MARBURGERZEITUIVG AMTLICHES ORGAN DES STEIRISCHEN HEIMATBUNDES f: N' / Peranii. N.. 25-«?, 15^8, M«. Ab 1« Ubi Iwchrtot WMktlffllch ult hfergauMltang. Imig.prMi (la *oi«ni i.hlbtr) aoadtlicb RM 2,10 «McftUeBUch («glich «uBer Saraitag) Ut dl« Schriftleitung nur auf Peram' Nr 28-6? «nelchbar. Unverlangte Zuachrtften werden *pt Portieltungigebtthn bal Uafening Im Strelfbaad luiögltch Porto» bat Abholen lo der Oeachlftirtell« ?■ wi« . u?*.". i daa ROckporto beiiulegen. Poatacheckkonto Wien Nr. 54,80«. RM 1,—. AlUalch durch Poit aumatlich RM 1,10 (einichl. lB,a Rp. Foftieliungigabübr) und SB Rp« ZuatelU Gairbiftiilelleo Ir Cll i. Msrktplati Nr. 12. Ftfnruf Nr 7, ond In Pettav Uncrnrtorgaiie N». 2, Pemnil Nr M. gsbUhr. nntelDtraearm wtrdea onf gegm VoTetn«endung dea Binielpra le« and der Portoaualagao lugatendet Nr. 173 — 84. Jahrgang Marburg-Drau, Mittwoch, 21. Jnni 1944 Einzelpreis 10 Rp! Unzufriedene Angreifer Gefahr für den „dünnen Korridor* — .Nettuno-Stadium?" Neue vergebliche Gewaltanstrengungen des Feindes Berlin, 20. Juni Mit dem Verlauf der Operationen an der Invasionsfront befaßt sich ein Kriegsberichter der »Daily Mail« in einer Art, die darauf schließen läßt, daß in England und unter den britischen Truppen bereits kritische Fragen über den äußerst langsamen Gang der Dinge gestellt werden. Die Abschneidung der Cher-bourg-Halbinsel durch eine dünne militärische Linie ergebe mehr Schwierigkeiten als Vorteile, denn ein so dünner Korridor sei gleichzeitigen deutschen Angriffen von beiden Seiten ausgesetzt. Das heißt rait anderen Worten, die Alliierten müßten sich davor hüten, sich größere Stücke abzuschneiden, als sie verdauen könnten. Das Gelände begünstige die Deutschen. Ihnen böten sich tausende von Gelegenheiten zu einer geschickten und wirksamen Verteidigung. Überall müßten die alliierten Angreifer vor feindlichen Hinterhalten und geschickt getarnten Stellungen auf der Hut sein, Die geringen Bodengewinne, die die Verbündeten in den letzten Tagen erzielten, besagten nicht, schreibt der Kriegsberichter weiter, daß der,ganze Brückenkopf in ein »Nettuno-Stadium« abgesunken sei. Der erste Schwung, mit dem man sich in den Besitz der Küste brachte, könne nicht ewig anhalten, und die Angriffsdivisionen könnten auch nicht unaufhörlich weiter kämpfen. Selbst die prächtigsten Soldaten würden einmal müde und ihre Kampfkraft verschleiße. Diese Enttäuschung über den langsamen Fortgang der Invasionsoperationen die schon dem Ausdruck vom »Nettuno-Stadium« statt der erhofften und benötigten Landgewinne hat aufkommen Ins-«en, ist verständlich, wenn man die Kampflage im gegenwärtigen Augenblick betrachtet. Die vorübergehende Abechwächung der britischen Angrifftätigkeit im In-vasions-Briickenkopf war In den hohen Verlusten der britischen Verbände durch die deutschen Gegenangriffe begründet. Trotr laufender Auffrischung ihrer in vorderster Linie stehenden Truppen und trotz aller Unterstützungen durch Bom- bengeschwader und Kriegsschiffe haben die Briten bisher nur an ihrem äußersten rechten Flügel aus dem Wirkungsbereich ihrer Schiffsartillerie heraustreten können. Sie vermochten nicht einmal zu verhindern, daß ihr Brücfcnkopf auf dem östlichen Orne-Ufer täglich mehr zusammenschrumpft. Am Frontbogen nördlich Caen greifen die Feinde nach dem blutigen Zusammenbruch ihrer ersten Vorstöße seit Tagen nicht mehr an und beiderBeits Tilly haben in einem Kampf um Meter bisher vier britische Panzerdivisionen und mehrere Infanteriedivisionen schwere Verluste hinnehmen müssen. Den am Südrand des Brückenkopfes stehenden Nordamerikanern ging es nicht besser. Sie halten zwar noch die Höhen bei Gau-mont, sind aber rechts und links dieses Ortes auf ihre bereits vor Tagen innegehabten Linien zurückgeworfen worden. Zwischen Cavigny an der Vire und Pre-tor westlich Carentan ist der Gegner ebenfalls abgeriegelt und macht dort keine ernsthaften Versuche mehr, unsere Sperrstellungen aufzubrechen. Um aber endlich aus der Phase der verlustreichen Improvisationen herauszukommen und sich gegenüber den wachsend stärker werdenden deutschen Gegenangriffen Bewegungsfreiheit zu verschaffen, begann der Feind am Sonntag zwei Angriffsunternehmen, d'e auch am Montag den Verlauf der Kämpfe bestimmten. Die Briten erneuerten mit starken, im Raum beiderseits Tilly zusammengezogenen Kräften den Versuch die Straße Caumont—Juvigny—Caen zu gewinnen, und die Nordnmerikaner stießen nach massierten Luftangriffen zur Westküste der Cotentin-Halbinsel vor. Im Raum von Tilly entbrannte auf etwa 15 km breiter Front ein am Montag noch härter gewordenes Ringen. In einer Tiefe von ein bis zwei km woqten die Kämpfe jn der Trümmerstätte einst blühender Dörfer hin und her. Schwerer Luftangriff und heftige Feuerüberfälle, Panzervorstöße und Tnfanterieanqriffe wechselten miteinander ab. Aber immer wieder warfen unsere Panzer und Grenadiere den Feind zurück und bereinigten die geringfügigen Einbrüche, Bei einem ihrer Gegenstöße schlössen sie ein feind- liches Ba.taillon ein und rieben e« auf. 130 Gefangene, darunter zehn Offiziere und der gesamte Bataillonestab, fielen hierbei in unsere Hand. Im ganzen Kampfbereich hatten die Briten «ehr schwere Verluste an Menschen und Panzern. Sie konnten aber weder ihr Angriffsziel erreichen, noch die Vernichtung weiterer Kampfgruppen verhindern, die weiter südwestlich durch die Jüngsten Gegenangriffe im Höhengelände von Viry eingeschlossen worden waren. i Das zweite am Sonntag begonnene, sich ebenfalls auf die KAmpfe am Montag noch auswirkend© Unternehmen war der Stoß der Nordam^rikaner gegen die Westküste der Cotentin Halbinsel. Wie bereits gemeldet, wurden die von Barn-ville nach Süden einschwenkenden Kräfte auf der Linie Porthdll-Neuville und an den Sümpfen der Prairie des Mo-recageurses abgeriegelt. Nach einigen Er-kundungsvorstößen, bei denen der Feind bei Catteville empfindliche Verluste hatte, blieb es an diesen Sperrstellungen im Allgemeinen ruhig. An der Nordseite der Einbruchsschleuse entwickellen sich dagegen lebhaftere Kämpfe mit deutschen Sicherungen, die den Aufmarsch unserer Hauptkräfte im erweiterten Festungsbereich von Cherbourg decken. Der entlang der nach Norden führenden Straße vorfühlende Feind wurde nördlich St. Sauveur bei St. Jaques de Nehou und Bricquebec gestellt. In beiden Gefechten brachten unsere Sicherungen den Nordamerikanern empfindliche Verluste bei. Auch im Raum von Valoqnes und an der Ostkiiste versuchte sich der Gegner unter Umgehung von Montebourg vorzuschieben, ohne hier aber trotz Eingreifens schwerer Schiffsgeschütze die ae-steckten Ziele erreichen zu können. Die vor der normannischen Küste ope-rierendc'n'Kriegsst^hilfe'UTwl Geleite sowie die Nachschub- und Transportflotte im Inneren der Seine-Bucht wurden von Küstenbatterien des Heeres und der Kr'egsmarine mehrfach wirksam beschossen. Auch unsere Luftwaffe, die nach abschließenden Meldunpen in der Nacht zum Montag insgesamt zehn Transporter, Tanker und Frachter mit zusammen 80 000 brt und sechs Zerstörer versenkte oder schwer beschädigte, setzt© die Reihe Ihrer erfolgreichen Angriffe fort nugbläüer in Roiüi England sät, Moskau möchte ernten Der Reichspressechef über die neue Waffe Zweierlei Menschlichkeit ? Antwort auf scheinheilige Fragen — Unser Kampf gegen das militärische Ziel Südengland wird noch verstärkt — Das englische Volk mag sich bei Churchill bedanken Zürich, 20. Juni Die »Neue Züricher Zeitung« veröffentlicht auf der ersten Seite ihrer Dienstag-Ausgabe ein interessantes Interview, das ihr Berliner Vertreter mit Reichspressechef Dr. Dietrich über den Einsatz der neuen deutschen Waffe gegen England hatte. Die Veröffentlichung des Schweizer Blattes hat folgenden Wortlaut: Frage: Es liegt auf der Hand, daß die Verwendung der vom deutschen Oberkommando als neuartiger Sprengkörper bezeichneten neuen deutschen Waffe gegen England weithin in der Welt große Beachtung findet und über Ihre Bedeutung viel diskutiert wird. Während die neue Waffe von deutscher Seite als außergewöhnlich wirksam charakterisiert wird, wird das von den Engländern bestritten. Antwort! Es gibt zweierlei Beteiligte, die die Wirkung dieser neuen deutschen Sprengkörper ganz genau kennen. Erstens die von der Waffe unmittelbar Betroffenen, weil sie ihre Wirkung täglich und stündlich am eigenen Leibe verspüren, und zweitens diejenigen, die sie anwenden, weil diese ihre Wirkung 'in Jahrelangem Suchen ausprobiert und genau festgestellt haben Wenn der Minister Morrison in England das strikte Verbot jeglicher Mitteilung über die tat-Bächliche Wirkung dieser Waffe mit dem Hinweis begründete, daß dadurch den Deutschen ein militärisches Geheimnis verraten würde, so wird an dieser Begründung deutlich, daß er mit seinem Verbot nicht die Deutschen über die Wirkung, die sie ja längst kennen, 'im unklaren lassen will, sondern dem englischen Volk die Wahrheit vorenthalten und die Weltöffentlichkeit über die Wirksamkeit dieser Waffe täuschen will. Frage: Von englischer Seite wird behauptet, daß -in England schon seit Jahren eine ähnliche Waffe bekannt sei, daß man sie aber aus humanitären Gründen nicht entwickelt und angewendet habe. Antwort: iJedei weiß, daß gerade die Engländer noch nie gezögert haben, jede nach ihrer Meinung wirksame Waffe rücksichtslos einzusetzen, wenn sie ihnen zur Verfügung stand. Wir Deutschen sind erstaunt, daß das Interesse weiter Kreise des Auslandes für die Frage einer humanen Luftkriegführung erst jetzt erwacht. Wir wundern uns darüber, daß dies erst in einem Augenblick geschieht, in dem England betroffen Ist und nicht bereits seit zwei Jahren, als die Briten Phosphorkanister in die Reihe ihrer »militärischen« Kampfmittel aufgenommen haben oder als sie begannen, ihre Sprengbomben auf deutsche Städte sehr treffend als »Wohnblockknacker« zu bezeichnen. Auch als die Anglo-Amerika-ner schließlich noch damit begannen, aus ihren Flugzeugen die Bauern auf dem Felde zu beschießen, gab es in der Welt nur wenige, die die Frage aufwarfen, ob das nicht die ganze englische und amerikanische Nation diskriminierende Kampf-weise wäre. Wir Derschen können ebenfalls nicht verstehen, daß es in Bezug auf den Luftkrieg in der Welt eine doppelte Moral und zweierlei Menschlichkeit geben soll, eine gegenüber den Engländern und Amerikanern und eine andere gegenüber uns Deutschen Frage; Man erklärt aljfr In England, daß die Bombardierung deutscher Städte und Ortschaften durch die Briten und Amerikaner trotz aller Verluste der Zivilbevölkerung strategischen Charakter habe, während die neue deutsche Waffe überhaupt nicht auf militärische Ziele angesetzt werde, sondern als reiner Terrorangriff betrachtet werden müsse Antwort: Sie selbst haben die militärisch sinnlosen und barbarischen Zerstörungen in Städten wie Berlin, Hamburg, Köln, München, Frankfurt, Aachen asw. gesehen und sich ein Urteil gebildet ob ihre Wohnviertel und Kulturstätten, die man bedenkenlos wie Bombenteppiche vernichtet hat, ein militärische« Ziel darstellen. Will man dagegen in England bestreiten und haben nicht die englischen Zeitungen monatelang vor Beginn der Invasion selbst berichtet, daß ganz Südengland und London mit Trup- pen und Kriegsmaterial geradezu vollgestopft sind und ein einzige« Kriegsarsenal bilden? Es kann deonmnach wohl kein Zweifel sein, daß die Belegung eines solchen Gebietes mit Sprengkörpern eine absolut militärische Notwendigkeit ist. Wenn damit zugleich "ine Vergeltung für alle die Taten verbunden ist, die die Angloamerikaner an der deutschen Zivilbevölkerung begangen haben, so wird jeder gerecht denkende Mensch einen solchen Tatbestand akzeptieren. Frage: In England behauptet man, daß die neue Waffe keinen militirischen Charakter besitze, wenn sie keine gezielte Wirkung ermögliche. Antwort; Die neuen deutschen Sprengkörper besitzen mindestens die gleiche Zielsicherheit wie die engSischen Bomben, die ohne Erdsicht au« 10 000 m Höhe über dichten Wolkendecken geworfen werden. Für die von den Engländern und Amerikanern für sich in Anspruch genommene Zielsicherheit im Bombenwurf verfi'.qen ja gerade die Schweizer über ein klassische« Beispiel in dem Fall Schaffhausen, Frage- Können Sie etwas über den weiteren Gang der Vergeltung sagen? Antwort: Ich verrate woh! kein Geheimnis, wenn ich Ihnen sage, daß der Strom de! Sprengkörper und Feuergarben gegen das militärische Ziel Südengland weitergehen wird und zwar, wie ich versichern kann, mit dem Einsatz weiterer noch stärkerer Kampfmittel, bis England zu der Einsicht kommt, daß der von ihm propagierte Luftteirorkrieg nur ein Bumerang ist, der Britannien in furchtbarer Weise selbst trifft. Dafür mag das englische Volk sich hei Männern wie Churchill, Vunsittard und all den anderen bedanken, die die Ausrottung des deutschen Volkes mit allen Mitteln zum englischen Kriegsziel erhoben haben. In Deutschland hat man gegenüber dem englischen Volk niemals solche Absichten gehegt, unser Kampf gilt nicht dem englischen Volke, sondern denjenigen, die England und die Welt in diesen Krieg hineingetrieben haben. P.D. Marburg, 21. Juni Die Schweizer Zeitung „Gazette de Lausanne" berichtet von einem Flugblatt, daß die Kommunisten in Rom verbreitet haben. In ihm heißt es, das italienische Bürgertum versuche, die Sympathie der Kommunisten zu gewinnen, aber es irre sich. Es sei ein Fehler, sich einzubilden, daß die Sowjetarmee Tau-sende von Menschen für die europäische Bourgeoisie verloren habe. Die englische