Mtllllg. Nr. 244. Prä n!i üierat io iispre! s: Im Comptoir gan^. ft. il, b,,l^j. ft. 5.5». ffiir dic ZustellUüss niss Hau« halbi. 5» lr. ^tit dcv Post nan,:, fl. 15, halbj. ft. 7.5a. Freitag, 23. October 3nfert< onögcbühr blS ia Mlcn: imal «0 ti., ^m. 80tr., 3m. 1 ft.; sonst Pr.Zeile Im. kll., «m.«tr., »m.io lr. u.s. w. I!,I«tion«ftempcI jct>eew.3<»ll. 1868. Aültlichcr Theil. Sc. k. l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 15i. October d. I. den Negie-rnngssccretär Anton N o h r v. N ohran zum SectionS-rathe im k. k. Ministerium für Landrsvcrthcidigung und öffcutlichc Sicherheit zu ernennen geruht. Taaffe ><>. p, Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. October d. I. dem Finanzsecrelär bei der Stencradministralion zu Gra; Anton F ischc r in Anerlennnng seiner vicljährigcn eifrigen und ersprießlichen Dienstleistung taxfrei den Titel eines Finanzrathes allcrgnädigst zu verleihen geruht. Se. k. k. Apostolische Äiajcstät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. October d. I. den ften-sionirlcn Poslanttsbricfträger Anton Bittcnz in Lai-bach ili Auerkcnnnng seiner vieljährigcn, treuen uud eifrigen Dienstleistung das silberne Verdicnstkrcnz allcrgnä< digst zu vcrlcihci, geruht. Der Justizminister hat die angcsuchte Uebcrsctzung der Bc^rkSgerichtSadjnnctcn: Johann Wyplcl von Jägcrndorf nach Biclitz; Martin St »kl astn von Lnndcuburg :tcnbil° dende Element der Gegenwart, — sind somit jene, welche auf dieses Princip ihre P länc st ü tzen, iuEinllang mit j c n c m o b e r-stcu Gesetz, nach welchem die Slaatcnbil» Feuilleton. I m H c r l, N. Hmnorcöke. tz Wir sind über die Mitte October hinaus, der sMicrbst läßt fich ziemlich an uud es hat dcu Au-' ^". als gclaugc in diesem Jahre der Altwcibersom-t ^' 5u keinem Debut mehr; das mag der Thcatcrun-./'"chinling vortrefflich convcuireu, sie macht volle Hau-!"'- während der Himmel „schwitzt" - so sagt wcnig-,,^s unser alter Frcuud, ciu gcborncr Picmontcsc, der ^ l)"' localisirteu Ausdruck „Ncbclrcißcu" tciuc andere ,,., Dünung kennt. Wir Frcnnde und Verehrer der Na-fall ^" 'lnoftüglcr ,'l>r <>xc, !!,„<uo ^; ^" Familienvater sind, und selbst in dem Falle, der siV/ "'' sMuauntcr „solider, lediger" Herr siud. wohn, ,>'^ ""' separaten Eiugaug bei seiuer Niouat-^ansel../?!'^"' °iuc mehr oder miuder vollständige >"Mlt bekommen. Die Wunde, die Ihnen St. Michael-Zinstcrmin beigebracht, ist halb verharscht, aber die Holzschupfc ist leer, wir brauchen ein warmes Kleid, Schuhe mit Dop-pelsohlen, das Schulscmestcr hat bcgouuen, die Auslagen dafür, als da find: Bücher, Reißzeuge, chinesische Tusche lc. :c. :c. für die Kiudcr. dauu ciumal die Glafcr-rcchuuug für neu cingcschnittcnc Fensterscheiben, welche oben am Boden durch Nicmaudcs Vcrschuldru, also aus freicu Stückeu iu Trümmer gingen; jetzt fehlt noch das Theater-Abonnement, — nun, haben Sie bereits genug ? Malen Sie fich dazu einen blcigraucn Morgen, das fchlüpfrigc, schmierige Pflaster, gegen die Mittagszeit einen thränenfeuchten Himmel und die Anwartschaft, nach zwei Monaten Neujahr zu bekommen. Brrr! es schaudert uus davor! Wir siud kein Brief- uud kein Dcpcfcheuträgcr, kciu Marqueur und kein Schornstcinfcgcr, kein Glocken-lauter, kein ^atcrnauzünder. kciu Stadttrommler:c. :c., aber wir wiffcn alle recht wohl. was diese Gilden a:n NcujahrStagc zu bcdcutcu hnbcu. Wlr selbst haben wc-uig Gruud, uus dcS in Aussicht stcheudeu Neujahrs zu frcncu; überdies geht unser Geburtstag fa,t mit dem Jahresschlüsse nnd, anfrichtig gestanden, vildcu Wlr uus auf das Bewußtsein, ciu I.chr älter, und im Verhältnisse dieses Jahres weiser geworden zu sein, nicht einen „Pfifferling"* mehr ein. Das ist eine recht traurige Einleitung unseres Feuilletons, wir können Ihnen fast uicht znmuthcu, dcu i) Habc ich rccht gckseü, oder betrachten Sie, Herr Fmille-imiist, das Wort schon alö salonfähig, weil cö m drii jümMn >Mmpfen ilnsncv ^oilU^'iu uud . >- Augen zu treten und machen uns ohne weiteres darauf gefaßt, daß die verehrten Leserinnen und Leser bis hicher uud nicht weiter lcscn werdcu. Was Sie da weiter thun wollen, töuneu wir Ihncu nicht vorschreiben, da wir nicht wissen, was Sie zu thun pflegen, wenn Sie einmal die ^augcweilc packt. Wir iommcn, Sie recht Höftich zu ersuchen, die Zeitlmgsnummer, in welcher wir Ihnen auf ciuc so rührende Weise den Ausflug auf den St. Katharmal'crg beschrieben, zur Haud zu uchmcn und zu lcscn, w/c wir uuscrc Reife damals bewerkstelligten. Denk", chl, ihr Project als realisirbar zu betrachten; - wenn alicr: nein — dann werden sic selbst unter deu günstigsten Vcrhältnissrll nichts Halt-baret« zu schaffen vermögen, wahrscheinlich jedoch wer-den sie ßkscheitcrt sein, ehe sic noch in die hohc See gc> langten. Napoleon hat das Nationalitiitöftrincip als Dogma, als die alleinseligmachende Religion dcr Gegcinvarl proclamirt. Dieser kühne Staalsmau» benölhi^tc eine wuchtige Waffe, um sich den Eintritt in die Reihe dc< europäischen Souveräne als i'rim!,^ inlir i»iil<>> zu erzwingen, und cr ßriff znm Natioualitälsprincip. Auch hat dieses Princip seinen persönlichen Zwecken in d^r That wesentliche Dicnstc geleistet. Welchen ^intz n hat es aber den Vollern geb,acht, dic nincr dusein Zcichcn in