7. Kamstag den 13. Februar 1836. Aeber die Klcin-^inVer-Zgcwahranstalt in l^ Naib"ach. Hm einem fühlbaren Bedürfnisse dieser Stadt ab' zuhelfen, und nach dem Vorbilde anderer Städte eine Anstatt zu gründen, in weicher die Kinder der är-meren Classe der Bevölkerung in ihrer zartesten, empfänglichsten Jugend vom frühen Morgen bis zum Abend eine Zufluchtsstätte finden, in welcher sie UN« ler liebevoller Aufsicht und Anleitung vor alleli Physischen und moralischen Gefahren, denen die Kinder der ärmeren Classen gewöhnlich ausgesetzt sind, be« lvahret, und in welcher zugleich diese zarten Kleine^ zur TUgend und zu nützlichem Wissen entwickelt werden, »7 erging am 21. Februar. 18)5 ein Aufruf sn den'Edelmuth der menschenfreundlichen Bewohner Laibachs, welcher — wie alles Gute in Laibach -» solch' glücklichen Anklang fand, daß schon mit «. November 1834 die gewünschte Klein-Kinder «Ve-Wahranstalt ins Leben treten konnte. Diese Anstalt besteht nun über Ein Jahr. Sie h.n in Absicht auf das Wohl der Kleinen die ge-hofften Früchte reichlich getragen. — Die Classe der Bevölkerung, zu deren Besten diese Anstalt zunächst gegründet ward, hat das Wohlthätige derselben so. gleich begriffen, und die Zahl der Kinder, die ihr anvertraut wurden, stieg schnell zu jener Höhe, die der -""'"' 55?'Anstalt zuließ — bis über Zdemlzig — ^n denen viele aus den entferntesten Vorstädten, t< Peter. Pollana u. s. w. herbeizogen. Die Strenge dc5 heurigen Winters hat natürlich die Entfern« ttstsen, 2i,uuo Kälber, 1,500,000 Schafe und 20,000 Schweine, und doch ist dieß nur ein Theil' des vcr-!>?//!", ^"lches, denn ungeheuer ist die Menge der ! " ^7 Viehstücke, die täglich vom Lande einge-, ucn lt. Man schätzt den Gesammtwerth alles in, Sm.tbsie^d verkauften Schlachtviehes jährlich auf ,500,000 Pfund Sterling. Man nimmt an, daß die londoner für ihre Früchte und Gemüse jäbrlich über cine Million Pfund Sterling ausgeben. Die Con-sumt.on an Weitzen beläuft sich des Jahrs auf eine ^'llion Quarlers oder englische Malter, jcdes zu sechs Echessel Berliner Maß, von denen wenigstens vier fünftel zu Brod verbacken werden. Der Verbrauch an Butter erreicht die hübsche Summe von cilf, und der Käsevcrbrauch die von 13,000 Tonnen, jede zu 2009 schweren Pfunden. Der Aufwand für Milch soll an 1,250,000 Pfund Sterling gränzen, und man weißt nach, daß London jährlich zwischen 70 und 30,000 Pf. Sterling für Geflügel bezahlt. Dcr Bedarf an Wild-prct steht in gleichem Verhältnisse. Ich gestehe indessen, daß der Umfang des Kaninchenhandels mich am meisten überrascht hat. Ein einziger Verkäufer dieses Artikels auf dem Lcadenballmarkte fetzt während eines großen Theils des Jahres wöchentlich über 19,000 Ka« ninchen ab. Es begreift sich, daß die Konsumtion an Getränke mit den angegebenen Zahlen Schritt hält. Ein Beispiel wird zur Erläuterung hinreichen, und zugleich einen Beweis geben, wie enorm in dieser H:n> ficht der Vertrieb in London sich vermehrt hat. Die Herren Barclay, Perkins und Comp. kauften i.hre je, tzige Vierbrauerei, vielleicht die größte in der Welt, iin Jahre 1775 für 135,000 Pfund Sterling. Der Vcr, käufer derselben, Namens