Mvacher ^,07.. ^,«q, U»^^ i lX^! Zu,n <(). Mai <88Z. „Vie heiligste 5>tunde iin ^ein" sie „blüht" heute a,n ^lltare des l)errn der holdlieblichen Prin zessin Stephanie, der durchlauchtigsten Rölu'gstochter aus dein schönen ^elgierlande, die zum ewigen ^unde heute die l)and reicht de,n geliebten Raisersohne Oesterreichs, dein durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog 'Muöol'pl), de,n jugendlichen sprossen aus dem hochberühmten, uns altangesta,n,nten l>iuse l^absburg! Ein erhabener, ein selten schöner Festtag ist es, den das mächtige Westerreich Ungarn, den die viel sprachigen Völker dieses gewaltigen, von Europa's Freundschaft seit Jahren wieder reich umworbenen Staates, geeint in der allen gleichen Treue und Eingebung an die Allerhöchste Dv„asti^v an das erlangte ^errjcr,er haus, mit gleicher Begeisterung, nnt gleichem Jubel feiern! Und in dieser so schönen, so regen Vereinigung aller zu freudigst bewegter Festesfeier ist gewiss das (and Rrain, sind die allzeit getreuen Bewohner Rrains nicht die lebten, die heute in der Bethätigung auf richtigste siebe und Verehrung wieder Anlass nehmen, den schuldigen Tribut des Dankes darzubringen für all' die hohen Mobltbaten, deren unser 5and, deren unser Volk die Jahrhunderte ber unter l>absburgs glor reichem Scepter theilhaftig geworden. von den Taa.en des ersten 2>udolph bis Ix'ute, wo der hosfnungsrolle Thronsolger Oesterreich-Ungarns, auch ein Rudolph, die Erwählte seines Herzens heimführt in die ^urg seiner Väter -^ auf allen blättern der rubmersüllten (beschichte des erlauchte»! Dauses i)absburg und seiner Staaten ersieht mit innigster ^efriediauna. das Auge des Patrioten aus den denkwürdigsten Tagen hervorleuchten die ungetrübte Harmonie zwischen Thron und Völkern in teid wie in ,^reud, in böser wie m guter faden geistiger Entwicklung und materieller Ivohlfahrt. Rrains Volk, das durch Jahrhunderte für (blauben, Aaiser und Reich einen lebendigen Ivall gebildet gegen das ^lnstürmen barbarischer Feinde und dessen ^öhne außerdem der Fahne des Raisers auf alle Schlachtfelder au^er den (brenzen der l>'ilnat nntthig gefolgt und dort stets treu und redlicl-» abkämpft und immer zu den besten Soldaten gezählt, Rrains Volk ist stolz auf die tobsprüche, die seine Rriea.er miederholt aus dem Munde der erhabenen 5andesfürsten, in erster (inie aus dem Munde seines ritterlichen Raisers, unseres allergnädigsten, glorreich regierenden ^Nonarchen, 5r. ^Najestät Raiser Hvc^n^ ?oscf I. erhalten, und hat dem Dankgefühle für solch' Allerhöchste Auszeichnung und Anerkennung immer wieder auf blutiger Wahl-statt in unwandelbarer Eingebung an die geliebte Dynastie treuesten Ausdruck gegeben, stets den Traditionen der Väter folgend und die altehrwürdige Devise stets wieder bewahrheitend: „Alles für (siott, Raiser und Vaterland." In den Tagen des Friedens hat auch unser 5and Rrain mnnei lheilavnommen an den Früchten culturellen tebens, wie sie sich Dank der Fürsorge der erlauchten tandesfürsten über das qanze Reich ergossen, und ist anderseits in richtiger Erkenntnis der cwilisatorischen Aufgaben der feiten stets emsia, bestrebt, die tösung derselben zu fördern und deren Erfolge sich anzueignen, immer und bei allem geleitet von der un verbrüchlichen j)ing<,'bung an das erlauchte Raiserhaus! Und so oft es wieder galt, die Feste der Freude mitzubea.ehen, welche das Allerhöchste Raiserhaus im engern Rreise der Familie bewegten, da hat auch wieder stets mit allen andern um die Ivette Rrains ^aibachcr Zcituna. Nr. li)5> 908 10. Mi ML ^olk in don liellst<),l Iul^'l nut eing^ftinnnt und dcn erlauchten Gefeierten stets nach ^laß seiner Kräfte seine Huldigungen geleistet, und jedes Familienfest des Allerhöchsten Hofes ward immer auch im getreuen Lande Rrain zum (andesfeste, zum Oolks feste im besten öinne des Wortes! ii>o jubelt denn auch heute Rrains Oolk hoch auf an dem hohen und schönen Festtage der Oermählung des durchlauchtigsten Kronprinzen Rudolph, und stimmt ein in den freudigst erregten (Qior aller Völker im weiten Oesterreich, und bringt aus aufrichtigstem Herzen und mit aller (iebe den Glückwunsch dar, und gelobt aufs neue seine unwandelbare Treue und Hingebung für das erlauchte Herrscherhaus! Und wie heute ringsum im ganzen Lande Rrain, und voran in der Hauptstadt Laibach, tausend und tausend Fahnen um Flaggen und Mappen in den Farben unseres Allerhöchsten Kaiserhauses und des mit ihm zu neuem verwandtschaftlichen ^unde sich wieder vereinenden belgischen Königshauses, in den Farben des Reiches und des Landes, sich in buntem schmucke dem festesfrohen Aua,e innigst vereint und in voller Harmonie darstellen, so wird auch in die fernsten Geschlechter hin Krams Land und l^olk w«e immer treu und innig halten zu seinem erlauchten Kaiserhause, treu und innig halten zu dem durchlauchtigsten geliebten Kronprinzen Erzherzog Hl«dol.'ph! Der hohen durchlauchtigsten Vraut aber, der holdlieblichen Prinzessin Stephanie, ihr, der allen voran (Oesterreichs )ugem zujubelt aus allen Fernen des weiten mächtigen Reiches, ihr rufen wir zu nach den Morten unseres heimatlichen Dichters, indem wir sie heute schauen im Geiste