die Action lingctrelcn sind? und welchen Nutzen erwarten von ihm jene Voller, welche hcutc Gelegenheit haben, sich nnlcr dicscm Zeichen zu cinigcn? Die Proelamirunsi der Union zwischcn den Äiol-daucru und Walochcn Hal tciU'swegS zu dcm Resultate gefühlt, welches das Polt in den Tagen der Gcgci stcrung erwartete, nnd das heutige Rnmänicn sindct wohl in Vcrticlgc» nnd l'c» Interessen dcs Auslands, nicht adcr im Herzen dci> Volkes jene Stütze, wl>lchc daS junge Staatswescu vor dcm Zusammcnstlirzc bc-wahit. - In Italicn mehren sich mit jcdcm Tage die Stimmen, welche die Föderation der cigenbcrcchtiglc» Länder als das einzige naturgemäße Band bezeichnen, welches das Ganze zusammcnznhültc^ vermag. Nnd wird nun eudlich Italien zu Kraft und Gclllma, gc^ langt sein, so wird es nicht der Bu»dct'gcnossc, sondein der entschicdcnstc Nebenbuhler dcs siammucrwandtcn Frankreichs werden. Ans dein wirren und s.cränschuollen Treiben, welches in Spanien als uolhwcndige Ecmsc-quenz den jüi'gstcu "Ereignissen folgte, lönt nur ci»c Stimme tlar nud deutlich vernehmbar hei ans: der Ruf nach Lockerung jcncr Vnudc, unter deren Druck die Selbständintcit der einzllncn Theile zu cl sticken droht. In Denlschland wehrt sich der Voltsgeist cnergisch gc-«en die Umschmelzung der einzelnen Bänder mit ihren» scharfen Gepräge in ein großes, glcichartia gestaltetet! Ganze. In der Schweiz endlich, wo drei Nationality' ten in brüderlicher Eintracht Ein Staatswescu bil-den, wurde noch jede Verlockung mit Entschiedenheit zurückgewiesen, welche im Namen des Nationalitäts-principes an den einen oder andern Theil schmeichelnd herantrat, — Allüberall also, wo die gesunden Instincte des Volkes frei und ungcfälscht zum Ausdruck gelangen, und dieses sciuc Geschicke iw Siunc seiucr klar cn'pfuu' denen Bedürfnisse gestalten lauu, wo dic VultcS ' stimme so recht zur „G ottcSsti mm c" wird, verwirft es das Nationalitäts°Princip als st a ateubildcnde Macht. Ganz andere Facto-ren siltt» dort thätig, wo eine staatliche Individualität ucne Anschlnßpunttc sucht. Nicht die Verwandtschaft der Zunge, die Verwandtschaft der Interessen wirkt dort bcstimmcnd. Die Vcr-wandtschaft der Interessen ist somit jenes oberste Natnrgesctz, welches Land dcm Laudc näher beingt, nie aber so nahe bringen kann, daß die eine Individualität spurlos in der andern untergehe. Und diescS Gesetz werden auch die Slovencn schließlich erkennen und ihm werden sie sich fügen müssen. Dann aber werden sie ihre Aufgabe nicht darin fuchcu, sich eine nenc Hcimath aus Stückwerk znsammcnzntragcn; sie werden vielmehr ihr Streben nur dahin richten, ihre alle Hcimalh so zn heben und zu entwickeln, daß sie sich ebenbürtig jenen Länder- individualitäten zur Scitc stellen könne, auf welche sie durch die Gcmeiusamkeit der Interessen angewiesen ist. 13K. Sitzung dcs Abgeordnetenhauses vom 20. October. (S ch l il ß.) Wir tragen vorerst den Wortlaut der Rede nach, mit welcher Sc. Excellenz der M i n i st crp rü s id cn t stell vcrtrct er Graf Taaffc die Entwürfe dcs Wehr-, Landwehr- nnd V a u dst n r m g csetz c ö einbrachte. „Hohes Haus! Durch die in beiden Rcichshälftcn im verfassungsmäßigen Wege zu Slandc gekommenen Gcsctzc wurden dcu Vollern Oesterreichs freiheitliche Institutionen geschaffen nnd gewährt. deren Erhaltung, Kräftigung nud Ausbildung cin besonderes Bestreben der laiscrl. Regierung bildet, znmal dieselben die Integrität der Monarchie nach innen und nach außen wah rcn und kräftigen. An diesen freiheitlichen Institutionen unverbrüchlich festhaltend, hält es die kaiscrl. Rcgicrun,, für eine dringende Aufgabe, zur Wahrung diefcr Rechte der Integrität des Reiches und der Erhaltung eines nach innen freien, nach anßcn kräftigen und mächtigen Oesterreichs auch jene Bedingungen zn sichern, welche der Machtstellung dieses Reiches entsprechen. Angesichts dcs Umstandcs, als beinahe der ganzc europäische Eon--lincnt die Steigerung seiner Wehrkräfte anstrebt, entstand für dic taiserl. Rcgiernng die Aufgabe, im Sinne der Bestimmungen dcS Gesetzes vom 21. December I^l'>7, betreffend die allen Vändern der österreichischen Moncw chic gemeinsamen Angelegenheiten zur Feststellung eines Wchrsystcms zu schrcilcu und demnach Entwürfe über dic Wehrkraft, die Laudwchr nnd den Landsturm zu schaffen. Indem ich in Folgc allerhöchster Ermächtigung dicsc Entwürfe in dcm h. Hansc zur verfassungsmäßigen Behandlung einbringe, erlaube ich mir in kurze» Umrissen ans dic wesentlichsten Bcstiinmnn-gcu dieser anf freiheitlicher Gruudlagc beruhenden Gc-sctzcnlwürfc nufmerlsani zu machen. Einer näheren Begründung der dirngcnden Nothwendigkeit dieser Gesetzentwürfe darf ich mich wohl vorläufig als dnrch die allgemeiue Weltlage selbstverständlich geboten enthalten. Dem mm zu schaffenden Wchrfystcmc wnrdc dic allgemeine Wehrpflicht zur moralischen Grundlage gemacht, wcil dics als das einzige richtige Princip für die in der Gemeinsamkeit lebenden, zur Vertheidigung der gemeinsamen Sicherheit mit gemeinsamen Kräften vcrpstichtelen österreichischen Völker angesehen werden muß. Die möglichste Minderung der Dienstpflicht wurde angestrebt, da dieselbe bei dcm Heere und bei der Kriegsmarine ans 3 Jahre in der Linic, anf ? Iahvc in dcr Rcscruc