„Von ber Verhünöt* gung bee GonngeMume bleibt mir hein Ruhm. €8 iff meine Pflicht. Webe mir, menti ich boe Gnongelium nicht nerhünbigte," Tagte ber Völhetopoftel. (1 Kor. 9,16) item c(er "Neger ZEITSCHRIFT DER MISSIONARE SÖHNE DES HLST. HERZENS JESU September/Oktober 1964 Jährlicher Bezugspreis: DM 3.— S. 15 Lire 500 Einzahlung: Missionshaus Josefstal Postscheckkonto Stuttgart 540 66 Scheckkonto 86211 Stern der Neger Herz-Jesu-Missionshaus Milland Bressanone/Brixen C. C. P. 14 7392 Trento Bestellung: Missionshaus Josefstal 709 Ellwangen/Jagst Postfach 28 — Missionshaus Maria Fatima Unterpremstätten bei Graz — Herz-Jesu-Missionshaus Milland' Brixen Herausgeber und Verleger: Kongregation der Missionare Söhne des Hist. Herzens Jesu Eli wangen/Jagst Josefstal Schriftleitung : P. Udo Baumüller MFSC Missionsseminar St. Josef 709 Ellwangen/Jagst Postfach 28 Druck: Schwabenverlag AG Zweigniederlassung Ellwangen/J agst Mit kirchl. Druckbewilligung und Erlaubnis des Generalobern Unsere Bilder: Fides 5; Starker 5; W. Kühner 2; Gulba 2; Wellenzohn 1; Oberstaller 1; Patzelt 1; Korten-Anthony 1; Kaufmann 1. Die entscheidende Rolle Beim Aufbau der neuen afrikanischen Gesellschaftsord nung fällt den christlichen Missionaren eine entscheidend! Rolle zu, und in gewisser Hinsicht waren sie sogar dafüi die Weichensteller. Sie waren lange Zeit die einzigen um später immer noch die wichtigsten Erzieher der junger afrikanischen Intelligenz, die den Aufbau der Gesellschal zustande bringen muß. Sie waren die ersten, die dav« warnten, den Afrikanern ohne Vorbereitung die westliche Zivilisation und Technik zu bringen und den jungen afri konischen Staaten fremde politische, wirtschaftliche und soziale Systeme überzustülpen. Bereits in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte Kardinal Lavi gerie, der Gründer der Weißen Väter von Afrika, seine Missionare ermahnt, bei ihrer Missionsarbeit jeden unnötigen Bruch mit Tradition und sozialer Ordnung deszi missionierenden Volkes zu vermeiden. Im Hinblick auf die in sich festgeschlossenen islamischen Gesellschaften Nordafrikas ging er sogar so weit, der bloßen Gegenwart des Christentums und des christlichen Glaubens durch die Missionare den Vorrang vor der eigentlichen Missionierung zu geben. Die Weißen Väter waren es denn auch voi allem, durch die das Gedankengut der christlichen Soziallehre den Afrikanern vermittelt wurde. Und das Ergebnis ihrer Bemühungen hat ihnen recht gegeben. Bischof Blomjous, ein Weißer Vater, sieht den» heute im afrikanischen Sozialismus eine große Chance für das Christentum und die Mission: „Der afrikanische Sozialismus ist für die Kirche eine einzigartige Chance und eine einmalige Gelegenheit, zusammen mit allen gläubigen Afrikanern, Katholiken, Protestanten, Moslems und Heiden, mitzuarbeiten am Aufbau der neuen afrikanischen Gesellschaft. Sie kann helfen, die Fehler des Westens, den Kapitalismus und Kommunismus zu vermeiden und dem gesellschaftlichen Aufbau einen geistig-religiösen Unterbau zu geben für die Tätigkeit des Menschen in der zeitlichen Ordnung, so wie Gott es gewollt hat: ,Macht euch die Erde untertan' und ,Erfüllet die Erde'. — Der afrikanische Sozialismus kann und darf nicht verurteilt werden als eine Form des herkömmlichen westlichen Sozialismus oder des Kommunismus." Am 18. Oktober ist Weltmissionssonntag. Wir danken Ihnen, liebe Wohltäter, dafür, daß Sie in diesem Jahr wiederum durch Ihr Missionsgebet und Ihre Opferbereitschaft mitgeholfen haben, die Kirche des Herrn in der weiten Welt auszubreiten. Sie haben, viele von Ihnen seit Jahrzehnten, in Treue zu denen gestanden, die Ihnen diese Kissionszeitschrift in die Hand geben. Jeder Missionsorden hat, Gott sei es gedankt, seinen Freundeskreis. Jede Gemeinschaft, die sich der Mission der Weltkirche verschrieben hat, ist darauf angewiesen; sie könnte sonst weder den Fachwuchs an Missionaren durch so viele Jahre heranbilden noch denen draußen helfen,«denen die Unterstützung durch ihre christliche Heimat unentbehrlich ist. Noch mehr als früher haben wir weit Beginn des Vatikanischen Konzils Bischöfe und Missionare des Ihnen so nahestehenden Ordens in Aachen zu Besuch gehabt. Sie haben danken wollen für all die Hilfe, welche die Mitglieder des Päpstlichen Werkes der Glaubensverbreitung durch ihren Jahresbeitrag und durch andere Spenden, besonders am Weltmissionssonntag, ihnen geleistet haben. Diese spürbare Hilfe wäre nicht möglich gewesen, wenn das PWG keine Mitglieder hätte, die sich nach dem Willen des Heiligen Vaters zu täglichem Missionsgebet und regelmäßigem Opfer bereitfinden. Ihre Zahl beträgt leider erst 1,2 Millionen. Gehören Sie auch dazu? Wenn ja, dann dürfen Sie wissen, daß auch Sie uns ermöglicht haben, den vielen Bittstellern aus | Ihrem " Orden dringendste Wünsche nach Beistand in ihren Seelsorgearbeiten' und karitativen Unternehmen zu erfüllen. Es wird ihnen eine Freude sein zu erfahren, daß die Aachener Zentrale des Päpstlichen Werkes, das allen Missionaren ohne Unterschied der Ordenszugehörigkeit oder Nationalität dient, besonders unseren vielen deutschen Glaubensboten hat helfen können. Wir sind uns bewußt, daß auch diese Unter Stützungen der missionarischen Arbeit nicht für die wirklichen Bedürfnisse ausreichen. Aber wie würden besonders diejenigen Missionare arbeiten können, die als einheimische, farbige Bischöfe und Glaubensboten nicht den Rückenwind aus Europa oder Amerika, nicht die Rückendeckung durch einen bei uns beheimateten Missionsorden und seinem Freundeskreis haben? Herzlich bitte ich Sie: öffnen Sie auch am diesjährigen Weltmissionssonntag Herz und Hand dem Missionswerk des Heiligen Vaters, an den die Hilferufe aus 77o:Missionssprengeln in Übersee kommen. Laßt uns seine Vatersorge mit ihm tragen in der Großmut dankbarer und schenkender Liebe! Ihnen allen dankt von Herzen Zentrale Aachen das Prälat« PÄFSTL. WERK DER GLAUBENSVERBREITUNG Präsident Heine Bilanz bet abenölänbifdien lefehen Mffftoneepocbe | Eine Kirche im Herzen Afrikas. Nur selten erkennt man auf den ersten Blick, wo sie stehen; zwischen München und Hamburg, oder in Daressalam, der Hauptstadt des neuen Staates Tanganjika / Sansibar, in Boston USA, oder unter dem weißen Himmel von Madras in Südindien, in einer Kleinstadt im englischen Seengebiet, oder in Lagos, Nigeria. Fremd sehen diese Kirchen in der tropischen Umwelt aus. Fremd wie die Fabriken, Bahnhöfe und Kinos, die weiße Ingenieure in Afrika und Asien gebaut haben. Genau so fremd war hier auch die Religion, die von Missionaren aus dem Westen gepredigt wurde. In Europa sprachen fromme Traktate von der Bekehrung der armen unwissenden Heiden. Draußen in der Welt aber sah man die Missionare im Gefolge von Eroberern, Kaufleuten und Kolonialbeamten. Draußen in der Welt verstanden die farbigen Völker das Christentum als Religion des weißen Mannes. Rom in den Tagen des II. Vatikanischen Konzils. Die Oberhirten der katholischen Kirche haben sich versammelt, um über Gegenwart und Zukunft der größ- ten christlichen Glaubensgemeinschaft zu beraten, der jeder zweite Christ auf Erden angehört. Wenn die Kardinäle und Bischöfe den Petersdom nach einer Sitzung verlassen, wird augenscheinlich, wie weiß, wie westlich die Kirche in ihrer Spitze ist. Gerade das Konzil zeigt aber auch, daß sich ein Wandel angebahnt hat. Denn anders als beinh I. Vatikanischen Konzil vor .91) Jahren, sind diesmal auch asia-r tische und afrikanische Bischöfe! nach Rom gekommen. Die farbi gen Bischöfe sind auf dem Koni zil nicht etwa eine geduldete1 Minderheit, sie erheben sehr,, deutlich ihre Stimme, sie sprej chen mit und stellen ihre Forde rungen. Reporter: Excellenz, was erwar ten die afrikanischen Bischöfi vom Konzil? Erzbischof Zoa: Wir erhoffe! uns die Möglichkeit, eine eigene;, bodenständige Kirche bei uns zu entwickeln, eine Kirche, die; der afrikanischen Mentalität und der afrikanischen Tradition iim Kulturellen und Sozialen entj spricht. Reporter: Haben Sie das Ge: fühl, daß Ihre Erwartungen er-, füllt werden? Erzbischof Zoa: Nach diesenj Konzil werden wir sicher Maßj nahmen ausarbeiten