Är. 39. Donnerstag am 16. Mai 1878. III. Jahrgang. Cillier Zeitnug. pi-snumerstions-öellingungen. Tfiir «illi: Mit «oft* -rionatiidi verseudung: ' • lM «»-rleljiihri« . . l.«0 ßolbjotruj ... w«RUAlirm. . . ». Ga»,jährig . . . S.40 Itnnt Ziftel»», | (fimtlnr Nummern 7 fr. Erscheint jeden Donnerstag und Sonntag Morgens. Inserate werden angenommen in der »rr „älHut Her» r«n«»fir Nr. « > Watm'4 L. Kulaürtl Mtatni 3«lernt für Me ..HiOicr jjrüunj" an: «. «»fir in Wien. »»« allrn I b«»«»>r»»r» M lloniiiettll, Jot. »int- : rcichi» «r»>, «. OtteM an» H»ttn 4 ilotae ; >» Wir», K. MUU- . Zrilnnj» - 9jrniur tu i (fatta*. *_:_ » Das Attentat i» Dertin. Als dn Kaiser mit der Großherzogin von Baden heule Nachmittag um halb 4 Uhr von einer Spazierfahrt in sein Palais zurückfuhr, wurden unter den Linden mehrere Revolverschüsse auf den Kaiser abgefeuert. Der Kaiser blieb un-verletzt, der Thäter wurde verhaftet," so lautete ein Berliner Telegramm vom 11. Mai, über welches gewiß sogleich die verschiedenartigsten Lom-binationen gemacht worden sind, obgleich diese« Attentat nur als die planlose Handlung eine« excentrischen Menschen aufzufassen ist. Wa« hätte auch da« Gelingen desselben bezweckt? In einem konstitutionellen Staate, in welchem die Erbfolge geregelt ist, hangt der Systemwechsel nie und nimmer an der Person de« Regenten. Ein solcher Wechsel könnte nur durch die Beseitigung der je-»eiligen Regierung durch vorhergegange»e Sprengung ihrer Partei jedoch nicht durch Gift, Dolch Puiver und Blei, sondern im geistigen Kampf« herbeigeführt werden. Der einzige Zweck, welcher durch eine solche wahnwitzige That erreicht werden könnte, wäre die durch da» plötzliche Entsetzen herbeigerufene momentane Verwirrung. Mehr kann selbst der erditterste Gegner monarchischer Institutionen nicht erwarten, daher ist auch die Entrüstung nicht nur in Berlin und Deutschland sondern in ganz Europa eine allgemeine und eine um so gerechtere, als das Attentat gegen eine Persönlichkeit gerichtet war, ' die heute von dem ganzen deutschen Volke hoch-geachtet und verehrt wir», was die enthusiastisch kundgegebenen Sympathien der Menschenmassen vor dem kaiserlichen Palai« gleich nach Bekannt» werden des Mißlingen» dieser blödsinnigen That beweisen. E« läßt sich durchaus kein Calcal ziehen, wa« den einundzwanzigjährigen Spenglergesellen, Namen« Emil H.-inrich Max Hödel-Lehmann au« Leipzig, bewogen haben monte, den bereit« im zweiundachtzigsten Lebensjahre stehenden Kaiser Wilhelm au» dem Leben schaffen zu wollen. Diese» hohe Älter gibt denn doch nicht nuhr die Besähi-gung zu solch großen Unternehmungen, welche die Freiheit einer Nation und durch diese auch die der ganzen Welt gefährden könnte, besonder» al» die Deutschen wol so viel Selbstbewußtsein und Kraft besitzen dürsten, um sich nicht durch eine einzelne Persönlichkeit in ihren Interessen beirren zu lassen. . Wa« mögen also die Motive diese» Atten-täte« gewesen sein? Persönliche Motive lassen sich schwer vermuten, also muß diese leidenschaftliche Erruption eine« Einzelnen auf viel tiefere, weit-gehende Grunde schließen lassen. Wenn man be-denkt, daß in dem Besitze de« verhafteten Atten-täter» Hödel socialistische Schriften, dann Bilder von Bebel und Liebknecht vorgefunden wurden, wenn weiter« bedacht wird, daß er in der letzten Zeit Eolporteur socialdemokratischer Schriften ge-wesen sein soll, so ist e« leicht erklärlich, wenn bei vielen die Vermuthung rege geworden, da« Attentat auf den deutschen Kaiser sei von der socialdemokratischen Partei geplant worden. Allein streng und mit Ruhe beurtheilt, kann von einer so großen und weitverzweigten Partei ein derartige« sinnlose» Vorgehen kaum erwartet werden, weil der Tod de» alten veatschen Kaisers noch immer keinen politischen und socialistischen Umsturz herbei-führen würde. Au» dem bis jetzt mit Hödel aufgenommenen Verhöre ist aber auch leicht zu entnehmen, daß die genannte Partei an seiner That nicht direct son-vern indirect die Schuld trägt. Er leugnete ja, auf den Kaiser geschossen, überhaupt mehr al» einen Schup abgegeben zu haben und sagte au», daß, nachdem er brodlo» geworden, er sich selbst unter den Linden erschießen wollte, um den Reichen die jetzigen Zustände vorzuführen. Er fei Anarchist und ein Fe'nd alle? politischen Parteien, der jetzigen socialistischen Zustände und Slaat«cinrich-tungen. Diese Worte lasten wol deutlich die Eia-Wirkung der durch die socialistische Presse verbreiteten wahnsinnigen Doctrinen auf ein excentrische» Ge-müth erkennen, aber nie kann ihnen der Auftrag einer Partei zu Dieser That imputirt werden. Politische Rundschau. Cilli. 