Philharmonische Gesellschaft i a in Eaibacb. e-............. A v\ ScbilUr-^eicr 9. fOai 1905* Preis 40 geller. fr ---------------------------------- Dienstag den p. (ßai 1905 außerordentliches Ikonzert als Gedenkfeier der hundertsten ÜJiederkebr von friedricb Schillers Codestag, Beginn des Konzertes um halb $ Ubr, Ende um halb 10 Ubr abends. Dirigent: Musikdirektor "Josef Zöbrer. fllitwirhende: frau ißartha Stlinternitj, Opernsängerin aus 6raj; fräulcin Gisela Seehofer, Opernsängerin aus öQien; I)err Jenn Hadolowitscb, Opernsänger aus Klien, und ßerr F)ermann Jessen, Opernsänger aus 6raj; Deklamation F)crr Professor Dr. Karl 30edan; der Damen- und flßänner-cbor der philharmonischen Gesellschaft sowie Mitglieder der Sängerrunde des Eaibacher deutschen Curnvereines. Das Ordiester besteht aus Mitgliedern, Cebrern und Schülern der pbilbarmon. Gesellschaft, ferner aus fllusihern der Kapelle des k. u. k. Jnfanterieregimentes König der Belgier Dr. 27 und auswärtigen Jnstrumentalkräften. OOOO PR06Rflmm4 C. v. Beethoven: £eonoren-Ouvertüre Dr. 3. festsprueb, verfasst von August Püringer, gesprochen vom Fierrn Professor Dr. Karl Wedan. Heunte Symphonie von Beethoven mit Schlusschor über Schillers Ode „Hn die freude“, für grosses Orchester, vier Solostimmen und gemischten Chor. Die 6esangsoli: Das oben angeführte Quartett. I. Hltegro ma non troppo, un poco maestoso; II. fßolto vivace; III. Hdagio molto e cantabile (Jnstrumentalsätje); IV. Rejitativ, Soli und Chor. Kartenverkauf in der ntusikalienhandlung des Herrn Otto Fischer, Kongre&plaf) (Conhalle), wo auch Huskünfte bereitwilligst erteil! werden, und am Konzerfabende an der Kasse. Preise der piätje: Cerclesit;e I. bis einschliesslich III. Reibe ju 6 Kronen; Parterresitje IV. bis einschliesslich X. Reibe ?u 4 Kronen; XI. bis einschliesslich XVIII. Reibe ju 2 Kronen; Galeriesitje 1. Reibe ju 4 Kronen, II. Reibe ju 2 Kronen; Stcbplätje ju 1 Krone; Schülerkarten ju 60 geller. Die Generalprobe findet am 8. fflai um halb 8 Uhr abends gegen eine Eintriflsgebühr von 1 Krone statt. Zutritt haben nur jene, welche sich mit einer für das Konzert gelösten Karte ausweisen. 2>ic ®amen werden höflichst gebeten, die Ibiite im ftonzertsaale abzulesen. Der Saal wird um 7 Ubr abends geöffnet. Feftfpruch. ie aus dem Becken, das des Priefters Rand am flltar (cbwingt zu heiliger Umwölkung, — er(t nur die Kohlen, Stück an Stück erglühend, nach aufwärts (enden heifye Zitterlüfte, gewärtig des bal(ami(chen Gewürzes, das (ie, die (on(t nur wärmen oder treiben, nun düften macht, wie IHärchennächte düften, — (o zittert diefes Saales fe(tlid) Atmen mir Bangem zu: „UJirf das Gewürz, „das kö|tlich(te, das wir verlangen dürfen, „mit vollem Schwung auf unjere glüh’nden fierzen, „mach’ unf’re Gluten düften, die Begeist’rung „in unfren Pulten, — mach’ (ie frei, — entlade „der Seelen füfje Spannung uns! — „0 [prich „den teuren edlen Hamen endlich aus, „ruf über uns ihn hin den Hamen: „Schiller!" — „Und wie ein fierold zu Beginn des Seftes „hin auf den fiügel tritt und vor der IHenge „das Banner raufchend aufrollt, dafc es leuchtet „mit den (ymbol(chen 5arben weit ins Cand, „So zeig auch du und deut’ uns das Symbol!“ „Du aber deut’ und künde das Symbol!