'.l2 Vienstag den 11. ^ebrnxr 1834. WeutschI anv. ^"enn man Privatnachrichtcn vom Main trauen oars, so ware tie Ausmittelung des Mörders Hauscrs so gut als gelungen, und oie Spur in Nürnberg selbst entdeckt worocn. (Prg. Z.) Die Münchener politische Zeitung Uleldet: „Wlr können unsern Lesern anzeigen, daß der Befehl Sr. M. unsers allergnadigstcn Königs an sämmtliche dermalen nocd in Griechenland be« findliche kömgl. baierische Truppen zur sofortigen Rückkehr in das Batelland bereits erlassen worden ist." — In demselben Blatte findet sich ein Schroben aus Nauplia vom 23. December, worin «s beißt: „Noch vor dem Schlüsse des Jahrs bat «ns unsere liebe daierlsche Garnison verlassen» Obrist Baligand und sein Bataillon sind auf Befehl Sr. Majestät des Königs von Baicrn über Naoa< lin nach Triest ins Vaterland zurück." Diese Trup« pen sind bekanntlich am i6. Jänner in Trieft an« gekommen, wo fünf Tage vorher die am Schlüsse kes vorigen Iah»s in München angeworbenen kc)» „iglich griechischen Truppen, L55 Mann stark, un« ter dem Commando des Majors v. Heft, eingeschifft wurden und nach Lorfu und Novarin unter Segel Lwgen/ . /"lig. Z.) Frankreich. Die Goclctle Malcuinc, »ro^auf sicb die aus Marseille vcrllicbcncn pollusärn Zlüchllinge be. finden, eliä'icn am iü. Abends auf der Rhcde von Toulon. Nach Blicfcn vom 19. scMen sie an die-scm Tage an Bord dcs Tlensipacketbcolts Kedracht, und nach Algier iNergcsä'ifst werten. Wagend in ganz Frankreich wie in den übn. bl" Thlilen dlö ncsilichen und miltlcren ^urcpci's die Ncgcngüsse anballcnd fortdauern, herrscht iu den Departements von Vauclusc, der Rhonemün« dung uno des Var noch immer eine große Dürre/ so daß an vielen Ortcn das junge Getreide aus Mangel an Feuchtigkeit nicht fortgeht. Diese Gr. scleinllng ist ohne Zweifel sehr merkwürdig, wir denn überhaupt dieß ganze Jahr den Meteorologen Gelegenheit genug zu denkwürdigen Beobachttm. gen und zu mancherlei Hypothesen geben wird. ^Prg. Z.) Spanien. Der National vom 26. Jänner gibt fol«. gende Nachrichten aus Spanien: „tZin uns gestern durch außerordentliche Gelegenheit zugekommenes Sä'rciben aus Madrid meldet, daß der spanische Minisicrwcckscl im (Jinrersiändnis; mit dem Re» gcntsckaftsrathe Statt gefunden, und daß das neue Kabinett, gleichfalls im Einvernehmen mit dem Regcntscdaflsratde, beschlossen hat, die Vertes, oder vielmehr eine Nationalversammlung zu berufen, mit den abgefallenen Kolonien in Am?-rika durch das Organ einer vermittelnden Macht zu unterhandeln, und kräftige Maßregeln zurBe« endigung der portugicM en Angclegenbeiten und Entfernung des Don CarloS und Dom Miguel aug der Halbinsel zu ergreifen. Die Nationalversamm« lung soll aus zwei Kammern , eine der Notabcln, die andere von 25o Deputirten, welche die Muni» cipalitäten ernennen sollen, bestehen. -— Außer« dem soll eine allgemeine Amnestie erlassen wer. den." Nachrichten'aus! Madrid vcm '7- Jänner zu Folge hat Hr. Martinez dc ia Nosa unter folgen, dcn rcm ReLitlUl'ZLrathe glblNigtcn Bidingm'gm 46 die Leitung der Geschäfte übernommen: die Unab« häl»Klgkctt der cmancipirten (Kolonien in Amerika soll anerkannt werden; man