MWm-^KNN Dienstag den 10. März 1829. D ö h m c n. 7^ ra g. Die k. k. Patriotisch - ökonomische Ge> sellschaft im Königreiche Böhmen hat vom 9. December 1L27 bis 22. Hornung 1629 nachstehende' Herren Ehrenmitglieder gewählt, welche Wahlen sie in Folge des §. 10 der Statuten zur öffentlichen' Kenntniß bringt, un^zwar: Se. Durchlaucht den Herrn Clemens Fürsien von Mcttcrnich-Winneburg, Herzog von Portella' lc., k. f. Staats- und Konferenz-Minister :e. Se. Grcellcnz Herrn Grafen Franz von Sau- rau lc., k. k. Staats- und Eonfercnz-Minister lc. Se. Excellenz Herrn Anton Friedrich Grafen Mitrswsky von Ncmischel, Hoftanzlev der k. k. Vereinigten Hofkanzlci tc. Se. Grl-cllcnz Herrn Andreas Frcihcrrn von Stift, k. k. Stacits.- und Konfercnzrath lc. Se. Excellenz Hcrrn Grafen Franz von Har-'tig, k. k. Gourcrncur in Stcicrmark kc. Se. Excellenz Herrn Joseph lZamillo Freiherrn von Schmidburg, k. k. GclN'erneur in Illyricn tc. Herrn Grafen Franz von Hohcnwarth, k. l'<,-Kämmerer und Präsident der k. k. Landwirthschaftsgesellschaft in Krain. (Prag. Z.) Vlipstliche Ztantcn. Rom, den 21. Febr. Der König von Bai-ern besuchte am i3. d. die Werlstatte des berühmten Albert Thorwaldscn, und bewunderte besonders das MonumentPius VII., anwelchemdcrKünst-lcr eben die letzte Hand angelegt. Der Kouig empfand beim Anblick dieses Meisterstückes ein solches Vergnügen, daß er dem Künstler am Ortt selbst mit den InsiZnien eines Commandeurs diZOvdcnö der baicriscben Krone schmückte. — Inder sechsten, siebenten und aä ten Kongregation der Hrn. Kardinäle rrvrdcn theilK die Zellen des Konklave durchs Loos vertheilte von demZcremonicnmeister die Bre-ven vorgewiesen, vermöge welcher sie dasKonklave betreten dürfen, nicht minder die Bedienten für's Konklave gewäblt, und zwei Kardinäle zur Bestätigung der Kcnllavistcn aüsgcsä'osscu, theils von den Bothschastern von Frankreich, Spanien und den Niederlanden Kondolenz-Anreden an das Kardinal-Collegium gehalten, und vcm Kardinal--Dekane beantwortete (B. v. T.) ^prnn^reich' Das Journal des Debats meldet aus Toulon vom 18. Febr., daß das Liniensclisi Cci^ pio, K'apitain Bougainville, und die Brigg Volti-qeur den Befehl erkalten hätten, an diesem Tage nach Ncwarm abzusegeln.- (5ine königliche Ordonnanz vom 22, Fcbr. ernennt dcn Gencrcillieutcnant Marquis Maison, Befcblshabcr dcr Expedition in Morea, zum Mar' schall von Frankrei ch.> (?Nlg. Z.) Portllgal. Der Constitutionel meldetaus Lissabon vom 4. Febr--: „Die amtliche Zeitung enthält daö Entlassungsdekret des bisherigen Kriegsministers, Grafen Rio Pardo, und die provisorische Besetzung dieses Postens durch den Herzog von Eadaval. Der Vicomte Eantarem hat gleichfalls seine Entlassung von dem Ministerium der auswärtigen Angrlcgcn^ heilen verlangt. Der Finanzmimsier Graf Louzao D. Diogo ist diesem Beispiele gefolgt; beide Letzteren haben inzwischen auf dringendes Ansuchen der ?6 Königinn Mutter und Don Miguels eingewilligt. . .ihre Portefeuilles noch einige Tage zu behalten. -D«-Graf Barbacena, Generaladjutant Don Mi' guels, hat seine Entlassung gegeben; Hr. üyres Pinta soll an dessen Steile kommen. AuH der Generalintendant der Polizei, Hr. Freire de Lima, hat seine Scelle uieoerHelegt. Der Marquis von Bellas verläßt mit dem Grafen Rio Pardo an Bord eineä französischen Schiffs sein Vaterland. Mehrere andere Pairs sollen ebenfalls entschlossen seyn, Portugal zu verlassen. Gestern hat Don Miguel mit den Infantinnen dein Zest des heil. Blasius in der St. Lucienkirche beigewohnt. Das Volk verhielt sich an der Kirche und auf der Straße bei sei-nem Anblick ganz still. Gestern soll in einem Mi-msierkonseil del dem Herzog von (5adaoal beschlossen worden seyn, von den 2i,o«o cm Königreiche befindlichen Gefangenen alle Diejenigen frei zulassen, öle