Zeitschrift ,,The Table" bringt die Erklärung eines politischen Kommissars der Titobanden, wonach sie nicht für die Bourgeoisie sondern für den Kommunismus kämpften. Diese beiden Pressestimmen werden In Frankreich zitiert, um zu beweisen, daß der Kommunismus wohl aus politischen Gründen sich mit den Bürgerlichen verbinde, aber niemals dabei sein politisches und Kriegsziel aus den Augen verliere, nämlich die Weltrevolution. „Bourgeoisie" Diese Feststellung besagt uns nichts neues. Wir wissen das längst aus dem blutigen Spiels, das die Kommunisten im Südosten Europas überall dort mit ihren Steigbügelhaltern treiben, wo sie sich stark genug fühlen. Sobald sie die Macht haben, würgen sie ihre Helfershelfer ab, denn der Kommunismus kann seiner ganzen Art nach keine geteilte Herrschaft dulden. „Bourgeoisie" aber ist für ihn alles, was auch nur den kleinsten Besitz hat, was an Vätersitte testhält, was nicht bolschewistisch ist, sei es Bauer, Handwerker, Gelehrter, Geistlicher oder nicht auf Stalin schwörender Arbeiter, selbst wenn er arm ist wie eine Kirchenmaus. Auch die „Bourgeoisie" dürfte nach allem, was im Südosten, in Nordafrika und im feindbesetzten Italien vorgefallen ist, wissen, was ihr vom Kommunismus blüht, aber in ihr leben Elemente, die verblendet in ihr Verderben rennen. Sie haben so wenig Lebensinstinkt, daß sie gar nicht merken, wohin die Reise geht. Ihnen mag nach einer englischen Quelle gesagt werden, welche gefährliche Auswirkungen es hat, die Bolsche-wisierung leicht zu nehmen. Die alte Lenin-Taktik Die Wochenzeitung „Weekly Review" führt in einem Aufsatz vom 7. Juni dieses Jahres die Moskauer Politik und Agitation auf den weltrevolutionaren Kern zurück, wenn sie schreibt: „Stalin hat neben der Bolschewisierung der Well Imperialistische Ziele. Das ist der einzige Punkt, in dem er sich von den Trotzkisten unterscheidet, wobei Stalin aber auch die Weltrevolution als eine Vorbedingung für die Errichtung einer bolschewistischen Weltmacht ansieht." Das müsse deutlich einmal festgestellt werden, zumal es in England zuviel Optimisten gebe, die an die Entstehung eines neuen russischen Nationalismus glaubten. Moskau nähre diesen Irrtum natürlich und verstelle sich bewußt in seiner Propaganda, Doch denke Sta-j lln nicht an eine Wandlung seiner Poll-j tik anhand der traditionellen europäischen Gelegenheiten. Man brauche sich nur einmal zu fragen, woher die englischen Kommunisten die sehr großen Gelder her bekämen, die ihnen ihre Wühlarbelt In England er- entspringt. leichterten. Auch noch heute aus Moskau! Weiter wende Stalin die alte Lenin-Taktik in den Ländern an, die er dem Bolschewismus unterwerfen wolle. Er finanziere gut ausgewählte Agenten, die schlieniich, von Rowjetrussisrhen Machtmitteln gestützt, eine moskauhörige Regierung zu bilden hätten, die dann alle antisowjetischen Elemente aus dem betreffenden Lande deportieren lasse." Dfis ist wohl richtig beobachtet., aber wer SU h etwa verleiten ließe, nun rjnzu-nehinen, drii^ die Briten ihre Folgerungen daraus zogen, irrt sich. Denn schlimmer noch, als sich über den Kommunismus zu täuschen, ist es, sich über die englische Politik zu täuschen. Der Kommunismus, mag er in seine-- Schläue sich auch »ndtional« oder »demokratisch'< tarnen, mag er auch Srheinbündnisse mit anders Denkenden srhlieRen, er verrat sich doch durch seine Taten. Der Brite aber, der sich oft nach außen hin den Anschein gibt, als sei er ein Geqner der bolschcwisiischen Meihoden, geht ralfinieiter vor. Zwar seine Taten — man denke nur an den Terrorkrieg zur Luft, an Indien, Ägypten und die ganze Kolonialpolitik dos Raubstaales Eugl.md — unterscheiden sich heute in nichts von denen der Sowjets. Bisweilen aber läht er Außen«eiiter zu Wort kommen, die von den wahren Absichten Her britischen Politik ablenken sollen, Kupplcrdienste Weim Major Randolph Churchill, der Sohn des britischen Premiers. festötelU, daß das Regime Titos als Modell für die ! zukünftige Organisation nicht nur des Balkans, sondern ganz Europas dienen soll, dann wiegt das mehr als theoretische Erörterungen in britischen Zeitungen, denen man eine Extratour gestattet. Aus dem Sohn spricht der Vater, Churchill aber hat Europa dem Bolschewismus zugestanden. Er spielt den Zutreiber für Stalin. Das zeigt sich an Italien, wo er das Königehaus benutzte, um den Agenten Moskaus freie Bahn zu schaffen, das zeigt sich auch jetzt, wo er Kupnler-dienste leistet, den Exkönig Peter mit dem Bandenhäuptling Tito zusammenzubringen. Dem Bolschewismus aber ist jedes Mittel und jeder Helfer recht, den er im Augenblick gebrauchen kann. Wenn er seine Stunde für nekommpn hält, wird er nach dem Flugblatt von Rom verfahren, das sein altes unverärcirr-tes Programm verkündet- Kein Getiihl des Mitleids mit der »europäi.schen Bourgeoisie« oder, wie es in dem Fluq-blatt der 14. Bandendivision (vgl. »Mnr-buraer Zeitung« vom 18. Anril 1944) heißt): «Im Augenblick des allgemeinen Aufstandes legen wir die Maske ab, die wir als notwendiges Mittel tränen mußten und bekennen uns als lOCprozentiqe Kommunisten«. Die l^nbelehrbaren. die nicht den Mut haben, die Wahrheit zu sehen und nach ihr zu handeln, die sich einreden, der Kommunismus könne «^ich wandeln oder ließe «ich von seinen Zielen abbringen, könnte man einr>n solchen Anschauungsunterricht wünschen, wenn es nicht um mehr ginge. Weil Euronn aber den gemeinsamen Feind erkannt hat, geht sein Kampf gleichermaHen gegen den Bolschewismus wie gecren die Plutokratie, deren Haß ncgon die Ordnung der gleichen jüdischen Wurzel England wiederum Kampffeld Sagt die türkische Presse über den Einsatz der netien Waffe ic Ankara, 20. Juni Unter Zurücksetzung der politischen Berichterstattung widmen sich die türkischen Zeitungen ausschließlich den militärischen Ereignissen an der Kanal-Küste und dem Einsatz der deutschen Geheimwaffe in England. Die Zeitung »Tasvir« spricht In diesem Zusammenhange von einer neuen Phase des Krieges, in der England wiederum Kampffeld geworden ist. Es bleibt abzuwarten, so fährt das Blatt fort, inwieweit sich diese Tatsache auf die allgemeine Entwicklung de« Krieges auswirken wer- de Diese von den Deutschen hervorge rufene Uberraschunci sei zweifellos sehr groß. Dies ergibt sich schon aus der wi-derspruchsvollGn Beurteilung, die die Wirksamkeit der neuen deutschen Watte bei den Engländern und Noidamerikanern erfährt. Einerseits lieqen allarmicrende Berichte aus London vor, schreibt »Tasvir«, anderseits versucht man in der britischen Hauptstadt offenbar, die Wirkuno des geheimnisvollen Sprenqmittels zu bagatellisieren, über die Wirkunq der neuen Waffe tappt man in England noch völlig Im Dunkeln und weiß nicht einmal um was es sich handelt. Auszeichnunfl für General Leeb dnb Berlin, 20. Juni Der Führer hat dem General der Artillerie Leeb, Chef des Heereswaffenam-tes, das Ritterkreuz des Kriegsverdienst-kreuzes mit Schwertern verliehen. Zerschlagene Bandent^ruppe KommunlstiBche Bande zerschlagen dnb Berlin, 20 Juni Bei einem Vorstoß deutscher Truppen in Bosnien wurde dieser Taqe eine kommunistische Bande gestellt und zerschlagen. Sie lies über 200 Tote zurück, eine große Zahl kommunistischer Agitatoren wurdo festgenommen. Kroatische Verbände fügten den fliehenden Banditen im slawonischen Bergland erhebliche Verluste zu. Bei einem kleinen Waldgefecht verloren dio Banditen 65 Tote, Zahlrei- che Waffen fielen In dio Hand der kroatischen Verbände, In Split verbrannt' Berühmtes Gemälde TIntnrettos tc Zagreb, 20. Juni Ein berühmtet» Gemälde Tintorettos, die »Muttergottes mit dem Kindleln« aus dem 16. Jahrhundert fiel in der dalmatinischen Küstenstadt Split einem Brand, der von anqlo-ametikanischen Flieqern entfacht wurde, zum Opfer. Das Gemälde befand sich im Besitz der Familie SinovtschiLsch Ursprünglich war das Bild im Besitz einer Spliier adeligen Familie, die es dann an die Familie Sinovtschitsch als Gegenwert einer alten Schuld von 1 000 Silbergulden gab. Der jetzige Wert des Bilde« beträgt 100 COO Schweizer Franken. * 8«nt 1 » Nr. 173 » Mittwoch, 21. Juni 1944 WARBURGER ZEITUNO Mongolen statt Rumänen Dorfbewohner im Viereck aufgestellt und niedergeschossen drb Bukarest, 20. Juni i großen Transporten In dat Innere der Aug d«o letzten Belichten, die von i Sowjetunion abgeschoben wurden. Die Flüchtlingen in Bukarest aus der Biiko- ' Bewohner der Dörfer Golobatz und wina und Bessärabien vorliegen, geht | Burla, die sich weigerten, den Manch hervor, daß ric-.s sow]?>tische Terror- } nach Dornescht anzutreten, wurden aufs regime gt jcn die dortige Bevölkerung | Feld getrieben, im Viereck aufgestellt bisher ungccihnle Foimcn dnycnoiamen und mit Maschinengewehren niedergemäht. Die Dörfer Marginea, Bosancea und Chltu wurden abgebrannt. Anstelle der ansässigen Bevölkerung der Bukowina und Besbdrabiens wurden Menschen aus dem Inneren der Sowjetunion, darunter zahlreiche Mongolen, in die rumänischen Städte und Dörfer gebracht. Alle Aussagen bestätigen übereinstimmend, daß nach einigen Lieferungen, die in den ersten Wochen mit großem agitatorischem Aufwand in diese Gebiete gebracht und verkauft worden waren, inzwischen ein vollkommener Mangel Hoimi'n vi-rtrir^ben. Dio Sowjets brach- ! auf allen Gebieten der Versorgung ein-tfcn s'e zunächst zu (ior f'iPmeinde I^or- j getreten sei, Vor allem der Stadtbevöl-nescht, wo sie gesammelt und dann in | kerung fehle das Allernotwendigste. ge^en die Pazifikflotfe Britisch-amcrikanische Schiffsverhiste vor den Marianen hat. nheremstimmend heißt es, die Periode, in drr die Sowjets aus agildtorischen Gründen wenigsU?ns Teile der Bevölkerung schonend heharideln, sei abge-•chlossen Die sowjetischen Kommissare hätten zu Maßticihmen gegriffen, die die grausdnisfc!) M-»ßnalimcn der B -selzungs-zeit in di n Schtitten stellen. Die ortsansässige BeviilkiTung von C'iernowitz und auch aus den Durfern dei Bukowina wurde ausnahmslos ohne Unterschied der Nation-ilitfit unrl Religion aus ihren nahezu der größte Teil der Pazifik-Flotte vor den Marianen versammelt war. Ge- gen diese Flottenstreitkräfte führen ja- j nicht verfehlt. panische Flieger tagtäglich Angriffe. Soweit bisher bekannt, wurden versenkt: ein Schlachtschiff, zwei Kreuzer, ein Zerstörer und ein Unterieeboot. Vier Plugzeugträger, zwei Schlachtichiffe, dnb Tokio, 20. Juni Das japanir.rhn Haiip'gunrtier gab in einer Sondci-Njclciimg bekannt: Die die Nfarianen-Inseln angreifenden feindlichen Verbände errichteten am 15. Juni einen üiückenkopf und verstärkten ihre Truppen nach und nach. Japanische Bcsatzuntistruppen stellten sich i vier Kreuzer, »ech» Transporter lowle zum Kampf und versetzten ihnen immer ^ ein Kriegsschiff unbekannten Typ« wur-größere SrhUige Der Feind zog bei den den beschädigt. Uber 300 feindliche Flug-Marianen-Inspln zahlreiche Flottenstreit- ' zeuge wurden abgeschossen. Auf japani-kräfte, luislfliend aus Flugzeugträgern scher Seite entstanden einige Verluste und Schlaclilicliillen zusammen, so daß an Schiffen und Flugzeugen. Japaner sfürmfen Tschangscha Die gesamte 19, Tschungking-Division vernichtet tflmllchkelt omwlttcrt tat, nif »odloMB Straßen In endlosen Kolonnen dahlnxla-hen und k&mpfen. Einmal wird China mit Japan den Bund ichllefien. Dlete Gewißheit iteht unverrückbar vor Japan und leuchtet als heller Stern vor Jedem neuen Feldrug. »Spanien ist eini^« Ansprache Franros In Bilbao dnb Madrid, 20. Juni über hunderttausend Menschen dank- Nftdi dleMf Qrofikundyabun« Bar» ■chierten alle Gliederungen d«r Palang«, der Arbalterichaft von Blskayt und Abordnungen der Wehrmacht an General Franco vorbei. Bei alnem Empfang Im Rathaut hielt dar Caudlllo ein« kune Ansprache, in der ar untentrlch, daß Spanien nur Immer dann eine Zukunft gehabt habe, wenn es Im Innern einig gewesen lel. Die nationale Bewegung habe die inneren Zerwürfnisse und Streitigkelten des vergangenen liberalistl-sehen Systems beseitigt und damit die ten am Montag in Bilbao dem Staatschef Franco für die vor sieben Jahren erfolgte | Möglichkeit für Spaniens Aufstieg und Befreiung der !*tadt von der boischewl- die Wiedererlangung der Nation gestischen Herrschaft. * I schaffen. Die pausenlose Beschiessung Englische Eingeständnisse zur neuen deutschen Waffe dnb Stockholm, 20. Juni Die britische Regierung hält nach wie vor die ver6ch?4rften Zensurbestimmun-gen für die Berichterstattung über Einsatz und Wirkung dar neuen deutschen Waffe aufrecht. Trotzdem schlüpfen durch den «Isemen Vorhang, den die Zeiiaoren tot die Nachrlchtengebung gelegt haben, dann and warm Nachrichten hindurch, die klar erkennen lassen, daß die pausenlose Beschießung Londons und Südenglande ihre Wirkung 0 Tokio, 20. Juni Jannnlsrhe Truppen hüben am späten NachiniitiKi des 18. Juni nach einem (je-neraiiirufrilf, der atn Vormittag des glei-chtm! Tikji s ficgeii die vijn Mauern um-gt'hrno Stadl vorgptragun wurde, T.