wird die (Zortes por Estamielitos, mit den durch die neueren Zeitum-stände nöthig gemachten Aenderungen, einberufen; man lvird Dona Maria anerkennen, und endlich in ganz Spanien eine Nationalgarde bilden, die ihre Offiziere selbst wählen soll. Die Symptome ran Unruhen, die sich hier vordem Sturze Des Mi, nistcrsZea gezeigt, habcn sich in den Ruf: Sö lebe d^e Königinn! verwandelt. Llauder erhielt am 7. die Antwort der Koni« ginn auf seinen Antrag, und gab darauf seiner Seits wie'dcr emc Entgegnung, die in der Hof«Zei. lung sieht und in auffallend gemäßigten Ausdrücken verfaßt ist. — In Barcelona wariinige undcdeu« tcnde Unruhe. Ernstlicher ist, daß der aus Bor» dcaux entwichene Oraso das Kloster von Roncevaux befestigt hat, die Dörfer umher in (Kontribution setzt, alle Flinten in der Umgegei, Z- wegnimmt und Zoll-Bureaux anlegt. — Man schreibt von S. Jean dc Luz unterm 20., daß viele Spanier, von den lZarlistiscdcn Banden verfolgt, auf das Französische Gebiet flüchten. Das i3. Linien. Regiment hatte schon seit einigen Tagen Befchl, nacd der ciuhcrficn Gränze zu marschieren und sicd schlagfertig zu Hal« ten. (Zs koininen auch spanische Offiziere herüber, um sich mit dem französischen (Zhcf zu besprechen. lKs gilt aber wohl nlchts Anderes, als zu rerhln. dern, daß die Gefechte sich diö auf das französische (Heblet herüberziehen. (W. Z.) In einem Schreiben aus Bordeaux vom 21. Jänner wird gemeldet: Wir erfahren diesen Abend, taß ein zahlreicher Larlistcnschwarm den ,7. d. M. auf die Anhöhen von S. Martial zog, um die Trup« pcnder Königinn herauszufordern, aber nach einigen Flintenschüssen räumte der angreifende Theil wie< ter das Feld. Die Generale Valdez und Lorenzo haben slch wegen einer Bewegung verständigt, zur Zerstreuung 5cr bedeutenden Bande, die noch im« mcr unter Zadala's Befehl in Navarra hauset, und sich durch die Mannschaft, welche der aus Bordeaux gezüchtete (Zraso sammelte, verstärkt hat. In neuen Proclamationcn wicdcrhohlt General Val-dez, daß er gegen die Aufrührer nachdrücklich verfahren wolle, und er hat bereits, wie auch El Pa» slor in Tolosa, einige sirenge Beispiele gegeben. Geschlagen vci l>dem Angriffe, und im Gebirge verfolgt, thut die (Zarlistische Parthey doch ihren Gegnern und dem Lande auch dakurch großen Scha- den, das; sie sich täglich mehr auf Straßenraub legt. Nun ist ein neues Oberhaupt, General Brouton, in S. Sebastian eingetroffen. Kr fand dort einen sehr guten Empfang. Auch in Valencia und Bilbao ist das (Hommando jetzt ergebenen Gonstitu» tionellen^auvertraut In (öacalonien besteht gegenwärtig eine liberale Junta. Nach dem königlichen Almanach besteht die s§a« niscde Generalität aus 69 General « Lieutenants, i65 Gexeralmajors und 557 Brigadiers. — Der Infant Don Francesco de Paula soll an die Stelle des aller seiner Aemter und Würden entsetzten Don (Zarlos zum Generalissimus der Armee ernannt werden. In einem Schreiben aus Bayonne vom 19. d. M. lirst man Folgendes: «Der Insurgcntcn.