w titln» pikcaLC* » gtilovl&l. Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — — «4tiftitttMSt uft BcraaUaig i fnimtM «Ika 5, »tlepho» Kr. 21 (inttrwrla*) t Cteilt ffit ba» Inland : vitritijährig «0 »in, halbjährig SV Din, ganz-lilitltntn »«rt« i» I« •«nveltafffi p KUttgß», «tll^rtii tÄlgtgtrgtnowratn f jährig 160 Dw. gif da, »«land tnisprtchtndt Erhöhung, «inztlnummtr Din I.üv Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh an) Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 49 |j ttelie, Donnerstag, den 18. Juni 1931 ||| SK.^Iahrgang Die vertagte Zollunion Politik und Wirtschaft stehen in vielen Staaten des gepeinigten Europa jetzt in Hellem Kampf. Wirtschaftsnot unnd Wirtschaftssorgen fordern drin-gend eine Neugestaltung; politische Gedankengänge wehren sich dagegen. Sache der politischen Faktoren sollte es sein, Grundlagen und Möglichkeiten für ein Gedeihen der Wirtschaft zu schaffen: diese Auf-gäbe einer guten Staatsverwaltung im Innern sollte für ganz Europa der Völkerbund übernehmen. Er hat auch den guten Willen gezeigt, hat die Sach-verständigen seiner Wirtschaftsabteilung in Bewegung gesetzt, hat sie lange, sehr kluge und wichtige Gut-achten ausarbeiten lassen, hat Enqueten veranstaltet, Konferenzen einberufen. Und wenn man sich auf diesen glücklich geeinigt hatte, diese oder jene Maß-nähme zu empfehlen, dann fand sich sicher ein Staat, der nicht wollte — und damit zerfielen alle schönen, auf Gegenseitigkeit aller aufgebauten Pläne und Hoffnungen. Und die Zahl der Arbeitslosen stieg und stieg. Schließlich tat der Völkerbund, was er sonst noch nie getan hat: er gestand die Unmöglichkeit, hier zu helfen, selber ein. Seine Arbeit aus diesem Gebiete sei umsonst gewesen, man sei keinen Schritt weitergekommen, die Zollmauern, mit denen sich alle Staaten gegeneinander abschlössen, waren nicht niedriger, sondern noch höher geworden. Da schlug der Vertreter eines kleinen, besonders schwer leiden-den Staates, der österreichische Außenminister Dr. Schober, einen neuen Weg vor: Regionalpakte benachbarter Staaten sollten an die Stelle der all-gemein verpflichtenden Abkommen treten. Dieser neue Weg wurde allgemein bejubelt und als man sechs Monate später diesen Gedanken verwirklichen wollte und Oesterreich mit Deutschland den ersten „Re-gionalpakt" abschloß, nämlich das Abkommen über eine Zollunion, da klang zunächst nach der ersten Ueberraschung aus den Wirtschaftskreisen aller Staaten eine lautere oder gedämpftere Zustimmung. Aber da griff die böse Politik ein. Es gibt ein deutsches Zukunftsziel und das heißt Anschluß. Mächte, die Deutschland übel wollen, wollen diesen Anschluß Oesterreichs, der Deutschland schließlich einen Zuwachs von 6'/, Millionen Menschen brächte, verhindern. Darum haben sie in den Friedensver-Kögen ein Verbot dieses Zusammenschlusses aus-gesprochen und sehen nun in allem, was die beiden Staaten gemeinsam unternehmen, einen Versuch, dieses Anschlußverbot zu umgehen. Auch und vor allem in der Zollunion. Also muß diese verhindert werden — das war Frankreichs Gedankengang. Politisch mag das sein, obwohl es auf die Dauer nie eine gute Politik war, Gesundung und Wieder-ausbau eines Staates zu verzögern, mit dem man nun einmal rechnen muß. Wirtschaftlich war das sicher nicht gedacht. Aber die Politik beherrschte wieder einmal die Wirtschaft und so beschloß man in Genf, die Zollunion wenigstens hinauszuschieben und ein Rechtsgutachten einzuholen. Dieser englische Vorschlag war ein Kompromiß, wollte doch Frankreich ein Verbot der ganzen Zoll-union aubgeiprochen sehen. Worauf stützte es seine Angriffe? Juridische winichaftlich und politisch sind seine Argumente. Oesterreich hat sich im Friedens-vertrag von St. Germain verpflichtet, „seine Un-abhängigkeit zu bewahren", und im Genfer Protokoll von 1922, „keinem Staate ein Sondersystem oder ans'chlichliche Vorteile zuzugestehen, die seine Un-abhängigkeit gefährden könnten." Frankreich behauptet nun. eine solche Gefährdung sei durch die Zollunion gegeben, obwohl diese den Beitritt anderer Staaten vorsieht und jede Sicherung der Unabhängigkeit beider Staaten schafft. Der Haager Gerichtshof wird kaum anders können, als dies letztere festzustellen: schließlich wird man doch Oesterreichs Meinung über die Gefährdung seiner Unabhängigkeit als ent-scheidend ansehen müssen, wenn man diese Unab-hängigteit nicht zur Farce machen will. Bis dahin aber müssen die Vorarbeiten ruhen so will es die Politik, das Prestige. In ein paar Monaten wird man leichter ja saaen, wenn die Union als juristisch einwandftei festgestellt ist. Bis dahin gibt es nur ein paar eingestellte Fabriksbetriebe, ein paar ruinierte Banken, ein paar Hunderttausend Arbeits-. lose mehr. Aber das kümmert nur die Wirtschaft, nicht die Politik. Und vielleicht gibt es neue Verzögerungen, weil Frankreich noch seine wirtschaftliche Sorge hat, daß die Zollunion anderen Schaden bringe, und seinen politischen Einwand, daß eine Zollunion ungleich großer Staaten eine Gefahr bedeute. Freilich fühlt sich Luxemburg im Zollverein mit Belgien, Liechten-stein in dem mit der Schweiz ganz wohl, aber das Argument muß herhalten. Es ist keine gute