-;rluui(|scha vnllätiindu) besetzt. Die ja-panisclien .Strciikriifle unternehmen jetzt bringen, ob China sich für Japan oder für den angelsächsischen Nebenbuhler entscheidet. Viele Milliarden und das Blut zahlloser seiner Besten hat Japan für China geopfert, die Zahl der Feldzüge dieses siebenjährigen Krieges mit ihren über 40 ODO Schlachten und Gefechten ist dem Volke nicht mehr ge- mütlich In verschiedenen Ausführungen besäßen. »Daily Herald« findet In einem Leitartikel den Mut zu dem Geständnis. »Es Ist ganz klar, wir haben bis jetzt kein Mittel zur Bekämpfung der neuen Rake-tenbomba. Wir befinden uns erat Im Stadium de« Experimentierens. Mangels amtlicher Informationen Ober die Angabe von Orten, auf die die neuartigen Sprengkörper niederfielen und Nachrichten üblr Ihre Wirkung veröffentlicht das Londoner Blatt einzelne Erklärungen von Personen, In denen immer wieder die Wucht der Explosionen hervorgehoben wird. Dabei wird betont, daß «ich diese Sprengkörper unbeeinflußt von der härtesten Abwehr ihren Weg in das Ziel bahnten. Auch der Berichterstatter des »Daily Tage. Man könne feststellen, daß sich j Telegraph« läßt - durchblicken, daß die die deutschen Sprengkörper zu einer j Wirkung der deutschen Sprengmittel der gefährlichsten und verhängnisvoll- i sehr beträchtlich ist. So habe eines der sten Waffen entwickelten, die Deutsch- | »Flugzeuge«, dn« auf einen wichtigen land jemals gegen England gerichtet | Verkehrsknotenpunkt fiel, In großem habe. Der Korrespondent des Stockhol- Umkreis alle« verwüstet. Die unbekann-mer Blatte« betont, daß «Ich diese An- j ten deutschen Flugzeuge, so heißt es welter, brausten mit einer solchen Geschwindigkeit über England hinweg, daß die britische Luftwaffe bei dem Versuch, sie einzuholen, ihre schnellsten und neuesten Jäger einsetzte. Andere englische Blätter unterstreichen die Schockwirkung, die die neue deutsche Waffe ausgelöst habe und sprechen von »bolrächtlichen Störun- So stimmen schwedische Meldungen flu« London darin überein, daß die neue deutsche Waffe unbestreitbar starken Eindruck be-im englischen Volk gemacht 'hat. Am deutlichsten wird die Zeltung »Morgen Tidningen«, die schreibt, die psychologische Wirkung der »Robot-Flugzeuge« trete heute bereits klar zu sieht auf einen zweitägigen Besuch in südenglfischen Orten begründe. Auch englische Blätter gehen etwas aus ihrer blaherigen Zurückhaltung heraus und gestehön mohr oder weniger offen, daß die Wirkung der deutschen Sprengkörper erhebliche Beunruhigung hervorruft. Der Luftwalfenkoirespondent des »Daily Herald«, Geschwaderkom- SaiUn'riinqsoktionon fjogon die Sloßtrup- genwärtig. Raum und Zeit verschwim- | Charles firay schreibt, das ' gen«, die in England verursacht worden pt n (l. s Foiiulfs bei der Stadt. Die japa- . men in China zur Grenzenlosigkeit, durch ! »Robot-Flugzeug« könne beträchtliche ni.if ln'ii Tiuppen vorPKhletcn im Zuge wolclie Nippons Soldaten unter Feldmar- Exploeivbomben mit sich nehmen) er rior r.robiniuig von Tsrlicuigscha die gesamte tschur-qVing-cliiiicsische 10. Division. F.'s wL'rdf'ii bis Sonntag 2500 Tote i;nd GrMangcni' gt'-,'.tihlt. Zahlreiche Er' '^0' ,\rMllf'ricg('srhülze, Cebirgs-und J cl'lfi(?schiit7e sowie schwere und IrifhU' MüKfliiiuTigrwchre wurden erbeutet. * Wiihrend der Indische Feldzug und der Dirmnkarniif zuizoit in den Hintergrund trnicn, vnil die dorlicje Regenzeit größere OpcraHoiii-n verhindert, macht der (Jiin.ikiicft FiirKi'hrittu L'r I ' chte die OfU'üsivo i:u .''^i.'ril iiiid Mai den Japd-nr C! ■ ■ .-:'rif g wird im .luli Japans „Si'li( 1 ''ii lor Krio(|" uml ist für das jii!>ai ' iiO Volk allm^ihlich eine Her-zerr^-,geworden China ist Japans iinni 1 ; >H', weil unerwiderte l.iebe. S •'! .'■>0 I ihren ("rster .Fapanisch-Chine-Risi-ier Kri-q im-ll wiibt Japan um rhina p-it Schrneichelworten, mit kostbaren fle^f'le- krn, mit zorniaen FUi^hf^n und n'it h.ir't n Schläiien. Der siebenjäh-rine r'vn.ikrif'n m'iH nun die Antwort schall Mata, der mit der Zeit von einer fdst friderizianisch anmulenden Volks- gibt der Vermutung Ausdruck, daß die Deutschen Flugzeuge dieser Art ver- seien. Der Luftfahrtkorreepondent de» »Daily Telegraph« hingegen versucht, die Wirkung abzuschwächen, indem er tia als »lästjQ und störend« bezeichnet. Der deutsche Wehrmachtberichi Besonders grosse Verluste des Feindes Gegnerischer Frontdurchbruch bei Tilly—Livry scheiterte -London — Harte Kämpfe in Mittelitalien — Nur örtliche dnb Führerhauptquartier, 20. Juni Ddö Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Kämpfe in der Normandie verliefen gestern für den Feind besonders verlustreich. Auf breiter Front versuchte er im Raum Tilly—Livry mehrmals mit starken Infanterie- und Pan-zerkräften unsere Front zu durchstoßen. Alle .^ngrifle scheiterten. Südwestlich Tilly wurde dabei ein feindliches Bataillon völlig zerschlagen, der Batail-lonestüb gefangengenommen. Auf der Halbinsel Cherbourg fanden keine größeren Kämpfe statt. Der Feind fühlte lediglich mit gepanzerten Aufklärungskräften gegen die Südfront der Festung Cherbourg vor. Der Raum London lieqt weiterhin unter unserem Slörungsf uer, Meerofi- und Marineküstenbatterien zwangen vor der Halbinsel Cherbourg mehrere feindliche Schiffe zum Abdrehen. Fernkainplbatterien der Kriegsmarine schössen in der vergangenen Nacht im Kanal mehrere Schilfe eines nach Westen lautenden feindlichen Geleitzuge« in Brand, Die Luftwalle setzte auch in der letzten Nacht die Bekämpfung der Schiftsansamnilungen vor dem Landekopf erfolgreich fort Nach zahlreichen Bombentreffern wurden schwere Explosionen beobachtet. Bei dem bereits gemeldeten Angriff deutscher Kampllliegerveibände in der Nacht vom 13. zum 19. Juni wurden nach abschließenden Meli ungen zwei we «>re Hondelsöchiffe mit 18 000 brt und ein Zerstörer versenkt. Außerdem wurden ein weiterer Zeretörer, ein Tanker von 8000 brt und ein Frachter von 7000 brt schwer beschädigt. Eine Fliegerdivision unter Führung von Generalmajor Körte hat sich bei diesen Einsätzen besonders ausfiezeichnet. — über dem Landekopf und den besetzten Westgebieten wurden gestern 29 feindliche Flugzeuge abgeschosfien. Die schwache Besatzung der Insel Elba setzte auch gestern im Nordostteil der Insel den Kampf gegen den - Weiter Störungsfeuer auf Abwehrkämpfe im .Osten weit überlegenen Feind hartnäckig fort and brachte ihm schwerste Verluste bei. Sie wurde in der vergangenen Nacht auf das Festland übergeführt. In M i 11 e 1 i t a 11 e n hielten die starken Angrilfe des Feindes auch gestern an, ohne daß ee ihm gelang, den erholften Durchbruch zu erzielen. Besonders erbittert tobte der Kainpl im Raum von Perugia, wo der Feind in mehreren, aus starken Infanterie — und Panzerkräften gebildeten Angriffsgruppen gegen unsere Front vorstieß. Gegenangriffe unserer Truppen brachten die feindlichen Angriffe zum Stehen. Au« dem Osten werden außer erfolgreichen örtlichen Abwehrkämplen sudöstlich Witebsk keine KampUmnvi-lungen gemeldet. Leichte deutsche See-streitkrälte beschädigten im Fii i sehen Meerbusen zwei sowjetische Schnell« boote. Vor der Karelischen Landenge eingesetzte Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine schössen fünf sowjetische Bomlier ab. Wir bemerken: /« tfnMi «it MiiMilloii«// Waaie/ui*- t«n Wa$hingion9r ra/agronun cnu London wird htrvoigthobtn, daß Roo$9V9lt nicht dia Zurückgabt dtr trantütitchtn Kolonien nach dem Kriege beabsichtige. Er habe groHee /n(«re.isa an PraniO-alach-Indochlna, Martinique, Madagne-ker, Framöslsch-Guyana, Ncu-Kaledo-nlen und Dakar. Welter wünsche er eine Anzahl wichtiger Iranzösischer Stüt7.punkte Im Karibischen Meer und Im Atlantik zu Internationalisieren. — Nach den Verwüstungen durch die Ter-rorangrlfle und nachdem Frankreich von neuem zum Kriegsschauplatz gemacht wurde, will Roosevelt es also doch „befreien" — von seinen kolonialen Beslt-mngen. * Die neue Form der deutschen Luftan-grille gegen Südengland habe der Londoner Ellektenbörse viel zu denken gegeben, wird von amerikanischen Blättern aus England berichtet. Die Aktlenkurse seien in der schönsten Aulwärtsbewe-gung begriflen gewesen. Täglich seien mehr als 8000 Abschlüsse getätigt worden, als wie ein Blitz aus heiterem Himmel die Schreckensbotschaft von den unbemnnnfen deij?9chen Plugzeugen über Südengland eintrat. Die Börsenspekulanten stellten Ihre Operationen solort ein, um weitere Einzelheiten über diese neue Geiaht aus der Luft ahrti-warten. Das Re.iultat war, daß am vorigen Wochenende nur 3847 Abschlüsse gcfflf/g/ wurden. — Das mag den britischen Böraenfuden mehr Kummer gemacht haben als der Verlust von Menschen an der Invaslonsfront und In der Heimat, Neue Rittcrkreuzträtjer dnb Führerhauptquartier, 20. Juni Der Führer verlieh da« Ritterkreuz de« Eisernen Kreuzes an Oberst Paul Dören-heck, Kommandeur eines fränkischen Grenadierreglmenlg (geboren 1895 In Langenberg), Hauptmann Bernhard Klemz, Kompaniechef im Panzerreglrnftnl »Großdeutschland« (geboren 1918. in Bu-hlitz als Sohn eines Volksschulrektors) und Unteroffizier Hans Halten, Gruppenführer In einem Insterburger Grenadierregiment (geboren 1915 in Bochum als Sohn eines Kaufmannes). Beiörderungen in der ff dnb Berlin, 20. Juni Dl« Nationalsozialistische Parteikorrespondenz meldet: Der Führer hat befördert: Zu ff-Ober-gruppenführer die f^-Gruppenführer De-melhuber. Neppler (Georg), Knoblauch, Krüger (Walter). Zu ff-Gruppenführern die ff-Brigadeführer Fegelein (Hermann) Saubenweig, Dr. Wächter. Zu ff-Brl-gadeführern die ff-Oberführer Augsber-ger, Damzoq, Dr. Dellbrügge, Gieseke (Otto), Dr, Sudowill, Hermann (Frltr), Karrasch, von Keudell, Dr. Paltem, Rode, Schellenbcrq, Thiele. UrtSfrrp Kiirzmpldungim Eine Groflostasien-Zeltung. Di« erste Auwjabeder »Großostasien-Zeitung« wird Enda dieses Monats in Tokio erscheinen. Die neue Zeitung, die als erste ihrer Art In Großostasien erscheint, wird in vier Sprachen — japanisch, chinesisch, mala-yisch und englisch — qednickt. Invasionsgeneral gefallen. Der erste General, der die amerikanischen-Luftlan-detruppen in Frankreich in den Kampf führte, wurde, in seinem Fallschirm gehüllt, beigesetzt, Er fand den Tod, als Sein Lastensegler auf einen Baum aufschlug. Das britische Außenamt hat die am 17 April v''Th"mgtt*n Einschränkungen für dlp rüf.' tili (richen Missionen in London aulgehoben Druck a. Vertagt MArburqer Verlag«- a. nruckeritl-Cei. m. b. H. — Verlagsleltun^ E(]on Baumrfartnpr, Hauptichrlflleitung Anton Gertchack (verrnitt), ■tellvertr. Houptschrlftlelter Rnbert Kratzert, ■&mtllcb In Marburg a d. Drau Badqasse tt. tur Zell fOr Anrplqcn die Prelslislo Ni 3 qültta Anstandsbuch für die Briten Bei Kriegsgefangenen in der Normandie vorgefunden PK. Bei den inci-slen in der Normandie In Kri(>gsf)(>;,inT nschnft geratenen b'-iti-6( hen S'.ildd'eii h-it man ein blaues Heft-chcn gt;uriden, d.is aul der Titelseite den Purit.er 1 riLimphbogen zeigt und »Frankreich- ühei schrieben ist. Es stellt olfenbar die geisMge Wafle dar, mit deren Hilfe (K^r rnqiische Soldat die Herzen der ft.iii.'.o*; sehen Bevölkerung gewinnen soll, D;b ein derartiger Eiobe-ningsUMrl/.iig außiir der militärischen Invasion übeih.iupt notwendig ist, zeigt, daß der Feind an Gegcnsritz zu seiner gegen Deutschland gerichteten Greuel-propaijariü'i s!r;i \n Wirklichkeit über die Zweitri der Franzosen ihren »Be-freiern- ge;jenuber sehr wohl im klaren ist, .Ms q'undlcqonde und äußerst aufschluHreicho Feststellung finden wir in cU rn liüfhlein immer wieder, daß der dculsche Sold.it in Frankreich ein Reisp'el hohe personlirher Moial gegeben hat und d-iM die Invnsionstruppen alle Mühe h.iben würden, hei dem Vergleich mit ihren Kriegsgegnern nicht den Kürzeren zu ziehen. Der deutsche Soldat habe sich -bemerkenswert korrekt verhalten . Dies entspreche der sittlichen Persönlichkeii düs Einzelnen nicht weniger als auch drm Befehl von oben Die Invasionfi'nippen gelangen auf normannischem IJndcn in eine der reichsten lanrlwirtsf haftlirhen Gegenden Frankreichs, Deshalb mutet der in der Schritt 'lutlretende Hinweis auf Unter-emahnuig iind Lebensrnlttelmdngel als Dewci« schlechter Unterrichtung de« Gegners oder unbewußter Beeinflussung durch diu Gieuelpropagunda des Londo- ner Rundfunks zunächst überraschend an. Viel bezeichnender ist dagegen die an den englischen Soldaten ausgesprochene Warnung, nirgends in Frankreich trügerische Hoffnungen über eine als Folge der Invasion zu erwartende Verbesserung der allgemeinen Lobensverhältnisse aufkommen zu lassen. Der englische Soldat müsse vielmehr in derartigen Gesprächen saqen: »Schließlich hat der Krieg uns selbst auch hart hergenommen.« Gewarnt Wird vor überheblichem Auf-treltu und vor Gesten, wie b"»e Weltbeglückern .zukämen Es sei unverantwortlich, wie gewisse Leute (natürlich nicht alles nur Engländer«) durch ihr ganzes Aultreten andeuteten, daß die Welt überhaupt und das Gebiet, wo sie soeben erst neu eingetroffen sind, im besondern keineswegs ihren eigenen Ansprüchen genüge. Diese Bemerkung ist ein oflenkundiger Seilenhieb gegen den amerikanischen Bundesgenossen, dessen Soldaten für ihre elnlältige Prahlsucht berüchtigt sind. In einem Abriß der,französischen Gesrhrhl# weist der Verfasser des blauen Büchleins darauf hin, die Jahrhunderte engl ech-lianzösischer Kriege hätten im großen und ganzen wenig Ciroll bei den Franzosen hinterlassen, »außer vielleicht die Verbrennung der heiligen Johdnna«(l). Der einzelne Engländer wird gewarnt, seine ihm offenbar selbstverständliche, durchaus selbstdünkelhafte AuffassiUKi vom Frankreichfeldzug des Jahres 1940 offen auszusprechen. »Wir Engländer Kind bekanntlich der Auffassung, d>aß die Franzosen schlecht gekämpft und uns durch Ihren Waffenstillstandsvertrag verraten haben.« Der Engländer müsse sich vielmehr die Liste der Vorwürle vor Augen halten, welche das französische Volk seit Dünkirchen auf die französische Flotte bis zur Eroberung Syriens und Madagaskars gegen England erhebe. Unter den Verholtungsmaßregeln berieht sich eine auf den Genuß des französischen Weinei, eine andeie auf das Verhalten gegenüber der französischen Frau. Im ersteren Punkt wird gesagt; »Betrinke Dich nicht sinnlos und wenn Du Gelegenheit hast, Wein zu trinken, so lerne erst einmal, wie man das tut. Unsere Truppen haben sich 1939/40 durch ihr stellenweise kulturloses Benehmen auf diesem Gebiet die Verachtung der Franzosen zugezogen.