festgestellt wurde. An dieser Ziffer mußte um so mehr festgehalten werden, als nach dcm Ausspruchc gewieglcr Fachmänner bci dcm gegenwärtigen Stande der Volksbildung in Gesummt-Oesterreich ^ Jahre unumgänglich nothwendig sind. nm halbwegs tüchtige Unter officicrc, namentlich in dcr Artillcric und in den technischen Truppen, uud eine gntc Eavalcrie heranzubilden. Die Stärke dcs Heeres nnd der Kriegsmarine wurde auf einen complete« Kricgsstand von 800.000 Mann festgesetzt. Für die Feststellung dieser Ziffer mußte sich. soll Oesterreich den künftigen Eventualitätcu mit einiger Beruhigung entgegensehen, mit Rücksicht auf die Wehrkräfte, wie sic die bedeutendsten curo^ischeu Staaten in ihrcn in der Durchführung begriffenen oder bereits durchgeführten Reformen sich zum Ziele gesetzt haben, cutschicdcn werden. Ein fcrncrcr nicht hoch genug in die Waagschale fallender Factor, der für die Feststellung uud ungcändcrtc Annahme dieser Ziffer spricht, ist dcr, daß hicdnrch ucucrdings dic fcstc Zusammengehörigkeit bcidcr Rcichshälftcn offcnknndig manifcstirt wird. Dic zeitlichen Befreiungen wurden nur auf wenige, aus Familienrücksichten abgeleitete Fälle beschränkt. Alle anderen, namentlich diejenigen, welche ans Stan-dcsrücksichtcn entspringen, wurden alö mit d:m System dcr allgemeinen Wehrpflicht unvereinbar fallen ge>äffen. (Bravo!) Als eine weitere Eonsecmcuz dcs allgemeinen Wchrsystcms muß auch das angcschcu werden, daß solche Personen, welche zwar znm eigentlichen Kriegsdienste wohl nicht, aber doch zn anderen Dienstleistungen in Kriegs-zcitcn verwendet werden könncn, zum Heeresdienste iu geciguetcr Wcisc hcraugczogcu wcldcn, daher auch iu dieser Richtung in dem Wchrgesctzc Vorsorge getroffen wurde. Das iu dcm Wchrsyslcmc aufgenommene System der einjährigen Freiwilligen, wclckcs den militärischen, persönlichen und mUionalötonomischcn Interessen in gleicher Wcisc Rechnung trägt, sichert für den Fall des Krieges das Vorhandensein eines intelligenten Ossicles slandcs. In gleicher Weise wurde auch in diesem Gesetzentwürfe fürgedacht für die Mcdiciucr, Pharmaceuten und Bernfoseclcntc, damit dieselben, ohne daß sie >n ihrem eigentlichen Berufe geschädigt oder gestört werden, nach Maßgcibc ihrcr Wehrpflicht zum Hcercsdienslc herangezogen wcrdc». Zur unumgänglich nothwendigen Handhcibnng des Staatsoicnsttns in allen Vcrwaltnngszwcigcn, ferner dcs Vcrwaltnngsdicnstcö dcr Landes- , Bezirks- und Gemeindebehörden, so wie zu Gunsten dcr sich dcm Unterricht widmenden Personen uud zum aufrechten Betriebe der im Erbswcgc crlaugtcu La..dwirthschaf-tcu wurde dnrch bcsondcrc Beslimmnngcn Vorsorge getroffen. Um dcm znr Zeit dcr letzten Kriege gefühlten wesentlichen Ucbelstandc, daß Nccrntirungcn, welche unmittelbar vor oder nach dem Ausbrnchc dcs Krieges uorgcuommcn wcrdcu, dcr Armcc nicht zur gehövigen Zcit die nöthigen Ergänzungen zuführen und hicdurch dcm Lande uuproductivc Auslagen verursacht werden, ;n begegnen, wnrdc zur Schnffnng ciner Ersatzrcscvc geschritten. Da es für cinc Armcc unbedingt nothwendig ist, tüchtige Untcrofficierc zu bcsitzeu, wurde in diesem Wehr' gesctzc auch für deren Heranbildung uud Erhaltung im Hccrc Porforgc getroffen. Da es gewiß nnr billig und nuch dcm Principe dcr allgemeinen Wehrpflicht entsprechend ist, daß diejenigen erwerbsfähigen Männer, welche aus was immer sür ciuer Ursache nicht iu dcr Lagc sind, dem Heeresdienste Pclsöulich nachzukommen, auch in dicscr Richtnng ctwas leisten, indem ja auch sie den Schutz dcs Heeres gcnicßcu, so wnrdc in diesem Gcsctzc cinc Taxe ciugcführt, dcrcu Ergebniß dein Invaliden-fonds zugutclommcn soll; cin besonderes Gesetz wird die Höhe dicscr Taxe bestimmen. Den Staatsgrnndgcsetzcn entsprechend wurde «>« diesem Gesetze auch Vorsorge getroffen, daß die person' lichc bürgerliche Freiheit der im Hccrc, dcr Kricgsmaril^ und Landwehr Dienenden so wenig als möglich bc-schränkt wcrdc, indem festgesetzt wurdc, daß nur die iu Ursuliuerkloslers, unter jenen dcs Eoliscumö gestanden, denken Sie sich, wir wären statt nm acht Uhr. nm halb acht Uhr abgefahren und wir hätten die Regenschirme und dic Köchin zn Hause gelassen; dafür gabelten wir einen im hohen Grade jovialen Mannheimer Kaufmann auf und so ging es in Gottesnamen die Klagcnfurtcr» straße eutlcmg. Ueber die Erlebnisse unserer Fahrt bis St. Veit haben wir Ihnen uichts Wichtiges zu erzählen. Unmittelbar vor diesem Orte trafen wir etliche zwan° zig Laibachcr Stndtherren, alle wohl bcstiefclt nnd bis an die Zähne bewaffnet. Diese Herren Jäger machten auf die artigste Wcisc von der Welt Spalier, grüßten und sahen nuS ziemlich langc nach. Unsere Rciscgclc-genheit muß ihre Blicke besuuders gefesselt haben, wir meinen, es wären die Pferde gewesen, die Damen meinten, unsere sonderbare Fahrgelegenheit sei's gcwcseu, und der Kutscher meinte, die hiuten am Wagen befindliche Wagenspcrrc hätte die Blicke dcr Herrn gefesselt; unser Hesse jedoch meinte, die Blicke dcr Herren Jäger hätten Nch vorzugsweise in jener Richtung" bewegt, die dcr Sch.fter mit dem Ausdrucke ..zwischen Wind und Wasser" zn bezeichnen pflegt uud was ins genießbare übersetzt, ,o bc.laustg Mm Breitegrad auf cinem Wage.