sp illBS M i Jp JmJt 4*i^ 'i*. V Mi i . ■ i« linji 181 HI LJPvw,-.^® '>■» » - 'v ¥ • ' ' fl PH^F iafcF' 'm% • ; Bttl . wÉÉIS»£:'r. - ® < ffomM Wtfìmm I |%jp* ■k**-. jm ^ * fJM| T .V lj { .y/ *| 1 ■ » a7' lf |X jfc J*S Zum Titelbild Dae gcofce Äbenteuer unterer Zeit Ein alltägliches Bild von Indien. Junge Frauen kehren von der schweren Feldarbeit heim. Sie lächeln, denn sie und ihre Angehörigen haben wieder für ei-inige Zeit zucessen. Bei modernen Anbaumethoden könnte das oft fruchtbare Land größeren Ertrag bringen. Selbst bei großenDamm-bauprojekten : schleppen Tausende von Frauen um geringen Lohn Baumaterialien und Erde herbei in den Körben, die sie auf dem ;Kopf tragen. Das zeigt ums die «gewaltigen Anstrengungen, welche das Entwicklungsland-Indien unternimmt, um den Lebensstandard seiner Bevölkerung zu he-'ben. Äern cfcrTsleger ZEITSCHRIFT DER MISSIONARE SÖHNE DES HLST. HERZENS JESU .März/April 1964 Jährlicher Bezugspreis: DM 3.— S. 15 Lire 500 Einzahlung: Missionshaus Josefstal Postscheckkonto Stuttgart 540 66 .Scheckkonto 862 11 .Stern .der Neger Herz-Jesu-Missionshaus Milland Bressanone/Brixen C. C. P. 14 7392 Trento .Bestellung: Missionshaus Josef stal "709; Eilwangen/Jagst Postfach 28 — Missionshaus Maria Fatima Unterpremstätten bei Graz — Herz-Jesu-Missionshaus Milland Brixen Herausgeber und Verleger: Kongregation der Missionare Söhne ,des Hist. Herzens Jesu Ellwangen/ Jagst Josef stal .'Schriftleitung : P. Udo Baumüller MFSC Missionsseminar :St. Josef '709 Eliwangen/Jagst Postfach 28 Druck: Schwabenverlag AG Zweigniederlassung Eli wangen/Jagst Mit kirchl. Druckbewilligung und Erlaubnis des Generalobern Unsere Bilder: ;Fides 5; Patzelt 3; ^Starker 3; Kaufmann 2; Lang 2; iZollerl; Koepkel; Fischerl; Klose 1. So wurde vor kurzem die Tätigkeit der Entwicklungshelfer genannt. Junge Menschen gehen nach Afrika, Asien und Südamerika und helfen dort den Einheimischen, ihr Leben besser einzurichten, es erträglicher zu machen und lebenswerter. Sie helfen ihnen, Hunggr, Krankheit und Elend zu überwinden. Es stimmt: die selbstlose Arbeit der Entwicklungshelfer ist eines der letzten großen Abenteuer unserer Zeit, in der sonst alles so geregelt zugeht. Man muß aber im gleichen Atemzug sagen, wie sehr es darauf ankommt, die Aufgaben und Anforderungen sehr nüchtern und klar zu sehen, die in Übersee auf die Entwicklungshelfer warten. Geld allein genügt nicht Wer das Wort Entwicklungshilfe hört, denkt wohl zunächst an große Geldsummen, die für Entwicklungsländer ausgegeben werden. In der Tat wurden seit 1950 über 20 Milliarden DM aus öffentlichen Mitteln dafür bereitgestellt, das sind runde 400 DM pro Kopf der Bundesrepublik. Im Jahre 1963 hat die deutsche Bundesregierung wiederum rund vier Milliarden DM für die verschiedensten Bereiche der Entwicklungshilfe auf-gewendet. Die Christen haben aber nicht nur als Steuerzahler den Entwicklungsländern geholfen. Für die Aktion „Misereor" gaben die deutschen Katholikei in den Fastenzeiten der letzte! vier Jahre rund 200 Millionef DM. Die Aktion „Brot für di( Welt" der evangelischen Chrii sten erbrachte rund 80 Millio nen DM. Damit konnte viel No gelindert werden. Aber mit Geli allein ist es nicht getan. Maj kann nicht einfach große Suri men in ein Entwicklungsland geben und sich dann mit seine Hilfeleistung brüsten. Sinnvoller Einsatz junger Menschen Es hat jedoch wenig Sinn, eim fach in ein überseeisches Lane zu fahren und irgendwo anzii packen. Gewiß, jede Arbei kann nützlich sein. Es kommt jedoch darauf an, seine Kräftf nützlich und richtig einzusetzen also da zu arbeiten, wo der Ei folg den Einsatz sinnvoll wer den lassen kann. Und vor allen auf solch «eine Tätigkeit mul man sich umfassend vorberei ten. Seit Ende 1959 besteht dij „Arbeitsgemeinschaft für Enti wicklungshilfe", in der sich 3t katholische Organisationen zu sammengeschlossen haben. Diese Arbeitsgemeinschaft ha eine dreifache Aufgabe: jung! Menschen für eine mehrjährig« Tätigkeit in einem Entwidt lungslahd auszuwählen, vorzuf bereiten und die Arbeitsveij träge zu vermitteln. Es gibt in Deutschland rund 600 Organisationen, die siđi mit prägen der Entwicklungshilfe befassen, aber nur 200 von ihnen seien ernsthaft notwendig, meinte kürzlidi ein prominenter Vertreter des Bundesministers für wirtsdiaftlidie Zusammenarbeit. Große Erfahrungen gesammelt Von allen deutschen Organisationen hat die Arbeitsgemein-sdiaft für Entwicklungshilfe in Köln bisher die größte Erfahrung auf dem Gebiet der Ausbildung von Entwicklungshelfern. „Die kirchlidie Entwicklungshilfe ist im Endeffekt billiger, wirksamer, dauernder. In den Entwicklungsländern haben die Kirdien durch ihre Mission reiche Erfahrungen gesammelt und verfügen über günstigere Ansatzpunkte für eine wirksame Hilfe. Zudem sdieinen mir ihre Kräfte und ihr Personal von der Grundhaltung des Dienstes her geeigneter zu sein." So äußerte sich Staatssekretär Professor Viaion vor kurzem über die Arbeit der Kirchen und ihrer Laienorganisationen für die Entwicklungshilfe Diese Erfahrung sollte man sich zunutze machen, besonders auch béim staatlichen „Deutschen Entwicklungsdienst", der im vorigen Jahr gegründet wurde und sich noch im Aufbau befindet. Die Beziehungen zwischen Kirche und Staat würden hier gewiß durch ein sehr positives Kapitel bereichert. Harry Neyer Im Petersdom erhalten Laienhelfer aus der Hand des Papstes das Missionskreuz. Sie stellen ihre Kräfte in den Dienst der Kirche, zum Wohl der Menschen in den Entwicklungsländern. entnommen einer Sendung des Deutschen Fernsehens. Es gibt eine Mauer in der Stadt Mexiko, die trennt zwei Stadtteile voneinander. Die Mauer wird sorgfältig bewacht, denn sie trennt die Armen und die Reichen. Hier leben die Armen: 10 bis 12 Menschen in einem Raum. Das Wasser wird aus dem hundert Meter entfernten Brunnen geholt. Familien existieren von einer Mark am Tag. Dort leben die Reichen: Mit-Autos; in modernen Häusern; mit überdachten Autobushaltestellen anden Straßen; .mit mo-dernep Läden; mit fließendem Wasser und elektrischem Licht. Zwischen beiden steht die Mauer. Eine ähnliche, wenn auch unsichtbare Mauer, geht durch die ganze Welt. Sie trennt die Reichen und die Armen. Auf der einen Seite der Mauer steht-der Nordamerikanèr, der Westeuropäer und auch der Japaner. Auf der anderen Seite, wo die armen Leute wohnen, stehen die Bürger der sogenannten Entwicklungsländer, die Bewohner Südamerikas, Afrikas und Südasiens. Das Durchschnittseinkommen ei-, nes Nordamerikaners beträgt 9445 Mark im Jahr. Der Bundesbürger verdient im Jahr durchschnittlich 6796 Mark. Der Japaner 1616 Mark. Auf der anderen Seite der Mauer dagegen muß ein Peruaner mit 389 Mark aus-kommen. In Kenia beträgt das Durchschnittseinkommen der Bewohner nur 311 Mark. Und ein Inder verdient nur 275 Mark im Jahr. Die Reichen, knapp ein Viertel der Weltbevölker-ung, essen oft mehr, als sie vertragen können. Sie verzehren und verbrauchen .4/5 von allem, was die Welt hervorbringt und produziert. Sie produzieren auch 80 Prozent ah ler Waren und Güter der Welt. Und sie'verdienen daran. In sauberen weißen Kitteln sitzén Arbeiter und Arbeiterinnen vor ihren Maschinen in Osaka wie in Detroit, in Dortmund wie in Manchester. Sie bekommen regelmäßig ihren Lohn, ihren Urlaub und werden vom Fabrikarzt betreut. Auf der anderen Seite der Mauer leben dié anderen 3/4 der Menschheit. Kaffeesackträger in El Salvador. Fährleute in Honduras, die ihre schwere, altmodische' Fähre bei glühender Hitze über den Fluß treideln. Hafenarbeiter in Achachutla. Indische Bauarbeiferinnen, Straßenarbeiter in Pakistan und ägyptische Fellachen, die ihre Äcker bewässern. Sie haben keine Maschinen; für sie sorgt kein Arzt; sie