euro-päische Politik, die Frankreich diesmal macht. Der blinde Haß gegen Deutschland scheint eben doch stärker zu sein, als alle so oft ausgesprochenen Wünsch« und Hoffnungen auf europäische Solida-rität. Und Frankreich hält alle Staaten Europas an seinen goldenen Ketten, selbst England, das gerade seine Dollarreseroe in New Pork gekündigt hat. um die Lücken in seimm Budget zuzustopfen, und das nun von der B. I. Z. in Basel abhängig ist und durch djese eben von Frankreich. Und Oesterreich bekam den Unwillen der Machthaber des Geldes am stärksten zu spüren, indem seine größte Bank plötzlich in Wanken geriet. Zu ihrer Sa-nierung braucht es Geld, kurzfristige Anleihen, Schatz-scheine — und die gibt es eben nur in Frankreich. Darum muhte es seine Pläne zurückstellen, mußte den französisch-englischen Wünschen gegenüber nach-geben. Daß es sich aber dabei nur um einen Auf-schub und nicht um eine Verhinderung des Planes handelt, ist die Hoffnung und sichere Erwartung aller jener, die an einen Aufbau der europäischen Wirtschaft glauben. Für ganz Mitteleuropa würde die Zusammenarbeit, die der deutsch-österreichischen Zollunion folgen soll, einen Silberftreisen am Hon-zont bedeuten. Hoffen wir, daß wir nicht allzulange aus ihn warten müssen! Politische Rundschau Inland Die Voltszahlung im Draubanat Am 10. Juni fand in Ljubljana unter dem Vorsitz des Herrn Banus Dr. Marusic die Schluß-sitzung des Banalvolkszählungsousschusfes statt. Nach dem dort erstatteten Bericht wurden nachfolgende summarische Zahlen über die Bevölkerung des Drau-banats aufgestellt: In der Nacht vom 31. März auf 1. April gab es im Draubanat 1,120.584 Einwohner. Hievon waren 540.175 männlichen und 580.409 weiblichen Geschlechts. Die Zahl der aus-ländischen Staatsbürger war 15.631. Nach der Na-tionalität wurden 1,091.814 Personen als Iugosla-wen. 21.208 als Deutsche, 3748 als Magyaren ausge-wiesen. Nach der Muttersprache waren 1,064.122 Slowenen, 17.725 Serbokroaten, 26.654 Deutsche, 7679 Magyaren. Nach dem Religionsbekenntnis waren 1,087.916 römische Katholiken, 25.028 Evan-gelische und 761 Juden. Ausland Eine Welttonferenz der Wirtschaft Amerika hat eine große internationale Wirt-j schaftskonserenz beschlossen. Dieselbe soll in New Pork am kommenden 21. Oktober unter dem Vorsitze von Herrn Butler, Präsident der Universität von Eo* lumbia, zusammentreten. Ihre Aufgabe soll sein, die großen Probleme zu studieren, die zur heutigen Zei! die wirtschaftlichen Kreise der gesamten Welt betreffen. Verhandlungen zwischen Frankreich u. Jugoslawien wegen Ankaufs jugoslaw. Getreides Das französische Außenministerium veröffent-lichte am 13. Juni eine Erklärung in den Pariser Blättern, derzufclge zwischen Frankreich und Jugo-slawien Verhandlungen wegen Placierung eines Teiles des jugoslawischen Getreides zu Vorzugs-bedingungen auf dem französischen Markt begonnen hoben. Frankreich werde Mahnahmen ergreifen, die Jugoslawien große wirtschastliche und finanzielle Vorteile bringen werden, ohne daß dabei besondere Veränderungen am französischen Markt verursacht werden sollen. Uebersiedlung des Papstes nach Frankreich? Ein polnisches Blatt verbreitete dieser Tage die Sensationsnachricht, daß der ftanzösische Gesandte beim Vatikan dem Papst im Namen seiner Re-gierung entsprechende Paläste und Ländereien auf der Insel Korsika angeboten habe. Trotzdem in Rom im Hinblick auf den Konflikt zwischen dem Faschismus und dem Hl. Stuhl auch die Möglich-keit einer Auswanderung des Papstes aus Italien besprochen wird, ist diese polnische Nachricht selbst-verständlich mit allem Vorbehalt aufzunehmen. Amtsantritt des neuen franzosischen Präsidenten Am 13. Juni hat der neue Präsident der französischen Republik Paul Doumer von seinem Vorgänger Doumergue in feierlicher Weise die Funktionen übernommen. Nach der feierlichen Ueber-nähme im Stadthaus fuhr Präsident Doumer in das Elysee, wo ihm Ministerpräsident Lava! formell die Demission des gesamten Kabinetts mit-teilte. Doumer übertrug Lava! sofort die Bildung der neuen Regierung, zugleich unterschrieb er all« Dekrete, mit denen die bisherigen Minister auf ihren Posten bestätigt wurden. In seiner Ansprache an den neuen Präsidenten hatte der abtretende Präsident Doumergue betont, daß Frankreich sich in außen-politischer Hinsicht seine Ausnahmsstellung werd« wahren müssen, die es sich durch seine Opfer so glorreich erobert habe. Eine Minderheitenuniversität in Rumänien? Der Bukarest« „Universul" meldet, daß sich unter den Schulgesetzen, die von der neuen Regierung im Parlamente unterbreitet werden, ein Dorschlag zur Errichtung einer Universität für die nationalen Minderheiten befindet. Durch ein weiteres Schul-gesetz soll die Autonomie der Universitäten gefestigt werden. Aus Stadt und Land Stand der „Deutschen Schulstiftung". Bis zum 16. Juni haben die Zeichnungen für die „Deutsche Schulstiftung" laut Ausweis der Land« wirtschaftlichen Zentraldarlehenskasse in Nooisad die Summe von 932.521 Din erreicht. Die Zeich-nung für die „Deutsche Schulstiftuny" wurde bis zum 28.Juni verlängert; die Gründungsversammlung findet am 29. Juni statt. Seilt 2 Deutsche Zeitung Nummer <9 Die Zeichnungen