« bezeig net welchen der Boden des Wagens und die daranf ruhenden Fuffe begrenzen. Wir lenkten nun gegen Vizmarjc ein. erreichten die Sauebrücke und dingten einen Träger. Der gute Iuuac dcr dieses Amt bci der Earavanc übernahm. hatte an den mitgebrachten Mnudvorräthen uud Plaids ziemlich viel zu schleppen, was ihn jedoch nicht hinderte, nach 55 Minuten an der Spitze dcs ZugcS seinen Einzug vor der Mcßnclwohnttng zn halten. Auf dcr halben BergeShöhc pafsirten wir die Nc-bclgrcnzc nnd oben am Platcan angelangt, genossen wir daS ziemlich seltene Nciturschanspiel, in allen Richtungen iu ciucr Tiefe von beiläufig 200 Fnß schneeweiße, dichte Wolken zu haben, welche sich wie ein leicht wogendes Meer bewegten, dessen Ufer das begrenzende Hochgebirge zu bilden schien. Die obere Sphäre war von einen anf-fallcnden Reinheit, sc zwar, daß wir nns einbilden konnten, die Stcincralpcn oder die sich anreihenden Kara-wanken wären höchstens ein paar Stunden von uuS entfernt. Unser Rcisecollegc vom norddeutschen Bunde war ganz cuthnsiasmirt, er konnte sich an diesem Bilde nicht satt sehen, nnd als nuu gar gegen Mittag die brennenden Sonnenstrahlen — denn wir halten factisch ^ Grad Reaumur Sonnenhitze -- den Ncbcl zn durchbrc> chcu begannen und sich das Rundbild mit dcn netten Dörfern, dcn mit Eapcllcn gczicrtcn Hügeln, dcr Farben-wcchscl von Aeckern nnd Wiesen, den von Grün in's herbstliche Gelb übergehenden Waldkuppcn der zn nnscrn Füßen liegenden kleineren Gcbirgszügc, alle diese Her» lichtcitcn, dic früher unter dcr Ncbcldcckc geruht hatten, zn entrollen vcgauucn, da kannte sein Entzücken leinc Grenzen mehr; wir glaubcu, er wäre iu diesem Momente sogar seinem wunderlichen alten EpLandcShcrrn um dem Hals gefallen. Wir kochten selbst uud speisten vortrefflich; den Speisezettel wcrdc ich Ihnen einmal bei anderer Gelegenheit präscnlircn, so viel steht fest, daß wir uus weder über Speise, noch Trank zn beklagen hatten. Der würdige Herr Pfarrer begrüßte uns als alte Bekannte und that es uns wahrhaftig wohl, wieder einmal in das freundliche, wohlwollende Antlitz dieses bieder" Priesters zu scheu. Wir vergaßen, Ihnen zn sagen, daß wir dic Messe nicht vcrsänmtcn, und das Inncrc des BcrglirchlciuS immer denselben Eindruck, nämlich je»"" eines zur Audacht slimmcudcu Gotteshauses auf uns machte. — Gegen vier Uhr schieden wir vom Herrn Pfarrer nnd zogen singend den steilen Weg in das Eave-thal hinab. Der Wagen war mittlerweile angelangt uud fo^ giug cö Laibach zn. Auf der Rückreise fanden wa keine Jäger mehr. was nns leid that, denn die Dame' hatten sich mit Sträußchcu versehen, um sie jene»', dcm Fortuna diesmal bci dcr Jagd besonders hold g> wcscn, zuzuwerfen; bci dcm gewissen Hause angcw'^ neben welchem dic Hcrrcu bci dcr Hinfahrt Spalier g' macht hatten, sahen wir die Fenster hell crlcnchlet, ^ rothen Vorhänge jedoch geschlossen; auch s>'"g ^, ^ hinter nicht so geräuschvoll zu, als man nm Sonntag Nachmittage cincs ^crsltagcs iu cinem Straßenw'U^ hansc zu hörcn gewohnt ist; wahrscheinlich wnrdc' ^ verschiedenen Jagdcrlebnissc dcr Herren Jäger "^ ^ lirt. welche Erlebnisse hie und da mit dem ^'/^^se eines Buches iusofcruc Achulichtcit haben, als ^ Historien am dritten, vierten Orte wiedergegeben.^ dcn Satz hlnanslanfcn: dritte oder vierte ucrm^ 1 und vielseitig verbesserte Auflage. 1803 activer Dienstleistung Stehenden den militärischen Straf-und Disciplinargcsetzcn unterwürfen bleiben. Nach dem vorliegenden ^audwehrgcsctzcntwnrfc bildet die Vandwehr einen inle^irendcn Bestandtheil der be« waffnctcn Ätacht, welche im Kriege znr Unterslütznng des Heeres und znr inneren Vertheidigung innerhalb des Umfanges der im Ncichsralhe vertretenen Konig-reichc und Bänder zu dienen hat. Zur Aufrcchlhaltnng der öffentlichen Nnhc und Ordnung im Frieden ist sie nur ausnahmsweise berufen; ihre Hanvtergäu^uug erhält sie anS dein Heere, sie bildet eine strategische Reserve desselben. Dnrch die in diesem Gcscljcntwurfc vorgeschlagenen Bcstimllum,!'.n wurde dafür gesorgt, daß durch dies Institut die Steuerzahler im Frieden fo wenig als mißlich belastet werden uud daß die ^and-wchrmäuncr in ihren bürgerlichen Äcschäftignngcn so selten als möglich beeinträchtigt oder gestört werden. Die Landwehr kann außerhalb des Umfanges der im Reichs-rathe vertretenen Königreiche uud Länder nur dann verwendet werden, wenn dies durch ciu im verfassungsmäßigen Wege zu Stande gekommenes Ncichsgcsetz verfügt werdcu wird. In dem vorliegenden Vaudsturmgcsctzentwurfc wurde angesichts der in den letzten Zeiten wieder neuerdings bewährten Opferwilliglcit nnd Vcrcitwilligkcit der Völker Oesterreichs, das Heer im Kriege nicht nur durch Leistung von Geld und Gcldeswcrth, sondern auch dnrch persönliche Dicnslkistugcn zu unterstützen nnd bezichnngSwcisc numerisch zu vcrstärkeu, von einer imperativen Per-Pflichtnng znm Landstürme abgesehen und es wurde dic Bestimmung desselben dem freien Willcu der hiezu geeigneten Personen überlassen. Ich übergebe diese nach lieberalcn Grundsätzen vcr< faßten, ein freiheitliches Oesterreich, nach innen und ein kraftvolles, machtgebictendcs Oesterreich nach außen sichernden Gcsctzcutwürfc dein h. Hause mit der Bitte, sie mit thnulichstcr Beschleunigung der verfassungsmäßigen Behandlung unterziehen