M tür Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ O. Freitag am Z8. Mai 184R. Von d,e,er Zeitschrift erscheinen wöchentlich ,wei Bummel», jedes Mal ein halber Noaen. Del Preis des Blattes ist in Laibach ganijähria b ialb,abr,a ,i n. Durch l»e l. l. Post unter Onuvert mit roriosreier Zusenduna nan^äbria », balbjäoria ^ sl. C.M., und wird balbinbr,» «orau«' l>e,ablt. Alle I. l. Postämter nehmen Pränumeration nn. In Laibaw Vränumerirt man beim Ncrlraer am Raan, Nr. der Thau glänzt auf de» Wiesen!" Ruft Trojan , der Serbenritter. Seiner harrt mit süßer Sehnsucht Eine wunderholde Maid. Und er flog mit Windesschnelle. Kurz die Nacht, und lann der Tag! Und Trojan lebt jede Nacht nur. Niemals traf sein Blick die Sonne, Nie darf ihn ihr Strahl beschemcn! Wie das Wölkchen dort am Himmel, Gleich dem Thau würd' er zerfließen. Solch ein Zauber liegt auf ihm. Wie er fliegt! und hinter ihm D'rein der Knappe. >>2 ! wie herrlich! Nie erfrischend kühl dieLuft! Nichts geht über solche Stunde. Freilich schimmern nur die Sterne; Aber Mond« und Sternenlicht leuchten, doch sie — wärmen nicht.« »O mein König!« seufzt der Knappe, »Herrlicher ist doch der Sonne Golden«himmelklares Licht lieber schönen, grünen Matten, Als die schwarzen, kalten Schatten, Als die Nacht, die farbenlose. Ohne Veilchen, ohne Rose, Ohne Grün und duft'gcn Flieder, D'rin der Wolf schleicht.« — Ha! da f.unkelt aus der Ferne Schon der Edelhof enlaegen. licht an Licht in allen Fenstern! Alhem, Aug' und Mund der Holden! — Wie die Lindenbrücke zitiert » Unter m HufschlaZ ! Schon entschwunden Ist der Ritter. Ruhig harrii Nun der ante, treue Knappe, Holt die Rosse still am Zügel, Nis er endlich nickend einschläft. Kräht der Hahn, so wacht und ruft er: »Meinen Konig muß ich wecken! Weit das Schloß! Schon graut der Tag.« An die Thür' des Schlafgemachcs Locht er, pocht mit kräft'ger Hand: -Herr! wach' auf, mein guter König, Schon beginnt der Tag zu grauen! Rasch zu Rosse mußt du steigen.« »Besser kenn' ich meine Losung. Tod und Leben! Harre du!" Und der Diener, wie sich's zieme!, Schweigt und sinnet. Endlich sieht er Grauen schon das Morgenrolh!» Wieder schlagt er an die Thürc. »Wach', » wache auf, Gebieter! Morgcnroth schon seh' ich kommen. Zaud're nicht! du würdest sterbe» Von dem ersten MorZcnstrahl!>< (Beschluß folgt.) Der Argonauten Heimkehr aus Kolckis. Einen in Aemona's Interesse mehr als einmal schon besprochenen Gegenstand wieder zur Sprache bringend, glaube ich doch, kaum der Rechtfertigung zu bedürfen. Lie­ber wende ich mich also, statt durch eine lange Vorrede meine Leser zu ermüden, gleich zur Frage selbst, deren Hauptpuncte den Freunden der „Carniolia« wohl aus Car­li's Abhandlung darüber, welche in dem vorigen Jahr­gange dieser Zeitschrift erschien, hinreichend bekannt sein dürften. Gründlich und scharfsinnig hat Carl i darüber gesprochen, und mit Dank muß Mühleisens Verdienst anerkannt werden, der jene Frucht italienischen Fleißes auch dem großem Publikum eines Landes bot, welches so unmittelbar von der Sache berührt wird. Und doch muß ich vor Allem gegen Carl i mich wenden. Das anatomische Messer