bekommen keinen Urlaub und nur wenig Lohn. Und sie sehen voller Neid über die Mauer herüber, zu den Reichen,! mit leeren Händen. Wir Deutsche und Europäer stehen im Blickfeld des Neides. Aus] allen Teilen der Welt, von jen-J seits. der Mauer kommen die Politiker und Abgesandten der Ar4 men, um unseren Reichtum zul bewundern und Unterstützung! zu erbitten. Die Bundesrepublik Deutschland hat bisher bereits über 20 Milliarden Mark für die Entwicklungshilfe ausgeworfen. Allein im Jahre 1962 wurden 2,5 Mil« harden DM bereitgestellt. Das sind faß' Zigaretten, das sind-12 Pfennige pro Tag und Kopf der Bevölkerung der Bundesrepublik. Das sind 7 Millionen Mark pro Tag. Es 'gibt nicht wenige, die sagen, es sei nicht genug. Die Amerikaner geben 50 Prozent der gesamten Entwicklungshilfe des Westens. Auch Kennedy for-; derte in seiner Ansprache in der Paulskirche die Deutschen auf,] mehr für die armen Völker der] Welt zu tun. Aber gegen diese Worte stehen andére Stimmen:; Mörder sind das alle, wie die Mau-Mau! Tausende haben sie umgebracht! Denen sollen wir; helfen? Keinen Pfennig für diese Kerle! Wir geben schon viel zu] viel Geld! Die Nigger verprü- Auf der liha de Mocambique/Ostafrika. Vielen jungen Küstenstaaten Afrikas fehlen noch gut ausgebaute Hochseehäfen. Ein Töpfer in der indischen Diözese Guntur formt seinen Topf, indem er ihn über der Drehscheibe kreisen läßt. Zwei Welten begegnen sich, Altertum und Neuzeit. Indien muß auf dem Gebiet der Landwirtschaft große Anstrengungen auf sich nehmen, um _ die Hungersnot zu bahnen. In dem modernen Industriestaat der Südafrikanischen Republik decken Eingeborene noch in altgewohnter Weise ihre Rundhütten. ► ! geln sich ja nur gegenseitig. Unsere Leute fliegen raus, überall mußten die Weißen weg. Aus dem Kongo nach Brüssel. Aus Indonesien nach Rotterdam. Aus Algerien nach Marseille. Entwicklungshilfe? Die Schwarzen kaufen sich teuere Autos für unser Geld. Verhungern lassen! Keine Mark für diese KafFern! Nasser unterstützen? Der beschimpft uns dafür als Ausbeuter und Imperialisten. Was sagt die Bundesregierung dazu? Walter Scheel, Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit meint: „Es kann uns jetzt nicht mehr gleichgültig sein, was jenseits der Ozeane geschieht, wieviele Hunger leiden, wieviele an Seuchen dort sterben. Wieviele jm Elend leben müssen. Wir sind in dieser kleiner werdenden einzigen Welt von-allem, was dort geschieht, betroffen. Wir. müssen den Versuch machen, die sozialen Spannungen abzubauen, die zwischen den reichen und armen Völkern herrschen. Wenn uns das nicht gelingen würde, dann I könnte es zu einem sozialen I Weltbürgerkrieg kommen, der uns alle treffen würde." Wir geben Geld. Aber draußen nutzt Geld oft nichts, denn die Maschinen, die draußen dafür gekauft werden, verrosten, weil niemand sie pflegt. Eisenbahnwagen stehen ungenutzt herum, Traktoren verrotten auf den Fel-; dern, weil niemand sie reparieren kann. Oder das Geld geht an die reichen Leute, wie an die Sultane Südarabiens, die ihre Leibwachen und ihre teuren Autos davon bezahlen. Es geht an die Diktatoren und die Kaffee-plantagebesitzer Lateinamerikas, die damit luxuriöse Parties und kostspielige Bankette finanzieren. Wenn das Geld helfen soll, muß seine Verwendung kontrolliert werden, fordern daher deutsche Wirtschaftskreise, selbst wenn man dabei auf gewisse Empfindlichkeiten der einheimischen Bevölkerung stößt. Hilfeleistungen sind nutzlos, wenn sie nicht be- wirken, daß sich der Lebensstandard der einheimischen Bevölkerung hebt, oder wenn es sogar passieren kann, daß solche Gelder als Freudenfeuer im Urwald aufgehen. Wenn die Menschen in den Entwicklungsländern etwas von europäischer Kontrolle hören, dann denken sie automatisch an die Fremdherrschaft der Kolonialmächte in der Vergangenheit und sagen nein, obwohl die Flaggen der Kolonialmächte doch fast überall längst niedergeholt sind. Das ist das Problem: Die Deutschen wollen das Geld, das im Rahmen der Entwicklungshilfe gegeben wird, kontrollieren, damit es nicht vergeudet wird. Aber die Empfänger, die Bürger der Entwicklungsländer sind empfindlich gegen europäische Einmischung und Kontrolle. Sie mißtrauen unseren Motiven. Die Bundesrepublik gibt jedoch nicht nur Geld. Im Rahmen der Entwicklungshilfe lädt sie auch farbige Studenten und Prakti- kanten nach Deutschland ein und gibt ihnen Stipendien. Schon aber zeigt sich auch hier einer der Nachteile in der Ausbildung farbiger Studenten in Deutschland. Sie wollen nicht mehr zurück in ihr Heimatland, sie wollen nicht wieder umsteigen vom Auto in die Eselskarawane. Sie haben verlernt zu Fuß zu gehen. Autos schweißen macht Spaß. Rundeisen mit der Hand zersägen ist anstrengend und langweilig. Wer einen Traktor fahren kann, der verachtet-die primitiven Frauen seiner Heimat, die ihre Wohnhütten aus Lehm zusammenbacken. Das ist das Problem: Sie lernen in Deutschland nicht nur die moderne Technik, sondern auch den Komfort, die Bequemlichkeit kennen. Diese wollen sie nicht wieder aufgeben. Das ist verständlich, denn es ist leichter, in einem modernen Operationssaal in Deutschland zu operieren, als in Guatemala kranke Kinder in schmutzigen und dunklen Hütten zu behandeln, in de- nen man kaum die Hand . vor dem Gesicht sehen kann. Vielje gehen zurück, aber nur, um als Straßenhändler in Singapur oder Lagos, oder Rio de Janeiro Zu , enden, denn sie wollen nicht in die Dörfer. Sie kleben an der Stadt. Hier bilden sie ein gefährliches Stehkragenproletariat. Aber die Bundesrepublik holt nicht nur Studenten und Prakti-' kanten zur Ausbildung nach Deutschland, sie errichtet auch draußen Lehrwerkstätten und Schulen. Sie gründet Krankenhäuser und Fabriken. Sie schickt deutsche Lehrer, Wissenschaftler und Experten hinaus, aber viele der deutschen Experten leben draußen in einer Art goldenem Ghetto. Sie bewegen sich nur unter Ministern und Diplomaten. Die Arbeiter des Volkes aber lernen sie nicht kennen. Von den Sorgen der Bauern erfahren sie nichts. Sie sprechen vielfach gar nicht die Sprache des Landes. So kommt es etwa, daß trotz Berater und Fachleute der Entwicklungshilfe, in der Türkei niemand etwas gegen die Millionen Ziegen tut, die die Äcker kahl fressen und zertrampeln. Wir schicken nicht nur Men-,sehen, sondern auch Maschinen. Natürlich immer ganz moderne Maschinen, nach Möglichkeit von einem Mann elektronisch gesteuert. Dabei gibt es in diesen Ländern einen Überschuß an Arbeitskräften. Aber die Politiker dieser Länder bestehen darauf. Sie verlangen immer die modernsten, allerneuesten Anlagen und Fabriken, denn sie sind ja gleichberechtigt. Daß man in ihrer Heimat solche Maschinen gar nicht bedienen kann, daran denken sie nicht. Und die Deutschen wagen nicht, ihnen zu widersprechen. In Tailand benutzen die Tischler noch Bohrer, die wie bei den Indianern mit einer Schnur und einem Stock angetrieben werden. Und sie halten das Holz beim Sägeh mit nackten Füßen fest. In Nicaragua dagegen haben zwei Holländer am Rande des Urwalds eine kleine Sperrholzfabrik errichtet, rrjit' einfachen, leicht zu bedienenden Maschinen. Dieser Sprung ist zu machen, eine solche Anlage zu bedienen kann man auch einem Mann beibringen, der nicht lesen und schreiben gelernt hat. Was soll also geschehen? Zunächst einmal nicht soviele Praktikanten und Studenten aus den Entwicklungsländern nach Deutschland und Europa, sondern mehr praktische Hilfe für die praktische Ausbildung draußen, in ihrer Heimat, denn dort fehlt es überall. Dann: Nicht einfach Geld und hypermoderne Prestigefabriken hinausschicken, sondern einfache Maschinen, mit denen die Menschen etwas anfangen können. Und nicht Hunderte von Organisationen gründen, sondern Männer hinausschicken, die selber anpacken und ein Beispiel geben. Was gerade in letzt genannter Hinsicht von kirchlicher Seite getan wird, erfahren sie in den nachfolgenden Artikeln dieser Ausgabe des „Stern der Neger". Westermann (Moderne Sachbücher) Herbert Kaufmann Afrikas Weg in die Gegenwart] Das große Afrikasachbuch Die dynamische politische und wirtschaftliche Entwicklung, der Atem der weiten Landschaften; und das Spiegelbild alter Kulturen sind in diesem großen Afrikasachbuch eingefangen, bald in sachlichem Bericht, bald in Form von fesselnden Reported tjen und begeisternden Erzäld lungen. Aus einer Fülle oft w& nig bekannter Einzelheiten is| ein Gesamtbild unseres Nach] barkontinents entstanden, das nur ein Autor entwerfen konnte, der als Völkerkundler und Fotol graf, als Berichterstatter und En Zähler Dokumentarisches und Atmosphärisches in gleicher Mejj sterschaft zu erfassen versteht.! 