am Altare des Herrn, das lieblich' Haupt von grünen Msrtenreisern umlaubt, im Schleier ron spitzen aus Trabant: Die ötunde ist's, die heilig und hehr Hur einmal und dann nicht mehr, Die heiligste ötunde im öein! Amtlicher Theil. Sc, t. und t. Apostolische Majcstiil haben aus Anlass dcr Vmnälilnng Sr. kaiserlichen Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Kronprinzen Erzherzogs Ru-dolpli dnrch Widmung von Kapitalien aus dem Aller-liöchstcu PriuatvcrmlMil zw ei nnd zwan z ia. ^ lift cud icu zn dreihundert (Gulden in ('yold im Allschlusse an die vor zwei fahren für die lluivcr-jitiiten vollzuqeue c»ilüud»ng für die ilbria.cii Hochschulen der ostcrreichisch-unMischen Monarchic zu stiften geruht. Pou dicscu Stipendien, welche den Namen „Kaiscr-Frauz ^oscpli-(^oldftipcndicu" zu führen haben, sind für die technische Hochschule in Wien uud das töuiglich ungarische Josephs Polntcchuicnm in Bndapcst je vier, für die beiden technischen Hochschnlen iu Prag >e Mi, für die technischen Hochschulen iu viraz, Vrünu uud ^emberg, sowie für die Hochschule für Bodcncnltnr und die Aladenlic der bildenden Künste in Wien je zwei bestimmt. Außerdem gcruhtcu Se. Majestät ans diesem Anlasse ucnerdin^s zehn Frcipläyc in den l. l. ^jficicrs-töchtcr (5rzlchuusssiilstitlltcll zu Hcrnals nud Ocdcuburn zu qriiudcu, welche den Namen „Rndolph-Stcphanic-Stiftpläyc" zu führen haben werden. Sc. k. und t. Apostolische Majestät haben zufolge Allerhöchsten Handschreibens vom 5. Mai d. I. dem Herrn Ministcr für Landesvertheidigung. Gelicralnlajor Zcuo Grafeil Welsersh e iin b, die Würde eines geheimen Rathes nnd dem Herrn Finanzminister Dr. Inlian Ritter von Dnnajewski den Orden der eisernen Krone erster Klasse, beiden mit Nachsicht der Taxen, allergnädigst zn verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Zur Vcrmnl'llmy Er. k. u. l. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzogs Rndolp h. Z)er AofbcTll'. In dem Ceremonicnsaale der k. k. Hofburg fand am 7. d. Mts. abends ein g roster Hofball statt. Tie Auffahrt zn demselben begann nm 8 Uhr. Tic Vcr-sammluug der Erscheinenden erfolgte in deu Einpfangs-appartemeuts. theils in den schönen, weiß-goldenen, im Blondelstile deeorierrcn, mit seltenen alten nnd neuen Kunst- und Kllnstindustrie Gegenständen, wie herrlichen mit i>>ot,'k eingelegten Schreinen, Krystallgefäßen n. s. w. gefüllten Räumen, theils in den mit prachtvollen Gobelins ausgestatteten Sälen. Es erschienen die Diplomatic, die Hof- und Staatswürdenträger, die geheimen Räthe und Kämmerer, die Generalität, Mitglieder beider Häuser des Reichsrathes, der Tcputatioueu. des Gemeiuderathes von Wien u. s. w. Tic ankommenden Palast uud Hofdamen und Tamcn des hohen Adels wnrden sogleich in den herrlichen, taghell beleuchteten Ceremoniensaal geleitet. Es giebt keinen frappanteren Anblick, als das in kürzester Frist, fast gleichseitig, erfolgende Aufflammen sämmtlicher nnzähligen Kerben in diesem Saale, dessen Mar-morflächc die Flammen reizend wiederspiegelt. Krystall-luster häugeu in vielfachen Reihen vom Plafond, nnd zwei rings nm die ganze Saalflucht laufende Reihen von Kerzen schlingen ihre Flämmchenbänder an del» Marmorwänden. Tcr Ccrcmoniensaal bietet an solchen Festabenden in seiner stolzen Einfachheit das Bild schöner Größe. Tie gelben Marmorsäuleu, welche die Teeke trageu. die Basreliefs über den Fenstern, die rothen Tamastdiuans zwi chcn den Sänlcn, die herrlichen Blumenwände, Azaleen in allen Schattierungen von Roth hinter den Sitzpläl)eu, der Contrast zwischen der stolzen Ruhe des mattgläuzeudeu Marmors uud der anmuthsuollen Grazie lind warmen Farbe der Blnmen nnd Blattpflanzen zwischen den Sänlen uer-einigt Pracht nnd gefällige Mr. Tas Fest war übrigens diesmal nicht anf den Ceremuuieusaal uud die kaiserliche» Appartemeuts be schräukt. Aus den lektereu gelangte man durch eiue lange, mit den weltberühmten Gobelins der kaiserlichen Hofburg gezierte s^llerie in die beiden kaiserlichen Redoutensäle. In dem mit ^ierpflauzeu reich geschmückt tell kleinen Redoutensaale war eine große Tafel mit Erfrischungen aufgestellt nnd in dein großen Redoutensaale. in welchem Musik spielte, zogen sich an beiden Laugseiten Buffets hiu, an welchen für Tausende rechts Speisen, linls Getränke serviert wurden. Gegen 51 Uhr gab der Ober-Ceremouieumeister das Zeichen, dass die Allerhöchsten Herrschaften nahen. Tie in dem Ceremoniensaale versammelten Tamen lind Herren: rechts die Tiplomatie. links der hohe Adel. reihten sich zu beiden Seiten, nnd es erschienen uuter Vorantritt Sr. Turchlaucht des Ersten Obersthofmeisters Tr. Majestät des Kaisers, Prinzen C. zn Hohenlohe, Se. Majestät der Kaiser, Ihre Majestät die Kai-s c rin, Te. k. uud k. Hoheit der durchlauchtigste Krou-prinz Erzherzog Rudolph uud folgeude Allerhöchste nnd höchste Herrschaften: Te. Majestät der König der Belgier. Ihre Majestät die Königin der Belgier, Prinzessin Stephanie von Belgien, Prinz von Wales, Prinz Wilhelm von P ren -ßen, Prinzessin Victoria von Preußen. Prinz Leopold von Baiern, Prinzessin Gisela von Baiern, Graf von Flandern, Gräfin von Flauderu. Erzherzog Karl Ludwig, Erzherzogin M arie