können, um die bodenständige Kirche zu; verwirklichen. Z. B. in der Litur-^ gie, der Verwendung der Volks-5 Eine Kirche für Weiße in Watervol Boven (Südafrika). spräche und bei den Sakramenten. Die auf dem Konzil beschlossene titurgiereform hat inzwischen wesentliche Forderungen der asiatischen und afrikanischen Bischöfe erfüllt. Der heilige Paulus führte das Christentum aus der engen Verbindung zum Judentum heraus und erfüllte so den Auftrag des Herrn, allen Völkern zu predigen. Sein Werk leitete jene einzigartige Entwicklung ein, die dazu geführt hat, daß man das Christentum heute nicht mehr als morgenländisch, sondern als abendländisch empfindet. Der Auftrag, den Jesus seinen Jüngern erteilt hat, konnte in den vergangenen Jahrhunderten nicht mehr von den Christen des Morgenlandes erfüllt werden, sondern wurde übernommen von der Kirche und den Missionsgesellschaften des Abendlandes. Das Christentum wurde zur größten Religionsgemein- schaft der Erde, doch die Ausbreitung des Glaubens fiel zusammen mit der Ausbreitung weltlicher Macht. In den Augen vieler Völker ist die Mission daher in ein Zwielicht geraten. Die Christen Europas können den Problemen nicht ausweichen. Für sie ist es an der Zeit, aus den Hoffnungen und Enttäuschungen, aus den Erfolgen und aus den Versäumnissen der abendländischen Missionsepoche die Bilanz zu ziehen. Bischöfe aus aller Welt beim Betreten der Konzilsaula. Priesterseminaristen verlassen den Vorlesungssaal des Seminars. Am 28. Juni konsekrierte Erzbischof Emanuel Mabathoana O.M.I. von Maseru (Basutoland) die Kapelle des nun fertiggestellten St.-Petrus-Regionalsemi-nars für Afrikaner in Hammerskraal bei Pretoria. Am 29. Juni weihte und eröffnete offiziell der Apostolische Delegat, Erzbischof Joseph Mcgeough, nach einem feierlichen Hochamt, das der Dominikanergeneral P. Aniceto Fernandez zelebriert hatte, die übrigen Gebäude des Seminars in Gegenwart fast aller Bischöfe Südafrikas. In der südafrikanischen Republik verpflichtet das geltende bürgerliche Gesetz die Kirche, die Seminaristen afrikanischer und jene europäischer Herkunft ge* trennt auszubilden. Daher gibt es dort zwei Priesterseminare, jenes zum hl. Petrus für Afrikaner, das gut 40 km nördlich von Pretoria liegt, und das zum hl. Jean Vianney für Seminaristen europäischer Abstammung, das sich in Pretoria selbst befindet. Die geringe geographische Entfernung der beiden Anstalten voneinander ermöglicht häufige Zusammenkünfte und den Austausch von Gedanken und Erfahrungen. Der Architekt des Petrus-Seminars, Herr Allan Konya, hat in Anpassung an das Terrain, das weite, ebene „Veld", in dem das Seminar steht, beim Bau ebene Linien verwendet. Die Baulichkeiten wurden zum größten Teil in Beton und Betonblöcken ausgeführt. Die Fensterrahmen sind hell gefärbt. Die Kapelle ist ein Rundbau, deren Wände haupt- sächlich aus Glas bestehen und hat ein hohes, zeltförmiges Dadi mit geschweiften Dachsparren aus Holz und Kupfer. Es ist weit hin gut sichtbar und erregte in Architekturkreisen Südafrikas ziemliches Aufsehen wegen seiner Originalität und Angleichung an afrikanische Formen, Afrikanische Künstler schufen die Skulpturen in der Kapelle, Der Hochaltar aus rotem Granit steht in der Mitte des Kapellenraumes, der seinerseits das Zentrum der quadratisch angeordneten Seminarbauten darstellt. Der Studentenwohnblock mit 200 Zimmern, die alle fließendes Wasser haben, sowie die dahinter liegenden Sportplätze und das Schwimmbad befinden sich auf der nördlichen Seite. A| der südlichen Seite steht das Kjjffizieüe Eröffnung I des Priesterseminars fur Isch warze Afrikaner Wohngebäude für Vorstände lind Professoren. Die eine Querverbindung zwischen Nord- und Südtrakt enthält Vorlesungssäle und Bibliothek, die andere Speisesaal, Küche und Wäscherei, Krankenzimmer und den Konvent der Dominikanerinnen vom hl. Martin de Porres aus Port Elisabeth, die den Haushalt besorgen. Der Bau dieses neuen Seminars kam insgesamt auf 1 300 000 Dollar zu stehen, wovon 640 000 Dollar vom Apostel-Petrus-Werk für die Heranbildung eines einheimischen Klerus beigesteuert wurden. In den letzten sechs Jahren traten jährlich 15 bis 20 Studenten neu in diese Anstalt ein, die 27 Kirchensprengeln Südafrikas dient. Heuer zählt das Petrusseminar 75 Alumnen aus allen wichtigen Sprachgruppen (Zulu, Xhosa, Swazi, Sotho, Tswana und Pedi). Vorstand und Professorenkollegium stellen die Dominikaner der englischen Provinz. Auch einige der holländischen Dominikaner, die in Südafrika Missio- nen haben, wirken am Seminar in Hammerskraal. Wie aus der letzten statistischen Erhebung aus dem Jahre 1963 hervorgeht, stellt unsere Diözese Lydenburg 16 Priesterseminaristen und steht somit unter den 27 Kirchensprengeln der Südafrikanischen Republik hinter Kapstadt (31), Port Elisabeth (28) und Johannesburg (20), an der vierten Stelle in der Zahl der großen Seminaristen. Das ist eine beachtliche Leistung, wenn man die verhältnismäßig geringe Katholikenzahl der Diözese Lydenburg. in Betracht zieht. Von den 16 Priesterseminaristen studieren sieben im St.-Petrus-Kolleg in Hammerskraal. Bischof A. Reiferer (mit Hut in der Hand) und der Rektor des Seminars (ganz rechts) im Gespräch mit Studenten aus unserer Diözese Lydenburg. USA. über fünf Millionen Menschen haben bisher den vatikanischen Pavillon auf der New Yorker Weltausstellung besucht, um Michelangelos „Pieta“ zu bewundern. Diese Besucherziffer wurde vom Direktor des Pavillons des Heiligen Stuhls, Msgr. John Gorman; mitgeteilt. Kanada. Die 23jährige Mabel Pokiak ist die erste Eskimesin (Eskimofrau), die sich in einer Krankenpflegerinnenschule das Abschlußdiplom erworben hat: Sie wurde im Generalkrankenhaus von Winnipeg ausgebildet, und machte mit bestem Erfolg ihr kanadisches Diplom. Mabel hat zehn Brüder und fünf Schwestern. Sie wurde in der Missionsschule von Aklavik erzogen. Honduras. 200 000 Menschen in einsamen abgelegenen Ortschaften von Honduras verfolgen die von der katholischen Funkstation Tegucigalpa ausgestrahlten Radiokurse, die über neun Monate in jeweils sechs Wochenprogrammen nach den seit 1957 in Kolumbien ausgestrahlten Bildungssendungen organisiert ist. Argentinien. Die höheren Privatschulen der argentinischen Republik sind fast ausnahmslos katholische Schulen. Das wird in der Statistik des nationalen Informationsdienstes für Privatschulen Argentiniens, die soeben in Buenos Aires veröffentlicht wurde, ersichtlich. Zugleich wird betont, daß weit über die Hälfte dieser katholischen Privatachulen unentgeldlich sind. Kolumbien. Ein neues Apostolatszentrum gründeten Studenten und Diplomaten in Bogota unter dem Namen „Katholische Kulturstiftung“ zur Verbreitung katholischer Lehre, Kultur und Geistigkeit gemäß Grundsätzen und Weisungen der katholischen Kirche. Das Zentrum will Bücher und Zeitschriften veröffentlichen, Seminare, Kurse und Konferenzen veranstalten, Bibliotheken einrichten, sowie ein katholisches Dokumentationsund Informationszentrum im Dienst von Intellektuellen und Studenten gründen. Die 6rfte Es muß etwas los sein auf der Station, denn schon seit Tagen wird gefegt und geputzt. Vor dem Kirchtor stehen die Leute, besonders die Frauen und Mädchen. Sie lesen auf dem Anschläge-brett: „Am 9. Mai, 10 Uhr, Einkleidung der Berthi Mdluli in die Kongregation der Grazer Fanziskanerinnen." Genau vor 25 Jahren kamen diese nach Afrika in die Lydenburger Diözese. Und genau nach 25 Jahren soll die erste Einkleidung eines eingeborenen Mädchens sein. Das soll ein Ereignis werden, Und es wurde ein Ereignis. Bischof Anton Reiterar hielt die Zeremonien. „Wie sie wohl aussehen wird, die Berthi?", konnte man aus dei Kreis der Mädchen hören, die gespannt die heilige Handlung erwarteten. Berthi Mdluli ist 23 Jahre alt, ein großgewachsenes, schlankf Zulumädchen, das aber auch erst von den Eltern losgekauft werden mußte, denn die „Lobola", der Kaufpreis für die Braut, mußte bei den Eltern hinterlegt werden, audi wenn die Eltern ihr Kind Gott schenkten. Es soll ja eine Altershilfe für die Eltern sein, da das Kind sonst nichts mehr für die Eltern tun kann- Berthi