für die „Deutsche Schulstiftung" nehmen auch in Slowenien einen sehr erfreulichen Fortgang. Wir werden nach ihrem Abschluß das Gesamtresultat mitteilen. Ueber die künftige deutsche Lehrer-bildungsanstalt, an der zwei Klassen schon im heurigen Herost errichtet werden sollen, teilt der Obman des Schwäbisch > Deutschen Kulturbundes in Nooisad Herr Johann Keks im Leitartikel der letzten Sonntagsfolge des „Deutschen Volksblatts" u. a. nachfolgendes mit: In der unerschütterlichen Ueber-«ugung, das; unser deutsches Volk in Jugoslawien in dieser Entscheidungsstunde nicht versagen wird, hat der Gründungsausschuh alle Vorbereitungen getroffen, um den Unterricht in der privaten deutschen Lehrerbildungsanstalt schon mit dem Beginn des nächsten Schuljahres aufzunehmen. Der Mangel an Mitteln sowie die Kürze der Zeit verhinderten eine endgültige großzügige Lösung der Frage der Lehrer-bildungsanstall. Sie wird demnach Übergangs-weise im Klostergebäude in Großbetschkerek auf- f>estellt. Die männlichen Lehramtszöglinge werden m Engelschen Mittelschulkonvikte, die weiblichen im Klosterinternate untergebracht. Zur Aufstellung ge-langen zunächst veraussichtlich die 1. und 2. Klasse der Lehrerbildungsanstalt mit Parallelabteilungen für Knaben und Mädchen. Um sobald wie möglich deutsche Lehrer zur Verfügung zu haben, ist die Einrichtung eines einjährigen pädagogischen Kurses an der privaten deutschen Lehrerbildungsanstalt geplant, wo Abiturienten oder Hochschüler, die ihre Studien aus irgend einem Grunde nicht fortsetzen, .sich das Lehrerdiplom erwerben können. Die schon gegenwärtig im Kloster in Großbetschkerek befindliche deutsche Volksschule wird zur Uebungsvolksschule der Lehrerbildungsanstalt ausgestaltet. Als Lehrer-fräste an der Lehrerbildungsanstalt sind hervorragende deutsche Pädag^en Jugoflawiens in Aussicht ge-nommen. Die Aufforderung zur Meldung für den Besuch der privaten deutschen Lehrerbildungsanstalt, sowie des pädagogischen Kurses, ferner die Bekannt-gäbe der Bedingungen für die Aufnahme der Lehramtszöglinge in den beiden genannten Inter-naten wird in Kürze erfolgen. Träger der in Hin-kunft noch zu schaffenden gesamten privaten deutschen Schulorganisation wird die „Deutsche Schulstiftung" sein. Die Satzungen der Stiftung werden der am 29. Juni d. I. stattfindenden Gründungsversammlung zur Beratung und Genehmigung unterbreitet werden. Die deutsche Lehrerbildungsanstalt wird bereits im heurigen Herbst mit zwei Klassen eröffnet werden. Es werden daher alle diejenigen, die als Schüler oder Schülerinnen, als Lebrkräste. als Präfekten in den Internaten, als Teilnehmer an dem außerdem eröffneten einjährigen pädago-zischen Kurs (Maturanten und Hochschüler) ge-eignet sind, aufmerksam gemacht ihre diesbezüglichen Gesuche an die Leitung des.Schwäbisch - Deutschen Kulturbunds in Novisad, Zeljeznicka ulica, vor-zulegen. Die königliche Familie in Bled. Nach vierzehntägigem Ausenthalte in Zagreb verließ das Königspaar am 14. Juni um 9 Uhr vormittags die Stadt und begab sich im Kraftwagen nach Bled, wo es in seiner Sommerresidenz längere Zeit vor weilen wird. Hofminister Bosko Jeftic und Hof-marschall General Dimitrijevic sowie das übrige Gefolge traten die Reise nach Bled um 1l Uhr vormittags in einem Hofzuge an. Da auch Thron-folger Prinz Peter und die Prinzen Tomislav und Andreas Samstag ihren Sommeraufenthalt in Split beendeten und mittels Hofsonderzuges die Reise nach Bled antraten, so ist gegenwärtig die ganze könig-liche Familie dort vereinigt. Heilbehandlung vonReisenden, Chauf-feuren usw. beim ttreisamt für Arbeiter-Versicherung. Das Arbeiterversicherungsamt in Ljubljana teilt mit: Des öfteren erkranken Mitglieder des Kreisamles für Arbeiterversicherung in Ljubljana auf ihren Dienstreisen (Chauffeure, Reisende usw.) außerhalb des Bereiches des Ljubljanaer Kreisamtes. Wir machen darauf aufmerksam, daß solche Mit-glieder die erforderliche ärztliche Hilfe stets bei einem Arzte jenes Kreisamtes suchen müssen, in dessen Bereich sie sich bei der Erkrankung befinden. Damit sie dies tun lönnen, sollen sie eine Bestätigung ihres Arbeitsgebers bei sich haben, mit der sie sich beim betreffenden Kreisamt bzw. beim Arzt legitimieren können. Wenn das fremde Kreisamt bzw. der Arzt nicht kostenlose Hilse würde gewähren wollen, ist von ihm zu verlangen, daß er dies mit Anführung der Gründe bestätigt. Mitglieder, die nicht auf die angegebene Weise vorgehen', haben keine Ansprüche aus Zuwendungen des Amtes und auch nicht auf den Ersatz der Heilungskosten. Schreckliche Katastrophe eines Aus-flüglerdampfers. Während eines starken Sturms kenterte am l4. Juni abends in der Mündung der Loire bei Marmoutier der Ausflüglerdampfer „St. Philbert", wobei von 450 Passagieren bloß 8 ge-rettet wurden. Wie die Geretteten erzählen, entstand die Katastrophe dadurch, daß alle Reisenden, als die Sturmwellen mit ungeheurer Gewalt an die rechte Seite des Schiffes anschlugen, auf seine linke gingen, so daß das Schiff umkippte und unterging. Die 442 Todesopfer waren Teilnehmer an einem Aus-flug, den der sozialistische Arbeiterverband der unteren Loire veranstaltet hatte. Ganze Familien sind durch dieses