für die Tschechen kein Grund zu der Annahme vor, daß auf deutscher Seite eine Beeinflussung der Rechts, sprechung in sprachlicher Beziehung im Sinne von Neuerungen geplant sei. Die Deutschen sind denn doch zu klug, als daß sie heute selbst die Regelung der Sprachenfrage im administrativen Wege betrei-den sollten, gegen die sie sich in der schärfsten Weise wandten, als sie von tschechischer Seite versucht worden war. Würden sie heute dasselbe tun, so würden sie damit daS Instrument bereitstellen, mit dem eine spätere Regierung die böhmische Sprachen-frage gegen die Deutschen lösen könnte, ohne daß dies« den geringsten Einspruch dagegen erHeden können. So töricht sind weder die deutschen Parteien -och der Justizminister. Im Uebrigen würde aber die Möglichkeit solcher Ereigniffe und damit auch die Möglichkeit sich darüber zu beunruhigen am sicher-sten durch die im Zuge befindlich deutsch tschechische Verständigung auS der Welt geschafft werden, weil dadurch alle diese Angelegenheiten gesetzlich geregelt und damit ein für allemal der administrativen Beeinflussung entrückt werden. So wenig also die Tschechen Grund gehabt haben, sich über den Erlaß deS Zustizministers zu beunruhigen, so haben sie selbst eS am ersten in der Hand, sich gegen ein Attentat, wie sie es mit Unrecht vermutet hatten, zu sichern, indem sie alles daran setzen, um in der AuSgleichSsrage zu einem beiderseits befriedigenden Ende zu gelangen. Die polnisch ruthenlschen Verhandlungen. Der tote Punkt in den polnisch-ruthenischen Ausgleichsverhandlungen ist noch immer nicht über-wunden. Zunächst konnten die Verhandlungen darum noch nicht wieder ausgenommen werdeu, weil die pol-nischen Fraktionen sich selbst noch nicht über daS Maßt der in der LandtagSwahlreformfrage den Ru-thenen zu gewährenden Zugeständnisse einigen könn-ten. Nachdem die Rulhcnen den seinerzeitigen Star« zynslkischen Wahlreformvorschlag, wonach ihnen 25 Prozent der Landtagsman^ate in mehrmandatigen Wah>lkreisen zufallen sollten, abgelehnt wuiden, tauchte der Vorschlag aus, ihnen 26 4 Prozent der Sitze und einmandatige Wahlkreise mit nationalem Kata-sie? zuzugestehen. Die polnischen Demokraten und Volki«parleiler waren damit einverstanden, allein die Allpwlen und die Konservativen wandten sich dagegen, indem, sie auf mehrmandatigen Wahlkreisen beharrten und gegen die Einführung deS nationalen Katasters protestierten, in der sie den ersten Schritt zur Zer« reißumg des Landes erblicken müßten. Bisher ist es wicht gelungen, unter de» polnischen Parteien diesbezüglich ein Einvernehmen herzustellen. Eiine südslawische trialistische Organi« sation. In Abbana fand kürzlich eine kroatisch.sloweni-sche BertrauenSmännerversammlung statt, die den gewäichs windet sich die Schilderung des sonnenglut-durchdzitterien Landes, an dem die Wogen der viel-ersehhnten Adria zischend brande», durch die sinnige, leidennschast- und wehmutdurchwühlte Liebesidylle. Stilistisch genommen, treffen wir in der No> velle vorwieglich die eplsche Schilderung. (Der Ton aber ist fei» lyrisch gebalten, also gewinnt das Ganzze, wie bereit« hervorgehoben, ein episch.lyrisches Gepräge.) Und der schenkte der Dichter vor allem sein Al»gen»erk. Diese rechtfertigt das Beiwort Land-schasintnovelle. Manchmal schildert er in behaglicher Breit,ie, wird aber nie ermüdend. Seine dichterische Schö^fungekraft weiß diesem „europafernen" Lande alle L Reize abzugewinnen und sie präzise wiederzu-geben». Sein Jmpressionsvermögen ist groß. In den ß Schilderungen, die voll poetischen BluteS, liegt wahrmS und wirkliches Empfinden; Maderno trügt nicht. I ! Wie weiß er doch das Meer zu schildern! Gravkvksa, Ragusa, das ganze südliche Meerland. Feineie minutiöse Detailarbeit. Was weißer uns von diesemm ewigen Sonnenland alles zu erzählen und wie uvetfe er eS zu erzählen! Da wallt feuriges Blut t durch des Dichters Adern. Da weiß er zu sesieluln, zu packen und — zu halten. Zu halten. "3 Die Musen schmunzeln... Und die Hebräer krauenen ihr Hiupt... 5 fc'elch' ein Zauber liegt in diese» stillen, ein-samen ei« Nestern, die sein vom industriellen Getriebe treu d den Reiz der Vergangenheit bewahren. Welche erquicklickliche Bertrüumtheit! AachS Zusammenschluß aller Slowene» und Kroaten zum Zwecke hatte. Bereits seit einem Jahre waren die österreichischen klerikalen Slowenen und Kroaten in ständiger Fühlung mit der klerikale» kroatischen Rechtspartei deS Agramer Landtages gewesen. In der Versammlung in Abbizia, in der die klerikale» Südslawen Steiermarks, Kärntens, KrainS. JstrienS und Dalmatiens sowie die allilowenische Volksparte und die Kroaten des Königreiches Kroatien vertreten waren (die bosnischen Kroaten erklärten, durch die bosnischen Eisenbahnverhandlungen am Erscheinen verhindert, telegraphisch ihre Zustimmung), wurde nun beschlossen, eine gemeinsame Organisation durch Einsetzung eines kroatisch slowenischen Esekutivkomi-lees zu schaffen und für den 20. Oktober eine Versammlung sämtlicher den vereinigten Parteien ange-hörenden Reichsrats- und Landtagsabgeordneten nach Laibach einzuberufen. — Diese südslawische Organi-sation steht also auf trialistischer Grundlage, denn indem sie die österreichischen und die magyarisch>kroa° tischen Südslawen und die bosnischen Kroaten in sich zusammenfaßt, gibt sie als ihr Ziel die staatS-rechtliche Bereinigung aller südslawische» Länder der