« Was die französische Frau betrifft, so werden die Engländer dringend davor gewarnt, ihr weniger achtungsvoll entgegenzutreten als ihren eigenen Frauen zu Hause. »Sonst werdet Ihr Euch im Vergleich zu den Deutschen eines schlechteren Beispiels schuldig machenj denn die Deutschen haben sich durch ihre bemerkenswerte Zurückhaltung gegenüber der Französin ausgezeichnet.« Kriegsberichter Gral Podewlla Monitore Vor der Küste der Normandie sind bei der feindlichen Invasionsflotte außer Schlachtschiffen und Kreuzern auch Monitore als artilleristischer Rückhalt der Landungen aufgetreten. Der Schiffstyp der Monitore ist in diesem Kriege bisher nur wenig erwähnt worden, obwohl er bereits aus dem ersten Weltkriege stammt. Damals setzten die Eng- länder zur Beschießung der flandrischen Küste aus weiter Entfernung die Monitore ein, die mit schweren und schwersten Geschützen von 20,3 cm bis zu 40,6 cm Kaliber bestückt waren. E« handelt sich um nachgehende, breite Panzerfahrzeuge mit nur geringer Ma-schmenkraft und Geschwindigkeit. Sie sollten über die seichten Sände des Küstengebietes hinwegfahren, um auch dort eingreifen zu können, wo man Schiffe größeren Tiefgangs nicht verwenden konnte. Obwohl die Monitore möglichst an der äußersten Grenze ihres Feuerbereichs blieben, Ist im ersten Weltkriege so mancher von ihnen deutschen Batterien und Seestreitkräften zum Opfer gefallen. Einigp von ihnen waren in der englischen Flotte auch bei Beginn dieses Krieges noch vorhanden, te.ls als Artillerieschulschiffe, teils als Wachtschiffe von Stützpunkten, also regelrecht als schwimmende Batterien. Bei Kriegsausbruch wurden sie wieder zum Einsatz auf See herangeholt. Beispielsweise wurde der an Südafrikd zum Schutz des Hafens Simonstown bei Kapstadt ausgeliehene Monitor »Erebus« von dort nach England zurückberufen, Vermutlich sind weitere Monitore neu gebaut worden. Die englischen Monitore sind vor der Invasion im Westen bereits Im Mittel-raeer bei den dortigen englisch-amerikanischen Unternehmungen festgestellt worden. Schon bei den nordafrikanischen Kämpfen fiel ein englischer Monitor den I deutschen Waffen zum Opfer. Er führte den Namen »Terror«, d^r die englische ; Geisteshaltung treffend kennzeichnet, j Aber dieser Monitor »Terror« mußte' I untergehen, genau so wie der Luftterrcr des Feindes vergeblich bleiben wird. Dia Größeaangabeu über den versenk- ten Monitor »Terror« geben einen Einblick in die Bauart dieses Schiffstyjw Der Monitor »Terror« hatte 7200 Tonn«'n Wasserverdrängung bei einer Länge von 123 Meiern, einer Breite von 27 Metern und einem Tiefgang von 3,4 Metern. Ei war zum besseren Schutz gegen Torpedoangriffe mit seitlichen Torpedowulsten versehen. Die Ceschwindigkeit betrug nur 12 Seemeilet im Höchstfalle. Die Panzerung des Decks war bis zu 16 cm, die der Artillerie bis zu 33 cm stark. Der Monitor führte als Hauptbewaffnung zwei 38 cm Geschütze und acht 10,2 cm Geschütze. Dazu kamen sechs Flakgeschütze und zahlreiche Maschinengewehre zur Luftabwehr. Dennoch ist der Monitor »Terror« mit seinen 300 Mann Besatzung deutschen Bomben zum Opfer gefallen. Die Frage, woher die Typenbezelch-nung der Monitore kommt, beantwortet sich mit einem seekricgsgeschichtlichen Hinweis. Im Jahre 1862 standen sich im nordamerikanischen Bürgerkrieg die ersten Panzerschiffe der Welt gegenüber. Sie hießen »Merrimac« und »Monitor«. Der zu den Nordstaaten gehörende »Monitor«, ein Bau des Schweden Ericson, besiegte den »Merrimac« der Südstaaten durch seine größere Wendigkeit und Feuerkraft Das Panzerschiff »Monitor« war nämlich das erste Schiff mit einem drehbaren Panzerturm, wie er heute da» Bild der Schlffsartillerie völlig beherrscht. Bedeutete jenes erste Turmpanzerschiff »Monitor« den Anbruch einer neuen Seekriegsepoche, so bildeta das Erscheinen der englischen Monilora an der Invasionsküste keine Hber-raschung. Auch auf diese schwimmenden Batterien hat sich die deutsche Abwehr entsprechend eingestellt £/Jc/i Glodachey % MARBURGER ZEITUNG lUiutoUUU ^lutästha^t Kreiskindergruppenleiterinnen auf Wurmberg Der Stellvertretende Gauleiter überreicht Erinnerungsblätter für treuen Einsatz Mittwoch, 2t. Juni 1944 * Nr. 173 * 3 Unsere Frauen Auch im Kriege hat man die Meinung über die Frauen gründlich geändert. Wenn der eine oder der andere nicht viel darüber spricht, in seinem Inneren ist die Achtung und die Bewunderung für sie gestiegen. Erst jetzt, im totalen Krieg, haben sie so richtig gezeigt, was sie können und über welche Mengen von Tatkraft und Selbständigkeit sie verfügen. Sie rücken an die Arbeitsplätze, in die Berufe der Männer sichtbar und unsichtbar, man trifft sie in den öffentlichen Verkehrsmitteln, wie hinter dem Ladentisch und im Büro. Daneben bpstreiten sie mit einer Selbstverständ* lichkeit den Kriegshaushalt mit seinen wachsenden Forderungen an Zeit und Überlegung. Doch auch in ihrem stillen Wirken meistern sie die von Jahr zu Jahr sich steigernden Anforderungen an inneren Reserven, an Haltung und Widerstandskraft. Die Erziehung der Kinder, der kleinen und der großen, ist ihnen allein überantwortet, Entscheidungen über viele neu auftauchende Fragen sind ihnen allein überlassen. Die ganze seelische und oft auch tatsächliche Last des Luftterrors ist ihnen aufgebürdet. Und sie halten aus, sie stehen fest auf ihren Posten und lassen sich nicht klein kriegen. Man merkt es ihnen gar nicht an, daß sie Tag und Nacht um das Leben ihres Mannes, um das Leben ihrer Nächsten, bangen. Immer wieder kann man von Männerseite aus Betrieben und Kontoren, von Ausbildungsstätten und im privaten Kreis hören, daß sie vielleicht weniger Zweifel in die sachlichen Leistungen der Frauen gesetzt hatten, als in ihre Eignung zur Arbelt in der Gemeinschah, zur Disziplin, zur Kameradschaft, *ur Standfestigkeit und Ausdauer. Von einem kleinen Ausnahmeprozentsatz abgesehen, den es immer geben wird, haben sich diese Bedenken als vollkommen unberechtigt erwiesen. Sie erfüllen ihre Pflicht, wo immer sie auch hingestellt werden. Und das Schönste dabei ist, daß sie trotzdem ihrem ureigentlichen Wesen treu bleiben, daß die Sehnsucht nach dem Heim und der Wunsch nach Kindern in ihnen warb blieb, und daß sie den ihnen vom ehernen Gesetz des Krieges diktierten Einsatz eben nur als Einsatz empfinde*!, den sie willig als ihren Beitrag zum Sieg verrichten. Die von ihnen geforderte Mehrarbeit hat sie nur größer und stärker gemacht. Denn wie unser ganzes Volk mit seinen Belastungen wächst, so wachsen im Volke im gleichen Maße auch unsere Frauen. Otto Koschitz Wieder Märchenspiele T)as Steirlsche Landestheater In Mahren-berg und Wlndischgrax Daa immer wieder im Unterland mit herzlichem Beifall aufgenommene Sibirische Landestheater setzt auch in diesen Tagen seine Gastspielreise in der Unter-stoiermark fort, nachdem es in Rast und Pöltscharh erst vor kurzem wieder einen vollen Erfolg für sich buchen konnte. Am Mittwoch, den 21. Juni, gastiert die Bühne m Mahrenberg und zwar bringt sie zu aller Freude in einer Nachmit-taq8vor<«tellung eines der schönen Märchenspiele, dieses Mal »Aschenbrödel«, ein Spiel, das uns wieder in das glückliche Zauberland der Jugend entführt. In der Abendvorstellung kommt das cjleichlalls beifällig aufgenommene Spiel »Glück und Glas« zur Aufführung. Beide Vorstellungen finden am 22. und 23. Juni im Heimathundsaal in Windischgraz ihre Wiederholung. Vom 6. bi« 15. Juni fand in.der Schulungsburg Wurmberg des Steirischen Heimathundes unter Leitung der Gau-kindergruppenleiterin Uray eine Arbeitstagung der Kreiskindergruppenleiterinnen der Steiermark und Untersteiermark statt, an der auch Kameradinnen der Gaue Kärnten, Niederdonau, Tirol und Wien teilnahmen. Der Lehrgang diente der gründlichen Vorbereitung auf den Führungseinsatz, den die Kreiskindergruppenleiterinnen auch in d'iesem Jahr während der Erntezeit In der Untersteiermark änd im Gau Danzig-Westpreußen ableisten werden. Sie werden dort in den Ortsgruppen eingesetzt, um die Kinder mit Werkarbeit zu beschäftigen, mit ihnen zu turnen und Heimatlieder zu singen sowie Kinderfeste und Dorfabende zu gestalten. So war der Lehrgang hauptsächlich auf die praktische Arbeit abgestellt, die durch Vorträge entsprechend ergänzt wurde. Es sprachen Pg. (vlildner über Weltanschauung, der Burgkommandant Nicht über den Reichsgedanken in der deutschen Geschichte, während Dr. Car-stanjen eine Vortragsreihe über Volks-tumsfragen, ausgehend vom gesamteuropäischen Raum und im besonderen •m hezug auf Südosteuropa, • hielt. Es folgte ein praktischer Einsatz in verschiedenen Dörfern des Kreises Pettau, wo die Kreiskindergruppenleiterinnen einen Dorfabend und ein Kinderfest selbst zu gestalten hatten. Am 14. Juni nachmittags traten Stellvertretende! Gauleiter Di. Portschy, Gau-frauenschaftsleiterin Dr. Smital, die Leiterin des Amtes Frauen in der Bundesführung des Steirischen Heimatbundes, Schmiderer, und Pg. Gilminq in Vertretung des Bundesführers Steindl zu einem kurzen Besuch in der Schulung-jburg ein. Bei einer kleinen Feierstunde überreichte der Stellvertretende Gauleiter nach einer Ansprache den Kreiskindergruppenleiterinnen, die am Fiihrungseinsatz im Sommer 1942 und 1943 teilgenommen hatten, ein Gedenkblatt. Anschließend richtete die Gaufrauenschaftslciterin mahnende Worte an die jungen Kameradinnen, gerade in dieser schicksalsschweren Zeit mit ganz besonderer Hingabe an ihre Arbeit heranzugehen. Mit einer Morgenfeier wurde die Arbeits tagung geschlossen. lAPFERt UNTERSTEIRER Aus der Orlsyi upjit; M.ihr< iiV,t i, Kjr .s Marburg-Land, wuidta Unloinlli/i.M 1 (1-mund Müller, Gffrcilei Anton i;ri t , (ic-freiter Johann Martim. Gic;uk; i .ik-hann Kristan und Grennriier Jur,t;f Kost-ker mit dein Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Verwundete Wehrmänner werden betreut Freude im Krankenhaus Windischgraz Neben der ständigen Betreuung der verwundeten Soldaten in den Lazaretlen der Untersteiermark durch die Frauen des Unterlandes läuft auch die Betreuung der Wehrmänner, die im Kample gegen landfremde Banditen verwundet wurden und in den Lazaretten liegen, Auch sie werden mit der gleichen Liebe und Sorgfalt durch das Amt Frauen der einzelnen Ortsgruppen betreut und mit Geschenken bedacht, die nur ein kleiner Teil der Dankesschuld darstellen, die die Untersteiermark ihren Söhnen, die um die Sicherheit der engeren Heimat kämpfen, abzustatten gewillt ist. Im Rahmen dieser Verwundetenbetreuung von Wehrmännern stand auch der unlängst stattgefundfne Besuch der Kreisfrau von Marburg-Land, Pqn. Am-brosch, im Krankenhaus zu Windiscli* graz, die im Namen der Ortsgruppe .la-kobstal viele Geschenke für das leibliche und geistige Wohl unserer verwundeten Wehrmänner überbrachte. Die mm in Jakobstal einlaufenden Briefe bringen den Dank der Männer zum Ausdruck, die übet den überraschenden Besuch und die vielen wohlschmeckenden Ciaben sichtlich erfreut waren. Den unter-steirischen Frauen aber ist diese Freutle unserer Verwundeten der schönste Dank für alle Bemühungen, die sie immer wieder gerne auf sich nehmen. Pettaus und Friedaus Frauen vorbildlich 42 Frauen einer Ortsgruppe arbeiteten 1268 Stunden in einem Monat in der Nähstube Aus der Tätigkeit des Amtes Frauen in ^wei Ortsgruppen des Kreises Pettau verdient die Nähstube der Ortsgruppe Pettau, linkes Drauufer besonderer Würdigung. Im Mai wurde unter Mitwirkung von 42 Frauen in 1268 Stunden Einmaliges geleistet. Berge von zerrissener Wäsche, von schadhaften Socken usw. wurden von der Wehrmacht herangebracht, vielfach in einem Zustand, daß sie die findige Nähstuhenleiterin um und um wendete, um überhaupt feststellen zu können, wo mit der Ausbesserung zu beginnen wäre. Denn unsere Männer zerreißen viel bei ihrem harten Dienst und doch sollen sie unsere Nähte und Stopfstellen nicht drücken. Und es ist in diesen Stunden, die schon rein zahlenmäßig ein helles Licht auf die Einsatzfreudigkeit der Pettauer Frauen werfen, Unglaubliches geschehen, »So gut wie neu« konnten am Monatsende viele Hemden, Hosen, Handschuhe und Socken abgeliefert werden; aber die Dinge tragen doch so heiter die Note de/ Schaffenden an »ich. Denn bunte Fersen und farbflnfrohe Spitzen erinnern an den Fleiß vieler Prauenhände, die das selbst gabrachtfl Material in geschickter Welse zu verwenden verstanden. Es muß der unermüdlich waltenden Nähstubenleiterin Kameradin Kodeila fi«r ihre stets wache Einsatzbereitschaft aber doch eine schöne Genugtuung sein, daß ihre Nähstube als die beste in der ganzen Untersteiermark herausgestellt wurde. Neben ähnlichem tatigen Eiraatz In der NÄhstube zeichnete sich die Ortsgruppe Frledau dadurch aus, daß sie am 18, Mai allein die Betreuung von Nea-Cilli durchführte und bei dieser Gelegenheit den Verwundeten zu ihrer größten Freude neben vielem anderen 529 kg selbstgefertigtes Backwerk bringen konnte. Welchen Aufwand an Material und Arbeit dies bedeutet, das wissen nur Hausfrauen zu würdigenj wie gut das alles schmeckt, das wissen allerdings nur die Verwundeten von Neu-Cilli, denen die Stadt Friedau seitdem ein erfreulicher geographischer Begriff ist, besonders auch deshalb, weil sie von der Güte des dort wachsenden Weines durch den mitgebrachten Vorrat von 146 Litern einen spürbaren Eindruck gewinnen konnten. Die Freude der Verwundeten lohnt den Fleiß der Frauen am schönsten und gibt der Abteihmgsleiterin die Gewähr dafür, daß ihr Einsatz erfolgreich ist und vielen zur Freude gereicht. In diesem Zusammenhang soll nicht unerwähnt bleiben, daß einige Ortsgruppen aus dem Kreis Pettau am 8. Juni; also nach kaum drei Wochen, erneut eine Betreuung von Neu-Cilli erfolgreich durchführten und dies neben der laufenden, sehr ausgiebigen Betreuung der Wehrmannschaft, So gewinnen die Verwundeten aus allen Gauen ein lebhaftes Bild altbewährter, untersteirischer Gastfreundschaft. Ela ehrlicher Flndw. Daß es noch ehrliche Menschen gibt, bewies dieser Tage folgender Vorfh-reszeiten eigentlich prugi.iinniq meß treiben müßten. Am 21. Juni sieht aul üeiu Jan i giümm des Kalenders das VV'jil .Si,Himer.'