400 Seiten, 16 Farbtafeln, 56 ganzseitige Fotos und zahl! reiche Zeichnungen, 20 teils farbige Karten, davo] 15 ganzseitig, Leinen mit Schutzumschlag 29.80 DM. Saat ln die Erde legen, Unkraut jäten, die Erde lockern, Emtegebete sprechen, für Fruchtbarkeit danken, selbst fruchtl bar sein, das sind die Aufgaben der meisten Frauen ln Afrika. — Eine Moffu aus. den Mandana-Bergen Kameruns. Ozeanien. Der Apost. Vikar von Jolo/ Ozeanien, Bischof Msgr. Francis McScrely,- erhielt das Unterseeboot „Ponderosa“ für seine Seelsorgsreisen zu den 320 Inseln des Sulu-Archi-pels, die zu seiner Mission gehören, geschenkt. Der Spender des originellen „Angebindes“ ist der nordamerikanische Kapitän Daniele Huff, dem das Unterseeboot bisher als persönliche Wohnung diente. Bei einer Kreuzfahrt im Pazifik unterwies Kapitän Huff die Eingeborenen des Archipels in der Bedienung des Bootes. Indien. Bei einer Feier in Almegabad spendete der indische Regierungschef Pandit Nehru der Gesellschaft Jesu für ihre Erziehungsarbeit und ihr Erziehungssystem, das sich des Menschen von früher Jugend an bis zur Vollreife annimmt, hohes und herzliches Lob und nannte die Jesuiten dabei eine Gemeinschaft bedeutender Erzieher in der römisch-katholischen Kirche. Neuseeland. Zwischen 1956 und 1961 hat sich — wie eine Meldung aus Auckland OR 22.12.1963 besagt — die Katholikenzahl Neuseelands von 310 723 auf 363 964 erhöht, was eine Steigerung des Prozentsatzes der Katholiken an der Gesamtbevölkerung von 15,1 auf 17,1 bedeutet. Von den insgesamt 167 086 Maoris, den Ureinwohnern Neuseelands, waren 1961 insgesamt 28 658, daä sind 17,2 Prozent, katholisch: 1956 waren es noch 13,8 Prozent. Kongo. In Leopoldville/Kongo eröff-nete die Kath. Universität Lovanium ihr neues akademisches Jahr. Vor zehn Jahren gegründet, ist die Kath. Universität Kongos inzwischen eines der bedeutendsten und angesehensten Hochschulzentren ganz Zentralafrikas geworden. Seit dem letzten Jahr stieg die Zahl der Professoren von 161 auf 227 und die Studentenzahl von 1000 auf 1200 aus zehn verschiedenen Nationen. Wie muß ein Entwicklungshelfer aussehen? Guter Wille allein genügt nicht. Auch die Freude am Abenteuer und der Wunsch, andere Länder kennenzulemen, sind nicht ausschlaggebend. Wichtig ist in erster Linie die berufliche und charakterliche Eignung. Neben der für viele Völker so bitter not; wendigen materiellen Hilfe kommt es in entscheidendem Maße auf unsere ideelle Bereitschaft an. Die finanziellen Mittel für dir Entwicklungshilfe bereitzustellen, wird in absehbarer Zeit mög lieh sein. Damit ist aber den Menschen, die im Gegensatz zu uni unter ganz anderen natürlichen, kulturellen und religiösen Vor aussetzungen leben, keineswegs schon geholfen. Die Aufgabe de Entwicklungshilfe ist weitaus umfangreicher. Sie umfaßt da ganze Gebiet der Ausbildung der einheimischen Bevölkerung der Heranbildung eigener Fachkräfte für eine moderne Verwal tung und eine einwandfrei funktionierende Wirtschaft bis zu Entwicklung der sogenannten Infrastruktur in den einzelnen Län dem. Hierzu gehören der Ausbau des Verkehrswesens, der Bai von Krankenhäusern, Schulen und vieler anderer sozialer uni kultureller Einrichtungen. Für fast alle Gebiete, in denen die Hilf! wirksam werden soll, ist die Förderung der agrarischen Entwicht lung von grundlegender Bedeutung. Voraussetzungen für die Entwicklungshelfer 11 . Geeignet für diese Aufgabe sind insbesondere junge, verantwort tungsbewußte Menschen mit guten Kenntnissen über diè Eigen! schäften der Länder und Völker. Bundespräsident Lübke narrati folgende Voraussetzungen: eine besondere berufliche Tüchtig! keit, Kenntnisse in fremden Sprachen, ein hohes Maß an Anpasj sungsvermögen an eine gänzlich andere Umwelt, Kameradschaft! lichkeit, der jedes überhebliche Auftreten fremd ist, und Achtung vor der Überzeugung und den Anschauungen anderer. Eine fest! weltanschauliche Grundhaltung. Wie sie ausgebildet werden 19 Wochen Ausbildung in Köln-Deutz. Hauptfach war die Sprach« Je nach Einsatzland lernten wir Englisch, Französisch, Spanisdj oder Portugiesisch. Das Lernen einer Fremdsprache setzt dii gute Kenntnis der eigenen Sprache voraus. Weiter erfuhren wir audi einiges über die Geschichte des Imperialismus, Kolonialismus und Kommunismus, da die jüngste Vergangenheit in den Entwicklungsländern nicht vergessen ist und in Unterhaltungen mit Weißen immer wieder anklingt. Was uns in Geografie und Wirtschaftskunde der Entwicklungsländer etwa über das Klima gesagt wurde, brachte manche schon vorzeitig zum Schwitzen. Weitere Themenbereiche waren: Arbeitspädagogik (Lehr- und Ausbildungsmethoden), Genossenschaftswesen und Finanzfragen, Probleme personeller Entwicklungshilfe (Denk- und Verhaltensweise der Eingeborenen) und Religionsgeschichte. Hierbei wurden wir mit dem Wesen fremder Religionen vertraut gemacht, denn das Leben in den Entwicklungsländern ist noch mehr von den Religionen beeinflußt als in unserem angeblich christlichen Abendland. Verbunden mit dem Erste-Hilfe-Kurs des Roten Kreuzes war die Einführung in die Tropenkrankheiten und Tropenhygiene durch' einen Arzt. Philippinen. Einen Flugplatz für die katholische Mission der Insel Sebuto auf den Philippinen hat die mohammedanische Bevölkerung gebaut. Damit kann ein einmotoriges Missionsflugzeug den Kontakt zwischen den auf der Insel von Sulo weit zerstreuten Missionsstationen hersteilen. In einigen Notfällen hat die Maschine bereits einige Schwerverletzte zu einem Zentralkrankenhaus auf der Insel gebracht. Sie brachte auch schon Lebensmittel in Notstandsgebiete. Ambulante Krankenvisite auf der Missionsstation Gien Cowie im Sekukunlland. Philippinen. Manila, die Hauptstadt der Philippinen, besitzt im Stadtbezirk Paco die größte PfarrSchule der ganzen Welt. 1912 von den Patres der Scheut-Missionskongregation sowie von den Missionsschwestern vom Hl. Augustin eröffnet, zählt die Schule gegenwärtig 7204 Kinder, von denen im letzten Jahr 1130 die Erstkommunion empfingen. Deutschland. Die Bundesregierung hat der Regierung von Somalia eine motorisierte Einheit für Röntgen-Reihenuntersuchungen geschenkt, die in Mogadishu überreicht wurde.. Gleichzeitig trafen ein deutscher Arzt und eine medizinische Hilfskraft dort ein. Diese sollen den Zug übernehmen und auf die Dauer eines Jahres leiten. In dieser Zeit werden einheimische Kräfte in die Bedienung des Zuges und seiner Einrichtungen eingewiesen. Peru. Kirchlich geschlossene Ehen hat die Militärjunkta in Peru unter gewissen staatlichen Bedingungen anér-kannt. „Der Priester, der ein Ehepaar traut, hat mindestens, drei Tage vor der Trauung beim Bürgermeister einen Antrag zu stellen, daß ein Standesbeamter der Trauung beiwohne und diese registriere“. Falls der Beamte nicht bei der Trauung anwesend ist, soll der