“---------------------- 0 welch ein Amt! 5a(t Unausfprecbliches zu fprechen. Ich erfebnt’s und bin beklommen. Ich habe mich verme((en: IHein Gedanke hat nur Caubenflug und brauchte Jldlerflügel, des Geist’s Pfing(tfeuer brauchte meine Zunge und meine Worte müßten von dem Grunde des tiefen laut’ren Sprachborns {chöpfen, von Tiefen, wo das ÜJaffer Sarbe wird, ganz dunkel und doch goldentönig, — lHei(ter, — wohin nur deine Eimer reichen. — Heb! — wohl (ind wir alle einem Dafeinsquell entf!o((en, dem Seuerquell, dem Strablenborn der Gottheit, um den [ich alles drebt, — der um (icb alles drebt. üon (Jätern urber {ebnend fortgegeben, von ITliittern urber (ebnend zugeboren i(t in uns allen ja ein (cbwäcb’rer Jlbfcbein — der ew’gen Scböpfungskraft, die notvoll feurig in Glutenftrömen zeugend felbjt ficb zeugt. Docb während Junken wir blofc in dem Bu(en, Sprübperlen des erhabnen Urquells bergen, beklomm’ne Junken unter Jllltagsafcbe, — vielleicht auch Seuerbrände jenes fierdes in unfren Seelen (puren, die dämonifcb als Ceidenjchaften un(er mark verkohlen, als Zorn und ÜJahn verheerend auswärts lecken, als Jurien des Krieges, — der Empörung die halbe (Delt in Brand zu letzen fähig durch eines einz’gen Kopfes glüb’nden Zunder, und wir (o glimmen oder brennen, — — €r doch leuchtete! In ihm, in Schiller {trabltc bell das Cicbt, Das Urlicbt telbft in fleckenlofer Reine, Als laut’re (Härme und als Kraft der Ciebe. (Dir (ebnen und er — {ah! — UJir fliehen von Stund zu Stunde unbewußt, warum? — ßepeitfebt von einem Antrieb, den zu ahnen wir kaum, gefchweige denn zu fa((en wagen. — — 6r aber bat ihn früh geahnt und irrend er(t, — er(cbüttert dann, — ihn endlich tief erfa((end geblickt; — und wo wir fliehen, flog er kühn dem Sonnenblicke frei entgegen auf mächt’gem Pbönixfitticb gottgetragen dem Eand entgegen, wo das Eicht ertönet, wo aller Zwie(palt (el’ge Ginfalt wird, und das wir Sonnenkinder alle {neben, zur Paradie(esbeimat unj’rer Seele, — verloren und, — von ibm nun neu gefunden, von ihm, — der raftlos (trebend überwand. Das aber i(t’s, was uns fo tief beglückt, (ein Bild in uns (tets fri[cb bekränzen beifjt: £r war ein „Überwinder“ und (o ward er uns ein Bürge de(feti, — was wir erlebnen (elb(t aus unl’rer Kraft allein nicht könnten — obne (ein (iegbaft leuchtend Hörbild! Was uns drängt, bedrängt’ den Jüngling Schiller minder nicht. Uerbeerend und verzehrend brannt’ das Seuer der Ceiden(cbaften einft in (einem Bu(en auch. — Sein Blick, (o göttlich klar und ernft gefammelt, hat auch einft ruhelos geltreift in trunkenem Begehren nach Genufj, — wie uns; die Stirne umwölkt — ge(enkt, wie Pilgerftirnen alle, die am erhofften ÜJegesziel verzweifeln .... So war er unfer! Und wenn er dann in alle Glorien tauchte, der reif Geword’ne, über alles 6rdgemeine (ich frei erheben konnte, jenen Brand in (einer Bru(t zum keufeben Eichte zähmte — i(t dies für uns, für Schillers Uolk denn nicht befeligende Biirg(cbaft (icb’rer fjoffnung? nicht (üfjefte Gewähr? — „Die Gottheit i(t uns! „Das lüunder der Grlö(ung kann ge(cheben, „im deutfehen Geift der Cäut’rung kann’s gefebeben!“ Das wi((en wir durch ihn. — 6s brauchte nur der (Dunfcb nacb Reinheit in ihm UJille werden, (o war’s getan; zerriffen fiel die 5e((el, die tier und rDenfcb mit gleichem Banne zwingt, der Genius Cuzifers verklärte (ich mit Gins in Sankt michel, den herrlich Strahlenden, den Paradiefeshüter mit dem 5lammen(chwert. Und wo er hingriff, quoll Grbab’nes, fieil’ges als Ebenbild der Gottheit (ich zu formen. — (Das du ein(t war(t und was du bi(t, erhabner Überwinder, fieiland, 5iibrer ins Reich des Cicbt’s, — ein Gleichnis mag es (piegeln: „Der Salter i(t mir deines Genius’ Bild!“ Dafj diefer Raupe war, wer möcht’s erkennen? — Die (eidenen Ge(pin(te des Gehirns, Pbilofopbie, die du zu Zeiten um dich webteft, — ungestört die Cäut’rung deines (Uefens zu vollziehen, — (ie la[(en ahnen kaum dein irdi(ch Ginft; — dann aber flog[t du (elig über allen Staub, der nur als bunte Pracht noch (ebimmert der Schwingen, die dich wiegend tragen, — am Cau der blauen Blume dich berau(cbend, um, überfrob des Wunders deiner Handlung, ins klare Reich des Äthers zu ver(cbweben. Dicht bi(t du un(er fo mehr! Dur der Prahler darf heute (o zu rufen {ich erdreiften. Dein, TDeifter, du! — JIus deinen reinen Rohen da jauchzet (eligere Botfchaft uns entgegen: „Seid mein, ihr Sonnenkinder! Werdet mein!