. Vlit ihm veibuidet 6:ch solo t d e" Voiblellung heißer Tage, n ihi irück.,i;(k:i Hundstciqe, aber ob dei Sommer spm n Pflichten nachkommt wein wiedei ke n Mensch. Wir Irtuen uns, daß de Sommer da ist, aber in die Piouile m.scht sich schon wieder ein kleiner Wermuts-tropten; dig I at)e nehmen nun bald vt!-der ab. Noch nicht sofort noch ist d.e Zeit der hellen Nachte, der langen Tage ^ aber schon senkt sich wieder dais R.'d der Höhepunkt des Jahres ist überschritten, wenn der Sommer seinen Einzug hält, wenden iich die I nge schon wieder dem Abstieg entgegen. Zum Glück denkt daran niemand Ira Gegenteil, Sommersanfang, Sommersonnenwende ist zu allen Zeiten ein Tag gewesen, an dem der Mensch sich stärker als je mit den gewaltigen schaffenden, cwiq treibenden Kräften de^ Natur eins wußte, an dem er auch unmittelbarer als sonst die Notwendigkeit großen Gcschehens empfand und sich selbst hineingestellt sah in die Aufqaben, die ihm aus Familie und Heimaterde, aus Blut und Volkeszugehörigkeit zuwuchsen, Die lodernden Sonnwendfeuer auf den Bergen waren zu allen Zeilen das Sirnhild der gleichen Flamme, die In allen deutschen Herzen lodert. Sin h.it heute für uns alle wieder tiefste Bedeutung et halten Wir wissen es, daß in dem Brennen der deutschen Herzen für das eine Ziel die Gewißheit des Sieges lieat. Rund um Abstal Lazaretlbetreuung — Lalensplelabend Sonntag, 18. Juni, fand in Abstal ira Saal des Gasthauses Kern eine Verwundetenbetreuung statt-, an dcr eine große Anzahl verwundeter Soldaten teilnahm. Am Adolf-Hitler-Platz wurden die Sei-i daten von der Bläserkapelle Ahstal begrüßt und dann zu den einzelnen Familien geleitet, wo sie einige Stunden verblieben. Im Saal des Gasthofes wurden die Gäste dann nochmals bewirtet, Die Mddeisingschar von Abstal brachte Steirerlieder zum Vortrag und die lanzgruppe führte einige Volkstänze vor. Leider gmgen die schönen Stunden allzu rasch vorüber und die Verwundeten mußten bald die Fuhrwerke beste gen, die sie bis Purkla biachten. Mit Blumen geschmückt und mit Paketen beladen verließen sie unter den Weisen der Abstaler Blasmusikkapelle den gastlichen Ort, Die Laienspielgemeinschaft Schirmdorf unter Leitung der Frau Stana Paidasch führte am Sonntag, 18. Juni, abends, im Kulturheim in Ahstal das heitere V'olks-stück »Der Bombardon-Simmerl« auf Dei Inhalt des Stückes war sehr gut gewählt und die Ahstaler, durchwegs Bauernmä-del und Bauerniungen, gaben sich auch Mühe, das zahlreich erschienene Publikum zu befriedigen, was ihnen auch restlos gelang. Der Dreiakter wurde von der Bewahrunqskommission des Amtes Volkbildung besucht, die in det Untei-steiermark die Laienspielgruppen beim Wettstreit des Volkskulturwerkes begutachten. ★ Mörder zum Tode verurteilt. Der in Leoben geborene imd in Aigen, Gemeinde Klein-Kirchheim in Kärnten wohnhafte 17'li jährige Albert Stampfer hat am 1.'5. .April d J in den frühen Mof'aen-stunden in Klein-Kirchheim die .58 Jahie alte Maria Gasser in ihrer Wohnung mit einem Holzkolben erschlagen und aus ihrer Wohnung Bargeld eine l^br und Leberismittelkarten gerauht Aiine^den bedrohte Stampfer im Februar d J seine Mutter mit Erschlagen, weil sie ihn bei det Geroeinde anmelden wollte und ei seine Heranziehung zur Arbeit befürchtete. Albert Stampfer wurde von der Jugendkammer des Landgerichts In Klagenfurt als Gev/allverbrecher zum Tode verurteilt. Alts c^iacft und I and Pöltschach. .Am Mittwoch, den 21. Juni kommt durch Vermiitlung des Aml'"'s Volkbildung, Kreis Marburg-Land, in unserem Ort wieder em Bunter .\bend zur Durchlührung, der unter dem Mottü. ^>Allcs lacht mit'i allen Besuchern einige unterhaltende Stunden vermitteln wird Hans Rah, Manni Rab und Loidl Petei-schil, drei Künstler, die immer wiedi i hei dem Publikum wahre Lachstürme hervorruten. weiden auch den Pöltscha chorn einen genußreichen .Abend bereiten. Rddkcrsbnrg. In Anweseiihet der Gaufrauenschaltsleiterin Smü.il u'id der Kreislraucnschaftsleiterui B.ssing wurde hier eine hauswirtschciftlirho Beratungsstelle eröffnet, Die G.iutiauen-schaftsleiterin gab der Freude Ausdnuk, in Radkersburg eine hauswirtsrli.ilf'irhe Beratungsstelle, die zweite im Gau, eröffnet zu wissen. Seite 4 Nr, t73 ♦ Mittwoch, 21. Juni 1944 MARBURGER ZEITUNG Lebeasinittelkarten aus Seide und Marmor Rationierung schon vor über 3CX)0 Jahren Wer da gl.iuht, tiie Lebonsmittflkar-ten seien in c!om (jroflen Rinqen 1914 18 erstmdlig eingeführt worden, (ler irrl sirh Bereits im grauen Altrrtum bdhen sie Ihre V'ortiangt'rinnen Die Gestalt, das Äußere Gosicht mag sich verändert haben, aber gleich blieben die Erwägungen, •ut denen sie geboren wurden. Schon mehr als 3000 Jahre ist es her, doß nin kluger cliinesischer Kaiser nach groPen L'berschwommungpn die Rationierung der Lfl);'nsniil|pl befahl unri dir ersten ..[.ebonsmiltelkarten" ausgeben ließ. Jeder II iViSlMl'svntstand erhielt einen Streifen Si'ifle, der auf dem Mark! zum Einkauf liorerlilinlo Auch Abschnitte gab es damrtls sclu)n. War eine Hausfrau beliefet I worden, dann schnilt der Verkäufer ein Pii'snrechendes Stück von dem S.'idenstreifen nb. Solchrs übte man schon im Jahre IUI v, d. Zeitwerde. niciltern wir nun weiter im Ruch der Grschichte so finden wir im alten Crie-chenlar.f] zur Zeit dos peloponnesischen Kriecjfs abf^nuids lebensmitteikarlen. Elwas unbeq'iem waren sie frj)ilich für die griechischen Hausfrauen, die für sie schon ihr ,,Stadlköfferchen" mitnehmen rnilUen, denn es handelte sich um Mar- mortrifeln, auf der der jeweilige Einkauf eingeritzt wurde. Leider verschweigen die Chronisten, oh sich diese „Karton" sozial bewahrten Doch wird berichtet, daß es bei dem siidlichen Temperament der klassischen Griechinnen auf dem Markt nicht nur zu kleinen Neckereien kam. sondern daß oft ein Wort das an- i dere gab und sich zuweilen die Damen des Altertums die Lebensmittelkarten um die Ohren schlugen, was bei der steinernen Härte des Materials zu blutigen Köpfen füiirte. So haben selhsl die Lebensmittelkarten eine jahrlausencicalte Geschichte, die davon zeugt, daß es zu allen Zeiten weitblickende Staatsmänner gab. die zum Wohle des Volkes im rechten Augenblick der Willkür Schrankt-n aufzuerlegen wußten. Liebes^dyll im Dienstabteil Eine recht ungewöhnliche Strafsache beschäftigte den hallischen Richter. E« handelte sich um drei Betrugsfälle gegenüber der Reichsbahn, und zwar wegen Fahrgeldhinterziehung. Der Tät«r war der 3.1 Jahre alte G., der seibat Reichsbahnbeamter ist. Er hatte in Uniform und im Dienstabteil der mitange-klagtcn 27jährigen Anshilfszugschaffnerin T. aus Halle eine Fahrt nach Magdeburg und zurück, eine weitere nach Ei-leuburg and zuiück ohne yültiyea Falirt- ausweis unternommen und schließlich •im März 1944 von Halle einen D-Zug nach Eiienburg ohne Zuschlagkarte benutzt. Die Zugfichatfnerin hatte um diese Fahrten Bescheid gewußt und G. ihr Dienstabteil zui Vertilgung gestellt, ohne seinen Fahrtausweis einer Prüfung zu unterziehen. G. war wahrscheinlich daran gelegen, mit der jungen Schaffneria zusammen zu sein, und hatte dazu diesen recht törichten und nicht ungefährlichen Weg gewählt. Dia bisherige Unbe«choltenheit und das volle Geständnis beider wurden vom Gericht berücksichtigt. G. erhielt wegen Betrugs in drei Fällen eine Geldstrafe von 180 RM, die gleiche Strafe auch die Angeklagte T. wegen Beihilfe zum Betrug ebenfalls in drei Fällen. VYlRTSCrlAFT UND SOZIALPOLITh'C Kündigung im gegenseitigen Einverständnis Raffiniertes Attentat Auf den Budapt-ster Schriffsteiler und Theciterdirpklor Johann ViJSZciry und seine Fiau. die Schauspielerin LÜH Mu-rati, wurde ein an <\ n Giftmorde der Renaisstinre erinnernder Anschlag unternommen. Vor zwei T»i()on erhielt Vaszary ejn Bündel aller Zeitungen zugeschickt, bei dessen Dim.hblattern er einen OhninachtSiinldll erl'tt. Reizunrjen der Ge«iichtiihdut und der .\ugen waren die weiteren Folgen, Ft; wurde fest gestellt, (|.iß in dem Zcitungsbündel ein chenüs''hf>r Stoff verstockt war, der die geschilderten Ziislaude hervorrief. Dieselben Erscheinungen zeigten sich auch bei der Sekreturin de« Theater«, die sich im Büro de« Direktor^> aufhielt. Seine Clattiii, Lilli Mufciti, teilte der Polizei mit, daß sie uiu! ihr Maim in der let/leii Ze t Wiedel holt Droiibriefe von Unbekannten erhnll; n haben und schon einmal zwei derart imprägnierte Zei-tunaeu zugesch'f.kt erhalten halten, welche die gleiclien Symptome, wenn aiuh in schwiicheior Form, zur Folge hatten. Schenkung cinjJebül^t Im Jahre 1P40 übertrug ?in Bergmann In Schiffsweiler im Saiirgebiet seiner ^ochtc^ schenkungswrif^e das Eigentum an einem ihm gehörigen Grundstück im Werte von einigen tausend Mark. Einige Jahre eptfer hat Tochter Ihren Bru-n linflanks schuldig qrmarht. Damit seien die Vorausset/.ung'^n des § 330 BGB erliillt und der Schenkor habe sonach seine Schenkung niu vollem Recht Widerrufen. Ein Mann als »Putzmacherin« Der seltene Fall, daß em Mttnn einen typisch weiblichen Beruf ergreift, liegt jetzt nu« der Küstriner Neustadl vor, wo der Inhaber des Geschäftes für Dn-menkopfbekleidung Paul Blasius, der xnrzeit bei der Wehrmacht steht, vor dem Prüfunrsausschuß in Frankfurt''0. die Gesellerprüfung im Putzmacherin-n^n-Handwerk abgelegt hat. über die Frage, ob ein Fall der zu-stimmungsfreiiMi Lösung dos Arbeitsverhältnisses gemäß § 2 Nr. 1 der Arbeits-platzwccfisel-Verordnung gegeben ist, haben die Arbeitsgerichte zu befinden, Bojern nicht das Arbeitsamt in einem Verfahren über die Erteilung seiner Zustimmung nach § 7 der Verordnung in bindender Weise darüber bereits entschieden hat. Da die Arbeitsplatzwech-sfl-Vcrordniing sich grundsätzlich nur mit der einseitigen Lösung des Arbeitsverhältnisses, der Kündigung befaßt, fällt ein regulärer Aufhebungsvertrag überhaupt nicht in den Geltungsbereich der Verordnung. Bei dem „gegenseitigen Einverständnis" des § 2 der Verordnung können daher nicht dieselben Anforderungen gesteilt werden; vielmehr muß es vom Standpunkt des Aiheltseinsatzes aus genügen, daß beide Parteien über die Abwanderung des kündigenden oder gekündigten Gefolgschaftsmitgliedes aus dorn Betriebe einig sind, obschon hierbei die Rechtsfolgen dieses Ausscheidens arbeitseinsatzmäßig ohne Belang sind, muß das Einverständnis der Parteien auch nach der vertragsrechtüchcn Seite hin geeignet sein, zu einer wirksamen Lösung des Arbeitsverhältnisses zu führen. Ein gegenseitiges Einverständnis im Rechtssinne liegt noch nicht darin, daß beide Parteien wechselseitig das Arbeitsverhältnis aus verschiedenen Gründen zum solben Termin lösen wollen Liegt jedoch der Sachverhalt so, daß beide Parteien darin übereinstimmen, sich unter allen Umständen von einander trennen zu wollen, weil sie eine weitere Bindung an die andere Partei für unerträglich ansehen, so liegt darin eine Einigung über das sofortige Ausscheiden des Gefolgschaftsmannes, auch wenn die Frage nach etwaigen Schadenersatzansprüchen und sonstigen Folgen des Ausscheidens noch in der Schwebe gelassen wird. Hierin liegt ein von der Zustimmung des Arbeitsamtes freies gegenseitiges Einverstrindnis im Sinne des § 2 Nr. 1 dor Arbeitsplatzwechsel-Verordnung. Erdgas in Siebenbürgen Wie der ungarische Industrieininister unläncist erklärte, soll d'e geplante In-dvi-strialisierung Siebenbürgens in der Energieversorgung auf Erdgas basiert werden, da sich die aus dem Erdgas gewonnene Energ-ie besonders für Werke der chcmischen Industrie und des Hüttenwesens eignet. Dds Ergebnis der zur Zeit im ganzen Lande erfolgenden Bohrungen steht noch aus, doch rechnet man auch mit ergiebigen Vorkomman In größerer Nähe der der Hauptiitaidt. Hf«r loll da« Brdga«deiB Betrieb «Icktrlccher Kraftwerke dienen. Wie «tark achon heute dai Erdgai an dpr Energieerzeuffung de» Südo«t«n« beteiligt ist, zeigt das Beispiel Rumänien«. Im Durchschnitt der Jahre 1937/39 wurden bereif« 17% de* Energiebedarfs der rumänischen. Industrie durch Erdgas gedeckt ■k Leistungslohn In der Bckle1dungt!lndu-slrle. Im August vorigen Jaiire« war eine Tarifordnung für die gesamte Be-klnidungsindustrie erlassen worden, die jetzt in Kraft gesetzt wird. Sie bringt eine Neuordnung der Entgelte für Zeitlohn- und Stückiohnarbeit sowie für die fließende Fertigung und führt für alle Aiheitsgänge in der Bekleidungsindustrie den Leistungslohn ein. Bei der Ein-gruppierung der Gefolgsleute mit Zeitlohn werden die besonderen Verhältnisse des Betriebe«, der Grad seiner Ar-bf'ilsteilung, seine technischen Hilfsmittel unci die Güte der Verarbeitung berücksichtigt. Für übefdurchschnittli-chn Leistungen können Leistungszulagen bis zu 25 V. 11. gegeben