Thrale, hatte bis dahin jährlich 20,000 Pf. an Steuern bezahlt, und seine Brauerei hielt vier Kufen, jede zu 1600 Fuß oder iU0i) Oxhoft. Jetzt bedecken die zu diesem Geschäfte gehö. renden Gebäude über zehn Acker Land. Zwei Dampf. Maschinen sind in beständiger Thätigkeit. Die Vor. rathskcller zählen 126 Kufen, jede von 4000 bis herab auf 500 Faß. Zum Verschroten der Viere innerhalb Londons werden 160 Pferde gehalten. Ueber 100,000 Quarters Malz wurden im -Jahre 185'l verbraucht, und die Steuern belaufen sich im Durchschnitt auf 180,000 Pf. Stcrl. jährlich. " Was deutsche TIMort „Schlag" in seiner vielfachen VeVeuttlNF. Es wird wohl kaum in einer Sprache ein Wort zu finden seyn, welches in so vielfachem Sinne angewendet werden lönnte, als das deutsche Wurzelwort Schlag. Wenn die Römer die Vesiegung des Feindes durch Todten, Niederwerfen, in die Flucht treiben (cacdllro, t'uncl«-o, pi-uNigaio), die neueren Gallier gar durch Pulverisiren bezeichneten, so begnügt sich oer Deutsche, ihn aufs Haupt zu schlagen ; einen plötzlichen Tod, ohne vorhergegangener Krankheit, belegt er mit dem allgemein bekannten Ausdrucke: vom Schlage getroffen werden. Bei Natbssitzungen aber haben die Schläge einen großen Spielraum; denn da erscheinen Einschläge, Anschläge und Vorschläge, zum Schluss« aber Rathschläge. Die Ordnungsliebe des Bibliothekars beurkundet sich am leichtesten und gewissesten dadurch, wcnn cr schnell und richtig aufschlägt. Wenn man etwas Wichtiges vergessen hat, oder hierüber in Zweifel ist, so muß man nachschlagen. Wenn Kinder — 28 — in Vergleich wit ihren Aelcern auffallend verschiedene Leidenschaften und Neigungen äußern, so sind sie aus der Art geschlagen. Circassien besitzt einen schönen Schlag Menschen. Die höchste Gleichgültigkeit übcr irgend ein Mißlingen bezeichnet man mit dem Ausdrucke : Es verschlägt mir nichts; und niedergeschlagen seyn, deutet auf eine äußerst traurige Gemüthsstim« niung. Die verschiedenen Militärkörper unterscheiden sich durch Aufschläge. Das verfehlte Maß der Schläge verursacht es häufig, daß eine Kallesche umgeschlagen, und ein Schiff gar verschlagen werden muß. Aus den Wetterwolken kommen die Donner- und Hagelschläge, und welcher der Sterblichen klagt nicht über Schicksalsschläge? Das Pferd schlägt aus, wird dafür geschlagen, und muß auf einer längeren Reise öfters beschlagen werden. Sogar die deutschen Tauben ha» den ihren Schlag. Was der Deutsche sich anzueignen gedenkt, das nimmt cr in Beschlag. Verweigert man Etwas ohne Komplimente, so wird es abgeschlagen. Die alten Minnesänger waren auch Lauttnschlägcr; dcr Schauspieler wartet oft auf das Schlagworl des Souff--leurs. Den Zoll entrichtet man an den Schlagbänmen. Unsere deutschen Ahnherren liebten die Zwcikämpfe, die Schlag auf Schlag gingen; sie heilten ihre Wunden durch Umschläge von überschlagenem Waffer, und wer stets gutes Muthes seyn will, der schlage sich die Grillen aus dem Sinne. Ocue Art von Mörtel. Die Baukunst hat, wenn wir gut unterrichtet sind, in, Amerika eine neue Eroberung gemacht, welche große Folgen! haben dürfte. Nach einer langen Reihe von Versuchen ist es dem Hrn. Abdiar Parker aus