Unglück ausgelöscht worden. Der ..St. Philbert" war ein kleiner Dampfer von 36 Nietern Länge und 6 Metern Breite. Ueber den Hergang der Katastrophe, welche seit dem Untergang des Ozean-riefen „Titanic" ihresgleichen nicht hat, weil der Dampfer mit allem, was darauf war, versank, berichten die Blätter nachfolgende Einzelheiten: Am Sonntag veranstaltete der Konsumverein in Nantes, eine Gründung der sozialdemokratischen Partei, deren Vorsitzender der frühere Abgeordnete und jetzige Generaldirektor des Internationalen Arbeitsamtes Albert Thomas ist, einen Dampferausflug nach der nahen Insel Marmoutier. Am Ausflug nahmen 467 Personen teil. Mit einer Musikkapelle an der Spitze begaben sich die sonntäglich gekleideten Arbeiter mit ihren Familien auf den hübschen, weißgestrichenen Dampfer. Die Fahrt verlief schön und in bester Stimmung. Erst gegen ihr Ende entstand ein Wind, der den Dampfer in starkes Schaukeln brachte, so daß einige Ausflügler seekrank wurden. Diese wollten deshalb die Rückreise auch nicht auf dem Wasser machen, sondern kehrten zufuß oder mit Autobussen über den schmalen Landstreifen, durch den die Insel mit dem Festland verbunden ist, nach Nantes zurück. Bloß 400 Personen schifften sich gegen Abend wieder ein und Katen so die Fahrt in den Tod an. Nach etwa einstündiger Fahrt kam der Dampfer in die Felsenenge bei Ehatelier, die wegen ihrer Schnellen für die Schiffahn sehr gefährlich ist. Der Sturm wurde immer stärker und die Wellen schlugen über Bord. Die Ausflügler, die auf eine so stürmische Fahrt nicht vorbereitet waren, zogen sich zuerst alle in die Kabinen zurück. Da aber nicht genügend Platz war, gingen viele wieder an Bord und |am-melten sich aus der rechten Seite des Schiffes an, um wenigstens einigermaßen vor Sturm und Wellen geschützt zu sein. Infolge der ungleichen Belastung begann der Dampfer sich zu neigen, zwei ungeheure Wogen donnerten über Bord, das Wasser drang in die Innenräume ein. Im nächsten Augenblick stürzte abermals ein Wellenberg über dem Schiff zujammen, es neigte sich auf die Seite, daß die Masten das Wasser berührten. Noch einmal richtete es sich auf, dann aber kippte es um wie eine Nußschale und verschwand unter dem Wasser. Die am Bord be-findlichen Reisenden schwemmte die Welle weit ins Meer hinaus, alle übrigen, die sich in den Kabinen befanden, verfanken zu ammen mit dem Dampfer auf den Grund des eeres. Der Wächter auf dem Leuchtturm von Samt Gildas sah zwar das llnglück, aber jegliche Hilfe war ausgeschlossen. Er verständigte sofort die Hafenbehörden, die zwei Schlepper und ein Wachschiff zu Hilfe schickten. Diese kreuzten stundenlang am Ort der Katastrophe herum, aber sie konnten nur einen Mann retten, den Oesterreicher Jellinel, der sich, an einen Balken angeklammert, so lange auf der Oberfläche gehalten hatte. Das Wachschiff rettete 7 Schiffbrüchige und fand die Leiche eines jungen Mädchens, die noch warm war, so daß stundenlange Wiederbelebungsversuche an-gestellt wurden, jedoch vergebens. Die 8 Geretteten mußten ins Spital gebracht werden, weil alle infolge des überftandenen Schreckens an den Nerven erkrankt waren. Die Blätter veröffentlichten die Namensliste der Opfer, darunter sind Familien von 4 bis 6 Köpfen. Von den 110 Arbeitern der Fabrik „Batignol" sind bloß 2 am Leben geblieben. Bisher wurden 70 Leichen aus dem Wasser geborgen. Die Zahl der Opfer des Schiffsunter' ganges in der Loire Mündung hat sich auf 503 erhöht. Es wurde nämlich festgestellt, daß sich auch 50 Kinder an Bord befanden, für die kein Fahr-geld gezahlt wurde und die daher nirgends verzeichnet wurden. Das Nordpolunterseeboot „Nautilus" ist auf der Fahrt von New Pork nach London mitten auf dem Ozean stecken geblieben. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, verdarb zuerst ein Motor, dann noch der zweite, so das Boot nicht mehr von der Stelle konnte. Der amerikanische Kreuzer „Wyoming" nahm den „Nautilus" ins Schlepptau und versuchte, ihn in einen irischen Hafen zu schleppen. Man glaubt, daß durch dieses Miß" geschick für heuer auch die Expedition auf den Nord-pol vereitelt worden ist. Der Alkoholschmuggel eine Industrie. Der infolge der Prohibition in Amerika aufgeblühte Alkoholschmuogel ist m einer wahren Industrie ge-worden. Nach offiziellen Statistiken haben sich die Gewinne der Alkoholschmuggler im Jahre U>30 auf nicht weniger als 2843,800.000 Dollar erhöht. Bollsei», regelwidrig« GäningSoorgänge i« lief »arm, Magensaureüberschub. Leberanschoppung. Sallenstockung, Brust, bellemmung, Anklopfen werden zumeist durch das natürliche Josef" Bitterwasser behoben und der Blutandrang nach dem Gehirn, den Augen, den Lungen oder dem Kerzen vermindert. Amtlich« Gutachten ncrwichr.cn ivahrhast über-raschende Ergebnisse, die mit dem Fra«;-I»sef-Wasserbe, Leuten mit sitzender Lebensweise erzielt wurden. Das ?rau; ^«ses Bitterwasser ist in Apotheken. Drogerien und Spezereihand lungcn erhältlich. Celje Das Feuerwehrvolksfest am vergangenen Sonntag ist über alle Erwartung wohlgelungen. Der Besuch der Bevölkerung war außerordentlich groß, was wohl am besten für die Beliebtheit unserer Wehr spricht. Alle Darbietungen fanden beim Pu-blikum