15. Mai Die „Agence Russe* constatirt, daß man unmöglich die Vorschläge wissen könne, deren Ueberbringer Graf Schuwalosf ist und die nur ihm und dem Londoner Cabinete bekannt sind. Dasselbe Blatt weist jedoch nach, daß diese Vor-schlüge nothwendiger Weise sich aus die zwei einzigen Lösungen beziehen müssen, welche die Frage gegenwärtig verträgt: entweder Zerstückelung un? Theilung de« ottomanischen Reiche« oder eine Combination, welche sowohl die Lebens» fähigkeit der christlichen obgleich tributären Völker von der türkischen Verwaltung sichert. Die „Agence" weist nach, daß diese Lösung der Türkei selbst eine vortheilhaste und die einzige kluge, gemäßigte und gegenwärtig praktische sei. und gibt weiter zu verstehen, daß, um das Werk Feuilleton. Mutterliebe. Original-Novelle von Harrtet. (». Fortsetzung.) „Ich will noch zwei Tage hier bleiben und hoffe Sie in dieser Zeit noch einmal sprechen zu können — vielleicht führt un« ein Aufall, wieder bei dem stillen Jagdhause zusammen!" er sah sie fest an: „ich wünsche e« wenigsten»!" Fürstin Olga Worlof«ky hatte soeben dem alten Wladimir besohlen die Lichter in ihrem Salon anzuzünden, alt ihr der Diener die Mel-dung brachte, der junge Gebieter wünsche sie zu sprechen. „Mein Sohn mag eintreten!" Sie stand Urban ernst und schweigend gegen-über wie am Morgen, al« sie ihn nach langen Jahren zum ersien Male begrüßte. „Ich will Dir nur mittheilen Mutter, daß ich noch zwei Tage in Worlof« zu verweilen ge-denke, wenn Du mich überhaupt hier duldest?" Sie zuckt« leicht auf. „Du bist ja der Herr in Worlof»! da« heißt der Sohn de« verstorbenen Schloßherrn I" „Dem man auch ohne Liebe Gehorsam ent-gegenbringen muß!" warf Urban rasch ein. „Hast Du dich je um die Liebe meines Volke« und der Schloßleute beworben?* war ihre Entgegnung. „Glaubst Du, sie werden einem Fremden Hingebung und Anhänglich beweisen, der — doch lassen wir da», ich will Dir nur das Eine sagen: da« Wort dulden ist hier nicht am Platze, die L«ut« müssen Dir al« meinen Sohn die schuldigt Ehrerbietung erweisen — und ich ... .!" „Du Mutter .,..?" „Kann ihnen beweisen — daß ich viele» vergessen will!" „Aber nie vergeben." Fürstin Olga legte ihre Hand aus die schwarze Marmorplatte de« Tische», ihr große« Auge senkte sich zu Boden, al« ob e« den Blick de« Sohne» um jeden Prei« meiden wollte. „Du hast heute ein schwere«, harte» Wort ausgesprochen, da» sich wie Centnerlast auf meine Seele gewälzt I" „Mutter, wenn ich Deutschland ein warm schlagendes Herz entgegenbringe, wenn ich diese» Volk liebe mit all' meinen Kräften, so kann und darf ich e», ohne mir dabei den Vorwurf der Berrätherci an Polen zu machen — denn ich bin am Rhein geboren. — Ist e» meine Schuld, daß mein Bater den einfachen, deutschen Edelmann später gegen den polnischen Fürsten umgetauscht? — Ich weiß e«, um einen Bor-theil zu erringen, würde ich nie and nimmermehr mein Vaterland verrathen — ihn bewog die Macht der Liebe, Deutschland aufzugeben." „Ich kenne sie bi« jetzt nicht die dämonische Gewalt, der all' unser Denken und Empfinden unterliegen soll — aber, ein trauriger Zwiespalt regt sich in meiner Seele denn die Liebe zu meinem Geburt«lande ist durch ein schweres Opfer erkauft — den ewigen Haß der Mutter." „Trüge ich doch den einfachen .Manien meine« Vater«, dann hätte ich vielleicht nie so harte, bittere Seelenkämpfe durchgemacht — stünde meiner Mutter nicht fremd und unnahbar gegen-über!" Die Fürstin hatte diesmal ihren Sohn zu Ende sprechen lassen, er sah nicht da« leise Zucken um ihre Mundwinkeln — da sie da« Haupt von ihm gewendet, ihr Herz hatte in diesem Augenblick nur den Schmerzen»ruf: „Und hast Du Dich je um die Liebe Deiner Mutter beworben!" aber e« war zu stolz, zu eigensinnig, zu hartnäckig um die Worte über die Lippen dringen zu lassen, sie hätten einen warmen Sonnenstrahl in da» tiefe Mißverstand-niß schwinden gemacht. — Urban sah in dem Schweigen seiner Mutter Unversöhnlichkeit I —Die weichere Stimmung, die sich seiner vorhin bemächtigte, verwandelte sich zu einem vollständigen und ernsten zu gestalten, der europäisch? Eongreß Oesterreich mit der Verwaltung Bosnien» betrauen sollte, wo eine Selbst-regierung mit Rückficht auf die unruhigen Beg« unmöglich sei. Gerode weil England, in gleicher Weise wie Rußland eine Zerstückelung der Türkei nicht wünschen dürfe, ist eine Verständigung mit England