Monarchie zu erkennen. Aus Stadt und Land. Clllier (Bemelnderat. Am Freitag den 27. d. um 5 Uhr nachmittag« findet eine ordentliche öffentliche Gemeindeausschuß-sitzung statt mit folgender Tagesordnung: Mitteilung der Einkäufe. Berichte des Rechtsausschusse« über: 1. die Eingabe des Emanuel Riedl um Auskünfte ia Gruft-angelegenheiten; 2. das Ansuchen des I. Perko um Aufnahme in den Gemeindeverband der Stadt Cilli; 3. das Ansuchen de» Karl Unger um Ausnahme in den Gemeindeverband der Stadt Cilli; 4. die Eingaben um Zuerkennung des HeimatsrechteS in der Stadt Eilli auf Grund des zehnjährigen freiwilligen und ununterbrochenen Aufenthaltes betreffend den Schuhmachermeister Josef Prelog, den Handelsreisen-den Joses Queder, die Köchin Anna Tanschek. die Wäscherin FranziSk« OuaS, die Wäscherin Maria Lasnig, den Friseur Alfred Winkler, den Südbahn, arbeit« Johann Omerfu, die Bedienerin Eleonore Sorger, die Näherin Christine Tfchatter, die Kinder der Maria Grill, die OrganistenSwitwe Maria Sri» fitsch, den Straßenkehrer Johann Kowatsch, die Köchin Theresia Marzidoschek. die Bedienerin Maria Hridernek, die Taglöhnerin Johanna Wretscher, die Näherin Luzia Kosteuz, die Bedienerin Theresia Zechner, den Schuhmachermeister Michael Kodrilsch und die Büglerin Viktoria Heß; 5. daS Ansuchen des Franz Petschuch um Bewilligung zur mascbi-»ellen Holzzerkleinerung im Stadtgebiete Eilli. Berichte des Unterrichtsausschusses über: 1. den Statthaltereierlaß betreffend die Regelung der Stol- Man bekommt ordentlich Sehnsucht, dieses Stück Erde dort unten in seiner rührenden Melan-cholie zu sehen, das Stück Erde am Meer, das der Sonne blitzende Flammenschere umgibt! Sonnen-sehnsucht. Sonnensehnsucht... Ob die dort unten, die Kinder der Sonne, Sehnsucht nach dem Norden verspüren? O ja. Und wie! Wieder schlägt der Dichter klangvolle Saiten an und läßt sie tönen sanst und mild in Moll. Sanft und mild in Moll. Und anders. O, ihr Fremden, die ihr, die roten Bücher in der Hand, auf Jachten kommt aus dem kühlen, sonnenarmen Norden, die ihr euch heute Spalato, morgen Ragusa und übermorgen die berühmten Bocche di Eatora anseht, die ihr durch Kirchen und Klösterhöfe schlürst, mit gedämpster Stimme nur beeinflußtes Urteil abgebend, die ihr nach jenem Bilde fahndet, vor jenem Portale stehen bleibt, das in euren Reifebücher» mit einem Sternchen ansge-zeichnet ist, waS wißt ihr von der heimlichen, der lauten Welt der nicht geoffenbarten Schönheit Dal-matiens, was wißt ihr vom Jammer dieses Lan-des, das ihr einen reptiliendurchwühlten Stein-Haufen nennen hört? Was wißt ihr von seinem Juwel,^enem goldumsäumieu Ragusa überhaupt, in dessen Straßen einst der Purpur getragen worden, vor dessen Palästen sich die dünnwändigen Gondeln gewiegt? Davon sagen euch diese geköpften Säulen Seite 3 taxverhältniffe und 2. die Wahl eines Mitgliedes i der SchulauSschuß der kaufmännischen FortbildunaS schule in Eilli. Berichte des BauauSschusses über: t. einen Amtsvortrag betreffend die Herstellung eines Kanale» an der Ringstraße Grazerstraße; S. ein Gutachten über die Blihschutzanlage am Augmentationswagazine und 3. eine Beschwerde der Theresia Kodermanu. Berichte des Finanzausschusses über: 1. da« Ansuchen der Kindergartenleiterin Anna Sima um definitive Anstellung als solche; 2. den Bericht der Landesbürgerschule über die Verwendung der Lehr-mitteldodaiion für daS Schuljahr 1912/13; 3. den Statthaltereierlaß in Angelegenheit der RückÜbergabe von Räumlichkeiten des LandwehrmarodenhaufeS; 4. daS Ansuchen des Vereines „Deutsches He m" in Wien um Widmung eines Beitraget; 5. 'das Au-suchen der verehelichten Sicherheitswachmänner und Mautner um Bewilligung von Brennmatenale; 6. da» Ansuchen der Jagdgesellschaft „Einigkeit" um Verpachtung deS Forstdause« auf dem Dostberg; 7. das Ansuchen dc« steiermärkischen Gewerbesörde« rungsinstitute« um Widmung eines Beitrages. Berichte deS GewerbeauSschusseS über: 1. daS Ansuchen des Karl Pirker um Verleihung einer Ki-nematographenkoirzesiion für die Stadt Eilli; 2. da« Ansuchen der Mathilde Kaulich um Bewilligung der Gasthausverpachtung an Fanny Leditsch; 3. da« Ansuchen deS Richard Kraupner um Bewilligung der Ausstellung seines LebzelterstandeS am Haupiplatze; 4. das Ansuchen deS Josef Reisner um Verleihung einer Sastgewerbekonzrssion; ü. das Ansuchen deS Franz Karlouschek um Verleihung einer Gastgewerbe-konzeision; 6. das Ansuchen des Alois Kronouschek um Bewilligung der Uebertragung seiner Trödlerei-konzession; 7. die Eingab« wegen der Einsuhr argentinischen FleischeS; 8. das Ansuchen der Olga Bositsch um Verleihung einer Gastgewerbekonzessiou und 9. dai Ansuchen der Johanna Koratschin um Bewilligung zum AuSschanke von Wein. Berichte deS Mautaussichisausschusse« über einen Rekurs des Johann Radey in Mautangelegenheiten und ein Ansuchen deS Mariin Ocwirk um Rückver-gütung von Mautgebühren für Bausuhren. Bericht des Theaterausschusses in Theaterange» legenheiten. Bericht deS Elektrizitätsausschusses mit Festsetzung der Linien für Kabel und Freileitung. Der öffentlichen folgt eine vertrauliche Sitzung. Fleischhauer Verbandstag. Sonntag nachmittags fand im Deutschen Hause in Eilli die fünfte ordentliche Hauptversammlung deS Landesverbandes der Genossenschaft der Fleischhauer und Fleischselcher in Sleiermark unter überaus zahlreicher Beteiligung von Fachkollegen aus