Priester dem Standesamt die Trauungsurkunde einsenden. Durch dieses Gesetz wird die kirchliche Ehe wieder vom Staate anerkannt Die Kirche wird in ihrem Bestreben unterstützt, in manchen Fällen eine kirchliche Trauung zu erreichen. Spanien. Eine Ehrenfeier für Mütter der Missionare veranstaltete das Diö-zesan-Missionssekretariat in Madrid vor dem „Dumond des großen Abenteuers“ (Missionstag), wobei der Ka-pltularvikar der Diözese, Msgr. Gar-cia Lahiguera, einer Reihe von Müttern ein Ehrendiplom überreichte. „Weg vom Spezialistentum!" heißt die Devise, nach der ein Enti wicklungshelfer seine „All-round-man-Ausbildung'' erhält. Aul-einer Lehrbaustelle der Kölner Handwerkskammer griffen wii zur Kelle und Wasserwaage. Nach rund 30 Stunden bezeichnetef uns die Maurer aus unserem Kurs als „Konkurrenten", wobei sie! symbolisch beide Augen zudrückten., Tiefbau, nämlich einfachel Wege- und Brückenbau, Steht ebenfalls auf dem Programm. Viel Tage lang lauschten wir den Ausführungen eines Fachmannes vpij der Glöckner-Humboldt-Deutz A.G. über den Dieselmotor. Euifj weitere Woche widmeten wir dem Zimmereihandwerk. In del; Schreinerei lieferten je zwei Mann nach fünftägiger Holzbearbei] tung als Gesellenstück einen Fensterrahmen mit Flügel ab. Köhl schien unter dem Äquator zu liegen, als wir in die Schmiede einl zogen. Beim Feuerschweißen mußten etliche Anläufe genommem! werden, denn dies war für uns das Schwerste. Aus personalteehf nischen Gründen war der Kurs bei der Metallbearbeituiig geteilt worden. In der zweiten Woche griffen zwölf „Schmiede" zìi Schweißbrenner und Draht, während'sich elf „Schweißer" um diel Esse scharten. Zum Abschluß der „All-round-man-Ausbildungl erfolgte eine Kurzeinführung in die Elektrotechnik. Nicht nur durch Vorträge und praktische Ausbildung werden wil auf unsere Aufgabe vorbereitet, sondern auch durch Sport. Die körperliche Tüchtigkeit ist im Hinblick auf die Belastung in dem Tropen wichtig. Was uns jetzt noch erwartet ist bald aufgezählt:j Einen Monat lang werden wir uns intensiv mit dem Sprachstu- j dium befassen. Ebensolang dauert die anschließende Spezialausjj bildung, und in diesen Wochen fahren wir zu einem zweimonatig gen Sprachkurs ins europäische Ausland. Warum ich in ein Entwicklungsland gehe? Ich bin der Meinung, daß man als Laie dort am besten in der Sozialarbeit der Kirche; mithelfen kann. Man wird in diesen Ländern in seiner Persönlichkeit ganz gefordert und nicht als reine Arbeitskraft. Ein wenig j Abenteuerlust ist ebenso im Spiel wie Aufgeschlossenheit und Mut, sich in fremde Kultur und Lebensgewohnheiten hineinfinden ! zu wollen. Klaus'Frohnau Ausbildungsstätten: Institut zur Ausbildung von Entwicklungshelfern Köln-Deutz, Glacisweg 2-4 Deutsche Landjugendakademie Klausenhof, Dingden/W estfalen Seminar für Sozialarbeit in Entwicklungsländern (für soziale Frauenberufe), Freiburg i. Br. Afrikanum St. Michael, Institut für Missionshelfer, Mühlheim/Ruhr Äuch öfe Frau Sjjjeit, dem Jahre .1960 besteht am Deutschen Caritasverband m Freiburg i. Br. Has „Séminar für Sozrplarbeitpri Entwicklungsländern^;1 das katholische Laien hier weibliche Sozialarbeiterinnen — auf ihren Einsatz in derr Entwicklungsländernvorbereitet. Die Errichtung dieses JjieminarP wurde notwendig, da durch den Erfolg der Aktion „Misereor" — Gegen Hunger und Krankheit in der Welf — großangelegte Projekte geplant werden konnten, wofuB jedoch die notwendigen FachkrOTte fehlten. So hat sicn*däs Seminar in Freiburg unter; Leitung von Frau Dr. Bohle (Direlaorin der Höheren Fachschule für Sozialarbeit) zur Aufgabe gestellt, katholische Laien in verschiedenen Vorbereitungskursen für eine mindestens dreijährige Tätigkeit in Entwicklungsländern zu schulen. In einem sechsmonatigen Kurs werden Führungskräfte auf dem Gebiet der Sozialarbeit geschult, die für eine Aufbau- oder Lehrtätigkeit in Frage kommen (Fürsorgerinnen, Lehrerinnen, landwirtschaftliche oder hauswirtschaftliche Meisterinnen), ein dreimonatiger Kurs läuft für Krankenschwestern, Hebammen und medizinisch-technIsche Assi J stentinnen, diejfrrrlKrankenhäuf sern oder Ambulanzen-der Entwicklungsländer arbeiten wollen. Neben einem sehr intensiven Sprachstudium woNen die KtJfše Vor allem Verständnis schaffemj für die Werte fremder Rassen; Kulturen und Religiji!!) so daß man sich oKffe^Vbruridil den fremden Menschen una Verhältnissen anpassen kann. Ferner soll die i^higkeit gewpckt Vlr-den, EinridiSingen der örakti-^c^^Söiialärbeit aufzuibauen (Tuberkulosefürsorge, Mütterberatung u. ä.) und Scnülungsaufr gabe'n in elementaren ifragenf derj%ebeiisgestaltung (Hygiene, Säuglingspflege, häuslichl Krankenpflege, Kochen usw.) zu übernehmen. Da der Eiriša® in der BflWicklungshife in jeder Weise hohe Anforderungen stellt, wird auf die Vertiefung, des religiösen Lebens besonderersWert gelegt. Voraussetzung für. die Aufnahme irtftkis. Seminar ist neben einer abgescmo|SenertÄerüfs-ausbildung eineKjute Ärper-liche und seelische Gesipdheit,; Anpassungsfähigkeit /tona Ver-antwortungsbewußtsein.*Ji Die Kurse umfassen bis jetzt ca. TO bis 16 Teilnehmerinnen und bilden eine kleiné Lebensgemeinschaft, um sich auch hierdurch für ihre spätere Teamarbeit zu üben. In diesem Jahr werden es nün 52Sozialarbeiterinnen, die schon im Einsatzfsteheh: die meisten in Afrika, einige in Südamerika, Indonesien, Indien und China. Sie stehen in engem Kontakt mit den jeweiligen Missionsstationen, arbeiten zusammen mit dpn - ^Ordensschwestern Jfn den Krankenhäusern, so ^iaß sie nicht allein stehen, sondern .piv net Gemeinschaft angeschlossen sind. Handelt es sich um den ÄfbaiÄei:rte| Sozial- : oder Bil-dungszentrurfis, so werden die verschiedenen' Fachkräfte eingesetzt, die stch5|lahn|gegense|tig eigänzeMkönnejp. Eilst imifer wieder erstaunlich, wie viele IjungfeMenschen sich, für.den|Einsätzen den Entwicklungsländern melden, die sich bereit finden, aufb unter persönlichen und finanziellen Opfern dem notleidenden Bruder zu helfen. iHildegard Lau Brudermissionare als Entwicklungshelfer Von P. Dr. J. Heer M.F.S.C. Der Beruf des Entwicklungshelfers scheint eine der großen Neuheiten unserer Tage zu sein; aber so absolut neu ist die Sache eigentlich gar nicht, denn das, was die Missionsbrüder seit eh und je geleistet haben, ist nicht weit entfernt von dem, was der Entwicklungshelfer sich als Ziel gesetzt hat. Natürlich kann man die beiden nicht einfach gleichsetzen. Der eine arbeitet ja in erster Linie für die Missionierung eines bestimmten Landes, also für ein religiöses Ziel, der andere dagegen für dessen wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung, also für ein humanitäres Ziel. Dennoch sind beide eng verwandt; ein rechter Entwicklungshelferwird nämlich immer auch in Wort und Tat seinen christlichen Glauben bekennen und so bei der Missionierung des Landes mitarbeiten; und ebenso wird ein rechter Brudermissionar als Maurer, Schreiner und Mechaniker den Eingeborenen ganz von selbst die richtige Arbeitstechnik und den richtigen Arbeitsgeist vermitteln und eben dadurch auch den wirtschaftlichen Aufbau desi Landes fördern. Freilich ist der Beruf des Brudermissionars etwas ungleich Grö-' ßeres. Hinter ihm steht ja nichts weniger als eine persönliche Berufung — ähnlich der des Mis-; sionspriesters; eine Berufung, in der Gott, — den Ohren des Wil-j ligen und Opferbereiten allein hörbar — zum missionarischen Dienst an seinem Reiche auffor-: dert. Und die Antwort auf diesen persönlichen Anruf ist nicht nur.die freiwillige Arbeit einiger Jahre, sondern es ist die Ganz-;; Benediktinerkloster Wae Kwan. ► Zwei koreanische Laienbrüder Inder Schreinerei schärfen eine Band-j säge. Gerade die Benediktinermis-1 sionare leisten