wüuschenSwerth und möglich. Au» Constaniinopel wird berichtet: Dem Diner, welche« der Sultan gestern zu Ehren des englischen Botschafter« Layard gab, wurden die Minister und die Corpscommandanten beige» zogen. Die Russen haben da« in der Umgebung Batuma' gelegene Tschuruksu trotz de« Proteste« Derwisch Pascha « und de» Widerstände» der Be-völkerung besetzt. E» ist gewiß, daß die Türken Vorbereitungen zur Räumung Schumla'» treffen, aber wegen der Räumung Varna'S und Batum» ist noch nicht» beschlossen. Da» russische Hauptquartier wird »ob in San Stefano verbleiben. Da» Personale der russischen Barschaft und ein türkischer Funmonär sind dem Fürsten Labanoff, welcher heuie hier erwartet wird, bi« zur Einfahrt in » Schwarze Meer entgegengefahren. Die „Time«" melden au» Constancinspel vom 12. d.: Die Pforte beschloß in Folge de» entschiedenen Verlangen» Tottleben»'», die Fe» stu! gen sofort zu räumen und zwar zuerst Schumla, dann Varna und zuletzt Batum. Tottleben ver-sprach, sich auf die Linie Adrianopel-Dedeagatsch zurückzuziehen unc Erzerum zu räumen, sobald die Räumung der Festungen vollzogen (sei. Die „Daily New»" erfahren au» Pcra, 12. d.: Tottleben drohte Constaniinop l zu occupiren, wenn die Festungen nicht sofort überleben würden. Oeman Pascha berichtete im Ministerrathe, die türkische Armee sei nicht in der Verfassung um einer Occupation der Hauptstadt widerstand zu leisten. Im ungarischen Abgeordnrtenhause interpel« lirtc Eroft Simony den Ministerpräsidenten über die Eoncentrirung der russischen Truppen in Rumänien. T i« z a versprach hierüber Aufklärung zu geben. Hesterreichischer Aeichsrath. Abgeordnetenhaus. Sitzung vom 9. Mai. Der Finaizminister übersendete mittelst Zuschrift einen Gesetzentwurf betreffend die Bedeckung de» dem gemeinsamen Ministerium für unvorhergesehene Auslagen eröffneten Credite« »on sechzig Millionen Gulden zur verfassungsmäßigen Behandlung. Zur Verkeilung gelangte die Regierung«-vorläge betreffend die Gewährung eine» Staat»-Borschusse» an die Unternehmung der ungarischen Westbahn. Unter den eingelaufenen Petitionen befanden sich jene de» Bezirksausschusses ArnfelS in Steier» mark um Nichtgenehmigung de« Außschußantrage« zu § 42 de« Einkommsteuer-Gesetze«, ferner um Ablehnung der Novelle zur Giundsteuer-Regulirung. Die Abgeordneten Ritter v. Grochol«ti und 26 Genossen richteten an die k. k. Regierung eine Interpellation bezüglich des Gerüchtes über den baldigen Einmarsch der österreichischen Truppen in Bosnien. Hierauf wurde die SpecialberatlMg über das Actiensteuergesetz fortgesetzt und hiebei der § 6 ohne Debatte angenommen. Nach einer kurzen Debatte über den § 7, Ort der Besteuerung sind bei der Abstimmung alle Amendement« abgelehnt und der § 7 in der Fassung des AuSfchusfeS un> verändert angenommen, ebenso die §§ 9 bi« 22, und nur bei § 12 daS Amendement de» Abg. Hau « ner wegen neuerlicher Bemessung binnen 60 Tagen bei einem gegründeten Rekurse und bei § 20 die vom Abg. Baron Schar-schnidt vorgeschlagene Stylisirung vorgenommen worden. Sitzung vom 1!. Mai. Der Ministerpräsi-dent Übersendete den ihm von der ungarische» Re-gierung übermittelten Beritt der ungarischen Regnicolar-Deputation. Die Regieru»g«vorlaze betreffend die Bedeckung de« Sechzig-Millionen» Credites wurde in erster Lesung dem Budgetau«-schusse und der Gesetzentwurf über die Gewährung eine« Staats vors Busses an die ungarische Westbahn dem EiseiibahnauSschusfc zugewiesen. Da« Hau« schritt hierauf sofort zur Special» berathung de« neuen Rentensteuer-Gesetze», wilche« beschlossen wurde. Der nächste Gegenstand betraf die Gesetze über die Nachlässe in der Grund-, Gebäude- und Erwerbsteuer. Abg. Dr. M e n g e r referirte über da« Gesetz betreffend die Nachlässe in der Grund-steuer. Die Debatte über den § 1 wurde abgebrochen. Abg. H a n i s ch und Genossen interpel» lirten den Iastizminister wegen der Errichtung eine« Bezirksgerichte« in Tcschen. Schließlich folgte die Interpellation des Ab4. Grafen C 0 r 0 niai und Genossen wegen der Confiscation der „Deutschen Zeitung" vom 11. d. M. Klcmc Chronik. Cilli. IS. Mai. (Ernennungen.» T>r Minister de» In-nern hat den Bau-Adjuncten Herrn Augustia H a r p f zum Ingenieur für den StaalSdaudieast in Steiermark und die k. k. Finanz-Landes-Direktion für Steiermark hat de» k. k. Steuer^ amtS-Practikanten Herrn Adolf C1 au «,» itz zum Steueramts Adjuncte« ernannt. Das Attentat auf Kaifer Wilhelm.) Al« der Kaiser gegen halb 4 Uhr mit der Großherzogin von Baden, von dem