Steier-mark, Kärnten und Niederösterreich statt. Der Ber-bandsvorsteher Herr Karl Schütky au« Graz b«. grüßte insbesondere den Vertreter der Stadtgemeinde Cilli, HerrnStadtamtSvorstandDr. Otto Ambroschitsch, und morschen Wände, die in eigenem Verfall das alte Ragusa sich verjüngen, seine Vorstädte ent-stehen, den Hasen Gravosa ausblühen, Lapald ver-wildern, den Palazzv Bonda und des heiligen Benedlkt Kloster Sun Giacomo zur Ruine werden sahen! So. Und anders. Vom Voll, vom Land, vom Staat im Lichte Dalmatiens was zu schildern, hervorragend zu schil-der». Etwa so: Der Dalmatiner ist anspruchslos und gesund, wenn die Sonne scheint und die Fische ziehen. In sein Haus sällt niemals der goldene Strahl des Lichts. Unter den HauStoren sitzen sie in den armenbreiten Gassen, die Männer, die Wei-der und vor ihnen lärmen die halbnackten Kinder. Polema und geschmorte Fische und ekligeS Gemüse, das sie Cachnzi nennen, stehen drinnen am Herd. Wer Lust hat zu essen, nimmt sich davon. DaS Meer kennen einige überhaupt nur vom Hören-sagen. Stumpfsinnig starren sie dem Nachbar inS Gesicht, der es nicht ander« macht alS sie. Bis der Winter kommt. Da verhüllt schweres Gewölk die Sonne, der unendliche Regen und eisige Wind kühlen die Mauern ab. Die Fische werden selten und das Cachuzi wird teuer. Der Sturm bläst von oben in den ver-topften Kamin, stickender Rauch erfüllt die Küche, >ie ja meist auch Wohnzimmer ist. In Lumpen gewickelt liegen sie nun hungernd und frierend. Sie wissen vielleicht, daß es besser wäre, wenn sie trotz Seite 4 Deutsche gystty» Nummer 77 Herrn Dr. Dcngg als Vertreter deS GenossenschastS-instruklorS. ferner Herrn Franz Schneider au« Wien als Borsteher de« niederösterreichischen Lan-deSverbandeS, dann die Genossenschaften der Fleisch-Hauer aus Graz. Marburg, Leo den, Judenburg. Leibnitz und Cilli. die Fleischselchergenossenschast aus Graz und die Vertreter der kärntnerischen Fleisch-Hauergenossenschaften von Klagenfurt und Blllach. Zuschriften hatten gesendet Herr Direktor Springer vom steiermärkischen GewerbeförderungSinstitute und Herr Landcsausschuhbeifitzer Moriz Stallner. Herr Dr. Otto Ambroschitsch begrüßte die Erschienenen namens der Stadtgemeinde Cilli mit herzlichen Worten und gab die Versicherung, daß die Gemeindevertretung den Bestrebungen der Fleischhauer mit Rücksicht auf die Sieuerkrast dieses Standes und auf die Bedeutung desselben sür die Approvi« sionierung stets da» größte Interesse entgegenge-bracht habe. Von den übrigen Begrüßungen sei namentlich jene« des Herrn Schneider aus Wien hervorgehoben. Der Rechenschaftsbericht, der Kassa-bericht sowie der Tätigkeitsbericht, welchen der Ob« mann Herr Karl Schütky erstattete, wurde mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Zum Voran-schlage wurde beschlossen, die Verbandsumlage sür jedes Mitglied aus sechs Kronen festzusetzen. womit auch der freie Bezug des BerbandsblatteS inbegriffen ist. Herr Dr. Dengg erörterte nun in lichtvollen Ausführungen die Aenderungen, die an den Ver-bandssatzungen infolge der beschlossenen Erweiterung des Tätigkeitsgebietes auf Körnten hervorgerufen werden. Diese Statutenänderungen wurden einstim-mig beschlossen. An Stelle deS verstorbenen Ver-bandSausschußmitgliede« Fcrrendla in Graz wurde Herr Johann Krumback, Mitglied der Genossenschaft der Fleischselcher in Graz, in den VerbandSausschuß gewählt. Als Delegierte in den Reichsverband w»r> den gewählt, und zwar als Mitglieder: die Herren Schütky (Graz), Remiger (Leoben), Polegeg (Marburg) und als Ersatzmänner Renner und Wein-Handel (Graz). Ein Delegierter aus Kärnten wird erst nach erfvlgtem Vorschlage seitens der Kärntner Genossenschaften gewählt werden. Hieraus wurden in anregenden Wechselnden, in welchen die Miß stimmung der Fleischhauer über die behördliche Be günstigung der großagrarischen Interessen oft in sehr drastischer und eindrucksvoller Weise sich Lust machte. Uebelstände im Gewerbe besprochen. Der GenossenschastSsekretär Herr Kormann auS Leibnitz besprach daS Unwesen der Viehverwertungsgenossen-schasten, welche ohne entsprechende Fleischbeschau, ohne sachliche Geschäftsführung das Fleisch anS-schrvtten. Hiezu sprach auch in überaus schlagender Weise Herr Wrann aus Leibnitz. Ueber da« Schlach-ten und Ansschrotten durch Bauern wurde ebenfalls sehr eingehend gesprochen und zwar beleuchtet diesen Uebelstand. wie er sich in der Umgebung von Graz geltend macht, Herr Verbandsvorsteher Karl Schütky, wahrend Herr Joses Rebeuschegg aus Cilli diese Ausschrottung durch Bauern in der Umgebung von des elende» Wetters hinausgingen. Aber sie probic-ren e« nicht. Wozu auch? Wenn ihre Eltern wie die Hunde den Winter über dagelegen sind, warum sollen sie eS anders haben. Wozu mit Gewohnheiten brechen, die ihr« Väter für gut befunden. DaS schasst nur Unbequemlichkeit. Und das ist diese aufreizende Hartnäckigkeit und Gleichgiltigkeit. die den Dalmatiner unkulti-vierter erscheinen läßt al« manchen wilden Neger-stamm. Die Ursachen ihrer Armut und Krankheit zu kennen und keinen Finger zur Verbesserung der Lage zu rühren. Und wie leicht wäre da« möglich. Aber sie werden e« nie tun. Deshalb ist «S um jeden Heller schade, den der österreichische Staat in diese« Land hineinsteckt. Der Glanz Dalmatien«, den e« Benezia zu danken hatte, ist mit d«r Großmacht der Lagunen-stadt versunken . . . und so sagt der Dichter