Theresc. Erzherzog Franz Ferdinand. Erzherzog Lndwig Vietor, Erzherzog Ferdinand, Großhcrzog von Tos ^ eana, Erzherzogin Alice, Großherzogin von Tos -cana, Erzherzogin Marie Antoinette. Erzherzog Karl Saluator, Erzherzog,n M a r i a I m in aclllata. Erzherzogin Maria T h e resia. Erzherzug Leopold Salvator. Erzherzog Johann, Erzherzog Albrecht, Erzherzogin Elisabeth, Erzherzog Friedrich, Erzherzogin Isabella, Erzherzog Karl Stephan, Erzherzog Engen, Erzherzog Wilhelm, Erzherzog Joseph, Erzherzogin Cloti lde, Erzherzog Ernst, Erzherzog Sigismund. Erzherzogin Marie, Erzherzog Heinrich, Herzog Alexander von Württemberg, Herzog Wilhelm von Württemberg, Herzog Nikolaus von Württemberg, Prinz Gustav von Sachsen-W e i m a r, Prinz Augnst von Sa ch sen-Cob u rg, Priu-zessin Clementine von Sachse ll-Cobnrg, Prinz Philipp von Sachsen «Cub nrg, Prinz August von Sachsen - Coburg, Priuz Ferdinand von Sachi cN' Cobnrg, Prinz von Lippe-Schaum bürg. Die Allerhöchsten und höchsten Herrschaften e-schienen in folgender Reihe: . .,^ Se. Majestät der Kaiser führten Ihre M^'l" die Köuigin der Belgier, ^>... Se.'Majestät der König der Belgier Ih«^ jestät die Kaiserin. ^, . Kronprinz Erzherzog Rndolph Prinzessin ^ phanie von Belgieu. , „, Priuz vou Wales Prinzessin Victoria Preußen. ^> Prinz Wilhel m von Prenßen Prinzessl't ^ sela von Baiern. ,, Priuz Leopold vou Baieru Gräfin von F l l' dern. ^> Graf von Flandern Erzherzogin "lli Thcrese. - ^ Erzherzog Karl Lndwlg Erzherzog,» Vl>> Großherzogin von Tose ana, n,)w^ Kaiser ill geruhten hierauf ungefähr "'"' :set lallg Cercle 'zn halten. Se. Majestät der ^"^iit sprachell zlierst daö diplonlatische Corps. Ihn' -^ ^'il die Kaiserin die Tamen der Vertreter der , j-Mächte all. Hieranf geruhten Ihre Majestät d" ' ,^ serin Allerhöchstsich auf dem in, Fond ^,^t dn' angebrachten Sopha lliederzulasseu. Ihre ^"^^.iaN" Königin der Belgier und die Gräfin ""' ^M' dern nahmen rechts nnd links anf ^"^''N ^ nnd die Mnsilkapelle hob den neuesten Hv"^ ^ Iohailn Strauß: »Mlirteublüten'. an. ^..'hel^ t. .Roheit der durchlauchtigste Kronprinz ^»lch' Rudolph uud Ihre töuigliche HMlt ^.„ l^d lauchtigste Frau Priuzessiil Stephanie "M)> ^ ^.,l. uach Begiuu des Walzers zusammen au dem ^ Hal^' Tie Tanzordnuug war folgende: ^.; 'Myrteublütcn.; Polka fra,,..aise: »P"'"" ^ic"^ Qnadrille: »Methusalem.; Walzer: '^^l^., Polka schnell: .Hektograph'; Quadrille: ' ,,^'' Cotillon lWalzer: «Nordseebilder.; ^,7w ^,.,^' .Fledermaus«; Walzer: .Toctriue».; 'p"^ ^dc«)' »Enfantillage.: Polka schnell: .Souve»"' ^„t.. Quadrille: '.Fram.aise. ; Walzer: »W«"" ^^jcsi" ?tach eiiligen Tänzen zogen sich >u^ hoch'"' die Kaiserin nud die Allerhöchsten "" Tamen znrück. um Thee zn nehmen. ^ qi>aicst^?^ Kurz vor Mitternacht gernhten ^ ." .'^ 3M' Kaiser nnd Ihre Majestät die ""lN,,^ieh^' höchstsich in die kaiserlichen Appartements z>n , . ^ Tas herrliche Fest. an welchen' "w ^ ,. ^ llnd überans glänzende Versauiilllung tylu ,^ 0 eines der schönste,! und denkwürdigsten. "N) ^tts"" / lettten Tecennicn in der kaiserlichen H"I"" -' // ^^<7 ^aibachrl Zeitnnq Nr. U>5> !tt>9 W. Mai I^l. bl'». Alle Auwesenoeu. deren Auge» mit größter Theil nähme auf der anmnthsvollen Erscheinung der Prin ^1s>n Stephanie ruhte», waren voll Enthusiasinus über die jngendsrische, liebenswürdige, anmulhsvolle hl'he Brai.t des allverehrten Kronprinzen Rudolph von ^rstrrreich. Nmllnslsnul^fl'fflilslksltl'll m taillals«. ^oir<»c beim Hcnll t. t. ^alldcspräsldclltcu. Das altehrwürdige La»dl,aus, der heutige Sitz ^r k. k. Laudesregieruug fiir Kraiu, der davor liebende ^','e^P'rq Platz, das alte Reudezvous der Herren uud Gitter der »Ehrsamen Landschaft des Herzogthums ^ram zu festlichem Turney«. Palais uud Platz davor Nr sahen iui Laufe der Jahrhunderte scholl lauge teiu >o schüues, teiu so erhebendes Fest. als die patriotische ^ler, die sich aulässlich der Veruiählnug Sr. l. uud l-Hoheit des durchlauchtigste» .«roupriuzeu Erzherzogs ^'idolph mit Ihrer töuiglicheu Hoheit der durchlauch uMeu Fz-au Prillzessiu Stephanie iu dem großeu Re p^rutatioussaale der l. l. Laudesregieruug und uuter ^sstu Feusteru gesteru abeuds entwickelte. Ter Herr l- l. Laudespräsideut für >traiu. Aildreas W iutler, >>nd desseu Geiuahliu hatten für hall) lj Uhr die Gc-'^lschaft Laibachs zu eiuer Soiree geladen, deren Erlauf sich cl'euso gläuzeud a>s dem hoheu Feste eut-'p^cheud gestaltete. ' Der proste Saal, in dem sich die Geladeueu ver-Winiu'ltm. der ehemalige Sitzungssaal der traiilischen Landschaft, u,ar im Fond'e mil deu Büsten Ihrer k. und -Apostolischen Majestäten nud den bestgetrossenen Por ats des durchlauchtigste!, höchsten Brautpaares i» rei un^'" "lrraugemeut von exotixheu Gelvächseu geschuuickt "° rrstrahlte iu hellstem Lichterglanze. ^„. Schon um die gegebene Stunde trafen zahlreiche . ^!lr ein, die oom Hausherr,, nud der Hausfrau iu ^.ll)neu eiqeueu liebenswürdigsten, herzgewinnendsten ^'lse ellipfaugen wurden. ^ llltter den Erschieueueu bemerkte man die meisteu ^lltqlieder des hochivürdigen Domeapitels, an der Spitze ^..Abwesenheit Sr. Gnaden des hochlvürdigslen Herru ^lrstdischlifs den hochlvürdigrn Herrn Doinprobst I. ?"pau^und deu hochwürdiqeuHerru Proost Dr Iarc. ^"" ^. Enellenz deu Herr» FML. und Divisionär d > ^/ ^ "be „rauch, deu Herr» l^M. v. Keller, des t f?'fs "' ^ ^' ^'"'l "l,d ^til.tärbehördeu uud Vert.