Branden-burger Thore kommend, die Linden entlang nach dem PalaiS fuhr, feuerte ein Bursche zwei Schüsse rasch in tiefe Erbitterung, die sich gegen sich selbst und alle Welt richtete, mehr aber noch gegen die Frau, die so unbeweglich, anscheinend eisig kalt, vor ihm stand! — „Mit Tante Magda vorlor ich Alle»!" sagte der junge Fürst in grollendem Tone, „das einzige Herz, da» mich geliebt, die einzige Freundin meiner Seele! Ich möchte ewig mit dem Schicksal hadern, da« mir sie entriß!" Jetzt wandte die Fürstin ihr Haupt. „Bin ich berufen an der Stelle de« unsicht-baren Schicksale« Deine Klagen anzuhören? Willst Du mich für den Tod Magda« verant» wortlich wachen, da Du Dich hier. Deinem leidenschaftlichen SchmerzenSauSbruche hingibst!" sie stieß die Worte hastig hervor, ihre schmale Hand preßt« sich unwillkürlich auf da» Herz, da» arme, zuckende und doch so eigensinnige Mutter» herz, da« lieber brechen wollte, als dem Sohne einzustehe«, e« trage der Verstorbenen Haß und Erbitterung nach, weil e« für die Lebende stet« Eifersucht gehegt, da sie es war, die einst des Kinde» — dann de« Jüngling« und auch de« Manne« ganze Zuneigung sich gewönne» hatte I — Urban fand für ihren Au«ruf keine Erwiede-rung — hielt er ihn dochjweit eher für Gemüths-loflgkeit, al« brennend«, ja tief im Innersten glühende Eifersucht! — — Kühl und frostig, wie am Morgen empfahl > er sich auch jetzt von seiner Mutter — die«mal folgte ihm ihr Blick nicht; sie legte die Hände vor da« Gesicht und ihre Seele hätte sich in dem eigenen Schmerzensschrei auslösen mögen. „O Gott, warum haft Du ihm die Macht der Naturgewalt versagt." Ein gar stille«, gemüthliche« Plätzchen war die Weinrebenlaube in dem Garten de» Schul-lehre«, die am äußersten Eade de« Dorfe« lag. DaS Hau« stand in der Mitte de« kleine« Gartens und die schmutzigen Wände desselben bargen im Sommer völlig Weinranken, die sich bi« zu dem Ziegeldach« erstreckten und demselben einen gar freundlichen Blätterschmuck verliehen. Adolf und Stella spielten im Garten. Der Knabe hatte seinem Schwesterchen eine Soldaten-mütze aus die kurzen, braunen Locken gedrückt und ihr de« Vater« Stock, der die ganze Woche in d«r Stubrnecke lehnte, in die Hand gegeben. Auf der Bank vor dem Hause saß Tante Laura, die Schwester der vor drei Iahren »er» storbenen Gattin de« Schullehrer«, welche die Kinder wie eine Mutter liebte, und da sie edenfall« eine Deutsche war, dieselben in ihrer Muttersprache erzog, „O schau, guck mal' wer kömmt denn da?" rief Stella, die papierene Mütze mit dem Hahnen-> federdusch hoch in die Luft schnellend. vom Trottoir in den Wagen ab, ohne zu trefft«, lief dann über den Reitweg in den Mittelweg der Linden, vom Publikum verfolgt. Al« man ihn festhalten wollte, feuerte er noch drei Revolver» schlisse auf verschiedene Personen ad. warf dann den Revolver weg und wurde festgehalten. Der kaiserliche Wagen hielt unmittelbar nach den Schüssen an. und blieb eine zeitlang stehen. Der kaiserliche Jäger war gleich anfangs von Bock gesprungen und hatte sich an der Ergreifung de» Attentäter» detheiligt. Nach einigen Minuten wurde ein zweite» Indioi.'ium in der Mitte der Linden ebenfalls vom Publikum verhaftet, welche», wie man sagt, den Attentäter befreien wollte. Der Attentäter soll der Klempnerei eile Emil Heinrich Max Hödel, genannt Leh uann, aus Leipzig fein. Derselbe wurde nach dem nächsten Polizeivurean in der Mittelstraße geführt, wo die erste Ver-nehmung stattfand. Der zweite Verhaftete, welcher der Theilnahme am Attentate verdächtig ist, heißt Krüger, ist Arbeiter und stammt au« Berlin. Im Laufe de« A?end« wieserhoiten sich unauSgrseietzt die sympathischen Kundgebungen vor dem kaiser-lichen Pa-ai» durch dichte, au« den entlegensten Borstädten unaufhörlich zuströmende Menschen» massen, welche die VolkShymeu fangen. Der Kaiser erschien wiederholt auf dem Balcon. (Kür Touristen und Alpenfreunde) Der „Süddeutschen Post" geht die Meldung zu, daß die Villacher Alpe (Dovratsch) demnächst von Touristen bestiegen werden könne. (Eisenbahn) Mit 15. d. M. ange» fangen halten die Eilzüge in Tüffer und Rö »er» bad je eine Minute an. (Firmung.) Der Herr Fürstbischof von Lavant wird im taufenden Jahre an nachbenannlen Stationen und Tagen die Firmung vornehme». Am 16. Mai Heil.-Kreuz bei Sauerbrunu; 17. Mai (kanonische Visitation) zu St. Florian am Wotsch; 18. Mai Kostreinitz; 19. Mai Sl. Hemma. 20. Mai W.