Ncw-Harnpfhire, der seit einigen Jahren den Wezirk Onon. daja bewohnt, gelungen, einen Mörtel zu entdecken, der in Zeit von 3 oder 10 Tagen seine erste Flüssigkeit verliert und dann fo fest wird, wie Granit, und eine so sci^one Politur wie der Marmor annimmt. Derselbe Mörtel läßt sich in verschiedene Schattirungen färbe»»' Er trotzt allem Wechsel der Witterung, und wird, j« länger er dem Einflüsse der Atmosphäre ausgesetzt ist, nur um so stärker und fester. Die Materialien, wll-che die Grundlage dieser Mischung bilden, sind so ge-wohnlich und stehen in so niederm Preise, daß man sie als Hauptelcment be: dem Bau der größten Gebäude anwenden kann. Dieser Mörtel ersetzt den Backstein und den Stein mit dem größten Vortheile» und er wird ohne Zweifel bald eine vollkommene Revolution in der amerikanischen Architektur herbeiführen. In dieser Beziehung war England nicht minder glucklich als der Staat New-Aork. Hr. Ranger ln London hat kürz« lich ein Erfindungspatent für die Entdeckung eines dem Parker'schen fast ähnlichen Mörtels erhalten. Die neue Substanz ist eben so wohlfei! als leicht zu erhalten, und die nöthigen Operationen zu seiner Verfertigung erfordern nicht mehr als 20 Minuten. Er erhält ebenfalls mit der Zeit eine felsenartige Festigkeit, und wird endlich so hart wie die besten Bausteine unserer Steindrü«l che. Diese Art von kunstlichem Stein ist schon zu ' Brigthon im allgemeinen Gebrauche. Das Keueste unv Interessanteste l l!l G c b ! c c c Vev Aunst unv DnmlsN'le, ver U/änver « uuv ^ölkerkuuVc. Am 7. December fuhr ein Herr aus Volton in Nordamerika mit dem Dampfwagenzuge von Volton. nach Kenyon. Er saß auf dem hintersten Wagen, mit dem Rücken gegen die Maschine, und hatte rückwärts tincn freien Blick auf die Schitnenbahn. Der Zug ging die sich abwärts neigende Ebene von Vag-lcme nach Leigh hinab, in der Geschwindigkeit von etwa 2l) bis 40 englischen Meilen in der Stunde. Ein Mann, der zur Seile der Eisenbahn stand, warf mit Kroft einen Stein von der Größe eines Hühnereies in wag-rechter Linie hinter dem Wagenzuge her. Der erwähnte Herr sah ditsen Stein in seiner größten Schnellig-k»ic dem Wagen, auf welchem er saß, sich nähern; dann aber schien es ihm, als ob derselbe ein P^arS«-cunden, kaum einen Fuß von seinem Kopfe «ntfernt, gleich Mahomeds Sarg in der Luft schwebend, still stünde: »r ergriff ihn mit der Hand, und haltt dabei ungefähr dieselbe Empfindung, als wenn er einen 5»« hig hängenden Stein erfaßt hätte. Die Erscheinung erklärt sich, sagt man, dadurch, daß in dem Augenblick« die Geschwindigkeit des Steines der des Wagens gleich war, mithin auch gleich dlr Geschwindigkeit d»5 Hand, welche ihn «rfaßle, M i s c e l I e. Ein englisches Blatt erzählt: »In diestr Woche kamen folgende Beweise der »fortschreitenden Bildung« vor: l. Ein Maurer verschlang auf dem Flcischmarkle in Lincoln im Beyseyn einer großen Menge Volks zw«i Pfund lebendigen Aal mit H^ut und Gräten. 2. Em anderer Mann in dcr Nähe von Miltowsmalbry v,r-schlang in Folge einer Wette ein Pfund Talglicht und trank drei Pinten Porterbier dazu. Neoacteur. ^r. HaU. Mklnrlch. VerttIri.; ßjgnilz. Äl. Evler v. Alelllmavr.