“ — So tönt’s herab — „Im Gei(t der Cäut’rung folgt mir nacb I „fiier i(t die ßeimat! — Offen (tebn die Core!“ — Berlin, flpril 1905. Zur Scbillcrfeicr der Pbilbarmon. ßesellscbaft in Caibacb, 9. fflai 1905, gewidmet von „ _ , August Purmger. —■ Schiufrchor über Schillers Ode «fln die Freudei». Rcjitativ. 0 5rcundc, nicht die(e Cone! Sondern lafjt uns angenehmere jRnftimmen und freudenvollere! Soli und Chor. 5reude, Icböner Götterfunken, Cocbter aus 6ly(ium, UJir betreten feuertrunken, fiimmlifcbe, dein Heiligtum. Deine Zauber binden wieder, Was die lllode (treng geteilt; Alle ITlenfcben werden Brüder, ll)o dein fanfter Sliigel weilt. Wem der grofje UJurf gelungen, Eines Jreundes Jreutid zu (ein, UJer ein boldes (JCJeib errungen, lüi(cbe feinen Uubel ein! 3a, wer aueb nur eine Seele Sein nennt auf dem Erdenrund! Und wer’s nie gekonnt, der (teble Weinend (ich aus diefetn Bund. 5reude trinken alle UJefen flu den Brii(ten der Datur, Alle Guten, alle Bö(en Jolgen ibrer Rofenfpur. Kü((e gab (ie uns und Reben, einen freund, geprüft im Cod; Ololluft ward dem Wurm gegeben, Und der Cherub (teht vor ßott. Vi J) (( Cenor-Solo mit Chor. Srob, wie (eine Sonnen fliegen Durd) des Rimmels präcbt’gen Plan, Caufet, Brüder, eure Bahn, Sreudig wie ein Fjeld zum Siegen! Cbor. Jreude, (cböner Götterfunken, Cocbter aus 6Iy(ium, Cüir betreten feuertrunken, fiimmlifcbe, dein Reiligtum. Deine Zauber binden wieder, Was die Hlode (treng geteilt; Alle rnenfcben werden Brüder, UJo dein (anfter Slügel weilt. Soli und Cbor. Seid um(cblungen, millionen! Diefen Kuft der ganzen Welt! Brüder — überm Sternenzelt tHuf} ein lieber Uater wobnen! Ibr (türzt nieder, millionen? Jlbneft du den Schöpfer, UJelt? Sucb’ ibn überm Sternenzelt! Über Sternen muf} er wobnen. Schillers Beziehungen zur lttusik. Don Dr. fritz Zangger. Eeben atme die bildende Kunlt, ßeift fordr’ ich vom Dichter; Aber die Seele tpricht nur Poiybymnia aus. (Sdjiller, Conkunlt.) ^/^gf|cbillers treuefter Jugendfreund Andreas Streicher erzählt uns K9I in (einem leider fa(t vergeffenen Büchlein „Schillers Flucht“ aus der Zeit der „Kabale und Ciebe“: „Schon in Stuttgart lief? fich wabrnebmen, dafj Schiller durch das Anbören trauriger oder lebhafter IThtfik aufjer (ich (elb(t verfetzt wurde und daij es nichts weniger als viele Kunft erforderte, durch paffendes Spiel auf deni Klavier alle Affekte in ihm aufzureizen. Hun mit einer Arbeit be--febäftigt, welche das Gefühl auf die febmerzbaftette Art er(chüttern follte, konnte ihm nichts erwiin[chter fein, als in feiner UJobnung das lllittcl zu befitzen, das feine Begeiferung unterhalten oder das Zuftrömen von Gedanken erleichtern könne. Er machte daher meiftens febon bei dem ffiittagstifche die Jrage an mich: ,UJerden Sie nicht beute Abend wieder Klavier fpielen?' — ülenn nun die Dämmerung eintrat, wurde lein ÖJunfd) erfüllt, währenddem er im Zimmer, das oft blofy durch mondenlicbt beleuchtet war, mehrere Stunden auf und ab ging und nicht feiten in unvemebmlicbe begeifterte Caute ausbracb.“ So ergreift denn IThtfik die Seele des herrlichen Jünglings aufs tiefjte. 3a er 9erät durch das Spiel des freundes in eine wahrhaft diouyfifche (mufikali(che) Gemütsftimmung, Craumbilder und Gedanken fteigen daraus empor und formen fich zum Drama. Doch wir bedürfen gar nicht der Mitteilung Streichers, um über die Eigenart des diebterifeben Vorganges in Schiller Klarheit zu gewinnen. Er [felbft leuchtet uns mit feinem berühmten UJort an Goethe aus der tllallenfteinzeit: „Die Empfindung ift bei mir anfangs ohne klaren und beftimmten Gegenftand, diefer bildet fich erft fpäter, eine gewiffe mufikalifche 6emüfsftimmung geht hervor und auf diele folgt bei mir erft die poetifche 3dee.