-'..^ ^'^"'^'"'^ ^"' diesige» <^ar,lison. sonne die La, d /,. >7 ^""",chen Landschaft, an der Spitze Herrn Dr. Iohan.l Blei 5er-n ^"'^'". ^'"'lahlin uud deu Stellvertreter des ^/. ^".'^liaiipluiauiies i>u Landesausschusse. Herru die Vertreter der Stadtqenieinde Ariü f ^'"^istrates ^aidach. zahlreiche Vertreter, der Wl . ^' N'loie aller übrigen Staude uud eiue Än ^ "ou durch ihr humauiläres Wirleu nud ihre soeiale laüic^^ ""''!^'v"lli»elen Tamen »»serer Stadt. Immer arlvm ""^ ^"'^' '"^ '""' ^'""' ^'uute die Zufahrt ^i^'!!'", nierdeu. da der Auersperq Platz, desseu Häuser nielli ^^' pnichtiqster Beleuchtuuq erschien, von einer s<^^"^rtfopsi^.'n Meuqe erfiillt^ ,var. die trotz des !Nll>>/"" '^^^'"^ U'acker ausliarrte. um au den, pro tl^ii '""^^'" Ständchen des militärischen Zapfenstreiches "^»nehui(>,i. ^vl >> d^'lsell'e durch die Hcrreuqasse erschieu uud halt " ^'"^"'" ^'^ H"l» l. f. ^audespräsideuteu niacht^ erschallen brausende enthnsiastische Hoch nnd ^ivio Rnfe. die »»»»terbrochen heraus uud schier die «länsse der Musillapelle des t. t. ^<>. Iusauterie Reqimeuts l^rostfiirsl Michael übertönte»', Nach dem Weiterznl^e des Zapfenstreiches, der von de» Dackel trässeru des allc^emeiueil lraiuischeu Veteranenvereins und der Laibacher freiwilliqen Feuerwehr beiileitet war. vertheilte sich die (Gesellschaft iu die au deu Mpläseu tntioussaal stosieudeu Appartements und verblieb da bis »leqen die Mtlernachlsstiinde. Das Vnffet bot anf den Tafelaufsätzeu als siuuiqstes Souvenir Boubous mit deu Porträts der Majestäten uud des durchlauch tasten höchsleu Brautpaares. Die Soiree, welche iu allen Theilen dem hohen Aulasse iu würdigster Weise eutsprach, bildet jedeusalls deu <ÄIanzvuuft der iu uuserer Stadt zur Feier der Vermählung Sr. l. uud l. Hoheit des durchlauchtigsten Xroupriuzeu Erzherzogs Rudolph stattgehableu uud sta tfiudeudeu ^estlichteiteu. Allqcmciuc Stadlbclcuchtlluss. Die vom Herru Bürgermeister über Beschluss des lttemeinderathes au die Bevölleruug der Laudeshaupt^ stad! ^iaibacli gerichtete (tiuladunl^ den Vorabend der Vermählung Sr. l. l. Hoheit nnseres allgeliebteu durch lauchtigsteu .Vtroupriuzeu Erzherzogs Rudolph durch eiue allgemeine Ttadlbeleuchtuug zu flieru. faud gestern abends eine allseits freudige uud im wahren Sinne des Wortes glänzende Aussühruug, Mit nchtlicher Freude umreu alle Bewolmer uuserer Stadt ohne jeglichen Uu^ terschied darau gegaugeu, der willlouimeueu und von berufeuer Seite ergaugeueu Einladung nachzutommen und so die seit altersher tief eingewurzelte» befühle treuester Loyalität, ivelche die Stadt ^aibach bei jeder (Gelegenheit beluudet. auch diesmal wieoel in einer auch' äußerlich sichtbaren Weise zum Ausdrucke zu bringe». Bis iu die cutferntesteu Stadttheile nud (lassen war jedes Haus uud iu jedem derselben wieder jedes Fenster ohne Ausnahme hell, zumtheil auch gläuzeud erleuchtet, sowie auch iu auderer Weise reich geschmückt. Auch liest es der grusiere Theil der Hausbesitzer uud Parteieu diesmal nicht bei der gewöhnlichen tterzeubelenchtung bewenden, sondern war bemüht, durch grösiereu Aus waud hervorragende Beleuchtungseffeete zu erzieleu. Alle» voran verdieut diesbezüglich wohl das Rath ha us genanut zu werden, desseu Hrout iu riueni wahrhaft bleudeudeu Lichtmeere praugle. Dasselbc war durch eiue Uuzahl gelviss iiber tausend die ganze Mittel frout eiusäumeuder lleiuer (^asslnmmeu erzielt, iu deren iunerem Felde gleichfalls iu flammender tNasschrift die verschlungenen Iuitialien des hoheu Brautpaares, über ragt vou eiuer gläuzeudeu >lroue. leuchteten uud den gauzeu Raum iu taghellem Lichte erglänzen lieste». Vor den Stufen des Rathhauses. au deu beiden (icken. standen zwei mächtige, schön geformte Kandelaber, ans deren oberer ^effnuug iu Form eiuer i7pferschale fackelartige (^asflalumeu loderleu. Das gauze Arraugemeut solvie die vou der hiesige» l^asamtalt ladellos besorgte lech uische Ausfllhriing n'are» ebenso reich als geschmackooll uud lockteu uuuuterbrocheu massenhafte Zuseher an. Besonders schön hatte auch der Casiuovereiu sein grusies Gebäude geschmiickt. iu desseu hell erleuchtete» Fenster» die massiveu Büsteu dec- hoheu Brautpaares uud grosie Vaseu praugteu, lvälneud der Ballou iu eiileu mit vielen Lichtern und Lampions erleuchteten Blumeugarteu verwaudelt lvar. aus desseu Mitte eiue Gassouue hervorstrahlte. Eiueu gläuzeudeu Aublick gewährten auch alle jeue Häuser, deren Fronten oder Ballons mit himderteu. eug aueiuauder gestellte,, Leuchtgläseru deeo>ler> loareu. wie mau deren mehrere sehen tonnte. Auch die .