Vorzügliches in der; Heranbildung einheimischer Fach-; arbeiter. M Bruder Kuno Stößer; Schreinert; Koch, Techniker, Bauleiter, Mäd-; Chen für alles. Am liebsten beschäf-i tigt er sich in seiner Werkstatt.: Bruder Kästl in Huanuqo/Peru. deswegen selbst groß wird und weit über das Alltägliche hinausragt. Woran mäg ès liegen, daß das Bild dieses Brudermissionars nicht mehr jenes Ansehen genießt, das man ihm einmal zollte, und das man ihm wieder einmal zollen wird? Vielleicht an der immer noch geläufigen Meinung, der Missionsbrüder sei ja nur der Hausdiener oder Handlanger des Missionspriesters? Vielleicht an dem mangelnden Verständnis dafür, daß die gewöhnliche Arbeit, die er verrichtet, missionarisch genau so fruchtbar sein kann wie das priesterliche Wirken, und Predigen? Aber wahrscheinlich hat man die große Leistung der Brudermissionare einfach zu sehr verschwiegen und zu wènig betont, auf wieviel Farmen ihre Arbeit das Wirken des Missions- priesters erst ermöglicht, wievief katholische Zeitungen in Afriko und Asien .durch ihre Hilfe ge-druckt werden können, wieviel Missionskirchen von ihren Händen erbaut worden sind und it wieviel Schulen sie heute bereif für den Religionsunterricht der Eingeborenen herangezoget werden. Erst wenn die Schleier einmal von unseren Augen fallen, wirf es sich zeigen, was sie im Ver borgenen auch für die wirf schaftliche Entwicklung der unterentwickelten Völker in der Missionsländern geleistet haben Dann wird über allen Unzuläng lichkeiten das Heldentum all je ner Brudermissionare aufstrah len, die unbekannt und namen los ihr irdisches Leben dafür ein' setzten, anderen das ewige Le ben zu vermitteln. hingabe der Ordensgelübde, mit denen der junge Mensch den Weg- seines ganzen Lebens ein für. alle mal als selbstlosen Dienst für die Sache des Herrn festlegt. Gewiß, die breite Öffentlichkeit kennt den Brudermissionar kaum, und die Zeitungen, selbst die katholischen, schreiben nicht von ihm. Und dennoch gehört er zu jenen wenigen Menschen, die ihr ganzes Leben einem Ideal verschreiben. Sein Herz atmet die Weite der ganzen Welt, und der Wille zur Arbeit für das Heil der namenlos — Vielen treibt ihn voran. Sein Leben ist reich an Opfern; aber es ist ebenso reich an Idealismus und Freude, es ist ein Leben, das dem Alltäglichen ein großes Ziel gibt und Bruder Hirschlein beim Bewässern der Plantagen in Gien Cowie/Südafrika. Dein Ideal, deine Aufgabe Der Beruf des Brudermis-sionars hat in der modernen Missionsarbeit ein neues Schwergewicht bekommen. In den Missions-ländern, die zugleich größtenteils Entwicklungsländer sind, werden ausgebildete Fachkräfte gesucht und gerne gesehen. Für die Zukunft eines jungen afrikanischen oder asiatischen Staates ist es von uns Christen aus gesehen nicht gleichgültig, ob kommunistische Spezialisten oder meisterlich ausgebildete Brudermissionare Handwerkerschulen oder Lehrwerkstättenleiten. Die Hobelbank oder Fräsmaschine wird zur Kanzel, wenn ein Brudermissiohar an ihr steht, heute mehr denn je. Wer bei uns Brudermissionar werden möchte, der wende sich in Deutschland an das Missionshaus Josefstal 709 Ellwangen (Jagst) in Österreich an das Missionshaus Maria Fatima Unterpremstätten bei Graz in Südtriol an das Herz- Jesu-Missionshaus Milland bei Brixen Ein Beispiel Aus Niamey in der Republik Niger erreichte uns der anschauliche Bericht des stellvertretenden Botschafters der Bundesrepublik Deutschland, Siegfried Krebs. Er gibt uns einen Einblick in die tatsächlichen Verhältnisse dieses Entwicklungslandes. Die Republik Niger, am 3. August 1960 selbständig geworden, wird im Westen von der Republik Mali, im Nordwesten von Algerien, im Nordosten von Libyen, im Osten von der Republik Tschad, im Südwesten von der Föderation von Nigeria begrenzt und erstreckt sich über insgesamt 1 189 000 qkm. Durch diese ungünstige Lage am Rande der Sahara ohne Zugang zum Meer, und durch die Tatsache, daß zwei Drittel des Bodens aus Wüste bestehen, ist das Niger-Gebiet gegenüber den umliegenden Ländern wirtschaftlich benachteiligter. Handel und Wandel stehen und fallen auch hier mit dem Verkehrswesen. Dieses ist jedoch sehr mangelhaft. Es gibt im Lande keine Eisenbahnen. Die zusammen nur 4500 km Straßen verdienen die offiziell gegebene Kennzeichnung „Allwetter" nur zum Teil. Seit einiger Zeit wird der Flugverkehr ausgebaut. Für Fracht kommt der Luftweg wegen der hohen Kosten jedoch nicht in Frage. Dazu hat das Niger-Gebiet keineswegs hochwertige Güter zu verkaufen. Zur Zeit gehen die Waren von Maradi, dem Zentrum des relativ reichsten Gebietes im Süden des Landes, über eine gute Straße nach Kano im Norden von Nigeria und von dort mit der Eisenbahn nach Lagos. Der Außenhandel des Niger-Gebietes wickelt sich zum größten Teil illegal ab. Der Staat ist nicht in der Lage, die 1350 km lange Grenze mit Nigeria zu kontrollieren. Dort aber sind alle Waren, vor allem die in jedem Haushalt notwendigen Textilien und Kochtöpfe, wesentlich billiger als im eigenen Lande. Der Händler wird so um seinen Erwerb, der Staat um die Einnahmen gebracht. Die Erzeugung hochwertiger Güter hat etwas zugenommen, seitdem die anbaufähige Fläche erweitert wurde. Dies sind die ersten Erfolge der Anstrengungen zur Verbesserung der Landwirtschaft, die mit Hilfe eines Drei jahresplanes im ganzen Land gemacht werden sollen. Im Jahre 1960 erfolgten sie zunächst durch die sogenannten „Paysannate" für Baumwolle - das sind kleine landwirtschaftliche Muster- und Lehrzentren, von denen bisher fünf Haupt- und Nebenstationen bestehen. Sechs weitere werden zur Zeit errichtet. Dies geschieht vor allem durch Arbeiten zur Erhaltung des Ackerbodens, durch Verbesserung der Saaten und Zuchtpflanzen, besonders für Erdnüsse, aber auch durch Bekämpfung von Schädlingen sowie durch eine bessere Organisation der landwirtschaftlichen Tätigkeit überhaupt. Die 3,5 Millionen Rinder, die 6,8 Millionen Ziegen und Schafe sowie die 350 000 Kamele sind der Kem des Volksvermögens. Das Fleisch dieser Tiere wird weitgehend im eigenen Land verbraucht. Nur etwa 70 000 Stück Vieh werden jährlich nach Ni- j geria, Dahome, Ghana und Obervolta ausgeführt. Mit Hilfe der sogenannten „Kühlkette“ könnte dem Lande sehr geholfen werden, da der Bedarf an frischem Fleisch, in Westafrika sehr groß !. ißt. Ein Faktor im Außenhandel sind während der letzten Jahre j Häute und Felle geworden. Besonders die Ziegenfelle haben eine Qualität, die in Europa sehr gefragt ist. Im vergangenen Jahr wurden 500 000 Stück ausgeführt. Die wichtigsten Exportprodukte des Niger-Gebietes sind Erd-j nüsse und Erdnußöl, jährlich im Durchschnitt 80 000 Tonnen. Außerdem bemüht sich die Regierung neuerdings um den Anbau von Tabak und Baumwolle. Eine verarbeitende Industrie besteht praktisch überhaupt noch nicht. Von drei kleineren Ölmühlen und einer Entkemungsanlage ist abzusehen. Die geologische Untersuchung des Bodens steckt noch in den Anfängen. Man vermutet Kupfer, Gold, Blei und auch Erdöl. 