hat Carl i an die Argonau­tika gelegt, zergliedert alle Einzelnheiten der Dichtung über die Heimkehr der kühnen Abenteurer, und weist mit un­barmherziger Genauigkeit und einer Verschwendung von Gelehrsamkeit jeden Widerspruch nach, in welche» Apol­lonios mit Schriftstellern vor ihm und nach ihm, viel­ HG leicht auch mit dem wahren Sachverhalte, gerathen ist. Und doch weine ich, daß er in der Hauptsache erfolglos sich abgemüht hat. Denn ich kann nicht glauben, Carl , sei in der That der Ansicht gewesen, es wolle Jemand den Argonautensänger als einen geschichtlichen Zeugen in dem Sinne betrachten, daß jedes Detail seiner Erzählung als eine Quelle von historischen Erkenntnissen zu behandeln komme. Für die Erkenntnis; einzelner Fakta liegt der Dich­lex — darin stimmen doch gewiß alle Theorien der Ge­schichtswissenschaft überem—,so gut, als außer ,dem Berei­che historischer Forschung; denn seine Welt ist eine eigene, nur in der Phantasie vorhandene, ihm genügt die innere Harmonie seiner Bildungen, ihr poetisches Leben, ihre poe­tische Wahrheit. Das heroische Zeilalter der Indier hat an Ramayuna und MaHabharara verherrlichende Epopöen gefunden, die Ilias und Odyssee besingen die große, ge­meinsame Unternehmung der Hellenen gegen Troja und die schicksalsvolle Rückkehr der Kämpfer in den Kreis des Hauses, der gälische Barde feiert die Rettung Irlands gegen den mächtigen König der Normannen, im Nibelun­genliede leben und wirken die Heldengestalten der hunni­schen, ostgothischen, fränkischen und burgundischen Zeit, in einer eigenthümlichen Wahrheit, welche ihnen gewiß Nie­mand zu bestreiten im Stande ist. Und doch — wie weit würde derjenige von der historischen abweichen, der jedes Detail jener großartigen Gedichte, etwa Krischnu's Teil ­nahme an dem Kampfe der Pandos und Koros, oder den Zorn des Peliden, oder die Mordgeschichten Ossians, oder Siegfrieds Abenteuer und Ende, in die Geschichte der In ­der, Griechen, Iren , Deutschen aufnehmen wollte! „Aber es behaupten gerade jene Werke einen hohen Rang unter den Historischen Quellen für ihr Zeitalter?« Allerdings und mit vollem Rechte. Zur Erkenntnis) des Geistes ihrer Zeit und ihres Volkes läßt sich kaum etwas Trefflicheres den­ken. Aus den beiden indischen Epopöen tritt uns die Welt, in welcher sie sich bewegen, mit derselben Lebendigkeit ent­gegen, mit welcher Homer das reichste Gemälde des gc­sammten Hellenismus vor unser« Blicken entfaltet, so weit er damals ausgebildet war; Fingal's Sohn ist wieder traurige Nachhall eines eben erlöschenden Volkes, und des altdeutschen Ritterthums Blüte unrer den Hohenstaufen spiegelt sich in der Dichtung des hochbegabten Heinrich von Ofterdingen ab. — Man verzeihe mir diese scheinbare Abschweifung, sie führt mich gleich wieder zu dem Hauptgegenstande dieser Untersuchung zurück. Apollonios , der Redekünstler zu Rhodos, ist freilich auch als Dichter ungleich nüchterner, denn sein großes Vorbild Homer, dessen ganze Eigemhüm­lichkeit er künstlich nachbildend in das Gewand seiner Rhe­torik hüllt. Seine Gemälde von Ländern, Völkern und Sitten reihen sich eben deßhalb mehr historisch und