^ahl der mit trauspareuteu Bilder» des hohen Brautpaares, Wappruschilder», Feuer sterile», Reisiggewiudeu, bunten Lampions. Fahnen, siuuigeu uud herzliche:, Inschriften geschmückten Fenstrr gieug wohl iu die vielen Hunderte, gab es doch nur wenige Hänser, in denen nicht das eine oder das andere der hier genannten Deeoratiousmittel znm Schmnckr verwendet worden wäre. lim uus dem Vorwurfe der Nuvollstäudigteit, die im vorlirssenden Fallr allerdings leicht entschuldbar wäre. nicht auszusehen, töuueu wir uus selbstverständlich nicht in eine detaillierte Aufzählung oder nähere Bezeichnung der besonders schön geschmückleu Häuser einlasse» u»d bemerten daher uur nochmals, dass die gestrige Stadtbeleuchtung den gehegten (irwartnngen mehr als entsprochen hat uud eine ebenso allgemeine als reiche nud freudige genannt zu werden verdieut. Theilweise wurde der (tffert derselbe» allerdiugs durch deu leichteu Regen beeinträchtigt, der mit turzeu Uuterbrechungeu von ? Uhr abends an niedergieng und die Commuuieatwu iu den Straften wesentlich erschwerte, obwohl der Regen zum Muck nicht so bedeuteud war, um die Beleuchtung selbst nam hast zu störeu. Trotzdem wogte bis gegeu Mitternacht ein nngewöhnlich zahlreiches, nach Tausenden zählendes Publieum in den Gassen nnd Plätzen der Stadt, das sich ab uud zugehend, jedoch in größter Ordnung und Ruhe, die Beleuchtuug ausah. Vom Baleon des T heat er g e bn ud es all« unternahm der technische Verein den anqetün digten Versuch, mit Zuhilfenahme einer S>> ' ' Lampe und einer von Herrn Tönuies beig au der »örolicheu (icke des Theaters postierten lunf pferdeträftigen Loeomobile den Congrejsplatz elektrisch zu belenchten. Der Versuch ist allerdings nur theil weise geluugeu, iusoferu nämlich, als die qehoffte ev list ante Lichtstromerzeugung nicht erzielt wurde. Wir wissen zur Stuude zwar uicht. welches ,!>>! hier hiu derlld iu deu Weg trat. uud beschränken uns daher daraus, zu eoustatiereu. dass das Licht, welches dir elektrische Lampe warf. zwar sehr hübsch uud so hell leuchteud war. dass man selbst aus weitere (tutferuuug mittleren Druck gauz gut zu lesen vermochte, doch kann von einer andan er n d e n nnd gleichmäßigen Beleuch tuug keiue Rede seiu. indem die erzielten Lichtstrahlen jedesmal höchstens nur wellige Minuten andauerte» uud dauu wieder verlösche». Die durch u,^,,-^ Stuude» fortgesetzte» Experimente wurden vm, zahlreichen Zu seheru mit großem Iuteresse verfolgt. Zapfenstreich nnd Trrenadc Die iu das Programm der gestrigen Festlichkeiten eingestellte, vom Männerchor der Laibacher (^italnica nnd anderen nationalen Vereinen zu veranstaltende Gesangsselenade vor der Wohnung des Herrn t. k. Laudespräsideuten ist ;war infolge der regnerischen Wilteruug entfallen uud dem Vernehmen nach auf einen späteren Tag verschoben worden, dagegen hat der musikalische Zapfenstreich unbehindert stattgefuudeu. Zu diesem BehiM versammelte,, sich der Veteraueuvereiu uud die freiwillig Feuerwehr, beide mit Fackel» »ud Wiudlichtern ausgestattet, um halb l> Uhr abeuds vor der Coliseumslaserne. vereinigten sich daselbst mit der Mnsitlapellc des 2<;. Infanterieregiments und zogen von hier aus iu geschlossener Reihe über die Wienerstraße. Säulenburggasse. l^o»' a,re,'splat'> u»d Herreugaise auf den Axrrcpeig Platz. Heuill'elou. Moftrrrrich und 4lcl«nr«. ^ ^ns H^ ,^h ^^.^z „sichtig ben'egende hocherfreu ^.! Fest der Vermählnng nnseres geliebten Kronprinzen "yerDg ^ii,ldolpH mit der gefeierten Prinzessin Ste Mle^'^ """ Belgien ruft iu dem Geschichtsfreuude '"^^"l a»s dem altberühutte», Hause Habsburg !lM, !- ^I^" ^»irsteutöchter Burgunds nnd Belgiens ^>n/'^"^ '" "" sla'idrisehen Städte einzogen »nd ^'ulke l ^ '^""" ^"' dauialigeu Niederlande unter den, al« ^. . '" "dc'r ihu, die beste» Sprosse» der Familie ""lthalt^. nud Statthalteriunen sandle», dun ^»' !^.^^" reichen nnd schönen Burgund, der Quelle Kaissf Ä'"'5 Herrlichkeit und Opulenz, holte sich schon Hri,^.'. d." lp h l. von Habsburg seine zweite A ll ra,,"' .^'^' llberan«! schöne Herzogin A gnrs u o lt ihres f", .. l^«4). die, trotzdem sie bei' dcm Tode forta,, i^'^che" ^hrgl'mahls erst 21 Jahre zählte, doch "Nd .s^>^, ^""' ^linueruug, au den glorreichen >iaisei Fleier tr ' '"^ ^''^ "" '^ ^bensende deu Witwen Und beiläufig huudert Jahre fpäter leult nneder eiu Habsburger, Herzog Leopold lV.. seinen Blick anf eiu Fürsteukind von Burgnnd, ails die. wie die (5hrouik sagt, »mit fiirtrefflicher Leibes^ uud l^emiiths schöuheit ausgezierte« Katharina, Herzog Philipps des .^iihueu von Burgund Tochter, die 1.'5W seine Gemahlin ward. Dac »Spruchbild« des somt ziemlich strengen Herzogs »präsentierte zwei die Schnäbel gegen einander lehrende Täublein» nnt dieser »Abschrift. : Msticil vrrrii!» Man l,icr crichrinl. A» Herzog Leopold IV. Hofe herrschte ei»e so große Pracht, dafs »er es darinnen fast allen zu seiner Zeit lebenden Fürsten weit bevor thäte«, weshalb er auch im Sinne seiner Tage .der Stolze, genannt wnrde. Und wieder waren hundert Jahre uahezu dahin gegangen, da, ebenso heiß vou den Vätern herbeigewünscht als freudig aufgenommen, vom >laisersohne Max lind der Herzogstochter Maria von Burgund jener neuerliche Bund zwischen den Fürstenhäuser!! vou bester-reich nud Burgund geschlossen wnrde, drn Geschichte nnd Dichtuug in gleich verklärtem Lichte nns darstellen. Friedrich !l>. ritterlicher Sohn Thenerdank Maximilian, er sandte der schönen lHrbin von Bnrgnno sein Bildnis, nnd alsbald hatte ihr Herz entschieden, »leinen, andern ihre Hand zn reichen, als dem Sohne des römisch deutsche» Kaisers.