zu wollen." - Die (ürgn'nzungswahl in den bei Beginn der Session gewählten Ausschuß für den Wchrgcsc tzcn t ^ Wurf wurde über den Antrag des Abg. Winterst ein bis nach der ersten Lesung der heule über dcn< selbe« Gegenstand eingebrachten Ncgiernugsvorlagcn vertagt. Wegen des Eintrittes vieler neuen Mitglieder in das Haus wcrdcn die Abtheilungen durch Verlosung neu gebildet werden, worauf die M'gänznngswahlcn in den Verifieationeculsschuß uud in dcu Ausschuß für die Nc< form des Hecrcscinquartieluugsgcsctzcs durch die Abtheilungen werden vorgenommen werden. Da die Tagesordnung erschöpft ist, wird die Sitzung um 1 Uhr -40 Minuten geschlossen. Nächste Sitzung Donnerstag. Tagesordnung: I. Erste Lesnng der Regierungsvorlage über das Wehr-, Landwehr- und Landsturmgc-sctz, des Gesetzes betreffend die Glacisgriindc in Graz, des Gesetzes wegen Abändcruug einiger Bcstimmuugcn der Statuten der Natioualbant. 2. Ergänznngswahlcn für die Delegationen. 3. Zweite Lcsnng der Gesetzentwürfe betreffend die Aufhcbnng des Lchrnbandcs in Mähren. Oesterreich ob und unter der Cnns, eventuell 4. zweite Lcsuug des Gesetzes betreffend die Ehen bischen Angehörigen verschiedener christlicher Religions-bctenntnissc. _________ Nußland und Oesterreich- Paris, 20. October. Der ,,(5ouslilnllouncl" sagl '" lcincm Bulletin anläßlich der von dcr „Wiener ^bendpost" dcmentiricn Gerüchte über dic Walschancr ^'ssion dcS 'Fürsten Thnrn u>,d Taz'is: „Die^ Dc' l"'lS, welchen das Drmcnti c,nlt, warm unwahrschcin-!'ch- Rußland kennt zn gut die Lchwicrigteitcn, welche l"'r die ccutral-cnropäischcn nnd westlichen (>abinct!c ^us den Nbcneizlcu Nacc,!des>rcbuugcu hervorgehen, lim ""ch nur durch ein Wort die Verlegenheit ciocr beuach- "llcn Macht wie Oestelreich zu vermchrc". Die seit !5^ Icchrm mit solcher Festigkeit verfolgte Politik s ^ttlcichs wird die besten Resultate fu>' die (5ou< °!^lrn!,g des Kaiserreiche?, für die Ruhe und fried-^c Emwickluug dcr bcnachburttu Völker hervorbringen. ^°" Natur aus conscrvaiiv, wild das Petersburger ^adinct sicherlich das letzte sein, nach außcu eine gegen ^. ^"tcgrität Oesterreichs odcr dcr Türtei gerichtet^ "Station dcr Naccu zu ermuthigcn. Wir sind demnach ^ schr nuMnbig in Bezug aus die Angaben be-^sW'd eine Alliauz zwischen Rußland und Rumänicu. ^"lr i,n^„ andere Beweise, alö Iourualcorlespoudcnzen "°lhwendig, nm Rußland das Vorgehen bcizmucsscu, ^ "^'"samc Sache mit Nevolutionälcn zu machen, ^' ""'ähig si„d, bci sich zu Hause eine ehrliche, "M)M,cl> Verwaltung zn begründen, und die such .'.^ l'" ihrcn abenteuerlichen Geist Nahruug Da« c» . Aus 5'Micn. "eftlevunstsmattifeft. - Di,.- Hchulen. - Die ^, Amnestie. fest ii> /^' ^' October. Das Regicrungsmaui- divlom.,V'"'"' ""b veröffentlicht in der Form einer "manschen Circulardcpesche Actcnstückc uud eine schr lange Anscinandcrsetznng dcr Gründe, die daS spanische Volt nöthigten, das Joch dcr früheren Dyuastic ahzu-schüttcln, gefolgt von einer Anklage gegen die Dynastie, 3)as Manifest sagt, das Volk müsse die vcrlorcuc Zeit cin-holcu; das heute in Spanien eingebürgerte Prineip dcr Voliosouvcraiuelät ist eiu Lcbcnöprincip nnd der ideale Typns seiner Bcstrcbnngcn. >Zs ist demuach zu behaupten crlanbt, daß die erstlich allgemein und weiter durch dic Erwählten des Volkes ausgeübte Natioualsou-ucraiuctät eine Gesammtheit von Freiheiten beschließen werde, welche ein reiches, unveräußerliches Gemeingut eines ciuilisirtcn Landes bilden odcr bald bilden werden. Das Rundschreiben geht in eine weitläufige Prü-fuug der Frage dcr Cultussreiheit eiu und schließt mit dem Wunsche nach freier Ueduug jedes (5ultuS. Das Rundschreiben drückt den Wunsch aus, mit den Mächten im Einvernehmen zu bleiben uud den mo-ralifchcu Bcistaud dcr Rcgiernugcn zu crlaugcu. Sollte dieser aber fchleu, sollte das Beispiel Amerika's leine Nachahmung finden, dürfen wir nns deshalb nicht cnt-mnthigcn, wir können rnhig uuscrc Aufgabe verfolgen, denn uuserc Uuabhäugigkcit ist uicht bedroht, wir habeu kciuc Iutcrucutiou zn befürchten. Um die Revolution zu lcgilimircu, haben wir das alleinige, heute als untrüglich erachtete Kriterium in dcr Bcrufuug an daS allgemeine Stimmrccht zu suchcu. Das Ziel, welches wir verfolgen, ist, uus auf die Höhe der vorgeschrittcustcu Völker zu briugcu, indeui wir damit dcu Mißtlaug iu dem großcu Eouecrtc dcr Natioucn aufhörcu laffcn. Wir haben ein vollkommenes Recht auf die Achtung der vou uus gcschaffeucn Sachlage nnd die gerechte Hoffnung, daß die an der Spitze der Civilisation cinherschrcitcuocu Rcgiernngeu Spauicu die Beweise der Freuuoschaft uud Brüderlichkeit nicht verweigern wcrdcn, welche fic dcr Rcgicruug gabcu, die uns unterdrückt, die uns erniedrigt hat. — 21. October. Die „Gaceta dc Madrid" meldet, daß das Dccret wegen der Freiheit des Unterrichtes in den Mittel- und höheren Schulcu bald zur Vcr< öffeutlichuug kommen wird. — Die Bezirtsjuntcn von Madrid haben sich aufgelöst. — Der Zustand des Marqnis dc Novaliches ist noch immer schr bedenklich. Man bereitet eine Amnestie und Strafermüßiguugcu vor. Oesterreich. Wien, 21. October. (Dcr Verfafsungs' auSschuß) des Abgeordnetenhauses berieth heute die Regierungsvorlage, betreffend das AuSnahmsgesctz. Er wies dieselbe einem