^hcf Zabala ist ander Spitze vonLao Mann aufö Ncue ll> den baskischen Provinzen erschienen. Gin eng« lischeö Schiff hat, 6 Licues von Bilbao, ,c>,ono Gewehre, und eine große Menge von EquipirunHsge« genstandcn gelandet; der ganze Transport ist für Zabala bestimmt, Zumalacarragui und Graso stehen mit dem Gros der Insurgenten von Navarra in Balcarlos und den umliegenden Dorfs«l)afccn. Andererseits meldet man aus Bilbao vom »6., daß auch dort täglicl) »cue sp«,nsHe Truppen einlrcsscn, und daß zwischen dieser Stadt und dem Edro cliva is,,00a Mann stehen. Nichtsdestoweniger find i5o Oonscribirte auf ihrem Marsche nach Bilbao, zlrei Meilen von dieser Stadt, von den Barlisten angegriffen, und einige von ihncn getödtet und ver^ wutsdet worden. Niemand wagt sich ohne cine B«« deckung aus den Mauern von Bilbao hinaus. B«n St. Sebastian ist vor einigen Tagen cin Bataillon des Regiments von St. Fernando, L00 Mann stark, unter den Befehlen Iaureguy's, nach Tolcsa abge» gangen. Diesem Letzteren wurde vor seinem Auf« bruche dorthin, von Seiten dcr Junta von St. Se« bastian ei» Shs^i/Degen überreicht. (Prg. Z.) Die Senlinelle de>) Pyrenees meldet aus Aldudes vom 17. Jänner: „Es heißt, daß sich der Hafen von Gueretaria in der Gewalt der Sarlisten besinde, und daß zwei englische Schiffe !«,<->">> Flinten und Cquipirungöstücke für ^,,»»» Mann ausgcs-disst haben. Oberst Vayona, der sich nach Fra^ikrciä» gessücktet hatte, ist, nachdem er erfahren, daß dic üarlistcn die Eisenhammer von Orbacicta, deren Director er ist, wieder »erlassen haben, eiligst dahin zurückgekehrt. Auch di-e spanischen Familien, welche einige Tage hindurch 47 in Hütten auf französischem Gebiet bioouakirien, werden ohne Zweifel unverzüglich in ihre Hernach zurückwandern." (Oesi. B.) Dortu g a I. GaIignani' s Messenger vom 29. Jan« ' mr gibt Auszüge aus Londoner Blättern vom 27. gedachten Monats. Das Wichtigste, was sie cnt. halten, sind Nachrichten aus Lissabon vom i8. Iän. «er, welchen zufolge General Saldanha, der am l2. mit 5c»oo Mann aus Dom Pedro's Haupt« quartier vor Santarcm aufgebrochen war, sich am i5. der Stadl Lci»ia b>,^äcdtigt und di« dortige i5ao Mann starke Besatzung zu Gefangenen gemacht hatte. Man glaubte zu Lissabon, daß Saldanha einen Versuch machen werde, sich in Besitz von (Zeimbra zu setzen. ^st. B.) Kraschritamncn. Die Morning. Post zeigt die Ankunft des MarschaNs Bourmont in England an. Gin von (Zarthagena angekommenes Schiff MÄdet, der in Martinique eingetroffene Admiral Mackau begebe sich mit ,4 Segeln nach Eartha. Ktna, um für die dem französischen Consul angethane Beleidigung Genugthuung zu erhalten. Nachrichten aus Hayti zufolge scheint ein Bruch milder französischen Regierung wahrscheinlich, da der von Frankreich ernannte Agent die längst ver« fprochcne Entschädigung nicht erhalten hat. Er hatte hicrauf verlangt, daß »nan St. Iörömie an Frank« reich ausliefern solle, was der Präsident Boyer förmlich verweigerte. Der französische Generalcon-sul hat die Republik verlassen. Der Globe behauptet, daß die Miguelistischen Behörden den in Poriugal befindlichen Anhängern des Don Earlos allen inöglichen Beistand leisteten, UM sie in den Stand z« setzen, eine Invasion in Spanien zu unternehmen, und daß sie selbst die Galizicr, die, wie gewöhnlich, nach