wai schon einige Jahre bei den Grazer Schwestern in der Mission tätig. Die Aufnahme von eingeborenen, schwarzen Mädchen in unsere Kongregation ist ein neuer Schritt in die Zukunft. Der Tag dieser Einkleidung war ein großer Festtag für uns weiße Schwestern Eine junge, starke und fähige Arbeitskraft wurde für die Missionsarbeit gewonnen. Für die Schwarzen selber aber ist die Einklé dung eines Mädchens aus ihrer Mitte ein Beweis, daß die katholische Kirche weit genug ist, über alle Unterschiede von Rasse und Nation hinwegzusehen. Von allen Stationen kamen P Schwestern angefahren, um der neuen Mitschwester die Ehre zu geben. Die Kirche prangte im Festschmuck. Der Chor der Schule sang unter der Leitung von Sr. Cäcilia. Es muß diese schwarzen Menschen mit ihrem starken Gefühl im Innersten berührt haben, als das Zulumädchen im wallenden Weiß so tapfer hinter den Bischof eihherschritt. Ja, es hat uns alle ergriffen. Während der Bischof der vor ihm knienden Braut den weltlich® Schleier abnahm, klang vom Chor her das werbende Brautlied „Ngingu Nkulunkhulu menziwakho, ungowam..." '---„So spri® der Herr, der dich erschaffen, mein bist du ..." Idi war sehr beeindruckt von der Gewalt des Ausdruckes der Zulusprache. Voll und klar klang es durch die Kirche. Die Spannung unter den jungen Menschen in der Kirche wuchs, als Berthi Mdluli nun gekleidet in den Habit der Franziskanerinnen von Graz, nochmals an den Altar schritt, um aus der Hand des Bi-sdiofs den Gürtel, das mahnende Zeichen an die Gelübde, und das Regelbüchlein, das Berthi nun den Weg weisen soll, zu empfangen. Die Spannung löste sich, als die neue Schwester ihren Ordensnamen erhielt. Nun kniete Sr. „Maristella", erwählt aus ■Millionen ihres Landes, auf ihrem Betstuhl und feierte mit der Gemeinde das Opfer. Möge dieser Tag in den Herzen aller ein klein wenig Freude am lieben Gott entzündet haben. Für uns selber aber wird er eine Mahnung sein an das, was wir einmal so feierlich versprochen haben. Sr. Severina Granig Schwester Maristella. Aus aller Welt Malawi. Der neue afrikanische Staat Malawi (das britische frühere Nyassaland) zählt unter seinen rund drei Millionen Einwohnern 487 000 Katholiken, zu denen man ferner etwa 100 000 Katechumenen dazurechnen muß, so daß insgesamt rund 20 Prozent der Gesamtbevölkerung katholisch sind. Die Protestanten der verschiedenen Denominationen umfassen etwa eine halbe Million. Es gibt dort außerdem 200 000 Muselmanen, während die Mehrheit der Bevölkerung noch Heiden sind. Im gesamten Land gibt es 203 weiße Missionare und 58 einheimische Priester. Indien. Die indische Regierung bat die Mission um Mitarbeit bei der Fürsorge für die aus Pakistan kommenden Flüchtlinge, die in Nordindien Asyl gefunden haben. Sie sind praktisch aus religiösen Gründen vertrieben worden und in der großen Mehrheit Christen. Die spanischen Mis-sionarinnen der Jesus-Christus-Kon-gregation haben als erste den Wünschen der indischen Regierung entsprochen und die Leitung des Hospitals im Flüchtlingslager Damra übernommen. Inzwischen haben sich auch die Schwestern weiterer Kongregationen zur Hilfe angeboten, meldet OR vom 27. Juli 1964 aus Assam. USA. Uber 40 protestantische Pastoren meldeten sich zu einem Kurs geistlicher Exercitien in dem von den Jesuiten geleiteten Einkehrhaus zu Loyoläon - Potomac in USA an. Diese Initiative begann erstmals vor drei Jahren und fand wachsende Teilnahme. Der Exerzitienkurs vom 24. bis 29. Juli 1964 wurde von Pater Avery Dulles, Theologieprofessor am „Woodstock-College“, gehalten. Kongo. Das soeben abgeschlossene Schuljahr bedeutete eine neue Entwicklungsetappe der katholischen Oberschulen im Kongo/Leopoldville, erklärte der Präsident des Nationalbüros für katholischen Unterricht, P. Ekwa. Erstmals überschritt die Schülerzahl 50 000. Von den 2386 Lehrern der Oberschulen im Kongo sind 988 Ordensleute und 1399 Laien, von letzteren 986 Ausländer. Pozuzo Aus dem Tagebuch der deutsch=tiroler Kolonie im Urwald Perus mumm Vatersegen über ein Fozuziner Brautpaar, 14. Januar 1963 Die Zunahme der Schülerzahl in der Pfarr-schule brachte die Notwendigkeit mit sich, ein neues Schullokal für die drei höheren Kurse zu errichten. Die Arbeiten begannen am 14. Januar und wurden am 28. Mai abgeschlossen. Es liegt in derselben Richtung wie die Pfarrschule, aber in einer Entfernung von 20 m. Zwischen den beiden Schullokalen ergab sich ein schöner Rasenplatz. Er dient als Tummelplatz für die Kinder. Auf der angrenzenden Viehweide wurde ein Volley-Ball-Platz errichtet. Das neue Schullokal ist llx8x 3,60 m groß; es hat neun Fenster und zwei Türen. Die Mau- ern sind aus Backsteinen und die Dedce aus Holz. Zwei Schreibtafeln aus Zement wurden in die eine Wand einje-mauert. Das Dach ist mit Ah minium-Wellblech gedeckt, 9. Februar 1963 In den Abendstunden ging wieder - wie von-ges Jahr -, ein gewaltiger Wolkenbruch über den Bergen Po-, mit seiner Familie übers Brük-kele, um nie wieder zurückzukehren. Sein Nachfolger in der Tischlerei ist ein Pozuziner mit Namen Franz Rofner, der glücklicherweise noch bei ihm manches lernen konnte. Gebe Gott, daß Herr Alois Budweiser und seine Familie in der Heimat ihr Glück finden, vor allem auch wieder die Gesundheit. Die neue Mädchenschule in Prusia. zuzos nieder. Er ließ den bekannten „Schwarzen Bach" zu einem, tosenden, bedrohlichen Wildbach anschwellen. Der obere Teil'der im vergangenen Jahr aufgerichteten Schutzmauer stürzte ein und die neue Brücke befand sich für einige Stunden in'Gefahr, mit hinuntergerissen zu werden. Aber sie hielt den anstürmenden Wogen stand und steht heute noch, wenn es auch in der Zeitung hieß, sie stehe nicht mehr. 29. März 1963 Alois Budweiser, Besitzer des Restaurants und Tischlermeister, nimmt mit seiner Familie Abschied von Pozuzo und wandert in die Heimat nach Deutschland zurück. Das Klima wurde ihm zum Mörder. Die ausgestandenen Strapsen und Sorgen hatten seine Gesundheit und Kräfte arg mitgenommen. Der Abschied fiel Pffl und uns sehr schwer. Wir j *ußten nur zu gut, was wir an P® und seiner tüchtigen Frau Mieren würden. Er war ja Tischlermeister und ein ganz ausgezeichneter Arbeiter. Ihm verdanken wir die schönen Holz-kbeiten in der Schule und in Der Bischof von Huanuco mit Pfarrer Pezzei anläßlich der Einweihung der neuen Herz-Jesu-Kirche. der neuen Kirche. Er hat sich gewiß ein schönes Denkmal in Pozuzo gesetzt. Und seine Frau, Theres Wagner, Schwester des Pater Wagner in Huanuco, war eine tüchtige Köchin. Es konnte kommen wer wollte, sie wußte einem jeden nach seinem Geschmack zu kochen. Mit feuchten Augen ritt Herr Budweiser 28. Mai 1963 Einweihung des neuen Schullokals in Gegenwart der Autoritäten, der Familienväter und sämtlicher Schulkinder von drei Schulen. Der Bau ist gut ausgefallen. Baumeister war Herr Ludwig Solleder aus Bayern. Die Holzarbeit stammt zum Teil noch von Herrn Budweiser. Das übrige vollendet unser neuer Tischler. Nach der Einweihungszeremonie fand im Saal der Pfarrschule ein Lichtbildervortrag über Pozuzo und den Panamakanal statt. Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging es auf den Sportplatz, wo ein „schwerer" Fußballkampf zwischen den Buben von „Tirol" und denen vom „Rheinland" ausgefochten wurde. Es gab weder Sieger noch Besiegte. Auch die Mädchen wollten nicht mü-sig dastehen und zeigten ihre Fähigkeiten in einem schönen Volley-Ball-Spiel, das mit einem Sieg der „Tirolerinnen" über die „Rheinländerinnen" endete. Später wurden noch mehrere Kämpfe ausgeführt, wobei aber die „Tirolerbuben" weniger Glück hatten. 