füufglicdrigcu Subcomit« zu. — ( O cst crrcich i scl> c Handelsflagge.) Ueber die Flagge, die lummehr uach Artikel >l dcS Gesetzes vom 24. December 18(^7 wegen Vereinbarung eines Zoll- uud Handclsbündnisscs zwischen ocm Mi> uistcrinm dcr im Rcichöralhe vertretenen Königreiche uud Länder uud dem Ministerium dcr Länder dcr ungarischen Krone von den Handelsschiffen beider Theile geführt wcrdcn uud mit den bisherigen Emblemen dic Farben uud das Wappen der ungarischen Krone in sich vereinigen soll, ist eine Verständigung zwischen den beiden Mi-uislcricu erzielt worden. — Die „Oestcrr. Korrespondenz" meldet, daß dieser Vcrstäudiguug die a. h. Sanction zn Theil geworden ist nnd dcr anf Grund dersclben ausgearbeitete Gesetzentwurf an die beiden Legislativen gelangen wird. Prass, 21. October. (Stadtrath.) Gestern Abends fand eine ötadtralhösitznug statt. Dcr Bürgcr-mciftc! berichtete über die Aufnahme dcr Deputation des Stadtralhcs beim Statlhaltcrcilcitcr FVtL. Nollcr; dieselbe beabsichtigte, den Stallhaltcrcilcilcr zu clsnchcn, nnn, da die Sorge vor Ruhestörungen geschwuudcu sei, mit Schonnng a»f;utrctcu, FÜllL. Koller erwiderte: Er sei tciucswegs nur ein strenger Vollzieher seiner Mission; Strenge übe er gegen Ausschreitungen, Milde wolle er überall zeigen, wo Aussicht auf Verständigung vorhanden sei. Die Aeußerung Klaudy's wegen dcr czc-chcnfcindlichcn Haltnng der Wiener Journale erfolgte uur nebenbei nach dcr Vorstellung dcr Deputations-Mitglicdcr und kurz vor deren Verabschiedung. Dem Veruchmcu nach beabsichtigt die „Eorrcspoudcnz" frei' willig ihr Erscheinen cinznstellen. 'Pest, 20. October. (Fürst EzartorySki) hatte die Ehre, heute von Sr. Majestät in einer Privat-andienz empfangen zu wcrdcn. Ausland. Nendsbura, 21. October. (Im Prouinzial' Landtage) bcantra^lcn die dänifchcn Dcpulirlcn die Einblingung der Vorlagen auch iu dänischer Sprache. Madrid, 20. October. Ein Dccrct des Kriegsministers bewilligt dcr Armee des Marquis dc Nova-lichcS dieselben Vortheile nnd Vorrückuugcn, wie diese den anderen Truppen zucrkauut wurden. Ein Deerct des Finanzministers setzt die Müuz-rcform in Vollzug. Vrlgrad, 20. October. (In der heutigen Sch l uß vcrhau dlu n g) wnrde der gewesene Senator Maistorovits trotz alles Läugnens entgegen seinen frühe- ren Geständnissen und trotz energischer Vertheidigung von Seite seines Vertreters überwiesen. MaislorovitS gestand schließlich, daß Fürst Karagcorgicvich dem Philipp zur Eonspiratiou iu Serbien im Jahre 1862 zweitausend Dntatcn gegeben habe. Athen, 19. October. Die Zahl der hcimkchrenden Krctcnscr wächst. 380 sind Sonnabend abgereist, 300 gehen hcutc ab uud 5M veiscn in dcr nächsten Woche heim. KagesnenuKeiten. — (Votanische Sammlung des Kaisers Maximilian.) Es dürfte villleicht mn wenigen bekannt sein, daü der Erzdischol Haynald Nrligiolislehler dls Kai-jcrs Maximilian von Mzico gewesen. Lrhler wie Schüler waren eisligc Voliuiker u»b hatte insbciondcre Letzterer im Laufe dci Zrit ei»e sehr interessante Münzensammlung angelegt. Der Erzdischof Hayuald hat nun aus Pietät für das Andenlrn seines unglüellichen Zöglings diese Sammlung um den Pl.iö von "0.000 ft, angetauft und gedenlt dieselbe, so wie scine eigene berühmte Sammlung, dem Pc-ster Museum zu scheule». — (O efte rre ichische N o rd w e st b a H n.) Die „Wiener Zeitung" vom 20. d. veröffentlicht die Conces. sionsurllMde vom 8. September 1608 zum Vau und Ve-lricli cincr Locomotiv-Eisenbahn mit der Benennung „ösier. rnchische Nuldwesldahn" von Wien ilber Zuaim, Iglau, DlUlschdlov, Czaslau u»d Kolin nach Iungbunzlau mit Zweigbahnen von Znaim an die Franz-Iosessbabn und Deutschdiod nach Pardudil; und an einem geeigneten Puntle der Koliil-Iungbunzlcml'r Clreä.,' nach Trautenau. — (Ci»c Verhaftung.) 3lus Prag berichtet die „Vohcmia" : Äm 19. d. M. Abends gegen sechs Uhr es° collirte ein All>lIelieich", Comma»oai't Fregalten-Capitän v. Piltner, mit 12 gezogenen Hinterladungs-.Nanonen und 250 Mann, inelusive daö Gtsandlsebasts-Personale und die fachmännischen Ve«lei-ter, sind om Lonnlag um halb 6 Uhr Früh bei schönstem Wetter von Trie,» abgegangen, nachdem die Abfahrt durch einige noch zu llesfeobe Vorkehrungen um 24 Stunden ver-lagt worden war. Nach Gibraltar bestimmte Briefe für die Mission müsse» hier dis spätestens 25. b. aufglc>,eben wer« oe». Nach dp der guten Hoffnung geht die einzige Post am 2. November von Southampton ab, was in Belüft dahin bestimmtcr Briefe jür die Mission zu beruclsich« tigen sein wiid. Von der Expedition sind nachstehende Ge« schenke und Waareumuster, sür die Herrscher von Siam und Japan bejlimml, mitgenommen worden: Als Spenden von Sr. Majcsllüt ds i>st Etrahen mit Palrcuillen duichzogen wnin», zelfllcule» sich allmülig die Noltcn und war bi>> (i Uhr Abcntö die Nutze wieder hergestellt. Locales. — (Nekrolog.) Gestern Früh starb hier der k. t. pel's. Vlbliolhllnr Michail Ka st cIi z im 78. Lebensjahre. Der Vclsioidene war in der sloveniscken Lilcralur mit Erfolg thätig, (5r gad in dcii dnihiger Iahsjo^lil! <''!»