wegen politischer Meinungen vor der An. kunft Don Miguels ve.rhaftet waren, so wie Diejenigen, die nicht mittelbar oder unmittelbar gegen das Ansehen Don Miguels gehandelt haben, seit er von den drei Stauden des Königreichs anerkannt ist. Man scheint auf d;o (Zxpcditton gegen Terceira zu verzichten, und sich blos auf eine Verstärkung der Bcs^ungen von Madera und San Miguel beschränken zu wollen. Lord Aberdeen soll erklärt hals m, England würde sich einer Unternehmung gegen Terceira von Seite Don Miguels ebenso widersetzen, wie es sich der Landung der portugiesischen Mchttinge widersetzt habe." (Allg. Z.) Großbritannien. London, 16. Februar. Bon Plymouth sind Vsrgestern'zwei brittische Transportschiffe mit portugiesischen Loya listen abgesegelr. Die Minister ha« tzen dem Kapitain Walpolc aufder Station vor Ter« ceira-Beföhle zur Rückkehr zugesendet, und es ist sehr wahrscheinlich, daß das vor einigen Wochen^ von hier mit vielen portugiesischen Loyalisten und Waffen nach jener Insel abgesegelte amerikanische Transportschiff daselbst gelandet seyn wird, ohne Hindernisse von Seite ocs brictischen Geschwaders zu erfahren. Sir James Mackintosh hat seine Motion über die Macchiavellischc Politik der Minister hinsichtlich Portugals bis auf den 20. März aus-gesetzt. Das mit portugiesischen Flüchtlingen von Plymouth abgegangene Schiff Santa Lucia war nach England zurückgekommen, da die englische Fregatte Pallas dessen Landung in Terceira nicht erlaubt hatte. Dieselbe Zurückweisung hatten das nordamerikanische Schiff James Eropper, und das dänische Fortuna, beide mit Flüchtlingen beladen, von Seite der Pallas erfahren. (Mg. Z.) Nachdem die katholische Association zuDublin sich am 12. Februar definitiv aufgelost hatte, hielten dortige Protestanten, auf Einberufung des Lord« Mayors, am i5. eine Versammlung. Die große Zahl der Anwesenden, die in keinem Saale Raum gefunden hätte, machte, daß die Berathun« gen unier freiem Himmel gehalten werden mußten. Sie waren sehr stürmisch. Der Lord. Mayor, Graf Rathdown, Lord Longfort, Sir A. King, Sir Edmund Hayes, der Aldcrmann Beresford :c. nahmen nach einander das Wort. Zuletzt wurden angeblich cinmüthig , folgende Beschlüsse gefaßt -«Man wird den Konig um Änderung seines Ministeriums und Auflösung des Parlaments bitten, zugleich aber auch durch eine Adresse daö englische Volk auffordern, sich mit den irländischen Protestanten zu vereinigen." Ähnliche Versammlungen sollten in den Grafschaften Fermanagh uud Cavan Statt haben. Die irländischen Protestanten, welche ss lange gegen die katholischen Ruhestörer in ihrem Lande declamirten, scheinen also letzt die Nolle mit ihnen vertauschen zu wollen. (Ocst. B.) ' N u sj l a n v. Von der russischen Gränze, 12. Febr. Ein polnischer Artillericpark, ohne Militairbespun-nung, soll durch Landfuhren nach den Fürstentümern gebracht worden seyn, und es heißc, daß noch mehr Geschütz aus Polen diesem ersten Transporte folgen werde. Im Königreiche Polen herrschtüber-haupt viele Thätigkeit hei den Militärbehörden; aber auch bei der russischen Armee werden die 5^riegö^ rüstungen sehr lebhaft betrieben, und'ein zweiter Feldzug scheint unvermeidlich. Auf die Entfernung des Grafen Pahlen von seinem bisherigen. Posten in den Fürsienthümcrn, sollen noch andere C'nUaf-sungen oberer Beamten gefolgt seyn. (Allg. Z.) Osmannisches Nnch. K0n,siantinope l den 50. Februar. Iiict Mehmed Pascha (vormaliger Kapudan -'Pascha und Commandant von Varna) welcher bald nach dem Falle dieser Festung, im October vorigen Iah' res, zur Würde eines Großwesirs erhöhen wurde, ist, nachdem cr kaum vierchalb Monate lang im Besitze derselben geblieben, von diesem Posten wieder entfernt, und der bekannte Seratzkier von Nn-mcken, Reschid Mehmcb Pascha, on dMn 