15. August 1963 Einweihung der neuen Herz - Jesu - Kirche. Endlich ist es uns gelungen, nach Überwindung so vieler Schwierigkeiten, die neue Kirche wenigstens inwendig so weit zu bringen, daß man sie einweihen und dem Gottesdienst übergeben konnte. Es war ein schöner Augusttag, als der Bischof von Huanuco die Weihe-liandlung vornahm und erstmals einen feierlichen Gottesdienst darin hielt. Er selber übernahm die Festansprache, in der er die Arbeit der deutschen Patres und Missionare in Huanuco und Po-zuzo besonders hervorhob und lobte. Die Kirche ist ganz gewiß für unsere Verhältnisse gut ausgefallen, wenn man bedenkt, daß kein Architekt, kein Maurermeister und kein Baumeister daran gearbeitet hat. Nur die Zeichnung zum Hochaltar stammt vom Architekt Paul Linder aus Lima. Alles andere wurde von uns selber ausgeklügelt und ausgeführt. Die Kirche ist kein Kunstwerk, und trotzdem wird man in der ganzen Diözese Huanuco (mit Ausnahme Hua-nucos selbst) keine solche Kirche finden. Warum hat man diese Kirche gebaut? Weil die erste, noch von den ersten Kolonisten aufgebaut, inzwischen viel zu klein geworden ist. Und zweitens: als Dank gegen das Heiligste Herz Jesu für den liebevollen Schutz in den vergangenen 100 Jahren. Man hat sie absichtlich an einem anderen Ort aufgebaut, damit die alte Kirche als „historisches Denkmal“ erhalten bleibe. 14. November 1963 Fri. Carolina Egg feierte ihr 30jähriges Dienstjubiläum als Lehrerin an verschiedenen Schulen Pozuzos. Ihre Ausbildung bekam sie bei den deutschen Franziskaner-Schwestern in Kolumbien. Viele Jahre hindurch war sie die einzige Lehrerin in Pozuzo. An drei Schulen unterrichtete sie. Nun ist sie Direktorin der Mädchenschule in Prusia und kann sich hald der wohlverdienten Ruhe hingeben. 15. Dezember 1963 Der neue Wassergraben aus Zement wird vollendet. Wir hoffen nun, in der Regenzeit unser eigenes Wasser zu haben. Das Werk finanzierte „Misereor". Gemeindewahlen in Pozuzo. Nachdem der neue Präsident Belaunde den Leuten freigestellt hatte, ihren Bürgermeister {fei zu wählen, zogen auch die p-o-zuziner zu den Wahlurnen, un sich einen guten Bürgermeister zu sichern. Zwei waren die vorgesehenen Kandidaten: Herr Alfred Witting Kohle und eine Frau, Marta de la Puente dt Ballesteros. Alfred Witting ge-wann die Wahl und das Vertrauen der Leute mit einem Sieg von 155 über 78 Stimmen. Alfred Witting ist ein tüchtiger Mann, sehr rührig, genügend gebildet für dieses Amt, beherrscht Spanisch und die Sprache der Eingeborenen und kam zu jeder Zeit mit Advokaten, Ministern und anderen Leuten in Lima verhandeln. Schon öfter hat er seine Fähigkeiten bewie sen. Projekte für das kommende Jahr. Die noch ausstehenden Arbeiten an der neuen Kirche sollen vollendet werden. Eine Elektro - Kraftanlage sol gebaut werden. Damit könnte ein Großteil der Gehöfte mil Strom versorgt werden. In die ses Werk schaltet sich Mise reor ein. Zwickt er oder zwickt er nicht? Indien Lunò òe8 6ucbortft-tfcben Welt ^ hongceUee 1964. 6in fcbcoec überleb au= borer Subkontinent in einigen nüchternen Zahlen geleben. Der Hunger ift bue brennenbfte Problem« Jeder Versuch, Indien in einem Buch, in einem Film, in einem Vortrag zu erfassen, bleibt Stückwerk. Dieses Land — nach China am dichtesten bevölkert und in bezug auf seine. Größe nach Sowjetrußland, China, Kanada, Brasilien, USA und Australien an siebenter Stelle, weist iirfschaftlich und kulturell eine tausendfältige Verschiedenheit auf, die schlechthin entwaffnet. 438000000 Seelen, wovon 226 Millionen männlichen und 212 Millionen weiblichen Geschlechts, bewohnten 1961 Indien, dessen Geburtenziffer sich mit derjenigen der Vereinigten Staaten deckt, aber eine größere Sterblichkeit aufweist, so daß der Bevölkerungszuwachs fesentlich langsamer vonstatten Seht. An der Spitze des indi- Elne heilige Kuh ln den Straßen von Neu Delhi. sehen Staates stand der schon 75jährige Ministerpräsident Pandit Nehru, die meistumstrittene Figur im Lande. Wie drückte doch das einer seiner Gegner aus? „Jede intelligente Unterhaltung versinkt recht bald in der Eintönigkeit. Sie nimmt mit der Kunst ihren Anfang, führt zur Politik und über die Religion zu Nehru, oder, was noch einfacher ist, man schneidet das Thema Nehru gleich an und hört damit auf." In der indischen Nationalversammlung sitzen 353 Abgeordnete der Kongreß- partei (Partei des Ministerpräsidenten), 29 Kommunisten, 17 Sozialisten, 77 Deputierte anderer Parteien und 14 Vertreter der „Jan - Sang - Party". Letztere nimmt den christlichen Religionen gegenüber eine feindliche Haltung ein. Die Religionen in Indien im Jahre 1963: Hindus 377 000 000 85 °/o Muselmanen 42 500 000 9,5 %> Diverse 13 000 000 3 % Christen 11 500 000 2,5 °/o 444 000 000 Gewiß, mit sieben Millionen Katholiken steht unsere Kirche in Indien auf solider Basis. In 15 Erzdiözesen, 49 Diözesen und sieben apostolischen Präfekturen eingeteilt, konzentrieren sich die Kräfte der Missionen vor allem auf vier Gebiete: die südwestliche Küste von Malabar, Bombay und Zentralindien, die Ebene des Ganges und der Norden. Noch aber bleibt unendlich viel zu tun, soll das Werk des heiligen Franz Xaver eine wirksame Fortsetzung erfahren. Immerhin weist das Missionswerk aber auch Lichtblicke auf. So meldet ein Rapport aus dem Staate Madras: „Unsere neun Provinzen werden von 882 indischen und 204 ausländischen Priestern betreut. Die Berufungen zum Priesterstand sind zahlreich." Wird Indien die Schlacht gegen den Hunger gewinnen? Fünf Vergleiche lassen uns dies hoffen. Obwohl die Zahl der Bevölkerung in 10 Jahren von 361 auf 438 Millionen angestiegen ist, haben sich das Durchschnittseinkommen, der Kalorienverbrauch und ebenso das Durchschnittsalter pro Person erhöht. Was verdient der Inder pro Jahr? 330 Mark. Und das durchschnittliche Alter? 36 Jahre. Wir mögen diese Zahlen für miserabel halten, dem Inder, der Inderin sind sie Zahlen der Hoffnung: Bevölkerung: 1951 361 Millionen, 1956 397 Millionen, 1962 438 Millionen. Durchschnittseinkommen in Rupien: 1951 284, 1956 306, 1962 330. Urbar gemachte Erde I (in Millionen Hektar): 1951 51,5, 1956 56,2, 1962 70. Kunstdünger (in 1000 Tonnen): 1951 18, 1956 j, —, 1962 165. Kalorien (pro Per- \\ son): 1951 1800, 1956 1950, 1962 if 2100. Durchschnittsalter: 1951 27, If 1956 32,1962 36. Bild rsdntes Kinder bei der Speisung nadu dem GstMost auf einer Mlssiqnsstation. Bild redite ssien: SdtSler bei der Arbeit in einer Scbreinerwerkstätte der Jesulten-schule in Talasati. Bild nuten: Für Schwerstarbeiten ist der Elefant auch heute noch unentbehrlich. Indien unternimmt große Anstrengungen, den Hunger im Lande zu bannen. Dadurch werden auch Krankheiten und Seuchen gebannt. Es bedarf aber noch großer Anstrengungen und der Unterstützung aus wohlhabenden Ländern. Es geht vorwärts. Allenthalben entstehen Staudämme zur Energiegewinnung und Industriezentren, die Gelegenheit zur Arbeit und damit Brot schaffen. Die katholische Mission eröffnet Handwerkerschulen zur Heranbildung von Fachleuten für alle Industriezweige. Dort müßte man arbeiten Dürfen! Selbst Kinder helfen mit beim Bau von Staudämmen. Warm und breit wälzen sich, die lehmigen Fluten des Ganges durch die Bihar - Provinz im Nordosten Indiens. Kaum zu glauben, daß das Wasser in diesem Strombett kristallklar und mit prickelnder Kühle von den Gletschern des Himalaja auf die Reise geschickt wird. Aber seit März, seit vier Monaten schon, lastet die sengende Sonne über dej: ganzen Provinz. Kein Lufthauch weht. Wie eine Dunstwolke steht die Luft über dem Land, das durch tagelange Staubund Sahdstürme wie mit einem Bahrtuch zugedeckt ist. Staüb-überkrustet stehen Bäume, Sträucher und Pflanzen. Müde, mit rotgeränderten Augen, liegen die Menschen am Boden. Die Dörfer sind in der sengenden Mittagsglut wie ausgestorben. Erst am Abend und in der Nacht wird der Lebenstrieb der Menschen wieder geweckt und stellt sich müde, aber mutig dem Werk. Nur an der mächtigen Brücke, die das Nordufer des Ganges schon in wenigen Monaten mit dem südlichen Ufer verbinden soll, wird fleißig gearbeitet. Tagtäglich hocken die beiden jungen Freunde Ratan und Bijoy am Nordufer, um das entstehende Wunderwerk zu be- staunen und um zu diskutieren. „Dort müßte man arbeiten dürfen", meint Ratan. „Ja, und essen", fügte Bijoy hinzu. „Was meinst du, was die Männer, die dort arbeiten, alles zu essen bekommen!" Aber dann verstummt Bijoy plötzlich und beginnt hastig mit seinen langen, dürren Fingern zu knak-ken, weil sein Freund Ratan schon wieder gähnt. Wie leicht kann ihm da ein böser Geist in den weit geöffneten Mund hineinfahren. Der Freund ist sowieso nicht gut bei Kräften. Im Dorf fehlt es an Reis. Man sieht es an den aufgeschwemmten Wasserbäuchen der Menschen, daß sie fast ausschließlich von der Mangofrucht leben. Gegen die Wasserbildung im Körper können auch die wenigen Reiskörner nichts nützen, die sie in Mangoblätter gehüllt um Arme und Beine wickeln, als könnten sie wirklich die Feuchtigkeit aus dem Körper aufsaugen.' Nach einer Weile erhebt sich Ratan und wiederholt nochein-mal seine Worte: „Dort müßte man arbeiten dürfen!