geo­graphisch an einander. Aber er bleibt doch Dichter, in ein­zelnen Theilen und Episoden seines Werkes ein wahrer Dichter, und über die historische Glaubwürdigkeit, auf wel­che das Detail seiner Gesänge Anspruch macht, gilt eben so sehr das oben Gesagte, wie ihn die gelehrte Poesie sei­ ner Argonaucika als Repräsentanten der Bildung am Pro» lomäer-Hofe zu Alerandria unverkennbar bezeichnet. So viel dürfte sich aus dem bisher Bemerkten mit un­zweifelhafter Nothwendigkeit ergeben, daß es nie zum Zwecke führen kann, mit Apollonios oder einem andern Argonautiker der später« Jahrhunderte zu rechten, sondern vielmehr die Argonautcnsage selbst es sein muß, deren Prü­fung wir vorzunehmen haben. Daß die Sage unter den ungeschriebenen Quellen der Geschichte einen wichtigen Platz einnimmt, darf ich als bewiesen voraussetzen. Ein Jahr­tausend der hellenischen Geschichte bietet uns kaum hier und da andere Stoffe und Mittel, aus welchen sie geschöpft werden könnte. Nach dem ganzen mythisch.poerischen Le­ben der Ar-Griechen mußten die alten Sagen bei ihnen öfter wiederholt und leichter erhalten werden, und frühzei­tig kam man daraus, sie durch Rhythmus und Sylbenmaß zu sixiren. Noch, als jenes Leben immer mehr in die Prosa der Wirklichkeit hinübertrat, war Sagenschreibung die äl­teste Geschichtschrcibung des Volkes. Es wäre folglich mehr als thörichc, die Argonautensage — wie auch schon gesche­hen—ganz aus dem Gebiete historischer Zeugnisse zu ver­weisen, bloß darum, weil sie eine Sage ist. Aber auf der andern Seite dürfen wir auch nicht vergessen, daß es schon im Allgemeinen ein trügerischer Schein ist, wenn man wähnt, als ob die Ernte auf dem Felde der Geschichte nicht nur unermeßlich reich, sondern auch im Vergleiche zur Ausbeute sehr leicht und fast mühelos sein müsse, als ob es bloß des SammelnS bedürfe, um die Goldkörner histo­rischer Wahrheit aufspeichern zu können. Ganz insbeson­dere gilt Dies von der Sage, deren Wesenheit gerade in dieser Beziehung dem redlichen Forscher ungleich mehr Schwierigkeiten, als jede andere Art von Quellen, darbie­tet, zumal ihre Verbindung mit den ersten Culturstufen des Menschen, wonach dem sinnlichen Mechanismus sich zunächst die Phantasie vorwaltend entwickelt hat, eine im­mer neue Verwandlung des an sich schon poetischen Stof­fes im Weitergeben fast unvermeidlich macht. Die Kritik muß also auch hier ihr Amt mit Umsicht und Strenge Hand­haben. — Und sie hat es in Beziehung auf die Argonau­tensage gehandhabt. Ich will meine Leser nicht die mühe­vollen Wege alle nochmals führen, welche geistreiche und emsige Forscher wandeln mußten, um den Ariadnefaden in dem Labyrinthe dieser rätselvollen Sage zu finden; ich nenne hier nur einen, K. O. Müller , der in seinem be­rühmt gewordenen Werke: »Orchomenos und die Minner« jene Ansicht dmchführt, welche allein jeden Theil der Sage erklärt, und mit jedem sich verträgt. Ihm vorzüglich uns anschließend, gelangen wir nun zu nachstehenden Re­sultaten. (Fortsetzung folgt.) Schiller's Tischreden. Unter dieser Aufschrift theilt die von Gustav S chwab herausgegebene Biographie Schiller's (zweiter durchge­sehener