wei-ter. Wahr und schön. Wahrheit und Schönheit. Die Musen schmunzeln ... Und die Hebräer krauen ihr Haupt ... Denn: Wo Talent ist, ist auch Kraft, und Kraft siegt doch noch in den meisten Fällen, in ehr-lichen Kämpfern wenigsten« schon. — Die Ausstattung de« Buche« ist mustergiltig. Der Verlag Karl Reißner in Dresden hat sich» um das Buch groß angelegen sein lassen. Man merkt«. Erfolg dem Buche. Ehrlicher Arbeit gebührt ehrlicher Erfolg. Hoc ernt in votig. Cilli in scharfer und treffender Weise schilderte. Es wurde über Antrag des Herrn Josef Rebeuschegg nachstehende Entschließung einstimmig angenommen: In der Umgebung Cillis betreiben die Bauern daS Schlachten und AuSschrotten von Groß- und Klein vieh in einem derartigen Umfange, daß daS steucr zahlende Gewerbe der Fleischhauer infolge dieses ungesetzlichen Vorgänge« nicht nur einen ganz ge wältigen Schaden erleidet, sonder« durch solche Vor fälle, welche jeder sanitären Aussicht entgehen, dem Ruine entgegengetrieben wird. Der vom Jahre 1908 datierende NotstandSerlaß des Ackerbauministeriums wegen der in unserer Gegend herrschenden Dürre wird in willkürlichster Art und Weise weiter ge-handhabt und hat dies schon derartige Dimensionen angenommen, daß jeder Bauer nach Belieben zu jeder Zeit und auch an jedem Orte bei den fntter-reichsten und allerteuersten Verkausspenoden sein Vieh selbst schlachtet und, nicht genug an dem. noch Vieh selbst einkauft und dasselbe zur Schlachtung und Ausschrotung bringt, sich aber auch hiezu für berechtigt erachtet, da alle Anzeigen und Beschwerden bei den zuständigen Behörden srnchtlo» geblieben sind. Mit Rücksicht aus diese Umstände verlangt die heute in Cilli tagende Hauptversammlung des Landes-Verbandes der Fleischhauer von der Statthalter« in Graz, daß beim Ackerbanministerium auf Außer kraflsetzung dieses so schädlich wirkenden Notstands erlasseS vom Jahre 1908 einwirke, da es im In teresse des Staates gelegen ist, das dadurch so schwer geschädigte Fleischergewerbe zu schützen. Herr Joses Rebeuschegg berichtete auch über die Abhaltung von Winkelmärkten, die von Vertretern der Zuckerfabriken in der Umgebung von Cilli veranstaltet werden. ES wird auch eine diesbezügliche Entschließung einstimmig angenommen. Ueber die Frage der wirtschaft lichen Organisation zum Zwecke der bestmöglichsten Verwertung der Nebenprodukte (Häute, Unschlitt usw.) entspann sich eine sehr lebhaste Debatte, da von Seite der Grazer die Gründung eines eigenen Wirt schaftsvereines angeregt wurde, während Herr Re miger aus Leoben in Uebereinstimmung mit den Wienern für den Anschluß an die Wiener Fleisch hauer-Vereiniguug eintritt. Zu einer Beschlußfassung in dieser Frage ist es nicht gekommen. Herr Po-legeg anS Marburg erörterte in überaus sachlicher Weise die Notwendigkeit der Erlassung eines Reichs-Fleischbeschaugesetzes. um den großen Nebelständen mit den Laien-Fleischbeschauern abzuhelfen. Herr Ludwig Junger in Cilli trat dasür ein, daß die Freisprechungen der Fleischerlehrlinge, die bei Mei-stern beschäftigt sind, die Kollektlvgenvssenschasten angehören, nur bei Fleischhauer-Fachgenossenschasten erfolgen sollen. Als Ort der nächsten Verbands Versammlung wurde einstimmig Klagenfurt festgesetzt. Die Versammlung wurde nach fast vierstündiger Dauer geschlossen. Die Teilnehmer derselben blieben am Abende noch in geselliger Runde bei einem überaus anregend verlaufenen Konzerte der Cillier Musikvereinskapelle im Deutschen Hanse vereinigt. Aus dem Bürgerschuldienste. Der Stadt-schulrat Cilli hat die für Bürgerschulen befähigte Lehrerin für Handarbeiten Frau Josefine Hoppe. geb. Sackl. als Supplentin bis zur Dauer einer Neubesetzung an der städtischen Mädchenbürgerschule angestellt. Post- und Telegraphendirektion für Kärnten. Mit kaiserlicher Entschließung vom 31. August ist die Errichtung einer Post, und Telegraphendirektion in Klagenfurt für da« Herzog tum Kärnten bewilligt worden Die Aktivierung der Direktion dürfte voraussichtlich am 1. Oktober 1913 erfolgen können. Errichtung eines neuen (17.) Armee-Korps. Aus österreichisch-ungarischen Generalstabs-kreisen verlautet, daß die erfolgte Konzentration der französischen Flotte im Mittelmeer seitens der öfter-reichisch-ungarischen Monarchie durch die Ausstellung eines neuen Armeekorps Nr. 17 in Laibach sowie durch den Bau der schon von dem früheren Ge neralstabSchef Konrad v. Hötzendorf geforderten Be festigungen in Jstrien beantwortet werden würde. Cillier Männergesangverein. Die nächste Uebung sindet Freitag um einviertel 9 Uhr abends statt. ES wird um vollzählige« Erscheinen dringendst gebeten, da wichtige Veranstaltungen bevorstehen. Künstlerabend im Deutschen Hause. Dem rührigen Hotelier de« Deutschen Hause« ist es gelungen, den kaiserlichen Hoskünstler Svengali mit seiner Begleitung für einen Abend zu engagieren. Da« Programm dieses Abends ist sowohl reichhal tig wie erstklassig. Der Besuch ist daher zu em pfehlen. Die Musik stellt der hiesige Musikverein. Fuhballwettspiele. Am Sonntag den 22. d. war adermal» die deutsche Fußballmannschaft Laibach in Eilli zu Gaste. Schon vorher kündigte man eine wesentlich verstärkte Mannschaft der Laibacher gegen ihre Frühjahrsausstellung an und man täuschte ,,ch in diesen Vermutungen nicht, ja sie wurden noch Übertroffen, als die Laibachtr der Cillier Mannschaft in Schnelligkeit etwa» vorlegten