“ Und wieder fügt Bijoy sehnsüchtig hinzu: „Ja, und essen!" Und dann machen sich die beiden Jungen schweigend auf den Weg zurüd ins Dorf. Sie fühlen sich müde, und schwach und wissen genau, daß bald der Monsun aufkom-men wird. Seit Tagen schon weht der Südwestmonsun über das Land. Und als sich dann der Regen einstellt, beginnen die Menschen ihre Hütten mit Irispflanzen zu uinsäumen, damit die starken, schwertförmigen Blätter die bösen Geister der Krankheit von ihren Behausungen fernhalten sollen. Und dođi, und dođi... Hier und dort, in diesem Dorf und in jenem... Barmherzigkeit, die Cholera geht um! Nun, wenn sie an Geister glauben, die Mensdien, dann kön-aen es nur die Komma-Bazillen sein, die siđi mit jedem Durch-fall, mit jedem Erbredien der kranken Mensdien vermehren. Als ob Irispflanzen diese Bazillen aufhalten könnten! Audi vor der elterlidien Hütte ron Bijoy haben die Irisblätter versagt. Nidit nur Bijoys. jüngere -Geschwister, sondern audi seine Mutter liegen unter Kälte-Ä'audem am Boden in ihrem reiswasserähnlidien Durdifall. Kalt perlt der Sdiweiß auf der Stirn. Der Vater des Jungen fängt ein Huhn ein, stürzt aus dem Haus und rennt zu dem Hügel „Sapta Mata", zu dem Hügel, in dem die „siebenMütter" der epidemi-sdien Krankheiten wohnen. Dort bringt er das Huhn zum Opfer dar. Ehrfürditig starren die vielen Mensdien auf das Blut der vielen Opfertiere, wie es verrinnt und langsam im Boden versinkt. Die Mütter der Krankheiten nehmen das Opfer gnädig an, so glauben sie. Aber Bijoy, plötzlich angeekelt von der Zeremonie, stürmt davon. Hat ihm Ratan nidit von einem „Nazareth-Hospital" erzählt, das am jenseitigen, am Südufer in Mokameh, liegt? „Ratan! Ratan, du mußt mir helfen! Ich weiß nidit, wo das Hospital liegt, und idi sdiaffe den Weg nicht allein über den Fluß. * Keuchend laufen die Freunde zum Ufer. Hastig schleppen sie eines der Boote herbei. Grau ist der Abend, der Monsunregen peitschend. Wie ein Stöhnen hallen die Klagelieder aus den Dörfern zum Fluß. Und die Freunde rudern und rudern und längst ist es Nacht. „Bijoy!" Schrill schreit die Stimme von Ratan. Kalt liegt das Gesicht des Freundes in seinem Schoß. Blau, kaum zu erkennen in der regenrinnenden Nacht. Und als Ratan den kranken Freund behutsam im Boot ausgestreckt hat, da erkennt er erst, daß dem Freund das Ruder entglitten war, als er plötzlich krank zusammenbrach. Und der Regen rinnt. Und das Boot treibt. Und Mokameh am jenseitigen Ufer rückt in immer weitere Feme ... Weit, weit entfernt erkennt Ratan die dunkle Silhouette der werdenden Brücke, und da erinnert er sich seiner Worte: „Dort müßte man arbeiten dürfen." H.-W. Böcker P. H. Gulba gibt einen knappen Überblick einer Arbeitswoche in seiner Pfarrei im Hochland Perus Sonntag: Der eintönige Ding-ding-dong-Klang der Kirchenglocken reißt mich aus dem Schlaf. Es ist 7 Uhr. Hell scheint jetzt in der Trockenheit die Sonne ins Zimmer. In der Regenperiode könnte ich mich sicher unter der Dachrinne waschen. Es ist ziemlich kalt, was in einer Höhe von 4100 Meter nicht zu wundern braucht. Ich gehe ins Freie. Vom Wasserhahn im Garten hängt ein Eiszapfen herunter. Die Leitung ist, wie fast immer in den Sommermonaten, zugefroren. Zur Sonntagšmesse kommen nicht viele Leute. In der ersten hl. Messe um 8 Uhr sind die wenigen Bänke gerade noch voll, es müssen sogar noch einige stehen. Nach der hl. Messe wartet schon eine Taufe auf mich, Die Leute sind von. weither ge- Strahlende Kinder beim Katechismusunterricht. kòrnrnen. Im Pfarrhaus möchten zwei weitere èine hl. Messe bestellen. Inder zweiten hl. Messe um 9.30 Uhr sind gewöhnlich noch weniger Leute da als um 8 Uhr. Die Predigt wird nicht zu lang. Ich muß mich beeilen, da ich noch ein 20 km entferntes Dorf zu versorgen habe. Im Pfarrhof Isteht der Jeep schon zum Start bereit, doch der Cantor hatte den Meßkoffer und das Harmonium noch nicht eingeladen. Der Weg ist voller Schlaglöcher. Das Fahrzeug springt und hopst und klappert in allen Fugen. Doch ist der Motor gut und stark. Der Gottesdienstbesuch ist nicht einmal so schlecht. Die Predigt wird diesmal etwas länger. Drei Taufen und ein Krankenbesuch halten mich noch etwaslänger auf als gedacht. Der Nachmittag ist sonnig und ruhig. Doch im Haus ist es in ollen Räumen kalt. Ich fahre ein Stück aus dem Dorf hinaus auf eine Anhöhe, von wo aus man einen herrlichen Blick auf die weite Ebene und den See hat. Hier oben kann man in aller Stille und ungestört sein Brevier beten. Soweit das Auge reicht: unermeßliche Flächen, die Pampa von Junin, ein graugrüner Grasteppich, und mitten drin, wie ein gigantisches Auge, der See von Jiinin. Kein Baum, kein Strauch, keine Blume! Dm 6 Uhr abends geht das Licht ®, ein jämmerliches Licht. Etwa soviel, wie eine glimmende Zigarette. Um lesen und schreiben zu können, braucht man noch Kerzen. Das Abendessen, bestehend aus eine/ nach nicht viel schmeckenden Suppe, ist bald geschafft; trockener Reis mit gebratenem Schaffleisch. Das ist auch kein Problem, wenn man ulleine ist — und ißt. Ein Radio habe ich keines und der schöne Plattenspieler ist wegen Strommangels auch pensioniert. Gegen 8.30 Uhr geht die Köchin nach Hause. Ich lese heute noch etwas zur Weiterbildung und um 10 Uhr geht auch schon das Licht aus. Es ist Zeit, das Bett aufzusuchen, um für morgen wieder Kräfte zu sammeln. Montag: Nach der hl. Messe — einer Totenmesse — um 8 Uhr wartet bereits ein Wasserleitungsinstallateur auf mich, da er mit seiner Kunst am Ende ist. Die sanitäre Anlage bringt er ejnfach nicht hin. Kein Wunder, hat er doch vorher so etwas kaum je noch gesehen, geschweige denn installiert. Mit vereinten Kräften wird die Sache hingebogen. Nachdem die Maurer noch etwas Zement brauchen, den ich sofort besorgen muß, bleibt mif' am Vormittag nicht mehr viel übrig, um mich auf den Religionsunterricht am Nachmittag noch etwas vorzubereiten. Um 2 Uhr fange ich an der hiesigen Mittelschule in Klasse 3a an; von 3—4 Uhr habe ich 1a und von 4—-5 Uhr 4a und 4b. Es ist vielleicht die ruhigste Klasse und dabei hat es doch schon solch große Kerle drin. Am Schluß bin ich etwas müde und heiser. Ich fahre heim und trinke rasch etwas Kaffee, da schon wieder einige Leute im Pfarrbüro warten. Der Abend kommt schnell. Dienstag: In aller Frühe klopft es schon ans Hoftor. Ich weiß Bescheid. Heute ist wieder Markt, der alle 14 Tage in großer Form draußen auf der Plaza abgehalten wird. Die fliegenden Händler möchten ihre Stangen und Tische, die sie im Pfarrhof eingestellt haben, um ihre Stände auf-schlagen zu können. Es kommen auch schon die ersten Mütter, die ihre Kinder für die Taufe vormerken lassen. In der hl. Messe um 8 Uhr sind keine 15 Personen. Nach dem Frühstück kommen dann die Taufen dran. Der Sekretär hat bereits acht Täuflinge notiert. Ein großes Geschrei, wie immer bei der Taufe von so vielen. Die Täuflinge setzen sich aus allen Altersstufen zusammen. Der Jüngste ist 4 Wochen, der Älteste 5 Jahre alt. Ich ermahne am Schluß nochmals die Leute, ihre Kinder möglichst früh zur Taufe zu bringen. Alle nicken eifrig und sagen „Ja!". Aber tun wer- HE Auf der Plaza in Junin. Requiemmesse, welche die ver. sammelte Teilnehmerschaft teils halb, teils ganz schlafend mitfeierte. Der Sarg wurde dann auf einen Lastwagen verfrachtet und los ging’s zum Friedhof, Die Schnapsflaschen fuhren natürlich auch mit. Wieviele Stunden man nachher am Grabe dés Toten zu dessen Ehre und Andenken noch geprostet hat, weil ich nicht; ich schaute, daß idi weiterkam. Hier noch ein Wort mehr als absolut notwendig zu sagen, wäre verlorene Liebesmühe gewesen. den sie es höchstwahrscheinlich doch nicht. Heute, wo die Menschen