Druck, Stuttgart, bei Liesching, 1841), welche in jeder Büchersammlung neben den Werken des große« 3i Dichters sich befinden sollte, gelegentlich ausgesprochene Gedanken desselben mit, wie sie Christiane von Wurmb, eine Cousine von Schi ller's Gattin, während der Winter­monate des Jahres 1801, die sie in dessen Hause zubrachte, — ein weibliches Wesen von schönem Verstände und ern­ster Richtung —in ihrem Tagebuche aufbehalten hat. Wir machen uns, und hoffentlich dem Leser, das Vergnügen, einige dieser Aeußerungen, wie das Tagebuch sie giebr, vorzulegen. »Den ig. Februar, als ich mit Schiller allein Thee trank.« »Die ganze Weisheit des Menschen sollte allein darin bestehen, jeden Augenblick mit voller Kraft zu ergreifen, ihn so zu benutzen, als wäre es der einzige, letzte. Es ist besser, mit gutem Willen etwas zu schnell thun, als un­thätig bleiben.« »Den Z. März, als ich ihm Kaffee einschenkte." »Billigkeit ist eine schöne, aber seltene Tugend. Oft fehlen die sanftesten Herzen am meisten dagegen. Weil sie mit Innigkeit und Treue an der leidenden Partei hän­gen, so flößt ihnen Alles, was dagegen ist, einen unwill­kürlichen Widerwillen ein, und dieses ist ein Stein, an dem so oft die Menschheit scheitert." »Am 6. März, bei Tisch." »Der Mensch ist verehrungswürdig, der den Posten, wo er steht, ganz ausfüllt. Sei der Wirkungskreis noch so klein, er ist in seiner Art groß. Wie unendlich mehr Gutes würde geschehen, und wieviel glücklicher würden die Menschen sein, wenn sie auf diesen Standpunct gekommen wären.« »Den 3. März, als ich ihm ganz allein den Thee in seiner Scube bereitete, und er aufhörte zu arbeiten.« »Es ist schwer und gehört ein Grad von Culcur und Vollkommenheit dazu, die Menschen so zu nehmen, und nicht mehr von ihnen zu verlangen, als in ihren Kräften steht. Es giebc Gemüiher, die nie an diesen Stein des Anstoßens gerathen; sie sind nicht zum tiefen Denken ge­wohnt, sie nehmen, genießen und geben, weil es der Zu­fall so will. Ist dagegen bei andern Naturen der erste, jugendliche Traum verraucht, wo Alles im freundlichen Licht erscheint, wo man Alles umfassen möchte, wo man wähnt, Alles, was da ist, sei um unsertwillen da, — ist dieser süße Bück verschwunden, dann erscheint uns sogleich Alles ernster; der Mensch erscheint uns in anderer Gestalt. Wo wir sonst liebten, bewunderten, anbeteten — da sehen wir oft mit freiem Blick die trüben Quellen. Es gehört ein Grad von Verstand und ein weiches, unverdorbenes Herz dazu, daß die Menschenliebe siege." »Den 13. März, als sein kleiner Sohn mich fragte, was im Winde sei." »Man sollte es sich zur heiligsten Pflicht machen, dem Kinde nicht zu früh einen Begriff von Gott beibringen zu wollen. Die Forderung muß von Innen heraus gesche­hen, und jede Frage, die man beantwortet, ehe sie aufge­worfen ist, ist verwerflich. Man sagt dem Kinde öfter im sechsten, siebenten Jahre etwas vom Schöpfer und-Erhal­ ter der Welt, wo es den großen, schönen Sinn dieser Worte noch nicht ahnen kann, und sich so seine eigenen verwor­renen Vorstellungen macht. Entweder verhindert man durch dieses zu frühe Erklären den schönen