« Iu deu Schlösser,, uud Gallerieu vou Belgien und Oesterreich verewige» die herrlichst"! Bilder, die »aus Wand uud Decke guelleu«. diese für beide Staaten so folgenreiche Heirat. Noch heute blättern wi> in dem von der Meisterhand Dnrers eutwors^,^,, ? > ^s Mnximiliaus mit allem Hochgefühl freudig» »e über den Glanz nnd die Pracht, oie beim > ste des edlen nud muthvollen Fürsten »lit der.......^.nor bellen Herrin von Bnra.und geherrscht, i,nd in, farbenreichen Festznge, da sehen wir in der F^i, ''ip penbilder und Fahnen, die zum Zeiche» der ug der Fürstenhäuser und ihrer Läiidrr ohne Wahl ourch' einanderwogen, auch hochgehalten vo„ ^^^>„ .^ralns praugeu: das Wappeubild unseres theueren Heimatlandes! ^ (5in heimatlicher Dichter. Anastnsi,, '" iu. hat in, »letzten Ritter« mit der ganzen jügendi, aft seines poetischen Schaffens Mai'imilian? ilueuc.üche Liebe zu feiuer Marie von Burgund im Liede nnd unvergleichlich schön zum Ausdruck gebracht, und wie der Thcuerdnük »seilie Elinnleich. >>,, >„,,,,..,,, . .. . fasst nnser Dichter mit mm' ,..!.'. ,.5 die Worte: . . . inniil'v, wrun man Mairn Äinriene Nninsn sscnalml. Barst rr irm Äu^' und die Thlänr. dir nlälizrnd drmnrn stand. Dir '!' " ' ' '" 'U !.. sie hat dem Hause v >>lg mit den reichgesegueten ^iiederlaudeu. >u weitelrr Folge aber die Weltherrschaft eingebracht, (ts kann hier nicht der Ort seiu, anf die fernere» Schickfale der Niederlande nnter drn spanischen Fürsten Laibachcr Zeitung Nr. 1l)5 910 10. Mai 1««l. woselbst st».' vor der Wohnung des Herrn Landespräsi-denten imKreise Aufftellliug uahmeu. Bei der Aukunft des Zuges brach die oersauliuelte Volksmenge in stürmische nnd lang anhaltende ZivioRllfe aus. ^Nachdem die Regimentstapelle znn'i Mlisikpii!een gespielt hatte, während die in den Empfangssalons des Herrn Lan-despräfideuten veranstaltete Soiree im (Hange war, sehte sich der Zug in gleicher Ordnung, wie er gekommen war, wieder in Bewegung nnd marschierte über die Iakobsbrücke nnd deil Rathhausplatz zllin »Bischosshofe«. Hier wurde von der Regimeutskapelle abermals eine Pu'ee gespielt und sodann über die Peters-, Elephanten-und 'Wienerstraße der Rückweg znm Eoliselim augetreten, wo sich der Zug nm halb 11 Uhr auflöste. Tchlilfcstlichtcitcu. Ueber Anordnung der Schulbehörden wurde die Vermählung des durchlauchtigsten Kronprinzen auch in allen öffentlichen nnd Privatschulen des Landes znm Gegenstande einer entsprechenden patriotischen Feier gemacht. In Laibach wurde dieselbe theils schou gestern, theils im Lanfe des deutigen Vormittags veranstaltet und bestand an den meisten Anstalten in einer all die Schüler gerichteten, der Feier des Tages angemessenen patriotischeil Ansprache, der Absiugung der Volkshymne und des Nedved'scheu slouenischen Vermähluugsliedes, dann in dcr Vertheilung von deutschen oder slouenischen Festbroschüren und an ienen Schulen, die im Besitze eines Unterstützungsfondes sind, zumeist anch in dcr Betheiluug besonders würdiger nnd dürftiger Schüler mit Nuterstützungsbeiträge-n in Geld oder .Kleidungsstücken. Dcr heutige Tag gilt selbstverstäudlich all allen Lehranstalten als Fcrialtag, nachdem zuvor sämmtliche' Schiller zwischen ^ und 10 Uhr vormittags ill den betreffenden Schulkirchen einem feierlichen Festgottesdienste beigewohnt haben. Auch der hiesigen Kleinkinder'Vewahr-anstalt gab der Festtag Anläss zn einer feierlichen Begehung, indein gestern uachnlittags der Herr Stadtpfarrer Johann Rosman als Direetor daselbst er schien llnd die indessen im Garten versammelten 170 Kinder paarweise in das festlich geschmückte, mit den Bildnissen des hohen Hochzeitspaares im frischen Grün und Blumenschmuck gezierte Lehrzimmer, geleitet wurdeu. Hier hielt derselbe eine dein Fassungsvermögen der Kleinen cmgepasste Anrede, in welcher er die Bedell tung dieses, im ganzen Reiche überall mit allgemeiner Frende nnd Theilnahme begrüßten Ereignisses erklärte, die Kinder nnn ermähnte, mit ihm andächtig zu beten, damit Gott dem geliebten Kaisersohne Rudolph uud dessen künftigen Lebensgefährtin 3 t e p h a n i e stets ein ungetrübtes Glück nnd Segen verleihen wolle, woran sich die Absinguug der VolkslMine anschloss, woranf die Kinder, jedes mit einem Rosinenkuchen betheilt, in froh lichstcr Stimmung das Hans verließen. Glillldstcinlc.qlmss dcr Hcrz-^csil-kirchc. Zn der anlässlich der Vermähluugsfeier Seiner k. t. Hoheit des duräilanchtigften Kronprinzen Erzherzogs Rudolph liuter dem Protectorate des Herrn Fürstbischofes Dr. Ehrysostomus Pogacar in Laibach im gothischen Stile zu erb'aueudeu 'Herz - Iesu -Kirche wird hellte der Gruudstein gelegt werden. Tie feierliche kirchliche Einweihung desselben wird nachträglich erfolgen, sobald der Herr Fürstbischof, der sich gleich den meisten Mitgliedern des österreichischen Episko- pats zn der Trauuugsvoruahme des durchlauchtigste»!! Kro»priuzeu nach Wien begeben hat, von dort nach Laibach zurückgekehrt sein wird. Festlichtcitcll am heutilM Tage. In den ersten Morgenstunden des heutigen Tages wurde die allgemeine Veflaggnng der Stadt, welche gestern mit Niicl sicht auf die ani'Abende gleichzeitig stattfindende Beleuchtung aus Sichcrhcitsrücisichtcu nur ,^um Theil vorgenommen werden tonnte, vollendet, so dass Laibach nnmnehr iin vollsten und reichsten ^lag genschmucke prangt, dessen Tchildernng wir uns für unser mor giges Blatt vorbehalten nnissen. Zwischen l>! und N» Uhr vormittags werden über Anordnung des Herrn Fürstbischofes in säinnttlichen Pfarr uud Klostersirchen Laibachs ^estguttesdienste augehalten, denen, wie schon oben! erwähnt, anch die Ichnler aller hiesigen Lehranstalten )chulweise beiwohnen. ^ür die offieiellc Welt findet um 10 Uhr vormittags in der hiesigen Tomlirche ein feierliches .Hochamt mit ?,!!