und dieselben sich nur mit Mühe dareinfinden konnten. Cilli hat Ab-stoß, jedoch Laibach bemächtigt sich de» Balles und im raschen Tempo, zur größten Ueberraschung der siegessicheren Cillier. geh, e» vor da» heimische Tor. doch gelingt es unserem Tormann, die gefährlich? Situation zu klären. Jetzt beginnt ein offenes Spiel. Angriff auf Angriff folgt, endlich erzwingen sich die Cillier eine Ecke, welche in der 23. Minute in ein Tor verwandelt wird. Die Blaugelbcn greifen etwa» schiieidiger an, doch die gegnerische Verteidigung und insbesondere der ausgezeichnete Tormann verstehen eS, glänzend abzuwehren. Die erste Halbzeit wird mit 3:0 beendet. Bei Seitenwechsel sieht man die Laibacher noch frischer im Angriff und insbesondere die rechte Verbindung und der Zenterstürmer gaben sich die größte Mühe, wenigsten» ein Ehrentor zu erzielen, doch gingen alle eingeleiteten Kombinationen mangels an Wettspielersahrung zugrunde. Die Cillier konnten ihre Torzahl aus 6 erhöhen. Bei den Laidachern waren sehr schöne Einzelleistungen zu bemerken, wodurch die berechtigte Hoffnung entsteht, daß sie bei gutem Training bald einen ^usgezeich-ncten Gegner abgeben werden. Da» Spiel hatte einen guten Besuch auszuweisen und wurde dasselbe in einwandfreier Weise von Hern, Dr. Walter Negri geleitet. Vorher spielte die Jungmannschast des Ver> eine» gegen den Deutschen Jugendbund und siegten die ersteren mit 6:0, Halbzeit 4:0. Lebensrettung. Samstag fiel in der Nähe des Krankenhauses ein dreijähriges Kind in den hochangeschwollenen Dürnbach. Der Kontorist der Stadtmühle, Herr Rudigier Capella. sprang ihm nach und rettete es glücklich aus den Fluten. Slowenisches. In den ..Freien Stimmen" lesen wir: In Laibach wurde unlängst der Ferial-kurS der Slovenska Solska Matica geschlossen. AuS diesem Anlaß versammelten sich die Frequentante« (durchwegS Lehrer und Lehrerinnen), ungefähr *50 an der Zahl, im Narodni dom zu einer Schlußfeier, die insofern für uns Interesse hat, als bei diesem Anlaß mitgeteilt wurde, daß Kärnten den größten Prozentsatz der Kursteilnehmer auszuweisen hatte. Außerdem greisen wir aus dem Reigen der durchweg» in slowenischnationalem Geist gehalten«« Trinkspruche noch jenen deS Fachlehrers Pilgra» aus Wolfsberg heraus, der auf den engsten Zusam-menschluß alltr „südslawischen" Lehrer toastierte. Pilgram ist Lehrer an der deutschen Bürgerschule in der reindeutschen Stadt Wolssberg. Wir frage» nun. ob und wie lange es in «rain oder in Tfchechovien möglich wäre, daß ein deutschnationaler Lehrer, der sich als solcher sogar außer Lande« be-tätigt, an einer rein slowenischen beziehungsweise tschechischen Schule geduldet werden würde?! Dc» deutschen Michel aber wird zugemutet, daß er Has-fern seines Volkes die Erziehung seiner Kinder an-vertraut. Seltenes Iagdergebnis. Man schreibt aus Schönstein: Das Haselhuhn auf den Ruf zur Strecke zn bringen, ist die Freude jedes Weidmaa-nes. Herr Adolf Orel ging vorgestern diesem edle» Wilde nach und erlegte drei Stück, aber auch eine» sünsbeinigen Hasen, der — vollkommen normal $£■ baut — von der linken Schulter einen fünften herunterhängen läßt. Er wurde einem Präparator übergeben. Ein erkannter Räuber. Au» Gonodij wird unter dem 23. d. gemeldet: Gestern wurde» die drei in Fiume verhafteten Räuber Anton Svetozar, Aloi» Bogovic und Thoma» Plazidat beim hiesigen Gerichte dem Baron Vaj gegenüber-gestellt. Wie bekannt, wurde Baron Vaj in Luifii» piccolo im Frühjahre 1912 von drei Räuber» i» seiner Villa mit vorgehaltenem Revolver gezwunza, seine Geldbörse mit dem Inhalt von 500 »roiiai auszufolgen. Baron Vaj hat nun in AloiS Bozovic jenen Verbrecher erkannt, der ihn mit dem Revoltm bedrohte. Ein roher Sohn. Der Wägermeister Johann Steblovnik in Rietz geriet mit seinem Zohanu. der Handelsangestellter ist. wegen de« 'Ler> kaufe» eines Wagen» in Streit. Johann packte de» Vater, warf ihn zu Boden und wollte ihn mit einem ammer mißhandeln. Als ihm aber der Bater den Kammer entriß, faßte er den Vater u« die Mit« und trug ihn in die Werkstatt, wo er ihn wieder zu Boden warf und mit den Fäusten auf ihn W* schlug. Gegen den rohen Sohn wurde die Strasm-zeige erstattet. Nurrmcr 77 Böse Menschen haben keine Lieder. Aus Rann wird geschrieben: Am 18. d. ging der Besitzerssohn Franz Voglez in Begleitung zweier anderer Burschen von einem Gasthaus« in Sela nach Hause. Aus dem Wege begegneten sie dem Besitzers-söhn Martin Petelinc, der singend seines WegeS zog. Die drei Burschen verbaten ihm daS Singen, und als er ihrem Wunsche nicht nachkam, überfielen sie ihn mit Messern und Prügeln nnd stachen und hieben solange auf ihn los, bis Petelinc tödlich vcr> l,tzt liegen blieb. Außer mehreren lebensgefährlichen Stich- und Hiebwunden am Kopse und an der Brust erlitt der Uebersallenc mehrere Knochenbrüche. Er mußte von der Uebersallsstelle sogleich in daS Kranken-hius übergeführt werden. Boglez wurde am nächsten Tage verhaftet, die beiden anderen Rohlinge werden noch gesucht. Das verbot kurzer Schußwaffen. Am 1. Oktober sollte das Verbot der kurzen Schuß-woffen in Kraft treten. Die vom Verband der Waffenhändler eingeleiteten Schritte dürften nun eine Hinanischiebnng der Einführungsftift der neuen Vorschnitt» zur Folge haben. Minister deS Innern Baron Heinold hat jedoch einer Jnteressentendeputation mitgeteilt, daß die Aushebung des Erlasses auSge-schlössen