werden. Für Arbeiten unter besonders schwierigen Bedinfpingen, z. B. Näharbeit an schwerer überbekicidung oder Instandsetzungsarbeiten kann eine Zulage bis zu 10 v. H. de« Tariflohnes oder des Stücklohnentgeltee gezahlt werden. Durch die neue Lohnordnunq wird die Gesamtlohuhöhe des Betriebe« In der Regel nicht geändert, sie führt aber zu einer anderen Verteilung der Lohnsum- me und wird dazu beitragen, daß jeder Gefolgsmann an dem Arbeitsplatz beschäftigt wird, für den er am besten geeignet ist. Preisänderung für Abdecker-Schweins-häute. Der R«Mchskommissar für die Preisbildung hatte Festpreise für den Verkauf im Inland anfallender Zahmschweinshäute vorgeschrieben, die durch eine Aiideruncisanordnung vom 9. Juni 194'> eine Aulbesserung erfahren haben. Darnach betragen die Preise für Pall-(Abdecker)-Schweinsh&ute beim Verkauf durch den Erzeuger 0.80 (bisher 0.40) RM Je kg für unbes^Adigt« Hiute, 0.55 (0.35) RM )• kfl für besctiÄdigt« H8ute und 0.25 (0.17) RM j« kg ftlr Fer-kelfÄlle unter 50 can und Schußhäut*. Herabsetzung der Höchstpreise lür Altpapier beim Direktbezug, Der Reichsbeauftragte für Papier- und Veipak-kungswesen hat nunmehr durah einen Nachtrag 2 zur Anordnung 4/43 die au« einer besonderen Anlage zu der damaligen Anordnung ersichtlichen Höchfit-preiae für den Verkauf an Verarbeiter von Altpapier durch Anfallstellen auf Grund von Sondergenehmigungen durchweg um 1 RM für 100 kg ermäßigt. Diese Regelung trat mit dorn 15. Juni 1944 in Kraft, sie gilt auch in dt^r Untersteievmark und den hf>sotzten Gebieten Kärnten« und Krains. Einfachst-Kostenjcechnung in der Textilveredelung, Um die Preiskalkniation der Betriebe zu vereinfachen, hat die Reirhsvereinigung Textilveredelung durch Anweisung bestimmt, daß die Betriebe die Kosten für das Veredeln von Spinnstoffen, Gespinsten und anderen Spinnstoffwaren nach Hf>r »Einfachst-Kostenrechnung« zu ermitteln haben, wenn sie von der Reichsvereinigunq dazu aufgefordert werden. Diese Einfachst-Kostenrechnunq ist eine Mindestvor-sdhrift. Ihr liegt ein sehr einfaches »um-marischas Kostenschema zugrunde, daa nur wenige Posten, j. B. den Aufwand an Material, am Zelt sowie einen Gesamtzuschlag für Betriebskosten enthält. Den Betrieben bleibt es überlassen, neben der Einfachst-Kostenrechnung auch eine genauere Erfassung der Verede-lunqskosten nach dem ausführlicheren Schema der Kostenstellenrechnung durchzuführen. Die Einfachst-Kostenrech-nung, die in einem Verband der Textil-veredelungsindustrie entwickelt worden war, ist jetzt von der Reichsvereinigung als ein Mittel übernommen worden, die Preisbildung in geeigneten Fällen zu vereinfachr.n und die Preisprüfung durch den Preiskommissar zu erleichtern. Die Anweisung tritt am 15. Juni 1944 in Kraft. Schließung von Einzelhandelsgeschäften während der Urlaubszelt. Da mit der Urlaubszeit wieder die Frage auftaucht, ob Einzelhandelsgeschäfte wegen »Betriebsferien« auf eine bestimmte Zeit geschlossen werden dürfen, weisen wir auf den gemeinsamen Erlaß des Reichswirtschaftsministers und des Reichsarbeitsministers »Verordnung über den Ladenschluß« hin, in dem u. a. auch die zeitweilige Schließung von Einzelhandelsgeschäflen ger-egelt wurde. Dieser Erlaß hat auch für 1944 Gültigkeit, Zeitweilige Schließungen von Ein-zelhandelsgefichdften bis zur Dauer von höchslens 14 Tagen sind also auch in diesem Jahr nur in Ausnalimefälleti zulässig, wenn unabwendbare Gründe (z. B. Erkrankung) eine Fortführung des Betriebes unmöglich machen und keine Vertretung beschalft werden kann. Die Schließung von Lebensmittelgeschäften, Bäckereien, Fleischereien und von Geschäften mit mehr als 5 im Verkauf tätigen Gefolgschaftsmitgliedern ist überhaupt nicht zulässig. Bei der Prüfung, ob ein Geschäft schließen darf, wird ein strenger Maßstab angelegt, vor allem, wenn schon eine Halbtageschließung besteht. Eine Schlleß«xng des Geschäfts wegen »Betriebsferien« l«t alao nicht möglich. Ein BoiBb«T! Jshresproduktlosi 120 Aibellern. In England und Amerika gibt man sich inuner wieder den Anschein, alt ob die hohen Verluste an Großbombem mit Leichtigkeit aua der laufenden Produktion gedeckt werden könnten. Welchen Aufwand an Arbelt jedoch ein einziger viermotoriger Bomber erfordert, darüber hat jetzt die »Neue Berner Zeitung« eine Intereseante Berechnung angestellt. Da« Schweizer Blatt erklärt, daß für einen Großbomber von 30 t Gewicht etwa 300 000 Arbelts-stundO'n benötigt werden. Der Abschuß ein«« einzigen Bombers bedeute daher den Verlust der Jahresproduktion von rund 120 Arbeitern. Bedenkt man, daß die Amerikaner an manchen Tagen 100 Bomber verloren haben, dann ist oftmals an einem einzigen Tage die lahresarbeit von etwa 10 000 Rüstiingsarbeitern am Boden zerschellt. Es liegt auf der Hapd, daß solche Verluste bei dem 'mmei tühl-barer werdenden Arbeitermangel der USA auch für die Amerikaner keine Kleinigkeit sind. Die Tahakernte in Rumänien. Nach vorliegenden Zahlen beträgt die rumänische Tdbakernte des vergangenen Jahre« 29 000 kg. Ein bedeutender Teil der Ernte befindet «ich noch bei den Tabakanbauem und «oll In Kün« sio-gesanunelt werden. Es wird verdunkelt i voti 22 bis 4 Uhr Sport unci I iimeh Um den Tschammerpokal Die Tschammer-Pokalspiele wurden an diesem Sonntag von dem Endspiel um die Deutsche Fußball-Meigterschaft überschattet. Dennoch verdienen einige Entscheidungen in den Gauen herausgehoben zu werden, So siegte In München-Oberbayern im Endspiel der FC Bayern knapp mit 4:3 (3:1) Toren über Wacker München, Der Vertreter Schwaben ist die KSG Ballspiel Club-Post Augsburg, die Schwaben Augsburg mit einem glatr ten 4:2 (2:1) ausstach. Hartnäckig wurde im Endkampf des Gaues Elsaß gestritten. Der Meister FC 93 Mühlhaiisen rnußte sich gewaltig strecken, um gegen den FV Hagenau in der verlängerten Spielzeit mit 3:2 die Oberhand zu behalten. In Böhmen-Mähren erzielte im Rückspiel der Schlußrunde der MSV Brünn gegen den LSV Olmütz nur ein mageres 1:1 (0:0) unentschieden, ist aber durch seinen klaren 5:2-Ertolg im ersten Treffen, doch als Gnusieger ermittelt. Das gleiche Ziel hat in Schleswig-Holstein der Altmeister Holstein Kiel durch ein 8:1 über die TSG Gaarden erreicht. Im Bereich Milte kam die Spielv Erfurt durch den' Verzicht des Meisters Dessau 05 in der Schhißiunde gegen den VfL Merseburg, der den l.SV Nordhausen mit 2:1 ausschaltete Erfurt und Merseburg werden im Endspiel am 2. Juli gegenüberstehen Viel Mühe hatte die Spielvereinigung Fürth im Gau Franken. Nur mit 1:0 durch einen von Winkler verwandelten Strafstoß wurde der VfL Nürnberg besiegt. Dadurch gibt es im Gau-Endkampf eine weitere traditionsreiche Begegnung „Kleeblatt"-„Club". Marburger Reichsbahner in Knitlelfeld. Die Fußballer von Reichsbahn Marburg weilten am Sonntag in K'iltlelteld und bestritten dort ein Freundschaftsspiel, das nach beiderseits schnellen Spiel ein 2:2 (It) Unentschieden brachte. Konrad erzielte beide Treffer der Untersteirer. Westen CilU — Pohnsdorf verschoben. Das Autstiegsplel der stelrlschen Gauklasse zwischen BSG Pohnsdorf und BSG Westen Cilli konnte am IH. Juni nicht ausgetragen werden und wird am kommenden Sonntag zur Entscheidung gebracht werden, Ploher Sieg des Vlllacher SV, Nach dem 2:2 Unentschieden, das es im Schhiß-treffen des Kärntner Tschammer-Pokal-bewerbes am It. Juni gab, traten der Villacher SV und die KSG Klagenfurter AC Rapid zum Rückspiel iiesmal in der Gauhauptstadt an Vor 2000 Zuschauern erwiesen sich die Villacher mit 6:2 (3:1) Toren al« die eindeutig bessere Mann-I Schaft. FoldI St«iBb«ck g«(«U«K. D«n Aoigrlff tnglo-am«rlkani«cher Tcrrorflleger «tU dl« AuA«yQb««lTk« der Stadt Wim Ist d«r bekannt« Boi«r Poldi St«dnbach zum Opfer gefallen. Ebenso wie »«In Vätar Josef Steinbach, der viel dazu belgetra-gen hatte, den Ruhm Wien« als »Stadt der starken M&nner« zu begrfhideo, könnt« «Ich anch «edn Sohn Leopold in den Sportannalen der Donaustadt «insa Ehrenplatz «Ichern. Der groß« Höhepunkt Im Sportleben Poldl Steinbach« war sein Sieg Im Jahre 1931 In der Europameisterschaft im Mittelgewicht über den Italiener Boslslo. Nach seinem Rücktritt vom aktiven Kampfsport gründete er im Wiener Dianabad eine Boxschule, femer hatte er als Betreuer von Lazek, Bldho und Weiß wesentlichen Anteil an deren großen Erfolgen. Der Olympiasleger am Schießstand. Der deutsche Meister und Olympiasieger Oberleutnant Leupold erschien am Schießstand des Bludenzer Kreisschießens und erzielte auf der 15er-Meister-karte mit dem Wchrmannsgewehr 142 Ringe, die b'sher beste Leistung. Mit dem Scheibenstutzen kam Oberieutnant Leupold in der 5er-Serie auf 49 Ringe. Wiederum die bisher beste Leistung. SK Bratislava wurde Meister. Wie nicht anders ®u erwarten war, der Titel eine« slowakischen F'ißballmelster« dietmal an die BU de« HK Bratislava, dl« vor achA Tagen zwar von der Armeemannschaft geschlagen worden war, «Ich aber am Sonntag durch einen 3:1 Sieg über Trentschin die zur Sichenint! des Titels noch fehlenden Punkts holte RUNTER! Roman von Ole Ftefani Nai.lidruLk.irci:hti Knorr Si Hirllt. K.-ü., Münclicn b Forlsetzung Die Blicke d^r Statisten wanderten zwischen d<'m Orchester und der Ku-liisie hin und her Etwas (iiisdiuckslos setzten sie ein: »Ach — wird — er — wnhl — zum F(iSte — erschei—neu?« i'.Mcin Gott!'! rief Luui halblaut Sie war feuerrot geworden. »Das kommt vor!« sagte Peter tröstend und grinste vor sich hin. Dies in den eisten Reihen Silzenden spürten die Unruhe hinter der S/.ene Die Leute waren rjespdnnt und tuschelten amüsiert — niit dor Schadenfreude des Zuschauers wenn ein Malheur auf der Buhne passiert, Aber der Wirrwarr da oben wurde immer größer. E'n paar von den Statisten verrenken sich in pflirhtgemäOe;i Cjesfen. Zwei verschwanden auf einmal in der Kulisse. Die Uiiiuhe im Publikum wurde stärker, als das Orchester — wie beim erstenmal — den Schluß de? Vorspiels un^ewohnlich verlan'isini'e. Da« Vori'H'^iol war zu Ende. Einen Augenblick herrschte atemloses Schweigen im Theater. Der Sänger trat nicht auf. Verzweifelt begann der Kapellmeister mit den eisten Takten der großen Arie, die Michael Korofski zu singen hf;lte. Eine Hand aus einem Rockärmel war vor der Kulisse erschienen und winkta ihm hastig zu, Die Unruhe auf und hinter der Bühne war zum Lärm cjeworden; Rufe, Schritte Poltern. Türenschlagen. Der Sänger erschien nicht. Die Bühne lag als großer Hohlraum vor den Augen der Zuschauer — bar jeder Illusion. Vor den qrobbemalten Fetzen verkrümelten sich nach rechts und links die Statisten Vom Publikum stieg em Summen aul und plötzlich kam dei Vorhang au« den Soffitten hervor und senkte sich zur Rampe. Das Or ;'ie-ster riß mitten in einem Akkor J ab. ein Tschineilendeckel flog klirrend z.i Boden. Der Kapellmeister knallte seinen Taktstock airls Pult. » Loiii war entsetzt aufgesprungen. Die beiden Vettern Kling versuchten sie zu beruhigen. In diesem Augenblick bewegte sich die Klappe in der Mitte des Vorhangs und der Abendreqqiseur Kimke schob sirh vor die Ramp«. Er sah miserabel aus und der Klemmer zitierte auf seiner Nase. Das Publikum verstummte und seine dünne Stimme klanq zitternd durch den Rtiurn: »..bitten um Ihre gütige Nachsicht... eine kleine techni-eche Störung .. wird in einer Minute behohen sein ... die Vorstellung wird fortgesetzt! , . — Er verschwand stolpernd hinter dem Vorhang. Sofort brach im Publikum lebhaftes Stimmengewirr los, Loni zitterte an allen Gliedern. Der Assessor Kling drückte sie sanft auf ihren Sitz zurück. »Aber es liegt doch kein GiunU zur Sorge vor, gnä- diges FräulO'in. Sie haben ja gehört — es geht gleich weiter!« »Ja — aber was ist denn passiert?... Vielleicht ist ihm schlecht?« »Sicher nicht!« sagte der Assessor begütigend. »Irgendein Versehen des Inspizienten — Sie werden sehen, es wird noch alles gut! —« Peter Kling stand immer noch. Et sah nach der Loge hinüber, wo Ursula auf ihrem Sessel saß. Unbeweglich, den Blick auf den Vorhang geheftet. Dann wandte er sich nach Loni um und redete ihr gut zu. Die Minute war vorbei. Es wurde immer lauter 'm Parkett. Die Saaldiener standen mit verlegenen Gesichtern an den Türen herum. Schließlich konnten sie wirklich nichts dafür. Und dann wurde es plötzlich hell im Publikum und die Klappe in der Mitte des Vorhangs bewegte sich von aeuern Augenblicklich wurcle es totensl;]) und alle Auqen hefteten sich tiuf Kimke — der blaß in der Öffnung stand, zwöl- — dreimal schluckte, ehe «^r sprechen konnte. Und dann sagte er wie gabro'hen-»Meine Damen und Herren — wir müssen Sie alle um Verzeihung bitten. Aber. . es ist uns leider mmöglich, die Vorstellung fortzusetzen!« J<>mand in der ersten Reihe schrie auf. Es war Loni. Erregte Stimmen wollten dich erheben — Kimke hob die Hand und alle verstummten und starrten zu ihm hinauf. Er fuhr erregt fort: »Es ist etwas Unerklärliches geschehen,., Herr Kammersänger Rudolf Erlacher hat unbemerkt das Theater verlassen und ist nirgends aufzufinden!