79 Stelle zum Gr,oßwcsir ernannt worden. Diese Ernennung wurde am 2i. v. M. bei der Pforte öffentlich bekannt gemacht; zugleich verlautete, daß bis zu Reschid - Pascha's Ankunft im Haupt, quartier von S ch u m l a, Halil - Pascha, das Amt eines Kaimakams (Stellvertreters) versehen solle, Izzet Mehmed Pascha aber den Befehl erhalten habe, sich nach Rodosto zu verfügen. Da seine Absetzung nicht nur mit keinem äußeren Merkmal von Ungnade verbunden gewesen, son« dexn selber sogar die drei Rosischweifc — das Zei» chen des Wesiratö — beibehalten hat', so glaubt man, daß er bmnen Kurzem eine andere Bestim- schauplatze in Asien — erhalten dürfte. In den letzten Tagen des verflossenen Monats, erhielt die Pforte von ocmScraskier von Rume» lien (jetzigem Großwesirs) die Äiachricht, daß durch eio von ihm getroffenen Vorkehrungen den Fortschritten der Insurgenten, unter Anführung des Demetrius Ypsilanti, cm Ziel gesetzt, ihre zer. fircutcn (Zorps durch M ahmud - P ascha und O m e r« Pascha xon N eg r o ponte in verschiedenen Gefechten geschlagen, aus Livadia, Petra und andern Orten vertrieben, und eine bedeutende Strecke weit verfolgt worden seien. Zu gleicher Zeit soll der Pforte aus dem Hauptquartier von Schumla die Nachricht von einem durch ihre Truppen unter Anführung Halil- und Ibra« Hlm-Pascha's, auf daS Dorf Tschamurlu, eine Stunde von Basardschik, unternommenen Überfall zugekommen seyn, worüber jedoch bis jc^t nech nichtä Näheres dclannt gemacht worden ist-Am 7. d,. M. hat sich der Sultan, ganz unerwartet, mit mehreren Personen seines Hofstaats, lm Bord des, im vorigen Jahre von der Pforte an-gekauften, Dampfschiffes, nach dem Meer von Marmara emgcschifft; cm Ercigniß, welches um so mehr Aufsehen erregte, als seit länger als eincm Jahrhunderte leiner seiner Borführen sich so weit von der Residenz entfernt hatte. Da verlautete, daß nur für lcchöTage ^edensmttttl mitgenommen worden, so giau'ot man, daß Se. Hcheic bis nach« sicn Ircitag (den i5.) zum öffentlichen Besuch der Moschee wieder nach der Hauptstadt zurückkehren . werde. (Och. B.) Der Sultan hat sich der Fesscln, weiche die Men Gebräuche den ottomanmschen Kaisern auflegten, ganz entledigt; cr macht häusig Jagdpartien, und bringt zuweilen die Nacht in den Der- fern zu. Er scheint die individuelle Freiheit in sei. nem Reiche dadurch vorbereiten zu wollen, daß cr zuerst seine eigene wieder zu gewinnen sucht. Man bereitet in diesem Augenblicke eine Partie zu Bel« grad vor, und hat, nm Se. Hoheit zu logircn^ den Schlüssel des schonen Hauses des englischen Kaufmanns Hrn. Black sich dazu ausbitten lassen. Ein Hatti-Scherif fordert all-e Ulcma's, die Großen des Reichsund alle Staatsbeamten auf, ihre Söhne für eine kaiserliche Garde von 6000 Mann ein. schreiben zu lassen. Sie soll der Kern eines General« stabs seyn, aus welchen man di^ Generale der ottomanmschen Heere wählen will. Es sollen für dieses «Zorps besondere Schulen errichtet werden, in ds> nen man Alles lehren würde, was zu der Kriegskunst gehört. Konstantinopel, 26. Jan. (Aus einem Handelsschreiben.) Dieser Tage reiste Nagib Essen-di, Geschäftsführer des Pascha's von Ägypten, nach AleMndrien ab, um im Namen der Pforte seinen Herrn aufzufordern, daß er bald möglichst 40,000 Munn ausrüste und zu den Truppen des Sultans sioßen lasse. Zu gleichem Zweck wurden Kouriere nach' Syrien und Bagdad abgeschickt, und überhaupt alle Pascha's beordert, ihre Kontingente vollständig zn sammeln. Der Sultan scheint entschlossen, keinen Vorstellungen Gehör zu geben, und man versichert, Hr. Iaubert dürfte ohne Erfolg wieder abreise«. — Aus Ac^ypttn .langttn lürzNch 5uoc» Matrosen an,, um die Flotte bemannen zu helfen, an deren Aus« rüstung im hiesigen Arsenal Tag und Nacht gear« bettet wird, da sie bis