LMOer ZelMg. Dienstag den 13. Herbstm. Inländische Nachrichten. N)ien den 7. Herbstm. Se. K. K. «post. Maj. haben den Feldzmgmeister v. Bernkopf we^en seiner gebrechlichen Ge-sul,l)h?il"sumstäl!df, lind aufhabenden hohen Alters in den Iubilationsstand zu setzen geruhet. — Auch haben Se. Maj. den penfwnirstn Major Baron v. Trenk, seine Pension auf i svo st. vermehrt, jedoch solle derselbe künttig ruhig leben,, und sich vom Bücherschreiben gänzliä) enthalten. ^ Ferner haben Se. Maj. der Kaiser dem beym Hofkriegsrat!) angestellten Hrn. Hofsekretär von Prandesky in Rücksickt der schon so lang bey dilsem Departement geleisteten guten Diensten eine jährliche Zu-lag von 4On fi. bewilliget. — Am verflossenen Mittwoch ist der Hr. Kammcral -Zahlmeister v. Sumeroga nelst ein-er, beude W'ener. B?y der Landschaft-zeichnung um die Ausarbeitung eines von ihrem Lehrer entworfenen St-'.d'ums, das erste Joseph v. Florialttschitz. aus 5laibach, das ^w?yte .Johann Vöhm, hier, gebürtig. Und beo den histori,''chlN An^anZsgrüudcn um die getreneste Kopie eines von ihmn Lehrer gezeichneten orapirttn Akles, das erste Anton Schalle, das zweyte Joseph W.ilter, beyde Wiener. 'Endllch in der Z^lchnutl^ d?s Christllskopfts nach ebendesselben Lchrr-ls Mlizter, wnroc' das erste ebengenannkl'm Joleph Wa!t?r>, und das zweyte Prämium dem Joseph Städter, einem. W.cn^r, ertheilt. Semli'l de», FO. Aug. Den 2). d. M. brach hier un,oeit der Kontumaz bey dcm Beschanier Thor U'N halb i Uhr Nachmittags ein heftlqks Feuer ans. Ew Weib bakte Vro3, steckte den Ofenwj''ch , welcher von Stroh 'var, u.id worinn, nach ihrer Aussage, vieileichl eme glnnmende Kohle steFen geblieben seyn muß, unvor-si hnger Weise uiner das 2ach, un5 gicng zur strbeit ans das Feld. Die Flamme grief mit solcher Hcftiakeit um sich, daß ungeachtet aller angewandten Hilfsmitteln in kurzr Zeit 40 Hani'er in der Asche lagen. In elncm Hanse befanden sich 4 5?in-d^r eingesperret, die unglücklicher Weiss mitverbrannten / auch viel Vieh und eine Menge H'iusgerathschaften, welche°s alles unmöglich zu retten war, gieng hiebey zu Grnnd. Das dastg? Artill.'riemagazin wurde nur noch mit vieler Mühe und Sorgfalt des daben kommandirenden Herrn Lieutenant Iedeczka gerettet. — S?. Exzellenz der Herr Kommandirende von Geneyne fahren hler eifrigst fort, sowohl in Ansehung der Lebensmitteln als der Ortsreini-gung die besten Anstalten zu tresen; es bestehet bereits eine Brod-und Fleisch-satzung, lind da die Bl^er davider handelten, so wurde ihnen alles Brod wegge- Arme vertheilet. — Nur ül)>.'r schlechte Dienstleute «st noch Klage übrig, abcr auch diese werden durch weise V rlü^un^n des Herrn Commandanten gemustert, zu ihren Psiichttn ange-halt,n, und ben fernerer Betrettung auf das schar »ste gezüchtigt werden. — Den -2 nn Sept. muß Belgrad von allem, was nzcht Mllitar jst, leer seyn; den 28ttn koninlen die türkischen Kommissars zur Ui-ber'whm dahin. Bclgrad d?n 24. Aug. Am 21. dieses wurde hier allen Einwohnern unter Trom-Melschlag b.deutet, daß alle jene, welche von. da abzuziehen ge onnen sind, sich dazu gefaßt machen ioltten, indem Servien wieder an die Türkm abgetretten würde. Dieß geschach auch noch besonders in der Raizischgriechilchen Kirche, wo der Herr Bischof an das versammelte Volk eben das wiederholte. Diese Nachricht war gewiß den allermeisten sehr unangenehm. Von ungefähr kam auch der Herr Feldmarschall Graf von Wallis dort vorbey, "da das Volk ausserhalb der Kirche sich häufig mit Gesprächen über diese Ankündigung unter» hielt. Hon ihm hörten die Lcute die mündliche Versicherung , daß alle Servische Einwohner , welche nur immer wollten, wieder ganz sicher / und ohne irgend eine Krankung befürchten zu dürfen, in diesem Lande verbleiben könnten; weil man in dem Friedenstraktate Vorzug ich Bedacht darauf genommen habe, daß alle jene, die während der Kriegsunruhen zu den Deutschen übergetretten waren , volle Freyheit genießen sollten, nach