Augenblick des Kindes ganz, wo es das Bedürfnis; fühlt, zu wissen, woher es kömmt, und wozu es da ist — oder kommt er ja, so ist das Kind schon so kalt durch seine vorhergegangenen Ideen geworden, daß man ihm nie wird die Wärme einflößen können, die es gefühlt haben würde, wenn man ihm Zeit bis zu diesem entscheidenden Augenblicke gelassen hätte. Und das Kind hat vielleicht seine ganze Lebenszeit daran zu wenden, um jene irrigen Vorstellungen wieder zu ver­ lieren oder wenigsten zu schwächen." »Den 18. März, als er mich in meiner Stube nähend fand.« »Es ist ein eigen seltsam Ding um die gelehrten Frauen! Wenn sie einmal den ihnen angewiesenen Kreis verlassen, so durchfliegen sie mit schnellem, ahnendem Blicke unbegreiflich rasch die höhern Räume. Aber dann fehlt ihnen die starke, anhaltende Kraft des Mannes, der eiserne Muth, jedem Hindernis; ein ernstes Ueberwinden entgegen zu setzen, und fest und unaufhaltsam in jenen Regionen fortzuschreiten. Das schwächere Weib hat seinen ersten schönen Standpunct verloren, und wird entweder zur eit­len Thörin oder unglücklich.« »Den 22. März, beim Souper.« »Wie hoch könnte Kunst und Wissenschaft gestiegen sein, würde sie nicht oft durch Sklavenseelen um Gold und Gunst feil geboten." »Den 3. April , als ich mich fürchtete, in Rudol­ stadt zu singen.« »Ernster, guter Wille ist eine große, die schönste Ei­ genschaft des Geistes. Der Erfolg liegt in einer höhern, unsichtbaren Hand. Nur die Absicht giebt dem Aufwände von Kräften Werth. Und so erheben wir uns über Lob und Tadel der Menschen.« »Den 5. April.« »Daß feste Grundsätze und Tugend unter den Men­ schen wirklich und kein Traum seien, beweist der Umstand, daß so Viele alle Kräfte aufbieten, uns, wen» auch nur durch den Schein derselben, zu blenden." »Den 8. April.« »Es sind die kleinern, engen Gemüther, die so gern jeden verdienten Kummer mit dem Namen eines unerbitt­ lichen Schicksals bezeichnen." Bei diesen Erinnerungen sagt Göthe: »Schiller er­scheint hier, wie immer, im absoluten Besitz seiner erhabe­nen Natur; er ist so groß am Theetisch, wie er es im Staatsrath gewesen sein würde. Nichts genirt ihn, nichts engt ihn ein, nichts zieht den Flug seiner Gedanken herab; was in ihm von großen Ansichten lebt, geht immer frei heraus, ohne Rücksicht und ohne Bedenken. Das war ein rechter Mensch, und so sollte man auch sein!« Neues. (Mab. Rosner,) unsere Primadonna im letzten Theatercourse, giebt gegenwärtig, unter dem Titel einer er­ 3I sien Sängerin am städtischen Theater in Lemberg, im jo­sephstädter Theater in Wien Gastrollen, und trat am t?. d. M. zum ersten Male als Antonia in „Belisar" auf. Sie erfährt in den wiener Blättern hier unbedingtes Lob, dort kurz absprechenden Tadel, und Alles, was zwischen Beiden liegt. Die ausführlichste und gründlichste Beurthei­lung brachte die durch musikalische Kritiken ausgezeichnete „Wiener Musikzeitung«, welche der Mad. Rosner als trefflicher Sängerin alle Gerechtigkeit wiederfahren läsit, ohne ihre Mängel zu verkennen: sie sieht in ihr eine nich­tige, sehr wohl geschulte und roucinirre Sängerin, die auf den Bretern ganz zu Hause ist, erwähnt