Anfang Aprils zum Auslaufen bereit seyn soll, (Allg. Z.) Donische Inseln. Corfu den 17. Jänner. Schon eine Zeit hindurch herrscht unter einigen zinsbaren Albane« seryäuptUngen eine gewisse Gährung, welche siH cntwcdcr, nut einer gänzlichen Anarchie oder einer vollkommenen Unterwerfung unter die Befehle des Großhcrrn endigen muh. Es scheint, daß der Seraskier schon vor einer Zeit mit dem Plane umgegangen ist, die einflußreichsten Capitane der Alba-neser, die in einigen Disiricten des Cpirus immer eine Art Opposition gegen die ottomannische Regie, rung bildeten, auszurotten. Dle vorzüglichsten unter diesen sind, Sclittar Poda, Saim-Bey, Abdul Bey, und Ismael Bey, der Com« mandant von Valona. Diese lud nun der Seras. kler ein, sich zu ihm nach Jannina zu verfügen, nm dort mit ihnen wegen der Vertheidigung tes tto Reiches Maßregeln zu lrcffen, und sic zugleich mit den Insignien eines Pascha zu beehren,. Sic versammelten sich jedoch, einen Verrath ahnend, zu Berat; da sic es aber für gut fanden, einen aus ihrer Mitte an dcn Seraskicr abzusenden, um durch ihre Weigerung nicht stinc Rache zu entstammen, so übernahm es Ismacl Bey, sich persönlich bei dem Seraskier einzusingen. Nach seiner Ankunft zu Iannina begibt er sich in des Seraskiers Pallast, wird aber auf der Treppe durch einen Pistolenschuß eines Offiziers der Leibwache zu Boden ge-sireckt. Der Tod Ismacl Bey's hat nun die andern vorsichtiger gemacht, und wahrscheinlich denken sie jetzt auf ihre eigene Vertheidigung. 6orfu den 5l. Jänner. Reisende, die von Prcvesa und Santa Maura kommen, bringen die Nachricht, daß in der Nacht von dem 2». auf den 28. Jänner, einige Barken, der im Golf von Ambracia stationirten griechischen Flotilla die von den Türken aus Prcvcsa, ausgerüsteten Fahrzeuge an^ gegriffen, und vier davon mit dem größten Theüe dcr Bemannung genommen haben. Da der Allarm zu spät war, so thaten die Kanonen des Forts den griechischen Barken keincn Schaden. sNach Briefen aus Alerandria, diem^nzuZcm-te erhalten, unternimmt dcr Pascha von Ägypten große Rüstungen, da er mit dcr Idee umgeht, die die Dardanellen blockircndc russische SckMdivision zu vernichten, um unter dem Schuhe seiner Flotte ein Convoy mit Lebensmittcln. nach Konstantinopcl zu bringen. (O. 1'.) KpanisszeZ Amerika. Der Censor vonVeracruz vom 22. December meldete: „Nach Briefen aus Oaxaca vom ,1^. d. hat sich Santa Anna um 1 Uhr NacbtK mit den wenigen ihm übrig gebliebenen Soldaten dem General Calderon auf Gnade und Ungnade erge-ten. Wir erhalten heute auch angenehme Nachrichten von Pucbla, wo gegen 35no gute und geübte Soldaten stehen, die bereit sind, den Fode-ralbezirk von den ihn unterdrückenden Tyrannen zu befreien. 55o Mann mit 5 Kanonen sind über Tehuacan zu dem General Caldcron gestoßen.« Mg. Z.) New -Porker Blätter vom 26. Jänner enthalten nachstehendes Schreiben aus Vera-Er uz vom 2o, December 182L: „In Mexico wüthetjetztder Bürgerkrieg mit allen scincn Schrecknissen. In der Nacht vom^o. Ncv. auf den 1. December bemäch- ^ tigten sich die 5ooo Mann starken Milizen derHauvt-stadt, der vorzüglichsten Wachtposten, wclchc cincn Artillerie'Park enthielt, und worin sie sich ver-fcbanzten. Sie wurden dort von den Truppen dcr Regierung, aber erfolglos, angegriffen. DieHäu-ser der europäischen Spanier, welche die Stadt zu verlassen gezwungen worden waren, wurden verwüstet: dasselbe geschah mit mehreren Häusern von E n g l ä n d c r n und Teutschen; sämintliche aus« wärtigc Minister und Millionen Dollars angeschlagen/' (Oest. B.) Gin Londner Blatt sagt: „Die Staatsschul-den aller Königreiche und Fmsicnthümcr Euro. pa's betragen -M Millionen Pf. St., d, h. drei Millionen weniger, als die von England allein." NeMtteur: Mv Lav. Aeinrich. 1?!Neger: DgnaZ M SMer v- Uleinmayr.