Belieben zurückzu-keh en, und ihre vorigen Wohnplatze wieder in Besitz zu nehmen. Indessen versprach man denjenigen, welche sich in Syr-mien oder anderwärts niederzulassen wünschen, allen Kaiserlichen Schutz, wobey ih- nen auch 6 ffrwjahre, nebst WohmmgW und dem nöthigen Vieh, zugesichert wurden. — Aus der Gegend von Schabatz wird ein großer Vorrath von Brenn - und Bauholz erwartet, welches der K. K. Kanton daselbst schlagen ließ. Die Juden in Belgrad machten vorgestern deu ersten Ansang von dort auszuwandern. Sie sind bereits, hier angekommen, und zwey derselben reiche Leute, begeben sich nach Wien. — Choczim bleibt als Depot bis zum Frieden zwischen Nußland und den Türken, in den Handen der Kaiserlichen. Allein gleichwie Rußland Ansprüche auf diesen Play machet/ und es sein Interesse fodert, daß die Türken nicht mehr Melster davon sind, so glcnlbt man , daß die Pforte wohl noch diese Festung an das Haus Oesterreich abtretten t'önne; wenigstens ist es gewiß, daß beym Kongresse davon die Frage war, und zwar auf eine Art, daß es wahrscheinlich ist, es werde die Entscheidung dieser Sache auf die Epoche des Friedensschlusses mit Rußland verschoben bleiben. N. S. Eben kömmt an den Festungs-kommandanten Grafen v. Kanto die Ordre: dlch wir hier zu verbleiben haben, und daß das Kaiser Husarnregimcnt die ganze Raja besetzen werde. Brüssel den 16. Aug. Dcr Kardinal-Erzbischof von Mccheln hat an die gesamte Klerisey seines Kirchsprengels unterm 9. dieses einen Hirtenbrief in lateinischer Spra» che erlassen, wodurch er dieselbe ermahnet, sich als würdig? Diener eines Gottes des Friedensund der Gnade zu betragen, und dem Kaiser zu gehen, was des Kaisers ist. Auf diesen Brief wird ehestens noch ein anderer an alle Einwohner seines Kirchsprengels folgen, um dieselben zu der in diesen Gcgenden nothwendigen Eintracht zu ermähnen. Noch neulich erdreustettn sich Frevler in Namür, auf das daselbst liegende Kinetische Bataillon, eben da es exerzirte, fünfmal aus Windbüchsen zu schiessen. Der kommandirende Ossizier ließ sogleich ausrücken ; ,s wurde aber niemand ertappt. Am 22steu dieses werden die Stande von Brabant in hiesiger Stadt ei-m allgemeine Versammlung hallen._____ Ausländische Nachrichten. Italien. Venedig den i. Herbst. Die Gattin des einzigen Bruders des Pabsies, Gräftn Cappi Vraschi, ist gestorben. — Laut Briefen aus Udine vom 24. Aug. ist ein Befehl von der Republik verkündigt worden , d6. August 17 '. Karl Graf von Törring - Gronß-feld, Domkapitular allhier. pohlen. Rrakau den 17. Allgnst. Das politl'^ sche Gespräch, welches man dermal in Pohlen führet/ ist für dieses Reich nicht günstig. Der deutsche Kaiser und die Russen, heißt es, machen mit der Pforte Frieden.. Vermöq der Friedensrraktaten haben es die vermittelnden Mächte dahin bringen sollen, daß Oesterreich und Rußland alle eroberten Provinzen, kleine Distrikte ausgenommen, die mr beyden Länderarrondi« llng gehören, an die Pforte zurückgiebt. Dieß geben uns Privatbriefe von einer und der anderen Seiten ; allein eben diese Nachrichten setzen die Pohlen in neueVerleqenheit; denn in den Friedensartikcln soll ein langer Artikel sich befinden, der Pohlen betrift; und mit dem also Preußen, England und Holland vollkommen einverstanden seyn müssen. Preußen hat Thorn und Danzig in Vortrag gebracht, England und Holland war einverstanden, Oesterreich und Rußland haben es bewilligt, und man will behaupten , ohne Anstand bewilligt, weil sie sich ebenfalls regressiren wollen , und mit ausgemachter Genehmhaltung regressiren werden. An Wem denn? Etwa auch an Pohlen? Man sagts. Also müßte ja Pohlen getheilet werden? Wie denn anders. Und wäre es denn das erstemal, daß sie dieß hatten? Das wohl nicht. Nu geben sie acht, es kömmt gewiß dam, ja ich sage einmal, es kömmt gewiß da-Nl — PMlti wird aethkilet. Wird alle Dienst-und Freytaae nachmittags um 4. Uhr auf dem Platze Mo. 185. in der von Kleinmaycrl'chen Buchhandlung ausgegeben.