ihrer umfangrei­chen Stimme, ihres richtigen und sichern Tonanschlages, und zählt sie, wenn auch, wie es heißt, „sie in Fiorituren und Rouladen nicht eminent, und der Frühlingsschmelz ih­rer Stimme bereits valedicirce," doch zu den brauchbarsten, verwendbarsten Künstlerinen, die für jede Opernbühne eine wünschenswerche Acquisicion. Die gedachte Kritik rühmt weiter das richtige Spiel der Mad. Rosner, und ist na­mentlich durch ihre Bravourarie in der ersten Abtheilung der Oper befriedigt, die ihr auch rauschenden Beifall und die Ehre des Heroorrufens erwarb. „Nur scheint sie", heisit es am Schluße, „(was aber im ersten Debüt, wo Befan­genheit unvermeidlich, zu verzeihen ist) nicht gehörig mit ihren Kräften Haus gehalten zu haben, denn die Erschö­pfung war in der Schlußarie des 3. Theiles bedeutend fühlbar, und auf so weit sollte es die Künstlerin nie ankommen lassen. Bei alledem begrüßen wir sie aufs Freundlichste sehr willkommen, und sind überzeugt, daß ihr nach einigen ähnlichen Leistungen die Gunst des Pub­licums allhier nicht entgehen werde." — Italienische Oper in Laibach. Die Reprise» der I.u<:ii, nan«2?,Ä« des ersten Actis ging prächtig; dazwischen donnerte Sig. Schiavuzzi mit seiner wei­chen und doch alle Räume, erfüllenden Stimme »I.» pletaäe in 3uc> i». vnre .. ,.illv»n Li delin»; mit Zartheit und süßem Schmelz sang Signora Thevenar d die liebliche Romanze: »N.e8»i>VÄ nel Zilemiu»; im Schluß­ducttc riß der Tenor Sig. Zingh i durch die Fülle seines Organs und die Begeisterung seines Spieles Alles hin. So vortrefflich auch das ganze Finalsertett des 2. Actes, und man kann sagen, wie aus cinci» Guße, zu­sammenging, so war doch Zinghi's Ucbcrgang von: »Ii»i lrüciitu !1 cieln, e amnr !« zum: »NZIeäettc, 512 1' i5tante«, in Spie! und Gesang sein Glanzpunct. Den lautesten Beifall unter alle» Pieren erhielt das Män­nerduett des 3. Actes; der Tenor Zingh i schloß die 2per würdig mit sei­ nem herrlichen: »?u cke i,I ciel «pie^azti I' ule.» — — Viel Hitze gab «s auch in unserem kleinen Theater, denn es war sehr voll, und der Ap­plaus des gewaltig hingerissenen Publicums, wie bisher, stürmisch. Am 25. ging in die Scene: Lentrice cli 1>i>ä2. Alles was ich von der »Luci»» in Positi» sagte, muß hier im Comparativ wiedeiholt wer­den. Es war ein wahrer Kunstgenuß! Diese Oper ging noch besser, und hatte, wenn möglich, noch lärmenderen Beifall, und zwar verdienter Mas­sen. Niemand erkannte in dieser »Beatrice« das hier schon so oft Zemißhan­dclte »Castell von Urssno«. Die schon bekannten und vom Publicum begünstigten Größen Sig­nor» Thevenard und Sig. Zinghi, gaben die Agnes« und den Orom­bcllo; Eignor« Venier sang die Beatrice und Sig. Pertile den Fi­lippo — und auch diese kamen, sangen und siegten, Dllc. Venier's 8upr.-mo 5k<>83tc> hatte nach den ersten mit der Kehle einer Nachtigall ge­schmetterten Gängen das Publicum in einen Zustand versetzt, den die Italiener ?i>nl»tizmll heißen, »nd die metallreiche Stimme Hrn. P c r­tile's drang in alle Herzen. Signora Thevenard gefiel als Agnes«, deren Part so ganz in ihrer Stimme liegt, noch mehr als in der »Lucio«, und ihr Duett mit dem Tenor Zingh i im l . Acte mag das Schönste un­ter dem so vielen Schönen dieser Oper sein. Die Chöre hielten sich unter Herrn Fabreüo's Leitung ausgezeichnet, wie immer. 