< !i,l»" 5 Väüdchen <»schienen, und in welcher unter Ändern unseres Prcöern Poesien zum ersten male eischienen. In d.m 1848 rlschienenen Bündchen finden sich Po sicn dieses DiHler^, Wecke i» de> Bla^-»it'ichel! Al!5g>ihl> s(hl,n Auch Kasilliz stll'sl sch,üb Gedichte meist didallisäicn Inlialt?. Auch in do, Ichlcn Jahren seines Lebens war er nicht unthätig, (ir übcisehte Theaterstücke von Gülhe ins Elovemsche, an welchen er gar sorgsam feilte. Es wäre zu wünschen, daß sein etwaiger literarischer Nachlaß gerettet willdc. Heute halb 5 Uhr Nachmittag findet da« Leichenbegängnis vom Hause Nr. 22 in der Polanavmstadt statt. — (konstitutioneller Verein.) In der gestrigen Ausschuksihung wurden 55 neue Mitglieder ausge> nommen. Die Gesammtzahl hat bcreilS 500 überschütten. — (Benefice,) Morgen wird zum Besten les Hrn. Stefan, eines sehr uelwcndbaren Schauspielers und Ne-Meuis, Bittner's „Neue freie Zeit," ein in Wien sehr beifällig aufgenommenes Characterbild mit zlitgcm5f,cn Anspülungen und tressei,den Willen, gegeben. Wir wünichfi, dem verdienten Venesicianten den besten Vrfllg. — (Seioe aus d e m G e s v i n n st e des japa -nesischen E i ch c n s p i » n e r s Pama-mai.) T^r Out«dtsil;er voi Slattnegg ,'ächsl Nudolfswcllh, Herr Mact, hat an da? lrainische Landlsmulium eine S'ideiisl'chne, welche von den Coconö dcr gedachten !)iaupe i,» der Spinnerei des Herrn Nitter v. Ritter zu Gü:z abgesponnen wurde, zur Ausstellung unter dcn Industrirproducten dci Landes eingesendet. Belannllich haben die mit Ausdauer durchgcsührten und vom schönst! n (5ifolge gcltünlcn Zuchl^ velsuche, die Herr M c> cl mit l:er blsaglen Naupe anstellte, das allgemeine Interesse der Seidlnzüchlcr angeregt, auch das Aclflbauminislelium hat ihnen seine volle Ausmerlsam-teit zugewendet. Dieselben wurden im Freien auf Eichen durchgefühlt, die Raupen entwickelten sich aus (Turn, welche den gll'izen Winter den Einflüssen des Schnee's und Frostes ausgesetzt waren, Herr Mack hat demnach den Beweis der Acclimatisalionöfähigüit eine,; inchlichen Iosectcs ge> lilseit, resfe>^ Product jenem der Seidenraupe nahe tommt. In der letzten landwiilhschajllichen Ausstellung in Hietzing »ächst Wien fand die besagte trainische Seide, deren fleihi-ger Spinner sich nur von dem Laub dcr gewöhnlichen Eiche nährt, die vcrdlinte Annlcnnung. — (In dem Reichsjü rslli ch Windisch. gräl;'scheu Jagd-Reviere Rastovec) der Herr^ schast Loilsch fand am 21. d. M. eine Jagd auf Rehe stall, und wurden lrok der äuherst ungünstigen Witterung 37 Rehe erlegt. Dieser sür unsere Iagdverhültnisfe sicher glänzende Iagdeifolg ist nllr den Umständen zuzuschreiben, dah Se. Durchlaucht Fills! Hugo Windischgrätz, ein Waiomann im echten Sinne des Wortes, dem Wilde jenen jagdgerechten Schutz angedeihen läßt, ohne den das edle Waidwe«! zur Aasjägerei herabsinken muh, und daß die Iagdaussichl von Seite der dazu berufeucn Forstamtes in wirlsamsUr Weife durchgeführt wild. Und so hat denn der Rastoocc seinen seit Jahren bewährten Ruf auch hour wieder vollends ausrecht erhallt«. Neueste Psjt. Prag, ^1. October. (Pr.) Die im Landtag beschlossene Abänderung dcs (Acincindc-Ocsetzes erhielt die kaiserliche Sanction; deshalb erfolgt demnächst eine nene Anfcrtignng der Wahllisten in Prag. Berlin, 21. Octobcr. Dcr Handclölag hat den Ncfcrentenanlrclg anf Einfnhrnng ciiicr allgcmcilmi Äinnz-cinhcit, ^ufhclinng dcr Silbcrwahiluig, Einsiihliing einer Goldwährung mit dcm Wcrlhc und dcr iltcchunngoein-heil wie ein goldenes Fiinffrancsslnck angcnommcn. Berlin, 2l. Octobcr. Die „ztrcnz.-Ztg." schreibt: Es heißt, das Ministcrinm hat jetzt in Folge dcr Denkschrift des itnrsnrstcn uon Hcsscn dic Viaßrcgcln bezüglich dcr Geldmittel erwogcu, welche dcr Kurfürst ans preußischen Cassen erhalt. Ein Artikel dcr „Kreuz-Zeitung" über Nordschlcswig schlicht in folgender Wcisc: Die Frage tonnte noch nicht erledigt wcrdcu, wcil Da-ncmark übertriebene Ansprüche crhob. Gegenwärtig ist angesichts dcr wiederholten Drohnngcn mit cincm (ärobc-rnngstricg, dencn Dcntschland scit anderthalb Jahren ausgesetzt ist, noch schwieriger dcr Moment zu finden, wo Deutschland (äoin-cssioncn machen tönntc. Schleswig gehört dem norddcnlschcn Bunde zn, nud dicscr wird bezüglich etwaiger Bcrändcrnng dcr nördlichen Grcnzcn so beschließen, wic cr cs dcn Verträgen entsprechend hält, nnd lctztcrcn gewiß die weiteste mit dem Schlitze dcr Deutschen in Schleswig verträgliche Auslegung geben. Madrid, äl. Octobcr. Die Ilinia bcantt'^te bei dcr Regierung die Aufhebung der Tudcsslrafc nud die Errichtung l)on Slrafcolomcn in dcn spanischen Bc» sitznngcn in Africa und Asien. Dic Bagnos auf der Halbinsel sind aufzuheben uüd zu uc>äußern nud dc> Erlös soll für die Einführung dcr neuen übclsccischeu Strafhänscr vcrwcudct weidcn. -- Die Junta hat dic Errichtung ciucs ^iationalschicßcns bcschlnsscn. Vtchrcre Provinzialjuuten tüüdigtcu ihic Auflösung an. — Ein Decrct des ^riesministciS begnadigt die wegen Thcillwhme au dcr Revolution uon 1866 zn Galccicn »nid Eolonicudicust ucllnthciltcn Vlililäls. Ein Dccrct dcö Instizmiuisws löSt dic Gesellschaft dcs heiligen Pinceuz dc Paula anf uud werden ric Eicilgouucri'cnrc zur Iuvenlalsanfnahmc dcr ihr gehüiigci, Papicrc nnd Fonds fchrcitcn. Paris, 21. Octobcr. Dcr „Gaulois" veröffentlicht ein Schreiben Serrano's, welches sagt, daß dic Revolution von Eadix eS dem Lande überlassen wolle, in Ansilbulig seiner