aus allen Richtungen und den entferntesten Dörfern zusammengeströmt sind, gibt es viel zu tun: Hl. Messen werden bestellt, Taufen vorgemerkt und Taufscheine ausgestellt, Besuche in einigen Dörfern festgelegt. Von 3—5 Uhr am Nachmittag wieder Unterricht. Ich beeile mich heimzukommen. Mit den letzten vier Taufen, die ich noch kurz vor 6 Uhr habe, sind es heute 21 gewesen. Beim anschließenden Rosenkranz nehmen drei Frauen vom Dritten Orden des hl. Franziskus teil, ein blindes Mädchen, das immer kommt, und dessen Schwester. Draußen auf der Plaza rollen die letzten Omnibusse und Lastautos davon, hochbepackt mit Kisten und Schachteln — Sachen, die man nicht verkaufen konnte. Und als die allerletzten Händler endlich ihre Sachen verstaut haben, steht der Mond schon zwischen den beiden hohen Kirchtürmen der Stadt. Mittwoch : Der hellblaue Morgen mit seinem frostigen Atem rötet einem die Wangen. Die Scheiben am Wagen sind alle hoch zugefroren, als wir uns kurz nach 8 Uhr auf den Weg machen. Der Sohn des Sakristan, der mit mir nach Onores fahren will, erinnert mich, mein Gewehr mitzunehmen. Wir fahren ja einige Kilometer direkt am Seeufer ent: lang, wo es immer einige Enten und Wasserhühner gibt. Auf dem Hinweg habe ich nicht viel Zeit. Nur zwei Enten büßten ihr Leben ein. In Onores haben die Leute schon eifrig für den Verstorbenen gebetet — könnte man meinen. Aber weit davon entfernt. Nein, nicht eifrig gebetet, sondern gebechert. Die trauernden Hinterbliebenen hatten wirklich rote und nasse Augen, aber nicht vom Schmerz und vom Weinen, sondern vom Wein. Es5 ist dies ein altes Laster der Indios, welches auszurotten fast unmöglich ist. Sie feiern halt ihre Feste und Trauertage auf ihre Weise, nach uraltem Brauch. Und wenn etwas „Brauch" ist, scheint sogar Gott mit seiner Allmacht am Ende zu sein. Es ist nämlich soviel wie geheiligte Tradition, auch wenn es ein Mißbrauch ist. Und wer daran zu rütteln wagt, sei es im Guten oder Bösen, der bekommt nur ihre Feindschaft zu spüren. Ich ließ also den Brauch Brauch sein, und sang meine Um 1 Uhr bin ich wieder zu Hause. Für die Köchin bringe ich sieben Enten und Wasserhühner mit. Die doppelläufige Schrotflinte bekam ich von den amerikanischen Patres aus La Oroya, meiner westlichen Nebenpfarrei, ausgeliehen. Der Nachmittag sieht mich um 2 Uhr wieder in der Mittelschule. Ich diktiere einige Fragen und Antworten, eine Zusammenfassung dessen, was wir durchgenommen haben. Das werde ich dann später in den schriftlichen Arbeiten abfragen. Der Lerneifer ist hier sehr gering. Der Wissensstand der Schüler äußerst niedrig. Selbständiges Arbeiten und vor allem das Denken ist eine fast unbekannte Sache. Viel hängt natürlich mit dem niedrigen Lebensstandard zusammen. Wenn der Schüler zu Hause nur einen Raum, wo sich alles aufhält und schreit, kein Licht und oft kein ausreichendes Essen zur Verfügung hat, kann auch kaum viel von ihm verlangt werden. Deshalb sind die Klassenarbeiten hier auch so leicht, daß f®t der Dümmste noch durchkom-men könnte. Nach Schulschluß um 5 Uhr nehme ich einige Lehrer im Auto mit und fahre sie nach Hause, da das Schulgebäude ziemlich außerhalb des Ortes liegt. Von Jen 18 Professoren bin ich ja jer einzige, der über ein Auto verfügt. Oer Rest des Abends bleibt mir noch, um die Arbeiten am Pfarrhaus zu besichtigen, einige An- weisungen für morgen zu geben und das Brevier zu beten. Wenn dann Arbeiter, Sekretär und Köchin gegangen sind, und ich die Hoftür abgeschlossen habe, wird es Zeit, auch die Augen zu schließen. (Fortsetzung folgt) Dein Ideal, deine Aufgabe Der Beruf des Brudermissionars hat in der modernen Missionsarbeit ein neues Schwergewicht bekommen. In den Missionsländern, die zugleich größtenteils Entwicklungsländer sind, werden ausgebildete Fachkräfte gesucht und gerne gesehen. Für die Zukunft eines jungen afrikanischen oder asiatischen Staates ist es von uns Christen aus gesehen nicht gleichgültig, ob kommunistische Spezialisten oder meisterlich ausgebildete Brudermissionare Handwerkerschulen oder Lehrwerkstätten leiten. Die Hobelbank oder Fräsmaschine wird zur Kanzel, wenn ein Brudermissionar an ihr steht, heute mehr denn je. Wer bei uns Brudermissionar werden möchte, der wende sich in Deutschland an das Missionshaus Josefstal 709 Ellwangen (Jagst) in Österreich an das Missionshaus Maria Fatima Unterpremstätten bei Graz in Südtirol an das Herz-Jesu-Missionshaus Milland bei Rrixen Ob mir den einer für 4.50 DM abkauft? Sie fingen Quo Heczenöluft Soeben komme ich von der Missionsstation hier in Witbank. Sie liegt nur einige hundert Meter von der Negersiedlung entfernt. Ich habe dort dem Pfarrer Denis Bourhill, einem Südafrikaner, etwas geholfen. Der Gottesdienst bei den „Schwarzen" ist mir jederzeit lieber, als der bei den „Weißen", d. h. bei den weißen Katholiken hier in der Stadt. Als ich die heilige Messe heute früh in der Missionskirche begann mit den bekannten Worten: Introibo ad altare Dei, war ich erstaunt, die Antwort nicht wie gewöhnlich nur von den schwarzen Meßdienern, sondern von der ganzen Gemeinde zu bekommen: „Ad deum, qui laetificat iuventutem meam". Diese Worte der Gemeinde sagten mir, daß heute nicht eine gewöhnliche Betsingmesse sei, bei der zum StafFelgebet ein Lied in Zulu gesungen wurde, sondern eine „lateinische" Messe. Wir gingen also, der zelebrierende Priester und die mitopfernde Gemeinde, in feierlicher Weise durch die lateinischen Texte des Staffelgebetes. P. Denis hat seiner Gemeinde diesen neuen Weg aktiver Teilnahme an der Liturgie der Kirche gelehrt, und sie folgen ihm freudig und willig. Der übliche Teil des Gottesdienstes vollzieht sich wie üblich: Die Antworten zu dem Gruß des Priesters usw. gibt die Gemeinde in Latein, die Gebete und Gesänge werden in Zulu verrichtet. Gemeinde und Priester sind eine Familie, ein Herz und eine Seele. Alle sind dabei, alle machen mit. Keiner sondert sich ab oder geht seiner Privatandacht nach. Wie verschieden ist das doch bei den Weißen hier. Da ist die Gemeinde im Schiff der Kirche totenstill. Jeder liest in seinem Buch oder betet seinen Rosenkranz oder hört auf den Gesang des Kirchenchores auf der Empöre, der jeden Sonntag des. Kyrie, Sanktus Beriediktuslji^d. Agnus Dei singt, bald vießnjrvv mig, bald zweistimmig bald besser, bald schlechter, während vorn am Altar der Priester eine stille Messe liest. Es ist fast unmöglich, die weißen Leute hier zur aktiven Teilnahme zu bringen. Das englisch - irische Element ist fürs Schweigen. Sie wollen beim Gottesdienst nicht gestört werden, wollen ihre Ruhe haben, denn sie sind „müde". Ich versuchte, bei den Weißen hier englische Kirchenlieder während der Messe einzuführen. Der Versuch ist glatt gescheitert. Die Leute haben gemeutert, gebrummt: „Pater, ich hasse dieses Liedersingen". Bei den Schwarzen gibt es diesbezüglich keine Schwierigkeiten. Sie singen aus Herzenslust ihre Kirchenlieder in Zulu, und zwar vierstimmig und mehr, aber immer in schöner Harmonie. Das geht ganz von selbst, das braucht man ihnen nicht erst beizubringen. Und sie haben herrliche Stimmen. Eine davon fällt mir immer auf. Sie könnte sofort in einer Oper angestelj werden: eine richtige Prima, donna ! Dabei ist die Stimme um verbildet, natürlich, ungekütlj stelt, warm und klangvoll: Sie leitet die ganze Gemeinde. Sie ist sich dessen aber nicht be wußt, doch merkt es die Ge meinde. Das ist etwas Selbst verständliches, daß man singen kann. Ausnahmen sind selten. Bei den Weißen besteht das uni’ gekehrte Verhältnis. Heute hat P. Denis die Predigt, Er spricht über das Lehramt der Kirche. Seine Predigtmethode besteht darin, daß er den neuen deutschen Katechismus (in eng-lisch übersetzt) von Anfang bis zum, Ende durchpredigt. Dabei kommt er auf Themen zu sprechen, wie er mir sagte; die er ■ sonst nie behandelt hätte. Und die Leute sind interessiert. Sie horchen und spitzen die Ohren. Schlafen während der Predigt kommt gar nicht in Frage, wie man auch keine Schwierigkeiten hat, die Ehrfurcht in der Kirche aufrecht zu erhalten, auch nicht bei den Kindern. Wenn ein Kind im Tragkissen auf dem Rücken