“ (Brief an Goethe vom 1$. Tttärz 1796.) So führt uns der Dichter felbft mit einem Ruck bis auf den Grund feiner Beziehungen zur IThtfik. — — fr ^ Unfer Gegenftand zwingt uns, einen Augenblick bei der griechischen Cragödie zu verweilen. 6s {tebt läng(t fett, daß die griechische Cragödie aus den Gbören und tanzen des Dionyfosfe(tes hervor-gegangen i(t. So i(t denn aucb die griecbifcbe Cragödie, getreu ihrem im eigentlichen Sinne mu(ikali(cben Urfprunge, gerade in ibren erbabenften Grlcbeinungen, den Dramen des Ä{cbylos und Sophokles, ohne das im Chore verkörperte Element der tTlufik ganz undenkbar. „Das griecbi(cbe Cbeater war Gefang, dazu war alles eingerichtet, und wer dies nicht vernommen bat, der bat vom griecbi-fcben Cbeater nichts gehört.“ (Rerder, Dachle(e zur Adraftea I.) Die lT5u(ik (Chor) war es, welche vermöge der ihr eigenen idealifierenden UJunderkraft das griecbifcbe Drama in jene erhabene poetifcbe Sphäre emportrug, in der die Uorgänge auf der Biibne nicht mehr als Spiegel der platten Alltagswirklicbkeit, sondern als Abbild der Wahrheit* erfcheinen. Und indem ficb dem griecbifcben Zufcbauer die UJabrbeit in er(cbütternder Geftalt zeigte, wurde er (elbft ein freier, edler nienfcb. ... Der Hiedergang des alten fiellas lief} auch def(en edelfte Schöpfung, die aus dem ©eilte der ITIuIik geborene Cragödie, verkümmern. Am bewölkten Hacbthimmel der nacbbellenifcben Zeiten blitzte mancher troftvolle Stern auf: großartige Kundgebungen künftlerifchen Sinnens, die die Jahrhunderte hinab glänzen werden bis ans 6nde aller Cage. Aber das Kun(twerk der [Kunftwerke, welches da i[t die Cragödie im Geilt der Griechen, [cbien für ewig verloren und nie wieder in neuer ßeftalt Ceben erhalten zu (ollen. 6s war, als (ollte die n)en(chheit nie mehr wieder den einfamen Alpengipfel erklimmen, auf dem der Götterbau des tragifcben Hunftwerkes der Griechen geftanden. Da ge(cbab das ÜJunderbare durch die Kraft des deutfchen 0ei(tes. Aus langem, qualvollem Schlafe (tand diefer Geift mit einem mal auf und begann (eit der Hlitte des 1$. Jahrhunderts aus erbabenften männern zu reden. 6s i[t und bleibt ein unergründlich hehres Geheimnis, daß zu gleicher Zeit göttliche Dichter in Worten und in üönen aus dem Schöße deutfcber Hlütter geboren wurden. €s waren Geifter von genialer 6in{eitigkeit und es * Uergl. Reinrid) von Stein: „Beiträge zur flltbetik der deutfeben Klaffiker“, und Schillers üorrede zur „Braut von TOetfina“. v- .. . - 4 lag lief in ihrem UJefen begründet, daß fie den Jlufftieg zu jener bebren JTlpeiiböbe: der deutfeben Cragödie im Seifte der ßellenen, von verfebiedenen Seiten unternahmen. UJoblgemerkt, im Seifte der Griechen! Hiebt alfo auf eine (klavifebe Hacbabmung der griecbi= (eben Cragödie kam es unteren Großen an, {ondern auf die Schaffung eines dramatifeben Kunftwerkes, das, gegründet auf die ewig gültigen Prinzipien der grieebifeben Cragödie, jene überragende kulturelle Bedeutung für uns Deutfche hätte, wie die antike Cragödie im lieben der Griechen. Den UJeg zu bezeichnen, auf dem die ITkifter der töne jenem Ziele zujtreben, ift nicht Sache diefer Bejprecbung, jo dringend hiezu gerade die neunte Symphonie als die letzte mujikalijebe Etappe auf diejem UJege auffordert. Wohl aber läßt unfere Aufgabe es ganz unerläßlich erfebeinen, die bieber gehörigen Kundgebungen unjerer großen Wortdicbter eingehender zu betrachten. Denn durch ein (olcbes (Jerfabren werden wir zu den wiebtigften Auffcbltiffen über die Stellung der klaffifeben Wortdichter, por allem Schillers, zur iriufik und ihrer Bedeutung für die Cragödie gelangen. So wollen wir denn gleich die gemeinfame Erkenntnis aller großen UJortkünftler feftftellen, daß die neue Schöpfung jenes