50 km südöstlich von Niamey wird Eisenerz gefunden. Das Vorkommen wird mit 11 Milliarden Tonnen angegeben, der Eisengehalt mit 55 Prozent. Abgèbaut werden bereits Wolfram und Zinn, aber nur in sehr geringen Mengen, etwa 70 Tonnen im J Jahr. Größere Anlagen zum Abbau dieser Erze lohnen sich nicht, weil die Vorkommen zu klein sind, j Der Drei jahresplan, dessen Kosten auf rund 15 'Milliarden DM veranschlagt werden, soll zugleich der Vorbereitung einer wirt-! schaftlichen Plaunng für die folgenden zehn oder zwanzig Jahre dienen. Daš Schulwesen soll ausgebaut werden. Zur Zeit besuchen 4,7 Prozent aller schulpflichtigen Kinder einen Unterricht. Am Ende des Drei jahresplanes sollen es sieben Prozent sein. Die Berufsausbildung soll mit Nachdruck gefördert werden. Das sind nur einige der wichtigsten Projekte, die in Angriff genommen werden sollen. Wichtig ist, daß die Republik Niger aus der-Isolie-rung gegenüber der Außenwelt herauskommt. Daher soll das Verkehrswesen entwickelt, die Wirtschaft bei Wahrung der Selbstversorgung der Bevölkerung zugleich auf Geld-Wirtschaft umgestellt und der Handel ausgebaut werden. Ein Viertel der Summe des Haushaltsplanes soll der Erschließung des Landes durch Straßen, Telefon, Radio und Flugverkehr dienen. Weiter will man das Gesundheitswesen ausbauen durch Errichtung von Sanitätsstationen, durch Impfungen, z. B. gegen Tuberkulose, und mit Hilfe von „Clinomobils". Mit besonderer Sorgfalt wird untersucht werden, welche Ver-arbeitungsindustrien im Lainde errichtet werden können. Vorerst denkt man an Seifenkochereien, Bäckereien, Zement- und Keramikfabriken, Ziegelbrennereien, Entkömungsbetriebe für Baumwolle, Getreidemühlen sowie Dörranlagen für Gemüse. In diesem Zusammenhang sei abschließend erwähnt, daß die Bundesrepublik Deutschland ihre, grundsätzliche Bereitschaft erklärt hat, bei der Entwicklung des Niger-Gebietes zu helfen. Sie hat mit der Regierung dieses Landes ein allgemeines Wirtschaftsabkommen geschlossen und eine Vereinbarung über wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit von ünbegrenzter Dauer. Verhandlungen über Unterstützung durch die EWG wurden erfolgreich abgeschlossen. Westermann (Moderne Sachbücher) Cordula Koepcke Peru im Profil Skizze eines Zukunftlandes Peru fasziniert durch den Reichtum dèr bis in unsere Zeit erhal-j j tenen historischen Kultur- und Lebensformen., Doch der tiefe Graben, der sich zwischen der; indianischen Epoche und dem Eroberungszeitalter auftut, ist bis heute nicht überbrückt. In sei-: ner extremen Gegensätzlichkeit gilt Peru als ein besonders ein-; drucksvolles Beispiel für das lateinamerikanische Schicksal. Die Entdeckung und Eroberung durch die spanischen Conquista-toren — die Hinrichtung des letzten Inkaherrschers Atahualpc — die spanische Kolonialepoche -— Unabhängigkeitsbewegungen — Spannungen zwischen Kreolen, Mestizen und Indianern; — heute wirtschaftliche Struktu-l ren und Tendenzen — Umstürze: und Revolutionen — Zukunft* möglichkeiten und -gefahren; sind nur Stichworte, die den Inhalt des Buches umreißen sollen] In einem landeskundlichen Beitrag behandelt Professor Gustav. Fochler - Hauke, München, ali Kenner Südamerikas Peru aii der Sicht des Geographen. Dii detaillierte Übersichtskarte nebs Profil stellt eine willkommen; Ergänzung dar. 160 Textseiten und 32 Bild- | seiten mit 39 Abbildungen, I davon 12 farbig, einer Karte] und einem Profil, Leinen mit Schutzumschlag 26.— DM In jeder Buchhandlung erhältlich! er alten Hei Mock etn ihm Baš ganzi Men dii ■h Pozuzo Von P. Roland Stengel Bereit?- im Jahre 1949 wurde der Grundstein für die neue Kirche gelegt. Das Projekt, eine neue Herz-Jeisu-Kirche zu erstellen, war nicht nur der Plan des Pfarrers, sondern war in erster Linie ein Gelöbnis der treukatholischen Siedler Pozu-zos, die aus Anlaß der ersten Jahrhundertfeier seit Bestehen der Kolonie im peruanischen Urwald dem Herzen Jesu diese neue Kirche versprochen haben. Sie wollten damit ihren innigsten Dank zum 'Ausdruck bringen für den auffallenden und immerwährenden Schutz in allen Gefahren. Die Kirche sollte bis zum Jahre 1959 fertig sein. Daß es nicht so weit kam, lag an den ungeheuren Schwierigkeiten, die über den guten Willen der Leute hinausgingen. So war es letzten Endes der unermüdliche Pfarrer, unser lieber Pater Juan Pezzei, der sich restlos aufopferte. Alles hing von ihm ab. Schon einige Tage vor der Kirch-weihe konnte man in der „Cronica", der Tageszeitung von Lima lesen: „Ganze Karawanen von Besuchern aus' Huanuco, Lima, Tarma, Villarica und Oxa-pampa sind auf dem Weg nach Pozuzo." Was die Zeitungen nicht alles zu schreiben wissen! Jene, die kamen, der Bischof von Huanüco mit seiner Begleitung und zwei Pozuziner Priester aus Huanuco und Lima, hat- caj |j ten bei dem stellenweise stä verwachsenen Urwaldpfad troi dem ihre liebe Not, bis sie en| lieh Pozuzo zu sehen bekar Bis der Bischof im Zentrum d| siđi über 40 Kilometer erstreckenden Kolonie anka war es bereits stockfinstejf Nacht. Die Schulkinder, die ili f| mit Blumen und Gedichtén bs grüßen wollten, lagen längst ii Bett. Stattdessen vollführten dg Hammerfrösche ihr- Konzert ruM machten einen mords Spektakli wie es eben in einer tropisch* Urwaldnacht Brauch und Sittj ist. Der erste Besudi am folgende! P1 Morgen galt der neuen Kirdfl^ Sie steht etwa,3,00 Meter oben halb der alten Kirche. Der Bs Pc fet schof war miehr als begeistert^ als er die herrliche Kirche satu wie sie im Glanz der Morgen sonne dastand inmitten dei » üppiggrünen UrwaldlandschafL Von den beiden Türmen weh ten die rot-weiße Fahne Pemi^ neben. der gelb - weißen der Jer Einweihung dei iden Tag läute: aus ene sWtS®Él8tów W i ejportionen sind wohlgelungen, 'pie Baupläne wurden von einem Tozuziner Bauern entworfen. Erstaunlich! r*Der erste Blick trifft sofort das fvier Meter hohe Kreuz des Al-jtarraumes, das einen lebensgroßen Kruzifixus trägt. Es hebt •sich durch einen dunkelgrünen, ^faltigen Vorhang sehr gut von ider Rückwand der Kirche ab. Um die Inneneinrichtung hat sidi Herr Alois Budweiser größte Verdienste erworben. Er ist ein Schwager unseres Hwst. P. Superiors Wagner, der achtzehn Jahre hier im Urwald zugebracht hat und auf dessen Veranlassung Herr Budweiser vor acht Jahren hierher aus-wanderte. Leider konnte er den schönen Tag der Ki.rchweihe nicht mehr miterleben, denn er War dem feucht-heißen Klima des Urwaldes nicht gewachsen und mußte mit seiner Familie wieder nach Deutschland zurückkehren. Dennoch hat er sich mit seiner Arbeit, für die er seine Gesundheit geopfert hat, ein bleibendes Denkmal'gesetzt, Eine besondere Freude für Pater Juan Pezzei bilden die acht großen Kirchenfenster, welche die Tiroler-Glasmälerei in Innsbruck geschaffen hat. Die aus Holz geschnitzten Kreuzwegstationen stammen von Herrn Mersa aus Brixen, ebenso eine zwei Meter große Muttergottes-statue mit den Fatimakindem für einen der Seitenaltäre. Diese Werke waren auf der Bozenpr Missions aus Stellung 1959 zu sehen. Nur wer es selbst miterlebt hat, wie schwierig es war, diese Statuen mit einem Gewicht von 130 Kilogramm und ein großes Harmonium hierher zu schaffen, der weiß, mit welchen Opfern die Fertigstellung dieser Kirche verbunden war. Das Harmonium z. B. mußte abwechslungsweise von vier Männern auf unbeschreiblich schlechten und schmalen Pfaden durch den Urwald getragen werden. Ich bin überzeugt, daß nicht alle Kirchen bei ihrer Einweihung so ausgestattet sind wie diese, erst recht nicht hier in Peru und erst recht nicht in der Selva, im Urwald. Man kann ohne Übertreibung sagen, daß eine ähnliche Kirche in dieser Größe (Außenmaße 14 x.36 Meter) weit und breit nicht mehr zu finden ist. Sie ist heute der Stolz der Pozuziner und auch der Stolz des Bischofs, der in seiner Ansprache nicht fertig wurde, dieses herrliche Werk und die Tätigkeit seiner deutschen Patres über die Maßen zu loben. Bedrohung der Mission Von P. Pereira S.J. Der Kommunismus Seit 1917 hat der Kommunismus einen in der Weltgeschichte einzig dastehenden Siegeszug durchgeführt. Rund eine Milliarde Menschen leben heute unter seiner Herrschaft. Die rote Wirklichkeit Wir beschränken uns auf die religiösen Auswirkungen des Kommunismus in China. Als 1949 die roten Armeen von der Mandschurei her China besetzten, glaubten viele, eine neue und bessere Zeit beginne. Bald aber zeigte sich das wahre Gesicht der roten Macht gegenüber dem Christentum: in den ersten drei Jahren