-^andSberg; 21. Mai St. Peter bei Königsberg; 22. Mai Hörberg; 23. Mai Drachenburg; 24. Mai (fanoniiche Visitation) Prevorje; 25. Mai Peileastein ; 26. Mai St. Veit bei Montprei«; 27. Mai Dobje; 1. Juni Sl.Iakob in W.-B.; 2. Juni Iahring; 3. Juni Sl. Aegid iri W.-B.; 4. Juni Wittschem; 5. Juni St Georgen a. d. Pößnitz; 22. Juni Fresen; 23. Juni Mahrenberg; 24. Juni Sodot und am 25. Juni Hohenmauthen. (Aufnahme von Zöglingen.) In der k. k. Mirine-Acadenne werden im nächsten Schuljahre 35, u. z. 22 ganz und halbfreit Aera-rial- und 13 Zahlplätze besetzt. Gesuche sind d>« 10. August 1. I. beim k. k. Reichskriegs-Mini-sterium (Marinesection) einzudringen. «Juroren.) Die „Wiener Zeiturq" »er-öffentlich! da» Berzeichuiß der von dem Handel«-Ministerium für die internationale Jury der Welt- „Unsere Elsa!" Die Kinder stürmten dem Mädchen ent-gegen und reichten ihr die Hände. — „Grüß Gott Fräuleiu l" sagte Tante Laura, ihr entgegeneilend, „es ist ein wayrer Festtag wenn Sie zu uns kommen. Wir wollen nach der Laude, dort plaudert e« sich so gemüthlich!" sie legte ihre Hand vertraulich in den Arm de« Mädchens, dessen kräftige Gestalt sich eigenthüm-lich aus nahm, neben der kleine«, schwächlichen älteren Frau. — Das gemüthliche Plaud«rn wollt« nicht recht zu Stande kommen. Tante Laura quälten Sorgen, und da e« nun einmal in einem weichen Menschen-herzen liegt, sich von dem, wa« e« bedrückt, gerne zu erleichtern, so weihte sie Elisabeth in ihren Kummer ein. E« war kein geringerer al« der, daß ihr Schwager schon seit emigeu Wochen, zu viel Zeit im Wirthshaus versringe uno oft so unzurechnungsfähig heimkehre, daß sie Mühe habe, den Kindern den widerlichen Zustand ihre« Vater« zu verbergen. „Wenn er nur ein brave« Weib hätte, stünde e« besser mit ihm!" fügte sie am Schlüsse ihrer Mittheilungen hinzu: „Freilich, es müßte ein energische«, willen«kräftige« Wesen sein, da« ihn beherrschen könnte!" (Fortsetzung folgt.) ausstellung des Jahre' 1878 in Paris ernannten Juroren, von welchen wir nachstellende Herren hervorheben: Für OelgemSlde Herrn Ludwig Pasiini, Maler in Venedig (ein geborener Grazer), für Erzeugnisse de« Bergbau- und Hüttenbetriebe« Herrn Franz Kupelwieser. k. k. o. ö. Professor an der Bergakademie in Leoben. — für gegohrene Getränke Herrn Dr. Julius Multt» k. k. Notar und Weinguisbesitzer in Marburg. Ein Act der Rohdeit) In Min. gartenftalle des Herrn Vincenz Ianilsch zu El. Gertraud bei Gutendorf wurden in der Nacht von 13. auf den 14. d. M. Kuh und Kalb todt liegend gefunden. Die Blutspuren ergaben den Verdacht einer Gewaltthätigkeit wa« auch bald durch den herbeigeholten Herrn BezirkSthierarzten conftatirt, da« die Thiere gewalttätig erdrosselt wurden. Der Thäler hat da« Stallschloß er« brochen und sich auf diese Art an den armen Thieren eine« gegen Franz Ianiö gehabten Hisse« entledigt. Die gerichtlichen Untersuchungen wuroen bereit» eingeleitet. (30n|trirtr Fraue«zeitnng.> (Preis vierteljährlich I st t»0 fr. Oe- SB.) Die neueste Moden-Nummer (17) enthält: GesellschaftS-, Promenaden und Reit - Anzüge, Ueberkleider Mantillen, FichüS, Haar-und Cravaten Schleifen. Kragen und Manschetten. Ganze Anzüge, auch einzelne Kleider und PaletolS für Mäd-«den, sowie Blusen und Lahschürzen. IahrcSkleidchen mit Paletot, Schuhe, Stiesel und Strümpfe für gröbere und kleinere Mädchen. Waschegegenstand« für Kinder von I bis 18 Jahren: Tag' und Nachthemden. Beinkleider, Eorset, CorsetTaille, llnierrocke. Kragen und Mancheiten, Kinderbett mil Borhang, Decke aus Leinen-Canneoa« mit Stickerei in Zopf- und Ssternstich nebst verschiedenen Ausführungen, Arbeit«-Necessaire, Schuhtasche, Nadel-kissen, gehückelte und gestrickte EiniäKe, Spitzen- und Prundmuster, bunte Stickereien zur Verzierung von Kleidern, Schürzen :c, TüUdurchzuq zu Gardinen, ©pihen-Bordüre als Umsaffung für Taschentücher, Stickmuner zu Schuhen. Kissen «. x. mit S>3 Abbildungen und einte Beilage, enthaltend Schnittmuster, 1 Muster - Bor-»eichnung, l Suswinde. L Alphabete nebst Zahlen in Kreuz- und Plattstich, Namens-Chiffren. sowie ein Eck-stück in Kreuzstich — Die neueste llnterhaUungs Nummer (IS) enthält: Heimathlos. Novelle von Adelheid von Au«. Aortsetzung — Zur Naturgeschichte der ornamentale» Thiere. Bon Julius Lessing. Schluß. — Au» der Frauenwelt. — Verschiedene«: Literarisches »c. — Wirth-schaftliche«: Der Mai in der Küche. Schlug. — Briefmappe. Frauen-Gedenktage. — Ferner jolgende Illustrationen : Prinz Heinrich der Niederland« und Prinzessin Marie von Preuhen Bon. G. Koch. — Bozantinrsche» Serdenqeivebe mit Elephanten, d. bis >0. Jahrhundert. — Romanischer Schmuckbuchstabe mit Drachen au» am r Handschrift de« 12. Jahrhunderts. — Löwe nnd Dro-medar. Goldstickerei vom Deutschen Kaisermanlei, ge-fertigt zu Palermo im Jahre 1133. — Deutscher Bronze-Leuchter in Drachenform. 