« Es war tatsächlich so, daß niemand begriff Denn es dauerte eine ganze Weile, ehe die ersten Stimmen laut wurden. Dann aber brach ein Skandal los, wie ihn dieses Theater seit seinem Bestehen nicht erlebt hatte. Von der Galerie pfiff es ein paarmal in das Parkett hinunter, unten war alles aufgestanden, noch ging niemand Rufe des Erstaunens, der Empörung, die Saaldiener rissen mit verstörten Mienen die Türen auf, ein paar Notenpulte 'm pr-chester klapperten um, aus den Büroräumen hinter dem zweiten Rang schrillte eine Glocke, die nicht aufhören wollte. Loni drängte sich rücksichtslos durch die Reihen. Die beiden Vettern kamen kaum nach. Niemand hielt das junge Mädchen zurück, als es die Eisentür zur Bühne öffnete und eiligst zum Ankleidezimmer ihres Bruders lief. Oer Gang war voller Menschen, die aufgeregt durcheinander schrien. Das Pochen, da« der Inspizient gehört hatte, als er in den Garderobenganq gestürzt war, um im letzten Augenblkk den Kammersänger zu seinem \uftritt zu holen, rührte von Froggy 'ler. Der Neger stand vor der Tür der Garderobe und hämmerte mit «einen ungefügen Fäusten gegen dos Holz. Immer kräftiger, immer schneller. »Was ist los?« schrie r\er Inspizient aufgeregt. Froggy glotzte ihn aus well aufgerissenen Augen an. »Ich weiß nlchtl« sagte er schwer atmend, »Herr Kammersänger —1« schrie er, seinen Mund an den Türspalt legend. Dann horchte er. »Los — los — los!« brüllte der Inspizient. »Es ist die höchste Zelt! — Jeden Augenblick kommt der Einsatz zur Arle!« »Nichts! —« sagte Froggy mit zusam-mengekrampfton Kiefern Auf se.nivn Gesicht lag ein verzerrter Ausdruck — mehr als der Schreck wege.i eine^ verpaßten Auftritts. »Weg —!« schrie er heftig — als sich der Inspizient und der FriseiirlehrMno der Tür nähern wollten Gr bog ceinon mächtigen Körper zurück und Heß keil tropfte 'angsam in dünnen Fäden ) auf den Fußteppich Der Kleiderständer war leer: nichts von der Privatgnrderobe I de« Sängers befand sich mehr im Raum, MARBURGER ZEITUNO UNTERSTEIRISCHE LICHTSPIELTHEATER MARBUKG-PRAU | BURG-LICHTSPIELE Hm.fi. IS 17 10 IQ tlhi 7Jt" Theorlor Dtaneqgpi, Carola Höhn, MarU Andergatt, Erika v. Tlieirndtin, Wntf Albach Betlv. Hang Mos«!, Sudoll Carl iinrt Georg Alcxandpr in V Abenteuer im Grand»Hotel Ein elegdnles Lustspiel, bet dem Humor und Hart tu ihrem Kachle Wommen Für .luqpndtlrhr iilrhl lufietanieaI Sondervor^tpllung: Mittwoch, 21. Juni, um 12.4S IThf! Viktor Slaal und Hnnsl Knoleck in dem stlmmungi-vollen Lehensbild odcb Ludwig Gangholera Roman Gewitter im Mai Für Jugendliche lugelamenl So 15 17 30 19 1.5 Uhr W- IS P Ti H 45 llt.i Bit Montag, 20. Jnnl NORA Ein Ufa-Film nach den Motiven de» Srhaiisplela von Henrik Ibsen — mit Lnise Ulrich, Viktor Staat, Ptanilska KIn', Hustav DIeßl. Carl Kuhlmann und Ursula Hriking. Für Jugendliche nnitir 14 Jabreo oirtit lugelaaieul Lichtspiele Brunndorl Dl« VorÄtellunnfn bf^lnnen: Mnntaq bis Preitaq 1!>.15 tfhr. SHmoLl.jchtsoT0le Cilli Spialtelti W 17.30 20 Uhrp S Ifi 18.30 u 20 45 Uhr MIttwochi den 21. und Donnerstag, den 22. Juni Gefährlicher Frühiinu Ein Ufa-Pllm der Produktion 1?I43A'14 mit Olga ticha chowa, WInnIa Markus, Sleglrled Breuer, Paul Dahlkt und frlti Wagner — Spielleitung: Hans Deppe. FUr Jugeiiül che untni 14 Jahren nichl tugelaatenl Lichtstsicllhcater GurVfcld Mittwoch, den 21, und Dnnnerslag, den 22. Juni Der Postillion im Hochzeitsrock Ein LuBtüplel mit Allrud Neugebauer, Leo äleiak, Lucle Englisch. Frlti Iniholl u. a FUr Jugendliche tugL-la^seul l..eonhard i. d. Büheln Mittwoch, 21. und Donnerstag, 12. Juni — um 20 Uhr Mädchen in Weiß Maria Cebotnrl, Ivan Petrowirh, Hilde v. Stols und C^org Aleiandet Etn gnni groB«r GenuQ lüi f^ng und alt. Für lugendllcbi untei 14 Jalren nicht logelassenl Lichtftoicle Luttcnber^ Mittwoch, den 21. und Donneritag, den 22. Jnnl Wenn der iunßo Wein blüht . . . Ileuny Porten, Ren4 Dellgt-n, Marlanne v. DIttmar und finraldlne Kalt In d(»m gleichnamigen Lustspiel von DjöTn*l)(>rnfl Bjornson Für Jugendliche unter 14 Jahren nicht lugelaasenl Ton-Lichtspiele Stadttheater P e 11 a II Splelyelt W 17 ig 4^ i'h" «! 14 TO 1' It 45 Uhi Mittwoch, den 21 und Donnerstag, den 22. Juni Jenny Juqo, Karl Ludwig Dlehl, Hannes SteUer und Leo PPUki'Tl ip dem i'Uermütiq.in Lustspiel Ein hoffnitnßsloser Fall FQr Jugendliche nicht tugelaisenl Am Freitag, den 23. Juni wegen Theatar getchlossenl Lichtsöiele Rann MKIworh, den 21, und Donneritag, den 22. Juni riebe im Dreivierteltnkt mit Llzil Hollschuh Hans Holl, Leo SIezak u. Für Junendlklie nicht tugulassenl Lichtspiele Sarhsenfeld Mittwoch, den 21. und Donnerstag, den 22. Juni Symphonie eines Lebens mit llenny Porten Gisela lihlen, Harry Baut und Jldtald Paulsen. — FUr JugenJIlche nicht lugelasienl Lichtsnieltheater friiail Mittwoch, den 21, und Donnerstag, den 22. Juni So endete eine Liebe mit den HauptdnTstellern: Paula Wexsely, Forst und Gustav GrOndgens. — Muiik; Grothfi, — Regit' Karl Marti. FQr Jugendlich« tugelaiseol Willy Frau Filmtheater Tü^fer ^ei 24 Splehelt! Wo 17.30, 19 45 Uhr, So 15, 17.30, t».45 Uhi Mlttwodi, don 21. und Donnerstag, den 22. Juni Fiukerlied FUr Jugendlich« unter 14 Jahren nicht lagelaifanl lläuptbauleifcr und mehrore Zimmerpoliere, Sprenqinet* ster, Buchhalter und StenotYpIstin für Zweiqstellcn-Betrleb mit umfanqreichen Arbeilen dringend gesucht. Kriegsbeschä-diqte bevorzuqt. Anqebote an ßauunter-nehniung Dlpl.-Arch. HANS LEDL, Cllll. 2828 Drtsfaclierupiie linhsr Marbupg-Stadt Die für den 10. Juni 1044 anberaumte IMKERTAGUNG In ROSSWEIN, wurde weqen ungünstigen Wetter« auf Sonntag, den 25. Juni 1944 verschobenl Die Taqunq findet also unwiederruf-lich fim Sonntaq, den 25, Juni 1944 mit gleichem Programm und zur gleichen Zeit Blattl 2856 Hell Hltlerl Ollo Tschreplnko, Vorsitzer, Kleiner Anzeiger Unterricht Realitäten und Geschäftsverkehr Zu kaufen {gesucht Suche Haus oder Grundstück in den Gauen Ober-Nieder-donau, Kärnten, Salzburg, Tirol oder in der Untersteiermark privat zu kaufen. Bisheriger Besitzet kann auf Wunsch weiter wohnen, Vermittlungen werden honoriert. Zuschriften an Ratzelsberger, Wien II., Li-lienbrunngasse 6/5._M65-2 Wtnr erteilt mir jeden Montag Zelchenunterr^chtT Anqeb. un- 'sr »4B19« an die »M, Z.« 4819-10 Funde und Verluste TttiMdi« II«rr«Miniibuidnhr od. voll« Pahrradbersif\inq gegen Volka«inpf&ng«r. Zuschr. unter »Volksempfänger 1944« an die »M. Z,«. 4R22-1' Tausch Mietshaus mit 200 000 Kuna Jahresrente in Semlin wird für gleichwertigen Besitz in der Steiermark getauscht. Zuschriften unter »Besitzwechsel« an die »M. Z.« 48C8-2 Zu verkaufen Vorhangstangen aus Holz, nach Maß bei Pirmf» Prüdei Lötz — Marburq-Dr, _4£t4-3 I.uftschutz-Notklosetfe bei Firma Brüder Lötz, Marburg-Dr. 4415-3 Zu kaufen gesucht Buchen, Eschen oder sonstige«; Hartholz waggonweise zu kau fen gesucht. Unter »Dringend" an die M. Z. 2785-4 Kaufe qut erhaltP'nes Piano. -Anträge unter »Qualität« an dio M. Z,, Marburq-Dr 4842 4 Stellengesuche Junge Frau, Maturantin, zuverlässig, sucht Nebenbeschäftigung möglicbfit geistiger Art. -Ausführl. Angeb. unter »Stundenweise« an die »M. Z.«. 4837-5 Offene Stellen Die Einstellung von Arbeits Kräften Ist an die Zustimmung des zustündigen Arbellsamtef gebunden. Telefonistin für die »Marbur-ger Zeitung« per sofort gesucht Vorzustellen im VerUiq der »Marburger Zeitung«. -6 Das Stadttheater Marburg'Drau sucht Schneiderinnen. Vor/.u stellen im technischen Büro des Stadttheaters. 23!3-6 Lohnbiichhalter für Rauunterneh munq gebucht. Zuschi. unte^ »Sofort« an die »M. 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See) im D-Zugwagen Nr, 19425 d. D 181 - am 17. Juni, zwischen Lichtenwald und Marburg-Dr. Ge-qen Belohnung abzuqeben Goe-thcstraße 11-11., Wohnung 105, _____ 4823-_l3 Wer kann mir AuskunJt über meine zwei Söhne, Anton, 14 Jahre alt, und Johann Kolma-nitsch, 11 Jahre alt, geben. Beide wohnhaft in Prtkern 106 a, Post Lembach. Vermißt ab Samstag, den 17. Juni 1944. .Auskünfte an die Kriminal- j nolizel, Marburg/Drau, Dom- -gasse 4 4855-13 Verschiedenes ....... ...............I Tausche Stute mit Fohlen gegen Hengst, Wallach (Schnitz) oder Stute Franz Konsche, Rast. _________ 4841-14 lundfunkempfSnger, 4 Xöhr^n, Type »Wega«, im guten Zustand, gegen Schneider-Nähma-■3chine in ebensolch. Zustand 'u tauschen. Goile Johann — Dammqasse 63, Drauweiler -Marburg-Dr. 4840-14 T^amenseldenschirm, 3 Sommet-f'fiidenkleider. 1 Paar weinrote Sämischlederechuhe Nr, 37, gegen schöne Korkschuhe, Sil-!)eTfuchs oder Teppich zu tauschen. Antr. unter »Zahlungs-uisgleich« an die »M. 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So arzie'l der Land-muiui goauDde, voUo EriUan »liaijcln r.G. f^ftDf.NiNDUSTPll /'fTN, AKt1ENGEiEUS.~HArT/ 3i \ lEVERKUSEN Vix K ScU(am ber ITIclfter SolDot t(t. führt f rau ITicillcrin das Rls tüditlgc lianDmcrIierfcau oeiftrht p,c öas. Oer Betrieb muß todiergchi^n, f(>lb(lDcrriän&lidi aber nudi ihr fjaLs-halt, öchafft die Plclflerin in bcc LOcrh(latt, ift ficnlio Ihr ficlfer beim IDafdien. Die gcnüg;n{i laiujc elrtge-LDciditc lOär-lio ujirö grunblidi öurch-gej\ainpfl unb bann hiiri ^um ftodion gebrcdit. 5o uilrö bie lÖä|'rfie fdinell fauber. Das lOardipuloor reidit beffcr unü &er Aohlenoerbraudi Iii Meiner, IN DIE LEHRWERKSTÄTTE DER METALLWERKE BÜHL, MARBURG-Dr. werden aufgenonunen: Lehrlinge für Lehrberufe: Werkzeugmacher, Maschinenschlosser, Betricbsschtosser, Dreher, Scndlormer (MetallQi«fi«r). Vorctallnngen erbeten täglich von 11 bis 16 Uhr tan METALLWERK BUHL, THESEN, Siegfriedgasse 30. Mitzubringen sind; Geburtssche in, Dienstausweis der Deutschen Jugend und letztes Schulzeugnis. 4833 LebensmUieIhSndler Jer Kreise Ciili und Tr^iaill Wegen Inventar bleiben unsere VerkaafaBteOen 30. 6. und 1. 7. geschlossen. Großhandels-Gesellscliaft, Cilli ?79.^ mbS'/- eine Pore „fCu^eke" fragt manche Mutter ^enn mon di« In d«r be-»vdhrt'=?n Gebrouchsanweistyng angegebenen Mengen nimmf, komtrrt tion giii Qui Es wäre Verschwenciung. mehr ..Kufete" zu nehmen ols vorgeschrieben ist jMufeke"- ICinc/ef $ind meist gesund und munfer Eieirichtttang Yon Scliuitielficr-iciirgängen Der Herr Reichsminister für Wissenschaft, Erziehunq und Voiksbildunq hat die Durchführung von dreimonatigen Schiil-helferlfhrcjdngen für die Roichsgaue Wien, Niederdonau, Ober-donau, Sül/burg, Tirol-Vorarlberg, Kärnten und Steiermark an-(jcorrlnet. Der närhsto Lehrgang beginnt mit nächstem Schul-lahrsnnianq in einer Lehrerbildungsanstalt in Steiermark, Die Schulhelfcrlohrgänge haben den Zweck, dem großen Nach-wiichsmongel im Lehrberuf abzuhelfen. Mit ihnen wurde ein neunrtirjer Zuganq zum Volksschullehrberuf ge«chaffMi, der 'HRgt-ftcimt. 3 Stufen umfoßt' 1. einen dreimonatigen Vorbereitungslehrganqi 2, eine )« 'ach Voibildunq und Bowährunq l-2jährige praktische Tätigkeit als Schnlhelferi 3, einen neunmonatigen Abschlußlehrgang niit doia Ziel der ersten Prüfung für da« Lehramt am Volks-sciuiloii. Zugelassen werden nur Bewerber und Bewerberinnen, die spätestrns bei Abschluß des Lehrganges d.is 19. Lebensjahr vollendet haben werden und in der Regel nicnt über 30 Jahre alt, für dm Lehrberuf geeignet und politisch zuverlässiq sind. CefcKfloit wird das Abschlußzeugnis einer vier- oder seche-kli's-siqen I-Iaup*schiile oder dae entsprechende Jahreszeugnl« einer höheren Srhule. Bewerber, deren Vorbildung etwas un-'er dicr.er Stufo liegt, werden nur in Ausnahmefällen zugelofl-'.en, wenn besondere Begabung durch Begutachtunq von ehe-maligon Lehrern des Bewerbers vorliegt odf^r wenn erfolgreiche Fortbildung, die dei Ausbildung als SchulheUet dienlich war, nachgewiesen wird. Uber die endgMtige Zulassung /.um Leh^iarq entscheidet eine Aufnahmeprüfung. Für den Lehr^ianq iSt kein Schulgeld zu zahlen. Bei nnch-aewiefiener Bedürftigkeit kann eint- monatliche Unterhaltsbeihilfe bis zu R.M 80.— aus Reichsmitteln auf besnndeien An-ttaq bewilligt werden Nach erfolgreichem Besuch des Lehrganges werden die Teilrehnier an mehrklassigen Volksschulen der Alpen- und Donau-Reichsgaue zunächst als Schulhel- im AngtTtplIfenverhHItnis beschäftigt und erhilten hierfür eine Vergiüung, wie. die außeiplanmäßigen Lehrer. Wün-'^rho hirfiirhtiich des Dienstortos werden nach Möglichkeit be-rück-iichtigt. Nach erfolgreichem Besuch des neunmonatigen M>schlnßlehrginges werden sie dann als außerplanmäßige 1 ehrer in Verwendung genommen. Gesuch'» um Aufnahme in den dreimona'igen Vorberei-tungslphrgnng sind von Bewerbern aus dem Re'chsqau Steier-nTirk bis längstens 31, Juli 1944 be,m zuständigen Schulrat einzubringen Dem Gt>6uchB sind beizufügen: 1.ein eigenhändig geschriebener, ausführlicher Lebenslauf) 2. ein Perinem Tisch, den ich mir^ zur Balkontüre geschoben habe, und sehe in den verzauberten Garten, in dem schon die Zikaden lärmen. Du liegst nebenan im Zimmer und schläfst noch. Oder haben Dich die Grillen auch aus dem Traum goriseen, der nur eine Fortsetzung des Abends war, den wir gestern in dieser berauschenden Stadt am Meer verlebten — eine nächtliche Illusion, in der wir freier zu einander sprachen, uns gelöster gaben, weil nichts Fremdes um uns war. Weder Hotelgäste, die sich mit ein paar netten, aber — oh — so belanglosen Worten immer wieder in unser Glück drängten, noch Kellner, die aufmerksam und zuvorkommend fjrschninen wollten und uns mit ihrer Fürsorge nur strirten Denn — was brauchten wir mehr, als allein sein in dürfen. In zwei Stunden violleicht schon werden wir In diesem unwahrscheinlich schönen Garten, den ein Märchendirh-ter für sich anlegen ließ, frühstücken Tullio wird Dir den Tee bringen und glücklich lächeln. Wie alle, die Dir hier begegnen. Weil Du so hübsch bist, sind wir nie allein. Jeder glaubt das Recht zu haben, ein Stückchen von Dir be-•itzen zu dürfen, und w&r« e« auob nur ein freundlicher Blick oder eine kleine Geste der Hand, die ihm gilt. Sogar der Türsleher nimmt sich die Freiheit. Dir mit verliebten Augen zu folgen, wenn Du durch die Halle gehst. Von dem Hun<] Strupp, durch den unser Zimmernachbar zur Linken freundschaftliche Fäden zu Dir anspann, will