wurden 80 Bischöfe, 3000 Missionare, 2000 Schwestern, 500 Brüder ausgewiesen, nachdem sie vorher Schweres durchmachen mußten. Der Grund war klar: man suchte die Christen von ihren Hirten zu trennen. Die zurückgebliebenen Bischöfe, Priester und Christen wurden härtesten Belastungsproben ausgesetzt; besonders durch die sogenannte Gehirnwäsche suchte man sie mürbe zu machen und für die eigene Sache zu gewin- nen. Das Infame ist, daß man Bischöfe und Priester derartig drängte, daß ein Teil einwilligte, die „nationale Kirche" zu gründen und damit die anderen in Verwirrung zu bringen. Sicher sind schon 30 Priester gegen den Willen Roms zu Bischöfen geweiht worden. Der größte Schmerz des verstorbenen Papstes, dem die Einheit der Kirche so sehr am Herzen lag, war, zu sehen, wie unter seinen Augen ein neues Schisma entstand. Die rote Weltstrategie Der Kommunismus hat es auf die ganze Welt abgesehen. Es ist unvorstellbar, welchen Sendungswillen die echten Kommunisten haben. Das unmittelbare Ziel der Weltstrategie ist nicht Europa, das man auf dem Weg der inneren Revolution nicht gewinnen kann. Nach der Parole Lenins: „Wir werden den Westen über den Osten erobern!" führt man ein Umzingelungsmanöver durch, das ohne Übertreibung die imposanteste Zangenbewegung der Weltstrategie genannt werden kann. Wenn der Kommunismus die politische und wirtschaftliche Kontrolle über Asien und Afrika bekommlj dann fällt ihm Europa wie ein reife Frucht in den Schoß. Der eigentliche Entscheidung^ kampf mit dem Kommunimu fällt nicht in Europa, sondern ili Asien und Afrika. Die roten Aktionsmittel Um sein Zwischenspiel, Südasien und Afrika, zu erreichen, bej dient sich der Kommunismus al ler Mittel. Er spannt den Natio] nalismus der jungen afrikanij sehen Völker ein, die nicht sej hen, wie sie langsam von einen! System umgarnt werden, das jedem Nationalismus hohnsprichl! Man sucht die farbigen Studenj ten, die künftigen Führer des Volkes, zu gewinnen. China ist ein Schulbeispiel: eine relativ, kleine Zahl, die in Rußland an: der „Universität des Ostens'] studiert hatte oder die in westlichen Universitäten von den Kommunisten für ihre Idee gei Wonnen wurde, hat das 600-Milj lionen-Volk dem Kommunismus überliefert. — Die „Universität der Freundschaft aller Völker*! soll für 4000 farbige Studenten ausgebaut werden. Neben den eigentlichen Hochschulstudenten] Werden auch Arbeiter, Gewerkschaftsführer und Jugendagen-!tén in kurzen, aber äußerst intensiven Kursen in der Lehre des Kommunismus und in der Taktik der Revolution geschult. lUm auch weiße Agenten ins Land bringen zu können, werden allen afro - asiatischen Nationen Wirtschaftshilfen ange-boten; so kommenTechniker ins Land, die auf die Belegschaften [Einfluß ausüben, Ärzte, die einheimisches Personal ausbilden und infiltrieren usw. Notlage und Aufgabe der Mission [Der Kommunismus spürt instinktiv, daß in den farbigen Ländern [die Mission sein eigentlicher Widersacher ist. „Was die Katholiken betrifft, so ist es fast unmöglich, sie für unsere Sache zu gewinnen. Jeder von ihnen ist wie eine verteidigte Festung. Sie kennen keine Furcht, sie fürchten kein Opfer." (Aus einem Geheimbericht). Der Haß der Kommunisten gereicht der Mission zur Ehre. Sicher geht sie mit dem Vordringen des Kommunismus schweren Zeiten entgegen; aber sie be- Protestmarsch peruanischer Kommunisten unter Führung geschulter Agitatoren weist, daß sie die einzige wirkliche Macht ist, die der Kommunismus zu fürchten hat und die die Menschen gegen alle verführerischen Lockungen gefeit machen kann. Nicht Waffen, Maschinen und Dollars werden Asien, Afrika und damit die ganze freie Welt vor dem Kommunismus schützen, sondern nur -das gelebte Christentum. Die Menschen zu schützen vermag nur die Religion, die nicht Illusion und Opium ist, sondern die in der einen großen Wirklichkeit verankert ist: in Gott, der uns in Christus nicht für den Dienst an der Materie, sondern für das ewige Reich im Himmel bestimmt hat. Ganz am Rande der Mission^ wühlen viele Jahre schon stets die fetten, prallen Schweine und vertreten sich die Beine. Dort befindet sich ein Baum. Blätter hat der Krüppel kaum, wenn er auch ganz ausgezeichnet sich für alle Buben eignet. Koko sitzt und schaut recht munter auf das fromme Vieh hinunter. Da, ihr Freunde! Weh und Adi! bricht der Ast mit lautem Krach. Koko aber fällt genau auf die allerschönste Sau. Diese ist fürwahr erschrocken über jenen schweren Brocken. Koko, der schreit hott und hü ) und verflucht das dumme Vieh. Doch das Schwein mit seinem Reiter, das rast weiter, immer weiter. Als die Jauchegrube naht, ist es gleich audi schon zu spat, und kopfüber stürzt das Schweir. mit dem Koko dort hinein. In dem knorrigen Geäst herrlich es sich klettern läßt. Koko, Poko, diese zwei sind beim. Klettern stets dabei. Und sie steigen kreuz und krumm im Geäste dort herum. Unter ihnen im Morast wühlt die ganze Schweinemast. Grunzend, kreischend und entsetzt sie alsbald von dannen hetzt und verfällt in wilden Lauf. Und der Koko, der sitzt drauf. Beinah hätt sie ihn verloren, doch er hält sich an den Ohren. Und es galoppiert das Vieh so geschwinde wie noch nie. Sind sie alle zwei versoffen? Nein, wir dürfen wieder hoffen! Erst zeigt sich nur eine Hand, und dann schwimmt der Bub an Land. Aber erst am nächsten Morgen ■ wurde auch das Schwein geborgei Doch der Braten von dem Schweii ja, der roch dann gar nicht fein.. AD Al p Wenn Bundu li mit den Ohren wackelt gfe Von Hans Werner Böcker I IBundu ist wütend! Man sieht es [ihm an. Er - preßt séine wulsti-Igeh Lippen fest aufeinander und [wackelt mit den Ohren. Und [wenn Bundu mit den Ohren [wackelt, olala, dann macht er [Wind für den Kommunismus. [Seine Freunde, die halbwüchsi-jgen Bambara - Jungen, kennen Idas genau. [Sie stecken ihre Kreisel in die [Taschen ihrer zerlumpten Hoben. Es ist aus mit dem Ge-Spiel puf der Matte. Warum? Nun ja, [weil Bundu mit den Ohren wak-Ikelt und wütend ist. Es ist schon [einmal passiert, daß er dann seltnen Kreisel nicht auf die Matte [gesetzt, sondern dem Banjang [derartig an den Kopf gefeuert [hat, daß man die Narbe heute [noch sieht. Die Burschen haben Langeweile, [das 1st es. Und sie haben Langeweile, weil sie keine Arbeit fin-fdeii. Und sie finden keine ' Arbeit, weil sie keinen Beruf gellend haben. [Da lungern sie auf der Straße [umher oder hocken auf einer [Matte aus Pälmstroh und spie-Jlen Kreisel. Wer seinen Kreisel [so auf die Matte setzt, daß er lalle anderen wirbelnd ver-fdrängt, der hat gewonnen. Und [fast immer ist Bundu der Sie-jger. Und er sagt, er siege nur Jdaxum, weil er Kommunist ist. [Was willst du machen? Aber die Bambara-Jungen wissen genau: Der Schweißer da drüben am Bahnhof, der die Eisenbahnschienen schweißt, der behauptet, | er sei Kommunist. Und weil Bundu so gern Schweißer werden möchte, behauptet er ebenfalls, er sei Kommunist. Als wenn Kommunismus die Vorstufe zum Handwerker sei? Banjang, der Bursche mit der Narbe auf dean Kopf, möchte übrigens auch gerne Schweißer werden. Aber er bezeichnet sich trotzdem nicht als Kommunist. Im Gegenteil! Er trägt ein dünnes Kettchen um den Hals, Und an diesem Kettchen hängt auf seiner schwarz glänzenden Brust ein kleines Christenkreuz. Banjang hält auch nichts von dem Alten, der auf der Bahnstrecke von Bamako zur Küste nach Dakar die Schienen schweißt. Für ihn ist eben Pere Michel, ein Weißer Vater, der beste und tüchtigste Mann, den er überhaupt in Bamako, der Hauptstadt von Mali, kennt. Darum hatte er auch beim Kreiselspiei von seinem Pater erzählt. Aber da hatte Bundu nur durch seine Zahnlücke, gepfiffen und gesagt: „Gib doch nicht so an mit deinem Pater, der kann ja noch nicht einmal