12. bi« 13. Jahrhundert. — Reiher, Japanesische Soldstickerei. — Im Mai. Bon W. Friedrich. — Der englische Damen - Orden der in-dischen Krone. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postämter. Aus dem Gerichtssaale. (Die Folgen eines Kartenspiele«.) Am 13. d. M. hatt« sich vor den Gesch>oorcnen der 34 Jahre alte, verehelicht« Schmied aus Po« dooa, Josef P l « 0 f o wegen de« Verbrechens des TodtschlageS zu verantworten. Den Borsitz führte L.G.R. v. Schrey, als öffentlicher Ankläger fungirt« Sl.A. O u l l e r und die Vertheidigung hatte Dr. Glantschnigg übernommen. Am Abeud de« 1t). Jänner d. I. befanden sich mehrere Gäste im Gasthaus« des Franz Lovtenciö in Kra» nichsftld. An einem Tische wurde von mehreren da« Spiel „Mauscheln" gespielt, wobei ein Streit entstand, welcher sich jeooch nach einem kurzen Raufhandel wieder beglich. K-irze Zeit darauf ging der Schmied Joses Pln'ko vor da« Gasthaus, gerirth daselbst mit dem ebenfalls hinausgekommenen Lorenz Auer in «inen Streit, warf denselben zu Boden und trat denselben nach dessen Aussage mit den Stiefelabsätzen derart, daß er mehrere leicht« Verletzungen erlitt. Nach diesen Borfällen begab sich dir im Gasthause befindliche Gesellschaft in getrennten Partien gegen da« Lubei'sche Gast-hau« nach Ober-Kranichsfeld, und hiebet kam es »u einem Raufha»del, bei welchem Franz Auer, Bruder de» erwähnten Lorenz Auer, einen derar-tigen Schlag aus den Kopf erhielt, daß er zu Boden stürzte und Tag« darauf den hiedei erhal-tene» schweren Verletzungen erlegen ist. Die Erhe-düngen und Zeugenaussagen constatirten, daß Ios. P l e ö k o der Thäter war, und würd« derselbe nach dem Verbiet« der Geschworenen des Verbrechens des Tobt-schlage« für schuldig erkannt undzur Straf« des schweren Kerkers in der Dauer von 2'/, Jahr«» verurtheilt. (Rebenbuhler) Unter dem Vorsitze de« K.G P. H e i n r i ch e r fand am 13. v. M. die Schwurgerichtsverhanslung gegen Jacob Rober, 22 Jahr« alten, ledigen Grundbesitzes»!»» au« Levitsch wegen de« Verbrechen« ce« Todtschlage« statt. Die Anklage vertrat Sl.A. Duller, di« Vertheidigung führte Dr. H i g e r « p e r g e r. Aus der Anklage ist zu entnehmen, daß am 12. März d. I., Abend«, die Burschen Jacob Roder. Simon Oschina und Franz Poiisk au« dem Weingart> hause de« Valentin Rock in Kletfche gingen. Auf der Straße gegen Hrastno begann zwischen Jacob Rober und Simon Oschina wegen eine« Winzer-Mädchens ein Wortstreit, welcher zu Thätlichkeiten ausartete. Jacob Rober erfaßte den Simon Oschina am Halse, letzterer wehrte sich und gab dem «r» ste-en mit einer Haue einen leichten Streich aus den Kopf, worauf diesrr vorausging, jedoch nach einigen Minuten wieder zurückkehrte, packte dann den Oschina abermals uno streckte ihn mit zwei nach sein Kopfe geführten Hauenhieben zu Boden. Iaco> Rober entfernte sich hierauf un» Simon Oschina wurde, nachsein er sich die Wunden gerei-niget hatte, von seinem Bruder Lorenz Oschina nach Hause gebracht und starb daseist am 17. März. Jacob Rover war der Ttiat geständig uns wurde in Verbindung mit den Erhebungen und Zeugenaussagen von den Geschworenen de« Ver-brechen« des Todtschlages für schuldig erkannt, daher da« Urtheil auf 2 Iah.'« schweren Kerker lautet«. «Freigesprochen.) Der Hausbesitzer P. R. in Pettau öffnete fein Hau» zum Aufenthalte für Mäschen üblen Rufes und wurde deshalb vom k. k. Bezirksgerichte Pettau zu einem Monat Arrest verurtheilt. Gegen diese« Urtheil ergriff R. durch den Gramer Advocaten Dr. KoSjek die Berufung an das k. k. Kreisgericht in Cilli; diese« cassirle da« Urtheil aus dem geltend ge-machten formellen Gebrechen und ordnete eine Wiederholung der Verhandlung an. Dieselbe fand am 13. d. M. statt und endete mit der vollen Freisprechung de« Angeklagten von dieser Ueoer-tretong der Kuppelei nach dem motivirten Antrage de« Vertheidiger«, welcher bemonstrirle, daß ein mit gemeindeämtlicher Gestattung betriebene« der-artige« Geschäft den Besitzer unmöglich vor dem Strafrichter verantwortlich machen kann. Laudwirlschisl, Hrndel, Industrie. Rede des Obmannes der landw. Fi» liale Cilli über die Regional 'Ausstellung Indem ich als Vorsteher der Filiale Cilli die constituirende Versammlung des Ausstellung«-Comite'S eröffne, heiße ich Sie, meine Herren, die