begeisterten Zuspruch, besonders aber das Riesenfaß (8 Nieter lang. 7 Meter hoch), das be-ständig belagert war. Die beste Anerkennung gebührt unseren wackeren Feuerwehrmännern, die wahrhast aufopferungsvoll ihren zahlreichen Pflichten auf dem Festplatz nachgingen. Die Feuerwehrübung am Vor-mittag, die mit allen Gerätschaften beim Narodni dom, dem angenommenen Brandobjekt, abgehalten wurde, fiel präzis und schön aus. Das besondere Interesse der zahlreichen Zuschauer erregte die neue drehbare Balanzleiter, die über den Giebel des hohen Hauses emporragte. Danksagung. Die Leitung der Frw. Feuer-wehr und Reltungsabteilung spricht auch auf diesem Wege allen Persönlichkeiten, die zum schönen Ge-lingen der 60°Jahrseier beigetragen haben, den Patinnen, den Behörden, der Stadtgemeinde, den Spendern von Blumen, Eß- und Trinkwaren, den Frauen und Mädchen, der Eisenbahnerkapelle, der Kapelle der Frw. Glasfabriksfeuerwehr in Hrastnik, den auswärtigen Kameraden und der gesamten Bevölkerung ihren herzlichsten Dank aus. Die warme Anteilnahme, die unserer Feuerwehr bei diesem festlichen Anlaß von allen Seiten zuteil wurde, wird ihr stets ein weiterer Ansporn für ihre gemeinnützige Arbeit sein. Die Rechnungen, die anläßlich der 60-Jahrfeier am 7. Juni und des Feuerwehrtages am 14. Juni ausgelaufen sind, mögen bis 25. Juni der Leitung der Frw. Feuerwehr vorgelegt werden. Alle Beträge, die bis dahin nicht angefordert werden, betrachtet die Feuerwehr als Spende. Ueber die Ausflugspilgerfahrt nach Brezje-Bled wird uns von einer Teilnehmerin berichtet: Bei schönem Wetter fuhr am Samstag, dem 13. Juni, der Pllgerzug aus Celje mit 700 Pilgern ab. Herr Prof. Paolic leitete den Ausflug in musterhafter Weise, alles war vorbereitet und ein-gerichtet, so daß sogar eisgekühltes Wasser mit Himbeer den Fahrtteilnehmern im Zuge aus der Hin- und aus der Rückfahrt zur Verfügung stand. Der hiesige Gesangsverein „Oljka" sang in Ljubljana, Kranj und Jesenice auf den Stationen, so lange der Zug stand. Um '/,6 Uhr kamen wir auf der Station Otoce an, von wo aus wir zu Fuß nach Brezje gingen. Auch hier war alles aufs beste vor-bereitet, so daß niemand ohne Bett blieb. Professor Pavlic war acht Tage vor der Fahrt in Brezje gewesen, um die Vorbereitungen persönlich zu treffen. Warme und kalte Speisen zu mäßigen Preisen, gute Getränke. Um 8 Uhr abends war Predigt und Litanei, nachher große römische Prozession, bei der jeder Teilnehmer eine brennende Kerze in der Hand trug. Am Sonntag morgens um l/«6 Uhr fand eine große Messe mit gemeinsamer hl. Kom-munion statt. Um '/,9 Uhr erfolgte die Abfahrt nach Bled. Ein Teil der Teilnehmer stieg eine Station nach Jesenice aus und ging zufuß durch die herrliche Bintgar-Schlucht nach Bled. Um zwei Uhr war im Hotel „Starkl" in Bled gemeinsames Mittagessen um 13 Din pro Gedeck (Suppe, Natur-schnitze!, geröstete Kartoffeln, grüner Salat). Um 4 Uhr nachmittags gab die „Oljka" im Kurhaus ein Gesangskonzert. Der Ort war mit Fahnen ge-schmückt, denn an diesem Tag wurde das Königs-paar erwartet. Um 7 Uhr Abends Andacht in der 600 Jahre alten Wallfahrtskirche mitten im See. Nach der Andacht erfolgte der Abmarsch zum Bahn-Hof, der in bengalischem Licht erstrahlte. Der be-kränzte Sonderzug, aus dessen sämtlichen Wagen Nummer 49 Deutsche Zeitung Seite 3 Wirtschaftlicher Transport verlangt gute Bereifung. Con-iinental-Riesenluftreifen vertragen hohe Belastung und schnelles Fahren. öntinent Garage Haselbach, Celje. Gesang erscholl, kam um '/,! Uhr nachts wieder in Celje an. Die Teilnehmer an dieser unvergeßlichen Pilgerfahrt fühlen sich verpflichtet, Herrn Professor Paolic für die tadellose Vorbereitung und Leitung des Ausfluges den herzlichsten Dank auszusprechen. Es klappte alles so vorzüglich, daß selbst Kranke die ahrt hätten mitmachen können. Manche von den eilnehmern hatten schon in früheren Jahren solche Pilgerfahrten mitgemacht, doch waren diese selbst für den Gesündesten mühsam genug und mit viel Schwierigkeiten verbunden, während diesmal dank der Fürsorge des Herrn Prof. Pavlic alles mit glatter Leichtigkeit vonstatten ging. Die gründende Versammlung der Gastwirtebrauerei in Lasko fand dort am 16. Juni statt. Der Vorsitzende der Versammlung Herr Ciril Majcen, Restaurateur in Zidani most, stellte fest, daß von 3620 Aktionären persönlich oder mit Vollmacht 292 anwesend seien, die 6046 Aktien im Nominalwert von 3,485.000 Din vertreten. Die Gesamtzahl der gezeichneten Aktien beträgt gegenwärtig 22.696, die einem Aktienkapital von 11,300.000 Din entsprechen. Bisher wurden 2,388.000 Din eingezahlt I »on diesem Betrag wurden 210.000 Din für den Ankauf eines Grund-stückes, 25.000 Din für die Griindungstaxe und 55.000 Din für Verwaltungskosten ausgegeben. Die Gründung der Aktiengesellschaft wurde ein-stimmig und ohne Debatte genehmigt. 