sei. Beim Fensterln. Der BesitzerSsohn Franz Golob in Zabukovje bei Lichtenwald verfolgte die Beiitzerstochter Amalia Grabic schon seit längerer Zeit mit Liebesanträgen, wurde aber von dem Müd-«be» nicht erhört. Am 18. d. begab er sich zum Hause ihre? Vaters, um zu fensterln. Er klopste aber an unrichtige Fenster, und anstatt des Mädchens erschien dessen Vaier mit einem Prügel, der sogleich auf den Verehrer der Tochter niedersauste. Dadurch in Zorn versetzt, zertrümmerte Golob die Fensterscheiben und eröffnete darnach einen Stein« Hagel in die Wohnung des Grabic, der, da sowohl seine Sicherheit und die feiner Familie ausS ärgste bedroht war, flüchten mußte. Gegen den gewalt> tätigen Verehrer seiner Tochter erstattete der Vater die St-rasanzeige. Grobelno. (Tod eines ehemaligen G r a zz e r G e m e i n d e r a t e s.) In St. Veit bei Gnobelno ist der gewesene Buchdrucker Florian Drößler an einem Blutsturze gestorben; die Leiche wurde nach Graz gebracht. Der Tote war einer der ersten sozialdemokratischen Gemeinderätc von Graz. Schönstein. (Ein Freund und Förde-rer unserer Freiwilligen Feuerwehr.) Der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr ist in dem Gutsbesitzer von Gutenbüchel bei Schönstein, Frei-Herrn von Hädler, ein Freund und Förderer ent-nanveni, der. ohne viel herumzusragen, ihr eine be-Nächtliche Länge von Spritzenschläuchen zukommen ließ Bald darauf erwies er seine Freigebigkeit durch Zuwenidung einer größeren Anzahl Feuerwehrhelme und wuch jüngst, fogar auf feiner Winterreife ins Auslamd, gedachte er dieser Feuerwehr, indem er sie mit eiiner Sendung von 3V Stück aus dem besten Haltbarren Stoff eigens bestellten Mänteln über-raschte.. Für seine wirklich seltene Freigebigkeit, für die Zuwendung des Notwendigen und Nützlichen fühlt siich nun die Freiwillige Feuerwehr von Schön-stein d,em edlen Geber, Herrn Baron v. Häbler, zu größtem, innigstem Dank verpflichtet, indem sie den Wunsch auszuiprecheu nicht unterlassen kann, daß dieser «edle Mann anderweitig auch Nachahmer sin-den möw. Mindischgraz. (S ä n g e r b e f u ch.) Am 28. dj. wird der Männergefangverein Eifenkappel der Wiiadischgrazer Liedertafel einen Besuch abstatten und fundet auS diesem Anlasse am genannten Tage im G»iasthof zur Post eine gemeinsame Liedertafel unter gefälliger Mitwirkung des Salonorchesters de« Wöindifchgrazer Musikklubs statt. Am darauf-folgenden Tag vereinigen sich die Sänger mit ihren Freundden zu einem Frühschoppen im Gasthofe Vandmvirt, Löteinbrücker Schützenklub. (General-versaamm lung). Am 20. d. fand in den Räumen der SMbahnreftauration die ordentliche General-Versammlung statt. Südbahnassistent Herr Adolf Harbickch als Stellvertreter des verabschiedeten ÄchÜtzchenmeislers, eröffnete die Versammlung mit einem begeisterten Schützenheil, hieß die Anwesenden als aullich die Schützenbrüder von Eilli und Hrastnigg herzlichchft willkommen. Herr Harbich erstattete einen reichhapltigen Bericht über das verflossene Vereins-jähr 11911/12, in welchem 22 Schießabende, sowie ein KötömgSschießen abgehalten wurde, bei welch letztererem Heizhausches Herr Josef Lauter sich die KönigSgiwürde errang und derfelbe auch zum Königs-schützenen proklamiert wurde. Harbich gedachte auch der Setrtfrfje Wacht strammen Mitarbeiter der Schützenbrüder Hrastnigg und Eilli'S, welche sich stets in den Dienst der Schützenarbeit stellten; insbesondere gedachte er aber auch der treuen Sängerschar ron Hrastnigg unter der bewährten Leitung ihres SangwarteS Herrn Bruno Diermayr, welche sich stets mit ganzer Auf-opserung dem unterhaltenden Teile bei unseren Schützenabenden widmeten (Heilrufe) aber auch allen Anderen sei sür ihre Mitarbeit Dank gesagt. Zu Punkt I der Tagesordnung wurde einstimmig der dcrmaligc Monatsbeitrag festgehalten. Zu Punkt 2, Kassagebarung, welche ein sehr befriedigendes Re-sultat ergab, obwohl im vergangenen Jahre große Anforderungen gestellt wurden, kann der Verein mit einem bedeutenden Ueberfchuß rechnen; dies ist der Verdienst des Zahlmeisters Harbich. Nach eingehender Bücherprüsung durch die Revisoren Herrn Somnitz und Prelog, welche die Kassengebarung in geradezu musterhafte? Ordnung und Genauigkeit fanden, wurde dem Kassier die Entlastung erteilt und dem-selben für seine mustergiltige Arbeit und Mühe all-feit« gedankt. Zu Punkt 3, die Wahl des neuen SchützenrateS, ergab folgendes Resultat: Ober-schützenmeister Südbahnassistcnt Adols Harbich, Schützenmeister Südbahnadjunkt Hugo Kofler, Kassier Südbahnrestaurateur Adolf Pccnik, Schriftführer Buchhalter Adolf Prelog, Zeugwart Heizhausches Josef Lauter, Schützenräte Buchhalter Bruno Dier-mayr und Dentist Emanuel Hoppe. Zu Punkt 4, Voranschlag: Festhalten an der alten Tradition des Steinbrücker Schützenklubs, alljährlich wieder ein Schützenkränzchen unter Mitwirkung einer Militär-kapelle abzuhalten, wurde einstimmig angenommen. Zu Punkt 5, Allfälliges: Schützenbruder Hoppe stellt den Antrag, der Schützenklub Steinbrück möge sich als korporatives Mitglied der Bürgerlichen Schützengefellfchaft in Cilli mit einem Jahresbeiträge, welcher dem Ausschüsse überlassen wird zu dotieren, anschließen. Angenommen. Ein zweiter Antrag dahin-gehend, den Mitgliedern zn gestatten, mit eigenen Gewehren schießen zu dürsen, bei gleicher Kaliber-weite wie die VereinSgewehre, wird ebenfalls zuge-stimmt; diesen Antrag dehnt Herr