Sie unserem Rufe folgend sich hier versammelt haben, vom ganzen Herzen willkommen. Ich begrüße namentlich den Vertreter der hohen Regierung, unseren hochverehrten Herrn Statthaltereiralh Haas, ich begrüße in ihm aber auch einen warmen Freund der Landwirth-schast; — ich begrüße die Räthe und Bürger der altehrwürdigen Stadt Cilli, ihre Anwesenheit in unserer Mitte legt ein laute« Zeugniß dafür ab, daß der Bürger den Interessen des Land-manneS ein warmes Herz entgegen bringt und so entrollt sich uns da« erhebende Bild, Bürger und Bauer Hand in Hans schreiten zu sehen auf der Bahn de« Fortschritte« zur Förderung eine« patristischen Werke« ; — ich begrüße die Vertreter der auswärtigen autonomen Körperschaften, die mit seltenem Opfermuthe uns halfen da« schwierige Werk zu beginnen; ich begrüße die Vertreter der Schwestervereine, ich begrüße die Herren College« — die Filialvorsteher; ich begrüße Sie alle meine Herren die Sie aus weiterer Ferne unserem Rufe gefolgt sind, die Sie herabgestiegen sind von Ihren rebenum-kränzten Hügeln und Bergen, zu un« geeilt sind au« Ihrem trauten blütheoumdufteten Heim, nicht al« Gäste heiße ich Sie willkommen, sondern al« unsere wackeren Mitarbeiter. Arbeit ist die Devise unserer Zeit! — Sie alle meine Herren, sind hier erschienen ausgerüstet mit dem festen Willen ein Unter-nehmen zu fördern, das bestimmt ist tief ein-greifend in den Nerv de» Volkslebens fegen- spendend feine Früchte unserem herrlichen, von Natur so überreich auSgestattetco steirischen Unter-lande zu dringen. — Und ob es gerade jetzt an der Zeit ist, die Ausstellung zu veranstalten? Nehmen Sie da« gestern veröffentlichte Protokoll der 54. allge» meinen Versammlung der Landwinhschast« Gesell-schast zur Hand, so werden Sie darin eine Stelle finden, daß ein Vertreter de« Unierlande« laut die Behauptung au«svrach: „ Der Landmann lebt heute vom Capital." — Eine traurige Behauptung, die dadurch noch trauriger wird, daß der-selben Niemand widersprach. Bei der Wichtigkeit, welche der Stand der Landwirthe schon nach seiner numerischen Zahl im Staate einnimmt ist da» eine Gefahr nicht für den Landwirth allein, sondern für den Staat selbst. — Und da kann eS wol seine Frage sein od e» an der Zeit ist a l l e M i t t e l zu ergreifen diese Gefahr zu bannen. — Wir stehen in der eilsten Stunbe und ich glaubt, wir haben keinen Augenblick zu ver-lieren, keine Zeit für da« Zuwarten. — Wenn wir die rührige Thätigkeit in so vielen Filialen de« Mittel» und Oberlandes sehen, so beschleicht un» ein Gefühl der Wehmuth, daß e« unter uns. untersteirischen Landwirthen, oftmals ganz ander« ist; sind doch wol volle 15 Jahre in'« Land gegangen seit wir die letzte Re-gional-Au«stellung hier hatten. AuS diesem Gefühle aber entsprang der Vorsatz, daß e« ander« werden solle und so setzen wir mit der Regional »Ausstellung in Cilli einen Markstein zwischen Vergangenheit uns Zukunft. — Was die fchwiche Kraft des Einzelnen zu leisten vermochte das ist, wie Sie aus dem Be-richte über den bisherigen Stand ver Angelegenheit entnehmen werden — daS ist geschehen. Heute kann ich Ihnen mit freudiger Zuversicht sa^en, da» Unternehmen ist gesichert, in nie geahnter Vollendung wird e» zu Stande kommen zum Segen unserer heißgeliebten Heimat. Aber es ist auch der Moment gekommen wo das Mandat des Einzelnen erloschen ist und so lege ich denn vertrauungSvoll die Wetterführung des begonnenen Werke« in Ihre Hände, Sie bittend, daß Sie an dem Wahlspruche unseres allerdurchlauchtigsten Kaisers festhalten mögen: Viridus unitis ! (Regional - 'Ausstellung) Die vom Obmann der landw. Filiale Cilli. Herrn Reichs-ritter von Berks für Sonntag den 12. Mai im hiesigen Casino einberufen« Versammlung behuf« Constituirung des AuSstellung-ComitvS war eine recht zahlreiche und eröffnete dieselbe der genannte Obmann um 3 Uhr; indem er die Erschienenen in einer schwungvollen Rede mit herzlichen Worte» begrüßte. Hieraus wurde Herr R. v. B «r k» zum Obmann, bi« Herren Bobisut und Lopan zu Schriftführern der Versammlung gewählt, woruach der Obman» abermal« da« Won ergriff im Weiteren die Mühe und Arbeit zur Veranstaltung einer Regional - Ausstellung in Cilli durchführte und wie dieselbe zur Möglichkeit gebracht, werden kann, ja daß sie gewiß zu Stande kommen wird, weil bereit» die nöthigen Mittel vorhanden sind; denn die Bezirksvertremngen Cilli, Schön-stein, W.