Portugal kä< men, um dort Feldarbeiten zu thun, dazu nöthig, ten, sich der Fahne des Don (Zarlos anzuschließen. Daraus will nun dieses Blatt die Folgerung zichcn, daß die spanische Negierung zu jeder Art von Inter, venlion in den Portugiesischen Angelegenheiten gegen Dom Miguel und dessen Anhänger berechtigt sey. (Wien. Z.) Die englische National-Armce zählt gegcnwär. tig mit Einschluß der Garden 109,139 Mann. Darunter sind iv schwere Eavalicric - Regimenter, 16 , leibte (Zavalleric.Rcgimcnter, 7 Bataillone Garde zu 2«b, 100 BalM°nc LluielUluppen,unV 7 Kcls« mal-Regimente-r. — Davon stehen außer Suropa 4 Dragoner-Regimenter und 56 Bataillone, autzer England l6 Bataillone, bleiben also zu Besatzung der vereinigten Königreiche 36 Bataillone und 2I 6avallc,ic-Regimenter. (Der (Zourrier gibt die Vcrthcilunq auf folgende Art an: In Grohbritan« men 2»,654 Mann; in Irland 23,075; in Ostin» dien 17,777; in den übrigen auswärtigen Besitzun» gen I,,ooo, ungerechnet die Ingenieure,, die Artil« lerie, die Sappeurs und Mineurs, so wie die Depots der verschiedenen Regimenter, wodurch die Totalsumme auf die oben angegebene Zabl kommt.) (Allg. Z.) R u si I a n V. Berliner Blätter melden aus St. Peters» bürg vom 16. Jänner: ,Am 1. (,3.) d.M. fand der a,n (griechischen) Ncujahrstage übliche Mas< keW> in den prachtvollen Sälen des Winterpal« lastcs Statt; 3o,ooo Eintrittsbillets waren zu die« sem in seiner Art einzigen Fcste ausgetheilt worden. Die kaiserliche Familie in Begleitung des gegenwartig hier anwesenden Prinzen von Oranien, de3 Prinzen von Oldenburg, des diplomatischen Eorps, und dcs Hofes, erschien wie gewöhnlich in der Mitte der aus allen Ständen, bis zum geringsten Mann aus dem Volke, bestehenden Gesellschaft, und zog sich erst spät nach Mitternacht in die inueren Ge« mächer zurück. — Die Ankunft des türkischen Bol« schafters in St. Petersburg h^t den meisten aus« ländischen Blättern Veranlassung gegeben, sich über die vermeintlichen Zwecke seiner Sendung in vielfältige Hypothesen auszubreiten. Man hört indes« scn in dcn wohlunterrichtetsten (Zirkeln unserer Ne-sidcnz die Versicherung wiederholen, das; Ahme3 Pascha ganz einfach damit beauftragt sei, unserm Monarchen den Dank des Sultans für die ihm in seiner Bedrängnih zu Thcil gewordene Hülfslei' siung zu überbringen und an dio russische Regierung das Gesuch zu stellen, in dcn Zahlungster« minen und dem Quantum der in F^lge dcs letzten Krieges mit der Pforte n°ä? rückständigen Eont,i< button, einige für de„ Schatz des >2ullans wün--schenswerche Veränderungen eintrete«, zu lassen. (Oest. V.) Gamannisches Reich. ^in Schreiben aus ,(5anea vom 24. Nov. sagt, daß ganz er Gerechtigkeit Genüge geschehen s.i, und die Ein. wohner künftighin ruhig seyn können. Zwei Tage darauf wurde jedoch wieder ein Eandiote hmgcrich« t-§en ein verehrungswürdiges Publicurn nicht besser ausdrücken zu können, als durch die Wahl dieses Meisterwerks deutscher Musik, dessen Gediegenheit den hiesigen Theater-Liebhabern den reinsten Kunstgenuss verbürgt, W. Bürger, . Theater. Hcutc wird im hiesigen ständischeti Tölatev der füüftt »»«t letzte uiaslirt« Bn^l adg