einen böcbften dramatifeben Kunftwerkes nur auf dem Wege einer organifchen Verfchmelzung pon Wort und Con por fich gehen könne. Daß viele unferer gewöhnlich einfeitig literarifcb gebildeten deutfeben Gelehrten von diefer Erkenntnis unferer Großen nichts wiffeti oder nichts wiffen wollen, ändert nichts an ihrem (der Er* kenntnis) wirklichen Beftande und der Wahrheit ihres Inhaltes. Am berrlichften vielleicht ift die tbeoretifebe Erkenntnis der Sorderungen des zu ergebenden tragifeben Kunftwerkes Herdern aufgegangen. Auf die 5rage jedoch, welcher unferer klaffifeben Dichter dem erkannten Ideale in lebendigen Kunftwerken am näcbften gekommen ift, kann es nur eine Antwort geben: Schiller. In feinem Briefe an ITlatbilde UJefendonk vom 2. ITlärz 1$59 fagt Wagner von den Wortdicbtern der großen klaffifeben Zeit: „Eines fehlt diefen allen: Die Illufik! Aber fie batten fie eben im Bedürfnis, in der Ahnung.“ Die Suche nach Beweifen für die Wahrheit des Wagnerfcben Satzes führt zu den wertvollften Sunden. Da ftoßen wir zunäcbft auf das berühmte UJort lieffings: „Die Ratur febeint die Poefie und Hlufik nicht fowobl zur Uerbindung, als vielmehr zu einer und ebenderlelben Kunh beftimmt zu haben. Gs bat aueb wirklich eine Zeit gegeben, wo (ie beide zufammen nur Gine Kun(t ausmaebten. ÜJenn man jetzt nod) daran denkt, maebt man die eine Kunft nur zu einer f)ilfskun(t der ändern und weif} niebts mehr von einer gemeinfcbaftlicben UJirkung, welche beide zu gleichen Ceilen bervorbringen.“ (Sragmente zu Caokoon IX.) Beredteren Ausdruck hat Berder der gemeinfamen Sebn(ucbt zu geben gewußt: „Gin Grieche, der in un(er ürauerfpiel träte, an die mufikalifcbe Stimmung des (einigen gewöhnt, miifjte ein trauriges Spiel in ihm finden. ÜJie wortreiebftumm würde er (agen, wie dumpf und tonlos! Bin ich in ein ge{d)mücktes Grab getreten? Ihr lebreit und (eufzet und poltert! Bewegt die Arme, (trengt die Gejicbtszüge an, raifonniert, deklamiert! UJird denn eure Stimme und Gmpfindung nie Ge{ang, vermiet ihr nie die Stärke diefes dämonilcben Jfus= druckes? Caden euch eure Silbenmafje, ladet euer Jambus euch nie dann ein zu Akzenten der wahren ßöfferfpradie?“ (Früchte aus den fogenannten Goldenen Zeiten des 1$. Jahrhunderts, II. Das Drama.) Und wieder ßerder i(t es, der mit dem Blicke des Sehers einen TOann ahnt, der „die ganze Bude des zer(cbnittenen Opern--klingsklangs umwirft und ein Odeum aufrichtet, ein zulammen* hängendes lyrildies 6ebäude, in welchem Poelie, Illulik, Hktion und Dekoration Gins lind,“ und fierder endlich bat den flus(prud) getan: „Bei einer uns entzückenden Stellung wüschen wir, daf} (ie ton würde. ULIenn auf dem (prechenden Cheater edle und (anfte Gmpfindungen zur größten, d. i. einfacb(ten Röhe (teigen, heben (ie (ich entweder (elb(t zum ton oder wir vermi((en und entbehren (cbmerzhaft die analogen töne, mit denen (ie unferem Gefühle nach die Datur (elb(t verknüpfte. . . . lTlu(ik mit Sprache in Uerbindung gebracht und dann von Gebärden unter(tützt, öffnet ein neues Jeld der Dicbtkun(t.“ Und Goethe (agt am 22. TTlärz 1S25 zu Gckermann: „Poe(ie, IDalerei, Ge(ang, fHuJik und Schau(pielkun(t, wenn alle die(e Künfte und Reize von 3u9«id und Schönheit an einem einzigen flbend, und zwar auf bedeutender Stufe, zu(ammen--wirken, (o gibt es ein Feh, dafj mit keinem ändern zu pergleichen.“ Um der neunten Symphonie willen muij noch auf ein anderes Goetbe= ttJort bingewie(en werden: „Poe(ie und mu(ik bedingen (ich wecb(elwei(e und befreien (ich (odann wecb(el(eitig.“ Um der neunten Symphonie willen: Denn nirgendwo wird die UJabrbeit die(es TTlortes (o gewaltig demon(triert, als in diefer erbabenjten Schöpfung Beethovens. Schiller fpriebt feierlich den Satz aus: „Die ülulik in ihrer höchften Veredlung muft ßelfalf werden.