3n den Ver waltunosrat wurden nachfolgende Herren gewählt-Ciril Majcen, Zidani most; Dr. Fran Ros, Lasko; Ing. Hugo Uhlir, Ruda; Adolf Lakner, Crnomelj; Franz Miklic, Ljubljana; Josip Kramar, Celje; Ognjeslav Trop, Lasko; Ivica Mestrovic, Zagreb; Michael Cerne, Bled: Stellvertreter: August Dolinsek, Hrastnik- Franz Germuth, Brezno; Guido Poci vavsek, Trbovlje. Aufsichtsrat: Franz Kavcic, Ljubljana i Franz Juvancic, Zidani most: Anton Wagner, Radovljica; Josip Vindiser, Novo mesto i Franz Kanduöar, Menges; Martin Ritonja, Gornja Radgona: Karl Kovac, Stari trg; Jernej Mulaj, Bled i Philipp Ognc, Novo mesto; Stellvertreter: Dako Makar, Metlika: Janko Cirman, Medno. Es wurde beschlossen, das Aktienkapital von 10 auf 15 Millionen Din zu erhöhen. Hiezu berichtete Dr. Ros, daß der Vorbereitungsausschuh schon zu Anfang die Absicht gehabt habe, die Bierbrauerei für eine größere Kapazität einzurichten, was un-gefähr 14 bis 15 Millionen Din kosten würde. Da aber kein so großer Erfolg von der Einschreibung erhofft wurde, sei vorerst das Aktienkapital bloß mit 10 Millionen festgesetzt worden. Der Vorbereitung?-ausschuß habe drei Angebote aus der Tschechojlo-wakei erhalten, von denen das günstigste jenes des Prager Verbandes der Gastwirtegenossenschaften sei, der bereit ist, Aktien zu zeichnen oder eine 5°/0 ige Anleihe bis zur Höhe von 5 Millionen Din zu geben. Dr. Ros berührte auch die infolge Ueber-ganges der Ljublianaer Kredttanstalt in slowenische Hände erfolgte Nationalisierung der Union-Bier-brauerei. Dies dürfe aber kein Grund sein, von der Absicht der Gastwirtebrauerei zurückzutreten, weil beide Bierbrauereien nebeneinander werden leben können. (Hiezu wäre ju bemerken, daß durch die Nationalisierung der Union-Brauerei der Zweck der neuen Gründung denn doch ganz bedeutend tangiert wird. Denn nach unserer Meinung war der Hauptzweck ja der, daß das billigere Bier der Gastwirtebrauerei die Union-Brauerei aus ihrer Monopolstellung herausbringen und sie eben-falls zur Verbilligung des Bieres veranlassen sollte. Das wäre der Nutten der Gastwirte. Ob jedoch im „Nebeneinanderleben" der beiden nun-mehr flowenischen Bierbrauereien dieser Zweck auch noch verfolgt werden wird, wird die Zukunft lehren. Anmerkung der ,,D. Z.") Die Fabrik werde so eingerichtet sein, daß sie sogleich zu Anfang 20.000 hl pro Jahr und später 50.000 bis 100.000 hl werde produzieren können. Der Vorsitzende Herr Majcen meinte, daß die slowenischen Gastwirte auch die noch fehlenden 3 Millionen Din aufbringen werden, so daß es nicht notwendig sein werde, bei den T'chechen Hilfe ui suchen. Nach der Hauptoer-jammlung trat der neuerwählte Verwaltungsrat zusammen und wählte zum Präsidenten der Gesell-schift Herrn Ciril Majcen. zum Vizepräsidenten Herrn Dr. Ros. Die modernsten Feuerlöscher werden in Celje am Freitag, dem 19. Juni, um halb 7 Uhr abends im Hofe des Magistratsgebäudes praktisch vorgeführt werden. Aus dieser Vorführung wird klar hervorgehen, daß diese Feuerlöscher jedem Unter» nehmer und jeder Fabrik unentbehrlich sind. Das Stadtkino ist bis auf weiteres wegen dei hochsommerlichen Hitze gesperrt. Das Fahren am Masaryktai ist ver-boten. In letzter Zeit wurde bemerkt, daß verschiedentlich mit Pferdegespannen oder großen Hand-karren auf dem Masan)kkai zwischen der Kapuziner-brücke und dem Steg Wäsche zur Sann gefahren wurde. Die Stadtvorftehung mach» darauf auf-merksam, daß das Fahren auf diesem Kai mit den erwähnten Fahrmitteln sowie mit Fahrrädern ver-boten ist. Von einer Schlange gebissen wurde am vergangenen Freitag nachmittags die 43-jährige Tijchlergehilfensgattin Josefa Furlan aus der Ljub-ljanska cesta. Als sie mit ihren Kindern am Ufer der Sann saß, in der sie gebadet hatte, spürte sie plötzlich einen scharfen Biß im rechten nackten Schienbein. Mit Schrecken sah sie, daß sie von einer Schlange gebissen worden war. Aerztliche Hilfe wurde chr im Allg. Krankenhaus zuteil. Sin schwarzer Montag war der 15. Juni für viele Gegenden Sloweniens. Sturm, Gewitter und Hagelschlag richteten Millionenschäden an. Auch in der weiteren Umgebung von Celje, wie in ömartno Dramlje, ömarje, Dobje, Svetelka, Trnovec, vernichtete ein wütender Hagel die Hoffnungen der wirtschaftlich ohnedies so schwer leidenden Landwirte. Selbstmord. Am vorigen Mittwoch früh hat sich in Beserje bei Braslovce der im ganzen Sanntal bekannte 54-jährige Grundbesitzer Matthias Bosnak vulgo Smodej mit einem Revolver er-schössen. Der angesehene Besitzer, der sich besonders in allen landwirtschaftlichen Vereinen betätigte, litt an einer schweren Nervenkrankheit. Todesfälle. Im Allg. Krankenhaus in Celje ist die Private Helene Kresnik aus Gaberje im Alter von 81 Jahren gestorben. — In Gaberje starb der 84-jährige Arbeiter Martin Wertanzl. — In Breg bei Celje ist am vergangenen Samstag der Direktor der hiesigen Filiale der Gegenseitigen Versicherungsgesellschaft und frühere Gemeinderat der Umgebungsgemeinde Celje Herr Franz Pograjc im Alter von 47 Jahren gestorben. Maribor Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 21. Juni, findet um 10 Uhr vormittags in der Christuskirche in Maribor ein evangelischer Gemeindegottesdienst statt. Anschließend daran um 11 Uhr Kindergottesdienst. Todesfall. Am Sonntag, dem 14. Juni, ist der bekannte hiesige Kaufmann Herr Hugo Jhl nach langem schweren Leiden im Alter von 70 Jahren in einem Grazer Sanatorium verschieden. Die Leiche wurde nach Maribor überführt und Mittwoch um 4 Uhr Nachmittag am städtischen Fnedhof in Pobrezje