> statt, welchem beizuwohnen seitens des t, s, Landes Präsidiums alle hiesigen f, f. Civil nnd Militärbehörden und Anstalten, die landschastlichen lind städtischen Behörden nnd Cor ! porationcn soivie die in Laibach dumicilierenden Hoswürdenträger! eingeladen nnirden' bei deu Hanptmomenten werden von der anf dem Castellberge aufgefahrenen Batterie des !!i, Arlilleriercgimrnls ^ je acht Tchüsse abgegeben werden. Ilninittelbar nach Tchlnss des Hochamtes folgt im grof>en Taalc der l. t, Landesregierung der Gra tula ti onsempfang der aufwartenden Behörden, Vertretungen »nd Vereine durch deu Herrn l. f. Landespräsidenten Wintler. Den Schluss der heutigen Festlichkeiten bildet das grofte ssestconcert, welches die philha rmon ische (Gesellschaft mit der Widmung für wohlthätige Zwecke abeuds im landschaft lichen Theatergebäude bei Beleuchtung des änszeren Tchauplaftes veranstaltet. Las Concert, dessen Besuch voraussichtlich ein außer-ordentlich zahlreicher werden wird, da schon seit vier Tagen alle Lugen lind ParterresiUe uertanft find, wird nach der einleitenden ^estouvrrtnre von .Kalliwoda mit einem vom Herrn Sanitätsrathe T)r. Friedrich >Ieesb acher verfassten nnd von ihm selbst ge sprochenen ^rstprologe eröffnet. iVrautausftattunnen des allgemeinen Neam» tellvereines.j Lie von dein allgemeinen Beamtenvereiue zur Vermählungsseier des durchlauchtigsten Kronprinzen ausgeschrie benen vier Brantausstattnngen />, ^5il» fl, ö. V, sind an nach benannte Bewerberinnen verliehen worden: Pauline Figar, Waise eines fürstlich Liechtenstein'schen Nuchhaltungsbeamten in Bntscho wil.^: ^,'lnna Lan, Hanptmann Nechnungssührers Waise in Prag'. Louise .Uiihler, Negierungsraths Waise in .^lagenfurt, und Wilhel-mine Polaezek, Postosfieials Waise in Penzing. - (Unglückofätte^ Im Laufe des gestrige» Vormittags haben,sich in Laibach ieider zwei bedauerliche Unglüctsfälle ereignet. Ein älteres Weib, das nm Schlossberge, hinter dem Stroj'sche» Hause, mit einer Arbeit beschäftigt war. kollerte den daselbst sehr abschüssigen Abliang hinunter und zog sich im ^alle so bedeutende Verlegungen zu. dass sie bald darauf verschied, Ter zweite Un< glücksfall stieß eineni Xtinde zu, das gegen Mittag in der Nähe des Telegraphenamtes von einem Baneruwagen überfahren und hiebei dem Vernehmen nach gleichfalls schwer beschädigt wnrde. Neueste Post. Original-Telegramme der »Laib. Zeitnng.« Wien, ll. Mai. Heute erfolgte dcr Einzug der Prinzessin Stephanie in die Hofbnrg unter dem Gc-lünte aller Glocken, nnter Kauoneudonner uud lluter deiu bransenden Jubel der Bevölkerung. Vom There^ siauum bis znr Hofbnrg bildeten mit Reifig geschmückte Masten eine Allee mit wehenden Fahnen; die Hänser waren durchaus mit Laubgewinden, Blumen, Teppichen, Wappen nnd Inschriften geziert. Vor der Elisabeth-Brücke befand sich ein mit Kronen geschmücktes Em-pfangszelt, die ganze Brücke war in einen Laubgaug umgewandelt. Schon au, Vormittng waren sämmtliche Tribünen längs der Feststraße gefüllt, nnd Tausende uud aber Tauseude von Menschen bildeten eiue uu- durchdringlich lebendige Malier. Dcr prachtvolle Zug. in festgesetzter Ordnung, bildete einen bestechenden Anblick. Tie Prinzessin, mit der Königin iu eiuem mit sechs Schimmelhengsten bespannten Prachtwagen, wurde überall vom stürmischen Jubel begrüßt. Beim Fest-pavillon hielt der Bürgermeister eine knrze Willtonnns-anspräche, welche die Königin dankend erwiderle: die Prinzessin dankte ticfgerührt. Im Spiegelzimmer der Hofbnrg fand der Empflwl.i durch den Kaiser, den Kronprinzen nnd den König der Belgier statt. Wien strahlt in prachtvoller Beleuchtung, cw'so die anliegeudeu Vororte. Eiue ungeheure Mensch^' menge drängt dnrch die Straßen, der Wageuvertehr in der inneren Stadt nnd über die Ringstraße ist eingestellt, weil es nnmo'glich ist. durchzukommen. ^'^' Belcnchtnngsobiecte sind von außerordentlicher Schlehen- Sofia, !1. Mai. Eine Proclamation des Mnten erklärt, dass Bnlgarien hente nach alißeu diskreditiert und iln Illnern desorganisiert sei. Wenn der gegeuwar-tige Anstand dnrch die einberufene Nationalversammlung nicht geändert werde, sei er entschlossen, mit Bedancnl zwar, aber mit dem Bewusstsein erfüllter Pflicht den Thron zn verlassen. Paris, !1. Mai. Tie Krnmirs. eingeschlossen, rämn-ten kampflos die wichtige Position von Sidiabdallal), welche die Franzosen besetzten. Hiednrch ist der FeldM entschieden. Wien. U.Mai. sWiener Abendpost.) Wie" hat heute ein schönes, wahrhaft erhebendes Fest gefeieri. den Einzng der erlauchten Braut nnseres geliebten