“ UJir haben ihn ferner (cbildern hören, wie (eine „poetifeben Ideen aus einer mufikalifchen Gemiitsftimmung“ hervorgingen. Und klar erkennt er: „Das Drama neigt zur mufik!“ Den tief(ten Blick in das Ule(en der Sache aber tut Schiller in (einem Briefe an Goethe vom 29. Dezember 1797: „Um von einem Kun(twerke alles auszufcbliefjen, was (einer Gattung fremd i(t, muij man notwendig alles darin eintchliefjen können, was die Gattung berührt. Und eben darin fehlt es jetzt (dem tragi(chen Dichter)...............Das Empfindungs- vermögen des Zufcbauers und Rörcrs mufj einmal ausgefüllt und in allen Punkten (einer Perypherie berührt werden; der Durch-me((er die(es Uermögens i(t das lDaf} für den Poeten, .... ich batte immer ein gewi((es Vertrauen zur Oper, dafj aus ihr, wie aus den Chören des alten Bacchusfeftes, das ürauerfpiel in einer edleren ßeftalt lieh loswickeln lollte.“ Bei Schiller aber (eben wir nicht nur die 5ülle der Erkenntnis und die Sebn(ucht nach dem Ideal, (ondern (einem Genius entblühen uniterbliche Kunltwerke als eben(oviele „Eroberungen auf dem Gebiete des ungekannten (aber nicht unerkannten) Ideales.“ (Richard UJagner.) So werden wir denn, wie wir am Beginne un(erer Betrachtung auf die angeborene Illufikalität un(eres Dichters und in einem ferneren Ceile unferer Ausführungen auf (ein älthetifches Urteil über die Bedeutung der IDufik (ür das deut(cbe Drama hinwie(eit, nunmehr ver(ucben, an den letzten und erbabenjten üragödien Schillers dasjenige berauszufinden, was (ie in Ulagners Urteil als „Eroberungen auf dem Gebiete des ungekannten ideales“ er(cbeinen Ia((en. In der „Jungfrau“ i(t die fieldin ein UJunder. Die „Sphäre des UJunderbaren“ aber i(t nach Schillers eigenem Jfns(prucbe die ITlufik. UJir ahnen den tiefen inneren Zufammenbang gerade die(er Cragödie mit der IDufik* und begreifen, dafj ein mupkalifebes Genie wie Ulagner bei Eefung die(es Dramas in eine (ich bis zur Bildung mu(ikali(cher IDotive (teigernde Stimmung geriet, („leb las geftern die .Jungfrau“ und war (o mufikali(d) ge(timnit, dafj ich uamentlid) das Still(chweigen ]ohannas, als (ie öffentlich angeklagt wird, * hier fei aud) erwähnt, dafi die „Jungfrau“ unter dem unmittelbaren Eindruck eines Werkes von Gluck entworfen wurde. vortrefflich mit ITlufik ausfüllen konnte: ihre Schuld, — die wunder--bare.“ Briefe an lttathilde Wefendonk, S. 193.) Schiller war [ich der ITTufikalität (einer Cragödie wohl bewußt und fühlte deutlich, daf$ allein der die gebeimften Uorgänge in der Seele der fieldin zum Ausdrucke bringende Uon imstande (ein würde, uns das ÜJunder der .Jungfrau“ als ein durchaus natürliches (was es (ein (ollte) er(cheinen zu la(fen. Der Dichter zieht auch an einzelnen bedeutenden Stellen des Dramas ITlufik in melodramifcber Weife heran. Allein der Rerrliche war kein lT)ei(ter der Cöne, und (o mufjte denn die .Jungfrau“ im ganzen doch blofjes Wort bleiben. Um aber das Illyrakulöfe in Johanna uns vor Jlugen zu führen und hiedurch jene poetijcbe Sphäre zu (chaffen, die Schiller als ein Erfordernis der idealen Cragödie* erkannt hatte (und die bei den Griechen durch das mu(ikali(che Element des Chores erzeugt worden war), (chritt Schiller kühn zur Einführung des eigentlichen Wunders (gewiffermafjen als Surrogat der (chmerzlich entbehrten ITlufik) in fein Drama. So fehen wir denn in der .Jungfrau" eine ganze Kette von wirklichen Wundern. Darin liegt freilich eine Unvollkommenheit diefer herrlichen Schöpfung. Und wir verfündigen uns nicht an Schiller, wenn wir annehmen, dafj der Dichter fich auch die ,Jung--frau“ (gleich der „Braut von ITleffina“) von der wirklichen auf eine mögliche Bühne verfetzt dachte, auf der uns mufik das UJunder der Johanna d'flrc in zauberhaften Klängen fymbolifierte und das Bild der ßeldin zu einem vollendet wahren und natürlichen geftaltete. „Die IThifik in ihrer edelften Jorm“ wäre dann Seltalt geworden. Der Ewigkeitswert der .Jungfrau“ aber kann durch keine Unvoll--kommenbeit berührt werden und aus tief begeiftertem fierzen rufen wir gerade diefem UJerke das UJort feines Schöpfers zu: „Dich fcbuf das Berz, du wirft unfterblicb leben.