'Alle Sänger und Sängerin«,! wurden, wie der Capellmeister Sig. Favre tto. unzäl'Iiae Male gerufen. Das Costume ist sachgemäß und sehr reich in beiden Oper,,, in der »Beatrice« aber so prachtvoll, daß wir auf feine,» wiener Theater etwas Schöneres gesehen haben. Viele» Dank dem Unternehmer Hrn. Natole Fobrici ! er hat uns einen Genuß bereitet, der Alles übertrifft, was wir in unserer Stadt seit dem Fiirstencongresse gehört haben, und uns ein« Oper zusammcnacstellt, wie dieselbe wohl manche deuifchc Residenzstadt gegenwärtig nicht besitzt. /Ilruluz. Concert. Am 21. d. W, veranstaltete Anna Herzu»!, unsere bekannte Cla­vierspielcrin, Behufs der Bildung eines Fondes zum Brennholz-Ankäufe für die dürftigsten Stadtarmen, unter gütiger Mitwirkung des philharmo­nischen Vereines und einiger Mitglieder der hier anwesenden italienischen Operngesellschaft, ein Concert. Die vorkommenden Stücke waren: l.Ouvcr» ture zu »Belisar«. 2. Vüilktinn« drillüntez über ein Thema derselben Oper, componirt und vorgetragen von der Concertgcbcrin; 3. Romanze aus: >>Il Lr.ivn«, gesungen von Hrn. Alvis Cosm», Tenoristen der hier anwesenden ital. Oper; 4. l)»!>lnur con«rl!,nl, auf vier Pianoforte von Carl Czcrn» , vorgetragen von der Conccrtgcberin und drei Dilettantin«,,; 5. Ouvertur« zu «Elise und Claudio"; ü. llun KriN«»t für Piano und Violine von Benedict und Bcriot, über Motive aus der »Nachtwand­lerin", vorgetragen von der Conccrtgeberin «nd Hrn. Novok, Orchester« dircctor des hiesigenständisch«» Theaters; Nuettn aus »L?,»!n,i c!i Verg/", vorgetragen von der ersten Sänger», Dlle. Th«vcnard und Hrn. Cos­ma; 8. Scene, und Cavatinc aus „Betty« von Donizctti, vorgetragen von der Capellc des vaterländischen Regimentes. Ausgezeichnet war«,, die Nummern 4, ü und ?. Lauter Beifall krönte die Bemühungen der Conccrt­geberin und der übrigen Mitwirkenden; Dank und Segcnsgeb«! der Armmh folgt de», menschenfreundliche» Unternehmen. »Historisches Tagebuch Zusammengestellt von einem Landpricster. 25. Mai 1734 Schlacht bei Vitonto zwischen den Spaniern und Kaiserlichen. 1?Y2 beschloß die französische H38«mblee leZizlutive die Deportation aller uubeeideten Priester. war der nächst Krainburg gelegene, nicht hohe Iodociberg mit Schnee bedeckt. 28. Mai ,54l wurde geboren Johann Weikard Freiherr von Valvasor zu Lai­ bach , Verfasser der Geschichte »Ehre Krains». I7yü Bona parte zog in Nrescia ein. t7Yü wurde die ganze Lombardei von den Franzose» erobert. Der öster­ reichische Feldherr Neoulieu warf sich nach Tirols (Ocsi. Plut.) 5805 Napoleo n errichtet den Orden der eisernen Krone. 18U? wurde der Marschall Lefebre , der die Belagerung von Danzig ge­ leitet hatte, von Napoleo n zum Herzog von Danzig ernannt. l8I2 wurde zu Nucharest der Friede zwischen Rußland und der Pforte geschlossen. Berichtigung. In de,» historischen Togcbuchc, Blatt Nr. 4, »>> Mai, soll es 1815 statt «15 heißen. Laiback. Druck und Verlag des Joseph Nlasnik.