seiner Mutter oder auf dem Schoß seines größeren Schwesterleins zu laut wird, verläßt die Mutter oder die Schwester did Kirche, um den Störenfried drart ßen zu beschwichtigen. Bei den Weißen ist das anders. Da kört-nen Eltern — vielleicht sogar h| einem gewissen Stolz, daß die Kinder die Aufmerksamkeit der Gemeinde auf sich ziehen -ruhig Zusehen, wenn die Kinder Unfug treiben, im Gang auf-und abspringen, sprechen oder schreien. Nur wenige Verstört dige verlassen mit den Störerifrieden die Kirche. P. Denis spricht von der Teilnahme der Eltern und Lehrer am 1X6 Lehramt der Kirche: wie sie in ihrer Weise verpflichtet N sind, Jen Kindern die Frohbotschaft zu verkünden. Und schließlich sagt er, daß jeder Christ berechtigt und verpflichtet sei, andere zu lehren ... Eine wirklich praktische Predigt, die jeder verstehen konnte. Natürlich hat ihn keiner nachher für diese Predigt gelobt, wie es die Weißen zu tun pflegen, ohne manchmal zu wissen, worüber gepredigt wurde: Die Kommunionausteilung bei den Schwarzen ist für mich immer eine besondere Freude. Da kommen heute zuerst die ama-kosikazi ka Anna Ocwebileyo, d. h. der Frauenverein von der heiligen Anna, in ihren Violett - schwarzen Uniformen. Die schwarzen Gesichter sind durch das Christentum veredelt und verschönt. Von hinten schauen die Kinder im Tragkissen interessiert zu,-was Mutter vom Priester bekommt. Dann kommen die Männer und Jungmänner, alle gesammelt und voll Ehrfurcht. Es sind viele, die kommen. Auch einige Kinder erscheinen am Tisch des Herrn, obwohl um T0.30 Uhr eine eigene Kindermesse ist. Alle sind sauber gekleidet und die schwarze Haut glänzt von dem Fett oder der Salbe, mit der sie sich einreiben. Die „besseren" Schwarzen gebrauchen schon tapfer Lippenstift und Augendeckelfarbe — natürlich nur das Brstkommunikantin beim Gottesdienst in der großen Kirche von Gien Cowie. Oomitilla • ________ schöne Geschlecht. Während der Kommunionausteilung wird unermüdlich eine Strophe nach der anderen von einem Sakramentslied gesungen. Nach der heiligen Messe wird der Kreuzweg gebetet. Der Priester geht von Station zu Station, begleitet von einem Ministranten, der das Kreuz trägt, und zwei anderen mit brennenden Kerzen. Bei jeder Station wird neben den Gebeten noch je ein Vers von einem Kreuzweglied gesungen. Alle wenden sich zu der jeweiligen Station und betrachten den leidenden Herrn und seine schmerzhafte Mutter. Den Schwarzen wird die Andacht nicht zu lang, keiner ver-J läßt die Kirche, bevor nicht das letzte Lied zur Mutter Gottes gesungen ist. Wenn bei den Weißen der Gottesdienst über eine Stunde dauert, dann werden viele ungeduldig. Auf dem Kirchplatz unterhalten sich die Schwarzen gern mit ihren weißen Priestern. Hier auf der Mission will die Herz-Jesu-Pfarrei der Schwarzen eine neue Kirche bauen, weil die alte zu klein ist. Ich sah heute eine ganz schöne Anzahl vor der Kirche stehen oder knien, da sie in der Kirche selbst keinen Platz fanden. Ich sehe einen Mann, der Pater Denis seinen Beitrag zum Kirch-bau bringt. Er hat die jedem Gehaltsempfänger bestimmte Summe schon bezahlt: Einen Rand für jeden Monat des Jahres, also 12 Rand. Das sind 72 DM, also 6 DM monatlich. Für einen Schwarzen, dessen Monatsgehalt zwischen 60 und 150 DM liegt, ist das kein kleines Opfer. Möge die neue Kirche bald stehen und recht viele fromme Beter fassen. P. Dr. W. Kühner Ein Telefonanruf: „Domitilla Dlamini ist vom Hospital entlassen. Sie kann abgeholt werden." Domitilla ist die langjährige Lehrerin auf unserer Missionsstation hier in Witbank-Driefon-tein. Seit einigen Jahren unterrichtete sie nicht mehr, sie fst alt und krank. Da sie von Natal kommt und nie geheiratet hat, findet sich niemand, der in ihrem Alter für sie sorgt. Die Mission muß es tun, denn für sie hat sie ja ihr Leben lang gearbeitet. Aber nach Driefontein geht kein Telefon, sie haben auch noch kein elektrisches Licht, obwohl die Station nur 3 Meilen von der Stadt und dem hiesigen elektrischen Kraftwerk entfernt ist. So nehme ich denn mein Auto und fahre zum Hospital, um sie abzuholen. Wie ich sie sehe, bekomme ich einen Schrecken. Ich hatte gedacht, sie werde entlassen, weil sie gesund sei.-Doch sie gleicht einer Sterbenden. Ich finde nach langem Fragen und Suchen die diensttuende Schwester, da der Arzt nicht zu sehen war. Sie erklärte mir, Domitilla sei vom Doktor heute früh entlassen worden. Der Blutdruck sei nicht mehr so stark und er habe ihr Pillen verschrieben, die sie auch zu Hause nehmen könne. Ihre eigenen Leute müßten sie verpflegen, im Hospital könnten sie solche Kranke nicht behalten. Ich erklärte der Schwester, Domitilla habe niemand, der sie betreuen könne. Darauf bekomme ich die lakonische Antwort: „Dann muß sie in ein Altersheim!" Aber wo ist hier im Land ein Altersheim für Schwarze? Für die Weißen wird hier soeben ein neues, großes gebaut, obwohl im nahen Mid* delburg schon eines steht, aber für die Schwarzen? Ich sehe, daß man Domitilla ab-’ schieben will. Es hat keinen Wert, darauf zu bestehen, daß das Hospital sie behalte, die Doktoren und Krankenpflegerinnen würden sie einfach ohne Pflege liegen lassen. Also, idi nehme sie mit. Wo sind ihre Kleider? Nirgends zu finden! Sie, müssen auf der Mission sein, unsere schwarzen Schwestern' haben sie wahrscheinlich mit heimgenommen, als sie Domitilla ins Hospital brachten. Also zurück und die Kleider geholt. Ich spreche mit Pater Denis, dem Oberen von Dreifontein, was wir wohl mit Domitilla tun sollen. Auf der Station lassen in ihrem kleinen Häuschen? Aber sie kann sich nicht selber helfen, kann nicht gehen mit ihren kränken Füßen, kann sich nicht einmal im Bett herumdrehen, — sie muß gehoben werden, gespeist, gewaschen . -1 und sie ist sehr schwer. Unsere schwarzen Schwestern auf der Mission können das nicht tun. Zwei von ihnen sind Lehrerinnen und die dritte ist Köchin. Oos Schwesternhaus ist ein paar (Hindert Schritte vom Häuschen jer Domitilla entfernt. Was nun hin? Das Beste wird wohl sein, je ins Missionshospital nach Gien Cowie zu bringen. Also los! Inder Stadt bespreche ich alles noch mit dem Bischof. Er ist einverstanden und gibt mir sein Auto, das größer ist und desiali) bequemer für einen Krankentransport. Endlich ist Domitilla angekleidet. Auf einem Fahrstuhl führen zwei schwarze Pflegerinnen sie zum Auto und heben sie dann mit vieler Mühe und unter lautem Stöhnen Domitillas auf die liniere Sitzbank des Autos. Ich frage nun auch die schwarzen Sdiwestern, wieso man eine Kranke in einem solchen Zu-jfond entlassen kann. Die Ant-portwar: „Der junge Doktor ist mir grausam, sehr grausam. Domitilla ist schwer krank." Sie sagen mir noch, daß ich sie nicht legen darf, sondern mit Kissen stützen muß. Sie freuen sich sehr, wie ich ihnen sage, daß ich Domitilla auf unsere Missionsstation nach Gien Cowie bringen werde. Sie wissen, da wird gut für sie gesorgt. Wenigstens eine der beiden scheint ihrem Reden nach katholisch zu sein. Sie reden Domitilla mit distress" an, einen Titel, den •an schwarzen Lehrerinnen gibt. ™ fahre nochmals zurück zur Mission und nehme eine unserer schwarzen Schwestern mit,Schw. Visitation, und ein schwarzes Mädchen, Johanna, als Beglei-Wn. Hoffentlich stirbt mir die tanke nicht auf der langen ahrt. Es sind 110 Meilen, also fä Kilometer. Es ist drei Uhr jtthmittags, als wir wegfahren. Miss geht soweit gut. Es fängt 1 zu regnen. Der Scheibender auf meiner Seite funk- tioniert nicht recht. Ich suche ihn anders anzuschrauben, aber nun arbeitet er überhaupt nicht mehr. Ein paar Mal steige ich aus und wische die Scheibe ab, daß ich besser sehen kann. Es ist gefährlich auf der Sandstraße mit den vielen Kurven und ohne gute Sicht zu fahren. Endlich hört es auf zu regnen. Einmal müssen wir halten: Die Kranke muß sich erbrechen. Gott sei Dank, daß ich nicht allein gefahren bin und die Schwester mitgenommen habe, die mit der Kranken so gut umgehen kann. Dann wird Domitilla wieder ruhiger und ohne weitere Zwischenfälle kommen wir ohne Halt bei P. Richard in Eensgevonden oder bei P. Thomas in Lukau um halb sechs Uhr nach Gien Cowie. Der Bischof hatte