-Graz, Tüffer. Gonobitz. Marein, Franz, Oberburz, die Kohlengewerkschaft Trifail und die Porschußkasse Tüffer haben bedeutende Geldbeträge u. z. in der Gesammtsumme von 720 fl. zugesagt, während von den übrigen Bezirksvertretungen des Unterlandes unb von industriellen Unter-nehmungen noch Beiträge sicher anzuhoffeu sind. Ader auch von anderer Seite wurden zu dem schönen Zwecke Unterstützungen zugesagt, so vom Ackerdauministerium 240 fl. und von der steierm. landw. Gesellschaft 240 fl. im Fall« eines Deficits. Der Redner beleuchtet«, »i« «in« solche Ausstellung beschaffen sein muß und weiset diesbe-züglich auf jene von Radkersburg im Jahre 1877 hin und bezeichnet die Kreise resp. Bezirke, welch« zu dieser Regional-Ausstellung gehören. Ferner machte er die Mittheilung, daß das Acker» dauministerium 360 st. als Staatspreis, der Landesausschuß 384 fl. al« Lande«preis, die Landwirthschasts-Gesellschaft 180 fl., dann Silber» und Bronce»Medaillen, der Pferdezuchtverein 320 fl. als Preise bestimmt habe». Bei Be» T rathung de« AuSstkllungS-Programmc« wurden drei Herbsttage in Aufsicht genommen und hier-auf die Gegenstände ter Ausstellung besprochen, nämlich die Thiere. Vodenprobucte und auch industriellen Artikel, darunter Maschinen, ferner« Lehrmittel für i?andioirthichafl und ^Haushaltung«-künde. Dem folgte die Besprechung der Festlichkeit mit ihren Theilen und zwar eine Tom-bola. deren Erlö« zur Pramirung von Dienstboten oder Stipendien für Rckerbaufchüler bestimmt werden soll, ei« Trabwettfahren uns die Musik. Schließ-lich erfolgte die Wohl de« Svecial-Cornit^«; die Namen der Mitglieder werten nach geschehener Hintheilung der Sektionen bekannt gegeben werden. Die Berathung endete nach 7 Uhr Abend« und bot allen Theilnehrnern ein sehr lebhafte« Interesse, wie diese« au« den Debatten zu ersehen war, welche über jeden Punkt d Wien : Poftzug .................. 6.29 6.37 Früh. Gemischter Zug ...........*.56 9.03 Äoruinl. Schnellzug ............... 1.— 1.06 Rachiu Postzug ............... •• 4.31 4.39 .. Aölayrt der Kosten. von Cilli nach: Sachsenseld, St. Peter, St. Paul, Franz, Mitiiilg Tr»j»»>. Lukowi», Fraslau, Prasderg, Laufen, Oder-bürg um 5 Uhr Früh. Wöllan, Schönsteiii, Mißling, Wiudischgra, um 7 Uhr Früh. Neahaus um 7 Uhr Ztüh und 12 Uhr Mittag». Hohenegg, Weitenftein um 12 Uhr Mittags. lileine Anzeigen. Jede in die*» Rubrik elnjeschiltete Annonce bis zu 3 Zeilen Raum wird mit 15 kr. berechnet. \uskiinste werden in der Expedition dieses Blattes bereitwilligst und anentgeltljch ertheilt. Eine bthtut* R«allt&t, tia^hau.-, >u W. ii-. li-dorf, 10 Minuten von Ston1, sammt Grundstöcken und kleinen Weingarten ist billig zu verkanlVn. 1>m Nähere bei Jimefn Wretscher, Post Store. 224 1 Aus voller Ueberzeugung Um likia flranlrn Mi MnttTti Dr. üiTO 4 HeilmelhDd« empfohlen *rtrbcn fcitt Nutzere« tanibtr wtflni «Hl, trbail auf X(anf».StrUitj|(ii von Richter s DerUgi-Kn^att in iibcb mit »ielen t»>ehr«n»e» »ronlmberichl» «rfedenen..»»»-tua" au* dem lURiictea Dxche: „Dr. flirt)'* Katur. ktt[nit|ik«"(IOO. . Stall etc. nebst zwei Gärten und einer Grund-parcelle vom 1. Juli 1. J. an billig zu verpachten. Das Nähere zu erfahren unter der Adresse: Herrn Johann Filko, Pogt: Cilli. Das Districtg-Cominissariat der t L priy. wecösels. Grazer Brandscbadeu-Ver-sictLerun£s-Aasialt befindet sich in Cilli, Herrengasse 125. -221 1 Danksagung:. Schon während der Krankheit unseres theueren Anverwandten, des Herrn WILH£LM ADOLPH, waren die Beweise einer innigen und aufrichtigen Theilnahme von Seite aller Bekannten und Freunde sehr zahlreich. Dieselbe vermehrte sich nach seinem Hinscheiden auf eine uns wahrhaft rührende Weise. Unfähig Ueberall persönlich zu danken, ergreifen wir den Weg der Oelfentlichkeit, um allen unseren Freunden und Bekannten, sowie denen des Verstorbenen fiär all' ihre Theilnahme und Liebe und so zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte, den wärmsten, innigsten Dank zu sagen. Mögen sie des Dahingeschiedenen auch ferner in Liebe gedenken. TUPFER, den 12. Mai 1878. Oie trauernden Hinterbliebenen. 223—1 Monsignore lohann Globoönik, fürsterzb. SecretÄr war bei »Gresham* mit Viertausend Gulden auf Todesfall versichert. Endesgefertigter erhielt durch die General Repräsentanz in Laibach — Herrn Valentin Zeschko — die versicherte Summe auf das pünktlichste ausbezahlt, weshalb er nicht unterlassen kann öffentlich seinen Dank auszusprechen, dabei diese aller-bestens bekannte Anstalt wärmstens empfehlend. Görz, 10. Mai 1878. Jos. ^£ax-u.£i£, Director des Knabenseminars. Veriin(wörtlicher Redacteur Franz Tiefenbdcher.