Lauter dahin ans, die dazu nötigen Munitionen vom Verein entnehmen zu wollen. Angenommen. Die Anträge Lauter und Harbich, betreffend einige Verbesserungen des Standes und Neueinrichtungen, wurden ebensalls genehmigt. Auch wurde dem jüngsten Mitgliede, Herrn Franz Vollgruber für all sein charmantes Entgegenkommen vielsacher Art, besten Dank gesagt; desgleichen dem Schützenbruder Südbahnrestaurateur Pecnik, welcher mit großer Aufopferung und Umsicht als Fachmann feines Amtes waltete, denn Küche und Keller waren wie stets, ausgezeichnet. Die Südbahngesellschaft kann sich schmeicheln, einen wirklich tüchtigen und umsichtigen Pächter zu besitzen. Moderne Keiratssäiwindler und ihre Kpfer. Im „Argu»"-Verlag in Goßau erscheinen unter dem Pseudonym „Miris" Broschüren, deren Zweck eS ist, daS Publikum vor Schwindlern aller Art zu warnen. Diese Schriften behandeln die verschiedenen Arten des Finanz- und DarlehenSschwindels, des Kautionsschlvindels, des Heilmittelschwindels usw. DaS neueste, uns vorliegende Heft behandelt den Heiratsschwindel in seinen verschiedenen Formen und führt auch einige konkrete Fälle an, von welchen wir hier einige wiedergeben. Ein „Großkaufmann' auS Hamburg suchte eine kauiionSsähige Filialleiterin für feine Gärtnerei und Samenhandlung. Da» Versprechen „Heirat nicht ausgeschlossen" lockte denn auch Unerfahrene in« Netz. Mit einem Päcklein Sämereien unterm Arm erschien der Prinzipal in der Wohnung der kautions-fähigen Dame, verabredete mit ihnen die Errichtung eineS Zweiggeschäftes, verlangte eine «umme als Anzahlung sür die Sämereien und verschwand dann aus Nimmerwiedersehen mit dem Gelde der Filial-leiterin. Ein „talentvoller schlanker Jüngling" richtet an wohlwollende Frauenherzen die Anfrage, ob ihm jemand zur weiteren Ausbildung behilflich sein wolle. Für ein Darlehen von 4000 Franks verspricht er „unverbrüchliche Treue, eheliche Verbindung und Rückzahlung". Ein anderer sucht „die Bekanntschaft mit fried-liebender Tochter, die ihm 5000 Franks leihen soll, um seinen Viehstand zu vergrößern, da finanziell schwach". Auch er stellt „spätere Heirat" und glück-iiches Leben in Aussicht. Ein .mit erstklassigem Diplom gekrönter Heil-magnetopath" sucht gesunde oder kranke Frauen mit Seite 5 ganz großem Vermögen, die „Liebe dazu hätten, sich in dieser Wissenschaft auszubilden". Refrain natür-lich: „spätere Heirat nicht ausgeschlossen". Eine gebildete Witwe wünscht gar 5000 Frks. zu „entlehnen"; auch sie ist nicht abgeneigt, den Spender mit ihrer Hand zu beglücken. Man sollte meinen, es läge auf der Hand, dem versprochenen Glück zu mißtrauen, und doch finden sich noch immer welche von denen, die nicht alle werden. Viele können auch nicht mit den sie kniff-lichen Fragen ins Reine kommen. Mit Stil und Grammatik liegen sie ohnedies im Streit, und so entstehen folgende Großstadtdokumente: „Liebevoller Mann, strammer Künstler, 46 Jahre, wünscht sich mit braver Frau, Witwe oder Magd, wenn auch nicht schön, aber gut, mit etwas Vermögen, um mit ihr das Weite zu suchen und dort ein Geschäft zu gründen, zu verehelichen*. Ein Feinmechaniker .wünscht Ehe und dann nach Amerika". Ob der Mann mit oder ohne Frau durchzubrennen gedenkt, geht auS diesem wort-kargen Inserat nicht hervor. „Welches Fräulein hätte Lust, sich bei hohem Einkommen und fröhlichem Leben mit einem Künstler zu beteiligen?" lautet eine weitere Rätselsrage. E>ne deutsche Witwe sucht „soliden, vermögen» den Mann, damit ihre größeren Kinder wieder einen lieben Vater bekommen", und ein mitleidiger Jung-ling „wünscht mit einer vermöglichen Dame, die durch Einfluß von Religion, Politik usw. schwer ge-litten hat," bekannt zu werden. Ein anderer schreibt „Bedingung: jung, ge-fund, guter Charakter und vermögend, alleS andere Nebensache'. „Junger Mann, 25 Jahre alt, adl. Abstammung, gesund und hübsch, kräftig gebaut, Universi-tätsbildung, guter SportSmann, musikalisch und na-turliebend, vielgereist, zurzeit im Auslande, wünscht Heirat mit einer echt mutterhaften, das Land lieben-den Dame, welche geneigt wäre, das Kapital zur Errichtung einer Plantage, die an der Meeresküste einer schönen Tro^eninsel gelegen ist, zu geben. Strenge Diskretion zugesichert.' Im September vorigen Jahres las man in einer deutschen Zeitung ein Inserat: Farmer, ursprünglich auS Süddeutsch-land und zurzeit auf einer Reise durch die alte Heimat, sucht eine Tochter aus guter Familie, um sie als Frau in sein reiches Besitztum im fernen Westen heim-zuführen. Offerte richte man Vertrauens-voll unter „Fernes Glück" an ... . Die AuSwanderungslust vieler Schönen muß eine ungeahnt große gewesen fein. Der junge Far» mer besuchte nach vorheriger Korrespondenz einige feiner stillen Lieben, ließ sich flott bewirten und er» gatterie gleich beim ersten Bräutchen etliche hundert Mark, die ihm beim besuche einer zweiten Aspiran» tin den Anstrich eines kleinen Krösus aus dem fer-nen Westen liehen. Nach etlichen Tagen war auch die Verlobung und ein neuer Pump gesolgt und .. Roß und Reiter sah man niemals wieder! Bis den Leuten die Augen aufgingen, waren weitere Opfer geprellt und weitere Summen in die Taichen deS immer frecher gewordenen GaunerS ge« flössen, die ihm schließlich — als Ihm der Boden seiner Heimat zu heiß geworden — das nötige Kleingeld boten, um tatsächlich unter die Farmer deS fernen WestenS zu gehen. Nachforschungen, die