Souucrainctät eine Regierung zu wählen, wclchc cs für dic würdigste hält. Die Häupter dcr Vcwcguug scicn fcst entschlossen , dem "Pro< grammc der Revolution Acktnng ;n vcrschaffcn. Das Schrcibci' drückt dic Ansicht ans, daß dic constitu-tioucllc Monarchic mit allcn vereinbarlichrn Frcihci-tcu diejenige Rcgicruugssorm scin tönntc, welche sich mit dcr gcgcnwärligcu Epochc uud dem Geiste der eigcuthümlichcn ^andesvcrhältnissc am meinen im Ein tlangc befindet. Tricsl, 2^. October. Ostindischc Uebcrlands-post mit Nachrichten aus Ealcutta bis zum 2tt. Sept., Bombay 'l. Oct. DaS an dic Nordwcstgrcnzc abgesandte englische Eorftö schlug am 28. Sept. sein Haupl-Plarticr in Oghi alif. Ein Theil dcr unabhängigen ^tämmc hat sich bereits unterworfen. Fcrozc Schal, soll dic GrcnMgend verlassen haben, nm sich »ach Ca-bnl uud Bokhara zn bcgcbcn. Die Entschädignngsfordc-ruugcu, welche dcr britische Rcsidcnt im persischen Golfe gegen dcn Häuptling von Bahrein gcltcnd machtc. sind zugestanden worden. Dcr siegreiche Emir von Eabnl, Schir Ali, trifft Vorbcrcilungcn zn cincm Feldzng nach Tiirkistau, wo (in Balth) fcin bcficgter Ncbcnbnhlcr Mahomed Azim Kha» bei Abdnlrahman Khan Znflucht gefunden hat. Telegraphische Wechselcoursc l)om iiii, Octobcr. s'^re. Mllülliiilie« 57.2l». — s>pcrc Ml'laNiqucs mil Mai- uud 'Ilouembel'-Ziiissn 5>8. 5,0. - ^perc. 5ia!^;!lal ?<»lcl,e:! «2. -- !8>! ?üß. ^ «lreditactini 211.10 — Soudan N5.50, - Silber 113 35. - K. l Dlicaim 5.50. Handel und WlkswirtMMches, 2iidb Pirano per Wirncr Criitücr ! im »nurrpacklrn Zustande verpflichtet. Dic Offerten sind in ymi i Partien bein, östcncichischm nud uilgarischeu Finanzministerium j bis 31, Octobcr 2 Uhr ciuzurcichcu. j Wochc„a>lsweis der Nationalbank vo»! Ilsteu Vclobcv. Annlnuleuuinlanf fl. 25«,5)lö.550 (nm fl 2.8?<;.l5i0 nichr al<< iu d^r Vorwoche.) - Mtallschcch fl. 1N.3^.95>1 ! (inn sl. 1^0 mcl,r), in Metall ;al)lbarc Wcchftl fl. 38,0s»? 633 , im,, fl. 4965 nil-hr). Staali.76<^ mehr), Darlchrn ft, 21.10^.90!» (»m ft !5,(>0 > mchr). eingelüdle Coupons von Orilndentlastlinq^ - Odligali^iicn ! fl, 11417. ft. .^8l,;,800 - eiugelüötc Pfandbriefe -. z P^ccnt ft, 5.524 533, ' * M«gekommene Fremde. Am 21. Oclobrr. Stadt Atticu. Dic, Hnrcn : Cchcrauz, k. k. Laudc^erichlöpräsi« deut. von Trics), — Venscl, Rentier, lion Preiißc!! - Pcic, Kanfni, a»o ^aat>. -- Kilfccr, Kaufn,,, um, Pest, — Reifs-Hiidee. Kanfni., aus Zürich. - - Bololdculicra,, aus A> csla», - Hnltcr, Hnndclsni., ans Gottschee. — Schürn., Kcinfm.. von Wicn. — Moo6bri!c,cr, Kanfin,, u°n Mailand. — Madame Palikov5ly, Majun'siatlin. a»S Finmc. — Pohingcr, Vilrgcrmcistkriüuchtcr, ani< Radlcröbnrq. (fll'fant. Dic Hrrrcn: Machnich, von Tricsl, — Hostnig! Walcnlschitfch, Privat n»d Schnlz, Kanfm.. von Wien. --Wnsfcrmaun, anc. Filrth. — Kalan, an^ Vace. - Schnl'cr, -^ Praschui rr, Gntöb. au^ Mnnlcndorf. ^teleoilillinische Heuliüchllill^ll i,l LaiLach. lsll. Mss. 32^j.,iü -l- 6:. wmdstill"^ ^Reqcn ^'^ 22. 2 „ N. 325.,4 -j-8-i windstill trildc ^«e, 10 „ Ab., 327.«? I- 8., wmdstill lriibc ^ Woltcndcckc tagilber gcschlosft». Niihige Lnft. Baromcttr rasch s!cig,'nd, 9lachtS Rc>,cii. Sildostmind. zicmtich starl Das Tagcsmittcl dcr Warme j-76", um 0,6" nntcr dem Normale. Vrrantworilichcr Redacteur: Is.na; n. K lcin m a V r.^^ Dürjenbcrichl. HUiru, 20. Oclolicr Im allgcmcincn Iicobachtctc anch dic hcnüqc Börsc cinc ssliilstissc Hallnng. Fund^ und zum Thcil auch Acticn bchaiipiclc» sich fester nnd Devisen nnd Valnteil slclltüN sich mcrllich billiger. Geld flüssig. Umsatz Iimilirt, Veffentliche Schuld. k. dcb Stuatcs (für 100 ft.) Geld Waarc Iu 8. W. zu 5v«5l. silr 100 st. 51.^1 54.l<0 detto v. I, 1«0ir 100 si. 71 25 "I 25 Nat-Anl.mit I>n!,'Conp. zu 5°/.. ^'15 ^.j'^ Metaüiqnes.......< .^^ ',"" detlo mil Mai-Eonp, „ 5 „ 5.5^ 5,^7" detto .......4,,„ 51,50 52" MitVnlos v.J. 1839 , . . 173 . 173^ ., » ,' 1U54 . , . 78.75 80'.- „ „ „ l8«0zn5l)0ft. 84.70 84 80 „ „ „ I860 „ 100 „ ''4.— l,4.25 „ „ ., 1864 „100,. !)8. W.20 somoNentcnsch, /!li 42 I., »us!. 23,50 24 — Domains 5perc in Silber 107,75 108.25 «. der Kronläudcr (fiir 100 st.) Or.-Cutl.-Oblig. «iicdcrästcrreich . ,;u 5«/« «6.- 86,25 Olierästcrrcich . „ 5 „ ««. ^ «»^0 Galzburg .... ,.5 „ 87.^ 88.- Geld Waare Böhmen .... zu 5°/., l'I.— 92.— Mähreu ......5 „ 89.5N l»0.— Schlesicn , . . . „5 „ 88.50 89. - Stcirrmart . . . „ 5 „ 86.50 87.50 Ungarn.....,, 5 „ 75.75 76.— Tcmrscr-Äaiillt . . « 5 „ 73. - 73.50 Ernalicn nnd Slavoüicn „ 5 „ 76.— 77.— Ga:i;in, .... „ 5 „ 66.50 67. Sicdl'udürgcn ... „ 5 „ 70.50 71. - Nuloviua .... „ 5 „ 66.— 66.25 Ui,g. m, d. B.-C, 1867 „ 5 „ 73.25 73.75 Tcm, B, m, d. P.. C. 186? ,. 5 ,. 72,50 73 75 Actien >cr Acticn . 181. - 181,50 Vcrsichcr.'.Ocsellschaft Donan . 253 - 255. Pfattbbriefe (sür 10«) ft.) National- l > ban! aus !> ucrloöbar zn 5"/„ »8 4<» 98.60 6,. M. 1 Naticüalb.anflj.W.uerlosb.5,, '.»3.75 9-l,- Uilli.Bod.-Crcd.-Anst. v>l5'/, „ 91.25 91.50 All'n. ösl, Bodcn-Crcdil.^ustal! vnl>,'i'," «l'llrö drr Geldslirte» Ocld Waa« K. Münz-Ducaln. . 5 st. 48; lr. 5 st. ^ lr. NuvolcciiSd'or . . 9 „ 18 ., 9 ,, ^ ^ Bcreinölhalcr . . 1 ,. 70 >, „ ^ " "' Silber . . 112 „ 75 „ N9 " Krciinischc Grnndcntlll^nnao-OdliganolMl. v" valnot'NMli: 86,50 Geld. 90 Waare