inzwischen von Witbank aus telefoniert, so daß sie von unserem Kommen wußten. Die Kranke wurde von der Matrone, Sr. Coronata, und einigen schwarzen Pflegerinnen sofort ins Bett geschafft. Das Hospital ist zwar überfüllt, aber Domitilla hat mehr als jeder andere ein Recht, dort zu sein und gepflegt zu werden, nachdem sie ihr Lebtag für die Mission gearbeitet und gespart und Hunderte von Pfund geopfert hat. Nach dem Abendessen um halb acht Uhr machten wir uns auf den Heimweg. Jetzt brauchte ich nicht mehr so vorsichtig zu fahren, um jede Erschütterung zu vermeiden. Ich hasse das Fahren bei Nacht. Heute aber ist alles still und kaum ein Gegenverkehr. Wir beten den zweiten Psalter. Die kleine Johanna ist bald eingeschlafen. Nach dem Gebet erzählt Sr. Visitation in unbeschwerter Weise von ihrer „Mutter", d. h. der Mutter Oberin in Gien Cowie, einer weißen Loretoschwester, die mit Bischof Riegler die schwarze Schwesternkonkrega-tion der „Töchter vom unbefleckten Herzen Mariens" gegründet und seitdem als Oberin und Novizenmeisterin die schwarzen Mädchen heranbildet. Ich werfe ein, daß ich den Eindruck habe, „Mutter" hat euch gern. Ja, sagt Visitation, sie hat uns sehr gern und wir sie auch. Sie ist wirklich wie eine Mutter zu jeder von uns. Heute hat sie mir warmen Stoff für Winterkleider und einige „sweets", d. h. Süßigkeiten, mitgegeben. Mich freut dieses Mutter-Kind-Verhältnis zwischen einer Weißen und Schwarzen. Nichts von Rassentrennung! Gott sei Dank! Sr. Visitation erzählt mir, daß die Aussichten für Kandidatinnen in Witbank sehr gut sind. Sie hat die Mqrianische Kongregation der Mädchen unter sich. Einige dieser Mädchen sind am Schwesternberuf interessiert und wollen nach Gien Cowie gehen. Wenn wir im Juli zu Exerzitien dorthin fahren, können einige mitkommen. Ich staune, wie das Christentum die Schwarzen veredeln kann. Es ist wahr, die Bantu sind von Natur aus freundlich, hilfsbereit und bescheiden. Sie haben viele natürliche Tugenden, die sie liebenswürdig machen. Aber dieses Mütterlich - Schwesterlich -Jungfräuliche, wie es in Visitation verkörpert ist, kann nur von der Religion kommen, die große Aussichten in Afrika hat, trotz allem Dunklen und Unheimlichen in diesem Kontinent. Um zehn Uhr sind wir zu Hause. Die anderen beiden Schwestern Assumption und Angela sind noch auf. Sie freuen sich sehr, daß ihre Mitschwester wieder zurück ist. Wer hätte sie morgen in der Schule ersetzt? P. Dr. W. Kühner Weltreisende sind sich darüber einig, daß Penis Zentralbahn über die Anden, die „außerordentlichste Bahnfahrt der Welt" ist. Die Bahn beginnt auf Mee-reshohé in Lima und schafft auf einer Strecke von 150 km einen Höhenunterschied von 4750 m. Der Weg führt durch 60 Tunnels und über 61 Brücken. Dies ist einer der beliebtesten Ausflüge der Peruaner: Sie besteigen in Lima den Zug, fahren bis zu dem bekannten Marktort Huancayo, wo jeden Sonntag ein großer Markt stattfindet, und kehren dann am Montag mit der Eisenbahn nach Lima zurück. Diese höchste nor-malspurige Eisenbahnstrecke der Welt,- mit einer Länge von 560 km, wurde von einem Amerikaner, Henry Meiggs, gebaut. Er verkündete kühn: „Wo ein Lama hinkommt, soll auch eine Eisenbahn hinkommen!“ Vorher mußte jeder Transport mittels Maulesel oder Lama erfol- Die höchste Eisenbahn der Welt gen. Meiggs, der 1877 auf der Strecke starb, setzte seinen Erfolg trotz größter Terrainschwierigkeiten, Krankheiten und Bankrotte durch. 7000 Mann starben an Verrugas, einem Fieber, das durch eine Fliege übertragen wird. Außerhalb von Lima befinden sich die großen Baümwoll-, Zuk-kerrohr- und Bananenpflanzungen. 50 km entfernt liegt Cho-sica, im Sommer ein herrlicher Ferienplatz für die Einwohner von Lima. Doch dann befinden wir uns bereits am Fuße der Anden. Die Abhänge werden steil und steiler. Während der Zug in größere Höhen hinaufsteigt, geht ein Angestellter mit einer Sauerstoffflasche durch die Wagen, um jenen zu helfen, denen die plötzliche Höhendifferenz Schwierigkeiten bereitet. Beim Aufstieg werden durchschnittlich acht Flaschen gebraucht, beim Abstieg etwa fünf. Der höchste Punkt der Bahn wird in Galera durch einen Tunnel von einem Kilometer Länge erreicht. Hinter der Station erhebt sich der 5300 m hohe Mount Meiggs, auf dem die peruanische Flage weht. Beim Hinunterfahren kommen wir zuerst nach Oroya, wo die Linie nach den Minen von Cerro de Paseo abzweigt. Oroya besitzt ein Schmelzwerk uni eine Kupferraffinerie. Es liegt eingekeilt in ein Bergtal uni besteht nur aus einer langen Straße. Die Stadt bietet -etnìa ziemlich düsteren Anblick, abei sie ist reich durch die dort ge fundenen Metalle (Kupfer, Blei Zink und Silber). Das Gebirge ist wilder auf dei östlichen Seite der Anden, aber es gibt dort trotzdem viel fruii bares Land. Ziegelsteirihäusei sind von Ziegelsteinhäusem umgeben, und auf jedem Feld weiden Lamas oder Alpacas, die Kamele der Anden. Beim Rio Montaro führt die Eisenbahn ii ein reichkultiviertes Tal und erreicht Huancayo nach etwa 11 bis 13 Stunden Bahnfahrt Der Markt in Huancayo, dei älteste und farbenfroheste in ganz Peru, findet jeden Sonntag statt. Die Bauern legen dafür zu Fuß Wege bis zu 50 kn zurück. Eine Strecke von zwä km entlang dem Bahngeleise dient nur dem Markt, auf dem alles nur Erdenkliche verkauf! wird, von rostigen Nägeln bis zu handgewobenen Stoffen, EU-waren in allen Formen, Medikamente und Bettfedem. Indios und Touristen ergötzen sids gleicherweise an dem farbenfrohen Bild. Es ist wirklich eint außerordentliche Fahrt. R-“ /^7»/jj &.ì&issG vr letzt wird bestimmt gleich einer anbeißen .. Wußten Sie schon ... ... daß Fische den Bau des Panamakanals ermöglichten? Der erste Bauversuch scheiterte, weil die Malariafliege die Arbeiter hinraffte. Die dann angesiedelten Zahnkarpfen räumten unter den Larven der Fiebermücke gründlich auf. Dann erst konnte man mit dem Bau des Kanals beginnen. Woher stammt der Kanarienvogel? Die Vermutung liegt nahe, daß der Kanarienvogel yon den Kanarischen Inseln an der Nord - Ost -Küste von Afrika stammt. Das ist auch richtig. Im 15. Jahrhundert ergriffen die Spanier von dieser Inselgruppe Besitz und entdeckten dafei den hübschen Vogel mit dem schillernden Ge-,®9- Die Spanier nahmen eine größere Anzahl von |uen mit nach Hause, um sie dort weiterzuzüchten, fe singenden Männchen wurden nach ganz Europa »erkauft, die Weibchen dagegen zurückbehalten, um rane Konkurrenz aufkommen zu lassen. Irgendwie Russen dann doch einige Weibchen nach Italien ge-•toraggelt worden sein, wo sich die Zucht daraufhin |eit verbreitete. Als besonders geschickte Kanarien-piter erwiesen sich die Tiroler. Als wandernde Sudler gingen sie im 17. Jahrhundert von Haus zu Haus und boten die gefiederten Sänger an. Bekanntmachungen vor 100 Jahren * Alle diejenigen, die Hunde halten, müssen mit einem Halsband versehen sein. * Leute, die ihre Knochen verkaufen wollen, bringen dieselben in die Zimmerstraße 4. * Da zugemauert ist, ist der vordere Eingang hinten. * Dieser Fußweg führt nach Kleinpillenbach. Wer es aber nicht lesen kann, tut besser, er bleibt auf der Landstraße. Die Post ist da Briefträger sind gern gesehene Menschen, sie bringen Karten, Briefe, Geld und Päckchen. Unser Postbote bringt darüber hinaus noch neun sachliche Fehler ins Haus der Rätselfreunde. Wer findet die neun Fehler am schnellsten? 'SipugisjioAun acpsBi jap jsSbjj, ‘6 ‘uqaj utaquasOH traiqoaj uib Seiqas -jnv '8 ‘;maj uapBirajsua^ ras 'i ‘gipugisnoAtm laqatgsnBH uaiqoaj tue anuTjqoBQ -g ‘xaSuais ixiauxa ue uai XBuaui -nie iaA\z -g ‘gipuejsiiOAUn ist uaqo aneiunBz 'i ‘uraiEis -tanee trap qornp traqag saunBz sap uaiun •£ ‘jagui^ ratA jnu 1Bq push 'Z ‘gipuglsnoAim ist la^se unaq puBH t :„ep ist isoe aia“ Sunsgijnv Ben Enwonwu, ein afrikanischer Bildhauer der Gegenwart, schuf sie. Br nannte sie „Die Erwachende” — eine moderne Plastik, wie sie überall auf der Weit stehen könnte, aber dann — in Gesicht und Händen — wird sie ganz afrikanisch. Ein Zwiespalt ln der Seele des Künstlers? Zwiespalt des jungen Afrika? (Aus „Afrikas Weg in die Gegenwart” von H. Kaufmann, Westermann-Verlag.) H § sum 1 ' i