allerdings viel zu spät einsetzten, ergaben, daß der heiratslustige Farmer ein Schustergeselle aus Süd-deutschland gewesen, der zuerst wohl mehr aus Ueber-mut den Spaß deS angeführten Inserates sich ge-leistet und den der verblüffende Erfolg seines Gimpelfanges spontan auf den Weg deS Verbrechens trieb. In einem Kurhause in der Schweiz kam eine» Tages ein junger Mann mit wenig Hadseligkeiten an. Der Zufall wollte es, daß im betreffenden Hotel an zehn junge Damen anwesend waren, voll Lebenslust und Lebensfreude. Zu ihrer Gesellschaft und Unterhaltung stand bisher nur ein älterer, pen-sionierter Beamter zur zeitweisen Verfügung. Der neue Gast überblickte rasch die Situation und ehe zwei Tage verflossen waren, galt er als der erklärte Liebling des Kurhauses und seiner weiblichen Gäste. DaS mochte ihm gesallen. Wer wollte eS ihm ver-argen. Man tanzte und spielte, flirte und alS dem jungen Liebhaber der Atem ausging und die wenigen Moneten darausgegangen waren, fand er willige Herzen und freudig spendende Hände zu weiterem Flirt. Ganz im Stillen konnte der Herr drei Ver-Iobungen feiern und dreimal einige Nötlein erHaschen — dann folgte unter Seufzern und Schwüren heili-ger Liebe die Abreise und später die Erkenntnis der Seite 6 Veuifche Witrfit ?tuwwer 77 Geprellten. Lange nach de« Sommer« letzte Rose erst erfuhr man, daß de? junge Fant in der Absicht hergekommen war. eine Stelle al» Hausknecht nach» zusuchen. Die schlimmste Kategorie deS Heiratsschwindel» ist die bisher ongesührte jedoch nicht; ei gibt noch eine andere Art, welche viel unheilvollere« Unglück mit sich fjihrt, als den Verlust einer kleineren oder größeren Summe Gelde«. Wenn die einen auf der offenen und auSge-fprochenen Jagd nach einer Aussteuer, einer grüße-ren oder kleineren Mitgift eine Ehe wirklich oder nur scheinbar einzugehen wünschen, so geht ihnen schlimmstenfalls nur ein Häuflein Geld verloren. Diese AuSsteuerjäger sind damit befriedigt, sie haben ihr Ziel ganz oder teilweise erreicht und die Opfer verlieren meist nur einen Teil ihrer zeitlichen Habe. Ja, e« kommt schließlich einmal vor, daß au« bösem Willen Gute« wird. Aber viel gewaltiger und in seinen Folgen un-ermeßlicher ist der Schaden, den jene Heirat«, schwindln verursachen, die lediglich daraus aus« gehen, junge Mädchen unter dem Deckmantel de« SheversprechenS an sich zu locken, um sie hernach an öffentliche Häuser zu verkaufen. Die berüchtigsten Höhlen der Welt haben ihre Kommissäre, die ihnen stet« wieder junge Mädchen zuführen. Sie zahlen für jede« Opfer, das sie ein« bringen, eine beträchtlich hohe Summe, je nach dem Aller und der Schönheit de« Opfers selbst. So werden denn in aller Welt solch unglückliche Opfer gesucht, umgarnt und sortgeschleppt in« Verderben. Ahnungslos folgen sie dahin, im Wahne, einem fernen, häuslich reinen Glück entgegenzufahren. Bücher voll Elends sind darüber geschrieben worden; die Polizeiakten der ganzen Welt enthalten kerne ergreifenderen Dramen als die durch solche Sklavenjäger hervorgerufenen EntführungSgefchich« ten. Die Zeitungen erlassen Mahnungen, Warnun« gen jahrau« und jahrein; Vereine, Verbände der Edelsten mühen sich, diesen schlimmsten Verbrechern da« Handwerk zu legen. Umsonst — es gibt immer neue Opfer Jahr um Jahr. Schrifttum. Ein neues Drama. Rudolf Bernreiter arbeitet zurzeit an einem Drama, dejsen Quinteffenz der völkische Kampf in Untersteiermark ist. ES betitelt sich: „Da« ewige Lied". — Vor kurzem be-endete er einen völkischen Einakter: „O du mein Volk'. Ein Akt in Versen. Seine bisher verfaßten Dramen erscheinen demnächst im Buchverlag. „Der oesterreichische Kaufmann" illu« strierte« Fachblatt für geschäftlichen Erfolg. 28. Jahrgang. Verlag: Robert Austerlitz-Prag, Elisabeth-ftraße 24. Heft 19enlhält: Fortschritt im Geschäft«-leben von R. Austerlitz, Kali von Prof. Fritz Reut-ter. Da« neuzeitliche Lebensmittelgeschäft von Eder-München, Vorschristen sür HundlungSreifende in aller Welt. Ausstellungen, Schausenstergestallung, Zehn Gebote sür Inserenten und vieles Andere. Preis per Quartal 2 Kronen. Gedenket Wette« und Legate»! unyadl Jinos Natürliches Bitterwasser. Das altbewährte Abführmittel. Ich weite, Sie Data auch nicht die M sich in» Bett zu legen, wenn Sie Hal«schmeria baden oder wenn ein Katarrh Sie quält. 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Adam Vodopiutz, städt. Friedhof&irtMr, A I 16(1/12 «t ¥ ersteigerungs-Edikt. Zufolge Beschlusses vom 23. Sep tember 1912, G.-Z. gelan- gen am 28. September 1912, vor-mittags 10 Uhr in Cilli, ßathaus-gasse 3, 1. Stock zur freiwilligen Versteigerung: Wohnungs- und Kanzleieinrichtungsgegenstände, sowie eine alte Schreibmaschine etc. etc. Die Gegenstände können am 28. September 1912 in der Zeit zwischen >/älO—10 Uhr vormittags in Cilli, Kathausgasse 3 besichtigt werden. K. k. Bezirksgericht Cilli, Abteilung I, am 23. September 1912. Tüchtige Y erkauf erin der deutschen u. slowenischen Sprache mächtig, wird mit 1. November für eine Gemisehwaren-Handlung in der Nähe von Cilli aufgenommen. Offerte unter ,400' postlagernd, Cilli. Freundliche Mansard-Wohnung 3 kleine Zimmer, Küche, Vorzimmer, Kammern, grosser Balkon, VV asscr-leitung, Gartenbenützung, an ruhige Paitei ab 1. Oktober oder frflher abzugeben. Zins 38 Kronen monatlich. Anfrage am Falkentnrm. 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