ich gar nicht reden. Er hat sich in einer schamlosen Waise in Dich vergafft und achtet nicht einmal mehr die öflentliche Moral, wenn er Dich am Morgen begrüßt. Ehe ich Dir noch ein Brot zurechtgelegt habe, sitzt er schon auf Deinem Schoß. Ein Skotch, der bereit« siebenfacher Vater ist, wie ich höre. In clor Vase auf meinem Schreibtisch stehen Blumen. Ich habe sie gestern gekauft, um Dich am Morgen damit zu überraschen. Aber Tulllo wird längst Rosen besorgt haben, die hundertmal schöner sind. Oder Orchideen. Er ist ein Zauberer, der einfach alles zuwege bringt. Er wird eines Nachts, ich zweifle nicht daran, einen Laubengang zim* mern, der Dich in diesem südlichen Garten, in dem es keinen Schatten gibt, mit Kühle umfängt. Er brächte Dir Tannen, wenn irgendwo in dem Karstgestein welche wüchsen. Und er würde sagen, er täte e« nur des Trinkgeldes wegen, nicht, weil er Dich liebt. Tullio ist zart und schweigt von seinen Gefühlen. Nur Ich gestehe Dir immer laut und und Angestellten bei deutschen Firmen. Es sind wirtschaftliche Gründe, die diese Franzosen zum Deutschlernen veranlassen. Den zweiten Zustrom ergeben die jungen Männer und Mädchen, die Sich zur Arbeit nach Deutschland begeben und vorher Grundkenntnisse des Deutschen erwerben wollen. Die dritte Schicht ist die bunteste. Franzosen aller Lebensalter und aus den unterschiedlichsten sozialen Stufen. Sie bemühen sich zum Teil um ein echtes Verstehen des Reichs. Sie wollen dieses deutsche Volk, das derartige Kräfte zur Rettung und Neuordnung Europas entwickelt, kennenlernen. Sie haben deutsche Freunde erworben und wollen nun auch ihre Sprache, ihr Lantl, ihre Kultur verstehen. Politische, kulturelle, soziale und private Gründe spielen mit. Den Lernbestrebungen dieser Franzosen kommt das deutsche Institut entgegen. Es hat — verstreut über ganz Frankreich, engmaschig im besetzten Gebiet, vereinzelt in der ehemal« freien Zone — Lektorate mit deutschen Lehrkräfte^ eingerichtet. Diese Lektorate sollen die Mittelpunkte deutscher Kultur in Frankreich sein. In der Praxis hat s'ch da« aber so ausgewirkt, daß der deutsche Sprachun- Aul seiner Rückkehr von der Konzertreise durch die iberische Halbinsel, bei der in sieben Wochen mit 15 Nachtfahrten 15 000 km zurückgelegt und 30 Konzerte gegeben wurden, die'alle em starker Erfolg nicht nur für das Orchester und seinen Dirigenten Knappertsbusch, sondern auch eine deutliche Huldigung für die deutsche Musik waren, machte das Berliner Philharmonische Orchest i noch einmal Station in Paris, um dort ein Konzert zu geben, in dessen Mittelpunkt Beethoven stand. Es traf sich so, daß es der fünfte InvasionstatJ war, an dem dieses Konzert stattfinden sollte. Der Terrain des Konzert&s war so kurzfristig angesetzt worden, daß praktisch nur eine .\bendkas6e in Betracht kam. Trotzdem war der Saal des Trocadero mit über 2000 Plätzen ausverkauft und viele, die Einlaß bogehrten, mußten unverrichteter Dinge umkehren, Das Publikum bestand lärmend, daß Dm alles bist Lelia, was mir die Welt schön macht. Statt zu warten, bjs ein neuer Tag Dich mir schenkt, überfalle ich Dich, ehe noch die Sonne kommt, mit einem Brief. Natürlich nur, um den anderen zuvorzukommen. Wie häßlich ist das eigentlich gegen Tullio, der — wenn er sich überhaupt schon müde und zerdroschen von seinem Lager erhoben hat — um diese Stunde Geschirr putzen muß. Oder gegen den Türsteher, der die gleiche starke Leidenschaft für Dich im Herzen trägt und zu seinem Unglück nicht Deutsch genug versteht. Wenn er überhaupt schreiben kann. Was will ich denn? Dir sagen, daß Ich Dich liebe wie an dem Tag, da wir vor einigen Jahren in dem gleichen Hotel wohnten, damals aber... Lelia — die Nacht hat mich so verwirrt gemacht, daß ich nun um ein Haar unser Geheimnis ausgeplaudert hätte. Oder darf ich es in diese heilige Frühe flüstern? Wenn Tullio von unserer sonderbaren Laune wüßtel Er würde sich eine Vorlegegabel in die vom Schmerz Versehrte Brußt stoßen. Mann und Frau, die sich unter verschiedenen Namen in einem Strandhotel einmieten, getrennte Zimmer bewohnen und eich wie zwei Menschen geben, die sich erst auf der Fahrt hierher kennengelernt haben wollen. Und dies alles bloß, um den Frühling ihres Glücks noch einmal zu erlebenl Schauepieler, die wir «Indl Sie «IIb terricht im Vordergrund steht. Das Lektorat Paris arbeitet mit 26 Lehrkräften. Seine Kurse besuchen im Semester 5000 Teilnehmer) dazu kommen 450 Hörer der Sorbonne. Beachtenswert ist die soziale Struktur der Kurse nach den Aufstellungen des Lektorats; Ein Viertel der Lernenden sind Wissenschaftler (Juristen, Arzte, Studenten), ein Viertel Lehrer höherer Schulen, vier Zehntel kommen aus den • gewerblichen Berufen, sind Sekretärinnen und Beamte, das restliche Zehntel besteht aus Lernbegierigen ohne Beruf, meist aus Frauen. Daraus ist zu ersehen, daß sich erfreulicherweise gerade die französische Intelligenz im starken Maße um die deutsche Sprache bemüht. Betritt man ein Arbeitszimmer des Lektorat«, so sieht man auf den Stuhlreihen ältere, weißhaarige Herren neben halbwüchsigen Schulmädchen, elegante Pariserinnen neben biederen Arbeitern im blauen Werksanzug. Durch daß Erlernen der deutschen Sprache werden sie zwangsläufig mit deutschen Dichtern, deutschen Liedern, deutschem Weson bekannt. Zudem haben die höheren französischen Schulen Deutsch (gleichwertig neben Englisch) als Pflichtfach in den Lehrplan wieder aufgenommen. Das Vertraiitwer-den tausender Franzosen, dio ohne die Einbeziehung ihres Landes in rlen flutschen Machtkrcis während dieses Krieges, den Weg zu uns wohl nicht 50 leicht gefunden hätten, mit deutscher Kultur ergibt eine Grundlage für eine echte Verständigung zwischen den beiden Völkern — für die Zusammenarbeit im kommenden Europa. Die Fran-zoset> kannten diesen Weg, zugunsten ihrer eigenen Sprache bereits lange vor dem Krieg Sie nannten ihn fiiedliche Durchdringung« und erwarben mil Hilfe ihrer Sprache geistige Freunde im Ausland, besonders in den Ör.tHchen Mittelmerrländern. Jetzt hat der Krieg die deutsche Sprache eindringlicher als ie zuvor auf den gleichen Weg geführt. Es ist ein bt-auchbarer Weg de- in eine bessere europäische Zukunft führt. Kricgihcrichlcr Rasso Kotvi^er nur aus Franzosen, Der Beginn des Konzertes war für 8 Uhr abends angesetzt. Als man anfangen wollte, kam Flieger-alaim. Das Publikum blieb ruhig, es wartete das Ende des Alarmes und den Anfang des Konzertes um 9 Uhr ab, obwohl jedermann wußte, daß er auf dem Nachhauseweg bei den eingeschränkten Verkehrsmöglichkeiten Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen müsse. Die Zuhörer folgten den Darbietungen dei deutschen Musiker mit ungeteilter Aufmerksamkeit, der Beifall, der nach jeder einzelnen Nummer ertönte, steigerte sich am Schluß zu einer Stärke, die mehr war als nur eine Huldigung für das Orchester und seinen Leiter, die vielmehr einen Triumph bedeutete für die Kraft des Geistes und des Herzens, die diese deutschen Musiker befähigte, trotz Krieg und Invasion ein solches Konzert in so bedeutender Form durchzuführen. ahnen nichts. Nur Strupp weiß, daß wir ihn betrügen. Aber sein Zorn kehrt sich nur gegen mich. Gestern hat er mir ein Loch in die Hose gebissen (er macht aus seinen Antipathien so gar keinen Hehl!). Ich wollte den Riß selber nähen, um den Junggesellen mit aller Vollkommenheit zu mimen. Das Stubenmädchen aber hat mir das Beinkleid aus der Hand genommen. Sie lächelte, Lelia — nachsichtig, wie es nur eine Frau Männern gegenüber tun kann, deren Ungeschicklichkeit sie rührt. Und ihre Augen sagten: Ich täte es gern und öfters für Sie, wenn Sie sich nicht so rettungslos an das Mädchen Lelia verloren hätten. Wie kann man ein Wesen mit einem so sanften Namen nur so gottvergessen lieben? Ich heiße Carmencita. Sagt Ihnen der Name nichts? Die« nur als Revanche für die vielen Männer, die Dich hier bewundern. Wenn wir daheim wären, würdest Du mir jetzt wahrscheinlich Deinen Pantoffel an den Kopf werfen. Um mich vom Thema abzulenken. So aber leben wir in getrennten Zimmern. Zwei verrückte Eheleute. Noch drei Tage, Lelia. Dann bist Du wieder Renate. Oder willst Du Immer Lelia bleiben? Wir reden im "Zug nach Lugano noch darüber. Der Morgen soll Dir so schön sein wie mir. Erwach nur, um weiter zu träumen. Wovon Du willst. Von Tullio, vom Türeteher oder von Strupp. Wenn e« geht, vielleicht auch von Deinem Peter. Schulbuchaustausch und Kriegslehrbücher In Ergänzung und Ausführung der kürzlich getrollenen Neuregelung der Schulbuchtrage ordnete der Reichserzjehungs-minister jetzt einheitliche Maßnahmen an, die die restlose Verwertung der vorhandenen Lehrbuchbestände sichern sollen. Innerhalb bestimmter Schulbezirke wird ein Austausch unter den Lehrbuchbeständen der einzelnen Schulen vorgenommen. Die Lenkung und Überwachung des Buchtausches wird bei den Volks-, Haupt- und Mittelschulen den Schulräten übertragen. Bei den Höheren Schulen sind hierfür besondere Buchbeauftragte aus den Kreisen der Erzieher vorgesehen. Soweit nach Durchführung des Buchaustausches noch Lücken in der Buchversorgung bestehen sollten, können die als Kriegslehrbücher zugelassene^ Lehrbücher neu bestellt werden. Diene Bücher sind für die Kriegsdauer im gesamten Reichsgebiet zum Unterricht zugelassen. über die Bedarfsdeckung bei verlegten Schulen einschließlich der in KLV-La-gern befindlichen Schulen sowie bei einzelnen umquartierten Gastschülern und Gastschülerinnen sind besondere Bestimmungen erlassen. Der Lehrbuchbedarf der örtlich eingesetzten Luftwaffen-hcltor ist von denjenigen Schulen mit zu berücksichligon, denen diese angehören. Für überörtlich eingesetzte Luftwaffenhelfer, die vielfach verschiedenen Klassen und Schulen angehörnn, sowie für Nationalpolitische / Erziehungsanstalten und Deutsche Heimschulen folgen noch besondere Anordnungen. Grazer Ehrungen iür Professor von Schmeidel Der Gauleiter übermittelte dem um den Aufbau des Musiklebens der Gau-hauptstadt und der Steiermark verdienten Dirigenten, Chorerzicher und Organisator Professor Hermann von Schmeidel zu seinem 50. Geburtstag ein Glückwunschschreiben, Im Namen der Kulturschaffenden sprach Landoskulturwal-ter und Gaupropagandaleitcr Gustav Fischer dem Künstler Glückwünsche aus. Am 19. Juni, dem Vorabend dos Geburtstages, fand, veranstaltet vom Steirischen Musikschulwerk gemeinsam mit dem Musikverein für Steiermark und der Städtischen Chorgemeinschaft, in der Landesmusikschule eine musikalische Feierstunde statt, bei der Werke von Anton Bruckner, Joii. Seh. Bach und Johannes Brahms zum Vortrag kamen. Neue Uraufführungen Auch gegen Ende dei Theaterspielzeit ist die Zahl der Uraufführungen im Reich noch immer erheblich. So wurde in der vergangenen Woche auf der Bühne der Gauhauptstadt Bochum das Schauspiel »Die Sturmflut« von Elisabeth Geistfeld uraufgeführt. Auf der Greifeia-Steiner Felscnbühne im Erzgebirge erschien als Neuheit »Die lange Schicht«, ein Volksstück, das Dr Erich Janke aus dem Bergmannslebcn schrieb, fm Stadt-theater Laridshut ging das vieraktigo Lustspiel »Betline« des Landshuter Dichters Karl Stadler zum erstenmal in Szene. Die Hamburger Knmmerspiele brachten das Lustspiel »Verliebte«, eine Goldoni-Nachdichtung von Fritz Chlodwig Lange, zur Uraufführung Das Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin hob eine polltische Komödie von Walter Best, »Der Prozeß Warren Hasting«, au« der Taufe. Vier weitere Lustspiele folgten: Im Stadttheater Bielitz (Oberschlesien) »Die Unrast« von Jörg Breuer, In den Münchener Kammerspielen »Bist du es?« von Rudolf Schneider-Scheide, im Münchener Volkstheater »Der Brantraub« von Hans Deininger und in Görlitz Franz Hofers »Braut auf Abruf«. Die Thorner Uraufführungswoche brachte das Zaubcrmar-chen »Die Fee« von Hans Leux-Menzel und das Märchenspiel »Thorner Kathrin-chen« von Adolf Schwammberger. Preise für gute Laienspiele Die Laienspielbewegung hat trotz de® fünften Kriegsjahres im Gau Wien einen beträchtlichen Auftrieb genommen. Es fehlen jedoch aufführungsreife Stük-ke. Um diese Volkskulturarbeit zu för"> dem, setzte der Gauobmann der Deutschen Arbeitsfront sechs Preise Im Gesamtwert von RM 1300 aus. • Eine Rembrandt-Oper Die Proben zu der viel besprochenen, demnächst in Antwerpen und Königsberg zur Uraufführung gelangenden Rcmbrandt-Oper von Henk Badings haben bereits begonnen. Das kürzlich herausgegebene Textbuch stammt von Tom Bouws, einem jüngeren holländischen Dichter. Bouws hat in seinem Werk nicht nach historischer Richtigkeit gestrebt, sondern versucht, in erster Linie die Wandlung in Renibrandt, die sich nach seinen ersten äußerlichen Erfolgen vollzog und die ihn zu seiner ver-innerlichten Kunst führte, zu veranschaulichen. Auch der Komponist hat Gleiches angestrebt und die Dramatik des Themas zum Ausgangspunkt seiner Oper gewählt, Kammermusik in Budapest Da« Kölner Trio gab in i'en letzten Tagen im großen Saal der Pester doute eines seiner in Budapest so beliebten Kammerkonzerte auf historischen I"* strumenten. Auf der Spielfolge standen u a. Bach und Mozart. Vollendete Kunst und bezaubernder Klang der alten Instrumente begeisterten die Zuhörerschaft aufs stärkste. Die Presse nennt die Veranstaltung eines der größten musikalischen Ereignisse der derzeitigen Konzertsaison. Im Rahmen der Well-Goethe-Ausgab« gibt Ludwig Bäte Goethes »Iphigenie« in ihrer endgültigen Gestalt heraus. Den Druck besorgte die Mainzer Presse unter Professor Christian Heinrich Kleuk-kens.