schweißen!" „Natürlich kann der schweißen. Und er kann noch viel mehr als nur das!" Und weil Banjang das behauptet hatte, darum war Bundu sò wütend geworden, so fuchsteufelswild. Natürlich haben auch die übrigen Bambara-Jungen nicht so recht daran geglaubt, daß der Pater schweißen und handwèr-ken kann. Aber Spaß hatten sie trotzdem, daß Banjang den Bundu mit seinem Pater so wütend gemacht hat. Am nächsten Tag aber, nein, sowas! Die Burschen trauten ihren Augen nicht recht: Da kam Banjang zusammen mit dem Weißen Vater zum Bahnhofsgelände. Und er hockte sich zusammen mit den schwarzen Bambara-Jungen auf die Matte und fragte:' „Wer hat denn einen Kreisel für mich?" Bundu staunte. Aber schon ging es lös mit dem Spiel. Und da staunte Bundu noch mehr, denn der Pater, der haute den Kreisel auf die Matte, daß er nur so brummte und alle anderen beiseite fegte wie ein Orkan. Gekonnt' ist eben gekonnt! Das erkannte Bundu, das erkannten auch die Bambara-Burschen, 'und das erkannten ebenso die vielen Zuschauer, die sich schnell eingefunden hatten. Pere Michel siegte , und siegte, und er siegte ganz ohne Kommunismus ! Von weitem, von den Gleisen her, schaute auch der alte Schweißer Monbuttu zu. Als der Pater ihn sah, rief er in der Mandingospraché: „He, alter Freund, ich komme gleich einmal zu dir!" Der alte Kommunist, der einfach nur deshalb Kommunist war, weil er glaubte, das gehöre zum Beruf, grinste über das ganze Gesicht, als der Pater ihm eine echte französische Zigarette, anbot. Und während er sich die anzündete, nahm der Weiße Vater den Schweißbrenner und löste den Schwarzen eine Zeitlang von der Arbeit ab. Donnerwetter, konnte der Pater schweißen! Bundu, der am Vortage so wütend war, weil Banjang behauptete, der Pater könne, ohne Kommunist zu sein, schweißen, stand da wie ein staunendes Kind in Bronze. Vor Staunen wie erstarrt, jawohl! Am nächsten Morgen stand eine ganze Horde von Bambara-Jun-gen vor dem Fenster des Paters. Die hatte aber nicht etwa Banjang dorthin geführt, nein, Bundu, Bundu, der noch 24 Stunden davor geglaubt hatte, man könne nur mit Kommunisten in den Armen einen Schweißbrenner führen. nen; und sie blickten ihn mit glänzenden Augen an, wie man halt eben guckt, wenn man von weitem einen Helden erblickt. Nur so, mehr nicht. Was aus den Begegnungen mit dem Pater dann später geworden ist, läßt sich in Einzelheiten kaum noch beschreiben. Jedenfalls zog Pere Michel eines Tages mit einer Horde von 50 schwarzen Buben durch Bamako, um mit ihnen auf Budensuche zu gehen, wie er sagte. Und ohne einen. Pf ennig Geld in der Tasche hat der Pater dann ein Grundstück mit einem alten. Schuppen gekauft. Er werde alles innerhalb von drei Jahren bezahlen, hatte Pere Michel gesagt. Kurzum gab er seine Unterschrift und eine weitere bei der Behörde, und damit konnte das Abenteuer beginnen. Ein mutiges Abenteuer der Nächstenliebe. Der alte Bau wurde zur Hälfte niedergerissen, und mit den so gewonnenen Steinen wurden in der verbleibenden Gebäude- „Na, Jungs?“, begrüßte der Pater die Burschen und fragte, ob irgendein Wunsch sie zu ihm geführt hätte. Nein, nein, die Jungen wollten eigentlich nur noch einmal den Pater bestau- hälfte eine Werkstatt und ei Schlafraum für 50 Jungen gi schaffen. Die Burschen arbeiti ten wie besessen. Und Bundi der auch ohne Kommunismus | den Knochen einer der bestei intelligentesten und geschiti testen Arbeiter war, ging gi wissermaßen als „kleiner Pi lier" dem Pater zur Hand. Bai jang war so etwas wie ei „Gruppenführer" der Jungen. I verteilte das Essen und di Schlafplätze, und alle Junge hörten auf ihn. Innerhalb von einem Jahr stau auf dem Grundstück ein kleine Lehrlingswohnheim mit eine Lehrwerkstatt für Schweiße Elektrotechnik und Mechanil Unsagbar primitiv, gewiß. Abe große Firmen hatten etwi Werkzeug, Schweißgeräte uri Arbeitsmaterial gestiftet. Es w; ein Anfang ' gemacht. Die Jui gen konnten arbeiten und le nen, und sie waren nicht nur zi frieden, sie waren glücklich ui mit Herz und Hand bei dt Sache In Tatma geht ee oottoäcte Die Arbeiten im Seminar i Tarma gehen langsam vorai Nach der Fertigstellung desRo! baues fehlt nun noch sehr vie Im Aufträge der Sr. Oberin Jt hanna Eifertinger haben ui zwei erfahrene Schwestern atf Lima besucht, um für Küche ur( Haus wesentliche Angaben I der Einrichtung zu machen, ra danken nun an dieser Stelle fé das große Verständnis <$ Wohlehrw. Frau Generalober! P. G. Schmid (links) und P. A. Thorwarth (rechts), beide aus Oberschneidheim, sind wohlbehalten in unseren Missionsgebieten angekommen. und ihres Rates in Vierzehnhei-ligen/Bamberg, uns für die häusliche Betreuung des Seminars Schwestern zu schicken, trotz der vielen anderen Verpflichtungen in der Heimat und der Dringlichkeit in der Besetzung der eigenen Stationen in Peru. Mit dieser wichtigen Aufgabe erfüllt die Schweisternkongrega-tion in Peru einen neuen Missionszweck, der ihr Segen und selbst wieder Berufe schenken wird, derm der Herrgott läßt sich an Großmut nicht übertreffen. Am 1. April werden wir mit der uns möglichen Anzahl von Studenten das Seminar eröffnen. Es liegen bereits viele Anmeldungen vor; von Lima bis Pozuzo (500 km), von Cerro de Paseo bis Huasahuasi (250 km). Der erste Bub, der sich im September vergangenen Jahres meldete, ersuchte in Begleitung seiner Mutter um Aufnahme. Seit elf Jahren steht sie mit ihren fünf Kindern alleine, ohne materielle Hilfe. Ihr Mann ist beim Bau der Kathedrale in Tarma tödlich verunglückt. Das war bei der Anmeldung auch ihre besondere Empfehlung. Die zweite Frau kam alleine. Auf die Frage, wie alt ihr Bub sei, antwortete sie etwas verlegen: „Zwei Jahre." - „Nun, -dann hat es ja noch Zeit", meinte ich lächelnd. Nach acht Tagen klopfte sie bereits wieder an die Tür. Sie ersuchte mich, ihr Kind wenigstens vorzumerken. Um sie zu beruhigen, schrieb ich alles auf und sagte ihr am Schluß: „Das erste und wichtigste Priesterseminar ist nicht unser neues, dreistöckiges Gebäude in Tarma, sondern ist ihre Strohhütte im Urwald." Dies verstand sie und kehrte zufrieden in den Urwald zurück. P. Josef Lang Pater Alois Wilfling -f Ein seeleneifriger Missionspriester P. Alois Wilfling aus unserem Herz-Jesu-Missionshaus Milland/Brixen, ist am Herz - Jesu - Freitag, 6. Dezember 1963, jäh aus dem Leben geschieden. Sein steter Wunsch, mitten aus der Arbeit heraus sterben zu dürfen, wurde wirklich erfüllt. Sein letzter Lebenstag war ein voller Arbeitstag. In aller Frühe schon fuhr er nach Franzensfeste und hielt dort das Rorate-Amt. Dann fuhr er wieder heim und bereitete sich auf die Predigt zum Fest der Unbefleckten Empfängnis vor, die er in Seis am Schiern halten sollte. Nichts tat er lieber, als über die Gottesmutter predigen, denn er war ein kindlichfrommer Manenverehrer. Mit der fertigen Predigt in der Tasche fuhr er dann am späten !Nach-mittag des genannten Herz-Jesu-Frei-tages nach Mittewald, um beim Abendgottesdienst Beichte zu hören. Bei der Rückkehr wurde der'82jährige Priester und Missionar auf dem Bahnhof in Mittewald von einem unvermutet durchfahrenden Schnellzug erfaßt und auf der Stelle getötet. P. Alois Wilfling war 1882 in Heiligkreuz am Waasen in der Steiermark geboren. 1900 trat er in Milland als Novize ein und legte 1904 die ewigen Gelübde ab. 1906 zum Priester geweiht, wurde er zunächst in die Mission nach Afrika geschickt. Von dort zurückgerufen, war er Rektor und Verwalter in verschiedenen Häusern unserer Kongregation. Von 1923 bis 1949 War er Generalassistent und 1950 bis 1955 Generalprokurator in Rom. Seit 1955 gehörte er dem Herz-Jesu-Missionshaus Milland an und war dort als eifriger Aushilfspriester tätig. Keine Arbeit war ihm zu viel und keine Mühe zu groß. iSsraS£