feierlich eingesegnet und zur letzten Ruhe bestattet. Viele waren herbeigeeilt, um ihrem alten Freunde und verehrten Geschäftskollegen das letzte Geleite zu geben. Tödlicher Unglücksfall durch eine Erplosion. Am Montag wollte der 36-jährige Staatsbahnschlosser Ivan Povse aus Studenci in der Eisenbahnwerkstätte den Widerstand eines Ben-zinfasses durch Einlassen von Preßluft erproben. Das Faß, das offenbar einen Materialfehler hatte, eiplodierte infolge des zu hohen Druckes und ein Eisenstück traf den Schlosser so unglücklich an der Schläfe, daß er in wenigen Augenblicken starb. Der Unglückliche hinterließ eine junge Frau, mit der er erst seit kurzem verheiratet war. Wolkenbruch und Ueberschwemmung in Gustanj. Nach einem unerträglich schwülen Vor-mittag zogen sich am Montag gegen £ Uhr im oberen Drautal und gegen Guötanj schwarze Wetter- wölken zusammen, die sich in einem furchtbaren Wolkenbruch entluden. Der sonst wasserarme Suha-Bach wurde zum reißenden Strom, der mit seinem Geröll die Betonbrücke verstopfte, so daß die Wassermassen in den Markt abflössen. Dem Besitzer Laznik zerstörten die Fluten den Stall und das Wirtschaftsgebäude! eine Kuh und 6 Schweine wurden fortgeschwemmt. Die Kuh konnte gerettet werden, die Schweine jedoch nicht. In das Mrafsche Haus floß das Wasser beim Fenster in die Wohnung hinein, in der sich Frau Borstner mit zwei Kindern befand. Sie schrie verzweifelt um Hilfe, die aber erst durch die Feuerwehr gebracht werden konnte. Unter-halb der Brücke, wo die Suha einen großen Bogen macht, rissen die wildströmenden Gewässer die Be-tonskarpe in einer Länge von 100 Metern weg. so daß die Banalstraße dort unpassierbar geworden ist. Pwl Theaterabend des Gesangvereines. Der hiesige Männergesangverein veranstaltet am Samstag, dem 20. Juni, um 8 Uhr abends im Vereinshaus-saale einen Theaterabend. Zur Aufführung gelangt „Bubiköpfe" von Curt Kraatz und Mai' Real. Während die hervorragenden Qualitäten der The-atergruppe unseres Männergesangvereins bereits im ganzen Lande rühmlichst bekannt sind, wird das aufzuführende Stück durch nachfolgende Presseurteile charakterisiert: ..Bubiköpfe" — ein durchschlagender Erfolg der Neuheit, die bei offener Scene starke Beifallskundgebungen in einem seit langer Zeit nicht erlebten Blasse hervorrief..Ein Schauspiel, das einen Preis verdient von allen, die lachen wollen... Einen solchen Zusammenhang zwischen Bühne und Zuschauerraum hat man seit langem nicht erlebt. Es war auf alle Fälle ein durchschla-gender, ungewöhnlicher Erfolg... Gehet hin und lacht, bis euch die Kinnladen wackeln ..." ... ohne starke Belastung, starke Entspannung in endloser Heiterkeit.. Es gibt kein Sonderschulrecht für Slo-wenien. Der Generalsekretär der Deutschen Völker-bundliga in Jugoslawien Herr Sektionschef a. D. Dr. Georg Graßl veroffenllichte am 16. Juni im „Deutschen Volksblatt" einen Leitaufsatz, in dem er sich mit den Hemmungen befaßt, die der Errichtung einer deutschen Minderheitsschule in Ptuj bereitet werden. Es heißt hier u. a.: Bei Philipp! sehen wir uns wieder. Unser Vhilippi aber is! die Einschulungskommission, vor der die deutschen Eltem selbst über Sein oder Nichtsein einer deutschen Volksschule in Ptuj entscheiden werden. So gut wir es in der Donaubanschaft wissen, so gut wissen es die Deutschen auch in der Draubanschast, daß ihre Kinder auf Grund einfacher Erklärung der deutschen Familiensprache in die deutsHen Schulklassen aufgenommen werden und, selbst im Falle einer Beschwerde gegen die Richtigkeit ihrer Erklärung, bis zur Entscheidung der letzten Instanz darin ver-bleiben müssen. Es gibt kein Sonderschulrechi für Slowenien, sondern nur einheitliche Bestimmungen über die deutschen Minderheitenschulen im ganzen Staatsgebiete. Wirtschaft u.Berkehr Bericht über die Xl. Mustermesse in Ljubljana vom 36. Mai bis 8. Juni 1931. Die XI. internationale Mustermesse in Ljubljana fand unter dem Protektorat S. M. des Königs und unter dem Ehrenvorsitz des Ministers für Handel und Industrie Herrn Juraj Demetrovic statt. Alle ertt 4 Deutsche Zeitung Nummer 49 Ausstellungsräume der Mesie waren vollkommen besetzt. Auf der Messe stellten zusammen 816 Aus-stellcr aus. von diesen 517 einheimische, und zwar: Draubanat . . . 392 Savebanat ... 89 Küstenbanat ... 8 Drinabanat ... 2 Zetabanat ... 1 Donaubanat ... 11 Bardarbanat ... 4 Beograd. Zemun. Pancevo 10 Zusammen 517 Das Ausland bezeigte auch Heuer für die Ljubljanaer Messe außerordentlich großes Interesse. Es stellten 299 Firmen aus: Vereinigte Staaten 19, Chile I, England 9, Oesterreich 81, Belgien 4, Tschechoslowakei 21. Dänemark 1. Frankreich 9, Holland?, Italien 5, Ungarn 11, Deutschland 121, Polen 1, Syrien und Libanon 1, Schweden 8, Schweiz 4. Die Masse der Ausstellungsartikel betrug 215 Waggons. Die Aussteller machten bedeutendere Abschlüsse, nach der Neihenfolge der Branchen, mit folgenden Banaten: Maschinen Industrie: Draubanat, Savebanat. Drinabanat. Donaubanat; Elektrotechnik, Photographie: Draubanat, Drinabanat, Savebanat. Küstenbanat; Automobile, Motoren, Fahrräder, Wägen: Draubanat, Savebanat, Drinabanat, Küsten-banat i landwirtschaftliche Maschinen: ganzer Staat: Mühlengarnituren: Küstenbanat, Drinabanat, Savebanat: Motoren und Spritzen: Draubanat, Save-banat, Drinabanat, Beograd; Holzindustrie. Möbel: Draubanat. Küstenbanat, Donaubanat, Beograd, Zemun, Pancevo; Leder und Konfektion, Pelzwerk: Draubanat, Savebanat, Drinabanat, Vrbasbanat, Küstenbanat, Zemun; Textilindustrie und Konfektion: ganzer Staat; Kan^leibedarfsartilel. Papier, Graphik: Draubanat, Savebanat, Küstenbanat, Donaubanat, Zetabanat, Vardarbanat, Beograd: Musik: Draubanat, Savebanat, Donaubanat, Vrbas-banat, Beograd, Küstenbanat, Zetabanat; Bau-Industrie: ganzer Staat; Lebensmittelindustrie: ganzer Staat; chemische Produkte, Kosmetik: ganzer Staat; Verschiedenes: ganzer Staat. Die Bewegung der Aussteller vom Jahre 1921 weiter zeigt nach-folgendes Bild: 1921 1922 1923 1924 1925 1926 Gesamtzahl 470 534 776 726 623 646 Einheimische 441 384 585 535 480 505 Ausländer 29 150 191 191 143 141 1927 1928 1929 1930 1931 623 706 734 788 816 500 534 519 463 517 123 172 215 325 299 Gesamtzahl Einheimische Ausländer Besucher waren gegen 104.000. Hievon reisten aus Grund der Messelegitimation aus entfernteren Teilen des Staates bezw. des Auslands, also Käufer, 14.000 Personen zu, und zwar: Draubanat . . 28.4°/, Savebanat . . 17.5°/, Vrbasbanat . . 3.5% Küstenbanat . . 4.5°/0 Drinabanat . . Zetabanat . . Donaubanat . . Moravabanat. . Vardarbanat . . Beograd, Zemun, Pancevo 3.7'/« 0.5°/, 12.7»/o 8.4% 1.0% 10.0% Zusammen 90.2% Ausländer 9.8% Die ausländischen Besucher kamen besonders aus Oesterreich, der Tschechoslowakei, Griechenland. Italien, Deutschland, Frankreich und Ungarn, aber auch aus Rumänien, den vereinigten Staaten von Amerika, Chile und Albanien. Aussteller und Be-sucher waren mit dem Erfolg der Messe zufrieden. Die XII. internationale Mustermesse in Ljubljana findet im Jahre 1932 in der ersten Woche des Monats Juni statt. Vom 29. August bis 9. Sep-tember 1931 findet die Herbstausstellung der Ljub-Ijanaer Mustermesse Patt, in deren Rahmen auch eine große Fremdenverkehrsausstellung abgehalten werden wird. Diskonterhöhungen in Berlin, Wien und Budapest. Die Deutsche Reichsbank hat eine Dis-konterhöhung von 2% (von 5 auf 7) vorgenommen. Ebenso erhöhte die Nationalbak in Wien den Diskont von 6 auf 7.5% und die ungarische Nationalbank in Budapest von 5.5 aus 7%. 30.000 m' Bauholz verbrannt sind im Holzlager der rumänischen Hofgesellschaft „Carpatena" in Bresan-Valcea. Der Schaden beträgt 70 Milli-onen Lei. Gegründet im Jahre 1874 ■* Postsparkassekonto Ljubljana Nr. 13.233 ★ Telephon Nr. 57 (interurban) PETTAUER VORSCHÜSSVEREIN registrierte Ceaoteentchaft mit unbeschränkter Haftung PTUJSKO PREDUJEMNO DRUSTYO /rtjlstroriBi lUnji » neomejeno uveio empfiehlt sich zur Durchführung sämtlicher Geldgeschäfte zu günstigsten Bedingungen. Lehrmädchen für feine Damen»Maßschneiderei werden sofort aufgenommen. Gute Schulbildung n. Freude u. Eignung zum beruf, Bedingung. Antragen in der Verwaltung d. fil. 3«253 Villaartiges Haus in Lasko sechs Zimmer, Küche, Vorzimmer, Veranda. Kellerzimmer, Garten, zu verkaufen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. z«se? Das allerbeste und billigste alkoholfreie Ersriscbniigs- Getränk „American Kolo- Limonade" sowie auch echten mit Zacker gekochten Apfel safi u. Kracherl bekommt man bei der Firma J.&B.NARAKS Celje, Kralja Petra cesta Nr. 41 und Loinica pri £alcu. Drucksachen Kr Handel, Indn»trie und Gewerbe liefert ia bester Aoeftthrnug in m&migen Preisen Vereinabuchdruckerel „Celeja". Aelterer Mann noch rüstig, wünscht als Hausmeister (Hausbesorger) unterzukommen; versteht auch gründlich die Gärtnerei. Adresse in der Verwltg. d. Bl. Lehrling mit guter Schulbildung, der slowenischen und deutschen Sprache mächtig, aus gutem Hause, wird aufgenommen bei Slawitsch & Heller, Manufakturgeschäft. Ptuj. Vollkaufmann 31 J. alt, bilanzs. Buchhalter, Lohn-buchhaltor, perf. i. Mahn- u. Klagewesen. Steuerfachmann, flotter Korrespondent u. Stenotypist, energisch u. zielbetrusst, bisher Leiter eines Industriebetr. sucht pass. Stellung. Kaution od. Interess. Einl. kann gest. werden. Gefl. Anträge an die Verwaltung des Blattes. Rechnungsführerin oder Kontoristin sucht Stelle. 4 Klassen Bürgerschule, der slov. und deutschen Sprache in Wort und Schrift, sowie Maschinenschreiben mächtig. Prüfung als Post-beamtin vollendet. Gefl. Anträge an die Verwaltung des Blattes. 36268 Tieferschüttert gibt Herr Vinzenz Wolf im eigenen towie im Namen der Unterzeichneten die traurige Nachricht von dem Ableben seiner innigst-geliebten, unvergesslichen Gattin bezw. Tochter und Schwester, der Frau Eise Wolf geb. Suppanz welche Mittwoch, den 10. Juni 1931 im Alter Ton 31 Jahren ganz unerwartet verschieden ist. Die irdische Hülle der geliebten Verstorbenen wird in Arosa provisorisch am dortigen Friedhof bestattet und später im Familiengrabe in Marenberg zur letzten Ruhe beigesetzt. Graz—Maribor, im Juni 1931. Thea Suppanz, Mutter Otto Suppanz, Bruder Separate Parte werden nicht ausgegeben. — Um stilles Beileid wird gebeten. ftunUtaKr, &eTasJ0fixx nat> CcbriftlHbt: ffomi Schaun in Sclic. — Druck uni — 3§r feit Druckern vaa-vvorthch: Auido »chidto i» .«sifjcr i» tclje.