Kronprinzen. Ihrer königlichen Hoheit der Frau PrW' zessiu Stephanie, in die Hofburg. Es war em farbenprächtiger, überans großartiger lind fesselnde Anblick, den dieser einzig in seiner Art dastehende^Fe^ zug bvt. Derselbe war vou der gleichen freudia/u TlM nähme der gesammten Bevölkerung begleitet, welcl) Ihre königliche Hoheit bei dem ersten Schritte ">' österreichischen, Boden empfieng nnd Hieher geleitet V ^ Da auch das Wetter güustig gebliebeu war. s".'ln'lNtc schon zeitig Tansende uud Tausende von Mensch^' ^ . Straßen zn, welche die dnrchlauchtigste Priuzessi" "^ der Fahrt von Schönbrnnn nach dein Therrslaninn " von hier in die Hosbnrg zn passieren hatte. ^ . königliche Hoheit wurde überall mit KundgebuM'il v frendigsten nnd ehrfurchtsvollsten Theilnahme l'^l^' und der eigentliche Einzug vom Theresiauum i» Hofburg gestaltete fich zn einem wahren TrinmplM der herzeroberudeil Aumuth. In die schmetternden ^ faren, den Schall der Kirchenglocken und deu ^"^ der Geschütze mischte sich auf dem ganzen VM jallchzende Inbel dcr Menge. ^ Die liebreizende Gestalt der erlanchten Ärai't ^ in der herrlichen Glascarrosse deutlich zu sehen. ^ ^ königliche Hoheit verbeugte sich freundlichst wähn'^d gauzeu Weges und dankte grüßend nach beiden ^ .^ Die durchlauchtigste Prinzessin trng ein lichtrosaf'Nl^c.' hohes Atlasskleid und rosafarbene Hyaeinthen nnd ^ ,,^ glöckchen in dell Haaren. Die Robe Ihrer ^'^ der Kölligin der Belgier war aus weißem Bnu'"t! mit Blllmen gestickt. --iiliiss Erst als die Escadron Eavallcrie. welche den ^ ^.^. des Zuges bildete, iu die Hofburg eiubog, begann" Mellschenmasseu sich allmählich zn zerstreuen^^^^' Verantll'ortlicher Nedaetenr! Ottoinar aus dem Hanse, Habsbnrg des näheren.,einzngehen, doch das Eine mag ans den namentlich in 'den letzten Deeennien veröffentlichten Quellen belgischer Geschichte, uoch mehr aber aus deu lebeudigeu Quellen von vor^ ^ nrtheilslos die'sännen Lande betrachtenden Eingebornen nnd Fremden — ich ueuue llur die Namen Emiscienee uud Koh^l — c'onstatiert seiu, dajs iu Schriften und im Mllnde des Voltes heule uoch daulbarst gedacht wird der großen Verdieuste,, die sich Hervorragelide Fürsteu liud Fürstinllen aus dein Hause Habsburg um hie Eultur Belgiens, be^ielniiiqswcise dcv ^l'icd^rlaude, erworben habe», Kaiser Ä,arl V., oer »belgische Hew«, genießt, wie Eonscicnee so wahr sagt. die Verehrnng der Belgier für seiuen.glanzreichen Namen, nnd die unsterbliche Eriuneruug seiuer Thateu, sie lebt uoch immer unverändert fort in deil belgischen Familienkreisen. Nnd so lebt auch fort die Erinnerung an den tapfern Degen Don I nan d'All stria nnd an die Statthalterinnen Maria und Margaretha. beide - uortrcsflichc F:^!".'n Und erst Erzherzog Albrecht von Oesterreich, der die Infantil» Ifabella von Spanien. Philipp ll. Tochter, lieimführte i15iW) -' die ihrem Gemahl die Niederlande zugebracht. — fie beide wilr den Belgiens Wohlthäter im vollsw, Tiuue des Wortes. Die schöne,n. Künste verbreiteten uuter ihrer Aegide die reichsten Strahlen' des Ruhmes ftir, d.as Belgierland. Rubens' Name hallte bereits in Europa wieder, van. Dy k erprobte schon seinen verlockenden Pinsel. Die W isse n s ch a f t e n blühten gleichfalls mit nicht geringem Glänze und fanden besonders an dem Belgier Lipsins ihren berühmten Vertreter, währeud der seiuer Geburt uud Erziehung uach zwar Belgieu augehörige, uach seiuer Abstammung aber, in Oesterreich wnrzelndc Löwener Professor Nikolans Ver-nillc lans sloveuischem- Stamme der Tüdsteiermark entsprossen) in seinen, zumeist dein Rnhnie und der Verherrlichung des Hauses Habs bürg gewidmeteu Werten: »^iii!^.^ ^o^Iiilu',^». »^»olo^il, pro üi^ni-l-iti^.^lll!^ ^nl« ^ii^lrilK!«,« illld »slli virliililxi^ ^s'li!i>! ^il^li-lllsnl;» dem gemeinsamen Fürstenhanse seiner Eltern und Voreltern den schuldigen Tribut der Ehrfurcht uud des Dautcs zollte. Kaiser Karl Vl., der 171 liehen ließ.. ,.- ,1. Nach dem Willeu der Mutter übertrug ^, ,^ seiuer geistvollen Schwester Maria Ehrist'!^ ^ ihrem Gatten, dem für alles Gute uud ^schc'»' geisterten Herzog Albert vonSachsen - T e . .„,, die Regierung in Belgien (1781)- ja er '""UHl',,. alsbald nach' dein Tode seiner Mutter """1^ i" wo mau aus Freude über seiu Kommen "> ^>> hellem Jubel aufjauchzte uud ihn, zu Ehre» "^. ^:' daille »lit seineiu Bilduis uud mit einer Meg FrNchtbarteit Belgiens prägen ließ. M^ später rissen die Baude, uud uach l"">" ,,tsch"' kehr der österreichische» Herrschast uud d" .H^.cltl'!' des uachher als 'Held von Aspern« für alle " ^ ^' so berühmt gewordenen Erzherzogs " ^r»ll^' Kaiser Franz' 17^7 im Frieden von EaMp" die Niederlande an Frankreich ab. . ^s h^v Heute erschaueu wir auf dem Throw' ^o blühenden Belgierlandes den puld ll. uud die kuustfinniqc Königin ^ "^, wcw) ricttc, Erzherzogin erhabenes Königspaar durch venvaudt,a)ap ^hsi,,^' bereits mehrfach u,it der Duuastie Habslm^ ^^.„ c» vcrbnudeu erscheiut »ud am heiltigeu ^"^.^-in ^'" neues verwalldtjchaflliches Band gewoben >" .,M'lls. für Oesterreich nnd Belgien gleich hochl"d" "''^ ^ieln lthebunde des aus cigeucr Wahl uud "' ^ ^ ^al"'' geeinten Kronprinzenpaares R ndol p l, >lllv " ^. ^. z.