“ Im „Cell“ fügt Schiller zum erftenmal erhabene natur» errcheinungen (alfo ein im weiteften Sinne des Wortes mufikalifches Element) in den Organismus der Cragödie ein.** Gerade diele Erhöhung der natur zu einem organifchen Beftandteile des dramatifcben Bühnenvorganges aber macht den * üJir verweilen hier nachdrücklich auf die als Uorrede zur „Braut“ er-tcbienene (cbön[te äftbetifcbe Schrift Schillers „Über den Gebrauch des ßborcs in der Cragödie“. ** Uergl. hiezu die gciflvollen lebönen Ausführungen in ßeinrich oon Steins „jfl[tbetik der deutlchen Klalliker, Goethe- und Schiller-Band“. „Cell“ zu einer „Eroberung auf dem Gebiete des ungekannfen Ideals“ und verleibt ibm die fef(elnd(ten Beziehungen zu dem Drama Bayreuths, in dein lieb die Vorgänge der äußeren Ilafur als eine wichfigffe, des öftern (elb(t den Gang der dramatičen Handlung beftinimende Größe darftellen. UJenn wir die Bedeutung des Scbiller(cben Kunltwerkes als letzter und großartigfter Etappe in der Entwicklung des Dramas zur UJorttontragödie reebt würdigen wollen, muß es uns auffallen, daß Schiller, um grofje dramatifebe momente eindrucksvoller zu geftalten, im „Cell“ noeb öfter als in der .Jungfrau“ den Eintritt der ITluFik vorfebreibt.* Gleich zu Beginn des er(ten Aufzuges ertönen Lieder und baueben Seele in das Bild vollendeter Lieblichkeit und Scbönbeit, das (ich vor unterem entzückten Auge auftut. . . . Getiers Ermordung wird von der lu(tigen fioebzeitsmufik begleitet, wodurch die drama= tifebe ÜJirkung des grauenvollen Greigniffes eine großartige Steigerung erfährt. Und wir (ind vollends erfebüttert, wenn — nachdem wir (oeben noch den heiteren fiocbzeitsländler vernommen — der dumpfe Crauergefang der tebwarzen Brüder an un(er Ohr tönt. Cief bewegt fühlen wir: ]a, „(cbnell tritt der Cod den ITlenfcben an“. . . . üor allem aber tollte nach der Intention Schillers der bocbberrlicben Rütliizene durch tTlufik ein überwältigender Ausklang gefiebert werden. Sowie der Schwur der Eidgenoften verhallt i(t und die Simen im Srübrot aufleucbten, (etzt das Orcbelter „mit einem prachtvollen Schwünge“ ein und gejtaltet das (ymboli(che Schau--tpicl des Sonnenaufganges zu einer hinreißenden Kundgebung der Ratur. Unfere üblichen Cellauffiibrungen freilich Iaf(en alle dieje genialen Gingebungen des Dichters Eingebungen bleiben. Keine mu(ik, kein Sonnenaufgang. Kaum daß die Bühne etwas erhellt wird. So betrügt man uns um den erbabenften Augenblick des Dramas. Es wäre eine innigjt zu begrüßende Wirkung der Scbillerfeier, wenn alle Deutfcben von Kultur (ich zu(ammen|chlönen, um dem deutfeben Uolke durch vollendete fCStliCbC Aufführungen der Scbiller(cben Cragödien, vor allem des „Cell“, zu zeigen, welch kö(tlicbes Erbe es da für uns noch zu erwerben gilt. Solche Aufführungen er(t würden uns and) die tiefen und innigen Beziehungen zwifeben der Schillerten * Eine Cellmulik für Aufführungen des Scbillerfcben Dramas bat Karl Reinecke gcfcbricbcn; Beethoven bat den ßefang der lllöncbe „Schnell tritt der Cod den menfeben an“ vertont. Cragödie und dem deut(cben lTlufikdrama in herrlicher Plaftik vor die Sinne rücken. Aber bei unterem heutigen unfäglicb verlotterten Kunftbetriebe kann das deut[cbe Uolk (einen Schiller gar nicht kennen lernen. UJie (ollte ihm er(t eine Ahnung jener Beziehungen aufdämmern? ln der „Braut uon ITlelfina“ (oll die ideale poetifche Sphäre des Dramas durch die Einführung des Chores berge(tellt werden. „In der neuen Cragödie wird der Chor zu einem Kun(torgan — er hilft die Poe(ie heruorbringen.“ (Schiller „über den Gebrauch des Chors in der Cragödie“.) Das „lyrifebe Prachtgewand“ des Chors, mit dem Schiller den Stoff des Dramas umgibt, aber i(t nichts anderes als ülufik. Schiller rang mit dem Jlufwande (einer ganzen poetifchen Rie(enkraft das Unerhörte: die Schöpfung der idealen mufik-vermäblten Cragödie, durch das blofje Wort Ereignis werden zu la((en. Schmerzlich bewegt mufjte er endlich erkennen, dafy das mu(ikali(che UJort für (ich allein niemals die eigentliche lT)u(ik als Erfordernis der idealen Cragödie werde entbehrlich machen können und dafj daher (einem UJerke, welches eben dicfcs Unmögliche durch eine noch nie dagewefene lT)u(ikali(ierung des UJortes an(trebt, notwendig der Charakter des Uer(ucbes anbaften mü((e. „Das tragi(cbe Dicbterwerk wird er(t durd) die theatrali(che Uorftellung zu einem Ganzen; nur die Worte gibt der Dichter, ITlufik (und Canz) muffen hinzukommen, fie zu beleben. Solange alfo dem Chore die(e (innlich mächtige Begleitung fehlt, (olange wird er in der Ökonomie des Crauerfpieles als ein fluftending, als ein fremdartiger Körper und als ein Aufenthalt er(cbeinen, der nur den Gang der Handlung unterbricht, der die Cäufcbung (tört, der den Zu(cbauer erkältet. Um dem Chor fein Recht anzutun, mufj man fich alfo von der wirklichen Bühne auf eine mögliche perfetzen.“ („Über den Gebrauch des Chors in der Cragödie.“) Seither i(t die mögliche Bühne Ge(cbebnis geworden: (ie beifyt Bayreuth. Das in den my(ti(chen Abgrund ver(enkte, wundervoll beruhigte Rie(enorche(ter trägt das Drama mühelos in die idealftc poeti(cbe Sphäre und i(t (o der deutfehen Cragödie das, was der griechifchen ihr Chor war. Die „Braut“ aber i(t jenes Kun(twerk, welches vor allen Wort--dramen der kla((i(chen Zeit dem Worttondrama bis zur Handreichung (ich nähert, nie hat das Wort heroifcher gerungen, fflufik zu werden. Sueben wir aber nacb einem mufikalifchen ßegenftück der „Braut“, (o fällt unfer Blick auf jenes erhabene Werk, deffen ewige Klänge heute zur Schillerfeier ertönen. Denn noeb er--greifender als in der „Braut“ das UJort nacb dem ton, bören wir im letzten Satze der neunten Symphonie den Uon nach dem Worte ringen. Die abfolute IDutik bat nacb einer großartigen 6nt--wicklung zum UJorte bin in diejem ÜJerke Beethovens ibren Ausdruck (o furchtbar ange(pannt, daß wir das Orcbefter geradezu reden zu bören wäbnen. Unter ungeheueren UJeben gebiert endlich der an der äußerjten Grenze (einer Jlusdrucksfäbigkeit angelangte üon das Wort. Con und Wort haben einander aus furchtbaren Feffeln befreit und brechen uereint in einen welferrchütternden 3ubeirchrei aus. So find wir auf dem UJege einer urnotwendigen Entwicklung mit Schillers „Braut von mejjina“ und Beethovens neunter Symphonie auf der ßötterhöhe angekommen, auf der der Bund zwilchen Symphonie und Wortdrama gefchloffen werden follte: durch die Kraft eines Genies, das den elementaren Drang des Wortes zum Con und des tones zum UJort nicht nur fühlte, (ondern auch das Können batte, diejen Drang durch die Uereinigung beider aufzubeben. Bedenken wir aber, daß jenes aus der neunten Symphonie geborene UJort nur der Dithyrambus einer Beethoven im tiefjteti verwandten mujikalijcben Seele {ein konnte, dann werden wir nicht zaudern, gerade in der Einfügung pon Schillers „üied an die Freude“ in die neunte das überwältigendfte Zeugnis für die mufikalität unteres teuren Dichters zu erblicken. So i(t denn die Aufführung der Beethovenjchen neunten die großartigjte, aber auch beziehungspollfte Scbillerfeier, die wir begeben können. ■ LJUBLJANA Bucbdruckerei lg. v. Kleinmayr $ Ycd. Bamberg, Caibad) 1360.